28.03.2020 Aufrufe

blickpunkt-ahlen_28-03-2020

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bleiben Sie fit<br />

Samstag, <strong>28</strong>. März <strong>2020</strong><br />

Was Angehörige wissen sollten<br />

Das Virus<br />

und die<br />

Pflege<br />

Wer sich derzeit krank fühlt, sollte zu Hause bleiben und telefonisch einen Arzt kontaktieren. Foto: dpa<br />

Die wichtigsten Corona-Regeln im Überblick<br />

Auf Distanz bleiben<br />

„Hoch“ – so bewertet das<br />

Robert-Koch-Institut seit<br />

vergangener Woche das Risiko<br />

für die Bevölkerung durch<br />

das Coronavirus Sars-CoV-2<br />

in Deutschland.<br />

Die Zahl der bundesweiten<br />

Fälle<br />

von Covid-19 ist<br />

zwar weiter deutlich<br />

geringer als<br />

die der Grippe-Patienten<br />

zum Beispiel, sie<br />

nimmt aber stark zu. Umso<br />

mehr stellt sich die Frage:<br />

Woran erkenne ich, dass ich<br />

infiziert bin? Und was tue ich<br />

dann? Ein Überblick:<br />

Symptome: Viele, die sich<br />

mit dem Virus infizieren, bleiben<br />

ohne Symptome. Und<br />

auch da, wo die Krankheit<br />

ausbricht, verläuft sie in den<br />

meisten Fällen mild. Die zwei<br />

häufigsten Symptome sind<br />

Fieber und Husten. Hinzu<br />

kommen manchmal Beschwerden,<br />

die auch bei einer<br />

Grippe oder Erkältung auftreten<br />

– Glieder-, Kopf- und Halsschmerzen<br />

etwa, Müdigkeit<br />

oder Kurzatmigkeit. Schnupfen<br />

und Durchfall können<br />

ebenfalls auftreten, sind aber<br />

selten.<br />

Verhalten: Wer bei sich<br />

Symptome bemerkt, muss vor<br />

allem zwei Dinge tun: erstens<br />

zu Hause bleiben und Kontakt<br />

zu anderen Menschen meiden,<br />

so wie alle anderen auch<br />

– und zweitens das Gesundheitsamt<br />

vor Ort anrufen. Ist<br />

da kein Durchkommen, kann<br />

man sich alternativ telefonisch<br />

an den Hausarzt wenden.<br />

Auch die Rufnummer 116<br />

117 hilft vielleicht weiter. Das<br />

gleiche sollten Menschen tun,<br />

die Kontakt zu nachweislich<br />

Infizierten hatten. Das gilt<br />

unabhängig davon, ob sie<br />

selbst Symptome haben.<br />

Tests: Wer auf eine Infektion<br />

mit dem Coronavirus getestet<br />

wird, entscheiden Ärzte<br />

und Kliniken. Wichtig dabei:<br />

Ohne Krankheitsanzeichen<br />

sollte laut Bundesministerium<br />

für Gesundheit nicht getestet<br />

werden – unter anderem<br />

um die Laborkapazitäten<br />

für Tests nicht übermäßig zu<br />

belasten.<br />

Quarantäne und Co.: Ob<br />

jemand in Quarantäne muss,<br />

entscheidet das Gesundheitsamt.<br />

Die dringende Bitte, soziale<br />

Kontakte möglichst zu<br />

meiden, gilt aber für die gesamte<br />

Bevölkerung - ganz unabhängig<br />

davon, ob sie krank<br />

sind, Beschwerden haben,<br />

Kontakt zu Infizierten und<br />

Verdachtsfällen hatten oder<br />

zur Gruppe der Risikopatienten<br />

zählen. Eindämmen lässt<br />

sich die Pandemie nur durch<br />

weitgehende soziale Distanzierung.<br />

(dpa)<br />

Angehörige zu pflegen<br />

ist schon unter ganz<br />

normalen Umständen<br />

ein Knochenjob - und<br />

wird in Zeiten der Corona-<br />

Pandemie nicht einfacher.<br />

Manche Angehörige fragen<br />

sich vielleicht, wie lange sie<br />

noch professionelle Hilfe von<br />

Pflegedienst und Co. bekommen.<br />

Und andere müssen<br />

jetzt schon ohne Unterstützung<br />

durch ausländische<br />

Pflegekräfte auskommen.<br />

„Solche Sorgen sind nicht<br />

unberechtigt“, sagt Verena<br />

Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes<br />

VdK: „Angespannte<br />

Versorgungslagen<br />

sind in der Pflege in Deutschland<br />

ein Dauerzustand, zumindest<br />

in manchen Regionen.<br />

Die Corona-Krise verschärft<br />

die Situation noch.<br />

Zusätzliche Engpässe werden<br />

auftauchen.“ Bisher sei das<br />

aber noch nicht der Fall – „zumindest<br />

nicht in einem dramatischen<br />

Ausmaß.“<br />

Es müsse allerdings niemand<br />

Angst haben, hilflos zurückgelassen<br />

zu werden –<br />

Pflegebedürftige ebenso wenig<br />

wie ihre Angehörigen. Das<br />

gelte zumindest da, wo professionelle<br />

Dienste im Spiel<br />

sind, so Bentele: „Die Experten<br />

wissen in der Regel, wer die<br />

besonders gefährdeten Patienten<br />

sind. Im Ernstfall<br />

sprechen sie Empfehlungen<br />

aus.“<br />

Doch was, wenn ich ganz<br />

auf mich gestellt bin – und<br />

nicht mehr zurechtkomme?<br />

Zum Beispiel, weil mein Angehöriger<br />

rund um die Uhr betreut<br />

werden muss oder weil<br />

ich selbst krank werde? „Da<br />

habe ich nur eine Wahl: Diese<br />

Pflegebedürftigen müssen im<br />

Zweifelsfall in Pflegeeinrichtungen<br />

oder ins Krankenhaus“,<br />

sagt Bentele. Wichtig<br />

sei in solchen Situationen,<br />

sich rechtzeitig um einen<br />

Platz zu kümmern – so<br />

schwer das auch wird – und<br />

nicht bis zur allerletzten Sekunden<br />

zu warten. (dpa)<br />

„<br />

Angespannte<br />

Versorgungslagen<br />

sind in der Pflege in<br />

Deutschland ein<br />

Dauerzustand,<br />

zumindest in<br />

manchen Regionen.<br />

„<br />

Verena Bentele, Präsidentin des<br />

Sozialverbandes VdK<br />

Mit Ablenkung und Austausch gegen die Angst<br />

Detaillierter Plan kann helfen<br />

Infos für den Nachwuchs<br />

Klick-Tipps für<br />

wissbegierige Kids<br />

Das Coronavirus macht<br />

vielen Angst – und die<br />

soziale Isolation kann<br />

dieses Gefühl noch verstärken.<br />

Gerade für Menschen<br />

mit Depressionen ist das eine<br />

Belastungsprobe. Wie können<br />

sie gegensteuern? Aktiv bleiben<br />

und sich ablenken, lautet<br />

der Rat der Deutschen Depressionshilfe.<br />

Auch in Zeiten verordneter<br />

sozialer Isolation hilft der<br />

Austausch mit anderen: Depressive<br />

Menschen sollten<br />

viel mit Freunden und Familie<br />

sprechen. Allerdings darf<br />

es dabei nicht nur um das<br />

Thema Corona gehen. Bewegung<br />

ist wichtig, am besten<br />

draußen, sofern möglich.<br />

Auch wenn die Coronakrise<br />

gewohnte Tagesabläufe auf<br />

den Kopf stellt: Mehr zu<br />

schlafen oder länger im Bett<br />

liegen zu bleiben, ist für Menschen<br />

mit Depressionen nicht<br />

gut. Erschöpfungsgefühl und<br />

Depressionsschwere nehmen<br />

dadurch nicht ab, sondern<br />

werden mehr. Hilfreich ist<br />

ein detaillierter Tages- und<br />

Wochenplan.<br />

Für Menschen ab 15 Jahren<br />

mit leichteren Depressionen<br />

bietet die Depressionshilfe<br />

ein kostenfreies Online-<br />

Selbstmanagement-Programm<br />

an. Es wird eigentlich<br />

durch einen Arzt oder Psychologischen<br />

Psychotherapeuten<br />

begleitet.<br />

Da jedoch manche Patienten<br />

in häuslicher Isolation<br />

sind und Ärzte an ihre Belastungsgrenzen<br />

stoßen, ist das<br />

in zwölf Sprachen verfügbare<br />

Programm nun für sechs Wochen<br />

auch so zugänglich. Die<br />

Anmeldung erfolgt formlos<br />

per E-Mail (ifightdepression@deutsche-depressionshilfe.de).<br />

(dpa)<br />

Aktiv bleiben und sich ablenken: Menschen mit Depressionen sollten sich während der Coronakrise öfter mal auch<br />

draußen bewegen. Foto: dpa<br />

Für Erwachsene gibt es gerade<br />

nahezu kein anderes<br />

Thema als Corona.<br />

Und natürlich bekommen das<br />

auch Kinder mit – der Nachwuchs<br />

hat viele Fragen. Jugendschutz.net<br />

hat Klick-<br />

Tipps zum Thema Corona für<br />

sie zusammengestellt.<br />

Bei Logo! gibt es eine Themen-Seiten<br />

„Corona“. Dort<br />

finden Kinder aktuelle und<br />

verständlich aufbereitete<br />

Meldungen zu aktuellen Situation.<br />

Außerdem bekommen<br />

sie zum Beispiel Tipps dazu,<br />

wie sie mit falschen Nachrichten<br />

zu Corona umgehen<br />

sollten. Die Seite bietet zudem<br />

viele Erklärvideos, etwa was<br />

Viren überhaupt sind oder wie<br />

ein Impfschutz funktioniert.<br />

Warum ist jetzt alles zu?<br />

Und was soll Quarantäne<br />

überhaupt heißen? Und darf<br />

ich noch zum Sport? Kinder<br />

haben in Zeiten von Corona<br />

mindestens genauso viele<br />

Fragen, wie Erwachsene. Eine<br />

Reihe davon klärt Kindersache.de.<br />

Der Unterricht findet plötzlich<br />

am Küchentisch statt,<br />

und alles ist anders als sonst.<br />

Wie geht es anderen Kindern<br />

damit? Und was hilft gegen<br />

die Langeweile? Neben praktischen<br />

Alltagstipps gibt es bei<br />

duda.news eine Sammlung<br />

verschiedener Artikel rund<br />

um das Thema Corona. (dpa)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!