110. Jahreshauptversammlung - Heimatbund Niedersachsen eV

Panoramablick auf Nienburg über die Weser hinweg
von Hannover im Jahre 1717 gebaut und von ihm
finanziert. 1803 annektieren die Franzosen die Stadt,
die zeitweise für den Unterhalt von 18 000 Soldaten
aufkommen muss. In der napoleonischen Zeit, in
den Jahren 1807/1808, werden die Befestigungsanlagen
beseitigt.
Mit dem Frieden nach 1815 kommt der Aufschwung,
Handel und Gewerbe bringen wieder Wohlstand in
die Stadt. Die Bahnlinie Hannover-Nienburg-Bremen
wird als eine der ersten in Deutschland 1847 eröffnet.
Bei der ursprünglichen Planung des Streckenverlaufs
war die Anbindung Nienburgs nicht vorgesehen,
erst durch Ersuchen bei der Bahndirektion in
der Residenzstadt Hannover durch den Königlichen
Baurat Quaet Faslem, der gebürtig aus dem heuti-
Die „Neue Straße“
4
gen belgischen Dendermonde (Partnerstadt Nienburgs)
stammte und unter Napoleons Herrschaft
nach Nienburg kam und später hier blieb, wurde der
Streckenverlauf zu Gunsten Nienburgs geändert. Mit
dem Bau der Bahn wird der Grundstein für eine wirtschaftliche
Blüte gelegt. Glas-, Chemie-, und Eisenindustrie
beginnen sich in der Region anzusiedeln
und werden sehr erfolgreich. Der königliche Baurat
war eine der markantesten Persönlichkeiten Nienburgs
und war unermüdlich für das Wohl der Stadt
tätig.
In seinem ehemaligen Wohnhaus wurde ein Teil des
städtischen Museums untergebracht. Auch das
Spargelmuseum ist dort eingerichtet worden. Es
wird hier sehr viel über die Spargelkultur präsentiert.
Nienburg gehört zu den
bekanntesten SpargelanbaugebietenDeutschlands.
Nienburger Spargel
wird in viele Teile der Welt
exportiert.
Heute ist die Stadt Nienburg/Weser
mit rund
33 000 Einwohnern Mittelpunkt
zwischen den
Ballungszentren Hannover
und Bremen. Die Partnerstädte
Nienburgs sind
Dendermonde (Belgien),
Las Cruces (USA), Bartoscyce
(Polen), Nienburg/Saale
(ehemalige
DDR) und Witebsk
(Weißrußland).