Landlbote April Mai 2020
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Bachhausen-Mühlhausen
oder in einem Familiengrab beigesetzt
werden. Für die Erdbestattung gibt es keine
neuen Bestimmungen. Wer weitere Informationen
über die neuen Bestattungsformen
haben möchte, wendet sich bitte an
Pfarrerin Margit Walterham unter der Telefonnummer
(09185) 242.
Wachs- und
Briefmarkensammlung
Wachsreste und abgestempelte Briefmarken
können in der Petruskirche und in der
Martinskirche für die Herzogsägmühle in
die bereit gestellten Behälter gelegt werden
Ein Leben im Dienst
für die Kirche.
Wenn jemand diese Würdigung verdient, dann
ist dies sicherlich Margareta Lippert, geborene
Blädl, aus Mühlhausen. Kürzlich feierte sie
ihren 90. Geburtstag und das war ein schöner
Anlass auf ihre Zeit, mit und in der Martinskirche
Mühlhausen zu blicken. „Ich war noch
keine sechs Jahre als mich meine Eltern schon
zu kleinen Diensten rund um Kirche und Friedhof
einspannten. Es war schon spannend für
mich, von klein auf zu erleben wie Kirche und
Glaube so wirklich geht. Viele wissen vielleicht
gar nicht wie aufwendig der Dienst eines Mesners
damals war. Denn es gab keine Fernsteuerungen
für Glocken oder Uhr und Vater oder
Mutter mussten stets anwesend sein. Denn der
Tagesablauf war streng vom Läuten geprägt“,
so die betagte Kirchendienerin. So wuchs sie in
ihre Aufgabe hinein. Das Schmücken des
Altars mit Blumen und Paramenten war ihre
Aufgabe, die sie gerne und mit großem Herzblut
erledigte. Doch wie so oft im Leben nahmen
das die Kirchgänger mehr oder weniger
als ganz normal hin. Doch einige Zeitzeugen,
die unsere „Marcharet“ in ihrer aktiven Zeit
miterleben durften, wussten schon, was die
stille und bescheidene Dame leistete. „Auf sie
war immer Verlass und wenn man bedenkt
dass damals alles ohne die modernen Erleichterungen
geschehen musste, war das schon
eine Herausforderung. Ein Aufwand, den man
sich heute kaum mehr vorstellen kann. Wie
viele Täuflinge sie bei der Taufe begleitet hat
oder an wievielen Konfirmationen sie für eine
würdige Gestaltung des Kirchenraums gesorgt
hat, weiß sie natürlich nicht mehr. Auch die
Zahl der Eheschließungen in der Martinskirche
ist genau so wenig bekannt, wie die Zahl
derer, die sie auf dem letzten Weg begleitet
hat. Bei zehn Pfarrern leistete sie Dienst.
Besonders im Gedächtnis blieb ihr Pfarrer
Schäfftaler, der in den Krieg eingezogen
wurde, aber zum Glück wieder gesund an seinen
Altar zurückkehrte. Dieser wurde, so die
betagte Mesnerin, unter anderem vom Dekan
vertreten, der alle 14 Tage nach Mühlhausen
kam. Der Rückweg war beschwerlich. Denn er
musste mit dem Fahrrad ihrer Eltern zum
Bahnhof nach Greißelbach. Dort musste sie es
dann wieder abholen und als Kind auf dem
Erwachsenenrad heim fahren. Auch Sanierungen,
Renovierungen, Gestaltung der Osteroder
Weihnachtsfeste waren arbeitsintensive
Zeiten erinnert sich Margarete Lippert.
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