Auf Kurs, Ausgabe März 2020
Das Kirchenjournal der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Bremerhaven »Auf Kurs«, Ausgabe Februar 2020
Das Kirchenjournal der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Bremerhaven »Auf Kurs«, Ausgabe Februar 2020
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Emmaus-Kirchengemeinde
Einander nahe bleiben in diesen Wochen
Während ich diese Zeilen
schreibe, ist es
ungewiss, ob unser
ganzes Land in den kommenden
Wochen nicht doch noch
unter eine allgemeine Ausgangssperre
gestellt wird. Das
würde die soziale Distanz, die
uns jetzt bereits auferlegt ist,
noch verstärken. Und das auf
unabsehbare Zeit. Aber noch
immer gibt es viel zu viele
Menschen, auch in unserer
Stadt, die die Weisungen und
Empfehlungen der Behörden
nicht ernst genug nehmen. Die
Gefahr scheint noch sehr weit
weg zu sein. Wir sind es in
Deutschland nicht gewöhnt,
von Epidemien betroffen zu
sein. So etwas kommt sonst in
Afrika vor – siehe Ebola -, aber
doch nicht bei uns in Europa,
in Deutschland, in Bremerhaven
… Und doch ist es jetzt so
gekommen. Die Gefahr ist mitten
unter uns. »Wohlstandstrotz«
nannte ein Redakteur
in der »Frankfurter Allgemeinen
Zeitung« das verantwortungslose
Verhalten derjenigen,
die sich immer noch nicht
vorstellen können, von ihrem
gewohnten, gut geordneten
Alltag für eine Weile Abschied
nehmen zu müssen und damit
sich selbst und andere gefährden.
Ich möchte Sie sehr bitten, um
Ihrer selbst und um Ihrer Mitmenschen
willen die uns allen
auferlegten Verhaltensregeln
einzuhalten. Ich bin mir dabei
sehr bewusst, wie schwer uns
das als Christinnen und Christen,
als Kirchengemeinde, fallen
wird. Mein Dienst als Pastorin
lebt ja von Nähe. Überhaupt:
Sich voneinander fernzuhalten
passt so gar nicht zum
Leben eines Christenmenschen.
Es tut uns Menschen
auch gar nicht gut. Wir sind
von Gott nicht auf Distanz geschaffen
worden. Und doch ist
das jetzt unsere Aufgabe. Es ist
eine große Aufgabe, und sie ist
nicht leicht: den Menschen um
uns herum und in der Ferne,
unseren Mitmenschen, auch
aus körperlicher Distanz heraus
nahe zu bleiben. Gottes
Nähe weiterzusagen und weiterzugeben
ganz besonders in
dieser Zeit. Mir helfen dabei
Worte aus der Bibel, zum Beispiel
diese Verse aus Psalm 139:
»Von allen Seiten umgibst du
mich und hältst deine Hand
über mir … Nähme ich Flügel
der Morgenröte und bliebe am
äußersten Meer, so würde auch
dort deine Hand mich führen
und deine Rechte mich halten.«
Fehlende soziale Nähe tut weh
und muss doch nicht zu soziale
Kälte führen. Von ganzem
Herzen wünsche ich Ihnen,
wünsche ich uns allen, Erfahrungen
des Füreinander-Daseins
und des Sich-Getragen-
Wissens in dieser Situation.
Keiner ist zum Nichtstun verpflichtet
worden. Es gibt so viel
Phantasie, so viele gute Ideen!
Einkaufshilfen werden organisiert
für die Älteren, die besonders
gefährdet sind. Es gibt die
»Gottesdienste zur gleichen
Zeit«, die jeder und jede für
sich und doch mit vielen gemeinsam
zuhause feiern kann.
Es gibt die Aktion »Licht der
Hoffnung« an jedem Abend um
19 Uhr in den Fenstern unserer
Wohnungen und Häuser.
Wir können telefonieren, mit
unseren Freunden, mit der
Nachbarin, mit jemanden, von
dem wir wissen, er oder sie
sitzt allein in der Wohnung.
Wir können Telefonketten bilden
und so miteinander im
Kontakt bleiben. Wir können
die modernen Medien nutzen
und über Emails, WhatsApp
einander Gutes schreiben.
Lesen Sie dazu den Artikel von
Vivian Glade! Oder wir können
einander mal wieder Briefe
schreiben, richtig lange Briefe.
Wann haben Sie zuletzt
einen Brief geschrieben oder
bekommen?
Ich tue mich schwer damit, in
dieser Krise auch eine Chance
zu sehen. Manche tun das. Ich
weiß nicht, ob all das auch
dazu führt, dass wir, wenn es
vorüber ist, stärker als bisher
erkennen, was im Leben wirklich
zählt. Was wichtig ist. Das
kann sein. Aber zunächst ist
das Corona-Virus eine große
Gefahr für viele Menschen auf
der Welt und auch in unserer
Stadt und Gemeinde. Und ganz
gewiss keine Chance.
Je mehr wir uns an die aktuell
geltenden Regeln halten, um
so kürzer wird die Zeit sein, bis
wir einander wieder in die
Arme nehmen, die Hand zum
Gruß reichen und die Wärme
eines anderen Menschen spüren.
Jetzt aber ist die Zeit zum
Stillesein, zum Stillesein in
Gott – nicht als Flucht voreinander,
sondern als tiefste Form
der Verbindung im Glauben.
Ich grüße Sie und Euch alle
herzlich. Gott segne Sie!
Ihre Pastorin Andrea Pfeifer
Wir machen weiter
Auch die Glademakers mussten
auf ihre Proben verzichten – aber
nur offline. Bereits am Sonntag,
15.03., wurde über Livestream
ein Konzert im Internet übertragen.
Was mit Konzerten geht,
geht erst recht mit Proben und
Andachten:
Über www.bei-vivi.de treffen
sich die Sänger online und lernen
dort im Livestream und via
Videokonferenz gemeinsam
weiter Songs, aber sie tauschen
sich auch aus. Und auch hier
freuen sich die Gospelsänger
aus Grünhöfe über neue Mitglieder:
Monatlich 10 Euro kostet
es, nahezu täglich mit der
Musikerin und ihren Sängern
neue Songs zu lernen und den
Horizont zu erweitern.
Um in Not geratenen Kollegen
zu helfen, ermöglicht sie
zudem über ihre Seite, via Videokonferenz
Gesangsunterricht
oder Musiktheorie zu lernen.
Das Angebot wird laufend
ausgebaut. Die Einnahmen sollen
die größten Härten der Kollegen
abmildern.
Damit nicht genug.
Vivian Glade bietet von Montag
bis Freitag unter dem Titel
»Kopp hoch« in einem kostenfreien
Livestream auf twitch.tv/
beivivi ab jeweils 11 Uhr Livemusik,
Interviewpartner und
mehr. Via Chat haben Zuschauer
die Möglichkeit, live mit Vivian
und den Interviewpartnern
zu interagieren.
Zudem sind Andachten geplant:
Über Twitch und Facebook
haben dann Zuschauer die Chance,
gemeinsam zu beten und zu
singen und Impulse von Pastoren
aus Bremerhaven zu folgen.
Auch hier sind interaktive Elemente
geplant: Gebetsanliegen
können dort im Chat, aber auch
via eMail, Whatsapp oder Telefon
hinterlassen werden.
Sie erreichen die Emmaus-Kirchengemeinde
Vakanzpastorin Andrea Pfeifer: Am Jedutenberg 2, T 7 36 57
Gemeindebüro: Elke Tebbe, Öffnungszeiten:
Di. von 10-12 Uhr und 15-17 Uhr, Do. von 10-12 Uhr T 3 87 63,
kg.emmaus.bremerhaven@evlka.de
Küster: Detlef Röhrs, T 0176 65 64 26 25
Familienzentrum: Tina Schölzel, Braunstr. 10, T 98219831,
Fax: 98219832, familienzentrum.gruenhoefe@t-online.de
Kantorin: Vivian Glade, T 01522 71 53 259,
vivian@glademakers.de
Ev. Kindergarten: Am Oberhamm 95,
Leitung: Frau Catharina Sprung T 0471 / 3 22 91
Kita Vogelnest: Finkenstraße 20-22, T 0471/ 3 10 84