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ASCR Abschlussbericht 2018

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WISSEN IST MACHT

Use Case 3 „Self consumption optimization“

In diesem Anwendungsfall geht es darum, die

Energiekosten für den Gebäudebetreiber zu

minimieren. Dies erfolgt durch Verbrauchsoptimierung

und/oder Lukrieren zusätzlicher Einnahmen

durch Flexibilität. Gleichzeitig können CO 2

-Emissionen

durch Einbeziehen erneuerbarer Energiequellen

reduziert werden. Die Optimierung muss dabei den

Komfort für die BewohnerInnen oder NutzerInnen

des Gebäudes berücksichtigen, die Maßnahmen

müssen ohne Komfortverlust umsetzbar sein. Um

einen effizienten Betrieb zu gewährleisten, muss

die Optimierung automatisiert erfolgen. Dennoch

müssen berechtigte Personen jederzeit die Möglichkeit

haben, in diese Abläufe einzugreifen und

individuelle Anpassungen vorzunehmen.

Use Case 4 „Smart User interaction“

Ziel des Anwendungsfalls ist es, den EndkundInnen

adressatengerechte Produktlösungen anzubieten,

welche auf Kundenseite den Komfort heben und

die Kosten senken sollen sowie auf der Energieseite

spezifisch geringere CO 2

-Emissionen verursachen.

Betrachtet wurden der soziale Bereich (durch

Erforschen von Lebensstiltypen und Ableiten von

„Energietypen“), die technische Infrastruktur (mittels

Erforschen der notwendigen Technologien und

Lösungen inklusive Reflexion des vorhandenen

Regelwerkes) und der Produktbereich (durch

Untersuchen von möglichen Produktlösungen,

welche auf individuelle Bedürfnisse eingehen).

ÜBERSICHT ÜBER DIE BESCHLOSSENEN USE CASES

Use Case 5 „LV grid management“

Integration von dezentralen, auf einzelne Niederspannungsteilnetze

bezogene Regelungen (Spannung

und/oder Strom) in einen effizienten operativen

Netzbetrieb zur Reduktion der Netzbetriebskosten.

Der Fokus liegt dabei auf dem Einsatz von

bereits in anderen Projekten getesteten Lösungen

mit spezifischen Erweiterungen, um ein effizientes

Gesamtsystem zu ermöglichen. Schwerpunkte sind

eine automatische Anmeldung der erforderlichen

Komponenten, eine weitestgehend automatische

Parametrierung derselben und eine effiziente

Einbindung in das Fehlermanagement.

Use Case 6 „Building flexibilities“

Das Ziel dieses Anwendungsfalls ist es, Flexibilität

möglichst gewinnbringend zu vermarkten. Dieses

Ziel wird sowohl vom Gebäudebetreiber als auch

vom Energiepool-Manager verfolgt. Investitionen in

die notwendige Infrastruktur (Gebäudeleittechnik,

Erzeugung, Speicher etc.) müssen durch die Einnahmen

aus der Vermarktung amortisiert werden.

Neben elektrischen Speichern können vor allem

auch thermische Speicher eingesetzt werden. Aus

Sicht der Netzbetreiber können Kosten für einen

Netzausbau vermieden oder verschoben werden.

Use Case 7 „Benchmarks“

Hierbei geht es um eine vergleichende Analyse

(Benchmarking), wobei die Überprüfung der

Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht und ein

Vergleich der Investitionskosten mit den erzielbaren

Kosteneinsparungen durchgeführt wird. Neben der

wirtschaftlichen Analyse werden auch andere

Leistungsmerkmale (z. B. CO 2

-Emissionen) erhoben

und verglichen. Ein weiteres Ziel ist der Vergleich

auf verschiedenen Granularitätsebenen, also von

Gebäude-Ausstattungselementen, kompletten

Gebäuden oder auch Gebäudepools.

Use Case 8 „Operational grid planning“

Unterstützung von Entscheidungen bei der operativen

Netzplanung durch domänenübergreifende

und dezentrale Integration von Daten aus verschiedenen

Quellen mit gemeinsamen Datenmodellen

zur Reduktion der Netzbetriebskosten. Dabei soll der

einfache und effiziente Datenzugriff mit Bereitstellung

(Provisionierung) der Daten von Sensoren aus

dem Feld gewährleistet sein. Ferner geht es um den

Aufbau von Schnittstellen und Interaktionen

zwischen den Domänen.

Use Case 9 „Strategic grid planning“

Aufbau von Simulationsumgebungen zur Potenzialabschätzung

der Maßnahmen im strategischen

Netzausbau mit Berücksichtigung externer Faktoren

zur Reduzierung der Netzanschlusskosten. Durch die

modellbasierte Optimierung mit Validierung sowie

komplexe Datenanalytik sind Zusammenhänge zu

identifizieren und neue Informationen aus den

Daten zu generieren. Weiters ist Unterstützung beim

Aufbau einer App bzw. API-Plattform zu bieten.

Use Case 10 „Grid load forecast“

Verbesserung der Prognosequalität (Erzeugung und

Verbrauch) an den Übergabepunkten zum Verbundnetz

durch eine automatisiert erstellte Day-ahead-

Prognose und eine Intraday-Prognose auf Basis von

selbstlernenden Algorithmen zur Reduktion der Ausgleichskosten.

Es erfolgt eine laufende Erfassung der

Lastflüsse der Trafostationen (bidirektional), Wetterdaten

(über Sensorik in den Trafostationen) und der

Aufbau einer historischen Datenbank. Auch werden,

soweit bekannt, kalenderbezogene Events (z. B.

Großveranstaltungen) erfasst. Weiters erfolgt die

Erstellung der Prognosen über intelligente Algorithmen,

die die aktuellen und historischen Daten pro

Transformatorstationen verarbeiten und anschließend

über die relevanten Transformatorstationen

pro Übergabepunkt summieren.

Use Case 11 „Predictive maintenance“

Ziel dieses Anwendungsfalls ist es, periodisch

durchgeführte Wartungsarbeiten bei Bedarf jetzt

durchzuführen und damit die Wartungskosten

zu senken. Auch die Kundenorientierung soll

verbessert werden, indem Störungen vermieden

oder behoben werden, bevor die KundInnen die

Auswirkungen bemerken.

Ergebnisaufbereitung

Die Ergebnisse des ASCR-F&E-Programms sind allen

Gesellschaftern in Form sogenannter „Deliverables“

zugänglich. Hinsichtlich der Forschungsfragen

wurden sowohl Kurzantworten als auch Detailbeantwortungen

innerhalb der Dokumentationen der

einzelnen Use Cases erstellt. Bei den entwickelten

Demos (Applikationen, Services, Tools) handelt es

sich um 15 konkrete Implementierungen (Prototypen

und adaptierte Produkte), die sich in den

Testbeds im Realbetrieb befinden.

Durch nationale Förderprojekte (die Projekte

SCDA, iNIS und FACDS wurden mit knapp 5,8

Millionen Euro gefördert – siehe auch Abschnitt

„Förderungen“) konnte ein Großteil der Use Cases

noch detaillierter und umfangreicher als ursprünglich

geplant behandelt werden (Additionalität).

Für diesen Abschlussbericht wurden die wichtigsten

Forschungsergebnisse in Form von Storylines

übersichtlich zusammengefasst.

Verbindungen zur Smart City

Wien Rahmenstrategie

Die Smart City Wien Rahmenstrategie umfasst

quantitative als auch qualitative Ziele für 2030 und

2050 und dient somit als verbindliche Richtschnur

für strategisches und nachhaltiges politisches

Handeln. Insbesondere im Rahmen des Förderprojekts

SCDA wurde die Anwendbarkeit einzelner

Aspekte des Gesamtprojekts auf ein Quartiers-

Monitoring analysiert. Erkenntnisse daraus können

wertvolle Inputs für die Stadtplanung oder das

Stadtteilmanagement geben.

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