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Neue Szene 2020-04

Neue Szene Augsburg - das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung

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SPORT

Interview mit IAGO AMARAL BORDUCHI

HIER IST ALLES

PERFEKT ORGANISIERT!“

Iago Amaral Borduchi ist letzten Sommer von Internacional Porto Alegre zum

FC Augsburg gewechselt. Der 22-jährige U23-Nationalspieler hat sich im Februar

mit seinem Team für die Olympiade 2020 in Tokio qualifiziert.

Walter Sianos traf den Brasilianer zum Interview.

Gratulation! Du hast dich mit der U23-

Nationalmannschaft Brasiliens für

die Olympiade in Tokio qualifiziert.

Ihr habt euch in einem Turnier u.a.

gegen Argentinien, Uruguay und Kolumbien

durchgesetzt. Was bedeutet diese

Olympia-Teilnahme für dich?

Besten Dank! Ja, wir haben die Qualifikation im

letzten Spiel gegen Argentinien doch noch geschafft.

Das macht uns alle sehr glücklich und es

war ein großer Moment für alle Spieler im Team.

Ich hoffe jetzt natürlich, dass ich auch für den

Kader für die Spiele nominiert werde, eine Olympiateilnahme

wäre eine ganz große Sache für

mich. Wenn sie denn überhaupt stattfindet.

Dein Kollege Philipp Max konnte 2014 in Brasilien

mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille

gewinnen. Das wäre doch was,

zwei Olympiamedaillen auf der linken Außenbahn.

Das wäre tatsächlich was, aber ich hoffe natürlich,

dass meine in Gold glänzt (lacht).

Brasilianische Spieler legen sich ja gerne mal

Künstlernamen zu. Ist Iago auch einer?

Das stimmt, da gibt es ja sehr viele prominente

Beispiele, aber ich heiße tatsächlich Iago Amaral

Borduchi.

Mit Paulinho (Leverkusen) und Matheus

Cunha (Hertha BSC) spielen zwei Olympia-

Teamkollegen von dir ebenfalls in der Bundesliga.

In Brasilien ist man nach

Niederlagen selbst vor den

eigenen Fans nicht sicher!

Und die beiden waren auch sehr wichtig für mich.

Nicht nur, dass wir uns sehr gut verstehen, sie

gaben mir letztes Jahr bei einem Turnier in Frankreich

wichtige Tipps und haben mir die Bundesliga

sehr ans Herz gelegt. Das hat schon auch eine

tragende Rolle bei meiner Entscheidung gespielt.

Die Selecao spielt in Brasilien eine ganz große

Rolle, die Menschen sind dort wesentlich fanatischer

als hier. Du warst 17, als Deutschland

im Halbfinale 2014 mit 7:1 gegen dein Heimatland

gewann. Was ging an diesem Tag in dir

vor?

Das war so etwas wie eine nationale Katastrophe.

Natürlich war ich auch traurig über die Deutlichkeit

der Niederlage, aber als Sportler habe ich gelernt,

mit Niederlagen umzugehen. Man muss sie

schnell abhaken und nach vorne schauen.

Du bist im Sommer von Internacional Porto

Alegre zum FC Augsburg gewechselt. Internacional

ist ein großer Club in Brasilien, der Verein

hat über 140.000 Mitglieder und die Fans

gelten als sehr fanatisch und heißblütig.

Porto Alegre ist die größte Stadt im Bundesstaat

Rio Grande do Sul. Und dort gibt es mit Internacional

und dem Lokalrivalen Gremio nur zwei

große Clubs. Die ganze Region ist quasi geteilt,

was die Sympathien angeht. Daran kann man erkennen,

welchen Stellenwert diese Vereine haben.

Wenn Internacional gegen den Lokalrivalen

Gremio spielt, dann...

... ist es das heißeste Derby in ganz Brasilien. Wenn

es zu diesem Duell kommt, ist das ganze Bundesland

wie elektrisiert und im Ausnahmezustand.

Ich durfte bei sechs Derbies als Spieler mit dabei

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