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Auto aktuell<br />
Samstag, <strong>14</strong>. Dezember <strong>2019</strong><br />
Jedes fünfte<br />
Auto fällt durch<br />
Bis dass der Tüv uns scheidet“ - bei der Hauptuntersuchung<br />
(HU) dürfte so mancher Autofahrer Schweißperlen<br />
auf der Stirn bekommen. Zu Recht: Denn rund jedes<br />
fünfte Auto (21,5 Prozent) fällt wegen Mängeln bei der HU vom<br />
Tüv durch. Das zeigt ein Bericht, den der Tüv-Verband (VdTÜV)<br />
in Berlin jetzt veröffentlicht hat. Demnach ist die Quote erheblicher<br />
Mängel gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 0,3<br />
Prozentpunkte gestiegen. Mit geringen Mängeln fährt fast jedes<br />
zehnte Auto vor (9,7 Prozent). Das sind 2,3 Prozentpunkte<br />
weniger. Häufig führten unter anderem Mängel bei der Beleuchtung,<br />
Öl am Motor oder Getriebe sowie verschlissene<br />
Bremsscheiben zum Aus bei der HU. Solche Autos müssen Besitzer<br />
entsprechend repariert erneut vorführen, um die Prüfplakette<br />
doch noch zu bekommen. (dpa)<br />
Sehen und<br />
gesehen werden<br />
Moderne Autos verfügen über ein Tagfahrlicht, um<br />
besser von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen<br />
zu werden. Muss man damit bei Tunnelfahrten<br />
überhaupt noch das Abblendlicht einschalten? Ja, unbedingt,<br />
denn das Tagfahrlicht leuchtet nur vorn, erläutert der ADAC.<br />
Nachts, bei schlechten Sichtverhältnissen oder eben in einem<br />
Tunnel sei es aber wichtig, von allen Seiten gesehen zu werden.<br />
Daher müssen Autofahrer laut dem Paragraf 17 der Straßenverkehrsordnung<br />
immer dann das Abblendlicht einschalten,<br />
wenn sich die Sichtverhältnisse verschlechtern. Seit 2011<br />
müssen Neuwagen nach einer EU-Vorschrift mit Tagfahrlicht<br />
ausgestattet sein. (dpa)<br />
Allrad-Fahrzeuge haben Vorteile in bergigem Terrain und auf<br />
schneebedeckten Straßen. Fotos: dpa<br />
Vorne, hinten, Allrad?<br />
Den idealen Antrieb fürs Auto finden<br />
Eigentlich sollte die Wahl<br />
zwischen drei Alternativen<br />
nicht so schwer sein. Doch<br />
bei manchen Autokäufern<br />
gerät die Antriebswahl<br />
schnell zur philosophischen<br />
Frage.<br />
Soll die Kraft des Motors<br />
über die Vorderoder<br />
Hinterräder auf<br />
die Straße kommen?<br />
Oder gleich<br />
über alle vier Räder?<br />
Der Ansatz von Andreas Zygan<br />
ist nicht sonderlich philosophisch,<br />
sondern pragmatisch.<br />
Bei der Entscheidung für<br />
einen Antrieb kommt es auf<br />
den Einsatzzweck an, findet<br />
der Leiter der Entwicklung im<br />
Bereich SUV bei Mercedes-<br />
Benz. „Es gibt nicht den besten<br />
Antrieb“, sagt er.<br />
„Für Regionen mit vielen<br />
Steigungen und häufigem<br />
Schneefall eignen sich Fahrzeuge<br />
mit Allradantrieb, für<br />
flachere Regionen reichen<br />
zwei angetriebene Räder“,<br />
führt Zygan aus.<br />
Reinhard Buchsdrücker,<br />
Fahrsicherheitstrainer bei der<br />
Sachverständigen-Organisation<br />
Dekra, findet es schwierig<br />
zu sagen, welche Antriebsart<br />
die beste ist. „Front- und Hinterradantrieb<br />
haben grundsätzlich<br />
Vor- und Nachteile,<br />
ebenso der Allradantrieb“,<br />
sagt er.<br />
Ein Fahrzeug mit Frontantrieb<br />
schiebt in einer zu<br />
schnell gefahrenen Kurve<br />
über die Vorderräder – es<br />
untersteuert also. Ein Fahrzeug<br />
mit Heckantrieb übersteuert<br />
in so einer Situation<br />
eher – es bricht aus. Vor allem<br />
auf glatten Straßen könne<br />
sich das bemerkbar machen.<br />
Durch moderne ESP-Regelung<br />
merke der Autofahrer bei<br />
der Fahrdynamik keinen großen<br />
Unterschied, so Buchsdrücker.<br />
Frontangetriebene<br />
Autos seien aber in solchen Situationen<br />
tendenziell besser<br />
zu beherrschen als Autos mit<br />
Hinterradantrieb.<br />
Ein weiterer Faktor ist die<br />
Leistung des Autos. Bei PSstarken<br />
Motoren setzen die<br />
Hersteller eher auf Hinterradantrieb<br />
oder Allrad. Ein Frontantrieb<br />
wird hingegen meistens<br />
eingesetzt, weil der Motor<br />
quer eingebaut ist und so<br />
einen kompakten, leichten<br />
und günstigen Antrieb ermöglicht.<br />
Zudem schafft das mehr<br />
Platz im Innenraum.<br />
Die Nutzung<br />
und der Preis<br />
zählen<br />
Bei der Antriebswahl geht es<br />
nach Meinung von Reinhard<br />
Buchsdrücker um das Nutzungsverhalten<br />
und den Preis.<br />
Frontantriebsfahrzeuge böten<br />
in der Regel mehr Platz und<br />
seien günstiger als vergleichbare<br />
Modelle mit Hinterradantrieb.<br />
„Die sind wiederum<br />
dynamischer ausgelegt und<br />
eher etwas für sportlichere<br />
Fahrer“, sagt Buchsdrücker.<br />
Allrad-Fahrzeuge bieten bei<br />
schlechten Witterungsverhältnissen<br />
die beste Traktion<br />
und damit auch die meiste Sicherheit.<br />
Sie kosten und verbrauchen<br />
aber etwas mehr als<br />
Autos mit zwei angetriebenen<br />
Rädern.<br />
Hans-Joachim Kirchvogel<br />
vom Auto Club Europa (ACE)<br />
beantwortet die Antriebsfrage<br />
wie folgt: „Stadtfahrer setzen<br />
besser auf ein Auto mit Frontantrieb,<br />
da es weniger verbraucht<br />
und günstiger ist.“ Die<br />
Kraft werde erzeugt, wo sie benötigt<br />
wird: nämlich vorne.<br />
Gespannfahrer seien mit<br />
einem Hinter- oder Allradantrieb<br />
besser beraten, weil<br />
durch den Anhänger die Hinterachse<br />
stärker belastet werde<br />
und mehr Traktion biete.<br />
Allrad-Autos eignen sich für<br />
Fahrer, die große Lasten zu<br />
transportieren haben und<br />
häufig auf schlechten Straßen<br />
unterwegs sind, wie Kirchvogel<br />
ausführt.<br />
„Im Winter fahren Autofah-<br />
rer mit einem Frontantrieb sicherer“,<br />
so Kirchvogel. Denn<br />
es sei besser, wenn ein Fahrzeug<br />
gezogen wird als wenn es<br />
geschoben wird, wie es beim<br />
Heckantrieb passiert.<br />
Norbert Funk vom Ausbildungszentrum<br />
Teach and Drive<br />
in Lengede (Niedersachsen)<br />
hat eine eindeutige Meinung:<br />
„Wen das höhere Gewicht und<br />
der höhere Kraftstoffverbrauch<br />
nicht stört, der ist mit<br />
einem Allradfahrzeug am sichersten<br />
unterwegs“, sagt der<br />
Fahrlehrer. (dpa)<br />
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