Halle 10 â Prototypenbau Made in Germany - Kuka
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Fachartikel professional article<br />
<strong>Halle</strong> <strong>10</strong> – <strong>Prototypenbau</strong><br />
<strong>Made</strong> <strong>in</strong> <strong>Germany</strong> – daran hält KUKA Roboter fest<br />
- 1 -<br />
Von Katr<strong>in</strong> Stuber, KUKA Roboter<br />
In der <strong>Halle</strong> <strong>10</strong> riecht es anders. Anders als <strong>in</strong> den anderen auf dem<br />
Firmengelände von KUKA Roboter GmbH <strong>in</strong> Augsburg-Lechhausen. „Das ist der<br />
Kühlschmierstoff <strong>in</strong> den CNC-Masch<strong>in</strong>en“, erklärt Robert Bader, Fertigungsmeister<br />
<strong>in</strong> der Zerspanung, während er die <strong>Halle</strong>ntür öffnet. „Wir haben e<strong>in</strong>e sehr<br />
gute Belüftungsanlage und unsere Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d gekapselt.“ Deshalb ist die<br />
<strong>Halle</strong>nluft gut. Dennoch – <strong>Halle</strong> <strong>10</strong> riecht anders.<br />
E<strong>in</strong> bisschen mehr nach Masch<strong>in</strong>enbau vielleicht. Deshalb s<strong>in</strong>d wir jedoch nicht<br />
hier. Sondern, weil <strong>Halle</strong> <strong>10</strong> etwas ganz Besonderes ist. Sie repräsentiert das<br />
klare Bekenntnis der KUKA Roboter GmbH zum Standort Augsburg. Das<br />
Unternehmen hat hier <strong>in</strong> neuste Technik <strong>in</strong>vestiert. E<strong>in</strong>e Maßnahme, die e<strong>in</strong>mal<br />
mehr dazu beiträgt, die Technologieführerschaft im Markt zu wahren.<br />
Anders als <strong>in</strong> den übrigen Produktionshallen des Industrieroboterherstellers ist<br />
das Bild nicht von orangefarbenen KUKA Robotern geprägt, die Stück für Stück<br />
von Menschenhand zusammengesetzt werden, auf ihre Lackierung warten oder<br />
<strong>in</strong> der Abnahme auf ihre Traglast geprüft werden. In <strong>Halle</strong> <strong>10</strong> dom<strong>in</strong>ieren CNC-<br />
Masch<strong>in</strong>en die Szene. Hier stehen die Bearbeitungszentren der KUKA Roboter,<br />
<strong>in</strong> denen Roboterteile aus Stahl und Alum<strong>in</strong>ium gefräst, gebohrt und entgratet<br />
werden.<br />
<strong>Prototypenbau</strong><br />
Erst kürzlich wurden zwei neue Masch<strong>in</strong>en angeschafft: E<strong>in</strong>e DMC 80 und e<strong>in</strong>e<br />
DMC <strong>10</strong>0. Letztere wurde erst vor e<strong>in</strong> paar Wochen gekauft und <strong>in</strong>stalliert.<br />
Ersetzt wurden damit drei Bearbeitungszentren, die technisch veraltet und des-<br />
halb reparaturanfällig waren. „Aufgrund des Baujahres war die Ersatzteilversor-<br />
gung vor allem im Bereich der elektrischen und steuerungstechnischen Kompo-<br />
nenten fast unmöglich und daher sehr kosten<strong>in</strong>tensiv“, erklärt Udo Erath,<br />
Produktionsleiter bei KUKA Roboter GmbH, die Ersatz<strong>in</strong>vestition. Er ist zwischen
zwei Term<strong>in</strong>en zu uns gestoßen. Eigentlich ist er <strong>in</strong> Eile, aber wenn es um se<strong>in</strong>e<br />
Produktion geht, nimmt er sich Zeit. Und besonders die <strong>Halle</strong> <strong>10</strong> sei sehr wichtig.<br />
Warum?<br />
„Unsere Roboter s<strong>in</strong>d Produkte auf höchstem technologischem Stand“, erläutert<br />
Erath. „Um diesen zu wahren, ist es wichtig, dass wir möglichst viele Fertigungs-<br />
techniken bewerten können.“ Hochtechnologische Produkte kann man aber nur<br />
herstellen, wenn man weiß, was mit der aktuellen Technik möglich ist. „Unser<br />
Fokus liegt hier ganz klar auf den 0-Serien und den Prototypenteilen, die wir <strong>in</strong><br />
unseren Bearbeitungszentren selbst herstellen.“ Auch die Werkzeuge und Vor-<br />
richtungen, die zur Bearbeitung der Teile benötigt werden, stellt die Mannschaft<br />
<strong>in</strong> <strong>Halle</strong> <strong>10</strong> selbst her.<br />
Vorbeugende Instandhaltung<br />
Die Masch<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der <strong>Halle</strong> <strong>10</strong> laufen im Dreischichtbetrieb an sechs Tagen <strong>in</strong><br />
der Woche mit 45 Mitarbeitern pro Schicht. Samstag ist Re<strong>in</strong>igungstag und e<strong>in</strong>-<br />
mal im Jahr werden die Masch<strong>in</strong>en gewartet. Es soll aber auf vorbeugende In-<br />
standhaltung umgestellt werden. Das heißt, die Masch<strong>in</strong>en werden durch e<strong>in</strong>e<br />
fortlaufende Überprüfung vor größeren Wartungsreparaturen bewahrt. Das<br />
steigert natürlich auch die Qualität der zu fertigenden Teile.<br />
Drittkunden bestätigen hohe Qualität<br />
Auf den <strong>Prototypenbau</strong> kommt es also an und auf die Bewertung der aktuellen<br />
Prozesse. Und was ist mit dem Drittkundengeschäft? Immerh<strong>in</strong> warten hier<br />
tragende und sicherheitsrelevante Teile fremder Unternehmen auf ihre Bear-<br />
beitung. Die Deutsche Bahn und auch DaimlerChrysler lassen beispielsweise<br />
hier Komponenten fertigen. Udo Erath: „Die Tatsache, dass wir tragende Bauteile<br />
etwa für die Bahn anfertigen und deren Zertifizierungsanforderung entsprechen,<br />
führt natürlich wieder zu e<strong>in</strong>em weiteren Qualitätsprozess. Der ermöglicht es,<br />
unser Kernprodukt, den KUKA Roboter, qualitativ auf die nächsthöhere Ebene zu<br />
führen.“<br />
- 2 -
Zukunftsweisend für den Nachwuchs<br />
Auf Qualität setzt KUKA auch bei der Ausbildung des Nachwuchses. Jedes Jahr<br />
bildet KUKA Roboter zwei Zerspanungsmechaniker aus, die nach ihrem<br />
Abschluss übernommen werden sollen. Denn auf diesem Gebiet herrscht akuter<br />
Fachkräftemangel. Wer hier lernt, wird später auch gebraucht.<br />
Gleichzeitig profitiert der Nachwuchs natürlich von den neuen Masch<strong>in</strong>en. Die<br />
angehenden Zerspanungsmechaniker lernen von Anfang an, auf dem neuesten<br />
Stand der Technik mit Standard-CNC-Masch<strong>in</strong>en umzugehen. Der Lehrplan<br />
be<strong>in</strong>haltet Werkzeugtechnik, Simulation und Programmierung. Letzteres ist ganz<br />
schön anspruchsvoll und verbessert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Die Nachwuchskräfte werden jeweils an der Masch<strong>in</strong>e ausgebildet, an der sie<br />
später ihren Arbeitsplatz haben werden. Das hat den Effekt, dass sie zum e<strong>in</strong>en<br />
zu Experten werden, die mit den komplexen CNC-Masch<strong>in</strong>en vertraut s<strong>in</strong>d. Denn<br />
nicht jedes Bearbeitungszentrum lässt sich auf die gleiche Weise bedienen. Zum<br />
anderen sollen sie auch ihren Neigungen nach gefördert werden. Denn wer Spaß<br />
hat, bleibt motiviert. Zerspanung will aber von der Pike auf gelernt werden und<br />
dafür durfte e<strong>in</strong>e konventionelle Masch<strong>in</strong>e bleiben, die längst veraltet ist. Sie<br />
dient nun zu Lehr- und Anschauungszwecken.<br />
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