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Jahresbericht 2010 - Rafaelschule

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tion gefunden hatten, fuhr unser Schulleiter, Alexander Melliger,<br />

extra dorthin. Auch die Suche nach passender Wolle<br />

entpuppte sich als spannendes Erlebnis. Fündig wurden<br />

wir im «Spycher-Handwerk», einem Bauernhof in Huttwil<br />

(Bern), der in den letzten 30 Jahren in eine Schaffarm mit<br />

Wollverarbeitung umgewandelt wurde und seit 2006 auch<br />

gefährdete Tierrassen beherbergt und züchtet. Da wir die<br />

Wolle selber in Huttwill abholen wollten, nutzten wir die<br />

Gelegenheit, die Reise mit einem tollen Schulausflug zu<br />

verbinden. Nebst Schafen, Ziegen, Kamelen und Lamas<br />

gibt es auf dem Hof auch noch mehrere original mongolische<br />

Jurten, die für eine Übernachtung gemietet werden<br />

können. So konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur<br />

echte Jurten bestaunen, sondern auch noch die «Materialträger»<br />

– die Wolle tragenden Tiere – streicheln und füttern.<br />

Auf dem Heimweg nahmen wir Dutzende Säcke mit bester<br />

Schafschurwolle mit und staunten nicht schlecht über die<br />

Menge, die wir für das Filzen benötigen würden.<br />

Nach den Frühlingsferien konnte es mit dem Bau der Jurte<br />

losgehen. Eine Gruppe hatte die Aufgabe, das Holzgerüst<br />

der Jurte auf dem Pausenhof aufzubauen. Mit vereinten<br />

Kräften entstand die hölzerne Grundform mit Eingang und<br />

Kuppel. Rund ist die Jurte deshalb, weil sich die Zeltbe-<br />

10<br />

wohner damit optimal vor dem Wind schützen können. Eine<br />

zweite Gruppe übernahm die Herstellung des Filzes, um<br />

damit die breiten Seitenwände des Holzgerüstes einfassen<br />

zu können. Dazu arbeiteten die Schüler und Schülerinnen<br />

auf dem Parkplatz, wo ausreichend Platz vorhanden war,<br />

um die Wolle zu rollen und zu stampfen. Nach und nach<br />

verwandelte sich die weisse Schafwolle in einen dichten<br />

Filz. Gleichzeitig verzierten die jungen Filzerinnen und Filzer<br />

diesen mit schönen Mustern aus bunter, Pflanzen gefärbter<br />

Wolle.<br />

Natürlich durfte bei dieser intensiven Arbeit die nötige Stimmung<br />

nicht fehlen. Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler<br />

begleiteten die Jurtenbauer mit Gesang und rhythmischen<br />

Klängen, eine andere Gruppe zauberte ein kleines Buffet mit<br />

kulinarischen Köstlichkeiten aus der Mongolei und eine dritte<br />

stellte aus Filz farbige Teppiche, Sitzkissen und andere<br />

Utensilien her, die für einen gemütlichen Aufenthalt in einer<br />

Jurte sorgen. Eine letzte Gruppe war dafür verantwortlich,<br />

die verschiedenen Arbeitsabläufe schriftlich festzuhalten<br />

und mit Bildern zu dokumentieren.<br />

Jeweils am Nachmittag lud uns ein abwechslungsreiches<br />

Programm dazu ein, noch tiefer in die Kultur der Mongolen<br />

einzutauchen. Einen ganz besonderen Eindruck hinterliess<br />

bei vielen der Film «das weinende Kamel». Er erzählt die

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