Wirtschaftsförderung im Kontext des Standortmarketings
Wirtschaftsförderung im Kontext des Standortmarketings
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Bachelorarbeit<br />
<strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Standortmarketings</strong>: Potentiale <strong>des</strong><br />
Schnittstellenmanagements <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />
Events in der Region Heilbronn-Franken<br />
angefertigt an der<br />
Hochschule Harz<br />
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />
Studiengang BWL / Dienstleistungsmanagement<br />
vorgelegt von: angefertigt bei:<br />
Louisa Luther Erstbetreuer<br />
Matrikel-Nr.: 14030 Prof. Dr. Manschwetus<br />
Zum Johanneshof 8 Zweitbetreuer<br />
98574 Schmalkalden Prof. Dr. Cor<strong>des</strong><br />
eMail: u22362@hs-harz.de<br />
eingereicht am: 15. Juli 2010
I. Inhaltsverzeichnis<br />
I. Inhaltsverzeichnis I<br />
II. Abbildungsverzeichnis III<br />
Seite<br />
III. Abkürzungsverzeichnis IV<br />
1. Einleitung 1<br />
1.1 Relevanz <strong>des</strong> Themas und Problemstellung 1<br />
1.2 Motivation und Aufbau der Arbeit 2<br />
2. <strong>Wirtschaftsförderung</strong> 3<br />
2.1 Begriffsbest<strong>im</strong>mung und Aufgaben der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> 3<br />
2.2 Herauforderungen für die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> 5<br />
2.3 Lösungsansätze für die Gestaltung der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> 6<br />
2.4 Praktische Probleme der Umsetzung 8<br />
3. Standortmarketing 9<br />
3.1 Begriffliche Einordnung <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> 9<br />
3.2 Standortmanagement-Konzept 10<br />
3.3 Instrumente <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> 13<br />
3.4 Möglichkeiten und Grenzen der Charakterisierung <strong>des</strong> Standortes als Marke 15<br />
4. Eventmanagement <strong>im</strong> Standortmarketing 18<br />
4.1 Grundlagen und Charakteristika <strong>des</strong> Eventmarketings 18<br />
4.2 Eventtypologien 20<br />
4.3 Phasen der Inszenierung und Entwicklung eines Events 21<br />
4.4 Integration <strong>des</strong> Eventmarketings in das Standortmarketing 22<br />
5. Schnittstellenproblematik in Heilbronn-Franken 24<br />
5.1 Standortfaktoren der Region Heilbronn-Franken 24<br />
I
5.2 Untersuchung möglicher Schnittstellen 26<br />
5.2.1 Events <strong>im</strong> Standortmarketing der WHF 27<br />
5.2.2 Kernaktivitäten der betrachteten <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften<br />
und Kammern 29<br />
5.2.3 Methodenbeschreibung der Befragung 31<br />
5.2.4 Auswertung der Befragung 34<br />
6. Schnittstellenmanagement 39<br />
6.1 Schnittstellenorganisation durch Veränderungsmanagement 39<br />
6.2 Handlungempfehlungen für das Schnittstellenmanagement in<br />
Heilbronn-Franken 41<br />
7. Stand der Arbeit und Ausblick 43<br />
8. Quellenverzeichnis 45<br />
8.1 Literaurquellen 45<br />
8.2 Quellen aus Zeitschriften 54<br />
8.3 Internetquellen 55<br />
8.4 Quellen aus Interviews 61<br />
8.5 Indirekt verwendete Quellen 61<br />
9. Anlagenverzeichnis 62<br />
10. Anlagen 64<br />
11. Eigenständigkeitserklärung 104<br />
II
II. Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1 Mögliche Einteilung harter und weicher Standortfaktoren 4<br />
Abb. 2 Prozess zur Entwicklung eines Standortmanagement-Konzeptes 11<br />
Abb. 3 Dreid<strong>im</strong>ensionale Typologie der Event-Marketing-Formen 20<br />
Abb. 4 Inszenierungsphasen und Entwicklungsstufen eines Events 21<br />
Abb. 5 Wichtige Determinanten der integrierten Kommunikationsstrategie 23<br />
Abb. 6 Die Infrastruktur der Region Heilbronn-Franken 25<br />
Abb 7 Fachbeiratsmitglieder der WHF 29<br />
Abb. 8 Auswertung Frage 5. 35<br />
Abb.9 Auswertung Frage 3.1 36<br />
Abb.10 Auswertung Frage 3.2 36<br />
Abb.11 Auswertung Frage 4.4 38<br />
Abb.12 Instrumente <strong>des</strong> Veränderungsmanagements 40<br />
Seite<br />
III
III. Abkürzungsverzeichnis<br />
A Bun<strong>des</strong>autobahn<br />
Abb. Abbildung<br />
Abs. Absatz<br />
a.D. außer Dienst<br />
AG Aktiengesellschaft<br />
BPR Business Process Reengineering<br />
ca. circa<br />
Difu Deutsches Institut für Urbanistik GmbH<br />
ebd. ebenda<br />
et al. und andere<br />
e.V. eingetragener Verein<br />
EU Europäische Union<br />
F.A.Z. F.A.Z. Electronic Media GmbH<br />
FHTW Berlin Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, seit 01. April<br />
2009: Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin)<br />
GbR Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />
GG Grundgesetz für die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />
GO Gemeindeordnung<br />
Hannover.de Hannover.de Internet GmbH<br />
HWK Handwerkskammer Heilbronn-Franken<br />
IHK Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken<br />
km² Quadratkilometer<br />
KMU Kleine und mittlere Unternehmen<br />
LHS Lan<strong>des</strong>hauptstadt Stuttgart (Stabsabteilung <strong>Wirtschaftsförderung</strong>)<br />
MarkenG Gesetz über den Schutz von Marken und sonstigen Kennzeichen<br />
(Markengesetz)<br />
PPP Public Private Partnership<br />
SWF Stabsstelle <strong>Wirtschaftsförderung</strong> der Stadt Heilbronn<br />
USP unique selling point (engl. = Alleinstellungsmerkmal)<br />
WFG HN <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Raum Heilbronn GmbH<br />
IV
WFG SHA <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaft <strong>des</strong> Landkreises Schwäbisch<br />
Hall mbH<br />
WHF Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH<br />
W.I.H. W.I.H. – Wirtschaftsinitiative Hohenlohe GmbH<br />
WMT <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Main-Tauber GmbH<br />
WRS <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Region Stuttgart GmbH<br />
V
Einleitung<br />
An erster Stelle sollen die Relevanz <strong>des</strong> Themas sowie die zu bearbeitende Problemstellung dar-<br />
gestellt werden. Anschließend werden Motivation und Aufbau der Arbeit erläutert.<br />
1.1 Relevanz <strong>des</strong> Themas und Problemstellung<br />
Durch die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der letzten Jahre haben sich verschie-<br />
dene Trends abgezeichnet. Neben der Privatwirtschaft stehen auch alle öffentlichen Rechtsstufen<br />
vor der Herausforderung neue Konzepte für die veränderten Rahmenbedingungen zu entwickeln.<br />
Eine Reaktion ist die Entwicklung der Region zur Instanz. Daher soll in dieser Arbeit soll der<br />
Blick auf das stark betroffenes Politikfeld regionale Wirtschaftförderung gerichtet werden.<br />
Der Bedeutungszuwachs der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> bedingt eine institutionelle Ausdifferenzie-<br />
rung, die zu unterschiedlichen <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sinstitutionen in der öffentlichen Verwaltung<br />
führt (vgl. Rehfeld 2004, S. 118). Die Aufgabenerfüllung wird jedoch häufig nicht strikt vertikal<br />
delegiert, was zu Koordinationsproblemen führen kann (vgl. Rossi 1995, S. 11). Instanzen agie-<br />
ren teilweise parallel. Die Zunahme von Schnittstellen beziehungsweise das Entstehen von Dop-<br />
pelstrukturen können die Folge sein. Beispiele für dieses Problemfeld ist die, in Kritik geratene,<br />
regionale Standortmarketing-Gesellschaft für Frankfurt am Main oder die Doppelstrukturen zwi-<br />
schen der Hessen Agentur GmbH (vgl. F.A.Z. 2005) und der FrankfurtRheinMain GmbH (vgl.<br />
F.A.Z. 2009). Beispielhaft ist ebenso die Gründung der Hannover Holding für Wirtschaftsförde-<br />
rung, Marketing und Tourismus GmbH, um Aktivitäten der Region zu bündeln und damit Dop-<br />
pelstrukturen abzubauen (vgl. Hannover.de 2008). Inwiefern derartige Lücken in der Abst<strong>im</strong>-<br />
mung auch in der Region Heilbronn-Franken zu identifizieren sind, soll genauer untersucht wer-<br />
den. Nachstehend wird diese Problematik daher vor allem auf Ebene der Kreise und Regionen<br />
thematisiert. Dabei wird der Fokus auf das Standortmarketing beziehungsweise die Events ge-<br />
legt, um parallel ein nicht-traditionelles Instrument der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> als Option, Chan-<br />
cen der Trends nutzbar zu machen, vorzustellen.<br />
1
1.2 Motivation und Aufbau der Arbeit<br />
Nachdem die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH 1 elf Jahre Aktivitäten <strong>im</strong> Bereich der<br />
Fachkräfteakquise und <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> auf regionaler Ebene durchgeführt hat, wurden in<br />
diesem Jahr die durchgeführten Maßnahmen evaluiert. Trotz <strong>des</strong> Erfüllungsgra<strong>des</strong> von 81,6 Pro-<br />
zent, soll die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> in der Region Heilbronn-Franken noch effektiver und effi-<br />
zienter gestaltet werden. Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Arbeit das Zusammen-<br />
wirken <strong>im</strong> Bereich Events <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> der Wirtschaft fördernden Kreise und re-<br />
gional organisierten Institutionen beleuchtet. Ziel ist es aufzuzeigen, wo in der Zusammenarbeit<br />
Schnittstellen erkennbar sind und daher eine Gefahr für Doppelstrukturen besteht sowie existie-<br />
rende Doppelarbeit zu identifizieren. Ausgehend von dieser Analyse werden <strong>im</strong> Bezug auf die<br />
betrachteten Veranstaltungsthemen Handlungsempfehlungen für die weitere regionale Gemein-<br />
schaftsarbeit gegeben.<br />
Die Arbeit setzt sich dabei aus zwei Hauptbestandteilen zusammen. Im ersten Teil sollen theore-<br />
tische Grundlagen gelegt werden. So werden <strong>im</strong> zweiten Kapitel Ziele sowie traditionelle und<br />
neue Aufgaben der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> aufgezeigt. Im folgenden Abschnitt wird das Standort-<br />
marketing, als ein Aufgabenfeld der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> charakterisiert und die allgemein gül-<br />
tigen Marketingtechniken auf die Merkmale eines Standortes angewendet. Events sowie das<br />
Eventmarketing werden <strong>im</strong> vierten Kapitel thematisiert, wobei die Nutzung dieses Kommunika-<br />
tionsmittels in der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> beziehungsweise <strong>im</strong> Standortmarketing dargelegt wird.<br />
Die praktische Umsetzung der erläuterten Theorie soll <strong>im</strong> zweiten Hauptbestandteil am Bei-<br />
spiel der Region Heilbronn-Franken aufgezeigt werden. Dazu werden <strong>im</strong> fünften Abschnitt<br />
Hypothesen aufgestellt, die den Rahmen für eine Expertenbefragung der WHF und deren Fach-<br />
beiratsmitglieder bilden. Anschließend werden erst die Standortfaktoren der Region präsentiert,<br />
worauf die Erläuterung der, von der WHF veranstalten Events sowie eine Darstellung der be-<br />
trachteten Wirtschaftsförderer und Kammern folgt. Diese Informationen sollen das Verständnis<br />
für die Interviews mit den Experten und die Auswertung der Befragung schärfen. Im sechsten<br />
Kapitel werden Handlungsempfehlungen für ein Change-Management einerseits auf Basis der<br />
Literatur, andererseits von der Verfasserin selbst aufgeführt. Sie sollen helfen die Schnittstellen<br />
in der Zusammenarbeit zu managen und Doppelstrukturen zu beseitigen. Der Stand der Arbeit<br />
1 Im Folgenden mit WHF abgekürzt.<br />
2
und Ausblick fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt weitere Denkan-<br />
stöße.<br />
2. <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
In diesem Kapitel soll der Begriff der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> dargestellt werden. Es werden die<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt, klassische Zuständigkeiten erläutert sowie neue<br />
Aufgabenfelder geschildert.<br />
2.1 Begriffsbest<strong>im</strong>mung und Aufgaben der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
Grundsätzlich erstreckt sich die Wirtschaftspolitik über mehrere Ebenen in einer Top-Down-<br />
Pyramide (vgl. Beckmann 2005, S. 40). Diese umfasst die kommunale Ebene, die der Länder<br />
und <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> bis hin zur Ebene der Europäischen Union. Abgesehen von den Kommunen ver-<br />
folgen alle Ebenen das Ziel, einen Ausgleich zu schaffen, indem schwächere Teilräume gefördert<br />
werden. Gemeinden beziehungsweise Regionen fokussieren hingegen ausschließlich die Stär-<br />
kung der eigenen Wirtschaftskraft (vgl. Gärtner 2004, S. 22).<br />
Dieser Fokus erschließt sich aus der kommunalen Selbstverwaltungsgarantie. Diese ist durch<br />
Artikel 28 Abs. 2 GG garantiert. Alle Aufgaben der örtlichen Gemeinschaft sind somit eigenver-<br />
antwortlich zu regeln (vgl. Frenz 2007, S. 240). Aus diesem <strong>Kontext</strong> ist abzuleiten, dass kom-<br />
munale <strong>Wirtschaftsförderung</strong> keine Pflicht sondern eine freiwillige Aufgabe ist (vgl. Held / Mar-<br />
kert 2001, S. 12). Dennoch ist diese Aufgabe <strong>im</strong> Laufe der Zeit zur zentralen Funktion von Wirt-<br />
schaft und Verwaltung geworden (vgl. Wollenberg 2004, S. 637). Ein einheitliches Verständnis<br />
<strong>des</strong> Begriffs <strong>Wirtschaftsförderung</strong> existiert in der einschlägigen Literatur jedoch nicht. An dieser<br />
Stelle wird daher nur eine Auffassung der Begriffsbest<strong>im</strong>mung angeführt: Laut SARTOWSKI<br />
umfasst <strong>Wirtschaftsförderung</strong> „(…) gezielte Aktivitäten und Maßnahmen der kommunalen Ge-<br />
bietskörperschaften zur Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für die Entwicklung wirt-<br />
schaftlicher Unternehmen und damit zur Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen“<br />
(Sartowski 1990, S. 9).<br />
Die Aktivitäten lassen sich in diversen klassischen Aufgabenfeldern bündeln (vgl. Beckmann<br />
2005, S. 41). Den Rahmen für die Erfüllung der Aufgaben bilden die harten und weichen Stand-<br />
ortfaktoren, die in Abbildung 1 aufgeführt sind (vgl. Held / Markert 2001, S.11).<br />
3
Harte Standortfaktoren<br />
(quantifizierbar und objektivierbar)<br />
• Verkehrsanbindung<br />
• Arbeitsmarkt<br />
• Flächen-, Mietkosten<br />
• Flächen-, Büroangebot<br />
• Branchenkontakte<br />
• Nähe zu Lieferanten bzw. Absatzmarkt<br />
• Abgaben<br />
• Fördermittel am Standort<br />
• Umweltschutzauflagen<br />
Abb. 1 Mögliche Einteilung harter und weicher Standortfaktoren<br />
In Anlehnung an Balderjahn 2006; Kulke 2008, S. 146.<br />
Weiche Standortfaktoren<br />
(schwer quantifizierbar und objektivierbar)<br />
unternehmensspezifisch<br />
• Wirtschaftskl<strong>im</strong>a<br />
• Hochschulen und Forschung<br />
• Image der Region<br />
• Tourismus<br />
personenspezifisch<br />
• Wohn (-umfeld)<br />
• Umweltqualität<br />
• Freizeitwert<br />
• Reize <strong>des</strong> Standortes<br />
• Kultur<br />
• Schule und Ausbildung<br />
Ein Aufgabenfeld ist die Beratung und Betreuung von Existenzgründern (vgl. Beckmann 2005,<br />
S. 41). Die Förderung endogener Potentiale in Form der Bestandspflege ansässiger Unternehmen<br />
ist ein weiteres Betätigungsfeld. Dementsprechend werden in erster Linie persönliche Beratun-<br />
gen sowie Hilfestellungen angeboten (vgl. Held / Markert 2001, S. 15f.). Durch verschiedene<br />
Marketingmaßnahmen, wie Veranstaltungen oder Messen, sollen Unternehmen zur Ansiedlung<br />
bewegt werden (vgl. Beckmann 2005, S. 41). Die Institution der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> über-<br />
n<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> Idealfall die Rolle einer One-Stop-Agency. Sie wird durch den regelmäßigen Kontakt<br />
zu Unternehmen für Firmen zum festen Ansprechpartner und bietet Hilfestellungen zur Problem-<br />
lösung an (vgl. Hollbach-Grömig 2006, S. 121). Neben diesen indirekten Maßnahmen bestehen<br />
mit der Festsetzung der Steuern und Gebühren unmittelbare Möglichkeiten der Förderung (vgl.<br />
Beckmann 2005, S. 40ff). Im Zuge der Ansiedlungspolitik wird allgemein die Verbesserung der<br />
Bedingungen am Standort fokussiert (vgl. Held / Markert 2001, S. 16). Diese Aufgaben sind in<br />
den letzten 30 Jahren selbstverständlich geworden (vgl. Hollbach-Grömig 2006, S. 120). Inzwi-<br />
schen hat sich das politische Umfeld jedoch verändert. Daher ist die traditionelle Aufgabendefi-<br />
nition nicht mehr zeitgemäß (vgl. Beckmann 2005, S. 49). Die Betätigung erstreckt sich heute<br />
weit über die „schlichte Förderung“ hinaus (vgl. Gärtner 2004, S. 20). Diese Tatsache soll <strong>im</strong><br />
Folgenden noch beleuchtet werden.<br />
Das Ziel dieser Aufgaben besteht per Definition in der Verbesserung der Lebensbedingungen.<br />
Diese äußern sich konkret <strong>im</strong> Schaffen und Sichern von Arbeitsplätzen, dem Generieren von<br />
Steuereinnahmen, dem Ausbau positiver Standortfaktoren sowie der Sicherung der Versorgung<br />
(vgl. ebd. , S. 22).<br />
4
Die Zielgruppen der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> sind somit neben Unternehmen, Verwaltung und<br />
Wissenschaftlern auch die Einwohner (vgl. Hollbach-Grömig 2006, S. 112).<br />
2.2 Herausforderungen für die <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
Nachfolgend wird, wie bereits in Abschnitt 1.1 angedeutet, die Notwendigkeit der Erweiterung<br />
traditioneller Aufgabenfelder der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> dargestellt (vgl. Gätner 2004, S. 23).<br />
Verschiedene Auslöser sollen aufgegriffen werden, wobei in Kapitel 2.3 Lösungsansätze für die<br />
Bewältigung der Herausforderungen skizziert werden.<br />
Zunächst ist in diesem Zusammenhang der demographische Wandel als ein zentraler Faktor zu<br />
nennen. Zum einen steigt die Anzahl der Personen mit Rentenanspruch, zum anderen sinkt die<br />
Geburtenrate. Die Ausgaben für den sozialen Bereich nehmen daher zu. Diese Aufwendungen<br />
führen zu Einsparungen an anderen Stellen, wie der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> (vgl. Bischoff 2007, S.<br />
2ff). Hinzu kommt ein allgemeiner „Sparzwang“. Dieser verschlechtert die Haushaltlage der<br />
Gebietskörperschaften zusätzlich (vgl. Stopper 2008, S. 208ff).<br />
Des Weiteren ist in Deutschland ein wirtschaftlicher Strukturwandel zu beobachten, sodass die<br />
Bedeutung der Forschungs- und Entwicklungsbranche wächst. Bedingt durch Outsourcing ist<br />
damit zum Einen der zahlenmäßigen Anstieg kleiner Unternehmen und zum Anderen ein stei-<br />
gender Fachkräftebedarf verbunden, auf den die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> sollte (vgl. Beckmann<br />
2005, S. 49f.). Dieser Trend fußt auf der Erkenntnis, dass Wissen wird zum wichtigen Produkti-<br />
onsfaktor wird (vgl. Schiersmann / Thiel 2010, S. 46). Parallel zeichnet sich ein politischer<br />
Strukturwandel ab, der durch die Europäisierung der Gesetzgebung gekennzeichnet ist (vgl. Ber-<br />
ge 2010, S. 10).<br />
Die Veränderung der räumlichen Strukturen <strong>im</strong> Zuge <strong>des</strong> Suburbanisierungstrends stellt eine<br />
weitere Herausforderung dar. Der Grad der funktionalen Verflechtung zwischen Stadt und Um-<br />
land steigt durch die Siedlungsausdehnung und führt zum Bedeutungsverlust der Kernstadt (vgl.<br />
Jörissen / Coenen 2007, S. 121).<br />
In enger Verbindung stehen hierbei die wachsenden Anforderungen an Infrastruktur und<br />
kommunale Daseinsvorsorge. Die Ausdehnung der Bau- und Gewerbeflächen verlangt gleich-<br />
zeitig Investitionen. Diese können jedoch von einer Kommune allein <strong>im</strong> Rahmen <strong>des</strong> Haushalts-<br />
5
udgets kaum noch aufgewendet werden (vgl. Stopper 2008, S. 210). Zudem wachsen Umfang<br />
und Häufigkeit der Steuerungsaufgaben, was die Kommunen zudem überlastet (vgl. Berge 2010,<br />
S. 10). Ein Grund für diese Entwicklung ist die stärkere Kundenorientierung, ausgelöst durch die<br />
Entstehung der Dienstleistungsgesellschaft (vgl. Schiersmann / Thiel 2010, S. 46).<br />
Weiterhin sind die Wirtschaftsförderer mit den Auswirkungen der Globalisierung konfrontiert.<br />
Unternehmen werden einerseits durch den internationalen Güteraustausch standortunabhängiger<br />
(vgl. Schiersmann / Thiel 2010, S. 46). Andererseits konzentriert sich ihr Blick <strong>im</strong> Standortent-<br />
scheidungsprozess nicht mehr auf eine Kommune, sondern die gesamte Region. Die, auf regio-<br />
nale Projekte ausgelegte, Fördermittelpolitik der EU sowie <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der Länder unter-<br />
stützen den Bedeutungszuwachs der Region außerdem. All diese Entwicklungen begründen die<br />
Verlagerung <strong>des</strong> Standortwettbewerbs auf die regionale Ebene (vgl. Jörissen / Coenen 2007, S.<br />
122f.). Die Region ist somit durch ihre territoriale Abgeschlossenheit gekennzeichnet (vgl. Berge<br />
2010, S.11).<br />
2.3 Lösungsansätze für die Gestaltung der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
Die Bündelung der Ressourcen auf regionaler Ebene bietet sich an, um trotz finanzieller Schwie-<br />
rigkeiten und zusätzlichen Zuständigkeiten erfolgreich zu sein. Idealerweise sollten dabei alle<br />
Akteure der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> zusammenarbeiten. Dazu zählen neben den Kommunen auch<br />
die Verbände, Kammern sowie die Gewerkschaften (vgl. Kraft 2006, S. 477). Die Zusammenar-<br />
beit lässt sich aber auch mit privaten Unternehmen auf der Ebene eines Public Private Partners-<br />
hip (kurz: PPP) realisieren (vgl. Icks / Richter 1999, S. 63). Öffentliche Verwaltung und private<br />
Unternehmen gehen hier eine vertraglich geregelte Zusammenarbeit ein. Effizienzgewinne durch<br />
einen Know-how-Gewinn beziehungsweise Outsourcing nicht hoheitlicher Aufgaben und Kos-<br />
tenersparnisse bis zu 20 Prozent, machen das PPP attraktiv (vgl. Brandt et al. 2007, S. 167ff) 2 .<br />
Im Rahmen der Gemeinschaftsarbeit zeichnet sich der Trend zur interkommunalen Kooperati-<br />
on ab (vgl. Jansen 2004, S. 17). Er löst rein informelle Kooperationen ab. Dabei besteht durch §§<br />
116 f. GO die Möglichkeit privatrechtlich oder öffentlich-rechtlich zusammenzuarbeiten (vgl.<br />
Oebbecke 2007, S. 847). Die Kooperationen <strong>im</strong> öffentlich-rechtlichen Sektor gelten als stabile<br />
2 Näheres bei: Brandt, A. / Bredemeier, S. / Lange, J. / Jung , H.-U. (Hrsg.) (2007),<br />
Public Private Partnership in der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> - Herausforderungen, Chancen und Grenzen, 1. Auflage,<br />
Stuttgart 2007.<br />
6
Basis für eine kollektive Handlungsfähigkeit. Hoheitliche Aufgaben 3 sind von der Privatisierung<br />
ausgeschlossen. Für alle anderen Angelegenheiten ist die privatisierte Zusammenarbeit geeig-<br />
net.Sie gilt als flexibel und autonom. Die Entscheidung ist jedoch individuell abzuwägen (vgl.<br />
Stopper 2008, S. 212f.). Ist eine Kooperation beschlossen, bietet sie durch eine abgest<strong>im</strong>mte Pla-<br />
nung, beispielsweise in der Verhandlung mit potentiellen Investoren, die Chance auf Effizienz-<br />
gewinne und Kostensenkungen an (vgl. Jörissen / Coenen 2007, S. 123).<br />
Allerdings kann es unter Umständen parallel zu einem zeitlichen Mehraufwand für die Koordi-<br />
nierung der Tätigkeiten mit allen Akteuren kommen (vgl. Scholz 2004, S. 455). KRAFT emp-<br />
fiehlt daher die Best<strong>im</strong>mung eines Koordinators, der das gemeinsame Arbeiten mit allen Stellen<br />
abst<strong>im</strong>mt, umsetzt und überwacht (vgl. Kraft 2006, S. 477f.). Fragen zur Hol- und Bringschuld<br />
beziehungsweise. zur Sofort- oder Speicherarbeit werden von Beginn an klar definiert. Die Re-<br />
geln können dabei mündlich oder schriftlich mitgeteilt werden, aber auch eigeninitiativ zwischen<br />
den Aufgabenträgern geregelt werden (vgl. Bokranz / Kasten 2003, S. 84).<br />
In diesem Zusammenhang ist das Festhalten an einer integrierten Strategie eine weitere Option,<br />
die in Kapitel 3.2 noch thematisiert wird. Diese bedingt die Entwicklung eines strategischen<br />
Zielkonzeptes und ein Umdenken von der individuellen hin zur Förderung zwischenbetrieblicher<br />
Einheiten (vgl. Hamburg / Widmaier 2004, S. 99). Die wirtschaftliche Entwicklung sowie die<br />
internationale Wettbewerbsposition der Region werden daher gestärkt (vgl. Gärtner 2004, S.<br />
33ff).<br />
Laut HAMBURG und WIDMAIER sollte bei der Strategieentwicklung ein besonderer Fokus auf<br />
das Wissensmanagement gelegt werden. Sie verstehen darunter „(…) die Chance der zentralen<br />
Sammlung und Verwaltung von Wissen und Kompetenzen (…)“ (Hamburg / Widmaier 2004, S.<br />
99). Der damit verbundene gegenseitige Wissensaustausch zwischen den Akteuren der Wirt-<br />
schaftsförderung kann eine effiziente Leistungsbereitstellung positiv beeinflussen (vgl. ebd. , S.<br />
99f.). Beispielsweise werden durch die gemeinsame Initiierung von Netzwerken und Clustern<br />
regionale Innovationspotentiale gefördert. So können die von allen Anspruchsgruppen erwarte-<br />
ten Erfolge eher erzielt werden (vgl. Rehfeld 2006, S. 68f.).<br />
Weiterhin bietet sich die Arbeit in Teilprojekten an, um den neuen Herausforderungen zu begeg-<br />
nen. Kenntnisse zum Projektmanagement sind daher unerlässlich, denn die langfristigen Ziele<br />
3 Hoheitliche Aufgaben sind per Gesetz durch das öffentliche Gemeinwesen zu erfüllen.<br />
7
der integrierten <strong>Wirtschaftsförderung</strong> müssen in logisch durchdachte und zeitlich befristete Pro-<br />
jekte aufgeteilt werden. Die Durchführung läuft meist in Kooperation mit weiteren Akteuren ab<br />
(vgl. Beer 2006, S. 175ff). Regionale Netzwerke werden so parallel gefördert. Zudem erregen<br />
Projekte das mediale Interesse und können, <strong>im</strong> Gegensatz zu den langfristigen strategischen Zie-<br />
len, eher erreicht werden. Ergebnisorientierte Anspruchsgruppen werden so befriedigt (vgl. ebd. ,<br />
S. 177).<br />
Die Konzentration auf weiche Standortfaktoren ist zudem eine Option Kosten zu senken. Bei-<br />
spielsweise ist die Entwicklung einer freundlichen Verwaltung oder die Verbesserung der Image-<br />
faktoren einer Region durch entsprechende kommunikationspolitische Maßnahmen kostengüns-<br />
tiger als der Bau von Straßen oder Technologiezentren (vgl. Wollenberg 2004, S. 636). Daher<br />
bietet sich eine regionale Vermarktung <strong>des</strong> Standortes mit Betonung der weichen Standortfakto-<br />
ren als Lösung an (vgl. Icks / Richter 1999, S. 62).<br />
2.4 Praktische Probleme der Umsetzung<br />
Diese theoretischen Opt<strong>im</strong>ierungspotentiale sind mit praktischen Problemen konfrontiert. Die<br />
Personalstruktur der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften orientiert sich an den traditionellen<br />
Aufgaben. Eine zusätzliche Projektarbeit ist aufgrund der entstehenden Doppelbelastung der<br />
Mitarbeiter kaum realisierbar (vgl. Gärtner 2004, S. 34). Die kooperative Kommunikation wird<br />
dadurch umso wichtiger. Eine Lösung kann mitunter nur das Setzen von Prioritäten beziehungs-<br />
weise die Verlagerung der Kompetenzen an eine andere Stelle bieten (vgl. Hollbach-Grömig<br />
2006, S. 116f.). Die Schwierigkeit der Verknüpfung klassischer und nicht-klassischer Aufgaben<br />
wird an dieser Stelle klar (vgl. Gärtner 2004, S. 38ff).<br />
Daneben kann auch die <strong>im</strong> öffentlichen Dienst praktizierte Personalpolitik zu Problemen füh-<br />
ren. NOLL bemerkt in diesem Zusammenhang, dass Beamte häufig Ämter inne haben, ohne je-<br />
doch die grundlegenden Fachkompetenzen zu besitzen. Investitionen in die Weiterbildung sind<br />
daher unerlässlich (vgl. Noll 2006, S. 84).<br />
Fehlt es trotz formeller Kooperation in der Praxis an der notwendigen Abst<strong>im</strong>mung, besteht die<br />
Gefahr von Doppelarbeit (vgl. Scholz 2004, S. 455). Diese ist speziell an Schnittstellen gege-<br />
ben, die nach BOKRANZ und KASTEN als „(…) arbeitsnotwendige Prozessübergän-<br />
ge/Ergebnisübergaben zwischen Aufgabenträgern oder Organisationseinheiten bezeichnet.“ (Bo-<br />
kranz / Kasten 2003, S. 84) werden.<br />
8
Ein weiteres Praxisproblem kann die Angst um den Verlust von Handlungsspielraum sein. Dass<br />
Einbüßen von Autonomie und Umstrukturieren traditioneller Abläufe beziehungsweise das Tei-<br />
len eigener Ressourcen zugunsten der regionalen Entwicklung, setzt einen politischen Lernpro-<br />
zess voraus. Denn letztendlich sind die Kooperationspartner diejenigen, die mit ihrem Verhalten<br />
über die regionale Handlungsfähigkeit entscheiden (vgl. Stopper 2008, S. 208ff).<br />
3. Standortmarketing<br />
Nachfolgend wird der Bereich <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> als eine der neuen Herausforderungen für<br />
die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> charakterisiert. Der Fokus wird dabei auf die Blickrichtung der Region<br />
gelegt, sodass die unternehmerische Perspektive und somit die betriebliche Standortwahl nicht<br />
behandelt werden. In diesem Zusammenhang wird <strong>im</strong> ersten Unterpunkt die Notwendigkeit der<br />
Wahrnehmung dieser Aufgabe dargestellt sowie definitorische Grundlagen gelegt. Daraufhin<br />
werden der Standortmanagementprozess und die Instrumente <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> beleuchtet.<br />
Schließlich soll aufgezeigt werden, inwiefern ein Standort als Produkt vermarktet werden kann.<br />
3.1 Begriffliche Einordnung <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong><br />
Unternehmen als auch Standorte sind durch die weltweit zunehmenden dynamischen Entwick-<br />
lungen <strong>im</strong>mer mehr Konkurrenten ausgesetzt – es wird von einem globalisierten Hyperwettbe-<br />
werb gesprochen. In diesem können sich nur diejenigen behaupten, die sich stets an die verän-<br />
derten Umweltbedingungen anpassen (vgl. Bieger et al. 2006, S. 15f.). Vor einer unüberlegten<br />
Übertragung aller klassischen Konsumgütermarketinginstrumente ist jedoch zu warnen. Standor-<br />
te sind Träger und Objekt <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> und dadurch vielschichtiger und komplexer als<br />
Konsumgüter (vgl. Balderjahn 2000, S. 57f.). EBERT sieht daher insbesondere Parallelen zum<br />
Dienstleistungsmarketing. Zur Argumentation nennt er folgende Begründungen:<br />
• Der externe Faktor, die Zielgruppe, wird in den Leistungserstellungsprozess integriert.<br />
• Das Produkt „Standort“ lässt sich, durch die zeitliche Verzögerung von Kauf und Inan-<br />
spruchnahme, als Vertrauens- beziehungsweise Erfahrungsgut klassifizieren. Das emp-<br />
fundene Risiko ist <strong>im</strong> Vergleich zu „herkömmlichen Konsumgütern“ tendenziell höher.<br />
• Viele Komponenten <strong>des</strong> Leistungsprofils sind <strong>im</strong>materiell (vgl. Ebert 2005, S. 564).<br />
9
Diese Ansicht teilt BALDERJAHN nur stückweise. Er sieht auch eine Verwandtschaft zum In-<br />
dustriegütermarketing. Der Standort stellt in diesem Fall das Investitionsgut dar. Im Sinne <strong>des</strong><br />
Business-to-Business-Marketing tritt daher eine Organisation und somit nicht eine einzelne Per-<br />
son als Nachfrager auf (vgl. Balderjahn 2000, S. 57ff).<br />
Abgeleitet von diesen Charakteristika kann der Begriff <strong>des</strong> Standortmarketing zusammengefasst<br />
werden als „(…) marktorientiertes Steuerungskonzept zur Entwicklung von Regionen. Es hat die<br />
Gestaltung der Beziehungen zwischen Regionen und ihren Marktpartnern zum Gegenstand.“<br />
(Manschwetus 1995, S. 39).<br />
Im Standortwettbewerb treten daher <strong>im</strong>mobile Regionen in Konkurrenz um mobile Faktoren<br />
(vgl. Steinrücken / Jaenichen 2006, S. 213). Die Hauptziele der Regionen bestehen in der Siche-<br />
rung einer hohen Lebensqualität und Wirtschaftskraft. Sie garantieren die Wettbewerbsfähigkeit,<br />
die Beschäftigung sowie die Zufriedenheit und damit den Bestand der Bevölkerung. Letztlich<br />
wird dadurch ein positives Standort<strong>im</strong>age nach innen und außen getragen (vgl. Hohn, 2006, S.<br />
15). Hier wird deutlich, dass zwischen den Zielen <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong>, als eine Teilaufgabe<br />
der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> und den Zielen der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> selbst deutliche Überschnei-<br />
dungen erkennbar sind.<br />
Die Akteure sind mit einer Vielzahl verschiedener Interessen konfrontiert. Diese entstammen<br />
zum Einen der Verwaltung selbst. Andererseits führen aber auch die Kammern und Verbände,<br />
die Bürger sowie die ansässigen Unternehmen mit den entsprechenden Gewerkschaften zu einem<br />
Pluralismus, den es zu organisieren gilt (vgl. Balderjahn 2000, S. 60). Zusätzlich bietet das Mar-<br />
keting, was durch Punkt 3.3 deutlich wird, eine Fülle an Mitteln und Instrumenten, die es ge-<br />
schickt einzusetzen gilt. Eine strategische Lösung für diese Thematik wird nun erläutert.<br />
3.2 Standortmanagement-Konzept<br />
Die strukturierte Herangehensweise und damit die Verhinderung möglicher Interessenskonflikte<br />
ist beispielsweise durch das Standortmanagement-Konzept möglich. Die einhergehende Koope-<br />
ration aller Akteure kann die Wettbewerbsfähigkeit stärken und durch gemeinsame Lernprozesse<br />
sowie Innovationen kollektiv Wissen generieren (vgl. Fischer / Pechlaner / Raich 2008, S. 26).<br />
Dazu ist eine Reorganisation der öffentlichen Verwaltung <strong>im</strong> Zuge <strong>des</strong> Public Management not-<br />
10
wendig, die mittels moderner Steuerungsmethoden und privatwirtschaftlicher Managementme-<br />
thoden verwirklicht werden (vgl. Bieger et al. 2006, S. 22).<br />
Unter dem Gesichtspunkt der drei Führungsebenen der Managementlehre kann das Stand-<br />
ortmanagement-Konzept, wie in Abbildung 2 dargestellt, strukturiert werden. Voraussetzung ist<br />
in jedem Fall eine konkrete Vorstellung über die Zukunft - die Entwicklung einer Vision. Durch<br />
ein gewisses Maß Utopie kann sie eine motivierende Wirkung entfalten (vgl. Thierstein 1999).<br />
Prozesskontrolle: Soll-Ist-Vergleich<br />
Voraussetzung:<br />
Vision<br />
1. Normative Ebene<br />
• Analysen<br />
• Leitbild<br />
• Oberziele<br />
2. Strategisches Standort-<br />
• Strategie<br />
management<br />
• Schaffung USP<br />
3. Operative Ebene<br />
• Maßnahmen<br />
• Aktivitäten<br />
Abb. 2 Prozess zur Entwicklung eines Standortmanagement-Konzeptes<br />
In Anlehnung an Balderjahn 2000, S. 63ff; Bieger et al. 2006, S. 20.<br />
Auf der ersten, der normativen Ebene, werden die Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten der<br />
Region betrachtet (vgl. Bieger et al. 2006, S. 20). Zu diesem Zweck werden ein Leitbild sowie<br />
Oberziele festgelegt. Das Leitbild „(…) beschreibt die Perspektiven der inneren Entwicklung<br />
und äußeren Darstellung (…)“ (Zerres / Zerres 2000, S. 33) <strong>des</strong> Standortes. Der Nutzen für die<br />
Bürger steht zwar <strong>im</strong> Fokus, dennoch kann ein Leitbild nur durch Akzeptanz aller Akteure „ge-<br />
lebt“ werden. Weitere Anforderungen sind Realisierbarkeit und Individualität (vgl. ebd. , S. 33).<br />
Diesen kann durch eine SWOT-Analyse 4 Rechnung getragen werden, wobei kritische Faktoren<br />
und vielversprechende Vernetzungspotentiale erkannt werden (vgl. Thierstein 1999). Weiterhin<br />
zu beachten sind gesetzliche Vorschriften sowie kulturelle Eigenheiten der Region, die die Reali-<br />
sierbarkeit beeinflussen können (vgl. Balderjahn 2000, S. 66). Aus dem Soll-Zustand <strong>des</strong> Leit-<br />
4 SWOT-Analyse (SWOT: strenghts-weaknesses-oportunities-threats) - näheres unter Punkt 6.2.1 und bei: Hungenberg,<br />
H. (2004), Strategisches Management <strong>im</strong> Unternehmen – Ziele, Prozesse, Verfahren, 3. Auflage, Wiesbaden<br />
2004.<br />
11
il<strong>des</strong> lassen sich folglich Ziele ableiten. Beispiele hierfür wurden bereits <strong>im</strong> vorigen Kapitel<br />
gegeben. Empfehlenswert ist an dieser Stelle die Implementierung einer Corporate beziehungs-<br />
weise Community Identity. Sie gibt dem regionalen Auftritt durch eine definierte Philosophie<br />
und zu vermittelnde Imageattribute eine einheitliche Form (vgl. Wiechula 2000, S. 33). Die Ziel-<br />
gruppen erhalten durch den damit verbundenen Identifikations- und Wiedererkennungswert ei-<br />
nen Orientierungsrahmen (vgl. Balderjahn 2000, S. 68).<br />
Die zweite Ebene beschreibt das strategische Standortmanagement - Erfolgspotentiale werden<br />
erkannt und genutzt (vgl. Bieger et al. 2006, S. 20). Den Mittelpunkt bildet die Entwicklung von<br />
Strategien zur Erreichung <strong>des</strong> Oberziels. Im Standortmarketing wird häufig die Profilierungsstra-<br />
tegie verfolgt, um <strong>im</strong> Wettbewerb konkurrenzfähig zu sein (vgl. Balderjahn 2000, S. 69f.). Teil-<br />
ziele definieren die Prioritäten für die zu planenden Projekte. Die Region kann sich durch eine<br />
geschickte Auswahl ein Alleinstellungsmerkmal <strong>im</strong> Wettbewerb schaffen und diesen als Ansatz<br />
für die interne und externe Kommunikation nutzen. Um diese Chance erfolgreich umzusetzen,<br />
sollte sich den Instrumenten <strong>des</strong> Projektmanagements bedient werden. Weiterhin sind Verant-<br />
wortlichkeiten klar abzugrenzen sowie der Informationsfluss zu definieren (vgl. Wiechula 2000,<br />
S. 35f.).<br />
Die letzte, die operative Ebene, beinhaltet konkrete Maßnahmen und Aktivitäten, die der Ziel-<br />
und Leitbilderfüllung dienen. Diese werden innerhalb der Projekte strukturiert umgesetzt, wobei<br />
der Einsatz <strong>des</strong> Marketing-Mix hilfreich sein kann (vgl. Balderjahn 2000, S. 70f.). Außenstehen-<br />
de Experten können eine professionelle Umsetzung garantieren. Die Finanzierung der Maßnah-<br />
men und Berater kann neben Sponsoring und durch Bereitstellung eigener Ressourcen auch über<br />
ein PPP ablaufen (vgl. Zerres / Zerres 2000, S. 34).<br />
In regelmäßigen Abständen sollte innerhalb der Konzepte anhand verschiedener Kriterien ein<br />
Soll-Ist-Vergleich durchgeführt werden, sodass gegebenenfalls Korrekturen <strong>im</strong>plementiert wer-<br />
den können (vgl. Wiechula 2000, S. 37). Grundlage für diese Aussage ist die Erkenntnis, dass<br />
das Management-Konzept kein in sich geschlossenes Projekt sondern ein sich weiterentwickeln-<br />
der Prozess ist, der um neue Ziele oder ein verändertes Leitbild ergänzt werden kann (vgl. Zerres<br />
/ Zerres 2000, S. 34).<br />
12
3.3 Instrumente <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong><br />
Zur Ausgestaltung der operativen Ebene <strong>des</strong> Management-Konzepts stehen verschiedene Instru-<br />
mente <strong>des</strong> Marketings zur Verfügung. Durch ihren strategischen Einsatz können die Zielgruppen<br />
in ihrem Entscheidungsprozess zugunsten der eigenen Gebietskörperschaft beeinflusst werden<br />
(vgl. Manschwetus 1995, S. 39ff). Im Konsumgütermarketing haben sich vier klassische In-<br />
strumente herausgebildet – die sogenannten 4P`s:<br />
• Promotion (Kommunikationspolitik)<br />
• Price (Preispolitik)<br />
• Product (Produktpolitik)<br />
• Place (Distributionspolitik) (vgl. Balderjahn 2000, S. 136).<br />
Das Marketingkonzept ist auf nicht-kommerzielle Organisationen, wie es die Wirtschaftsförde-<br />
rung ist, übertragbar und kann zur Gestaltung der Kundenbeziehung beziehungsweise Marktori-<br />
entierung eingesetzt werden. Die öffentliche Verwaltung wird somit zur unternehmerisch den-<br />
kenden Institution, die ihre Standortfaktoren und ihr Leistungsangebot aktiv vermarktet, was in<br />
Punkt 3.4 noch ausführlich diskutiert wird (vgl. Beckmann 2005, S. 56f.). Durch eine Kombina-<br />
tion der Marketinginstrumente werden die Vermarktungsmaßnahmen ausgestaltet, wobei vom<br />
Marketing-Mix gesprochen wird.<br />
Die Kommunikationspolitik dient dem Standort zur Profilierung und Positionierung. Dazu ste-<br />
hen verschiedene Kommunikationsmittel zur Verfügung. Eine der klassischen Formen ist die<br />
Öffentlichkeitsarbeit, welche die Kontaktpflege zu den Medien sowie das Veröffentlichen von<br />
Beiträgen oder Stellungnahmen umfasst. Die direkte beziehungsweise über Massenmedien ge-<br />
streute Werbung ist eine weitere Ausprägungsform. Das dritte klassische 5 Instrument bildet die<br />
Verkaufsförderung (vgl. Wiechula 2000, S. 38). Zu den wichtigsten Anwendungen <strong>im</strong> Bereich<br />
der nicht-klassische - Mittel zählen das Sponsoring, Messen und Events, die auch in Form von<br />
Seminaren, Foren oder Vorträgen mit aktiver Besucherintegration stattfinden können. Um diese<br />
Marketinginstrumente sinnvoll zu nutzen, ist der Einsatz der Kommunikationsmittel stets in Ein-<br />
klang mit der Corporate Identity inhaltlich und formal abzust<strong>im</strong>men, sodass auf Seiten der Ziel-<br />
gruppe ein widersprüchliches Erscheinungsbild vermieden wird (vgl. Balderjahn 2003, S. 140f.).<br />
5 In der Theorie ist die Einteilung in klassische und nicht-klassische Kommunikationsinstrumente üblich. In der<br />
Praxis hingegen werden die Begriffe above- und below-the-line verwendet.<br />
13
Ein bedeuten<strong>des</strong> Gestaltungsmittel der Preispolitik sind Steuern und Gebühren. Dieser harte<br />
Standortfaktor ist für die mobilen Zielgruppen ein gewichtiges Entscheidungskriterium. Ein in<br />
der Praxis <strong>im</strong>mer häufiger angewendetes Gestaltungswerkzeug sind Ansiedlungsprämien. Sie<br />
können ihre Ausprägung in einem zeitlich befristeten Steuernachlass nach der Ansiedlungsent-<br />
scheidung oder einer vergünstigten Bereitstellung der Gewerbefläche finden (vgl. Steinrücken /<br />
Jaenichen 2006, S. 216). Diese aggressive Preispolitik mit „versteckten Subventionen“ ist für<br />
den Standort lohnenswert, wenn die Aussicht der Refinanzierung über spätere Steuereinnahmen<br />
beziehungsweise die langfristige Schaffung sicherer Arbeitsplätze realistisch ist (vgl. Beckmann<br />
2005, S. 62).<br />
Als Produkte stehen der Gebietskörperschaft all ihre Standortfaktoren 6 zur Verfügung. Ziel ist<br />
es, diese in einem attraktiven Leistungsbündel zusammenzufassen. Anhand der Zielgruppenbe-<br />
dürfnisse lassen sich bedeutungsvolle Komponenten identifizieren. Diese gilt es etwa <strong>im</strong> Rah-<br />
men einer Stärken-Schwächen-Analyse <strong>des</strong> eigenen Standortes zu untersuchen. Der Einsatz der<br />
Haushaltsmittel lässt sich somit über die Stärkung der Stärken und die Umwandlung der Schwä-<br />
chen zu Stärken koordinieren (vgl. Balderjahn 2000, S. 138f.).<br />
Den Weg vom Ersteller zum Empfänger der Leistung gestaltet die Distributionspolitik. Der<br />
Einsatz best<strong>im</strong>mter Verkaufstechniken sowie die Gestaltung <strong>des</strong> Vertriebsweges mit Hilfe kom-<br />
munikationspolitischer Instrumente, stehen als Gestaltungsmittel zur Verfügung (vgl. Wiechula<br />
2000, S. 38f.). Das „geographische“ Marketinginstrument überbrückt „(…) die Distanz zwischen<br />
der Produktion der Dienstleistung und dem Ort der Leistung (…)“ (Beckmann 2005, S. 62). Da-<br />
bei kann der Einsatz von Leuchttürmen helfen. Am Standort angesiedelte Unternehmen mit einer<br />
guten Reputation werden in der Argumentation als positive Imageattribute genutzt. Dieses Quali-<br />
tätssignal wird zielgerichtet an Firmen mit ähnlicher „Leuchtkraft“ herangetragen. Gleichzeitig<br />
kann der finanzielle Ressourceneinsatz für Unternehmensansiedlungen so gemindert werden<br />
(vgl. Steinrücken / Jaenichen 2006, S. 219ff).<br />
Angesichts der parallelen Struktur <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> zum Dienstleistungs- und Industriegü-<br />
termarketing empfiehlt BALDERJAHN die Erweiterung <strong>des</strong> Marketing-Mix auf 7 P`s durch:<br />
• Personnel (Personalpolitik)<br />
• Physical Facilities (Ausstattungspolitik)<br />
• Process (Prozesspolitik) (vgl. Balderjahn 2000, S. 136).<br />
6 Eine Übersicht zu den harten und weichen Standortfaktoren einer Region ist in Kapitel 2.1 zu finden.<br />
14
Die auf Transaktionen gerichtete Struktur dieser Sonderform <strong>des</strong> Marketings bedingt neben De-<br />
terminanten <strong>des</strong> Customer-Relationshipmarketings 7 auch die Berücksichtigung interner Kunden.<br />
Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes behandeln MEFFERT und BRUHN zusätzlich nur die<br />
Personalpolitik als eigenständiges Marketinginstrument (vgl. Meffert / Bruhn 2006, S. 388).<br />
Diese Auffassung teilt auch die Verfasserin. Die Mitarbeiterzufriedenheit wird somit in den<br />
Zielkatalog <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> integriert. Die Identifikation der Bedürfnisse der Mitarbeiter<br />
wird, durch die Betrachtung als interne Zielgruppe, zum Aufgabenfeld. Mittels Personalbeschaf-<br />
fung, -Entwicklung und –Freisetzung kann eine hohe Dienstleistungsqualität in der Verwaltung<br />
erreicht werden, was letztlich zur Zufriedenheit der externen Kunden beiträgt (vgl. ebd. , S.<br />
623ff).<br />
3.4 Möglichkeiten und Grenzen der Charakterisierung <strong>des</strong> Standortes als Marke<br />
In den vorangegangen Ausführungen wurde bereits deutlich, dass viele betriebswirtschaftliche<br />
Erkenntnisse ebenso auf Standorte übertragbar sind. Die grundlegenden Merkmale <strong>des</strong> Konsum-<br />
güter- und Standortmarketing sind deckungsgleich. Dennoch unterscheiden sich das Konsumgut<br />
und die Gebietskörperschaft durch verschiedene Rahmenbedingungen (vgl. Zerres / Zerres 2000,<br />
S. 24). Daher ist zu klären, inwiefern die Anwendung der Marken- und Produktpolitik auf Stand-<br />
orte sinnvoll erscheint.<br />
Im § 3 Abs. 1 MarkenG wird lediglich auf unterscheidungsfähige Markierungen <strong>im</strong> Sinne eines<br />
rechtlich geschützten Warenzeichens eingegangen. Diese Sichtweise ist jedoch nicht universell,<br />
sodass die Markedefinition als „(…) ein Nutzenbündel mit spezifischen Merkmalen, die dafür<br />
sorgen, dass sich dieses Nutzenbündel gegenüber anderen Nutzenbündeln, welche dieselben Ba-<br />
sisbedürfnisse erfüllen, aus Sicht relevanter Zielgruppen nachhaltig differenziert.“ (Burmann /<br />
Meffert / Koers 2005, S. 7) <strong>im</strong> Folgenden gelten soll.<br />
Die Übertragung der Markencharakteristik auf das Standortmarketing ist dennoch kritisch zu<br />
betrachten. Die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> und damit das Standortmarketing sind in erster Linie Auf-<br />
gaben der öffentlichen Hand. Da alle öffentlichen Anstrengungen allgemein unter dem Ziel der<br />
Steigerung der Lebensqualität zusammenzufassen sind, kann ein Individuum nicht von deren<br />
7 Das Customer-Realtionshipmarketing, (Kundenbeziehungsmarketing) beschreibt die Ausgestaltung und Pflege von<br />
Geschäftsbeziehungen. Näheres Bei: Hippner, H. / Wilde, K. D. (Hrsg.) (2004), Management von CRM-Projekten –<br />
Handlungsempfehlungen und Branchenkonzepte, 1. Auflage, Wiesbaden 2004.<br />
15
Vorteilen ausgeschlossen werden. Öffentliche Güter stehen daher nicht unter der am Markt übli-<br />
chen Konsumrivalität. Außerdem kann die Verwaltung <strong>im</strong> Zuge der Bereitstellung dieser Kollek-<br />
tivgüter keine marktübliche Gegenleistung erwarten. MANSCHWETUS betont zudem, dass die<br />
Leistungserstellung oftmals nicht Ergebnis der Kundenbedürfnisse, sondern politischer Willens-<br />
bildung ist (vgl. Manschwetus 1995, S. 57ff). Diese Unterschiede zu Konsumgütern führen nach<br />
HOHN dazu, dass der Standort am Markt kein Produkt anzubieten hat und daher eine Standort-<br />
markierung nicht möglich ist. Die Heterogenität verursacht, durch Pluralität der Interessengrup-<br />
pen, entsprechend langwierige Konsensfindungen und die Schwerfälligkeit von Entscheidungs-<br />
prozessen, ist für Standorte typisch (vgl. Hohn 2006, S. 2ff). Klassische Produkte der Privatwirt-<br />
schaft sind in einem weit geringeren Ausmaß mit diesen Problemen konfrontiert. Die Übertra-<br />
gung der Markentechnik auf eine Region birgt damit die Gefahr der Homogenisierung, was de-<br />
ren Originalität letztendlich ausblendet (vgl. Burgstahler 2003a; Burgstrahler 2003b). Der Mar-<br />
kierungsprozess hat in<strong>des</strong>sen in Hamburg zu einer Opposition ansässiger Künstler geführt. Sie<br />
empfanden die Reduktion der Komplexität der Stadt durch die Einführung einer Marke, ähnlich<br />
wie BURGSTRAHLER, als künstliche Identität, sodass die Stadt ihre Funktion als Gemeinwe-<br />
sen nicht mehr gerecht wird (vgl. Kretschmer 2009). Diese Sichtweise beweist jedoch auch die<br />
Markendefinition. Es ist gerade die historisch gewachsene einmalige Form der Heterogenität die<br />
eine Marke charakterisiert. Die Bereitstellung eines einzigartigen Leistungsbündels und damit<br />
eine Differenzierung werden durch die Heterogenität erst ermöglicht (vgl. Pirck 2005, S. 2). Das<br />
Beispiel Hamburg unterstreicht dennoch den Unterschied zum Product Branding und macht eine<br />
zentrale Herausforderung deutlich – ein Standort lebt durch seine Einwohner. Die Integration der<br />
Bürger in den Brandingprozess ist daher Voraussetzung für den Erfolg (vgl. Stöber 2007). Spezi-<br />
fische Standortfaktoren zu einem attraktiven, einmaligen Leistungsbündel zu vernetzen wird zur<br />
zentralen Herausforderung (vgl. Burmann / Meffert / Koers 2005, S. 10ff).Daher verteidigt<br />
KIRCHGEORG ebenso wie die Autorin den Standpunkt, dass die Markenführung von Standor-<br />
ten möglich ist (vgl. Kirchgeorg 2005, S. 591).<br />
Die sich für die regionalen Zielgruppen ergebenden, relevanten Merkmale einer Marke sind:<br />
• Orientierungs- und Informationsfunktion: Der Suchaufwand für eine Region mit den ge-<br />
wünschten Merkmalen sinkt.<br />
• Prestigefunktion: Signalisieren von Gruppenzugehörigkeit und Identitätsvermittlung<br />
• Komplexitätsreduktion: Erleichterte Bewertung und Entscheidungsfindung führen zu ei-<br />
ner kognitiven Entlastung.<br />
16
• Vertrauensfunktion: Scheinbar hohe Leistungsqualität reduziert das wahrgenommene Ri-<br />
siko (vgl. Burmann / Meffert / Koers 2005, S. 10ff).<br />
Neben den Nachfragern können auch Standortakteure selber einen potentiellen Nutzen aus den<br />
Funktionen einer Marke ziehen:<br />
• Absatzfunktion: Potentielle Kunden bevorzugen Marken.<br />
• Sicherheitsfunktion: Positive Erfahrungen mit dem Markenprodukt führt zu einer hohen<br />
und langfristigen Bindung an den Standort<br />
• Preisfunktion: Profilierung der Marke vergrößert den preispolitischen Spielraum (zum<br />
Beispiel Erhöhung von Abgaben und Gebühren).<br />
• Profilierungsfunktion: Differenzierung auf dem Konkurrenzmarkt und zielgruppenspezi-<br />
fische Marktbearbeitung über verschiedene Marken (vgl. ebd. , S. 10ff).<br />
Zur Nutzung aller Potentiale empfiehlt sich die Zusammenfassung der Leistungsträger- und an-<br />
gebote unter einer Dachmarke (vgl. ebd. , S. 592; Balderjahn 2004; Meffert / Bruhn 2006, S.<br />
448). Sie ist aus dem Leitbild und dem Selbstbild der Bürger abgeleitet und bietet den Zielgrup-<br />
pen eine affektive und kognitive Orientierung. Zudem ist eine Chance geboten, sich vom Wett-<br />
bewerb zu differenzieren, indem beispielsweise der Dachmarkenname einen regionalen Bezug<br />
erkennen lässt sowie einzigartige Leistungen als Kompetenzsignale für die Zielgruppen insze-<br />
niert werden. Dies schafft inner- und außerhalb der Region Vertrauen und bildet glaubwürdige<br />
Imageattribute (vgl. Kirchgeorg 2005, S. 592ff).<br />
Als Markenstrategie eignet sich zum einen das Co-Branding. Das Co-Branding kombiniert<br />
zwei Marken miteinander. Beispielsweise die einer Region mit einem Unternehmen oder die<br />
zweier Regionen (vgl. Balderjahn 2004). Zum anderen eignen sich Markentransfer- und Tan-<br />
demmarkenstrategien. Die Bekanntheit der Dachmarke ermöglicht, strategisch zielgruppenspezi-<br />
fische Leistungsbündel anzubieten (vgl. Meffert / Bruhn 2006, S. 454).<br />
Grundsätzlich beweisen die Aktivitäten <strong>im</strong> Place Branding die Etablierung der Marke in Politik.<br />
So wurde beispielsweise auf Bun<strong>des</strong>ebene die „Association for Place Branding and Public<br />
Diplomacy“ gegründet. Das Place Branding ermöglicht eine klare Kommunikationsführung (vgl.<br />
Schwan 2007, S. 47). Dies schafft eine unverwechselbare Marke (vgl. Tauber 2009, S. 7). Ein,<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu anderen Regionen, vermeintlich homogener Standort kann sich dadurch von der<br />
Konkurrenz abheben. Dies ist eine deutliche Parallele zum Konsumgütermarketing. Um die<br />
17
Chancen <strong>des</strong> Place Branding nutzen zu können, muss sich die Region nach außen als ganzheitli-<br />
ches Konstrukt präsentieren. Kompromisse und Neustrukturierungen sind hier notwendig, um<br />
ein allumfassen<strong>des</strong> politisches Denken und Handeln zu ermöglichen. Politiker nehmen in diesem<br />
Prozess eine zentrale Vorbildfunktion ein (vgl. Hagen / Schwalm / Stamm 2006, S. 249). Die<br />
entstehende gesamtregionale Identität schafft mit ihrer gleichzeitig höheren Standortqualität ein<br />
Differenzierungspotential (vgl. Trommer 2006, S. 42f.). Dabei wird durch eine foregrounding-<br />
backgrounding-Strategie versucht, die unattraktiven Facetten <strong>des</strong> Standortes auszublenden (vgl.<br />
Stöber 2007). Um Widerstände, wie in Hamburg, zu vermeiden sollte eine konsequente Evaluie-<br />
rung der Maßnahmen mittels eines Planungs- und Kontrollsystems stattfinden. Dadurch ist ein<br />
ständiger Soll-Ist-Vergleich gewährleistet, der veränderten Umweltbedingungen frühzeitig auf-<br />
deckt und weitere schritte einleitet (vgl. Eitel / Spiekermann 2007).<br />
4. Eventmarketing <strong>im</strong> Standortmarketing<br />
Die Charakteristika <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> weisen deutliche Parallelen zum Dienstleistungs-<br />
marketing auf. Aus diesem Grund eigenen sich Events für <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften<br />
gut, die Distanz zu den potentiellen Investoren zu überwinden und das ansonsten schwer vor-<br />
zeigbare und erklärungsbedürftige Produkt Region erfahrbar zu machen (vgl. Engel 2008, S. 54).<br />
Daher werden nun das, einen Bedeutungszuwachs verzeichnende, Kommunikationsmittel sowie<br />
das Eventmarketing (vgl. Nufer 2006, S. 36) herausgegriffen und erläutert.<br />
4.1 Grundlagen und Charakteristika <strong>des</strong> Eventmarketings<br />
Die bereits mehrfach angesprochenen veränderten Rahmenbedingungen stellen auch Experten<br />
der Kommunikationspolitik vor neue Herausforderungen (vgl. Erber 2005, S. 22; Müller 2006, S.<br />
39ff; Nufer 2006, S. 9f.; Engel 2008, S. 26f.). Der Verdrängungswettbewerb auf Seite der Anbie-<br />
ter führt zum Preisverfall und steigendem Marketingaufwand (vgl. Müller 2006, S. 41). Die klas-<br />
sische Werbung wird den hohen Ansprüchen der Konsumenten nicht mehr gerecht. Der Kunde<br />
ist nicht mehr in der Lage, die auf ihn einstürmende Flut an Informationen zu verarbeiten (vgl.<br />
Engel 2008, S. 26f.). Dies führt zur Informationsselektion auf Kosten der klassischen Kommuni-<br />
kationsinstrumente. Allein individuelle und exklusive Produkte können den hohen Anforderun-<br />
gen noch gerecht werden. Diesem Wertewandel kann mit erlebnisorientierter Kommunikation<br />
entgegengewirkt werden (vgl. Erber 2005, S. 22). Die emotionalen Botschaften bieten für den<br />
Nachfrager einen Ausweg aus der Informationsflut und für den Anbieter Chancen auf ein hohes<br />
18
Involvement <strong>des</strong> Rezipienten. Der Trend zur emotionalisierten Kommunikation symbolisiert die<br />
Erlebnisgesellschaft, in die das Eventmarketing etabliert wird (vgl. Müller 2006, S. 45ff). Auf-<br />
grund seines Neuheitsgra<strong>des</strong> und seiner Zielgruppengenauigkeit zählt es zu den nicht-klassischen<br />
beziehungsweise below-the-line Kommunikationsinstrumenten. NUFER weist jedoch darauf hin,<br />
dass diese Einordnung nur so lange gilt, bis sich das Instrument am Markt etabliert hat und Sätti-<br />
gungserscheinungen auftreten (vgl. Nufer 2006, S. 9ff).<br />
Wird nach einer eindeutigen Definition der Begriffe Event und Eventmarketing gesucht, kann<br />
die vielfältige Verwendung dieser Begriffe Verwirrung stiften (vgl. Drengner 2008, S. 31). Aus<br />
diesem Grund sollen die Merkmale von Events und Eventmarketing als Hinführung dienen.<br />
Events gelten als inszenierte, aktionsorientierte und zeitlich begrenzte Ereignisse, die die Chance<br />
bieten, einen Standort für das Publikum erlebbar zu machen (vgl. Erber 2005, S. 56). Dies kann<br />
durch kognitive, physische und emotionale Reize ausgelöst werden (vgl. Nufer 2006, S. 21). Das<br />
Kommunikationsmittel hat keinen Verkaufscharakter und wird von der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sge-<br />
sellschaft selbst initiiert (vgl. Sistenich 1999, S. 62). Sie kann daher frei über die Gestaltung der<br />
Inhalte entscheiden. Diese sind zumeist monothematisch, um eine homogene Zielgruppe anzu-<br />
sprechen und somit ein höheres Teilnehmerinvolvement zu erreichen. Marketing-Events heben<br />
sich deutlich von der Alltagswirklichkeit der Teilnehmer ab (vgl. Drengner 2008, S. 36f.). Die<br />
als knapp empfundene Freizeit kann so außergewöhnlich genutzt werden. Dadurch kommt es Zur<br />
Vermittlung von Erlebnissen, die Glücksmomente bei den Teilnehmern auslösen (vgl. Müller<br />
2006, S. 52ff). Über Events kann die Gruppenzugehörigkeit ausgedrückt werden, was Grundbe-<br />
dürfnisse, wie Wertschätzung und Stolz, befriedigt (vgl. Domning / Elger / Rasel 2009, S. 129f.).<br />
Gleichzeitig wird durch die Teilnahme ein sozialer Nutzen gestiftet, indem ein Gefühl von Ex-<br />
klusivität vermittelt wird (vgl. Stockmann 2007, S. 38). Diese Kennzeichen verankert BRUHN<br />
in seiner Event-Definition: „Ein Event ist eine besondere Veranstaltung oder ein besonderes<br />
Ereignis, das multisensitiv vor Ort von ausgewählten Rezipienten erlebt und als Plattform zur<br />
Kommunikation von Unternehmen genutzt wird.“ (Bruhn 2005, S. 1048).<br />
Das äquivalente Kommunikationsinstrument ist das Eventmarketing. Es ermöglicht einen un-<br />
mittelbaren, persönlichen Kontakt mit den Zielgruppen und weist daher geringe Streuverluste auf<br />
(vgl. Nufer 2006, S. 30). Ein gezielter Beitrag für den Erfolg der Markenstrategie kann durch<br />
Emotionalisierung und Erleben der Facetten <strong>des</strong> Standortes geleistet werden (vgl. Sistenich<br />
1999, S. 61). Dieser Interaktionscharakter kann die Bindung der Ortsansässigen an die Region<br />
19
steigern beziehungsweise bei Ortsfremden für eine positive Grundeinstellung sorgen. Die poten-<br />
tielle Imageverbesserung, das Differenzierungs sowie die Steigerung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong><br />
dienen der Standortprofilierung (vgl. Busch / Fuchs / Unger 2008, S. 467). NUFER bietet daher<br />
eine wirkungsorientierte Erläuterung <strong>des</strong> Eventmarketings an: „Event-Marketing ist ein interak-<br />
tives sowie erlebnisorientiertes Kommunikationsinstrument, das der zielgerichteten, zielgruppen-<br />
beziehungsweise szenenbezogenen Inszenierung von eigens initiierten Veranstaltungen sowie<br />
deren Planung, Realisation und Kontrolle <strong>im</strong> Rahmen einer Integrierten Unternehmenskommu-<br />
nikation dient.“ (Nufer 2006, S. 21).<br />
4.2 Eventtypologien<br />
Events bieten eine ganze Spannbreite an Veranstaltungsmöglichkeiten. Ein umfassen<strong>des</strong> Wür-<br />
felmodell zur Typologisierung haben ZANGER und SISTENICH entwickelt.<br />
Abb. 3 Dreid<strong>im</strong>ensionale Typologie der Event-Marketing-Formen<br />
In Anlehnung an Zanger / Sistenich 1996, S. 235; Nufer 2006, S. 42.<br />
In der ersten D<strong>im</strong>ension werden die Zielgruppen betrachtet. Unternehmensinterne Zielgruppen<br />
sind pr<strong>im</strong>är die eigenen Mitarbeiter, deren Zugehörigkeitsgefühl durch Erlebnisse gesteigert<br />
werden soll. Mit dem Ziel der Kundenakquisition und –bindung werden unternehmensexterne<br />
Zielgruppen angesprochen. Dazwischen existieren Mischformen, die beispielsweise bei Firmen-<br />
jubiläen oder Kick-off-Events zu beobachten sind. Hier werden Mitarbeiter und Pressevertreter<br />
beziehungsweise die gesamte Öffentlichkeit angesprochen. Für NUFER ist daher eine aus-<br />
schließliche Zweiteilung nicht mehr zweckmäßig (vgl. Nufer 2006, S. 38ff).<br />
Die zweite Achse bezieht sich auf die Art der Inszenierung. Während bei arbeitsorientierten<br />
Events die Vermittlung von Informationen und Wissen <strong>im</strong> Vordergrund stehen, geht es bei frei-<br />
zeitorientierten Events pr<strong>im</strong>är um die Unterhaltung und Emotionalisierung der Rezipienten. Der<br />
rt<br />
20
Neologismus Infotainment steht für die Verknüpfung beider Ausprägungen, in dem Informatio-<br />
nen über ein Unterhaltungsprogramm transportiert werden (vgl. Kräher 2009, S. 14). Im Ver-<br />
gleich zur reinen Informationsvermittlung werden so die Reize der Teilnehmer stärker aktiviert<br />
(vgl. Erber 2005, S. 25).<br />
Das Konzept <strong>des</strong> Eventmarketings bildet die dritte D<strong>im</strong>ension. Traditionen oder selbst ge-<br />
schaffene Anlässe bedingen eine anlassorientierte Eventkonzeption. Um virtuelle Erlebniswelten<br />
real erfahrbar zu machen, bemühen Unternehmen markenorientierte Eventkonzeptionen. Die<br />
Mischung aus anlass- und markenorientierter Eventkonzeption ist durch die Verbindungen eines<br />
Anlasses mit einer produkt- oder markenbezogenen Botschaft gekennzeichnet (vgl. Nufer 2006,<br />
S. 41). Durch diese Systematisierung ergeben sich 27 Event-Typen (vgl. Schreiter 2009, S. 62).<br />
4.3 Phasen der Inszenierung und Entwicklung eines Events<br />
Der Kernbereich <strong>des</strong> Eventmarketing sind die Einzelmaßnahmen, welche entsprechend der Un-<br />
ternehmensstrategie inszeniert werden (vgl. Kräher 2009, S. 41). Allgemein werden mit Events<br />
Kontakt- und Kommunikationsziele verfolgt (vgl. Erber 2005, S. 66). Diese werden in verschie-<br />
denen Phasen der Inszenierung erreicht.<br />
Zeit<br />
Inszenierungsphasen<br />
Pre-Event<br />
Force-Event<br />
After-Event<br />
Abb. 4 Inszenierungsphasen und Entwicklungsstufen eines Events<br />
In Anlehnung an Erber 2005, S. 66ff; Kräher 2009, S. 41ff; Nufer 2006, S. 78ff.<br />
Zunächst soll der Blick auf die rechte Seite der Abbildung 4 gelenkt werden. Eine Orientierung<br />
für die Eventinszenierung bietet die Entwicklung. Innerhalb der ersten Stufe werden Ideen für<br />
das Event gesammelt beziehungsweise gute Erfahrungen und technische Kenntnisse genutzt, um<br />
Kreation<br />
Konzeption<br />
Organisation<br />
Entwicklungsstufen<br />
21
letztlich eine glaubwürdige und exklusive Veranstaltung anzubieten (vgl. Kräher 2009, S. 42).<br />
Die morphologische Methode oder ein Brainstorming können helfen, eine Kreation <strong>im</strong> Sinne der<br />
business mission 8 zu erarbeiten (vgl. Bäumer 2008, S. 15). Die festgelegten Punkte werden an-<br />
schließend durch die Konzeption in eine sinnvolle Dramaturgie gebracht und inhaltlich ausges-<br />
taltet. Die Grundlage für das Erreichen der gewünschten Emotionen wird so geschaffen (vgl.<br />
Nufer 2006, S. 79). Die Organisation erstreckt sich über alle Inszenierungsphasen hinweg, wäh-<br />
rend Kreation und Konzeption in der Pre-Event-Phase erfolgen (vgl. Kräher 2009, S. 50).<br />
In dieser ersten Inszenierungsphase werden über Einladungen und ähnliche Marketingmaß-<br />
nahmen Kontaktziele realisiert (vgl. Höft et al. 2005, S. 158). Die <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesell-<br />
schaft tritt mit den potentiellen Teilnehmern in Erstkontakt und versucht Spannung und Vorfreu-<br />
de auszulösen, um sich in deren Bewusstsein zu verankern (vgl. Hillmer 2005, S. 8). In der<br />
Force-Event-Phase wird durch die Kombination aus unterstützenden und Basismedien die ei-<br />
gentliche Botschaft der Veranstaltung vermittelt (vgl. Erber 2005, S. 66). Virales Marketing 9 und<br />
die Kommunikation der Leistungsfähigkeit der Veranstaltung können Kurzentschlossene zur<br />
Teilnahme motivieren (vgl. Sachse 2004, S. 26f.). Ökonomische Ziele können am Rande erreicht<br />
werden. Pr<strong>im</strong>är werden aber Verhaltensänderungen und Gedächtniswirkungen beabsichtigt. Sie<br />
äußern sich in positiven Imageeffekten oder einer stärkeren Kundenbindung. In der zweiten Pha-<br />
se wird durch jedoch nur der Auslöser für Kommunikationsziele geboten, wie Aufmerksamkeit<br />
und Interaktion. Mittel- und langfristig werden diese erst in der After-Event-Phase erreicht.<br />
Kognitiv stehen die Vermittlung und das Erinnern an Informationen zum Standort <strong>im</strong> Vorder-<br />
grund. Affektiv positioniert sich der Wirtschaftsförderer emotional in der persönlichen Erlebnis-<br />
welt <strong>des</strong> Rezipienten (vgl. Erber 2005, S. 67f.). Diese Wirkungen können durch Erinnerungsleis-<br />
tungen, wie Fotos und Informationsmappen verstärkt werden (vgl. Kräher 2009, S. 51). Ein<br />
Event kann das individuelle Markenbild der Teilnehmer dahingehend beeinflussen, dass letzte-<br />
lich eine Standortentscheidung zum Vorteil der Region getroffen wird (vgl. Erber 2005, S. 70).<br />
4.4 Integration <strong>des</strong> Eventmarketings in das Standortmarketing<br />
SISTENICH bemerkt, dass weder ein Partial- noch ein Totalanspruch dem Marketinginstrument<br />
Rechnung tragen. Diese Erkenntnis und NUFERS Definition <strong>des</strong> Eventmarketing machen<br />
8<br />
Die business mission definiert Werte und Normen <strong>des</strong> Standortes sowie die Beziehung zu seinen Zielgruppen. Dies<br />
bildet den Rahmen für die Ideenfindung.<br />
9<br />
Virales Marketing ist das gezielte Auslösen von Mundpropaganda, um Events zu vermarkten. Näheres bei:<br />
Langner, S. (2009), Viral Marketing – Wie Sie Mundpropaganda gezielt auslösen und Gewinn bringend nutzen, 3.<br />
Auflage, Wiesbaden 2009.<br />
22
deutlich, dass auch für den Eventerfolg eine integrierte Kommunikationsstrategie vorteilhaft<br />
ist (vgl. Sistenich 1999, S. 60f.). Einerseits wird eine Veranstaltung stets über den strategischen<br />
Einsatz anderer Marketinginstrumente kommuniziert (vgl. Manschwetus 1995, S. 39). Anderer-<br />
seits integriert sich das Eventmarketing selbst als Subinstrument in andere Kommunikationsin-<br />
strumente (vgl. Kerkmann 2007, S. 39). Ein ganzheitlicher Marketingansatz erfordert die Integ-<br />
ration <strong>des</strong> Events in die bestehende Erlebnispositionierung <strong>des</strong> Standortes, während die Veran-<br />
staltung organisatorisch selbstständig bleibt. Daher ist eine top-down Planung der Events emp-<br />
fehlenswert (vgl. Sistenich 1999, S. 66ff). Deshalb soll Abbildung 5, anlehnend an Kapitel 3.2,<br />
aufzeigen, welche Determinanten für einen einheitlichen Marketingauftritt <strong>im</strong> Hinblick auf<br />
Events besonders zu berücksichtigen sind. Daneben werden die positiven Effekte genannt.<br />
Determinante <strong>im</strong><br />
Integrationsprozess<br />
Inhaltliche Abst<strong>im</strong>mung<br />
der eingesetzten<br />
Kommunikationsinstrumente<br />
Zeitliche Abst<strong>im</strong>mung der<br />
eingesetzten Kommunikationsinstrumente<br />
Formale Abst<strong>im</strong>mung der<br />
eingesetzten Kommunikationsinstrumente<br />
Mitarbeiter<br />
Rezipienten<br />
Organisation<br />
Budgetierung<br />
durch Vernetzung:<br />
-Synergieeffekte<br />
-Lernerfolg<br />
-Einsparungspotentiale<br />
-Glaubwürdigkeit bzw. Widerspruchsfreiheit<br />
durch Affinität zwischen Event und Region:<br />
-Multiplikatoreffekt<br />
-Standort prägt sich in das Gedächtnis ein<br />
durch kurz-, mittelfristige Abst<strong>im</strong>mung der<br />
Einzelmaßnahmen:<br />
-Kontinuität be<strong>im</strong> Einsatz der Instrumente<br />
-intensivere Wirkung <strong>des</strong> Events<br />
Gestaltung und Vorteile<br />
durch Corporate Design:<br />
-Verstärkung der Gedächtniswirkung<br />
-Rezipient erkennt roten Faden <strong>im</strong> Marktauftritt<br />
-Maßnahmen intensivieren sich gegenseitig<br />
Widerstände verhindern durch:<br />
-taktische Koordination der Einzelmaßnahmen<br />
Aktivierung aller Sinne / Erinnerungsvermögen schaffen durch:<br />
-Spannungsbogen durch die Dramaturgie erzeugen<br />
-Event Rahmen geben<br />
-Mischung aus alten und neuen Informationen<br />
Identifikation von Wechselbeziehungen der Kommunikationsinstrumente:<br />
-Substitutions-, Konkurrenzeffekte vermeiden<br />
-komplementäre Effekte fördern<br />
-durch Interpendenzen <strong>im</strong> Marketing-Mix ist der Eventerfolg schwer isoliert messbar<br />
-Beurteilung der Ergebnisqualität aber durch Teilnehmer möglich (z.B. Beschwerdemanagement<br />
einrichten)<br />
Abb. 5 Wichtige Determinaten der integrierten Kommunikationsstrategie<br />
In Anlehnung an siehe Literaturquellen.<br />
Literaturquellen<br />
vgl. Bruhn 2007, S. 243<br />
vgl. Kräher 2009, S. 25<br />
vgl. Erber 2005, S. 103<br />
vgl. Bruhn 2007, S. 244<br />
vgl. Erber 2005, S. 96ff<br />
vgl. Bruhn 2007, S. 244<br />
vgl. Erber 2005, S. 92<br />
vgl. Domning / Elger / Rasel<br />
2009, S. 112<br />
vgl. Bäumer 2008, S. 26<br />
vgl. Nufer 2006, S.155<br />
vgl. Sachse 2004, S. 27<br />
Letztlich können Wirtschaftsförderer durch geschickte Kombination kommunikationspolitischer<br />
Maßnahmen sowie die Integration wichtiger Determinanten Events effektiv nutzen, um auf den<br />
gesellschaftlichen Erlebnistrends zu reagieren (vgl. Busch / Fuchs / Unger 2008, S. 467). Zudem<br />
dient der Mix der Marketinginstrumente der Vermarktung <strong>des</strong> Leistungsbündels der Region, was<br />
ausschlaggebend für Standortentscheidungen ist. Daher sind Events bedeutender Teil <strong>des</strong> Stand-<br />
ortmanagement-Konzepts sowie der integrierten Strategie.<br />
23
5. Schnittstellenproblematik in Heilbronn-Franken<br />
Nachdem in den vorangegangenen Abschnitten theoretische Grundlagen für das Verständnis der<br />
Durchführung von Events <strong>im</strong> Standortmarketing durch <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften ge-<br />
legt wurden, sollen diese Erkenntnisse nun auf ein Praxisbeispiel angewendet werden. In der<br />
Agenda wird, nach einer Darstellung der Region Heilbronn-Franken, der Fokus auf die Events<br />
der WHF gelenkt. Anschließend werden die betrachteten Akteure vorgestellt, woraufhin die Un-<br />
tersuchung folgt. Hierbei wird ein Interviewleitfaden dazu beitragen, die Zielsetzungen sowie die<br />
durchgeführten Events <strong>im</strong> Standortmarketing der Wirtschaftsförderer und Kammern in Heil-<br />
bronn-Franken näher zu beleuchten. Die Erkenntnisse werden daraufhin in eine Matrix übertra-<br />
gen, die möglicherweise Doppelarbeiten und damit einen Bedarf <strong>des</strong> intensiveren Managements<br />
von Schnittstellen offen legt.<br />
Für diese Untersuchung sollen folgende Hypothesen eine Orientierung geben:<br />
1. Die Zielgruppen der Befragten differieren.<br />
2. Alle betrachteten Wirtschaftsförderer und Kammern fokussieren <strong>im</strong> Rahmen ihrer Veran-<br />
staltungen die gleichen Themen.<br />
3. Die Teilnehmer der Events der Wirtschaftsförderer werden aktiv integriert.<br />
4. Die Fachbeiratsmitglieder empfinden die Doppelarbeit als positiv.<br />
5. Die Fachbeiratsmitglieder der WHF wünschen sich eine stärkere Abst<strong>im</strong>mung.<br />
5.1 Standortfaktoren der Region Heilbronn-Franken<br />
Zentral in der Europäischen Union und Teil der Metropolregion 10 Stuttgart liegt <strong>im</strong> Norden Ba-<br />
den-Württembergs die Region Heilbronn-Franken (vgl. WHF 2010k). Sie ist mit 4.765 km² (vgl.<br />
Regionalverband Heilbronn-Franken 2010a) die größte der zwölf Regionen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>lan<strong>des</strong><br />
(vgl. Mandel 2009, S. 36). Sie setzt sich hierbei aus den Landkreisen Hohenlohe, Main-Tauber,<br />
Schwäbisch Hall und Heilbronn sowie dem Stadtkreis Heilbronn zusammen (vgl. Wolter 2004,<br />
S.5). Die Einwohnerzahl dieser Region beträgt derzeit etwa 885.355 (vgl. Statistisches Lan-<br />
<strong>des</strong>amt Baden-Württemberg 2009). Bei einer Arbeitslosenquote von etwa 5,3 Prozent <strong>im</strong> Juni<br />
2010 (vgl. Agentur für Arbeit Heilbronn 2010) weist die Region zum 30. Juni 2009 einen Wert<br />
10 Eine Metropolregion ist eine große Stadtregion, die durch die angesiedelten Unternehmen grenzüberschreitend<br />
strategisch vernetzt ist (vgl. Wolf 2008, S. 47f.; Berge 2010, S.4f.).<br />
24
von 323.142 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmern auf (vgl. Statistisches<br />
Lan<strong>des</strong>amt Baden-Württemberg 2010).<br />
Diese Daten sind Abbild für die wirtschaftliche Situation der Region. Sie gilt als eine der dy-<br />
namischsten <strong>im</strong> Land. Besonders in den Branchen Automobil-, Verpackungsmaschinen- und<br />
Ventilatorenindustrie, der Montage- und Befestigungstechnik, der Holz- und Glasindustrie, aber<br />
auch in der Nahungsmittelindustrie finden sich in der Region erfolgreiche Unternehmen. Häufig<br />
zählen sie zu den drei bedeutendsten Firmen weltweit, daher wird die Region auch als „Region<br />
der Weltmarktführer“ bezeichnet. Exemplarisch hierfür sind die Firmen ebm-papst in Mulfingen,<br />
das Audi Werk in Neckarsulm und die Würth AG in Künzelsau zu nennen (vgl. Kirchner 2008,<br />
S.14ff). Grund hierfür sind unter anderem die Cluster <strong>im</strong> Bereich Mobilität und Prozesstechno-<br />
logie. Die angesiedelten Unternehmen üben dabei eine Magnetwirkung auf die Firmen dieser<br />
Wirtschaftszweige aus, die aktuell einen Standort suchen. (vgl. Wolter 2004, S. 13). Cluster sind<br />
daher (vgl. Rehfeld 2004, S. 120). Ergebnis makroökonomischer Entwicklungen Andererseits<br />
profitiert die Region von ihrer Infrastruktur.<br />
Abb. 6 Die Infrastruktur der Region Heilbronn-Franken<br />
In Anlehnung an Regionalverband Heilbronn-Franken 2010b.<br />
Die Region wird, wie in Abbildung 6 dargestellt, von den Autobahnen A3, A6, A7 und A 81<br />
durchquert. Daneben bietet auch das Schienennetz die Möglichkeit <strong>des</strong> Transports (vgl. WHF<br />
2010g). „Für den Personenverkehr stehen neben dem gut ausgebauten regionalen Straßennetz die<br />
regionalen Schienenstrecken (…) zur Verfügung.“ (Hein 2008, S. 68). Für Massenfrachten bie-<br />
ten der Mainhafen Werthe<strong>im</strong> und der Neckarhafen Heilbronn eine logistische Lösung. Die Ver-<br />
kehrlandeplätze in Schwäbisch Hall und Niederstetten sowie die Flughäfen <strong>des</strong> Umlan<strong>des</strong> in<br />
25
Stuttgart, Nürnberg und Frankfurt am Main stellen eine weitere Option für den Geschäftsreise-<br />
verkehr sowie zur Beförderung der erzeugten Güter dar (vgl. WHF 2010g).<br />
Zur opt<strong>im</strong>alen Versorgung der Bevölkerung dienen neben dem Oberzentrum Heilbronn weitere<br />
acht Mittelzentren (vgl. Stadt Heilbronn 2010). Sie sind Konzentrationspunkte von Bildung, For-<br />
schung und Konsum. Als bedeutsame Institutionen sind hier die Hochschule Heilbronn sowie die<br />
Duale Hochschule Mosbach und die Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Hall zu nennen.<br />
Des Weiteren befinden sich in Abstatt und Untergruppenbach Forschungs- und Entwicklungs-<br />
zentren (vgl. WHF 2010h).<br />
Neben der Vermittlung von Humankapital schafft die Region mit zahlreichen kulturellen Ange-<br />
boten auch Freizeitmöglichkeiten. Bekannte Ausflugsziele sind das Unesco-Welterbe L<strong>im</strong>es, das<br />
Langenburger Schloss oder das Kloster Bronnbach. Kulturell bieten Theater, Museen und das<br />
Württembergische Kammerorchester Interessierten ein breites Programm. Zudem ist die Natur<br />
ein touristischer Anziehungspunkt (vgl. Hein 2008, S. 69). Sie bietet Sportmöglichkeiten auf<br />
Rad- und Wanderwegen sowie in und an Ba<strong>des</strong>een. Noch heute sind drei Prozent aller sozialver-<br />
sicherungspflichtig Beschäftigten der Region in der landwirtschaftlichen Produktion beschäftigt.<br />
Schwerpunkte liegen <strong>im</strong> Ackerbau, der Viehzucht, der Forstwirtschaft sowie <strong>im</strong> Wein- und<br />
Obstanbau (vgl. Mandel 2009, S. 36). Für die Wirtschaftsförderer beziehungsweise Kammern<br />
der Region gilt es daher, diese gegebenen Standortfaktoren auszubauen und zu vermarkten.<br />
5.2 Untersuchung möglicher Schnittstellen<br />
Die WHF ist für das regionale Standortmarketing in Heilbronn-Franken zuständig. Im Rahmen<br />
einer integrierten Strategie ist es notwendig alle Maßnahmen der Institutionen der Wirtschafts-<br />
förderung regional abzust<strong>im</strong>men. Anknüpfend an die Abschnitten 2.3 und 4.4 wird <strong>im</strong> Folgenden<br />
eine Untersuchung durchgeführt, die mögliche Defizite der Anpassung aufdeckt.<br />
Nachstehend werden die Events der WHF genauer betrachtet. Daraufhin werden die Gesellschaf-<br />
ter der WHF fokussiert, die gleichzeitig die zu untersuchenden Institutionen darstellen. Die Aus-<br />
nahme bildet hier der Regionalverband Heilbronn-Franken, da dieser ausschließlich für die<br />
Raumplanung in der Region verantwortlich ist (vgl. Schoch 2009, S. 290).<br />
Folglich werden die Inhalte der Veranstaltungen der WHF als Vergleichskriterien genutzt, um<br />
mögliche Überschneidungen mit Events der Gesellschafter offen zu legen.<br />
26
5.2.1 Events <strong>im</strong> Standortmarketing der WHF 11<br />
Ein Hauptfeld der Arbeit der WHF ist die Organisation, Planung und Durchführung von Veran-<br />
staltungen. In den Jahren <strong>des</strong> Bestehens wurden verschiedene Formate und Themen erprobt.<br />
Etabliert haben sich dabei folgende Events:<br />
• StandortDialog: Heilbronn-Franken<br />
• GlobalForum: Heilbronn-Franken<br />
• EuropaForum: Heilbronn-Franken<br />
• StandortFocus: Heilbronn-Franken und<br />
• das Strategietreffen der Weltmarktführer.<br />
Die Veranstaltungsreihe StandortDialog: Heilbronn-Franken fand <strong>im</strong> Jahr 2007 zum ersten<br />
Mal statt. Dabei werden die Unternehmer der Region eingeladen, zu einem aktuellen Thema der<br />
regionalen <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Vorträge von Experten anzuhören und anschließend darüber zu<br />
diskutieren. Die WHF möchte dadurch die Firmenvertreter zu einem Erfahrungsaustausch anre-<br />
gen, um so das regionale Unternehmernetzwerk zu unterstützen sowie die Dynamik und Wachs-<br />
tumskraft Heilbronn-Frankens voranzutreiben (vgl. WHF 2010b). Dementsprechend orientiert<br />
sich das Event an einer regionsinternen Zielgruppe aus Unternehmern, Politikern und Vertretern<br />
der Kommunen beziehungsweise Hochschul- und Forschungseinrichtungen (vgl. WHF 2010a).<br />
Das GlobalForum: Heilbronn-Franken fand seit 2009 bereits viermal statt. Der Veranstal-<br />
tungstitel wird hier jeweils um die Nation ergänzt, welches während der Informationsveranstal-<br />
tung <strong>im</strong> Mittelpunkt steht. Bisher wurden Frankreich, Russland, Indien und Italien thematisiert.<br />
Dabei basiert die Kooperation auf einer Partnerschaft mit einer ähnlich strukturierten Region wie<br />
Heilbronn-Franken (vgl. Schoch 2008, S. 71). Das Programm <strong>des</strong> Events wird zum einen durch<br />
Vorträge in- und ausländischer Experten gestaltet, die in erster Linie über Besonderheiten in den<br />
Bereichen Steuern und Recht <strong>des</strong> entsprechenden Lan<strong>des</strong> referieren. Zum anderen wird aufge-<br />
zeigt, was bei der Fachkräfteakquise und der interkulturellen Kommunikation mit den ausländi-<br />
schen Partnern zu beachten ist (vgl. WHF 2010c). Ziel ist es, die regionalen Firmen auf die un-<br />
ternehmerischen Expansionsmöglichkeiten in der Partnerregion <strong>des</strong> betrachteten Staates auf-<br />
merksam zu machen (vgl. WHF 2010d). Sind Betriebe an einer Expansion <strong>im</strong> Ausland interes-<br />
11 Die ohne Quellennachweis versehenen Angaben stammen aus einem persönlichen Interview mit Herrn Schoch,<br />
Geschäftsführer der WHF. Das detaillierte Interview ist <strong>im</strong> Anlage 10.1.1 zu finden.<br />
27
siert, so tritt die WHF als erster Ansprechpartner auf und vermittelt die Interessierten an die zu-<br />
ständigen Stellen. Die WHF positioniert sich so in Belangen der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> als „Dach<br />
der Region“ (vgl. Schoch 2009, S. 289).<br />
Eine neue Veranstaltung ist das EuropaForum: Heilbronn-Franken. In Zusammenarbeit mit<br />
dem Europabüro Wolpertshausen soll dieses Event regionale Firmen, Gemeinden und Bürger<br />
ansprechen. Den Anlass zur Durchführung bieten die strukturellen Veränderungen innerhalb der<br />
Europäischen Union (vgl. WHF 2010f). Der Zielgruppe „ (…)das Thema Europa transparent zu<br />
gestalten und Ansprechpartner in der Region zu benennen“ (WHF 2010e) wurde zum Anliegen.<br />
Um dies zu erreichen, diente der Impulsvortrag von Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel als An-<br />
stoß zur Diskussion von Vertretern aus Politik und Wirtschaft (vgl. WHF 2010f).<br />
Der seit 2007 durchgeführte StandortFocus: Heilbronn-Franken ist inzwischen fester Bestand-<br />
teil <strong>des</strong> Veranstaltungsprogramms der WHF. Dieses Event ist nach außen gerichtet und findet<br />
<strong>des</strong>halb in der jeweiligen Partnerregion statt. Zielgruppe sind die ausländischen Vertreter aus<br />
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Während <strong>des</strong> Programms wird die Gastregion, aber auch<br />
Heilbronn-Franken vorgestellt. Dadurch soll der internationale Bekanntheitsgrad der Region<br />
gesteigert werden und den Unternehmen Heilbronn-Franken als attraktiver Expansionsmarkt<br />
vorgestellt werden (vgl. WHF 2010i). Allgemein besteht das Ziel somit <strong>im</strong> Aufbau von Netz-<br />
werken zu öffentlichen und privatwirtschaftlichen Institutionen. Bei der Partnerauswahl wird auf<br />
Gemeinsamkeiten Wert gelegt, damit sie sich unterstützden auf die Ziele der WHF auswirken<br />
(vgl. Schoch 2009, S. 291). Der StandortFocus ist daher als regional-externes Äquivalent zum<br />
GlobalForum zu verstehen.<br />
Bereits drei Mal fand das Strategietreffen der Weltmarktführer in der Mulfinger Jagstmühle<br />
statt (vgl. WHF 2010l). Ausgangspunkt für die Veranstaltung ist die Tatsache, dass in Heilbronn-<br />
Franken überproportional viele Weltmarktführer ihren Stammsitz haben (vgl. Venohr 2010, S.<br />
122). So werden vor allem die Geschäftsführer dieser erfolgreichen Unternehmen eingeladen.<br />
Eine Regionalpräsentation bildet den Auftakt der Veranstaltung, an die sich Vorträge zu gegen-<br />
wärtigen Wirtschaftsthemen anschließen. Diese geben den Anstoß zu einer abschließenden Dis-<br />
kussionsrunde (vgl. WHF 2010j).<br />
28
5.2.2 Kernaktivitäten der betrachteten <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften und Kammern<br />
Mit dem Ziel, einen Einblick in die Arbeit der Wirtschaftsförderer und Kammern der Region zu<br />
geben und damit das Verständnis für die Durchführung spezifischer Events der Wirtschaftsförde-<br />
rer zu schärfen, sollen nun die allgemeinen Betätigungsfelder der Institutionen kurz erläutert<br />
werden. Eine Übersicht der Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Institutionen <strong>des</strong><br />
<strong>Standortmarketings</strong> und der WHF bietet Abbildung 7.<br />
Abb 7 Fachbeiratsmitglieder der WHF<br />
In Anlehnung an Schoch 2009, S. 289.<br />
Wirtschaftregion Heilbronn-Franken GmbH<br />
Verbände und Kammern Stadt- und Landkreise<br />
• Regionalverband Heilbronn-Franken<br />
• Handwerkskammer Heilbronn-<br />
Franken<br />
• Industrie- und Handelskammer<br />
Heilbronn-Franken<br />
• <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Raum<br />
Heilbronn<br />
• <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Main-<br />
Tauber<br />
• W.I.H. Wirtschaftsinitiative<br />
Hohenlohe<br />
• <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaft<br />
Schwäbisch Hall<br />
• Stabsstelle <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
Stadt Heilbronn<br />
Die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF) fungiert als „Marketingabteilung“<br />
der Region (vgl. Schoch 2009, S. 290). Aus diesem Grund sind neben dem Regionalverband<br />
Heilbronn-Franken alle in diesem Kapitel vorgestellten <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften Ge-<br />
sellschafter der WHF (vgl. Schoch 2008, S. 70). Die Aufgaben der WHF werden somit <strong>im</strong> Fach-<br />
beirat und innerhalb der Gesellschafterversammlung gemeinsam abgest<strong>im</strong>mt. Dabei haben sich<br />
die Tätigkeitsfelder, Standortmarketing und Fachkräfteakquise herauskristallisiert. Innerhalb<br />
dieser werden verschiedene Maßnahmen ergriffen (vgl. Schoch 2009, S. 287ff), wobei die<br />
Events <strong>im</strong> Standortmarketing in Kapitel 5.2.1 genauer vorgestellt werden.<br />
Ein sehr breites Leistungsspektrum kennzeichnet die Industrie- und Handelskammer Heil-<br />
bronn-Franken (IHK). Sie ist die Interessensvertretung aller Gewerbetreibenden der Region<br />
gegenüber Politik und Behörden, mit Ausnahme der Handwerker. Neben hoheitlich delegierten<br />
Selbstverwaltungsaufgaben, werden Themen wie Recht und Steuern, Umweltschutz, Unterneh-<br />
mensberatungen und -kooperationen sowie Förderung von Existenzgründern, Innovationen be-<br />
ziehungsweise Aus- und Weiterbildung behandelt (vgl. IHK 2010).<br />
29
Die St<strong>im</strong>men der Handwerker der Region in einer Institution zu bündeln, ist das Ziel der Hand-<br />
werkskammer Heilbronn-Franken (HWK). Sie sieht sich als aktiven Dienstleister mit drei<br />
Schwerpunktthemen (vgl. HWK 2010). Zunächst leistet die HWK Öffentlichkeitsarbeit und ver-<br />
tritt ihre Mitglieder gegenüber der Politik. Weiterhin n<strong>im</strong>mt die HWK eine soziale Verantwor-<br />
tung wahr. So wird <strong>im</strong> eigenen Bildungs- und Technologiezentrum eine Plattform für Aus- und<br />
Weiterbildung geschaffen. Der dritte Schwerpunkt liegt in der Beratung. Hier wird ein breites<br />
Spektrum abgedeckt, das von Gesprächen mit Existenzgründern über Rechtsberatung bis hin zu<br />
Informationen zum betrieblichen Umweltschutz reicht (vgl. Priemer 2010).<br />
Für die Verbesserung der Infrastruktur <strong>im</strong> Hohenlohekreis sieht sich die Wirtschaftsinitiative<br />
Hohenlohe (W.I.H.) zuständig. Daneben fällt auch allgemein die Förderung der Wirtschaft in<br />
ihren Aufgabenbereich. In Verbindung mit der Beratung angesiedelter und ansiedlungswilliger<br />
Firmen beziehungsweise Existenzgründer dient der Gewerbeflächenkatalog als Informationsme-<br />
dium zur Standortwahl. Zusätzlich werden mittels Standortmarketingmaßnahmen die Vorteile<br />
<strong>des</strong> Kreises beworben. Auch Informationsveranstaltungen und die Vermittlung von Förderpro-<br />
grammen zählen zu den Aufgaben der W.I.H. (vgl. W.I.H. 2010).<br />
Mit dem Ziel, für Arbeitnehmer und Unternehmer die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen, sieht sich die <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaft Schwäbisch Hall (WFG SHA) be-<br />
auftragt. Die Beratung der Unternehmen und die gemeinsame Erarbeitung von Strategiekonzep-<br />
ten soll die Branchenvielfalt <strong>im</strong> Landkreis erhalten, was die wirtschaftliche Entwicklung sichert.<br />
Dieses Bestreben wird durch die Vermittlung von Förderprogrammen und Projektarbeiten unter-<br />
stützt. Das Standortmarketing nach innen und außen ist eine weitere Aufgabe der WFG SHA.<br />
Diese wird unter anderem durch die Messebeteiligungen und der Durchführung von Veranstal-<br />
tungen sowie der Initiierung internationaler Netzwerke erfüllt (vgl. WFG SHA 2010).<br />
Bei der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Main-Tauber (WMT) spielt ebenfalls das Standortmarketing<br />
eine zentrale Rolle. Die Aktivitäten innerhalb dieses Schwerpunktes reichen von Messebeteili-<br />
gungen über das Ausschreiben von Preisen beziehungsweise Initiieren von Events bis hin zur<br />
Publikation aktueller Informationen <strong>des</strong> Landkreises via Internet-Newsletter. Beratungstätigkei-<br />
ten stellen eine weitere Hauptaufgabe der Arbeit dar. Innerhalb dieser werden Förderungs- und<br />
Finanzierungsmöglichkeiten aufgezeigt sowie Situationsanalysen durchgeführt und dementspre-<br />
chend Maßnahmen eingeleitet (vgl. WMT 2010).<br />
30
Für die Sicherung der Wirtschaftlichkeit setzt sich die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Raum Heilbronn<br />
(WFG HN) ein. Der Fokus liegt in dieser Gesellschaft insbesondere <strong>im</strong> Gedankenaustausch mit<br />
Unternehmen. Das Serviceangebot umfasst Informationen zu Finanzierungshilfen, eine Gewer-<br />
beflächendatendank sowie den Technologie-Transfer. In Verknüpfung mit Standortmarketing-<br />
maßnahmen richten sich die Aktivitäten sowohl an ansässige Unternehmer als auch an potentiel-<br />
le Investoren. Eine vertrauensvolle Basis wird dabei in persönlichen Gesprächen und kontinuier-<br />
licher Kontaktpflege geschaffen (vgl. WFG HN 2010).<br />
Die Stabsstelle <strong>Wirtschaftsförderung</strong> 12 (SWF) bearbeitet drei Hauptaufgabenfelder. Dazu zäh-<br />
len die Bestandssicherung, die Standortentwicklung und das Standortmarketing. Hinzu kommt<br />
die Abst<strong>im</strong>mung und Koordination mit anderen <strong>Wirtschaftsförderung</strong>s- und Marketinggesell-<br />
schaften der Region sowie die Aufgabenerfüllung <strong>des</strong> Einheitlichen Ansprechpartners <strong>im</strong> Sinne<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie. Im Rahmen der täglichen Arbeit sucht die Stabsstelle stets den<br />
persönlichen Kontakt zu Heilbronner Unternehmen und initiiert Projekte. Alle Maßnahmen ste-<br />
hen dabei unter dem Fokus Heilbronn als urbane, dynamische und moderne Stadt zu präsentie-<br />
ren, die dem Strukturwandel positiv begegnet.<br />
5.2.3 Methodenbeschreibung der Befragung<br />
Zur Identifikation der Schnittstellen <strong>im</strong> Standortmarketing der Wirtschaftsförderer und Kammern<br />
in Heilbronn-Franken wurden bereits in Kapitel 5. Hypothesen aufgestellt, die der Untersuchung<br />
einen Rahmen geben. Um diese belegen beziehungsweise widerlegen zu können, wird das Wis-<br />
sen von Experten zu diesem Thema genutzt. Entsprechend dem Untersuchungsziel handelt es<br />
sich dabei um die Fachbeiratsmitglieder 13 der WHF. Im Zusammenhang mit der Untersuchung<br />
nehmen sie eine besondere Stellung ein (vgl. Gläser / Laudel 2009, S. 13). Sie vertreten einer-<br />
seits ihre Institution und sind andererseits über die Aktivitäten der WHF <strong>im</strong> Bilde. Deshalb wer-<br />
den die Fachbeiratsmitglieder einzeln um einen Termin für ein leitfadengestütztes Experteninter-<br />
view gebeten. 14<br />
Ein leitfadengestütztes Experteninterview bringt den Vorteil mit sich, dass der vorbereitete<br />
Leitfaden nur den groben Rahmen für den Verlauf <strong>des</strong> Interviews vorgibt. Dadurch kann der<br />
12 Die folgenden Aussagen stammen aus einen persönlichen Gespräch mit Herrn Billek, Leiter der Stabsstelle. Das<br />
detaillierte Interview ist <strong>im</strong> Anlage 10.1 2 zu finden.<br />
13 Der Fachbeirat setzt sich aus sachkundigen Personen zusammen, die von den Gesellschaftern entsendet wurden.<br />
Seine Aufgabe ist es, die Geschäftsführung der WHF beratend zur Seite zu stehen (in Form von Anregungen und<br />
Empfehlungen) (vgl. Schoch 2008, S. 70f.).<br />
14 In Anlage 10.2.1 befindet sich der Leitfaden.<br />
31
Interviewleiter je nach Verlauf <strong>des</strong> Gesprächs, flexibel auf den Befragten eingehen (vgl. ebd. , S.<br />
42). Durch die soziale Interaktion besteht die Vermutung, dass der Experte die Bedeutung der<br />
Befragung höher bewertet, somit intensiver über seine Aussage nachdenkt und folglich ehrlich<br />
antwortet (vgl. Mummendy / Gran 2008, S. 49). Der Gesprächsleitfaden erhält durch die Eintei-<br />
lung in die Bereiche<br />
• Statistische Datenerfassung<br />
• Allgemeine Fragen<br />
• Standortmarketing (optional mit Zusatzitems zu den Events)<br />
• Doppelstrukturen und<br />
• Anonymität eine Grobstruktur.<br />
Das Interview findet während eines persönlichen Treffens statt. Im Vorfeld kommt es während<br />
der telefonischen Terminabsprache zum ersten Kontakt zwischen den Gesprächspartnern. Aus<br />
diesem Grund wird auf ein, in der Literatur empfohlenes Deckblatt mit Informationen zur Unter-<br />
suchung verzichtet (vgl. Borg 2000, S. 108; Kirchhoff et al. 2003, S. 29). Statt<strong>des</strong>sen ist dem<br />
Gesprächsleitfaden ein kurzer Einleitungstext beigefügt, der die prägnanten Fakten für die Be-<br />
fragung enthält.<br />
Die statistische Datenerfassung stellt sicher, dass die Angaben somit auch <strong>im</strong> Nachhinein noch<br />
nachvollzogen werden können, indem etwa der Ansprechpartner bei Rückfragen wieder kontak-<br />
tiert werden kann. Gleichzeitig stellen diese Faktfragen „Eisbrecherfragen“ dar, die problemlos<br />
zu beantworten sind (vgl. Kirchhoff et al. 2003, S. 21; Kromrey 2009, S. 358). Die Option, diese<br />
Fragen zum Schluss <strong>des</strong> Gesprächs zu stellen, wurde daher nicht genutzt. Die Items nach der<br />
Mitarbeiterzahl <strong>im</strong> Standortmarketing als auch nach dem Bestehen der Institution sind somit<br />
angeführt, um einen leichteren Einstieg in das Interview zu ermöglichen (Kirchhoff et al. 2003,<br />
S. 20f.). Sie werden in der Auswertung eine untergeordnete Rolle spielen.<br />
Im zweiten Teil folgen allgemeine Fragen. Zuerst werden die Experten in einer offenen Frage<br />
gebeten, Aussagen zu den Zielen der Institution zu treffen (vgl. Hüttner / Schwarting 2002, S.<br />
101). In der Auswertung soll dadurch deutlich werden, welche unterschiedlichen Ziele die ein-<br />
zelnen Wirtschaftsförderer verfolgen. Das Item zur Zielgruppe zeigt auf, ob eine scheinbar dop-<br />
pelt durchgeführte Veranstaltung tatsächlich in beiden Fällen die gleiche Zielgruppe und damit<br />
eine Überschneidung aufweist.<br />
32
Der dritte Bereich untersucht das Standortmarketing der Institution näher. Ausgehend von den<br />
Schwerpunkten, die innerhalb einer ersten Recherche der Verfasserin zu den untersuchten Insti-<br />
tutionen, ergeben sich die Antwortmöglichkeiten für diese geschlossene Frage (vgl. ebd. , S.<br />
103). Ist es zutreffend, dass der befragte Wirtschaftsförderer auch ein von der WHF bearbeitetes<br />
Themengebiet angibt, werden in diesem Fall zusätzliche Items in das Interview eingebaut. Der<br />
Interviewer informiert sich zudem <strong>im</strong> Vorfeld über die Institution und deren Veranstaltungen<br />
(vgl. Gläser / Laudel 2009, S. 149), um dem Experten möglicherweise durch Beispiele eine Er-<br />
innerungshilfe zu bieten (vgl. Mummendy / Gran 2008, S. 55).<br />
Die Zusatzitems 15 umfassen einen Fragenkatalog, der entsprechend der Anzahl, der in Item 3.1<br />
gesetzten Kreuze abgefragt wird. Die Fragen orientieren sich dabei an NUFERS D<strong>im</strong>ensionen<br />
der Eventmarketing-Strategie (vgl. Nufer 2007, S. 71). Nach der formalen Frage nach dem Titel<br />
<strong>des</strong> Events, wird der Experte nach detaillierten Informationen der Veranstaltung gefragt. Da-<br />
durch soll deutlich werden, inwiefern innerhalb der Veranstaltungen in Heilbronn-Franken die<br />
gleichen Schwerpunkte eine Rolle spielen, zu welchen Themen und aus welchem Beweggrund<br />
das Events stattfindet beziehungsweise welche Ziele erreicht werden sollen. In Abst<strong>im</strong>mung mit<br />
den allgemeinen Fragen können anschließend Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Die<br />
Items zur Herkunft der Zielgruppe und Dauer sowie Häufigkeit der Durchführung sind als ge-<br />
schlossene Faktfragen formuliert. Die Klassifizierung ergibt sich hier ebenfalls aus den vorange-<br />
gangen Recherchen der Verfasserin (vgl. Kirchhoff et al. 2003, S. 20f.).Die Anzahl der Teilneh-<br />
mer wird in einer offenen Frage artikuliert, wobei die Experten gebeten werden einen Richtwert<br />
oder Zahlenbereich anzugeben. Wie die Finanzierung beziehungsweise Refinanzierung <strong>des</strong><br />
Events organisiert ist, klärt das darauf folgende Item. Aussagen zu Teilnahmegebühren und För-<br />
derungen werden an dieser Stelle getroffen. Informationen zur Besucherintegration werden durch<br />
eine offene und eine geschlossene Frage eingeholt. Die geschlossene Frage zeigt auf, ob die<br />
Teilnehmer aktiv oder passiv an der Veranstaltung beteiligt werden. In der sich anschließenden<br />
offenen Frage werden detaillierte Informationen zur Art und Weise der Integration geklärt.<br />
Nachdem sich das Fachbeiratsmitglied schon gedanklich näher mit dem Thema Veranstaltungen<br />
<strong>im</strong> Standortmanagement auseinander gesetzt hat, wird gebeten, <strong>im</strong> Bereich Doppelarbeit Urteile<br />
abzugeben. Durch den <strong>Kontext</strong> sind die kognitiven Informationen bereits verfügbar (vgl. Mum-<br />
mendy / Gran 2008, S. 43). Zuerst soll eine Aussage dazu getroffen werden, inwieweit eine<br />
Doppelarbeit <strong>im</strong> Bereich der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> in Heilbronn-Franken besteht. Sollte diese<br />
15 In Anlage 10.2.2 befinden sich die Zusatzitems.<br />
33
Frage mit nein beantwortet werden, so fallen die Fragen 4.2 und 4.3 weg. Andernfalls wird in der<br />
folgenden offenen Frage genauer nach diesen Stellen gefragt. Dabei ist angedacht, dass der Ex-<br />
perte Aussagen darüber trifft, bei welchen Veranstaltungen beziehungsweise zwischen welchen<br />
Institutionen eine Doppelarbeit auftritt. Zudem wird er gebeten Lösungsvorschläge zu unterbrei-<br />
ten. Sollte sich in der Auswertung zeigen, dass in Frage 4.2 häufig die gleichen Aussagen getrof-<br />
fen wurden und in Frage 4.3 die Doppelarbeit negativ bewertet wurde, lässt sich ein dringender<br />
Handlungsbedarf schlussfolgern. Abschließend werden in Item 4.4 alle Experten angehalten eine<br />
Aussage zu treffen, die den Bedarf einer engeren Zusammenarbeit offen legt. Die lässt gleichzei-<br />
tig eine ´Tendenz zur Handlungsbereitschaft ablesen. Diese anspruchsvolleren Fragen werden<br />
bewusst <strong>im</strong> hinteren Teil <strong>des</strong> Interviews gestellt. Unter<strong>des</strong>sen hat sich zwischen Interviewleiter<br />
und Befragtem ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, welches die Antwortwahrscheinlichkeit er-<br />
höht. Sollte das Fachbeiratsmitglied trotzdem das Interview abbrechen, sind zumin<strong>des</strong>t die vor-<br />
hergehenden Informationen verwendbar (vgl. ebd. , S. 50).<br />
Die letzte Frage bezieht sich auf die Anonymität. Wünscht das Fachbeiratsmitglied, dass seine<br />
Angaben anonym bleiben, so wird in den folgenden Erläuterungen nur die Institution genannt.<br />
An dieser Stelle sei bemerkt, dass diese Untersuchungsmethode auch Nachteile mit sich bringt.<br />
Generell wird der Befragte vom Setting <strong>des</strong> Interviews und seiner sozialen Kognition beeinflusst.<br />
Zudem wirken sich Reihenfolge, Formulierung und Skaleneinteilung – kurz die gesamte Gestal-<br />
tung <strong>des</strong> Leitfadens - auf die Beantwortung der Items aus (vgl. ebd. , S. 39ff). Weiterhin sind die<br />
Kernfragen offen formuliert. Sie bergen die Gefahr einer Multid<strong>im</strong>ensionalität und sind stark<br />
vom Ausdrucksvermögen <strong>des</strong> Befragten abhängig (vgl. Hüttner / Schwarting 2002, S. 101).<br />
5.2.4 Auswertung der Befragung<br />
Dieses Kapitel enthält die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage und gibt Aufschluss, inwiefern<br />
die in Abschnitt 5. getroffenen Behauptungen 16 zutreffend sind.<br />
Zum leichteren Verständnis wird an dieser Stelle mit der Auswertung <strong>des</strong> fünften Bereichs <strong>des</strong><br />
Interviews begonnen.<br />
16 In Anlage 10.3 befindet sich die gesamte Auswertung.<br />
34
Institution<br />
WHF<br />
IHK<br />
HWK<br />
W.I.H.<br />
WFG SHA<br />
WMT<br />
SWF<br />
Abb. 8 Auswertung Frage 5.<br />
Anonymität gewünscht?<br />
nein<br />
ja<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
Ansprechpartner<br />
Herr Schoch<br />
---<br />
Herr Gmyrek<br />
Frau Klinger<br />
Herr Wahl<br />
Herr Lauterwasser<br />
Herr Billek<br />
Wie in Abbildung 8 zu erkennen ist, wollte nur das Fachbeiratsmitglied der IHK nicht nament-<br />
lich genannt werden. Alle anderen Experten sind mit der Veröffentlichung der getroffenen Aus-<br />
sagen in ihrem Namen einverstanden. Es fällt auf, dass die WFG HN in der obigen Tabelle nicht<br />
aufgeführt ist. Grund hierfür ist, dass <strong>im</strong> Befragungszeitraum die Stelle <strong>des</strong> Geschäftsführers<br />
nicht besetzt war. Die WFG HN fällt somit aus der Auswertung heraus.<br />
Die Auswertung der statistischen Daten ergibt auf Seiten der Mitarbeiterzahlen den Institutio-<br />
nen ein Mittelwert 17 von 3,7 Personen <strong>im</strong> Standortmarketing. Diese Zahl unterstreicht die in Ka-<br />
pitel 2.4 getroffene Aussage, dass wirtschaftsfördernde Institutionen über ein geringes Personal-<br />
kontingent verfügen. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass die IHK keine Angestellten <strong>im</strong> Be-<br />
reich Standortmarketing beschäftigt, da dies nach eigener Aussage Aufgabe anderer Institutionen<br />
sei. Daher entfallen gleichzeitig die Fragen zum dritten Abschnitt. Der Wert selbst ist zudem<br />
auffällig. Er ergibt sich aus der Tatsache, dass beispielsweise bei der W.I.H. das Personal nicht<br />
zu 100 Prozent mit der Aufgabe der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> betraut ist, sondern die Arbeitsverträge<br />
einen Zeitaufwand von 80 Prozent vorgeben.<br />
Werden <strong>im</strong> Abschnitt allgemeine Fragen die Ziele der jeweiligen Institution betrachtet, fallen<br />
hier einige Überschneidungen auf. Diese sind dadurch zu begründen, dass alle Organisationen,<br />
direkt mit der Aufgabe der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> betraut sind. Daher verfolgen, abgesehen von<br />
der WHF, alle untersuchten Einrichtungen das Ziel der Unternehmensberatung- und Förderung,<br />
wobei IHK und HWK dabei in erster Linie ihre Mitgliedsunternehmen fokussieren. Weiterhin<br />
besteht eine weitgehende Übereinst<strong>im</strong>mung be<strong>im</strong> Ziel <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong>, welches alle rei-<br />
nen Wirtschaftsförderer verfolgen. Ausgehend von der Definition <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> in Ka-<br />
pitel 3.1 ist zu diskutieren, inwiefern das Standortmarketing nicht schon selbst Ziele, wie die<br />
Unterstützung von Existenzgründern oder die Technologieförderung, beinhaltet. Daher ist zu<br />
17 Alle Mittelwerte und Durchschnittswerte bezeihen sich auf das arithmetische Mittel.<br />
35
vermuten, auch die WHF mit Unternehmensberatung- und Förderung beschäftigt ist. Die Be-<br />
trachtung der Zielgruppen legt offen, dass alle Befragten die ansässigen Unternehmen fokussie-<br />
ren, wobei diese bei den kreisweiten Wirtschaftsförderern differieren. Die weiteren Zielgruppen<br />
der Institutionen unterscheiden sich ebenfalls. So nennen beispielsweise IHK und HWK ihre<br />
Mitglieder und die WFG SHA neben internen Firmen und externen Investoren sowie Multiplika-<br />
toren auch Touristen, Existenzgründer und Bürger. Die erste Hypothese „Die Zielgruppen der<br />
Befragten differieren.“ ist daher zu bejahen.<br />
Der Abschnitt Standortmarketing zeigt <strong>im</strong> ersten Teil auf, ob die Fachbeiratsmitglieder zu den<br />
gleichen Themen Events veranstalten, wie die WHF.<br />
Clustermanagement<br />
Weltmarktführer<br />
Demographischer Wandel<br />
Eventthema<br />
Erneuerbare Energien / Umweltschutz<br />
Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
Global Networking / überregionale Partnerschaften<br />
Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder<br />
Abb. 9 Auswertung Frage 3.1<br />
WHF<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
IHK<br />
HWK<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
Institution<br />
x<br />
WFG SHA<br />
Abbildung 10 zeigt, dass die WHF ausschließlich be<strong>im</strong> Thema Weltmarktführer alleiniger Initia-<br />
tor von Veranstaltungen ist. Alle anderen Themen werden auch von min<strong>des</strong>tens einer anderen<br />
befragten Einrichtung durchgeführt.<br />
Clustermanagement<br />
Weltmarktführer<br />
Demographischer Wandel<br />
Eventthema<br />
Erneuerbare Energien / Umweltschutz<br />
Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
Global Networking / überregionale Partnerschaften<br />
Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder<br />
Abb. 10 Auswertung Frage 3.2<br />
WHF<br />
IHK<br />
HWK<br />
W.I.H.<br />
Institution<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
WFG SHA<br />
Diese potentiellen Doppelarbeiten wurden durch die Anwendung der Zusatzitems genauer be-<br />
trachtet. Anhand verschiedener Kriterien, wurden 18 Events genauer untersucht, woraus sich<br />
W.I.H.<br />
WMT<br />
x<br />
x<br />
x<br />
WMT<br />
SWF<br />
x<br />
SWF<br />
36
eine überarbeitete Tabelle (Abbildung 11) ergibt. 18 Die zweite Hypothese „Alle betrachteten<br />
Wirtschaftsförderer und Kammern fokussieren <strong>im</strong> Rahmen ihrer Veranstaltungen die gleichen<br />
Themen.“ ist somit nicht korrekt. Auffällig dabei ist, dass alle Befragten nahezu ausschließlich<br />
Events durchführen, die <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> der in Abschnitt 4.2 vorgestellten Eventtypologie, folgen-<br />
dermaßen zu kategorisieren sind:<br />
• Anlass- und markenorientiert: Aktuelle Themen der Wirtschaft werden als Anlass ge-<br />
nutzt, um den eigenen Standort zu präsentieren.<br />
• Unternehmensextern: Die Veranstaltungen richten sich an die Anspruchsgruppen in-<br />
und außerhalb der Region beziehungsweise <strong>des</strong> Landkreises.<br />
• Infotainment: Grundsätzlich sollen über das Event Informationen transportiert werden;<br />
durch eine aktive Integration der Eventkonsumenten wird die freizeitorientierte D<strong>im</strong>ensi-<br />
on in die Veranstaltung integriert.<br />
Die Besucherintegration läuft dabei <strong>im</strong>mer nahezu gleich ab. Es werden Impulsvorträge zu ei-<br />
nem spezifischen Themengebiet präsentiert. Im Anschluss daran können innerhalb einer Diskus-<br />
sionsrunde Fragen gestellt und Anregungen gegeben werden. Das daraufhin häufig folgende ge-<br />
meinsame Essen wird zusätzlich für Einzelgespräche genutzt. Die Behauptung, dass die Teil-<br />
nehmer der Events der untersuchten Organisationen aktiv integriert werden, ist daher zu bejahen.<br />
Im Durchschnitt besuchen 46,7 Rezipienten ein Standortmarketing. Die Betrachtung der Mittel-<br />
werte je untersuchte Institution legt jedoch große Schwankungen offen. So besuchen 108,8 Per-<br />
sonen Veranstaltungen der WFG SHA und nur 23,3 konsumieren Events der WMT. Die Teil-<br />
nehmer stammen dabei nahezu ausschließlich aus dem jeweiligen Kreis oder der Region und<br />
finden in einem Turnus von ein bis fünfmal jährlich statt.<br />
Für die Beurteilung der vierten und fünften Hypothese wird nun noch die Auswertung <strong>des</strong> Be-<br />
reichs Doppelarbeit <strong>des</strong> Interviewleitfadens betrachtet. Die Ergebnisse der ersten Frage ergibt,<br />
dass über die Hälfte der befragten Experten – 57,1 Prozent – zu der Einschätzung kommen, dass<br />
es <strong>im</strong> Bereich der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> in der Region zu einer Doppelarbeit kommt. Herr Lau-<br />
terwasser und Herr Billek sehen jeweils Überschneidungen in der Arbeit der SWF und der WFG<br />
HN, da sich beide Einrichtungen für den Raum Heilbronn verantwortlich fühlen. Die IHK<br />
glaubt, dass durch eine engere, prozessuale, themenweise Abst<strong>im</strong>mung mit der WHF Doppelar-<br />
beiten zu vermeiden sind. Insbesondere sind hier die Themen Energie, Umwelt und Außenwirt-<br />
schaft sowie die bereitgestellten Zeitschriften Wachstums<strong>im</strong>pulse der WHF und w.news der IHK<br />
18 In Kapitel 6.2 finden sich detaillierte Erläuterungen für diese Einschätzung.<br />
37
zu diskutieren. Die HWK wünscht sich allgemein eine engere Abst<strong>im</strong>mung zwischen den Wirt-<br />
schaftsförderungsgesellschaften und erkennt vor allem bei IHK, WHF und WFG HN eine Dop-<br />
pelarbeit <strong>im</strong> Hinblick auf die Messe Expo Real. Herr Billek sieht einerseits die Arbeit der WHF<br />
in den Bereichen Weltmarktführer und EU-Förderung als problematisch, da diese nach seiner<br />
Meinung das Thema Bestandspflege betreffen und daher Aufgabe der Wirtschaftsförderer der<br />
Kreise sind. Zudem sieht die SWF eine Doppelarbeit in der Gewerbeflächenvermarktung der<br />
Wirtschaftsförderer. Herr Billek merkt hier allerdings an, dass an dieser Stelle kein Handlungs-<br />
bedarf bestehe, da alle Wirtschaftsförderer <strong>im</strong> Bezug auf dieses Thema in gegenseitiger Konkur-<br />
renz stehen und daher die Doppelarbeit eine logische Konsequenz der Bemühungen aller Wirt-<br />
schaftsförderer um Investoren sei. Die vierte Hypothese ist daher nicht korrekt, die Befragten<br />
haben an keiner Stelle die Doppelarbeit als ausschließlich positiv bewertet.<br />
Die Verfasserin teilt die Auffassung der Befragten zum Thema Doppelarbeit nur stückweise.<br />
Kapitel 6.2 macht deutlich, dass zumin<strong>des</strong>t <strong>im</strong> Standortmarketing keine Doppelarbeit zu erken-<br />
nen ist. Vielmehr hat die Autorin den Eindruck einer kooperativen Zusammenarbeit gewonnen,<br />
in der Zuständigkeiten und Zielgruppen klar abgegrenzt sind. Es fällt auf, dass häufig der inter-<br />
viewte Experte Doppelarbeiten vor allem zwischen anderen Institutionen erkennt. Aus diesen<br />
Gründen ist es empfehlenswert auf Basis dieser Interviews gemeinschaftliche Dialoge zu führen.<br />
Diese sollten genutzt werden, um Vorurteile gegenüber anderen Wirtschaftsförderern bezie-<br />
hungsweise Kammern abzubauen und Missfallen in der Abst<strong>im</strong>mung klar anzusprechen.<br />
In der vierten Frage zum Thema Doppelarbeit haben noch einmal alle Interviewten eine Aussage<br />
zum Thema engere Zusammenarbeit zu treffen.<br />
Institution<br />
WHF<br />
IHK<br />
HWK<br />
W.I.H.<br />
WFG SHA<br />
WMT<br />
SWF<br />
% (für ja)<br />
Abb. 11 Auswertung Frage 4.4<br />
prinzipiell engere Abst<strong>im</strong>mung?<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
100,00<br />
realisierbar?<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
57,14<br />
*Begründung, wenn aus Sicht <strong>des</strong> Befragten eine engere Abst<strong>im</strong>mung nicht realisierbar ist<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
Begründung*<br />
nicht vorhandener Wille<br />
aller Beteiligten<br />
zusätzlicher Zeitaufwand<br />
zusätzlicher Zeitaufwand<br />
Die Abbildung 11 macht deutlich, dass alle Befragten, prinzipiell eine engere Abst<strong>im</strong>mung in der<br />
Zusammenarbeit als positiv erachten. Die fünfte Behauptung ist daher als korrekt zu bewerten.<br />
38
Allerdings halten Frau Klinger und Herr Lauterwasser aufgrund <strong>des</strong> zusätzlichen Zeitaufwan<strong>des</strong><br />
das Vorhaben für nicht umsetzbar. Herr Schoch merkt an, dass zwar grundsätzlich ausreichend<br />
Plattformen und Anlässe zur Abst<strong>im</strong>mung gegeben sind, diese aber in erster Linie den Willen<br />
aller Beteiligten voraussetzt.<br />
6. Schnittstellenmanagement<br />
Der folgende Punkt vermittelt einerseits theoretische Grundlagen zum Veränderungsmanage-<br />
ment und wird andererseits noch einmal die Auswertung der Zusatzitems <strong>des</strong> Interviewleitfadens<br />
thematisieren.<br />
6.1 Schnittstellenorganisation durch Veränderungsmanagement<br />
Auf Basis der Literatur werden nachstehend Konzepte <strong>des</strong> Veränderungsmanagements sowie<br />
entsprechende Instrumente kurz vorgestellt. Neben den folgenden Instrumenten können auch die<br />
in Kapitel 2.3 vorgestellten Lösungsansätze als Optionen hinzugezogen werden. Deren Einsatz<br />
kann beitragen, die Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderer und damit auch das Schnittstellen-<br />
management zu opt<strong>im</strong>ieren. Die Ausführungen sind unter der Max<strong>im</strong>e zu verstehen, dass bei den<br />
betrachteten Institutionen Einigkeit über einen Handlungsbedarf herrscht.<br />
Ein besonders radikales Konzept ist das Business Process Reengineering (BPR). Die Leitidee<br />
ist es, völlig neue Strukturen zu <strong>im</strong>plementieren, um den Bedürfnissen von Kunden und Mitar-<br />
beitern besser Rechnung tragen zu können. Zu diesem Zweck wird der Arbeitsablauf prozessori-<br />
entiert ausgerichtet. Klar abgegrenzte Funktionsbereiche werden von einer ganzheitlich integra-<br />
tiven Organisation abgelöst, in der die Mitarbeiter weit reichende Befugnisse erhalten (vgl. Sla-<br />
manig 2003, S. 5ff). Dieses Empowerment der Führungsebene bietet ein Kosten- und Zeiteinspa-<br />
rungspotential sowie die Möglichkeit zur Verbesserung der Servicequalität der Wirtschaftsförde-<br />
rungsgesellschaft (vgl. Marek 2010, S. 76).<br />
Eine vergleichbar radikale Philosophie verfolgt strategisches Re<strong>des</strong>ign. Hier wird in einem<br />
Top-down-Prozess das Unternehmen organisatorisch an das Umfeld angepasst. Im Unterschied<br />
zum BPR sind hier die Mitarbeiter zu Beginn <strong>des</strong> Prozesses stark in die Strategiediskussionen<br />
integriert, sodass eine hohe Akzeptanz und geringere Widerstände gewährleistet sind (vgl. Kraus<br />
/ Becker-Kolle / Fischer 2006, S. 24).<br />
39
Der Vorteil der Implementierung einer lernenden Organisation ist die Kontinuität. Diese Stra-<br />
tegie richtet die Infrastruktur der Wirtschaftsförderer auf einen vereinfachten Lernprozess aus,<br />
damit die Betroffenen zum Lernen motiviert werden. Ziel dieser Umstrukturierung ist es, Wissen<br />
regional verfügbar zu machen. Das Wissen der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> ist dadurch vom Indivi-<br />
duum unabhängiger (vgl. ebd. , S. 34ff).<br />
Die, aus Sicht der Verfasserin in Heilbronn-Franken, am besten geeignete Veränderungsstrategie<br />
ist die Organisationsentwicklung. Im Fokus steht bei diesem Konzept die Modifizierung von<br />
Handlungsmustern und Einstellungen. Alle Beteiligten werden so intensiv wie möglich in die<br />
Gestaltung der Prozessarchitektur einbezogen, indem ausgewählte Mitarbeiter von den Aufgaben<br />
<strong>des</strong> Tagesgeschäfts entlastet werden und zudem an der Prozessgestaltung arbeiten. So wird Ak-<br />
zeptanz geschaffen und Widerstände abgebaut. Probleme in der praktischen Umsetzung in Heil-<br />
bronn-Franken können aufgrund <strong>des</strong> hohen Zeitaufwan<strong>des</strong>, der notwendigen Personalfreistellung<br />
sowie den fehlenden Erfahrungswerten mit organisatorischen Lernprozessen entstehen (vgl.<br />
Schiersmann / Thiel 2010, S. 30ff). Letztendlich sollten aber sowohl der Fachbeirat als auch die<br />
Gesellschafter gemeinsam entscheiden, welcher Change-Prozess als effizient und praktizierbar<br />
erachtet wird, um das Schnittstellenmanagement zu opt<strong>im</strong>ieren. Hilfreich kann hier <strong>im</strong> Vorfeld<br />
eine umfangreiche Evaluierung aller Optionen sein.<br />
Instrument<br />
Benchmarking: Die Schwächen der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> in Heilbronn-Franken werden identifiziert und durch die<br />
Anpassung der Umgebung von Best Practice Beispielen an die individuellen Gegebenheiten versucht, die eigenen<br />
Prozesse zu verbessern sowie die Leistungsfähigkeit zu steigern.<br />
SWOT-Analyse: In die individuellen Stärken und Schwächen werden die Chancen und Risiken der Umwelt <strong>im</strong><br />
Rahmen einer Portfolioanalyse einbezogen. Somit kann aus dem Ist- ein Soll-Konzept entwickelt werden.<br />
Organisationsdiagnose: Durch die persönliche Befragung aller Betroffenen kann die tatsächliche Organisation der<br />
regionalen <strong>Wirtschaftsförderung</strong> beschrieben werden. Die hier identifizierten Probleme bieten gleichzeitig den<br />
Ausgangspunkt für Veränderungen.<br />
Strategieentwicklung: Der Opt<strong>im</strong>ierungswunsch bildet den Anstoß für die Positionierung <strong>des</strong> Wirtschaftsförderers<br />
am Markt und die Schaffung eines einmaligen Leistungsspektrums, um Wettbewerbsvorteile zu realisieren.<br />
Interventions<strong>des</strong>gin: es lenkt alle Change-Maßnahmen, indem feste Regelungen zum Eingreifen in den<br />
Veränderungsprozess vereinbart werden.<br />
Kommunikationsmatrix: Das Informationsschema definiert Informationsflüsse sowie den Grad der Betroffenheit<br />
bzw. Einflussnahme einer Person in einem Projekt oder Prozess.<br />
TCP-Matrix: Durch die Gegenüberstellung technischer, politischer und kultureller Aktionsfelder mit den<br />
Instrumenten <strong>des</strong> Managements werden bedeutsame Veränderungen <strong>im</strong> Prozess erfasst sowie hinderliche Faktoren<br />
identifiziert.<br />
Balanced Scorecard: Monetäre und nichtmonetäre Größen werden in ein integriertes Kennzahlensystem übertragen,<br />
welches die Leistungssektoren Kosten, Zeit, interne Prozesse und Mitarbeiterqualität umfasst. Diese<br />
mehrd<strong>im</strong>ensionale Kennzahlenrechnung kann einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterstützen.<br />
Abb. 12 Instrumente <strong>des</strong> Veränderungsmanagements<br />
In Anlehnung an siehe Literaturquellen.<br />
Quelle<br />
vgl. Siebert / Kempf<br />
2008, S. 8<br />
vgl. Wiesner / Sponholz<br />
2007, S. 49<br />
vgl. Wandtke 2010, S.<br />
8f.<br />
vgl. Müller-Spanka /<br />
Wagner 2003, S. 15f.<br />
vgl. Kraus / Becker-<br />
Kolle / Fischer 2006, S.<br />
217<br />
vgl. Kuster et al. 2008,<br />
S. 174f.<br />
vgl. Kraus / Becker-<br />
Kolle / Fischer 2006, S.<br />
221f.<br />
vgl. Niven 2009, S. 17;<br />
vgl. Keuper, 2001, S.<br />
283f.<br />
40
Die oben stehende Abbildung 12 verdeutlicht, in Ergänzung zu Kapitel 2.3, stichwortartig einige<br />
Instrumente, die den regionalen Change-Prozess unterstützen können.<br />
6.2 Handlungsempfehlungen für das Schnittstellenmanagement in Heilbronn-Franken<br />
Werden die durchgeführten Experteninterviews als Organisationsdiagnose der regionalen Wirt-<br />
schaftsförderung betrachtet, so kann das Instrument als ein Schritt - der <strong>im</strong> vorigen Kapitel emp-<br />
fohlenen Organisationsentwicklung - gewertet werden. Daher soll nun noch einmal genauer auf<br />
die Schnittstellen <strong>des</strong> dritten Abschnittes <strong>des</strong> Interviewleitfadens eingegangen werden, sodass die<br />
Einschätzungen der Abbildung 11 verständlich werden 19 . Zusätzlich werden in jedem Bereich<br />
von der Verfasserin Handlungsempfehlungen für die Organisationsentwicklung <strong>im</strong> Bereich<br />
Events gegeben.<br />
Im Bereich Clustermanagement hat die WFG SHA das Projekt Packaging Valley ins Leben<br />
gerufen, wobei Veranstaltungen wie die Packaging Valley Days initiiert werden. Zudem führt<br />
die WMT Workshops zum Gesundheitscluster beziehungsweise Produktion und Logistik durch.<br />
Auch die SWF initiiert Workshops <strong>im</strong> Bereich Kreativwirtschaft. Daneben sieht die WHF in<br />
diesem Trendthema ein Mittel für das Global Networking. Der Aufbau von Partnerschaften zu<br />
Regionen weltweit wird durch gemeinsame Cluster erleichtert. Dies sichert die regelmäßige<br />
Durchführung von Events, wie das GlobalForum oder der StandortFocus, bei denen die WHF die<br />
Vorteile der Region präsentieren kann. Eine deutliche Überschneidung ist hier somit nicht er-<br />
kennbar. Die Wirtschaftsförderer fokussieren jeweils in ihrem Kreis ein anderes Cluster. Die<br />
WHF dient in diesem System als Schnittstelle zwischen Kreis- und Lan<strong>des</strong>ebene. Sie bündelt die<br />
Cluster regional Ebene und kommuniziert sie an die zuständige Stelle in Stuttgart. Diese Organi-<br />
sation hat sich bisher bewährt und sollte aus diesem Grund beibehalten werden. Die Kompeten-<br />
zen <strong>des</strong> Clustermanagements liegen damit bei den Wirtschaftsförderern der Kreise. Die WHF<br />
bündelt diese Potentiale und für die Vermarktung Heilbronn-Frankens und entwickelt so einen<br />
gesamtregional wichtigen Standortfaktor.<br />
Zum Thema demographischer Wandel werden in der Region ebenfalls mehrere Veranstaltun-<br />
gen angeboten. Neben der WHF, die das Thema zuweilen <strong>im</strong> StandortDialog bearbeitet, veran-<br />
stalten die W.I.H. und die WFG SHA veranstalten eigene Events zu diesem Schwerpunkt. Hier<br />
sind starke Überschneidungen erkennbar. Allerdings sind fokussieren beide Veranstalter Ziel-<br />
19 Zudem sei nochmals auf die in Anlage 10.3.3 enthaltene Auswertung <strong>des</strong> Abschnittes Standortmarketing verwie-<br />
sen.<br />
41
gruppen aus ihrem Landkreis, sodass hier keine Doppelarbeit besteht. Zudem führt auch Herr<br />
Gmyrek eine Veranstaltung zu diesem Thema durch. Allerdings sei hier bemerkt, dass die HWK<br />
ausschließlich Handwerker fokussiert. Daher ist es allgemein sinnvoll ein Event zum gleichen<br />
Thema <strong>im</strong> Landkreis anzubieten, zu dem auch Nicht-Handwerker eingeladen werden können.<br />
Folglich gibt es keine Überschneidungen zwischen Veranstaltungen der HWK und anderen be-<br />
trachteten Institutionen, sodass in der HWK-Spalte in Abbildung 11 alle Kreuze für eine poten-<br />
tielle Doppelarbeit wegfallen. Somit ist auch in diesem Themenbereich kein Anlass zu einem<br />
intensiveren Schnittstellenmanagement gegeben.<br />
Ähnlich engagiert ist die WFG SHA mit dem Projekt energieZENTRUM <strong>im</strong> Bereich Erneuer-<br />
bare Energien und Umweltschutz. Daneben bearbeitet auch die WMT das Thema <strong>im</strong> Rahmen<br />
von ECOfit. Dennoch ist auch hier keine Doppelarbeit zu identifizieren, da die Wirtschaftsförde-<br />
rer jeweils Zielgruppen innerhalb ihres Landkreises ansprechen möchten. Dabei kann das sinn-<br />
voll sein das energieZENTRUM stärker regional zu nutzen. So kann das Expertenwissen der<br />
Einrichtung genutzt werden. Die Wirtschaftsförderer können bei Bedarf stets das Zentrum nut-<br />
zen und Kosten externer Spezialisten einsparen. Die WHF hingegen bearbeitet das Thema nur<br />
punktuell - bisher <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem GlobalForum. Es wird versucht von den ansässi-<br />
gen Unternehmen dieser Branche zu profitieren, indem diese zur Kontaktanbahnung mit poten-<br />
tiellen Partnerregionen genutzt werden. Eine Überschneidung ist somit auch hier nicht erkenn-<br />
bar.<br />
Im Rahmen der regionalen Strukturentwicklung und Netzwerkarbeit ist zu berücksichtigen,<br />
dass regionale Cluster auch ein Ergebnis von Netzwerkarbeit sein können. Daher sind alle unter<br />
dem ersten Kriterium genannten Events auch hier zutreffend. Zudem führt die WHF zu diesem<br />
Thema die Veranstaltungsreihe StandortDialog durch. Die Strukturentwicklung ist <strong>im</strong> eigentli-<br />
chen Sinne Aufgabe je<strong>des</strong> Wirtschaftsförderers. Da sich die Frage aber in erster Linie auf die<br />
Region bezieht, ist ein Engagement der WHF auch <strong>im</strong> Zuge <strong>des</strong> Ausbaus der Dachmarke emp-<br />
fehlenswert. Für ein effektives Arbeiten ist es daher sinnvoll, dass die Wirtschaftsförderer in<br />
ihrem Kreis versuchen, Netzwerke durch persönliche Gespräche und Beratungen der ansässigen<br />
Unternehmen zu fördern. Die WHF sollte parallel, wie bereits <strong>im</strong> Bereich Clustermanagement<br />
praktiziert, Vernetzungen auf regionaler Ebene initiieren.<br />
Eine gesamtregionale Lösung ist für Global Networking und überregionale Partnerschaften<br />
beziehungsweise bei der Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder sinnvoll. Ab-<br />
42
st<strong>im</strong>mungsbedarf besteht in diesen Punkten mit einem Projekt der WFG SHA – das Europabüro<br />
Wolpertshausen. Diese Einrichtung ist für alle Angelegenheiten verantwortlich, die in Zusam-<br />
menhang mit der EU stehen. Durch die Zusammenarbeit <strong>im</strong> Rahmen <strong>des</strong> EuropaForums symbo-<br />
lisiert, dass es zwischen WHF und WFG SHA bereits zur Abst<strong>im</strong>mung kam. Den engen Kontakt<br />
gilt es aufrecht zu erhalten, um diese Themen vor allem für das internationale Standortmarketing<br />
zu nutzen.<br />
Hier sei angemerkt, dass es für eine strategische Organisationsentwicklung nicht ausreichend ist,<br />
nur die Zusammenarbeit <strong>im</strong> Bereich Event beziehungsweise Standortmarketing zu opt<strong>im</strong>ieren.<br />
Für ein erfolgreiches Change-Management ist eine ganzheitliche Betrachtung der Zusammenar-<br />
beit notwendig. Deren Lösung kann, wie bereits angemerkt, ein regionales Dachmarkenkonzept<br />
sein. Durch die regionale Bündelung von Ressourcen lassen sich verfügbare Leistungsfähigkei-<br />
ten ausschöpfen und Synergieeffekte nutzen. Gleichzeitig wird eine Plattform für innovative<br />
Ideen geschaffen. Gemeinsame Zielvereinbarungen und feste Zuständigkeiten min<strong>im</strong>ieren zudem<br />
Schnittstellen und verhindern dadurch Doppelarbeit. Das entstehende Potential für die Freiset-<br />
zung von Ressourcen kann wiederum anderweitig eingesetzt werden.<br />
7. Stand der Arbeit und Ausblick<br />
In der vorliegenden Arbeit wurde verdeutlicht, dass aufgrund diverser Trends das Aufgaben-<br />
spektrum der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> wächst. Die öffentliche Hand reagiert hierauf mit der Schaf-<br />
fung zusätzlicher Institutionen, die <strong>im</strong> Ergebnis häufig unkoordiniert nebeneinander auf gleicher<br />
Rechtsstufe arbeiten. Die Lösung kann die strategische Bündelung der Akteure auf einer höheren<br />
Ebene sein (vgl. Rehfeld 2004, S. 118f.).<br />
Inwiefern die strategische Koordinierung <strong>im</strong> Bereich der Events <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong> in der<br />
Region Heilbronn-Franken verläuft, wurde genauer betrachtet. Durch die hohe Qualität der Zu-<br />
sammenarbeit konnten hier nur wenige Ansatzpunkte für ein besseres Schnittstellenmanagement<br />
dargestellt werden. Anzumerken ist, dass nicht alle Fachbeiratsmitglieder der WHF interviewt<br />
werden konnten. Zudem kann eine Ausdehnung <strong>des</strong> Expertenkreises auf die Gesellschafter oder<br />
bedeutende Unternehmer der Region möglicherweise einen größeren Handlungsbedarf identifi-<br />
zieren. Die Implementierung einer regelmäßigen Befragung der Anspruchsgruppen der Region<br />
ist daher empfehlenswert, um die Zusammenarbeit zu opt<strong>im</strong>ieren. Weitere Empfehlungen lassen<br />
sich anhand von Best Practice Beispielen ausmachen. In Stuttgart wurde zwischen WRS und<br />
43
LHS eine Vereinbarung getroffen, die in allen Aufgabenbereichen Schnittstellen und Zuständig-<br />
keiten exakt definiert. In Form von projektbezogenen Kooperationen wird weiterhin der einheit-<br />
liche Gesamtauftritt gefördert. Ein gemeinsamer Projektleiter trägt zusätzlich zur Zielerreichung<br />
bei (vgl. Rogg / Vogt 2007). In Berlin wurde ein Frühwarnsystem <strong>im</strong> Bereich Bestandpflege<br />
<strong>im</strong>plementiert, welches ebenfalls Vorbildcharakter hat. Dabei werden zu definierten Indikatoren<br />
Informationen aus statistischen Berichten gesammelt. In Zusammenarbeit mit der FHTW Berlin<br />
nutzen die Wirtschaftsförderer deren Sachverstand und werten die aufbereiteten Daten aus.<br />
Maßnahmen werden dann entsprechend eingeleitet. (vgl. Kayser 2006).<br />
Letztlich wird die Vernetzung der Akteure mittels eines integrierten Managements eine effektive<br />
Methode sein, mit den geringen Mitteln auszukommen (vgl. Wolf 2008, S. 48; Sturm 1998).<br />
Gemeinsam definierte Oberziele können so in Teilzeilen an die Kreise kommuniziert werden.<br />
Ein einmaliges regionales Profil (USP) kann so geschaffen werden (vgl. Rehfeld 2004, S. 120).<br />
Das Place Branding kann ferner zur internationalen Konkurrenzfähigkeit beitragen (vgl. Berge<br />
2010, S. 6). Durch die parallel steigende Transparenz und Partizipation werden Ressourcen und<br />
Information an einer Stelle konzentriert, was die Selbsthilfekraft fördert (vgl. Grasnick 2007, S.<br />
116). Somit liegt es am Willen der Akteure die lokale Mentalität für eine regionale Handlungsau-<br />
tonomie aufzugeben (vgl. Difu 2004).<br />
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Fruchtbare Mischung, in: Rund um den Globus - Produkte aus der Region Heilbronn-Franken,<br />
pro - Magazin Sonderheft, Ausgabe 06/2008, Schwäbisch Hall 2008, S. 14 - 23<br />
Mandel, K. (2009),<br />
Im Spiegel der Interessen, in: pro - Magazin, Ausgabe 10/2009, Schwäbisch Hall, S. 36<br />
Pirck, P. (2005),<br />
Marke ist machbar, in: Planung & Analyse (Sonderdruck) – Zeitschrift für Marktforschung und<br />
Marketing, Ausgabe 3/2005, Frankfurt am Main 2005, S. 1 - 6<br />
Schoch, S. (2008),<br />
Dachmarke der Region, in: Rund um den Globus - Produkte aus der Region Heilbronn-Franken,<br />
pro - Magazin Sonderheft, Ausgabe 06/2008, Schwäbisch Hall 2008, S. 70 - 72<br />
Schwan, A. (2007),<br />
Der Standort als Marke, in: Politik & Kommunikation, Ausgabe 04/2007, Berlin 2007, S. 46 –<br />
47<br />
Zanger, C. / Sistenich, F. (1996),<br />
Eventmarketing – Bestandsaufnahme, Standortbest<strong>im</strong>mung und ausgewählte theoretische<br />
Ansätze zur Erklärung eines innovativen Kommunikationsinstruments, in: Marketing- Zeitschrift<br />
für Forschung und Praxis, Ausgabe 4/1996, München 1996, S. 233 - 242<br />
8.3 Internetquellen<br />
Agentur für Arbeit Heilbronn (2010),<br />
Der Arbeitsmarkt <strong>im</strong> Juni 2010, Pressemitteilung Nr. 38 / 2010, online unter URL<br />
http://www.heilbronn-<br />
franken.com/DOWNLOADS/2010_ARBEITSMARKTBERICHTE/6_10_hn.pdf (09.07.2010)<br />
Balderjahn, I. (2004),<br />
Markenpolitik für Städte und Regionen, in: M. Bruhn (Hrsg.), Handbuch für Markenartikel,<br />
online unter URL http://www.uni-potsdam.de/db/ls_marketing/QQoption-com_docmanQQtask-<br />
doc_viewQQgid-345.html (04.06.2010)<br />
55
Balderjahn, I. (2006),<br />
Die verschiedenen Betrachtungsweisen der Standortfaktoren, online unter URL<br />
http://www.google.de/search?q=standortfaktoren+deutsches+institut+f%C3%BCr+urbanistik&hl<br />
=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&start=10&sa=N (14.06.2010)<br />
Burgstahler, H. (2003a),<br />
Faszination Stadt contra Marke, online unter URL<br />
http://www.burgstahler.biz/download/burgstahler_stadt_marke1.pdf (04.06.2010)<br />
Burgstahler, H. (2003b),<br />
Die „Stadt als Marke“ maskiert ihre Identität, online unter URL<br />
http://www.burgstahler.biz/download/burgstahler_stadt_marke2.pdf (04.06.2010)<br />
Difu (2004),<br />
Difu-Berichte 4/2004 – Interkommunale Zusammenarbeit in der Wirtschafts- und<br />
Infrastrukturpolitik, online unter URL http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte-<br />
42004/interkommunale-zusammenarbeit-in-der-wirtschafts-und.html (29.06.2010)<br />
Eitel, M. / Spiekermann, M. (2007),<br />
Die Marke als steuerbares Vehikel der Identität?, online unter URL http://www.identity-<br />
lab.de/Publikationen/placebrand_nachhaltigkeit_07.pdf (04.06.2010)<br />
F.A.Z. Electronic Media GmbH (2005),<br />
Empfindliche Schnittstellen in der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>, online unter URL<br />
http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2882ED5B3C15AC43E2/Doc~E71B72556BAD5<br />
42B68112CCF30C41A120~ATpl~Ecommon~Scontent.html (12.04.10)<br />
F.A.Z. Electronic Media GmbH (2009),<br />
Hessen will <strong>Wirtschaftsförderung</strong> entwirren, online unter URL<br />
http://www.faz.net/s/RubABE881A6669742C2A5EBCB5D50D7EBEE/Doc~E90DD7C35431E<br />
44F8A943AC5AB1697B82~ATpl~Ecommon~Scontent.html (12.04.10)<br />
Hannover.de (2008),<br />
56
„Hannover Holding für <strong>Wirtschaftsförderung</strong>, Marketing und Tourismus GmbH“ startet mit<br />
Vertragsunterzeichnung und Benennung der Geschäftsführer, online unter URL<br />
http://www.hannover.de/de/buerger/pres_med/RH_pm-2008/RH_pm-2008-01/pm010b.html<br />
(12.04.10)<br />
HWK (2010),<br />
Da steckt mehr drin, als manche meinen, online unter URL http://www.hwk-<br />
heilbronn.de/62,62,520.html (29.03.2010)<br />
IHK (2010),<br />
Auf einen Blick – Das Leistungsspektrum Ihrer IHK, online unter URL<br />
http://www.heilbronn.ihk.de/x<strong>im</strong>ages/1397470_ihkleistun.pdf (13.04.2010)<br />
Kayser, P. (2006),<br />
<strong>Wirtschaftsförderung</strong> als Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge – Maßnahmen und<br />
Instrumente zur Steigerung der Effektivität und Effizienz der kommunalen und regionalen<br />
<strong>Wirtschaftsförderung</strong>, online unter URL http://www.htw-<br />
berlin.de/documents/Presse_Oeffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen/Impulse_fuer_die_Region/W<br />
irtschaftsfoerderung.pdf (25.06.2010)<br />
Kretschmer, H. (2009),<br />
Eine Stadt ist keine Marke ist eine Marke…, online unter URL<br />
http://www.strategieblog.de/2009/12/eine-stadt-ist-keine-marke-ist-eine-marke/ (04.06.2010)<br />
Priemer, U. (2010),<br />
Servicejournal – Leistung mit Herz und Hand, online unter URL<br />
http://www.hwk-heilbronn.de/62,9,12.html (13.04.2010)<br />
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Wachstumsregion Heilbronn-Franken, online unter URL http://www.regionalverband-<br />
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Regionalverband Heilbronn-Franken (2010b),<br />
Region Heilbronn-Franken, online unter URL<br />
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http://www.regionalverband-heilbronn-franken.de/<strong>im</strong>ages/titelkarte.jpg (06.04.2010b)<br />
Rogg, W. / Vogt, K. (2007),<br />
Vereinbarung zwischen WRS <strong>Wirtschaftsförderung</strong> Region Stuttgart GmbH und<br />
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http://www.stuttgart.de/<strong>im</strong>g/mdb/item/194498/42087.pdf (25.06.2010)<br />
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Region Heilbronn-Franken, online unter URL<br />
http://www.heilbronn.de/info/region/ (26.04.2010)<br />
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Bevölkerungsstand seit 2000 (vierteljährlich) Fortschreibungen jeweils zum Quartalsende (Stand<br />
III 2009), online unter URL<br />
http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?01035050RV12 (06.04.2010)<br />
Statistisches Lan<strong>des</strong>amt Baden-Württemberg (2010),<br />
Statistische Berichte Baden-Württemberg: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit -<br />
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg am 30. Juni<br />
2009, online unter URL<br />
http://www.statistik-bw.de/Veroeffentl/Statistische_Berichte/3151_09001.pdf (09.07.2010)<br />
Stöber, B. (2007),<br />
Von „brandneuen“ Städten und Regionen – Place Branding und die Rolle der visuellen Medien,<br />
online unter URL http://www.soc-geogr.net/2/47/2007/sg-2-47-2007.pdf (04.06.2010)<br />
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Über den Kirchturmshorizont hinaus: überlokale Zusammenarbeit - <strong>Wirtschaftsförderung</strong> als<br />
Standortdialog, online unter URL http://www.buerger<strong>im</strong>staat.de/4_98/bis498j.htm (25.06.2010)<br />
Thierstein, A. (1999),<br />
Standortmanagement – Alter Wein in neuen Schläuchen oder wie macht man aus einem Gürtel<br />
Hosenträger?, online unter URL www.alexandria.unisg.ch/EXPORT/DL/13652.pdf (07.05.2010)<br />
58
WFG HN (2010),<br />
Ziele und Aufgaben, online unter URL<br />
http://www.wfgheilbronn.de/index.asp?area=hauptmenue&site=wfgziele&cls=01 (26.03.2010)<br />
WFG SHA (2010),<br />
Geschäftsbericht 2009, online unter URL<br />
http://www.wfgonline.de/11_wfg/pdf/Geschaeftsbericht2009.pdf (13.04.2010)<br />
WHF (2010a),<br />
StandortDialog: Heilbronn-Franken – Moderne Personalarbeit und innovatives<br />
Arbeitgebermarketing in Krisenzeiten, online unter URL http://www.heilbronn-<br />
franken.com/DOWNLOADS/2009/090512_standortdialog/Flyer_Dialog.pdf (09.07.2010a)<br />
WHF (2010b),<br />
Der richtige Standort – Schicksalsfrage für Kommunen und Unternehmen, online unter URL<br />
http://www.pressebox.de/pressemeldungen/wirtschaftsregion-heilbronn-franken-gmbh/boxid-<br />
317818.html (18.03.2010b)<br />
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Geschäftlich in Frankreich, online unter URL<br />
http://www.heilbronn-franken.com/DATA/NEWS/2009/news_090911_globalforum.php<br />
(19.03.2010c)<br />
WHF (2010d),<br />
Geschäftlich in Russland, online unter URL<br />
http://www.heilbronn-franken.com/DATA/NEWS/2009/news_090924_globalforum.php<br />
(19.03.2010d)<br />
WHF (2010e),<br />
EU-Projekte in der Region Heilbronn-Franken, online unter URL<br />
http://www.heilbronn-<br />
franken.com/DATA/SERVICEANGEBOTE/service_presse_details.php?id=989 (19.03.2010e)<br />
59
WHF (2010f),<br />
Europaforum: Heilbronn-Franken in Wolpertshausen – Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel als<br />
Gastredner, online unter URL<br />
http://www.heilbronn-<br />
franken.com/DATA/SERVICEANGEBOTE/service_presse_details.php?id=964 (19.03.2010f)<br />
WHF (2010g),<br />
Verkehrswege in die Region Heilbronn-Franken, online unter URL<br />
http://www.heilbronn-franken.com/DATA/REGION/region_verkehrsanbindung.php<br />
(06.04.2010g)<br />
WHF (2010h),<br />
Mehr als gute Noten, online unter URL http://www.heilbronn-<br />
franken.com/DATA/AUSBILDUNG_UND_FORSCHUNG/ausbildung_und_forschung_hochsc<br />
hulen.php (06.04.2010h)<br />
WHF (2010i),<br />
Region bei Würth in der Schweiz, online unter URL<br />
http://www.heilbronn-franken.com/DATA/NEWS/2007/news_070731_wuerth_schweiz.php<br />
(09.04.2010i)<br />
WHF (2010j),<br />
2. Strategietreffen – Weltmarktführer diskutieren über Chancen und Strategien, online unter<br />
URL<br />
http://www.weltmarktfuehrer.info/DATA/091117_weltmarktfuehrer_treffen.php (09.04.2010j)<br />
WHF (2010k),<br />
Im Zentrum Europas: Die Region Heilbronn-Franken, online unter URL<br />
http://www.heilbronn-franken.com/DATA/REGION/region_standortfaktoren.php (26.04.2010k)<br />
WHF (2010l),<br />
Strategietreffen der Weltmarktführer am 20.5.2010 in Mulfingen-He<strong>im</strong>hausen, online unter URL<br />
http://www.weltmarktfuehrer.info/DATA/100520_weltmarktfuehrer_treffen.php#infos<br />
(09.07.2010l)<br />
60
W.I.H. (2010),<br />
Wir über uns, online unter URL<br />
http://www.wih-hohenlohe.de/wirueberuns2010_komplett.pdf (13.04.2010)<br />
WMT (2010),<br />
Geschäftsbericht 2009, online unter URL<br />
http://www.wmt-gmbh.eu/pdfs/geschaeftsbericht_2009.pdf (13.04.2010)<br />
8.4 Quellen aus Interviews<br />
Billek, B. (2010),<br />
Interview zum Thema Kernaktivitäten der Stabsstelle <strong>Wirtschaftsförderung</strong> der Stadt Heilbronn,<br />
Heilbronn 12.05.2010<br />
Schoch, S. (2010),<br />
Interview zum Thema Informationen zu den Tätigkeitsfeldern und zur Funktion der WHF,<br />
Heilbronn 12.05.2010<br />
8.5 Indirekt verwendete Quellen<br />
Hippner, H. / Wilde, K. D. (Hrsg.) (2004),<br />
Management von CRM-Projekten – Handlungsempfehlungen und Branchenkonzepte, 1.<br />
Auflage, Wiesbaden 2004<br />
Hungenberg, H. (2004),<br />
Strategisches Management <strong>im</strong> Unternehmen – Ziele, Prozesse, Verfahren, 3. Auflage,<br />
Wiesbaden 2004<br />
Langner, S. (2009),<br />
Viral Marketing – Wie Sie Mundpropaganda gezielt auslösen und Gewinn bringend nutzen, 3.<br />
Auflage, Wiesbaden 2009<br />
61
9. Anlagenverzeichnis<br />
10. Anlagen 64<br />
10.1 Interviews 65<br />
10.1.1 Interview mit Herrn Schoch 65<br />
10.1.2 Interview mit Herrn Billek 68<br />
10.2 Experteninterview 70<br />
10.2.1 Interviewleitfaden 70<br />
10.2.2 Zusatzitems 72<br />
10.3 Auswertung <strong>des</strong> Experteninterviews 73<br />
10.3.1 Statistische Datenerfassung 73<br />
10.3.1.1 Auswertung 1.4 73<br />
10.3.1.2 Auswertung 1.5 74<br />
10.3.2 Allgemeine Fragen 75<br />
10.3.2.1 Auswertung 2.1 75<br />
10.3.2.2 Auswertung 2.2 77<br />
10.3.3 Standortmarketing 78<br />
10.3.3.1 Auswertung 3.1 78<br />
10.3.3.2 Angaben zu 3.2 79<br />
10.3.3.2.1 WHF 79<br />
10.3.3.2.2 HWK 84<br />
10.3.3.2.3 W.I.H. 88<br />
10.3.3.2.4 WFG SHA 89<br />
10.3.3.2.5 WMT 93<br />
10.3.3.2.6 SWF 96<br />
62<br />
Seite
10.3.3.3 Teilauswertung 3.2 97<br />
10.3.3.4 Auswertung 3.2 99<br />
10.3.4 Doppelarbeit 100<br />
10.3.4.1 Auswertung 4.1 100<br />
10.3.4.2 Auswertung 4.2 100<br />
10.3.4.3 Auswertung 4.3 101<br />
10.3.4.4 Auswertung 4.4 101<br />
10.3.4.5 Ergebnisse Doppelarbeit 102<br />
10.3.5 Anonymität 103<br />
63
10. Anlagen<br />
64
10.1 Interviews<br />
10.1.1 Interview mit Herrn Schoch<br />
Interview mit Herrn Steffen Schoch, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-<br />
Franken GmbH, am 12.05.2010<br />
Luther: Guten Tag Herr Schoch, ich freue mich, dass Sie sich Zeit nehmen, um mir einige Fra-<br />
gen zu Ihrer Arbeit und der Region zu beantworten. Deshalb möchte ich zu allererst wissen, wor-<br />
in Sie persönlich die Stärken Heilbronn-Frankens sehen?<br />
Schoch: Aus meiner Sicht ist hier zum einen die Lage der Region hervorzuheben. Heilbronn-<br />
Franken, als Teil der Metropolregion Stuttgart, ist inmitten der „blauen Banane“ gelegen, die die<br />
wirtschaftsstarken Regionen Europas umrahmt. Zudem profitiert Heilbronn-Franken auch von<br />
den angrenzenden Metropolregionen Rhein-Neckar, Rhein-Main, München und Nürnberg. Zum<br />
anderen sehe ich die wirtschaftliche Struktur, mit einer Vielzahl inhabergeführter Unternehmen,<br />
worunter sich viele Weltmarktführer bzw. Hidden Champions finden lassen, als Stärke an. Diese<br />
sind in Netzwerken organisiert, um neben den Forschungseinrichtungen eine weitere Basis für<br />
die Entstehung neuen Wissens zu schaffen. Natürlich sind daneben die Menschen, die in der Re-<br />
gion leben, nicht zu vergessen. Sie zeichnen sich durch Fleiß, Ehrgeiz und nicht zuletzt durch<br />
eine hohe Ausbildungsquote aus. Dies alles führt dazu, dass Heilbronn-Franken eine Region mit<br />
hoher Lebensqualität ist.<br />
Luther: Das „Hoheitsgebiet“ der WHF gilt als das größte in Baden-Württemberg. Betrachtet<br />
man die historische Entwicklung der Landkreise, lässt sich kaum eine Verknüpfung erkennen,<br />
die auf diese Zusammenarbeit schließen lässt - was war der Beweggrund für diesen Zusammen-<br />
schluss?<br />
Schoch: Als Ergebnis der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg 1970er Jahren entstanden<br />
12 Regionen. Territorial besteht die Region also schon seit über 30 Jahren, wobei sie damals nur<br />
als Region „Franken“ betitelt wurde. In der 1980er Jahren wurden Überlegungen zu einer weite-<br />
ren Reform angeregt. Inhaltlich sollten einige Verantwortungsbereiche der Kommunen und<br />
Landkreise auf die regionale Ebene übertragen werden. Somit befürchteten die Landräte, dass<br />
ihre politische Ebene bald Geschichte sein könnte. Sie wandten sich an die IHK, die sich darauf-<br />
65
hin für die Gründung einer regionalen GmbH einsetzte – die heutige Wirtschaftsregion Heil-<br />
bronn-Franken. Sie wurde per Gesellschaftsvertrag beauftragt, sich für die <strong>Wirtschaftsförderung</strong>,<br />
das Standortmarketing, die Förderung der Infrastruktur in der Region einzusetzen sowie die Tou-<br />
rismusarbeit zu übernehmen.<br />
Luther: Heilbronn-Franken ist <strong>im</strong> Grunde eine von der Politik geschaffene Region. Stand der<br />
Name „Heilbronn-Franken“ dabei von Anfang an fest oder standen mehrere Bezeichnungen zur<br />
Auswahl?<br />
Schoch: Wie bereits angesprochen, resultiert der Name zum Teil aus den Verwaltungsreformen.<br />
„Franken“ ist seit der Römerzeit ein Begriff für die Region. Bei der Gründung der WHF kam es<br />
aber zu Überlegungen, dass „Franken“ zweideutig wirken könnte, da Verwechslungen mit dem<br />
bayerischen Franken nicht ausgeschlossen werden können. Des Weiteren sollte Heilbronn als<br />
Oberzentrum der Region herausgestellt werden, sodass der Name „Heilbronn-Franken“ schließ-<br />
lich per Landtagsbeschluss verabschiedet wurde.<br />
Luther: Der Name hat also schon eine lange Tradition, verhält es sich mit dem Logo für die<br />
Region ähnlich?<br />
Schoch: Nein, nach der Gründung der WHF wurde eine Werbeagentur beauftragt, Vorschläge<br />
für das Logo zu gestalten. Nunmehr elf Jahre besteht das Logo so – der orange Kreis steht für<br />
das Oberzentrum Heilbronn, die rote, grüne, blaue und gelbe „Viertel“ stehen für die anderen,<br />
der Region zugehörigen Landkreise, Main-Tauber, Schwäbisch Hall, Hohenlohe und Heilbronn.<br />
Luther: Das Logo lässt demnach schon erkennen, dass die WHF eine Art Dach über die Land-<br />
kreise bildet. Kann die Arbeit der WHF somit als „Agentur für das Place Branding der Region“<br />
zusammengefasst werden?<br />
Schoch: Prinzipiell ja, wobei ich die Bezeichnung „Hüter der Marke Heilbronn-Franken“ bevor-<br />
zuge.<br />
Luther: Mit welchen Schwerpunktaktivitäten wird die WHF diesem Titel gerecht?<br />
66
Schoch: Im Laufe der Zeit haben sich die Bereiche Standortmarketing und Fachkräfteakquise als<br />
Kernpunkte unserer Arbeit herauskristallisiert.<br />
Luther: Die WHF bearbeitet demnach zwei Schwerpunkte. Lassen Sie mich nun genauer auf die<br />
Aktivitäten <strong>im</strong> Bereich Standortmarketing eingehen, welche Events werden hier veranstaltet?<br />
Schoch: Hier haben sich das GlobalForum, der StadortFocus, der StandortDialog sowie das Eu-<br />
ropaForum und das Strategietreffen der Weltmarktführer etabliert.<br />
Luther: Welche Themen spielen aktuell bei den Veranstaltungen eine besondere Rolle?<br />
Schoch: Ein Kernthema unserer Arbeit ist die Verknüpfung von Akteuren. Einerseits auf der<br />
unternehmerischen Seite, wobei wir auf eine branchenbezogenen Austausch abzielen, der letzt-<br />
endlich zur Herausbildung von Clustern führt. Zudem ist hier die bestehende qualitätsbezogene<br />
Verbindung anzumerken. Sie bietet uns eine breite Basis, das Thema „Weltmarktführer“ zu fo-<br />
kussieren. Schließlich verbindet all diese Unternehmen das Ziel qualitativ hochwertige Produkte<br />
herzustellen, was für uns wiederum Grundlage zur Ausprägung eines USP bietet. Andererseits ist<br />
für uns der Austausch <strong>im</strong> Bereich Verwaltung bedeutsam. Hierunter fällt der Austausch mit den<br />
Fachbeiratsmitgliedern der WHF, aber auch der internationale Erfahrungsaustausch mit anderen,<br />
ähnlich strukturierten Regionen.<br />
Innerhalb dieser Kontakte besteht für uns zudem die Möglichkeit expansionswilligen Unterneh-<br />
mern, vor allem aus dem Bereich KMU bzw. Hidden Champions, Optionen zur Internationalisie-<br />
rung aufzuzeigen.<br />
Weiterhin wollen wir die Firmen für Zukunftsthemen, wie den demographischen Wandel, Um-<br />
weltschutz und Erneuerbare Energien sensibilisieren.<br />
Luther: Den Punkt „interne Struktur“ haben Sie eben bereits kurz angesprochen, hierauf möchte<br />
ich noch einmal näher eingehen: Auf welche Weise wird der Informationsfluss mit den Gremien<br />
sichergestellt?<br />
Schoch: Hier finden in einem regelmäßigen Zyklus Sitzungen statt, die die Kommunikation un-<br />
tereinander sicherstellen.<br />
67
10.1.2 Interview mit Herrn Billek<br />
Interview mit Herrn Bernd Billek, Stabsstelle <strong>Wirtschaftsförderung</strong> der Stadt Heilbronn,<br />
am 12.05.2010<br />
Luther: Guten Tag Herr Billek, ich freue mich, dass Sie sich Zeit nehmen, um mir einige Fragen<br />
zu Ihrer Arbeit zu beantworten. Die erste Frage bezieht sich auf die Ziele und Tätigkeiten der<br />
Stabsstelle – welche sind die Hauptarbeitsfelder Ihrer Arbeit?<br />
Billek: Grundsätzlich lässt sich unsere Arbeit in drei Handlungsfelder gliedern. Das erste bildet<br />
die Bestandspflege. Hierunter fällt aus meiner Sicht die Arbeit als Verwaltungslotse, der sich<br />
auch um Belange, wie Parkplätze in der Stadt oder Anlaufstellen für Kinderbetreuung, kümmert<br />
sowie bei EU-Förderanträgen unterstützt. Zudem agiert die Stabstelle entsprechend der EU-<br />
Dienstleistungsrichtlinie seit November 2009 als Einheitlicher Ansprechpartner. Das zweite Feld<br />
bildet die Standortentwicklung. Dabei ist vor allem die wirtschaftsnahe Infrastruktur angespro-<br />
chen. Darunter fallen verschiedene Projekte, wie der Bau <strong>des</strong> Hubschrauberlandeplatzes, die<br />
Schaffung zusätzlicher Plätze in Kindertagesstätten oder auch die Bereitstellung einer schnellen<br />
VDSL-Internetverbindung. Zum dritten ist der Bereich Standortmarketing eines unserer Ar-<br />
beitsaufgaben. Dazu zählen aus meiner Sicht Präsentationen, Onlinemarketing und die Vermark-<br />
tung <strong>des</strong> Stadtkreises Heilbronn.<br />
Hinzu kommen Aufgaben der Koordination. Wir sind Gesellschafter der WFG HN und <strong>im</strong> Fach-<br />
beirat der WHF. Zusätzlich müssen wir unsere Tätigkeiten in enger Abst<strong>im</strong>mung mit dem City-<br />
Marketing Heilbronn koordinieren.<br />
Zusammenfassend ist die positive Gestaltung <strong>des</strong> Strukturwandels in Heilbronn mein Ziel, um<br />
die Stadt als urban, dynamisch und modern zu positionieren.<br />
Luther: Welche konkreten Maßnahmen erbringen Sie <strong>im</strong> Rahmen Ihrer Handlungsfelder?<br />
Billek: Im Bereich Bestandspflege besuche ich, zum Teil mit anderen Vertretern der Verwal-<br />
tung, regelmäßig die Unternehmen Heilbronns. Ziel ist es hier den Kontakt zu halten und gege-<br />
benenfalls über Probleme zu sprechen beziehungsweise gemeinsam Lösungswege zu skizzieren.<br />
68
Die Arbeitsnehmerseite bedienen wir durch Treffen mit den Betriebsratsvorsitzenden. Weiterhin<br />
versuchen wir punktuell Unternehmen zusammen zu bringen. In Zusammenarbeit mit der IHK<br />
informieren wir Unternehmen über aktuelle Projekte. Eine passive Rolle übernehmen wir, indem<br />
wir versuchen ständig telefonisch erreichbar zu sein, falls es Probleme gibt.<br />
Die Standortentwicklung ist in erster Linie auf die Projektumsetzung beschränkt. In diesem<br />
Rahmen führen wir beispielsweise Unternehmensbefragungen durch. Derzeit läuft eine Mach-<br />
barkeits- und Potenzialanalyse <strong>im</strong> Bereich Kreativwirtschaft. Unser Ziel ist es die Unternehmer<br />
dieser Branche zu vernetzen und ein Cluster zu initiieren, um das Image der Branche und Heil-<br />
bronns zu verbessern.<br />
Der Bereich Standortmarketing wird bei uns vor allem durch die Zusammenarbeit mit der WFG<br />
HN, beispielsweise zum „Projektentwicklertag“, abgedeckt. Im Bereich Messen nehmen wir, wie<br />
alle <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften der Region, an der Expo real in München teil.<br />
Luther: Bieten Sie neben diesen Dienstleistungen innerhalb der Handlungsfelder weitere Leis-<br />
tungen an?<br />
Billek: Grundsätzlich nehmen wir neben den genannten Punkten ehr eine passive Rolle ein und<br />
werden bei individuellen Problemen aktiv. Einerseits können wir personell nicht mehr leisten,<br />
andererseits bieten die anderen <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften, wie IHK oder WFG HN,<br />
weitere Dienstleistungen an, die wir dementsprechend nicht zusätzlich bearbeiten. Dies würde zu<br />
überflüssigen Doppelstrukturen führen. Aus diesem Grund versuchen wir mit dem Verwaltungs-<br />
lotsen und der internen Abst<strong>im</strong>mung mit den anderen Fachämtern andere Leistungen zu erbrin-<br />
gen.<br />
Luther: Meine letzte Frage bezieht sich auf die Finanzierung der Stabstelle – wer sind Ihre<br />
Geldgeber?<br />
Billek: Die Stabstelle wird zu 100 Prozent von der Stadt getragen, da wir sozusagen ein Amt und<br />
damit Teil der Verwaltung sind.<br />
69
10.2 Experteninterview<br />
10.2.1 Interviewleitfaden<br />
Interviewleitfaden zur Bestandsaufnahme der Events in der<br />
Wirtschaftsförderer und Kammern in Heilbronn-Franken<br />
Ich bin Studentin an der Hochschule Harz und schreibe derzeit meine Bachelorthesis zum Thema<br />
„<strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kontext</strong> <strong>des</strong> <strong>Standortmarketings</strong>: Potentiale <strong>des</strong> Schnittstellenmanagements <strong>im</strong><br />
Hinblick auf die Events in Heilbronn-Franken“. Dazu möchte ich Ihre fachkundige Meinung einholen und würde<br />
mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen um mir einige Fragen zu beantworten. Ich versichere Ihnen, dass<br />
keine persönlichen Informationen an Dritte weitergegeben werden.<br />
1. Statistische Datenerfassung<br />
1.1 Name der Institution: ………………………………………………………<br />
1.2 Gesprächspartner: ………………………………………………………<br />
1.3 Datum: …………………<br />
1.4 Seit wie vielen Jahren besteht Ihre Institution in dieser Form? ………………...<br />
1.5 Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie <strong>im</strong> Bereich Standortmarketing? …………… Personen<br />
2. Allgemeine Fragen<br />
2.1 Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit?<br />
2.2 Was sind Ihre Ziel- bzw. Anspruchsgruppen?<br />
3. Standortmarketing<br />
3.1 Zu welchen Themen führen Sie <strong>im</strong> Bereich Standortmarketing Events durch?<br />
Clustermanagement Erneuerbare Energien / Umweltschutz<br />
70
Weltmarktführer Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
Demographischer Wandel Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder<br />
Global Networking / überregionale Partnerschaften<br />
���� bei potenzieller Doppelarbeit: 3.2 Zusatzitems<br />
4. Doppelarbeit<br />
4.1 Glauben Sie, dass es <strong>im</strong> Bereich der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> (inkl. der Mitarbeit durch die Kammern) in der<br />
Region zu Doppelarbeit kommt?<br />
Ja. Nein. (weiter bei 4.4)<br />
4.2 Wenn ja, wo genau?<br />
4.3 Wo ist die Doppelarbeit sinnvoll bzw. wie sollte sie beseitigt werden?<br />
4.4 Denken Sie, dass die Arbeit <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften und Kammern<br />
auf regionaler Ebene eine noch engere Zusammenarbeit erfordert?<br />
5. Anonymität<br />
Wünschen Sie, dass Ihre Aussagen anonym bleiben und somit <strong>im</strong> Bezug auf Ihre Institution verallgemeinert<br />
werden?<br />
Ja. Nein.<br />
Vielen Dank!<br />
71
10.2.2 Zusatzitems<br />
Potenzielle Überschneidung<br />
Veranstaltungstitel<br />
Inforationen zur Veranstaltung<br />
(Anlass, Funktion, Ziele,<br />
Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
durch:<br />
1 - 2 mal pro Jahr 3 - 5 mal pro Jahr 6 - 12 mal pro Jahr 13 - 20 mal pro Jahr<br />
Zielwert (wenn Event bisher einmalig)<br />
aktiv passiv<br />
3.2 Zusatzitems Events<br />
Zielgruppenherkunft Landkreis Region<br />
Baden-Würrtemberg<br />
Teilnehmerzahl (Richtwert)<br />
Häufigkeit der Durchführung<br />
Dauer<br />
(Re-) Finanzierung<br />
Besucherintegration<br />
Abendveranstaltung 1/2 Tag 1 Tag<br />
Deutschland international<br />
länger<br />
variiert<br />
72
10.3 Auswertung <strong>des</strong> Experteninterviews<br />
10.3.1 Statistische Datenerfassung<br />
10.3.1.1 Auswertung 1.4<br />
Seit wie vielen Jahren besteht Ihre Institution in dieser Form?<br />
Institution Jahre<br />
WHF 12<br />
IHK 155<br />
HWK 110<br />
W.I.H. 10<br />
WFG SHA 14<br />
WMT 4<br />
SWF 4<br />
Ergebnis:<br />
Durchschnitt: 44,14285714 Jahre<br />
Durchschnitt reine Wirtschaftsförderder: 8,8 Jahre<br />
Durchschnitt Kammern: 132,5 Jahre<br />
73
10.3.1.2 Auswertung 1.5<br />
Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie <strong>im</strong> Bereich Standortmarketing?<br />
Institution<br />
SWF<br />
WMT<br />
WFG SHA<br />
W.I.H.<br />
HWK<br />
IHK<br />
WHF<br />
Institution Anzahl Mitarbeiter<br />
WHF 2<br />
IHK 0<br />
HWK 10<br />
W.I.H. 1,55<br />
WFG SHA 8<br />
WMT 3<br />
SWF 1,5<br />
1.5 Anzahl Mitarbeiter<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
Personen<br />
Anzahl Mitarbeiter<br />
Ergebnis:<br />
Durchschnitt - Wirtschaftsförderer und Kammer 3,721428571 Mitarbeiter<br />
74
10.3.2 Allgemeine Fragen<br />
10.3.2.1 Auswertung 2.1<br />
Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit?<br />
WHF<br />
IHK<br />
HWK<br />
W.I.H.<br />
- nationales und internationales Standortmarketing für die Region Heilbronn-Franken<br />
- Fachkräftegewinnung<br />
- Erfüllung vom Staat übertragener, hoheitlicher Aufgaben (z.B. Bereich Ausbildung)<br />
- somit grundsätzlich Selbstverwaltungsorganisation<br />
- Interessenvertretung der Mitglieder<br />
- Service- und Dienstleistungsaufgaben (z.B. Existenzgründung, Finanzierung, Förderprogramme, Unternehmensnachfolge)<br />
- generelle Unternehmensberatung - alle Themen mit denen ein Selbstständiger konfrontiert ist<br />
- Beratung bei Existenzgründung<br />
- Beratung zur Gewerbeförderung mit Schwerpunkt Finanzierung<br />
- Beratung zum Thema Gewerbesteuer<br />
- Beratung zur Unternehmensnachfolge<br />
- Standortmarketing<br />
- Landkreis nach außen bakannt machen<br />
- Erfüllung der Pflichtaufgaben der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
- Ansiedlung bzw. Bestandspflege von Unternehmen<br />
- Schaffung bzw. Erhaltung von Arbeitsplätzen<br />
- Expansionsberatung für Unternehmen<br />
- Unternehmensnachfolgeberatung<br />
- Innovations- und Technologieförderung<br />
- Beobachtung der wirtschaftlichen und arbeitsplatzpolitischen Entwicklungen<br />
- Kontaktpflege zu Interessensvertretern<br />
- Förderung und Verbesserung der Wirtschafts- und Sozialstruktur<br />
75
WFG SHA<br />
WMT<br />
SWF<br />
- Unterstützung der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>saktivitäten der Städte und Gemeinden<br />
- Beratung der Unternehmen sowie Motivation zur Expansion<br />
- Unterstützung von Existenzgründern<br />
- Information über öffentliche Finanzierungshilfen<br />
- Standortmarketing und Ansiedlung neuer Unternehmen<br />
- Projektträger für Fördermaßnahmen<br />
- Technologietransfer<br />
- Tourismusförderung<br />
- Messen und Veranstaltungen<br />
- Koordinierung von behördlichen Genehmigungsverfahren<br />
- Standortmarketing<br />
- Bestandspflege und Innovationsförderung der Unternehmen<br />
- Vergabe <strong>des</strong> Innovationspreises<br />
- Unterstützung der Konversionsstandorte<br />
- Erleichterung der Genehmigungsverfahren<br />
- Aufbau von Netzwerken<br />
- Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen<br />
- zusätzliche Aufgaben (Übertragen durch das Landratsamt):<br />
- Betreuung und Förderung von LER<br />
- LEADER (Programm zur Förderung <strong>des</strong> ländlichen Raumes)<br />
- Breitbandförderung<br />
- Stellung <strong>des</strong> EU-Beauftragten (zur Information über Förderprogramme)<br />
- Einheitlicher Ansprechpartner<br />
- Bestandspflege<br />
- Erfüllung der EU-Dienstleistungsrichtlinie (Einheitlicher Ansprechpartner)<br />
- Gestaltung <strong>des</strong> Strukturwandels<br />
- Standortentwicklung<br />
- Standortmarketing<br />
- Koordinierung der Zusammenarbeit mit anderen <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften<br />
76
10.3.2.2 Auswertung 2.2<br />
Was sind Ihre Ziel- bzw. Anspruchsgruppen?<br />
WHF<br />
IHK<br />
HWK<br />
W.I.H.<br />
WFG SHA<br />
WMT<br />
SWF<br />
- Intern:<br />
- Gesellschafter<br />
- Kommunen<br />
- regionale Meinungsbildner<br />
- Bürger<br />
- Extern:<br />
- Fachkräfte (in erster Linie Akademiker)<br />
- potenzielle Investoren<br />
- Medien bzw. Meinungsbildner<br />
- Hochschullehrer<br />
- Releestellen bzw. Mulitplikatoren <strong>im</strong> Ausland<br />
- alle Mitglieder<br />
- diese sind, mit Ausnahme der Handwerker, alle Gewerbetreibenden<br />
der Region:<br />
- Industriegewerbe<br />
- Handelsgewerbe<br />
- Dienstleistungsgewerbe<br />
- Interessenvertretung bzw.- Aufsichtsbehörde für Handwerker und deren<br />
Angestellte<br />
- Eintragung meisterpflichtiger Berufe<br />
- Unternehmen in- und außerhalb <strong>des</strong> Landkreises<br />
- Bürger<br />
- Unternehmen in- und außerhalb <strong>des</strong> Landkreises<br />
- Mulitplikatoren in den Partnerregionen<br />
- Touristen<br />
- Existenzgründer<br />
- Bürger<br />
- ansässige Unternehmen<br />
- Investoren (Unternehmen, Berater, Multipliatoren)<br />
- Fachkräfte<br />
- Existenzgründer<br />
- Unternehmen, in erster Linie innerhalb <strong>des</strong> Landkreises<br />
- Investoren<br />
- Projektentwickler<br />
- intererne Verwaltung<br />
77
10.3.3 Standortmarketing<br />
10.3.3.1 Auswertung 3.1<br />
Zu welchen Themen führen Sie <strong>im</strong> Bereich Standortmarketing Events durch?<br />
Institution<br />
Eventthema WHF IHK HWK W.I.H. WFG SHA WMT SWF<br />
Clustermanagement x x x x<br />
Weltmarktführer x<br />
Demographischer Wandel x x<br />
Erneuerbare Energien / Umweltschutz x x x x<br />
Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit x x x<br />
Global Networking / überregionale Partnerschaften x x x<br />
Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder x x<br />
78
10.3.3.2 Angaben zu 3.2<br />
10.3.3.2.1 WHF<br />
Anhaltspunkt<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
a)<br />
> Global Networking / überregionale Partnerschaften<br />
> Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder (<strong>im</strong> Zusammenhang mit internationalem Standortmarketing)<br />
StandortFocus: Heilbronn-Franken<br />
> ausländischen Unternehmen Expansionsmöglichkeiten aufzeigen<br />
> mit Institution der Partnerregion <strong>im</strong> Austausch bleiben, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen<br />
> Unternehmensnetzwerke initiieren<br />
> neue Märkte eröffnen<br />
> über Region informieren<br />
> ausländische Vertreter der entsprechenden Region<br />
> Vertreter aus Politik, Forschung, Kommunen, Unternehmen und Hochschulen<br />
Zielgruppenherkunft international<br />
Teilnehmerzahl 50<br />
Häufigkeit 2 - 5 mal pro Jahr<br />
Dauer 1/2 Tag<br />
(Re-) Finanzierung WHF<br />
Besucherintegration aktiv: durch Diskussionen und individuelle Gespräche / Firmenbesichtigungen / Messebeteiligungen<br />
79
)<br />
Anhaltspunkt > Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
EuropaForum: Heilbronn-Franken<br />
> Anlass: Wandel in der EU; insbesondere Auswirkungen auf wirtschaftlicher Ebene<br />
> Transparenz über Förderprogramme und das Thema Europa insgesamt schaffen --> Ansprechpartner nennen<br />
> Netzwerke auf europäischer Ebene erstellen<br />
> innerhalb der Region zum Erfahrungsaustausch anregen (wer ist in welchem Programm und hat gute / schlechte Erahrungen<br />
gemacht)<br />
> Europamüdigkeit beseitigen<br />
> Fördermittel in die Kommunen und Unternehmen der Region holen<br />
> Unternehmen und Kommunen informieren, was von der EU erwartet werden kann<br />
> Vertreter aus Unternehmen und Kommunen<br />
> Gründerzentren, die die gewonnen Informationen an Existenzgründer kommunizieren<br />
> an der Europapolitik interessierte Bürger<br />
> EU-Beratungsstellen<br />
Zielgruppenherkunft Region<br />
Teilnehmerzahl 25-50<br />
Häufigkeit Ziel: 2 mal pro Jahr<br />
Dauer 1/2 Tag<br />
(Re-) Finanzierung<br />
> 15 Euro Teilnahmegebühr<br />
> WHF und deren Partner<br />
Besucherintegration aktiv: durch Diskussionen sowie einem Ausstellung-, Messebereich<br />
80
Anhaltspunkt<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
c)<br />
> Weltmarktführer<br />
Strategietreffen der Weltmarktführer<br />
> Stärken der Region herausstellen<br />
> "Community der Weltmarktführer" in der Region etablieren<br />
> aus dem vorhandenen Wissen der verschiedenen Unternehmen branchenübergreifende Stärken kreiieren --><br />
Netzwerke schaffen<br />
> über aktuelle wirtschaftliche Themen informieren sowie die Unternhemen mit den Herausforderungen der Zukunft<br />
konfrontieren und sie dafür rüsten --> Impulse geben<br />
> Unternehmensvertreter und Geschäftsführer der erfolgreichen Weltmartführer der Region<br />
> ausgewählte Meinungsbildner der Region<br />
> bun<strong>des</strong>weite Medienvertreter<br />
Zielgruppenherkunft Region<br />
Teilnehmerzahl 70 - 100<br />
Häufigkeit 2 mal pro Jahr<br />
Dauer Abendveranstaltung<br />
(Re-) Finanzierung<br />
> WHF<br />
> Sponsoren<br />
Besucherintegration aktiv: durch Diskussionen<br />
81
Anhaltspunkt<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
d)<br />
> Global Networking / überregionale Partnerschaften<br />
> je nach Veranstaltungstitel auch: Erneuerbare Energien / Umweltschutz; Clustermanagement<br />
> Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder (<strong>im</strong> Zusammenhang mit internationalem Standortmarketing)<br />
GlobalForum: Heilbronn-Franken<br />
> Austausch internationaler Themen<br />
> Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder<br />
> Tipps zur erfolgreichen Marktbearbeitung (rechtliche und steuerliche Hinweise, Informationen zur Mitarbeiterakquise)<br />
> Sensibilisierung für das Thema interkulturelle Kompetenzen<br />
> Fokussierung eines aktuellen Themas, zu dem Heilbronn-Franken und die Partmerregion eine Affinität aufweisen,<br />
z.B.: Energiewirtschaft oder Clustering<br />
> Geschäftsführer, Vorstände, entsprechende Mitarbeiter regionaler Unternehmen<br />
> an einer Expansion interessierte Unternehmer<br />
Zielgruppenherkunft Region<br />
Teilnehmerzahl 15 - 25<br />
Häufigkeit 2 - 5 mal pro Jahr<br />
Dauer 1/2 Tag<br />
(Re-) Finanzierung<br />
> 45 Euro Teilnahmegebühr<br />
> WHF<br />
Besucherintegration aktiv: durch Diskussionen und Einzelgespräche<br />
82
Veranstaltungstitel<br />
e)<br />
Anhaltspunkt > Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
StandortDialog: Heilbronn-Franken<br />
> Wettbewerbsfähigkeit der Region aufrecht erhalten<br />
> Themen der regionalen Wirtschaftsförderer diskutieren<br />
> Plattform initiieren, die die Möglichkeit bietet, die Arbeit der WHF auf regionaler Ebene zu kommunizieren --><br />
anhand von Themen der alltäglichen Arbeit<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
> Vertreter aus: Politik, Forschung, Kommune, Hochschulen, Unternehmen<br />
Zielgruppenherkunft Region<br />
Teilnehmerzahl 70 - 100<br />
Häufigkeit einmal pro Jahr<br />
Dauer 1/2 Tag<br />
(Re-) Finanzierung WHF<br />
Besucherintegration aktiv: durch Diskussionen und Einzelgespräche<br />
83
10.3.3.2.2 HWK<br />
a)<br />
Anhaltspunkt > Erneuerbare Energien / Umweltschutz<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
abhängig vom Themenschwerpunkt: Ecoplus, Asbestfrei Bauen, Fotovoltaik<br />
> Informationen zur aktuellen Marktentwicklung und zukünftigen Trends geben<br />
> Möglichkeiten zur Strom-, Wärmerückgewinnung etc. aufzeigen<br />
> Gewerbeförderung<br />
> Handwerker<br />
Zielgruppenherkunft Region<br />
Teilnehmerzahl 25 - 50<br />
Häufigkeit 2 - 5 mal pro Jahr<br />
Dauer Abendveranstaltung<br />
(Re-) Finanzierung HWK<br />
Besucherintegration aktiv: durch Diskussionsrunde vor Ort und bei Bedarf in der Folge Einzelberatungen<br />
84
Anhaltspunkt<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
Zielgruppenherkunft<br />
b)<br />
> Demographischer Wandel<br />
Barrierefreies Bauen<br />
> Unternehmer für die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter sensibilisieren<br />
> Möglichkeiten aufzeigen, wie betriebliche Prozesse opt<strong>im</strong>iert werden können, um den Mitarbeitern das Arbeitsleben<br />
zu erleichtern<br />
> Handwerker<br />
Region<br />
Teilnehmerzahl 20 - 60<br />
Häufigkeit 1 - 2 mal pro Jahr<br />
Dauer Abendveranstaltung<br />
(Re-) Finanzierung HWK<br />
Besucherintegration aktiv: durch Diskussionsrunde vor Ort und bei Bedarf in der Folge Einzelberatungen<br />
85
c)<br />
Anhaltspunkt > Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
Veranstaltungstitel Workshops deren Titel sich nach dem Themenschwerpunkt richtet<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass, > Zielgruppen zum Erfahrungsaustausch und zur Zusammenarbeit bringen<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
> Innung, Unternehmerfrauen, Fachverband, junge Handwerker<br />
Zielgruppenherkunft Region<br />
Teilnehmerzahl bis 15<br />
Häufigkeit 2 - 5 mal pro Jahr<br />
Dauer Abendveranstaltung<br />
(Re-) Finanzierung HWK<br />
Besucherintegration aktiv: durch Diskussionen<br />
86
d)<br />
Anhaltspunkt > Global Networking / überregionale Partnerschaften<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
Wirtschaftsdelegationsreisen zur Außenwirtschaft und Exportberatung mit einem Themenschwerpunkt, nach dem<br />
sich der Titel richtet<br />
> in Kooperation mit Handwerk international und allen Handwerkskammern Baden-Württembergs<br />
> die Teilnahme an der Reise wird ausgeschrieben, wobei eine Veranstaltung stattfindet, bei der Informationen über<br />
rechtliche und steuerrechtliche Besonderheiten der Ziel<strong>des</strong>tination gegeben werden, daraufhin findet die einwöchige<br />
Reise statt, wobei es zu Kooperationsgesprächen und Firmenbesichtigungen kommt, daran schließt sich eine Folgeberatung<br />
an<br />
> Handwerker<br />
Zielgruppenherkunft Bun<strong>des</strong>land<br />
Teilnehmerzahl 15 - 25<br />
Häufigkeit max<strong>im</strong>al 2 mal pro Jahr<br />
Dauer 1 Woche<br />
(Re-) Finanzierung<br />
> 3.000 - 5.000 Euro Teilnehmergebühr<br />
> Bezuschussung durch das Wirtschaftsministerium der Lan<strong>des</strong>förderung<br />
Besucherintegration aktiv: durch Firmenbesichtigungen und Kooperationsgespräche<br />
87
10.3.3.2.3 W.I.H.<br />
Anhaltspunkt > Demographischer Wandel<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
Demografie Exzellenz - Unternehmen <strong>im</strong> demografischen Wandel - Herausforderungen und Chancen<br />
> Herausforderungen und Chancen <strong>des</strong> demographischen Wandels<br />
> Entwicklung <strong>des</strong> Wettbewerbs um Auzubildene<br />
> Anforderungen an das Personalmanagement<br />
> Umgang mit der veralternden Belegschaft<br />
> Sensibilisierung und Motivation zur Folgeberatung mit einem Demografiecheck<br />
> Unternehemen, Personalverantwortliche von KMU, sonstig Interessierte<br />
Zielgruppenherkunft Landkreis<br />
Teilnehmerzahl 50<br />
Häufigkeit bisher einmalig<br />
Dauer 1/2 Tag<br />
(Re-) Finanzierung<br />
> W.I.H.<br />
> Unterstützung durch Europäischen Sozialfond<br />
Besucherintegration aktiv: durch Fragerunden und Diskussionen<br />
88
10.3.3.2.4 WFG SHA<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
a)<br />
Anhaltspunkt > Clustermanagement<br />
Packaging Valley Days (Lebensmittel, Gesundheitsmanagement, Holzindustrie)<br />
> Aufbau einer Interessensgemeinschaft für Verpackungsmaschinenbauern<br />
> weltweit auf das Cluster aufmerksam machen<br />
> Impulsvorträge und anschließende Firmenbesichtigungen<br />
> Unternehmer der Verpackungsbranche und deren Kunden<br />
Zielgruppenherkunft Landkreis<br />
Teilnehmerzahl 70 - 80<br />
Häufigkeit 2 -5 mal pro Jahr<br />
Dauer Abendveranstaltung<br />
> Teilnahmegebühren<br />
(Re-) Finanzierung > Mitgliedsbeiträge<br />
> Clusterförderungsprogramm der EU und <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Baden-Württemberg<br />
Besucherintegration aktiv: durch moderierte Podiumsdiskussion, Best Practice Beispiele<br />
89
Anhaltspunkt<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
b)<br />
> Demographischer Wandel<br />
> Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
RegioBiz - Die Demographie-Initiative für Unternehmen in der Region<br />
> Unterstützung bei der Bewältigung <strong>des</strong> demographischen Wandels<br />
> Aufbau eines Netzwerkes zum Erfahrungsaustausch<br />
> Durchführung von Veranstaltungen, Seminaren, Workshops bzw. Beratungsangebote<br />
> KMU, kommunale Vertreter<br />
Zielgruppenherkunft Landkreis<br />
Teilnehmerzahl 120<br />
Häufigkeit 6 - 12 mal pro Jahr<br />
Dauer länger<br />
> Teilnahmegebühr (Kosten für Catering decken)<br />
(Re-) Finanzierung > Unterstützung durch Europäischen Sozialfond, Mitteln <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>wirtschaftsministeriums<br />
> gemeinsame Finanzierung mit den Partnern<br />
Besucherintegration aktiv: durch Best Practice Beispiele<br />
90
Anhaltspunkt<br />
c)<br />
> Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder<br />
> Global Networking / überregrionale Partnerschaften<br />
Veranstaltungstitel Projekt: EUROPA büro Wolpertshausen<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
> über Organe, Politik, Fördermöglichkeiten und aktuelle Themen der EU informieren<br />
> innerhalb <strong>des</strong> Projektes Beratungen, Veranstaltungen und Sprechtage<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
> alle Bürger (--> Schüler, Unternehmer, Angestellte,…)<br />
Zielgruppenherkunft Deutschland<br />
Teilnehmerzahl je nach Veranstaltungstyp: 10 - 120<br />
Häufigkeit 10 - 15 mal pro Jahr<br />
Dauer variiert je nach Veranstaltungstyp<br />
(Re-) Finanzierung<br />
> Teilnahmegebühr (Kosten für Catering decken)<br />
> zu 50 Prozent gefördert<br />
Besucherintegration aktiv: durch Diskussionsrunden<br />
91
Anhaltspunkt<br />
Veranstaltungstitel<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
d)<br />
> Erneuerbare Energien / Umweltschutz<br />
Projekt: energieZENTRUM Wolpertshausen<br />
> Veranstaltungen zum Thema Energie <strong>im</strong> Energiezentrum durchführen<br />
> Beratung zum Thema regenerative Energien und Energieeinsparung<br />
> Privatleute, Kommunen, Unternehmen, Landwirte<br />
Zielgruppenherkunft Landkreis<br />
Teilnehmerzahl je nach Veranstaltungstyp: 50 - 300<br />
Häufigkeit 10 - 20 mal pro Jahr<br />
Dauer variiert je nach Veranstaltungstyp<br />
> Energiezentrum selber und damit WFG SHA<br />
(Re-) Finanzierung > Förderung durch die Europäische Union, das Land Baden-Württemberg, EnBW, Bausparkasse Schwäbisch Hall<br />
Gemeinde Wolpertshausen und Europäischer Sozialfond<br />
Besucherintegration aktiv: durch Fragerunden<br />
92
10.3.3.2.5 WMT<br />
a)<br />
Anhaltspunkt<br />
> Clustermanagement<br />
> Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
Veranstaltungstitel Workshop Gesundheitswesen<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
> Unternehmen zur Mitarbeit <strong>im</strong> Netzwerk motivieren<br />
> Unterstützungsangebote vorstellen<br />
> individuelle Bedürfnisse abfragen<br />
> Vernetzung der Fachkräfte<br />
> Motivation zur Weiterbildung und Lobbyarbeit<br />
> Krankenhäuser, Ärzte, Pflegedienste, Hochschulen, Kur- und Rehakliniken, Pflegehe<strong>im</strong>e<br />
Zielgruppenherkunft Region<br />
Teilnehmerzahl 25 - 30<br />
Häufigkeit 1 - 2 mal pro Jahr<br />
Dauer 1/2 Tag<br />
(Re-) Finanzierung > WMT<br />
Besucherintegration aktiv: durch gemeinsame Ausarbeitungen, Diskussionen, Moderation<br />
93
)<br />
Anhaltspunkt<br />
> Clustermanagement<br />
> Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
Veranstaltungstitel Workshop Logistik und Produktion<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
> Unternehmen zur Mitarbeit <strong>im</strong> Netzwerk motivieren<br />
> Unterstützungsangebote vorstellen<br />
> individuelle Bedürfnisse abfragen<br />
> enge Zusammenarbeit mit Hochschulen<br />
> Fachvorträge, die zum Erfahrungsaustausch anregen<br />
> Unternehmen der Branche, Hochschulen<br />
Zielgruppenherkunft Region<br />
Teilnehmerzahl 25 - 30<br />
Häufigkeit 1 - 2 mal prp Jahr<br />
Dauer 1/2 Tag<br />
(Re-) Finanzierung > WMT<br />
Besucherintegration aktiv: durch gemeinsame Ausarbeitungen, Diskussionen, Moderation<br />
94
Anhaltspunkt<br />
c)<br />
Veranstaltungstitel ECOfit<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
> Erneuerbare Energien / Umweltschutz<br />
Zielgruppenherkunft Landkreis<br />
Teilnehmerzahl bis 15<br />
Häufigkeit bidsher einmalig<br />
Dauer 1/2 Tag<br />
(Re-) Finanzierung WMT<br />
Besucherintegration aktiv: durch Fragerunde<br />
> Informationen zum Förderprogramm ECOfit<br />
> Akquisition von Projektpartnern für eine anschließende zweitägige Umweltschutzberatung<br />
> Informationen zu betrieblichen Umweltschutzmaßnahmen, Energie- und Kosteneinsparung<br />
> Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />
> Unternehmer <strong>des</strong> produzierenden und <strong>des</strong> Dienstleistungsgewerbes, Verwaltungen, Institutionen<br />
95
10.3.3.2.6 SWF<br />
Anhaltspunkt > Clustermanagement<br />
Veranstaltungstitel Workshop Kreativwirtschaft<br />
Informationen zur<br />
Veranstaltung (Anlass,<br />
Ablauf, Ziele, Themen)<br />
Zielgruppe/<br />
Veranstaltungsnachfrager<br />
> die Kreativen werden befragt, um aus deren Sicht eine Stärken- / Schwächenanalyse von Heilbronn durchzuführen<br />
> mit Hilfe von Veranstaltungen werden Clusterinitiativen geschaltet<br />
> Ziel ist es, ein kreatives Milieu zu schaffen<br />
> Unternehmer aus der Kreativwirtschaft<br />
> teilweise weitere Vertreter aus anderen Branchen, wie Forschung und Entwicklung<br />
Zielgruppenherkunft Stadtkreis<br />
Teilnehmerzahl bis 15<br />
Häufigkeit 6-12 mal pro Jahr<br />
Dauer Abendveranstaltung<br />
(Re-) Finanzierung > SWF und gegebenenfalls deren Partner<br />
Besucherintegration aktiv: durch regen Austausch<br />
96
10.3.3.3 Teilauswertung 3.2<br />
Wirschaftsförderer /<br />
Kammer<br />
10.3.3.2.1 WHF<br />
10.3.3.2.2 HWK<br />
Durchschnitt Herkunft Zielgruppe<br />
a) 50 international 3 - 5 0,5<br />
b) 25 - 50 Region bisher einmalig 0,5<br />
c) 5 70 - 100 55<br />
Region 1 - 2 Abend<br />
d) 15 - 20 Region 3 - 5 0,5<br />
e) 70 - 100 Region 1 - 2 0,5<br />
a) 25 - 50 Region 3 - 5 Abend<br />
b)<br />
c)<br />
4<br />
20 - 60<br />
bis 15<br />
28,125<br />
Region<br />
Region<br />
1 - 2<br />
3 - 5<br />
Abend<br />
Abend<br />
d) 15 - 25 Baden-Württemberg 1 - 2 länger<br />
10.3.3.2.3 W.I.H. --- 1 50 50 Landkreis bisher einmalig 0,5<br />
10.3.3.2.4 WFG SHA<br />
10.3.3.2.5 WMT<br />
Code<br />
Anzahl<br />
Veranstaltungen Teilnehmer<br />
Häufigkeit Dauer<br />
a) 70 -80 Landkreis 3 - 5 Abend<br />
b)<br />
c)<br />
4<br />
120<br />
10 - 120<br />
108,75<br />
Landkreis<br />
Deutschland<br />
6 - 12<br />
13 - 20<br />
länger<br />
variiert<br />
d) 50 - 300 Landkreis 13 - 20 variiert<br />
a) 25 - 30 Region 1 - 2 0,5<br />
b) 3 25 - 30 23,333<br />
Region 1 - 2 0,5<br />
c) bis 15 Landkreis bisher einmalig 0,5<br />
10.3.3.2.6 SWF --- 1 Ziel: bis 15 15 Landkreis Ziel: 6 -12 Ziel: Abend<br />
97
Ergebnisse:<br />
Summe: 18 Mittelwert gesamt:<br />
46,701<br />
Herkunft der<br />
Zielgruppe<br />
Anzahl<br />
Events<br />
Dauer <strong>des</strong> Events<br />
Anzahl der<br />
Nennungen<br />
Landkreis* 6 Abend 6<br />
Region 9 0,5 Tag 8<br />
Baden-Württemberg 1 1 Tag 0<br />
Deutschland 1 länger 2<br />
international 1 variiert 2<br />
Summe 18 Summe 18<br />
* Landkreis bezieht sich auch auf den Stadtkreis Heilbronn<br />
Häufikeit <strong>des</strong> Anzahl der<br />
Events pro Jahr Nennungen<br />
1 - 2 6<br />
3 - 5 5<br />
6 - 12 2<br />
13 - 20 2<br />
Zielwert / bisher<br />
einmalig<br />
3<br />
Summe 18<br />
98
10.3.3.4 Auswertung 3.2<br />
Ergebnis:<br />
3.2 Sich in Abst<strong>im</strong>mung mit den Zusatzitems ergebende kritische Stellen<br />
Institution<br />
Eventthema WHF IHK HWK W.I.H. WFG SHA WMT SWF<br />
Clustermanagement<br />
Weltmarktführer<br />
Demographischer Wandel<br />
Erneuerbare Energien / Umweltschutz<br />
Regionale Strukturentwicklung / Netzwerkarbeit<br />
Global Networking / überregionale Partnerschaften<br />
Unterstützung be<strong>im</strong> Markteintritt in andere Länder<br />
99
10.3.4 Doppelarbeit<br />
10.3.4.1 Auswertung 4.1<br />
Glauben Sie, dass es <strong>im</strong> Bereich der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> (inkl. der Mitarbeit durch die<br />
Kammern) in der Region zu Doppelarbeit kommt?<br />
Institution Doppelarbeit existiert?<br />
WHF nein<br />
IHK ja<br />
HWK ja<br />
W.I.H. nein<br />
WFG SHA nein<br />
WMT ja<br />
SWF ja<br />
Ergebnis:<br />
57,14 Prozent der Befragten in der Region glauben, dass es in der Region Heilbronn-Franken zu<br />
einer Doppelarbeit kommt.<br />
10.3.4.2 Auswertung 4.2<br />
Wenn ja, wo genau?<br />
Institution<br />
IHK<br />
HWK<br />
WMT<br />
SWF<br />
Stelle der Doppelarbeit<br />
> zwischen IHK und WHF kommt es in den Bereichen Energie, Umweltschutz und<br />
Außenwirtschaft zu einer Doppelarbeit<br />
> gezielte wirtschaftsliche Informationen für Mitglieder werden teilweise ebenfalls<br />
doppelt angeboten (z.B. Wachstums<strong>im</strong>pulse und w.news)<br />
> be<strong>im</strong> gemeinsamen Messeauftritt zur Expo Real kam es zur Doppelarbeit zwischen<br />
IHK und WFG HN bzw. WHF<br />
> IHK und HWK erfüllen einen politischen Auftrag, diese "Uraufgaben" der<br />
Kammern und Verbände versuchen nun WFG HN und WHF ebenfalls zu bearbeiten<br />
> generell sind aber nahezu keine Doppelarbeiten erkennbar<br />
> zwischen SWF und WFG HN kommt es <strong>im</strong> Bereich Standortmarketing und Unternehmesansiedlung<br />
zu einem Wettbewerb<br />
> WMT und WHF stehen beide in Kontakt zur FH Aschaffenburg<br />
> bei der Gewerbeflächenvermarktung kommt es zwischen SWF und WFG HN zu<br />
einer Doppelarbeit<br />
> WFG HN, SWF und WHF sind alle gleichzeitig erster Ansprechpartner für Unternehmen<br />
<strong>im</strong> Raum Heilbronn<br />
> das Thema Weltmarktführer gehört dem Bereich Bestandspflege an und ist daher<br />
der Aufgabenbereich der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften, nicht der WHF<br />
> das Thema EU-Förderung sollte ebenfalls nur von den <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften<br />
und nicht von der WHF bearbeitet werden<br />
100
10.3.4.3 Auswertung 4.3<br />
Wo ist die Doppelarbeit sinnvoll bzw. wie sollte sie beseitigt werden?<br />
Institution<br />
IHK<br />
HWK<br />
WMT<br />
SWF<br />
Doppelarbeit sinnvoll / nicht sinnvoll<br />
> eine allgemeingültige Aussage ist schwer zu treffen<br />
> themenweise Abst<strong>im</strong>mung daher sinnvoll<br />
> durch Diskussionen und Gespräche kann ein Prozess initiiert werden, <strong>des</strong>sen<br />
Ergebnis Aussagen trifft, ob die IHK oder die WHF eine Aufgabe wahrnehmen soll<br />
bzw. ob sie parallel erfüllt wird<br />
> die HWK und <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften sollten sich intensiv abst<strong>im</strong>men<br />
> zwischen den Kammern hingegen besteht kein Handlungsbedarf<br />
> <strong>im</strong> Bezug auf die FH Aschaffenburg sollten sich die WMT und die WHF ergänzen,<br />
um eine Doppelarbeit zu vermeiden und sich als Einheit zu präsentieren<br />
> <strong>im</strong> Rahmen der Gewerbeflächenvermarktung stehem alle <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften<br />
<strong>im</strong> Wettbewerb, eine Beseitigung der Doppelarbeit ist daher weder<br />
möglich noch sinnvoll<br />
10.3.4.4 Auswertung 4.4<br />
Denken Sie, dass die Arbeit <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften und Kammern auf regionaler<br />
Ebene eine noch engere Zusammenarbeit erfordert?<br />
Institution<br />
WHF<br />
IHK<br />
engere Zusammenarbeit<br />
> ja, die Beschaffenheit der Plattformen und die Häufigkeit der Treffen sind zwar<br />
ausreichend, dennoch scheint nicht bei allen der Wille für eine engere Zusammenarbeit<br />
vorhanden zu sein<br />
> zukünftig sollte versucht werden die Themen noch mehr auf regionaler Ebene zu<br />
präsentieren<br />
> grundsätzlich ist die Arbeit schon sehr gut und eng<br />
> in den Bereichen Kommunikation und Abst<strong>im</strong>mung besteht am ehesten Bedarf<br />
> diese Verbesserungen können aber nicht <strong>im</strong> Schnellverfahren herbeigeführt werden,<br />
sondern müssen mit Blick auf eine Effiziensteigerung und ein opt<strong>im</strong>ales Maß<br />
gestaltet werden<br />
> der Fachbeirat ist für alle Angelegenheiten dieser Frage eine mögliche Plattform<br />
> somit kann die Informationsüberlastung gemindert werden, sodass durch weniger<br />
Terminfülle und mehr Zeit die Effinzienz der Arbeit steigt<br />
> denkbar ist ein Ampelsystem bei E-Mails und Post zwischen den Fachbeiratsmitgliedern,<br />
<strong>des</strong>sen Systematisierung in dringende (rot), wichtige (orange) und lediglich<br />
informative (grün) Nachrichten sofort eine Einstufung mitliefert<br />
> der Geschäftsführer der WHF sollte öfter kritisch prüfen, ob die Weiterleitung von<br />
Informationen sinnvoll ist bzw. wann die Meinung aller Fachbeiratsmitglieder tatsächlich<br />
notwendig ist<br />
> es sollte genau abgest<strong>im</strong>mt werden, wer welche Aufgaben übern<strong>im</strong>mt, hier ist aber<br />
101
HWK<br />
W.I.H.<br />
WFG SHA<br />
WMT<br />
SWF<br />
schon eine Verbesserung erkennbar<br />
>theoretisch wäre eine engere Zusammenarbeit positiv, allerdings ist diese durch den<br />
zusätzlichen zeitlichen Aufwand nicht umsetzbar<br />
> die <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften sollten ihre bilaterale Zusammenarbeit<br />
nach Möglichkeit noch intensivieren<br />
> dabei ist der regelmäßige Kontakt positiv zu bewerten<br />
> über die Plattformen wird ein guter und konstruktiver Austausch ermöglicht<br />
> ein Ausbau <strong>des</strong> Kontaktes ist aufgrund der zeitlichen D<strong>im</strong>ension nicht realisierbar<br />
> die Zusammenarbeit fußt daher auf einem Vertrauensverhältnis<br />
> da die WHF nur die "regionale Klammer" der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> bildet, sollten<br />
die <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften der Landkreise bei entsprechenden Themen<br />
stärker einbezogen werden<br />
> hier bieten beispielsweise die Redaktionsthemen der "Wachstums<strong>im</strong>pulse",<br />
Veranstaltungen sowie Unternehmensführungen mit Hochschullehrern bzw.<br />
Studenten eine Option<br />
> dadurch präsentiert die WHF die <strong>Wirtschaftsförderung</strong>sgesellschaften<br />
nach außen und sorgt neben einem einheitlichen Auftritt für die Schaffung<br />
eines positiven Images<br />
> die allgemeine Abst<strong>im</strong>mung über gemeinsame Aktionen und Präsentationen kann<br />
weiter opt<strong>im</strong>iert werden<br />
10.3.4.5 Ergebnisse Doppelarbeit<br />
Ergebnis:<br />
Folgende Wirtschaftsförderer / Verbände bzw. Kammern wünschen sich eine engere Abst<strong>im</strong>mung<br />
Institution prinzipiell engere Abst<strong>im</strong>mung? realisierbar? Begründung*<br />
WHF ja nein<br />
nicht vorhandener Wille<br />
aller Beteiligten<br />
IHK ja ja<br />
HWK ja ja<br />
W.I.H. ja nein zusätzlicher Zeitaufwand<br />
WFG SHA ja ja<br />
WMT ja nein zusätzlicher Zeitaufwand<br />
SWF ja ja<br />
% (für ja) 100,00 57,14<br />
*Begründung, wenn aus Sicht <strong>des</strong> Befragten eine engere Abst<strong>im</strong>mung nicht realisierbar ist<br />
102
10.3.5 Anonymität<br />
Wünschen Sie, dass Ihre Aussagen anonym bleiben und somit <strong>im</strong> Bezug auf Ihre<br />
Institution verallgemeinert werden?<br />
Institution Anonymität gewünscht? Ansprechpartner<br />
WHF nein Herr Schoch<br />
IHK ja ---<br />
HWK nein Herr Gmyrek<br />
W.I.H. nein Frau Klinger<br />
WFG SHA nein Herr Wahl<br />
WMT nein Herr Lauterwasser<br />
SWF nein Herr Billek<br />
103
11. Eigenständigkeitserklärung<br />
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit bisher bei keiner anderen Prüfungsbe-<br />
hörde eingereicht, sie selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen<br />
und Hilfsmittel benutzt sowie Zitate kenntlich gemacht habe.<br />
Heilbronn, den 12.Juli 2010<br />
……………………………………………………<br />
Louisa Luther<br />
104