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GPP-Marktbericht: Büro & Investment Deutschland 2019

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LOKALE KOMPETENZ – DEUTSCHLANDWEIT

MARKTBERICHT INVESTMENT | BÜROVERMIETUNG 2019/Q1-4

DEUTSCHLAND

WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

IM FOKUS

DER RUN AUF DAS PROJEKT

Zwar hat sich die deutsche Konjunktur nach der deutlichen

Abschwächung im Frühsommer 2019 zum Jahresende hin

wieder stabilisiert, mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6 %

für das Gesamtjahr 2019 entging diese jedoch nur knapp einer

Rezession. Die konjunkturelle Abkühlung hinterließ zudem

Spuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

ARBEITSMARKT DEUTSCHLAND

Die abschwächende deutsche Konjunktur sorgte 2019 für

eine leichte Stockung am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen

in Deutschland lag im Dezember 2019 bei 2,3 Mio. und

damit um 0,8 % über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote

lag zum gleichen Zeitpunkt weiterhin bei 4,9 %. Mit

Abklingen der außenwirtschaftlichen Konflikte, sollte der

Arbeitsmarkt jedoch wieder an Dynamik gewinnen.

Nach Angaben des ifo Beschäftigungsbarometers zeigten

sich die deutschen Unternehmen auf der Suche nach Personal

2019 zurückhaltender als noch im Vorjahr. Im Dezember

sank der Indexwert auf 98,9 Punkte. Das Institut

geht jedoch von einer moderaten Fortsetzung des Aufschwungs

am Arbeitsmarkt im Jahresverlauf 2020 aus.

ZINSEN

Auch nach dem Führungswechsel an der Spitze der Europäischen

Zentralbank hält diese weiterhin den Leitzins

auf seinem aktuellen Rekordtief. Erst im Dezember 2020

ist eine strategische Überprüfung des EZB-Kurses angedacht.

Bis dahin ist von einer Beibehaltung der aktuellen

Nullzinspolitik auszugehen. Die US-Notenbank

senkte ihren Leitzins seit Juli 2019 drei Mal in Folge. Angesichts

guter Wirtschaftsperspektiven und niedriger

Arbeitslosigkeit soll dieser nun vorerst unverändert im

Korridor von 1,50 bis 1,75 % belassen werden.

Die 10-jährigen-Bundesanleihen schlossen das Jahr mit

-0,19 % ab und lagen damit zum Jahresende knapp über

ihrer durchschnittlichen Gesamtjahresrendite. Da sich die

Hypothekenzinsen meist an der Entwicklung der Bundesanleihen

orientieren, werden diese demnach auch 2020

kaum nennenswert ansteigen. Das Baugeld bleibt damit

aller Wahrscheinlichkeit nach auf seinem historisch niedrigen

Stand.

IFO GESCHÄFTSKLIMA DEUTSCHLAND

Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich

gemäß ifo Geschäftsklima Deutschland wieder gebessert.

Der Tiefpunkt vom Sommer 2019 wurde mittlerweile überwunden.

Mit Abschwellen aktueller Wirtschaftskonflikte

besserten sich ebenfalls die Erwartungen der befragten

Unternehmen. Mit steigender Zuversicht blicken diese ins

neue Jahr.

PROGNOSE BIP

Nach einem ernüchternden konjunkturellen Wachstum

2019 sind die Erwartungen für das Jahr 2020 zurückhaltend

optimistisch. Die wichtigsten Institutionen in Deutschland

erwarten eine leichte Erholung der Weltwirtschaft und

gehen für die deutsche Konjunktur von einem Zuwachs von

0,9 % bis zu 1,4 % aus. Ein wesentlicher Grund dafür ist die

sich anbahnende Entspannung in aktuellen Handelskonflikten.

Von dem Abklingen der Spannungen im Welthandel

profitiert die exportorientierte deutsche Wirtschaft in besonderem

Maße.

In Zeiten niedriger Leerstandsquoten an allen Top-7-Standorten

bieten Projektentwicklungen für Unternehmen oftmals

die einzige Chance, ihre Expansions- oder Reorganisationsstrategien

optimal umzusetzen. Insbesondere bei großflächigem

Bedarf haben Nutzer häufig keine Alternativen zu Projektentwicklungen

und Refurbishments. Entsprechend groß war 2019

der Run auf Neubau- bzw. neuwertige Flächen in den Top-7.

ANGEBOT UND NACHFRAGE

Aufgrund des Nachfrageüberhangs bei Büroflächen mit moderner

Ausstattung in den Top-7 entfiel 2019 ein großer Teil

des Flächenumsatzes auf Projektentwicklungen. Über alle

Standorte lag der Anteil der Projektanmietungen am Gesamtflächenumsatz

bei 35 %. Somit wurde mehr als jeder

dritte Büroflächen-Quadratmeter im Neubau- und Revitalisierungssegment

vermietet. Eigennutzer machten dabei mit

11 % einen untergeordneten Anteil am Flächenumsatz in Projektentwicklungen/Revitalisierungen

aus. Insbesondere in

Stuttgart (44 %) und Düsseldorf (41 %) waren Neubauflächen

für viele Unternehmen die Lösung für ihre Flächensuche.

VORLAUFZEIT

Bis sie ihre Flächen beziehen zu können, müssen die zukünftigen

Mieter einen langen Atem beweisen und Wartezeiten

von bis zu vier Jahren überbrücken. Ein Beispiel hierfür ist

die Anmietung von SAP im Projekt „QH Track“ (Heidestraße)

in Berlin. Der Softwarekonzern unterzeichnete einen Vertrag

über ca. 30.900 m² Bürofläche, die Flächenübergabe ist für

Anfang 2023 avisiert. Auch andernorts gilt es lange Vorlaufzeiten

zu akzeptieren. So wird Siemens ebenfalls erst zum

Jahresende 2023 seine neuen Räumlichkeiten im „Urbanic“

(Schwieberdinger Straße 95-97, Stuttgart) beziehen können.

AUSBLICK

Die Projektentwickler haben erkannt, dass aktuell die

Stunde der spekulativen Neubauvorhaben schlägt. Die Risikobereitschaft

der Entwickler hat sich erhöht. Mit großvolumigen

Projekten ohne Vorvermietung in den zentralen Lagen

mehrerer Top-7-Standorte tragen sie den aktuellen Entwicklungen

Rechnung. Gewiss ist, Unternehmen mit einem

hohen Bedarf an attraktiven Flächen werden sich diese auch

perspektivisch frühzeitig sichern und ihre neuen Räumlichkeiten

zunächst nur aus den Planunterlagen kennen.

TOP 10 ABSCHLÜSSE | TOP-7-STANDORTE

2019 | Anmietung/Baustart | Neubau und Revitalisierung

Standort

Berlin

Berlin

Berlin

Hamburg

Düsseldorf

München

Frankfurt

Düsseldorf

PWC PriceWaterhouseCoopers

Stuttgart

Projekt/

Objekt

„EDGE East Side“

Tamara-Danz-Straße 1

Lyoner Straße 13

„OTTO GOeast“

Werner-Otto-Straße 1-7

„MIZAL“

Plockstraße

„Be:Hub“

Kynaststraße 13-15

„Karl“

Karlstraße 75-79

„QH Track“

Heidestraße

Theodor-Heuss-

Allee 44-46

„Eclipse“

Georg-Glock-Straße 22

„W9“

Weissacher Straße 9

Mieter /

Eigennutzer

Mietfläche

[ca. m²]

Amazon 2023/Q4 63.500

vrsl. Fertigstellung

Frankfurt

DekaBank/Deutsche

Girozentrale

2021/Q4 46.200

Otto Group 2020/Q2 40.000

WPP Deutschland

Holding

2021/Q4 34.100

Bima 2020/Q4 30.900

Apple 2021/Q4 30.600

SAP Deutschland 2023/Q1 30.000

Ing-Diba 2021/Q2 26.100

2022/Q4 26.000

Vector Informatik 2022/Q3 25.000

Beschäftigung in Deutschland

2014-2019/12 | Jahresendwerte | in Mio.

ifo Geschäftsklima Deutschland

2014-2019/12 | Indexwerte 2015=100

Top-7 | Flächenumsatz in Projektentwicklungen

2018/2019 | nach Standorten | in 1.000 m 2

Top-7 | Flächenumsatz in Projektentwicklungen

2019 | in 1.000 m 2 | nach Umsatzanteil

Arbeitslose

Gemeldetes Arbeitsstellenangebot

Arbeitslosenquote

Geschäftslage

Flächenumsatz 2018

Flächenumsatz 2019

Gesamtflächenumsatz 2019

Anteil Projektflächenumsatz

6,7%

0,49

6,4%

0,57

6,1%

0,66

5,7%

0,73

4,9% 4,9%

0,78 0,69

Geschäftsklima

Geschäftserwartungen

Beschäftigungsbarometer

98,9

Berlin

München

Frankfurt

297

349

308

234

103

174

Stuttgart

Düsseldorf

Berlin

313

461

910

44%

41%

38%

98,8

96,3

Hamburg

220

158

Köln

290

34%

93,8

Düsseldorf

65

191

München

762

31%

2,99 2,79 2,69 2,53 2,21 2,23

Stuttgart

89

137

Frankfurt

591

29%

2014 2015 2016 2017 2018 2019/12

2014 2015 2016 2017 2018 2019

Köln

70

100

Hamburg

545

29%

Quelle: Destatis, Bundesagentur für Arbeit

Quelle: ifo Institut

Quelle: German Property Partners (GPP)

Quelle: German Property Partners (GPP)

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WWW.GERMANPROPERTYPARTNERS.DE

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