2020_02_mein_monat

„Wer bin ich?“ beim »Hausmaschgern«
Fasnachts- und Faschingsbräuche
sind so unterschiedlich wie
die Dörfer, wo sie praktiziert
werden. Rund um die Faschingszeit
haben sich auch in Inzing einige
Eigenheiten herauskristallisiert
– z.B. das »Huttlerlaufen«
(Anm.: Nach der Sebastianprozession
am 20. Jänner nach Hatting
verkünden die »Huttler«
lautstark den Beginn des Faschings
in Inzing) oder das
»Hausmaschgern«.
„Beim Hausmaschgern, das in letzter
Zeit in Inzing wieder einen neuen
Aufschwung erlebt hat, finden
sich Gruppen zusammen, die sich
gemeinsam nach einem Motto –
möglichst unkenntlich – verkleiden
und dann am Unsinnigen
Donnerstag und manchmal auch
am Rosenmontag verschiedene
Inzinger Häuser besuchen“, erklärt
Markus Egger, Obmann der Inzinger
Maschgerer. Etwa 15 Haushalte
sind den Maschgerern bekannt, wo
sie willkommen sind, dort tauchen
die Gruppen oder Einzelpersonen
zwischen 18.00 und 24.00 Uhr auf
und machen mit einer Musik-Box
Stimmung oder wagen ein Tänzchen.
„Geheimhaltung ist hier
oberste Pflicht! Meistens reden die
Masken auch nichts oder man verstellt
die Stimme, damit man nicht
enttarnt wird“, schmunzelt Markus
Egger, der selbst z.B. schon als
Chips-Tüte unterwegs war. Man
hat in den letzten Jahren auch
schon eine Gruppe Duschkabinen
gesehen, der »Wurstjoggl« (in Original
vor dem Bauernladen) war
ebenfalls schon auf den Beinen,
manchmal werden auch aktuelle
Inzinger Themen aufgegriffen.
„Mit einem Schnapsl wird oft versucht,
die Gruppen aus der Reserve
zu locken. Und wenn man »aufgedeckt«
wird, muss man noch eins
trinken!“ Das Ziel wäre aber, dass
man unerkannt wieder die Häuser
verlässt. „Dann ist man noch tagelang
das Dorfgespräch – weißt du,
wer das Postkastl mit der kurzen
Hose war...? Insgesamt ein Mordsspaß
und eine Besonderheit in Tirol,
mir ist weitum nichts Ähnliches
bekannt“, freut sich Markus
Egger über die kreativen Inzinger -
Innen und auf die Masken 2020.
Fotos: Privat
6. FEBRUAR 2020 13