Broschüre 100 Jahre TC Germaina Norf
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100 Jahre Tambourcorps Germania Norf
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Inhalt
1 Grußwort Pastoralreferent 5
2 Grußwort Brudermeister 6
3 Grußwort 1. Vorsitzender 8
4 Die erste Stunde 10
5 Die Jahre 1920–1939 12
6 Die Jahre 1947–1959 14
7 Die Jahre 1960–1999 30
8 Das T. C. im Wandel der Zeit 34
9 Gruppenbilder 38
10 Ausflüge 46
11 Die Geschichte vom Tanz in den Mai 56
12 Spielen für Züge 60
13 Corpsführung 64
14 Majestäten 66
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 3
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1 Grußwort Pastoralreferent
Liebe Schützen, liebe Freunde
des Tambourcorps Germania Norf,
als Vertreter der katholischen Gemeinde
und des Präses gratuliere ich zum 100-
jährigen Jubiläum ganz herzlich und
wünsche dazu Gottes Segen.
„Glaube, Sitte, Heimat“ – das sind die
drei Begriffe, die nicht nur ich mit den
Schützen verbinde. Bei einem Tambourcorps
kommt noch ein vierter hinzu:
die Musik! Freude an der Musik zu haben
und anderen durch das Musizieren
Freude zu bereiten ist wesentlich für
die Männer und Frauen des Tambourcorps
Germania Norf. Musik überwindet
Grenzen, die wir Menschen manchmal
untereinander setzen oder empfinden,
ja, Musik verbindet!
So wünsche ich Ihnen noch viele Jahre
Freude an der Gemeinschaft, die Sie
stiften und die Sie bilden, Freude an der
Musik und über allem Gottes reichen
Segen.
Ihr Alexander Neuroth
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 5
2 Grußwort Brudermeister
Als Brudermeister bin ich stolz, dass zu
unseren Reihen auch ein Spielmannszug
gehört. Und das seit nunmehr 100
Jahren. Was für eine gewaltige Zahl!
Was wäre die Welt ohne Musik?
Was wäre ein Schützenfest ohne Musik?
Für mich unvorstellbar.
Genau diese musikalischen Eindrücke
sind es, die für mich Schützenfeste
immer wieder zu einem Erlebnis werden
lassen.
Marschmusik bei den Umzügen durch
Norf und Derikum, Gänsehautfeeling
beim Großen Zapfenstreich am ehemaligen
Norfer Rathaus und eher besinnliche
Töne beim Volkstrauertag an den
Gräbern der Kriegsopfer.
Und immer dabei: unser Norfer Tambourcorps
Germania.
Jeder, der in einer Gruppe, in einer Gemeinschaft
oder einem Verein aktiv ist,
weiß, wie schwer es ist, die Jahre zu
überdauern. Da gibt es ein fortwährendes
Auf und Ab. Neue Mitglieder kommen,
andere verlassen den Verein. Da
löst die eine die andere Generation ab.
Dem Tambourcorps Germania Norf ist
es bis heute gelungen, dabeizubleiben
und die schöne Tradition der Marschmusik
aufrechtzuerhalten.
Ich bedanke mich bei der Corpsführung
und allen Verantwortlichen im Hintergrund,
die es geschafft haben, junge
Leute für dieses schöne Hobby zu begeistern.
Musik verbindet Jung und Alt, Arm und
Reich über alle Grenzen hinweg.
6 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Ich bitte Euch sehr, macht weiter so. Die
Jugend ist unsere Zukunft. Wenn es uns
gelingt, sie für unsere Ideale zu begeistern,
wird es auch in weiteren 100 Jahren
noch Schützenfeste mit zünftiger
Marschmusik geben.
Ich wünsche dem T. C. Germania Norf
für die Zukunft alles Gute. Ich danke für
viele Jahre der kameradschaftlichen
Zusammenarbeit.
Und ich bin stolz darauf, wenn der Name
Norf mit klingendem Spiel auf solch hervorragende
Weise über unsere Ortsgrenzen
hinausgetragen wird.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag
dem Tambourcorps Germania Norf
1920!
Georg Nellen
Brudermeister
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3 Grußwort 1. Vorsitzender
Sehr geehrte Norfer Bürgerinnen und
Bürger, verehrte Musikfreunde, werte
Schützenbrüder und Schützenschwestern,
liebe Spielleute,
100 Jahre Vereinsgeschichte sind eine
lange Zeit und gewiss heutzutage auch
keine Selbstverständlichkeit. Es freut
mich umso mehr, dass ich die Ehre habe,
unser geliebtes Corps als 1. Vorsitzender
durch unser Jubiläumsjahr führen zu
dürfen und mit ihm unsere Jubiläumsfeierlichkeiten
am 10.05.2020 zu begehen.
Vieles ist geschehen, vieles hat sich
verändert! Wo einst groß gewachsene
Männer das Bild unseres Vereins zeichneten,
sind heute viele junge Burschen,
aber auch Frauen und Mädchen Teil
unserer Gemeinschaft, und es werden
stetig mehr.
Obwohl Mitgliedermangel immer wieder
ein Thema in den eigenen Reihen,
aber auch in diversen Musikvereinen
unserer Umgebung ist, zeigt uns diese
Entwicklung, dass wir auf dem richtigen
Weg sind. Denn bei all den Neuerungen
und all der Schnelllebigkeit, die unser
Alltag mit sich bringt, ist es schön zu
sehen, dass Kameradschaft, Verantwortung,
Engagement und das Interesse an
traditioneller Marschmusik noch immer
ihre Wertigkeit besitzen.
Besonders das Schützenwesen wird
häufig missverstanden und mit Gepflogenheiten
in Verbindung gebracht, welche
nicht den Tatsachen entsprechen.
Dies macht es nicht unbedingt einfacher,
Tradition und Moderne in Einklang
zu bringen bzw. ein Brauchtum wie das
unsere aufrechtzuerhalten.
8 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Mitglied sein bedeutet nicht nur, wie
in unserem Falle, zu musizieren. Ein
respektvoller Umgang unter den Mitgliedern
ist bei uns selbstverständlich.
Aber auch der Spaß und der Zusammenhalt
abseits der über das Jahr verteilten
Spielverpflichtungen sind ein wesentlicher
Bestandteil dessen, was unsere
Gemeinschaft heute ausmacht.
Es erfüllt mich mit Stolz zu sehen, dass
unter anderem die Vorstandsarbeit, die
häufig im Hintergrund stattfindet und
nur allzu oft als selbstverständlich erachtet
wird, aber auch das Einbringen
eines jeden einzelnen Mitglieds zum Erhalt
und zur stetigen Weiterentwicklung
unseres Vereins beitragen.
Und mit 100 Jahren auf dem Buckel ist
noch lange nicht Schluss. Mehr denn je
besteht eine der Hauptaufgaben darin,
unser Corps auf die zukünftigen Herausforderungen
vorzubereiten und ihnen
mit Offenheit und Toleranz zu begegnen.
Denn eines ist sicher: Die Zeiten ändern
sich stetig und es liegt an uns, diese
mitzugestalten.
So stehen auch wir schon in den Startlöchern
mit neuen Projekten und sind
gespannt, was uns in Zukunft erwartet!
Ich darf mich an dieser Stelle schon einmal
vorab bei allen Sponsoren, Spendern,
Freunden und Gönnern des Tambourcorps
Germania Norf 1920 für ihre
andauernde Unterstützung bedanken.
Ein besonderer Dank geht an unsere aktiven
und ehemaligen Spielleute, ohne
die 100 Jahre Vereinsgeschichte gar
nicht erst möglich gewesen wären.
Viel Freude mit dieser Festzeitschrift
wünsche ich uns allen und freue mich,
Sie und Euch zu unserem Jubiläumsfrühschoppen
am 10.05.2020 begrüßen
zu dürfen!
Michael Koch
1. Vorsitzender
Tambourcorps Germania Norf 1920
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 9
4 Die erste Stunde
Der Erste Weltkrieg war kaum zu Ende –
unser Vaterland zerbrochen und besiegt.
Hunger und Kriegsnot wirkten
noch in der deutschen Bevölkerung. Das
traditionelle Schützenfest durfte nicht
gefeiert werden.
Öffentliche Veranstaltungen und Zusammenkünfte
waren verboten. Für die
heranwachsende Jugend, die Kriegsund
Hungerjahre hinter sich hatte, gab
es keine Gelegenheit, sich frei zu
entfalten. Lediglich die Kirmesgesellschaften
durften ihre Feste feiern.
Unter diesem Eindruck der Kriegsfolgen
hatte sich auch in Norf (2776 Einwohner
im Jahr 1920) der Bürgersinn geregt,
die eigene kleine Welt in Ordnung zu
bringen.
Sechs Wochen vor dem ersten Nachkriegsschützenfest
im Jahr 1920 entschlossen
sich die Spielleute Albert
Cremer und Anton Ingmann zur Gründung
eines Tambourcorps.
Erfahrung und Können brachten beide
als gediente Spielleute der kaiserlichen
Armee mit und gaben sie gerne an Norfer
Musikfreunde weiter.
Spielleute der ersten Stunde waren:
Peter Förster, Heinrich Koenen, Theodor
Mux, Josef Odendahl, Josef Schiffer, Hubert
Veiser sowie Johann Wolf.
Bis zum großen Fest wurde täglich geprobt.
10 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Kein Tag verging ohne Suche nach Instrumenten.
So wurde aus zwei alten
Trommeln eine neue gefertigt, Trommelfelle
wurden aus gegerbter Ziegenhaut
hergestellt und Trommelstöcke
selbst gedreht.
Alte Holzquerflöten ließen sich auftreiben.
Als einheitliche Spielmannsuniform
dienten alte Polizeiuniformen, die
der heimische Schneider aufarbeitete.
Als das erste Nachkriegsschützenfest
über die Bühne ging, präsentierten die
jungen Germanen unter der Leitung des
1. Tambourmajors Peter Förster zwei
Märsche als stolzes Repertoire.
Nachdem Peter Förster nach kurzer
Amtszeit abtrat, übernahm Hubert Veiser
die Stabführung des Tambourcorps.
Das Tampourcorps im Jahr 1924
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 11
5 Die Jahre 1920–1939
1933 bekam das Corps wertvolle Verstärkung,
indem das damalige Norfer
Schülercorps, wozu der spätere Tambourmajor
Willi Giesen gehörte, sich
auflöste und geschlossen dem Tambourcorps
beitrat.
Mit Peter Stoffels, der 1935 die Führung
übernahm, begann die Blütezeit des
Tambourcorps Germania Norf.
Bei immer beliebter werdenden Wettstreits
verschiedener Corps wurden die
Germanen aus Norf Rheinlandmeister
im Parade- und Präsentiermarsch.
Hubert Veiser, immer noch Major, wurde
1939 zum Abschluss seiner aktiven
Spielmannskarriere Schützenkönig von
Norf. Er war der erste und bis jetzt letzte
Schützenkönig in Norf, der aus den Reihen
der Germanen stammt.
Mit dem Kriegsauftakt 1939 musste das
Tambourcorps eine Zwangspause einlegen.
Einweihung des Sportplatzes auf der Lindenstraße (heute Müggenburgstraße), 1929
12 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Parade vor dem Müggenburgpark, 1936
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 13
6 Die Jahre 1947–1959
Die Versammlungsprotokolle der Jahre
1947–1959 geben uns einen Einblick in
eine ganz andere Zeit, als wir sie heute
erleben. Hier einige Eindrücke:
Am 19.10.1947 trafen sich 14 Männer
mit dem Vorsatz, das Norfer Tambourcorps
wieder aufleben zu lassen – 7 „altgediente“
Spielmänner und 7 Neuzugänge.
Unter der kommissarischen Versammlungsleitung
von Peter Stoffels
wurden der neue Vorstand und der Major
gewählt:
Tambourmajor: Peter Stoffels
Vorsitzender: Peter Stoffels
Kassierer: Theodor Mux
Schriftführer: Willi Giesen
1. Beisitzer: Peter Derichs
2. Beisitzer: Konrad Axler
Den Anwesenden, die vor dem Krieg
ohne Unterbrechung Mitglied waren,
wurde die frühere Mitgliedschaft angerechnet.
Die neuen Mitglieder Josef
Hammes, Willi Krieger, Hardy Lützenkirchen,
Leo Nomrowski, Kurt Roosen,
Peter Schnok und Heinz Wolf wurden per
Handschlag verpflichtet und im Corps
aufgenommen. Eine Bestandsaufnahme
der Instrumente ergab eine spärliche
Ausbeute. Es waren noch 2 Tambourstöcke,
4 Flöten, 1 Trommel, 2 Koppel
und 2 Adler vorhanden. Der Rest war in
den Kriegswirren abhandengekommen.
Allen Spielleuten wurde empfohlen,
an der Beschaffung neuer Instrumente
nach besten Kräften mitzuwirken.
Theodor Mux, der einer Sitzung des St.-
Martin-Ausschusses beiwohnte, sagte
dort eine Teilnahme des Tambourcorps
am Martinsumzug zu. Diese wurde auf
der Versammlung auch von allen Anwesenden
bestätigt.
Noch stand die amtliche Erlaubnis zur
Gründung des Tambourcorps aus. Zusätzlich
zum Antrag fehlte noch eine
namentliche Mitgliederliste, welche am
24.01.1948 vom damaligen Schriftführer
Willi Giesen nachgereicht wurde.
14 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Im Jahr 1947 wurde bereits mit großem
Erfolg ein Winterfest veranstaltet, dessen
Einnahmen man für ein Familienfest
der Spielmänner und deren Frauen im
Januar 1948 verwendete. Auf diesem
Fest stiftete das Gründungsmitglied
Anton Ingmann dem Tambourcorps eine
zusätzliche Flöte.
Im folgenden Jahr sollte wieder ein
Weihnachtsball stattfinden. Der Eintrittspreis
von 1,50 DM wurde ab
9:00 Uhr um 0,50 DM gesenkt. Für
20,00 DM aus der Vereinskasse sollten
Preise für eine Verlosung gekauft
werden. Zusätzlich musste jeder Spielmann
einen Preis spenden, um die Kasse
zu entlasten. Der Lospreis wurde auf
0,20 DM festgesetzt. Es sollten alle im
Ort bestehenden Vereine sowie einige
Ehrengäste eingeladen werden. Ebenso
alle Frauen der verstorbenen, gefallenen
oder vermissten Mitglieder des Tambourcorps.
Aufgrund der bevorstehenden
Währungsreform zum 21.06.1948
und des dadurch befürchteten Wertverlustes
beschlossen die Mitglieder,
für den Kassenbestand von 850,65 RM
Mützen zu beschaffen. Sollte es nicht
möglich sein, zu einem vernünftigen
Preis die Mützen zu bekommen, oder
die Form nicht zusagen, wurde einstimmig
beschlossen, einen Ausflug für
die Mitglieder, deren Frauen und Nachwuchs
sowie für die Frauen der sich
in Kriegsgefangenschaft befindenden,
gefallenen oder verstorbenen Mitglieder
zu veranstalten. Anscheinend wurde
dem Ausflug der Vorzug gegeben.
Als nächste Spielverpflichtungen waren
das Jubiläum des Gesangsvereins und
die Goldhochzeit Dobernecker geplant,
wo jeweils ein Blumenkorb als Geschenk
überreicht werden sollte.
Die erste Kirmes war für das Tambourcorps
ein voller Erfolg. Auf der nachfolgenden
Versammlung dankte der
1. Vorsitzende und Major Peter Stoffels
allen Kameraden für das zur Schau gebrachte
Auftreten und Zusammenwirken.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 15
Wisselter Weg, Ecke Uedesheimer Straße (heute Volksbank)
Nun wurde aber erst einmal eine
Übungspause gemacht, damit sich die
Spielmänner von den Strapazen der Kirmes
erholen konnten. Nach dem Jägerfest
am 24.10.1948 sollte der Übungsbetrieb
dann wieder aufgenommen
werden.
Dem Jägercorps wurde die kostenlose
Mitwirkung des Tambourcorps zugesagt.
Das Antreten war für 15:00 Uhr
angesetzt, anschließend Abmarsch zur
Tonhalle mit Vorbeimarsch am Schützenkönig
und den Ehrengästen an der
Norf-Brücke. Um 20:00 Uhr sollten
dann der Schützenkönig und die Ehrengäste
zum Jägerball abgeholt werden.
Aufgrund der Währungsreform wurde
beschlossen, den Monatsbeitrag auf
0,20 DM zu senken.
Mit Hans Ingmann konnte ein weiteres
Mitglied im Tambourcorps verpflichtet
werden. Seine Bewährungsprobe hatte
er bereits auf dem letzten Schützenfest
abgelegt.
16 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Es tauchte die Frage nach einem Vertreter
für den Major auf. In der Versammlung
am 05.12.1948 wurde dann
einstimmig beschlossen, dieses Amt an
ein jüngeres Mitglied zu vergeben. Von
den vorgeschlagenen Spielleuten Willi
Giesen und Heinz Wolf wählte die Versammlung
Willi Giesen zum Vertreter.
Der Pfarrer attestierte den Spielleuten
eine vorbildliche Haltung und ließ dieses
Lob durch den 1. Vorsitzenden Peter
Stoffels ausrichten. Dem gegenüber
stand häufiges unentschuldigtes Fehlen
einzelner Mitglieder. Einstimmig erklärte
die Versammlung, dreimaliges unentschuldigtes
Fehlen mit einer schriftlichen
Abmahnung zu ahnden.
Auf der Versammlung vom 15.09.1949
wurde Johann Schnok kurz vor der Kirmes
noch offiziell ins Tambourcorps aufgenommen,
nicht ohne sein Können vorher
schon bewiesen zu haben. Außerdem
wurde die Einteilung des Corps zu
den Musikgruppen vorgenommen.
1947
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 17
Aufgrund der mangelnden Pünktlichkeit
ermahnte der 1. Vorsitzende Peter Stoffels
noch einmal die Versammlung und
legte jedem ans Herz, sauber und adrett
zum Antreten zu erscheinen. Es wurde
auch noch einmal darauf hingewiesen,
dass Trunkenheit beim Festumzug mit
Ausschluss geahndet würde.
Die Ermahnung scheint Früchte getragen
zu haben. Denn auf der nächsten
Versammlung lobte der Major die Einigkeit
und Kameradschaft im Corps.
Die verhängten Strafen wurden sogar
erlassen.
Das mit der Bruderschaft vereinbarte
Entgelt wurde zum Teil an die Spielmänner
ausgezahlt.
Den Rest verwendete das Corps für die
Kosten zum Kirmesausklang. Nach der
Abrechnung konnten noch 15,00 DM für
die Kasse verbucht werden.
Neuss, Major Peter Stoffels
18 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Für die Mitwirkung am diesjährigen Jägerfest
sollte der vereinbarte Betrag
von 20,00 DM ebenfalls in die Kasse
gehen.
Das Tambourcorps erfreute sich regen
Interesses, denn Josef Hammes, Josef
Hoster und H. Glasmacher wurden zu
den nächsten Übungsstunden eingeladen.
Über eine Aufnahme ins Corps entschied
die Versammlung am 26.11.1949, wobei
die Spielmänner Josef Hammes und
Josef Hoster einstimmig aufgenommen
wurden.
Am 01.05.1949 wurde erstmals ein eigenes
Stiftungsfest ausgerichtet.
Dazu sollte unter der Mitwirkung auswärtiger
Tambourcorps am Nachmittag
ein Umzug stattfinden. Im Anschluss daran
gab es ein Tanzvergnügen in der
Tonhalle.
Für diese Veranstaltung wurde bei der
Gemeinde Norf Steuerermäßigung beantragt.
Diese wurde jedoch am 20.05.
abgelehnt. Das Startgeld von 0,50 DM
für die auswärtigen Tambourcorps berechtigte
dann auch zum freien Eintritt
zum Tanz in der Tonhalle.
Eingeladen waren die folgenden Tambourcorps:
l
Grimlinghausen Frei-weg
l
Grimlinghausen Rheinklänge
l
Hoisten
l
Holzheim
l
Kapellen
l
Königshoven
l
Neuss
l
Neuss Novesia
l
Straberg
l
Uedesheim
l
Weckhoven
l
Zons
Vellbrüggener Straße, 1950
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 19
Neuss, am Markt, 1951
1952
20 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Auf der Versammlung am 14.10.1951
wurde der Mitgliedsbeitrag rückwirkend
zum 01.10.1951 auf 0,50 DM erhöht.
Weiterhin wird berichtet, dass der Betrag
(20,00 DM) zum Aufspielen beim
Jägerfest an die Mitwirkenden verteilt
wurde und ein Rest von 6,00 DM in die
Kasse ging.
Protokollbuch auf der Versammlung am
04.11.1953 Josef Hoster als Kassierer
genannt wird und Willi Stoffels als
1. Vorsitzender.
1953 wurden wieder 2 neue Mitglieder
im Tambourcorps aufgenommen: Josef
Borghans und Alfred Schnitter.
Im Laufe dieser beiden Jahre hat es eine
Änderung im Vorstand gegeben, da im
Der 1. Vorsitzende Willi Stoffels legte
vorübergehend sein Amt nieder, da er
während seiner Meisterfortbildung in
der Eifel seinen Verpflichtungen nicht
nachkommen konnte.
Aus diesem Grund wurde Willi Giesen
mit der Fortführung der Geschäfte beauftragt.
Hauptthema der Versammlung am
04.11.1953 war die vom Spielmann
Peter Schnok gestiftete Königskette.
Die Mitglieder nahmen das Geschenk
mit großer Freude an und man legte
sogleich das Vogelschießen auf den
18.10.1954 fest.
Der Krönungsabend sollte aus der
Corpskasse bestritten werden, damit
jeder Spielmann die Möglichkeit hätte,
die Königswürde zu erlangen.
Das Tambourcorps beim Einmarsch in die Tonhalle, 1954
22 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Nur 2 Auflagen hatte der König zu erfüllen:
1. Er musste einen Königsorden für die
Kette stiften.
2. Er musste 2 Flaschen Schnaps bezahlen.
Die 2 Flaschen Schnaps werden heute
noch üblicherweise zu St. Martin mitgebracht
und vor dem Umzug genossen.
Als Geschenk bei Goldhochzeiten von
Nichtmitgliedern des Tambourcorps
sollten dem Jubelpaar ein halbes Pfund
Bohnenkaffee und eine Flasche Schnaps
überreicht werden.
Für Mitglieder oder Ehemalige sah das
etwas anders aus.
Aus der Rechnung für einen Präsentkorb
anlässlich des Goldjubiläums von Anton
Ingmann und seiner Frau geht folgende
Aufstellung hervor:
l
750 g Plockwurst
l
1 Fl. Wermutwein
l
1 Fl. Malteser
l
1 Fl. Weinbrand-Verschnitt
l
1 kl. Dose Milch
l
1 Dose Velveta-Käse
l
4 Apfelsinen
l
1 Tafel Schokolade
l
1 Dose Pralinen
l
1 Dose Ölsardinen
l
1 Dose Lachs
l
10 Zigarren
l
¼ Pfund Bommes Kaffee
Auf derselben Versammlung wurde
auch beschlossen, dass der Kassierer
ein Konto bei einem „Finanzinstitut“ eröffnen
sollte.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 23
1955
1957
24 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Seit Anfang der 50er Jahre wurden von
der Bruderschaft Karnevalsfeiern veranstaltet,
bei denen das Tambourcorps
auch Verpflichtungen übernahm.
Im Jahr 1953 dachte das Corps erstmalig
darüber nach, eine eigene Sitzung zu
veranstalten.
Diese Sitzung fand am 10.01.1954 statt,
und der Aufwand scheint sich gelohnt zu
haben, wie der Kassierer Josef Hoster in
seinem damaligen Kassenbericht aufführte.
Eine weitere Sitzung mit anschließendem
Tanz fand am 12.02. desselben
Jahres statt.
Leider hat das Tambourcorps damals
den Jugendschutz nicht so durchgesetzt,
wie es eigentlich erforderlich gewesen
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Denn obwohl vom Amt Norf schriftlich
angewiesen, erging eine gerichtliche
Strafverfügung ans Tambourcorps, weil
um 0:30 Uhr noch Jugendliche im Alter
von 14 bis 16 Jahren bei der Veranstaltung
angetroffen wurden. Auch Lustbarkeitssteuer
hatte das Corps für eine
weitere karnevalistische Veranstaltung
im November 1954 zu zahlen.
Aufgrund des Erfolges der „Fremdensitzung“
sollte am 05.02.1955 eine weitere
stattfinden. Dafür wurden Ende Januar
1955 Plakate im Dorf aufgehängt und
Eintrittskarten im Vorverkauf angeboten.
Ob diese Veranstaltung ebenso erfolgreich
war, lässt sich nicht sagen.
Wir können allerdings von Erfolg ausgehen,
da in den Folgejahren wieder Karnevalssitzungen
abgehalten wurden.
Auf der Versammlung vom 09.03.1957
wurde für die letzte Sitzung ein Reingewinn
von 366,05 DM verzeichnet.
1957
26 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Auf der Versammlung am 06.03.1955
konnten mit Peter Axler, Matthias Hammes
und Rudolf Libertus wieder neue
Mitglieder gewonnen werden.
Am 22.11.1956 erfolgte die Neuwahl
des Vorstandes. Da das Thema „Beteiligung
an den Proben“ ständiger Diskussionspunkt
war, galt es einen Weg zu
finden, die Spielmänner auf einen Stand
zu bringen. Daher bestellte man die Kameraden
Konrad Axler, Rudolf Libertus
und Willi Schellen als Ausbilder.
Von Peter Stoffels wurden 2 Hartfaserplatten
gestiftet, die von Rudolf Libertus
zu „rechten“ Tafeln ausgearbeitet
werden sollten.
Für den Nachwuchs (5 Tamboure) fehlte
es jedoch an Instrumenten. Rudolf Libertus
übernahm es daher, aus Ersatzteilen,
die er sich von den Spielleuten
erbat, Instrumente zu vervollständigen.
Aufgrund seines Einsatzes für die Ausrüstung
des Tambourcorps wurde er von
der Versammlung als Zeugwart vorgeschlagen
und gewählt.
Neue Flöten wurden im März des darauffolgenden
Jahres angeschafft. Zum
Preis von 160,00 DM konnten 10 Flöten
erstanden werden.
Um ein einheitliches Aussehen der Flöten
nach der Übergabe an die Hornisten
zu gewährleisten, wurden diese gebeten,
die Flöten nicht zu gravieren. Das
sollte durch das Corps erfolgen.
Der Vorschlag vom 1. Vorsitzenden
Peter Stoffels, ein Vereinsabzeichen
anzuschaffen, wurde schnellstens umgesetzt.
Denn schon auf der Versammlung am
19.04.1957 konnten die Vereinsmitglieder
ein Abzeichen zum Preis von
2,25 DM erstehen.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 27
Ein Diskussionspunkt des Jahres 1957
war die abendliche Abholung der Majestät
J. Bolz an den Schützenfesttagen.
Auf einer kurz vor dem Schützenfest einberufenen
Versammlung konnte dieser
Punkt aber noch geklärt werden, sodass
das gesamte Tambourcorps die Majestäten
abholte.
Ob das der Grund für die gestifteten Flaschen
Bier (je 2 pro Mann) war, ist nicht
gesichert. Gesichert ist dagegen, dass
die Flaschen am 28.09.1957 nach der
Versammlung getrunken wurden.
Eigene Stiftungsfeste wurden in den
Jahren 1950, 1952, 1953 und 1957 bis
1960 ausgerichtet.
1957 sollte das Stiftungsfest mit einem
Gottesdienst eingeleitet werden. Zum
anschließenden Frühschoppen wurden
die Majestät der Bruderschaft sowie die
(Norfer) Corps und Züge eingeladen.
Auf die Einladung auswärtiger Corps
wurde verzichtet.
1958 wurde beschlossen, das Stiftungsfest
bereits am 30.04. unter der Devise
„Tanz in den Mai“ abzuhalten. Daraus
entstand eine lange Tradition – 2007
jährte sich die Veranstaltung zum 50.
Mal.
Am 01.05.1959 feierte das Corps sein
40-jähriges Jubiläum als Stiftungsfest
mit einem kleinen Festzug durch die
Straßen Norfs. An diesem Umzug waren
Frohsinn Norf, das Grenadiercorps, das
Jägercorps und der Vorstand der Norfer
Bruderschaft beteiligt.
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Nachdem Peter Stoffels das Tambourcorps
25 Jahre lang musikalisch geleitet
und gefördert hatte, übernahm diesen
hohen Posten 1960 Willi Giesen, der die
Musik des Tambourcorps weiter verfeinerte.
1964 wurden die erste Lyra und die ersten
Becken angeschafft, was damals
eine echte Revolution war. Nun konnte
das Corps auch Polkas und neue Märsche
einstudieren.
1970 feierte das Tambourcorps sein
50-jähriges Bestehen mit einem viertägigen
Festprogramm.
Es begann mit dem traditionellen Tanz
in den Mai und am Maifeiertag folgte ein
Frühkonzert im Zelt zugunsten der Altenstube
Norf-Derikum, die schließlich
326,00 DM bekam. Musikverein Frohsinn
Norf erfreute mit über 50 Musikern
gemeinsam mit dem Jubelcorps die
Norfer Bevölkerung.
30 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Mit einem einstündigen Platzkonzert
auf dem Goldberg in Derikum sowie
am Springbrunnen in Norf wurden die
Samstagveranstaltungen eröffnet.
Die Ehrung des Jubelcorps fand am
Abend im Festzelt statt.
Die Bruderschaft Norf sowie zahlreiche
Vorstände der Norfer Vereine und
Organisationen erschienen.
Bürgermeister Graf von Pfeil, der die
Schirmherrschaft übernommen hatte,
stellte die 50-jährige Tätigkeit des Tambourcorps
symbolhaft heraus für 50
Jahre Norfer Geschichte, in der die Vereine
die Seele der Gemeinde geworden
seien.
Das Tambourcorps Germania habe eine
Idee hinübergerettet in unsere Zeit.
Dafür gebühre ihm Dank.
Das Wappen der Gemeinde Norf für
die Uniform und ein Tambourstock waren
sichtbare Zeichen der Ehrung.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 31
Ein weiterer Höhepunkt dieses Festkommerses
war die Ehrung des ehemaligen
Tambourmajors Peter Stoffels.
Die Germania bedankte sich bei ihm für
seine aufopfernde Tätigkeit als Major
und ernannte Peter Stoffels zum Ehrenmajor.
Festgottesdienst am Sonntag, Großer
Zapfenstreich am Ehrenmal sowie ein
Frühschoppen mit viel Musik setzten
Schlussakzente eines vielfältigen Programms.
Am 23.02.1976 verstarb plötzlich und
unerwartet der Major Willi Giesen an
Herzversagen. Er hatte 42 Jahre lang im
Tambourcorps gedient, davon 15 Jahre
als Major. Sein Tod war für alle ein großer
Schicksalsschlag.
Sein Schwiegersohn Hans-Dieter Roßlenbroich
übernahm für 5 Jahre den Posten
des Majors und man feierte schließlich
das 60-jährige Bestehen.
Ein besonderer Dank galt hierbei Frohsinn
Norf für die große Unterstützung.
1981 übergab Hans-Dieter Roßlenbroich
die Stabsführung an den mittlerweile
zum Ehrenmajor ernannten
Matthias Mindermann.
Der gebürtige Glehner ist seit 1965 im
Tambourcorps aktiv dabei, wobei er
viel im Vorstand arbeitete (1973–1976:
Spieß, 1976–1981: Vizemajor) und der
Jugend das Trommelspielen beibrachte.
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums
fand am 01.05.1995 ein Frühkonzert
statt, an dem mehrere Tambourcorps
aus Hoisten, Reuschenberg, Rosellerheide
und Uedesheim sowie Frohsinn
Norf beteiligt waren.
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8 Das T. C. im Wandel der Zeit
Eine Ära ging zu Ende, als im Jahr 2008
Mathias Mindermann und sein Stellvertreter
Heinzi Roeseler nach nunmehr 27
Jahren als 1. und 2. Major die Stabsführung
an ihre bereits in den Startlöchern
stehenden Nachfolger Ralf Mindermann
und Detlef Axler übergaben.
Die Führung des Corps verblieb somit
in den Händen der Familie Mindermann.
Eine Aufgabe, die zu diesem Zeitpunkt
unlösbar erschien – hatte Mathias
doch ziemlich große Fußstapfen hinterlassen.
Nichtsdestotrotz benötigte
die Mannschaft eine musikalische Führung
und so stellte sich Ralf zusammen
mit seinem Vizemajor Detlef Axler, ab
2012 Stefan Kaja, der Herausforderung.
Seither lenken die beiden die Geschicke
des Vereins mit Bravour und dürfen
sich der Unterstützung ihrer Mitglieder
sicher sein.
Zwischenzeitlich ging das Tambourcorps
mit einer festen Mannstärke von
mindestens 25 Spielleuten durch die
Straßen. Ein Norfer Klangkörper, der
über die Grenzen von Norf bekannt und
geschätzt wurde und wird.
Nach Sonnenschein folgt bekanntlich
auch immer Regen und so sank die Anzahl
der Spielleute eine Zeit lang rapide.
Ob es das Berufs- und Privatleben oder
leider die Gesundheit einiger ehemaliger
Mitglieder war, die Austritte sorgten
zeitweise für den einen oder anderen
Schreckensmoment, wenn das Überleben
des Traditionscorps Germania Norf
wieder einmal auf der Kippe stand.
Mit großem Engagement und Weitblick
wurde ein Weg aus der Krise gesucht und
letztendlich auch gefunden. Ein Dank
gilt an dieser Stelle allen Idealisten, die
nie aufgehört haben, an unser blaugelbes
Corps zu glauben, und für die
eine Auflösung des Tambourcorps zu
keiner Zeit eine Option darstellte.
Bei allen Entscheidungen, die seither
getroffen wurden, ging es immer um
den Erhalt eines Traditionsvereins, den
34 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Erhalt einer Gemeinschaft – um den Erhalt
des Tambourcorps Germania Norf.
Ein großer Meilenstein in diesem Zusammenhang
war eine bis dato eher unübliche
Maßnahme in Vereinen wie dem
unseren: die Aufnahme von Spielfrauen
in unsere Reihen.
In der Jahreshauptversammlung 2012
wurde nach langem Für und Wider beschlossen,
dass zukünftig auch Frauen
und Mädchen als fester Bestandteil der
Weg zu unserer Gemeinschaft und somit
zur aktiven Teilnahme an allen Spielverpflichtungen
geebnet ist.
Als Spielfrauen der ersten Stunde seien
hier namentlich genannt: Lena Neskes,
Lena Odendahl und Tatjana Sohns.
Ein erster Schritt in die richtige Richtung
war gesetzt und weitere Schritte
folgten, denn eine Neuausrichtung des
Tambourcorps Germania Norf war unabdingbar.
Zuallererst wollte sich das
Corps einen Überblick über die Gesamtsituation
verschaffen und so wurden
alle Spielverpflichtungen außerhalb von
Norf abgesagt, um sich neu zu orientieren
und vor allem neu zu positionieren.
Man wollte zurück zu den Wurzeln,
Klasse statt Masse. Die Steigerung der
musikalischen Qualität ist jedoch ein
Prozess, den wir langfristig und dauerhaft
im Blick behalten müssen. Der Weg
ist das Ziel – und so bleiben auch hier
Geduld und Hartnäckigkeit, aber auch
Gelassenheit bei Rückschlägen unsere
stetigen Begleiter.
Zurück zu den Wurzeln hieß aber auch,
vergessene bzw. außer Acht gelassene
Kontakte zu unseren ehemaligen Spielleuten
und alte Freundschaften wieder
aufzunehmen, den Austausch zu suchen
und somit die mal mehr, mal weniger
verblasste Geschichte des T. C. neu aufleben
zu lassen. Das ist der Stoff, von
dem ein Corps wie das unsere lebt und
zehrt, wenn es darum geht, Werte
wie Freundschaft, Gemeinschaftsgefühl,
aber auch die Verbundenheit zur
Marschmusik sicherzustellen und an die
nach uns folgenden Generationen weiterzugeben.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 35
Vieles ist geschehen, heute wie damals.
Zu sehen und zu erleben, wie Jung
und Alt in unseren Reihen voneinander
lernen, ihre Erfahrungen und Eindrücke
weitervermitteln, ist alle Mühen wert.
Ein besonderer Pfeiler im Fundament
des Tambourcorps Germania Norf war
und ist schon viele Jahre seine Jugend.
Ist man früher als Jugendlicher eher nur
mitgelaufen, wird der Jugend heute ein
ganz anderer Stellenwert zugeschrieben.
Die jugendlichen Spieler und Spielerinnen
können Noten lernen, ihnen
steht aber auch ein eigener Proberaum
mit eigenen Probezeiten zur Verfügung.
Durch den Kreismusikverband wird es
weitere Angebote für die Jugend geben.
Ganz nach dem Motto „Fördern und Fordern“.
Mehr denn je ist die Ausbildung
der Jugend ein zentraler Punkt, um sorgenfrei
in die Zukunft blicken zu können.
Dass die Neuausrichtung des Tambourcorps
Germania Norf der richtige Schritt
in die Zukunft war, zeigen uns die zahlreichen
positiven Rückmeldungen bzw.
die vermehrten Anfragen für neue Spielverpflichtungen.
Gerade im Jahr 2019
hatten wir eine Reihe solcher Verpflichtungen,
die wir in dieser Art und Weise
schon lange nicht mehr zu unseren
Highlights zählen durften. Hier seien
die musikalische Begleitung des Kappessonntagszugs
durch die Neusser
Innenstadt, aber auch das Aufspielen
beim Neusser Schützenfest Samstag
zur Serenade und zum alljährlichen und
farbenfrohen Fackelzug genannt.
Heute wie damals sieht sich das Tambourcorps
Germania Norf als feste
Größe bei den vielen Aktivitäten innerund
außerhalb unserer Dorfgemeinschaft
und so wird wie eh und je z. B.
zu goldenen Hochzeiten, den Martinszügen
in Norf und Derikum, aber auch
zu weiteren Anlässen abseits des heimischen
Schützenfestes aufgespielt.
36 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Auf eine 100-jährige Vereinsgeschichte
zurückblicken zu können, ist schon eine
beachtliche Leistung, die vieler fleißiger
und treuer Hände bedarf.
Dass wir dieses hohe Jubiläum als Verein
begehen dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit,
da sich gerade in der heutigen
schnelllebigen Zeit der Mensch
und seine Umgebung im ständigen Wandel
befinden. Umso dankbarer sind wir
und dürfen gespannt sein, was die Zukunft
für uns und unser kleines, aber
feines T. C. bereithält.
Zum Schluss möchte sich der Vorstand
bei allen aktiven Spielleuten, Gönnern
und passiven Mitgliedern für die Unterstützung
des Tambourcorps Germania
Norf bedanken. Ohne diese Unterstützung
würden wir dieses große Fest nicht
feiern können.
Norfer Schützenfest 2019
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 37
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38 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
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40 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
1980
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Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 41
1995
1999
42 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
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Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 45
10 Ausflüge
Duisburg-Buchholz 1959
Die Einladung des Tambourcorps Duisburg-Buchholz
wurde auf der Versammlung
vom 23.05.1959 von allen Anwesenden
angenommen.
Konrad Axler machte den Vorschlag, die
Fahrt als Familienfest auszurichten. So
wurde ein Bus gechartert und das ganze
Tambourcorps mit Familien machte sich
auf den Weg nach Buchholz. Die Kosten
der Fahrt wurden mit 200,00 DM aus den
Einnahmen des 40-jährigen Stiftungsfestes
am 01.05. desselben Jahres bezuschusst.
Als Erinnerung an dieses Fest bekam
das T. C. Norf ein Bild überreicht. Dieses
Bild sollte der nächste König als Krönungsgeschenk
bekommen.
Herschbach/Westerwald 1960
Das Tambourcorps nutzte die Einladung
des Spielmannszugs Herschbach/
Westerwald zu einem Freundschaftstreffen
vom 03. bis 05.06.1961 für einen
2-tägigen Ausflug mit Übernachtung in
Herschbach.
Der Preis für den Bus lag laut Angebot
der Fa. Schröder bei 400,00–450,00 DM.
Da der Ausflug nicht komplett von der
Kasse getragen werden konnte, wurde
auf der Versammlung am 15.01.1961
beschlossen, regelmäßig Geld von den
Mitgliedern einzusammeln, um die Kosten
zu tragen.
Helmut Grigo erklärte sich bereit, die
Sammlungen durchzuführen. Die weitere
Planung sollten Willi Giesen und
Josef Hoster übernehmen.
46 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Frohnleiten 1974
Mit der Entscheidung, mit dem Musikverein
Frohsinn Norf nach Österreich zu
fahren, begann im Oktober 1973 die Planungsphase.
Zum Ausschuss gehörten:
Gerd Bodewig, Willi Giesen, Helmut
Hansen, Martin Koch und Hans-Dieter
Roßlenbroich. Es mussten ein Bus und
Quartiere in Frohnleiten gebucht werden
und vieles mehr war zu organisieren.
Die Kosten für den Bus wurden
von der Kasse getragen ebenso wie die
Übernachtung der aktiven Spielleute.
Jugendliche bekamen zusätzlich noch
die Verpflegung erstattet.
Über Allerheiligen 1973 fuhr der Ausschuss
nach Frohnleiten, um vor Ort die
Übernachtungen zu buchen und erste
Kontakte zu knüpfen.
Das Tambourcorps, der Musikverein und
zahlreiche Vertreter aus Norf, insgesamt
150 Personen, feierten dann im
darauffolgenden Jahr gemeinsam das
50-jährige Jubiläum der Musikkapelle
Frohnleiten, mit der man gut befreundet
war. Dort erlebte die Bevölkerung zum
ersten Mal den gemeinsamen Klang von
Trommeln und Querflöten, als Frohsinn
Norf und das Tambourcorps gemeinsam
den Zapfenstreich spielten.
Am Sonntagmorgen gab es eine große
Überraschung für die Frohnleitner, da
das Corps aus Schützentradition die Bevölkerung
weckte. Das Programm bestritten
Frohsinn Norf und das Corps
abwechselnd.
Schließlich blieben die Germanen noch
einige Tage für private Ausflüge in der
Steiermark.
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Frohnleiten 1978
Da die Fahrt 1973 zum Musikverein
Frohnleiten ein voller Erfolg war, freute
sich das T. C. über das Angebot von
Frohsinn Norf, noch einmal eine Reise
nach Österreich zu unternehmen.
So wurde wieder ein Organisationsteam
gewählt, diesmal bestehend aus: Gerd
Bodewig, Willi Hurtmann, Martin Koch
und Josef Nick. Für den Bus wurden ca.
6000,00 DM veranschlagt. Da wieder
nur die aktiven Spielleute kostenfrei
mitfahren durften, hatten die Mitglieder
die Möglichkeit, bei Helmut Roosen für
die Reise zu sparen. An dieser Fahrt
sollten sehr viele Jugendliche teilnehmen,
deren Eltern dann im Vorfeld zu
einem Informationsabend eingeladen
wurden.
Mitglieder des Corps erklärten den Ablauf
der Fahrt und auch, in welcher Form
sich um die Jugendlichen gekümmert
würde. Zum Beispiel sollte das Taschengeld
vom Kassierer verwaltet und täglich
anteilsmäßig ausgezahlt werden.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 49
Velden am Wörthersee 1983
Im Jahr 1983 war wieder Österreich das
Ziel einer Vereinstour.
Es ging nach Velden am Wörthersee.
Die Planungen hierzu starteten 1982.
Am 08.07.1983 ging es los, die Rückfahrt
war für den 15.07.1983 abends
angesetzt.
Spielleute, die nicht an der Fahrt teilnehmen
konnten, bekamen als Ausgleich
350,00 DM ausgezahlt.
Für Mitglieder war die Reise kostenlos.
Frauen und Kinder zahlten nur die Übernachtungskosten.
Dazu entrichtete jeder
Spielmann regelmäßig einen Betrag
bei den Spargeldverwaltern Willi Knoch
und Christoph Koch.
50 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Imst/Tirol 1987
Der Planungsausschuss bestand aus
Gerd Bodewig, Ingo Meisen, Heinzi Roeseler,
Hans-Peter Rothkopf, Rainer Wagemann
und Norbert Zehner.
Die Eltern der Jugendlichen Ingo Bongartz,
Stefan Rick, Michael Schmitz und
Jens Schröder wurden zu einer Informationsveranstaltung
eingeladen. Unser
langjähriger Gönner Herbert Schmitz,
der auch den Kontakt nach Imst und zum
Rodelverein hergestellt hatte, wurde in
Imst mit der silbernen Ehrennadel des
Tambourcorps ausgezeichnet. Dem Rodelverein
wurden ein Teller und ein Pokal
überreicht.
Plattensee/Ungarn 1991
Mit großer Mehrheit entschied sich die
Versammlung am 04.05.1990, die Fahrt
1991 an den Plattensee zu machen. Für
die Mitglieder waren Fahrt, Übernachtung
und Halbpension frei.
Frauen und Kinder mussten die Übernachtung
mit Halbpension bezahlen.
Dazu wurde wieder ein Pflichtsparen
eingeführt, um die Kosten auf das Jahr
bis zum Reisebeginn zu verteilen. Der
Beitrag wurde von Oktober 1990 bis
Mai 1991 auf 40,00 DM monatlich festgelegt.
Der Planungsausschuss bestand aus
Reinhard Axler, Christoph Koch, Hans-
Peter Rothkopf, Michael Schmitz und
Jens Schröder.
An einem geplanten Budget von
20.000,00 DM und tatsächlichen Ausgaben
von 18.577,00 DM lässt sich ablesen,
welch gute Arbeit der Ausschuss
leistete.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 51
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Bad Hönningen 1998
Im Herbst des Jahres 1998 wurde eine
Herrentour nach Bad Hönningen unternommen.
Man traf sich im Norfer „Le
Petit Café“, um mit einem gemeinsamen
Frühstück den Tag zu beginnen.
Danach sollte es eigentlich mit einem
Bus direkt nach Bad Hönningen gehen.
Anscheinend hatten wir jedoch am falschen
Ende gespart, denn der Busfahrer
kannte den Weg nicht so wirklich.
Zu unserem Glück hatte der 1. Kassierer
genügend (alkoholische) Getränke besorgt.
So dauerte die Fahrt zwar etwas
länger, doch es musste niemand Durst
leiden und wir konnten den Nachmittag
entspannt in Bad Hönningen verbringen.
Abends ging es dann noch nach Königswinter.
Hier verteilten sich die Spielmänner
auf die verschiedenen Lokalitäten.
Die Abfahrt war für 24:00 Uhr
geplant und so nach und nach trafen
dann auch alle ein.
Alle? Nein, einer fehlte.
Also machten sich einige auf die Suche
nach Ralf Leiser. Aber kein Ralf war zu
finden. Doch zum Glück gab es schon
Handys. Ein Anruf bei Ralf zu Hause und
seine Frau Uschi bestätigte, dass Ralf
schon lange im Bett liege.
Er hatte wohl zwischendurch Heimweh
bekommen, sich in einen Zug gesetzt
und war nach Hause gefahren.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 53
Calella/Spanien 2001
Ursprünglich sollte im Jahr 2000 aus
guter alter Tradition wieder ein Ausflug
nach Österreich stattfinden, und wieder
sollte es nach Velden am Wörthersee
gehen.
Der Termin wurde aber wegen des
100-jährigen Jubiläums der Bruderschaft
auf 2001 verschoben. Zur Kontaktaufnahme
wurde die Kurverwaltung
in Velden angeschrieben, aber irgendwie
klappte die Zusammenarbeit nicht
richtig.
Daher machte Gerd Bodewig den Vorschlag,
sich für das Internationale Musikfest
in Spanien zu bewerben. Der
Vorschlag wurde fast einstimmig angenommen.
Für die Jugend wurde
ein Sparen für das Reisetaschengeld
angeboten. Auch sollte es wie schon
früher bewährt eine Informationsveranstaltung
für die Eltern der Jugendlichen
geben. Obwohl der Vorstand
beschlossen hatte, nicht den billigsten
Bus zu chartern, wurden wir vom
Busunternehmen mächtig übers Ohr gehauen.
Es schickte uns nicht den vorab
besichtigten Bus, sondern eine echt
vergammelte Möhre.
Nach heftigen Diskussionen entschlossen
wir uns dann doch, den Bus zu nehmen,
zumal wir unter Zeitdruck standen.
Nach der Fahrt haben wir den Bus dann
reklamiert und bekamen 1000,00 DM
zurückerstattet.
Unvergessen wird wohl auch der Abschiedsabend
bleiben, an dem Unmengen
Sangria flossen.
54 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Imst/Tirol 2003
Im Jahr 2003 ging es dann endlich wieder
nach Österreich. Mitte des Jahres
2002 wurden das Tambourcorps und
eine Abordnung der Bruderschaft nach
Imst eingeladen. Das T. C. machte sich
dann auch schon erste Gedanken über
die Organisation. Zuerst wurde überlegt,
mit eigenen Pkws zu fahren, da
es eine reine Herrentour werden sollte.
Endgültig wurde dann aber das Busunternehmen
Schröder verpflichtet.
Außer den aktiven Spielleuten hatten
noch Freunde und Gönner des T. C. die
Möglichkeit, mitzufahren. Damit niemand
auf der Fahrt Durst leiden müsste,
wurden 80 Liter Dosenbier gekauft. Gerüchten
zufolge waren auch alkoholfreie
Getränke an Bord. Zur Finanzierung der
Getränke und Würstchen wurden von
jedem Mitreisenden 10,00 € eingesammelt.
Die Abfahrt war für Freitagmorgen
um 5:00 Uhr geplant. Zurück ging es
am Dienstag, den 05.08. Am Freitag,
den 01.08. fand in Imst eine Kranzniederlegung
statt und anschließend ein
Ball im Festzelt. Sonntag gab es zuerst
eine Feldmesse, danach einen Festzug
und schließlich einen Frühschoppen im
Festzelt. Der Frühschoppen dehnte sich
bis in den Nachmittag aus und für den
einen oder anderen war damit auch der
Tag zu Ende.
Der Montag stand zur freien Verfügung,
und wer fähig war, wanderte mit einer
Gruppe durch die Rosengartenschlucht.
Für den Abend war ein gemütliches Zusammensein
geplant, wozu uns unser
Hotelwirt eine Überraschung präsentierte:
Wir feierten den Abend in einer
Höhle, die zu einem rustikalen Partyraum
umfunktioniert worden war.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 55
11 Die Geschichte vom Tanz in den Mai
Die Idee, einen Tanz in den Mai abzuhalten,
hatte Josef Hoster. Sein Vorschlag
auf der Versammlung am 21.02.1957
kam bei den Spielmännern gut an. Auf
der Versammlung am 19.04.1958 in der
Gaststätte Püll wurde die Idee noch einmal
diskutiert. Die Anwesenden 13 Mitglieder
einigten sich sehr schnell. Die
Veranstaltung sollte anstelle des regelmäßig
durchgeführten Stiftungsfestes
stattfinden. Leider gibt es keine Aufzeichnungen
darüber, ob das Tanzvergnügen
erfolgreich verlaufen ist. Aber
bei Einnahmen von 400,00 DM sollte
man davon ausgehen.
Seit Ende der 60er Jahre wird der Tanz in
den Mai zusammen mit der Freiwilligen
Feuerwehr Norf veranstaltet. Zunächst
traf man sich bei der Feuerwehr, um gemeinsam
einen Maikranz aufzuhängen.
Danach zog die Feuerwehr unter den
Klängen des Tambourcorps zur Eröffnung
des Tanzvergnügens ins Festzelt
ein.
Die Tanzveranstaltung entwickelte sich
zu einem Magnet, der das Publikum
aus allen umliegenden Dörfern anzog.
Leider auch Gäste, die nicht nur wegen
der guten Laune gekommen waren. So
gab es 1998 Krawalle im Festzelt, bei
denen auch Inventar zu Bruch ging. Als
Konsequenz wurde ab 1999 ein Security-Dienst
bestellt.
Leider nahm dadurch auch das Interesse
an der Veranstaltung ab und die erhöhten
Kosten machten den Tanz in den
Mai fast zu einem Zuschussgeschäft.
Aus diesem Grund wurde das Eintrittsgeld
1999 erhöht.
Um in den Folgejahren weiter Kosten zu
sparen, wurde der Sicherheitsdienst ab
2004 reduziert. Eine weitere Kosteneinsparung
kam ab 2005 zum Tragen. Es
wurde keine Liveband mehr verpflichtet.
Stattdessen übernahm ein DJ die musikalische
Leitung.
56 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
2007, zum 50-jährigen Jubiläum des
Tanzes in den Mai, wurde ein „richtiger“
Maibaum aufgestellt. Der Heimatverein
Norf e. V. beschaffte dazu einen Baum
von beachtlicher Größe. Dann flochten
Jugendliche des Heimatvereins, der
Feuerwehr und des Tambourcorps einen
Kranz, den sie mit Bändern schmückten.
Der Baum wurde einige Tage vor dem
Ersten Mai von einem Kran auf dem
Norfer Dorfplatz aufgestellt. Gekränzt
wurde der Baum dann am Vorabend des
Ersten Mai unter der Regie des Heimatvereins
von der Norfer Feuerwehr und
unter den Klängen des Tambourcorps.
Ab 2008 wurde ein eigenes Plakat gestaltet
und man verteilte Flyer in Norf
und den umliegenden Dörfern.
Zusätzlich wurden von der Frankenheim
Brauerei 2 Banner zur Verfügung
gestellt, die an den Ortseingängen von
Erfttal und Allerheiligen kommend aufgehängt
wurden.
Außerdem brachten die Radiosender
News 89.4 und 1Live Mitteilungen am
Veranstaltungstag, der Lokalanzeiger
und die NGZ druckten einen Bericht.
Aufgrund der rückläufigen Besucherzahlen
wurde 2009 auf den Sicherheitsdienst
verzichtet. Auch hatte die Bruderschaft
ein kleineres Zelt aufstellen
lassen. Es wurde auf das Vorzelt verzichtet
und auch das Hauptzelt um einige
Felder verkleinert.
So konnte der Tanz in den Mai in gemütlicher
Atmosphäre mit viel „Jungvolk“
gefeiert werden. Für die Musik sorgten
das Norfer DJ-Team Dirk Bücker und
Peter Lüttjens mit aktuellen Charthits,
Schlagern und auch Oldies. So war die
Tanzfläche beliebtester Aufenthaltsort
an diesem Abend.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 57
58 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
12 Spielen für Züge
Immer wieder werden das Tambourcorps
oder einzelne Spielmänner gefragt,
ob sie nicht für einen Zug im Regiment
privat spielen wollen.
Seltener wird das Corps angesprochen,
meistens kennt man sich auch privat
oder von der Arbeit her.
Hier sind insbesondere die folgenden
Corps/Züge zu nennen:
• Sappeurcorps Norf
• Jägerzug in Neuss
• Jägerzug
„Alte Kameraden“ aus Norf
• Jägerzug
Die „Wackeren Kerls“ aus Holzheim
• Jägerzug
„Herzensbrecher“ aus Norf
• Hubertuszug
„Quirinus-Jünger“ aus Neuss
• Grenadierzug
„Selde Jönkes“ aus Allerheiligen
• Grenadierzug
„Zeltstürmer“ aus Holzheim
Sappeure Norf
60 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Jägerzug in Neuss
Jägerzug „Alte Kameraden“
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 61
Die „Wackeren Kerls“ aus Holzheim
Jägerzug „Herzensbrecher“ aus Norf
62 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Hubertuszug „Quirinus-Jünger“ aus Neuss
Grenadierzug „Selde Jönkes“
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 63
13 Corpsführung
1. Majore
Peter Förster
1976–1981
Hans-Dieter Roßlenbroich
Bis 1929
Hubert Veiser
1981–2008
Mathias Mindermann
1933–1960
Peter Stoffels
Seit 2008
Ralf Mindermann
1960–1976
Willi Giesen
64 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
2. Majore
Einen 2. Major hat es bereits vor dem
Zweiten Weltkrieg mit Peter Derichs
gegeben. Weitere Information liegen
über diesen Zeitraum nicht vor. Nach der
Neugründung des T. C. wurde zunächst
Peter Stoffels als alleiniger Major gewählt.
1948 beschloss man, einen 2. Major
zur Unterstützung des 1. zu wählen.
Auf der Versammlung am 05.12.1948
stellten sich Willi Giesen und Heinz
Wolf für dieses Amt zur Verfügung. Willi
Giesen wurde nach „Befragen der Versammlung“
gewählt.
Peter Derichs
1976–1981
Mathias Mindermann
1948–1960
Willi Giesen
1981–2008
Heinzi Roeseler
1960–1973
Georg Bellen
2008–2012
Detlef Axler
1973–1976
Hans-Dieter Roßlenbroich
Seit 2012
Stefan Kaja
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 65
14 Majestäten · Königinnen und Könige
66 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
14 Majestäten · Königinnen und Könige
1953/54
Josef Odendahl
1959/60
Kein Vogelschießen
1954/55
Josef Hammes
1960/61
Ludwig Dobek
1955/56
Konrad Axler
1961/62
N. N.
1956/57
Alfred Schnitter
1962/63
Gerd Bodewig
1957/58
Josef Hoster
1963/64
Günter Koslowski sen.
1958/59
Peter Axler
1964/65
Georg Bellen
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 67
14 Majestäten · Königinnen und Könige
1965/66
Willi Giesen
1971/72
Manfred Lausen
1966/67
N. N.
1972/73
Josef Nick
1967/68
Martin Koch
1973/74
N. N.
1968/69
N. N.
1974/75
Mathias Mindermann
1969/70
N. N.
1975/76
Karl Tillmann
1970/71
Lothar Kendzia
1976/77
Verschoben wegen Tod von Willi Giesen
68 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
14 Majestäten · Königinnen und Könige
1977/78
Josef Zehner
1983/84
Willi Knoch
1978/79
Hans-Dieter Roßlenbroich
1984/85
Reiner Olpen
1979/80
Norbert Zehner
1985/86
Günter Koslowski sen.
1980/81
N. N.
1986/87
Heinzi Roeseler
1981/82
Gerd Bodewig
1987/88
Ralf Leiser
1982/83
Bert Rixen
1988/89
Klaus Scheffler
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 69
14 Majestäten · Königinnen und Könige
1989/90
Christoph Koch
1995/96
Günter Koslowski jun.
1990/91
Mathias Mindermann
1996/97
Ralf Mindermann
1991/92
Ralf Kassmann
1997/98
Friedhelm Zehner
1992/93
Detlef Axler
1998/99
Norbert Zehner
1993/94
Reinhard Axler
1999/00
Ralf Leiser
1994/95
Dieter Jäntsch
2000/01
Mathias Olpen
70 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
14 Majestäten · Königinnen und Könige
2001/02
Jakob Axler
2007/08
Günter Koslowski jun.
2002/03
Detlef Axler
2008/09
Andreas Pickels
2003/04
Oliver Elsen
2009/10
Reiner Olpen
2004/05
Tim Kurzmann
2010/11
Ralf Leiser
2005/06
Ingo Bongartz
2011/12
Ingo Bongartz
2006/07
Thomas Elsen
2012/13
Michael Geroneit
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 71
14 Majestäten · Königinnen und Könige
2013/14
Dirk Judel
2017/18
Thomas Elsen
2014/15
Michael Koch
2018/19
Sven Gers
2015/16
Christoph Koch
2019/20
Helga Gayko
2016/17
Mathias Richter
2020/21
Cedric Wentzel
72 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
14 Majestäten · Jungköniginnen und Jungkönige
1977/78
Jörg Rixen
1983/84
Michael Thomas
1978/79
Ralf Müller
1984/85
Stefan Rick
1979/80
Ralf Leiser
1985/86
Michael Schmitz
1980/81
N. N.
1986/87
Michael Koslowski
1981/82
Jakob Axler
1987/88
Ralf Mindermann
1982/83
Stefan Mindermann
1988/89
Ingo Bongartz
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 73
14 Majestäten · Jungköniginnen und Jungkönige
1989/90
Detlef Axler
1995/96
Frank Knepperges
1990/91
Jens Schröder
1996/97
N. N.
1991/92
Michael Geroneit
1997/98
N. N.
1992/93
Manfred Assmann
1998/99
N. N.
1993/94
Alexander Rottels
1999/00
Tim Kurzmann
1994/95
Mathias Richter
2000/01
Oliver Elsen
74 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
14 Majestäten · Jungköniginnen und Jungkönige
2001/02
Stefan Kaja
2007/08
Sven Bauschke
2002/03
Simon Förster
2008/09
Christian Loosen
2003/04
Thomas Elsen
2009/10
N. N.
2004/05
Oliver Lambrecht
2010/11
N. N.
2005/06
Cedric Schrank
2011/12
N. N.
2006/07
Jens Baumann
2012/13
Sven Judel
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 75
14 Majestäten · Jungköniginnen und Jungkönige
2013/14
Mika Rottmann
2017/18
Nadia Richter
2014/15
Marius Lorig
2018/19
Lena Odendahl
2015/16
Cedric Wentzel
2019/20
Dominik Scholten
2016/17
Tatjana Sohns
2020/21
Tobias Winkler
76 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Wir gedenken unserer verstorbenen Spielkameraden.
Sie fehlen in unseren Reihen,
doch in unseren Herzen werden sie immer weiterleben.
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 77
Dankeschön
Das Tambourcorps Germania Norf möchte sich an dieser Stelle
bei seinen Sponsoren und allen weiteren Personen
herzlich bedanken, die das Erscheinen dieser Festschrift zum
100-jährigen Vereinsjubiläum möglich gemacht haben.
Stellvertretend möchten wir hier insbesondere
Alexander Rottels nennen, der uns in allen Belangen
der Umsetzung dieser Festschrift unterstützt und geholfen hat.
Weiterhin möchten wir auch Jakob Axler und Ralf Leiser
erwähnen, deren erstellte Chronik die Grundlage
dieser Festschrift bildet.
Vielen Dank
78 / Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920
Impressum
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT:
Tambourcorps Germania Norf 1920
1. Vorsitzender Michael Koch
Grillparzerweg 36, 41469 Neuss
AUFLAGE
2.500 Stück als Print-Broschüre
Weitere Verbreitung:
Online als E-Paper und PDF-Download
auf www.tc-germania-norf.de
LAYOUT & UMSETZUNG:
Inhaber: Alexander Rottels
Preußenstraße 73, 41464 Neuss
Tel. (02131) 59 899 40
E-Mail: info@stadtbekannt.online
Web: www.stadtbekannt.online
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www.stadtbekannt.online
Festschrift 100 Jahre Tambourcorps Germania Norf 1920 / 79
MUSIKALISCHER
FRÜHSCHOPPEN
10.05.2020
10.00 Uhr
Gottesdienst in der St. Andreas Kirche Norf
11.00 Uhr
Jubiläumsumzug mit befreundeten Tambour-
corps und Schützenzügen durch Norf
12.00 Uhr
Musikalischer Frühschoppen im Festzelt
(Kirmesplatz Norf)
100 Jahre Tambourcorps Germania Norf