audimax ABI NRW 1/2020
Abi … und dann? Ausbildung, Studium oder beides – wir stellen alle Optionen vor! Wie wäre es zum Beispiel mit einer Karriere im Handel oder als Handwerker? Fakten und Einblicke für angehende Azubis gibt's im Heft.**Außerdem: Tipps zur Studienwahl – von Wirtschaft über Jura bis Ingenieurwissenschaften. Für jeden ist was dabei!**Weitere Themen: dual studieren.**Lernen: So bändigst du dein inneres Chaoswiesel**Hallo Welt: Auslandsberichte aus Russland und Bolivien. Plus: Gap-Year-Know-how von Au-pair bis Auslandsstudium.**Der Abi-und-dann-Guide**Gute Gründe, warum du in deiner Heimat studieren solltest.
Abi … und dann? Ausbildung, Studium oder beides – wir stellen alle Optionen vor! Wie wäre es zum Beispiel mit einer Karriere im Handel oder als Handwerker? Fakten und Einblicke für angehende Azubis gibt's im Heft.**Außerdem: Tipps zur Studienwahl – von Wirtschaft über Jura bis Ingenieurwissenschaften. Für jeden ist was dabei!**Weitere Themen: dual studieren.**Lernen: So bändigst du dein inneres Chaoswiesel**Hallo Welt: Auslandsberichte aus Russland und Bolivien. Plus: Gap-Year-Know-how von Au-pair bis Auslandsstudium.**Der Abi-und-dann-Guide**Gute Gründe, warum du in deiner Heimat studieren solltest.
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NRW
1-2020 / Februar - Mai / im 19. Jahrgang www.audimax.de
ABI ...und dann?
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up to Data.
Jetzt Karriere im ITZBund starten:
Digital-für-Deutschland.de
Barbara Bialas
EURE ABI-CREW.
Sie hat sich das Heft für euch ausgedacht. Immer nah
dran, wie ihr tickt.
Kirsten Borgers & Steffen Rothhaupt
The Masters of Umfragen. Wo haben wir die O-Töne her?
Kirsten und Steffen waren bei euch.
Oliver Bialas
Boss. Er sorgt fürs große Ganze, behält die Ruhe
und lässt uns machen.
Sabine Barwinek, Andrea Pfliegensdörfer
Layout-Power: Schicke Seiten hier drin?
Den Grafik-Ladys sei Dank!
Joachim Bärtl
Vertriebs-Ass. Sorgt dafür, dass ABI bei euch ankommt.
Alicia Reimann, Viktoria Feifer, Julia Wolf
Redaktion. Erfahrungsberichte aus Bolivien und Russland?
Statements von Personalexperten und mehr: Die Mädels
haben’s gerichtet.
Berta
Verlagsmaskottchen und professioneller Hund.
Hat nix gemacht – außer schlafen, fressen & Gassi gehen.
Editorial 2 / 3
INHALT
Ausgabe
1/2020
Wir alle wünschen dir viel Erfolg! Sei dir treu, lass dich nicht kirre machen, hab den Mut,
Entscheidungen zu treffen – jede einzelne bringt dich weiter. Wir hoffen, dir mit audimax
ABI ein paar Inspirationen zu geben für die Vielfalt, die dich erwartet in diesem prallen,
wilden Leben nach der Schule. Genieß es und glaub an dich! Dein audimax ABI-Team
CHECK JOB:
HANDEL
WISSEN
KOMPAKT
08 Verkauf!Dich!Glücklich!
Von Shirt bis Schnitzel:
Verkaufs-Job-Vielfalt.
10 In echt jetzt!
Lesen, wie es wirklich ist:
Handel.
JOBWELT
16 Klischee oder Wahrheit?
Wie ist’s wirklich in Ausbildungsberufen?
Unser Klischee-Check.
20 Ganz schön sportlich!
Karriere machen in der
Sportwirtschaft.
26 Was.Ist.Was: IT
Von Medieninformatik bis
Künstliche Intelligenz.
28 In echt jetzt!
Maschinenbau & Mechatronik.
32 Got to know: BWL
Was lernt man wo und wie?
34 Duales Studium: BWL
Im Fokus: Versicherungen.
36 Anders.Besser.Gleich:
BWL
Studenten verraten:
Ist das Studium wie erhofft?
42 Schnelles Wissen: Jura
Worum es im Studium geht.
44 Top-5-Seite: Soziale Arbeit
4x5 Inside-Infos.
46 Anders.Besser.Gleich:
Medizin&Soziale Arbeit
Studenten packen aus:
So ist das Studium wirklich!
48 Was.Ist.Was: Heilberufe
Von Krankenpfleger bis
Logopäde.
DUALES
STUDIUM
56 Got-to-know-Alarm: Dual
30 Fakten rund ums Duale
Studium.
60 In echt jetzt!
Lesen, wie es wirklich ist: Duales
Studium für Informatiker und
Ingenieure.
62 Schnelles Wissen:
IT & ING
Was lernt man wo und wie?
Illustration: danjazzia, victoriay/freepik.com, vecteezy.com
HALLO
WELT!
68 Eine.Reise.Tun!
›Gap Year‹-Know-how
von Au-pair bis Studium.
70 Abenteuer.Eis.Show
Felix flog als Freiwilliger nach
Russland und probierte sich als
Musical-Regisseur.
72 Party.Pollo.Palmen
Lina arbeitete nach dem Motto
›con calma‹ als Freiwillige in
Bolivien.
PAUSE
76 Umfrage
Was tun gegen Schulstress?
78 Mut.zur.Lücke
Namika über ihr Debüt und
ihre marokkanischen Wurzeln.
80 Inneres.Chaoswiesel.
So bekommst du es in den Griff.
ABI …
UND DANN
86 Ans Ziel lotsen
Der ›Abi und dann‹-Guide:
Antworten auf ganz viele Fragen.
REGION IM
FOKUS
92 Gute.Gründe.
Warum du in deiner Region
studieren solltest.
Inhalt 4 / 5
96 Mix & Match
Dein Info-Guide.
UND AUSSERDEM
98 Impressum
CHECK JOB: HANDEL
KONTAKT MIT
VIELFALT.
MENSCHEN.
IDEEN EINBRINGEN.
Illustration: © shutterstock.com
WILLST DU?
Illustration: danjazzia/freepik.com, vecteezy.com
Check Job: Handel 6 / 7
DURCHSTARTEN IM HANDEL!
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VERKAUF! DICH!
GLÜCKLICH!
Fashion und Food, Technik und T-Shirt, Make-up
und Möbel – so viele Handelssparten bieten
Traumjobs für Abiturienten. Deshalb: Vorhang auf!
Technik
Alles, was Knöpfe, Tasten
und Kabel hat, lässt dein
Herz höher schlagen? Mit
deinen Kumpels diskutierst
du leidenschaftlich
über Konsolen, Drucker,
Handys, PCs und Neue
Medien? Welche Technik-
Trends kommen, wie läuft
der Einkauf, wie die Lagerhaltung
und wie kommt
das alles an den Mann
beziehungsweise die Frau?
Ob Einkauf, Vertrieb oder
Internationales Handelsmanagement:
Vielfalt pur
mit Produkten von heute
und für morgen.
Einstiegsmöglichkeiten?
Zum Beispiel bei Mediamarkt
oder Saturn. Wie? Internationales
Handelsmanagement-
Studium
Discount
Du hast Spaß an großen
Sortimenten. Du findest
es cool, wie die Discounter
es geschafft haben,
unsere Einkaufswelt zu
revolutionieren: Das
perfekte Ding für Macher-
Menschen, die Lust haben,
anzupacken und was zu
bewegen. Verantwortung
kickt dich, schnelle
Aufstiegsmöglichkeiten
auch. Du kannst gut mit
Menschen – Kollegen
wie Kunden. Du magst
es, Ware ansprechend zu
präsentieren, abzukassieren,
super zu verdienen
und abends zufrieden
mit dem ›Ich hab was
geschafft‹-Wissen heimzugehen.
Dann bist du der
Discount-Star.
ww
Einstiegsmöglichkeiten?
Zum Beispiel bei Netto, Aldi,
Lidl, Kik, Woolworth & Co.
Wie? Duales Studium, Abiturientenprogramm
Lebensmittel
Essen macht glücklich.
Lebensmittel sind Essen,
ergo: Lebensmittel
machen glücklich. Müsli,
Obst, Milch, Joghurt,
Käse, Schokolade, Chips,
Gummibärchen, Eis,
Tee, Süßigkeiten, Mehl,
Marmelade, Toast, Wurst,
Fleisch und und und
sind dein ›Verkauf dich
glücklich‹-Erlebnis erster
Wahl? Bingo! Ob Ideen
zur Kundenbindung, die
Beratung im Markt, die
Steuerung des Warenflusses
oder das Rausfinden,
welche Märkte von
welchen Artikeln wie
viele brauchen – Lebensmitteleinzelhandel
beim Vollsortimenter ist
ziemlich vielfältig.
Einstiegsmöglichkeiten?
Zum Beispiel bei Rewe oder
Edeka. Wie? Abiturientenprogramm
oder Duales Studium
Illustrationen: danjazzia/freepik.com
Fashion & Schmuck
Ein T-Shirt ist nicht
einfach ein Mittel gegen
einen nackten Oberkörper,
sondern eine Lebenseinstellung?
Kaschmir
kein indisches Gewürz?
Ein Zweireiher keine
Vogelart und Pumps keine
handwerkliche Vorrichtung?
Hochwertige Stoffe,
das Image von Labels
und die Beratung von
Kunden, die bereit sind,
für ihr Outfit Geld in die
Hand zu nehmen, lassen
dein Herz höherschlagen?
Mode ist Ausdruck deiner
Persönlichkeit, Spielmittel,
Stilmittel? Und: ohne 1-a-
Schmuck kein Top-Outfit.
Das ist dir sowieso klar.
Einstiegsmöglichkeiten?
Zum Beispiel bei Peek & Cloppenburg,
Christ Juweliere und
Uhrmacher, Breuninger. Wie?
Duales Studium, Abiturientenprogramm
Baumarkt & Möbel
Kaufen kann jeder. Selbermachen
ist angesagt.
Zweimal ja? Ein Baumarkt
ist für dich nicht
einfach nur ein Markt für
Daheim-Rumwerkler,
sondern eine Lebensphilosophie.
Schon der
Geruchsmix aus Farbe,
Metall und Holz, dazu
ein frischer Wind aus
der Gartenabteilung und
die schicken Werkzeuge
haben es dir angetan. Die
Kundschaft, die lieber
macht als machen lässt,
ebenso. Gut 60.000 Produkte
aus den Abteilungen
Technik, Bauen, Wohnen
und Garten warten
darauf, von dir fachkundig
verkauft zu werden.
Einstiegsmöglichkeiten?
Zum Beispiel bei Obi und
Hornbach. Wie? Duales Studium
mit Schwerpunkt Handel
Drogerie
Der Drogeriemarkt ums
Eck ist deine zweite Heimat.
Du und deine Freundinnen,
ihr cremt, lackiert,
feilt und manikürt
leidenschaftlich, macht
die Haare schön und euch
dazu – kurz: Körperpflege
und alles, was man
dazu braucht, ist dein
Steckenpferd. Kundenkontakt
findest du super,
du organisierst gern, bist
teamfähig und ergebnisorientiert.
Wie in fast allen
Handelssparten hast du
die Wahl zwischen einer
Ausbildung mit Schwerpunkt
in der Filiale oder
mit Schwerpunkt in der
Zentrale.
Einstiegsmöglichkeiten?
Zum Beispiel bei dm,
Rossmann, Müller. Wie?
Duales Studium, zum Beispiel
Business Administration
HANDEL
Check Job: Handel 8 / 9
IN ECHT JETZT!
Lesen, wie es wirklich ist. Experten verraten, was
du für einen erfolgreichen Einstieg in den Handel
mitbringen solltest. Durchlesen, durchstarten!
Englisch & Offenheit
Nadine Wiegratz, Manager Global
Employer Branding bei Metro
»Wir achten bei Bewerbern auf Praktika – gerne
schon in unserer Branche oder einem Fachgebiet
wie Logistik. Erfahrungen in der Hotellerie oder
Gastronomie sind ebenso gerne gesehen. Bei Positionen
im Headquarter ist uns gutes Englisch
wichtig. Zudem sollten Einsteiger offen und kommunikationsstark
sein sowie analytisch denken
können und proaktiv an Dinge herangehen.«
Verantwortung zählt
Martin Scholvin, Personalvorstand
bei Edeka
»Erste praktische Erfahrungen sind hilfreich, aber
kein Muss. Eine Ausbildung im Lebensmittelhandel
verlangt zudem mehr als gute Noten auf dem
Zeugnis: Ebenso wichtig sind soziale Kompetenzen
wie Teamgeist oder Zuverlässigkeit. Kaum eine
andere Branche bietet so viele Chancen, schon
früh Verantwortung zu übernehmen. Wer Motivation
und Eigeninitiative mitbringt, kann bei uns
schnell aufsteigen.«
Fotos: Metro, Edeka, Peek & Cloppenburg, KiK-Textilien und
Non-Food, Akademie Handel | Illustrationen: danjazzia/freepik.com
Von Drogerie bis Discounter: Wie
Abiturienten im Handel einsteigen können:
audimax.de
Organisation ist alles
Rilana Liebau, Head of HR Retail
bei Peek & Cloppenburg
»Grundsätzlich sind eine hohe Service- und Dienstleistungsbereitschaft
wichtig. Darüber hinaus achten
wir auf Teamfähigkeit, Motivation, Belastbarkeit
und Verantwortungsbewusstsein. Einsteiger
sollten zudem ein Organisationstalent sein, um
sowohl Prozesse im Job auf der Verkaufsfläche zu
koordinieren als auch die Theorie- und Praxisphasen
innerhalb der Ausbildung zu meistern.«
Praxis & Empathie
Soft Skills punkten
Kerstin Schmidt, kommissarische Abteilungsleitung
Aus- und Fortbildung bei KiK-Textilien
und Non-Food in Zusammenarbeit mit dem
Bildungszentrum des Einzelhandels
»Natürlich sollten Bewerber Spaß am Verkauf und
am Umgang mit Menschen haben. Daher sind
Kommunikations- und Teamfähigkeit gefragt. Darüber
hinaus brauchen sie ein Bewusstsein dafür,
dass Belastbarkeit gefordert wird, da die täglichen
Aufgaben im Verkauf viel abverlangen. Außerdem
sollten sie bereit sein, neue Dinge zu lernen
und den Willen haben, etwas zu erreichen. Wir
betrachten uns als Chancengeber. Das heißt: Die
schulischen Leistungen oder Erfahrungen durch
Praktika oder Nebenjobs stehen nicht im Vordergrund.
Der Mensch muss zu uns passen und ein
Faible für den Handel haben.«
Check: Job: Handel 10 / 11
Annett Scheel, Leiterin der Akademie
Handel in Oberbayern/Schwaben
»Im Handel spielen Erfahrungen eine große Rolle.
Gerade der hohe Praxisbezug und das Lernen von
der Pike auf unterscheidet den Handel damit von
vielen anderen Branchen. Es ist wichtig, die Abläufe
in einem Handelsunternehmen zu kennen,
zu wissen, wie man mit der Ware umgeht, und
die Informationstechnik zu beherrschen. Wer im
Handel arbeitet, ist im ständigen Kontakt mit Menschen
– sei es online, direkt im Verkauf oder am
Telefon. Da sind gute kommunikative Fähigkeiten,
Teamfähigkeit, aber auch Einfühlungsvermögen
und Empathie wichtige Skills, um erfolgreich zu
sein.«
Fachwirt für Vertrieb
im Einzelhandel (m / w / d) /
geprüfter Handelsfachwirt (m / w / d)
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Jobwelt 14 / 15
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Hotellerie
Fotos: Leonardo Hotels, nagesh-badu/unsplash.com | lllustration: danjazzia/freepik.com, vecteezy.com
Hotelfachangestellte landen nach ihrer Ausbildung
dort, wo sie eigentlich nie hinwollten:
hinter der Rezeption. Sie sind ausschließlich
dafür zuständig, Gäste ein- und auszuchecken
und ihnen auf Wunsch ein Taxi zu rufen.
Vom Geschehen hinter den Hotelkulissen
bekommen sie wenig mit, denn sie müssen
den ganzen Tag wie angewurzelt dastehen und
ihr schönstes Lächeln aufsetzen. Sofern sie das
schaffen – was selten der Fall ist, eine gewisse
Unfreundlichkeit gehört bei Hotelfachangestellten
nämlich immer dazu – wird zumindest
hintenrum über die Gäste gelästert. Freizeit:
Fehlanzeige – dafür ordentlich Nachtdienst
und Überstunden.
Kristina Pekas, seit 2019 Operations Manager im
NYX Hotel Mannheim, das zur Gruppe Leonardo Hotels
Central Europe gehört
»Diese Klischees sind
aus dem letzten Jahrhundert!
Die Rezeption
ist der Drehund
Angelpunkt im
Hotel, von dem die
meiste Organisation
ausgeht. Ich habe selbst
eine Hotelfachausbildung
gemacht und die Rezeption als ein Sprungbrett
für meine Karriere genutzt. Hier bist du vollkommen
involviert: Du bearbeitest E-Mails,
Rechnungen, hast Einblick in Reservierung, Revenue,
Buchhaltung, Housekeeping und mehr.
Wir sind echte Allrounder und könnten theoretisch
in jedem Land dieser Welt arbeiten. Eine
gute Ausbildung ist natürlich Voraussetzung
für einen optimalen Karrierestart. Der freundliche
Empfang des Gastes gehört ebenso dazu,
wie ein moderner flexibler Schichtplan, welcher
dabei hilft, Überstunden zu verhindern.«
Jobwelt 16 / 17
Handwerk
Aufzugsmonteure sind vor allem eins: echte
Grobmotoriker. Feingefühl braucht es für die
Montage der schweren Teile nämlich nicht. Ihr
natürlicher Lebensraum ist der dunkle Aufzugsschacht
– wenig einladend. Dabei befinden sie
sich in schwindelerregenden Höhen. Technisches
Verständnis muss ein Aufzugsmonteur nur
in gewissem Maß mitbringen, denn es funktionieren
ja eh alle Aufzüge gleich. Deshalb ist der
Job auch nicht besonders abwechslungsreich:
montieren, reparieren und wieder montieren.
Kontakt zu anderen Kollegen gibt es kaum: Aufzugsmonteure
arbeiten eher für sich allein.
Maxim Kuhn absolviert eine Ausbildung zum
Aufzugsmechaniker bei Otis
»Als Aufzugsmechaniker kenne ich mich
mit vielen technischen Themen aus: was den
Aufzug antreibt, welche Sensoren dort verbaut
sind, welche riesigen Mengen an Informationen
entstehen. Der Job hat sich in den
letzten fünf bis zehn Jahren stark verändert:
In meinem Werkzeugkasten hat ganz selbstverständlich
das Smartphone mit zahlreichen
Apps Platz. Wir können auch von der Zentrale
aus Diagnosen leisten und Anlagen aus der
Ferne warten – das macht manchen Einsatz
im Aufzugsschacht überflüssig. Die Auswertung
dieser Daten verlangt Know-how, denn
jede Anlage ist einzigartig.«
Fotos: Otis, Universa Versicherungen, Targobank, Max_Hofstetter, taurean-hill/unsplash.com | Illustration: vecteezy.com
Versicherung
In Versicherungen läuft der Alltag üblicherweise
so ab: Der Kaufmann für Versicherungen
sitzt den lieben langen Tag am Telefon, erzählt
Leuten die Geschichte vom Pferd und versucht
so, seinen Zuhörern Versicherungen aufzudrängen,
die sie gar nicht brauchen. Die einzige
Abwechslung bietet die Prüfung von Anträgen
und die Arbeit mit Kundendaten – auch nicht
gerade spannend. Azubis lernen zwar mehrere
Abteilungen kennen, sind nach ihrer Ausbildung
aber trotzdem in einer Position angewurzelt
und kommen da schwer wieder raus.
Abwechlung gleich null. Weiterbildung gibt es
ebenso wenig wie ein internationales Umfeld.
Sowieso ist die Versicherungsbranche ja ein
öder, trockener und eintöniger Arbeitsbereich.
Tim Winkelmann, Kaufmann
für Versicherungen und
Finanzen bei Universa
Versicherungen
»Ein guter Versicherungskaufmann tauscht
sich permanent mit seinem Kunden aus. Dabei
geht es nicht darum, unnötige Versicherungen
zu verkaufen, sondern sich von der aktuellen
Lebenssituation oder dem aktuellen Risikoprofil
ein Bild zu machen. Nur wer seinen Kunden
versteht, kann die passenden Lösungen
anbieten. Hier helfen zahlreiche Fortbildungen,
die es ermöglichen, über den Tellerrand
hinauszublicken. Denn kein Kunde ist wie der
andere. Das macht den Beruf vielseitig und
spannend. Es ist wichtig, dass auch Azubis diese
Denk- und Arbeitsweise verinnerlichen und
dabei ihre eigene Kreativität einfließen lassen.«
Jobwelt 18 / 19
Bank
Trocken, trockener, Bank! Zugeknöpft im unbequemen
Anzug oder Kostüm steht der typische
Bankangestellte hinterm Tresen, hilft Rentnern
bei Überweisungen, zahlt Geld ein oder aus. Die
Abläufe sind immer dieselben – Vielseitigkeit ist
unauffindbar. Während der Ausbildung schauen
die Azubis ihren erfahrenen Kollegen über die
Schulter. Wenn sie selbst mal ran dürfen, halten
sie meistens den ganzen Betrieb auf, denn Selbstständigkeit
und Eigeninitiative wird in der Bank
nicht gelehrt.
Katharina Seebauer ist
Kundenbetreuerin bei der
Targobank
»Bereits zu Beginn meiner Ausbildung durfte
ich den Kunden bei Überweisungen helfen
und später eigenständig Termine übernehmen.
Heute berate ich unsere Kunden zu den
verschiedensten Anliegen: Dabei geht es etwa
um die Finanzierung eines Jetskis oder eine
medizinische Behandlung von zwei kranken
Hausgänsen. Der Alltag ist nicht einseitig. Ich
bin mir sicher, dass auch die nächsten Jahre
noch vieles zu bieten haben.«
GET INSPIRED
LET'S GET
SPORTY
Sportwirtschaft oder Sportökonomie – hast du irgendwie
schon mal gehört. Aber welche Berufe gibt's da?
Und was musst du sonst noch wissen? Ready, set, go!
Illustrationen: danjazzia/freepik.com, vecteezy.com
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Darum geht's
Sportwirtschaft ist eine
Querschnittsbranche, weil
sie viele wirtschaftliche
Bereiche umfasst: Sportartikelumsätze,
Werbung,
Sponsoring, Sportdienstleistungen,
Medienrechte
und Sportstätten zum
Beispiel. Kurz gesagt: Alles,
was mit Sport zu tun hat
und wirtschaftet, gehört
dazu. Dementsprechend
vielfältig sind auch die
Jobmöglichkeiten, die angehende
Sportwirtschaftler
haben. Beratung, Marketing,
Management – alles ist
möglich.
Fakten & Zahlen
Der Sport hat am gesamtwirtschaftlichen
Bruttoinlandsprodukt
einen Anteil
von rund 2,3 Prozent. Er
trägt mit gut 70 Milliarden
Euro dazu bei.
Insgesamt werden sportbezogene
Dienstleistungen
und Güter im Wert
von 120 Milliarden Euro
produziert.
80 Prozent der Ausgaben,
die private Haushalte in
sportbezogenen Konsum
investieren, werden für
die aktive Sportausübung
ausgegeben, also beispielsweise
die Mitgliedschaft
in einem Verein oder
Sportkurse.
Etwa 1,3 Millionen Menschen
sind in Deutschland
im Sportbereich
beschäftigt.
Studium
Studiengänge, die sich
mit sportwirtschaftlichen
Themen beschäftigen,
heißen in vielen Fällen
auch ›Sportökonomie‹.
Wer anfangen will, muss
meistens einen Sporttest
absolvieren. In der Uni
geht's dann sowohl um
klassische wirtschaftliche
Themen als auch um
sportliche Betätigung.
Und natürlich lernst du
alle wichtigen Zusammenhänge.
Ausbildung
Wenn du lieber direkt
praktisch arbeiten willst,
gibt es zahlreiche Ausbildungen
im Bereich Sport.
Viele Ausbildungsberufe,
wie etwa Physiotherapeut,
Fitnesstrainer oder Masseur,
haben einen gesundheitlichen
Hintergrund.
SPORT
Sportmanager
Du planst, organisierst und
überwachst Geschäftsaktivitäten
im Bereich Sport
und Sportvermarktung.
Du kannst entweder in
einem Unternehmen direkt
angestellt sein und dich um
dessen Prozesse kümmern
oder du fungierst aus einer
Agentur heraus als externer
Berater für unterschiedliche
Kunden. Mögliche
Arbeitgeber können zum
Beispiel Sportvereine und
-verbände, Sportvermarktungs-
sowie Sportreiseagenturen,
Sportartikelhersteller
und Betreiber von
Sportanlagen sein. Basis für
den Beruf des Sportmanagers
ist meistens ein sportökonomisches
Studium.
Sport- und Fitnesskaufmann
Dieser Ausbildungsberuf
ist etwas für jeden, der
in Sport- und Fitnessstudios,
Vereinen, Gesundheitszentren,
Sportschulen,
Ferienzentren oder bei
Sportveranstaltern mitreden
will. Als Sport- und
Fitnesskaufmann bist du
zuständig für Verwaltungsund
Organisationsaufgaben,
erarbeitest Konzepte
für Sportangebote, Events
sowie Projekte und stehst
den Kunden beratend zur
Seite.
Sportingenieur
Ja, auch in der Sportszene
sind Technikprofis
gefragt – zum Entwickeln,
Konstruieren und Prüfen
von Sport ausrüstung wie
Trainingsgeräten oder
Sportschuhen. Sportartikelhersteller
oder Sportverbände
nehmen dich mit
Handkuss.
Marketer
In einer Agentur oder der
Marketingabteilung eines
Sportunternehmens erstellst
du Kampagnen und
Marketingaktionen, die die
Produkte oder Dienstleistungen
optimal in Szene
setzen. Du weißt, worauf
die Kunden Wert legen,
und kannst sie deshalb
direkt auf Augenhöhe
ansprechen.
Sportökonom für
einen Verein
Als solcher kümmerst du
dich um die wirtschaftlichen
Belange des Vereins
und trägst damit zu dessen
Erfolg bei. Du verhandelst
mit Sponsoren, beeinflusst
die öffentliche Wahrnehmung
und organisierst
Veranstaltungen. Von Bundesliga
bis Amateurverein
– gut ausgebildete Spökos,
die sich um Finanzierungsfragen
kümmern, sind
überall gefragt.
Jobwelt 20 / 21
GET INSPIRED
Illustrationen: danjazzia/freepik.com, vecteezy.com
Sporttherapeut
Kannst du durch eine
Vertiefung im Masterstudium
werden. Das Ziel
deiner Arbeit hat hier
einen gesundheitlichen
Fokus: Du stellst sportliche
Trainingsprogramme
zur Behandlung und
Förderung von psychisch,
psychosozial und physisch
beeinträchtigten Personen
zusammen. Arbeiten
kannst du vor allem in
Kliniken, Facharztpraxen
und Krankenhäusern, aber
auch bei Vereinen, um
verletzte Spieler wieder fit
zu machen.
Sportassistent
Die Ausbildung zum Sportassistenten
dauert in der
Regel zweieinhalb Jahre.
Danach führst du in erster
Linie Kurse und Trainings
durch, übernimmst aber
auch die Beratung und
Betreuung von Kunden
sowie Verwaltungs- und
Organisationsaufgaben in
Sportvereinen, Fitnessstudios
oder bei Sportreiseveranstaltern.
Fachverkäufer für
Sportartikel
Du startest mit einer
Ausbildung zum Verkäufer
oder zum Einzelhandelskaufmann.
Danach kannst
du dich auf Sportartikel
spezialisieren. Neben dem
Verkauf von Produkten und
der Prüfung von Warensowie
Lagerbeständen berätst
du Kunden. Du musst
dich gut auskennen, denn
je nach Anliegen kann
falsche Beratung gesundheitliche
Konsequenzen
haben.
Sportwissenschaftler
Als Sportwissenschaftler
kannst du in ganz
unterschiedlichen Berufen
durchstarten: Du gibst
Unterricht und trainierst
Menschen oder organisierst
Veranstaltungen
und Wettkämpfe. Ein
besonderer Fokus liegt auf
der Forschung, aber auch
auf Sportmanagement.
Sportwissenschaftler sind
zum Beispiel bei professionellen
Sportmannschaften,
an Hochschulen und
sportwissenschaftlichen
Instituten tätig. Aber
auch Krankenkassen oder
Kliniken suchen nach
ihnen. Übrigens: An ein
Bachelorstudium kannst
du ein spezialisierendes
Masterstudium hängen
und dich etwa zum
Sportsoziologen, Sportökologen
oder Sportinformatiker
weiterbilden.
Anzeige
SPORT,
SPASS,
SPANNUNG
Du bringst Speed & Spirit mit? Dann starte als Azubi
oder dualer Studierender bei PUMA durch!
Fotos: PUMA
Katrin studiert BWL-Personalmanagement
dual bei PUMA und erzählt dir, wie
sie die Arbeit findet und was sie dort alles
erlebt.
Katrin, welche Abteilungen kannst du bei PUMA kennenlernen?
Sehr viele, etwa Personalmanagement, Logistik, Finance, Marketing,
Communications und Legal. Die Auswahl der Abteilung
findet in Absprache mit uns dualen Studierenden und
Azubis statt.
Welche Aufgaben darfst du übernehmen und was findest du dabei
vor allem spannend?
Das ist von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich. Generell
übernehme ich meine Aufgaben immer eigenverantwortlich.
Besonders schön und spannend ist es, wenn ich am Ende die Ergebnisse
meines eigenen Projektes sehe.
Was gefällt dir bei der Arbeit besonders?
Dass es Raum für die persönliche Entwicklung gibt: Durch das
eigenverantwortliche Arbeiten habe ich die Chance, mein Wissen
und meine Soft Skills stetig zu verbessern. Daneben spielt
Teamarbeit und eine schnelle Entscheidungsfindung bei PUMA
eine große Rolle. Daher kann ich das Motto ›Jeder kann hier etwas
erreichen‹ nur bestätigen.
Wie ist die Atmosphäre bei PUMA?
Sehr ungezwungen und angenehm. Alle gehen respektvoll
miteinander um und arbeiten auf Augenhöhe. Ich gehe jeden
Tag motiviert zur Arbeit, kann mich dort mit inspirierenden
Kollegen austauschen und bekomme von allen Seiten
Unterstützung.
DURCHSTARTEN BEI PUMA
Bei PUMA hast du die Chance,
im Team die Sport- und Fashionwelt
zu begeistern. Individualität,
Vielfalt und Talente werden hier
gefördert. Als Azubi oder duale/r
Student/in erhältst du einen vielseitigen
Einblick in das internationale
Unternehmen.
Du kannst bei PUMA eine Ausbildung
machen:
- zur/m Einzelhandelskaufmann/-frau
- zur/m Industriekaufmann/-frau
- zur/m Fachinformatiker/in
Außerdem stellt das Unternehmen
duale Studierende für folgende Studiengänge
ein:
- BWL-Personalmanagement
- BWL-International Business
- BWL-Spedition
- Transport & Logistik
- BWL-Textilmanagement
- RSW-Accounting & Controlling
- RSW-Steuern & Prüfungswesen
- Textilbetriebswirt/-in BTE
- Wirtschaftsinformatik-Business
Engineering
Bewirb dich ab Juni 2020 unter:
about.puma.com/careers
Jobwelt 22 / 23
WISSEN KOMPAKT
TECHNIKBEGEISTERT?
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ING UND IT.
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Illustrationen: danjazzia/freepik.com
Illustration: © shutterstock.com
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GRENZENLOS.
Wissen kompakt 24 / 25
WAS
IST
WAS
Digitalisierung,
Connectivity
und Künstliche
Intelligenz – was
wirklich hinter
einem Informatikstudium
steckt.
Wo studieren?
Uni, Fachhochschule,Technische Uni oder Hochschule.
Und an Berufsakademien als Teil einer
dualen Ausbildung. Außerdem bieten auch private
Hochschulen Informatik als Studiengang an.
Hier zahlst du für dein Studium, hast aber meist
kleinere Gruppen und intensive Betreuung.
Was lerne ich?
Jede Hochschule setzt da ihre eigenen Schwerpunkte. Ein paar gemeinsame Nenner
gibt's aber – mit dabei sind zum Beispiel immer Mathe, Algorithmik, Software- und
Kommunikationstechnik sowie Programmierung. Ein Informatikstudium hat nämlich
weniger mit Computern zu tun als die meisten denken. Vielmehr steht gerade in
den ersten Semestern Mathe im Mittelpunkt. Spezielle Programmiersprachen musst
du dir bei Bedarf selbst beibringen. Ist dir das zu allgemein? Dann spezialisier dich
entweder im Master oder direkt im Bachelor. Medien-, Wirtschafts- oder Bioinformatik
– hier kannst du ganz nach deinem persönlichen Interesse gehen.
Illustration: Thomas Söllner/Fotolia, vecteezy.com
IT
Was arbeite ich dann?
Dank Digitalisierung werden Informatiker
fast überall gebraucht. Jackpot! Vom IT-
Berater über den IT-Security-Experten bis
hin zum Softwareentwickler – du hast freie
Auswahl. Im Studium solltest du allerdings
schon auf deinen späteren Berufswunsch
hinarbeiten: durch deine Seminarwahl,
Praktika oder Nebenjobs und Abschlussarbeit.
Im Master kannst du außerdem
fachliche Schwerpunkte setzen.
Welche Skills brauche ich?
»Besonders wichtig sind analytisches,
strukturiertes und logisches Denkvermögen
sowie genaues Arbeiten. Da letzteres
oftmals in Projektteams stattfindet, die
sich aus Mitarbeitern mit unterschiedlichen
Themenschwerpunkten zusammensetzen,
sollten Interessierte gerne
und verlässlich mit Kollegen und im
Team arbeiten wollen. Oft bewegen sich
Informatiker im internationalen Umfeld
und kommunizieren auf Englisch, per E-
Mail oder auch via Skype. Abwechslung
ist dabei an der Tagesordnung.«
Ilka Lehmann, HR-Referentin bei Thomas Cook
26 / 27
Wissen kompakt 26 / 27
Special Case:
Medieninformatik
Das Informatikstudium klingt schon ganz
interessant, aber du kannst dich nicht entscheiden,
ob du nicht doch lieber was mit
Medien machen willst? Et voilà, die perfekte
Kombination heißt Medieninformatik.
Hier kommen zum Informatikstudium
Medieninhalte dazu. Kreativ bist du auch?
Wunderbar, denn Design und Gestaltung
sind wichtige Elemente des Studiums. Manche
Unis bereiten ihre Studierenden mit
BWL-Kursen auf Managementaufgaben vor.
Danach bist du fit für deinen Karrierestart
als Medieninformatiker.
IN ECHT JETZT!
Lesen, wie es wirklich ist. Studierende aus dem
Bereich Maschinenbau und Mechatronik berichten
von ihrem Studium und was du dafür brauchst.
Vielfalt pur
Katrin Kösler ist Studentin im Fach Maschinenwesen an der Technischen Universität München
»Die große Auswahl an Vertiefungsmöglichkeiten gefällt mir am meisten.
Maschinenbau lässt sich nicht nur in Autos, Flugzeugen und riesigen Industriemaschinen
finden, sondern auch in Robotern, Gelenkprothesen oder der
Logistik. Für mich ist Maschinenbau die Disziplin, die die vielfältigen Forschungsthemen
aus Physik, Informatik, Mathematik und Chemie in die Anwendung
bringt. Am Anfang habe ich allerdings den Arbeitsaufwand deutlich unterschätzt.
Es reicht nicht, allein den Vorlesungen zu folgen. Studierende
sollten sich auch danach intensiv mit dem Stoff auseinandersetzen.
Zudem gibt es Fächer mit zusätzlichen Pflichtaufgaben,
wie das Anfertigen von Konstruktionszeichnungen oder
kleine Zwischenprüfungen. Das geht oft zulasten der
Freizeit.«
Fotos: privat, Rehau | Illustrationen: freepik.com, vecteezy.com
Klischee oder Wahrheit: Wie
ist das Maschinenbau-Studium wirklich?
audimax.de
Kreativität ist gefragt
Ozan Avci ist Dualer Student im Fach Maschinenbau bei Rehau
»Grundvoraussetzungen für ein Maschinenbau-Studium sind
ein Interesse an Naturwissenschaften generell sowie technisches
Grundverständnis. Außerdem schadet es nicht, kreativ zu
sein und auch ein wenig um die Ecke denken zu können. Dazu
kommen Eigenschaften wie Eigeninitiative und Durchhaltevermögen
– die sollte aber jeder Student mitbringen. Die größten
Herausforderungen für mich sind die anspruchsvollen Module
und Projektarbeiten, die zum Teil mit sehr viel Aufwand verbunden
sind, sowie der umfangreiche Wochenstundenplan.
Teilweise sitze ich von frühmorgens bis in den Abend
in Vorlesungen und muss dabei für lange Zeit
hoch konzentriert und aufnahmefähig
bleiben.«
Hilfe garantiert
Wissen kompakt 28 / 29
Laura Mock ist Duale Studentin im Fach Maschinenbau an der
Hochschule Wismar
»Vor allem technisches Verständnis sowie Begeisterung
für Physik und Mathematik sind für das Studium
wichtig. Erfahrung im technischen Umfeld
ist hilfreich, aber nicht nötig. Alle wichtigen Informationen
werden im Grundstudium vermittelt.
Und wenn etwas nicht sofort klar ist, helfen sich
Kommilitonen gegenseitig. Generell finde ich den
Zusammenhalt unter den Studierenden super. Es
sind schon einige Freundschaften entstanden. Der
Lernstoff ist manchmal trocken, aber sobald das
Grundstudium geschafft ist, wird es anders. Das
Studium lässt sich dann individueller gestalten. Eine
besondere zeitliche Herausforderung war es, im
Rahmen meines dualen Studiums die Gesellenprüfung
abzulegen.«
Digitalisierung | Gesundheit
Informatik | Technik | Wirtschaft
36 Studiengänge stehen dir zur Wahl!
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Got to
BW-WIE BITTE?
BWL
HEISST
Betriebswirtschaftslehre.
Gar nicht so tricky.
WAS IST DAS?
Du beschäftigst dich mit betrieblichen Abläufen wie Buchhaltung,
Gewinnoptimierung, Planung und Organisation.
WIE ANFANGEN?
Um im BWL-Studium durchzustarten,
brauchst du in den
meisten Fällen lediglich deine
Allgemeine Hochschulreife.
Und Lust auf Wirtschaft.
UND GENAU?
BWL ist ein Teil der Wirtschaftswissenschaften. Die wiederum
erforschen alle Aspekte der Wirtschaft – ein ziemlich großes Feld
also. Deshalb wurden sie in zahlreiche Gebiete unterteilt. BWLer
leisten in Unternehmen Hilfestellung bei wirtschaftlichen Fragen –
klingt erst mal öde, ist aber spannend!
WAS LERNST DU?
Wirtschaftliche Grundlagen
mit viel Praxisorientierung.
Ökonomische Prozesse und
Gesamtzusammenhänge
verstehen, analysieren und daraus
praktische Ableitungen
bilden.
WICHTIGE FÄCHER?
Mathematik, Statistik
und Marketing. Außerdem
Rechnungswesen,
Finanzierung
und Logistik.
WELCHER ABSCHLUSS?
Du machst deinen ersten Studienabschluss als
Bachelor of Arts, Bachelor of Science oder Bachelor
of Business Administration.
WHAT ELSE?
Meistens lernst du eine oder
mehrere Fremdsprachen.
Englisch ist sicher, dazu gibt's
Französisch, Spanisch, Russisch
and more.
MASTER?
Im Masterstudium kannst
du dich spezialisieren,
beispielsweise in Finanzen
oder Marketing. Sinnvoll, weil
Profis immer gefragt sind.
Illustration: freepik.com
BWL. Oft gehört, aber was steckt dahinter?
Unser ›Got to know‹-Guide zeigt's dir. Und los.
WAS BRINGT DAS?
BWLer werden in
fast allen Bereichen
eines Unternehmens
gebraucht. Du hast
also eine recht sichere
Zukunft vor dir.
WO STUDIEREN?
Entweder an einer staatlichen
oder einer privaten
Hochschule – egal ob Uni,
Hochschule oder Business
School. Business Schools sind
meist private sogenannte
›Ein-Fach-Hochschulen‹, die
eng an die Praxis gekoppelt
und oft qualitativ hochwertig
ausbilden.
NUMERUS CLAUSUS?
Wenn es mehr Bewerber als
Studienplätze gibt, wird oft
nach NC ausgewählt. Der
schwankte im Wintersemester
19/20 zwischen 1,5 und 2,8 je
nach Hochschule.
WIE VIELE STUDIEREN DAS?
BWL ist das beliebteste Studienfach in Deutschland. In Zahlen
heißt das: mehr als 240.000 Studenten.
WAS BRAUCH ICH?
»Für ein BWL-Studium
sollten Bewerber Leistungsbereitschaft
mitbringen
sowie kommunikativ und
teamfähig sein. Englische
Sprachkenntnisse, gute
Grundlagen mathematischen
Verständnisses und
eine analytische Denkweise
sind ebenso hilfreich.
Interesse für die Führung,
Steuerung und Organisation
von Unternehmen sowie die
Entwicklung von Märkten
und Produkten sind gute
Voraussetzungen für ein
betriebswirtschaftliches
Studium.«
Alice Anna Oeter, Leiterin des
Studiendekanats an der WiSo-
Fakultät der Universität zu Köln
WAS MACH ICH?
Als BWLer planst du
Projekte, steuerst und
analysierst Prozesse,
verwaltest Firmenkapital,
suchst nach
Einsparmöglichkeiten,
rekrutierst Mitarbeiter,
erarbeitest Vertriebskanäle
und Marketingstrategien.
Auch für eine
eigene Unternehmensgründung
ist BWL ein
guter Grundstein.
WO ARBEITEST DU?
Die Klassiker: Unternehmensberatung,
Personalwesen,
Finanzwesen,
Controlling, Logistik,
Marketing sowie Projektplanung
und -steuerung.
Wissen kompakt 32 / 33
DUALES STUDIUM
SCHNELLES WISSEN
Selber finanzieren, praktische Erfahrung sammeln, beste
Übernahmechancen: alles im Dualen Studium. Check aus,
wie das im Versicherungswesen aussehen kann.
WISSEN FÜR
FUTURE-VERSICHERER
528 VERSICHERUNGS
UNTERNEHMEN unter
Bundesaufsicht gab es 2018 in
Deutschland.
Die deutsche Versicherungslandschaft
unterteilt sich in
die BEREICHE:
1. Lebensversicherung
2. Krankenversicherung
3. Schaden-/Unfallversicherung
4. Rückversicherung
437,8 MILLIONEN VERTRÄGE
zählte die Versicherungswirtschaft
2018 insgesamt zu
ihrem Bestand.
DREI BIS VIER JAHRE dauert
ein Duales Studium im Bereich
Versicherungen.
Im ersten Jahr verdienst du im
Schnitt 900 BIS 1.000 EURO.
FINDE DEIN PERFECT MATCH
IN 5 SCHRITTEN
1. Such die richtige Versicherung
für dich: Global Player oder regionaler
Versicherer – Versicherung
ist nicht gleich Versicherung. Setze
Prioritäten und kenne die Unterschiede.
2. Traumversicherer gefunden?
Informiere dich gut! Saug alles
auf, was es über das Institut zu
wissen gibt. Geschäftsmodell,
Standorte, Gesprächspartner – zu
viel Info geht nicht.
3. Poliere dein Insurance-
Fachwissen: Kenne die Versicherungsbasics.
Ein Fachwissen-Patzer
im Vorstellungsgespräch:
unnötig und vermeidbar.
4. Nicht vergessen: Dress up &
behave! Business ist angesagt –
investiere in einen gepflegten Look
und erinnere dich an deine gute
Kinderstube.
5. Die Etikette danach: Melde
dich etwa zwei Tage nach dem
Vorstellungsgespräch, bedank dich
dafür und signalisiere so Interesse.
VERSICHERUNG
– FÜR WEN?
Wann sollte ich ein duales
Studium der Versicherungswirtschaft
beginnen?
Wenn du ein Gefühl für
Zahlen hast und dabei immer
den Überblick behältst.
Wenn dir ein geregelter
Tagesablauf wichtig ist.
Wenn du früh bereit bist,
Verantwortung zu übernehmen.
Eher ungeeignet bist du,
wenn du persönlichen Kontakt
scheust, ungern strukturiert
arbeitest und deinen Arbeitstag
nicht größtenteils am PC
verbringen möchtest.
Illustrationen: danjazzia/freepik.com | Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft
ABLAUF DES DUALEN STUDIUMS
MODELL
Anfangs fühlt sich das Duale Studium im
Versicherungswesen ähnlich an wie eine
Ausbildung zum Versicherungskaufmann
– beim ausbildungsintegrierten Modell
ist das tatsächlich so, denn du absolvierst
neben deinem Studium auch noch eine
Ausbildung. Am Ende erhältst du zwei
Abschlüsse: dein IHK-Zertifikat ›Kaufmann
für Versicherungen und Finanzen‹
und dein Bachelorzeugnis. Meist bist
du das komplette erste Jahr im Betrieb
und lernst die grundlegenden Prozesse
kennen.
Wenn du dagegen das praxisintegrierende
Modell wählst, erwarten dich mehrere
Praxisphasen in Form von Praktika, die in
dein Studium integriert sind. In diesem Fall
absolvierst du keine Ausbildung parallel
zum Studium.
Du wolltest immer
Entdeckerin werden.
Jetzt eroberst
du bei uns
neue Gebiete.
Azubis und Duale Studenten zum
1. September 2020 gesucht – u.a.
in den Fachrichtungen IT und
Versicherungen.
INHALT
Die Grundlage deines Studiums ist die
Betriebswirtschaft, also Rechnungswesen,
Statistik, Unternehmensführung
und Co. Auch die Fächer Wirtschaftsenglisch,
Versicherungsrecht und VWL
gehören zu deinem Stundenplan. In
der Praxis lernst du unterschiedliche
Bereiche deines Unternehmens kennen:
unter anderem die Produktentwicklung,
Vermögensverwaltung und Kundenbetreuung.
DANACH
Deine Übernahme in das jeweilige
Versicherungs unternehmen ist nicht immer
garantiert – aber bei guten Leistungen
hast du beste Chancen auf eine Festanstellung.
Deine Ansprechpartnerin:
Kristin Beiergrößlein
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ANDERS – BESSER –
GLEICH?
»Lernerfolg durch Duales Studium«
Miriam studiert BWL mit dem Schwerpunkt Steuern und Prüfungswesen
an der HWR Berlin
»Als ich mich auf die Suche nach der besten Möglichkeit für die Ausbildung zur
Steuerberaterin gemacht habe, um später die Kanzlei meiner Mutter zu
übernehmen, stieß ich auf die herkömmlichen Optionen: Ausbildung, BWL-
Studium, berufsbegleitendes Studium. Was ich vorher noch nicht kannte,
war das Duale Studium. Theorie und Praxis kombinieren. Ein Ausbildungsplatz
bei meiner Mutter. Herz, was willst du mehr?! Auch, wenn ich
mir vorher die Synergie von Ausbildung und Studium gut vorstellen konnte,
ist sie noch besser als gedacht. Das erworbene Wissen direkt anwenden zu können,
festigt das Erlernte und schafft Sicherheit. Die Praxisnähe der Vorlesungen durch viele Fallbeispiele
in den Fächern für Steuerrecht und die weitgreifenden und tiefgehenden Themenbereiche
vermitteln ein großes Wissensspektrum. Absolventen sollten das Studium aber auf
keinen Fall unterschätzen. Der Wechsel zwischen Theoriephasen mit Prüfungen und einer
Vollzeitarbeitsstelle ist anspruchsvoll, zeitintensiv und oft eine Mehrfachbelastung. Sich für
diese Form der Berufsbildung zu entscheiden, bedeutet drei Jahre intensive Lern- und Praxisphasen.
Aber wenn man sich darauf einlässt und dranbleibt, ist der Lernerfolg enorm – ich
würde dieses Studium an der HWR Berlin jederzeit weiterempfehlen.«
Fotos: audimax, privat | Illustrationen: freepik.com, vecteezy.com
Lernen Studis was in Informatik?
Anders-besser-gleich auf
audimax.de
BWL
Miriam und Paul studieren BWL – mit je ganz
eigenen Schwerpunkten. In ›anders-besser-gleich‹
verraten sie: Ist das Studium wie erhofft? Dazu ihre
Tipps, was du vor Studienbeginn beachten solltest.
»Zwei Interessen ideal kombiniert«
Paul schwärmt von seinem Bachelor ›Nachhaltige Beschaffungswirtschaft‹
an der Hochschule Heilbronn
»Ich hatte schon lange ein grundsätzliches Interesse an wirtschaftlichen Themen. Zusätzlich habe
ich mich besonders in der Zeit als Abiturient über Nachhaltigkeit schlau gemacht. In meinem
Studium wollte ich die zwei Aspekte gerne in Einklang bringen und bin ganz klassisch via
Internet auf den Bachelorstudiengang ›Nachhaltige Beschaffungswirtschaft‹ an der Hochschule
Heilbronn gestoßen – ich habe mich sofort eingeschrieben. Meine Erwartungen wurden vom
Wissen kompakt 36 / 37
ersten Tag an erfüllt, da war ich super happy! Gerade das Thema Beschaffung, also die Versorgung
von Unternehmen mit Rohstoffen, Produkten und Dienstleistungen, finde ich sehr
interessant. Das Ganze wird bei uns unter nachhaltigen Aspekten unter die Lupe
genommen. Mir persönlich fällt es hingegen noch etwas schwer, mich in das Fach
›Buchführung‹ einzuarbeiten – hier wird extreme Genauigkeit gefordert. Übrigens
würde ich Schülern, die sich für meinen Studiengang interessieren, raten:
Passt gut in Mathe auf! Ich habe das leider nicht genug getan, dabei spielt Mathe
in der Wirtschaft eine große Rolle. Zum Glück hat die Hochschule vor Beginn
des Studiums einen Vorkurs angeboten, in dem Studenten höherer Semester unsere
Mathekenntnisse aufgefrischt haben. Das hat super geklappt und sehr geholfen. Die
Betreuung durch die Dozenten ist im Übrigen auch sehr gut: Ich kann nach der Vorlesung
direkt nachhaken, wenn ich etwas nicht verstanden habe.«
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SCHNELLES WISSEN
Was erwartet dich im Jura-Studium?
Check hier.
Jura
Was heißt das?
›Jura‹ heißt offiziell Rechtswissenschaften.
Im Studium
lernst du zum Beispiel das
Handwerkszeug, um mit
Paragraphen, Verträgen und
Gesetzen zu arbeiten sowie
Konflikte zu lösen beziehungsweise
vorzubeugen. Es
geht also um jede Form von
Regeln für das gemeinsame
Miteinander.
Wie viele studieren das?
In Deutschland gab es 2018
circa 111.000 Studenten der
Rechtswissenschaften. Das
sind etwa fünf Prozent aller
Studenten. (Quelle: Statistisches
Bundesamt)
Was ist das?
Das Studium für Richter und Anwälte in spe. Dein angestrebter
Abschluss ist das Staatsexamen – die Basis für Richter sowie
Staats- und Rechtsanwalt. Auch Bachelor und Master sind
möglich, häufig in Kombination mit Wirtschaft. Damit wirst du
kein Richter oder Anwalt, sondern arbeitest zum Beispiel in der
Rechtsberatung.
Spannend für wen?
Gernelerner! Lesen, lernen, lesen, reproduzieren und verstehen
– da schlägt dein Herz höher? Bingo. Man sagt: Ein inzwischen
emeritierter Jura-Professor hat grob überschlagen, dass sich Studenten
im Laufe ihres Studiums im Minimum etwa 20.000 Seiten
an Literatur zu Gemüte führen müssen.
Was lernt man?
Im Grundstudium, meist vier Semester, lernst du die Basis
der verschiedenen Rechtsgebiete: Bürgerliches Recht, Öffentliches
Recht, Strafrecht. Im Hauptstudium geht es dann an die
Vertiefungen dieser Gebiete und Spezialisierungen wie Familien-,
Arbeits- oder Erbrecht.
Wo arbeitet man?
In großen, internationalen oder kleineren Kanzleien; viele Kanzleien
spezialisieren sich außerdem auf einige Rechtsgebiete. Oder
selbstständig als Anwalt mit eigener Kanzlei. Im Staatsdienst als
Richter oder Staatsanwalt. Oder bei großen Unternehmen mit
Rechtsabteilungen.
Checkliste
Illustrationen: vecteezy.com
Was bringt das?
Was wird man?
Richter, Rechtsanwalt,
Staatsanwalt, Notar oder
Rechtsberater.
Jobgarantie?
Momentan schwierig, da die
Anforderungen an Juraabsolventen
hoch sind. Häufig
werden Prädikatsexamen
(Abschluss mit neun bis
zwölf Punkten) erwartet, die
allerdings die wenigsten Studierenden
erreichen. Durch
gesellschaftliche Veränderungen
erweitern sich aber
zahlreiche Einsatzbereiche
für Juristen, die Anforderungen
sind momentan
ebenfalls im Umbruch.
Daher: Verlass dich auf deine
Leidenschaft, wenn dein
Herz für die Rechtssprechung
schlägt.
Wo studiert man das?
Klassischerweise an der Uni.
Nur dort kannst du über
Grund- und Hauptstudium
erstes und zweites Staatsexamen
machen – die Voraussetzung
für Anwalt, Richter
& Co. Alternativen: Ein
Jurastudium kannst du auch
mit einem Bachelor of Laws
(LL.B.) oder Master of Laws
(LL.M.) abschließen, und zwar
an einer Uni, einer FH oder
dual. Richter oder Anwalt ist
dann zwar nix, doch: die freie
Wirtschaft ruft!
Und: Auch an ausgewählten
Privathochschulen kannst
du Rechtswissenschaften
studieren.
Du hast Interesse an rechtlichen
Fragestellungen.
Books, please! Du liest
gern und magst Textarbeit!
Du hast Spaß an präzisester
Textauslegung.
Ein sehr spezifischer und
differenzierter Umgang mit
Sprache sind dein Ding.
Analytisches Denken?
Volltreffer!
Hohes Abstraktionsvermögen?
Ebenso!
Ohne viel (auswendig)
lernen kein Jura!
Du hast kein Problem
damit, dass du viel mit
Unfrieden, Streitigkeiten und
der ›dunklen Seite‹ der Gesellschaft
konfrontiert bist.
Wissen kompakt 42 / 43
WE PROUDLY PRESENT:
TOP 5 SOZIALE ARBEIT
WORUM GEHT'S?
TOP 5 TOP 5
BITTE MITBRINGEN!
Soziale Arbeit studieren bedeutet
Wissen aus verschiedenen Fachbereichen
verknüpfen. Zum Beispiel
Sozialforschung Du lernst, quantitative und
qualitative Forschungsergebnisse richtig zu interpretieren,
soziale Prozesse und Phänomene zu
beobachten und deine eigene Forschungsfrage
zu entwickeln.
Politik Deine Tätigkeit in der Sozialen Arbeit ist
stark von politischen Entscheidungen abhängig.
Du lernst das sozialstaatliche System der Bundesrepublik
kennen und setzt dich mit politischer
Bildung auseinander.
Psychologie Wie verändert sich das Erleben und
Verhalten von Personen? Wie nehmen sie Dinge
wahr, wie lernen sie, wie lösen sie Probleme?
Welche Emotionen müssen sie bewältigen? All
das erfährst du in der Psychologie.
Recht Welche Rechte haben deine Klienten? Was
dürfen sie, was nicht? Ein Einblick in die Welt der
Gesetze, damit du weißt, wo du ansetzen kannst,
wenn rechtliche Maßnahmen auf deine Klienten
zukommen.
Medizinische Grundlagen Du beschäftigst dich
unter anderem mit Suchtmittelerkrankungen,
Infektionskrankheiten, Traumata, typischen
Kinderkrankheiten, Tod und Sterben sowie
Prävention.
Was du für deine Karriere in der
Sozialen Arbeit draufhaben solltest
Lust auf Menschen: Unabdingbar!
Mit ihnen hast du jeden Tag zu tun.
Sei offen.
Belastbarkeit: Sich mit dem Schicksal
anderer auseinanderzusetzen, ist nicht
leicht. Du brauchst starke Nerven.
Empathie: In andere Personen einfühlen
und in ihre Situation hineinversetzen
– ist dein Ding.
Flexibilität: Ein sozialer Beruf bringt
Schicht- und Wochenendarbeit mit
sich – ist dir völlig klar.
Kommunikationsstärke: Du kannst
deine Message richtig rüberbringen,
egal um welchen Gesprächspartner
es sich gerade handelt.
Illustrationen: vecteezy.com, freepik.com
Unsere ›Top 5‹-Seite – dein Wissens-Booster.
Im praktischen 4x5-Format macht sie
Soziale Arbeit in deinem Kopf lebendig.
Einfach magisch!
SOZIALE ARBEIT
›SO ISSES DOCH!‹
TOP 5 WO ARBEITEN?
TOP 5
Bock auf Soziale Arbeit, aber unsicher, wie
du mit gängigen Klischees umgehen sollst?
»Sozialarbeiter sind nervige Öko-Freaks.«
Vielleicht hast du schon mal einen veganen
Sozialarbeiter in Birkenstocksandalen getroffen.
Okay. Das heißt aber lange nicht, dass sich alle
über einen Kamm scheren lassen.
»Soziale Arbeit ist ‘ne Mädchen-Branche.«
Es stimmt, die Branche wird eindeutig von Frauen
dominiert. Umso gefragter sind Männer, die sich
ehrlich für dieses Berufsfeld interessieren.
»Sozialarbeiter = Möchtegern-Weltverbesserer.«
Wenn wir ›Möchtegern‹ rausstreichen, passt's!
Sozialarbeiter tragen mit ihrer Arbeit täglich
dazu bei, unsere Welt ein kleines Stück besser zu
machen. Spricht nichts dagegen, oder?
»Sozialarbeiter arbeiten ausschließlich im
Stuhlkreis.« Da mag was dran sein – und das ist
auch gut so! Denn im Kreis gibt's keine Rangordnung,
jeder ist gleichberechtigt und die Kommunikation
kann ungehindert fließen.
»Soziale Arbeit wählen die, die nicht wissen,
was sie sonst studieren sollen!« Menschen in
Problemsituationen helfen, sich einfühlen, mit
Krisen, Krankheiten und Streit anderer fertigwerden
– wer sich für diesen Beruf entscheidet,
tut dies meist aus Überzeugung.
Nach deinem Abschluss stehen dir sehr
viele Möglichkeiten offen. Eine Auswahl
Kinder- und Jugendhilfe: Du trägst dazu bei, Benachteiligungen
von Kindern und Jugendlichen abzubauen
und unterstützt Eltern bei der Erziehung, auch zu Hause.
Drogen- und Suchthilfe: Du kannst hier in der
Suchtprävention, -beratung und -therapie tätig
werden. Dazu gehört unter anderem auch die lebenspraktische
Begleitung mit Behördengängen, Freizeitgestaltung
und Möglichkeiten der beruflichen Aus- oder
Fortbildung.
Obdachlosenhilfe: Als Straßensozialarbeiter suchst du
Betroffene in ihrem Lebensumfeld auf und baust zunehmend
Vertrauen zu ihnen auf. Ziel ist es, die Obdachlosen
wieder in die Gesellschaft zu integrieren.
Flüchtlingshilfe: In diesem Bereich unterstützt und
berätst du beispielsweise im Asylverfahren, stehst den
Flüchtlingen bei Behördengängen zur Seite und hilfst
ihnen dabei, ein Teil der Gesellschaft zu werden.
Strafvollzug: Als Sozialarbeiter im Strafvollzug
betreust du Häftlinge und unterstützt sie zum Beispiel
bei der Eingliederung, wenn sie das Gefängnis wieder
verlassen dürfen.
44 / 45
Wissen kompakt
ANDERS – BESSER –
GLEICH?
»Familiärer Charakter«
Elena Gnant studiert Internationale Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg
»Nach meinem Freiwilligendienst mit Straßenkindern auf den Philippinen hatte ich viele offene
Fragen, die mich beschäftigt haben: Welche Antworten haben internationale Gesellschaften auf
soziale Ungerechtigkeit? Wie wirkt sich der Klimawandel auf soziale Systeme und Menschen in
Notsituationen aus? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es lokal und international, um besonders
die Menschen miteinzubeziehen, die vernachlässigt oder diskriminiert werden? Inzwischen
bin ich im siebten Semester und in vielen meiner Fragen weitergekommen. Ich habe wichtige
Methoden und Theorien mit auf den Weg bekommen. Der Studiengang legt einen starken
Fokus auf politische Aspekte sozialer Ungleichheit und die internationale
Umsetzung von Menschenrechten. Studierende bereiten sich umfassend auf
die Arbeit in sozialen und interdisziplinären Bereichen vor. Ein Theorie- sowie
Praxissemester müssen im Ausland studiert werden. Dadurch konnte ich
meine internationalen praktischen Erfahrungen und Sprachkenntnisse
erweitern und neue Kontakte knüpfen. Der Studiengang ist relativ
klein und an einer Hochschule mit familiärem Charakter. Offenheit
für Neues, ein kritischer Blick, Selbstorganisation und ein
Interesse an Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen
und Kulturen sind wichtig.«
Lernen Studis was in Jura?
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MEDIZIN/ SOZIALE ARBEIT
Matthias studiert Medizin, Elena Soziale Arbeit.
In ›anders – besser – gleich‹ verraten sie: Ist das
Studium wie erhofft? Dazu ihre Tipps, was sie vor
Studienbeginn beachten würden, hätten sie damals
schon gewusst, was sie heute wissen. Und bitte.
»Ein starkes Gemeinschaftsgefühl«
Matthias Kaufmann studiert Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
»Das Studium empfinde ich inhaltlich als sehr vielseitig: Zu Beginn durchlief ich
ein naturwissenschaftliches Basisprogramm mit Fächern wie Biologie und -chemie,
aber auch Anatomie inklusive einem Präparierkurs am Körperspender. Nach
vier Semestern standen die klinischen Fächer auf dem Stundenplan: also Themen,
die sich Außenstehende unter einem Medizinstudium vorstellen. Aktuell ist eine
Wissen kompakt 46 / 47
Reform des Medizinstudiums geplant, die Aufbau und Inhalte vermutlich stark
verändern wird. Im Moment müssen Studierende viele Prüfungen absolvieren und
eine große Stoffmenge lernen. Dies hatte ich zwar so erwartet, aber trotzdem mit
mehr praktischen Prüfungen gerechnet. Außerdem ist das Studium mit Praktika
Fotos: Alexander Kapp, privat | Illustration: freepik.com
und Kursen zeitlich gut gefüllt. Hiervon dürfen sich Studienanfänger jedoch nicht
abschrecken lassen. Durch die zahllosen Stunden in Uni und Bibliothek entsteht
gleichzeitig ein starkes Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Studierenden.
Zuletzt würde ich jedem raten, sich während des Studiums in
irgendeiner Form einen Ausgleich zu schaffen – zum Beispiel mit
Sport oder ehrenamtlichem Engagement. Das lässt einen über
den Tellerrand hinausblicken und sorgt für Abwechslung und
Motivation!«
WAS IST WAS
Gesundheits- und Pflegeberufe
– was ist das eigentlich und was
mach ich damit?
Pflege studieren
Den ersten primärqualifizierenden Bachelorstudiengang
im Fach Pflege gibt es an der Alice
Salomon Hochschule in Berlin. Er bereitet
dich auf die Anforderungen in der Gesundheits-
und Pflegeversorgung im nationalen und
internationalen Kontext vor.
Worum geht's da?
Mit dem Studium wirst du zum Pflege-Allround-
Talent: Du erwirbst wissenschaftliche Kenntnisse,
mit denen du pflegerische Bedürfnisse ergründen
und entsprechende Maßnahmen umsetzen
kannst. Dazu gehören Praxisphasen in renommierten
Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Außerdem bekommst du gleich zwei Abschlüsse:
den Bachelor of Science und die staatliche Anerkennung
als Pflegefachkraft.
Illustration: freepik.com
Was lern ich?
Teil der Ausbildung ist ein fachübergreifender
Lernbereich, der aus Inhalten von Psychiatrie,
Pflege und der Theorie der Heilerziehung besteht.
Dazu kommen heilerziehende Schwerpunkte.
Hier lernst du neben gesundheits- und bewegungsorientierten
Bereichen wie Psychomotorik auch
sprachlich-kommunikative und kreativ-musische
Methoden und Konzepte kennen.
Heilerziehungspfleger
Du bist für die pädagogische, lebenspraktische
und pflegerische Unterstützung
und Betreuung von Menschen mit
Behinderung zuständig. Dazu begleitest
du sie stationär und ambulant bei der
Bewältigung ihres Alltags.
Gesundheits- und Krankenpfleger
Wenn du eine ausgesprägte soziale Ader hast, bist
du hier goldrichtig. Du betreust und versorgst
kranke und pflegebedürftige Menschen, führst
ärztlich angeordnete Maßnahmen durch und assistierst
bei Untersuchungen sowie Behandlungen.
Logopädie
Logopäden behandeln Patienten mit
Sprach- oder Stimmstörungen. Sie arbeiten
meistens in Krankenhäusern, Praxen
und Rehabilitationszentren, können
aber auch in Förderschulen oder Heimen
angestellt sein.
Warum ist das spannend?
Weil du intensiv mit den Ärzten
zusammenarbeitest. Du lernst, wie
Krankheiten diagnostiziert und behandelt
werden, bereitest Operationen
vor, führst selbst Röntgenuntersuchungen
sowie Blutabnahmen durch
und erlebst zahlreiche interessante
Menschen und ihre Geschichten.
Wissen kompakt 48 / 49
Mit wem arbeite ich?
Patienten suchen dich als Logopäden aus
unterschiedlichsten Gründen auf: von
Kleinkindern, die Schwierigkeiten bei der
Aussprache eines Buchstabens haben, bis
Schlaganfallbetroffene, die danach mit
Sprachstörungen zu kämpfen haben. In
deinem Alltag arbeitest du außerdem eng
mit dem behandelnden Arzt zusammen.
STAATLICH
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DUALES STUDIUM
Illustration: danjazzia/freepik.com, vecteezy.com
STUDIUM ODER
AUSBILDUNG?
WHY NOT BOTH?
ZAUBERWORT:
DUALES STUDIUM.
Duales Studium 54 / 55
Got to
EINS.PLUS EINS?
GIBT ZWEI.
DUAL
HEISST
Die Verknüpfung von
praktischer Arbeit in einem
Unternehmen und theoretischen
Vorlesungen in einer
Hochschule oder Berufsakademie.
Meist hast du einen
regelmäßig wechselnden
Rhythmus zwischen Theorie
und Praxis.
THEORIE- UND PRAXISPHASEN
gibt’s in Blöcken von jeweils mehreren Wochen oder Monaten.
Ergo: Du verbringst zum Beispiel das Semester an der Hochschule
und die Semesterferien im Unternehmen.
WOHER?
Die Schwaben haben’s erfunden: Baden-Württemberg ist das
Mutterland des Dualen Studiums. Mittlerweile eine deutsche (und
teilweise sogar europäische) Erfolgsgeschichte. Du kannst in allen
Bundesländern dual studieren.
DOPPELMOPPEL 1
›Ausbildungsintegrierend‹
heißt was? Heißt Doppelmoppel:
Du studierst und
absolvierst neben dem bzw.
zeitgleich zum Studium
eine vollständige Berufsausbildung.
Dauert meist vier
Jahre. Es wird ein Studium mit
Bachelorabschluss und eine
Ausbildung mit IHK/HWK-
Abschluss beziehungsweise
fachschulischem Abschluss
kombiniert.
GUT!
Du lernst von Anfang
an kennen, wie es sich
anfühlt, in der von
dir gewählten Sparte
zu arbeiten. Praxisschock?
Nicht mit dir
als dualer Student.
WANN BEWERBEN?
Circa ein Jahr vor Ausbildungsbeginn loslegen!
PASST ZU DIR
Wenn du weißt, was du willst,
wenn du mit der Doppelbelastung
Studium und Arbeit
gut klarkommst und wenn du
dich gut organisieren kannst.
Gut überlegen, ob du das
stemmst!
KNETE
Krieg ich BAföG? Als
Dual-Student bist du genauso
BaFöG-berechtigt wie ein
klassischer Student.
Das gilt immer. Beispiel needed? Ein Studium
plus eine Ausbildung ergibt zwei Abschlüsse.
Heißt Duales Studium. Unser ›Got to know‹-
Alarm nimmt dich mit in die doppelte Welt.
Illustrationen:freepik.com
WO BEWERBEN?
Fürs ausbildungsintegrierende
duale Studium
bitte beim Unternehmen.
Ausbildungsvertrag
unterschrieben =
automatisch ein Studienplatz
an der Hochschule,
mit der der Ausbildungsbetrieb
arbeitet.
BA = BERUFSAKADEMIE
Merke: ›BA‹ steht für Berufsakademie.
Nicht für Bachelor of Arts
(B.A.). Das ist zwar fast immer Makulatur,
denn mittlerweile werden
von den meisten Berufsakademien
die akademischen ›Bachelor‹-
Abschlüsse vergeben. Trotzdem:
Informierst du dich bei einer
Berufsakademie über ein Duales
Studium, bitte genau nach dem
Abschluss erkundigen! Vereinzelt
gibt es noch die nicht-akademischen
Diplom (BA)-Abschlüsse,
die dich nicht qualifizieren, ein
weiteres akademisches Studium
wie etwa einen Master auf deinen
BA-Abschluss zu satteln.
CHECKLISTE
Für viele duale Studiengänge werden Praktika vorausgesetzt.
Guck also rechtzeitig, ob das bei deinem Studiengang der Fall ist.
MONEY
Als Azubi in
ausbildungsintegrierenden
Studiengängen
zahlt dir dein
Unternehmen
oft das gleiche
Gehalt wie seinen
›normalen‹
Azubis. Manche
auch mehr.
WHAT YOU NEED
Selbstdisziplin, Fleiß und
Zielstrebigkeit. Wenn andere
Semesterferien haben, arbeitest
du im Unternehmen.
WO SUCHEN?
Zum Beispiel beim Bundesinstitut
für Berufsbildung (BIBB)
unter www.ausbildungplus.de
DOPPELMOPPEL 2
›Praxisintegrierend‹ heißt was? Heißt ›abgespeckter‹
Doppelmoppel: In einem praxisintegrierenden
dualen Studiengang ergänzt du das Studium durch
längere Praxisphasen in einem Unternehmen. Eine
richtige zusätzliche Berufsausbildung durchläufst du
allerdings nicht! Dauert meist drei bis vier Jahre.
56 / 57
Duales Studium
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DUALES STUDIUM
IN ECHT JETZT!
Namen und Zahlen sind Schall und Rauch.
Deshalb: Lesen, wie es wirklich ist.
Vier Dualstudenten plaudern aus dem
Nähkästchen. Live aus dem Arbeitsalltag.
Doppelt hält besser
Tobias Bauer absolviert ein Duales Studium im Fach Medieninformatik
an der OTH Amberg-Weiden und bei Witron
Abwechslungsreich studieren
Marc Seibert absolviert ein Duales Studium im Fach Maschinenbau
an der Hochschule Koblenz und bei Stabilus
»Mir wurde nach einem Praktikum bei Witron
angeboten, ein Duales Studium zu absolvieren.
Diese Chance habe ich ergriffen: Nun studiere ich
Medieninformatik an der OTH Amberg-Weiden
und durchlaufe im Unternehmen gleichzeitig die
Berufsausbildung zum Fachinformatiker. Neben
diesem Doppelabschluss gefällt mir vor allem,
dass ich mich im Vergleich zu Regelstudenten
nicht um Werkstudenten– und Praktikumsplätze
bewerben muss und auch in den Studienphasen
ein monatliches Gehalt bekomme. Noch optimierbar
ist die Abstimmung der Berufsschulprüfungen
mit den Studienabschnitten. Aktuell muss
ich viel Selbstdisziplin beweisen und frühzeitig
mit dem Lernen anfangen.«
»Schon seit meiner Kindheit hat mir praktische
Arbeit immer viel Spaß gemacht, weshalb ein normales
Studium nicht in Frage kam. So verbinde
ich nun einen klassischen Ingenieurstudiengang
mit einer Ausbildung zum Industriemechaniker.
Besonders toll: Wenn ich im Studium etwas konstruiere,
weiß ich durch meine Ausbildung, worauf
ich achten muss, damit es später leichter aufgebaut
werden kann. Außerdem kann ich nach dem
Studium bereits mehrere Jahre Berufserfahrung
vorweisen. Bei Stabilus lerne ich viele Abteilungen
kennen, etwa die Konstruktion, Entwicklung,
Produktion oder Qualitätssicherung. Auch die
Hochschule Koblenz ist sehr empfehlenswert:
anwendungsorientiertes Studium, tolle Einführungsveranstaltungen
und nette Lerngruppen!«
Fotos: privat | Illustrationen: danjazzia/freepik.com, vecteezy.com
Lieber BWL dual studieren?
Lisa macht's bei Schaeffler. Lesen auf
audimax.de
Wissen sofort anwenden
Christian Gilles absolviert ein Duales Studium im Fach Angewandte
Mathematik und Informatik an der FH Aachen, wo er auch
die Ausbildung zum Mathematisch-technischen Softwareentwickler
durchläuft
»Mit nötiger Begeisterung
gut machbar«
Fabian Braun absolviert ein Duales Studium im Fach
Wassertechnologie an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
und bei HTI Gienger
»Als herausfordernd empfinde ich das Vorlesungstempo
und die Menge an Stoff – einmal
daran gewöhnt, ist es aber halb so wild. Insgesamt
ist das Duale Studium genau das Richtige für
mich: Ich war schon in der Schule eher faul und
bekomme hier den nötigen Antrieb. Geeignet
ist ein Duales Studium für jeden, der sich durch
praktische Arbeit motiviert fühlt, andererseits
aber nicht auf den theoretischen Wissenserwerb
verzichten will – Studium und Job wechseln sich in
meinem Fall wöchentlich ab. Außerdem können
duale Studenten Geld mit etwas verdienen, das
sie voranbringt, und müssen nicht kellnern gehen
oder Regale einräumen.«
»Dass ich während des Studiums Geld verdienen
kann und gleichzeitig die Möglichkeit habe, bei
HTI Gienger und in verschiedenen anderen Unternehmen
einen Einblick zu bekommen, waren
für mich überzeugende Argumente. Noch dazu
empfinde ich es als besonders positiv, dass die
Praxisphasen in den Semesterferien stattfinden –
so kann ich mich während des Semesters auf das
Studium konzentrieren. Die eigentliche Herausforderung
ist für mich nicht die Zusatzbelastung,
sondern eher die soziale Komponente: Während
bei meinen Kommilitonen die Ferien beginnen,
fängt bei mir die Arbeit an – gemeinsame Urlaubsplanung
fällt also schwer. Wer sich für ein Duales
Studium interessiert, sollte darüber nachdenken,
ob er solchen zusätzlichen Belastungen gewachsen
ist. Dabei wird aber nichts Übermenschliches
erwartet. Mit der nötigen Begeisterung ist das
Duale Studium gut machbar.«
Duales Studium 60 / 61
GET INSPIRED
SCHNELLES WISSEN
Hast du das Zeug für eine ING- oder IT-Karriere?
Dann kannst du auch dual durchstarten. Tadaa, eine
kleine Auswahl dualer Tech-Studiengänge.
Maschinenbau
Schrauben und Tüfteln ist
dein Ding? Dann denk doch
über ein duales Studium
im Bereich Maschinenbau
nach, zum Beispiel an der
Hochschule Stralsund. Dort
bekommst du das wichtigste
Know-how in Kursen zu
Mechanik, Elektrotechnik
und Materialwirtschaft
vermittelt – und kannst dich
im Ausbildungsteil schon
mal praktisch ausprobieren.
Das Bachelorstudium dauert
acht Semester, drei davon
verbringst du im Unternehmen.
Deinen Arbeitsplatz
hast du dort im Anschluss in
aller Regel sicher. So kannst
du nach dem Studium direkt
als vollwertiger Mitarbeiter
ins Berufsleben starten.
Informatik
An der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg kannst
du Informatik im Bachelor
studieren. Die Hochschule
kooperiert dafür mit rund
300 Partnerunternehmen aus
unterschiedlichen Bereichen.
Die Regelstudienzeit beträgt
drei Jahre, Theorie- und Praxisabschnitte
finden alle drei
Monate im Wechsel statt. Die
fachlichen Schwerpunkte
liegen beim Programmieren
und Schaffen von technischer
Infrastruktur. Neben
Aufbau und Funktion eines
Rechnersystems spielt vor
allem der Datenschutz eine
wichtige Rolle.
Flugbetriebstechnik
Dich hat der Traum vom
Fliegen gepackt? An der FH
Aachen kannst du Flugbetriebstechnik
studieren und
gleichzeitig eine Verkehrspilotenausbildung
an einer
europäischen Flugschule
absolvieren. So erwirbst du
einen Bachelor of Engineering
plus eine Airline
Transport Pilot Licence. Mit
deinen ingenieurwissenschaftlichen
und fliegerischen
Kenntnissen bist du
bei technisch orientierten
Aufgaben in Behörden und
in der Luftfahrtindustrie gefragt.
Ein weiteres mögliches
Berufsbild: die Arbeit als
Testpilot.
IT/ING
Illustrationen: danjazzia/freepik.com, vecteezy.com
Medieninformatik
Irgendwas mit Medien –
kannst du auch im Bereich
IT machen. Unser Vorschlag:
Medieninformatik. Diesen
Studiengang im Dualformat
bietet beispielsweise die
Hochschule Kaiserslautern
an. Im Zeichen Digitaler
Medien kannst du unter
anderem Software entwickeln,
in die Computergrafik
einsteigen oder Videos
für aktuelle Anwendungsbereiche
produzieren.
Natürlich lernst du auch alle
grundlegenden Bereiche
der Informatik kennen.
Während deines Studiums
bist du bei einem Unternehmen
angestellt, bei dem du
deine Praxisphasen sowie
Projekt- und Abschlussarbeit
absolvierst. Danach kannst
du in der Medienproduktion
Fuß fassen oder innovative
Lösungen für Industrie und
Forschung entwickeln.
Elektrotechnik und
Elektromobilität
Die Technische Hochschule
Ingolstadt vermittelt
Know-how für das Zukunftsfeld
Elektromobilität
und verknüpft dieses mit
Anwendungsfeldern der
Elektrotechnik. In ausgewählten
Partnerunternehmen
kannst du dein neu
erlangtes Wissen praktisch
umsetzen. Dabei suchst du
dir aus, ob du parallel zum
Studium eine komplette
Ausbildung absolvieren
möchtest oder lieber auf ein
Studium mit vertiefter Praxis
setzt – dann verbringst du
deine vorlesungsfreie Zeit im
Unternehmen.
Ist IT oder ING
dein Ding?
Zahlenflüsterer:
In Mathe bist du ziemlich gut.
Better together:
In dir steckt ein Teamplayer.
Steht im Kalender:
Du bist strukturiert und gut
organisiert.
Kannst du dir vorstellen:
Denn dein Assoziationsvermögen
ist erste Sahne.
Du willst noch mehr:
Deine Neugierde lässt sich
nicht so schnell stillen.
Let's talk about IT:
Du kannst gut kommunizieren
– auch mit fachfremden
Personen.
Lässt sich so anwenden:
Deine Transferfähigkeit kann
sich sehen lassen.
Kreatives Köpfchen:
Im ING- und IT-Bereich sind
neue, ungewöhnliche Ansätze
gefragt.
Dualses Studium 62 / 63
Job & Studium – Du willst beides?
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Hallo Welt! 66 / 67
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Unser Kaleidoskop der Möglichkeiten
von Au-pair bis Studium.
Freiwilligenarbeit
Was? Du lebst gemeinsam
mit der Bevölkerung vor
Ort und arbeitest unentgeltlich
in einem gemeinnützigen
Projekt: Ob
Englisch-Assistenzlehrkraft
auf Bali, Teilnehmer im
Elefantenschutzprojekt in
Namibia, Meeresschützer in
Mexiko oder Mitarbeiter in
einem Pflegeheim in Vietnam
– Hilfe wird weltweit
gebraucht. Es gibt unzählige
Möglichkeiten. Du kannst
mit Freiwilligenarbeit zwar
kein Geld verdienen – im
Gegenteil, du zahlst für
deinen Aufenthalt – dafür
leistest du aber einen
Beitrag zur Verbesserung
der Lebensumstände, zum
Naturschutz und zur Völkerverständigung.
Passt zu dir, wenn du nicht
nur rumchillen, sondern
helfen willst, anpacken
kannst und neugierig bist auf
authentisches Leben in einem
fremden Land.
Bingo-Faktor: Gutes tun! Dich
selbst erfahren! Massig über
Land, Kultur und Menschen
lernen! Und die Veranstalter
helfen dir bei der nicht immer
einfachen Organisation
des Aufenthalts.
Au-pair
Was? Du bist – meistens ein
Jahr – Familienmitglied auf
Zeit: In deiner Gastfamilie
erlebst du authentisch den
Alltag einer fremden Welt:
Mit Kindern, Haushalt und
allem, was dazu gehört. Du
lebst mit deiner Gastfamilie
unter einem Dach,
lernst deren Kultur kennen
und perfektionierst deine
Sprachkenntnisse. Du übernimmst
für eine bestimmte
Stundenanzahl pro Woche
die Betreuung der Kids und
leichte Hausarbeiten. Als
Gegenleistung wohnst und
isst du bei deiner Gastfamilie
und kriegst Taschengeld.
Oft ist ein Sprachkurs integriert.
Freizeit und Sprach-
Lern-Zeit hast du, wenn die
Kids in der Schule oder im
Kindergarten sind.
Passt zu dir, wenn Kinder bei
dir keine Allergien auslösen
und du dir zutraust, dich in
ein bestehendes Familiensystem
zu integrieren.
Bingo-Faktor: Mehr ›Alltag
hautnah‹ im Ausland geht
fast nicht!
Work & Travel
Was? Du verbindest Reisen und Arbeiten:
Du bereist ein Land mit verschiedenen
Zwischenstopps und verdienst dir einen
Teil der nötigen Kohle dafür mit Gelegenheitsjobs.
Australien, Neuseeland und
Kanada sind die ›Dauerbrenner‹. Denn für
sie gibt es das ›Working Holiday Visum‹,
mit dem man bis zu einem Jahr im Land
bleiben und jobben kann: Kellnern, Feldarbeiten
oder Jobs in der Tourimusindustrie
– die Auswahl an Jobs ist groß, allerdings
musst du dich auch dahinterklemmen,
einen zu ergattern.
Passt zu dir, wenn du dich selber einigermaßen
organisieren kannst und keine
beständige Anlaufstelle brauchst.
Bingo-Faktor: Freiheit! Wie viel work & wie
viel travel – it’s up to you! Vielfalt! Gleichgesinnte!
Illustrationen: danjazzia/freepik.com, vecteezy.com
Auslandsstudium
Was? Direkt nach dem Abi im Ausland
studieren? Zum Beispiel, weil in Deutschland
ein hoher NC auf deinem Traum-Studienfach
liegt. Oder weil es dein Traum-
Studienfach bei uns nicht gibt. Je nach
Land gibt es unterschiedliche Hochschulen
mit verschiedenen Angeboten. Coole Idee:
Wer ›Studium im Ausland‹ antesten möchte,
ohne sich gleich festzulegen, kann an
einem so genannten ›Campus Experience‹-
Programm teilnehmen.
Passt zu dir, wenn du selbstständig bist,
nicht fremdelst und wirklich Lust hast auf
ein ganz neues Nach-Schule-Leben.
Bingo-Faktor: Du lernst die ›drei großen L‹
völlig neu und international kennen: Leben,
Lehren, Lernen.
Unsere Bachelorprogramme
| Wirtschaftswissenschaften
| Kommunikations-
& Kulturwissenschaften
| Politik-, Verwaltungswissenschaft
& Internationale Beziehungen
| Soziologie, Politik & Ökonomie
zu.de/starten
Erlebe
die ZU!
Lesen, wie es wirklich ist: Felix erzählt von Russland.
ABENTEUER.EIS.SHOW
Was für ein Winter: Wie Felix nach Russland flog
und sich als Regisseur probierte.
Gap Year – heute nichts Besonderes mehr, fast
schon normal. Viele meiner Freunde zog es nach
dem Abitur in die Welt: Australien, USA … aber
Russland? Wie ich dort meinen Winter erlebt
habe und was es mit der Nullachtfünfzehn-
Liebesgeschichte auf sich hat.
ALLES STEHT KOPF
Ich wollte nicht sofort nach der Schule studieren,
sondern meine Komfortzone verlassen, neue
Perspektiven gewinnen, mich besser kennenlernen.
Aus den vielen Angeboten entschied ich
mich für einen Freiwilligendienst der Deutschen
UNESCO-Kommission. Mit kulturweit – so heißt
das Programm – verbrachte ich ein halbes Jahr in
der russischen Großstadt Jaroslawl, etwa 270 Kilometer
nordöstlich von Moskau. Es war das erste
Mal, dass ich außerhalb der EU war.
Ein zehntägiges Seminar bereitete mich auf die
Zeit vor. Knapp ein Drittel der Freiwilligen flog
nach Lateinamerika. Deutlich weniger, zwölf
Mitfreiwillige und ich, hatten eine Einsatzstelle in
Russland. Damit wir uns den Auslandsaufenthalt
finanzieren konnten, erhielten wir von kulturweit
außerdem Zuschüsse für Unterkunft,
Verpflegung, Reisekosten, Sprachkurs und
Taschengeld. So fühlte ich mich sehr gut versorgt
und flog mit einem sicheren Gefühl nach
Russland.
Sechs Monate lebte ich bei einer liebevollen
Gastfamilie, während ich in einem Sprachlernzentrum
des Goethe-Instituts arbeitete. Ich
hospitierte beim Deutschunterricht, bespielte
die sozialen Netzwerke,
organisierte
Sprechstunden,
Workshops
und Kulturveranstaltungen:
Oktoberfest, Weihnachtsfeier, Filmabend.
Zeitgleich nahm ich an einer Fortbildung
des Goethe-Instituts Moskau teil, welche mir das
nötige Verständnis für die Arbeit als Sprachassistent
gab. Meine Freizeit verbrachte ich – auch
wenn es in den Wintermonaten recht kalt und
glatt wurde – vor allem draußen und lernte mein
neues Zuhause immer besser kennen.
Felix im weihnachtlichen Moskau.
THINK BIG
Zu Beginn meines Freiwilligendienstes habe ich
mir vorgenommen, etwas Großes auf die Beine
zu stellen – etwas, worauf ich am Ende zurückschauen
kann. Mein Plan: ein Musical, bei dem
Deutschlernende mitspielen und ihre Sprachkenntnisse
verbessern können. Als die Leiterin
des Sprachlernzentrums von meiner Idee
erfuhr, ermutigte sie mich, das Mammutprojekt
in Angriff zu nehmen.
Der Musicalauftritt.
Hilfestellung für deine
Auslandspläne findest du auf:
audimax.de
Felix’ Tipps
Eingangsportal der Mariä-Entschlafens -
Kathedrale in Jaroslawl.
Unbedingt probieren: Die russische
Küche, vor allem ihre Suppen: Borschtsch,
Soljanka, Ucha, Schtschi …
Das geht nur hier: Mit dem Nachtzug
gemütlich durch das Land reisen, inklusive
Weckservice und Frühstück.
Bitte nicht: Im Winter ohne dicke Kleidung
und festes Schuhwerk vor die Tür gehen.
Hinkommen: Gleich bewerben unter
kulturweit.de und schon kann’s losgehen!
Felix mit zwei Mitfreiwilligen
am Roten Platz in Moskau.
Unvergesslich: Als ich mich zu Silvester
mit meinen Mitfreiwilligen in Sankt
Petersburg getroffen habe und wir dort in
das neue Jahr reingefeiert haben.
Text: Felix Molchanov | Fotos: Felix Molchanov, Alex Stemmer/AdobeStock.com
So kam es, dass ich ein Musical schrieb – eine
Nullachtfünfzehn-Liebesgeschichte, mit verständlichen
Deutschvokabeln, dazu fünf bekannte
Pop-Songs.
Zeitgleich begannen die Proben, die sich als eine
Herausforderung entpuppten. Jugendliche und
Erwachsene, Sprachanfänger und Fortgeschrittene
– sie alle kamen zusammen und ich mittendrin,
selbst noch ein Jugendlicher und ohne Regie-
Erfahrung. Doch es funktionierte und mit der Zeit
entwickelte sich eine Gruppendynamik. Gemeinsam
arbeiteten wir die Inszenierung aus, welche
am Valentinstag aufgeführt werden sollte. Nebenher
kümmerte ich mich um das Organisatorische:
Aufführungsort, Partner, Werbung, Pressearbeit
und alles, was anfiel.
NERVENKITZEL
Nach und nach zog das Projekt immer mehr Aufgaben
nach sich, sodass ich an nichts anderes mehr
denken konnte. Als ich dann noch eine Hauptrolle
kurz vor der Premiere neubesetzen musste, lagen
meine Nerven blank. Wie viele und ob überhaupt
Gäste erscheinen würden, war ebenfalls unklar.
Nervosität machte sich bei mir breit und ich überlegte,
ob ich nicht lieber das Musical absagen sollte,
was ich glücklicherweise nicht tat.
Blick auf das Ewige Feuer und
die Mariä-Entschlafens- Kathedrale in Jaroslawl.
Am Tag der Aufführung dann die Erleichterung:
Der Saal füllte sich, die Darsteller lieferten ab, kein
Texthänger. Ich saß in der ersten Reihe und schaute
zu, wie alles zusammenkam. Im Publikum saß
sogar eine Journalistin, die mich nach der Vorführung
interviewte. Für mich hatte es etwas Magisches,
denn niemals hätte ich geglaubt, dass ich im
Ausland so etwas auf die Beine stellen würde. Das
erste Mal in Russland, das erste Mal Regie geführt
– was für eine Zeit!
MEHR ALS EIN LÜCKENFÜLLER
Zurück in der Heimat: Kulturschock, es fühlt sich
anders an. Nicht mehr das, was ich in Erinnerung
hatte. Ich habe das Gefühl, als wäre etwas in mir
gewachsen und mein Blick auf die Welt geweitet.
Damit möchte ich nicht behaupten, mein Schubladendenken
abgelegt zu haben, jedoch glaube
ich, Vorurteile und Stereotype jetzt besser erkennen
und reflektieren zu können.
Heute bin ich zwar kein Regisseur, aber studiere
Internationale Beziehungen und lerne vier Mal
die Woche Russisch. Dankbar denke ich an mein
kulturweit-Abenteuer zurück und bin mir sicher,
dass es nicht mein letztes gewesen ist. Meine Zeit
in Russland – alles andere als Mainstream!
Hallo Welt! 70 / 71
Lesen, wie es wirklich ist: Lina erzählt von Bolivien.
PALMEN, POLLO, PARTY
In Bolivien gibt es viel zu erleben. Dabei lautet das
Motto: Con calma, immer mit der Ruhe!
Meine Heimat für meinen Freiwilligendienst sollte
Bolivien sein. In Santa Cruz de la Sierra wohnte
ich zusammen mit einer anderen Freiwilligen aus
Deutschland in einer Wohnung direkt am Colégio
Herman Gmeiner, wo wir auch arbeiteten. Wir
wurden dort wirklich sehr offen und herzlich
aufgenommen und gleich integriert. Nach zwei
Wochen an der Schule durften wir schon bei einer
Modenschau der Lehrer anlässlich des Día
del Estudiante (Tag des Schülers) mitmachen. Für
mich hieß das, in einem gelben Bademantel vor
versammelter Schule über den Laufsteg zu schreiten
– auf jeden Fall ein gebührender Einstieg. Dieses
Ereignis spiegelt die entspannte und lebensfrohe
Einstellung der Cruzeños ganz gut wider:
Sie sind stets für einen Spaß zu haben und finden
immer einen Grund zum Feiern.
Im Klassenzimmer am Día del Niño (Tag des Kindes).
LEHRERIN FÜR GROSS UND KLEIN
Der Schulalltag selbst war in zwei Blöcke aufgeteilt:
Am Morgen hatten die Großen der Klassen
Sieben bis Zwölf Unterricht und am Nachmittag
die Kleinen der Klassen Eins bis Sechs. Meine
Aufgabe bestand anfangs darin, die Englischlehrkräfte
im Unterricht zu unterstützen: Aussprache
üben, Texte korrigieren und den Schülern bei ihren
Aufgaben helfen. Das war am Anfang etwas
ungewohnt – schließlich saß ich nur ein paar Monate
zuvor auf der anderen Seite und hörte dem
Lehrer zu. Hinzu kam, dass die Schüler in den höheren
Klassen in meinem Alter waren – oder sogar
älter als ich. Aber auch das war kein Problem,
sondern eher förderlich, da wir sozusagen auf einem
Level waren. So lernte ich viele Gleichaltrige
kennen. Einige davon sind mittlerweile zu wirklich
guten Freunden geworden und ich versuche,
sie so oft es geht zu besuchen.
VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
Als wir uns gut auf Spanisch artikulieren konnten,
boten meine Mitbewohnerin und ich am Vormittag
einen zusätzlichen Englischkurs für die
dritte und vierte Klasse an. Das war wirklich toll!
Wir durften unseren Unterricht komplett selbst
gestalten. Die Begeisterung und die Fortschritte
der Kinder jeden Tag zu sehen, war wunderschön.
Den Nachmittag verbrachte ich im Computerunterricht
bei den ›Kleinen‹. Da auch schon die
Vorschulkinder dieses Fach auf dem Stundenplan
hatten, waren meine Aufgaben hier sehr abwechslungsreich.
Von Lernspielen, um ein Gefühl für
die Maus zu bekommen, bis hin zu Word und Excel
war so ziemlich alles dabei. Das war teilweise
wirklich herausfordernd, da ich ab und an auch
mal alleine vor der Klasse stand und diese dann
beschäftigen musste. Aber auch das bekam ich
hin – auch weil die Kinder gnädig mit mir waren
und mich bei der Unterrichtsgestaltung unterstützten,
indem sie sich einfach ihre liebsten Aktivitäten
wünschten.
Text & Fotos: Lina Behr
Hilfestellung für deine
Auslandspläne findest du auf:
audimax.de
Linas Tipps
Oben: Lina mit einer Freundin aus Santa Cruz und deren
Cousine. Unten: bei der Abschlussfeier der 12. Klasse.
Unvergesslich: Die Herzlichkeit und
Gastfreundschaft der Bolivianer.
Das geht nur hier: Eine Stunde zu
spät zu einem Treffen erscheinen und
trotzdem die Erste sein.
Unbedingt probieren: Cuñape, Majadito
und Pollo con Arroz – schmeckt
nirgends so gut wie hier.
Bitte nicht: … nur an einem Ort
bleiben. Bolivien ist unglaublich
vielfältig. Die Anden, den Salar de
Uyuni, den tropischen Regenwald
und vieles mehr kann man bestaunen,
ohne das Land zu verlassen.
Mitnehmen: Ein bisschen der
südamerikanischen Gelassenheit und
Lebensfreude.
GASTFREUNDSCHAFT & HERZLICHKEIT
Bolivien und seine Menschen habe ich sehr ins
Herz geschlossen. Sobald die Sprache keine Hürde
mehr darstellt und man sich etwas auskennt, lässt
sich dort eine unvergessliche Zeit verbringen.
Natürlich läuft in Bolivien nicht alles perfekt. Das
Geld ist zum Beispiel manchmal knapp. Aber davon
lassen sich die Bolivianer nicht unterkriegen.
Sie finden immer einen Weg, wie es weitergehen
kann. Das ist wirklich beeindruckend! Viele haben
es wahrlich nicht leicht. Trotzdem lassen sie
sich nichts davon anmerken, im Gegenteil! Sie
sind unglaublich gastfreundlich, herzlich und
aufgeschlossen. Egal, ob auf der Straße, beim
Einkaufen, zuhause oder in der Schule: Sie haben
immer Zeit für ein Schwätzchen und freuen sich,
wenn man sich für ihr Land begeistert und mehr
darüber wissen will. So passierte es auch, dass ich
spontan zum Essen oder auf eine Fiesta am Wochenende
eingeladen wurde.
POSITIVE ERLEBNISSE EN MASSE
Letztendlich kann ich es wirklich jedem empfehlen,
einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren.
Der Bund der Deutschen Katholischen
Jugend Würzburg ermöglicht es Freiwilligen
jedes Jahr, in Kooperation mit dem weltwärts-
Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung,
ihren Dienst in verschiedensten Ecken der Welt
zu absolvieren. Diese Entsendeorganisation ist
wirklich top: Ich wurde sehr ausführlich auf das
Auslandsjahr vorbereitet und auch währenddessen
bestmöglich unterstützt. In allen Lebenslagen
stand mir ein Ansprechpartner mit Rat und Tat
zur Seite.
Ich habe die Entscheidung für meinen Freiwilligendienst
an keinem Tag bereut – und so viel erlebt,
dass ich nun Probleme habe, alles auf zwei
Seiten zusammenzufassen. Schließlich hätte ich
noch sooo viel zu erzählen.
Hallo Welt! 72 / 73
Diese ansteckende Lebensfreude, Spontanität und
das positive Denken waren wirklich inspirierend.
Dabei kam ich zu einer wichtigen Erkenntnis: Obwohl
ich vor dem Jahr die fixe Idee hatte, etwas in
meinem Einsatzland ›verändern‹ zu können und
›Gutes zu tun‹, stellte ich am Ende fest, dass ich
mich selbst am meisten verändert habe.
PAUSE
CHILL OUT!
NACH DEM LERNEN
MAL ABSCHALTEN.
PLUS: SCHULSTRESS LOSWERDEN
UND DEIN CHAOSWIESEL IN DEN
GRIFF KRIEGEN.
Illustration: danjazzia/freepik.com, vecteezy.com
Pause 74 / 75
PAUSE
EINFACH MAL
ENTSPANNEN
Wir wollten wissen: Wie schaltet ihr am besten
vom Schulstress ab?
Ihr habt es uns verraten.
Live vom Pausenhof – und bitte:
Patricia (15)
»Ich gucke gerne meine Lieblingsserie,
um mich auszuruhen.«
Emily (18)
Johnny (16)
»Ich nehme mir die Schulnoten
einfach nicht so sehr zu Herzen, dann
bin ich auch nicht gestresst.«
»Der beste Tipp ist, sich ein
Hobby zu suchen, das einen
entspannt. Ich spiele zum
Beispiel Klavier oder mache
Sport.«
Maximilian (16)
»Ich zocke abends noch eine Runde
oder treffe mich mit meinen Kumpels
zum Fußballspielen.«
Nina (16)
»Ich höre gern Musik, damit kann ich mich
gut von der Schule ablenken.«
Vladimir (18)
»Ein gutes Mittel zum Stress
rauslassen ist feiern gehen. Ich
mache auch gerne Sport, zum
Beispiel Fußball oder Football
spielen oder ins Gym gehen.«
Hanna (16)
»Direkt nach der Schule gehe
ich meistens reiten – der
Umgang mit den Pferden und
der Sport an sich entspannen
mich.«
Fotos: audimax Medien | Illustration: freepik.com
Pause
76 / 77
Sergej (18)
»Ich steigere mich nicht so sehr
ins Lernen rein.«
Alina (18)
»Mit guten Freunden ein Bier trinken
oder sich sportlich betätigen – so
kann ich am besten Stress abbauen.«
… beweist
Namika
Über ihr Debüt als
Sängerin und ihre
marokkanischen
Wurzeln
Fotos: David Daub, Gabriel Bassino/unsplash.com
NAMIKA ist eine deutsche Sängerin und Rapperin. Mit bürgerlichem Namen heißt sie Hanan Hamdi. Mit ihrem
Song ›Lieblingsmensch‹ schaffte sie 2015 den Durchbruch. Sie ist eine von drei weiblichen Hip-Hop-Acts, die Platz
eins der deutschen Single-Charts erreichten. 2015 trat Namika im Bundesvision Song Contest für das Bundesland
Hessen an und belegte den siebten Platz. Die Frankfurterin war in der Kika-Sendung ›Dein Song‹ Musikpatin der
14-jährigen Leontina – Songwriterin des Jahres 2016.
Pause 78 / 79
WAS.HAT.PRIO.EINS?
Pauken? Lieber erst mal Insta checken,
Zimmer aufräumen … Halt!
So bringst du dein Chaoswiesel dazu,
effektiver zu lernen.
Der Schreibtisch müsste aufgeräumt, der
Fahrradreifen geflickt und das Geschirr gespült
werden. Dann ist da noch der Stapel an Literatur,
den du für ein Referat durchgehen wolltest
und der Lernstoff für die Schulaufgabe wartet
auch auf dich. Du hast genug zu tun. Aber statt
effektiv Aufgabe für Aufgabe abzuarbeiten, geht
bei dir im Kopf alles drunter und drüber. Du bekommst
nichts gebacken.
DAS CHAOSWIESEL IST SCHULD
Das kommt dir bekannt vor? Vielleicht fühlst
du dich auch schlecht, weil deine Freunde es
schließlich auch schaffen, ihren Lernalltag zu
organisieren und zu
strukturieren. Warum
klappt es also bei dir nicht?
Schuld ist ein Unhold, der in deinem Kopf
wohnt: das Chaoswiesel. Obwohl es dir ein paar
Probleme bereiten kann, ist es eigentlich ganz
nett. Es arbeitet als Hausmeister in deinem Gehirn.
Das ist eine monumentale Aufgabe! Denn
es überwacht deine circa 100 Milliarden Gehirnzellen.
Jede dieser Gehirnzellen kann zwischen
Text: Dr. Daniel Hunold und Julia Höflich | Illustration: cthoman/depositphotos.com, vecteezy.com
1.000 und 10.000 Verbindungen, auch Synapsen
genannt, zu anderen Nervenzellen herstellen. Dein
Chaoswiesel hat also allerhand zu tun: Insgesamt
muss es sich um knapp 60.000 Gedanken am Tag
kümmern und entscheiden, welche es ignoriert,
welche für später gespeichert werden und um welche
es sich sofort kümmern sollte. Da verliert selbst
der effizienteste Hausmeister mal den Überblick.
Das möchte dein Chaoswiesel natürlich nicht. Tatsächlich
hat es nämlich eine unglaubliche Menge an
Energie, ist fleißig und pflichtbewusst. Genau deshalb
versucht es, alles, was dir in den Sinn kommt,
zu erledigen.
Hier mal ein Beispiel: Eine Schulaufgabe steht an
und du hast dich endlich dazu durchgerungen, mit
dem Lernen anzufangen. Du setzt dich an deinen
Schreibtisch. Dann bemerkst du die Unordnung.
Richtig, du wolltest ja deinen Schreibtisch aufräumen.
Schließlich kannst du an einem ordentlichen
Tisch effektiver lernen. Beim Aufräumen fällt dir
dein Laufplan in die Hände und du erinnerst dich,
dass du wieder mit dem Joggen anfangen wolltest.
Du ziehst dich an und machst dich auf den Weg.
Obwohl du eigentlich mit einem klaren Ziel vor Augen
begonnen hast, kommen immer neue Gedanken
und Ideen hinzu. Diese wollen alle von deinem
Chaoswiesel erledigt werden. Neue Informationen
erscheinen ihm dabei immer wichtiger als vorherige,
weshalb das Chaoswiesel die neueste Idee immer
priorisiert.
Und genau diese Tatsache wird für dich zum Problem:
Dein Chaoswiesel verleitet dich dazu, alles anzufangen,
aber nichts zu beenden. Durch das ständige
Wechseln der Tätigkeiten bist du zwar immer
beschäftigt, erledigst aber nur wenig. Am Ende des
Tages hast du kaum etwas geschafft. Das steigert
deine Frustration.
GEDANKENKRAFT: DIE CHAOSWIESEL-POWER
»Mein Chaoswiesel nervt«, denkst du. »Warum
kann es sich nicht einfach zusammenreißen und
strukturiert arbeiten?« Aufregen solltest du dich
aber trotzdem nicht. Das Chaoswiesel ist nämlich
ziemlich wichtig und kann dir mit etwas Training in
deinem Lernalltag enorm weiterhelfen.
Jedes Mal, wenn du spontan an etwas denkst, verfestigen
sich die Informationen dieses Gedankens.
Das ist quasi ein automatischer Lernmodus deines
Gehirns. Und auch die zufälligen, wilden und chaotischen
Gedanken, die es produziert, sind außerordentlich
wichtig. Unter ihnen finden sich immer
wieder auch geniale Einfälle! Es gilt das Gesetz der
großen Zahlen: Je mehr Gedanken du hast, desto
wahrscheinlicher ist auch etwas wirklich Geniales
dabei. Das Chaoswiesel hat also Power, die du für
dich nutzen kannst und solltest.
DEIN CHAOSWIESEL IST NEUGIERIG
Aber warum fällt es dem Chaoswiesel so schwer,
sich zu konzentrieren? Und warum macht es dir
dein Leben und Lernen manchmal zur Hölle? Die
Erklärung ist eigentlich ganz einfach: Dein Chaoswiesel
leidet an Reizüberflutung. Dafür ist besonders
das Internet verantwortlich. Auf Plattformen
wie Instagram, Facebook, Netflix, YouTube und
Co. bist du täglich tausenden Werbebotschaften in
Form von Videos und Bildern ausgesetzt. Alle verfolgen
nur ein Ziel: Sie wollen dich und dein Chaoswiesel
dazu bringen, immer weiter zu gucken, zu
wischen, zu scrollen, zu liken.
Dein Chaoswiesel ist davon ziemlich begeistert.
Warum? Weil es unendlich neugierig ist: Es findet
immer eine noch spannendere Serie, ein noch lustigeres
Video oder eine noch coolere Story. Diese
ungezügelte Neugier ist aber nicht ausschließlich
schlecht. Sie ist eine der besten Motivationen für
das Lernen. Du musst es nur schaffen, die Neugier
deines Chaoswiesels in geregelte Bahnen zu lenken
und es so zu fokussieren.
Pause 80 / 81
SO TRAINIERST DU DEIN CHAOSWIESEL
Das gelingt dir, indem du einen effektiven Lernplan
erstellst. Dafür solltest du auf jeden Fall drei Dinge
wissen: dein Ziel, den Termin deiner Schulaufgabe
und dein Tagespensum, also wie viel du pro Tag lernen
kannst oder möchtest. Wenn du dir darüber im
Klaren bist, kannst du losplanen.
Achtung, Fehlergefahr: Circa 80 Prozent aller Lernenden
machen beim Erstellen ihres Lernplans einen
großen Fehler, den du auf jeden Fall vermeiden
solltest: Verplane nicht jede Minute deines Tages!
Wenn du das tust, kannst du noch so sehr versuchen,
dich an den Plan zu halten, du wirst es nicht
schaffen. Das liegt am sogenannten Planungsfehlschluss:
Wir sind einfach zu optimistisch bei unseren
Planungen und unterschätzen häufig, wie viel
Zeit wir für eine Aufgabe tatsächlich benötigen. Am
besten planst du immer 30 Prozent Pufferzeit ein,
so bist du auf der sicheren Seite.
Der Ausgangspunkt jeder guten Planung beginnt
mit deiner Ausgangslage: Du musst dich fragen, wie
viel Zeit du bereits mit Lernen verbringst. Solltest
du bisher kaum gelernt oder immer sehr knapp vor
Schulaufgaben Bulimielernen praktiziert haben,
wird es sicher merkwürdig für dich, frühzeitig mit
dem Lernen anzufangen. Steigere deinen Lernaufwand
langsam – vielleicht mit einer Stunde pro Tag.
DEN PASSENDEN PLAN ENTWICKELN
Tagespläne schaffen extrem enge Strukturen und
wenig Entscheidungsfreiheit. In so einem Korsett
lässt es sich schwer lernen. Vor allem, weil sich
unser Leben nur selten an Pläne hält: Wir werden
krank, unsere Familien brauchen uns oder das Internet
funktioniert nicht. Daher sind starre Tagespläne
niemals hilfreich. Monatspläne ermöglichen
es dir, Aufgaben hin und her zu schieben. Am besten
fängst du damit an.
Eine andere Möglichkeit ist die flexible Wochenplanung.
Dafür kannst du ganz klassisch einen Kalender,
aber auch ein Tablet oder Smartphone nutzen:
Jeden Sonntag trägst du alle Termine ein, die schon
für die kommende Woche feststehen. Anschließend
überlegst du dir, wie viele Stunden du selbstständig
lernen möchtest und kannst. Auch diese Zeiten
trägst du dann ein. Ganz wichtig dabei ist, den Kalender
nicht bis oben hin vollzupacken. Vielmehr
solltest du immer 20 Prozent für unvorhergesehene
Ereignisse frei lassen – und auch Pausen einplanen.
Flexibel ist der Plan deshalb, weil durch die genaue
Terminierung einerseits und durch die Puffer
im Plan andererseits, Verschiebungen möglich
sind. Tritt etwas Unvorhergesehenes ein, ist das
kein Problem für dich. Zudem erlaubt dir so ein
Plan, ein wöchentliches Fazit zu ziehen und die folgende
Woche entsprechend anzupassen. Achtung:
Falls du mehr geschafft hast als normal, ist das zwar
schön, erhöhen solltest du dein Pensum aber erst
mal nicht. Wir neigen nämlich oft zu übermäßigem
Optimismus, wenn es gut läuft.
DIE UNKOMPLIZIERTE 3X8-FORMEL
Einen Lernplan zu erstellen, ist dir zu aufwendig?
Du möchtest es lieber einfach? Dann ist vielleicht
die 3x8-Formel etwas für dich und dein Chaoswiesel.
Sie gibt dir einen Richtwert für das Lernen an.
Warum ist das sinnvoll? Zum einen ist es nicht einfach,
einzuschätzen, wie viel und wie lange du eigentlich
für eine Schulaufgabe lernen solltest. Das
sagt dir nämlich niemand. Und wenn du jeman-
Illustration: cthoman/depositphotos.com, vecteezy.com
»Wir schaffen die Uni gemeinsam!« – das ist das Motto von Dr. Daniel Hunold und seinem Motiviert-Studiert-Team.
Es besteht aus Dozenten und Studierenden der Uni Greifswald. Sie wollen anderen
Studis und Studienanfängern auf humorvolle und einprägsame Weise die Unizeit erleichtern.
Dafür haben sie nicht nur Chaoswiesel in ihre Schranken gewiesen, sondern beispielsweise auch
Schweinehunde gezähmt. Wie das genau geht, kannst du in ihren kostenlosen E-Books nachlesen.
Diese findest du unter www.motiviert-studiert.de.
den fragst, bekommst du die unterschiedlichsten
Antworten. Stellst du zum Beispiel deinem Lehrer
diese Frage, wird er sagen, dass du schon längst hättest
anfangen müssen. Andere Schüler beginnen
erst viel später mit dem Lernen oder sind bereits seit
mehreren Wochen fleißig. All diese unterschiedlichen
Informationen führen zu Unsicherheit – und
das verursacht Stress.
Für mehr Sicherheit benötigst du Orientierung
und genau dabei kann dir die 3x8-Formel helfen.
Ihr Name ist ein Hinweis auf das dahinterstehende
Prinzip: Sie teilt deinen Tag in 3x8 Stunden.
Diese sich täglich wiederholenden Strukturen helfen
dir dabei, Gewohnheiten aufzubauen.
ERFOLG DURCH REGELMÄSSIGKEIT
Nur acht Stunden Lernzeit inklusive Schule? Das
klingt wahrscheinlich erst mal viel zu wenig. Gerade,
wenn du tagelanges Bulimielernen gewohnt
bist. Und tatsächlich: Die 3x8-Formel ist nicht anwendbar,
wenn du vorher wochen- oder monatelang
nichts für die Schule getan hast. Die verlorenen
Stunden müsstest du in den letzten Tagen vor der
Schulaufgabe nachholen. Das funktioniert mit nur
acht Stunden Lernzeit selbstverständlich nicht!
Pause 82 / 83
• 8 Stunden Lernen
• 8 Stunden Freizeit
• 8 Stunden Schlafen
Die Schule wird dabei als Ganztagsjob behandelt.
Nach diesem System widmest du dem Lernen acht
Stunden am Tag. Dazu gehört nicht nur die Lernzeit
zuhause, sondern auch der Unterricht und beispielsweise
die Zeit, die du in einer Referatsgruppe
verbringst. Im Anschluss hast du dann acht Stunden
Zeit für Hobbys, Freunde und Familie, um danach
acht Stunden Schlaf zu genießen.
Die Vorteile der Formel liegen auf der Hand: Du
kannst deine Lerneinheiten flexibel in deinen Tag
einbauen und bleibst dabei kontinuierlich am Ball.
Wenn du die Zeit im Schuljahr aber kontinuierlich
dafür nutzt, den Lernstoff auszuarbeiten, musst du
dich vor Schulaufgaben nicht stressen. Dann hast
du dir bereits eine gute Grundlage erarbeitet und
kannst die Zeit direkt vor der Klausur für die Wiederholung
und Vertiefung des Lernstoffs nutzen.
ABI... UND DANN
Illustrationen: danjazzia, victoriay/freepik.com,
DU HAST
ES GEROCKT!
ABI IN DER TASCHE.
SCHULE GESCHAFFT.
ABER WAS JETZT?
Abi... und dann 84 / 85
ALLES IST MÖGLICH!
MIT VOLLGAS INS LEBEN!
WIE? TIPPS GIBT’S HIER.
ANS ZIEL LOTSEN
Was ist der NC?
Numerus Clausus: Hat ein Studiengang
einen NC, wird für ihn nur eine bestimmte
Anzahl von Studienplätzen vergeben. Umgangssprachlich
meint man mit NC den Abi-
Schnitt, den man braucht, um einen Platz in
einem Studiengang zu bekommen.
Sind NC-Studiengänge
besonders schwer?
Nein. Sie sind besonders beliebt. Wenn
eine Hochschule in einem Studiengang die
Bewerber nach NC auswählt, wollen mehr
Leute das Fach studieren, als es Plätze gibt.
Was ist eine Uni?
Eine Uni ist eine Hochschule mit Promotionsrecht.
Der Schwerpunkt liegt auf wissenschaftlicher
Forschung und Lehre. Das
Fächerangebot ist häufig sehr groß.
Legt den NC jemand fest?
Nein. Der NC ergibt sich jedes Semester neu
aus Angebot und Nachfrage nach Plätzen in
einem Studiengang. Vereinfacht gesagt: Erst
bekommen Leute mit einem 1,0er-Abi einen
Platz, dann die mit 1,1 und so weiter, bis es
zum Beispiel bei 2,5 keine Plätze mehr gibt.
Dann liegt der NC bei 2,5.
Darf ich ein Studium
abbrechen?
Ja. Wenn du merkst, dass das Studium
nicht das Richtige für dich ist, ist das kein
Weltuntergang. Bill Gates, Steven Spielberg
und Mark Zuckerberg haben ihr Studium
auch abgebrochen und es dennoch zu etwas
gebracht.
Zählt beim NC nur die
Abi-Note?
Nicht immer und nicht nur, aber sehr häufig.
Manche Hochschulen gewichten die Noten
in bestimmten Fächern mehr als in anderen
Fächern.
Keine Ahnung, was nach der Schule wird?
Unser Plan-dich-Plan hilft
audimax.de
Der Abi-und-dann-Guide mit jeder Menge
Antworten zu Studium, Zukunft & Co.
Was ist eine FH?
Eine Fachhochschule ist praxisbezogener
als eine Uni und integriert daher ein
Praxissemester in das Studium. Es wird vor
allem Wissen vermittelt, weniger geforscht.
In manchen Bundesländern nennen sich
Fachhochschulen nur noch Hochschulen,
manchmal mit dem Zusatz ›für angewandte
Wissenschaften‹.
Was heißt ›Studium‹
eigentlich?
›Studium‹ kommt aus dem Lateinischen und
heißt so viel wie ›nach etwas streben; sich
um etwas bemühen‹. Die älteste heute noch
existierende Universität ist die Universität Ez-
Zitouna in Tunesien – gegründet im Jahr 737.
Was ist ein Bachelor?
Welche Bachelor-Grade
gibt es?
Jede Studienrichtung ist anders, deswegen
gibt es auch unterschiedliche Abschlüsse:
den Bachelor of ... Arts, Fine Arts, Music,
Musical Arts, Education, Science, Engineering
und Laws.
Abi... und dann 86 / 87
Illustrationen: danjazzia/freepik.com
So heißt der erste berufsqualifizierende
Studienabschluss, den du in der Regel nach
sechs Semestern erreichst.
Was ist ein Master?
Das Masterstudium baut auf den Bachelor
auf und dauert zwei bis vier Semester.
Was sind Module?
Module sind thematische Abschnitte, die
dein Studium in Lehrveranstaltungen (Vorlesungen,
Seminare und Übungen) unterteilen.
Die Noten der einzelnen Veranstaltungen
werden addiert und ergeben so deine Durchschnittsnote
für das jeweilige Modul. Alle
Modulnoten fließen in deine Abschlussnote
ein.
Der Abi-und-dann-Guide mit jeder Menge
Antworten zu Studium, Zukunft & Co.
Wie lang krieg ich Kindergeld?
Solange du in deiner ersten Berufsausbildung
oder deinem ersten Studium bist, bis zum
Ende des 25. Lebensjahres. Das gilt auch,
wenn du noch ohne Ausbildungsplatz oder
Studium bist, auch wenn du nebenher Geld
verdienst, zum Beispiel mit einem Studentenoder
Ferienjob.
Bin ich krankenversichert?
Sobald du eine Ausbildung beginnst, versichert
dich dein Arbeitgeber. Während des
Studiums bist du im Normalfall bis zum 25.
Lebensjahr beitragsfrei bei deinen Eltern
mitversichert. Das gilt ebenso für die Zeit
zwischen Abi und Ausbildung oder Studium.
Was ist eine Fakultät?
Wissenschaftliche Fachbereiche einer Hochschule
werden in Fakultäten gruppiert. Der
Fakultätsleiter ist der Dekan.
Was ist BAföG?
BAföG steht für Bundesausbildungsförderungsgesetz.
Der Staat stellt finanzielle
Mittel zur Verfügung, damit junge Menschen
unabhängig ihrer sozialen und wirtschaftlichen
Situation eine Ausbildung machen
können. Ob und wie viel Geld du bekommst,
hängt von deiner finanziellen Situation und
der deiner Eltern ab. 853 Euro pro Monat
zahlt der Staat maximal, 50 Prozent davon
müssen unverzinst zurückgezahlt werden.
Was heißt staatlich
anerkannt?
›Staatlich anerkannt‹ heißt: Die Definition
eines Hochschulstudiums entspricht der
unabhängigen wissenschaftlichen oder
praxisorientierten Forschung und Lehre von
staatlichen Hochschulen. Hat eine private
Hochschule eine staatliche Anerkennung,
dann ist das ein Gütesiegel, auf das du dich
verlassen kannst.
Was ist das ECTS-System?
Kurzform für ›European Credit Transfer and
Accumulation System‹. Sorgt dafür, dass
Studienleistungen international einheitlich
vergleich- und umrechenbar sind. Dafür
wird für jede erbrachte Leistung eine
bestimmte Anzahl von Punkten, sogenannte
Credit Points, vergeben.
Illustrationen: danjazzia/freepik.com
Was bedeutet Study abroad?
Ein Auslandsstudium, zum Beispiel ein oder
zwei Semester an einer (Partner-)Hochschule
im Ausland. An vielen Hochschulen gibt
es ein International Office, das dir bei der
Planung eines solchen Auslandsaufenthaltes
hilft.
Was heißt
Auswahlverfahren?
Wenn es mehr Bewerber als Studienplätze
gibt, dann muss es eine Auswahl geben.
Dabei kann jede Hochschule individuelle
Auswahlverfahren anwenden. Dazu zählen
Wissenstests genauso wie Einzelinterviews.
Auch Noten und Praktika können eine Rolle
spielen.
Was sind Credit Points?
Credit Points (CP) stehen für den Arbeitsaufwand
(Workload), den eine Veranstaltung
mit Vor- und Nachbereitung erfordert. Ein
CP soll 25 bis 30 Stunden Aufwand entsprechen.
Pro Semester sammelt man rund 30
Credit Points.
Was ist mit
Anwesenheitspflicht?
Eine feste rechtliche Regelung für oder gegen
die Anwesenheitspflicht gibt es nicht. Je
nach Bundesland, Hochschule, Veranstaltungsart
und teilweise sogar innerhalb der
Studienfächer ist dies unterschiedlich geregelt.
Wenn Anwesenheitspflicht besteht, gilt:
Wer mehr als zwei Mal unentschuldigt fehlt,
wird nicht zur Prüfung zugelassen.
Wie viel Geld brauch
ich im Studium?
Das Deutsche Studentenwerk hat sich das in
seiner 21. Sozialerhebung angeschaut und
kommt zu folgendem Ergebnis: 819 € im
Monat. Wenn du weg von Mama wohnst.
Wie das kommt? Durchschnittlich so: Miete:
323 €, Ernährung: 168 €, Klamotten: 42 €,
Lernmittel: 20 €, Auto/öffentliche Verkehrsmittel:
94 €, Gesundheit: 80 €, Telefon/Internet/Rundfunk-
und Fernsehgebühren: 31 €.
Freizeit/Sport/Kultur: 61 €.
Was bringt ein
Praxissemester?
Vorteile eines Praktikums passend zu deinem
Studium: Einblicke in deine künftigen
Arbeitsfelder und Kontakte knüpfen in
interessanten Unternehmen. Ein Praktikum
kann der erste Schritt in Richtung Festanstellung
sein.
Abi... und dann 88 / 89
REGION IM FOKUS
Illustrationen: danjazzia, victoriay/freepik.com
NRW, ALAAF!
MEHR LEBENSFREUDE
BEKOMMST DU
NIRGENDS
Region im Fokus 90 / 91
HIER KOMMEN INFOS ZU UNI-
STÄDTEN, HOCHSCHULEN UND
STUDIENGÄNGEN IN DEINEM
BUNDESLAND.
GET INSPIRED
PAUKEN
IM POTT.
Katholische Hochschule
Nordrhein-Westfalen
Wo? Kölle, Aachen, Münster, Paderborn
Gründungsjahr? 1971
Was? Theologische Bildung, Pflegemanagement,
Soziale Arbeit, Religionspädagogik, Hebammenkunde
und 16 weitere Studiengänge mit theologischem
oder sozialem Fokus.
Wie viele? rund 4.700 Studierende in Köln
Was muss ich sonst noch wissen? Die Hochschule
ist die größte staatlich anerkannte, private, kirchliche
Hochschule Deutschlands.
www.katho-nrw.de
Kunstakademie Düsseldorf
Wo? Klar: Düsseldorf
Gründungsjahr? 1773
Was? Du hast die Wahl zwischen Baukunst und
Freier Kunst.
Wie viele? rund 650 Studierende
Was muss ich sonst noch wissen? Die Kunstakademie
Düsseldorf wurde ursprünglich durch
den Kurfürsten Carl Theodor als Kurfürstlich
Pfälzische Akademie der Maler-, Bildhauer- und
Baukunst gegründet.
www.kunstakademie-duesseldorf.de
Rheinische Friedrich-
Wilhelms-Universität Bonn
Wo? Bonn, wo sonst?
Gründungsjahr? 1818
Was? 174 Studiengänge! Von Agrarwissenschaft,
Biologie und Chemie über Geowissenschaften
sowie Humanmedizin bis
zu Pharmazie, Informatik und Psychologie
ist für jeden etwas dabei.
Wie viele? 35.000 Studierende
Besonderheiten? Internationalisierung
spielt an der Uni Bonn eine zentrale Rolle.
Es gibt sogar eine Internationalisierungsstrategie
2020: Ziel ist es, den hohen Grad
an Internationalität beizubehalten und
den Internationalisierungsprozess weiter
voranzutreiben.
Was muss ich sonst noch wissen? Eine
Umfrage auf studycheck.de zeigt, dass
86 Prozent der Studis die Anbindung der
Öffis sehr gut finden. 81 Prozent sagen,
das WLAN auf dem Campus sei gut.
www.uni-bonn.de
Illustrationen: danjazzia, victoriay/freepik.com, vecteezy.com
In Nordrhein-Westfalen ist immer was los.
Karneval, Currywurst und: echt gute Hochschulen.
Wie, wo, was? Hier unsere Auswahl.
Hochschule Hamm-Lippstadt
Wo? Lippstadt und Hamm – wer hätte das
gedacht?
Gründungsjahr? 2009
Was? 15 Bachelor- und zehn Masterstudiengänge.
Der Fokus liegt auf Wirtschaft und Technik.
Du kannst zum Beispiel Electronic Engineering,
BWL, Mechatronik oder Technisches Management
und Marketing studieren.
Wie viele? mehr als 6.000 Studierende
Besonderheiten? Die Hochschule tauscht sich
intensiv mit Partnern aus der freien Wirtschaft
aus, um einen starken Praxisbezug zu gewährleisten.
Was muss ich sonst noch wissen? Die Studis
schätzen laut studycheck.de-Umfrage besonders
die moderne Ausstattung der Hochschule.
83 Prozent finden es super, dass alle Hörsäle mit
Klimaanlagen ausgestattet sind.
www.hshl.de
Universität
Duisburg-Essen
Wo? Rate mal! Logo, in Duisburg und Essen
Gründungsjahr? 2003
Was? 159 Studiengänge! Klassiker wie Maschinenbau,
Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft,
aber auch abgefahrene Studiengänge:
Anglophone Studies, Environmental Toxicology
sowie Metallurgy and Metal Forming.
Wie viele? mehr als 42.000 Studierende
Besonderheiten? Durch integrierte eLearning-
Verfahren kann in einigen Studiengängen das
Lerntempo individuell bestimmt werden.
www.uni-due.de
Region im Fokus 92 / 93
Universität Paderborn
Wo? Paderborn
Gründungsjahr? 1972
Was? Fünf Fakultäten mit insgesamt 131 Studiengängen, darunter Angewandte
Sportwissenschaft, Computer Engineering, Deutschsprachige Literaturen,
International Business Studies, Lebensmitteltechnik und Physik.
Wie viele? über 20.000 Studierende
Besonderheiten? Um an der Uni Paderborn zu studieren, brauchst du
nicht unbedingt dein Abitur. Du kannst auch über berufliche Qualifikationen
oder studiengangsbezogene Eignungen reinkommen.
www.uni-paderborn.de
GET INSPIRED
Hochschule Ruhr West
Wo? Bottrop und Mühlheim an
der Ruhr
Gründungsjahr? 2009
Was? 21 Bachelor- und neun
Masterstudiengänge. Die
Schwerpunkte liegen in den
Bereichen Informatik, Ingenieurwissenschaften,
Mathematik,
Naturwissenschaften und
Betriebswirtschaftslehre.
Wie viele? etwas mehr als 6.000
Studierende
Was muss ich sonst noch wissen?
Die Hochschule zeichnet sich
durch eine praxisnahe Lehre und
Forschung aus. Die Labore sind
technisch einwandfrei ausgestattet.
Außerdem hat Internationalität
einen hohen Stellenwert.
www.hochschule-ruhr-west.de
Technische Universität
Dortmund
Deutsche Hochschule
für Gesundheit und Sport
Wo? Dortmund
Gründungsjahr? 1968
Was? 116 Studiengänge – klassische
und innovative – aus den Bereichen
Ingenieurwissenschaften, Informatik,
Journalistik, Sozialwissenschaften,
Theologie, Mathematik,
Pädagogik, Wirtschaft und mehr.
Wie viele? 34.500 Studierende
Besonderheiten? Ein Schwerpunkt
liegt in der Lehrerbildung: Berufsqualifikation
für alle Schulformen
– das bietet die TU Dortmund als
eine von nur wenigen Universitäten
Deutschlands.
www.tu-dortmund.de
Wo? NRW-Standort ist Unna, weitere in
Berlin und München
Gründungsjahr? 2007
Was? Vier Bachelor- und drei Masterstudiengänge.
Darunter Sportwissenschaft, Life
Coaching, Angewandte Psychologie und
Gesundheitswissenschaften.
Wie viele? über 1.000 Studierende, klein
und fein
Besonderheiten? Hier gibt's ein semivirtuelles
Studienkonzept: Pro Semester
bist du für drei Wochen an der Hochschule,
die restliche Zeit studierst du über eine
Online-Plattform.
Was muss ich sonst noch wissen? Die
Quote der Studienabbrecher liegt bei unter
drei Prozent.
www.dhgs-hochschule.de
Illustrationen: danjazzia, victoriay/freepik.com, vecteezy.com
RWTH Aachen
Wo? Aachen
Gründungsjahr? 1870
Was? Ganze 156 Studiengänge in allen denkbaren
Bereichen: Bauingenieurwesen, Sprach- und
Kommunikationswissenschaften, Data Science,
Architektur, Informatik, Medizin, Wirtschaftslehre/Politik
und so weiter.
Wie viele? über 45.000 Studierende
Besonderheiten? Die RWTH Aachen gehört mit ihren
260 Instituten in neun Fakultäten zu den führenden
europäischen Wissenschafts-und Forschungseinrichtungen.
www.rwth-aachen.de
ISM – International School
of Management
Wo? Köln und Dortmund, weitere in Stuttgart,
Frankfurt am Main, Berlin, Hamburg sowie
München
Gründungsjahr? 1971
Was? Elf Bachelor-, 15 Masterstudiengänge, alle
mit Business- oder Managementfokus. Wie wäre
es zum Beispiel mit Business Law, Luxury, Fashion
& Sales Management, Real Estate Management,
Digital Marketing oder Finance?
Wie viele? 7.000 Studierende
Besonderheiten? Die ISM ist privat und staatlich
anerkannt. Sie zeichnet sich besonders durch eine
persönliche Atmosphäre und kleine Lerngruppen
aus. Internationalität und Praxisorientierung
stehen an erster Stelle.
www.ism.de
Fachhochschule Münster
Wo? Münster und Steinfurt
Gründungsjahr? 1971
Was? Hier gibt's mit 67 Studiengängen
alle klassischen Fächer und Aureißer
wie Design, Photonik oder Technische
Orthopädie.
Wie viele? 14.500 Studierende
Besonderheiten? Die FH Münster
gehört zu den drittmittelstärksten
Hochschulen für angewandte Wissenschaften
in Deutschland.
www.fh-muenster.de
Hochschule Bochum
Wo? Logo: Bochum
Gründungsjahr? 1971
Was? 19 Bachelor- und 15 Masterstudiengänge.
Zur Auswahl stehen etwa
Geodäsie, BWL, Informatik, Maschinenbau,
Umweltingenieurwesen oder
Angewandte Nachhaltigkeit.
Was muss ich sonst noch wissen? 68
Prozent der befragten Studis der HS
Bochum bestätigen laut studycheck.
de-Umfrage, dass es genug Orte zum
Lernen an der Hochschule gibt. 72
Prozent sind begeistert von dem vielfältigen
Angebot an Hochschulsport.
www.hochschule-bochum.de
Region im Fokus 94 / 95
MIX&MATCH:
DEIN INFO-GUIDE
PRAXIS + THEORIE
Du suchst einen Studiengang und
tendierst in Richtung Informatik,
Touristik oder Wirtschaftswissenschaften?
Dann ab an die Hochschule
Worms! Hier kannst du im
Rahmen eines dualen Studiums
aus einer Vielzahl an Partnerschaftsunternehmen
wählen oder
in einer von 180 internationalen
Kooperationshochschulen einen
Doppelbachelor erwerben. Für
Wohnheimplätze ist auf dem
Campus gesorgt und auch Sportskanonen
und Kulturliebhaber
kommen in der Nibelungen- und
Lutherstadt auf ihre Kosten.
Mehr Infos findest du unter
www.hs-worms.de
FÜR ALLE, DIE SCHON IMMER MASCHINEN
DESIGNEN WOLLTEN
Für kreative und mathematikbegeisterte Erfinder à la Daniel
Düsentrieb bietet die HWR Berlin den dualen Bachelorstudiengang
Maschinenbau – Konstruktion und Fertigung an. Konstruktionsentwürfe
und Zeichnungserstellung in 3D stehen neben
KFZ-Technik und erneuerbaren Energien auf dem Stundenplan.
Dazu kommen sechs ins Studium integrierte Praxisphasen im
Unternehmen. Im englischsprachigen Raum heißen Maschinenbau-Ingenieure
›mechanical designers‹ – die Entwicklung,
Konstruktion und Produktion von Maschinen ist ihr Job.
Mehr Infos gibt's hier: www.hwr-berlin.de
BLICK HINTER DIE KULISSEN
Frische Campusluft schnuppern: Am 13. Februar öffnet die
Hochschule Koblenz ihre Tore. Hier gibt's spannende Einblicke
ins Studienangebot. Außerdem: Mit der Hochschule kooperierende
Unternehmen stehen parat, um dir deine Fragen rund ums
Duale Studium zu beantworten.
Weitere Infos unter: www.hs-koblenz.de
MESSETERMINE 2020
14. und 15. März, 21. und 22. März Horizon Das Event für Orientierung nach deinem Abi
Orte: Münster, Freiburg Infos: www.horizon-messe.de
20. und 21. März IHK Bildungsmesse Über 100 Unternehmen informieren dich über vielfältige Bildungswege.
Ort: Wiesbaden Infos: www.ihk-wiesbaden.de
20. und 21. März, 24. und 25. April Azubi- & Studientage Hol dir von Unternehmen und Hochschulen
Infos zu deinen beruflichen Möglichkeiten. Orte: München, Koblenz Infos: www.azubitage.de
25. April, 9. Mai Bachelor and more Alles rund um Bachelorstudiengänge von nationalen und internationalen
Hochschulen Orte: Düsseldorf, Nürnberg Infos: www.bachelor-and-more.de/bachelor-messen
Illustration: vecteezy.com
Wissen ist bekanntlich Macht. Deshalb:
Unser ›Got-to-know-Alarm‹ mit
Studiengängen, Veranstaltungen und ein
paar kuriosen Fakten.
DUAL STUDIEREN
48 Prozent der Dualen Studiengänge
kommen aus den Bereichen BWL,
Finanzen und Management. Nur vier
Prozent der Bildungseinrichtungen
bieten ein Duales Studium in Medien
und Kommunikation an.
QUAL DER WAHL
20.029 Studiengänge stehen dir in
Deutschland zur Auswahl.
MINT-EINSTIEG LEICHT GEMACHT
Bestens vorbereitet ins Unileben! Bevor du an der TU
Clausthal in dein MINT-Studium startest, bietet sich das
Vorbereitungssemester Steiger-College an: Noch bis 15.
März kannst du dich für das Sommersemester 2020 bewerben.
Das Steiger-College hilft bei der Orientierung und
gibt dir Zeit zum Ausprobieren. Im Rahmen von Orientierungskursen
und Exkursionen bekommst du interessante
Einblicke, beim gemeinsamen Jogging in der Harz-Region
lernst du zukünftige Studienkollegen kennen. Klingt gut?
Mehr Infos unter: www.tu-clausthal.de
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Region im Fokus
FAVORITES
Frauen studieren besonders gerne BWL und geisteswissenschaftliche Fächer, während Männer sich eher
in technischen Feldern wie Maschinenbau und Informatik zuhause fühlen. Beliebte Jobbereiche sind
übrigens Ingenieurwesen, Marketing und Management.
JUNGE ERFINDER
Geplant, getüftelt und geschraubt haben
die Teilnehmer der iENA 2019 –
der Fachmesse für Ideen, Erfindungen
und Neuheiten. Eine frische Idee lieferte
auch der 18-jährige David Kern
mit seinen ›Swarm Cubes‹, einem Tool
für frühzeitige Waldbranddiagnostik.
Auch sein Altersgenosse Vladimir Urban
präsentierte eine fortschrittliche
Idee: Sein ›Corona‹-Elektromotor verbraucht
wenig Strom, da er mit Hochspannung
funktioniert.
BITTE MEHR QUALITY TIME
Auch Schüler können gründen: Der 16-jährige Berliner
Jonathan Streubel will mithilfe von trember WhatsApp,
Facebook & Co. den Kampf ansagen. Die App ist ein digitales
Sprungbrett für mehr Zeit und persönliche Beziehungen
im realen Leben. Verabredungen und Events mit Freunden
lassen sich mit ihr schnell und unkompliziert planen – ohne
lästige Gruppenchats und unzählige WhatsApp-Nachrichten.
Der junge Berliner Entwickler setzt damit auf real Hugs statt
Hugging-Face-Emojis und mehr offline statt online. Der Rollout
der App ist Mitte Oktober 2019 in Berlin gestartet, der
Aufschlag in München, Hamburg und der Ruhr-Metropole
folgt aktuell.
MIX&MATCH
ALL ABOUT THE MONEY
Einfach mal einen Wochenendtrip unternehmen,
schön shoppen oder essen gehen – diese Freiheiten
möchtest du als Student nicht missen? Dann fehlt
nur noch der richtige Nebenjob. Der beliebteste ist
übrigens das Kellnern. Die Vorteile: Du kannst dir
deine Schichten aussuchen, hast also flexible Arbeitszeiten,
und noch dazu kassierst du oftmals auch
ein sattes Trinkgeld. Lukrativ und abwechslungsreich
sind auch Messe-Jobs, bei denen du zum
Beispiel als Hostesse, im Service oder hinter der
Bar arbeiten kannst. Gleichzeitig bietet sich die
Gelegenheit, interessante Kontakte zu knüpfen.
Du magst es eher gemütlich und hast außerdem
einen guten Draht zu Kindern? Dann könnte das
klassische Babysitten eine Alternative für dich sein.
Oder du gibst dein frisch erworbenes Abiturwissen
direkt in Form von Nachhilfe weiter!
ABI, ABI, ABITUR?
Im Jahr 2018 haben rund 433.000
Schüler in Deutschland die Hochschuloder
Fachhochschulreife erworben –
1,8 Prozent weniger als im Vorjahr.
KLIMASCHUTZPROJEKT
GESUCHT
2.500 Euro, eine Reise nach Berlin
und die Chance auf den mit weiteren
2.500 Euro dotierten Bundessieg
– das wartet auf das Team mit
dem besten Klimaschutzprojekt
an Schulen in Bayern. Bewerben
können sich Schüler und Lehrer
von allen Schularten einzeln oder
als Team bis zum 31. März 2020
auf www.energiesparmeister.de.
Die nächste ABI.-
IMPRESSUM
Ausgabe erscheint
audimax MEDIEN GmbH
am 22. Mai 2020.
Hauptmarkt 6 - 8 · 90 403 Nürnberg, Telefon: 0911. 23 77 9 - 0
E-Mail: info@audimax.de, www.audimax.de
Titel-Fotocredit: danjazzia, victoriay/freepik.com, vecteezy.com
Herausgeber: Oliver Bialas
Idee, Konzeption & Chefredaktion: Barbara Bialas (V.i.S.d.P.)
Redaktionsleitung: Viktoria Feifer, Julia Wolf
Redaktion: Kirsten Borgers, Alicia Reimann, Steffen Rothhaupt, Felix Schmidt
Redaktionelle Mitarbeit: Lina Behr, Dr. Daniel Hunold, Julia Höflich, Felix Molchanov
Gestaltung: Sabine Barwinek, Andrea Pfliegensdörfer
Hochschulkommunikation: Dr. Rowena Sandner
Anzeigenberatung: Markus Erhardt, Ivo Leidner, Josefine Lorenz, Dr. Rowena Sandner
Vertrieb: Joachim Bärtl
Druck: JR Druck + Service, Detmold. audimax ABI erscheint dreimal jährlich auf chlorfrei gebleichtem
Papier und enthält keine Produktwerbung. audimax ist politisch unabhängig. Für die Vollständigkeit
und Richtigkeit von Termin angaben wird keine Gewähr über nommen. Für unverlangt einge sandte
Ma nus kripte, Fotos und Illustra tionen wird nicht gehaftet. Beteiligungsverhältnisse der audimax
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