Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
KLESCHMENTE´S NEWS-BLATTL - 13 -<br />
Ob als Langzeit-Präsident, wofür ihm 2002<br />
das Goldene Ehrenzeichen der Stadt verliehen<br />
wurde, Bühnenbildner, Regisseur<br />
und Akteur - als „Hansdampf“ in allen<br />
Narrengassen ist Pugganig ein umtriebiger<br />
Tausendsassa mit zahlreichen Talenten.<br />
Der seltenen Gattung der Generalisten<br />
angehörig, stand und steht für ihn immer<br />
„das große Ganze“ im Vordergrund: Als<br />
Teil eines extrem engagierten Teams dem<br />
Publikum einen möglichst lustigen Abend<br />
zu bescheren, der den Alltag für einige<br />
Stunden vollständig vergessen lässt. Nicht<br />
unerwähnt bleiben dürfen die zahllosen<br />
Faschingsnummern, die der Vater zweier<br />
erwachsener Kinder sich und den vielen<br />
Bühnendarstellern auf den Leib geschrieben<br />
hat: „Ich kann mich an ein Jahr erinnern,<br />
da waren praktisch sämtliche Texte<br />
der Sitzung von mir“, erzählt Pugganig<br />
schmunzelnd. Profitiert haben davon<br />
auch Kapazunder wie Seppi Rukavina oder<br />
Manfred Obernosterer, den er seinerzeit<br />
in St. Veit zu ersten Auftritten des damals<br />
noch zaghaften „Noste“ ermuntert hat.<br />
„Lampenfieber ist<br />
ein Hilfsausdruck,<br />
vor den Auftritten<br />
bin ich immer fix<br />
und fertig.“<br />
Ungeahnte Talente<br />
Welche Fähigkeiten in ihm stecken, war<br />
dem jungen Farbenspezialisten 1983 noch<br />
gar nicht bewusst, als er um die Gestaltung<br />
der Bühne und einiger dekorativer<br />
Hilfsmittel der Darsteller gebeten wurde.<br />
„Der Faschings-Virus hat mich damals mit<br />
aller Wucht gepackt und im Grunde bis<br />
heute nicht losgelassen“, meint Pugganig,<br />
der ein Jahr darauf in die Gilde aufgenommen<br />
wurde. Waren es anfangs noch<br />
gemeinsame Auftritte als „Eisenbahner“<br />
mit dem viel zu früh verstorbenen Willi<br />
Baumgartner, so wurde einige Jahre später<br />
der „Herr Koarl“ geboren. Eine Kultfigur,<br />
mit der der kreative Narr endgültig in<br />
die lange und ruhmreiche Geschichte des<br />
St. Veiter Faschings eingehen sollte.<br />
„Mehr als mein halbes<br />
Leben bin ich als<br />
Narr aktiv, einmal<br />
muss Schluss sein.“<br />
Mit der feinsinnigen Darstellung des „Anti-Helden“,<br />
in dem sich zumindest ansatzweise<br />
jeder männliche Vertreter seiner<br />
Fan-Gemeinde wiederfindet, gelingt es<br />
Karl Pugganig auf einzigartige Weise alltägliche<br />
Geschichten humorvoll zu verpacken.<br />
Auch wenn er das nicht anstrebt,<br />
seine Solo-Auftritte können als Kabarett<br />
vom Feinsten bezeichnet werden. Sieben<br />
Mal ist das „Urgestein“ noch auf der Bühne<br />
zu sehen. Als „Seine Farbigkeit“ in Pension<br />
und ohne Funktion bleibt er der Gilde<br />
ewig verbunden.<br />
Karl bleibt irgendwie<br />
Auch wenn Karl die Bühne und die Gilde<br />
verlassen hat, so wirkt er weiterhin im<br />
Hintergrund mit. In der Saison <strong>2019</strong> hat<br />
er einige Nummern geschrieben und steht<br />
dem Regisseur aktiv zur Seite.<br />
Die Geschichte der<br />
Gilde von St. Veit/Glan<br />
Gegründet 1964 von Kaspar Scharf und<br />
Stefan Knafl, der auch der erste Herzog der<br />
Gilde war. Gleichzeitig wurde mit „<strong>Namla</strong><br />
Woll Woll“ der Faschingsgruß auserkoren.<br />
Seit 1966 gibt es jährlich drei bis neun<br />
Faschingssitzungen. Akteure der ersten<br />
Stunde waren unter anderen Viktor Aul,<br />
Herbert Mulle und Sepp Torker. Bisher<br />
Dreamteam: Legendär die Auftritte mit Seppi Rukavina.<br />
Unvergessen: Herr Koarl.<br />
regierten 17 Herzöge, als Philipp der I. ist<br />
derzeit der Kürschner Philipp Subosits an<br />
der Macht. Von den acht Präsidenten war<br />
Architekt Oswald Lindenbauer der erste,<br />
seit diesem Jahr führt der Banker Martin<br />
Kircher das Amt aus.