Human Capital: 50 Kuoni-Gesichter aus der ganzen Welt
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■■■■ bil<strong>der</strong> des Vertrauens<br />
03_00_02_<br />
In Geschäftsberichten gibt es ein Element,<br />
dessen Bewältigung nie ganz stilsicher<br />
gelingen will: die obligatorischen<br />
Fotos von Management und Verwaltungsrat.<br />
Das Element ist eine Pflichtübung,<br />
und danach sieht es gewöhnlich<br />
auch <strong>aus</strong>. Heikler noch als ihre<br />
büro kratische Bewältigung mit Aufnahmen,<br />
die ambitionierten, aber anonymen<br />
Passbil<strong>der</strong>n gleichen, sind nur<br />
die hoffnungslosen Versuche, mit ironischer<br />
o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s künstlerischer<br />
Fotografie einen Ausweg zu finden.<br />
<strong>Kuoni</strong> hat sich dieser Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung<br />
2011 systematisch genähert: Es zeichnet<br />
das Geschäftsfeld von <strong>Kuoni</strong> <strong>aus</strong>, dass<br />
die Menschen, die in ihm beruflich tätig<br />
sind, mit Leidenschaft bei <strong>der</strong> Sache<br />
sind. Es ist eher unwahrscheinlich,<br />
dass ein Maschinenbauer auch privat<br />
Maschinen baut, dass ein Programmierer<br />
auch in <strong>der</strong> Freizeit programmiert<br />
und ein Versicherungsagent im Bett<br />
lieber Policen als Romane liest. Aber<br />
ein Touristiker ist so gut wie immer<br />
auch in seiner individuellen Existenz<br />
ein passionierter Reisen<strong>der</strong>. Die Sphären<br />
des privaten und professionellen<br />
Daseins überdecken sich.<br />
Das ist auch <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Sicht des Kunden,<br />
<strong>der</strong> sich in seine Hände begibt und seinem<br />
Rat anvertraut, von Bedeutung.<br />
Denn auch bei ihm sind die Bedürfnisse<br />
an eine führende und beschützende<br />
Funktion bei einer Reise deckungsgleich.<br />
Man spürt das an <strong>der</strong> Figur des<br />
Bergführers, aber auch am Gleichklang<br />
<strong>der</strong> englischen Wörter guide und guard.<br />
Weil dem Menschen auch in <strong>der</strong> Epoche<br />
internetgestütz ter Kommunikation<br />
hier eine solche Rolle zukommt, wollte<br />
sich <strong>Kuoni</strong> seiner Mitarbeitenden als<br />
Persönlichkeiten vergewissern. Zusammen<br />
bilden sie das menschliche Antlitz<br />
und die humane Schnittstelle des Unternehmens.<br />
Diese Persönlichkeitsbil<strong>der</strong><br />
sollten mit den individuellen Bewegungsmustern<br />
verbunden werden.<br />
PeoPle rePort<br />
kuoni hat Guten MenschenverstanD.<br />
Travel (ling)<br />
Confidence.<br />
<strong>Kuoni</strong> PeoPle<br />
Fünfzig Darstellungen von Individualität<br />
sind hier <strong>aus</strong>gewählt worden.Unter<br />
<strong>der</strong> Adresse www.kuoni.com/humaninterface<br />
wächst im Internet ein viel<br />
umfangreicheres Archiv, in dem sich<br />
diese weltweite Gemeinschaft mit ihren<br />
Reisevorlieben studieren lässt.<br />
Das dabei entstehende Porträt – und<br />
auf <strong>der</strong> gleichen Basis freiwilliger Beteiligung<br />
tauchen eben auch Verwaltungsräte<br />
und Konzernleitung hier auf<br />
– sollte so sein, wie Porträts eben heute<br />
gesellschaftlich und technologisch<br />
sind: Selbstporträts im Badezimmerspiegel<br />
geknipst mit dem Cellphone. Das<br />
ist nicht nur eine visuelle Ironie angesichts<br />
<strong>der</strong> zeitgenössischen Ikonographie<br />
des Menschenbildes in den Facebook-Freundes-Katalogen,<br />
es geht auch<br />
zurück an die Wurzeln des Selbstbildnisses<br />
in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Malerei.<br />
In Jan van Eycks 1434 entstandenem<br />
Gemälde <strong>der</strong> Arnolfini-Hochzeit findet<br />
sich neben vielen symbolischen Bezügen<br />
hinter dem Brautpaar ein kleiner<br />
Rundspiegel in dem sich zum ersten<br />
Mal schemenhaft und winzig <strong>der</strong> Maler<br />
selbst reflektiert. Fast ein Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
später porträtierte sich <strong>der</strong> 21-jährige<br />
Parmigianino in einem ähnlichen konvexen<br />
Spiegel, so realistisch, dass das<br />
Bild bereits vom Renaissance-Biografen<br />
Vasari als göttliches Wun<strong>der</strong> beschrieben<br />
wurde. Auch das berühmte<br />
Selbstporträt Dürers zeigt das wachsende<br />
Selbstbewusstsein des Künstlers, <strong>der</strong><br />
auf den Zusammenhang seines Werks<br />
mit sich selbst Bedacht nimmt.<br />
Diese Entdeckung <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Persönlichkeit,<br />
des freien Schöpfertums<br />
und <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> Individualität kennzeichnet<br />
den Übergang zur Neuzeit.<br />
Der mit dem Internet und <strong>der</strong> Verfügbarkeit<br />
fotografieren<strong>der</strong> Cellphones üblich<br />
gewordene Bildtypus des Spiegelporträts<br />
steht also – freilich meist ohne<br />
davon etwas zu ahnen – in einer langen<br />
Tradition. Wie viel mehr Einblick als<br />
allen Fremdbil<strong>der</strong>n kann man diesen<br />
Selbstansichten entnehmen?<br />
03 – PeoPle RePoRt 320 | 321<br />
<strong>Kuoni</strong> GeschäftsbeRicht # 2011