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Lokales<br />
Samstag, <strong>28</strong>. März <strong>2020</strong><br />
Kontaktverbot<br />
200 Euro<br />
Bußgeld<br />
mindestens<br />
Haldenkreuzweg: Förderverein plant Präsentation<br />
Gläubige können online mitgehen<br />
Ahlen.. Das seit Montag in<br />
NRW geltende Kontaktverbot<br />
für öffentliche Räume wird<br />
in Ahlen konsequent durchgesetzt.<br />
„Trifft der Ordnungsdienst<br />
auf Straßen oder in<br />
Parks mehr als zwei Personen<br />
an, die dazu nicht befugt<br />
sind, notieren wir deren<br />
Personalien“, sagt Bürgermeister<br />
Dr. Alexander Berger.<br />
Die Folge seien Bußgeldbescheide,<br />
die mindestens 200<br />
Euro betragen und nach wenigen<br />
Tagen zugestellt werden.<br />
„Das geht ganz schnell,<br />
der Innendienst ist darauf<br />
vorbereitet.“<br />
Auf behördliche Nachsicht<br />
dürfe niemand mehr setzen,<br />
so der Verwaltungschef. Die<br />
Zeit, in der man allein<br />
freundliche Ansprache geübt<br />
und Appelle an die Vernunft<br />
gerichtet habe, sei mit dem<br />
landesweit verfügten Verbot<br />
endgültig vorbei. Sollten sich<br />
Personen wiederholt dem<br />
Kontaktverbot widersetzen,<br />
würden die Bußgelder erheblich<br />
erhöht.<br />
Indes nimmt der Bürgermeister<br />
großes Verständnis<br />
für die getroffenen Maßnahmen<br />
wahr. „Die letzte Woche<br />
war ein Lernprozess für uns<br />
alle“, so Berger. Bislang habe<br />
noch niemand eine vergleichbare<br />
Lage erlebt. Der<br />
Groschen sei aber bei den allermeisten<br />
gefallen, dankt<br />
das Stadtoberhaupt für Geduld<br />
und Einsicht. Die Verordnung<br />
des Landes ist auf<br />
www.<strong>ahlen</strong>.de einzusehen.<br />
Ungewöhnliche Umstände<br />
erfordern ungewöhnliche<br />
Maßnahmen – gerade in<br />
Zeiten von Corona-Pandemie<br />
und Kontaktverboten.<br />
Das gilt auch für den<br />
Förderverein Ahlener Haldenkreuz.<br />
„<br />
Wir werden uns daher<br />
einzeln auf den<br />
Weg machen<br />
„<br />
und<br />
den Kreuzweg beten.<br />
Martina Jotzeit<br />
Ahlen. Der Vorstand hat<br />
den 14. Ökumenischen Kreuzweg<br />
auf der Osthalde, der für<br />
den 4. April (Samstag) geplant<br />
war, für die Allgemeinheit abgesagt.<br />
Doch ganz darauf verzichten<br />
müssen die vielen<br />
Gläubigen nach aktuellem<br />
Stand nicht. Geplant ist nämlich<br />
eine Online-Präsentation.<br />
So kann jeder Ahlener<br />
zumindest im Internet den<br />
Kreuzweg mitgehen.<br />
„Wir müssen und wollen<br />
Verantwortung übernehmen“,<br />
sagt Martina Jotzeit,<br />
Vorsitzende des Fördervereins.<br />
Gleichzeitig glaube sie,<br />
dass es gerade in der jetzigen<br />
Zeit wichtig sei, den Menschen<br />
ein wenig Zuversicht,<br />
Halt und Hoffnung zu geben.<br />
Dazu könne der Kreuzweg beitragen,<br />
der in diesem Jahr<br />
unter dem Motto „Du, aber<br />
folge mir nach“ (Joh. 22) stehe.<br />
Selbstverständlich respektiere<br />
der Förderverein dabei<br />
die Anweisungen von der<br />
Landesregierung und der Bistumsleitung,<br />
Versammlungen<br />
und Treffen von mehr als<br />
zwei Personen zu unterlassen.<br />
„Wir werden uns daher<br />
einzeln auf den Weg machen<br />
und den Kreuzweg beten“, erklärt<br />
sie und ergänzt: „Um<br />
den notwendigen und empfohlenen<br />
Abstand voneinander<br />
einzuhalten.“<br />
„Gerne wären wir mit vielen<br />
Gläubigen den neuen<br />
Kreuzweg abgegangen“,<br />
macht die evangelische Pfar-<br />
Neue Wege in Zeiten von Corona gehen (v.l.) Martina Jotzeit, Vorsitzende des Fördervereins Ahlener Haldenkreuz, Kassiererin Inge Piskorski und die<br />
evangelische Pfarrerin Dr. Petra Gosda. Das Bild wurde noch vor Verhängung des Kontaktverbots aufgenommen.<br />
Foto: det<br />
rerin Dr. Petra Gosda deutlich.<br />
Leider sei das aufgrund der<br />
angespannten Lage nicht<br />
möglich. Das Organisationsteam<br />
versuche nun stellvertretend<br />
für alle sonstigen<br />
Teilnehmer schon im Vorfeld<br />
einzeln den Kreuzweg zu beten.<br />
„Das Video wird dann am<br />
4. April im Internet gezeigt<br />
und auch die Texte sind dort<br />
nachzulesen“, kündigt sie an.<br />
„Wir hoffen, dass wir so zumindest<br />
im Geiste vereinigt<br />
sind und uns viele Menschen<br />
begleiten. “<br />
Der Kreuzweg, der seit dem<br />
vergangenen Jahr aus 14<br />
künstlerisch gestalteten Stationen<br />
aus Cortenstahl besteht<br />
(jeweils rund 1,5 Meter<br />
hoch und 40 Zentimeter breit)<br />
und in den Jahren zuvor nur<br />
durch Flatterband kenntlich<br />
gemacht worden war, wurde<br />
erst im vergangenen Jahr eingeweiht.<br />
Die Traditionsveranstaltung<br />
erfuhr dabei eine<br />
überwältigende Resonanz.<br />
Mehr als 450 Gläubige hatten<br />
trotz des unbeständigen Wetters<br />
mit Regen, Hagel und<br />
Sonnenschein teilgenommen.<br />
Weitere Informationen gibt<br />
es auf der Homepage des Fördervereins<br />
unter www.haldenkreuz.de.<br />
Dort sowie auf<br />
YouTube wird die Kreuzweg-<br />
Aufzeichnung veröffentlicht.<br />
Wilde Müllkippen<br />
„Dieses Verhalten<br />
ist unsolidarisch“<br />
Ahlen. Wilde Müllkippen<br />
beschäftigen die Ordnungsbehörde<br />
zu allen Jahreszeiten.<br />
Momentan nimmt ihre Zahl<br />
jedoch zu, eventuell weil der<br />
Baubetriebs- und Wertstoffhof<br />
derzeit für den Publikumsverkehr<br />
geschlossen ist.<br />
„Die Corona-Krise kann keine<br />
Rechtfertigung sein, jetzt<br />
Abfall achtlos in die Landschaft<br />
zu kippen“, sagt Stadtsprecher<br />
Frank Merschhaus.<br />
„Dieses Verhalten ist unsolidarisch<br />
und gehört bestraft.“<br />
Aktuell sind alle Recyclingund<br />
Wertstoffhöfe im Kreis<br />
Warendorf sowie der Recyclinghof<br />
des Entsorgungszentrums<br />
„Ecowest“ in Ennigerloh<br />
geschlossen. Auch der Recyclinghof<br />
der Stadt Hamm<br />
steht zurzeit nicht zur Verfügung.<br />
„Die Corona-Krise<br />
kann keine<br />
Rechtfertigung sein,<br />
jetzt Abfall achtlos<br />
in die Landschaft zu<br />
kippen.“<br />
Frank Merschhaus<br />
Viele Menschen, die jetzt gezwungenermaßen<br />
mehr Zeit<br />
in den eigenen vier Wänden<br />
verbringen, nutzen diese zum<br />
Aufräumen oder für aufwendigere<br />
Renovierungsmaßnahmen.<br />
So lassen sich Hinterlassenschaften<br />
erklären,<br />
wie sie beispielsweise entlang<br />
der Bahnlinie an der Eixtenbrede<br />
nahe dem Kleiwellenfeld<br />
zu finden sind. Neben<br />
Kein schönes Bild: Wie hier an der Eixtenbrede werden derzeit vermehrt<br />
wilde Müllkippen im Stadtgebiet registriert. Foto: Ingrid Kunst<br />
einer Badewanne liegen dort<br />
Fliesenteile, eine Jalousie und<br />
diverse andere Baustoffreste.<br />
„Wir durchleben gegenwärtig<br />
eine nie gekannte Krisenzeit.<br />
Liebgewonnene Gewohnheiten<br />
müssen für eine<br />
bestimmte Zeit hintangestellt<br />
werden“, so Merschhaus.<br />
„Wenn der damit anfallende<br />
Abfall in diesen Tagen nicht<br />
auf der gewohnten Weise entsorgt<br />
werden kann und auch<br />
keine Möglichkeiten zur Zwischenlagerung<br />
bestehen, beispielsweise<br />
in einer Garage<br />
oder im Keller, sollte geprüft<br />
werden, ob jetzt der richtige<br />
Zeitpunkt für Renovierungen<br />
ist oder diese besser auf ein<br />
späteres Datum aufgeschoben<br />
werden können.“ Ein<br />
Hinweis von Umweltbetriebsleiter<br />
Bernd Döding: „Wenn es<br />
sich um nicht aufschiebbare<br />
Maßnahmen handelt, muss<br />
man vielleicht einen örtlichen<br />
Containerdienst bestellen.“<br />
In der Nachbarstadt Hamm<br />
wurde jetzt zumindest die<br />
zentrale Annahmestelle für<br />
Grünschnitt trotz des geschlossenen<br />
Bauhofs wieder<br />
geöffnet – wenn auch mit<br />
massiven Regeln zu Abständen.<br />
(chw)<br />
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