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Nr. 50 - Frühling 2014

Frankreichs spektakulärste Dörfer Chambéry: die alte Hauptstadt Savoyens Côte d'Azur: Gonfaron, ein Eldorado für Schildkröten Languedoc-Roussillon: La Grande-Motte: Retrochic am Mittelmeer Ile-de-France: Ecouen, ein Museum für die Renaissance Kutkur: wie Mona Lisa & Co. den Krieg überlebten Rezept: le Paris-Brest Wein: Châteauneuf-du-Pape Genuss: die AOC von Midi-Pyrénées

Frankreichs spektakulärste Dörfer
Chambéry: die alte Hauptstadt Savoyens
Côte d'Azur: Gonfaron, ein Eldorado für Schildkröten
Languedoc-Roussillon: La Grande-Motte: Retrochic am Mittelmeer
Ile-de-France: Ecouen, ein Museum für die Renaissance
Kutkur: wie Mona Lisa & Co. den Krieg überlebten
Rezept: le Paris-Brest
Wein: Châteauneuf-du-Pape
Genuss: die AOC von Midi-Pyrénées

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DAS UNABHÄNGIGE FRANKREICH-MAGAZIN <strong>Nr</strong>. <strong>50</strong> · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong><br />

Frankreichs<br />

spektakulärste<br />

Dörfer<br />

Côte d’Azur<br />

Eine Klinik für Schildkröten<br />

Ile-de-France<br />

Renaissance-Genuss in Ecouen<br />

Mittelmeer<br />

Retrochic in La Grande-Motte<br />

Kultur Wie die Mona Lisa im Krieg gerettet wurde<br />

Savoyen Zu Besuch in der alten Hauptstadt Chambéry<br />

Rezept Kultkuchen «Le Paris-Brest» zum Nachbacken<br />

1 Woche in<br />

einer provenzalischen<br />

Traumvilla zu gewinnen!<br />

www.frankreicherleben.de<br />

Deutschland 5,90 €<br />

Österreich 6,<strong>50</strong> €<br />

Schweiz 9,60 CHF<br />

Frankreich & Benelux 7,00 €<br />

Italien 7,00 €


Montsoreau, Loiretal © J. P. Klein<br />

Nantes, Machines de l’Ile<br />

© Nautilus<br />

Mauves sur Loire, Loire-Radweg<br />

© LAD JM Mouchet<br />

Pornic mit seinen Fischgründen<br />

© LAD C. Menes<br />

Die Region Pays de la Loire<br />

Nantes,<br />

Tor zum Tal der Loire und zum Atlantik<br />

Nantes ist mit dem Flugzeug von Berlin (Transavia), Düsseldorf (Hop!/Air France) und<br />

München (Volotea) aus erreichbar.<br />

Die Stadt zeichnet sich aus durch das Schloss der Herzöge der Bretagne und durch die imaginären<br />

Welten nach Jules Verne. Dabei handelt es sich um das Ausstellungsprojekt „Machines de l’Ile“<br />

mit Objekten wie dem „Grand Eléphant“ und dem „Caroussel des Mondes Marins“.<br />

Das Ausstellungsobjekt „Caroussel des Mondes Marins“ wurde für den THEA Awards Los Angeles<br />

<strong>2014</strong> als besonders originelle Attraktion vorgeschlagen.<br />

Vor allem aber ist Nantes ein idealer Ausgangspunkt, um die atlantische Küstenregion und das Tal<br />

der Loire zu entdecken: entlang der Mündung der Loire gibt es einzigartige Werke zeitgenössischer<br />

Kunst: lassen Sie sich von diesem Kunstparcours überraschen!<br />

Nutzen Sie Ihren Aufenthalt in der Region Pays de la Loire, um Küstenorte wie La Baule und Pornic<br />

im Département Loire-Atlantique oder Les Sables d’Olonne in der Vendée kennenzulernen!<br />

Entdecken Sie Weinanbaugebiete des Loiretals wie Muscadet, Anjou, …!<br />

Lernen Sie den Loire-Radweg kennen mit seiner einzigartigen Landschaft und den berühmten<br />

Schlössern!<br />

Nantes und die ganze Region bieten vielfältige Möglichkeiten für Ausflüge jeder Art…<br />

Erfahren Sie mehr:


EDITORIAL<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

gerade konnten wir unser achtjähriges<br />

Bestehen feiern, schon gibt es wieder ein Jubiläum zu<br />

begehen: die <strong>50</strong>. Ausgabe unseres Magazins! <strong>50</strong> Ausgaben<br />

bedeuten 5.000 Seiten voller Informationen und Reportagen<br />

über Frankreich. Eine Zahl, auf die wir stolz<br />

sind. Bei mir zu Hause liegt auf einer Kommode<br />

ein Stapel aller Ausgaben. Inzwischen<br />

wird er jedoch so gefährlich hoch, dass ich<br />

mit der Ausgabe 51 wahrscheinlich einen<br />

zweiten beginnen muss. In unserem Berliner<br />

Büro hängen zudem die Titelblätter aller<br />

Ausgaben eingerahmt an einer Wand.<br />

Auch diese Wand ist inzwischen so<br />

voll, dass wir die Sammlung auf eine<br />

zweite Wand ausdehnen mussten.<br />

So merkt man, wie die Zeit seit der<br />

ersten Ausgabe vergangen ist.<br />

Um dieses Jubiläum gebührend<br />

zu feiern, haben wir uns zwei<br />

Aktionen ausgedacht. Erstens<br />

eine große Jubiläumsverlosung.<br />

Als Gewinn lockt der Aufenthalt<br />

in einer Luxusvilla in der Provence.<br />

Sie müssen dafür nur einen Fragebogen<br />

ausfüllen. Damit wollen wir Sie nicht<br />

ausfragen, sondern Sie – natürlich<br />

anonymisiert – besser kennenlernen, um<br />

zukünftig unser Magazin noch stärker auf<br />

Ihre Wünsche ausrichten zu können. Zweites<br />

haben wir unser kleines Redaktionsarchiv<br />

aufgeräumt und<br />

ein paar<br />

neuwertige<br />

Exemplare<br />

längst vergriffener<br />

Ausgaben gefunden, die wir<br />

entbehren können. Diese Raritäten bieten<br />

wir einmalig zum Nachbestellen an. Sollte<br />

Ihnen eine Ausgabe in Ihrer Sammlung fehlen, ist dies<br />

Ihre Chance! Allerdings nur so lange der Vorrat reicht.<br />

Für alle, die bei dieser Aktion nicht zum Zuge kommen,<br />

habe ich eine weitere gute Neuigkeit: Zukünftig<br />

gibt es Frankreich erleben auch in digitaler Form, wobei<br />

auch ältere Ausgaben heruntergeladen werden können.<br />

Zunächst sind zwar noch nicht alle erhältlich,<br />

wir werden die Sammlung im Laufe der<br />

nächsten Monate aber schrittweise ergänzen.<br />

Zum Schluss noch ein Hinweis in Richtung<br />

Zukunft: Mit dieser Ausgabe<br />

werden wir einen Wechsel hinsichtlich<br />

der Erscheinungsweise einläuten.<br />

Ab sofort kommt unser Magazin<br />

einmal pro Jahreszeit heraus. Es wird<br />

also eine <strong>Frühling</strong>s-, Sommer-, Herbst- und<br />

Winterausgabe geben. Sollten Sie Abonnent<br />

sein, müssen Sie nichts unternehmen. Ihr Jahresabonnement<br />

verlängert sich automatisch<br />

um die bereits bezahlten Ausgaben. Stehen<br />

beispielsweise noch fünf Ausgaben aus, so<br />

werden Sie diese selbstverständlich erhalten, nur<br />

dass die einzelnen Ausgaben etwas später erscheinen.<br />

Nach Ablauf des bezahlten Bezugszeitraums<br />

wird der Abonnementpreis automatisch auf den<br />

neuen Preis für vier Ausgaben pro Jahr umgestellt.<br />

Bleiben Sie uns die nächsten <strong>50</strong> Ausgaben treu!<br />

Titelblatt: Deauville (Normandie)<br />

Jean-Charles Albert<br />

Chefredakteur<br />

jc.albert@frankreicherleben.de<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 3


INHALT<br />

Chambéry · 36<br />

Louvre · 80<br />

Frankreichs spektakulärste Dörfer · 22<br />

Fußball · 72<br />

Châteauneufdu-Pape<br />

· 84<br />

La Grande-Motte · 54<br />

Ecouen · 62<br />

Schildkröten · 46<br />

4 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


22 · Mont-<br />

Saint-Michel<br />

Nantes<br />

22 · Deauville<br />

Lyon<br />

Bordeaux 22 · Rocamadour<br />

22 · Montpazier<br />

84 · Châteauneuf-du-Pape<br />

88 · AOC Midi-Pyrénées 22 · Cordessur-Ciel<br />

22 · Gordes 22 · Eze<br />

22 · Les Baux-de-Provence<br />

Toulouse<br />

Marseille<br />

22 · Saint-Guilhem-le-Désert 54 · La<br />

46 · Gonfaron<br />

Grande-<br />

Motte<br />

Unterwegs in Frankreich<br />

22 Frankreichs spektakulärste Dörfer<br />

Sie thronen malerisch auf Felsvorsprüngen oder kleben<br />

schwindelerregend an Felshängen, sie besitzen eine<br />

monumentale Burgruine oder ein sehenswertes Kloster,<br />

sie liegen am Meer oder im Inland: Die Dörfer, die<br />

unbedingt eine Reise lohnen.<br />

36 Chambéry<br />

Die alte Hauptstadt Savoyens<br />

1860 wurde in Chambéry Geschichte geschrieben:<br />

Im Schloss der Alpenstadt stimmte der Vertreter<br />

der sardischen Krone dem Anschluss Savoyens an<br />

Frankreich zu. Doch das ist nicht der einzige Grund<br />

für einen Besuch von Chambéry. Daneben locken<br />

malerische Altstadtgassen und eine tolle Bergkulisse.<br />

42 Hotel<br />

Petit Hôtel Confidentiel, Chambéry<br />

46 Côte d’Azur<br />

Gonfaron, ein Eldorado für Schildkröten<br />

Im Hinterland von Saint-Tropez kümmert sich eine Schutzstation<br />

um die letzten wilden Schildkröten Frankreichs.<br />

Mit viel Liebe werden sogar verletzte Tiere wieder aufgepäppelt.<br />

Zu Besuch in einem ungewöhnlichen Tierheim.<br />

Lille<br />

62 · Ecouen<br />

80 · Paris<br />

22 · Kaysersberg<br />

22 · Vézelay<br />

36, 42 · Chambéry<br />

54 Languedoc-Roussillon<br />

La Grande-Motte, Retrochic am Mittelmeer<br />

Lange Zeit war der Ferienort südöstlich von Montpellier, der<br />

einst am Reißbrett geplant worden war, als Bausünde<br />

verschrien. Inzwischen erkennen aber immer mehr Besucher<br />

die architektonische Leistung der 1960er-/1970er-Jahre an.<br />

La Grande-Motte ist cool geworden.<br />

62 Ile-de-France<br />

Ecouen, ein Museum für die Renaissance<br />

Im Schatten der ausgetretenen Pariser Touristenpfade kann<br />

man nördlich der Metropole im Schloss von Ecouen eine<br />

Zeitreise in die Epoche der Renaissance unternehmen.<br />

Frankreich heute<br />

72 Fußball<br />

Annike Krahn, eine deutsche Fußballerin in Paris<br />

Eine der bekanntesten Fußballerinnen Deutschlands<br />

spielt seit letztem Sommer bei Paris Saint-Germain. In<br />

einem Interview erzählt sie von ihrer Eingewöhnung<br />

an der Seine, den Unterschieden zu ihrem alten<br />

Verein und dem Frauenfußball in Frankreich.<br />

76 Landesstruktur<br />

Reform der Regionen und Departements<br />

Frankreich ist administrativ in Kommunen, Departements<br />

und Regionen aufgeteilt, was sich einerseits über<br />

Jahrzehnte bewährt hat. Andererseits gibt es Kompetenzüberschneidungen<br />

und das System gilt als kompliziert.<br />

François Hollande will deshalb überprüfen, wie die<br />

administrative Landesstruktur reformiert werden könnte.<br />

80 Kultur<br />

Wie Mona Lisa & Co. den Krieg überlebten<br />

In einer abenteuerlichen Aktion wurden zu Beginn des<br />

Zweiten Weltkrieges die Kunstschätze des Louvre von<br />

einem beherzten Direktor und tatkräftigen Mitarbeitern<br />

in Sicherheit gebracht. Eine unglaubliche Geschichte,<br />

die gerade verfilmt wird.<br />

Art de vivre<br />

84 Wein<br />

Châteauneuf-du-Pape<br />

In Zeiten, in denen das richtige Marketing für den Erfolg<br />

eines Produktes manchmal wichtiger ist als das Produkt<br />

selbst, kann ein Wein aus dem südlichen Rhône-Tal<br />

getrost auf raffinierte Verkaufsstrategien verzichten.<br />

Sein Name ist so wohlklingend, dass sich der Wein<br />

fast wie von selbst verkauft. Dem Papst sei Dank.<br />

86 Chantals Rezept<br />

Le Paris-Brest<br />

88 Genuss<br />

Die AOC von Midi-Pyrénées<br />

Midi-Pyrénées ist nicht nur Frankreichs flächenmäßig<br />

größte Region, auch kulinarisch kann sie einiges<br />

anbieten. So kommen edle Weine genauso aus der<br />

Region zwischen Atlantik und Mittelmeer wie AOCgeschützte<br />

Käse, Trauben oder Lammfleisch. Der<br />

lokale Star ist ein Weinbrand, der Armagnac.<br />

3 Editorial<br />

6 On en parle<br />

12 Frankreichkalender<br />

14 On lit<br />

16 On écoute<br />

17 Abonnement<br />

18 On regarde<br />

20 On surfe<br />

90 Nachbestellungen<br />

94 Kulturschock<br />

96 Guéwen a testé<br />

97 Leserbriefe<br />

97 Impressum<br />

98 Vorschau<br />

Frankreich erleben im Internet:<br />

www.frankreicherleben.de<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 5


ON EN PARLE<br />

LANGRES<br />

Ein Museum für Denis Diderot<br />

Der berühmte französische Philosoph und Schriftsteller Denis Diderot, der<br />

neben Jean-Baptiste le Rond d’Alembert der Herausgeber der französischsprachigen<br />

Enzyklopädie der Aufklärung war, wurde bisher nicht durch ein Museum<br />

geehrt. Dies ist nun geändert worden. In seiner Geburtsstadt Langres im Departement<br />

Haute-Marne eröffnete die « Maison des Lumières Denis Diderot ».<br />

Das Museum ist in einem Anwesen aus dem 16. Jahrhundert untergebracht<br />

und präsentiert mehr als 2<strong>50</strong> Exponate, darunter Originalschriften von Denis<br />

Diderot, Auszüge aus der Enzyklopädie und diverse Malereien.<br />

UNESCO<br />

Zwei französische Bewerbungen<br />

fürs Weltkulturerbe<br />

CANNES<br />

Eine Neuseeländerin an der Spitze der Jury<br />

Bei der 67. Ausgabe der Filmfestspiele von Cannes wird die neuseeländische<br />

Regisseurin Jane Campion der Jury vorsitzen. 1993 erhielt sie selbst die<br />

Goldene Palme für ihren Film « Das Piano ». Damit ist sie die bisher einzige<br />

Frau, die diesen begehrten Preis erhalten hat. Weibliche Jury-Vorsitzende<br />

gab es dagegen mit Michèle Morgan, Jeanne Moreau, Françoise Sagan,<br />

Isabelle Adjani, Liv Ullmann und Isabelle Huppert schon vor ihr.<br />

In Vorbereitung auf die 39. Weltkulturerbekonferenz<br />

der UNESCO, die im Juli 2015<br />

stattfindet und auf der über die Ernennung<br />

neuer Welter be stätten ent schieden wird, hat<br />

die fran zö sische Kul tur ministerin Au rélie Filip petti<br />

zwei Be wer bun gen für ihr Land an ge meldet:<br />

einmal die Weinberge, Winzer und Weinkeller<br />

der Champagne als Kulturlandschaft und<br />

einmal die Weinanbautradition Burgunds als<br />

Kulturgut. In den Augen der Ministerin ergänzen<br />

sich beide Kandidaturen perfekt, selbst wenn es<br />

den Anschein hat, dass Champagner und Wein<br />

miteinander konkurrieren würden. Für sie sind<br />

die beiden Bewerbungen vielmehr der Beweis,<br />

welchen universellen Wert die französischen<br />

Weingebiete besitzen. Bisher ist französischer<br />

Wein seit 1999 durch die Ernennung von Saint-<br />

Emilion als Weltkulturerbe auf der Liste der<br />

UNESCO vertreten.<br />

PARIS<br />

Neue Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

auf dem Stadtring<br />

Um die Belastung durch Abgase und Lärm zu reduzieren und den<br />

Verkehr flüssiger zu machen, wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />

auf dem Pariser Stadtring, dem Boulevard Périphérique, von 80 auf<br />

70 Stundenkilometer reduziert. Während die rund 100.000 geplagten<br />

Anwohner die Maßnahme begrüßen, weisen Kritiker darauf hin, dass die<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit auf der 35 Kilometer langen Autobahn wegen<br />

der dichten Verkehrs ver hält nisse<br />

ohne hin weit un ter der zuläs<br />

si gen Höchst ge schwin digkeit<br />

liege und die Maß nahm e<br />

deshalb nur zu Randzeiten<br />

zum Tragen komme. Dann sei<br />

sie aber eher kosmetischer<br />

Natur, da die Lärm re du zier ung<br />

für das mensch liche Ohr nicht<br />

wirklich wahrnehmbar sei.<br />

6 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


LOIRE-TAL<br />

Loire-Schlösser brauchen<br />

neuen Lieferanten für ihre Dächer<br />

Eine lange Geschichte<br />

geht zu Ende: Nach über<br />

sechs Jahrhunderten hat<br />

der letzte Schieferbruch<br />

Frankreichs seine<br />

Arbeit eingestellt. Die<br />

Schieferplatten, die<br />

seit 1406 in Trélazé im<br />

Departement Maine-et-<br />

Loire abgebaut wurden,<br />

gelten als die schönsten<br />

im Land. Sie schmücken<br />

die Dächer der Loire-<br />

Schlösser sowie einiger anderer herrschaftlicher Anwesen.<br />

Der Grund für das Ende dieser alten Tradition liegt aber<br />

weder in der Globalisierung noch in zu hohen Arbeitskosten,<br />

sondern ganz einfach daran, dass der Schieferbruch<br />

aufgebraucht ist. « Die Natur hat uns alles gegeben, was<br />

sie hatte », gibt der Generaldirektor Philippe Dufour zu. Nur<br />

noch Bruchsteine für die Gestaltung von Gärten können in<br />

Trélazé abgebaut werden. Müssen Dächer ausgebessert<br />

werden, muss man zukünftig auf Schieferplatten aus dem<br />

Ausland, etwa aus Spanien, zurückgreifen.<br />

SCHNAPPSCHÜSSE<br />

Bahnhof von Nantes wird renoviert ++ Für 124 Milli<br />

o nen Euro wird der Hauptbahnhof von Nantes umgebaut und reno<br />

viert. Die überfälligen Arbeiten sollen für das Bahnhofsgebäude<br />

bis Ende 2018 und für die Außenarbeiten bis 2019 abgeschlossen<br />

sein.<br />

G r o ß eL a n d w i r t s c h a f t s b e t r i e b ep r o f i t i e r e nv o n<br />

S u bv e nt i o n e n + + Laut des französischen Land wirt schafts minis<br />

te riums erhalten 20 Prozent der größten Landwirtschaftsbetriebe<br />

im Land 55 Prozent der Agrarsubventionen. Im europäischen Vergleich<br />

ist die französische Situation für kleine Landwirte aber sogar<br />

noch vor tei lhaft. Im europäischen Durchschnitt erhalten die 20<br />

Pro zent größ ten Betriebe nämlich 80 Prozent der Subventionen.<br />

Alkohol zweitwichtigstes Exportgut ++ Mit Expor<br />

ten im Wert von 11,2 Milliarden Euro steht die französische Al kohol<br />

in dustrie (Wein, Champagner, Spirituosen) nach der Luft fahrtbranche<br />

an zweiter Stelle der wichtigsten Exportgüter des Landes.<br />

Bor deaux-Weine, Champagner und Cognac sind mit jeweils rund<br />

zwei Milliarden Euro Exportumsatz am meisten an diesem Erfolg<br />

be teiligt.<br />

Passagierrekord an Pariser Flughäfen ++ 2013<br />

wurden an den beiden Pariser Flughäfen Orly und CDG zum ersten<br />

Mal mehr als 90 Millionen Passagiere gezählt, ein symbolischer Rekord.<br />

62 Millionen Passagiere entfielen auf CDG, dem wichtigeren<br />

der beiden Airports. Der Zuwachs zum Vorjahr betrug 1,7 Prozent.<br />

STRAFZETTEL<br />

Bald unterschiedliche<br />

Bußgelder je nach<br />

Stadt<br />

Bisher kostet ein Strafzettel für Falschparken in ganz<br />

Frankreich das gleiche, und zwar 17 Euro, wenn es um<br />

einen einfachen Verstoß geht. Durch ein neues Gesetz<br />

dürfen die Kommunen die Höhe für solche Strafzettel<br />

ab sofort selbst festlegen. Allerdings darf der Betrag<br />

nicht höher ausfallen, als die maximale Tagesrate fürs<br />

Parken auf öffentlichem Straßengrund. Für Paris würde<br />

dies bedeuten, dass Falschparken zukünftig bis zu 36<br />

Euro kosten könnte, in Lyon bis zu 20 Euro, in Lille bis<br />

zu 19 Euro und in Straßburg sowie Marseille bis zu 15<br />

Euro. Es bleibt abzuwarten, wie die Städte des Landes<br />

die neue Verordnung umsetzen werden. Es könnte<br />

ein lukratives Geschäft für die Gemeinden werden:<br />

In einer Untersuchung von 2011 gaben acht von zehn<br />

französischen Autofahrern zu, ihr Auto abzustellen,<br />

ohne die geforderten Parkgebühren zu bezahlen.<br />

Freie Wirtschaft mit Restriktionen ++ Laut dem<br />

Wall Street Journal steht Frankreich an 70. Stelle im internationalen<br />

Ver gleich, wenn es um die Länder mit der freiesten Wirtschaft geht.<br />

Ge won nen hat das Ranking Hongkong, gefolgt von Singapur und<br />

Australien.<br />

Mehr Touristen besuchen den Eiffelturm ++<br />

2013 konnte der Eiffelturm 6,74 Millionen Besucher zählen. Das ist<br />

ein Zuwachs von sieben Prozent im Vergleich zu 2012.<br />

Letzter Asterix-Band ist ein Kassenschlager<br />

++ Der neueste Asterix-Band wurde 2013 1,6 Millionen Mal in Frankreich<br />

ver kauft. Es ist damit das meist verkaufte Buch des Jahres.<br />

Patriotische Konsumenten ++ Nach neuesten Umfra<br />

gen sind rund drei Viertel der Franzosen bereit, mehr Geld für<br />

ein Produkt aus zu geben, wenn es in Frankreich hergestellt wurde.<br />

Berliner Maison de France gerettet ++ Der<br />

Umzug des Institut Français vom Kurfürstendamm in die Botschaft<br />

am Pariser Platz, der Proteste bei Prominenten und Politikern<br />

hervorrief, ist laut des französischen Außenministers vom Tisch.<br />

Damit ist die Maison de France, in der sich auch ein Kino befindet,<br />

das überwiegend fran zö si sche Produktionen zeigt, gerettet.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 7


ON EN PARLE<br />

LE BON MARCHÉ<br />

Feinkostabteilung noch<br />

größer und schöner als früher<br />

Nach 18 Monate dauernden Umbauarbeiten zeigt<br />

sich die riesige Feinkostabteilung des legendären<br />

Pariser Kaufhauses Le Bon Marché im 7. Arrondissement<br />

in einem noch schöneren Gewand als zuvor.<br />

Mehr als 25.000 Produkte umfasst das Sortiment, was die<br />

Grande Epicerie de Paris, so der offizielle Name, zu einer der wichtigsten Feinkostverkaufsstellen der französischen<br />

Hauptstadt macht. Viel Wert legt man bei den Produkten auf traditionelle Herstellungsmethoden<br />

und Werte. Deshalb gibt es auch ganz klassisch eine Poissonnerie, eine Fromagerie und eine Boucherie.<br />

Emile Zola, der sich durch das Kaufhaus zu seinem Werk « Au bonheur des dames » inspirieren ließ, würde<br />

sich über diese Rückbesinnung auf die simplen und wahren Dinge des Genusses sicherlich freuen.<br />

BORDEAUX<br />

Noch eine Brücke<br />

über die Garonne<br />

In Frankreichs Weinmetropole ist ein<br />

Brückenbauboom ausgebrochen.<br />

Währ end über Jahrzehnte kaum<br />

ein Übergang die beiden Ufer der<br />

Garonne mit ein an der verband,<br />

wurde die Eröffnung des Pont<br />

Jacques Chaban-Delmas im<br />

Nor den der Stadt im März letzten Jahres als großes Ereignis gefeiert. Doch da mit<br />

nicht genug: Auch im Süden der Metropole soll nun eine neue Fluss über quer ung<br />

entstehen, der Pont Jean-Jacques Bosc. Die neue Brücke soll Bèg les am linken Ufer<br />

mit Floirac am rechten Ufer verbinden und 545 Me ter lang sowie 44 Meter breit sein.<br />

Durch die üppigen Maße finden Autos, Stra ßen bahn en, Fahr rad fahrer und Flaneure<br />

gleichermaßen Platz. Außerdem soll die Brücke ein Ort voller Leben werden, der für<br />

Konzerte, Feste oder Feu er werke genutzt werden kann. Entworfen wurde der Pont<br />

Jean-Jacques Bosc vom holländischen Stararchitekten und Pritzker-Preisträger Rem<br />

Kool haas. Die Baukosten werden mit 120 Millionen Euro veranschlagt.<br />

MEDIZIN<br />

Zwei Drittel der Franzosen<br />

befolgen Rezepte<br />

Nach einer Umfrage von OpinionWay<br />

nehm en 65 Pro zent der Franzosen im Falle<br />

einer Krank heit die Me dikamente ein,<br />

die ihnen vom Arzt verschrieben wur den.<br />

16 Prozent der Fran zo sen geben da gegen<br />

zu, den ärztlichen An wei sun gen nur<br />

in einem von zwei Fällen zu folgen. Acht<br />

Pro zent halten sich an die Vorgaben<br />

so gar noch seltener. Als Gründe für den<br />

Un ge hor sam nan nten die Betroffenen,<br />

dass ihnen die Ver schreib ungen zu umfang<br />

reich waren. Sie wol len sich lieber<br />

auf wenige Medikamente konzen trier en,<br />

die in ihren Augen wirklich helfen.<br />

ARDÈCHE Name für Höhlennachbau bekannt<br />

Die Grotte Chauvet-Pont d’Arc im Departement Ardèche ist<br />

berühmt für ihre außergewöhnlichen Höhlenmalereien und<br />

ihr Alter. Damit zukünftig noch mehr Besucher diesen<br />

Schatz bewundern können, eröffnet im <strong>Frühling</strong> 2015 ein 8.000<br />

Quadratmeter großer Nachbau der Höhle, der 300.000 bis 400.000<br />

Besucher pro Jahr empfangen kann. Jetzt wurde verraten, wie diese<br />

neue Attraktion heißen soll: Caverne du Pont d’Arc lautet der Name.<br />

8 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


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Rochefort Océan,<br />

dem Land des Fort Boyard<br />

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Fahrrades sowie den Besuch eines<br />

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Ich verrate Ihnen einen Reisetipp für Eingeweihte, den ich als Touristenberaterin<br />

natürlich auch gerne meinen Gästen anvertraue: Urlaub in Rochefort Océan<br />

bedeutet Urlaub inmitten eines einzigartigen Naturgebiets.<br />

Vom Meer gestaltet, vom Menschen kultiviert, bietet die Landschaft um die Flussmündung<br />

der Charente, in der das salzige Meerwasser des Atlantiks und das Süßwasser des Flusses<br />

Charente zusammenfl ießen, ausgezeichnete Lebensbedingungen für Pfl anzen, Wasservögel<br />

und Fische.Durchzogen von einem Netz von Kanälen führt diese Sumpfl andschaft zu<br />

einer weiten Küstenlandschaft. Es ist ein Landstrich, in dem Himmel und Meer ineinander<br />

übergehen - ein Landstrich, in dem sich den Gezeiten entsprechend Farben und Formen<br />

den ganzen Tag über fortwährend ändern. Dieses Süß- und Salzwassersumpfgebiet ist ein<br />

außergewöhnliches biologisches Ökosystem, das unzähligen Arten von Vögeln, Libellen,<br />

Schmetterlingen und kleinen Säugetieren wie Biberratten und Ottern Lebensraum bietet.<br />

Zugvögel legen in diesem Landstrich Zwischenstation ein auf ihrem langen Weg nach<br />

Skandinavien oder Afrika. Jedes Jahr nützen mehr als 20 000 Wasservögel die Marschen<br />

von Rochefort Océan, und mehr als 140 Arten sind geschützt oder bedroht. So ist es leicht<br />

zu verstehen, warum der nationale Vogelschutzbund (LPO) die ehemalige Arsenalstadt<br />

Rochefort zu seinem Hauptsitz erwählt hat. Auch ist es nicht verwunderlich, dass in<br />

dieser Naturlandschaft vier Naturreservate, die Pôle-Natures, mit je unterschiedlichen<br />

Schutzfunktionen entstanden sind.<br />

Im <strong>Frühling</strong> stellte mich Nathalie vom Naturschutzgebiet Moëze-Oléron auf eine<br />

Geduldsprobe. Doch nach langem Warten in Frankreichs zweitgrößtem Feuchtgebiet für<br />

Zugvögel wurden wir letztendlich belohnt: Jeder kann sagen: “Ich habe ein Rotkehlchen<br />

gesehen !”Aber wir, wir erblickten Blaukehlchen…<br />

Ein Paradies für Rad-, Wander- und Kanu-Kajak-Freunde<br />

Meine freien Tage nütze ich oft, um dieses<br />

Naturparadies zu Fuß oder mit dem Rad zu erobern.<br />

Meist radle ich im Sommer von Rochefort zum<br />

malerischen Seebad Fouras. Auf meinem Weg<br />

entlang der Charente lasse ich die in den Jachthafen<br />

zurückkehrenden Segelboote und die in den<br />

Handelshafen einlaufenden Handelsschiffe an mir<br />

vorbeiziehen und träume von der großen, weiten Welt.<br />

Ab und an lege ich eine Pause ein an den zahlreichen<br />

Vogelbeobachtungsstätten, um Weißstörche, Silber- und Purpurreiher, Brachvögel, Knäkenten<br />

etc. zu beobachten. Nachdem ich 25 km lang in die Pedale getreten bin – zum Glück führen<br />

die Radwege durch fl aches Gelände - lasse ich mir auf keinen Fall in Fouras den Fisch- und<br />

Gemüsemarkt entgehen. Ein Augen- und Gaumenschmaus ! Im Café gleich neben dem<br />

Markt labe ich mich dann an den soeben frisch erstandenen Austern und verkoste dazu den<br />

herben Charente-Landwein. Ha, lebe ich nicht wie Gott in Frankreich ?<br />

Danach ruhe ich mich an einem der familienfreundlichen Sandstrände aus und radle nach<br />

einem abkühlenden Bad wieder auf dem Fernradweg “Velodysée”, der das Territoire<br />

Rochefort-Océan durchzieht, nach Rochefort<br />

zurück. Keine Angst, falls Sie als Tourist kein Fahrrad<br />

dabei haben : Räder können Sie praktisch überall<br />

mieten, auch in den Touristinfostellen von Rochefort-<br />

Océan. Hie und da schließe ich mich auch einer<br />

kleinen Gruppe an, die unter fachkundiger Leitung<br />

mit dem Kajak die von Kanälen durchzogene<br />

Sumpflandschaft erkundet. Unterwegs kann es<br />

dann schon mal vorkommen, dass eine neugierige<br />

Biberratte als Begleiter meines Kajaks auftaucht.<br />

KULTURELLES<br />

<strong>2014</strong><br />

VON MÄRZ<br />

BIS AUGUST<br />

Wanderausstellung<br />

“Le monde enchanté<br />

de Jacques Demy”<br />

SEPTEMBER<br />

Die nachgebaute Fregatte Hermione<br />

prüft ihre Wassertauglichkeit<br />

SIEHE AUCH<br />

Artikel in der Juli/August-Ausgabe 2013 “Aix und<br />

Madame, die Inseln für jeden Geschmack” und<br />

der Januar/Februar-Ausgabe <strong>2014</strong> “Rochefort,<br />

die Stadt, die ihre Träume lebt” !<br />

0033(0)5 46 99 08 60<br />

www.tourismus-atlantikkueste-rochefort-ocean.com<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 9


ON EN PARLE<br />

TOURISMUS<br />

Polemik zwischen London und Paris<br />

Eine Schlagzeile der Tageszeitung Le Figaro sorgte Anfang<br />

des Jahres für Unruhe im Pariser Rathaus. Die Zeitung titelte:<br />

« Tourisme: Londres détrône Paris » (dt. « Tourismus: London<br />

stürzt Paris vom Thron »). Sollte es die britische Hauptstadt<br />

wirklich geschafft haben, mehr Besucher anzuziehen als<br />

die französische? Die Nachricht verbreitete sich wie ein<br />

Lauffeuer. Bei genauerer Lektüre des Artikels stellte man aber<br />

fest, dass die aufgestellte These noch nicht bewiesen war. In<br />

London hofft man lediglich, mit 16 Millionen ausländischen<br />

Besuchern Bangkok und Paris als die meist besuchten Städte<br />

der Welt zu überholen. Deshalb beruhigten sich alsbald<br />

auch die Gemüter an der Seine wieder. Während die letzten<br />

Zahlen aus London noch nicht bekannt sind, weiß man in<br />

Paris bereits, dass die Zahl ausländischer Besucher 2013 in der<br />

Stadt um 5,2 Pro zent zugelegt hat. Auch die Haupt sehens würdig<br />

keit en wie der Eif fel turm<br />

oder die Museen bestätigen<br />

den positiven Trend. Man<br />

fühlt sich also gegen die<br />

Konkurrenz auf der anderen<br />

Seite des Ärmelkanals<br />

gewappnet.<br />

ELSASS<br />

Ein neuer Freizeitpark<br />

mit dem kleinen Prinzen<br />

Im Juli soll in Ensisheim zwischen Mulhouse<br />

und Colmar der Parc du Petit Prince seine<br />

Tore öffnen. Rund 30 Attraktionen sollen den<br />

Besuchern das Universum der von Antoine de<br />

Saint-Exupéry geschaffenen Figur näherbringen.<br />

Es geht um die Astronomie, Fauna, Natur, Schafe,<br />

aber auch um die Geschichte der Luftpost<br />

oder die Unterwasserwelt des Mittelmeeres. Der<br />

neue Freizeitpark eröffnet auf dem Gelände des<br />

ehemaligen Bioscope, einer Einrichtung, die wegen<br />

Besuchermangels schließen musste. Betrieben<br />

wird er von der Pariser Aérophile-Gruppe,<br />

die insbesondere Fesselballons als Aussichtspunkte<br />

unterhält. Für Ensisheim sind ebenfalls<br />

drei Ballons geplant, einer davon soll eine Bar<br />

beherbergen, die « Bar d’altitude ».<br />

MONACO<br />

Verhandlungen<br />

mit Bouygues<br />

für Landgewinnung<br />

In einem Staat, der gerade einmal zwei Quadratkilometer<br />

misst, ist freies Bauland eine unbezahlbare Rarität.<br />

Deshalb beschäftigt sich das Fürstentum seit<br />

langem mit einem neuen Projekt der Landgewinnung.<br />

Die ursprünglichen Pläne zur Schaffung einer künstlichen<br />

Halbinsel wurden zwar durch die allgemeine Finanzkrise<br />

2009 zunichte gemacht, letzten <strong>Frühling</strong> gab<br />

man aber den Startschuss für ein etwas abgespecktes<br />

Projekt bekannt, wonach zwischen fünf und sechs Hektar<br />

Land gewonnen werden sollen. Zunächst lud man<br />

mehrere Baukonzerne zur Evaluierung des Vorhabens<br />

ein. Nun wurde bekanntgegeben, dass man nach einer<br />

ersten Auswahlrunde mit dem französischen Baukonzern<br />

Bouygues weiter verhandeln will. Diese exklusiven<br />

Gespräche sollen zwölf bis 18 Monate dauern. Am Ende<br />

soll die Unterzeichnung eines Vertrages zur Ausführung<br />

der Arbeiten stehen.<br />

REISEN<br />

Air France<br />

stellt neue<br />

Business-<br />

Class vor<br />

Von Juni<br />

<strong>2014</strong> bis<br />

zum Sommer 2016 wird Air France die Business-Class in allen<br />

Boeing 777, die zu einem Großteil die Langstreckenflotte der<br />

Gesellschaft ausmachen, verbessern. Herzstück der Erneuerung<br />

sind Sitze, die per Knopfdruck in ein vollkommen horizontales<br />

Bett verwandelt werden können, wie es heute mehr und<br />

mehr Standard ist. Außerdem ist jeder Sitz direkt vom Gang<br />

aus erreichbar. Ein 16’’-Bildschirm bietet mehr Komfort beim<br />

Schauen von Filmen.<br />

10 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


ANZEIGE<br />

HOMO-EHE<br />

Schwule und Lesben schließen<br />

später den Bund fürs Leben als<br />

heterosexuelle Paare<br />

Nach der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche<br />

Paare im letzten Jahr sind die ersten Statistiken<br />

veröffentlicht worden. Von den 238.000<br />

Eheschließungen in Frankreich im Jahr 2013 entfielen<br />

7.000 auf gleichgeschlechtliche Paare. Vom<br />

Untergang des Abendlandes, das Ewiggestrige<br />

beschworen hatten, kann also keine Rede sein. Drei<br />

Fünftel der gleichgeschlechtlichen Ehen wurden von<br />

Männern geschlossen, zwei Fünftel von Frauen. Die<br />

Schwulen, die den Bund der Ehe schlossen, waren<br />

im Durchschnitt <strong>50</strong> Jahre alt, die Lesben 43 Jahre.<br />

Bei heterosexuellen Eheschließungen ist der Mann<br />

durchschnittlich 37, die Frau 34 Jahre alt.<br />

Neue Ferienresidenz<br />

in der Bretagne<br />

Arts et Vie<br />

Plozévet<br />

Ferienappartements mit komfortabler<br />

Ausstattung mitten in der Natur – nur<br />

1800 m vom Meer entfernt.<br />

FUSSBALL<br />

Vorbereitungen<br />

für EM 2016 im Plan<br />

Der Präsident der Organisation für die<br />

Durchführung der Fußballeuropameisterschaft<br />

2016 in Frankreich, Jacques<br />

Lambert, informierte darüber, dass alle Vorbereitungen<br />

für das große Sportevent planmäßig verliefen.<br />

Insbesondere seien alle Stadionneu- und<br />

-umbauten im Zeitplan. « Wir sind dank eines<br />

milden Winters sogar etwas der Zeit voraus »,<br />

sagte er während einer Pressekonferenz. Die<br />

Neubauten in Lille und Nizza sowie die Ertüchtigung<br />

des Stade de France im Pariser Großraum<br />

sind bereits abgeschlossen. Die Renovierungsarbeiten<br />

der Stadien von Marseille und Saint-Etienne<br />

sollen bis Ende <strong>2014</strong> beendet sein. Die<br />

Fertigstellung des neuen Stadions von Bordeaux<br />

ist für April 2015 vorgesehen. Ebenso der Abschluss<br />

der Arbeiten in Toulouse und Lens. Die<br />

Ertüchtigung des legendären Pariser Stadions<br />

Parc des Princes, die komplett vom Eigentümer<br />

PSG finanziert wird, folgt rechtzeitig zur Eröffnung<br />

der Fußballsaison 2015/16. Zuletzt werden<br />

die Bauarbeiter vom neuen Stadion in Lyon abziehen.<br />

Dessen Fertigstellung soll im Dezember<br />

2015 erfolgen. Die EM wird vom 10. Juni bis<br />

zum 10. Juli 2016 ausgetragen.<br />

• 80 große Ferienwohnungen mit 2, 3 oder 4<br />

echten Schlafzimmern<br />

• Beheiztes Schwimmbad, Whirlpool, Sauna,<br />

Fitnessraum, private Tennisplätze, Sportplatz<br />

• Für die Freizeit und die Entspannung: Billard,<br />

Bibliothek und Animationsprogramm in der<br />

Hochsaison<br />

• WLAN-Zugang in allen Wohnungen<br />

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Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 11


FRANKREICHKALENDER<br />

Auf keinen Fall verpassen:<br />

Monument<br />

Cathédrales 1789-1914, un mythe moderne<br />

Bei dieser Ausstellung geht es um den Platz von Kathedralen in der<br />

Kunst, wobei das Thema in einen deutsch-französischen Zusammenhang<br />

gestellt wird. Behandelt wird die Epoche von Johann Wolfgang<br />

von Goethe bzw. Victor Hugo bis zum Ersten Weltkrieg. Im Fokus<br />

stehen dabei zwei Städte: Rouen und Köln. Beide besitzen eine weltbekannte<br />

Kathedrale im Zentrum sowie ein renommiertes Museum,<br />

die hierfür miteinander kooperieren. Insgesamt werden 2<strong>50</strong> Exponate<br />

(Gemälde, Fotografien, Skizzen etc.) präsentiert. Zu sehen ist die Ausstellung<br />

vom 12. April bis zum 31. August <strong>2014</strong> im Musée des Beaux-<br />

Arts in Rouen und vom 26. September <strong>2014</strong> bis zum 18. Januar 2015<br />

im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.<br />

www.rouen-musees.com<br />

www.wallraf.museum<br />

Rund 30 zeitgenössische Künstler sind 2013<br />

dem Aufruf gefolgt, sich künstlerisch mit<br />

der Frage des Gedenkens und des Erinnerns<br />

auseinanderzusetzen. Hintergrund sind die<br />

Jubiläumsfeierlichkeiten des Beginns des<br />

Ersten Weltkrieges sowie der Landung der<br />

Alliierten in der Normandie in diesem Jahr.<br />

Zwar beziehen sich nicht alle Werke auf aktuelle<br />

Konflikte in der Welt, sie gehen aber<br />

alle der Frage nach, inwieweit Gedenkstätten<br />

heute noch Sinn machen, egal, ob es sich um<br />

extra geschaffene Orte des Erinnerns handelt<br />

oder um Ruinen eines Originalschauplatzes.<br />

Besonders spannend ist die Ausstellung auch,<br />

da sich im Umkreis von Calais, wo sie gezeigt<br />

wird, noch zahlreiche Bunker aus den beiden<br />

Weltkriegen befinden. Die Ausstellung findet<br />

vom 8. März bis zum 16. November <strong>2014</strong><br />

im Musée des Beaux-Arts von Calais statt.<br />

musée.calais.fr<br />

Paris 1900 – la ville spectacle<br />

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war Paris the<br />

place to be. Die aufstrebende Weltstadt war Ausrichter der<br />

Weltausstellung von 1900, was Millionen von Besuchern<br />

anzog. Für dieses Megaevent entstanden der Pont Alexandre<br />

III, das Grand Palais und das Petit Palais. Paris war<br />

in der Belle Epoque ohnehin die Hauptstadt des Luxus<br />

und des Vergnügens. Diese Ausstellung versucht, das<br />

Lebensgefühl dieser aufregenden Jahre nachzuzeichnen.<br />

Gezeigt wird sie vom 2. April bis zum 17. August <strong>2014</strong> im<br />

Petit Palais in Paris.<br />

www.petitpalais.paris.fr<br />

12 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Peuples les cieux<br />

Eine Ausstellung über Deckenmalereien<br />

in Pariser Stadtpalais und Wohnungen<br />

aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Paris, Louvre, noch bis 19.05.<strong>2014</strong><br />

www.louvre.fr<br />

Vicent van Gogh /<br />

Antonin Artaud, le suicide<br />

de la société<br />

Der Schriftsteller und Theatermann<br />

An to nin Artaud verbrachte neun Jahre<br />

in einer geschlossenen psychiatrischen<br />

An stalt. Vielleicht verstand er deshalb<br />

bes ser als andere das Wirken von van<br />

Gogh. Er revoltierte jedenfalls gegen<br />

die Meinung, der Maler sei verrückt<br />

gewesen.<br />

Paris, Musée d’Orsay, 11.03. bis 06.07.<strong>2014</strong><br />

www.musee-orsay.fr<br />

Günter Stangelmayer<br />

Der deutsche Künstler zeigt einige<br />

seiner ungewöhnlichen Skulpturen in<br />

den französischen Alpen.<br />

Briançon, Centre d’art contemporain,<br />

noch bis 26.03.<strong>2014</strong><br />

www.ville-briancon.fr<br />

Visages, Picasso,<br />

Magritte, Warhol<br />

Ein Blick auf die Darstellung von Gesicht<br />

ern in der modernen Kunst anhand<br />

von 1<strong>50</strong> Werken von 80 Künstlern.<br />

Marseille, Centre de la Vieille-Charité,<br />

noch bis 22.06.<strong>2014</strong><br />

www.vieille-charite-marseille.org<br />

Les désastres de la<br />

guerre 1800-<strong>2014</strong><br />

100 Jahre nach Beginn des Ersten<br />

Welt krieges zeigt diese internationale<br />

Aus stel lung über 400 Werke, unter<br />

an de rem von Géricault, Goya, Daumier,<br />

Dix, Vallotton, Léger, Picasso,<br />

Richter, Vil leglé, Combas und Pei-<br />

Ming, die vom Schrecken der Kriege<br />

erzählen. The ma tisiert werden dabei<br />

rund 20 Kon flik te. Die Ausstellung<br />

macht deut lich, wie die beschönigende<br />

und he ro ische Darstellung von<br />

Kriegen im Lau fe der Zeit immer<br />

mehr zurücktritt und wie die Kunst<br />

Außerdem lohnenswert:<br />

schließlich die wahre Gestalt des<br />

Krieges als blanke Ver kör per ung des<br />

Grauens entlarvt.<br />

Lens, Louvre-Lens, 28.05. bis 06.10.<strong>2014</strong><br />

www.louvrelens.fr<br />

Les mines<br />

de Jérôme Zonder<br />

Der zeitgenössische Künstler Jérôme<br />

Zonder will mit seinen Werken aufrütteln.<br />

In seinen Zeichnungen geht<br />

es um die Gewalt in der Welt. Kinder<br />

stehen dabei im Mittelpunkt. Die<br />

Ausstellung bietet die seltene Chance,<br />

die Arbeit des Künstlers in großer<br />

Bandbreite entdecken zu dürfen.<br />

Nantes, Lieu Unique, 07.03. bis 11.05.<strong>2014</strong><br />

www.lieuunique.com<br />

Henri Cartier Bresson<br />

Eine meisterhafte Retrospektive auf<br />

70 Jahre kreativen Schaffens eines der<br />

Pioniere des französischen Bildjournalismus.<br />

Paris, Centre Georges Pompidou,<br />

noch bis 09.06.<strong>2014</strong><br />

www.centrepompidou.fr<br />

Robert Mappelthorpe<br />

Über 200 Fotografien des US-ame ri kanischen<br />

Fotografen, der 1989 mit nur<br />

42 Jahren verstarb, sind in dieser Re -<br />

trospektive zu entdecken. Eine Ausstellung,<br />

die die gesamte Karriere abbildet.<br />

Paris, Grand-Palais, 26.03. bis 14.07.<strong>2014</strong><br />

www.grandpalais.fr<br />

Monumenta<br />

Nach Daniel Buren wird das russische<br />

Künstlerpaar Ilya und Emilia Kabakov<br />

diesen <strong>Frühling</strong> die 13.<strong>50</strong>0 Quadratmeter<br />

des Pariser Grand-Palais bespielen.<br />

Die beiden schaffen dafür eine<br />

utopische Stadt.<br />

Paris, Grand-Palais, 10.05. bis 22.06.<strong>2014</strong><br />

www.grandpalais.fr<br />

Sorcières: pourchassées,<br />

assumées, puissantes,<br />

queer<br />

Hexen im Laufe der Jahrhunderte. So<br />

ent deckt man zum Beispiel, dass Hexen<br />

in den 1970er-Jahren eine Ikone im<br />

Kampf um Gleichberechtigung von Femi<br />

nis tinnen und Homosexuellen war.<br />

Quimper, Le Quartier, noch bis 18. Mai <strong>2014</strong><br />

www.le-quartier.net<br />

Caillebote à Yerres<br />

au temps de<br />

l’impressionnisme<br />

Diese Ausstellung zeigt, wie der berühmte<br />

Maler, Kunstsammler, Visionär<br />

und Mäzen seine Inspiration in<br />

seinem Anwesen in Yerres südlich von<br />

Paris fand.<br />

Yerres, Musée Caillebotte,<br />

05.04. bis 20.07.<strong>2014</strong><br />

www.yerres.fr<br />

Clémenceau et l’Asie<br />

Der Staatsmann George Clémenceau,<br />

der unter anderem den Versailler Vertrag<br />

ausgehandelt hat, liebte asiatische<br />

Kunst und Zivilisationen. Diese Ausstellung<br />

vereint seine beeindruckende<br />

private Sammlung.<br />

Paris, Musée Guimet, 12.03. bis 16.06.<strong>2014</strong><br />

www.guimet.fr<br />

Les <strong>50</strong> ans de<br />

la Fondation Maeght<br />

Zum <strong>50</strong>. Jubiläum ehrt die Stiftung<br />

ihren Architekten, den Katalanen<br />

Josep Lluis Sert.<br />

Saint-Paul-de-Vence, Fondation Maeght,<br />

April bis Juni <strong>2014</strong><br />

www.fondation-maeght.com<br />

François Weil<br />

Im Hof von Schloss Chambord werden<br />

20 monumentale Skulpturen von<br />

François Weil ausgestellt. Im Inneren<br />

des Schlosses sieht man Radierungen<br />

des Künstlers.<br />

Château de Chambord,<br />

noch bis Ende März <strong>2014</strong><br />

www.chambord.org<br />

10ème Nuit Européene<br />

des Musées<br />

Bei der 10. Europäischen Nacht der<br />

Museen lassen sich in ganz Frankreich<br />

1.300 Museen kostenlos besuchen.<br />

Landesweit, 17.05.<strong>2014</strong><br />

www.nuitdesmusees.culture.fr<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 13


ON LIT<br />

BILDBAND<br />

Die 44 Lieblingsdörfer der Franzosen<br />

Seit zwei Jahren zeigt der wichtigste öffentlich-rechtliche Fernsehsender France 2 im<br />

Sommer eine Sendung, die rund fünf Millionen Zuschauer anlockt: « Die Lieblingsdörfer<br />

der Franzosen ». Das Konzept ist einfach erklärt: Vorgestellt werden<br />

etwa 40 Dörfer aus dem ganzen Land. Die Zuschauer wählen anschließend ihren Favoriten.<br />

2012 entschieden sie sich für Saint-Cirq-Lapopie in der Region Midi-Pyrénées,<br />

2013 für Eguisheim im Elsass. Auf Basis der Sendung entstand nun ein illustrer Bildband,<br />

der 44 Dörfer aus den beiden Jahren porträtiert und einige angesagte Adressen verrät.<br />

Obwohl Layout und Bildqualität an einigen Stellen enttäuschen, ist das Buch insgesamt empfehlenswert,<br />

da es einen interessanten Einblick in das typisch französische Heimatgefühl vermittelt.<br />

Stéphane Bern: Les villages préférés des Français • Editions Flammarion • ISBN: 978-2081311916<br />

ROMAN<br />

Zwei Männer, ein Prozess<br />

und die Frauen<br />

In Hervé Le Telliers neuem Buch treffen<br />

sich der französische Korrespondent<br />

Vincent Balmer und der portugiesische<br />

Presse fotograf António Flores in Lissabon, um über den<br />

Prozess gegen einen Serienmörder zu berichten. Neun<br />

Tage verbringen die beiden Männer zu sam men. Vincent<br />

entdeckt, dass Antonio eine Af färe aus ge rechnet<br />

mit jener Frau hat, die ihn auf ver letzende Weise<br />

zu rück wies. Er sinnt auf Rache und macht sich auf die<br />

Suche nach Antonios Jugendliebe.<br />

Hervé Le Tellier: Neun Tage in Lissabon •<br />

dtv • ISBN: 978-3423249683<br />

SACHBUCH<br />

Über Religion und ihren gemeinsamen Nenner<br />

Frédéric Lenoir ist ein bekannter französischer Philosoph, Soziologe<br />

und Schriftsteller. In seinem neuesten Buch erzählt er von sieben<br />

Weisen, die sich in einem abgeschiedenen tibetischen Kloster<br />

treffen und angesichts einer drohenden<br />

Weltkatastrophe über die großen<br />

Menschheitsfragen diskutieren. Es ist eine<br />

Suche nach dem verbindenden Kern und den<br />

Unterschieden der Religionen.<br />

Frédéric Lenoir: Die Seele der Welt •<br />

dtv premium • ISBN: 978-3423260121<br />

COMIC<br />

Hommage an Marcel Proust und sein Werk<br />

Die Veröffentlichung des berühmtesten Romans von Marcel Proust « Du côté de chez<br />

Swann » (dt. « Der Weg zu Swann ») jährt sich zum 100. Mal. Aus diesem Anlass hat der<br />

Delcourt-Verlag dem Meisterwerk der französischen Literatur ein besonderes Denkmal gesetzt und diesen<br />

ersten Band seines großen Werkes « A la recherche du temps perdu » (dt. « Auf der Suche nach der verlorenen<br />

Zeit ») als bemerkenswert gelungene Comic-Ausgabe veröffentlicht. Diese enthält auch einen sehr schönen<br />

Stadtplan von Paris im späten 19. Jahrhundert, denn ein Großteil des Romans spielt in der Seine-Metropole.<br />

Marcel Proust: A la recherche du temps perdu, adaptation et dessin de<br />

Stéphane Heuet • Editions Delcourt • ISBN: 978-2756035215<br />

Bücher in deutscher Sprache: · Bücher in französischer Sprache: = leicht verständlich, = mittleres Niveau, = für Fortgeschrittene<br />

14 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


BILDBAND<br />

Eine Jahrhundertliebe<br />

COMIC<br />

Bergbau trifft Kunst –<br />

ein bewegender Dialog<br />

Sie waren das glamouröseste Pop-Paar der 1970er-Jahre, die englische<br />

Schauspielerin Jane Birkin und der französische Chansonnier und Komponist<br />

Serge Gainsbourg. Unvergessen ihr Welthit « Je t‘aime... moi non plus »,<br />

der einen Riesenskandal verursachte. Janes Bruder, Andrew Birkin, war<br />

steter Begleiter der beiden. Jetzt präsentiert er die Fotos, mit denen er die<br />

Liebesgeschichte festgehalten hat.<br />

Andrew Birkin: Jane & Serge, A Family Album •<br />

Taschen Verlag • ISBN: 978-38365499<strong>50</strong><br />

THRILLER<br />

Psychologische<br />

Hochspannung<br />

Der Engländer<br />

Sean hat in einem<br />

heruntergekommenen<br />

Hof in Südfrankreich<br />

Unterschlupf gefunden,<br />

nachdem er vor der Polizei fliehen musste.<br />

Er verletzte sich schwer am Fuß, als er in<br />

eine der Fallen des Hofbesitzers Arnaud<br />

geriet, und darf bleiben. Schnell merkt er,<br />

dass auf dem Hof irgendwas nicht stimmt.<br />

Sean will es herausfinden. Der englische<br />

Bestsellerautor Beckett zeigt sich in diesem<br />

Buch von einer ganz anderen Seite.<br />

Simon Beckett: Der Hof • Wunderlich •<br />

ISBN: 978-38052<strong>50</strong>689<br />

Vor mehr als einem Jahr wurde die<br />

neue Außenstelle des Louvre in Lens<br />

im Norden Frankreichs, einer von Kriegen und intensiver<br />

Kohle för der ung gezeichneten Region, eröffnet. Unter gebracht<br />

ist das neue Museum in einem ultra-modernen<br />

Ge bäu de, das zu einem Dialog zwischen der Kunst und<br />

der Ver gangenheit als Bergbauregion auffordert. Ein<br />

Co mic nimmt genau diesen Dialog auf. Er handelt von<br />

Or feo, einem jungen Bergmann, und seinem besten<br />

Freund, dem alten Pferd Pigeon, das ein Jahrzehnt unter<br />

Tage gearbeitet hat. Beide steigen aus dem Bergwerk<br />

auf und finden sich vor der riesigen Glasstruktur des Louvre-Lens<br />

wieder. Es beginnt eine Entdeckungsreise, die<br />

die Welt der Kumpels mit der der Kunst verbindet.<br />

SACHBUCH<br />

Alltag am Hof von Versailles<br />

Loo Hui Phang et Philippe Dupuy: L’art<br />

du chevalement • Editions Futuropolis /<br />

Louvre Lens • ISBN: 978-2754809580<br />

4.000 Menschen lebten am Hofe des Sonnenkönigs. Das funktionierte<br />

nicht reibungslos. Hofdamen froren. Saubere Wäsche war Mangelware.<br />

Heizungsqualm, unbeaufsichtigte Feuerstellen und verschmutztes Trinkwasser<br />

bedeuteten permanente Lebensgefahr. Der Historiker und Frankreichs führender<br />

Versailles-Experte Newton wirft einen völlig neuen Blick auf das Leben am Hofe<br />

von Versailles. Eine genau recherchierte, höchst amüsante Kulturgeschichte.<br />

William Ritchey Newton: Hinter den Fassaden von<br />

Versailles • List • ISBN: 978-3548612003<br />

COMIC<br />

Hinter den Kulissen eines Modemachers<br />

Das junge Mädchen bei Dior » ist Clara in diesem Comic, eine Chronistin in Sachen Mode und fiktive<br />

Führerin durch die Geschichte des Hauses Dior. Diese beginnt am 12. Februar 1947. Alles, was in<br />

Paris Rang und Namen hat, drängt an dem Tag zur Avenue Montaigne, um die erste Modenschau<br />

eines gewissen Christian Dior zu erleben. Seine Show wird ein Triumph. Auch Carmel Snow, die Gründerin<br />

des US-amerikanischen Modemagazins Harper’s Bazaar ist begeistert. Sie sagt: « Es ist eine Revolution, die<br />

Kleider haben solch einen neuen Look! ». Kurz gesagt, die Karriere des Designers beginnt und damit auch die Geschichte<br />

von Clara in diesem Comic. « Jeune fille en Dior » ist eine gezeichnete Biographie, die in die Welt der Mode und Haute-<br />

Couture entführt. Es ist auch das Werk einer der wenigen weiblichen Comic-Autoren Frankreichs.<br />

Annie Goetzinger: Jeune fille en Dior • Editions Dargaud • ISBN: 978-220<strong>50</strong>79034<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 15


ON ÉCOUTE<br />

CHANSON<br />

Anne Sylvestre: Juste une femme<br />

Im Alter von fast 80 Jahren präsentiert Anne Sylvestre<br />

ihr 22. Album, das sie komplett selbst schrieb und komponierte.<br />

Die engagierte Liedermacherin ist bekannt für<br />

feministisch orientierte Lieder und ihre « Fabulettes » (20<br />

CDs mit Abzählreimen für Kinder). Mit starkem Bezug<br />

zur Gegenwart thematisiert der Song « Juste une femme »<br />

die alltägliche Belästigung von Frauen in der heutigen Gesellschaft,<br />

angefangen bei Gedanken bis hin zu typischen<br />

Macho-Gesten. « L’habitant du château » ist ein anderes<br />

Lied aus dem Album,<br />

eine schöne Metapher<br />

auf das Leben als Ort, an<br />

dem viele Dinge an Bedeutung<br />

verlieren, zum<br />

Beispiel, weil die Kinder<br />

aus dem Haus sind. Es geht ums Älterwerden und das damit<br />

verbundene Gefühl, weniger interessant, vielleicht weniger<br />

nützlich und schließlich weniger besucht zu werden.<br />

CHANSON<br />

Têtes Raides: Les Terriens<br />

CHANSON<br />

Florent Pagny: Vieillir avec toi<br />

Im französischen Radio werden sie kaum gespielt,<br />

medial sind sie selten präsent und dennoch sind<br />

die Konzerthallen jedes Jahr fast ausverkauft,<br />

wenn die Gruppe Têtes Raides einen ihrer 200<br />

Auftritte im Land hat. Nach ihrem Album « Corps<br />

de mots » präsentiert die Gruppe in diesem Jahr<br />

ihr 14. Album « Les terriens ». Das Leitmotiv der zwölf<br />

Songs ist Hoffnung. Es wird<br />

mit wechselnden Rhythmen<br />

von Blues über Rock bis Jazz<br />

sowie einer starken Stimme<br />

mitreißend interpretiert.<br />

Florent Pagny, der mal in Frankreich, mal auf<br />

seiner patagonischen Farm lebt, feiert dieses<br />

Jahr das 25. Jahr seiner Karriere. Sein neues Album « Vieillir avec toi »<br />

wurde von seinem Freund Calogéro komplett komponiert und produziert.<br />

Er bringt dabei sehr schöne Melodien, ausgeschmückt mit Retro-<br />

Arrangements, zu Gehör. In den zehn Songs auf der CD geht es um<br />

Fragen, die alle betreffen, die sich in ihren « fünfziger Jahren » befinden.<br />

Zum Beispiel die Kraft aus einer langen Liebesbeziehung (« Vieillir avec<br />

toi »), der kritische Blick auf die eigene Vergangenheit (« Condoléances »)<br />

und die Bedeutung der Familie in schwierigen Zeiten (« Les murs<br />

porteurs »).<br />

KINDERLIEDER<br />

Chantal Goya: L’intégrale<br />

Chantal Goya gehört mit ihren zahlreich<br />

en Liedern und Musicals zur Kind heit der meisten heute<br />

30- bis 40-jähr i gen Franzosen. Ihr Erfolg ist so gewaltig, dass<br />

sie mit 336 Vor stellungen den Rekord an Aufführungen in der<br />

Pariser Ver an stalt ungs halle Palais des Congrès hält. 1,2 Millionen<br />

Zuschauer wa ren dabei zugegen. Auf der Gesamtausgabe<br />

mit 21 CDs fin den sich 258 Lieder, fast ihr gesamtes Repertoire,<br />

darunter Songs, die fest im kollektiven Gedächtnis verankert sind<br />

wie « Bé cas sine » und « Pandi Panda », oder Chansons, die in<br />

der Schule ge lehrt werden (« Un lapin »). Das Set ist das perfekte<br />

Geschenk für alle Fans der inzwischen 72-jährigen Künstlerin, die<br />

immer noch durch Frankreich tourt.<br />

POP<br />

Etienne Daho: Les chansons<br />

de l’innocence retrouvée<br />

Etienne Daho gilt als Erfinder des<br />

Französisch-Pops in den 1980er-Jahren. Sein neues<br />

Album « Les chansons de l’innocence retrouvée » ist sehr<br />

symphonisch (Violinen, Celli und Bässe) mit musikalischen<br />

Einflüssen aus dem England der 1960er-Jahre. Zudem gibt<br />

es viele Literatur-Referenzen, zum Beispiel spielt der Titel des<br />

Liedes « Les onze milles vierges » deutlich auf den Roman<br />

« Les onze milles verges » von Guillaume Apollinaire an.<br />

Den Titel « L’étrangère » singt Etienne Daho im Duett mit<br />

Debbie Harry, die niemand anderes ist als die Sängerin der<br />

berühmten Punk-Band « Blondie » aus den 1970er-Jahren.<br />

Eine interessante und originelle Mischung.<br />

16 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


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Dies ist ein Angebot der Globus Medien GmbH, AG Charlottenburg HRB 114411B, Geschäftsführer: Markus Harnau.


ON REGARDE<br />

BIOPIC<br />

Nicole Kidman als Fürstin von Monaco<br />

Fürstentum Monaco Anfang der 1960er-Jahre: Fürst<br />

Rainier III. kämpft um den Erhalt der Souveränität<br />

seines Landes und hat wenig Zeit für seine schöne<br />

Frau. Der französische Präsident Charles de Gaulle verlangt<br />

Steuerabgaben und droht mit der eigenen militärischen<br />

Überlegenheit. Schließlich verfügt der französische<br />

Staatspräsident eine Blockade der Landesgrenzen. Monaco<br />

ist von der Außenwelt abgeschnitten. Fürstin Gracia Patricia<br />

von Monaco, die sich trotz ihrer inzwischen mehrjährigen<br />

Ehe mit Rainier noch nicht in die Rolle der First<br />

Lady des Landes eingefunden hat und von Palastintrigen<br />

und der Ablehnung durch die öffentliche<br />

Meinung umgeben ist, erhält zur<br />

gleichen Zeit ein Rollenangebot von<br />

Alfred Hitchcock. Als der Konflikt mit<br />

Frankreich eskaliert und ihre Ehe in eine ernste Krise gerät,<br />

wird Grace Kelly vor eine weitreichende Entscheidung<br />

gestellt: Wird sie die ersehnte berufliche Herausforderung<br />

wählen und vor die Kameras zurückkehren oder die bisher<br />

größte Rolle ihres Lebens annehmen, die der Fürstin Gracia<br />

Patricia von Monaco? Der Film eröffnet die 67. Internationalen<br />

Filmfestspiele von Cannes.<br />

Grace of Monaco • Frankreich/USA/Belgien/Italien 2013, 100 min • Originaltitel: Grace of Monaco • Ein<br />

Film von Olivier Dahan mit Nicole Kidman, Tim Roth, Paz Vega u.a. • Kinostart: 15. Mai <strong>2014</strong><br />

BIOPIC<br />

Eine Hommage<br />

an<br />

Yves Saint<br />

Laurent<br />

Paris im Jahr<br />

1957: Der<br />

gerade einmal 21-jährige Yves Saint Laurent ist<br />

einer der talentiertesten Nachwuchsdesigner<br />

Frankreichs und die rechte Hand des<br />

Modeschöpfers Christian Dior. Als dieser<br />

unerwartet stirbt, wird Yves künstlerischer Leiter<br />

einer der renommiertesten Modemarken<br />

der Welt. Seine mit Skepsis erwartete erste<br />

Kollektion wird zu einem triumphalen Erfolg und<br />

macht den jungen Modeschöpfer über Nacht<br />

weltberühmt. Während einer Modenschau trifft<br />

der schüchterne Yves Saint Laurent auf Pierre<br />

Bergé, eine Begegnung, die sein Leben von<br />

Grund auf verändert. Die beiden verlieben<br />

sich und gründen unter enormem Risiko ihr<br />

eigenes, legendäres Modelabel « Yves Saint<br />

Laurent ». Der Film hat die Panorama-Reihe der<br />

diesjährigen Internationalen Filmfestspiele von<br />

Berlin eröffnet.<br />

Yves Saint Laurent • Frankreich 2013, 106<br />

min • Originaltitel: Yves Saint-Laurent •<br />

Ein Film von Jalil Lespert mit Pierre Niney,<br />

Guillaume Gallienne, Charlotte le Bon,<br />

Laura Smet, Marie de Villepin, Nikolai<br />

Kinski u.a. • Kinostart: 17. April <strong>2014</strong><br />

ZEICHENTRICKFILM<br />

Der mutige Blick einer Frau auf ihre Heimat<br />

Marjane ist acht Jahre alt, als der Schah aus dem Iran vertrieben wird und<br />

die Mullahs die Macht an sich reißen. Fortschritt und Freiheit bleiben auf<br />

der Strecke, als im Zuge der Islamischen Revolution Tausende im Gefängnis<br />

landen und Frauen gezwungen werden, Kopftücher zu tragen. Doch die<br />

rebellische Marjane denkt gar nicht daran, sich dem rigiden Regelwerk zu<br />

unterwerfen. Viel lieber entdeckt sie Punk, ABBA und Iron Maiden und macht<br />

erste Erfahrungen mit Jungs. Sie ahnt nicht, dass ihr spielerischer<br />

Protest gefährlich ist... Dieser mutige Film erhielt 2007 den Jury-<br />

Preis von Cannes.<br />

DRAMA<br />

Persepolis • Frankreich 2007, 91 min • Originaltitel:<br />

Persepolis • Ein Film von Marianne Satrapi und Vincent<br />

Paronnaud • Sprachen: deutsch/französisch •<br />

Untertitel: deutsch • Ab 7. März <strong>2014</strong> im Handel<br />

Gérard Depardieu als Sänger<br />

Alain Moreau singt Chansons in der französischen Provinz.<br />

Er ist kein Star, aber er lebt gut von seinen Auftritten bei<br />

Tanztees und im Casino von Clermont-Ferrand. Was an deren<br />

peinlich wäre, ist für Alain alles, was er sich vom Leben wünscht. Bis<br />

sich eines Tages die bildschöne Marion in sein Konzert verirrt.<br />

Chanson d’amour • Frankreich 2006, 108 min • Originaltitel: Quand<br />

j’étais chanteur • Ein Film von Xavier Giannoli mit Gérard Depardieu,<br />

Cécile de France, Mathieu Amalric, Christine Citti • Sprachen:<br />

deutsch/französisch, Untertitel: deutsch • Ab sofort im Handel<br />

18 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


SCHWERPUNKT<br />

Claude Sautet<br />

Im April widmet ARTE dem französischen Filmemacher<br />

Claude Sautet einen Schwerpunkt im Programm<br />

und zeigt sechs seiner bekanntesten Spielfilme. Der<br />

1924 geborene und 2000 in Paris verstorbene Drehbuchautor<br />

und Filmregisseur war ein bedeutender Chronist<br />

der französischen Gesellschaft. Gerade in den 1970er-<br />

Jahren drehte er Filme, die ihn berühmt machten. Arte<br />

zeigt die Werke « Nelly & Mr Arnaud », « Die Dinge des<br />

Lebens », « Mado », « Vincent, Francois, Paul und die anderen<br />

», « Ein Herz im Winter » und « Einige Tage mit<br />

mir ».<br />

Sonntag, 13. April <strong>2014</strong>, 20.15 Uhr: Nelly & Mr Arnaud •<br />

Spielfilm mit Emmanuelle Béart, Jean-Hugues Anglade,<br />

Michael Lonsdale u.a. • Frankreich/Italien/Deutschland 1995<br />

Mittwoch, 23. April <strong>2014</strong>, 20.15 Uhr: Vincent, Francois, Paul<br />

und die anderen • Spielfilm mit Yves Montand, Michel Piccoli,<br />

Gerard Dépardieu u.a. • Frankreich/Italien 1974<br />

Sonntag, 20. April <strong>2014</strong>, 20.15 Uhr: Die Dinge des Lebens •<br />

Spielfilm mit Romy Schneider, Michel Piccoli u.a. • Frankreich 1970<br />

Sonntag, 27. April <strong>2014</strong>, 20.15 Uhr: Ein Herz im Winter • Spielfilm<br />

mit Emmanuelle Béart, Daniel Auteuil u.a. • Frankreich 1992<br />

Sonntag, 20. April <strong>2014</strong>, 21.45 Uhr: Mado • Spielfilm mit Romy<br />

Schnei der, Michel Piccoli u.a. • Frankreich/Italien/Deutschland<br />

1976<br />

Sonntag, 27. April <strong>2014</strong>, 21.45 Uhr: Einige Tage mit mir • Spiel film<br />

mit Sandrine Bonnaire, Daniel Auteuil u.a. • Frankreich 1988<br />

DOKU-DRAMA<br />

14 Tagebücher des Ersten Weltkrieges<br />

ARTE, Das Erste, NDR, SWR, WDR und ORF haben sich zum Ziel gesetzt, den Ersten Weltkrieg erstmalig in<br />

der Fernsehgeschichte aus multinationaler Perspektive zu zeigen. In acht Folgen à 52 Minuten erzählt<br />

das Doku-Drama 14 Tagebücher des Ersten Weltkrieges. Es sind bewegende Schicksale von Men schen<br />

verschiedener Nationen, von bekannten Persönlichkeiten wie Käthe Kollwitz und Ernst Jünger, aber<br />

auch von weniger bekannten Frauen, Männern und Kindern. Sie alle leben nicht mehr, aber sie haben<br />

ihre Erlebnisse in Tagebüchern und Briefen festgehalten. In einer Ausgewogenheit aus do ku men tarischen<br />

und fiktionalen Szenen erzählt das achtteilige Doku-Drama die Geschichten von 14 Menschen.<br />

Dienstags, 29. April, 6. & 13. Mai, ab 20.15 Uhr<br />

Das komplette tägliche ARTE TV-Programm finden Sie im ARTE Magazin.<br />

Jeden Monat neu am Kiosk oder im Abonnement. Jetzt bestellen unter: www.arte-magazin.de.<br />

Weitere Informationen und Angebote von ARTE : www.arte.tv<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 19


ON SURFE<br />

SIGHTSEEING<br />

Frankreich erleben – zusammen<br />

mit seinen Bewohnern<br />

Eine brandneue Website, derzeit<br />

existiert sie nur auf Französisch,<br />

fördert eine beispielhafte<br />

Idee: Wie kann man ein Land<br />

und seine Kultur besser entdecken,<br />

als gemeinsam mit seinen Bewohnern?<br />

www.rendezvouscheznous.com<br />

ist eine Website, die Touristen und Einheimische zusammenbringt<br />

und das erlebnisorientierte Eintauchen in den lokalen<br />

Alltag ermöglicht. Die Registrierung ist kostenlos und für die<br />

Angebote wird nur soviel berechnet, was für die Deckung der<br />

Kosten des Gastgebers notwendig ist. Denn es geht hier nicht<br />

um kommerziellen Tourismus. Jede Aktivität wird detailliert<br />

vorgestellt und jeder Gastgeber hat ein Profil und gibt an,<br />

welche Sprachen er spricht. Wer sich acht Tage in der Nähe<br />

von Marseille aufhält, kann zum Beispiel die Stadt für 35<br />

Euro auf einer Foto-Safari entdecken, geführt von Lucille.<br />

Oder man begibt sich auf Wanderung mit Luc, um einen<br />

Schäfer und seine Ziegen zu erleben. Oder man trifft sich<br />

mit Daniel und lässt sich seine Seifenmanufaktur zeigen.<br />

Kontaktaufnahme und Reservierung erfolgen online. Derzeit<br />

sind viele der Angebote aus der Provence zu finden. Die Erweiterung<br />

auf die Mittelmeer- und Atlantikküste läuft. Danach<br />

soll ganz Frankreich folgen, und im Idealfall kann man<br />

die Seite auch bald in anderen Sprachen nutzen.<br />

www.rendezvouscheznous.com<br />

MOBILITÄT<br />

Die andere Art,<br />

ein Taxi zu bestellen<br />

In Paris ein Taxi zu bekommen, ist nicht im mer<br />

ein fach. Dazu kommen horrende Taxi ge bühr<br />

en. Wer vom Flughafen Charles de Gaulle nach Paris<br />

fährt, muss bis zu 130 Euro rechnen und auch innerhalb<br />

der Stadt überschreiten die Ausgaben oftmals <strong>50</strong> Euro.<br />

Eine App will nun das Finden eines Taxis erleichtern und<br />

helfen, die Fahrt kosten zu senken. Im Vergleich zu an deren<br />

Apps die ser Art bietet sie den Vorteil, äußerst zu verlässig<br />

zu sein und einen klaren Tarifüberblick zu ver mitteln.<br />

Außerdem ist die App nicht nur für Paris verfügbar,<br />

son dern für ins ge samt 26 Länder, darunter Deutschland<br />

(Berlin). Die App verbindet einen Kunden per GPS-Ortung<br />

mit dem nächs ten verfügbaren Fahrer. Dieser kommt<br />

dann zur Position des Kunden und los geht die Taxifahrt.<br />

Ein echter Vorteil sind darüber hinaus die Pauschalpreise,<br />

die unabhängig von der Verkehrssituation sind. Von<br />

An fang an weiß man, dass die Fahrt vom Flughafen zum<br />

Rive droite, nach Neuilly oder Levallois 80 Euro kostet. 90<br />

Euro sind es zum linken Seine-Ufer und nach Boulogne-<br />

Bil lan court. Für andere Strecken und Gebiete werden die<br />

Preise durch die Ver wen dung von GPS nach Distanz und<br />

Zeit berechnet. Auf der Website www.uber.com erfährt<br />

man dazu mehr. Be zahlt wird bargeldlos nach vorheriger<br />

Registrierung mit einer Kreditkarte auf der Website des<br />

An bieters. Eine Quit tung kommt per E-Mail. So einfach<br />

und kostensparend geht heutzutage Taxifahren.<br />

App Uber<br />

REISEN<br />

Die ganze Presse auf<br />

dem Schirm bei Air<br />

France<br />

Angesichts einer steigenden Zahl von Passagieren,<br />

die ein Tablet ihr Eigen nennen, hatte Air France<br />

eine gute Idee: Per App kann jeder Passagier der<br />

Fluggesellschaft ab 24 Stunden vor seinem Abflug<br />

eine von ihm ausgewählte Tageszeitung gratis<br />

herunterladen. Dank der App müssen weniger<br />

klassische Zeitungen und Zeitschriften an Bord<br />

genommen werden, was Gewicht spart und so den<br />

Kerosinverbrauch senkt.<br />

App Air France Press<br />

RESERVIERUNG<br />

Die schönsten Hotels zum<br />

Schnäppchenpreis<br />

Das Prinzip, übers Internet Produkte anzubieten, die nur Internet be nutz<br />

er erhalten, die sich vorher registriert haben, ist nicht neu. Ge nau so<br />

funk ti oniert www.verychic.com. Die Geschäftsidee ist dennoch überrasch<br />

end. Denn die Website offeriert keine Mode oder Ähnliches,<br />

son dern Traumhotels in der ganzen Welt. Während diese Hotels norma<br />

ler wei se recht teuer sind, lockt dieses Portal mit günstigen Preisen.<br />

So war es vor kurzem möglich, in Lyon im edlen Cour des Loges mit 35<br />

Pro zent Rabatt abzusteigen, im Herzen von Paris war ein 4-Sterne-Ho tel<br />

57 Prozent und in Annecy ein Luxushotel 59 Prozent billiger. Viele der<br />

Hotels befinden sich in Frankreich, jede Woche kommen neue Ak tio<br />

nen dazu. Ein Vorteil ist außerdem, dass man langfristig im Voraus<br />

buch en kann.<br />

www.verychic.com · App Verychic<br />

20 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Urlaub unterm Reetdach, in einer Design-Wohnung<br />

mit Sauna und Kamin, in einem Ferienhaus mit<br />

eigenem Garten oder in einer Kajüte wie auf einem<br />

Schiff, mönchgut living bietet vielfältige Optionen!<br />

Die einzigartige Lage der Anlage im Herzen des<br />

romantischen Fischerdorfes Gager im UNESCO-<br />

Biosphärenreservat Südost-Rügen verspricht Ihnen<br />

einen unvergesslichen Aufenthalt voller Entspannung<br />

und Genuss inmitten unberührter Natur, nur<br />

wenige Minuten vom Ostseestrand entfernt.<br />

mönchgut living, die ultimative ultimative Adresse<br />

für Ihren nächsten Urlaub auf Rügen!<br />

• 2-Zimmer-Ferienwohnung KOMFORT<br />

mit Terrasse oder Balkon für 2 Personen ab 45 Euro<br />

• 2-Zimmer-Ferienwohnung DELUXE<br />

mit Sauna, Kamin & Terrasse für 2 Personen ab 55 Euro<br />

• 3-Zimmer-Ferienwohnung KOMFORT<br />

mit Terrasse für 4 Personen ab 65 Euro<br />

• 3-Zimmer-Ferienwohnung DELUXE<br />

mit Sauna, Kamin & Balkon für 4 Personen ab 75 Euro<br />

• Ferienhaus mit Kamin & Garten für 4 Personen ab 79 Euro<br />

* Alle Preise pro Nacht inkl. Endreinigung, Bettwäsche, Handtücher, Parkplatz,<br />

zzgl. Kurtaxe (nur im Sommer). Mindestaufenthalt ab 2 Nächten.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 21<br />

mönchgut living • Am Hafen 10 • 18586 Gager/Rügen • Tel. (038308) 66470 • www.moenchgut-living.de


UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />

22 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


In Frankreich gibt es, wenn man die Überseegebiete außen vor lässt,<br />

36.554 Kommunen. Dazu zählt die Metropole Paris mit über zwei Millionen<br />

Einwohnern genauso wie Rochefourchat in der Region Rhône-Alpes, das<br />

offiziell einen einzigen Einwohner besitzt. Unter diesen Kommunen gibt es<br />

zahlreiche schmucke Dörfer, die einen Besuch lohnen. Einige sind aber so<br />

spektakulär, dass sie eine eigene Reise verdienen. Die sehenswertesten<br />

darunter füllen die folgenden Seiten. Aber Achtung: Im Hochsommer sind<br />

diese Orte meist so überlaufen, dass sie einen Teil ihres Charmes einbüßen.<br />

Der <strong>Frühling</strong> ist dagegen die perfekte Zeit, diesen Kleinoden Frankreichs<br />

einen Besuch abzustatten.<br />

Bild: Rocamadour<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 23


Beaune<br />

Chalon-sur-Saône<br />

UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />

A6/E15<br />

Cluny<br />

Lausanne<br />

Bern<br />

Schweiz<br />

Eze Ein Dorf auf mehreren Etagen<br />

A71/E11<br />

ontnd<br />

A75/E11<br />

nt-Dore<br />

Puy de Dôme<br />

A75/E11<br />

Lodève<br />

Bézier<br />

A72/E70<br />

Montpellier<br />

A9/E15<br />

Lyon<br />

St.-Etienne<br />

Valence<br />

A7/E15<br />

A9/E15<br />

Nîmes<br />

A54/E805<br />

Arles<br />

A43/E70<br />

A49/E713<br />

Crest<br />

Orange<br />

Avignon<br />

A7/E15<br />

Aix-en-<br />

Provence<br />

A55<br />

Saillans<br />

Marseille<br />

Die<br />

Apt<br />

Wo Genève die Berge an der Côte d’Azur geradezu ins Meer fallen, erstreckt<br />

sich mit dem pittoresken Eze eines der schönsten Dörfer des Landes.<br />

Das blaue Mittelmeer und die steilen Berghänge bieten die perfekte<br />

Annecy<br />

Umgebung für diesen Ort, der seit langem ein Besuchermagnet ist.<br />

Wer Eze in all seinen Facetten erkunden will, sollte aber ein bisschen Kondition<br />

mitbringen. Denn der Ort erstreckt sich gleich über mehrere Ebenen.<br />

Direkt unten am Meer befindet sich mit Eze-Bord-de-Mer ein für die Küste<br />

Chambéry<br />

typischer Badeort. Spannender ist jedoch das eigentliche Dorf, das rund 400<br />

Meter höher malerisch auf einer Felskante thront. Die Altstadt mit ihren verwinkelten<br />

Gassen und grandiosen Panoramaausblicken ist atemberaubend. Den<br />

besten Grenoble Blick auf die Gemeinde hat man wiederum noch eine Etage höher von<br />

Torino<br />

der « Grande Corniche » aus, eine der drei spektakulären Küstenstraßen zwischen<br />

Nizza und Briançon Monaco. Nicht verpassen sollte man zudem den wunderschönen<br />

Kakteengarten an der alten Burgruine des Ortes.<br />

Eze ist eine der wenigen<br />

Gap<br />

Kommunen im Land, deren<br />

Namen man vorwärts und<br />

rückwärts lesen kann und<br />

Italien<br />

dabei immer das gleiche Wort<br />

erhält. Eze ist einfach spektakulär,<br />

selbst beim Ortsnamen.<br />

A52<br />

A<strong>50</strong><br />

A51/E712<br />

A8/E80<br />

Toulon<br />

A57<br />

Cannes<br />

A8/E80<br />

France<br />

Eze<br />

Nice<br />

Office de Tourisme<br />

Place du Général de Gaulle<br />

06360 Eze<br />

Telefon: +33 (0)4 93 41 26 00<br />

www.eze-tourisme.com<br />

Rogliano<br />

9/E15<br />

L‘Ile-Rousse<br />

Calvi<br />

Erbalunga<br />

Bastia<br />

Collioure<br />

Corte<br />

/E15<br />

Ajaccio<br />

Sartène<br />

Porto-Vecchio<br />

Bonifacio<br />

24 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Dreux<br />

Versailles<br />

PARIS<br />

Epernay Châlons-en-<br />

Champagne<br />

A31/E21-E23<br />

Nancy<br />

A4/E25<br />

Strasbourg<br />

Chartres<br />

A11/E<strong>50</strong><br />

A10/E5<br />

A6/E15<br />

A5/E54<br />

Sens<br />

Troyes<br />

A26/E17<br />

A5/E17-E54<br />

A31/E21-E23<br />

France<br />

Colmar<br />

A35<br />

A5/E35<br />

Freiburg<br />

Orléans<br />

Blois<br />

Chambord<br />

A10/E5-E60<br />

Cheverny<br />

ours Chenonceau<br />

A71/E9<br />

A85<br />

Châtillon-sur-Seine<br />

Auxerre<br />

A6/E15<br />

Vézelay Avallon Flavigny<br />

A38<br />

A31/E17-<br />

Dijon<br />

Besançon<br />

A35/E25<br />

Mulhouse<br />

A36/E60<br />

Belfort<br />

Basel<br />

Deutschland<br />

Zürich<br />

E5<br />

Bourges<br />

Beaune<br />

Bern<br />

A20/E9<br />

A71/E11<br />

A6/E15<br />

Chalon-sur-Saône<br />

Lausanne<br />

Schweiz<br />

Cluny<br />

Montluçon<br />

Genève<br />

A71/E11<br />

rigueux<br />

Limoges<br />

Nirgendwo ist die Provence provenzalischer als östlich leben ab, das aber gerade in den Sommermonaten von<br />

von Avignon. In dem breiten Tal zwischen dem Lubéron Touristen aus der ganzen Welt geprägt wird. Da im Dorf<br />

Tulle<br />

im Süden und den Monts de Vaucluse im Norden locken strenge Bauvorschriften<br />

Grenoble<br />

existieren, beispielsweise müssen<br />

Brive-la-Gaillarde<br />

A49/E713<br />

Torino<br />

malerische Dörfer mit verwinkelten Gassen sowie eine alle Mauern aus den für die Gegend typischen Steinen<br />

Beaulieu-sur-Dordogne<br />

mediterrane Landschaft mit Weinbergen, Lavendelfeldern<br />

und Zypressen. Die Gegend,<br />

Die spektakuläre Lage und gro-<br />

gebaut werden, wirkt das Ortsbild Briançon sehr harmonisch.<br />

Aurillac<br />

Valence<br />

Crest<br />

Die<br />

die allgemein Lubéron genannt<br />

ße Beliebtheit von Gordes hat aber<br />

wird, also so wie der Höhenzug,<br />

kann eine Handvoll sensationeller<br />

ihren<br />

Gap<br />

Preis: Wer sich dauerhaft ein<br />

Haus in der Gemeinde zulegen<br />

A7/E15<br />

Dörfer aufweisen. Trotzdem ist<br />

möchte, muss eine Million Italien Euro<br />

Gordes seit Jahrzehnten die Königin<br />

oder mehr locker machen. Wer nur<br />

unter diesen Dörfern.<br />

einmal seinen Sommerurlaub in einer<br />

A51/E712 der vielen Traumvillen France im Ort<br />

Orange<br />

Auf atemberaubende Weise<br />

schmiegen sich die Häuser des Ortes<br />

A9/E15<br />

verbringen will, sollte sich nicht<br />

A75/E11<br />

Gordes<br />

an die Südflanke der Monts de Vaucluse.<br />

Die Lage der Dorfmitte auf<br />

bis zu 10.000 Euro auf den Tisch<br />

Avignon<br />

wundern, wenn er für eine Woche<br />

Nîmes<br />

Apt<br />

A54/E805<br />

A7/E15<br />

Nice<br />

einem Felsvorsprung könnte nicht Lodève Montpellier<br />

legen muss. Cannes<br />

Toulouse<br />

Arles Aix-enfotogener<br />

sein. Sowohl der Anblick<br />

Provence Nicht ohne A8/E80 Grund gilt der<br />

des Dorfes vom Tal aus als auch der<br />

A9/E15<br />

Lubéron A8/E80 und vor allem Gordes als<br />

Panoramablick vom Dorf in die Ferne<br />

Bézier<br />

A55<br />

A52<br />

das Urlaubseldorado A57 der gauche ca-<br />

sind großartig.<br />

Marseille viar (dt. Kaviarlinken), wie reiche<br />

Narbonne<br />

A<strong>50</strong><br />

Toulon<br />

Das Herz der A81/E80 Kommune bildet<br />

Franzosen, insbesondere Pariser,<br />

eine Burg, deren Limoux Ursprünge im<br />

Office de Tourisme<br />

genannt werden, die sich trotz ihres<br />

11. Jahrhundert liegen und A9/E15deren<br />

Place du Château<br />

Wohlstands politisch links von der<br />

heutiges Erscheinungsbild France im Renaissance-Stil<br />

84220 Gordes<br />

Mitte verorten. Dies ist auch der<br />

im Wesentlichen aus<br />

dem 16. Jahrhundert<br />

Perpignan<br />

stammt. Um<br />

die Burg herum spielt sich das Dorf-<br />

Collioure<br />

Telefon: +33 (0)4 90 72 02 75<br />

www.gordes-village.com<br />

Grund, warum der Reichtum weniger<br />

protzig daherkommt als etwa an<br />

der Côte d’Azur.<br />

Sarlat-le-Canéda<br />

Andorra<br />

Clermont-<br />

A72/E70<br />

Ferrand<br />

Lyon<br />

A89/E70 Puy Dôme<br />

A75/E11 Gordes Das Herz der A43/E70 Provence<br />

Chambéry<br />

le Mont-Dore<br />

St.-Etienne<br />

Céret<br />

Annecy<br />

Spanien<br />

AP7/E15<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 25


Le A29/E44 Havre<br />

A131<br />

Honfleur<br />

Jumièges<br />

Rouen<br />

A26/E17<br />

Saint-Lô<br />

/E401<br />

ches<br />

t-Michel<br />

Caen A13/E46<br />

UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />

A13/E5<br />

Evreux<br />

A28/E402<br />

Dreux<br />

A16<br />

PARIS<br />

Versailles<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

Reims<br />

Epernay Châlons-en-<br />

Champagne<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

A4<br />

Metz Sarregu<br />

A31/E21-E23<br />

Nancy<br />

Alençon<br />

Chartres<br />

A11/E<strong>50</strong><br />

A6/E15<br />

A5/E54<br />

Troyes<br />

A26/E17<br />

Franc<br />

A10/E5<br />

Sens<br />

A5/E17-E54<br />

A31/E21-E23<br />

Le Mans<br />

A11/E<strong>50</strong>1<br />

A28/E<strong>50</strong>2<br />

Orléans<br />

Auxerre<br />

Châtillon-sur-Seine<br />

0<br />

Angers<br />

A86/E60<br />

Blois<br />

Chambord<br />

A10/E5-E60<br />

Cheverny<br />

Tours Chenonceau<br />

A71/E9<br />

A85<br />

A6/E15<br />

Vézelay Avallon<br />

Flavigny<br />

A38<br />

A31/E17-<br />

Dijon<br />

Besançon<br />

A87<br />

Monts<br />

A10/E5<br />

Bourges<br />

Cholet<br />

Beaune<br />

A20/E9<br />

A71/E11<br />

Chalon-sur-Saône<br />

Poitiers<br />

A6/E15<br />

Lausa<br />

/E601<br />

ochelle<br />

E5/A10<br />

602/A837<br />

ance<br />

/E80<br />

Saint-Sigismond<br />

eaux<br />

E5/A10<br />

A52/E72<br />

Pau<br />

Niort<br />

Angoulême<br />

Limoges<br />

Montluçon<br />

A89/E70<br />

A71/E11<br />

A75/E11<br />

le Mont-Dore<br />

Rein strategisch und wirtschaftlich betrachtet, hat Les Baux-de-<br />

Provence seine einstige<br />

Périgueux<br />

Größe längst eingebüßt. Tulle Nicht verloren gegangen<br />

ist dagegen der einzigartige Charme Brive-la-Gaillarde dieser kleinen Kommune<br />

in den Alpillen,<br />

A89/E70<br />

einem kleinen Gebirgszug nordöstlich von Arles.<br />

Beaulieu-sur-Dordogne<br />

Hauptsehenswürdigkeit ist dabei eine Ruine: die<br />

Aurillac<br />

einstige herrschaftliche<br />

Burg oberhalb des Ortes. Die<br />

Sarlat-le-Canéda<br />

Reste des Bollwerks integrieren sich<br />

derart gut in die Umgebung, dass man teilweise zweimal hinschauen<br />

muss, um zu erkennen, was Felsen und was Mauern sind. Von der Burg<br />

fällt der Blick weit in die Umgebung, was einem die frühere strategische<br />

Bedeutung des Ortes bewusst macht.<br />

Im Dorf selbst darf man kein übliches Dorfleben als solches mehr<br />

erwarten. Die Gebäude werden überwiegend von Souvenirläden und<br />

Restaurants in Beschlag genommen. Ein Bummel durch die Gassen ist<br />

trotzdem ein tolles Erlebnis, gerade in den Abendstunden, wenn der<br />

größte Andrang vorüber ist.<br />

Einer der berühmtesten « Botschafter » des Ortes ist übrigens der<br />

Fürst von Monaco. Er trägt den Titel des Markgrafen von Les Bauxde-Provence.<br />

Der Grund dafür reicht ins 17. Jahrhundert zurück,<br />

Toulouse<br />

als Frankreich Monaco das Dorf schenkte, als Dank dafür, dass die<br />

Grimaldis zuvor die Spanier aus ihrem Fürstentum vertrieben hatten.<br />

Zwar kaufte Frankreich Ende des 18. Jahrhunderts die Gemeinde Narbonne zurück,<br />

den Titel durfte der monegassische Fürst aber behalten. A81/E80<br />

Limoux<br />

Les Baux-de-<br />

Provence<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

Puy de Dôme<br />

A75/E11<br />

Lodève<br />

Bézier<br />

A72/E70<br />

Les Baux-de-Provence Eine Burgruine als Kulisse<br />

Office de Tourisme<br />

Maison du Roy<br />

13520 Les Baux-de-Provence<br />

Telefon: +33 (0)4 90 Valence 54 34 39<br />

www.lesbauxdeprovence.com<br />

Crest<br />

Die<br />

Saillans<br />

Montpellier<br />

A9/E15<br />

Nîmes<br />

Cluny<br />

Lyon<br />

St.-Etienne<br />

Arles<br />

A7/E15<br />

Orange<br />

Avignon<br />

A55<br />

A43/E70<br />

A49/E713<br />

Aix-en-<br />

Provence<br />

Marseille<br />

Apt<br />

Chambéry<br />

A52<br />

A<strong>50</strong><br />

Grenoble<br />

Gap<br />

A51/E712<br />

A8/E80<br />

Toulon<br />

Genève<br />

Annecy<br />

Brianço<br />

A57<br />

F<br />

n<br />

26 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong><br />

France<br />

Perpignan<br />

A9/E15


Sa<br />

Bonifac<br />

71/E9<br />

larde<br />

Bourges<br />

A71/E11<br />

Montluçon<br />

-sur-Dordogne<br />

Aurillac<br />

Schweiz<br />

Italien<br />

Deutschland<br />

Mulhouse<br />

Châtillon-sur-Seine<br />

A36/E60<br />

Auxerre<br />

Belfort<br />

Basel<br />

A6/E15<br />

A31/E17-<br />

Zürich<br />

Vézelay Avallon Flavigny<br />

Dijon<br />

A38<br />

Besançon<br />

Saint-Guilhem-le-Désert Eine Abtei ist der Ursprung<br />

Das Dorf im Hinterland von<br />

Montpellier könnte nicht idyllischer<br />

liegen. In einem Seitental<br />

der Hérault-Schlucht schmiegen<br />

sich die Häuser des Ortes an die<br />

kahlen umliegenden Hügel. Mittelpunkt<br />

und Hauptfotomotiv der<br />

Cluny<br />

kleinen Gemeinde ist ein Kloster,<br />

die Abbaye de Gallone. Die Abtei<br />

Beaune<br />

A71/E11<br />

ist auch ein guter Hinweis, warum<br />

das Dorf in seinem Ortsnamen<br />

A6/E15<br />

den<br />

Clermont-<br />

Zusatz désert (dt. A72/E70 Wüste) trägt.<br />

Ferrand<br />

Dies bezieht sich nicht auf die karge Lyon<br />

A89/E70 Puy de Dôme<br />

Umgebung A75/E11 von Saint-Guilhem-le-<br />

Désert, le Mont-Dore sondern auf den Umstand,<br />

dass die Gegend vor der Gründung<br />

der Glaubensbrüderschaft als ein<br />

religiöses Niemandsland galt. Der<br />

Klostergründung verdankt der Ort<br />

seine Existenz.<br />

St.-Etienne<br />

Valence<br />

Chalon-sur-Saône<br />

A43/E70<br />

A49/E713<br />

Crest<br />

Die<br />

Saillans<br />

Chambéry<br />

Grenoble<br />

Gap<br />

Genève<br />

Annecy<br />

Lausanne<br />

Briançon<br />

Bern<br />

Torino<br />

A7/E15<br />

Orange<br />

A51/E712<br />

France<br />

A75/E11<br />

Lodève<br />

Saint-Guilhemle-Désert<br />

Nîmes<br />

A9/E15<br />

Montpellier<br />

Arles<br />

Avignon<br />

Apt<br />

Aix-en-<br />

Provence<br />

Cannes<br />

A8/E80<br />

Nice<br />

Bézier<br />

Narbonne<br />

A81/E80<br />

Limoux Office de Tourisme<br />

2, rue de la Fontaine du Portal<br />

A9/E15<br />

France 341<strong>50</strong> Saint-Guilhem-le-Désert<br />

Telefon: +33 (0)4 67 56 41 97<br />

Perpignan www.saintguilhem-valleeherault.fr<br />

Collioure<br />

Céret<br />

A55<br />

Marseille<br />

A52<br />

A<strong>50</strong><br />

A8/E80<br />

Toulon<br />

A57<br />

Rayol-<br />

Canadelsur-Mer<br />

L‘Ile-Rousse<br />

Calvi<br />

Spanien<br />

AP7/E15<br />

Ajaccio<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 27


A87<br />

A83<br />

UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />

Les Sablesd’Olonne<br />

A10/E5<br />

A20/E9<br />

A83<br />

Poitiers<br />

Cordes-sur-Ciel Dem Himmel so nah<br />

Wenn<br />

N11/E601<br />

man sich Cordes-sur-Ciel Niort<br />

von Toulouse aus nähert, taucht<br />

irgendwann La Rochelle die Silhouette eines Dorfes auf, das auf einem fast 300<br />

E5/A10<br />

Meter hohen Hügel thront und wie ein Leuchtturm die Umgebung zu<br />

überwachen scheint. Letzteres war auch tatsächlich der Grund für die<br />

E602/A837<br />

Entstehung des Ortes: Der Herzog von Toulouse ließ Cordes-sur-Ciel<br />

1222 erbauen, um dadurch feindliche Truppen frühzeitig Limoges zu erkennen<br />

und sich rechtzeitig gegen Angoulême einen Angriff wappnen zu können. Wie viele<br />

andere Orte in dieser Gegend war das Dorf ein Ort der Katharer. So<br />

bezeichnete man Anhänger einer spezifischen christlichen Glaubensbewegung<br />

im 12., 13. und 14. Jahrhundert, die vor allem im Südwesten<br />

Frankreichs lebten.<br />

Périgueux<br />

Tulle<br />

Über den aus Marketinggesichtspunkten attraktiven Zusatz « sur-<br />

A89/E70<br />

Ciel » kann sich die E5/A10 Gemeinde allerdings erst seit dem Jahr 1993<br />

freuen. Damals wurde die von den Einwohnern gewünschte Namensergänzung<br />

Bordeaux vom französischen Innenministerium genehmigt. Seitdem<br />

Sarlat-le-Canéda<br />

hat man in Cordes-sur-Ciel noch ein wenig mehr das Gefühl, dem<br />

A52/E72<br />

Himmel nahe zu sein.<br />

Montalivet<br />

Le Porge<br />

Cap-Ferret<br />

Clisson<br />

Cholet<br />

Saint-Sigismond<br />

Monts<br />

Brive-la-Gaillarde<br />

Bourges<br />

A71/E11<br />

Montluçon<br />

Beaulieu-sur-Dordogne<br />

Aurillac<br />

A89/E70<br />

A71/E11<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

A75/E11<br />

le Mont-Dore<br />

Puy de Dôme<br />

A72/E70<br />

Beaune<br />

Chalon-sur-Saône<br />

A6/E15<br />

Cluny<br />

Lyon<br />

A43/E7<br />

St.-Etienne<br />

A49/E71<br />

Valence<br />

Crest Saill<br />

A7/E15<br />

Hossegor<br />

Mimizan<br />

Cordessur-Ciel<br />

Biarritz Bayonne<br />

aye<br />

Sare<br />

stiabastian<br />

Office de Tourisme<br />

Maison Gaugiran<br />

38-42, E5-E70/A63 Grand Rue Raimond VII<br />

81170 Cordes-sur-Ciel<br />

Telefon: +33 (0)5 63 56 00 52<br />

France<br />

www.cordessurciel.fr<br />

A64/E80<br />

Pau<br />

Toulouse<br />

Rodez<br />

Albi<br />

Narbonne<br />

A81/E80<br />

Limoux<br />

A75/E11<br />

Lodève<br />

Montpellier<br />

Bézier<br />

Nîmes<br />

A9/E15<br />

Arles<br />

Orange<br />

Avignon<br />

A55<br />

Aix-en<br />

Prove<br />

Marseille<br />

mplona<br />

Spanien<br />

France<br />

A9/E15<br />

Andorra<br />

Perpignan<br />

Céret<br />

Collioure<br />

Spanien<br />

AP7/E15<br />

28 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


A1/E15-E19<br />

Charleville-Mézières<br />

A4/E25<br />

Luxembourg<br />

Le A29/E44 Havre<br />

A131<br />

Honfleur<br />

Jumièges<br />

Rouen<br />

A26/E17<br />

A34/E46<br />

Saint-Lô<br />

A84/E401<br />

vranches<br />

-Saint-Michel<br />

Caen<br />

A13/E46<br />

A28/E402<br />

A13/E5<br />

Evreux<br />

Dreux<br />

A16<br />

PARIS<br />

Versailles<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

Reims<br />

Epernay Châlons-en-<br />

Champagne<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

A4<br />

Metz Sar<br />

A31/E21-E23<br />

Nancy<br />

Alençon<br />

Chartres<br />

A11/E<strong>50</strong><br />

A6/E15<br />

A5/E54<br />

Troyes<br />

A26/E17<br />

Fran<br />

A10/E5<br />

Sens<br />

A5/E17-E54<br />

A31/E21-E23<br />

Le Mans<br />

A11/E<strong>50</strong>1<br />

A28/E<strong>50</strong>2<br />

Orléans<br />

Auxerre<br />

Châtillon-sur-Seine<br />

1/E60<br />

Angers<br />

A86/E60<br />

Blois<br />

Chambord<br />

A10/E5-E60<br />

Cheverny<br />

Tours Chenonceau<br />

A71/E9<br />

A85<br />

A6/E15<br />

Vézelay Avallon<br />

Flavigny<br />

A38<br />

A31/E17-<br />

Dijon<br />

Besançon<br />

on<br />

A87<br />

Cholet<br />

Monts<br />

A10/E5<br />

Bourges<br />

Beaune<br />

A20/E9<br />

A71/E11<br />

Chalon-sur-Saône<br />

A83<br />

Poitiers<br />

Saint-Sigismond<br />

N11/E601<br />

Niort<br />

La Rochelle<br />

E5/A10<br />

E602/A837<br />

Limoges<br />

Angoulême<br />

Office de Tourisme<br />

L’Hospitalet<br />

46<strong>50</strong>0 Rocamadour<br />

Telefon: +33 (0)5 65 33 Périgueux 22 00<br />

Tulle<br />

www.vallee-dordogne-rocamadour.com<br />

A89/E70<br />

E5/A10<br />

Sarlat-le-Canéda<br />

ordeaux<br />

A20/E9<br />

A63<br />

A52/E72<br />

France<br />

Rocamadour<br />

Toulouse<br />

A64/E80<br />

Pau<br />

A6/E15<br />

Rocamadour Leben an der Steilklippe<br />

Montluçon<br />

An der Schnittstelle A71/E11 der historischen Provinzen Quercy und Périgord<br />

liegt mit Rocamadour eines der definitiv spektakulärsten Dörfer<br />

Frankreichs. Clermont- Es ist schlicht atemberaubend, A72/E70 wie die Gebäude des Ortes<br />

Ferrand<br />

an einer rund 1<strong>50</strong> Meter hohen Felswand im Lyon Alzou-Tal kleben. Wie<br />

A89/E70 Puy de Dôme<br />

konnte man jemals auf die Idee kommen, an einer solchen Stelle eine<br />

A75/E11<br />

A43/E70<br />

Siedlung zu le Mont-Dore gründen?<br />

Seine Entwicklung verdankt der Ort St.-Etienne zu einem großen Teil dem<br />

Glauben. Bis zur Reformation war Rocamadour einer der wichtigsten<br />

Wallfahrtsorte der Christenheit. Viele Wunder sollen hier geschehen<br />

A49/E713<br />

sein, was immer mehr Menschen anzog. Könige wie Ludwig IX., Ludwig<br />

XI., Philipp IV. oder Philipp VI. waren genauso unter den Pilgern<br />

wie einfache Bürger. Im Hundertjährigen Krieg<br />

Valence<br />

und während der Religionskriege<br />

erlitt der Ort Plünderung und Zerstörung. Crest Die Französische<br />

Revolution sorgte schließlich für den Todesstoß als Wallfahrtsort.<br />

Saillans<br />

Die<br />

Erst seit dem 19. Jahrhundert entdeckte man dieses Erbe wieder und<br />

seither strömen Pilger erneut nach Rocamadour.<br />

Aber nicht nur für religiös angehauchte Menschen<br />

A7/E15<br />

ist das Dorf ein<br />

Ziel, das<br />

Rodez<br />

man im Leben gesehen haben sollte. Jeder wird dem Charme<br />

des Ortes erliegen. Den schönsten Blick auf die Bauwerke, Orange die den Regeln<br />

der Statik zu widersprechen scheinen, hat man vom östlich gelegenen<br />

L’Hospitalet. Das Dorf selbst erstreckt sich über mehrere Ebenen. Apt<br />

Avignon<br />

A75/E11<br />

Ganz oben auf dem Plateau über der Felswand befinden sich die Reste<br />

Nîmes<br />

einer Burg. Darunter<br />

Lodève<br />

liegen an der Felswand sieben Gotteshäuser. Von<br />

A9/E15<br />

ihnen führt eine große Treppe hinunter in das eigentliche<br />

Aix-en-<br />

Arles Dorf, dessen<br />

Montpellier<br />

Provence<br />

Hauptstraße sich heute aber ganz und gar auf die Bedürfnisse der Touristen<br />

ausgerichtet hat.<br />

Aurillac<br />

Albi<br />

Narbonne<br />

A81/E80<br />

Limoux<br />

Bézier<br />

Cluny<br />

A55<br />

Marseille<br />

Chambéry<br />

A52<br />

A<strong>50</strong><br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 29<br />

Grenoble<br />

Gap<br />

A51/E712<br />

A8/E80<br />

Toulon<br />

La<br />

Genèv<br />

Annecy<br />

Bria<br />

A<br />

France<br />

A9/E15


UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />

Saint-Lô<br />

Le A29/E44 Havre<br />

A131<br />

Honfleur<br />

Caen A13/E46<br />

Jumièges<br />

Rouen<br />

A13/E5<br />

Evreux<br />

A84/E401<br />

Ile de Sein<br />

Pointe<br />

du Raz<br />

Brest<br />

Lannion<br />

N12/E<strong>50</strong><br />

Saint-Brieuc<br />

N164<br />

Quimper<br />

D768<br />

N165/E60<br />

Lorient<br />

Vannes<br />

Quiberon<br />

N12/E<strong>50</strong><br />

N165/E60<br />

N24<br />

Saint-Malo<br />

Dinard<br />

N176/E401<br />

Dinan<br />

La Baule<br />

St. Nazaire<br />

le Mont-Saint-Michel<br />

Rennes<br />

A84<br />

Nantes<br />

Avranches<br />

A11/E60<br />

Clisson<br />

A87<br />

Cholet<br />

A28/E402<br />

Alençon<br />

Le Mans<br />

A11/E<strong>50</strong>1<br />

A28/E<strong>50</strong>2<br />

Angers<br />

A86/E60<br />

Monts<br />

Versaille<br />

Dreux<br />

Chartres<br />

A11/E<strong>50</strong><br />

A10/E5<br />

Orlé<br />

Blois<br />

Chambord<br />

A10/E5-E60<br />

Cheverny<br />

Tours Chenonceau<br />

A71<br />

A85<br />

A10/E5<br />

Les Sablesd’Olonne<br />

A83<br />

A20/E9<br />

A83<br />

Poitiers<br />

Wie alle Bastiden galt auch Montpazier bei seiner Gründung am<br />

Ende des 13. Jahrhunderts als eine « neue Stadt ». Ein Attribut, das<br />

heute paradox anmutet, wenn man den Ort betritt und sich sofort ins<br />

Mittelalter versetzt fühlt. In Montpazier scheint die Zeit stehengeblieben<br />

zu sein. Ist es, weil der motorisierte Autoverkehr aus dem Zentrum<br />

verbannt wurde oder weil grelle Leuchtreklamen im Straßenbild<br />

Montalivet<br />

fehlen?<br />

Wahrscheinlich beides. Insbesondere sorgt aber die gut erhaltene<br />

mittelalterliche Bausubstanz für diesen Eindruck.<br />

Unter Historikern und Architekturexperten gilt Montpazier sogar<br />

als die Referenzbastide Frankreichs. Die Struktur und der Stadtplan<br />

des Ortes sind modellhaft. Die Abstände zwischen den Häusern Le Porge zeugen<br />

von der Weitsicht der damaligen Architekten, die damit das Übergreifen<br />

von Feuern verhindern und dem Regenwasser einen Weg Cap-Ferret lassen<br />

wollten. Unter der offenen Markthalle im Herzen des Dorfes wird unverändert<br />

einer der beliebtesten Wochenmärkte der Region abgehalten.<br />

Hossegor<br />

Mimizan<br />

Biarritz Bayonne<br />

Hendaye<br />

Sare<br />

Donostia-<br />

S. Sebastian<br />

E5-E70/A63<br />

N11/E601<br />

La Rochelle<br />

E5/A10<br />

E602/A837<br />

France<br />

A64/E80<br />

Saint-Sigismond<br />

Montpazier Das Musterbeispiel einer Bastide<br />

E5/A10<br />

Office de Tourisme<br />

Place des Cornières<br />

24540 Montpazier<br />

A89/E70<br />

Montpazier<br />

Telefon: +33 (0)5 53 22 68 59<br />

www.pays-des-bastides.com<br />

Pau<br />

Niort<br />

Bordeaux<br />

Angoulême<br />

Périgueux<br />

A52/E72<br />

Limoges<br />

Sarlat-le-Canéda<br />

A20/E9<br />

Toulouse<br />

Tulle<br />

30 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong><br />

Pamplona<br />

Spanien


Angoulêm<br />

Mont-Saint-Michel Superstar im Meer<br />

Wenn man Reisende aus der ganzen Welt nach den wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten Frankreichs fragt, gehört der Mont-Saint-Michel<br />

neben dem Eiffelturm und dem Triumphbogen zu den meist genannten<br />

Attraktionen. Keine Frage, der Klosterberg, der selbstverständlich<br />

zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört und in einer Bucht des Ärmelkanals<br />

an der Grenze zwischen der Normandie und der Bretagne<br />

liegt, ist ein echter Superstar. Rund 3,5 Millionen Touristen strömen<br />

jedes Jahr hierher.<br />

Schnell wird dabei vergessen, dass der Mont-Saint-Michel nicht<br />

nur ein Kloster ist, sondern auch ein kleines Dorf, das sich am Fuße<br />

Brest<br />

der Abtei ausbreitet. In den Häusern leben zwar nur etwas mehr als<br />

40 Menschen dauerhaft, sie haben dafür aber das Privileg, in einer der<br />

außergewöhnlichsten Gemeinden des Landes zu wohnen.<br />

Ile de Sein<br />

In den letzten Jahren wurden zudem enorme Anstrengungen unternommen,<br />

um dem Klosterberg seine Pointe insulare Lage zurückzugeben.<br />

Quimper<br />

Durch den Bau eines Dammes und die<br />

du<br />

Trockenlegung<br />

Raz<br />

von Sümpfen N165/E60<br />

vor vielen Jahrzehnten drohte die Bucht des Mont-Saint-Michel endgültig<br />

zu versanden. Zum Glück erkannte man dies aber noch rechtzeitig<br />

und sorgte durch das Anstauen eines an dieser Stelle ins Meer mündenden<br />

Flusses und den Ersatz des alten Dammes durch eine Brücke<br />

dafür, dass der Klosterberg Schritt für Schritt freigespült und so immer<br />

öfter wieder vom Meerwasser umschlossen wird.<br />

Lannion<br />

N12/E<strong>50</strong><br />

N164<br />

D768<br />

N12/E<strong>50</strong><br />

Dinard<br />

Dinan<br />

Saint-Malo<br />

N176/E401<br />

Rennes<br />

Cherbourg-<br />

Octeville<br />

A83<br />

A84<br />

A84/E401<br />

N24<br />

Office de Tourisme<br />

Lorient<br />

Grande Rue<br />

Vannes<br />

<strong>50</strong>170 Le Mont-Saint-Michel<br />

N165/E60<br />

Quiberon<br />

Telefon: +33 (0)2 33 60 14 30<br />

www.ot-montsaintmichel.com<br />

A11/E60<br />

La Baule<br />

St. Nazaire<br />

Nantes<br />

A87<br />

Avranches<br />

Les Sablesd’Olonne<br />

Mont-<br />

Saint-Michel<br />

Clisson<br />

Saint-Lô<br />

Cholet<br />

H<br />

Caen<br />

Alen<br />

L<br />

A11/<br />

Angers<br />

A<br />

A83<br />

Saint-Sigismond<br />

N11/E601<br />

Niort<br />

La Rochelle<br />

E5/A10<br />

E602/A837<br />

Montalivet<br />

E5/A10<br />

Le Porge<br />

Cap-Ferret<br />

Bordeaux<br />

Mimizan<br />

E5-E70/A63<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 31<br />

Hossegor<br />

France<br />

Biarritz<br />

Bayonne


UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />

Antwerpen<br />

Calais Dunkerque<br />

Gent<br />

le Mont-<br />

Saint-Michel<br />

Cherbourg-<br />

Octeville<br />

alo<br />

Avranches<br />

401<br />

A84<br />

Saint-Lô<br />

A84/E401<br />

Deauville Tourisme<br />

112, rue Victor Hugo Alençon<br />

14800 Deauville<br />

Caen<br />

A13/E46<br />

Telefon: +33 (0)2 31 14 40 00<br />

www.deauville.org<br />

A29/E44<br />

Le Havre<br />

Rouen<br />

A131<br />

Honfleur<br />

Deauville<br />

A28/E402<br />

Evreux<br />

Dreux<br />

Chartres<br />

A11/E<strong>50</strong><br />

Lille<br />

Deauville Mondäner Badetourismus<br />

Streng genommen ist das rund 3.800 Einwohner zählende Deauville<br />

kein Dorf mehr. Arras Dafür schwillt die Einwohnerzahl im Sommer<br />

viel zu sehr an. Doch gerade in der Nebensaison, wenn die betuchten<br />

Touristen zurück in Paris und anderswo sind, fühlt sich das Leben im<br />

Guyencourt-Saulcourt<br />

Ort wieder Amiensdörflich an.<br />

A1/E15-E19<br />

Das legendäre Seebad wurde einst auf dem Reißbrett geplant. Abgesehen<br />

von der durchdachten Straßenführung ist davon aber nicht<br />

mehr viel zu spüren. Der Lauf der Jahre sorgte dafür, A34/E46 dass Deauville<br />

heute wie ein gewachsener Ort wie jeder<br />

A26/E17<br />

andere wirkt. Das Seebad<br />

zieht seit jeher den internationalen Jetset an. Es ist deshalb auch weniger<br />

wegen der Lage, sondern vielmehr wegen Reims der ganz besonderen<br />

Atmosphäre A16und des einheitlichen Straßenbildes, dass Deauville als<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

spektakulär gelten darf.<br />

A13/E5<br />

Boulogne<br />

PARIS<br />

Versailles<br />

A10/E5<br />

A6/E15<br />

A5/E54<br />

Roubaix<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

Sens<br />

A26/E17<br />

Bruxel<br />

Charlroi<br />

Epernay Châlons-en-<br />

Champagne<br />

Troyes<br />

Charleville-Mézières<br />

A5/E17-E54<br />

Liege<br />

A4/E25<br />

A31/E21-E23<br />

Luxemb<br />

A3<br />

Le Mans<br />

A11/E<strong>50</strong>1<br />

A28/E<strong>50</strong>2<br />

Orléans<br />

Auxerre<br />

Châtillon-sur-Seine<br />

32 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong><br />

Angers<br />

A11/E60<br />

A86/E60<br />

Blois<br />

Chambord<br />

A10/E5-E60<br />

Cheverny<br />

Tours Chenonceau<br />

A71/E9<br />

A85<br />

A6/E15<br />

Vézelay Avallon<br />

Flavigny<br />

A31/E17-<br />

Dijon


Arras<br />

Rouen<br />

Evreux<br />

Dreux<br />

Chartres<br />

A11/E<strong>50</strong><br />

Kaysersberg Das Fachwerkseldorado<br />

Châtillon-sur-Seine<br />

Auxerre<br />

A6/E15<br />

A31/E17-<br />

Vézelay Avallon Flavigny<br />

Dijon<br />

A38<br />

Beaune<br />

Chalon-sur-Saône<br />

A6/E15<br />

Am östlichen Rand der Vogesen gibt A26/E17 es eine Reihe kleiner Dörfer,<br />

die idyllischer nicht sein könnten. Kaysersberg ist ein perfektes Beispiel<br />

für die Reize des Elsass‘. Wer Geranien, Häuser Reimsmit Fachwerksfassaden<br />

und guten A16 Wein liebt, wird in dem Dorf sein Paradies finden.<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

Schon 1227 wurde Kaysersberg A4/E<strong>50</strong> zum ersten Mal urkundlich erwähnt.<br />

Da das Tal, in dem der Ort liegt, eine Châlons-en- wichtige Verbindung<br />

Epernay<br />

Champagne<br />

durch die Vogesen PARIS darstellte, profitierte Kaysersberg vom Handel und<br />

Versailles<br />

Austausch zwischen dem Elsass und Lothringen. 1429 erhielt das Dorf<br />

das Recht, einen Markt abzuhalten. Heute hat Kaysersberg seine wirtschaftliche<br />

Bedeutung A6/E15 längst an die großen Städte der Umgebung verloren.<br />

Touristisch gesehen ist der Ort an der elsässischen Weinstraße<br />

A5/E54<br />

A26/E17<br />

aber unverändert ein Schwergewicht. Troyes<br />

A13/E5<br />

A10/E5<br />

Amiens<br />

A1/E15-E19<br />

Guyencourt-Saulcourt<br />

Sens<br />

A34/E46<br />

Charleville-Mézières<br />

A5/E17-E54<br />

A4/E25<br />

Luxembourg<br />

Saarbrücken<br />

A4<br />

Metz<br />

A35<br />

A4/E25<br />

A31/E21-E23<br />

Nancy<br />

Strasbourg<br />

A31/E21-E23<br />

France<br />

Kaysersberg<br />

A35<br />

A5/E35<br />

Colmar Freiburg<br />

Karlsruhe<br />

Orléans<br />

Blois<br />

Chambord<br />

10/E5-E60<br />

Cheverny<br />

s Chenonceau<br />

A71/E9<br />

A85<br />

Bourges<br />

A20/E9<br />

A71/E11<br />

A35/E25<br />

Mulhouse<br />

A36/E60<br />

Belfort<br />

Basel<br />

Office de Tourisme<br />

Besançon<br />

39, rue du Général de Gaulle<br />

68240 Kaysersberg<br />

Bern<br />

Telefon: +33 (0)3 89 78 22 78<br />

www.kaysersberg.com<br />

Lausanne<br />

Deutschland<br />

Schweiz<br />

Zürich<br />

Montluçon<br />

Cluny<br />

Genève<br />

A71/E11<br />

Annecy<br />

Limoges<br />

A89/E70<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

A75/E11<br />

le Mont-Dore<br />

Puy de Dôme<br />

A72/E70<br />

Lyon<br />

St.-Etienne<br />

A43/E70<br />

Chambéry<br />

Tulle<br />

A49/E713<br />

Grenoble<br />

Italien<br />

Torino<br />

e-Canéda<br />

Aurillac<br />

Valence<br />

Briançon<br />

Crest<br />

Die<br />

Saillans<br />

Gap<br />

A7/E15<br />

A20/E9<br />

Rodez<br />

Orange<br />

A51/E712<br />

France<br />

Toulouse<br />

Albi<br />

A75/E11<br />

Lodève<br />

Montpellier<br />

Nîmes<br />

A9/E15<br />

Arles<br />

Avignon<br />

Apt<br />

Aix-en-<br />

Provence<br />

Nice<br />

Frankreich Cannes erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 33<br />

A8/E80<br />

Bézier<br />

A55<br />

A52<br />

A8/E80<br />

A57


UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />

34 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Gap<br />

13/E5<br />

Boulogne<br />

A16<br />

lisch und sehenswert. Außerdem könnte die Lage A4/E<strong>50</strong> von<br />

Vézelay auf einem A4/E<strong>50</strong> Hügel im Cure-Tal nicht malerischer<br />

Epernay Châlons-ensein.<br />

Champagne<br />

PARIS<br />

Versailles<br />

A10/E5<br />

Chambord<br />

Amiens<br />

Orléans<br />

Cheverny<br />

A71/E9<br />

A85<br />

Calais Dunkerque<br />

Bruxel<br />

Ein Dorf Roubaix mit großer Basilika<br />

Lille<br />

Gent<br />

Vézelay<br />

Sainte-Marie-Madeleine, die sich an der Charlroi höchsten Stelle<br />

Guyencourt-Saulcourt<br />

den Weg nach Santiago de Compostela.<br />

A26/E17<br />

A6/E15<br />

Office A5/E54 de Tourisme<br />

A26/E17<br />

12, rue Saint-Etienne<br />

Troyes<br />

894<strong>50</strong> Vézelay<br />

Telefon: +33 (0)3 Sens 86 33 23 69<br />

www.vezelaytourisme.com<br />

Auxerre<br />

A6/E15<br />

Avallon<br />

Vézelay<br />

Antwerpen<br />

Wenn man an einem heißen Sommertag zur Basilika<br />

des Dorfes befindet, hinaufsteigt, kann der Weg schon<br />

Arras<br />

ein wenig lang werden. Dafür erwartet einen ein Gotteshaus,<br />

das man niemals in einer nur knapp <strong>50</strong>0 Einwohner<br />

zählenden Kommune erwarten würde. Die Kirche<br />

erinnert A1/E15-E19 daran, dass Vézelay ein wichtiger Wallfahrtsort<br />

und vor allem einer der Ausgangspunkte des Jakobsweges<br />

auf französischem Boden ist. Bis heute machen sich<br />

A34/E46<br />

von hier aus tausende religiöse und weltliche Pilger auf<br />

Charleville-Mézières<br />

Doch nicht nur deshalb lohnt das burgundische Dorf<br />

Reims<br />

einen Besuch. Auch der Rest des Ortes ist äußerst idyl-<br />

A5/E17-E54<br />

A31/E17-E21<br />

A38<br />

Dijon<br />

Liege<br />

A4/E25<br />

A31/E21-E23<br />

Dijon<br />

Luxembourg<br />

Saarbrücken<br />

In Dijon, A4 der schönen Hauptstadt Bitche des Burgund, Karlsruhe ergänzen<br />

Metz<br />

sich historisches Kulturerbe und Gastronomie, A35 Weinbau<br />

und Savoir Vivre.<br />

Entdecken A31/E21-E23 Sie das neue Dijon A4/E25 wieder und schlendern dabei<br />

durch<br />

Nancy<br />

die schöne Stadt der Herzöge und das Weinanbaugebiet<br />

Strasbourg<br />

Côte de Nuits.<br />

Beim Kauf von Pauschalangeboten profitieren Sie von<br />

A35<br />

einem Preisnachlass von 60 € pro Person auf Ihr TGV-Ticket.<br />

France<br />

Kaysersberg<br />

Colmar<br />

A35/E25<br />

Mulhouse<br />

A36/E60<br />

Belfort<br />

Basel<br />

© Office de Tourisme<br />

de Dijon - Michel Joly<br />

A5/E35<br />

Freiburg<br />

Deutschland<br />

© musée des beaux-arts<br />

Dijon photo François Jay<br />

Schweiz<br />

Zürich<br />

TIPPS Besançon FÜR IHREN AUFENTHALT IN DIJON:<br />

© Office de Tourisme de Dijon - Atelier Demoulin<br />

©Office de Tourisme<br />

de Dijon - Michel Joly<br />

A20/E9<br />

A71/E11<br />

Bourges<br />

Beaune<br />

A6/E15<br />

Chalon-sur-Saône<br />

„Essenz der Geschichte, BernGenuss des Weines“<br />

2 Tage, 1 Übernachtung , 189 € für 2 Personen<br />

Tulle<br />

Montluçon<br />

Aurillac<br />

A89/E70<br />

A71/E11<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

A75/E11<br />

le Mont-Dore<br />

Puy de Dôme<br />

A72/E70<br />

Cluny<br />

Lyon<br />

St.-Etienne<br />

Valence<br />

A43/E70<br />

A49/E713<br />

Crest<br />

Die<br />

Saillans<br />

1. Besichtigung Lausanne der renommierten Weinberge<br />

2. Rundgang durch die zauberhafte Stadt Dijon mit<br />

ihrem renovierten Musée des Beaux Arts im Palast der<br />

burgundischen Herzöge<br />

3. Spaziergang<br />

Genève<br />

auf dem markierten Parcours de la Chouette<br />

(Rundgang der Eule) bei der Entdeckungstour des<br />

außergewöhnlichen Kulturerbes von Dijon<br />

Grenoble<br />

Annecy<br />

Sollten Sie Ihren Aufenthalt um eine Nacht verlängern<br />

wollen, so bieten wir Ihnen Angebote ab 287 € für 2 Personen.<br />

Chambéry Da die Anzahl der Angebote zu diesem Preis jedoch<br />

begrenzt ist, informieren Sie sich baldmöglichst unter<br />

www.visitdijon.com oder kontaktieren Sie das örtliche<br />

Touristenbüro unter der Nummer 33 (0) 892 700 558.<br />

Briançon<br />

Italien<br />

Office de Torino Tourisme de Dijon<br />

www.visitdijon.com<br />

Tél. : +33(0)892 700 558<br />

(0.34€ pro Minute)


UNTERWEGS IN FRANKREICH Chambéry<br />

36 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


DIE ALTE<br />

HAUPTSTADT<br />

SAVOYENS<br />

Die Hauptstadt des<br />

Departements Savoie<br />

hat nicht das urbane<br />

Flair und die Weltläufigkeit<br />

von Grenoble und ist nicht<br />

so malerisch wie das an<br />

einem See gelegene<br />

Annecy. Trotzdem lohnt<br />

auch Frankreichs dritter<br />

Ballungsraum in den Alpen<br />

einen Besuch. Als einstige<br />

Hauptstadt Savoyens kann<br />

Chambéry auf eine<br />

bedeutende Vergangenheit<br />

zurückblicken. Pittoreske<br />

Altstadtgassen und<br />

schmucke Plätze sorgen<br />

zudem für viel Gemütlichkeit<br />

und ein entspanntes<br />

Lebensgefühl.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 37


UNTERWEGS IN FRANKREICH Chambéry<br />

Am 14. Juni 1860 fand im Herzen von Chambéry<br />

eine Vertragsunterzeichnung statt, die für das bis<br />

dahin zum Könighaus Sardinien gehörende Savoyen<br />

von großer Tragweite war. Kurz vor Mittag trafen sich<br />

im Ehrensaal im Midi-Flügel des Schlosses der Herzöge<br />

von Savoyen der Chevalier Bianchi de Castagné als Repräsentant<br />

des sardischen Königs Victor-Emmanuel II. und<br />

der Senator Armand Laity als Vertreter von Napoleon III.<br />

Der Anlass war staatstragend: Beide setzten in Begleitung<br />

wichtiger Zeugen wie dem Erzbischof von Chambéry ihre<br />

Unterschrift unter ein Protokoll, das für die Alpenregion<br />

ein neues Kapitel in der Geschichte aufschlagen würde. Sie<br />

besiegelten die Loslösung Savoyens vom Königreich Sardinien<br />

und den Anschluss der Region an Frankreich. Anschließend<br />

zogen die Honoratioren bei strömendem Regen<br />

zur Kathedrale.<br />

Die heutigen Departements Savoie, von dem Chambéry<br />

die Hauptstadt ist, und Haute-Savoie sind zusammen<br />

mit Nizza und dessen Umland die letzten bedeutenden<br />

Gebietszuwächse Frankreichs, wenn man von der wechselvollen<br />

Geschichte des Elsass und Lothringens nach<br />

dem Deutsch-Französischen Krieg und während der beiden<br />

Weltkriege absieht.<br />

Dies zeigt sich auch in den Namen der zwei Departements.<br />

Neben den beiden korsischen Departements sind<br />

es die einzigen im Land, die den Namen der historischen<br />

Provinz aus vorrevolutionärer Zeit behalten durften. Alle<br />

anderen Departements tragen meist den Namen eines<br />

Flusses oder einer anderen geografischen Gegebenheit,<br />

nicht aber den Namen einer historischen Provinz. Dies<br />

erklärt sich dadurch, dass 1860 der Bruch mit dem vorrevolutionären<br />

Machtregime nicht mehr als so wichtig<br />

angesehen wurde wie bei der Schaffung der anderen Departements<br />

direkt nach der Französischen Revolution.<br />

Dass Savoyen und damit auch dessen historische<br />

Hauptstadt Chambéry zu Frankreich kamen, verdanken<br />

die Franzosen vor allem dem Einigungsstreben Italiens.<br />

Das Königreich Sardinien, zu dem Savoyen bis 1860 gehörte,<br />

spielte die führende Rolle in der Schaffung eines<br />

italienischen Staates. Es wurde dabei signifikant von<br />

Frankreich und Napoleon III. unterstützt. Gemeinsam<br />

wollte man die Vormacht der österreichischen Habsburger<br />

auf italienischem Boden beenden, die seit dem Wiener<br />

Kongress 1815 die Lombardei und Venetien dominierten<br />

und als Schutzmacht der päpstlichen Territorien und des<br />

Königreichs Sizilien auftraten.<br />

Als Dank für die Unterstützung Napoleons III. erhielt<br />

Frankreich nach der erfolgreichen Staatenbildung Italiens<br />

Savoyen sowie Nizza und dessen Umland. Begleitet wurde<br />

der Anschluss der Alpenregion durch ein Referendum, an<br />

dem allerdings nur die männlichen Bewohner teilnehmen<br />

durften. 135.449 Savoyer stimmten dem Anschluss zu. 235<br />

waren dagegen. 71 Stimmzettel waren ungültig. Savoyen<br />

fiel also nicht in Folge einer kriegerischen Auseinandersetzung<br />

oder einer Okkupation an Frankreich. Ohnehin war<br />

schon seit dem 16. Jahrhundert Französisch die Verwaltungs-<br />

und Handelssprache der Region und es gab insgesamt<br />

eine große kulturelle Nähe. Auch war Savoyen zuvor<br />

schon einige Mal von den Franzosen besetzt gewesen.<br />

Bis heute ist das Schloss der Herzöge von Savoyen,<br />

in dem sich die bedeutenden Momente des 14. Juni 1860<br />

abspielten, eines der wichtigsten Gebäude im Zentrum<br />

der Stadt. Das Innere kann zwar nur im Rahmen einer<br />

Führung besichtigt werden, der Innenhof ist aber frei zugänglich.<br />

Als Savoyen noch ein unabhängiger Staat war,<br />

residierten hier die Grafen und Herzöge des Landes, die<br />

sich bereits 1232 in Chambéry niederließen, als der Ort<br />

noch ein kleiner Marktflecken war. Im 16. Jahrhundert<br />

wurde die Hauptstadt nach Turin verlegt, da Chambéry<br />

als zu nah an Frankreich gelegen galt. Das Schloss diente<br />

aber unverändert als Zweitresidenz. Das Schloss ist einer<br />

der Gründe, warum sich Chambéry unverändert als die<br />

historische Hauptstadt Savoyens versteht.<br />

Das heute zu bewundernde Bauwerk, das fast mehr wie<br />

eine mittelalterliche Burg als ein Schloss wirkt, stammt<br />

aus dem 18. Jahrhundert. Das Vorgängergebäude wurde<br />

zweimal durch Feuer zerstört. Die aktuelle Nutzung des<br />

einstigen Schlosses könnte republikanischer nicht sein:<br />

Heute bevölkern die Bediensteten der Präfektur und des<br />

Conseil Général des Departements Savoie die Räume und<br />

Gänge des einst royalen Anwesens. Dies führt dazu, dass<br />

man als Besucher das Schloss weniger als Schloss wahrnimmt<br />

als anderswo. So wird beispielsweise der Innenhof<br />

von parkenden Autos verunstaltet. Auf der anderen Seite<br />

dienen die alten Mauern auf diese Weise dem Gemeinwohl<br />

und das Schloss ist mehr ein verstaubtes Zeugnis<br />

vergangener Pracht.<br />

Vor dem Schloss, das wegen seiner Lage auf einem<br />

Hügel die Dächer der Umgebung überragt, breitet sich die<br />

pittoreske Altstadt von Chambéry aus. An vielen Ecken<br />

fühlt man sich als Besucher an Italien erinnert. Den Anfang<br />

macht gleich das Hôtel de Montfalcon an der Place<br />

du Château, das so auch im Nachbarland stehen könnte.<br />

Die vom Schloss zur Fontaine des Eléphants, einem der<br />

Wahrzeichen von Chambéry, führende Rue de Boigne<br />

lässt mit ihren Arkadengängen, terrakottafarbenen Hausfassaden<br />

und braunen Fensterläden die gleichen Assoziationen<br />

wachwerden.<br />

Die Altstadt ist ein Gewirr aus schmalen Gassen, die<br />

immer wieder zu kleinen Plätzen führen. Prächtige Stadthäuser<br />

künden von dem einstigen Wohlstand der Adligen<br />

in der Stadt. Oft sind sie zur Straße hin schmal, da die<br />

Eigentümer dadurch die Steuerlast senken konnten. Am<br />

besten man lässt sich treiben und erkundet auf Gutdünken<br />

das Herz der Alpenmetropole. Verloren gehen kann man<br />

in der im Kern knapp 60.000 Einwohner zählenden Stadt<br />

ohnehin kaum.<br />

Nicht verpassen sollte man dabei die Place Saint-<br />

Léger. Der Platz unweit des Schlosses ist der Mittelpunkt<br />

der Innenstadt, der von zahlreichen Boutiquen, Bars und<br />

Restaurants gesäumt wird. Ursprünglich war der Platz<br />

gar kein Platz, sondern ein Kanal, der von zwei Straßen<br />

38 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Oben: Das Musée des Beaux-Arts. Einen Schwerpunkt des Kunstmuseums bildet die italienische Malerei. Unten links: Die<br />

Kathedrale von Chambéry und die Place Saint-Léger. Unten Mitte: Die Rue de Boigne mit der Fontaine des Eléphants am<br />

Ende der Sichtachse. Unten rechts: Im Gassengewirr der Altstadt und das Rathaus. S. 36/37: In der Altstadt von Chambéry.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 39


UNTERWEGS IN FRANKREICH Chambéry<br />

Im Innenhof des Schlosses der Herzöge Savoyens, der von den Mitarbeitern der Präfektur und des Conseil Général des<br />

Departements Savoie leider als Parkplatz genutzt wird. Links erkennt man die Sainte-Chapelle, in der das angebliche<br />

Leichentuch von Jesus verwahrt wurde, bis es in die neue Savoyer Hauptstadt Turin gebracht wurde.<br />

gesäumt wurde. Das Wasser fließt seit Langem aber nur<br />

noch im Untergrund, so dass dieser wie eine sich weitende<br />

Gasse wirkende Platz entstehen konnte. Von dort sind es<br />

nur ein paar Schritte zur Kathedrale von Chambéry, die<br />

ebenfalls einen Abstecher lohnt.<br />

In der Altstadt wird man an vielen Ecken auf eine<br />

weitere Besonderheit der Stadt treffen: die kunstvolle<br />

Bemalung von Fassaden. Manch prunkvolle Altstadtfassade<br />

entpuppt sich nach genauerem Hinsehen als ein Bild.<br />

Trompe-l’oeil, also « Augentäuschung », heißen diese Gemälde<br />

im Französischen.<br />

Etwas abseits der Altstadt, an ihrem südlichen Rand,<br />

findet man mit dem Quartier Curial ein gelungenes Beispiel<br />

dafür, wie man ein ehemaliges Kasernengelände zu<br />

neuem Leben erwecken kann. Nachdem die französische<br />

Armee die Gebäude in den 1970er-Jahren aufgegeben hat,<br />

entstanden nach umfangreichen Umbauarbeiten das Kulturzentrum<br />

André-Malraux und das Kongresszentrum<br />

der Stadt. In dem Viertel trifft man aber auch auf studentisches<br />

Leben.<br />

Denn Chambéry ist dank der 1979 gegründeten Université<br />

de Savoie, die außer in Chambéry auch einen Campus<br />

in Le Bourget-du-Lac und einen in Annecy-le-Vieux<br />

besitzt, eine durchaus junge und dynamische Stadt. Als<br />

Zentrum eines rund 113.000 Einwohner zählenden Ballungsraumes<br />

profitiert die Stadt von einer Dezentralisierungspolitik,<br />

in deren Rahmen zunehmend Kompetenzen<br />

an die lokalen Gebietskörperschaften übertragen werden,<br />

und dem allgemeinen Trend, wonach die Menschen wieder<br />

in die Städte ziehen. Nach der Vorhersage des nationalen<br />

Statistikinstituts INSEE soll die Bevölkerungszahl<br />

der Agglomeration von Chambéry von 2005 bis 2020 um<br />

15,9 Prozent auf 143.600 Einwohner ansteigen.<br />

Die Alpenstadt rüstet sich dafür mit ehrgeizigen Projekten,<br />

die sowohl das Leben der Menschen verbessern als<br />

auch die Attraktivität der Stadt steigern sollen. So wird<br />

zurzeit der Fluss Leysse wieder freigelegt, um aus einer<br />

autogerechten Rennpiste, unter der der Fluss seit den<br />

19<strong>50</strong>er-Jahren unterirdisch floss, wieder einen Ort des<br />

urbanen Flanierens zu machen. Für die dafür erarbeiteten<br />

Pläne konnte die Stadt im Oktober 2013 sogar einen<br />

Preis gewinnen – von der Fédération Patrimoine & Environnement<br />

und der Ligue Urbaine et Rurale. Die Juroren<br />

empfanden es als vorbildlich, wie Chambéry mit diesem<br />

Projekt versucht, ein Stück lebendige Stadt wiederentstehen<br />

zu lassen.<br />

Große Hoffnungen setzt man in Chambéry auch auf<br />

die geplante Hochgeschwindigkeitsbahntrasse, die von<br />

Lyon nach Turin gebaut werden soll und die die Fahrzeit<br />

zwischen den beiden Städten von vier auf zwei Stunden<br />

halbieren wird. Chambéry liegt entlang der geplanten<br />

Streckenführung und wird dadurch seine Funktion als<br />

40 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Honfleur<br />

Rouen<br />

A26/E17<br />

Saarbrüc<br />

Caen A13/E46<br />

A13/E5<br />

A16<br />

Evreux<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

Angers<br />

Alençon<br />

Le Mans<br />

A11/E<strong>50</strong>1<br />

A86/E60<br />

Monts<br />

wichtiger Verkehrsknotenpunkt in den PARIS Alpen weiter ausbauen<br />

können.<br />

Versailles<br />

A28/E402<br />

Dreux<br />

Ob und wann die Züge jemals durch die Alpen rasen<br />

werden, ist jedoch noch nicht endgültig entschieden. A6/E15 Immerhin<br />

hat das Europäische Chartres Parlament am 19. November<br />

A5/E54<br />

ein 23 Milliarden Euro schweres Investitionsbudget für<br />

A11/E<strong>50</strong><br />

europäische Verkehrsachsen beschlossen, wovon auch die<br />

Strecke von Lyon nach Turin A10/E5 profitieren soll. Einen Tag<br />

später, beim französisch-italienischen Gipfel, wurde der<br />

Orléans<br />

Wille zur Realisierung dieses für einige Umweltschützer<br />

wahnwitzigen<br />

A28/E<strong>50</strong>2<br />

Projektes ebenfalls unterstrichen.<br />

Dass man in Chambéry an große Projekte glaubt,<br />

Blois<br />

zeigt ein weiteres Beispiel: Chambord Damit die Touristen auf dem<br />

A10/E5-E60<br />

Weg in die Skigebiete nicht Cheverny wie heute an der Stadt vorbeifahren<br />

oder Tours maximal Chenonceau für einen Zwischenstopp A71/E9 bleiben,<br />

A85<br />

denkt man über den Bau einer Seilbahn von Chambéry<br />

zum Skigebiet A10/E5 Savoie-Grand-Revard nach. Bourges Heute braucht<br />

man rund 25 Minuten mit dem Auto in diese Hochburg<br />

Sens<br />

Reims<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

A4<br />

Metz Sarreguemines<br />

des Langlaufskis nördlich von Chambéry. Ob A31/E21-E23 eine solche<br />

Seilbahn aber wirklich eines Tages existieren wird, Nancy hängt<br />

auch davon ab, ob man ein tragfähiges Modell für die Betriebskosten<br />

findet. Eine Studie aus dem Jahre 2011 geht<br />

A26/E17<br />

davon aus, dass der Betrieb der Seilbahn mit immerhin 1,5<br />

Millionen Troyes Euro pro Jahr zu Buche schlagen wird.<br />

Doch Chambéry ist schon heute eine der am meisten<br />

verschuldeten Kommunen A5/E17-E54 des Landes. A31/E21-E23 Mit einer Schuldenlast<br />

von 2.189 Euro pro Einwohner steht die Stadt im<br />

landesweiten Ranking an 18. Stelle der Kommunen mit<br />

den höchsten Châtillon-sur-Seine Schulden. Vergleichbaren Städten geht es<br />

Auxerre<br />

mit einer durchschnittlichen Schuldenlast von 1.213 Euro<br />

pro Einwohner<br />

A6/E15<br />

entschieden besser.<br />

A31/E17-E21<br />

Aber auch ohne Seilbahn ins nächste Skigebiet wissen<br />

Vézelay Avallon Flavigny<br />

Kenner schon heute, dass die alte Hauptstadt Savoyens<br />

Dijon<br />

A38<br />

mehr als einen kurzen Zwischenstopp verdient.<br />

Besançon<br />

Nicht<br />

nur, weil hier am 14. Juni 1860 Geschichte geschrieben<br />

wurde.<br />

Beaune<br />

France<br />

Colm<br />

Mulhous<br />

A36/E6<br />

Belfort<br />

smond<br />

Niort<br />

10<br />

/A10<br />

/E72<br />

Angoulême<br />

Poitiers<br />

<br />

Aus dem deutschsprachigen Raum<br />

erreicht man Chambéry über Genf<br />

und Annecy. Die Stadt liegt direkt<br />

an der Autobahn von Annecy nach<br />

Grenoble.<br />

Chambéry …<br />

… Berlin 1.200 km … Hamburg 1.1<strong>50</strong> km<br />

… Köln 825 km … Limoges München 675 km<br />

… Wien 1.090 km<br />

… Zürich 364 km<br />

Der Flughafen von Chambéry wird<br />

nächs ten aus dem deutsch sprachigen<br />

Raum angeflogenen Flughäfen<br />

sind in Lyon und Genf.<br />

Montluçon<br />

Es gibt keine direkten Zugverbin dungen<br />

aus A71/E11 dem deutschsprachigen<br />

Raum nach Chambéry. Die Stadt<br />

französisch-italienischen<br />

Grenze gilt als höchster<br />

Sie ist 335<br />

Kilometer lang<br />

Frankreichs Orange schaffen würde. Sein<br />

A51/E712<br />

Triumphzug über Grasse, Castellane,<br />

A9/E15<br />

Gipfel Europas. Ein<br />

A75/E11und führt von<br />

Digne-les-Bains, Avignon Sisteron Apt und Gap<br />

Urlaub im Umkreis<br />

Saint-Guilhemle-Désert<br />

durch die<br />

A54/E805 die Strecke an einem Tag bewältigen.<br />

Cannes quer<br />

dauerte nur sieben Tage. Heute lässt sich<br />

Nîmes<br />

dieses majestätischen<br />

A7/E15<br />

Berges verspricht<br />

Lodève<br />

Alpen bis nach Arles Mehr Spaß macht Aix-en- es aber, sich Zeit zu<br />

Toulouse<br />

Provence<br />

pures Wintersportvergnügen. Sechs Dinge, Grenoble: die Route Napoleon. MontpellierDie<br />

lassen und ein paar Zwischenstopps für<br />

A9/E15<br />

die man bei einer Reise zum Dach des Straße ist mehr als nur eine touristische Erkundungen rechts und links der A8/E80 Strecke<br />

A55<br />

Bézier<br />

A52<br />

Kontinents nicht verpassen sollte.<br />

Strecke. Auf diesen Kilometern hat<br />

einzuplanen.<br />

A57<br />

Narbonne<br />

Marseille A<strong>50</strong><br />

Toulon<br />

INFORMATIONEN ZUR BESTELLUNG A81/E80 DIESER UND ANDERER AUSGABEN FINDEN SIE AUF SEITE 90.<br />

Limoux<br />

ist ans Clermont- französische TGV-Netz angeschlos<br />

Ferrand sen.<br />

A72/E70<br />

A89/E70 Puy de Dôme<br />

A75/E11<br />

www.chambery-tourisme.com<br />

le Mont-Dore<br />

St.-Etienne<br />

Chambéry Tourisme & Congrès<br />

fast nur von Großbritannien aus ange<br />

flo gen. Périgueux Flüge aus dem deutschsprach<br />

i gen Raum nach Brive-la-Gaillarde<br />

Cham béry<br />

73000 Chambéry<br />

Tulle<br />

5bis, place du Palais de Justice<br />

A89/E70<br />

gibt es nicht. Die Stadt steht Beaulieu-sur-Dordogne<br />

auch<br />

Telefon: +33 (0)4 79 33 42 47<br />

nicht im Flugplan von Air France. Die Aurillac<br />

Sarlat-le-Canéda<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 31<br />

A20/E9<br />

Montblanc: Alpine Winterfreuden<br />

Der Montblanc an der<br />

LESETIPPS FÜR AUSFLÜGE IN DIE UMGEBUNG<br />

Epernay Châlons-en-<br />

Champagne<br />

Andorra<br />

A71/E11<br />

France<br />

Céret<br />

Perpignan<br />

A9/E15<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 49<br />

Route Napoleon: Einmal<br />

quer durch die Alpen<br />

Collioure<br />

Cluny<br />

A6/E15<br />

Lyon<br />

Chalon-sur-Saône<br />

France<br />

A7/E15<br />

Valence<br />

A43/E70<br />

A49/E713<br />

Crest<br />

Saillans<br />

Die<br />

Grenoble<br />

Schweiz<br />

Lausanne<br />

Genève<br />

Annecy<br />

Chambéry<br />

Gap<br />

sich entschieden, ob es Napoleon<br />

Bonaparte nach seiner Verbannung<br />

nach Elba noch einmal an die Spitze<br />

Briançon<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 41<br />

Cann<br />

A8/E8<br />

R<br />

Can<br />

su


UNTERWEGS IN FRANKREICH Hotel<br />

Petit Hôtel Confidentiel<br />

Design-Hotel mit sechs Zimmern<br />

Es ist nicht ganz einfach, das « kleine vertrauliche<br />

Hotel », wenn man den Hotelnamen wörtlich<br />

übersetzen würde, zu finden. Wenn man mit dem<br />

Auto anreist, sollte man sich darauf einstellen, dass es keine<br />

herrschaftliche Vorfahrt für die Hotelgäste gibt. Da<br />

die Herberge versteckt in einer autofreien Gasse der Altstadt<br />

von Chambéry liegt, muss man sein Fahrzeug in einer<br />

freien Parklücke auf der Straße um die Ecke – wenn<br />

man Glück hat – oder im nahegelegenen öffentlichen<br />

Parkhaus abstellen. Doch auch zu Fuß ist es nicht ganz<br />

einfach, den Eingang des Hotels von Weitem gleich zu<br />

erkennen. Das Petit Hôtel Confidentiel gibt sich nach<br />

außen so diskret, dass man gut daran tut, die genaue<br />

Adresse zu kennen.<br />

Nachdem man an einer Klingel geläutet hat, öffnet<br />

sich eine große Tür zu einem schmalen Innenhof. Dort<br />

wird man meist von der Inhaberin persönlich begrüßt, was<br />

einen schnell alle Mühen der Anreise vergessen lässt. Die<br />

34-jährige Charlotte Reyes-Million hat sich mit ihrem<br />

zwölf Jahre älteren Mann Jérôme Reyes-Rivet mit diesem<br />

Haus einen Traum erfüllt. « Die Schwester meines Vaters<br />

besaß ein Hotel am Ufer des Lac du Bourget. Ich hatte<br />

schon früh den Wunsch, eines Tages selbst ein Hotel zu<br />

betreiben. Außerdem wollten mein Mann und ich gerne<br />

etwas gemeinsam kreieren », erzählt<br />

die Hotelbesitzerin, wenn man sie<br />

nach der eigenen Motivation befragt.<br />

Jérôme war zuvor Geschäftsmann<br />

im Automobilsektor. Charlotte besaß<br />

eine touristische Ausbildung. Ihr<br />

gemeinsames Abenteuer begann mit<br />

einer einzigen Suite, für die sie einen<br />

vollständigen Hotelservice anboten.<br />

Daher stammt auch noch der Name<br />

des Hotels, den sie längst haben<br />

schützen lassen. Danach entdeckten<br />

sie dieses Haus in der Rue de la<br />

Trésorerie unweit des Schlosses der<br />

Herzöge Savoyens, wo sie drei neue<br />

Suiten eröffnen konnten. Zwei weitere<br />

<br />

Petit Hôtel Confidentiel<br />

10, rue de la Trésorerie<br />

73000 Chambéry<br />

Telefon: +33 (0)4 79 26 24 17<br />

<br />

www.petithotelconfidentiel.com<br />

EZ ab 120 Euro, DZ ab 170 Euro<br />

<br />

6 Zimmer, WLAN<br />

folgten, nachdem sie weitere Apartments in dem Haus umwandeln<br />

konnten. Insgesamt sechs Einheiten stehen zurzeit<br />

zur Auswahl. Allerdings bauen sie bereits den Dachboden<br />

des Hauses für zwei weitere Zimmer aus. Stück für Stück<br />

wächst das Petit Hôtel Confidentiel also, ohne dabei den<br />

Charme eines winzigen Boutique-Hotels zu verlieren.<br />

Auch die Gemeinschaftsflächen konnten die beiden,<br />

die in der Region seit ihrer Kindheit verwurzelt sind, weiterentwickeln.<br />

In einer alten Buchhandlung, in der einst<br />

Jean-Jacques Rousseau seine Bücher kaufte, befindet sich<br />

inzwischen die Rezeption. Charlotte erinnert sich noch<br />

daran, wie sie früher manchmal stundenlang in der Kälte<br />

draußen ausharren musste, um auf Gäste zu warten,<br />

die keine Mobilfunknummer hinterlegt hatten: « Einige<br />

schüttelten damals den Kopf über unser Konzept. »<br />

Aber nicht nur das Konzept ist erstaunlich. Die Zimmer<br />

sind es genauso. Zwar sucht man im Petit Hôtel<br />

Confidentiel vergeblich nach einem Fahrstuhl, um sein<br />

Gepäck aufs Zimmer zu bekommen. Dafür bringt der<br />

Hausherr die Koffer gerne persönlich nach oben. Die<br />

Freude nach dem Betreten der Suiten könnte größer<br />

kaum sein: In einem Land wie Frankreich, wo man sich<br />

in manchen Hotelzimmern kaum bewegen kann, so klein<br />

sind sie, bietet dieses Hotel Platz im Übermaß. Schon die<br />

kleinste Einheit kann 28 Quadratmeter aufweisen. Die<br />

« Grande Suite » misst gar stolze 52 Quadratmeter. Dies<br />

alles zu einem Preis, der nicht weit über einem Standardmittelklassehotel<br />

liegt.<br />

Ebenso erfreulich ist der Einrichtungsstil. Modernes<br />

Design, harmonische dezente Farben, ultramoderne Bäder<br />

und raffinierte Ausstattungsdetails machen das Petit<br />

Hôtel Confidentiel zu einem perfekten Design-Hotel.<br />

Trotzdem erwartet einen keine kalte<br />

Atmosphäre. Jedes Zimmer und jede<br />

Suite sind individuell eingerichtet, sie<br />

folgen aber dem gleichen geschmackvollen<br />

Grundstil. In anderen Hotels<br />

im Land würde man für soviel Platz<br />

und für ein solches Design locker das<br />

Doppelte zahlen müssen.<br />

Das Petit Hôtel Confidentiel in<br />

der Altstadt von Chambéry ist ein<br />

echter Geheimtipp für alle, die etwas<br />

Besonderes suchen. Charlotte und<br />

ihr Mann sind mit ihren Ideen zum<br />

Glück noch lange nicht am Ende.<br />

Denn neben dem Ausbau des Dachbodens<br />

kümmern sie sich gerade um<br />

die Klassifizierung ihres Hotels. Nicht weniger als fünf<br />

Sterne streben die beiden an. Wenn man Charlotte fragt,<br />

ob das nicht ein wenig zu ambitioniert sei, antwortet sie<br />

in ihrer gewohnt lockeren und fröhlichen Art: « Bisher<br />

waren wir nicht klassifiziert. Deshalb hatten wir keine<br />

Sterne. Jetzt gehen wir eben von null auf fünf Sterne in<br />

einem Rutsch. » Verdient hätte es das Petit Hôtel Confidentiel<br />

auf jeden Fall.<br />

42 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 43


Raritäten<br />

zum Nachbestellen<br />

Um das Erscheinen der <strong>50</strong>. Ausgabe unseres Magazins zu<br />

feiern, öffnen wir das redaktionseigene Archiv und bieten<br />

die letzten Exemplare längst vergriffener Ausgaben zum<br />

Nachbestellen an. Eine einmalige Chance für alle Sammler<br />

und Frankreichfans.


Ausgabe <strong>Nr</strong>. 1<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 2<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 3<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 4<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 5<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 6<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 7<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 8<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 9<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 10<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 11<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 12<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 13<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 14<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 15<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 16<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 17<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 18<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 19<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 21<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 22<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 24<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 25<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 26 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 27<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 30<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 33<br />

Bestellen Sie, so lange der Vorrat noch reicht:<br />

AVZ GmbH • Storkower Straße 127a • 10407 Berlin • Per Telefon: +49 (0)30 / 42 80 40 40<br />

Werbecode: N<strong>50</strong>/14<br />

ich bestelle die folgende(n) Ausgabe(n) von Frankreich erleben<br />

für 4,90 € pro Heft zzgl. Ver sand kos ten pauschale. Diese beträgt<br />

innerhalb Deutschlands 1,00 € fürs erste Heft und 0,<strong>50</strong> €<br />

für je des weitere Heft. Andere Länder: 2,00 € fürs erste Heft und 1,00 € für<br />

jedes weitere Heft. Angebot gilt nur, solange der Vorrat einer Ausgabe reicht.<br />

DEN BESTELLPREIS<br />

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belasten Sie bitte meiner Kreditkarte:<br />

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MasterCard<br />

Kartennummer Gültig Monat/Jahr Prüfziffer<br />

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ziehen Sie bitte von meinem Bankkonto ein<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 01<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 15<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 02<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 16<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 03<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 17<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 04<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 18<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 05<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 19<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 06<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 21<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 07<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 22<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 08<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 24<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 09<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 25<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 10<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 26<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 11<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 27<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 12<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 30<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 13<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 33<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 14<br />

Vorname / Name<br />

Straße<br />

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Land<br />

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Ich ermächtige die AVZ GmbH, Storkower Straße 127a, 10407 Berlin,<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer DE39Z0200000080844 den<br />

Bestellpreis von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir gesondert mitgeteilt.<br />

Datum, Unterschrift<br />

Diese Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Aboservice<br />

schriftlich ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.


UNTERWEGS IN FRANKREICH Gonfaron<br />

GONFARON<br />

Ein Eldorado<br />

46 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


für Schildkröten<br />

Das Departement Var ist bekannt für seine touristischen Hotspots wie<br />

Saint-Tropez, Bormes-les-Mimosas oder die Iles d’Hyères. Viel weniger<br />

bekannt ist dagegen, dass das Departement noch eine der wenigen<br />

Gegenden Europas ist, in der Landschildkröten in freier Natur leben. In<br />

Gonfaron am nördlichen Rand des Massif des Maures gibt es sogar ein<br />

Schildkrötendorf, das sich um den Schutz und die Erforschung dieser<br />

Reptilien kümmert. Die Einrichtung verbindet Tourismus und Forschung<br />

auf elegante Weise.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 47


UNTERWEGS IN FRANKREICH Gonfaron<br />

Impressionen aus dem Schildkrötendorf, in<br />

dem nicht nur heimische Schildkröten leben.<br />

S. 46/47: Auch wenn es nicht so aussieht,<br />

diese Schildkröte ist eine Skulptur.<br />

Die Franzosen gelten als die Europameister, wenn es<br />

um den Besitz von Haustieren geht. Einer von<br />

zwei Franzosen hält zu Hause eine Katze oder besitzt<br />

einen Hund. Doch die Liebe zum Haustier geht noch<br />

weiter: Fast eine Million Franzosen teilt den eigenen Lebensraum<br />

mit einem Reptil, also einer Schlange, einer Eidechse,<br />

einem Chamäleon oder einer Schildkröte.<br />

Der Trend zu außergewöhnlichen Haustieren hat sich<br />

den letzten Jahren immer mehr verstärkt, was Behörden<br />

und Ordnungshüter mit Sorge beobachten. Denn so<br />

kommt es manchmal vor, dass Schlangen oder Krokodile<br />

im öffentlichen Abwassersystem gefunden werden, die<br />

zuvor von ihrem Besitzer fahrlässig ausgesetzt wurden<br />

– entweder aus Bequemlichkeit oder weil ein ausgewachsenes<br />

Reptil plötzlich als Bedrohung im eigenen Heim<br />

angesehen wird.<br />

Unter den Reptilien, die als Haustiere gehalten werden,<br />

bilden die Schildkröten glücklicherweise eine sehr<br />

friedliche Spezies. Dies ist sicherlich auch einer der Gründe<br />

dafür, warum diese Tiere in letzter Zeit einen richtigen<br />

Verkaufsboom erleben. Fast alle Tierhandlungen, die übrigens<br />

selbst immer zahlreicher im Land werden, haben<br />

heute Schildkröten im Sortiment.<br />

Gleichzeitig ist die Situation der Schildkröte in<br />

Frankreich und Europa paradox. Auf der einen Seite wird<br />

sie als tierischer Begleiter im Leben der Menschen immer<br />

beliebter, was der kommerzielle Erfolg beweist. Auf der<br />

anderen Seite sind in freier Natur lebende Schildkröten<br />

auf europäischen Boden immer stärker in ihrem Lebensraum<br />

bedroht.<br />

Immerhin zählt Frankreich noch zu den wenigen Ländern<br />

auf dem Kontinent, wo Schildkröten in wilder Form<br />

vorkommen. Zusammen mit kleinen Gebieten in Spanien<br />

und Italien bildet das Land die Heimat für die Testudo hermanni<br />

hermanni Gmelin, die westliche Rasse der Griechischen<br />

Landschildkröte. Die im ausgewachsenen Zustand<br />

gerade einmal 18 bis 20 Zentimeter große Schildkröte<br />

ist die in Europa gleichzeitig am meisten bedrohte Gattung.<br />

Die International Union for Conservation of Nature<br />

(IUCN), eine internationale Nichtregierungsorganisation,<br />

die sich dem Natur- und Artenschutz verpflichtet hat und<br />

die « Rote Liste gefährdeter Arten » erstellt, hat die Testudo<br />

hermanni hermanni Gmelin auf diese Liste gesetzt. Ein<br />

Fakt, der bei aller entflammten Leidenschaft für Schildkröten<br />

leider nicht nur in Frankreich zu oft ignoriert wird.<br />

Da durch die zunehmende Zersiedlung der Landschaft<br />

die Lebensräume immer kleiner werden, trifft man<br />

diese Schildkröte heute in Frankreich nur noch in einem<br />

schmalen Dreieck zwischen Hyères, Fréjus und Draguignan<br />

im südfranzösischen Departement Var sowie an den<br />

Küsten Korsikas an. Nach Expertenmeinung ist die Population<br />

im Pays des Maures im Umkreis von Le Cannetdes-Maures,<br />

Les Mayons, Vidauban und Collobrières am<br />

größten.<br />

48 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


In dieser Gegend ist auch ein großer Schildkrötenliebhaber<br />

und einer der größten Experten auf diesem Gebiet<br />

aktiv: Bernard Devaux. Der Naturschützer setzt sich seit<br />

langem für den Schutz dieser bedrohten Spezies ein. Die<br />

Anfänge seines Engagements reichen bis in die 1980er-<br />

Jahre zurück. Damals drehte Bernard Devaux Filme über<br />

Schlangen. Dabei entdeckte er eine Doktorarbeit über<br />

Schildkröten. Das Thema fesselte ihn so sehr, dass er mit<br />

dem Verfasser der Arbeit Kontakt aufnahm und sich mit<br />

ihm anfreundete. 1986 gründeten beide eine Schutzstation<br />

für Schildkröten, die « Station d’Observation et de Protection<br />

des Tortues et de leurs Milieux », kurz SOPTOM.<br />

Die Einrichtung sollte für das Überleben dieser letzten<br />

wilden Schildkrötenart auf französischem Boden sorgen.<br />

Zwei Jahre später, 1988, eröffneten sie in Gonfaron am<br />

Fuße des Massif des Maures, also inmitten des Lebensgebietes<br />

der Schildkröten im Departement Var, ein « Village<br />

des Tortues », ein Schildkrötendorf. Es handelt sich dabei<br />

um einen für Besucher offenen Ort, der die Öffentlichkeit<br />

für diese Tiere und deren Überleben sensibilisieren soll,<br />

wo aber auch die Schildkröten erforscht und kranke Tiere<br />

behandelt werden.<br />

In all den Jahren seit dem Beginn dieser Arbeit hat<br />

Bernard Devaux seine Leidenschaft für Schildkröten<br />

nicht verloren. Sobald er von den Reptilien spricht, glänzen<br />

seine Augen. « Man muss sich klar machen, dass die<br />

Schildkröte das älteste Wirbeltier auf der Erde ist. Die<br />

Schildkröte existiert seit 230 Millionen Jahren! », berichtet<br />

er völlig begeistert. « Außerdem ist es eine absolut<br />

friedliche Tierart. Schildkröten kennen keine Aggressivität,<br />

obwohl einige große Exemplare, die 300 Kilogramm<br />

oder mehr wiegen, mit ihren Pfoten theoretisch Menschen<br />

ohne Probleme angreifen könnten. » Besonders ärgert sich<br />

der Tierliebhaber darüber, dass diese Tierart, die so viel<br />

überlebt hat, nun durch den Menschen vom Aussterben<br />

bedroht ist: « Dagegen müssen wir kämpfen! »<br />

Jeden Tag läuft Bernard Devaux die Alleen seines<br />

« Dorfes » entlang. In großen Gehegen nehmen die<br />

Schildkröten ein Sonnenbad. Insgesamt leben 1.600 Tiere<br />

in der Anlage, die aus der ganzen Welt kommen, denn<br />

in der Station leben nicht nur Exemplare, die hier heimisch<br />

sind. Doch trotz der hohen Anzahl wird jede einzelne<br />

Schildkröte liebevoll umsorgt. Sieben permanente<br />

Mitarbeiter und rund 120 Freiwillige und Forscher, die<br />

ebenfalls von überall auf der Welt herkommen, kümmern<br />

sich darum.<br />

Um genügend Mithelfer muss sich die Station nicht<br />

sorgen. Für viele Tierliebhaber ist Gonfaron inzwischen<br />

so etwas wie die Hauptstadt der Schildkröten geworden.<br />

« Wir haben uns ein gutes Image erarbeitet », sagt Bernard<br />

Devaux, wenn man ihn nach seiner Rekrutierungsstrategie<br />

fragt. « Wir waren damals Wegbereiter. Unsere Idee,<br />

mit diesem Dorf die Öffentlichkeit für die Bedürfnisse<br />

der Schildkröten zu sensibilisieren und durch den Verkauf<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 49


UNTERWEGS IN FRANKREICH Gonfaron<br />

Links: In der Klinik<br />

der Station werden<br />

pro Jahr rund<br />

300 Patienten<br />

behandelt. Rechts:<br />

Bernard Devaux.<br />

Rechte Seite: Eine<br />

frisch verarztete<br />

Schildkröte.<br />

von Eintrittskarten gleichzeitig Gelder für notwendige<br />

Projekte zu sammeln, war damals neu. »<br />

Wenn man sich in dem Schildkrötendorf umschaut,<br />

wird einem schnell klar, dass eine solche Station einen<br />

gewissen Finanzbedarf hat. Allein der Unterhalt der zwei<br />

Hektar großen Fläche kostet Geld. Das Gelände wurde<br />

der Station von der Gemeinde übertragen. Bernard Devaux<br />

weiß das sehr zu schätzen. « Niemals hätten wir uns<br />

ein solches Grundstück an dieser Stelle leisten können »,<br />

gibt er offen zu.<br />

Ein glücklicher Umstand ist dabei, dass auch das weitere<br />

Umfeld geschützt ist. Das Naturreservat des Massif<br />

des Maures, in dem sich die Station befindet, umfasst<br />

insgesamt 5.<strong>50</strong>0 Hektar. Im Schildkrötendorf sind deshalb<br />

aus Naturschutzgründen feste Bauten untersagt. Das<br />

macht die Arbeit manchmal zwar komplizierter, doch<br />

Bernard Devaux und sein Team akzeptieren diese Einschränkung<br />

gerne. Es ist ein Preis, den sie gerne zahlen,<br />

um mitten im Lebensraum der Schildkröten zu sein.<br />

Durch die Arbeit der Station weiß man, dass um die<br />

80.000 Schildkröten in der Gegend leben sollen. Dies<br />

hört sich auf den ersten Blick viel an. Wissenschaftler wissen<br />

aber, dass es zu wenige für den Arterhalt sind, da sich<br />

die Tiere zu selten begegnen, um sich fortzupflanzen.<br />

Das Schildkrötendorf erforscht aber nicht nur den<br />

umliegenden Lebensraum der Schildkröten. Es setzt<br />

sich auch aktiv für dessen Erhalt ein. Zusammen mit<br />

anderen Umweltschutzorganisationen kämpft man gegen<br />

die Zerstörung vorhandener Naturräume. « Seitdem<br />

es uns gibt, konnten wir den Bau von zwei Golfplätzen<br />

und die Ausweisung eines Gewerbegebietes verhindern »,<br />

erzählt Bernard Devaux mit Stolz. Dabei ist der Schildkrötenliebhaber<br />

alles andere als ein verträumter Idealist.<br />

Er weiß, wie wichtig die touristische und wirtschaftliche<br />

Entwicklung seiner Heimat ist. Er selbst trägt sogar<br />

dazu bei, denn seine Station ist zu einer der wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten der Gegend und einer der meist besuchten<br />

Attraktionen im Departement geworden.<br />

Die stärkste Bedrohung für den Lebensraum der<br />

Schildkröten ist unverändert die zunehmende Urbanisierung<br />

und Zersiedlung der Gegend. Doch das ist nicht das<br />

einzige Problem. Die Sache ist viel komplexer. So bedrohen<br />

die häufig vorkommenden Waldbrände in der Region<br />

nicht nur Menschen, sondern auch die Reptilien. Aber<br />

auch wenn es nicht brennt, ist dies nicht unbedingt positiv<br />

für die Schildkröten.<br />

Viele Maßnahmen, die zum Schutz gegen Waldbrände<br />

ergriffen werden, schaden den Reptilien ebenfalls. Mit der<br />

Zerstörung des Unterholzes, was im Kampf gegen Waldbrände<br />

notwendig ist, vernichtet man wichtige Rückzugsräume<br />

und Verstecke der Schildkröten. Außerdem<br />

werden sie bei den Arbeiten zur Vorbeugung von Feuern<br />

versehentlich getötet oder verletzt. Es ist deshalb nicht<br />

einfach, das richtige Verhältnis zwischen dem Schutz gegen<br />

Waldbrände, die für die Umwelt ebenfalls schädlich<br />

sind, also bekämpft werden müssen, und dem Schutz der<br />

Lebensräume der Schildkröten zu finden.<br />

Zu diesem Problem kommen weitere: Gerade junge<br />

<strong>50</strong> · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Schildkröten bis zum Alter von fünf, sechs Jahren haben<br />

noch natürliche Feinde, etwa Füchse, Elstern oder andere<br />

Greifvögel. Manche Schildkröten werden von Traktoren<br />

oder Autos überfahren. Sogar durch Rasenmäher passieren<br />

Unfälle. Außerdem sammeln einige Menschen, wenn<br />

sie in freier Natur auf eine Schildkröte stoßen, das Tier<br />

einfach ein. Eine Plage, gegen die das Schildkrötendorf<br />

seit langem kämpft.<br />

Ein wichtiger und einer der interessantesten Bestandteile<br />

des Schildkrötendorfes ist eine Klinik für verletzte<br />

Tiere. Gerade Kinder lieben es, den Tierpflegern bei ihrer<br />

Arbeit zuzuschauen. In die Klinik kommen Schildkröten,<br />

die unter einen Rasenmäher geraten sind oder von einem<br />

Hund angegriffen wurden. « Wir haben um die 300 Patienten<br />

pro Jahr », erklärt Bernard Devaux. In Gonfaron hat<br />

man sogar eine Art Schönheitschirurgie für Schildkröten<br />

erfunden. Mit Polyester kann man einen beschädigten<br />

Panzer ausbessern. Der Vorteil: Nach zwei, drei Jahren,<br />

wenn alles verheilt ist, löst sich die Prothese von alleine<br />

ab. Eine Methode, die inzwischen weltweit kopiert wird.<br />

Im Schildkrötendorf geht es darüber hinaus um Aufklärung.<br />

Dies zeigt sich auch an den vielen Informationstafeln<br />

entlang der Wege. Auch auf Deutsch wird auf diesen<br />

Schildern der Besucher an die Hand genommen, insbesondere<br />

Kinder sollen möglichst viel über diese Reptilien<br />

lernen. So erfährt man zum Beispiel, dass – selbst wenn<br />

es oft anders heißt – Schildkröten nicht gerne eingesperrt<br />

sind. Die Tiere brauchen Freiheit. Ebenso ist die weit verbreitete<br />

Annahme falsch, dass man einer auf dem Panzer<br />

liegenden Schildkröte helfen soll. Eine umgekippte Schildkröte<br />

schafft es von ganz alleine, wieder auf die Pfoten zu<br />

kommen. Ohnehin soll man Schildkröten nicht anfassen.<br />

Als Besucher kann man im Schildkrötendorf frei herumlaufen.<br />

Oftmals sind die Wege auf Stelzen angelegt,<br />

damit die Tiere und die Landschaft geschützt werden.<br />

Ob eine Schildkröte in einem Gehege unter freiem Himmel<br />

oder einem Gewächshaus lebt, hängt von der Art ab.<br />

Eine sehr beliebte Zeit bei Besuchern und natürlich eine<br />

wichtige Periode für das Team der Station ist Mai bis Juli,<br />

wenn Eiablagezeit ist. Die ersten Jungen schlüpfen Anfang<br />

September. Durch die Wiedereingliederung junger<br />

Schildkröten in die freie Natur können lokale Populationen<br />

gestärkt werden. Man setzt die Tiere sowohl im<br />

Massif des Maures als auch in anderen Gegenden wie der<br />

Ile du Levant aus. Letztes Jahr wurden zudem rund <strong>50</strong><br />

Schildkröten in freier Natur mit einem Sender ausgestattet.<br />

Dadurch kann die Forschungsstation das Leben der<br />

Tiere besser verfolgen. Das alles findet im Rahmen des<br />

europäischen Programms LIFE statt.<br />

Durch den Mut und das Engagement von Bernard<br />

Devaux und seinem Team kann vielleicht verhindert<br />

werden, dass die Testudo hermanni hermanni Gmelin eines<br />

Tages ganz aus dem Departement Var verschwindet. Das<br />

Schildkrötendorf leistet dafür jedenfalls einen wichtigen<br />

Beitrag. Mit einem Besuch unterstützt man diese wertvolle<br />

Arbeit. So lässt sich Spaß und Nutzen miteinander<br />

verbinden. Ein Tourismus, der nachhaltiger nicht sein<br />

könnte.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 51


Limoges<br />

UNTERWEGS IN FRANKREICH Gonfaron<br />

A89/E70<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

A75/E11<br />

le Mont-Dore<br />

Puy de Dôme<br />

A72/E70<br />

Lyon<br />

St.-Etienne<br />

A43/E70<br />

Chambéry<br />

A89/E70<br />

Périgueux<br />

Tulle<br />

<br />

Aus den meisten Brive-la-Gaillarde<br />

Gegenden Deutschlands,<br />

Österreich und der Schweiz<br />

Beaulieu-sur-Dordogne<br />

führt der kürzeste Weg an Aurillac die westliche<br />

Côte Sarlat-le-Canéda d’Azur und de ren Hinter<br />

land über Nord italien. Al ter na tiv<br />

ge langt man über das Rhône-Tal<br />

dort hin. Gon fa ron liegt am nörd lichen<br />

Rand des Massif des Mau res unweit<br />

der Autobahn A57 von Tou lon in<br />

Richt ung Nizza, die man an der Ausfahrt<br />

<strong>Nr</strong>. 11 verlässt. Von dort geht es<br />

über die D97 direkt nach Gon fa ron.<br />

Gonfaron …<br />

… Berlin 1.<strong>50</strong>0 km … Hamburg 1.554 km<br />

Toulouse<br />

… Köln 1.093 km … München 916 km<br />

… Wien 1.247 km … Zürich 700 km<br />

Der nächste Flughafen ist in Toulon. Narbonne<br />

Di rekt flüge aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz nach<br />

A81/E80<br />

Limoux<br />

Toulon<br />

France<br />

gibt es nicht. Air France bindet die Hafen<br />

stadt über Paris an den deutschsprach<br />

igen Raum an. Alter na tiv bieten<br />

sich die Flughäfen von Nizza<br />

Perpignan<br />

und<br />

Andorra<br />

Céret<br />

Mar seille an, die über Nonstop-Flüge<br />

aus dem deutsch sprachigen Raum<br />

ver fügen.<br />

Valence<br />

Es gibt keine direkten Zugverbin dungen<br />

aus dem deutschsprachigen<br />

Crest<br />

A7/E15<br />

Raum an die Côte d’Azur. Von Frankfurt<br />

a.M. verkehrt aber ein TGV über<br />

Mann heim, Karlsruhe und Baden-Baden<br />

nach Marseille. Von Mar seille er-Orangreicht<br />

man Gonfaron mit ein mal igem<br />

A9/E15<br />

Um A75/E11 steigen.<br />

Avignon<br />

Nîmes<br />

www.villagetortues.com A54/E805<br />

Lodève<br />

Arles<br />

Le village Montpellier des tortues<br />

A9/E15<br />

Quartier Les Plaines<br />

Bézier<br />

83590 Gonfaron<br />

Telefon: +33 (0)4 94 78 26 41<br />

Täglich 9.00 – 19.00 Uhr<br />

A9/E15(im Winter bis 18.00 Uhr)<br />

10,00 Euro, ermäßigt 6,00 Euro<br />

Collioure<br />

A49/E713 Grenoble<br />

Briançon<br />

Die<br />

Saillans<br />

Gap<br />

A51/E712<br />

Apt<br />

France<br />

Italien<br />

National de Prot-Cros, der gleichzeitig der älteste maritime<br />

Nationalpark Europas ist und sich über 700 Hektar Land und 1.300<br />

Hektar Wasser erstreckt. Dank dieses Status wird die Ile de Port-<br />

Cros besonders überwacht und geschützt, was sie bis heute trotz<br />

des Massentourismus entlang der Mittelmeerküste zu einem ganz<br />

besonderen Naturparadies macht.<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39<br />

Bormes-les-Mimosas: Wo Blumen wie Königinnen<br />

verehrt werden<br />

Bormes-les-Mimosas im südfranzösischen<br />

Departement Var ist einen Abstecher wert,<br />

denn der wenig bekannte Ort besitzt einen<br />

ganz besonderen Charme. Schon der<br />

Name klingt märchenhaft und erinnert an<br />

ein typisches Gewächs der Côte d‘Azur, die<br />

Mimose. Im deutschsprachigen Raum ist der Strauch jedoch eher<br />

als Akazie bekannt, denn als Mimose bezeichnet man hier die<br />

empfindlichen Pflanzen, die bei Berührung die Blätter hängen<br />

lassen. Menschen, Blumen und Blüten – das ergibt in Bormes eine<br />

einzigartige Symbiose. Darüber hinaus lohnt sich ein Bummel<br />

durch die kühlen, engen Gassen des mittelalterlichen Dorfes oder<br />

an einen der nahegelegenen, feinen Sandstrände.<br />

A7/E15<br />

Nice<br />

Aix-en-<br />

Cannes<br />

Provence<br />

A8/E80<br />

A8/E80<br />

A55 A52<br />

A57<br />

Marseille A<strong>50</strong><br />

Toulon<br />

Gonfaron<br />

AP7/E15<br />

Spanien LESETIPPS FÜR AUSFLÜGE IN DIE UMGEBUNG<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 36<br />

Domaine du Rayol: Die Geschichte eines<br />

ungewöhnlichen Parks<br />

Die Domaine du Rayol ist ein<br />

ganz besonderer Park, wie er<br />

an der Mittelmeerküste, wo die<br />

Immobilienentwickler einen unersättlichen<br />

Appetit auf Grundstücke haben, nur noch<br />

selten zu finden ist. Zwischen Le Lavandou und Cavalaire-sur-Mer,<br />

rund 20 Kilometer von Saint-Tropez entfernt gelegen, beherbergt<br />

der Garten Pflanzen aus Gegenden der ganzen Welt, in denen<br />

die klimatischen Bedingungen ähnlich der dieser Küste sind. Eine<br />

Reise durch mediterrane Landschaften auf einer Fläche von 20<br />

Hektar.<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 38<br />

Ile de Port-Cros: Kleine Trauminsel im Mittelmeer<br />

Die Ile de Port-Cros im Departement Var gehört<br />

zusammen mit den Schwesterinseln Ile<br />

de Bagaud, Ile du Levant und Ile de<br />

Porquerolles zum Archipel der Iles d‘Hyères.<br />

Seit 1963 beheimatet sie einen der ältesten<br />

Nationalparks des Landes, den Parc<br />

INFORMATIONEN ZUR BESTELLUNG DIESER UND ANDERER AUSGABEN FINDEN SIE AUF SEITE 90.<br />

52 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Frankreich digital erleben!<br />

Ab sofort können Sie das aktuelle Heft sowie ältere Ausgaben<br />

von Frankreich erleben auch in digitalisierter Form lesen. Erhältlich ist<br />

das Angebot für das iPad über den Kiosk von Apple oder im Internet<br />

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UNTERWEGS IN FRANKREICH La Grande-Motte<br />

RetrochiC<br />

LA GRANDE-MOTTE<br />

MittelmeeR<br />

AM<br />

Von vielen als Bausünde verschrien, ist La Grande-Motte südöstlich von Montpellier<br />

einer der wichtigsten Ferienorte entlang der Mittelmeerküste von Languedoc-Roussillon.<br />

Auf einer schmalen Landzunge zwischen Lagune und Meer gelegen, wurde der<br />

Urlaubsort auf dem Reißbrett geplant und ab Ende der 1960er-Jahre verwirklicht.<br />

Ist die Betonarchitektur aus der Epoche wirklich so hässlich, wie einige meinen?<br />

Ein Besuch vor Ort.<br />

54 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 55


UNTERWEGS IN FRANKREICH La Grande-Motte<br />

Als ich mich auf den Weg nach La Grande-Motte<br />

mache, bin ich mir nicht sicher, ob ich mich auf<br />

den Tag freuen oder mich lieber für diesen Reportageauftrag<br />

bemitleiden soll. Das meiste, was man über<br />

diesen Urlaubsort an der Mittelmeerküste liest, hört sich<br />

eher grausam an. Seit es diesen Ende der 1960er-Jahre<br />

künstlich geschaffenen Ferienort gibt, muss er sich mit<br />

einem nicht gerade schmeichelhaften Image herumschlagen.<br />

Schon im September 1970 berichtete der Spiegel unter<br />

der Schlagzeile « Besser woanders », dass der touristische<br />

Ausbau der Küste des Languedoc-Roussillon, wovon<br />

La Grande-Motte eines der zentralen Kernstücke war,<br />

ein Reinfall sei. Die Zeit stellte im Dezember 1987 fest:<br />

« La Grande-Motte wirkt wie ein Berg von aufgetürmten<br />

Schuhkartons, nur dass in den Kästen Menschen leben<br />

müssen ». 1998 formulierte es die Wochenzeitung sogar<br />

noch drastischer und riet eindeutig von einem Besuch ab:<br />

« Die Bausünden in dem Badeort muss man sich nicht unbedingt<br />

ansehen. »<br />

Die Liste negativer Schlagzeilen ließe sich fast beliebig<br />

lange fortsetzen und auch auf die Berichterstattung<br />

aus anderen Jahren und anderen Ländern ausdehnen.<br />

Egal, ob es um die deutschsprachigen Medien geht oder<br />

um Presseartikel aus Frankreich, Großbritannien oder<br />

anderswo, das Resümee ist meist ähnlich: Die Existenz<br />

von La Grande-Motte ist zwar ein Fakt, man muss die<br />

Ansammlung der Betonpyramiden aber nicht unbedingt<br />

besichtigen. Der Ferienort teilt damit das Schicksal anderer<br />

Urlaubsorte an der französischen und spanischen Mittelmeerküste,<br />

die aus dem Erdboden gestampft wurden,<br />

als der Massentourismus das Laufen lernte und man noch<br />

an die Ästhetik von Beton als Baumaterial glaubte.<br />

Man kann nicht behaupten, dass die Väter von La<br />

Grande-Motte dem Ferienort absichtlich die Last dieses<br />

zweifelhaften Images mit auf den Weg geben wollten.<br />

Die Architektur und das Konzept von La Grande-Motte<br />

entsprachen dem damaligen Zeitgeist. Sie galten sogar als<br />

visionär. Es ging nicht nur um Urlaub, sondern auch um<br />

ein wirtschaftliches und soziales Projekt.<br />

Denn damals, in den 1960er- und 1970er-Jahren, war<br />

Languedoc-Roussillon eine arme Gegend. 23 Prozent der<br />

örtlichen Bevölkerung lebten noch von der Landwirtschaft,<br />

gegenüber 16 Prozent im Landesdurchschnitt.<br />

Während die weiter östlich gelegene Côte d’Azur schon<br />

auf eine lange Tradition als Urlaubsziel zurückblicken<br />

konnte, mit der damit verbundenen Prosperität der örtlichen<br />

Tourismusindustrie, und auch Spaniens Mittelmeerküste<br />

immer mehr von sonnenhungrigen Urlaubern<br />

aus Mittel- und Nordeuropa entdeckt wurde, war die<br />

Mittelmeerküste des Languedoc-Roussillon eine sumpfige<br />

Landschaft, in der sich nur Mücken wohlfühlten. Der<br />

Tourismus existierte quasi nicht.<br />

Die französische Regierung in Paris wollte sich mit<br />

diesem Umstand nicht länger abfinden. Anstatt bis nach<br />

Spanien zu fahren, sollten die Touristen aus den kälteren<br />

Gegenden Europas schon auf französischem Boden<br />

haltmachen. 1963 wurde deshalb eine interministerielle<br />

Kommission eingesetzt, die sich zwei Jahre lang mit der<br />

Planung für eine touristische Nutzung des Küstenabschnitts<br />

zwischen der Rhône-Mündung und den Pyrenäen<br />

beschäftigte.<br />

Das Ergebnis: Insgesamt 700.000 Ferienbetten, verteilt<br />

auf sechs Ferienorte, darunter La Grande-Motte<br />

als Pilotprojekt, sollten einen neuen Wirtschaftsboom<br />

im Tourismussektor auslösen. Damit Spekulanten die<br />

ehrgeizigen Pläne nicht voreilig zunichte machten, hatte<br />

der Staat schon während der geheim gehaltenen Planungsphase<br />

großflächig Land angekauft. Für die lokale<br />

Bevölkerung sollten durch die neuen Ferienorte Arbeitsplätze<br />

entstehen. Man sprach hochtrabend von dem neuen<br />

« Florida Europas », wofür man sogar mit zweistelligem<br />

Millionenaufwand die Mücken und andere Insekten aus<br />

den Sümpfen vertrieb. Nichts sollte das Urlaubsglück im<br />

neuen Ferienparadies stören.<br />

Zwar kamen schon während der Realisierungsphase<br />

einige Zweifel auf, insbesondere ob die gesteckten wirtschaftlichen<br />

Ziele überhaupt realistisch wären, doch insgesamt<br />

stellte niemand ernsthaft diesen pharaonischen<br />

Umbau der westlichen französischen Mittelmeerküste in-<br />

56 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


frage. Der damalige Staatspräsident, Georges Pompidou, verkündete<br />

sogar, dass er für einen Abschluss der Arbeiten garantieren<br />

würde. Schließlich sollte die Urlaubswelt revolutioniert werden.<br />

Frankreich fand seine Pläne für die Küste avantgardistisch.<br />

Für den Bau von La Grande-Motte war der 1924 geborene<br />

und 2002 verstorbene Architekt Jean Balladur verantwortlich.<br />

Er war der Cousin von Edouard Balladur, dem späteren Premierminister<br />

Frankreichs. Er kannte sowohl Charles de Gaulle als<br />

auch Georges Pompidou gut. Außerdem war Jean Balladur ein<br />

Freund von Jean-Paul Sartre. In seiner Anfangszeit als Architekt<br />

hat er ein kurzes Praktikum bei Le Corbusier absolviert.<br />

Für La Grande-Motte ließ sich Jean Balladur von den Pyramiden<br />

Mexikos sowie dem chinesischen Yin-und-Yang-Prinzip<br />

inspirieren. Er wollte Unterkünfte schaffen, die im Dienste der<br />

Menschen stehen. Praktisch aufgeteilte Wohnungen, die lichtdurchflutet<br />

sind und den Blick aufs Meer und ins Hinterland<br />

freigeben. Seinen Auftrag verstand er dabei als allumfassend. Es<br />

ging ihm um die Schaffung einer vollwertigen Stadt – so wie<br />

es Oscar Niemeyer beispielsweise mit dem Entwurf von Brasilia<br />

vorgemacht hatte. Noch heute nennen die Marketingverantwortlichen<br />

von La Grande-Motte den Namen ihres Ferienortes<br />

gerne in einem Atemzug mit der brasilianischen Hauptstadt<br />

oder dem von Le Corbusier gestalteten indischen Chandigarh.<br />

Ganz bewusst wollte Jean Balladur keinen Abklatsch des<br />

traditionellen Seebades, bei dem ein Luxushotel, eine Thermalanlage<br />

oder ein Kasino als herrschaftlicher Mittelpunkt dient<br />

und wo eine Promenade gut situierten Urlaubern das Spiel vom<br />

Sehen und Gesehen werden ermöglicht. Ihm ging es nicht um<br />

Mondänität, sondern um einen Ferienort für die breite Masse.<br />

Er wollte einen unprätentiösen Ort schaffen. Praktische Aspekte<br />

standen im Vordergrund. Es ging um den Strand, Sportflächen,<br />

das Vergnügen am Abend. Es sollte eine demokratische Architektur<br />

sein.<br />

Was wird mich also erwarten an diesem Ort, der einst als<br />

große Vision gestartet ist, den heute aber viele vorschnell als<br />

hässlich abstempeln? Auf den ersten Metern hinter dem Ortseingangsschild<br />

wirkt La Grande-Motte nicht viel anders als andere<br />

Ferienorte entlang der Küste. Von der Landstraße führt ein<br />

breiter Boulevard ins Herz des Ortes. Zahlreiche Straßenbäume<br />

verströmen das Gefühl einer Gartenstadt. Da ich nicht in der<br />

Hochsaison Juli und August hier bin, bleibt auch der Verkehr<br />

überschaubar.<br />

Dann dauert es nicht mehr lange und an der Seite der Straße<br />

tauchen die ersten pyramidenförmigen Bauten von Jean Balladur<br />

auf. Kurz danach bin ich auch schon am großen Jachthafen des<br />

Ortes, der im Juli 1967 eingeweiht wurde. Ich stelle mein Auto<br />

ab und stehe auf der Promenade, die den Jachthafen umgibt. Da<br />

bin ich, im Epizentrum eines Ferienparadieses, dem niemand<br />

indifferent gegenübersteht, und staune.<br />

La Grande-Motte ist so ganz anders, als ich es mir nach der<br />

Lektüre diverser Artikel und vieler Reiseführer zur Vorbereitung<br />

vorgestellt habe. Natürlich fällt die Betonarchitektur der 1960erund<br />

1970er-Jahre sofort auf. Doch die Gestaltung der Fassaden ist<br />

so verspielt und klar zugleich, dass die Häuser alles andere als abschreckend<br />

wirken. Hinzu kommt, dass alles sehr gepflegt wirkt,<br />

gar nicht so in die Jahre gekommen, wie ich es befürchtet habe.<br />

Design und Architektur<br />

fürs 21. Jahrhundert<br />

La Grande-Motte ist nicht nur ein Museum für<br />

die Architektur aus dem letzten Drittel des 20.<br />

Jahrhunderts. Es ist auch ein Ort, der bis heute<br />

Designer und Architekten inspiriert. Ein Beispiel dafür<br />

ist das « Festival des Architectures Vives », das im<br />

benachbarten Montpellier dieses Jahr schon zum<br />

neunten Mal mit großem Erfolg veranstaltet wird und<br />

seit letztem Jahr auf La Grande-Motte ausgeweitet<br />

wurde. Es findet vom 11. bis 15. Juni in Montpellier<br />

und vom 21. bis 29. Juni in La Grande-Motte statt.<br />

Die Veranstaltung hat sich an beiden Orten zum Ziel<br />

gesetzt, Fragen der Architektur einer breiten Masse<br />

nahezubringen. Das Festival ist dabei nicht nur eine<br />

Plattform für junge Architekten, Landschaftsplaner<br />

und Designer, sondern will auch bestehende urbane<br />

Räume, die vielleicht weniger bekannt sind, öffnen<br />

und ins rechte Licht rücken.<br />

Ein weiteres Beispiel für die Kreativität « Made in La<br />

Grande-Motte » ist ein Projekt des Ferienortes mit<br />

dem Designmöbelhersteller OXYO. Gemeinsam<br />

hat man Designer gebeten, Formen der Architektur<br />

von La Grande-Motte aufzunehmen und diese<br />

für moderne Designmöbel neu zu interpretieren.<br />

Herausgekommen ist die nach eigenen Angaben<br />

erste Möbelserie, die durch eine Stadt inspiriert<br />

wurde. So gibt es beispielsweise eine Stehlampe,<br />

die sich an dem Design einer Straßenlampe<br />

orientiert, die einst von Jean Balladur für La<br />

Grande-Motte entworfen wurde. Eine weitere<br />

öffentliche Beleuchtung, die seit Jahren die Parks<br />

des Ferienortes erhellt, wurde als Modell für eine<br />

Schreibtisch- bzw. Tischlampe verwendet.<br />

Straßenpoller, die S-förmig Bürgersteige vor<br />

parkenden Autos schützen, werden als eine<br />

Bank aus Schaum und in bunten Farben<br />

neu interpretiert. Außerdem dienen<br />

sie als Mustervorlage für Teppiche.<br />

So beweisen das Design und die<br />

Architektur der 1960er- und<br />

1970er-Jahre in La Grande-<br />

Motte, dass sie auch im<br />

21. Jahrhundert noch<br />

topaktuell sind.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 57


UNTERWEGS IN FRANKREICH La Grande-Motte<br />

Doch neben diesen beiden bereits positiven Überraschungen<br />

bin ich vor allem davon fasziniert, wie einheitlich<br />

das Stadtbild erhalten geblieben ist. Ich fühle mich<br />

schlagartig in die 1960er- und 1970er-Jahre versetzt.<br />

Keine Billigarchitektur aus späteren Jahren verschandelt<br />

das Werk von Jean Balladur. Selten habe ich in einem<br />

Ferienort eine so einheitliche Atmosphäre und Architektur<br />

erlebt. Meistens gibt es in selbst gut erhaltenen Orten<br />

doch einen gewissen Stilmix. Hier fühle ich mich jedoch<br />

wie auf einer Zeitreise. Es fehlt nur noch, dass die weiblichen<br />

Gäste des Ortes im Minirock über die Promenade<br />

flanieren.<br />

Ich mache mich auf den Weg in Richtung Strand. Unterwegs<br />

komme ich an zahlreichen Restaurants vorbei, die<br />

die Kaianlagen säumen. Anders als die Gebäude haben<br />

sich die meisten einer modernen Designsprache verpflichtet.<br />

Es ist aber ein angenehmer Kontrast, der die Würde<br />

des Ortes trotzdem respektiert. Mir fällt zudem ein überwiegend<br />

gesittetes Publikum auf. La Grande-Motte hat<br />

nicht den Ballermann-Charakter, den man befürchten<br />

könnte.<br />

Eher im Gegenteil. Gerade wenn man die vielen, nicht<br />

gerade kleinen Jachten im Hafen oder die Preise auf den<br />

Speisekarten sieht, kann man sich fragen, ob La Grande-<br />

Motte nicht auf gewisse Weise gegen den Willen seines<br />

Erfinders zu einem Ort der zeitgenössischen Schickeria<br />

geworden ist. Mich erinnert der Urlaubsort jedenfalls<br />

mit jeder Stunde, die ich länger verweile, eher an eine Interpretation<br />

von Cannes oder Deauville im Gewand der<br />

1960er- und 1970er-Jahre als an ein billiges Massenurlaubsziel.<br />

Gerade in diesem Aspekt unterscheidet sich La<br />

Grande-Motte von manchen anderen Retortenorten aus<br />

dieser Epoche an der Mittelmeerküste, die heute definitiv<br />

ihre besseren Tage gesehen haben. La Grande-Motte<br />

wirkt dagegen zeitlos frisch.<br />

Am Strand selbst entdecke ich einen klassischen Ferienort.<br />

Aufblasbare Strandburgen erheitern den Nachwuchs,<br />

während es sich Mama und Papa unterm Sonnenschirm<br />

bequem machen oder im Meer schwimmen. Doch<br />

sobald ich mich wieder umdrehe, sehe ich diese lustigen<br />

pyramidenhaften Gebäude, die vielleicht an « aufgetürmte<br />

Schuhkartons » erinnern können, wie Die Zeit schrieb, die<br />

für mich trotzdem so gar nichts Abschreckendes haben.<br />

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Wohnungen hinter<br />

diesen Fassaden gut geschnitten sind und dass man als Bewohner<br />

von fast allen Etagen einen fantastischen Ausblick<br />

genießt. Außerdem hat das viele Grün in der Umgebung<br />

dem Beton längst seinen Schrecken genommen.<br />

Auch wenn jedes Jahr rund zwei Millionen Touristen<br />

nach La Grande-Motte reisen, so ist ein Stadtrundgang<br />

durch die weniger als 10.000 Dauereinwohner zählende<br />

Kommune recht bald zu Ende. Schließlich kommt man in<br />

den Ort zum Baden, Faulenzen oder Genießen und nicht<br />

wegen großer Sehenswürdigkeiten. Ich werde nicht meine<br />

Badehose auspacken, sondern es mir auf einer der Terrassen<br />

der Restaurants am Hafen bequem machen. Mein<br />

Jerome Arnaud,<br />

DIRECTEUR DE LA STATION<br />

Jérôme Arnaud ist <strong>50</strong> Jahre alt und wurde in der<br />

Umgebung von La Grande-Motte geboren. Seit<br />

2010 steht er an der Spitze des Ferienortes und<br />

vermarktet dessen Vorzüge mit Stolz. Wir sprachen<br />

mit ihm über seine Arbeit und seine Sichtweise auf<br />

La Grande-Motte.<br />

Monsieur Arnaud, ist es ein Glücksfall oder eine Strafe, an<br />

der Spitze eines Badeortes wie La Grande-Motte zu stehen?<br />

(lacht) Sie haben Recht, das Image von La Grande-<br />

Motte war lange Zeit katastrophal. Zunächst einmal, da<br />

die Errichtung des Ortes als vom Zentralstaat aufgezwungen<br />

empfunden wurde. Dann störten sich viele an der<br />

Architektur. Außerdem sah man über Jahre hinweg nur<br />

Bilder eines Ortes, der im Entstehen, der eine Baustelle<br />

mit viel Beton war. Es war notwendig, dass La Grande-<br />

Motte mit Leben gefüllt wurde, dass die gepflanzten Bäume<br />

wachsen konnten und alles fertiggestellt wurde. Heute<br />

verstehen die Menschen die Architektur von La Grande-<br />

Motte viel besser.<br />

58 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Oben und S. 54/55: Pyramidenförmige Apartmenthäuser bilden die Silhouette des Jachthafens von<br />

La Grande-Motte. S. 56: Zahlreiche Restaurants beleben den Ort. Für die Gestaltung der Fassaden<br />

wählte Jean Balladur vielfältige Formen, um keine Monotonie aufkommen zu lassen.<br />

Bei einem Besuch fällt auf, dass diese Architektur aus den<br />

1960er- und 1970er-Jahren als ein einheitliches Ensemble<br />

bewahrt werden konnte. Ist dies eines der Geheimnisse des heutigen<br />

Erfolges?<br />

La Grande-Motte hat sich stark verändert, aber die<br />

Architektur konnte in der Tat bewahrt werden. Sie ist<br />

für einen Badeort sehr außergewöhnlich. Damals waren<br />

kühne Visionen möglich. Außerdem ist vieles, was man<br />

damals als Konzept vorsah, bis heute aktuell. So plante<br />

man viele Parkplätze, damit die Besucher im Ort zu Fuß<br />

unterwegs sein konnten. Brücken sorgen dafür, dass sich<br />

Autofahrer und Flaneure nicht in die Quere kommen.<br />

Außerdem wollte man einen Ort mit kleinen Läden und<br />

nicht einen mit großen Supermärkten. Von Anfang an<br />

sollte La Grande-Motte eine grüne Stadt werden.<br />

Doch La Grande-Motte hat sich auch verändert. Es<br />

ist nicht mehr der Ferienort der 1960er- und 1970er-Jahre.<br />

Insbesondere die Besucher sind andere. Der Ort hat sich<br />

von einem Urlaubsort der bescheidenden Mittelschicht<br />

wegentwickelt und ist teuer geworden. So haben sich das<br />

Publikum und auch das Verhalten der Besucher im Laufe<br />

der Zeit verändert.<br />

Sie sprechen von kühnen Visionen in der Anfangszeit. Ist<br />

La Grande-Motte heute auch noch ein visionärer Ort?<br />

Die einstigen Erbauer von La Grande-Motte verwirklichten<br />

Utopien. Dieser Ansatz hat sich bis heute nicht<br />

verändert. In zwei Tagen halten wir zum Beispiel eine<br />

Pressekonferenz in Paris ab, auf der wir davon berichten<br />

werden, wie wir zusammen mit einem Designmöbelhersteller<br />

Designer gebeten haben, moderne Designmöbel zu<br />

erschaffen, die die Formensprache von La Grande-Motte<br />

aufgreifen.<br />

La Grande-Motte ist ein Ferienort mit zwei Dimensionen.<br />

Auf den ersten Blick ist es vor allem ein Zeugnis<br />

der Baukunst der 1960er- und 1970er-Jahre. Das ist schon<br />

viel. Der Ort ist ein Denkmal einer Epoche. Entweder<br />

man mag diese Architektur oder man hasst sie. Auf jeden<br />

Fall lässt einen La Grande-Motte nicht unberührt. Doch<br />

darüber hinaus ist La Grande-Motte bis heute ein Ort<br />

geblieben, der Kreativität erzeugt, der zu verrückten Projekten<br />

auffordert. Die Architektur fördert diese kreative<br />

Unruhe.<br />

Monsieur Arnaud, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 59


Cluny<br />

UNTERWEGS IN FRANKREICH La Grande-Motte<br />

Genève<br />

9/E70<br />

A71/E11<br />

Clermont-<br />

Ferrand<br />

A75/E11<br />

le Mont-Dore<br />

Narbonne<br />

A81/E80<br />

A9/E15<br />

Perpignan<br />

Magen knurrt und sehnt sich nach einem schmackhaften<br />

Salat. A72/E70<br />

Auf jeden Fall weiß ich nach Lyon diesem Rundgang, was<br />

Puy de Dôme<br />

ich von meinem Tag halten kann. Es gibt keinen Grund,<br />

A43/E70<br />

um Mitleid zu flehen. Es war ein Glücksfall, La Grande-<br />

Motte erkunden zu dürfen. St.-Etienne Auch wenn ich leichte Zweifel<br />

habe, ob der Ferienort noch seinem Auftrag als Ziel für die<br />

A75/E11<br />

Bézier<br />

Collioure<br />

Lodève<br />

Montpellier<br />

A9/E15<br />

Nîmes<br />

Valence<br />

A7/E15<br />

Orange<br />

A9/E15<br />

Avignon<br />

A54/E805<br />

Arles<br />

La Grande-Motte<br />

A49/E713<br />

Chambéry<br />

Grenoble<br />

Annecy<br />

Italien<br />

Briançon<br />

<br />

Aus Deutschland und der Schweiz<br />

Crest<br />

Dier reicht man La Grande-Motte über<br />

das Rhône-Tal und die Autobahn A9<br />

Saillans<br />

Gap<br />

(Orange-Perpignan), die man kurz<br />

hinter Nîmes an der Ausfahrt <strong>Nr</strong>. 26<br />

verlässt. Aus Österreich ist eine Anreise<br />

über Norditalien und entlang<br />

France<br />

der Côte d’Azur vorteilhafter. Von der<br />

A51/E712<br />

Autobahn führen die D6313 und D979<br />

Apt zum Ferienort.<br />

lier. Von dort erreicht man La Grande-<br />

A7/E15 La Grande-Motte …<br />

Aix-en-<br />

Cannes<br />

… Berlin 1.521 km … Hamburg 1.430 km<br />

Provence<br />

A8/E80<br />

… Köln 1.011 km … München 1.018 km<br />

A8/E80<br />

A55 … Wien A52 1.456 km … Zürich 707 km<br />

A57<br />

bescheidende Mittelschicht gerecht wird, so ist er architektonisch<br />

definitiv ein Volltreffer. Er passt mit seiner Architektur<br />

der touristischen Boomjahre des letzten Jahrhunderts<br />

perfekt zu dem heute allgemein beliebten Retrolook.<br />

La Grande-Motte ist so etwas wie der Mini oder der New<br />

Beetle der Seebäder. Altmodisch und topaktuell zugleich.<br />

Cooler kann ein Ferienort doch gar nicht sein, oder?<br />

Marseille A<strong>50</strong><br />

Der nächste Toulon Flughafen ist in Mont pellier.<br />

Ryanair verbindet Hahn mit Montpellier<br />

viermal pro Woche. Lufthansa sur-Mer<br />

Rayol-<br />

Canadel-<br />

fliegt bis zu zweimal wöchentlich von<br />

München in die Stadt. Weitere Direktflüge<br />

aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz in die Stadt be ste-<br />

Torino<br />

Nice<br />

hen nicht. Air France bietet aber täglich<br />

Flüge aus diversen Städten im<br />

deutsch sprachigen Raum via Paris<br />

nach Mont pellier an.<br />

La Grande-Motte ist nicht ans Eisenbahn<br />

netz angeschlossen. Der nächste<br />

Bahnhof (auch TGV) ist in Mont pel-<br />

Motte per Straßenbahn und Bus.<br />

www.lagrandemotte.com<br />

Office de Tourisme<br />

55, rue du Port<br />

34280 La Grande-Motte<br />

Telefon: +33 (0)4 67 56 42 00<br />

Festival des Architectures Vives<br />

www.festivaldesarchitecturesvives.com<br />

L‘Ile-Rousse<br />

Montpellier: 11. – 15.06.<strong>2014</strong><br />

Calvi<br />

La Grande-Motte: 21. – 29.06.<strong>2014</strong><br />

Roglian<br />

Erbalu<br />

Bastia<br />

Corte<br />

ien<br />

AP7/E15<br />

LESETIPPS FÜR AUSFLÜGE IN DIE UMGEBUNG<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 23<br />

Zentrum bis zum Meer führt, einem TGV, mit dem man in knapp<br />

Nîmes: Römische Baudenkmäler und mediterrane<br />

Lebensfreude<br />

dreieinhalb Stunden trotz der großen Entfernung in Paris Ajaccio ist, und<br />

einer sehr belebten Innenstadt kann die Hauptstadt der Region<br />

Als Nemausus wurde Nîmes einst unter<br />

Languedoc-Roussillon mit guten Argumenten punkten. Aber Sartène<br />

den alten Römern groß. Bis heute prägen andere Städte haben ebenfalls vielfältige Reize. Warum macht<br />

Bauten aus dieser Zeit das Stadtbild und<br />

die Stadt so viel von sich reden? Eine Spurensuche.<br />

gehören zu den Hauptsehenswürdigkeiten.<br />

Bonifacio<br />

Doch die rund 130.000 Einwohner zählende<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48<br />

Departementhauptstadt ist seitdem mitnichten ein verstaubtes<br />

Sète: Authentisch und definitiv südländisch<br />

Provinznest geworden. Ein Stadtrundgang.<br />

Frankreichs größter Mittelmeerfischerhafen<br />

ist ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber.<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 47<br />

« Venedig des Languedoc » wird die Stadt<br />

Montpellier: Ein Synonym für Dynamik<br />

we gen ihrer vielen Kanäle im Zentrum genannt.<br />

Jahr für Jahr erreicht Montpellier in Umfragen<br />

Sète ist südländischer als andere<br />

über die beliebtesten Städte der Franzosen<br />

fran zö sische Städte. Es ist eine Stadt, die das<br />

Spitzenpositionen. Mit mehr als 300 Sonnentagen<br />

bodenständige Leben hochhält und große Künstler her vor brachte.<br />

im Jahr, einem Fahrradweg, der vom Zu Besuch an einem Ort, der einen nicht gleichgültig<br />

lässt.<br />

Porto-V<br />

INFORMATIONEN ZUR BESTELLUNG DIESER UND ANDERER AUSGABEN FINDEN SIE AUF SEITE 90.<br />

60 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Montpellier<br />

• 01/<strong>2014</strong> • Office de tourisme de Montpellier • Photos : Fotolia - Beatriz Azorin - Marie Caroline<br />

Lucat - Lallemand, Wallis - A. Guiraud - Stylisme et bijoux : Soon et Sapsak Montpellier, Murat Paris


UNTERWEGS IN FRANKREICH Ile-de-France<br />

Ecouen<br />

EIN MUSEUM FÜR DIE RENAISSANCE<br />

Das Schloss von Ecouen im nördlichen Pariser<br />

Ballungsraum beherbergt seit 1969 das Nationale<br />

Museum der Renaissance und ist eines der schönsten<br />

Museen des Landes. Nicht nur das Schloss selbst ist<br />

ein Musterbeispiel der Renaissance, auch die gezeigten<br />

Exponate nehmen Bezug auf diese Epoche europäischer<br />

Hochkultur. Doch trotz dieser Verlockungen zieht es nur<br />

relativ wenige Touristen in den Ort. Dabei ist der Abstecher<br />

nach Ecouen ein empfehlenswertes Erlebnis und<br />

eine gute Ergänzung für jeden Parisbesuch.<br />

62 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 63


UNTERWEGS IN FRANKREICH Ile-de-France<br />

64 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Wenn man nur ein paar Tage in der französischen Hauptstadt<br />

verbringt, liegt es nicht gerade auf der Hand, einen Ausflug in<br />

den Norden der Metropole nach Ecouen zu unternehmen.<br />

Praktische Gründe sprechen für viele dagegen. Wenn man nicht mit<br />

dem eigenen Auto angereist ist, stellt sich der Weg nach Ecouen etwas<br />

umständlich dar. Gleichzeitig kann es aber ein spannendes kleines<br />

Abenteuer sein, die brodelnde Innenstadt von Paris für ein paar Stunden<br />

zu verlassen.<br />

Will man dies ausprobieren, muss man sich zur Gare du Nord begeben.<br />

Schon dieser Pariser Bahnhof allein lohnt eigentlich einen Besuch.<br />

Viel zu oft nimmt man solche Verkehrsknotenpunkte nicht richtig wahr.<br />

Das Bahnhofsgebäude ist ein wunderbar restauriertes Beispiel grandioser<br />

Architektur aus dem 19. Jahrhundert. Es steht heute unter Denkmalschutz.<br />

Die 23 Statuen auf dem Dach des Bahnhofs symbolisieren<br />

die wichtigsten Zielbahnhöfe, die man von der Gare du Nord erreichen<br />

kann. Die immensen Säulen in der Haupthalle wurden beim Bau des<br />

Gebäudes im Jahre 1862 extra aus Schottland nach Paris importiert.<br />

Eine halbe Million Reisende passieren die Gare du Nord jeden Tag.<br />

Der Bahnhof ist damit der größte des Landes und einer der frequentiertesten<br />

weltweit. Von hier aus verkehren Züge nach Lille, London,<br />

Brüssel, Amsterdam, Köln und in die nördlichen Vororte der Seine-<br />

Metropole. Darunter auch Ecouen. Seit einiger Zeit wurde die Verbindung<br />

in die etwas über 7.000 Einwohner zählende Gemeinde im<br />

Departement Val-d’Oise sogar verbessert, da jetzt komfortable Transilien-Züge<br />

zum Einsatz kommen. Nach lediglich 22 Minuten kommt<br />

man bereits am Bahnhof von Ecouen an.<br />

Von dort muss man allerdings noch in einen Bus umsteigen, um<br />

das Schloss zu erreichen. Oder man vertraut auf seine eigenen Füße<br />

und legt die Strecke per pedes zurück, wobei man durch einen schönen<br />

Wald kommt. Gerade bei herrlichem Wetter ist dies eine angenehme<br />

Abwechslung zur Steinwüste von Paris.<br />

Unterwegs wandelt man auf den Spuren der « Demoiselles de la<br />

Légion d’Honneur », die früher in den Wald kamen, um frische Luft<br />

zu schnappen. Der 82 Hektar große Forst war ganz früher das Jagdrevier<br />

des Schlosses von Ecouen. Bevor das komplette Anwesen von der<br />

Region Ile-de-France erworben wurde, befand es sich jedoch im Besitz<br />

der Ehrenlegion.<br />

Die Ehrenlegion übernimmt in Frankreich bis heute die Auszeichnung<br />

besonderer Verdienste und verleiht dazu Orden. Napoleon Bonaparte<br />

verlangte von der ehrwürdigen Institution aber auch, dass sie sich<br />

um die Erziehung von Waisenmädchen kümmerte, deren Eltern durch<br />

Kriege getötet wurden und deren Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern<br />

Träger eines Ordens der Ehrenlegion gewesen waren. Um diesen Auftrag<br />

zu erfüllen, erhielt die Ehrenlegion das Schloss von Ecouen und<br />

dessen Park.<br />

Das erste Mädchen wurde am 17. November 1897 aufgenommen.<br />

Nach Napoleons Wunsch sollten die Kinder vor allem zu Gläubigen<br />

und nicht zu Wissenden erzogen werden. Später eröffneten weitere<br />

Waisenhäuser dieser Art, unter anderem in Saint-Denis, das ebenfalls<br />

nördlich der Innenstadt von Paris liegt. 1881 mussten sich die Einrichtungen<br />

an die neue von Jules Ferry verabreichte Bildungspolitik<br />

anpassen, die laizistische Prinzipien für alle Lehranstalten im Land<br />

vorschrieb. Eine schwierige Umstellung für alle zuvor konfessionell<br />

geführten Bildungseinrichtungen. Seit 1920 wurde in den Schulen der<br />

Ehrenlegion das gleiche Programm wie in allen anderen französischen<br />

Schulen unterrichtet.<br />

Oben: Treppenhaus im Schloss.<br />

Zahlreiche Wandteppiche aus der<br />

Renaissance zieren die Wände. Links:<br />

Die Decke der Schlosskapelle mit den<br />

Wappen von Anne de Montmorency<br />

und seiner Frau Madeleine de<br />

Savoie. S. 62/63: Die Architektur des<br />

Schlosses gilt als Musterbeispiel der<br />

französischen Renaissance.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 65


UNTERWEGS IN FRANKREICH Ile-de-France<br />

Diverse Architekturdetails und<br />

Gegenstände verdeutlichen den<br />

Stil der Renaissance. Eine Kopie von<br />

Da Vincis Abendmahl gehört zu den<br />

wichtigsten Gemälden im Schloss.<br />

1962 mussten die Waisenmädchen der Ehrenlegion allerdings aus<br />

dem Schloss ausziehen. Der damalige Kulturminister André Malraux<br />

entschied, dass in dem royalen Anwesen das Nationale Museum<br />

der Renaissance eröffnen sollte. So konnte man wieder das in den<br />

Vordergrund stellen, was das Schloss seit jeher so besonders machte:<br />

der Renaissance-Stil seiner Architektur.<br />

Es war Anne de Montmorency – ein Mann, auch wenn es der<br />

Vorname anders vermuten lässt –, der den Palastbau 1538 in Auftrag<br />

gab. Als Konnetable und Minister unter François I. und Henri<br />

II. gehörte er zu den wenigen Privilegierten der damaligen Epoche,<br />

die reisen konnten. Verführt durch das, was er in Italien entdecken<br />

durfte, brachte er die Renaissance, die Europa im 15. und 16. Jahrhundert<br />

prägte, mit in seine Heimat. In dieser Zeit entstanden diverse<br />

herrschaftliche Anwesen wie in Ecouen, beispielsweise auch in<br />

Chantilly, Blois, Chambord und Fontainebleau. Nach dem klobigen<br />

Baustil des Mittelalters sorgte die Renaissance für eine architektonische<br />

und kulturelle Erneuerung. François I. spielte eine große Rolle<br />

dabei, dass sich dieser Stil in Frankreich ausbreiten konnte.<br />

Das Schloss von Ecouen gilt heute als eines der besten Beispiele<br />

der damaligen Epoche auf französischem Boden. Es ist vorbildlich<br />

restauriert und ein echtes Schmuckstück. Seine Architektur ist<br />

durchaus wehrhaft, was mit der Funktion seines Erbauers zu tun hat,<br />

und trotzdem voller Leichtigkeit. Im Inneren befinden sich diverse<br />

Säle und Räume, deren Prunk es locker mit den berühmtesten<br />

Schlössern des Loire-Tals auf sich nehmen kann. Auch die ausgestellten<br />

Möbel und Kunstwerke stehen ganz in der Tradition der<br />

Renaissance.<br />

Es handelt sich dabei meist um bedeutende Schenkungen oder<br />

Leihgaben. So erhielt das Schloss von Ecouen 1922 eine großzügige<br />

Schenkung vom Baron Salomon de Rothschild. Zu den Höhepunkten<br />

der Ausstellung gehört zudem eine Kopie von Leonardo da<br />

Vincis Abendmahl. Die königlichen Gemächer sind ebenfalls sehr<br />

sehenswert. Ebenso die « Salle du Roi » mit ihrem bombastischen<br />

Kamin.<br />

Es fällt nicht schwer, ein paar Stunden im Schloss und dessen<br />

Park zu verbringen. Bei dem ganzen Prunk, den man dabei sieht,<br />

sollte aber daran erinnert werden, dass in Ecouen auch ein düsteres<br />

Kapitel der französischen Geschichte stattfand. Am 2. Juni 1559<br />

unterzeichnete hier Henri II. das erste Edikt gegen die Protestanten<br />

im Land. Danach durfte jeder Protestant, der sich wehrte oder floh,<br />

exekutiert werden.<br />

Durch die Lage des Anwesens auf einem 1<strong>50</strong> Meter hohen Hügel<br />

hat man von der Terrasse des Schlosses einen schönen Ausblick.<br />

In der Ferne erkennt man die startenden und landenden Flugzeuge<br />

vom Flughafen Charles de Gaulle, der nur 15 Minuten Autominuten<br />

entfernt liegt. Die erhöhte Lage war auch der Grund, warum das<br />

Schloss von Ecouen am 12. Juli 1793 an einem Versuch mit optischen<br />

Telegrafenstationen beteiligt war.<br />

Wenn man wieder im Zug zurück in Richtung Pariser Innenstadt<br />

sitzt, erkennt man den Mut an, ausgerechnet in Ecouen das Nationale<br />

Museum der Renaissance angesiedelt zu haben. Gleichzeitig<br />

wird man aber zustimmen, dass das Schloss den perfekten Rahmen<br />

für ein solches Museum gibt. Außerdem bietet es einen gelungenen<br />

Anlass, einmal das oft zu Unrecht links liegen gelassen Umland von<br />

Paris zu erkunden.<br />

66 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


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Roubaix<br />

Lille<br />

Bruxel<br />

Liege<br />

Rouen<br />

A13/E5<br />

Evreux<br />

Dreux<br />

Chartres<br />

A11/E<strong>50</strong><br />

A16<br />

Arras<br />

Amiens<br />

A1/E15-E19<br />

Ecouen<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

PARIS<br />

Versailles<br />

A6/E15<br />

A5/E54<br />

A10/E5<br />

Sens<br />

Charlroi<br />

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Ecouen liegt im nördlichen Pariser<br />

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Speck gürtel. Wenn man über den<br />

gibt es keine direkten Zug ver bindungen<br />

nach Ecouen. Die Anreise<br />

Norden über die A1 (aus Nord deutschland)<br />

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erfolgt über die Gare du Nord in Paris.<br />

über die A4 bzw. A6 (aus Süd deutschland,<br />

Österreich Charleville-Mézières<br />

und der Schweiz)<br />

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A4/E25 Luxembourg<br />

anreist, sollte man kurz vor Paris der<br />

Francilienne A34/E46 genannten Um gehungs-<br />

Musée national de la Renaissance<br />

schnellstraße N104 folgen. Sie ist über<br />

A26/E17<br />

die D316 mit Ecouen ver bunden.<br />

Reims<br />

Ecouen …<br />

A4/E<strong>50</strong><br />

… Berlin 1.042 km … Hamburg 886 km<br />

Epernay … Köln Châlons-en- 477 km … München 832 km<br />

Champagne<br />

… Wien 1.245 km … Zürich 616 km<br />

Der Flughafen Paris-CDG liegt nicht weit<br />

entfernt von Ecouen. Von allen groß -<br />

A26/E17<br />

en Flughäfen im deutsch sprach i gen<br />

Troyes Raum bestehen Direkt flüge dort hin.<br />

A5/E17-E54 A31/E21-E23<br />

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95440 Ecouen Saarbrücken<br />

Telefon: +33 (0)1 34 38 38 <strong>50</strong><br />

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France<br />

A5/E35<br />

Colmar<br />

Freiburg<br />

Karls<br />

Orléans<br />

Auxerre<br />

Châtillon-sur-Seine<br />

A35/E25<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 67<br />

Mulhouse<br />

A36/E60<br />

Belfort<br />

Deutschland


Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />

Liebe Leserin , lieber Leser,<br />

seit über acht Jahren schreiben wir für Sie über Frankreich.<br />

Uns ist wichtig, Sie noch besser kennenzulernen. Wir<br />

möchten wissen, was Sie an unserem Magazin schätzen und<br />

was Sie gerne verbessern würden. Nur wenn wir Sie besser<br />

kennen, können wir unser Angebot auf Ihre Wünsche ausrichten.<br />

Deshalb bitten wir Sie, sich ein paar Minuten Zeit zu<br />

nehmen und den Fragebogen auf der gegenüberliegenden<br />

Seite auszufüllen und uns zu schicken. Wenn Sie das<br />

Magazin nicht zerschneiden wollen, können Sie uns selbstverständlich<br />

auch eine Kopie des Fragebogens zusenden.<br />

Schon jetzt sind wir gespannt darauf, was Sie uns mitzuteilen<br />

haben. Unter allen Einsendern verlosen wir attraktive<br />

Preise. Selbstverständlich wird der Coupon mit der Adresse<br />

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Ihr Frankreich erleben-Team<br />

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Personen in der Villa je nach Verfügbarkeit. Ausgenommen<br />

sind die Monate Juli und August. Der Aufenthalt<br />

muss bis Ende 2015 in Anspruch genommen werden. Anreise<br />

und Verpflegung sind auf eigene Kosten.<br />

Der Gewinn beinhaltet ein Jahresabonnement (vier<br />

Ausgaben) von Frankreich erleben. Ist der Gewinner<br />

bereits Abonnent, wird sein Abonnement nach Ablauf<br />

der aktuell bezahlten Bezugszeit für ein Jahr kostenfrei<br />

gestellt.<br />

Einsendeschluss für die Teilnahme an der Verlosung ist der 31. Mai <strong>2014</strong>.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Gewinner werden vom Verlag schriftlich informiert.<br />

Ein Gewinn kann nicht auf andere Personen übertragen werden.


1. Wie sind Sie auf Frankreich erleben aufmerksam geworden?<br />

❏ zufällig im Zeitschriftenhandel<br />

❏ durch eine Anzeige in einem anderen Magazin, und zwar<br />

❏ durch Empfehlung von Freunden/Verwandten<br />

❏ durch Empfehlung von Arbeitskollegen<br />

❏ beim Surfen im Internet<br />

❏ Ich lese das Magazin schon so lange, dass ich mich nicht mehr erinnere.<br />

anders, und zwar<br />

❏<br />

2. Wie lange lesen Sie das Magazin schon?<br />

❏ seit der ersten Ausgabe<br />

❏ seit 7-8 Jahren<br />

❏ seit 5-6 Jahren<br />

❏ seit 3-4 Jahren<br />

❏ seit 1-2 Jahren<br />

Ich lese das Magazin zum ersten Mal.<br />

❏<br />

3. Wie gefallen Ihnen die einzelnen Rubriken von Frankreich erleben?<br />

sehr eher eher sehr lese ich<br />

gut gut schlecht schlecht nicht<br />

Unterwegs in Frankreich ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

Frankreich heute ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

Art de vivre ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

On en parle ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

On lit ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

On écoute ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

On regarde ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

On surfe ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

Frankreichkalender ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

Kulturschock ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

Guéwen a testé ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

4. Wie bewerten Sie die Präsenz der folgenden Themenbereiche<br />

in Frankreich erleben?<br />

genau zu wenig zu<br />

richtig präsent präsent<br />

Städteportraits ❏ ❏ ❏<br />

Reportagen über<br />

Regionen ❏ ❏ ❏<br />

Rundtouren ❏ ❏ ❏<br />

Strandurlaub ❏ ❏ ❏<br />

Urlaub in den Bergen ❏ ❏ ❏<br />

Sehenswürdigkeiten ❏ ❏ ❏<br />

Museen ❏ ❏ ❏<br />

Wellness ❏ ❏ ❏<br />

Hotels ❏ ❏ ❏<br />

Wein ❏ ❏ ❏<br />

Gastronomie ❏ ❏ ❏<br />

Rezepte ❏ ❏ ❏<br />

Kunst/Kultur ❏ ❏ ❏<br />

Geschichte ❏ ❏ ❏<br />

Architektur ❏ ❏ ❏<br />

Politik ❏ ❏ ❏<br />

Wirtschaft ❏ ❏ ❏<br />

Gesellschaft ❏ ❏ ❏<br />

Interviews ❏ ❏ ❏<br />

Deutsch-französische<br />

Freundschaft ❏ ❏ ❏<br />

5. Welche Themenbereiche fehlen Ihnen in Frankreich erleben?<br />

6. Wie gefallen Ihnen im Allgemeinen unsere Titelblätter?<br />

❏ sehr gut ❏ eher gut ❏ eher schlecht ❏ sehr schlecht<br />

7. Wie gefällt Ihnen insgesamt die redaktionelle Qualität des Magazins?<br />

❏ sehr gut ❏ eher gut ❏ eher schlecht ❏ sehr schlecht<br />

8. Wie gefällt Ihnen das Layout?<br />

❏ sehr gut ❏ eher gut ❏ eher schlecht ❏ sehr schlecht<br />

9. Was würden Sie am Layout verbessern wollen?<br />

10. Wie intensiv lesen Sie Frankreich erleben?<br />

❏ Ich lese fast jeden Artikel.<br />

❏ Ich lese nur einige Artikel.<br />

Ich überfliege die Artikel nur kurz.<br />

❏<br />

11. Was geschieht mit den gelesenen Heften?<br />

❏ Ich sammle sie. ❏ Ich gebe sie weiter. ❏ Ich entsorge sie.<br />

12. Haben Sie schon einmal ältere Ausgaben nachbestellt?<br />

❏ ja ❏ nein<br />

13. Haben Sie ein Abonnement von Frankreich erleben?<br />

❏ ja ❏ nein<br />

14. Falls Sie kein Abonnement haben, was hindert Sie daran,<br />

ein Abonnement zu bestellen?<br />

15. Falls Sie Abonnent sind, wie zufrieden sind Sie mit unserem Abo-Service?<br />

❏ sehr zufrieden ❏ zufrieden ❏ unzufrieden ❏ sehr unzufrieden<br />

16. Haben Sie andere Zeitschriften abonniert?<br />

❏ ja ❏ nein<br />

17. Haben Sie schon einmal unsere Internetseite www.frankreicherleben.de besucht?<br />

❏ ja ❏ nein<br />

18. Könnten Sie sich vorstellen, das Magazin auf einem Tabletcomputer<br />

(z.B. iPad) zu lesen?<br />

❏ ja ❏ nein<br />

19. Wie oft waren Sie in den letzten 10 Jahren in Frankreich?<br />

❏ ein- bis zweimal<br />

❏ drei- bis fünfmal<br />

❏ sechs- bis zehnmal<br />

mehr als zehnmal<br />

❏<br />

20. Waren Sie in den letzten 12 Monaten in Frankreich?<br />

❏ ja, einmal ❏ ja, mehrmals ❏ nein<br />

21. Planen Sie eine Reise in den nächsten 12 Monaten nach Frankreich?<br />

❏ ja ❏ vielleicht ❏ nein<br />

ich möchte an der Verlosung<br />

teilnehmen. Der Coupon<br />

mit meiner Adresse wird<br />

vor der Auswertung des Fragebogens vom<br />

Verlag abgetrennt. Meine Antworten bleiben<br />

also garantiert anonym.<br />

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Ort<br />

Land<br />

E-Mail-Adresse<br />

Telefonnummer


22. Aus welchen Gründen fahren Sie nach Frankreich?<br />

❏ um dort Urlaubstage zu verbringen<br />

❏ um Freunde oder Verwandte zu treffen<br />

❏ um ins eigene Ferienhaus zu fahren<br />

❏ aus geschäftlichen Gründen<br />

andere Gründe und zwar<br />

❏<br />

23. Welche Regionen in Frankreich mögen Sie am liebsten (bis zu 3 Nennungen)?<br />

27. Wie nützlich finden Sie die Reiseinformationen am Ende einer Reportage?<br />

❏ sehr nützlich<br />

❏ weniger nützlich<br />

Ich könnte darauf verzichten.<br />

❏<br />

28. Welche Aussagen treffen auf Sie zu (Mehrfachnennungen möglich)?<br />

❏ Ich kaufe gerne französische Produkte.<br />

❏ Ich mag den französischen Lebensstil.<br />

❏ Ich interessiere mich für französische Kultur.<br />

❏ Ich interessiere mich für die französische Sprache.<br />

Frankreich ist für mich ein erstklassiges Reiseland.<br />

❏<br />

29. Ihr Geschlecht<br />

❏ männlich<br />

❏ weiblich<br />

24. Welche französischen Städte mögen Sie am liebsten (bis zu 3 Nennungen)?<br />

25. Wie bewerten Sie die Präsenz der folgenden Gegenden im Magazin?<br />

genau zu wenig zu<br />

richtig präsent präsent<br />

Paris ❏ ❏ ❏<br />

Umland von Paris ❏ ❏ ❏<br />

Picardie / Nord-Pas-de-Calais ❏ ❏ ❏<br />

Champagne / Ardennen ❏ ❏ ❏<br />

Lothringen / Elsass ❏ ❏ ❏<br />

Burgund ❏ ❏ ❏<br />

Franche-Comté / Jura ❏ ❏ ❏<br />

Lyon und Umgebung ❏ ❏ ❏<br />

Rhône-Tal ❏ ❏ ❏<br />

Alpen ❏ ❏ ❏<br />

Provence ❏ ❏ ❏<br />

Marseille ❏ ❏ ❏<br />

Côte d’Azur ❏ ❏ ❏<br />

Languedoc-Roussillon ❏ ❏ ❏<br />

Auvergne / Zentralmassiv ❏ ❏ ❏<br />

Pyrenäen ❏ ❏ ❏<br />

Toulouse und Umgebung ❏ ❏ ❏<br />

Baskenland ❏ ❏ ❏<br />

Atlantikküste ❏ ❏ ❏<br />

Bordeaux & Bordelais ❏ ❏ ❏<br />

Poitou-Charentes ❏ ❏ ❏<br />

Limousin ❏ ❏ ❏<br />

Loire-Tal ❏ ❏ ❏<br />

Bretagne ❏ ❏ ❏<br />

Normandie ❏ ❏ ❏<br />

26. Wie reisen Sie am liebsten nach Frankreich?<br />

❏ mit dem Auto<br />

❏ mit der Bahn<br />

❏ mit dem Flugzeug<br />

❏ mit dem Reisebus<br />

❏ anders<br />

30. Wie alt sind Sie?<br />

❏ unter 20 Jahre<br />

❏ 21 bis 30 Jahre<br />

❏ 31 bis 40 Jahre<br />

❏ 41 bis <strong>50</strong> Jahre<br />

❏ 51 bis 60 Jahre<br />

❏ 61 bis 70 Jahre<br />

über 71 Jahre<br />

❏<br />

31. Welchen Schulabschluss haben Sie?<br />

❏ keinen Schulabschluss<br />

❏ Hauptschulabschluss<br />

Realschulabschluss/Mittlere Reife<br />

❏<br />

❏ Abitur<br />

❏ Hochschulabschluss<br />

❏ Promotion<br />

32. Welche berufliche Position haben Sie inne?<br />

❏ Schüler/Auszubildender/Student<br />

❏ Angestellter/Beamter<br />

❏<br />

❏ Geschäftsführer/Inhaber<br />

❏ Freiberufler<br />

❏ Elternzeit<br />

❏ Hausfrau/Hausmann<br />

Leitender Angestellte/höherer Beamter<br />

❏ Rentner/Pensionär<br />

❏ Ich bin ohne Beschäftigung.<br />

33. Wie hoch ist Ihr monatliches Haushaltsnettoeinkommen?<br />

❏ bis 2.000 Euro<br />

❏ 2.001 bis 3.000 Euro<br />

❏ 3.001 bis 4.000 Euro<br />

mehr als 4.000 Euro<br />

❏<br />

34. Haben Sie Verbesserungsvorschläge oder Anregungen?<br />

(Sollte der Platz nicht ausreichen, können Sie gerne ein Extrablatt anfügen)<br />

Bitte senden Sie den Fragenbogen in einem frankierten Umschlag an:<br />

Globus Medien GmbH<br />

- Leserbefragung -<br />

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10405 Berlin


FRANKREICH HEUTE Fußball<br />

Annike Krahn<br />

Eine deutsche Fußballerin in Paris<br />

Annike Krahn ist eine der bekanntesten deutschen Fußballerinnen.<br />

Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde die 28-Jährige 2009<br />

und 2013 Europameisterin, 2007 sogar Weltmeisterin. Die gebürtige<br />

Bochumerin spielt seit ihrem vierten Lebensjahr Fußball. Ein Nachbarsjunge<br />

legte ihr damals den Ball vor die Füße. Von 2004 bis 2012 spielte<br />

sie acht Jahre für den deutschen Erstligisten FCR Duisburg. In dieser<br />

Zeit studierte sie Sportwissenschaften und legte 2010 ihr Diplom ab.<br />

Im Sommer 2012 wechselte die Innenverteidigerin in die französische<br />

Division 1 zu Paris Saint-Germain (PSG). Mit Frankreich erleben sprach<br />

sie über ihr Leben als Fußballprofi an der Seine.<br />

Annike Krahn, erst einmal herzlichen Glückwunsch<br />

zum gelungenen Start in die Rückrunde. Sie haben<br />

gegen den Tabellenersten Lyon 1:0 gewonnen.<br />

Dankeschön, das war ein schöner Erfolg. Aber Zeit<br />

zum Feiern war nicht, wir sind ja wieder mitten in der<br />

Saison. Da wird abends noch kurz etwas getrunken,<br />

mehr ist da nicht.<br />

Seit Sommer 2012 spielen Sie für Paris Saint-<br />

Germain. Wie kam es dazu?<br />

Der Verein ist auf mich zugekommen. Es<br />

gab schon immer mal die Überlegung, im<br />

Ausland zu spielen, wenn sich die Möglichkeit<br />

ergibt. Dann kam das Angebot aus Paris und nach<br />

einigen Gesprächen habe ich mich für Saint-Germain<br />

entschieden. Es gab auch Kontakte zu anderen Vereinen<br />

im In- und Ausland.<br />

Weshalb haben Sie sich dann für Paris entschieden?<br />

Es ging mir vor allem um das Fußballerische. Natürlich<br />

ist Paris auch eine interessante Stadt. Ich komme aus<br />

Bochum und habe bis zum Wechsel nach Frankreich immer<br />

dort gelebt. Paris ist natürlich was ganz anderes. Aber<br />

ich will meine Heimat gar nicht mit Paris vergleichen.<br />

Was war die größte Umstellung?<br />

Ganz klar: die Sprache. Ich hatte in der Schule zwar<br />

Französisch, das war aber nicht unbedingt mein bestes<br />

Fach und ich hatte es auch schnell abgewählt. Aber der<br />

Zufall wollte es so, dass ich in Frankreich gelandet bin.<br />

Als feststand, dass ich nach Paris wechseln würde, fing<br />

ich wieder an, Französisch zu lernen. Anfangs wohnte ich<br />

mit einer amerikanischen Mitspielerin zusammen und wir<br />

sprachen Englisch.<br />

Ich musste mich auch daran gewöhnen, dass die Franzosen<br />

in ihrem Zeitmanagement manchmal sehr spontan<br />

sind. Da werden Trainingspläne auch mal kurzfristig geändert.<br />

Ich habe schon gemerkt, dass ich typisch deutsch<br />

und anders strukturiert bin. Anfangs habe ich mich gefragt,<br />

warum die das so und nicht anders machen, aber<br />

irgendwann akzeptiert man das.<br />

Ich hatte in der Schule<br />

zwar Französisch, das<br />

war aber nicht unbedingt<br />

mein bestes Fach.<br />

Mein Leben dreht sich doch sehr<br />

um den Fußball. In einem anderen,<br />

deutschen Verein, hätte sich<br />

auch vieles verändert.<br />

Haben sich Vorurteile für Sie bestätigt?<br />

Den Franzosen wird ja unterstellt, sie seien arrogant<br />

und würden sich auch weigern, eine andere Sprache zu<br />

sprechen. Das kann ich so nicht bestätigen. Von meinen<br />

französischen Mitspielerinnen habe ich erfahren, dass sie<br />

in der Schule nicht so viel Fremdsprachenunterricht und<br />

somit eine große Scheu haben, zu sprechen. Im Verein<br />

trauen sich die älteren Spielerinnen eher mal, Englisch zu<br />

sprechen als die jungen, die frisch aus der Schule kommen.<br />

Die Stimmung in Frankreich wird in den deutschen Medien<br />

immer als schlecht beschrieben. Erleben Sie das auch so?<br />

Es fällt mir schwer, das zu beurteilen, ich spreche ja<br />

auch nicht fließend Französisch. Aber in Deutschland<br />

wird auch gejammert. Die Nachrichten schaue ich mir an,<br />

ich sehe die Demos, zum Beispiel gegen die Reichensteuer<br />

und die Homo-Ehe. Wenn in Paris demonstriert wird,<br />

müssen wir teilweise eine Stunde früher losfahren, wenn<br />

wir zu unserem Stadion wollen. Und den Skandal um<br />

Hollande habe ich natürlich auch mitbekommen.<br />

Wie war das erste Zusammentreffen mit der neuen Mannschaft?<br />

72 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Ich war die erste Ausländerin, die in der Saison zur<br />

Mannschaft gekommen ist. Erst einmal verstand ich gar<br />

nichts, alle haben Französisch gesprochen. Ich habe versucht<br />

Englisch zu sprechen, womit wir am Anfang einigermaßen<br />

klarkamen. Die ersten Grundbegriffe verstand<br />

ich schnell und habe dann irgendwann auf Französisch<br />

drauflos gesprochen.<br />

Worin unterscheiden sich Ihr alter Verein FCR Duisburg und<br />

Paris Saint-Germain?<br />

Mit Vergleichen habe ich meine<br />

Schwierigkeiten. Die Strukturen in<br />

Paris Saint-Germain sind ganz andere<br />

als in Duisburg, unter anderem haben<br />

wir einen größeren Trainerstab. Das<br />

kann man mit Duisburg nicht vergleichen.<br />

Hier sind alle Frauen Profis, das<br />

war in Duisburg nicht so. Deswegen<br />

kann man hier auch die Trainingspläne<br />

schnell ändern, weil keine der Spielerinnen<br />

nebenbei arbeitet.<br />

Mussten Sie ein Aufnahmeritual absolvieren,<br />

als Sie neu in den Verein gekommen<br />

sind?<br />

Ich bin zum Glück darum herumgekommen,<br />

weil in der Saison so viele<br />

Spielerinnen dazugekommen sind. In<br />

diesem Jahr war es anders. Da mussten<br />

neue Spielerinnen etwas aufführen.<br />

Wer weiß, vielleicht trifft mich das<br />

auch noch.<br />

Wie groß ist das Interesse am Frauenfußball<br />

in Frankreich?<br />

Es ist nicht so groß wie in<br />

Deutschland. Da sind die Franzosen<br />

noch zurück. Das stärkere Interesse in<br />

Deutschland hängt aber auch damit<br />

zusammen, dass wir mit der Nationalmannschaft<br />

so erfolgreich sind. Aber<br />

beim Spiel gegen Lyon waren 7.000<br />

Zuschauer da. Das wäre in Deutschland<br />

auch absolut top. Das Interesse am Frauenfußball<br />

in Frankreich wächst. Inzwischen werden auch viele<br />

Spiele live im TV übertragen. Aber hier in Paris ist das<br />

Interesse sehr stark auf die Männermannschaft fokussiert.<br />

In Deutschland haben Sie studiert und auch zeitweise gearbeitet,<br />

Praktika gemacht. Hier können Sie sich zum ersten Mal<br />

ganz auf den Fußball konzentrieren. Wie gefällt Ihnen das?<br />

Ich würde gerne nebenbei arbeiten. Das wäre eine<br />

Abwechslung vom Fußballalltag und eine andere geistige<br />

Herausforderung. Natürlich ist es auch schwer, einen Arbeitgeber<br />

zu finden, der bereit wäre, mich ständig für den<br />

Das Interesse am Frauenfußball<br />

in Frankreich<br />

wächst. Inzwischen<br />

werden auch viele Spiele<br />

live im TV übertragen<br />

Da habe ich auch<br />

öfter mal gehört: « Und<br />

am Ende gewinnen<br />

wieder die Deutschen »<br />

Fußball freizustellen. Hier ist es auch schwierig, weil ich<br />

nicht perfekt Französisch spreche. In Deutschland würde<br />

ich nebenbei arbeiten. Bei meinem nächsten Vertrag werde<br />

ich darauf achten, nebenbei arbeiten zu können. Mir ist<br />

das wichtig, andere Spielerinnen legen darauf gar keinen<br />

Wert.<br />

Im vergangenen Jahr sind Sie mit der Nationalmannschaft<br />

wieder Europameisterinnen geworden. Wie wurden Sie begrüßt,<br />

als Sie wieder nach Paris kamen?<br />

Meine Mitspielerinnen haben<br />

sich mit mir gefreut. Aber so viel<br />

haben wir nicht darüber gesprochen.<br />

Schließlich sind meine französischen<br />

Kolleginnen, von denen vier in der<br />

Nationalmannschaft spielen, sehr<br />

unglücklich im Viertelfinale nach<br />

Elfmeterschießen ausgeschieden.<br />

Meine schwedische Mitspielerin wäre<br />

natürlich auch gerne im eigenen Land<br />

Europameisterin geworden. Es ist<br />

im Sport nun mal so: Es kann nur<br />

einer gewinnen. Da habe ich auch<br />

öfter mal gehört: « Und am Ende gewinnen<br />

wieder die Deutschen. » Und<br />

anschließend haben wir gemeinsam<br />

darüber gelacht. Wobei sie sich auch<br />

fragen, warum die Deutschen immer<br />

gewinnen.<br />

Zu Beginn der Europameisterschaft tat<br />

sich die deutsche Mannschaft auch schwer!<br />

Es waren viele Stammspielerinnen<br />

verletzt und wir hatten elf junge Spielerinnen<br />

im Kader, die noch nie ein<br />

Turnier mit der A-Nationalmannschaft<br />

gespielt hatten. Es kommt auch nicht<br />

darauf an, die schönsten Tore zu schießen.<br />

Wir haben auch noch nie ein Turnier<br />

mit so wenigen Toren gewonnen.<br />

Wir sind schwer ins Turnier gestartet,<br />

aber haben uns reingekämpft und<br />

nachher auch verdient gewonnen.<br />

Mit der Nationalmannschaft spielten Sie vor der Europameisterschaft<br />

gegen Frankreich. Wie haben Sie das erlebt?<br />

Das ist jetzt schon ein anderes Gefühl, weil ich viele<br />

meiner Gegnerinnen aus der französischen Liga kenne.<br />

Aber wenn ich auf dem Platz stehe, will ich gewinnen.<br />

Haben Sie davon profitiert, jetzt einige der französischen Nationalspielerinnen<br />

zu kennen?<br />

Die französischen Nationalspielerinnen, die ich kenne,<br />

sind alles Abwehrspielerinnen, mit denen habe ich auf<br />

dem Platz ja nicht viel zu tun. Da könnte ich höchstens<br />

meinen deutschen Mitspielerinnen ein paar Tipps geben.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 73


FRANKREICH HEUTE Fußball<br />

Haben Sie Ihre freie Zeit schon mal genutzt, um Frankreich<br />

besser kennenzulernen?<br />

Sie werden lachen, aber ich habe eigentlich nie mehr<br />

als zwei Tage am Stück frei. Und in der Sommerpause<br />

freue ich mich, nach Hause fahren zu können. Ich würde<br />

aber gerne etwas mehr vom Land sehen. Vielleicht mache<br />

ich im Sommer mal mit meinen Mitspielerinnen eine Reise<br />

durch Frankreich.<br />

Was haben Sie schon alles von Paris gesehen?<br />

Den Eiffelturm bestimmt 1<strong>50</strong>-mal<br />

(lacht). Jeder, der mich besucht, will<br />

natürlich zum Eiffelturm. Die ganzen<br />

Touristenziele kenne ich. Den Friedhof<br />

Père Lachaise habe ich noch nicht gesehen.<br />

Da will ich unbedingt bald hin.<br />

In meiner Anfangszeit war ich auch oft<br />

sehr müde. Nur noch Französisch oder<br />

Englisch zu sprechen, hat mich sehr<br />

angestrengt. Da hatte ich keine Energie<br />

für große Unternehmungen.<br />

Sie werden immer mal wieder mit Berti<br />

Vogts verglichen, Ihnen werden ähnliche<br />

Terriereigenschaften zugeschrieben. Freuen<br />

oder ärgern Sie sich darüber?<br />

Ich kann da eigentlich nichts zu sagen,<br />

weil ich viel zu jung bin. Ich habe<br />

ihn nie spielen sehen. Aber er war nicht<br />

der schlechteste Fußballspieler, deshalb<br />

nehme ich das als Kompliment.<br />

Was hat Ihnen der Wechsel nach Paris persönlich<br />

und fußballerisch gebracht?<br />

Fußballerisch hat es mich weiter gebracht. Ich habe<br />

hier Dinge gelernt, die ich nicht kannte. Der deutsche<br />

Fußball hat eine etwas andere Philosophie. Am Anfang<br />

habe ich mich schon öfter gefragt: Was machen die da?<br />

Warum reagieren die jetzt so und nicht anders? Persönlich<br />

bin ich gewachsen. Wenn man alleine in ein neues Land<br />

und eine fremde Stadt geht, entdeckt man neue Seiten<br />

an sich. Das ist schon ein Selbstfindungsprozess. Ich bin<br />

auch etwas lockerer geworden. Die Französinnen tanzen<br />

oft vor dem Spiel in der Kabine. Das wäre in Deutschland<br />

undenkbar. Das sehe ich jetzt lockerer, auch wenn ich<br />

nicht mittanze. Dafür bin ich nicht der Typ.<br />

In Deutschland hat das Outing des früheren Nationalspielers<br />

Thomas Hitzelsperger für großes Aufsehen gesorgt. War das in<br />

Frankreich auch ein Thema?<br />

Es ist hier zur Kenntnis genommen worden. Ob das<br />

Thema Homosexualität im Fußball hier auch so eine<br />

Bedeutung hat, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur,<br />

dass hier viel über die Homo-Ehe und die Reichensteuer<br />

diskutiert wird.<br />

Die Französinnen tanzen<br />

oft vor dem Spiel in der<br />

Kabine. Das wäre in<br />

Deutschland undenkbar.<br />

Die geplante Reichensteuer betrifft auch die Fußballclubs. Wie<br />

sind die Reaktionen?<br />

Immer mal wieder war ein Ligastreik im Gespräch.<br />

Das heißt, die Spieler wären an einem Spieltag nicht aufgelaufen.<br />

Aber die Frauen betrifft das nicht. Die sind weit<br />

entfernt von Millionengehältern.<br />

In Ihrem Verein spielt bei den Männern einer der prominentesten<br />

europäischen Fußballer, Zlatan Ibrahimovic. Sind Sie<br />

ihm schon mal begegnet?<br />

Bei gemeinsamen Veranstaltungen<br />

des Vereins habe ich ihn gesehen. Er ist<br />

wirklich eine beeindruckende Erscheinung,<br />

alleine durch seine Größe. Aber<br />

es hat mein Leben nicht verändert,<br />

Zlatan Ibrahimovic getroffen zu haben.<br />

Der Hauptsponsor Ihres Vereins ist ein<br />

Scheich aus Katar.<br />

Wir profitieren davon, das ist ganz<br />

klar. Aber Geld alleine reicht nicht<br />

aus, um erfolgreich zu spielen. Der<br />

Verein braucht auch ein klares Konzept<br />

und gute Strukturen, um gute<br />

Ergebnisse zu bringen. Beides gibt<br />

es bei Paris Saint-Germain unabhängig<br />

vom Sponsor. Geld schießt keine<br />

Tore.<br />

Welche Ziele haben Sie für <strong>2014</strong>?<br />

Vor allem möchte ich gesund<br />

bleiben. Mit dem Verein möchte ich<br />

Zweiter werden, so dass wir uns für<br />

die Champions-League qualifizieren.<br />

Wenn wir auf dem ersten Tabellenplatz<br />

landen, beschwere ich mich auch nicht. Das französische<br />

Pokalfinale möchte ich ebenfalls gerne erreichen. Und<br />

wenn wir im Finale sind, will ich natürlich gewinnen.<br />

Zudem möchte ich mein Kopfball- und mein Pass-Spiel<br />

weiterentwickeln.<br />

Für die deutsche Nationalmannschaft wünsche ich<br />

mir, dass wir uns schnell für die Weltmeisterschaft 2015<br />

qualifizieren und möglichst alle Spiele zu Null spielen.<br />

Mein Ziel ist es immer, zu Null zu spielen. Die Nationalmannschaft<br />

macht viel Spaß im Moment. Die Auszeichnungen<br />

für Silvia Neid als Welttrainerin des Jahres<br />

und für Nadine Angerer als Weltfußballerin des Jahres<br />

sprechen neben der persönlichen Leistung auch für unser<br />

Team.<br />

Im Sommer läuft Ihr Vertrag mit Paris Saint Germain aus.<br />

Werden Sie verlängern?<br />

Im Moment laufen Gespräche, aber mehr kann ich<br />

noch nicht sagen.<br />

Annike Krahn, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />

74 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


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Frank<strong>50</strong>14


FRANKREICH HEUTE Landesstruktur<br />

Reform der Regionen<br />

und Departements<br />

Muss Frankreichs administrative<br />

Landkarte bald neu gezeichnet werden?<br />

Seit einiger Zeit bemüht man in der Politik und Presse einen Begriff aus der Konditorei,<br />

den mille-feuille, ein Blätterteiggebäck mit drei Schichten Blätterteig und zwei Schichten<br />

Crème, um über die administrative Struktur Frankreichs zu diskutieren. Die historische<br />

Einteilung des Landes in Kommune, Departement und Region gelangt zunehmend auf<br />

den Prüfstand. Zwar hat sich die französische Verwaltungsstruktur über Jahrzehnte bewährt,<br />

sie gilt gleichzeitig aber auch als ein Hindernis für wirtschaftliche Entwicklung. François<br />

Hollande will sein Land deshalb neu ordnen. Ein ambitioniertes Projekt mit offenem Ende.<br />

Vor vielen Jahren, 225, um genau zu sein, schrieb der<br />

Priester Emmanuel-Joseph Sieyès den Text<br />

« Qu’est-ce que le tiers état? » (dt. « Was ist der<br />

Dritte Stand? »), der zu einem der bedeutensten Flugblätter<br />

in der Französischen Revolution wurde. Später wurde<br />

der Geistliche und Theoretiker zum Abgeordneten gewählt.<br />

Er beschäftigte sich in dieser Funktion mit der notwendigen<br />

administrativen Neuordnung des Landes.<br />

Zu der Zeit waren die Kommunen das Rückgrat der<br />

Verwaltungsstruktur des Landes. Sie hatten zuvor bereits<br />

Lordschaften und Pfarrbezirke als strukturbildende<br />

Einheiten abgelöst. Trotzdem schien es notwendig, die<br />

Verwaltung des Staates durch die Bildung größerer Gebietskörperschaften<br />

zu verbessern. Auf Vorschlag von<br />

Emmanuel-Joseph Sieyès wurde deshalb das Departement<br />

erfunden. Zunächst zerlegte man Frankreich in 83 Departements.<br />

1810 zählte man dann den Rekord von 130<br />

Departements, insbesondere wegen der Gebietszuwächse<br />

in Europa und Übersee. Heute hat sich die Anzahl der<br />

französischen Departements auf 101 eingependelt, davon<br />

liegen fünf in Übersee.<br />

Seit über zwei Jahrhunderten sind die Departements<br />

nicht aus Frankreichs Administration wegzudenken. Sie<br />

haben mit ihrer langen Existenz ihre Funktionsfähigkeit<br />

bewiesen. Gleichzeitig ist aber auch nicht zu verleugnen,<br />

dass das Prinzip für den Zuschnitt dieser Verwaltungseinheiten<br />

als überholt gelten kann. Denn Sieyès legte die<br />

Grenzen der Departements so an, dass jeder Einwohner<br />

innerhalb eines Tages mit dem Pferd die Hauptstadt des<br />

Departements erreichen konnte. Eine Richtschnur, die im<br />

Zeitalter von TGV und Autobahnen nicht mehr wirklich<br />

adäquat ist.<br />

Außerdem blieben die Departements neben den<br />

Kommunen nicht die einzige Verwaltungseinheit im<br />

Land. Durch regionalistische Forderungen zum Ende<br />

des 19. Jahrhunderts und insbesondere nach dem Ersten<br />

Weltkrieg bildeten sich im 20. Jahrhundert Regionen, die<br />

zunächst die lokalen Industrie- und Handelskammern<br />

vereinten. Die Zusammenschlüsse als regionale Wirtschaftszentren,<br />

17 waren es anfangs, wurden 1972 offiziell<br />

anerkannt. Jede dieser Region wurde damals durch einen<br />

Conseil Régional verwaltet, der durch ein Wirtschaftsund<br />

Sozialkomitee unterstützt wurde.<br />

1982 folgte dann der Schritt, dass Regionen als offizielle<br />

Gebietskörperschaften institutionalisiert wurden.<br />

Insgesamt teilte man das Land in 22 Regionen auf. Hinzu<br />

kamen Regionen in Übersee, heute sind dies fünf: Guadeloupe,<br />

Martinique, Französisch-Guayana, La Réunion<br />

und La Mayotte.<br />

Doch obwohl Frankreich damit drei Verwaltungsniveaus<br />

kennt, die Kommune, das Departement und die Region,<br />

blieb das Land bis heute einer zentralistischen Struktur<br />

treu. Artikel 2 der gültigen Verfassung von 1958 stellt<br />

unmissverständlich fest, dass « Frankreich eine unteilbare<br />

Republik » sei, was jeglichen föderalistischen Ansatz unmöglich<br />

macht. Die Schaffung von Gebietskörperschaften,<br />

die staatsähnliche Kompetenzen wie eine Gesetzgebungsund<br />

die Rechtsprechungsbefugnis besäßen, ist unter<br />

dieser Verfassung ausgeschlossen. Der Gesetzgeber kann<br />

lediglich Gebietskörperschaften bilden und ihnen gewisse,<br />

nicht staatsähnliche Aufgaben übertragen.<br />

Trotzdem verfügen die französischen Regionen über<br />

einen gewissen Handlungsspielraum. In Artikel 72 der<br />

Verfassung heißt es im zweiten Absatz: « Die Gebietskör-<br />

76 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Finistère<br />

Côtes-d’Armor<br />

Bretagne<br />

Morbihan<br />

Ille-et-<br />

Vilaine<br />

Pays-de-la-Loire<br />

Loire-<br />

Atlantique<br />

Manche<br />

Vendée<br />

Calvados<br />

Orne<br />

Mayenne<br />

Maine-et-<br />

Loire<br />

Charente-<br />

Maritime<br />

Gironde<br />

Aquitaine<br />

Landes<br />

Pyrénées-<br />

Atlantiques<br />

Deux-<br />

Sèvres<br />

Sarthe<br />

Seine-<br />

Maritime<br />

Eure<br />

Loiret-Cher<br />

Indre-et-<br />

Loire<br />

Vienne<br />

Charente<br />

Dordogne<br />

Lot-et-<br />

Garonne<br />

Gers<br />

Hautes-<br />

Pyrénées<br />

Eure-et-<br />

Loire<br />

Pas-de-<br />

Calais<br />

Centre<br />

Limousin<br />

Haute-<br />

Vienne<br />

Midi-Pyrénées<br />

Somme<br />

Picardie<br />

Oise<br />

Val-d’Oise<br />

Yvelines<br />

Indre<br />

Nord<br />

Aisne<br />

Essonne Seine-et-<br />

Marne<br />

Creuse<br />

Corrèze<br />

Lot<br />

Tarn-et-<br />

Garonne<br />

Haute-<br />

Garonne<br />

Ariège<br />

Tarn<br />

Loiret<br />

Cher<br />

Yonne<br />

Auvergne<br />

Cantal<br />

Aveyron<br />

Aude<br />

Bourgogne<br />

Nièvre<br />

Pyrénées-<br />

Orientales<br />

Allier<br />

Puy-de-<br />

Dôme<br />

Ardennes<br />

Marne<br />

Aube<br />

Haute-Loire<br />

Lozère<br />

Hérault<br />

Meuse<br />

Haute-<br />

Marne<br />

Côte-d’Or<br />

Saône-et-Loire<br />

Loire Rhône<br />

Ain<br />

Ardèche<br />

Gard<br />

Moselle<br />

Vosges<br />

Haute-<br />

Saône<br />

Doubs<br />

Provence-<br />

Alpes-<br />

Côte d’ Azur<br />

Ile-de-<br />

Lorraine<br />

France<br />

Champagne-<br />

Ardenne<br />

Franche-<br />

Comté<br />

Jura<br />

Haute-<br />

Savoie<br />

Savoie<br />

Rhône-Alpes<br />

Drôme<br />

Isère<br />

Hautes-<br />

Alpes<br />

Alpes-de-<br />

Haute-Provence<br />

Vaucluse<br />

Meurtheet-Moselle<br />

Bas-<br />

Rhin<br />

Alsace<br />

Haut-<br />

Rhin<br />

Im Alltag sehen sich die Franzosen deshalb mit einer<br />

mehrschichtigen Verwaltung konfrontiert. Es ist nicht<br />

immer ganz einfach, den Durchblick zu behalten und den<br />

richtigen Ansprechpartner für ein Anliegen zu finden. So<br />

kümmern sich die Kommunen zum Beispiel um die Kindergärten<br />

und Grundschulen, die Departements um die<br />

Colleges und die Regionen um die Gymnasien. Natürlich<br />

jeweils unter der Kontrolle des Staates. Während bei diesem<br />

Beispiel die Zuständigkeiten zwar vielfältig, aber im<br />

Grunde trotzdem klar sind, ist dies bei anderen Aufgaben<br />

weniger der Fall. Etwa bei der Müllentsorgung. Sowohl<br />

die Gemeinden und Gemeindeverbände als auch die De-<br />

Nord-Pasde-Calais<br />

Haute-<br />

Normandie<br />

Basse-<br />

Normandie<br />

Poitou-<br />

Charentes<br />

Languedoc-<br />

Roussillon<br />

Var<br />

Alpes-<br />

Maritimes<br />

Bouchesdu-Rhône<br />

Haute-<br />

Corse<br />

Corse<br />

Corse-du-<br />

Sud<br />

perschaften verwalten sich eigenständig durch ihre gewählten<br />

Räte ». Allerdings wird im gleichen Artikel dieses<br />

Recht dahingehend eingeschränkt, dass dies im Rahmen<br />

« der durch das Gesetz vorgesehenen Bedingungen geschieht<br />

». Die Autonomie von Frankreichs Verwaltungseinheiten<br />

kennt also enge Grenzen.<br />

Die Komplexität der heutigen Landesstruktur wird<br />

noch insofern erhöht, dass in letzter Zeit zunehmend<br />

interkommunale Kooperationen entstanden. Denn Frankreichs<br />

Kommunen sind oft sehr klein, so dass für einige<br />

Gemeinden eine Zusammenarbeit aus finanziellen und<br />

organisatorischen Gründen unausweichlich ist.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 77


FRANKREICH HEUTE Landesstruktur<br />

partements kümmern sich darum. Das kann manchmal zu<br />

Verwirrungen und Überschneidungen führen.<br />

So häufen sich die Stimmen, die eine administrative<br />

Neuordnung des Landes fordern. Es geht dabei weniger<br />

um die Abschaffung der trotz allem bewährten Dreiteilung<br />

in Kommune, Departement und Region, sondern um<br />

eine klarere Zuteilung der Kompetenzen und eine Verringerung<br />

der Anzahl der jeweiligen Gebietskörperschaften.<br />

Gerade in Zeiten gekürzter Budgets wird der Ruf nach<br />

einem effizienteren Einsatz staatlicher Gelder lauter.<br />

François Hollande hat sich deshalb der Frage nach<br />

einer Reform der administrativen Struktur des Landes<br />

angenommen. Für die meisten Journalisten überraschend,<br />

verkündete er bei einer Pressekonferenz Mitte Januar, dass<br />

ein Reformprozess angeschoben werden soll. Es ist ein<br />

durchaus waghalsiges Unterfangen. Mehrere Präsidenten<br />

vor ihm wollten diesbezüglich bereits etwas bewegen,<br />

doch es blieb stets bei Worten. Da sich François Hollande<br />

bewusst ist, vermintes Terrain zu betreten, verkündete er<br />

auch zugleich, dass alle Veränderungen natürlich erst nach<br />

ausgiebigen Beratungen mit allen Beteiligten umgesetzt<br />

würden.<br />

Deshalb ist heute noch nicht abzusehen, wohin die<br />

Reise endgültig führen wird. Einige Veränderungen<br />

lassen sich aber absehen. So gilt es als wahrscheinlich,<br />

dass sich die Anzahl der Regionen von aktuell 22 (außer<br />

Überseegebiete) auf rund 15 verringern wird. Einige<br />

Zusammenschlüsse liegen dabei auf der Hand. Dies gilt<br />

insbesondere für die beiden Regionen Haute-Normandie<br />

und Basse-Normandie, aus denen sicherlich eine Region<br />

Normandie werden wird. Auch eine Fusion der beiden<br />

ostfranzösischen Regionen Elsass und Lothringen ist sehr<br />

wahrscheinlich.<br />

Bei den anderen Regionen ist ebenfalls nichts ausgeschlossen.<br />

Warum nicht eine große Region entlang der<br />

Atlantikküste bilden, die das heutige Aquitanien und die<br />

Region Poitou-Charentes umfasst? Die Auvergne könnte<br />

sich wiederum mit Rhône-Alpes oder dem Limousin vermählen.<br />

Nicht nur in historisch zusammengehörenden Regionen<br />

wie im Falle der Normandie stößt die Idee einer Neuordnung<br />

des Landes auf Zuspruch. So erklärten bereits die<br />

beiden Regionen Burgund und Franche-Comté, dass sie<br />

sich solchen Ansätzen nicht versperren würden. Sicherlich<br />

ist dabei hilfreich, dass die Präsidenten der beiden Regionen<br />

der gleichen Partei angehören, den Sozialisten. Marie<br />

Guite-Dufay, Präsidentin von Franche-Comté erklärte<br />

unmissverständlich, dass « man diesen Weg beschreiten<br />

müsse, wenn er Einsparungen und Verbesserungen für die<br />

Bürger bringen würde ». Ein Enthusiasmus, den François<br />

Hollande sicherlich gerne hört.<br />

Doch es gibt auch starken Gegenwind. Schließlich<br />

geht es um Pöstchen und Macht. Welche regionale<br />

Hauptstadt geht bei einer Fusion als Sieger hervor? Wie<br />

viele Abgeordnete wird es im neuen Conseil Régional<br />

nach einem Zusammenschluss noch geben? Wer verliert<br />

seinen Job und wer darf bleiben? Wie verändern sich die<br />

Budgets? Der Oppositionsführer im Conseil Régional der<br />

Auvergne warnte bereits, dass « seine Region vom übermächtigen<br />

Rhône-Alpes geschluckt werden würde », also<br />

eine Art « feindliche Übernahme » passieren könnte, wie<br />

man es bei Unternehmen nennen würde.<br />

In das gleiche Horn stieß der Präsident der Picardie.<br />

« Für mich steht außer Frage, dass die Picardie verschwindet<br />

», erklärte er. Auch der Präsident der Languedoc-<br />

Roussillon will nichts von einer Fusion seiner Region<br />

wissen: « Ich fühle mich nicht betroffen. Wir stehen unter<br />

den Regionen im Land an achter Stelle. Wir sind genauso<br />

stark wie fünf Länder in Deutschland. »<br />

Diese Bemerkungen zeigen bereits, dass eine Reform<br />

der Landesstruktur ein schwieriges Unterfangen wird.<br />

François Hollande hat dies natürlich geahnt und deshalb<br />

als ein gewichtiges Lockmittel verkündet: Regionen, die<br />

sich zusammenschließen, sollen bei der Zuteilung staatlicher<br />

Gelder einen Bonus zugewiesen bekommen. Es<br />

bleibt abzuwarten, inwieweit zusätzliches Geld die Regionalfürsten<br />

kooperationsfreudiger stimmen wird.<br />

Bei der Reform soll es aber nicht nur um die Anzahl<br />

der Regionen gehen. Auch bei den Departements könnten<br />

Änderungen anstehen. Der Idee, die Departements<br />

zugunsten der Regionen ganz verschwinden zu lassen, so<br />

wie es anfangs durch die Presse ging und was auch vom<br />

Oppositionsführer der UMP, Jean-François Copé, favorisiert<br />

wurde, erteilte François Hollande inzwischen eine<br />

klare Absage.<br />

Nicht ausgeschlossen sind aber Fusionen unter den<br />

Departements. Etwa der Zusammenschluss der Departements<br />

Charente und Charente-Maritime. Noch wahrscheinlicher<br />

ist eine Neuordnung im Pariser Speckgürtel.<br />

« Was bringen noch Departementgrenzen im Großraum<br />

Paris? », fragte François Hollande rhetorisch bei der<br />

Pressekonferenz. In der Tat ist es schwer verständlich,<br />

warum der zehn Millionen Einwohner zählende Ballungsraum<br />

Paris administrativ viel stärker zersplittert ist<br />

als vergleichbare Weltstädte wie London oder New York.<br />

Allerdings schrien die Präsidenten der betroffenen Departements,<br />

gerade wenn sie dem anderen politischen Lager<br />

angehören, sofort auf. Dabei wird in der Agglomeration<br />

von Lyon bereits vorgemacht, wie eine Stadt die Kompetenzen<br />

angrenzender Departements übernehmen kann.<br />

Die nächsten Monate werden also spannend bleiben.<br />

Niemand kann die Struktur eines Landes, die seit Jahrzehnten<br />

bzw. Jahrhunderten besteht, von einem Tag auf<br />

den anderen umkrempeln. Alte Gewohnheiten und ein<br />

gewisser Konservatismus müssen dafür überwunden<br />

werden. Doch die Zeiten für Veränderungen stehen nicht<br />

schlecht. François Hollande ist zudem ein Präsident, der<br />

wegen seiner schlechten Beliebtheitswerte eigentlich nicht<br />

mehr viel zu verlieren hat. Wer weiß, vielleicht muss die<br />

Landkarte Frankreichs bald neu gezeichnet werden und<br />

das Rezept des administrativen mille-feuille aktualisiert<br />

werden.<br />

78 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


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FRANKREICH HEUTE Kultur<br />

Der russische Regisseur Alexander Sokurow vor dem Gemälde « Das Floß der Medusa » während der<br />

Dreharbeiten für seinen neuen Film über den Louvre während des Zweiten Weltkrieges.<br />

Louvre<br />

Wie Mona Lisa & Co.<br />

den Krieg überlebten<br />

Es ist eine der eher weniger bekannten Geschichten des Zweiten Weltkrieges: 1939 wurden<br />

fast 4.<strong>50</strong>0 Kunstwerke, darunter die Mona Lisa, die Nike von Samothrake und die Venus<br />

von Milo, aus dem Louvre in Sicherheit gebracht. Unter abenteuerlichen Bedingungen<br />

transportierte man die kostbarsten Exponate des Museums in möglichst vor Bombenangriffen<br />

geschützte Verstecke, die sich übers ganze Land verteilten. 62 geheime Depots entstanden.<br />

Dank dieser Aktion überlebten die Ausstellungsstücke die Wirren des Krieges unbeschadet,<br />

bevor sie 1945 ins weltberühmte Museum zurückkehrten. Eine unglaubliche Geschichte, die<br />

nun auch die Vorlage für einen Film bietet, der demnächst in die Kinos kommen wird.<br />

Porte Jaujard », der Schriftzug aus goldenen Buchstaben<br />

ist schon von weitem erkennbar. Er prangt über<br />

« einem der herrschaftlichsten Eingänge des Louvre.<br />

Es ist der Eingang zu den Werkstätten des Museums und<br />

zur Ecole du Louvre, eine der renommiertesten Kunstschulen<br />

Frankreichs. Es ist kaum möglich, diesen Eingang<br />

zu übersehen. Doch wie viele der Menschen, die den<br />

Schriftzug jeden Tag lesen, wissen noch, auf wen sich der<br />

Name bezieht? « Leider fast niemand », weiß Geneviève<br />

Bresc, die Direktorin der Skulpturenabteilung des Louvre,<br />

zu berichten. « Hinzu kommt, dass meines Wissens niemand<br />

des aktuellen Personals die Epoche, mit der der<br />

Name in Zusammenhang steht, noch persönlich erlebt hat.<br />

Ein Kapitel ist zu Ende gegangen. »<br />

Die Rede ist vom Zweiten Weltkrieg und die deutsche<br />

Besetzung der französischen Hauptstadt, die vom 14. Juni<br />

1940 bis zum 22. August 1944 andauerte, als der General<br />

von Cholitz die Kapitulation seiner Truppen erklärte<br />

und sich Hitlers Befehl, Paris zu zerstören, widersetzte.<br />

Jacques Jaujard, dessen Name über dem Eingangsportal<br />

steht, war der damalige Direktor des Louvre. Er hat mit<br />

seinem Handeln maßgeblich dazu beigetragen, dass die<br />

80 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Kunstwerke seines Museums den Krieg überlebten.<br />

Bereits 1938, als sich die Möglichkeit eines Krieges<br />

abzeichnete, begannen in Frankreich die ersten Überlegungen,<br />

wie man die wichtigen Kulturgüter des Landes<br />

im Falle eines Angriffs schützen könnte. Insbesondere<br />

Paris und die dort wichtigen Museen galten als sehr gefährdet.<br />

Ein im Falle eines Krieges wahrscheinlicher<br />

Bombenangriff wäre fatal gewesen. Außerdem wusste<br />

man von der perversen Obsession der Nazis, Museen<br />

von entarteter Kunst « befreien » zu wollen. Die gleichnamige<br />

Ausstellung 1937 in München war ein eindeutiges<br />

Warnsignal. Schließlich kam hinzu, dass der Direktor der<br />

Berliner Museen, Otto Kümmel, eine Liste von Kunstwerken<br />

aufgestellt hatte, die<br />

angeblich den Deutschen<br />

gestohlen worden waren und<br />

ins Reich zurückgeführt werden<br />

sollten. Viele der Werke<br />

auf dieser Liste befanden sich<br />

in Frankreich.<br />

Als der Krieg näherrückte,<br />

war Jacques Jaujard deshalb<br />

klar, dass man etwas für<br />

den Schutz der wichtigsten<br />

Kunstwerke des Louvre tun<br />

musste. Wenn man bereits<br />

das Gold der Zentralbank an<br />

die Küsten des Landes brachte,<br />

um es von dort im Notfall<br />

per Schiff außer Landes zu<br />

bringen, warum dann nicht<br />

auch Kunstschätze, die ebenfalls<br />

von immensem Wert<br />

waren, vorsorglich aus der<br />

Hauptstadt bringen?<br />

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Ein Buch:<br />

In nur wenigen Monaten schaffte er es mit seinem<br />

Team, die Evakuierung des Louvre zu organisieren. Als<br />

Depots wurden vor allem Schlösser ausgesucht, die über<br />

große und gut erhaltene Keller verfügten und sich abseits<br />

großer Städte, wichtiger Verbindungsrouten und anderer<br />

strategischer Ziele befanden, deren Bombardierung im<br />

Kriegsfall wahrscheinlich war. Die Auswahl der Orte<br />

erfolgte dabei in größter Diskretion. Oft nutzten die Organisatoren<br />

freundschaftliche und persönliche Kontakte.<br />

So stellte etwa der Vizepräsident des Rates der Museen<br />

den Keller seines Schlosses zur Verfügung. Am Ende fand<br />

man 62 geeignete Orte im Westen und Süden des Landes,<br />

die zu temporären Depots umfunktioniert wurden.<br />

Die Mona Lisa verließ den Louvre im Rahmen dieser<br />

Aktion bereits am 28. August 1939. Am 3. September, am<br />

Tag nach der Kriegserklärung, mussten die Umzugsaktivitäten<br />

aber beschleunigt werden. Einige der wichtigsten<br />

Kunstwerke wurden noch am gleichen Tag aus dem Museum<br />

gebracht. Insgesamt schaffte man fast 4.<strong>50</strong>0 Exponate,<br />

darunter 3.690 Gemälde, weg.<br />

Die logistische Herausforderung dahinter war enorm.<br />

Le Louvre pendant la guerre<br />

Der Louvre besaß kaum Lastwagen. Deshalb nutze man<br />

vor allem die Lkw der nahen Kaufhäuser BHV und Samaritaine.<br />

Insgesamt 37 Konvois mit jeweils mehreren<br />

Dutzend Fahrzeugen verließen die Hauptstadt. Die Heterogenität<br />

der beteiligten Lastwagen stellte sich jedoch<br />

als zusätzliche Herausforderung dar. Einige hatten einen<br />

Benzinmotor und kamen schnell voran. Andere waren mit<br />

einem Dieselmotor ausgestattet. Sie verlangsamten die<br />

Konvois immer wieder.<br />

Unterstützt wurde der Louvre aber nicht nur von den<br />

beiden Kaufhäusern, sondern auch von der Comédie<br />

Française, die sich ebenfalls in der Nachbarschaft des<br />

Museums befand. Das Theater, das sich mit dem Transport<br />

sperriger Bühnenbilder<br />

auskannte, kümmerte sich<br />

um große Leinwände, die<br />

besonders fragil waren und<br />

nicht eingerollt werden<br />

konnten.<br />

Natürlich blieben bei<br />

einem solch pharaonischen<br />

Umzug Zwischenfälle nicht<br />

aus. So beförderte man das<br />

Gemälde « Das Floß der<br />

Medusa » von Géricault in<br />

einem 4,9 Meter hohen Lkw,<br />

der in Versailles die Oberleitungen<br />

der Straßenbahn<br />

beschädigte. Zum Glück<br />

ohne Schaden zu nehmen.<br />

Versailles versank wegen des<br />

dadurch ausgelösten Kurzschlusses<br />

jedoch für einige<br />

Stunden in der Dunkelheit.<br />

Insgesamt blieben angesichts<br />

der logistischen Meisterleistung Zwischenfälle sehr selten<br />

und extrem harmlos. Ende September war der Umzug<br />

abgeschlossen.<br />

Allerdings bedeutete dies noch nicht, dass alle gesicherten<br />

Exponate bis zum Kriegsende ruhig in ihrem<br />

temporären Depot verbleiben konnten. Während die Nike<br />

von Samothrake, die ins Schloss von Valençay gebracht<br />

wurde, dieses Glück hatte, stand der Mona Lisa ein wahrer<br />

Umzugsmarathon bevor. Zunächst ins Schloss von<br />

Chambord gebracht, kam sie danach ins Schloss von Louvigny.<br />

Anschließend ging es in die Abbaye de Loc Dieu<br />

im Departement Aveyron, dann ins Musée de Montauban<br />

und schließlich ins Schloss von Montal in der Nähe<br />

von Rocamadour. Die Umzüge waren notwendig, da der<br />

Kriegsfortschritt die bisherigen Verstecke immer wieder<br />

unsicher machte.<br />

Aber selbst wenn ein Kunstwerk mehrere Male umziehen<br />

musste, verlor das Personal des Louvre nie den<br />

Kontakt zu den Ausstellungsstücken. Die Museumswächter,<br />

die zuvor in Paris ihren Dienst taten, wurden auf die<br />

verschiedenen Depots aufgeteilt. Für jedes Depot waren<br />

Regards Photographiques 1938-1947<br />

Editions Musée du Louvre / Le Passage<br />

ISBN: 978-23<strong>50</strong>312408<br />

Eine DVD:<br />

Der US-amerikanische Schwarz weißfilm<br />

« Der Zug » von John Fran ken heimer<br />

und Bernard Farrel mit Burt Lan caster,<br />

Jeanne Moreau und Michel Simon aus<br />

dem Jahre 1964. In dem Streifen geht<br />

es um den Abtransport von Kunstwerken aus Paris<br />

nach Deutschland im Jahre 1944, den französische<br />

Eisenbahner zu verhindern versuchen.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 81


FRANKREICH HEUTE Kultur<br />

zwischen fünf und sechs Wärter zuständig. Die Konservatoren<br />

reisten von einem Depot zum nächsten durchs Land<br />

und trafen sich einmal pro Monat zu Beratungen in Paris.<br />

Und sogar die Restauratoren unterbrachen ihre Arbeit<br />

nicht, sondern passten die Techniken an, um selbst in den<br />

Verstecken zu restaurieren.<br />

Der Louvre in Paris blieb nach dem Auszug der Exponate<br />

zunächst für ein Jahr geschlossen. Nach der Unterzeichnung<br />

des Waffenstillstandes am 22. Juni 1940<br />

verlangten die deutschen Besatzer jedoch, dass sich das<br />

Leben in der Hauptstadt wieder « normalisiere ». Dazu<br />

gehörte auch, dass die Museen wieder eröffnen sollten.<br />

Ab dem 1. Oktober 1940 konnte man den Louvre<br />

wieder besuchen. Die gezeigte Ausstellung war aber eher<br />

trostlos. Nur das Erdgeschoss des riesigen Museums war<br />

mit verbliebenen Exponaten bzw. Kopien bestückt. Es<br />

kamen folglich nur wenige Besucher, die zudem ahnten,<br />

dass sie kaum echte Kunst zu sehen bekamen. Die Venus<br />

von Milo war zum Beispiel ein einfacher Gipsabdruck des<br />

Originals.<br />

Jacques Jaujard konnte sich während dieser schwierigen<br />

Jahre auf die Solidarität und Unterstützung seines<br />

Personals verlassen. Außerdem fand er mit Franz Wolff-<br />

Metternich, von 1940 bis 1942 Leiter der Kunstschutz-<br />

Truppe der deutschen Besatzer, einen ungewöhnlichen<br />

Verbündeten. Trotz aller Feindschaft einte die beiden<br />

Männer die gleiche Leidenschaft, Kunstwerke zu schützen.<br />

Franz Wolff-Metternich versorgte Jacques Jaujard<br />

mit den für seine Konservatoren nötigen Passier- und<br />

Benzinscheinen, ohne die ein Reisen zu und zwischen den<br />

temporären Depots nicht möglich gewesen wäre.<br />

Nach der Befreiung von Paris wurden die Kunstwerke<br />

wieder Stück für Stück zurück an die Seine gebracht.<br />

Im Juli 1945 eröffnete das ehrwürdige Museum in alter<br />

Pracht neu. Wie durch ein Wunder war durch die Evakuierung<br />

kein einziges Exponat verschwunden und es gab<br />

Interview mit Pierre-Olivier Bardet,<br />

dem französischen Produzenten von Sokurows Film<br />

Pierre-Olivier Bardet, ist der Film « Francofonia » ein Spielfilm<br />

oder eine Dokumentation? Können Sie uns ein wenig<br />

mehr vom Inhalt verraten?<br />

Alexander definiert « Francofonia » als eine « fiktive<br />

Erzählung über ein historisches Ereignis ». Es ist ein<br />

Film, in dem historische Archivaufnahmen und Fakten<br />

mit einer ausgedachten Geschichte vermengt werden und<br />

der sich mit dem Verhältnis zwischen Macht und Kunst<br />

beschäftigt.<br />

Der Streifen erzählt die Geschichte von drei Paaren.<br />

Das erste wird von zwei Männern gebildet, die eigentlich<br />

Feinde sind. Franz Wolff-Metternich, dem Verantwortlichen<br />

des Kunstschutzes, und Jacques Jaujard, dem Direktor<br />

des Louvre während der deutschen Besatzung. Das<br />

zweite Paar sind Napoleon und Marianne, die die französische<br />

Republik repräsentieren. Das letzte Paar bildet die<br />

Stimme von Alexander, als er mit einem Freund spricht,<br />

der sich auf einem mit Kunst beladenen Schiff befindet,<br />

das in einen Sturm gerät. Eine fantastische Metapher an<br />

den Zweiten Weltkrieg.<br />

Wie liefen die Dreharbeiten für den Film ab?<br />

Alles hat wunderbar funktioniert. Die Dreharbeiten<br />

dauerten sechs Wochen. 13 Tage und Nächte davon waren<br />

wir im Louvre. Die restlichen Drehtage fanden an Orten<br />

statt, wo die Kunstwerke damals aufbewahrt wurden, insbesondere<br />

im Schloss von Sourches unweit von Le Mans.<br />

Das Schloss besitzt riesige Kellergewölbe. Jacques Jaujard<br />

und sein Team hatten dort 4<strong>50</strong> Exponate untergebracht.<br />

Die heutigen Besitzer öffneten uns freimütig ihr Anwesen.<br />

Es war ein unheimlich emotionaler Moment, in diese<br />

Kellergewölbe hinabzusteigen, in denen die Zeit stehen<br />

geblieben zu sein schien. Alexander und wir alle waren<br />

überwältigt, als wir entdeckten, dass an den Türen und<br />

Wänden im Keller noch die Nummern standen, die die<br />

Mitarbeiter des Louvre damals angezeichnet hatten, um<br />

den Überblick zu bewahren.<br />

Ein anderer sehr emotionaler Moment spielte sich im<br />

Louvre ab. Als wir dort nach dem Ende der regulären<br />

Öffnungszeiten im völlig leeren Museum waren, meditierte<br />

Alexander im Halbdunkel fast vor einigen Gemälden,<br />

bevor er uns Anweisungen für die Dreharbeiten gab. Es<br />

war für uns alle etwas ganz Besonderes, nachts im Louvre<br />

zu sein.<br />

Es gab auch bizarre Situationen, etwa als wir im Louvre<br />

standen und von Schauspielern im Kostüm des deutschen<br />

Militärs umzingelt waren. Für manche war es ein<br />

sehr unangenehmes Déjà-vu. Das war nicht ganz einfach.<br />

Woher kam die Idee, einen Film über den Louvre während der<br />

Besatzungszeit zu drehen?<br />

Alexander hat sich immer schon für das Verhältnis<br />

zwischen der Macht und der Kunst interessiert. Die Atmosphäre<br />

in Museen fasziniert ihn, nicht erst seit seinem<br />

Film « Russian Ark », der in der Eremitage in Sankt Petersburg<br />

gedreht wurde. Vor vier, fünf Jahren hatte ich<br />

ihm angeboten, etwas im Musée d’Orsay zu drehen. Doch<br />

seine Antwort war klar: Wenn er in einem französischen<br />

82 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


auch keine schlimmen Beschädigungen.<br />

Bis heute gilt die von Jacques Jaujard verantwortete<br />

Räumung des Museums als vorbildlich. « Obwohl sich<br />

im Laufe der Zeit immer weniger Menschen an seinen<br />

Namen erinnern, sind die Evakuierungspläne von ihm bis<br />

heute topaktuell », erzählt Geneviève Bresc. « Noch unsere<br />

heutigen Pläne basieren auf seiner Arbeit. So hatten<br />

wir gerade eine Notfallübung, bei der Maßnahmen im<br />

Falle einer Überflutung des Museumsgeländes durch die<br />

Seine geprobt wurden. »<br />

Vielleicht wird der Name des ehemaligen Direktors in<br />

Zukunft aber wieder bekannter. Der russische Regisseur<br />

Alexander Sokurow macht gerade einen Film über diesen<br />

stillen Helden des Zweiten Weltkrieges. « Francofonia,<br />

der Louvre unter der Besatzung » lautet der Arbeitstitel<br />

für den Streifen. Vielleicht erinnern sich deshalb bald<br />

wieder mehr Menschen beim Anblick der « Porte Jaujard »<br />

an den Menschen hinter dem Namen.<br />

Museum drehen würde, dann müsse es der Louvre sein.<br />

Ich fing an, Kontakt mit dem Museum aufzunehmen.<br />

Man zeigte sich interessiert. Alexander dachte sofort an<br />

die Thematik der Besatzungszeit. Für ihn sind Deutschland<br />

und Frankreich wie zwei Schwestern und die Kriege<br />

zwischen den Ländern wie Familienkriege, mit allem,<br />

was dazugehört, Hass und Leidenschaft.<br />

Nächte im Zeichen des Zen-Buddhismus<br />

25 sorgfältig im zeitgenössischen De sig ner stil dekorierte<br />

Zimmer in sand- und ziegelstein far benen, ozeanblauen,<br />

kaki braunen oder schoko lade farbenen Tön en ver schaffen<br />

Ihnen ein wohliges Gefühl von Gemütlichkeit.<br />

Inspiriert von Hotels in New York, Lon don oder Berlin,<br />

wurden die meisten Ba de zimmer einfalls reich in Ihr<br />

Zimmer inte griert, ganz im Sinne für Ihren Komfort und<br />

Wohl behagen.<br />

Zur Entspannung stehen Ihnen eine Bibli o thek und ein<br />

Billardraum zur Ver fügung und nicht zu vergessen die<br />

„Mood Lounge“, eine stimmungsvolle Bar, in der Ihnen<br />

Kaffee, Weine und Champagner an ge boten werden.<br />

Inwieweit ist der Blick von Alexander Sokurow auf dieses<br />

Kapitel der Geschichte des Louvre besonders?<br />

Ich bin überzeugt davon, dass ein Deutscher oder ein<br />

Franzose diesen Film so nicht hätte machen können. Es<br />

ist der Blick von außen, der den Film interessant macht.<br />

Alexander hat eine größere Freiheit, wie er das Thema<br />

behandelt. Außerdem merkt man dem Film Alexanders<br />

Liebe zur europäischen Kultur an, die in seinen Augen<br />

die Welt retten kann. Dies macht seinen Blickwinkel besonders.<br />

Wann können wir den Film sehen?<br />

Die Dreharbeiten sind abgeschlossen. Momentan<br />

wird der Film geschnitten. Mitte Mai müsste alles fertig<br />

sein. Alexander möchte das Werk gerne auf einem Festival<br />

präsentieren. Es ist aber zu früh zu sagen, auf welchem.<br />

Cannes, Venedig, Berlin, es ist offen. Danach wird<br />

der Film in die Kinos kommen. Dies könnte im Oktober<br />

sein, wenn wir nach Cannes gehen, im Januar, wenn es<br />

Venedig wird, oder noch etwas später, wenn die Wahl<br />

auf Berlin fällt. Außerdem wird der Film auch auf Arte<br />

gezeigt werden. Der Sender ist Koproduzent.<br />

Pierre-Olivier Bardet, wir danken Ihnen für das<br />

Gespräch.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 83


ART DE VIVRE Wein<br />

Châteauneuf-du-Pape<br />

Ein Wein mit päpstlicher Aura<br />

Die Appellation Châteauneuf-du-Pape, am<br />

linken Ufer der Rhône zwischen Avignon und<br />

Orange gelegen, schmückt sich bereits seit<br />

1933 mit einem AOC-Siegel. Sie gehört damit<br />

zu den ältesten französischen Weinanbaugebieten<br />

mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung.<br />

Die Weine der Appellation genießen<br />

einen hervorragenden internationalen Ruf<br />

und zählen zu den gefragtesten des Rhône-<br />

Tals. Zudem verstanden es die Winzer von<br />

Anfang an, die Appellation gekonnt in Szene<br />

zu setzen.<br />

Wenn man unter französischen Winzern den Namen<br />

Châteauneuf-du-Pape fallen lässt, erntet<br />

man manchmal nur ein gleichgültiges Achselzucken.<br />

Bedeutet dies, dass die Weine der Appellation nicht<br />

gut sind? Mitnichten! Alle sind sich einig, dass insbesondere<br />

die Rotweine des Weinanbaugebietes, die 94 Prozent<br />

der Produktion ausmachen, eine hohe Qualität aufweisen.<br />

Sie sind farbintensiv, füllig und kraftvoll. Doch manche<br />

Winzer aus anderen Weinregionen sind vom Châteauneufdu-Pape<br />

ein wenig genervt. Sie sind neidisch, denn seit<br />

Anbeginn verkauften sich die Weine aus dem Rhône-Tal<br />

erstaunlich erfolgreich, um nicht zu sagen: fast wie von<br />

selbst. Gerade beim Export machen sie anderen AOC-<br />

Weinen das Leben schwer.<br />

Um diesen Erfolg zu erklären, muss man sich nicht<br />

nur mit dem Wein selbst, sondern auch mit dem Namen<br />

der Appellation beschäftigen. Châteauneuf-du-Pape<br />

steht zunächst einmal für fünf Orte, die zur Appellation<br />

gehören. Neben Châteauneuf-du-Pape selbst sind das<br />

Bédarrides, Courthézon, Orange und Sorgues. So wie bei<br />

anderen Weinen, etwa einem Macon, einem Chinon oder<br />

einem Baux-de-Provence, bezieht sich der Name also auf<br />

eine geografische Zone.<br />

Der Wein hat aber das besondere Glück, dass in dieser<br />

geografischen Bezeichnung der Zusatz « Pape » (dt.<br />

Papst) enthalten ist. In einer Zeit, in der Heerscharen von<br />

Marketingleuten nach dem idealen Namen für Produkte<br />

suchen, damit sich diese besser verkaufen lassen – und<br />

dabei nicht einmal immer erfolgreich sind –, könnte ein<br />

Wein nicht besser heißen. In diesem Wort schwingt<br />

bereits alles mit, was diesen faszinierenden, historisch<br />

bemerkenswerten Wein ausmacht. Auch wer noch nie einen<br />

Châteauneuf-du-Pape verkostet hat, bekommt verbal<br />

einen Vorgeschmack. Das namensimmanente Image ist<br />

geradezu ideal. An einen Wein mit dem wohlklingenden<br />

Namen Châteauneuf-du-Pape erinnert man sich immer<br />

wieder.<br />

Der Namenszusatz weist aber auch darauf hin, dass<br />

die Geschichte von Châteauneuf-du-Pape eng mit dem<br />

Papsttum verknüpft ist. Nachdem Papst Clemens V.<br />

(1264-1314) nicht mehr in Rom residieren wollte, ging das<br />

Pontifikat auf Wanderschaft und machte in verschiedenen<br />

Städten Frankreichs Station, darunter Cluny, Nevers,<br />

Bourges und Bordeaux. Schließlich wurde Avignon im<br />

Rhône-Tal zur neuen offiziellen Residenz der Päpste aus-<br />

84 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


erkoren. Ein Segen für den Weinbau in der Region.<br />

Zum einen bestand nun die Notwendigkeit, vor Ort<br />

einen akzeptablen Messwein zu produzieren, der im<br />

Einklang mit dem steht, was die Kirche symbolisch als<br />

das « Blut Christi » ansieht. Zum anderen war die Weinproduktion<br />

auch eine willkommene finanzielle Einnahmequelle.<br />

Die Perfektionierung des Anbaus hatte damit<br />

Priorität, wovon Châteauneuf-du-Pape automatisch profitierte.<br />

Es war Papst Johannes XXII., der beschloss, auf einem<br />

unweit von Avignon gelegenen Hügel eine Burg zu bauen.<br />

Die Umgebung erschien ihm für den Anbau hochwertiger<br />

Reben ideal. Ein sehr trockenes Klima und viel Sonnenschein<br />

(circa 2.800 Stunden pro Jahr) bieten optimale<br />

Bedingungen für kraftvolle Weine. Die Hitze des Tages<br />

wird vom Boden gespeichert und nachts langsam wieder<br />

abgegeben.<br />

Im Laufe der Jahre wurde die Burg offizielle Sommerresidenz<br />

der Päpste von Avignon, und der vor Ort bei<br />

Châteauneuf-du-Pape produzierte Wein schmückte sich<br />

fortan mit dem prestigeträchtigen Namen « Vin du Pape ».<br />

Es wäre allerdings ungerecht, den Ruhm und Erfolg der<br />

päpstlichen Weine nur dem renommierten Namen zuzuschreiben.<br />

Denn auch die Winzer leisteten ganze Arbeit.<br />

Jahrhunderte später waren sie ihrer Zeit aufs Neue weit<br />

voraus. Im Unterschied zu vielen anderen französischen<br />

Weinanbaugebieten hatten die Winzer von Châteauneufdu-Pape<br />

früh die Notwendigkeit erkannt, sich neu zu formieren<br />

und die Produktion ihrer Weine zu überwachen.<br />

Nachdem im Jahre 1860 eine schwere Reblausplage den<br />

Weingütern zu schaffen machte, gründeten die Winzer<br />

1894 eine Winzervereinigung, die 1923 in einen gut organisierten<br />

Verband mit der klingenden Bezeichnung « Syndicat<br />

des propriétaires viticulteurs de Châteauneuf-du-<br />

Pape » transformiert wurde. Ziel war auch, die Ursprungsbezeichnung<br />

Châteauneuf-du-Pape zu erhalten, was auf<br />

Basis eines neuen Gesetzes von 1919 erlaubt war. Am 15.<br />

Mai 1936 zahlte sich die Entschlossenheit der Winzer<br />

aus: Das Gebiet erhält als eines der ersten in Frankreich<br />

den Status einer Appellation d‘Origine Contrôlée (AOC).<br />

Die Reblausplage war letztlich auch eine wichtige<br />

Lektion, aus der man lernte, die Rebsorten besser zu<br />

diversifizieren. Andernfalls war das Risiko zu groß, bei<br />

erneutem Befall alle Weinstöcke zu verlieren. Man führte<br />

daher freiwillig ein AOC-Register ein, das erstaunlich<br />

weit gefasst ist. Nicht weniger als 13 Rebsorten sind im<br />

AOC Châteauneuf-du-Pape zugelassen. Diese Vielfalt<br />

kommt in Frankreich selten vor. Zudem bleibt jeder Winzer<br />

Herr seiner Mischungen, sowohl in der Wahl der Rebsorten<br />

als auch bei deren Anteil am fertigen Wein. Basis<br />

ist in der Regel die Traubensorte Grenache. Sie hat einen<br />

Anteil von <strong>50</strong> bis 90 Prozent am jeweiligen Wein, sogar<br />

reinsortige Grenache-Weine kommen vor.<br />

Châteauneuf-du-Pape-Weine werden von den Winzer<br />

vor Ort gerne wie folgt charakterisiert: « Wenn man von<br />

den 2<strong>50</strong> AOC-Weingütern alle Weine eines Jahrgangs nebeneinander<br />

stellt, wird man bemerken, dass alle Cousins<br />

und Cousinen sind, jedoch keine Geschwister und schon<br />

gar nicht Zwillinge. » Die Freiheiten, die durch die Statuten<br />

der AOC erlaubt sind, ermöglichen maßgeschneiderte<br />

Tropfen, die den Geschmack der Verbraucher treffen und<br />

sich bestens exportieren lassen. In den 1980er-Jahren war<br />

eher die Rebsorte Syrah in Mode und wurde entsprechend<br />

beigemischt. Heute besinnt man sich wieder mehr auf<br />

Grenache-Trauben. Diese Anpassungsfähigkeit, die in<br />

Frankreich eher selten gegeben ist, trägt wesentlich zur<br />

Wertschätzung der AOC auf ausländischen Märkten bei.<br />

Die Appellation verfügt einerseits über kalkhaltige<br />

Böden, auf denen sich sehr aromatische Weißweine produzieren<br />

lassen. Die mehr oder weniger starken, oft würzigen<br />

Rotweine gedeihen dagegen auf sandigen Böden<br />

sowie Terrains mit viel Kiesgestein. Die Rotweine lassen<br />

sich gut im Keller lagern, im Schnitt bis zu zehn Jahre.<br />

Gute Jahrgänge halten durchaus auch länger. Die Weißweine<br />

werden eher jung getrunken, sind meistens aber<br />

auch fünf bis sechs Jahre lagerfähig.<br />

Weine der AOC Châteauneuf-du-Pape haben ihren<br />

Preis. Für einen jungen Wein muss man im Durchschnitt<br />

zwischen 25 und 40 Euro zahlen und es ist nicht ungewöhnlich,<br />

dass einige Jahrgänge bzw. Sorten sogar 60<br />

Euro noch übersteigen. Die relativ gehaltvollen Rotweine<br />

harmonieren zum Beispiel perfekt mit rotem Fleisch und<br />

Lamm, während die Weißweine sehr gut zu Fisch, kleinen<br />

Krebstieren und weißem Fleisch passen.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 85


ARTDE VIVRE Rezept<br />

Le Paris-Brest<br />

«<br />

Zutaten<br />

Die Legende besagt, dass ein Konditor aus<br />

Maisons-Lafitte im Pariser Großraum 1910<br />

diese Spezialität aus Brandteig mit leckerer Für die Pralin:<br />

100 g Zucker<br />

Cremefüllung erfand und dafür durch das<br />

75 g Mandeln<br />

berühmte Radrennen von Paris nach Brest<br />

75 g Haselnüsse<br />

inspiriert wurde. Die runde Form soll das<br />

Rad eines Fahrrades symbolisieren. Ich habe Für die Konditorcreme:<br />

mich zum ersten Mal daran gewagt, diese<br />

2 Eier<br />

süße Köstlichkeit selbst zu backen. Die Zubereitung<br />

ist nicht ganz einfach. Aber ich kann<br />

<strong>50</strong> g Zucker<br />

30 g Weizenmehl<br />

2<strong>50</strong> ml Milch<br />

Ihnen versichern: Die Mühe lohnt sich. Man 100 g Pralin<br />

braucht für das Rezept Pralin, eine Mandel-<br />

Haselnussmischung. In französischen Supermärkten<br />

kann man diese fertig kaufen. Im<br />

125 g Butter<br />

Für die Buttercreme:<br />

deutschsprachigen Raum ist sie schwer zu<br />

2 Eier<br />

2 Eigelb<br />

finden. Sie lässt sich aber selbst herstellen.<br />

»<br />

Die<br />

30 ml Wasser<br />

Konditorcreme sollte man möglichst schon<br />

70 g Zucker<br />

am Vortag vorbereiten. Bon appétit!<br />

Für den Brandteig:<br />

200 ml Wasser<br />

<strong>50</strong> ml Milch<br />

100 g Butter<br />

4 Eier<br />

10 g Zucker<br />

<strong>50</strong> g gemahlene<br />

Mandeln<br />

1<strong>50</strong> g Weizenmehl<br />

Salz<br />

Für die Dekoration:<br />

30 g Puderzucker<br />

Für 4-6 Stück •<br />

Zubereitungszeit:<br />

60-90 min<br />

86 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Zubereitung<br />

Pralin:<br />

• Mandeln und Haselnüs se in einer<br />

Pfanne anrösten. Bei hoher Hitze<br />

Zucker hinzugeben und karamellisier<br />

en lassen. Da bei anfangs wenig<br />

umrühren und sobald das Karamellisieren<br />

beginnt, stärker umrühren.<br />

Danach den Pfan neninhalt auf ein er<br />

Marmor- oder Silikonplatte (damit<br />

die Mas se nicht festklebt) ver teilen<br />

und etwas ab kühl en lassen.<br />

• Anschließend die noch lauwarmen<br />

gerösteten und karamellisierten<br />

Mandeln und Nüsse in einen<br />

Mixer tun und zerkleinern,<br />

bis sich ein Teig bildet.<br />

Konditorcreme:<br />

• Eier in einer Schüssel aufschlagen,<br />

Zucker dazuschütten und beides<br />

schaum ig schlagen, bis eine weißliche<br />

Mas se entsteht. Dann Mehl<br />

hinzugeben und alles gut verrühren.<br />

• Die Milch in einen Topf zusammen<br />

mit der Pralin zum Sieden bringen.<br />

Wenn die Milch zu köcheln<br />

beginnt, die Flüs sig keit über die<br />

Ei-Mehl-Zuckermasse gießen.<br />

Alles gut verrühren und dann<br />

wieder zurück in den Topf schütten,<br />

um alles erneut zum Kochen zu<br />

bringen. Rund drei Minuten unter<br />

ständigem Rühren kochen lassen.<br />

• Einen großen Teller mit Frischhaltefolie<br />

auslegen. Die Konditorcreme<br />

gleichmäßig darauf verteilen und<br />

mit einer zweiten Folie abdecken.<br />

Dabei leicht zudrücken, so dass keine<br />

Luftblasen unter der Folie verbleiben.<br />

Anschließend möglichst über<br />

Nacht in den Kühlschrank legen.<br />

Buttercreme:<br />

• In einem Topf das Wasser und den<br />

Zucker auf exakt 121 Grad erhitzen<br />

und zu Sirup werden lassen. Erster<br />

Tipp: Unbedingt ein Thermometer<br />

ver wen den, da sonst das Risiko des<br />

Nicht ge lin gens zu groß ist. Zweiter<br />

Tipp: Damit spritzendes Wasser<br />

nicht an der Innenseite des Topfes<br />

karamellisiert, die Innenseiten<br />

ent we der mit einem Pinsel mit kaltem<br />

Wasser bestreichen oder den<br />

Topf mit einem Teller abdecken,<br />

damit kondensierender Dampf<br />

die Innenwände feucht hält.<br />

• Die Eier in einer Schüssel aufschlagen<br />

und zusammen mit den beiden<br />

zusätzlichen Eigelben mit einem<br />

Handmixer schaumig schlagen.<br />

• Den Sirup zu den Eiern schütten<br />

und dabei alles weitere zehn Minu<br />

ten schlagen, bis eine weißliche<br />

Creme entsteht. Danach die weich<br />

(aber nicht flüssig!) gewordene<br />

But ter unterrühren. Wenn alles<br />

gut vermischt ist, die Buttercreme<br />

fünf bis zehn Minuten im Kühlschrank<br />

abkühlen lassen.<br />

Brandteig:<br />

• Drei der Eier in einer Schüssel leicht<br />

schlagen, so, als ob ein Omelette<br />

gemacht werden soll. Das vierte<br />

verbliebene Ei genauso in einer<br />

separaten Schüssel schlagen. Es<br />

dient später dem Bestreichen des<br />

Teiges, damit dieser im Ofen schön<br />

goldbraun wird. Das Mehl sieben und<br />

in einer dritten Schüssel vorhalten.<br />

• Die Butter in einem Topf zum<br />

Schmelz en bringen. Das Wasser,<br />

die Milch, eine Prise Salz und den<br />

Zuck er hinzugeben und aufkochen<br />

las sen. Anschließend den Topf von der<br />

Platte nehmen und das Mehl in einem<br />

Schwung dazugeben. Zunächst alles<br />

mit einem Schneebesen ver rühr en,<br />

dann mit einem Teig spach tel aus Holz<br />

weitermachen. Anschließend den<br />

Topf für zwei bis drei Minuten wieder<br />

auf den Herd stellen, damit der Teig<br />

etwas aus trocknet. Danach alles in<br />

eine Schüs sel umfüllen, damit der Teig<br />

kurz (ein bis zwei Minuten) abkühlt.<br />

• Ein Drittel der drei geschlagenen<br />

Eier langsam mit dem<br />

Teig spachtel unter den Teig<br />

heben. Diesen Vorgang zweimal<br />

wiederholen, bis der Teig leicht<br />

an einem Löffel kleben bleibt.<br />

• Den Teig in einen Spritzbeutel<br />

fül len und auf einem mit Backpapier<br />

ausgelegten Backblech<br />

Kreise mit einem Durchmesser von<br />

rund fünf Zentimetern zeichnen.<br />

Danach jeweils einen zweiten<br />

Kreis am äußeren Rand des ersten<br />

spritzen und schließlich einen<br />

dritten auf der Mitte der ersten<br />

beiden. Anschließend den Teig<br />

mit dem vierten geschlagenen<br />

Ei einpinseln und mit den gemahlenen<br />

Mandeln bestreuen.<br />

• Den Teig im vorgeheizten Backofen<br />

bei 200 Grad 15 bis 20<br />

Minuten backen lassen. Dabei<br />

gut überwachen, aber nicht die<br />

Backofentür öffnen, sonst fällt der<br />

Teig in sich zusammen. Anschließend<br />

aus dem Ofen nehmen und<br />

vollkommen abkühlen lassen.<br />

Le Paris-Brest:<br />

• Die möglichst am Vortag vorbereitete<br />

Konditorcreme in eine große<br />

Schüssel geben und erneut mit<br />

einem Schneebesen schlagen. Dann<br />

die Hälfte der Buttercreme dazugeben<br />

und weiter schlagen. Schließlich<br />

die restliche Buttercreme unterrühren.<br />

Wenn alles gut vermischt<br />

ist, die Schüssel zehn Minuten<br />

lang in den Kühlschrank stellen.<br />

• Die kreisrunden Windbeutel wie<br />

ein Brötchen waagerecht mit einem<br />

Messer aufschneiden. Die Crememischung<br />

in einen Spritzbeutel mit<br />

einem Motivaufsatz geben und auf<br />

die untere Hälfte der Windbeutel<br />

dekorativ spritzen. Danach die<br />

obere Hälfte der Windbeutel auf<br />

die Creme legen. Zum Schluss<br />

mit Puderzucker bestreuen.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 87


ART DE VIVRE Genuss<br />

Serie: Frankreichs AOC<br />

Teil 13: Die AOC von Midi-Pyrénées<br />

Midi-Pyrénées ist mit 45.348 Quadratkilometern die flächenmäßig größte Region Frankreichs.<br />

Allein das ist eine gute Voraussetzung für eine große kulinarische Vielfalt lokaler Produkte.<br />

Außerdem liegt die Region im Einfluss verschiedener klimatischer Zonen, mediterran im Osten,<br />

atlantisch im Westen, alpin in den Pyrenäen. Das ist eine weitere gute Voraussetzung für eine<br />

große Vielfalt. Daher verwundert es nicht, dass es 34 geschützte Herkunftsbezeichnungen<br />

(AOC und AOP) in der Region gibt, mit denen sich 62 Erzeugnisse schmücken. Die geschützte<br />

Produktpalette reicht dabei von alkoholischen Getränken über Obst und Fleisch bis hin zu Käse.<br />

Armagnac<br />

Armagnac gilt als das älteste Eau de Vie Frankreichs und ist einer der wichtigsten kulinarischen<br />

Botschafter der Region. Hergestellt wird er in der Gascogne, insbesondere im<br />

Departement Gers, aber auch in den Departements Lot-et-Garonne und Landes, die bereits<br />

zu Aquitanien gehören. Gewonnen wird er aus hellen Trauben. Bevor der Weinbrand<br />

in den Handel kommt, muss er über lange Zeit in Eichenfässern reifen. Gerne wird ein<br />

Armagnac als Aperitif gereicht, pur oder als Bestandteil eines Cocktails. Der Weinbrand<br />

passt aber genauso gut als Begleiter zu Käse oder zu einem Dessert.<br />

Seit Jahrhunderten schreibt man dem Armagnac sogar heilende Kräfte zu. Bereits Dokumente<br />

aus dem Jahre 1310, die sich in den Archiven des Vatikans befinden, sprechen<br />

von den therapeutischen Wirkungen des Weinbrands. « Dieses Getränk schärft die Sinne,<br />

wenn man es in Maßen genießt », heißt es darin. Und: « Es stärkt die Erinnerungskraft,<br />

macht fröhlich, hält jung und beugt gegen Altersschwäche vor ». Welches alkoholische<br />

Getränk kann dies schon von sich behaupten? Auch 700 Jahre später hat sich an dieser<br />

Feststellung nichts Grundlegendes geändert. Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahre<br />

2008 bestätigte, dass Armagnac den Alterungsprozess verzögert. Dies liege an den Tanninen,<br />

die der Weinbrand dank des langen Reifeprozesses in Eichenfässern enthält.<br />

Weine<br />

Midi-Pyrénées hat nicht den Ruf einer Weinanbauregion wie etwa das Bordelais, Burgund<br />

oder das Loire-Tal. Doch auch in dieser Region werden Weine angebaut, die sich<br />

nicht verstecken müssen. Sie sind durch die geografische Vielfalt sogar äußerst mannigfaltig.<br />

Es gibt Weiß-, Rosé- und Rotweine. 17 von ihnen schmücken sich mit einem AOC-<br />

Siegel. Sie stammen entweder komplett aus der Region oder deren Anbaugebiete erstrecken<br />

sich teilweise auf das Territorium von Midi-Pyrénées. Die für die Region typischsten Appellationen<br />

sind « Cahors », « Fronton », « Gaillac », « Madiran », « Péchenrec du Vic Bilh »<br />

und « Marcillac ». Es sind jeweils sehr charaktervolle Weine, die perfekt zur südwestfranzösischen<br />

Küche passen, etwa als Begleiter zu einer Entenbrust.<br />

Eine Besonderheit stellt der seit 1990 als AOC geschützte Floc de Gascogne dar. Der<br />

Likörwein besteht aus zwei Dritteln Wein (rot oder weiß) und einem Drittel Armagnac,<br />

wobei die Trauben vom gleichen Weingut stammen müssen. Er wird gerne als Aperitif gereicht,<br />

entweder pur oder als Mixgetränk, passt aber auch gut zu Stopfleber oder einem<br />

Schokoladendessert.<br />

88 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Barèges-Gavarnie-Lammfleisch<br />

Wenn ihr Fleisch nicht am Ende auf dem Teller landen würde, müssten die Barèges-<br />

Gavarnie-Schafe die glücklichsten Tiere auf dem Planeten sein. Sie verbringen ihr ganzes<br />

Leben in freier Natur in der wundervollen Landschaft zwischen dem Cirque de Gavarnie,<br />

dem Massif du Néouvielle und dem Pic du Midi de Bigore. Die Tiere kommen mit<br />

dem Klima in den Pyrenäen bestens zurecht und verbringen die Sommer auf Almen, wo<br />

sie nach Herzenslust grasen können. Das Fleisch der Schafe ist mit einem AOC-Siegel<br />

geadelt und gilt unter Feinschmeckern als Köstlichkeit. Diverse Spitzengastronomen aus<br />

Paris würden nicht ohne es auskommen wollen.<br />

Trauben & Nüsse<br />

Seit dem 19. Jahrhundert werden in der Region Midi-Pyrénées Weintrauben angebaut, die<br />

als die besten des Landes gelten. Ihr Name: Chasselas de Moissac. Das Anbaugebiet erstreckt<br />

sich vom Süden des Departements Lot bis in den Norden des Departements Tarn-et-Garonne.<br />

Die Ernte erfolgt in mehreren Phasen, um nur die wirklich reifen Trauben zu pflücken.<br />

Sie werden anschließend per Hand sortiert und gesäubert.<br />

Da ein Teil der AOC-geschützten Nüsse aus dem Périgord aus dem Departement Lot<br />

stammen, darf sich Midi-Pyrénées ebenfalls mit dem Siegel « Noix du Périgord » schmücken.<br />

Käse<br />

Rocamadour, Roquefort, Laguiole, Bleu des Causses, alles AOC-geschützte<br />

Namen, die Käseliebhaber auf der ganzen Welt zum Schwärmen bringen. Midi-<br />

Pyrénées ist eine große Käseregion, in der Käse aus Kuhmilch, Schafsmilch und<br />

Ziegenmilch hergestellt wird. Außerdem gibt es so manche Anekdote über den<br />

Käse aus der Region zu erzählen. So wurde der Roquefort vor einigen Jahren in den<br />

USA mit einem Strafzoll belegt. Eine Antwort darauf, dass die EU zuvor US-amerikanisches,<br />

mit Hormonen behandeltes Rindfleisch verboten hatte. In Midi-Pyrénées<br />

wollte man sich damit aber nicht abfinden. Der Präsident der Region schickte<br />

Barack Obama zu seiner ersten Amtseinführung 2009 ein Paket mit Roquefort<br />

nach Washington. Es hat gewirkt. Die Zölle wurden wieder aufgehoben.<br />

AOC & AOP<br />

Die Appellation d’Origine Contrôlée, kurz AOC, bzw. das<br />

europäische Pendant, die Appellation d’Origine Protégée, kurz<br />

AOP, sind kontrollierte Herkunftsbezeichnungen für vielfältige<br />

landwirtschaftliche Erzeugnisse, beispielsweise für Weine und<br />

Molkereiprodukte. Beide Bezeichnungen weisen darauf hin, dass<br />

ein Produkt innerhalb einer bestimmten geografischen Zone<br />

nach fest definierten, meist altbewährten Methoden hergestellt<br />

wurde. Die Auszeichnung steht für Authentizität und Qualität und<br />

bürgt für eine lokale Verwurzelung im Herstellungsprozess.<br />

Verstöße gegen die Vorschriften eines AOC- bzw. AOP-Produktes<br />

sowie eine missbräuchliche Verwendung der Auszeichnung<br />

werden geahndet. Das Institut National des Appellations<br />

d’Origine (INAO) wacht über das System.<br />

Natürlich muss ein Produkt, das nicht über ein AOC- bzw. AOP-Siegel<br />

verfügt, nicht automatisch minderwertig sein. Denn die Prozesse,<br />

eine solche Auszeichnung zu erhalten, sind oft langwierig und die<br />

Auflagen, die das Produkt erfüllen muss, entsprechend hoch, was<br />

sich gerade kleine Produzenten oft nicht erlauben können. Für den<br />

Kunden ist die kontrollierte Herkunftsbezeichnung trotzdem eine<br />

wichtige Hilfe bei der Kaufentscheidung, insbesondere wenn man<br />

einen Hersteller selbst nicht kennt.<br />

Bisher erschienen: Auvergne (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 38), Normandie (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39), Bretagne (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 40),<br />

Rhône-Alpes (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 41), Elsass (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42), Korsika (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 43),<br />

Provence-Alpes-Côte d’Azur (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 44), Pays de la Loire (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 45), Burgund (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 46),<br />

Franche-Comté (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 47), Limousin (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48), Aquitanien (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 49)<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 89


Ausgabe <strong>Nr</strong>. 20<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 23<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 28<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 29<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 31<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 32<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 34<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 35 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 36<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 37<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 38<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 40<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 41 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 43<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 44 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 45<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 46 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 47 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 49


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Reisethemen,<br />

nach Regionen geordnet:<br />

7<br />

9<br />

8<br />

6<br />

5<br />

1<br />

10<br />

2<br />

12<br />

4<br />

3<br />

11<br />

13<br />

14<br />

1 Paris und Umgebung <strong>Nr</strong>.<br />

Oscar Niemeyer: Mit Frankreich auf Du und Du 48<br />

Monnaie de Paris: MétaLmorphoses, die Geburt eines neuen<br />

Stadtteils<br />

Monnaie de Paris: Eine Fabrik hinter königlicher Fassade 46<br />

Paris mit Kindern: Tipps für einen Städtebesuch mit dem<br />

Nachwuchs<br />

Le Bon Marché: Eine Pariser Institution feiert ihren 160.<br />

Geburtstag<br />

Stadtentwicklung: Architektonischer Aufbruch an der Seine 40<br />

Hôtel des Invalides: Ein kleines Militär-Versailles mitten in<br />

Paris<br />

Les Arènes de Lutèce: Die unerwartete Entdeckung eines<br />

römischen Amphitheaters<br />

Lido: Carien, Porträt einer Startänzerin 37<br />

Avenue des Champs-Elysées: Wie steht es um den Glanz des<br />

Prachtboulevards?<br />

Musée Rodin: Der Charme eines Künstleranwesens<br />

mit einzigartigem Garten<br />

Notre-Dame: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />

2 Nordfrankreich <strong>Nr</strong>.<br />

Calais: Eine Stadt mit Spitze 48<br />

Musée Matisse: Kunstgenuss auf dem platten Land 47<br />

Pays de Condé: Eine Bergbaugegend erfindet sich neu 43<br />

10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />

10 Ideen...für Nord-Pas-de-Calais 38<br />

Arras & Douai: Riesen für den Kleinen 36<br />

Amiens: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />

Beauvais: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />

Jardins de Valloires: Die 10 schönsten Gärten Frankreichs 32<br />

Symbole der Freiheit: Nordfrankreichs Belfriede 29<br />

Hotel<br />

Pasino Saint-Amand-les-Eaux 43<br />

3 Elsass / Lothringen / Champagne <strong>Nr</strong>.<br />

Grosbliederstroff & Kleinblittersdorf: Zwei zwangsverbrüderte<br />

Orte stellen sich vor<br />

Abbaye de Murbach: Es steht ein Kloster im Walde 47<br />

48<br />

42<br />

41<br />

38<br />

37<br />

36<br />

35<br />

49<br />

Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller: Ein Fahrstuhl für Schiffe 45<br />

Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />

(Teil 1: Ostfrankreich)<br />

Wellness in den Bergen: Nach dem Sport die Erholung 43<br />

Musée Lalique: Eine Hommage an die Glasmacherkunst 43<br />

Maison de Robert Schuman: Zu Besuch bei einem der Väter<br />

des vereinten Europas<br />

Genuss: Die AOC des Elsass 42<br />

10 Ideen...für ein Wochenende im Elsass 41<br />

Haut-Kœnigsbourg: Ein wahrhaft deutsch-französisches<br />

Kulturerbe<br />

Marne: In der Heimat des Champagners 40<br />

Bitche: Das zweite Leben einer Zitadelle 38<br />

Grand Ballon: Eine Wanderung auf die Spitze der Vogesen 37<br />

Neufchef & Aumetz: Das stolze Erbe der lothringischen Kumpel 36<br />

Mont Sainte-Odile: Berg der Hoffnung und der Tragödie 35<br />

Straßburg: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />

Reims: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />

Metz: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />

Serie: Städtevergleich (4): Metz versus Nancy 34<br />

Höhenrausch in den Vogesen: Route des Crêtes 29<br />

Epernay: Die Champs-Elysée des Schaumweins 23<br />

Hotel<br />

La Clairière Bio- & Spa-Hotel, La Petite-Pierre 38<br />

Museumotel L'Utopie, Raôn-l'Etape 29<br />

Le Château-Fort, Sedan 16<br />

Le Prestige Impérial, Plombières-les-Bains 12<br />

4 Burgund / Jura <strong>Nr</strong>.<br />

Saône: Mit dem Hausboot auf der Saône unterwegs 44<br />

Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />

(Teil 1: Ostfrankreich)<br />

Maison de Louis Pasteur: Ein Dorf im Fokus der Wissenschaft 43<br />

Hospices de Beaune: Ein Krankenhaus mit Weinbergen 41<br />

Lac de Pannecière: Spaziergang durch die Ruinen eines<br />

untergegangenen Dorfes<br />

Montbéliard: Die Farben einer Stadt 41<br />

Peugeot-Museum: Mehr als ein Automobilmuseum 39<br />

Roche de Solutré & Roche de Vergisson: Zwei Felsen, ein<br />

Wanderparadies<br />

Wein: Saint-Véran aus Burgund 35<br />

Châtillon-sur-Seine: Das Erwachen einer verschlafenen<br />

Provinzstadt<br />

Château de Saint-Fargeau: Wo der Blick hinter die Kulissen<br />

erlaubt ist<br />

Der Pilgerhügel von Vézelay 20<br />

5 Loire-Tal <strong>Nr</strong>.<br />

Cheverny: Das Schloss von Tim und Struppi 43<br />

Mit dem Ballon übers Loire-Tal: Bitte zeichne mir ein Schloss 38<br />

Blois: Ein Schloss der Geheimnisse und Intrigen 36<br />

Le Mans: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />

Wein: Chinon, ein Wein für alle Fälle 34<br />

Château de Villandry: Die 10 schönsten Gärten Frankreichs 32<br />

Loire-Schlösser: Skandale, Anekdoten, Petitessen 20<br />

Hotel<br />

Troglobodo: Wohnen in der Höhle 31<br />

6 Normandie <strong>Nr</strong>.<br />

Cabour, Deauville, Trouville-sur-Mer, Honfleur:<br />

Die Stars der Côte Fleurie<br />

Oscar Niemeyer: Mit Frankreich auf Du und Du 48<br />

Mont-Saint-Michel: Der Wunsch, eine Insel zu werden 48<br />

Normandie: Heimat des Impressionismus 45<br />

44<br />

42<br />

40<br />

44<br />

41<br />

35<br />

34<br />

32<br />

49<br />

Genuss: Die AOC der Normandie 39<br />

10 Ideen... ...für die Normandie 37<br />

Rouen: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />

Mont-Saint-Michel: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Dieppe: Die Stadt und das Meer 34<br />

Livarot: Das Brot der armen Leute 32<br />

Jardin Botanique de Vauville – Die 10 schönsten Gärten<br />

Frankreichs<br />

Mémorial: Ein Museum für den Frieden 31<br />

Die fantastische Reise zur Ile de Tatihou 28<br />

Die Ruinenreste der Abtei von Jumièges 23<br />

Honfleur: Hafenromantik und Künstlerflair 20<br />

Hotel<br />

Hôtel les bains de Cabourg 49<br />

Domaine de la Corniche, Rolleboise (Giverny) 36<br />

7 Bretagne <strong>Nr</strong>.<br />

Ploumanac’h: Die Magie der bretonischen Nordküste 48<br />

Vitré, Fougères, Combourg, Château des Rochers-Sévigné:<br />

Mittelalterliche Festungen und literarische Vermächtnisse<br />

Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />

(Teil 2: Westfrankreich)<br />

Bürgerbewegung: Libérez les menhires 42<br />

Genuss: Die AOC der Bretagne 40<br />

Abbaye de Daoulas: Kloster der Kultur und der Heilpflanzen 39<br />

Golfe du Morbihan: Ein typisch bretonisches Naturerlebnis 35<br />

Ile d'Ouessant: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Ile de Sein: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Ile-aux-Moines: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Belle-Ile-en-Mer: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Jardins de l'Abbaye de Daoulas – Die 10 schönsten Gärten<br />

Frankreichs<br />

Jardins du Château de la Ballue – Die 10 schönsten Gärten<br />

Frankreichs<br />

Pointe du Raz: Das Ende der Welt 31<br />

Ile de Bréhat 29<br />

Hotel<br />

Castel Beau Site, Ploumanac’h 48<br />

8 Nördliche Atlantikküste <strong>Nr</strong>.<br />

Rochefort: Die Stadt, die ihre Träume lebt 49<br />

Gastronomie: A table im Pays-de-la-Loire! 49<br />

Ile d‘Oléron, Ile de Ré, Ile Madame, Ile d‘Aix, Fort Boyard: Reif<br />

für die Insel(n)<br />

Loire-Mündung: Kunst am Fluss 45<br />

Nantes: Im Westen viel Neues 44<br />

EU-Hauptstadtjahre: 2013: Nantes und Marseille werden<br />

europäische Hauptstädte<br />

Cognac: Von betrunkenen Spinnen und verdächtig schwarzen<br />

Fassaden<br />

Radfernweg: Velodyssey, immer am Atlantik entlang 41<br />

10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />

Abteien, die sogar Kinder begeistern 40<br />

Marais Poitevin: Die grünen Kanäle des Marais Poitevin 38<br />

Likör: Angélique de Niort, Likor aus einer Heilpflanze 38<br />

Futuroscope: Zukunftspark mit rosiger Zukunft 37<br />

Zukunftspark mit rosiger Zukunft 36<br />

Ile d'Yeu: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Ile de Ré: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Clisson: Ein Stück Italien im Westen Frankreichs 32<br />

Hotel<br />

Hôtel Napoléon, Ile d‘Aix 46<br />

Logis Saint-Martin, Saint-Maixent-l'Ecole 37<br />

32<br />

47<br />

45<br />

32<br />

32<br />

46<br />

43<br />

42


9 Südliche Atlantikküste <strong>Nr</strong>.<br />

Wein: Jurade de Saint-Emilion 47<br />

Bordeaux 2.0 46<br />

Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />

(Teil 2: Westfrankreich)<br />

Radfernweg: Velodyssey, immer am Atlantik entlang 41<br />

Chantals Rezept: Cannelés 41<br />

10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />

Wein: Château Bardins 37<br />

Gironde: Wie Vauban eine Flussmündung abriegelte 36<br />

Stadtentwicklung: Bordeaux, eine Stadt mit Ambitionen 35<br />

Genuss: Gâteau basque 34<br />

Baskenland: Saint-Jean-Pied-de-Port, ein baskisches<br />

Schmuckstück<br />

Serie: Städtevergleich (2) Bordeaux versus Toulouse 32<br />

Bassin d'Arcachon: Auf den Spuren der Austernzüchter 28<br />

Périgord: Auf den Spuren von Jacquou le Croquant 23<br />

10 Zentralfrankreich / Pyrenäen <strong>Nr</strong>.<br />

Vichy: Ein Kurbad mit schicksalhafter Vergangenheit 49<br />

Clermont-Ferrand: Aufbruch aus schwieriger Position 47<br />

Toulouse: Zu Besuch bei Airbus 46<br />

Östliche Pyrenäen: Le Train Jaune, ein Zug als Wahrzeichen 45<br />

Gouffre de Padirac: Der Erdmitte ein Stückchen näherkommen 44<br />

Wellness in den Bergen: Nach dem Sport die Erholung 43<br />

Pastell: Das blaue Gold 43<br />

Guéwen a testé... Pastellworkshop 43<br />

Bastiden: Die neuen Städte des Mittelalters 42<br />

Genuss: Die AOC der Auvergne 38<br />

Viaduc de Garabit 37<br />

Umweltschutz: Kettensägenmassaker am Welterbe Canal<br />

du Midi<br />

Albi: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />

Serie: Städtevergleich (2) Bordeaux versus Toulouse 32<br />

Corrèze: Die Gärten der Colette 20<br />

Hotel<br />

Grand Hôtel Le Turenne, Périgord 47<br />

Le Grand Balcon, Toulouse 42<br />

11 Alpen / Rhône-Tal <strong>Nr</strong>.<br />

Route Napoleon Einmal quer durch die Alpen 49<br />

Traumstraßen: Frankreichs spektakulärste Traumstraßen 48<br />

Lyon-Confluence: 24 Stunden im Neubauviertel 48<br />

Montélimar & Umgebung: Eine Reise zwischen gestern und<br />

morgen<br />

Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />

(Teil 1: Ostfrankreich)<br />

Lyon & Umgebung: Eine Reise zu den städtebaulichen Utopien<br />

des 20. Jahrhunderts<br />

Wellness in den Bergen: Nach dem Sport die Erholung 43<br />

Tradition: Guignol, kleine Helden aus Lyon 43<br />

Drôme-Tal: Ein Geheimtipp zwischen Provence und Alpen 42<br />

Wein: Clairette de Die 42<br />

Genuss: Die AOC von Rhône-Alpes 41<br />

Grignan. Im Land der schönen Briefe: eine Reise nach Grignan 40<br />

Wein: Lirac, das «mediterranste» Weinanbaugebiet im<br />

Rhône-Tal<br />

Jardin Zen d'Erik Borja: Auf der Suche nach dem verlorenen<br />

Garten<br />

Gastronomie: Michel Chabran, der Luxus der Simplizität 39<br />

Tourismus: Trends für den Winterurlaub 2011/12 36<br />

Genuss: L'O Provençale: Olivenöl aus Nyons 36<br />

Genuss: Nougat aus Montélimar 35<br />

Ardèche: Zu den schönsten Dörfern der Ardèche 34<br />

Mont Blanc: Alpine Winterfreuden 31<br />

Vogelpark von Villars-les-Dombes 28<br />

Ardèche: Ein Departement voller Überraschungen 23<br />

Hotel<br />

Cour des Loges, Lyon 44<br />

Manoir de la Roseraie, Grignan 40<br />

Avenue Lodge Hotel, Val d'Isère 28<br />

Helvie, Val-les-Bains, Ardèche 23<br />

l’ermitage, Lyon 18<br />

45<br />

32<br />

36<br />

46<br />

44<br />

44<br />

40<br />

39<br />

12 Languedoc-Roussillon <strong>Nr</strong>.<br />

Saint-Guilhem-le-Désert: Wenn ein Krieger zum Klosterbruder<br />

wird<br />

Stadtentwicklung: Montpellier, ein Synonym für Dynamik 47<br />

Pyrenäen: Le Train Jaune, ein Zug als Wahrzeichen 45<br />

Pont du Gard: Altes Aquädukt erfrischend jung 41<br />

Céret & Collioure: Zwei Dörfer im Fokus der Kunst 37<br />

Umweltschutz: Kettensägenmassaker am Welterbe Canal<br />

du Midi<br />

Bambouseraie de Prafance – Die 10 schönsten Gärten<br />

Frankreichs<br />

Nîmes: Römische Baudenkmäler und mediterrane<br />

Lebensfreude<br />

Côte Vermeille: Die rote Küste 20<br />

Hotel<br />

Château L’Hospitalet, Narbonne 20<br />

13 Côte d’Azur / Provence <strong>Nr</strong>.<br />

Marseille: Die Renaissance einer Metropole!? 49<br />

Monaco: Die unglaubliche Saga eines kleines Fürstentums 47<br />

Grasse: Der Duft einer Hauptstadt 45<br />

Les Baux-de-Provence: Die unerwarteten Reize eines viel<br />

besuchten Dorfes<br />

Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />

(Teil 1: Ostfrankreich)<br />

EU-Hauptstadtjahre: 2013: Nantes und Marseille werden<br />

europäische Hauptstädte<br />

Drôme-Tal: Ein Geheimtipp zwischen Provence und Alpen 42<br />

Orange: Eine Stadt spielt Theater 42<br />

10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />

Bormes-les-Mimosas: Wo Blumen wie Königinnen verehrt<br />

werden<br />

10 Ideen... für die Provence 39<br />

Ile de Port-Cros: Kleine Trauminsel im Mittelmeer 38<br />

Domaine du Rayol: Die Geschichte eines ungewöhnlichen<br />

Parks<br />

Eze: Wo die Berge ins Meer fallen 35<br />

Ile de Porquerolles: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />

Dentelles de Montmirail: Mit dem Mountainbike durch das<br />

kleine Gebirge<br />

Nizza: <strong>Frühling</strong>sgefühle einer Diva 32<br />

Avignon: Ein Tag in der Stadt der Päpste 31<br />

Serie: Städtevergleich (1) Lyon versus Marseille 31<br />

Wanderung: Auf Schusters Rappen durch die Provence 29<br />

Jean Cocteau zwischen Nizza und Menton 28<br />

Baux-de-Provence: Ein kleines Weingebiet wird groß 28<br />

Hotel<br />

Mas du Grand Vallon, Côte d’Azur 45<br />

Clarion Grand Hôtel Aston, Nizza 41<br />

B Design & Spa, Le Paradou 39<br />

Château de la Messardière, Saint-Tropez 35<br />

Attrap'Rêves, Allauch (Provence) 33<br />

Dolce Frégate, Saint-Cyr-sur-Mer 15<br />

14 Korsika <strong>Nr</strong>.<br />

Türme, Kühe und Kanonen: Unterwegs auf dem Zöllnerpfad 49<br />

vom Cap Corse<br />

Genuss: Die AOC Korsikas 43<br />

10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />

15 Überseegebiete (DOM/TOM) <strong>Nr</strong>.<br />

Französisch-Guayana: Natur, Geschichte, Raumfahrt 37<br />

Martinique: Entdeckungen in einer Postkartenidylle 31<br />

Weitere Themen<br />

Gesellschaft & Alltag<br />

Wandern: Die Franzosen entdecken das Wandern 49<br />

Deutsch-Französische Freundschaft: Zwei zwangsverbrüderte<br />

Orte stellen sich vor<br />

Fußball-EM 2016: Frankreich im Stadienbaurausch 48<br />

47<br />

36<br />

32<br />

23<br />

44<br />

44<br />

43<br />

39<br />

36<br />

34<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

49<br />

Stadtentwicklung: Montpellier, ein Synonym für Dynamik 47<br />

Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr 46<br />

Franzosen und Gesellschaftsspiele:<br />

Ein Markt mit Steigerungspotential<br />

Verkehr: Neuer Trend: Der Bahnhof wird zum Flughafen 44<br />

Gewalt auf Korsika: Die Revolution der Frauen geht weiter 44<br />

EU-Hauptstadtjahre: 2013: Nantes und Marseille werden<br />

europäische Hauptstädte<br />

Shopping: Winterschlussverkauf, der andere Wintersport 43<br />

Interview: Michel Chevalet, der Mann, der den Franzosen die<br />

Wissenschaft erklärt<br />

Kriminalität: Angst über der Stadt 42<br />

Bürgerbewegung: Libérez les menhires 42<br />

Interview: Jean Viard, der Mann, der Frankreich beobachtet 41<br />

Stadtentwicklung: Architektonischer Aufbruch an der Seine 40<br />

Berufe: Simone Hérault, die Stimme Frankreichs 40<br />

Berühmtheiten: Die 100 bekanntesten Franzosen 39<br />

Frankreichbild: Frankreichs Image in der Welt 39<br />

Berufe: Die Unsterblichen, die 40 Wächter der französischen<br />

Sprache<br />

Berufe: Der Präfekt, lebendes Symbol des Zentralismus 38<br />

Berufe: Carien, Startänzerin im Lido 37<br />

Tourismus: Trends für den Winterurlaub 2011/12 36<br />

Berufe: Félisa, Gardienne in Paris 36<br />

Spendenbereitschaft: Wie großzügig sind die Franzosen? 35<br />

Laizität: Ein Thema von immerwährender Aktualität 34<br />

Ladenöffnungszeiten: Wird der Sonntag zum Werktag 34<br />

Serie: Städtevergleich (4): Metz versus Nancy 34<br />

Frauen: Madame Glückspilz? Die Situation der französischen<br />

Frauen<br />

Serie: Städtevergleich (2): Bordeaux versus Toulouse 32<br />

Serie: Städtevergleich (1): Lyon versus Marseille 31<br />

Mona Ozouf: Bretonin, Französin und Europäerin 31<br />

Es lebe die Elite!: Frankreichs Grandes Ecoles 29<br />

Fußball: Ist der Ball denn auch in Frankreich rund? 29<br />

Frankophonie: Eine Situationsanalyse 28<br />

Versailles: Traditionelle Berufe hinter historischen Mauern 23<br />

Gedenkkultur: Darf der Staat in die Geschichtsschreibung<br />

eingreifen?<br />

Politik<br />

François Hollande: Es ist nicht einfach, Präsident zu sein 49<br />

Verkehrspolitik: Die Wiederentdeckung der Langsamkeit 47<br />

Hochschulpolitik: Teaching in English? Oh mon Dieu! 46<br />

Deutsch-Französische Freundschaft: Wenn eine Freundschaft<br />

zum Ritual wird<br />

Interview: Gregor Gysi und Frankreich 43<br />

Machtverhältnisse: Alles nach links 41<br />

Medien: Die politische Ausrichtung französischer Medien 40<br />

Volksabstimmungen: Modethema im Wahlkampf 39<br />

Fünf Jahre Sarkozy: Zeit für eine Bilanz 38<br />

François Hollande: Der neue Präsident? 37<br />

Umweltschutz: Kettensägenmassaker am Welterbe Canal<br />

du Midi<br />

Präsidentschaftswahl 2012: Die Kultur als Wahlkampfthema 35<br />

Stadtentwicklung: Bordeaux, eine Stadt mit Ambitionen 35<br />

Laizität: Ein Thema von immerwährender Aktualität 34<br />

TGV: Wieviel Hochgeschwindigkeit kann sich Frankreich<br />

leisten?<br />

Marine Le Pen: Das «neue» Gesicht des französischen<br />

Rechtsextremismus<br />

Staatsbankette: Wenn die Politik durch den Magen geht 29<br />

Plages de gauche, plages de droite: Urlaub in politischen<br />

Farben<br />

Frankophonie: Eine Situationsanalyse 28<br />

Frédéric Mitterrand: Der neue französische Kulturminister 23<br />

Licht und Kerzen: Lyon gratuliert Leipzig zum Wendejubiläum 23<br />

Umweltpolitik: Frankreich wagt die erneuerbaren Energien 20<br />

Subventionen: Wissen die Franzosen die EU überhaupt zu<br />

schätzen?<br />

Wirtschaft<br />

Monnaie de Paris: Pessac, hinter den Kulissen der Euro-<br />

Münzprägung<br />

Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr 46<br />

Tourismus: Hauptsache außergewöhnlich 40<br />

Tourismus: Futuroscope, Zukunftspark mit rosiger Zukunft 37<br />

45<br />

43<br />

42<br />

39<br />

32<br />

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<strong>Nr</strong>.<br />

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32<br />

28<br />

20<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

47


Austernkrise: Sterben Frankreichs Austern aus? 32<br />

Guide Michelin: Eine Deutsche an der Spitze der französischen<br />

Gastronomiebibel<br />

Flughäfen: Welche Zukunftsperspektiven haben Frankreichs<br />

Flughäfen<br />

Kunst & Kultur<br />

Musée Matisse: Kunstgenuss auf dem platten Land 47<br />

Interview: Götz Alsmann in Paris 46<br />

Interview: Patricia Kaas 45<br />

Museen: Frankreichs Museen auf der Überholspur 45<br />

EU-Hauptstadtjahre: 2013: Nantes und Marseille werden<br />

europäische Hauptstädte<br />

ST-ART: Eine Kunstmesse zwischen den Welten 38<br />

Céret & Collioure: Zwei Dörfer im Fokus der Kunst 37<br />

Musée Rodin: Der Charme eines Künstleranwesens mit<br />

einzigartigem Garten<br />

Französisches Historisches Museum: Ein Projekt schlägt hohe<br />

Wellen<br />

Pariser Philharmonie: Wenn Politik von der Realität eingeholt<br />

wird<br />

Mémorial Caen: Ein Museum für den Frieden 31<br />

Jean Cocteau an der Côte d'Azur: Jean Cocteau zwischen<br />

Nizza und Menton<br />

Chanson: Dalida, unsterbliche Ikone des französischen<br />

Chansons<br />

Lebensart<br />

Tradition: Toulouse im Zeichen des Veilchens 47<br />

Guignol: Kleine Helden aus Lyon 43<br />

Shopping: Le Bon Marché, eine Pariser Institution feiert ihren<br />

160. Geburtstag<br />

Bunte Töpfe: Keramik aus Vallauris 28<br />

Genuss<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC Aquitaniens 49<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC des Limousin 48<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC Burgunds 46<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC der Pays de la Loire 45<br />

Trüffel in Sarlat-la-Canéda: Schwarze Diamanten 44<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC von Provence-Alpes-Côte<br />

d’Azur<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC Korsikas 43<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC des Elsass 42<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC von Rhône-Alpes 41<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC der Bretagne 40<br />

29<br />

21<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

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31<br />

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<strong>Nr</strong>.<br />

41<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

44<br />

Gastronomie: Michel Chabran, der Luxus der Simplizität 39<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC der Normandie 39<br />

Serie: Frankreichs AOC: Die AOC der Auvergne 38<br />

Rillettes: Einfach, deftig, köstlich 37<br />

L'O Provençale: Olivenöl aus Nyons 36<br />

Nougat: Süßigkeit aus Montélimar 35<br />

Gâteau basque: Traditionelles Gebäck aus dem Baskenland 34<br />

Livarot: Das Brot der armen Leute 21<br />

Ti'Punch & Planteur: Der Charme der Antillen in zwei Cocktails 31<br />

Serie: Restaurants und Brasserien der französischen<br />

Hauptstadt (6): Designrestaurants<br />

Serie: Restaurants und Brasserien der französischen<br />

Hauptstadt (4): Weinbars<br />

Serie: Restaurants und Brasserien der französischen<br />

Hauptstadt (3): Ungewöhnliche Restaurants<br />

Esskultur: Fastfood erobert Frankreich 23<br />

Poulet de Bresse: Ein Huhn, ein Mann, eine Leidenschaft 20<br />

Weine & Spirituosen<br />

Die Kunst des Aperitifs 49<br />

Weinfarbe: Eine kleine Weinfarbenkunde 48<br />

Jurade de Saint-Emilion 47<br />

Ein asiatischer Winzer im Bordelais 46<br />

Ratgeber: Die Kunst des Karaffierens und Dekantierens 45<br />

Les Grés de Montpellier 44<br />

Picon: «Un Picon-Bière, s'il vous plaît» 43<br />

Cognac: Von betrunkenen Spinnen und verdächtig schwarzen<br />

Fassaden<br />

Clairette de Die: Der Schaumwein für glückliche Menschen 42<br />

Lagerung: Tipps zum Aufbewahren von Wein 41<br />

Bier: Schattendasein oder Geheimtipp? 40<br />

Lirac: Das «mediterranste» Weinanbaugebiet im Rhône-Tal 40<br />

Wein & Gesundheit: Vive le vin! Vive la santé! 39<br />

Angélique de Niort: Likor aus einer Heilpflanze 38<br />

Château Bardins: Ein kleines Familien-Weingut in Pessac-<br />

Léognan<br />

Cognac: Eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte 36<br />

Saint-Véran: Erschwinglicher Spitzenwein aus Burgund 35<br />

Vinexpo: Die Welt des Weins zu Gast in Frankreich 35<br />

Chinon: Ein Wein für alle Fälle 34<br />

Crème de Cassis: Ein Getränk, das kein großes Brimborium<br />

um sich macht<br />

Saint-Pourçain: Wein von der Tafel der Mächtigen 29<br />

Rum: Hochprozentiges aus Übersee 23<br />

Bier: Ein überraschend französisches Produkt 20<br />

31<br />

29<br />

28<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

42<br />

37<br />

32<br />

Chantals Rezepte<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

Ile flottante 49<br />

Soupe à l’oignon gratinée 48<br />

Gratin de légumes du jardin 47<br />

Gaspacho de tomates et fraises 46<br />

Fondant au chocolat au coeur de framboises 45<br />

Quiche sans pâte 44<br />

Coq au vin 43<br />

Poires safranées et ses tuiles à l'orange 42<br />

Cannelés 41<br />

Gazpacho de tomate 40<br />

Crème brûlée à la fleur d'oranger 39<br />

Velouté de laitue 38<br />

Tarte aux rillettes 37<br />

Liqueur d'estragon 36<br />

Gratin dauphinois 35<br />

Salade au crottin de chèvre chaud 34<br />

Huitres chaudes à la fondue de poireaux et son sabayon 32<br />

Parmentier de canard 31<br />

Moules à la crème 29<br />

Soupe de fraises 28<br />

Baba au rhum 23<br />

Jarrets de porc à la sauge et au romarin 20<br />

Eine Übersicht aller jemals erschienenen Themen, also auch der ausverkauften Ausgaben,<br />

finden Sie im Internet: www.frankreicherleben.de<br />

Werbecode: <strong>50</strong>/14<br />

ich bestelle die folgende(n) Ausgabe(n) von Frankreich erleben<br />

für 4,90 € pro Heft (bis Ausgabe <strong>Nr</strong>. 33) bzw. 5,90 € pro Heft<br />

(ab Ausgabe <strong>Nr</strong>. 34) zzgl. Ver sand kos ten pauschale. Diese be trägt<br />

innerhalb Deutschlands 1,00 € fürs erste Heft und 0,<strong>50</strong> € für jedes<br />

weitere Heft. Andere Länder: 2,00 € fürs erste Heft und 1,00 € für jedes<br />

weitere Heft. Angebot gilt nur, solange der Vorrat einer Ausgabe reicht.<br />

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ziehen Sie bitte von meinem Bankkonto ein<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 20<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 23<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 40<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 28<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 41<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 29<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 31<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 43<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 32<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 44<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 34<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 45<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 35<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 46<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 36<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 47<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 37<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 38 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 49<br />

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Gläubiger-Identifikationsnummer DE39Z0200000080844 den<br />

Bestellpreis von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir gesondert mitgeteilt.<br />

Datum, Unterschrift<br />

Diese Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Aboservice<br />

schriftlich ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.


KULTURSCHOCK<br />

Die Situation spielt sich entlang einer der großen Hauptverkehrsachsen<br />

des Landes ab. Man könnte sogar sagen auf einer der<br />

großen Transitrouten des Kontinents. Nach vielen Kilometern<br />

auf der Autobahn knurrt mein Magen. Kein Problem, denke ich mir, der<br />

nächste Rasthof ist bestimmt nicht weit. Richtig gedacht, es dauert nur<br />

wenige Minuten, bis das Hinweisschild mit dem Messer- und Gabelsymbol,<br />

dem Hinweis auf das Vorhandensein eines Restaurants, den<br />

nächsten Rasthof ankündigt. Noch 20 Kilometer sind es bis dahin. Das<br />

werde ich auch noch schaffen.<br />

Auf dem Rasthof angekommen, folge ich dem Symbol<br />

« Messer und Gabel » und parke mein Auto vor einem<br />

imposanten, modernen Rasthofgebäude. Voller<br />

Vorfreude auf einen jambon braisé frites, einem<br />

Klassiker entlang Frankreichs Autobahnen, den<br />

fast jedes Selbstbedienungsrestaurant eines<br />

Rasthofes auf der Speisekarte hat, gehe ich ins<br />

Innere des Gebäudes. Doch schon kurz danach<br />

kommt die herbe Enttäuschung: Der Zugang<br />

zu dem riesigen Schnellrestaurant ist versperrt.<br />

Wo sich sonst Reisende an der Essensausgabe<br />

und der Kasse anstellen, hantiert nun ein Mitarbeiter<br />

mit seinem Wischmopp. Meinen jambon<br />

fraisé frites kann ich wohl vergessen. Dabei hatte<br />

ich gerade noch überlegt, ob ich ihn lieber mit einer<br />

sauce madère oder einer sauce au poivre nehmen<br />

sollte.<br />

Jetzt fragen Sie sich, wie es sein kann, dass<br />

auf einer der wichtigsten und frequentiertesten<br />

Autobahnen des Landes das Selbstbedienungsrestaurant<br />

auf einem großen<br />

Rasthof geschlossen ist? Die Antwort<br />

liefert die Uhr am Handgelenk:<br />

Es ist 15.30 Uhr.<br />

94 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Keine Zeit, wo man in Frankreich Hunger haben darf.<br />

Als würde man noch in den 19<strong>50</strong>er- oder 1960er-Jahren<br />

leben, gibt es in Frankreich feste Regeln, wann zu Mittag<br />

und wann zu Abend gegessen wird. 15.30 Uhr gehört jedenfalls<br />

nicht zu diesen Zeiten. Dabei spielt es auch keine<br />

Rolle, dass man als Reisender, der Hunderte von Kilometern<br />

zurücklegt, vielleicht etwas andere Bedürfnisse hat.<br />

Ich hätte die Schließung zwischen dem Mittags- und dem<br />

Abendgeschäft ja noch verstanden, wenn ich in einem<br />

kleinen Restaurant in einem verlassenen Dorf eingekehrt<br />

wäre.<br />

Aber alles Hadern und Mosern hilft nicht. Meinen<br />

jambon fraisé frites kann ich mir definitiv abschminken.<br />

Will ich nicht verhungern, muss ich das den ganzen Tag<br />

geöffnete Café des Rasthofes aufsuchen, wo es ein paar<br />

lieblose Baguettes sowie Kuchen gibt, aber keine echten<br />

warmen Mahlzeiten.<br />

Sie glauben, das war eine Ausnahme und<br />

ich hatte einfach nur Pech? Fehlanzeige.<br />

Das beste Beispiel dafür, dass es in Bezug<br />

auf Essenszeiten in Frankreich noch streng<br />

zugeht, sind die Filialen eines riesigen<br />

Möbelgiganten aus Schweden, der<br />

seine Möbelhäuser von außen gelb<br />

und blau anstreicht. Richtig geraten,<br />

die Rede ist von Ikea.<br />

Überall auf der Welt bietet der<br />

Möbelkonzern die gleichen Möbel<br />

an. Überall auf der Welt gehört es<br />

auch zum Standard, dass jede Filiale ein<br />

Selbstbedienungsrestaurant besitzt.<br />

Schließlich soll kein knurrender<br />

Magen die Konsumlaune verderben.<br />

Sogar die angebotenen Speisen<br />

ähneln sich zum Teil. So gibt<br />

es überall die typischen<br />

kleinen schwedischen<br />

Hackbällchen im Angebot,<br />

deren Name kein<br />

Nicht-Schwede richtig<br />

auszusprechen weiß. So<br />

auch in Frankreich.<br />

Ich kann nicht<br />

behaupten, in jedem<br />

Land, in<br />

dem es eine<br />

Ikea-Filiale<br />

gibt, eine solche auch schon einmal besucht zu haben.<br />

Aber ich kenne Ikea-Filialen in vielen Ländern. Überall,<br />

wo ich war, konnte ich während der Öffnungszeiten zu<br />

jeder Uhrzeit eine warme Mahlzeit im Restaurant bekommen.<br />

Überall, außer.... in einem kleinen gallischen<br />

Dorf, müsste ich jetzt mit Asterix’ Worten sagen. Denn<br />

in Frankreich ist die Liebe für feste Essenszeiten so stark<br />

ausgeprägt, dass sich selbst ein Weltkonzern wie Ikea dieser<br />

Tradition beugt.<br />

Versuchen Sie bloß nicht, mitten am Nachmittag in<br />

einer französischen Ikea-Filiale einen Teller schwedische<br />

Hackbällchen essen zu wollen. Oder irgendein anderes<br />

warmes Gericht. Keine Chance! Warme Speisen werden<br />

nur während der Mittagsstunden und am Abend serviert.<br />

In der Zwischenzeit bleiben nur Süßes, Salate und, wenn<br />

man Glück hat, pappige Pizza, die ohne Bedienung zum<br />

Mitnehmen auf dem Tresen wartet.<br />

Man mag es kaum glauben, aber im<br />

Jahre <strong>2014</strong> und trotz aller Globalisierung<br />

und Individualisierung der Gesellschaft<br />

meint man in Frankreich<br />

immer noch, vorschreiben zu können,<br />

wann die Menschen Hunger<br />

haben sollen. Wobei, ich gebe es<br />

zu, « vorschreiben » ist eigentlich<br />

nicht das richtige Wort. Frankreich<br />

ist schon ein Land, das die Gewerbefreiheit<br />

garantiert. Jedes Restaurant<br />

könnte tagsüber durchgängig geöffnet<br />

haben. Kein Gastronom im Land wird<br />

daran gehindert. Aber anscheinend existiert<br />

dafür keine Nachfrage. Selbst bei Ikea<br />

nicht.<br />

Dass die Mittagszeit und die damit verbundenen<br />

festen Essenszeiten den Franzosen<br />

heilig sind, zeigt noch ein letztes<br />

Beispiel. Unweit einer Ikea-Filiale<br />

findet man meist Möbelhäuser der<br />

französischen Konkurrenz. Es<br />

sind große Möbelhäuser, so wie<br />

Ikea. Trotzdem steht man bei<br />

nicht wenigen davon zwischen<br />

12.00 und 14.00 Uhr oder 13.00<br />

und 15.00 Uhr vor verschlossener<br />

Tür. Der Grund: Mittagspause!<br />

Nur für Samstage gelten meist<br />

Ausnahmen und durchgängige<br />

Öffnungszeiten. Stellen Sie sich<br />

einmal vor, Möbel Höffner, Porta<br />

Möbel oder auch Läden wie Bauhaus<br />

oder Obi würden mittags<br />

für ein, zwei Stunden die Türen<br />

schließen! Sie hätten das Gefühl,<br />

wieder in der Nachkriegszeit<br />

angekommen zu sein, oder? In<br />

Frankreich ist dies Realität!<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 95


UNTERWEGS IN FRANKREICH Guéwen a testé<br />

Guéwen a testé …<br />

... automatische Mauterfassung<br />

Ärgern Sie sich, wenn Sie im Urlaub auf französischen Autobahnen vor einer Mautstelle<br />

im Stau stehen, während die Spuren für die Fahrzeuge, die an der automatischen Mauterfassung<br />

teilnehmen (télépéage bzw. liber-t), frei sind? Das ist nicht nötig. Auch als Ausländer<br />

kann man sein Fahrzeug mit einem Sender ausstatten und von der automatischen Mauterfassung<br />

profitieren.<br />

Wie funktioniert die automatische<br />

Mauterfassung?<br />

Anstatt am Anfang einer Autobahnbenutzung ein Ticket<br />

zu ziehen und am Ende der Mautstrecke die angefallenen<br />

Mautgebühren per Kreditkarte oder bar zu bezahlen,<br />

passiert man eine Mautstelle, ohne eines dieser beiden Dinge<br />

tun zu müssen. Außerdem profitiert man von separaten<br />

Spuren, auf denen sich normalerweise kein Stau bildet.<br />

Wie melde ich mich an?<br />

Am besten ganz bequem online von der Heimat aus. In<br />

Frankreich gibt es mehrere Autobahngesellschaften. Bei<br />

jeder kann man sich für die automatische Mauterfassung<br />

anmelden, die dann für das gesamte Autobahnnetz des<br />

Landes gilt, also auch für die Autobahnen der anderen Autobahngesellschaften!<br />

Ein Anbieter, den ich getestet habe,<br />

ist APRR (www.telepeagepourtous.fr). Mehrere Angebote<br />

stehen dabei zur Auswahl. Als Tourist macht vor allem die<br />

Option « liber-t balade » Sinn, die für Autofahrer gedacht<br />

ist, die nur gelegentlich auf französischen Autobahnen unterwegs<br />

sind.<br />

Beim Ausfüllen des Online-Formulars fällt auf, dass<br />

es primär für Franzosen gestaltet wurde. So wird für den<br />

Straßennamen automatisch Rue, Boulevard etc. vorgegeben.<br />

Dies ist aber nicht weiter schlimm. Einfach eine Bezeichnung<br />

davon auswählen. Das Wort lässt sich nachträglich im<br />

Profil wieder löschen. Nicht ändern lässt sich jedoch, dass<br />

die Hausnummer vor dem Straßennamen erscheint. Aber<br />

auch dies ist kein Problem, da jeder Postbote im deutschsprachigen<br />

Raum die Adresse trotzdem versteht.<br />

Wie bezahle ich?<br />

Im Anmeldeprozess legt man fest, ob man seine Autobahngebühren<br />

per Kreditkarte (Visa oder MasterCard)<br />

oder per Bankeinzug bezahlen möchte. Die gute Nachricht:<br />

Dank SEPA funktioniert die Abbuchung auch von einem<br />

deutschen, österreichischen oder schweizerischen Bankkonto!<br />

Man muss lediglich IBAN und BIC seines Kontos<br />

angegeben. Die Aufforderung, einen RIB (eine in Frankreich<br />

standardisierte « Visitenkarte » des eigenen Kontos)<br />

zu schicken, kann man ignorieren.<br />

Wenn man sich für den Bankeinzug entschieden hat,<br />

wird man nach ein paar Tagen per Post ein Formular erhalten,<br />

das man erneut mit den eigenen Bankdaten ausfüllt,<br />

unterschreibt und wieder an die angegebene Adresse<br />

zurückschickt. Auf dem Formular wird für die IBAN ein<br />

« FR » vorgegeben. Dies kann man aber getrost durchstreichen<br />

und durch ein « DE », « AT » oder « CH » ersetzen.<br />

Wie bekomme ich meinen Sender?<br />

Der Sender für die automatische Mauterfassung wird<br />

zusammen mit dem passenden Halter und ein paar nützlichen<br />

Informationen an die Heimatadresse verschickt. Man<br />

bringt ihn an der Windschutzscheibe an. Vorher sollte man<br />

aber unbedingt die Gebrauchsanweisung des eigenen Fahrzeuges<br />

konsultieren. Denn viele Windschutzscheiben sind<br />

heute beschichtet, so dass der Sender nur an bestimmten,<br />

dafür vorgesehenen Stellen angebracht werden kann. Ansonsten<br />

passiert das Signal nicht die Windschutzscheibe<br />

und die Schranke an einer Mautstelle bleibt verschlossen.<br />

Ab wann ist der Sender einsatzbereit?<br />

Sobald der Sender montiert ist, kann man an allen<br />

Mautstellen die mit einem orangenen « t » (für télépéage)<br />

markierten Spuren benutzen. An den großen Mautstellen<br />

auf den Autobahnen gibt es meist sogar extra reservierte<br />

Spuren, auf denen man seine Geschwindigkeit nur noch<br />

auf 30 Stundenkilometer reduzieren muss. Ansonsten bzw.<br />

an den Ausfahrten hält man vor der Schranke kurz an. Ein<br />

Piepton zeigt einem an, dass das eigene Fahrzeug erfasst<br />

wurde.<br />

Was kostet das Ganze?<br />

Die Autobahngebühren sind die gleichen wie sonst<br />

auch. Wenn man das Angebot « liber-t balade » gewählt<br />

hat, zahlt man mit einer ausländischen Adresse einmalig<br />

20 Euro Anmeldegebühr. Daneben werden 1,60 Euro pro<br />

Monat (wenn man seinen Kontoauszug online konsultiert)<br />

bzw. 2,10 Euro pro Monat (wenn man seinen Kontoauszug<br />

per Post wünscht) fällig, aber nur in den Monaten, in denen<br />

man eine französische Autobahn benutzt.<br />

96 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


LESERBRIEFE · IMPRESSUM<br />

Impressum<br />

Frankreich erleben ist das Ergebnis von Teamarbeit. Neben den<br />

Autoren und Fotografen tragen auch die Lektoren, Grafiker und<br />

alle anderen Mitarbeiter zur Qualität der einzelnen Artikel bei.<br />

Daher sind keine einzelnen Personen am Ende eines Artikels<br />

hervorgehoben, sondern findet die Nennung im Impressum statt.<br />

Frankreich erleben erscheint im Verlag<br />

Globus Medien GmbH · Metzer Straße 12 · 10405 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 <strong>50</strong>178148 · Fax: +49 (0)30 920372065<br />

info@frankreicherleben.de · www.frankreicherleben.de<br />

Abonnentenbetreuung & Heftbestellungen:<br />

AVZ GmbH<br />

Storkower Straße 127a · 10407 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 / 42 80 40 40<br />

Fax: +49 (0)30 / 42 80 40 42<br />

abo@frankreicherleben.de<br />

ISSN: 1861-4256<br />

Herausgeber: Markus Harnau<br />

Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Jean-Charles Albert<br />

Redaktionsbüro:<br />

Ajc Presse · 57, rue Chantecrit · 33300 Bordeaux<br />

Telefon: +33 (0)1 75 439 440 · Fax: +33 (0)1 75 434 549<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Jean-Julien Bault, Florence Boyer, Guéwen Brown, Chantal<br />

Cobac, Dominique Cache, Stefanie Dracker, Andrea Garbe, Dr.<br />

Jan Grasshoff, Olivier Huonnic, Ute Jessel, Alain Lardière, Dr. Petra<br />

Morich, Ina Muñoz, Winfried Ressler, Gérard Rival, Serge Robin,<br />

Susanne Ziegler<br />

Layout: Zauberhaus.eu<br />

Anzeigen:<br />

Isabelle Schmidt<br />

Telefon Frankreich: +33 (0)1 75 439 441<br />

Telefon Deutschland: +49 (0)921 44710<br />

ischmidt@frankreicherleben.com<br />

Gültige Anzeigenpreisliste: 12/<strong>2014</strong><br />

Druck: pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH, Landau<br />

Vetrieb:<br />

VU Verlagsunion KG · Am Klingenweg 10 · 65396 Walluf<br />

Telefon: +49 (0)6123 620138<br />

Sämtliche Informationen sind nach bestem Wissen und mit<br />

Sorgfalt zusammen gestellt. Eine Gewährleistung für die Rich tigkeit<br />

und Vollständigkeit kann jedoch nicht über nom men wer den.<br />

Der Verlag übernimmt keine Haftung für un ver langte Ein sen dungen.<br />

Die Redaktion behält sich die Kür zung und Bearbeitung von<br />

Leserbriefen vor. Es gelten die Geschäfts bedingungen des Verlags.<br />

Beiträge, Fotos und gra fische Dar stel lungen sind ur he ber rechtlich<br />

geschützt. Nach druck, auch aus zugs weise, Ver viel fäl ti gung auf<br />

foto mecha nischen und anderen Wegen sowie Nutz ung auf Da tenträgern<br />

bedürfen der schrift lichen Zustimmung des Verlags.<br />

Frankreich erleben erscheint alle drei Monate und ist im gut<br />

sortierten Zeitschriftenhandel in Deutschland, Österreich, der<br />

Schweiz, Luxemburg und Südtirol sowie per Abonnement<br />

erhältlich.<br />

Einzelpreise im Handel: 5,90 € (D), 6,<strong>50</strong> € (A),<br />

9,60 CHF (CH), 7,00 € (F/L/B/NL), 7,00 € (I)<br />

Abonnement (Preise pro Jahr): 19,90 € (D), 21,90 € (A),<br />

33,90 CHF (CH), alle anderen Länder: 26,90 €<br />

Bezugspreise beinhalten, wo erforderlich, die gesetzliche<br />

Mehrwertsteuer.<br />

© <strong>2014</strong> Globus Medien GmbH, Berlin<br />

Bildnachweise (nach Seiten, Anordnung von links nach rechts, oben nach unten): Titel:<br />

Dr Jan Grasshoff, Globus Medien • S.3: Serge Robin, Ajc Presse • S.4: Winfried Ressler,<br />

Dr Jan Grasshoff, Globus Medien; Shock, Fotolia; Festival les Goûts uniques, Angers,<br />

Juillet 2012, dans le cadre de Voyage à Nantes 2012, Le goût et les couleurs; G. Brown,<br />

Ajc Presse • S.6: Serge Robin, Ajc Presse • S.7: Eric Morency, SNCF Voyages • S.8:<br />

DR, Relay H; DR, Pleyel; Service de Presse Chateau de Versailles, Studio Bouroullec<br />

• S.10: Serge Robin, Ajc Presse; P.Compère, Régie du Pic du Midi; Serge Robin, Ajc<br />

Presse • S. 12-13: DR • S.14.15: DR • S.16:DR • S.18:DR • S.19: DR/Arte • S.20: DR •<br />

S.22-27: Dr Jan Grasshoff, Globus Medien • S.28: DR, Euroméditerrannée, Service de<br />

Presse; Dr Jan Grasshoff, Globus Medien • S.32-38: Dr Jan Grasshoff, Globus Medien<br />

• S.40-41: Hotel les bains de Cabourg, DR • S.42-44: Dr Jan Grasshoff, Globus Medien<br />

• S.45: Emmanuel Lattes, Mairie de Vichy • S.48-54: Dr Jan Grasshoff, Globus Medien<br />

• S.56-63: Winfried Ressler, Globus Medien • S.64-65: G. Brown, Ajc Presse • S. 66:<br />

Corderie Royale de Rochefort, DR, G. Brown, Ajc Presse; Association Hermione-La<br />

Fayette • S.67-70: G.Brown, Ajc Presse • S.74-75: Serge Robin, Ajc Presse • S.76: Visty,<br />

Fotolia.com • S.79: Susanne Ziegler • S.80: Shock, Fotolia • S.82-83: Maurice Albert,<br />

Ajc Presse • S.84-85: DR • S.86-87: Festival les Goûts uniques - Château des ducs<br />

de Bretagne, Nantes, Septembre 2012, dans le cadre du Voyage à Nantes 2012, Le<br />

goût et les couleurs; Serge Robin, Ajc Presse; Bernard Renoux, La Cantine du Voyage,<br />

Nantes, création Le Voyage à Nantes 2013; Festival les Goûts uniques, Angers, Juillet<br />

2012, dans le cadre de Voyage à Nantes 2012, Le goût et les couleurs; Mâche nantaise,<br />

Nantes (Loire-Atlantique), le goût et les couleurs / Le Voyage à Nantes • S.88: Festival<br />

les Goûts uniques, Chateau des Ducs de Bretagne, Nantes, Septembre 2012, dans le<br />

cadre du Voyage à Nantes 2012, Le goût et les couleurs; Restaurant Les Chants d’Avril,<br />

Nantes (Loire-Atlantique), le goût et les couleurs, le Voyage à Nantes • S.94-95:<br />

Chantal Cobac pour Frankreich erleben • S.96: Serge Robin, Ajc Presse • S.98: Dr Jan<br />

Grasshoff, Globus Medien; S.Robin, Ajc Presse; G.Brown, Ajc Presse<br />

Leserbriefe<br />

Ich freue mich jedes Mal über<br />

die gelungenen Hefte und finde<br />

immer Dinge, die ich schon kenne,<br />

und solche, die ich unbedingt noch<br />

kennenlernen möchte. Eine tolle<br />

Mischung aus Erinnerung und Zukunftsmusik!<br />

Da ich auch unheimlich<br />

gerne französische Autoren lese,<br />

fehlt mir dieser Aspekt von Frankreich<br />

ein bisschen. Wie wäre es mal<br />

mit einer Vorstellung von Claude<br />

Michelet? Das ließe sich super verbinden<br />

mit einem Beitrag über die<br />

Corrèze …<br />

K. Winter, per E-Mail<br />

Mit viel Vergnügen und ständigem<br />

Kopfnicken habe ich heute<br />

Morgen die Kolumne über die Zeit<br />

des Sommers gelesen. Da hat der Autor<br />

aber mächtig Glück an der Kasse<br />

gehabt. Denn es hätte noch schlimmer<br />

kommen können. Die Franzosen<br />

bezahlen selbst kleine Einkäufe sehr<br />

gerne mit dem Scheck.<br />

Andrea Schneider, Coesfeld<br />

Ihr Bericht über Marseille war<br />

wegen seiner Ausgewogenheit besonders<br />

lesenswert. Ja, es stimmt,<br />

die Stadt ist voller Widersprüche,<br />

aber gerade die sind es ja, die ihren<br />

ganz eigenen Charakter ausmachen.<br />

Seitdem es die hervorragende TGV-<br />

Direktanbindung aus dem südwestdeutschen<br />

Raum gibt, war ich schon<br />

häufiger für ein paar Tage dort und<br />

das wäre bestimmt nicht der Fall<br />

gewesen, wenn ich nicht inzwischen<br />

eine starke Sympathie für die spröde<br />

Schönheit am Mittelmeer entwickelt<br />

hätte. Und falls einem die laute<br />

Quirligkeit in der Stadt einmal zu<br />

viel werden sollte, bietet sich eine<br />

kurze Bootsfahrt zu den Frioul-Inseln<br />

oder ein Ausflug zu den nahen<br />

Calanques an, die für mich zu den<br />

großartigsten Landschaften Europas<br />

zählen.<br />

Dieter Kohlase, per E-Mail<br />

Als Lehrkräfte in Grosbliederstroff<br />

und Kleinblittersdorf waren<br />

wir sehr erfreut, in der letzten Ausgabe<br />

einen Artikel über diese Städtepartnerschaft<br />

zu lesen und möchten<br />

die Frage nach der « wirklichen,<br />

gelebten Freundschaft zwischen den<br />

beiden Orten » gerne ergänzen: Dieses<br />

Jahr feiert das MOSA-Projekt,<br />

ein Kooperationsprojekt für grenznahe<br />

Schulen, bereits sein 20-jähriges<br />

Jubiläum! Das Collège Val de Sarre<br />

und die Gemeinschaftsschule Kleinblittersdorf<br />

pflegen eine intensive<br />

Partnerschaft, die sich im Laufe der<br />

Jahre stets weiterentwickelt hat. Wir<br />

führen beispielsweise wöchentlich<br />

einen Lehrer- und einen Schüleraustausch<br />

durch, die Schülerinnen<br />

und Schüler lernen in deutsch-französischen<br />

Tandems – ein einmaliges<br />

Angebot in der Moselle und im<br />

Saarland! Dazu gibt es regelmäßige<br />

Tagesfahrten und eine mehrtägige<br />

binationale Klassenfahrt. Außerdem<br />

führen wir binationale Schülerbetriebspraktika<br />

durch, so findet auch<br />

eine intensive Vorbereitung auf das<br />

Berufsleben statt. Freundschaften<br />

zwischen den Jugendlichen sind zwar<br />

nicht planbar, aber wir bieten ihnen<br />

einen intensiven Austausch und die<br />

Möglichkeit, Kontakte aufzubauen.<br />

Nathalie Issa & Wiebke Strauß,<br />

Grosbliederstroff & Kleinblittersdorf<br />

Hat Ihnen unser Magazin gefallen? Haben Sie Verbesserungsvorschläge oder<br />

Anregungen? Schreiben Sie uns. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung!<br />

Per E-Mail: leserbriefe@frankreicherleben.de<br />

Per Brief: Frankreich erleben - Leserbriefe<br />

Globus Medien GmbH · Metzer Straße 12 · 10405 Berlin<br />

Per Fax: +49 (0)30 920372065<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Fassung zu veröffentlichen.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 97


VORSCHAU<br />

Alpen<br />

Einmal um den Lac d’Annecy<br />

Côte d’Azur<br />

Exotische Gärten an der Riviera<br />

Frankreichs schönste Küsten<br />

Normandie<br />

Zu Besuch in Rouen<br />

Korsika<br />

Spektakuläres Bonifiacio<br />

... und viele<br />

weitere Themen<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 51 – Sommer <strong>2014</strong> erscheint am 27. Mai <strong>2014</strong><br />

98 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>


Erleben Sie das Rhône-Tal<br />

mit Frankreich erleben!<br />

Lyon-Confluence<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48<br />

Grignan<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 40<br />

Lyon: städtebauliche<br />

Utopien<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 44<br />

Montélimar<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 46<br />

Drôme-Tal<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42<br />

Orange<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42<br />

Jardin Zen<br />

d‘Erik Borja<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39<br />

Avignon<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. 31<br />

Bestellen Sie jetzt mit dem Coupon auf Seite 93!


Provenzalischer Stil trifft auf modernes Design, so lautet das<br />

Motto dieser Traumvilla im Herzen des Lubéron. Das 2012<br />

komplett sanierte und <strong>2014</strong> neu möblierte Haus bendet sich<br />

direkt in Roussillon, einem der begehrtesten und schönsten<br />

Dörfer der Provence.<br />

Von der Villa gleitet der Blick über das weite Tal nach Gordes,<br />

auf die Monts de Vaucluse und den Mont Ventoux. Allein dieser<br />

atemberaubende Panoramablick wird dafür sorgen, dass<br />

Sie nie mehr abreisen wollen.<br />

Die 2<strong>50</strong> qm große Villa verfügt über zwei Einheiten, jeweils<br />

mit eigener Küche und eigenem Wohnbereich ausgestattet,<br />

die gemeinsam oder getrennt gemietet werden können. Insgesamt<br />

stehen sechs Schlafzimmer und fünf Badezimmer zur<br />

Verfügung, so dass bis zu 12 Personen bequem Platz nden.<br />

Die moderne und hochwertige Einrichtung bildet einen geglückten<br />

Kontrapunkt zu dem traditionellen Baustil der Villa.<br />

Im 2.<strong>50</strong>0 qm großen Garten können Sie sich in einem 5 x<br />

10 m großen Innity-Pool abkühlen oder sich in bequemen<br />

Liegestühlen sonnen. Sie sind dabei vor neugierigen Blicken<br />

aus der Nachbarschaft geschützt, können durch das terrassierte<br />

Gelände aber jederzeit den 270°-Traumblick über die<br />

Provence genießen.<br />

provence living, die ultimative Adresse für Ihren nächsten<br />

Urlaub in der Provence!<br />

www.provence-living.fr

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