Vollversion: Siedlungsentwicklung

Wollen wir weiterwachsen? Wenn ja, wie? Oder wird Wachstums bedrohlich?
Das Bündnis für Dachau ist der Überzeugung, dass ein Paradigmenwechsel stattfinden
muss:
Wachstum um des Wachstums Willen ist ein Irrweg. Beispielsweise sollte für Baulandausweisung
gelten, dass man über neues Bauland erst nachdenken kann, wenn
die soziale Infrastruktur wie Kitas oder Schulen, soziale Mittelpunkte und kommunale
Ver- und Entsorgung in angemessener Weise entwickelt sind.
Ein Kompass für die weitere Entwicklung
Auch wenn die reale Entwicklung die vor Jahren erstellten Prognosen längst überholt
hat, findet sich in den bestehenden Leitbildern und Entwicklungsprogrammen
nach wie vor eine Art Kompass, mit dessen Hilfe die weitere Landkreisentwicklung
gestaltet werden kann.
Der „Pol“, an dem sich der Kompass ausrichtet kann und so die Richtung angibt, sind
die ressourcenschonenden Positionen, die sich in den Grundsätzen des Landkreisleitbildes
„Dorf und Metropole“, in den Schwerpunkten des „Regionalen Entwicklungsplans“
und in der „Lokalen Entwicklungsstrategie“ (LES) des Landkreises Dachau
finden. In diesen Leitbildern, mit Beteiligung der Bürger*innen entwickelt, zeichnen
sich Chancen für nachhaltigere Entwicklungen ab, an denen festgehalten werden
muss. Viele der Punkte gehen mit unseren Positionen konform, und so sehen wir
es als unsere Aufgabe und Verpflichtung, diese von den Bürger*innen angestoßene
Entwicklung zu intensivieren.
Um nur einige der Ziele zu nennen: Siedlungs- und Gewerbeentwicklung in interkommunaler
Zusammenarbeit, der Erhalt der gewachsenen Kultur-und Landschaftsräume
und Ortsbilder, Wohnortnähe bei Gewerbe, Bildung, Betreuung, Versorgung
und einiges mehr.
Vitale Orte statt Siedlungsbrei
Es gilt eine Innenentwicklung zu gestalten, die lebendige Orte schafft und erhält.
Das ist eine Gratwanderung, denn gerade durch die angestrebte Innenentwicklung
und die durch das Baurecht gestützte Nachverdichtung muss der öffentliche Raum
geschützt und aufgewertet werden. Nicht nur Dörfer im ländlichen Raum stehen
vor der Herausforderung des Erhalts vitaler Ortskerne, auch die regionalen Zentren
und die Stadt Dachau selbst müssen für lebendige öffentliche Räume sorgen. Wir
brauchen Orte der kurzen Wege, mit sozialen und kulturellen Angeboten.
Zur Lebensqualität gehören z.B. auch Verkehrsberuhigungsmaßnahmen oder Begegnungszonen
in Straßen mit Einzelhandel.