Nr. 50 - Frühling 2014
Frankreichs spektakulärste Dörfer Chambéry: die alte Hauptstadt Savoyens Côte d'Azur: Gonfaron, ein Eldorado für Schildkröten Languedoc-Roussillon: La Grande-Motte: Retrochic am Mittelmeer Ile-de-France: Ecouen, ein Museum für die Renaissance Kutkur: wie Mona Lisa & Co. den Krieg überlebten Rezept: le Paris-Brest Wein: Châteauneuf-du-Pape Genuss: die AOC von Midi-Pyrénées
Frankreichs spektakulärste Dörfer
Chambéry: die alte Hauptstadt Savoyens
Côte d'Azur: Gonfaron, ein Eldorado für Schildkröten
Languedoc-Roussillon: La Grande-Motte: Retrochic am Mittelmeer
Ile-de-France: Ecouen, ein Museum für die Renaissance
Kutkur: wie Mona Lisa & Co. den Krieg überlebten
Rezept: le Paris-Brest
Wein: Châteauneuf-du-Pape
Genuss: die AOC von Midi-Pyrénées
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DAS UNABHÄNGIGE FRANKREICH-MAGAZIN <strong>Nr</strong>. <strong>50</strong> · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong><br />
Frankreichs<br />
spektakulärste<br />
Dörfer<br />
Côte d’Azur<br />
Eine Klinik für Schildkröten<br />
Ile-de-France<br />
Renaissance-Genuss in Ecouen<br />
Mittelmeer<br />
Retrochic in La Grande-Motte<br />
Kultur Wie die Mona Lisa im Krieg gerettet wurde<br />
Savoyen Zu Besuch in der alten Hauptstadt Chambéry<br />
Rezept Kultkuchen «Le Paris-Brest» zum Nachbacken<br />
1 Woche in<br />
einer provenzalischen<br />
Traumvilla zu gewinnen!<br />
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Deutschland 5,90 €<br />
Österreich 6,<strong>50</strong> €<br />
Schweiz 9,60 CHF<br />
Frankreich & Benelux 7,00 €<br />
Italien 7,00 €
Montsoreau, Loiretal © J. P. Klein<br />
Nantes, Machines de l’Ile<br />
© Nautilus<br />
Mauves sur Loire, Loire-Radweg<br />
© LAD JM Mouchet<br />
Pornic mit seinen Fischgründen<br />
© LAD C. Menes<br />
Die Region Pays de la Loire<br />
Nantes,<br />
Tor zum Tal der Loire und zum Atlantik<br />
Nantes ist mit dem Flugzeug von Berlin (Transavia), Düsseldorf (Hop!/Air France) und<br />
München (Volotea) aus erreichbar.<br />
Die Stadt zeichnet sich aus durch das Schloss der Herzöge der Bretagne und durch die imaginären<br />
Welten nach Jules Verne. Dabei handelt es sich um das Ausstellungsprojekt „Machines de l’Ile“<br />
mit Objekten wie dem „Grand Eléphant“ und dem „Caroussel des Mondes Marins“.<br />
Das Ausstellungsobjekt „Caroussel des Mondes Marins“ wurde für den THEA Awards Los Angeles<br />
<strong>2014</strong> als besonders originelle Attraktion vorgeschlagen.<br />
Vor allem aber ist Nantes ein idealer Ausgangspunkt, um die atlantische Küstenregion und das Tal<br />
der Loire zu entdecken: entlang der Mündung der Loire gibt es einzigartige Werke zeitgenössischer<br />
Kunst: lassen Sie sich von diesem Kunstparcours überraschen!<br />
Nutzen Sie Ihren Aufenthalt in der Region Pays de la Loire, um Küstenorte wie La Baule und Pornic<br />
im Département Loire-Atlantique oder Les Sables d’Olonne in der Vendée kennenzulernen!<br />
Entdecken Sie Weinanbaugebiete des Loiretals wie Muscadet, Anjou, …!<br />
Lernen Sie den Loire-Radweg kennen mit seiner einzigartigen Landschaft und den berühmten<br />
Schlössern!<br />
Nantes und die ganze Region bieten vielfältige Möglichkeiten für Ausflüge jeder Art…<br />
Erfahren Sie mehr:
EDITORIAL<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
gerade konnten wir unser achtjähriges<br />
Bestehen feiern, schon gibt es wieder ein Jubiläum zu<br />
begehen: die <strong>50</strong>. Ausgabe unseres Magazins! <strong>50</strong> Ausgaben<br />
bedeuten 5.000 Seiten voller Informationen und Reportagen<br />
über Frankreich. Eine Zahl, auf die wir stolz<br />
sind. Bei mir zu Hause liegt auf einer Kommode<br />
ein Stapel aller Ausgaben. Inzwischen<br />
wird er jedoch so gefährlich hoch, dass ich<br />
mit der Ausgabe 51 wahrscheinlich einen<br />
zweiten beginnen muss. In unserem Berliner<br />
Büro hängen zudem die Titelblätter aller<br />
Ausgaben eingerahmt an einer Wand.<br />
Auch diese Wand ist inzwischen so<br />
voll, dass wir die Sammlung auf eine<br />
zweite Wand ausdehnen mussten.<br />
So merkt man, wie die Zeit seit der<br />
ersten Ausgabe vergangen ist.<br />
Um dieses Jubiläum gebührend<br />
zu feiern, haben wir uns zwei<br />
Aktionen ausgedacht. Erstens<br />
eine große Jubiläumsverlosung.<br />
Als Gewinn lockt der Aufenthalt<br />
in einer Luxusvilla in der Provence.<br />
Sie müssen dafür nur einen Fragebogen<br />
ausfüllen. Damit wollen wir Sie nicht<br />
ausfragen, sondern Sie – natürlich<br />
anonymisiert – besser kennenlernen, um<br />
zukünftig unser Magazin noch stärker auf<br />
Ihre Wünsche ausrichten zu können. Zweites<br />
haben wir unser kleines Redaktionsarchiv<br />
aufgeräumt und<br />
ein paar<br />
neuwertige<br />
Exemplare<br />
längst vergriffener<br />
Ausgaben gefunden, die wir<br />
entbehren können. Diese Raritäten bieten<br />
wir einmalig zum Nachbestellen an. Sollte<br />
Ihnen eine Ausgabe in Ihrer Sammlung fehlen, ist dies<br />
Ihre Chance! Allerdings nur so lange der Vorrat reicht.<br />
Für alle, die bei dieser Aktion nicht zum Zuge kommen,<br />
habe ich eine weitere gute Neuigkeit: Zukünftig<br />
gibt es Frankreich erleben auch in digitaler Form, wobei<br />
auch ältere Ausgaben heruntergeladen werden können.<br />
Zunächst sind zwar noch nicht alle erhältlich,<br />
wir werden die Sammlung im Laufe der<br />
nächsten Monate aber schrittweise ergänzen.<br />
Zum Schluss noch ein Hinweis in Richtung<br />
Zukunft: Mit dieser Ausgabe<br />
werden wir einen Wechsel hinsichtlich<br />
der Erscheinungsweise einläuten.<br />
Ab sofort kommt unser Magazin<br />
einmal pro Jahreszeit heraus. Es wird<br />
also eine <strong>Frühling</strong>s-, Sommer-, Herbst- und<br />
Winterausgabe geben. Sollten Sie Abonnent<br />
sein, müssen Sie nichts unternehmen. Ihr Jahresabonnement<br />
verlängert sich automatisch<br />
um die bereits bezahlten Ausgaben. Stehen<br />
beispielsweise noch fünf Ausgaben aus, so<br />
werden Sie diese selbstverständlich erhalten, nur<br />
dass die einzelnen Ausgaben etwas später erscheinen.<br />
Nach Ablauf des bezahlten Bezugszeitraums<br />
wird der Abonnementpreis automatisch auf den<br />
neuen Preis für vier Ausgaben pro Jahr umgestellt.<br />
Bleiben Sie uns die nächsten <strong>50</strong> Ausgaben treu!<br />
Titelblatt: Deauville (Normandie)<br />
Jean-Charles Albert<br />
Chefredakteur<br />
jc.albert@frankreicherleben.de<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 3
INHALT<br />
Chambéry · 36<br />
Louvre · 80<br />
Frankreichs spektakulärste Dörfer · 22<br />
Fußball · 72<br />
Châteauneufdu-Pape<br />
· 84<br />
La Grande-Motte · 54<br />
Ecouen · 62<br />
Schildkröten · 46<br />
4 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
22 · Mont-<br />
Saint-Michel<br />
Nantes<br />
22 · Deauville<br />
Lyon<br />
Bordeaux 22 · Rocamadour<br />
22 · Montpazier<br />
84 · Châteauneuf-du-Pape<br />
88 · AOC Midi-Pyrénées 22 · Cordessur-Ciel<br />
22 · Gordes 22 · Eze<br />
22 · Les Baux-de-Provence<br />
Toulouse<br />
Marseille<br />
22 · Saint-Guilhem-le-Désert 54 · La<br />
46 · Gonfaron<br />
Grande-<br />
Motte<br />
Unterwegs in Frankreich<br />
22 Frankreichs spektakulärste Dörfer<br />
Sie thronen malerisch auf Felsvorsprüngen oder kleben<br />
schwindelerregend an Felshängen, sie besitzen eine<br />
monumentale Burgruine oder ein sehenswertes Kloster,<br />
sie liegen am Meer oder im Inland: Die Dörfer, die<br />
unbedingt eine Reise lohnen.<br />
36 Chambéry<br />
Die alte Hauptstadt Savoyens<br />
1860 wurde in Chambéry Geschichte geschrieben:<br />
Im Schloss der Alpenstadt stimmte der Vertreter<br />
der sardischen Krone dem Anschluss Savoyens an<br />
Frankreich zu. Doch das ist nicht der einzige Grund<br />
für einen Besuch von Chambéry. Daneben locken<br />
malerische Altstadtgassen und eine tolle Bergkulisse.<br />
42 Hotel<br />
Petit Hôtel Confidentiel, Chambéry<br />
46 Côte d’Azur<br />
Gonfaron, ein Eldorado für Schildkröten<br />
Im Hinterland von Saint-Tropez kümmert sich eine Schutzstation<br />
um die letzten wilden Schildkröten Frankreichs.<br />
Mit viel Liebe werden sogar verletzte Tiere wieder aufgepäppelt.<br />
Zu Besuch in einem ungewöhnlichen Tierheim.<br />
Lille<br />
62 · Ecouen<br />
80 · Paris<br />
22 · Kaysersberg<br />
22 · Vézelay<br />
36, 42 · Chambéry<br />
54 Languedoc-Roussillon<br />
La Grande-Motte, Retrochic am Mittelmeer<br />
Lange Zeit war der Ferienort südöstlich von Montpellier, der<br />
einst am Reißbrett geplant worden war, als Bausünde<br />
verschrien. Inzwischen erkennen aber immer mehr Besucher<br />
die architektonische Leistung der 1960er-/1970er-Jahre an.<br />
La Grande-Motte ist cool geworden.<br />
62 Ile-de-France<br />
Ecouen, ein Museum für die Renaissance<br />
Im Schatten der ausgetretenen Pariser Touristenpfade kann<br />
man nördlich der Metropole im Schloss von Ecouen eine<br />
Zeitreise in die Epoche der Renaissance unternehmen.<br />
Frankreich heute<br />
72 Fußball<br />
Annike Krahn, eine deutsche Fußballerin in Paris<br />
Eine der bekanntesten Fußballerinnen Deutschlands<br />
spielt seit letztem Sommer bei Paris Saint-Germain. In<br />
einem Interview erzählt sie von ihrer Eingewöhnung<br />
an der Seine, den Unterschieden zu ihrem alten<br />
Verein und dem Frauenfußball in Frankreich.<br />
76 Landesstruktur<br />
Reform der Regionen und Departements<br />
Frankreich ist administrativ in Kommunen, Departements<br />
und Regionen aufgeteilt, was sich einerseits über<br />
Jahrzehnte bewährt hat. Andererseits gibt es Kompetenzüberschneidungen<br />
und das System gilt als kompliziert.<br />
François Hollande will deshalb überprüfen, wie die<br />
administrative Landesstruktur reformiert werden könnte.<br />
80 Kultur<br />
Wie Mona Lisa & Co. den Krieg überlebten<br />
In einer abenteuerlichen Aktion wurden zu Beginn des<br />
Zweiten Weltkrieges die Kunstschätze des Louvre von<br />
einem beherzten Direktor und tatkräftigen Mitarbeitern<br />
in Sicherheit gebracht. Eine unglaubliche Geschichte,<br />
die gerade verfilmt wird.<br />
Art de vivre<br />
84 Wein<br />
Châteauneuf-du-Pape<br />
In Zeiten, in denen das richtige Marketing für den Erfolg<br />
eines Produktes manchmal wichtiger ist als das Produkt<br />
selbst, kann ein Wein aus dem südlichen Rhône-Tal<br />
getrost auf raffinierte Verkaufsstrategien verzichten.<br />
Sein Name ist so wohlklingend, dass sich der Wein<br />
fast wie von selbst verkauft. Dem Papst sei Dank.<br />
86 Chantals Rezept<br />
Le Paris-Brest<br />
88 Genuss<br />
Die AOC von Midi-Pyrénées<br />
Midi-Pyrénées ist nicht nur Frankreichs flächenmäßig<br />
größte Region, auch kulinarisch kann sie einiges<br />
anbieten. So kommen edle Weine genauso aus der<br />
Region zwischen Atlantik und Mittelmeer wie AOCgeschützte<br />
Käse, Trauben oder Lammfleisch. Der<br />
lokale Star ist ein Weinbrand, der Armagnac.<br />
3 Editorial<br />
6 On en parle<br />
12 Frankreichkalender<br />
14 On lit<br />
16 On écoute<br />
17 Abonnement<br />
18 On regarde<br />
20 On surfe<br />
90 Nachbestellungen<br />
94 Kulturschock<br />
96 Guéwen a testé<br />
97 Leserbriefe<br />
97 Impressum<br />
98 Vorschau<br />
Frankreich erleben im Internet:<br />
www.frankreicherleben.de<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 5
ON EN PARLE<br />
LANGRES<br />
Ein Museum für Denis Diderot<br />
Der berühmte französische Philosoph und Schriftsteller Denis Diderot, der<br />
neben Jean-Baptiste le Rond d’Alembert der Herausgeber der französischsprachigen<br />
Enzyklopädie der Aufklärung war, wurde bisher nicht durch ein Museum<br />
geehrt. Dies ist nun geändert worden. In seiner Geburtsstadt Langres im Departement<br />
Haute-Marne eröffnete die « Maison des Lumières Denis Diderot ».<br />
Das Museum ist in einem Anwesen aus dem 16. Jahrhundert untergebracht<br />
und präsentiert mehr als 2<strong>50</strong> Exponate, darunter Originalschriften von Denis<br />
Diderot, Auszüge aus der Enzyklopädie und diverse Malereien.<br />
UNESCO<br />
Zwei französische Bewerbungen<br />
fürs Weltkulturerbe<br />
CANNES<br />
Eine Neuseeländerin an der Spitze der Jury<br />
Bei der 67. Ausgabe der Filmfestspiele von Cannes wird die neuseeländische<br />
Regisseurin Jane Campion der Jury vorsitzen. 1993 erhielt sie selbst die<br />
Goldene Palme für ihren Film « Das Piano ». Damit ist sie die bisher einzige<br />
Frau, die diesen begehrten Preis erhalten hat. Weibliche Jury-Vorsitzende<br />
gab es dagegen mit Michèle Morgan, Jeanne Moreau, Françoise Sagan,<br />
Isabelle Adjani, Liv Ullmann und Isabelle Huppert schon vor ihr.<br />
In Vorbereitung auf die 39. Weltkulturerbekonferenz<br />
der UNESCO, die im Juli 2015<br />
stattfindet und auf der über die Ernennung<br />
neuer Welter be stätten ent schieden wird, hat<br />
die fran zö sische Kul tur ministerin Au rélie Filip petti<br />
zwei Be wer bun gen für ihr Land an ge meldet:<br />
einmal die Weinberge, Winzer und Weinkeller<br />
der Champagne als Kulturlandschaft und<br />
einmal die Weinanbautradition Burgunds als<br />
Kulturgut. In den Augen der Ministerin ergänzen<br />
sich beide Kandidaturen perfekt, selbst wenn es<br />
den Anschein hat, dass Champagner und Wein<br />
miteinander konkurrieren würden. Für sie sind<br />
die beiden Bewerbungen vielmehr der Beweis,<br />
welchen universellen Wert die französischen<br />
Weingebiete besitzen. Bisher ist französischer<br />
Wein seit 1999 durch die Ernennung von Saint-<br />
Emilion als Weltkulturerbe auf der Liste der<br />
UNESCO vertreten.<br />
PARIS<br />
Neue Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
auf dem Stadtring<br />
Um die Belastung durch Abgase und Lärm zu reduzieren und den<br />
Verkehr flüssiger zu machen, wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />
auf dem Pariser Stadtring, dem Boulevard Périphérique, von 80 auf<br />
70 Stundenkilometer reduziert. Während die rund 100.000 geplagten<br />
Anwohner die Maßnahme begrüßen, weisen Kritiker darauf hin, dass die<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der 35 Kilometer langen Autobahn wegen<br />
der dichten Verkehrs ver hält nisse<br />
ohne hin weit un ter der zuläs<br />
si gen Höchst ge schwin digkeit<br />
liege und die Maß nahm e<br />
deshalb nur zu Randzeiten<br />
zum Tragen komme. Dann sei<br />
sie aber eher kosmetischer<br />
Natur, da die Lärm re du zier ung<br />
für das mensch liche Ohr nicht<br />
wirklich wahrnehmbar sei.<br />
6 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
LOIRE-TAL<br />
Loire-Schlösser brauchen<br />
neuen Lieferanten für ihre Dächer<br />
Eine lange Geschichte<br />
geht zu Ende: Nach über<br />
sechs Jahrhunderten hat<br />
der letzte Schieferbruch<br />
Frankreichs seine<br />
Arbeit eingestellt. Die<br />
Schieferplatten, die<br />
seit 1406 in Trélazé im<br />
Departement Maine-et-<br />
Loire abgebaut wurden,<br />
gelten als die schönsten<br />
im Land. Sie schmücken<br />
die Dächer der Loire-<br />
Schlösser sowie einiger anderer herrschaftlicher Anwesen.<br />
Der Grund für das Ende dieser alten Tradition liegt aber<br />
weder in der Globalisierung noch in zu hohen Arbeitskosten,<br />
sondern ganz einfach daran, dass der Schieferbruch<br />
aufgebraucht ist. « Die Natur hat uns alles gegeben, was<br />
sie hatte », gibt der Generaldirektor Philippe Dufour zu. Nur<br />
noch Bruchsteine für die Gestaltung von Gärten können in<br />
Trélazé abgebaut werden. Müssen Dächer ausgebessert<br />
werden, muss man zukünftig auf Schieferplatten aus dem<br />
Ausland, etwa aus Spanien, zurückgreifen.<br />
SCHNAPPSCHÜSSE<br />
Bahnhof von Nantes wird renoviert ++ Für 124 Milli<br />
o nen Euro wird der Hauptbahnhof von Nantes umgebaut und reno<br />
viert. Die überfälligen Arbeiten sollen für das Bahnhofsgebäude<br />
bis Ende 2018 und für die Außenarbeiten bis 2019 abgeschlossen<br />
sein.<br />
G r o ß eL a n d w i r t s c h a f t s b e t r i e b ep r o f i t i e r e nv o n<br />
S u bv e nt i o n e n + + Laut des französischen Land wirt schafts minis<br />
te riums erhalten 20 Prozent der größten Landwirtschaftsbetriebe<br />
im Land 55 Prozent der Agrarsubventionen. Im europäischen Vergleich<br />
ist die französische Situation für kleine Landwirte aber sogar<br />
noch vor tei lhaft. Im europäischen Durchschnitt erhalten die 20<br />
Pro zent größ ten Betriebe nämlich 80 Prozent der Subventionen.<br />
Alkohol zweitwichtigstes Exportgut ++ Mit Expor<br />
ten im Wert von 11,2 Milliarden Euro steht die französische Al kohol<br />
in dustrie (Wein, Champagner, Spirituosen) nach der Luft fahrtbranche<br />
an zweiter Stelle der wichtigsten Exportgüter des Landes.<br />
Bor deaux-Weine, Champagner und Cognac sind mit jeweils rund<br />
zwei Milliarden Euro Exportumsatz am meisten an diesem Erfolg<br />
be teiligt.<br />
Passagierrekord an Pariser Flughäfen ++ 2013<br />
wurden an den beiden Pariser Flughäfen Orly und CDG zum ersten<br />
Mal mehr als 90 Millionen Passagiere gezählt, ein symbolischer Rekord.<br />
62 Millionen Passagiere entfielen auf CDG, dem wichtigeren<br />
der beiden Airports. Der Zuwachs zum Vorjahr betrug 1,7 Prozent.<br />
STRAFZETTEL<br />
Bald unterschiedliche<br />
Bußgelder je nach<br />
Stadt<br />
Bisher kostet ein Strafzettel für Falschparken in ganz<br />
Frankreich das gleiche, und zwar 17 Euro, wenn es um<br />
einen einfachen Verstoß geht. Durch ein neues Gesetz<br />
dürfen die Kommunen die Höhe für solche Strafzettel<br />
ab sofort selbst festlegen. Allerdings darf der Betrag<br />
nicht höher ausfallen, als die maximale Tagesrate fürs<br />
Parken auf öffentlichem Straßengrund. Für Paris würde<br />
dies bedeuten, dass Falschparken zukünftig bis zu 36<br />
Euro kosten könnte, in Lyon bis zu 20 Euro, in Lille bis<br />
zu 19 Euro und in Straßburg sowie Marseille bis zu 15<br />
Euro. Es bleibt abzuwarten, wie die Städte des Landes<br />
die neue Verordnung umsetzen werden. Es könnte<br />
ein lukratives Geschäft für die Gemeinden werden:<br />
In einer Untersuchung von 2011 gaben acht von zehn<br />
französischen Autofahrern zu, ihr Auto abzustellen,<br />
ohne die geforderten Parkgebühren zu bezahlen.<br />
Freie Wirtschaft mit Restriktionen ++ Laut dem<br />
Wall Street Journal steht Frankreich an 70. Stelle im internationalen<br />
Ver gleich, wenn es um die Länder mit der freiesten Wirtschaft geht.<br />
Ge won nen hat das Ranking Hongkong, gefolgt von Singapur und<br />
Australien.<br />
Mehr Touristen besuchen den Eiffelturm ++<br />
2013 konnte der Eiffelturm 6,74 Millionen Besucher zählen. Das ist<br />
ein Zuwachs von sieben Prozent im Vergleich zu 2012.<br />
Letzter Asterix-Band ist ein Kassenschlager<br />
++ Der neueste Asterix-Band wurde 2013 1,6 Millionen Mal in Frankreich<br />
ver kauft. Es ist damit das meist verkaufte Buch des Jahres.<br />
Patriotische Konsumenten ++ Nach neuesten Umfra<br />
gen sind rund drei Viertel der Franzosen bereit, mehr Geld für<br />
ein Produkt aus zu geben, wenn es in Frankreich hergestellt wurde.<br />
Berliner Maison de France gerettet ++ Der<br />
Umzug des Institut Français vom Kurfürstendamm in die Botschaft<br />
am Pariser Platz, der Proteste bei Prominenten und Politikern<br />
hervorrief, ist laut des französischen Außenministers vom Tisch.<br />
Damit ist die Maison de France, in der sich auch ein Kino befindet,<br />
das überwiegend fran zö si sche Produktionen zeigt, gerettet.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 7
ON EN PARLE<br />
LE BON MARCHÉ<br />
Feinkostabteilung noch<br />
größer und schöner als früher<br />
Nach 18 Monate dauernden Umbauarbeiten zeigt<br />
sich die riesige Feinkostabteilung des legendären<br />
Pariser Kaufhauses Le Bon Marché im 7. Arrondissement<br />
in einem noch schöneren Gewand als zuvor.<br />
Mehr als 25.000 Produkte umfasst das Sortiment, was die<br />
Grande Epicerie de Paris, so der offizielle Name, zu einer der wichtigsten Feinkostverkaufsstellen der französischen<br />
Hauptstadt macht. Viel Wert legt man bei den Produkten auf traditionelle Herstellungsmethoden<br />
und Werte. Deshalb gibt es auch ganz klassisch eine Poissonnerie, eine Fromagerie und eine Boucherie.<br />
Emile Zola, der sich durch das Kaufhaus zu seinem Werk « Au bonheur des dames » inspirieren ließ, würde<br />
sich über diese Rückbesinnung auf die simplen und wahren Dinge des Genusses sicherlich freuen.<br />
BORDEAUX<br />
Noch eine Brücke<br />
über die Garonne<br />
In Frankreichs Weinmetropole ist ein<br />
Brückenbauboom ausgebrochen.<br />
Währ end über Jahrzehnte kaum<br />
ein Übergang die beiden Ufer der<br />
Garonne mit ein an der verband,<br />
wurde die Eröffnung des Pont<br />
Jacques Chaban-Delmas im<br />
Nor den der Stadt im März letzten Jahres als großes Ereignis gefeiert. Doch da mit<br />
nicht genug: Auch im Süden der Metropole soll nun eine neue Fluss über quer ung<br />
entstehen, der Pont Jean-Jacques Bosc. Die neue Brücke soll Bèg les am linken Ufer<br />
mit Floirac am rechten Ufer verbinden und 545 Me ter lang sowie 44 Meter breit sein.<br />
Durch die üppigen Maße finden Autos, Stra ßen bahn en, Fahr rad fahrer und Flaneure<br />
gleichermaßen Platz. Außerdem soll die Brücke ein Ort voller Leben werden, der für<br />
Konzerte, Feste oder Feu er werke genutzt werden kann. Entworfen wurde der Pont<br />
Jean-Jacques Bosc vom holländischen Stararchitekten und Pritzker-Preisträger Rem<br />
Kool haas. Die Baukosten werden mit 120 Millionen Euro veranschlagt.<br />
MEDIZIN<br />
Zwei Drittel der Franzosen<br />
befolgen Rezepte<br />
Nach einer Umfrage von OpinionWay<br />
nehm en 65 Pro zent der Franzosen im Falle<br />
einer Krank heit die Me dikamente ein,<br />
die ihnen vom Arzt verschrieben wur den.<br />
16 Prozent der Fran zo sen geben da gegen<br />
zu, den ärztlichen An wei sun gen nur<br />
in einem von zwei Fällen zu folgen. Acht<br />
Pro zent halten sich an die Vorgaben<br />
so gar noch seltener. Als Gründe für den<br />
Un ge hor sam nan nten die Betroffenen,<br />
dass ihnen die Ver schreib ungen zu umfang<br />
reich waren. Sie wol len sich lieber<br />
auf wenige Medikamente konzen trier en,<br />
die in ihren Augen wirklich helfen.<br />
ARDÈCHE Name für Höhlennachbau bekannt<br />
Die Grotte Chauvet-Pont d’Arc im Departement Ardèche ist<br />
berühmt für ihre außergewöhnlichen Höhlenmalereien und<br />
ihr Alter. Damit zukünftig noch mehr Besucher diesen<br />
Schatz bewundern können, eröffnet im <strong>Frühling</strong> 2015 ein 8.000<br />
Quadratmeter großer Nachbau der Höhle, der 300.000 bis 400.000<br />
Besucher pro Jahr empfangen kann. Jetzt wurde verraten, wie diese<br />
neue Attraktion heißen soll: Caverne du Pont d’Arc lautet der Name.<br />
8 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
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Rochefort Océan,<br />
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natürlich auch gerne meinen Gästen anvertraue: Urlaub in Rochefort Océan<br />
bedeutet Urlaub inmitten eines einzigartigen Naturgebiets.<br />
Vom Meer gestaltet, vom Menschen kultiviert, bietet die Landschaft um die Flussmündung<br />
der Charente, in der das salzige Meerwasser des Atlantiks und das Süßwasser des Flusses<br />
Charente zusammenfl ießen, ausgezeichnete Lebensbedingungen für Pfl anzen, Wasservögel<br />
und Fische.Durchzogen von einem Netz von Kanälen führt diese Sumpfl andschaft zu<br />
einer weiten Küstenlandschaft. Es ist ein Landstrich, in dem Himmel und Meer ineinander<br />
übergehen - ein Landstrich, in dem sich den Gezeiten entsprechend Farben und Formen<br />
den ganzen Tag über fortwährend ändern. Dieses Süß- und Salzwassersumpfgebiet ist ein<br />
außergewöhnliches biologisches Ökosystem, das unzähligen Arten von Vögeln, Libellen,<br />
Schmetterlingen und kleinen Säugetieren wie Biberratten und Ottern Lebensraum bietet.<br />
Zugvögel legen in diesem Landstrich Zwischenstation ein auf ihrem langen Weg nach<br />
Skandinavien oder Afrika. Jedes Jahr nützen mehr als 20 000 Wasservögel die Marschen<br />
von Rochefort Océan, und mehr als 140 Arten sind geschützt oder bedroht. So ist es leicht<br />
zu verstehen, warum der nationale Vogelschutzbund (LPO) die ehemalige Arsenalstadt<br />
Rochefort zu seinem Hauptsitz erwählt hat. Auch ist es nicht verwunderlich, dass in<br />
dieser Naturlandschaft vier Naturreservate, die Pôle-Natures, mit je unterschiedlichen<br />
Schutzfunktionen entstanden sind.<br />
Im <strong>Frühling</strong> stellte mich Nathalie vom Naturschutzgebiet Moëze-Oléron auf eine<br />
Geduldsprobe. Doch nach langem Warten in Frankreichs zweitgrößtem Feuchtgebiet für<br />
Zugvögel wurden wir letztendlich belohnt: Jeder kann sagen: “Ich habe ein Rotkehlchen<br />
gesehen !”Aber wir, wir erblickten Blaukehlchen…<br />
Ein Paradies für Rad-, Wander- und Kanu-Kajak-Freunde<br />
Meine freien Tage nütze ich oft, um dieses<br />
Naturparadies zu Fuß oder mit dem Rad zu erobern.<br />
Meist radle ich im Sommer von Rochefort zum<br />
malerischen Seebad Fouras. Auf meinem Weg<br />
entlang der Charente lasse ich die in den Jachthafen<br />
zurückkehrenden Segelboote und die in den<br />
Handelshafen einlaufenden Handelsschiffe an mir<br />
vorbeiziehen und träume von der großen, weiten Welt.<br />
Ab und an lege ich eine Pause ein an den zahlreichen<br />
Vogelbeobachtungsstätten, um Weißstörche, Silber- und Purpurreiher, Brachvögel, Knäkenten<br />
etc. zu beobachten. Nachdem ich 25 km lang in die Pedale getreten bin – zum Glück führen<br />
die Radwege durch fl aches Gelände - lasse ich mir auf keinen Fall in Fouras den Fisch- und<br />
Gemüsemarkt entgehen. Ein Augen- und Gaumenschmaus ! Im Café gleich neben dem<br />
Markt labe ich mich dann an den soeben frisch erstandenen Austern und verkoste dazu den<br />
herben Charente-Landwein. Ha, lebe ich nicht wie Gott in Frankreich ?<br />
Danach ruhe ich mich an einem der familienfreundlichen Sandstrände aus und radle nach<br />
einem abkühlenden Bad wieder auf dem Fernradweg “Velodysée”, der das Territoire<br />
Rochefort-Océan durchzieht, nach Rochefort<br />
zurück. Keine Angst, falls Sie als Tourist kein Fahrrad<br />
dabei haben : Räder können Sie praktisch überall<br />
mieten, auch in den Touristinfostellen von Rochefort-<br />
Océan. Hie und da schließe ich mich auch einer<br />
kleinen Gruppe an, die unter fachkundiger Leitung<br />
mit dem Kajak die von Kanälen durchzogene<br />
Sumpflandschaft erkundet. Unterwegs kann es<br />
dann schon mal vorkommen, dass eine neugierige<br />
Biberratte als Begleiter meines Kajaks auftaucht.<br />
KULTURELLES<br />
<strong>2014</strong><br />
VON MÄRZ<br />
BIS AUGUST<br />
Wanderausstellung<br />
“Le monde enchanté<br />
de Jacques Demy”<br />
SEPTEMBER<br />
Die nachgebaute Fregatte Hermione<br />
prüft ihre Wassertauglichkeit<br />
SIEHE AUCH<br />
Artikel in der Juli/August-Ausgabe 2013 “Aix und<br />
Madame, die Inseln für jeden Geschmack” und<br />
der Januar/Februar-Ausgabe <strong>2014</strong> “Rochefort,<br />
die Stadt, die ihre Träume lebt” !<br />
0033(0)5 46 99 08 60<br />
www.tourismus-atlantikkueste-rochefort-ocean.com<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 9
ON EN PARLE<br />
TOURISMUS<br />
Polemik zwischen London und Paris<br />
Eine Schlagzeile der Tageszeitung Le Figaro sorgte Anfang<br />
des Jahres für Unruhe im Pariser Rathaus. Die Zeitung titelte:<br />
« Tourisme: Londres détrône Paris » (dt. « Tourismus: London<br />
stürzt Paris vom Thron »). Sollte es die britische Hauptstadt<br />
wirklich geschafft haben, mehr Besucher anzuziehen als<br />
die französische? Die Nachricht verbreitete sich wie ein<br />
Lauffeuer. Bei genauerer Lektüre des Artikels stellte man aber<br />
fest, dass die aufgestellte These noch nicht bewiesen war. In<br />
London hofft man lediglich, mit 16 Millionen ausländischen<br />
Besuchern Bangkok und Paris als die meist besuchten Städte<br />
der Welt zu überholen. Deshalb beruhigten sich alsbald<br />
auch die Gemüter an der Seine wieder. Während die letzten<br />
Zahlen aus London noch nicht bekannt sind, weiß man in<br />
Paris bereits, dass die Zahl ausländischer Besucher 2013 in der<br />
Stadt um 5,2 Pro zent zugelegt hat. Auch die Haupt sehens würdig<br />
keit en wie der Eif fel turm<br />
oder die Museen bestätigen<br />
den positiven Trend. Man<br />
fühlt sich also gegen die<br />
Konkurrenz auf der anderen<br />
Seite des Ärmelkanals<br />
gewappnet.<br />
ELSASS<br />
Ein neuer Freizeitpark<br />
mit dem kleinen Prinzen<br />
Im Juli soll in Ensisheim zwischen Mulhouse<br />
und Colmar der Parc du Petit Prince seine<br />
Tore öffnen. Rund 30 Attraktionen sollen den<br />
Besuchern das Universum der von Antoine de<br />
Saint-Exupéry geschaffenen Figur näherbringen.<br />
Es geht um die Astronomie, Fauna, Natur, Schafe,<br />
aber auch um die Geschichte der Luftpost<br />
oder die Unterwasserwelt des Mittelmeeres. Der<br />
neue Freizeitpark eröffnet auf dem Gelände des<br />
ehemaligen Bioscope, einer Einrichtung, die wegen<br />
Besuchermangels schließen musste. Betrieben<br />
wird er von der Pariser Aérophile-Gruppe,<br />
die insbesondere Fesselballons als Aussichtspunkte<br />
unterhält. Für Ensisheim sind ebenfalls<br />
drei Ballons geplant, einer davon soll eine Bar<br />
beherbergen, die « Bar d’altitude ».<br />
MONACO<br />
Verhandlungen<br />
mit Bouygues<br />
für Landgewinnung<br />
In einem Staat, der gerade einmal zwei Quadratkilometer<br />
misst, ist freies Bauland eine unbezahlbare Rarität.<br />
Deshalb beschäftigt sich das Fürstentum seit<br />
langem mit einem neuen Projekt der Landgewinnung.<br />
Die ursprünglichen Pläne zur Schaffung einer künstlichen<br />
Halbinsel wurden zwar durch die allgemeine Finanzkrise<br />
2009 zunichte gemacht, letzten <strong>Frühling</strong> gab<br />
man aber den Startschuss für ein etwas abgespecktes<br />
Projekt bekannt, wonach zwischen fünf und sechs Hektar<br />
Land gewonnen werden sollen. Zunächst lud man<br />
mehrere Baukonzerne zur Evaluierung des Vorhabens<br />
ein. Nun wurde bekanntgegeben, dass man nach einer<br />
ersten Auswahlrunde mit dem französischen Baukonzern<br />
Bouygues weiter verhandeln will. Diese exklusiven<br />
Gespräche sollen zwölf bis 18 Monate dauern. Am Ende<br />
soll die Unterzeichnung eines Vertrages zur Ausführung<br />
der Arbeiten stehen.<br />
REISEN<br />
Air France<br />
stellt neue<br />
Business-<br />
Class vor<br />
Von Juni<br />
<strong>2014</strong> bis<br />
zum Sommer 2016 wird Air France die Business-Class in allen<br />
Boeing 777, die zu einem Großteil die Langstreckenflotte der<br />
Gesellschaft ausmachen, verbessern. Herzstück der Erneuerung<br />
sind Sitze, die per Knopfdruck in ein vollkommen horizontales<br />
Bett verwandelt werden können, wie es heute mehr und<br />
mehr Standard ist. Außerdem ist jeder Sitz direkt vom Gang<br />
aus erreichbar. Ein 16’’-Bildschirm bietet mehr Komfort beim<br />
Schauen von Filmen.<br />
10 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
ANZEIGE<br />
HOMO-EHE<br />
Schwule und Lesben schließen<br />
später den Bund fürs Leben als<br />
heterosexuelle Paare<br />
Nach der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche<br />
Paare im letzten Jahr sind die ersten Statistiken<br />
veröffentlicht worden. Von den 238.000<br />
Eheschließungen in Frankreich im Jahr 2013 entfielen<br />
7.000 auf gleichgeschlechtliche Paare. Vom<br />
Untergang des Abendlandes, das Ewiggestrige<br />
beschworen hatten, kann also keine Rede sein. Drei<br />
Fünftel der gleichgeschlechtlichen Ehen wurden von<br />
Männern geschlossen, zwei Fünftel von Frauen. Die<br />
Schwulen, die den Bund der Ehe schlossen, waren<br />
im Durchschnitt <strong>50</strong> Jahre alt, die Lesben 43 Jahre.<br />
Bei heterosexuellen Eheschließungen ist der Mann<br />
durchschnittlich 37, die Frau 34 Jahre alt.<br />
Neue Ferienresidenz<br />
in der Bretagne<br />
Arts et Vie<br />
Plozévet<br />
Ferienappartements mit komfortabler<br />
Ausstattung mitten in der Natur – nur<br />
1800 m vom Meer entfernt.<br />
FUSSBALL<br />
Vorbereitungen<br />
für EM 2016 im Plan<br />
Der Präsident der Organisation für die<br />
Durchführung der Fußballeuropameisterschaft<br />
2016 in Frankreich, Jacques<br />
Lambert, informierte darüber, dass alle Vorbereitungen<br />
für das große Sportevent planmäßig verliefen.<br />
Insbesondere seien alle Stadionneu- und<br />
-umbauten im Zeitplan. « Wir sind dank eines<br />
milden Winters sogar etwas der Zeit voraus »,<br />
sagte er während einer Pressekonferenz. Die<br />
Neubauten in Lille und Nizza sowie die Ertüchtigung<br />
des Stade de France im Pariser Großraum<br />
sind bereits abgeschlossen. Die Renovierungsarbeiten<br />
der Stadien von Marseille und Saint-Etienne<br />
sollen bis Ende <strong>2014</strong> beendet sein. Die<br />
Fertigstellung des neuen Stadions von Bordeaux<br />
ist für April 2015 vorgesehen. Ebenso der Abschluss<br />
der Arbeiten in Toulouse und Lens. Die<br />
Ertüchtigung des legendären Pariser Stadions<br />
Parc des Princes, die komplett vom Eigentümer<br />
PSG finanziert wird, folgt rechtzeitig zur Eröffnung<br />
der Fußballsaison 2015/16. Zuletzt werden<br />
die Bauarbeiter vom neuen Stadion in Lyon abziehen.<br />
Dessen Fertigstellung soll im Dezember<br />
2015 erfolgen. Die EM wird vom 10. Juni bis<br />
zum 10. Juli 2016 ausgetragen.<br />
• 80 große Ferienwohnungen mit 2, 3 oder 4<br />
echten Schlafzimmern<br />
• Beheiztes Schwimmbad, Whirlpool, Sauna,<br />
Fitnessraum, private Tennisplätze, Sportplatz<br />
• Für die Freizeit und die Entspannung: Billard,<br />
Bibliothek und Animationsprogramm in der<br />
Hochsaison<br />
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Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 11
FRANKREICHKALENDER<br />
Auf keinen Fall verpassen:<br />
Monument<br />
Cathédrales 1789-1914, un mythe moderne<br />
Bei dieser Ausstellung geht es um den Platz von Kathedralen in der<br />
Kunst, wobei das Thema in einen deutsch-französischen Zusammenhang<br />
gestellt wird. Behandelt wird die Epoche von Johann Wolfgang<br />
von Goethe bzw. Victor Hugo bis zum Ersten Weltkrieg. Im Fokus<br />
stehen dabei zwei Städte: Rouen und Köln. Beide besitzen eine weltbekannte<br />
Kathedrale im Zentrum sowie ein renommiertes Museum,<br />
die hierfür miteinander kooperieren. Insgesamt werden 2<strong>50</strong> Exponate<br />
(Gemälde, Fotografien, Skizzen etc.) präsentiert. Zu sehen ist die Ausstellung<br />
vom 12. April bis zum 31. August <strong>2014</strong> im Musée des Beaux-<br />
Arts in Rouen und vom 26. September <strong>2014</strong> bis zum 18. Januar 2015<br />
im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.<br />
www.rouen-musees.com<br />
www.wallraf.museum<br />
Rund 30 zeitgenössische Künstler sind 2013<br />
dem Aufruf gefolgt, sich künstlerisch mit<br />
der Frage des Gedenkens und des Erinnerns<br />
auseinanderzusetzen. Hintergrund sind die<br />
Jubiläumsfeierlichkeiten des Beginns des<br />
Ersten Weltkrieges sowie der Landung der<br />
Alliierten in der Normandie in diesem Jahr.<br />
Zwar beziehen sich nicht alle Werke auf aktuelle<br />
Konflikte in der Welt, sie gehen aber<br />
alle der Frage nach, inwieweit Gedenkstätten<br />
heute noch Sinn machen, egal, ob es sich um<br />
extra geschaffene Orte des Erinnerns handelt<br />
oder um Ruinen eines Originalschauplatzes.<br />
Besonders spannend ist die Ausstellung auch,<br />
da sich im Umkreis von Calais, wo sie gezeigt<br />
wird, noch zahlreiche Bunker aus den beiden<br />
Weltkriegen befinden. Die Ausstellung findet<br />
vom 8. März bis zum 16. November <strong>2014</strong><br />
im Musée des Beaux-Arts von Calais statt.<br />
musée.calais.fr<br />
Paris 1900 – la ville spectacle<br />
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war Paris the<br />
place to be. Die aufstrebende Weltstadt war Ausrichter der<br />
Weltausstellung von 1900, was Millionen von Besuchern<br />
anzog. Für dieses Megaevent entstanden der Pont Alexandre<br />
III, das Grand Palais und das Petit Palais. Paris war<br />
in der Belle Epoque ohnehin die Hauptstadt des Luxus<br />
und des Vergnügens. Diese Ausstellung versucht, das<br />
Lebensgefühl dieser aufregenden Jahre nachzuzeichnen.<br />
Gezeigt wird sie vom 2. April bis zum 17. August <strong>2014</strong> im<br />
Petit Palais in Paris.<br />
www.petitpalais.paris.fr<br />
12 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Peuples les cieux<br />
Eine Ausstellung über Deckenmalereien<br />
in Pariser Stadtpalais und Wohnungen<br />
aus dem 17. Jahrhundert.<br />
Paris, Louvre, noch bis 19.05.<strong>2014</strong><br />
www.louvre.fr<br />
Vicent van Gogh /<br />
Antonin Artaud, le suicide<br />
de la société<br />
Der Schriftsteller und Theatermann<br />
An to nin Artaud verbrachte neun Jahre<br />
in einer geschlossenen psychiatrischen<br />
An stalt. Vielleicht verstand er deshalb<br />
bes ser als andere das Wirken von van<br />
Gogh. Er revoltierte jedenfalls gegen<br />
die Meinung, der Maler sei verrückt<br />
gewesen.<br />
Paris, Musée d’Orsay, 11.03. bis 06.07.<strong>2014</strong><br />
www.musee-orsay.fr<br />
Günter Stangelmayer<br />
Der deutsche Künstler zeigt einige<br />
seiner ungewöhnlichen Skulpturen in<br />
den französischen Alpen.<br />
Briançon, Centre d’art contemporain,<br />
noch bis 26.03.<strong>2014</strong><br />
www.ville-briancon.fr<br />
Visages, Picasso,<br />
Magritte, Warhol<br />
Ein Blick auf die Darstellung von Gesicht<br />
ern in der modernen Kunst anhand<br />
von 1<strong>50</strong> Werken von 80 Künstlern.<br />
Marseille, Centre de la Vieille-Charité,<br />
noch bis 22.06.<strong>2014</strong><br />
www.vieille-charite-marseille.org<br />
Les désastres de la<br />
guerre 1800-<strong>2014</strong><br />
100 Jahre nach Beginn des Ersten<br />
Welt krieges zeigt diese internationale<br />
Aus stel lung über 400 Werke, unter<br />
an de rem von Géricault, Goya, Daumier,<br />
Dix, Vallotton, Léger, Picasso,<br />
Richter, Vil leglé, Combas und Pei-<br />
Ming, die vom Schrecken der Kriege<br />
erzählen. The ma tisiert werden dabei<br />
rund 20 Kon flik te. Die Ausstellung<br />
macht deut lich, wie die beschönigende<br />
und he ro ische Darstellung von<br />
Kriegen im Lau fe der Zeit immer<br />
mehr zurücktritt und wie die Kunst<br />
Außerdem lohnenswert:<br />
schließlich die wahre Gestalt des<br />
Krieges als blanke Ver kör per ung des<br />
Grauens entlarvt.<br />
Lens, Louvre-Lens, 28.05. bis 06.10.<strong>2014</strong><br />
www.louvrelens.fr<br />
Les mines<br />
de Jérôme Zonder<br />
Der zeitgenössische Künstler Jérôme<br />
Zonder will mit seinen Werken aufrütteln.<br />
In seinen Zeichnungen geht<br />
es um die Gewalt in der Welt. Kinder<br />
stehen dabei im Mittelpunkt. Die<br />
Ausstellung bietet die seltene Chance,<br />
die Arbeit des Künstlers in großer<br />
Bandbreite entdecken zu dürfen.<br />
Nantes, Lieu Unique, 07.03. bis 11.05.<strong>2014</strong><br />
www.lieuunique.com<br />
Henri Cartier Bresson<br />
Eine meisterhafte Retrospektive auf<br />
70 Jahre kreativen Schaffens eines der<br />
Pioniere des französischen Bildjournalismus.<br />
Paris, Centre Georges Pompidou,<br />
noch bis 09.06.<strong>2014</strong><br />
www.centrepompidou.fr<br />
Robert Mappelthorpe<br />
Über 200 Fotografien des US-ame ri kanischen<br />
Fotografen, der 1989 mit nur<br />
42 Jahren verstarb, sind in dieser Re -<br />
trospektive zu entdecken. Eine Ausstellung,<br />
die die gesamte Karriere abbildet.<br />
Paris, Grand-Palais, 26.03. bis 14.07.<strong>2014</strong><br />
www.grandpalais.fr<br />
Monumenta<br />
Nach Daniel Buren wird das russische<br />
Künstlerpaar Ilya und Emilia Kabakov<br />
diesen <strong>Frühling</strong> die 13.<strong>50</strong>0 Quadratmeter<br />
des Pariser Grand-Palais bespielen.<br />
Die beiden schaffen dafür eine<br />
utopische Stadt.<br />
Paris, Grand-Palais, 10.05. bis 22.06.<strong>2014</strong><br />
www.grandpalais.fr<br />
Sorcières: pourchassées,<br />
assumées, puissantes,<br />
queer<br />
Hexen im Laufe der Jahrhunderte. So<br />
ent deckt man zum Beispiel, dass Hexen<br />
in den 1970er-Jahren eine Ikone im<br />
Kampf um Gleichberechtigung von Femi<br />
nis tinnen und Homosexuellen war.<br />
Quimper, Le Quartier, noch bis 18. Mai <strong>2014</strong><br />
www.le-quartier.net<br />
Caillebote à Yerres<br />
au temps de<br />
l’impressionnisme<br />
Diese Ausstellung zeigt, wie der berühmte<br />
Maler, Kunstsammler, Visionär<br />
und Mäzen seine Inspiration in<br />
seinem Anwesen in Yerres südlich von<br />
Paris fand.<br />
Yerres, Musée Caillebotte,<br />
05.04. bis 20.07.<strong>2014</strong><br />
www.yerres.fr<br />
Clémenceau et l’Asie<br />
Der Staatsmann George Clémenceau,<br />
der unter anderem den Versailler Vertrag<br />
ausgehandelt hat, liebte asiatische<br />
Kunst und Zivilisationen. Diese Ausstellung<br />
vereint seine beeindruckende<br />
private Sammlung.<br />
Paris, Musée Guimet, 12.03. bis 16.06.<strong>2014</strong><br />
www.guimet.fr<br />
Les <strong>50</strong> ans de<br />
la Fondation Maeght<br />
Zum <strong>50</strong>. Jubiläum ehrt die Stiftung<br />
ihren Architekten, den Katalanen<br />
Josep Lluis Sert.<br />
Saint-Paul-de-Vence, Fondation Maeght,<br />
April bis Juni <strong>2014</strong><br />
www.fondation-maeght.com<br />
François Weil<br />
Im Hof von Schloss Chambord werden<br />
20 monumentale Skulpturen von<br />
François Weil ausgestellt. Im Inneren<br />
des Schlosses sieht man Radierungen<br />
des Künstlers.<br />
Château de Chambord,<br />
noch bis Ende März <strong>2014</strong><br />
www.chambord.org<br />
10ème Nuit Européene<br />
des Musées<br />
Bei der 10. Europäischen Nacht der<br />
Museen lassen sich in ganz Frankreich<br />
1.300 Museen kostenlos besuchen.<br />
Landesweit, 17.05.<strong>2014</strong><br />
www.nuitdesmusees.culture.fr<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 13
ON LIT<br />
BILDBAND<br />
Die 44 Lieblingsdörfer der Franzosen<br />
Seit zwei Jahren zeigt der wichtigste öffentlich-rechtliche Fernsehsender France 2 im<br />
Sommer eine Sendung, die rund fünf Millionen Zuschauer anlockt: « Die Lieblingsdörfer<br />
der Franzosen ». Das Konzept ist einfach erklärt: Vorgestellt werden<br />
etwa 40 Dörfer aus dem ganzen Land. Die Zuschauer wählen anschließend ihren Favoriten.<br />
2012 entschieden sie sich für Saint-Cirq-Lapopie in der Region Midi-Pyrénées,<br />
2013 für Eguisheim im Elsass. Auf Basis der Sendung entstand nun ein illustrer Bildband,<br />
der 44 Dörfer aus den beiden Jahren porträtiert und einige angesagte Adressen verrät.<br />
Obwohl Layout und Bildqualität an einigen Stellen enttäuschen, ist das Buch insgesamt empfehlenswert,<br />
da es einen interessanten Einblick in das typisch französische Heimatgefühl vermittelt.<br />
Stéphane Bern: Les villages préférés des Français • Editions Flammarion • ISBN: 978-2081311916<br />
ROMAN<br />
Zwei Männer, ein Prozess<br />
und die Frauen<br />
In Hervé Le Telliers neuem Buch treffen<br />
sich der französische Korrespondent<br />
Vincent Balmer und der portugiesische<br />
Presse fotograf António Flores in Lissabon, um über den<br />
Prozess gegen einen Serienmörder zu berichten. Neun<br />
Tage verbringen die beiden Männer zu sam men. Vincent<br />
entdeckt, dass Antonio eine Af färe aus ge rechnet<br />
mit jener Frau hat, die ihn auf ver letzende Weise<br />
zu rück wies. Er sinnt auf Rache und macht sich auf die<br />
Suche nach Antonios Jugendliebe.<br />
Hervé Le Tellier: Neun Tage in Lissabon •<br />
dtv • ISBN: 978-3423249683<br />
SACHBUCH<br />
Über Religion und ihren gemeinsamen Nenner<br />
Frédéric Lenoir ist ein bekannter französischer Philosoph, Soziologe<br />
und Schriftsteller. In seinem neuesten Buch erzählt er von sieben<br />
Weisen, die sich in einem abgeschiedenen tibetischen Kloster<br />
treffen und angesichts einer drohenden<br />
Weltkatastrophe über die großen<br />
Menschheitsfragen diskutieren. Es ist eine<br />
Suche nach dem verbindenden Kern und den<br />
Unterschieden der Religionen.<br />
Frédéric Lenoir: Die Seele der Welt •<br />
dtv premium • ISBN: 978-3423260121<br />
COMIC<br />
Hommage an Marcel Proust und sein Werk<br />
Die Veröffentlichung des berühmtesten Romans von Marcel Proust « Du côté de chez<br />
Swann » (dt. « Der Weg zu Swann ») jährt sich zum 100. Mal. Aus diesem Anlass hat der<br />
Delcourt-Verlag dem Meisterwerk der französischen Literatur ein besonderes Denkmal gesetzt und diesen<br />
ersten Band seines großen Werkes « A la recherche du temps perdu » (dt. « Auf der Suche nach der verlorenen<br />
Zeit ») als bemerkenswert gelungene Comic-Ausgabe veröffentlicht. Diese enthält auch einen sehr schönen<br />
Stadtplan von Paris im späten 19. Jahrhundert, denn ein Großteil des Romans spielt in der Seine-Metropole.<br />
Marcel Proust: A la recherche du temps perdu, adaptation et dessin de<br />
Stéphane Heuet • Editions Delcourt • ISBN: 978-2756035215<br />
Bücher in deutscher Sprache: · Bücher in französischer Sprache: = leicht verständlich, = mittleres Niveau, = für Fortgeschrittene<br />
14 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
BILDBAND<br />
Eine Jahrhundertliebe<br />
COMIC<br />
Bergbau trifft Kunst –<br />
ein bewegender Dialog<br />
Sie waren das glamouröseste Pop-Paar der 1970er-Jahre, die englische<br />
Schauspielerin Jane Birkin und der französische Chansonnier und Komponist<br />
Serge Gainsbourg. Unvergessen ihr Welthit « Je t‘aime... moi non plus »,<br />
der einen Riesenskandal verursachte. Janes Bruder, Andrew Birkin, war<br />
steter Begleiter der beiden. Jetzt präsentiert er die Fotos, mit denen er die<br />
Liebesgeschichte festgehalten hat.<br />
Andrew Birkin: Jane & Serge, A Family Album •<br />
Taschen Verlag • ISBN: 978-38365499<strong>50</strong><br />
THRILLER<br />
Psychologische<br />
Hochspannung<br />
Der Engländer<br />
Sean hat in einem<br />
heruntergekommenen<br />
Hof in Südfrankreich<br />
Unterschlupf gefunden,<br />
nachdem er vor der Polizei fliehen musste.<br />
Er verletzte sich schwer am Fuß, als er in<br />
eine der Fallen des Hofbesitzers Arnaud<br />
geriet, und darf bleiben. Schnell merkt er,<br />
dass auf dem Hof irgendwas nicht stimmt.<br />
Sean will es herausfinden. Der englische<br />
Bestsellerautor Beckett zeigt sich in diesem<br />
Buch von einer ganz anderen Seite.<br />
Simon Beckett: Der Hof • Wunderlich •<br />
ISBN: 978-38052<strong>50</strong>689<br />
Vor mehr als einem Jahr wurde die<br />
neue Außenstelle des Louvre in Lens<br />
im Norden Frankreichs, einer von Kriegen und intensiver<br />
Kohle för der ung gezeichneten Region, eröffnet. Unter gebracht<br />
ist das neue Museum in einem ultra-modernen<br />
Ge bäu de, das zu einem Dialog zwischen der Kunst und<br />
der Ver gangenheit als Bergbauregion auffordert. Ein<br />
Co mic nimmt genau diesen Dialog auf. Er handelt von<br />
Or feo, einem jungen Bergmann, und seinem besten<br />
Freund, dem alten Pferd Pigeon, das ein Jahrzehnt unter<br />
Tage gearbeitet hat. Beide steigen aus dem Bergwerk<br />
auf und finden sich vor der riesigen Glasstruktur des Louvre-Lens<br />
wieder. Es beginnt eine Entdeckungsreise, die<br />
die Welt der Kumpels mit der der Kunst verbindet.<br />
SACHBUCH<br />
Alltag am Hof von Versailles<br />
Loo Hui Phang et Philippe Dupuy: L’art<br />
du chevalement • Editions Futuropolis /<br />
Louvre Lens • ISBN: 978-2754809580<br />
4.000 Menschen lebten am Hofe des Sonnenkönigs. Das funktionierte<br />
nicht reibungslos. Hofdamen froren. Saubere Wäsche war Mangelware.<br />
Heizungsqualm, unbeaufsichtigte Feuerstellen und verschmutztes Trinkwasser<br />
bedeuteten permanente Lebensgefahr. Der Historiker und Frankreichs führender<br />
Versailles-Experte Newton wirft einen völlig neuen Blick auf das Leben am Hofe<br />
von Versailles. Eine genau recherchierte, höchst amüsante Kulturgeschichte.<br />
William Ritchey Newton: Hinter den Fassaden von<br />
Versailles • List • ISBN: 978-3548612003<br />
COMIC<br />
Hinter den Kulissen eines Modemachers<br />
Das junge Mädchen bei Dior » ist Clara in diesem Comic, eine Chronistin in Sachen Mode und fiktive<br />
Führerin durch die Geschichte des Hauses Dior. Diese beginnt am 12. Februar 1947. Alles, was in<br />
Paris Rang und Namen hat, drängt an dem Tag zur Avenue Montaigne, um die erste Modenschau<br />
eines gewissen Christian Dior zu erleben. Seine Show wird ein Triumph. Auch Carmel Snow, die Gründerin<br />
des US-amerikanischen Modemagazins Harper’s Bazaar ist begeistert. Sie sagt: « Es ist eine Revolution, die<br />
Kleider haben solch einen neuen Look! ». Kurz gesagt, die Karriere des Designers beginnt und damit auch die Geschichte<br />
von Clara in diesem Comic. « Jeune fille en Dior » ist eine gezeichnete Biographie, die in die Welt der Mode und Haute-<br />
Couture entführt. Es ist auch das Werk einer der wenigen weiblichen Comic-Autoren Frankreichs.<br />
Annie Goetzinger: Jeune fille en Dior • Editions Dargaud • ISBN: 978-220<strong>50</strong>79034<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 15
ON ÉCOUTE<br />
CHANSON<br />
Anne Sylvestre: Juste une femme<br />
Im Alter von fast 80 Jahren präsentiert Anne Sylvestre<br />
ihr 22. Album, das sie komplett selbst schrieb und komponierte.<br />
Die engagierte Liedermacherin ist bekannt für<br />
feministisch orientierte Lieder und ihre « Fabulettes » (20<br />
CDs mit Abzählreimen für Kinder). Mit starkem Bezug<br />
zur Gegenwart thematisiert der Song « Juste une femme »<br />
die alltägliche Belästigung von Frauen in der heutigen Gesellschaft,<br />
angefangen bei Gedanken bis hin zu typischen<br />
Macho-Gesten. « L’habitant du château » ist ein anderes<br />
Lied aus dem Album,<br />
eine schöne Metapher<br />
auf das Leben als Ort, an<br />
dem viele Dinge an Bedeutung<br />
verlieren, zum<br />
Beispiel, weil die Kinder<br />
aus dem Haus sind. Es geht ums Älterwerden und das damit<br />
verbundene Gefühl, weniger interessant, vielleicht weniger<br />
nützlich und schließlich weniger besucht zu werden.<br />
CHANSON<br />
Têtes Raides: Les Terriens<br />
CHANSON<br />
Florent Pagny: Vieillir avec toi<br />
Im französischen Radio werden sie kaum gespielt,<br />
medial sind sie selten präsent und dennoch sind<br />
die Konzerthallen jedes Jahr fast ausverkauft,<br />
wenn die Gruppe Têtes Raides einen ihrer 200<br />
Auftritte im Land hat. Nach ihrem Album « Corps<br />
de mots » präsentiert die Gruppe in diesem Jahr<br />
ihr 14. Album « Les terriens ». Das Leitmotiv der zwölf<br />
Songs ist Hoffnung. Es wird<br />
mit wechselnden Rhythmen<br />
von Blues über Rock bis Jazz<br />
sowie einer starken Stimme<br />
mitreißend interpretiert.<br />
Florent Pagny, der mal in Frankreich, mal auf<br />
seiner patagonischen Farm lebt, feiert dieses<br />
Jahr das 25. Jahr seiner Karriere. Sein neues Album « Vieillir avec toi »<br />
wurde von seinem Freund Calogéro komplett komponiert und produziert.<br />
Er bringt dabei sehr schöne Melodien, ausgeschmückt mit Retro-<br />
Arrangements, zu Gehör. In den zehn Songs auf der CD geht es um<br />
Fragen, die alle betreffen, die sich in ihren « fünfziger Jahren » befinden.<br />
Zum Beispiel die Kraft aus einer langen Liebesbeziehung (« Vieillir avec<br />
toi »), der kritische Blick auf die eigene Vergangenheit (« Condoléances »)<br />
und die Bedeutung der Familie in schwierigen Zeiten (« Les murs<br />
porteurs »).<br />
KINDERLIEDER<br />
Chantal Goya: L’intégrale<br />
Chantal Goya gehört mit ihren zahlreich<br />
en Liedern und Musicals zur Kind heit der meisten heute<br />
30- bis 40-jähr i gen Franzosen. Ihr Erfolg ist so gewaltig, dass<br />
sie mit 336 Vor stellungen den Rekord an Aufführungen in der<br />
Pariser Ver an stalt ungs halle Palais des Congrès hält. 1,2 Millionen<br />
Zuschauer wa ren dabei zugegen. Auf der Gesamtausgabe<br />
mit 21 CDs fin den sich 258 Lieder, fast ihr gesamtes Repertoire,<br />
darunter Songs, die fest im kollektiven Gedächtnis verankert sind<br />
wie « Bé cas sine » und « Pandi Panda », oder Chansons, die in<br />
der Schule ge lehrt werden (« Un lapin »). Das Set ist das perfekte<br />
Geschenk für alle Fans der inzwischen 72-jährigen Künstlerin, die<br />
immer noch durch Frankreich tourt.<br />
POP<br />
Etienne Daho: Les chansons<br />
de l’innocence retrouvée<br />
Etienne Daho gilt als Erfinder des<br />
Französisch-Pops in den 1980er-Jahren. Sein neues<br />
Album « Les chansons de l’innocence retrouvée » ist sehr<br />
symphonisch (Violinen, Celli und Bässe) mit musikalischen<br />
Einflüssen aus dem England der 1960er-Jahre. Zudem gibt<br />
es viele Literatur-Referenzen, zum Beispiel spielt der Titel des<br />
Liedes « Les onze milles vierges » deutlich auf den Roman<br />
« Les onze milles verges » von Guillaume Apollinaire an.<br />
Den Titel « L’étrangère » singt Etienne Daho im Duett mit<br />
Debbie Harry, die niemand anderes ist als die Sängerin der<br />
berühmten Punk-Band « Blondie » aus den 1970er-Jahren.<br />
Eine interessante und originelle Mischung.<br />
16 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
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Straße<br />
Vorname / Name<br />
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Gläubiger-Identifikationsnummer DE39Z0200000080844 wiederkehrende<br />
Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />
Die Mandatsreferenz wird mir gesondert mitgeteilt.<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Straße<br />
Land<br />
Telefonnummer für Rückfragen<br />
PLZ<br />
Land<br />
Ort<br />
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Diese Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Aboservice<br />
schriftlich ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.<br />
Dies ist ein Angebot der Globus Medien GmbH, AG Charlottenburg HRB 114411B, Geschäftsführer: Markus Harnau.
ON REGARDE<br />
BIOPIC<br />
Nicole Kidman als Fürstin von Monaco<br />
Fürstentum Monaco Anfang der 1960er-Jahre: Fürst<br />
Rainier III. kämpft um den Erhalt der Souveränität<br />
seines Landes und hat wenig Zeit für seine schöne<br />
Frau. Der französische Präsident Charles de Gaulle verlangt<br />
Steuerabgaben und droht mit der eigenen militärischen<br />
Überlegenheit. Schließlich verfügt der französische<br />
Staatspräsident eine Blockade der Landesgrenzen. Monaco<br />
ist von der Außenwelt abgeschnitten. Fürstin Gracia Patricia<br />
von Monaco, die sich trotz ihrer inzwischen mehrjährigen<br />
Ehe mit Rainier noch nicht in die Rolle der First<br />
Lady des Landes eingefunden hat und von Palastintrigen<br />
und der Ablehnung durch die öffentliche<br />
Meinung umgeben ist, erhält zur<br />
gleichen Zeit ein Rollenangebot von<br />
Alfred Hitchcock. Als der Konflikt mit<br />
Frankreich eskaliert und ihre Ehe in eine ernste Krise gerät,<br />
wird Grace Kelly vor eine weitreichende Entscheidung<br />
gestellt: Wird sie die ersehnte berufliche Herausforderung<br />
wählen und vor die Kameras zurückkehren oder die bisher<br />
größte Rolle ihres Lebens annehmen, die der Fürstin Gracia<br />
Patricia von Monaco? Der Film eröffnet die 67. Internationalen<br />
Filmfestspiele von Cannes.<br />
Grace of Monaco • Frankreich/USA/Belgien/Italien 2013, 100 min • Originaltitel: Grace of Monaco • Ein<br />
Film von Olivier Dahan mit Nicole Kidman, Tim Roth, Paz Vega u.a. • Kinostart: 15. Mai <strong>2014</strong><br />
BIOPIC<br />
Eine Hommage<br />
an<br />
Yves Saint<br />
Laurent<br />
Paris im Jahr<br />
1957: Der<br />
gerade einmal 21-jährige Yves Saint Laurent ist<br />
einer der talentiertesten Nachwuchsdesigner<br />
Frankreichs und die rechte Hand des<br />
Modeschöpfers Christian Dior. Als dieser<br />
unerwartet stirbt, wird Yves künstlerischer Leiter<br />
einer der renommiertesten Modemarken<br />
der Welt. Seine mit Skepsis erwartete erste<br />
Kollektion wird zu einem triumphalen Erfolg und<br />
macht den jungen Modeschöpfer über Nacht<br />
weltberühmt. Während einer Modenschau trifft<br />
der schüchterne Yves Saint Laurent auf Pierre<br />
Bergé, eine Begegnung, die sein Leben von<br />
Grund auf verändert. Die beiden verlieben<br />
sich und gründen unter enormem Risiko ihr<br />
eigenes, legendäres Modelabel « Yves Saint<br />
Laurent ». Der Film hat die Panorama-Reihe der<br />
diesjährigen Internationalen Filmfestspiele von<br />
Berlin eröffnet.<br />
Yves Saint Laurent • Frankreich 2013, 106<br />
min • Originaltitel: Yves Saint-Laurent •<br />
Ein Film von Jalil Lespert mit Pierre Niney,<br />
Guillaume Gallienne, Charlotte le Bon,<br />
Laura Smet, Marie de Villepin, Nikolai<br />
Kinski u.a. • Kinostart: 17. April <strong>2014</strong><br />
ZEICHENTRICKFILM<br />
Der mutige Blick einer Frau auf ihre Heimat<br />
Marjane ist acht Jahre alt, als der Schah aus dem Iran vertrieben wird und<br />
die Mullahs die Macht an sich reißen. Fortschritt und Freiheit bleiben auf<br />
der Strecke, als im Zuge der Islamischen Revolution Tausende im Gefängnis<br />
landen und Frauen gezwungen werden, Kopftücher zu tragen. Doch die<br />
rebellische Marjane denkt gar nicht daran, sich dem rigiden Regelwerk zu<br />
unterwerfen. Viel lieber entdeckt sie Punk, ABBA und Iron Maiden und macht<br />
erste Erfahrungen mit Jungs. Sie ahnt nicht, dass ihr spielerischer<br />
Protest gefährlich ist... Dieser mutige Film erhielt 2007 den Jury-<br />
Preis von Cannes.<br />
DRAMA<br />
Persepolis • Frankreich 2007, 91 min • Originaltitel:<br />
Persepolis • Ein Film von Marianne Satrapi und Vincent<br />
Paronnaud • Sprachen: deutsch/französisch •<br />
Untertitel: deutsch • Ab 7. März <strong>2014</strong> im Handel<br />
Gérard Depardieu als Sänger<br />
Alain Moreau singt Chansons in der französischen Provinz.<br />
Er ist kein Star, aber er lebt gut von seinen Auftritten bei<br />
Tanztees und im Casino von Clermont-Ferrand. Was an deren<br />
peinlich wäre, ist für Alain alles, was er sich vom Leben wünscht. Bis<br />
sich eines Tages die bildschöne Marion in sein Konzert verirrt.<br />
Chanson d’amour • Frankreich 2006, 108 min • Originaltitel: Quand<br />
j’étais chanteur • Ein Film von Xavier Giannoli mit Gérard Depardieu,<br />
Cécile de France, Mathieu Amalric, Christine Citti • Sprachen:<br />
deutsch/französisch, Untertitel: deutsch • Ab sofort im Handel<br />
18 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
SCHWERPUNKT<br />
Claude Sautet<br />
Im April widmet ARTE dem französischen Filmemacher<br />
Claude Sautet einen Schwerpunkt im Programm<br />
und zeigt sechs seiner bekanntesten Spielfilme. Der<br />
1924 geborene und 2000 in Paris verstorbene Drehbuchautor<br />
und Filmregisseur war ein bedeutender Chronist<br />
der französischen Gesellschaft. Gerade in den 1970er-<br />
Jahren drehte er Filme, die ihn berühmt machten. Arte<br />
zeigt die Werke « Nelly & Mr Arnaud », « Die Dinge des<br />
Lebens », « Mado », « Vincent, Francois, Paul und die anderen<br />
», « Ein Herz im Winter » und « Einige Tage mit<br />
mir ».<br />
Sonntag, 13. April <strong>2014</strong>, 20.15 Uhr: Nelly & Mr Arnaud •<br />
Spielfilm mit Emmanuelle Béart, Jean-Hugues Anglade,<br />
Michael Lonsdale u.a. • Frankreich/Italien/Deutschland 1995<br />
Mittwoch, 23. April <strong>2014</strong>, 20.15 Uhr: Vincent, Francois, Paul<br />
und die anderen • Spielfilm mit Yves Montand, Michel Piccoli,<br />
Gerard Dépardieu u.a. • Frankreich/Italien 1974<br />
Sonntag, 20. April <strong>2014</strong>, 20.15 Uhr: Die Dinge des Lebens •<br />
Spielfilm mit Romy Schneider, Michel Piccoli u.a. • Frankreich 1970<br />
Sonntag, 27. April <strong>2014</strong>, 20.15 Uhr: Ein Herz im Winter • Spielfilm<br />
mit Emmanuelle Béart, Daniel Auteuil u.a. • Frankreich 1992<br />
Sonntag, 20. April <strong>2014</strong>, 21.45 Uhr: Mado • Spielfilm mit Romy<br />
Schnei der, Michel Piccoli u.a. • Frankreich/Italien/Deutschland<br />
1976<br />
Sonntag, 27. April <strong>2014</strong>, 21.45 Uhr: Einige Tage mit mir • Spiel film<br />
mit Sandrine Bonnaire, Daniel Auteuil u.a. • Frankreich 1988<br />
DOKU-DRAMA<br />
14 Tagebücher des Ersten Weltkrieges<br />
ARTE, Das Erste, NDR, SWR, WDR und ORF haben sich zum Ziel gesetzt, den Ersten Weltkrieg erstmalig in<br />
der Fernsehgeschichte aus multinationaler Perspektive zu zeigen. In acht Folgen à 52 Minuten erzählt<br />
das Doku-Drama 14 Tagebücher des Ersten Weltkrieges. Es sind bewegende Schicksale von Men schen<br />
verschiedener Nationen, von bekannten Persönlichkeiten wie Käthe Kollwitz und Ernst Jünger, aber<br />
auch von weniger bekannten Frauen, Männern und Kindern. Sie alle leben nicht mehr, aber sie haben<br />
ihre Erlebnisse in Tagebüchern und Briefen festgehalten. In einer Ausgewogenheit aus do ku men tarischen<br />
und fiktionalen Szenen erzählt das achtteilige Doku-Drama die Geschichten von 14 Menschen.<br />
Dienstags, 29. April, 6. & 13. Mai, ab 20.15 Uhr<br />
Das komplette tägliche ARTE TV-Programm finden Sie im ARTE Magazin.<br />
Jeden Monat neu am Kiosk oder im Abonnement. Jetzt bestellen unter: www.arte-magazin.de.<br />
Weitere Informationen und Angebote von ARTE : www.arte.tv<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 19
ON SURFE<br />
SIGHTSEEING<br />
Frankreich erleben – zusammen<br />
mit seinen Bewohnern<br />
Eine brandneue Website, derzeit<br />
existiert sie nur auf Französisch,<br />
fördert eine beispielhafte<br />
Idee: Wie kann man ein Land<br />
und seine Kultur besser entdecken,<br />
als gemeinsam mit seinen Bewohnern?<br />
www.rendezvouscheznous.com<br />
ist eine Website, die Touristen und Einheimische zusammenbringt<br />
und das erlebnisorientierte Eintauchen in den lokalen<br />
Alltag ermöglicht. Die Registrierung ist kostenlos und für die<br />
Angebote wird nur soviel berechnet, was für die Deckung der<br />
Kosten des Gastgebers notwendig ist. Denn es geht hier nicht<br />
um kommerziellen Tourismus. Jede Aktivität wird detailliert<br />
vorgestellt und jeder Gastgeber hat ein Profil und gibt an,<br />
welche Sprachen er spricht. Wer sich acht Tage in der Nähe<br />
von Marseille aufhält, kann zum Beispiel die Stadt für 35<br />
Euro auf einer Foto-Safari entdecken, geführt von Lucille.<br />
Oder man begibt sich auf Wanderung mit Luc, um einen<br />
Schäfer und seine Ziegen zu erleben. Oder man trifft sich<br />
mit Daniel und lässt sich seine Seifenmanufaktur zeigen.<br />
Kontaktaufnahme und Reservierung erfolgen online. Derzeit<br />
sind viele der Angebote aus der Provence zu finden. Die Erweiterung<br />
auf die Mittelmeer- und Atlantikküste läuft. Danach<br />
soll ganz Frankreich folgen, und im Idealfall kann man<br />
die Seite auch bald in anderen Sprachen nutzen.<br />
www.rendezvouscheznous.com<br />
MOBILITÄT<br />
Die andere Art,<br />
ein Taxi zu bestellen<br />
In Paris ein Taxi zu bekommen, ist nicht im mer<br />
ein fach. Dazu kommen horrende Taxi ge bühr<br />
en. Wer vom Flughafen Charles de Gaulle nach Paris<br />
fährt, muss bis zu 130 Euro rechnen und auch innerhalb<br />
der Stadt überschreiten die Ausgaben oftmals <strong>50</strong> Euro.<br />
Eine App will nun das Finden eines Taxis erleichtern und<br />
helfen, die Fahrt kosten zu senken. Im Vergleich zu an deren<br />
Apps die ser Art bietet sie den Vorteil, äußerst zu verlässig<br />
zu sein und einen klaren Tarifüberblick zu ver mitteln.<br />
Außerdem ist die App nicht nur für Paris verfügbar,<br />
son dern für ins ge samt 26 Länder, darunter Deutschland<br />
(Berlin). Die App verbindet einen Kunden per GPS-Ortung<br />
mit dem nächs ten verfügbaren Fahrer. Dieser kommt<br />
dann zur Position des Kunden und los geht die Taxifahrt.<br />
Ein echter Vorteil sind darüber hinaus die Pauschalpreise,<br />
die unabhängig von der Verkehrssituation sind. Von<br />
An fang an weiß man, dass die Fahrt vom Flughafen zum<br />
Rive droite, nach Neuilly oder Levallois 80 Euro kostet. 90<br />
Euro sind es zum linken Seine-Ufer und nach Boulogne-<br />
Bil lan court. Für andere Strecken und Gebiete werden die<br />
Preise durch die Ver wen dung von GPS nach Distanz und<br />
Zeit berechnet. Auf der Website www.uber.com erfährt<br />
man dazu mehr. Be zahlt wird bargeldlos nach vorheriger<br />
Registrierung mit einer Kreditkarte auf der Website des<br />
An bieters. Eine Quit tung kommt per E-Mail. So einfach<br />
und kostensparend geht heutzutage Taxifahren.<br />
App Uber<br />
REISEN<br />
Die ganze Presse auf<br />
dem Schirm bei Air<br />
France<br />
Angesichts einer steigenden Zahl von Passagieren,<br />
die ein Tablet ihr Eigen nennen, hatte Air France<br />
eine gute Idee: Per App kann jeder Passagier der<br />
Fluggesellschaft ab 24 Stunden vor seinem Abflug<br />
eine von ihm ausgewählte Tageszeitung gratis<br />
herunterladen. Dank der App müssen weniger<br />
klassische Zeitungen und Zeitschriften an Bord<br />
genommen werden, was Gewicht spart und so den<br />
Kerosinverbrauch senkt.<br />
App Air France Press<br />
RESERVIERUNG<br />
Die schönsten Hotels zum<br />
Schnäppchenpreis<br />
Das Prinzip, übers Internet Produkte anzubieten, die nur Internet be nutz<br />
er erhalten, die sich vorher registriert haben, ist nicht neu. Ge nau so<br />
funk ti oniert www.verychic.com. Die Geschäftsidee ist dennoch überrasch<br />
end. Denn die Website offeriert keine Mode oder Ähnliches,<br />
son dern Traumhotels in der ganzen Welt. Während diese Hotels norma<br />
ler wei se recht teuer sind, lockt dieses Portal mit günstigen Preisen.<br />
So war es vor kurzem möglich, in Lyon im edlen Cour des Loges mit 35<br />
Pro zent Rabatt abzusteigen, im Herzen von Paris war ein 4-Sterne-Ho tel<br />
57 Prozent und in Annecy ein Luxushotel 59 Prozent billiger. Viele der<br />
Hotels befinden sich in Frankreich, jede Woche kommen neue Ak tio<br />
nen dazu. Ein Vorteil ist außerdem, dass man langfristig im Voraus<br />
buch en kann.<br />
www.verychic.com · App Verychic<br />
20 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Urlaub unterm Reetdach, in einer Design-Wohnung<br />
mit Sauna und Kamin, in einem Ferienhaus mit<br />
eigenem Garten oder in einer Kajüte wie auf einem<br />
Schiff, mönchgut living bietet vielfältige Optionen!<br />
Die einzigartige Lage der Anlage im Herzen des<br />
romantischen Fischerdorfes Gager im UNESCO-<br />
Biosphärenreservat Südost-Rügen verspricht Ihnen<br />
einen unvergesslichen Aufenthalt voller Entspannung<br />
und Genuss inmitten unberührter Natur, nur<br />
wenige Minuten vom Ostseestrand entfernt.<br />
mönchgut living, die ultimative ultimative Adresse<br />
für Ihren nächsten Urlaub auf Rügen!<br />
• 2-Zimmer-Ferienwohnung KOMFORT<br />
mit Terrasse oder Balkon für 2 Personen ab 45 Euro<br />
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mit Sauna, Kamin & Terrasse für 2 Personen ab 55 Euro<br />
• 3-Zimmer-Ferienwohnung KOMFORT<br />
mit Terrasse für 4 Personen ab 65 Euro<br />
• 3-Zimmer-Ferienwohnung DELUXE<br />
mit Sauna, Kamin & Balkon für 4 Personen ab 75 Euro<br />
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* Alle Preise pro Nacht inkl. Endreinigung, Bettwäsche, Handtücher, Parkplatz,<br />
zzgl. Kurtaxe (nur im Sommer). Mindestaufenthalt ab 2 Nächten.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 21<br />
mönchgut living • Am Hafen 10 • 18586 Gager/Rügen • Tel. (038308) 66470 • www.moenchgut-living.de
UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />
22 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
In Frankreich gibt es, wenn man die Überseegebiete außen vor lässt,<br />
36.554 Kommunen. Dazu zählt die Metropole Paris mit über zwei Millionen<br />
Einwohnern genauso wie Rochefourchat in der Region Rhône-Alpes, das<br />
offiziell einen einzigen Einwohner besitzt. Unter diesen Kommunen gibt es<br />
zahlreiche schmucke Dörfer, die einen Besuch lohnen. Einige sind aber so<br />
spektakulär, dass sie eine eigene Reise verdienen. Die sehenswertesten<br />
darunter füllen die folgenden Seiten. Aber Achtung: Im Hochsommer sind<br />
diese Orte meist so überlaufen, dass sie einen Teil ihres Charmes einbüßen.<br />
Der <strong>Frühling</strong> ist dagegen die perfekte Zeit, diesen Kleinoden Frankreichs<br />
einen Besuch abzustatten.<br />
Bild: Rocamadour<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 23
Beaune<br />
Chalon-sur-Saône<br />
UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />
A6/E15<br />
Cluny<br />
Lausanne<br />
Bern<br />
Schweiz<br />
Eze Ein Dorf auf mehreren Etagen<br />
A71/E11<br />
ontnd<br />
A75/E11<br />
nt-Dore<br />
Puy de Dôme<br />
A75/E11<br />
Lodève<br />
Bézier<br />
A72/E70<br />
Montpellier<br />
A9/E15<br />
Lyon<br />
St.-Etienne<br />
Valence<br />
A7/E15<br />
A9/E15<br />
Nîmes<br />
A54/E805<br />
Arles<br />
A43/E70<br />
A49/E713<br />
Crest<br />
Orange<br />
Avignon<br />
A7/E15<br />
Aix-en-<br />
Provence<br />
A55<br />
Saillans<br />
Marseille<br />
Die<br />
Apt<br />
Wo Genève die Berge an der Côte d’Azur geradezu ins Meer fallen, erstreckt<br />
sich mit dem pittoresken Eze eines der schönsten Dörfer des Landes.<br />
Das blaue Mittelmeer und die steilen Berghänge bieten die perfekte<br />
Annecy<br />
Umgebung für diesen Ort, der seit langem ein Besuchermagnet ist.<br />
Wer Eze in all seinen Facetten erkunden will, sollte aber ein bisschen Kondition<br />
mitbringen. Denn der Ort erstreckt sich gleich über mehrere Ebenen.<br />
Direkt unten am Meer befindet sich mit Eze-Bord-de-Mer ein für die Küste<br />
Chambéry<br />
typischer Badeort. Spannender ist jedoch das eigentliche Dorf, das rund 400<br />
Meter höher malerisch auf einer Felskante thront. Die Altstadt mit ihren verwinkelten<br />
Gassen und grandiosen Panoramaausblicken ist atemberaubend. Den<br />
besten Grenoble Blick auf die Gemeinde hat man wiederum noch eine Etage höher von<br />
Torino<br />
der « Grande Corniche » aus, eine der drei spektakulären Küstenstraßen zwischen<br />
Nizza und Briançon Monaco. Nicht verpassen sollte man zudem den wunderschönen<br />
Kakteengarten an der alten Burgruine des Ortes.<br />
Eze ist eine der wenigen<br />
Gap<br />
Kommunen im Land, deren<br />
Namen man vorwärts und<br />
rückwärts lesen kann und<br />
Italien<br />
dabei immer das gleiche Wort<br />
erhält. Eze ist einfach spektakulär,<br />
selbst beim Ortsnamen.<br />
A52<br />
A<strong>50</strong><br />
A51/E712<br />
A8/E80<br />
Toulon<br />
A57<br />
Cannes<br />
A8/E80<br />
France<br />
Eze<br />
Nice<br />
Office de Tourisme<br />
Place du Général de Gaulle<br />
06360 Eze<br />
Telefon: +33 (0)4 93 41 26 00<br />
www.eze-tourisme.com<br />
Rogliano<br />
9/E15<br />
L‘Ile-Rousse<br />
Calvi<br />
Erbalunga<br />
Bastia<br />
Collioure<br />
Corte<br />
/E15<br />
Ajaccio<br />
Sartène<br />
Porto-Vecchio<br />
Bonifacio<br />
24 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Dreux<br />
Versailles<br />
PARIS<br />
Epernay Châlons-en-<br />
Champagne<br />
A31/E21-E23<br />
Nancy<br />
A4/E25<br />
Strasbourg<br />
Chartres<br />
A11/E<strong>50</strong><br />
A10/E5<br />
A6/E15<br />
A5/E54<br />
Sens<br />
Troyes<br />
A26/E17<br />
A5/E17-E54<br />
A31/E21-E23<br />
France<br />
Colmar<br />
A35<br />
A5/E35<br />
Freiburg<br />
Orléans<br />
Blois<br />
Chambord<br />
A10/E5-E60<br />
Cheverny<br />
ours Chenonceau<br />
A71/E9<br />
A85<br />
Châtillon-sur-Seine<br />
Auxerre<br />
A6/E15<br />
Vézelay Avallon Flavigny<br />
A38<br />
A31/E17-<br />
Dijon<br />
Besançon<br />
A35/E25<br />
Mulhouse<br />
A36/E60<br />
Belfort<br />
Basel<br />
Deutschland<br />
Zürich<br />
E5<br />
Bourges<br />
Beaune<br />
Bern<br />
A20/E9<br />
A71/E11<br />
A6/E15<br />
Chalon-sur-Saône<br />
Lausanne<br />
Schweiz<br />
Cluny<br />
Montluçon<br />
Genève<br />
A71/E11<br />
rigueux<br />
Limoges<br />
Nirgendwo ist die Provence provenzalischer als östlich leben ab, das aber gerade in den Sommermonaten von<br />
von Avignon. In dem breiten Tal zwischen dem Lubéron Touristen aus der ganzen Welt geprägt wird. Da im Dorf<br />
Tulle<br />
im Süden und den Monts de Vaucluse im Norden locken strenge Bauvorschriften<br />
Grenoble<br />
existieren, beispielsweise müssen<br />
Brive-la-Gaillarde<br />
A49/E713<br />
Torino<br />
malerische Dörfer mit verwinkelten Gassen sowie eine alle Mauern aus den für die Gegend typischen Steinen<br />
Beaulieu-sur-Dordogne<br />
mediterrane Landschaft mit Weinbergen, Lavendelfeldern<br />
und Zypressen. Die Gegend,<br />
Die spektakuläre Lage und gro-<br />
gebaut werden, wirkt das Ortsbild Briançon sehr harmonisch.<br />
Aurillac<br />
Valence<br />
Crest<br />
Die<br />
die allgemein Lubéron genannt<br />
ße Beliebtheit von Gordes hat aber<br />
wird, also so wie der Höhenzug,<br />
kann eine Handvoll sensationeller<br />
ihren<br />
Gap<br />
Preis: Wer sich dauerhaft ein<br />
Haus in der Gemeinde zulegen<br />
A7/E15<br />
Dörfer aufweisen. Trotzdem ist<br />
möchte, muss eine Million Italien Euro<br />
Gordes seit Jahrzehnten die Königin<br />
oder mehr locker machen. Wer nur<br />
unter diesen Dörfern.<br />
einmal seinen Sommerurlaub in einer<br />
A51/E712 der vielen Traumvillen France im Ort<br />
Orange<br />
Auf atemberaubende Weise<br />
schmiegen sich die Häuser des Ortes<br />
A9/E15<br />
verbringen will, sollte sich nicht<br />
A75/E11<br />
Gordes<br />
an die Südflanke der Monts de Vaucluse.<br />
Die Lage der Dorfmitte auf<br />
bis zu 10.000 Euro auf den Tisch<br />
Avignon<br />
wundern, wenn er für eine Woche<br />
Nîmes<br />
Apt<br />
A54/E805<br />
A7/E15<br />
Nice<br />
einem Felsvorsprung könnte nicht Lodève Montpellier<br />
legen muss. Cannes<br />
Toulouse<br />
Arles Aix-enfotogener<br />
sein. Sowohl der Anblick<br />
Provence Nicht ohne A8/E80 Grund gilt der<br />
des Dorfes vom Tal aus als auch der<br />
A9/E15<br />
Lubéron A8/E80 und vor allem Gordes als<br />
Panoramablick vom Dorf in die Ferne<br />
Bézier<br />
A55<br />
A52<br />
das Urlaubseldorado A57 der gauche ca-<br />
sind großartig.<br />
Marseille viar (dt. Kaviarlinken), wie reiche<br />
Narbonne<br />
A<strong>50</strong><br />
Toulon<br />
Das Herz der A81/E80 Kommune bildet<br />
Franzosen, insbesondere Pariser,<br />
eine Burg, deren Limoux Ursprünge im<br />
Office de Tourisme<br />
genannt werden, die sich trotz ihres<br />
11. Jahrhundert liegen und A9/E15deren<br />
Place du Château<br />
Wohlstands politisch links von der<br />
heutiges Erscheinungsbild France im Renaissance-Stil<br />
84220 Gordes<br />
Mitte verorten. Dies ist auch der<br />
im Wesentlichen aus<br />
dem 16. Jahrhundert<br />
Perpignan<br />
stammt. Um<br />
die Burg herum spielt sich das Dorf-<br />
Collioure<br />
Telefon: +33 (0)4 90 72 02 75<br />
www.gordes-village.com<br />
Grund, warum der Reichtum weniger<br />
protzig daherkommt als etwa an<br />
der Côte d’Azur.<br />
Sarlat-le-Canéda<br />
Andorra<br />
Clermont-<br />
A72/E70<br />
Ferrand<br />
Lyon<br />
A89/E70 Puy Dôme<br />
A75/E11 Gordes Das Herz der A43/E70 Provence<br />
Chambéry<br />
le Mont-Dore<br />
St.-Etienne<br />
Céret<br />
Annecy<br />
Spanien<br />
AP7/E15<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 25
Le A29/E44 Havre<br />
A131<br />
Honfleur<br />
Jumièges<br />
Rouen<br />
A26/E17<br />
Saint-Lô<br />
/E401<br />
ches<br />
t-Michel<br />
Caen A13/E46<br />
UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />
A13/E5<br />
Evreux<br />
A28/E402<br />
Dreux<br />
A16<br />
PARIS<br />
Versailles<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
Reims<br />
Epernay Châlons-en-<br />
Champagne<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
A4<br />
Metz Sarregu<br />
A31/E21-E23<br />
Nancy<br />
Alençon<br />
Chartres<br />
A11/E<strong>50</strong><br />
A6/E15<br />
A5/E54<br />
Troyes<br />
A26/E17<br />
Franc<br />
A10/E5<br />
Sens<br />
A5/E17-E54<br />
A31/E21-E23<br />
Le Mans<br />
A11/E<strong>50</strong>1<br />
A28/E<strong>50</strong>2<br />
Orléans<br />
Auxerre<br />
Châtillon-sur-Seine<br />
0<br />
Angers<br />
A86/E60<br />
Blois<br />
Chambord<br />
A10/E5-E60<br />
Cheverny<br />
Tours Chenonceau<br />
A71/E9<br />
A85<br />
A6/E15<br />
Vézelay Avallon<br />
Flavigny<br />
A38<br />
A31/E17-<br />
Dijon<br />
Besançon<br />
A87<br />
Monts<br />
A10/E5<br />
Bourges<br />
Cholet<br />
Beaune<br />
A20/E9<br />
A71/E11<br />
Chalon-sur-Saône<br />
Poitiers<br />
A6/E15<br />
Lausa<br />
/E601<br />
ochelle<br />
E5/A10<br />
602/A837<br />
ance<br />
/E80<br />
Saint-Sigismond<br />
eaux<br />
E5/A10<br />
A52/E72<br />
Pau<br />
Niort<br />
Angoulême<br />
Limoges<br />
Montluçon<br />
A89/E70<br />
A71/E11<br />
A75/E11<br />
le Mont-Dore<br />
Rein strategisch und wirtschaftlich betrachtet, hat Les Baux-de-<br />
Provence seine einstige<br />
Périgueux<br />
Größe längst eingebüßt. Tulle Nicht verloren gegangen<br />
ist dagegen der einzigartige Charme Brive-la-Gaillarde dieser kleinen Kommune<br />
in den Alpillen,<br />
A89/E70<br />
einem kleinen Gebirgszug nordöstlich von Arles.<br />
Beaulieu-sur-Dordogne<br />
Hauptsehenswürdigkeit ist dabei eine Ruine: die<br />
Aurillac<br />
einstige herrschaftliche<br />
Burg oberhalb des Ortes. Die<br />
Sarlat-le-Canéda<br />
Reste des Bollwerks integrieren sich<br />
derart gut in die Umgebung, dass man teilweise zweimal hinschauen<br />
muss, um zu erkennen, was Felsen und was Mauern sind. Von der Burg<br />
fällt der Blick weit in die Umgebung, was einem die frühere strategische<br />
Bedeutung des Ortes bewusst macht.<br />
Im Dorf selbst darf man kein übliches Dorfleben als solches mehr<br />
erwarten. Die Gebäude werden überwiegend von Souvenirläden und<br />
Restaurants in Beschlag genommen. Ein Bummel durch die Gassen ist<br />
trotzdem ein tolles Erlebnis, gerade in den Abendstunden, wenn der<br />
größte Andrang vorüber ist.<br />
Einer der berühmtesten « Botschafter » des Ortes ist übrigens der<br />
Fürst von Monaco. Er trägt den Titel des Markgrafen von Les Bauxde-Provence.<br />
Der Grund dafür reicht ins 17. Jahrhundert zurück,<br />
Toulouse<br />
als Frankreich Monaco das Dorf schenkte, als Dank dafür, dass die<br />
Grimaldis zuvor die Spanier aus ihrem Fürstentum vertrieben hatten.<br />
Zwar kaufte Frankreich Ende des 18. Jahrhunderts die Gemeinde Narbonne zurück,<br />
den Titel durfte der monegassische Fürst aber behalten. A81/E80<br />
Limoux<br />
Les Baux-de-<br />
Provence<br />
Clermont-<br />
Ferrand<br />
Puy de Dôme<br />
A75/E11<br />
Lodève<br />
Bézier<br />
A72/E70<br />
Les Baux-de-Provence Eine Burgruine als Kulisse<br />
Office de Tourisme<br />
Maison du Roy<br />
13520 Les Baux-de-Provence<br />
Telefon: +33 (0)4 90 Valence 54 34 39<br />
www.lesbauxdeprovence.com<br />
Crest<br />
Die<br />
Saillans<br />
Montpellier<br />
A9/E15<br />
Nîmes<br />
Cluny<br />
Lyon<br />
St.-Etienne<br />
Arles<br />
A7/E15<br />
Orange<br />
Avignon<br />
A55<br />
A43/E70<br />
A49/E713<br />
Aix-en-<br />
Provence<br />
Marseille<br />
Apt<br />
Chambéry<br />
A52<br />
A<strong>50</strong><br />
Grenoble<br />
Gap<br />
A51/E712<br />
A8/E80<br />
Toulon<br />
Genève<br />
Annecy<br />
Brianço<br />
A57<br />
F<br />
n<br />
26 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong><br />
France<br />
Perpignan<br />
A9/E15
Sa<br />
Bonifac<br />
71/E9<br />
larde<br />
Bourges<br />
A71/E11<br />
Montluçon<br />
-sur-Dordogne<br />
Aurillac<br />
Schweiz<br />
Italien<br />
Deutschland<br />
Mulhouse<br />
Châtillon-sur-Seine<br />
A36/E60<br />
Auxerre<br />
Belfort<br />
Basel<br />
A6/E15<br />
A31/E17-<br />
Zürich<br />
Vézelay Avallon Flavigny<br />
Dijon<br />
A38<br />
Besançon<br />
Saint-Guilhem-le-Désert Eine Abtei ist der Ursprung<br />
Das Dorf im Hinterland von<br />
Montpellier könnte nicht idyllischer<br />
liegen. In einem Seitental<br />
der Hérault-Schlucht schmiegen<br />
sich die Häuser des Ortes an die<br />
kahlen umliegenden Hügel. Mittelpunkt<br />
und Hauptfotomotiv der<br />
Cluny<br />
kleinen Gemeinde ist ein Kloster,<br />
die Abbaye de Gallone. Die Abtei<br />
Beaune<br />
A71/E11<br />
ist auch ein guter Hinweis, warum<br />
das Dorf in seinem Ortsnamen<br />
A6/E15<br />
den<br />
Clermont-<br />
Zusatz désert (dt. A72/E70 Wüste) trägt.<br />
Ferrand<br />
Dies bezieht sich nicht auf die karge Lyon<br />
A89/E70 Puy de Dôme<br />
Umgebung A75/E11 von Saint-Guilhem-le-<br />
Désert, le Mont-Dore sondern auf den Umstand,<br />
dass die Gegend vor der Gründung<br />
der Glaubensbrüderschaft als ein<br />
religiöses Niemandsland galt. Der<br />
Klostergründung verdankt der Ort<br />
seine Existenz.<br />
St.-Etienne<br />
Valence<br />
Chalon-sur-Saône<br />
A43/E70<br />
A49/E713<br />
Crest<br />
Die<br />
Saillans<br />
Chambéry<br />
Grenoble<br />
Gap<br />
Genève<br />
Annecy<br />
Lausanne<br />
Briançon<br />
Bern<br />
Torino<br />
A7/E15<br />
Orange<br />
A51/E712<br />
France<br />
A75/E11<br />
Lodève<br />
Saint-Guilhemle-Désert<br />
Nîmes<br />
A9/E15<br />
Montpellier<br />
Arles<br />
Avignon<br />
Apt<br />
Aix-en-<br />
Provence<br />
Cannes<br />
A8/E80<br />
Nice<br />
Bézier<br />
Narbonne<br />
A81/E80<br />
Limoux Office de Tourisme<br />
2, rue de la Fontaine du Portal<br />
A9/E15<br />
France 341<strong>50</strong> Saint-Guilhem-le-Désert<br />
Telefon: +33 (0)4 67 56 41 97<br />
Perpignan www.saintguilhem-valleeherault.fr<br />
Collioure<br />
Céret<br />
A55<br />
Marseille<br />
A52<br />
A<strong>50</strong><br />
A8/E80<br />
Toulon<br />
A57<br />
Rayol-<br />
Canadelsur-Mer<br />
L‘Ile-Rousse<br />
Calvi<br />
Spanien<br />
AP7/E15<br />
Ajaccio<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 27
A87<br />
A83<br />
UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />
Les Sablesd’Olonne<br />
A10/E5<br />
A20/E9<br />
A83<br />
Poitiers<br />
Cordes-sur-Ciel Dem Himmel so nah<br />
Wenn<br />
N11/E601<br />
man sich Cordes-sur-Ciel Niort<br />
von Toulouse aus nähert, taucht<br />
irgendwann La Rochelle die Silhouette eines Dorfes auf, das auf einem fast 300<br />
E5/A10<br />
Meter hohen Hügel thront und wie ein Leuchtturm die Umgebung zu<br />
überwachen scheint. Letzteres war auch tatsächlich der Grund für die<br />
E602/A837<br />
Entstehung des Ortes: Der Herzog von Toulouse ließ Cordes-sur-Ciel<br />
1222 erbauen, um dadurch feindliche Truppen frühzeitig Limoges zu erkennen<br />
und sich rechtzeitig gegen Angoulême einen Angriff wappnen zu können. Wie viele<br />
andere Orte in dieser Gegend war das Dorf ein Ort der Katharer. So<br />
bezeichnete man Anhänger einer spezifischen christlichen Glaubensbewegung<br />
im 12., 13. und 14. Jahrhundert, die vor allem im Südwesten<br />
Frankreichs lebten.<br />
Périgueux<br />
Tulle<br />
Über den aus Marketinggesichtspunkten attraktiven Zusatz « sur-<br />
A89/E70<br />
Ciel » kann sich die E5/A10 Gemeinde allerdings erst seit dem Jahr 1993<br />
freuen. Damals wurde die von den Einwohnern gewünschte Namensergänzung<br />
Bordeaux vom französischen Innenministerium genehmigt. Seitdem<br />
Sarlat-le-Canéda<br />
hat man in Cordes-sur-Ciel noch ein wenig mehr das Gefühl, dem<br />
A52/E72<br />
Himmel nahe zu sein.<br />
Montalivet<br />
Le Porge<br />
Cap-Ferret<br />
Clisson<br />
Cholet<br />
Saint-Sigismond<br />
Monts<br />
Brive-la-Gaillarde<br />
Bourges<br />
A71/E11<br />
Montluçon<br />
Beaulieu-sur-Dordogne<br />
Aurillac<br />
A89/E70<br />
A71/E11<br />
Clermont-<br />
Ferrand<br />
A75/E11<br />
le Mont-Dore<br />
Puy de Dôme<br />
A72/E70<br />
Beaune<br />
Chalon-sur-Saône<br />
A6/E15<br />
Cluny<br />
Lyon<br />
A43/E7<br />
St.-Etienne<br />
A49/E71<br />
Valence<br />
Crest Saill<br />
A7/E15<br />
Hossegor<br />
Mimizan<br />
Cordessur-Ciel<br />
Biarritz Bayonne<br />
aye<br />
Sare<br />
stiabastian<br />
Office de Tourisme<br />
Maison Gaugiran<br />
38-42, E5-E70/A63 Grand Rue Raimond VII<br />
81170 Cordes-sur-Ciel<br />
Telefon: +33 (0)5 63 56 00 52<br />
France<br />
www.cordessurciel.fr<br />
A64/E80<br />
Pau<br />
Toulouse<br />
Rodez<br />
Albi<br />
Narbonne<br />
A81/E80<br />
Limoux<br />
A75/E11<br />
Lodève<br />
Montpellier<br />
Bézier<br />
Nîmes<br />
A9/E15<br />
Arles<br />
Orange<br />
Avignon<br />
A55<br />
Aix-en<br />
Prove<br />
Marseille<br />
mplona<br />
Spanien<br />
France<br />
A9/E15<br />
Andorra<br />
Perpignan<br />
Céret<br />
Collioure<br />
Spanien<br />
AP7/E15<br />
28 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
A1/E15-E19<br />
Charleville-Mézières<br />
A4/E25<br />
Luxembourg<br />
Le A29/E44 Havre<br />
A131<br />
Honfleur<br />
Jumièges<br />
Rouen<br />
A26/E17<br />
A34/E46<br />
Saint-Lô<br />
A84/E401<br />
vranches<br />
-Saint-Michel<br />
Caen<br />
A13/E46<br />
A28/E402<br />
A13/E5<br />
Evreux<br />
Dreux<br />
A16<br />
PARIS<br />
Versailles<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
Reims<br />
Epernay Châlons-en-<br />
Champagne<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
A4<br />
Metz Sar<br />
A31/E21-E23<br />
Nancy<br />
Alençon<br />
Chartres<br />
A11/E<strong>50</strong><br />
A6/E15<br />
A5/E54<br />
Troyes<br />
A26/E17<br />
Fran<br />
A10/E5<br />
Sens<br />
A5/E17-E54<br />
A31/E21-E23<br />
Le Mans<br />
A11/E<strong>50</strong>1<br />
A28/E<strong>50</strong>2<br />
Orléans<br />
Auxerre<br />
Châtillon-sur-Seine<br />
1/E60<br />
Angers<br />
A86/E60<br />
Blois<br />
Chambord<br />
A10/E5-E60<br />
Cheverny<br />
Tours Chenonceau<br />
A71/E9<br />
A85<br />
A6/E15<br />
Vézelay Avallon<br />
Flavigny<br />
A38<br />
A31/E17-<br />
Dijon<br />
Besançon<br />
on<br />
A87<br />
Cholet<br />
Monts<br />
A10/E5<br />
Bourges<br />
Beaune<br />
A20/E9<br />
A71/E11<br />
Chalon-sur-Saône<br />
A83<br />
Poitiers<br />
Saint-Sigismond<br />
N11/E601<br />
Niort<br />
La Rochelle<br />
E5/A10<br />
E602/A837<br />
Limoges<br />
Angoulême<br />
Office de Tourisme<br />
L’Hospitalet<br />
46<strong>50</strong>0 Rocamadour<br />
Telefon: +33 (0)5 65 33 Périgueux 22 00<br />
Tulle<br />
www.vallee-dordogne-rocamadour.com<br />
A89/E70<br />
E5/A10<br />
Sarlat-le-Canéda<br />
ordeaux<br />
A20/E9<br />
A63<br />
A52/E72<br />
France<br />
Rocamadour<br />
Toulouse<br />
A64/E80<br />
Pau<br />
A6/E15<br />
Rocamadour Leben an der Steilklippe<br />
Montluçon<br />
An der Schnittstelle A71/E11 der historischen Provinzen Quercy und Périgord<br />
liegt mit Rocamadour eines der definitiv spektakulärsten Dörfer<br />
Frankreichs. Clermont- Es ist schlicht atemberaubend, A72/E70 wie die Gebäude des Ortes<br />
Ferrand<br />
an einer rund 1<strong>50</strong> Meter hohen Felswand im Lyon Alzou-Tal kleben. Wie<br />
A89/E70 Puy de Dôme<br />
konnte man jemals auf die Idee kommen, an einer solchen Stelle eine<br />
A75/E11<br />
A43/E70<br />
Siedlung zu le Mont-Dore gründen?<br />
Seine Entwicklung verdankt der Ort St.-Etienne zu einem großen Teil dem<br />
Glauben. Bis zur Reformation war Rocamadour einer der wichtigsten<br />
Wallfahrtsorte der Christenheit. Viele Wunder sollen hier geschehen<br />
A49/E713<br />
sein, was immer mehr Menschen anzog. Könige wie Ludwig IX., Ludwig<br />
XI., Philipp IV. oder Philipp VI. waren genauso unter den Pilgern<br />
wie einfache Bürger. Im Hundertjährigen Krieg<br />
Valence<br />
und während der Religionskriege<br />
erlitt der Ort Plünderung und Zerstörung. Crest Die Französische<br />
Revolution sorgte schließlich für den Todesstoß als Wallfahrtsort.<br />
Saillans<br />
Die<br />
Erst seit dem 19. Jahrhundert entdeckte man dieses Erbe wieder und<br />
seither strömen Pilger erneut nach Rocamadour.<br />
Aber nicht nur für religiös angehauchte Menschen<br />
A7/E15<br />
ist das Dorf ein<br />
Ziel, das<br />
Rodez<br />
man im Leben gesehen haben sollte. Jeder wird dem Charme<br />
des Ortes erliegen. Den schönsten Blick auf die Bauwerke, Orange die den Regeln<br />
der Statik zu widersprechen scheinen, hat man vom östlich gelegenen<br />
L’Hospitalet. Das Dorf selbst erstreckt sich über mehrere Ebenen. Apt<br />
Avignon<br />
A75/E11<br />
Ganz oben auf dem Plateau über der Felswand befinden sich die Reste<br />
Nîmes<br />
einer Burg. Darunter<br />
Lodève<br />
liegen an der Felswand sieben Gotteshäuser. Von<br />
A9/E15<br />
ihnen führt eine große Treppe hinunter in das eigentliche<br />
Aix-en-<br />
Arles Dorf, dessen<br />
Montpellier<br />
Provence<br />
Hauptstraße sich heute aber ganz und gar auf die Bedürfnisse der Touristen<br />
ausgerichtet hat.<br />
Aurillac<br />
Albi<br />
Narbonne<br />
A81/E80<br />
Limoux<br />
Bézier<br />
Cluny<br />
A55<br />
Marseille<br />
Chambéry<br />
A52<br />
A<strong>50</strong><br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 29<br />
Grenoble<br />
Gap<br />
A51/E712<br />
A8/E80<br />
Toulon<br />
La<br />
Genèv<br />
Annecy<br />
Bria<br />
A<br />
France<br />
A9/E15
UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />
Saint-Lô<br />
Le A29/E44 Havre<br />
A131<br />
Honfleur<br />
Caen A13/E46<br />
Jumièges<br />
Rouen<br />
A13/E5<br />
Evreux<br />
A84/E401<br />
Ile de Sein<br />
Pointe<br />
du Raz<br />
Brest<br />
Lannion<br />
N12/E<strong>50</strong><br />
Saint-Brieuc<br />
N164<br />
Quimper<br />
D768<br />
N165/E60<br />
Lorient<br />
Vannes<br />
Quiberon<br />
N12/E<strong>50</strong><br />
N165/E60<br />
N24<br />
Saint-Malo<br />
Dinard<br />
N176/E401<br />
Dinan<br />
La Baule<br />
St. Nazaire<br />
le Mont-Saint-Michel<br />
Rennes<br />
A84<br />
Nantes<br />
Avranches<br />
A11/E60<br />
Clisson<br />
A87<br />
Cholet<br />
A28/E402<br />
Alençon<br />
Le Mans<br />
A11/E<strong>50</strong>1<br />
A28/E<strong>50</strong>2<br />
Angers<br />
A86/E60<br />
Monts<br />
Versaille<br />
Dreux<br />
Chartres<br />
A11/E<strong>50</strong><br />
A10/E5<br />
Orlé<br />
Blois<br />
Chambord<br />
A10/E5-E60<br />
Cheverny<br />
Tours Chenonceau<br />
A71<br />
A85<br />
A10/E5<br />
Les Sablesd’Olonne<br />
A83<br />
A20/E9<br />
A83<br />
Poitiers<br />
Wie alle Bastiden galt auch Montpazier bei seiner Gründung am<br />
Ende des 13. Jahrhunderts als eine « neue Stadt ». Ein Attribut, das<br />
heute paradox anmutet, wenn man den Ort betritt und sich sofort ins<br />
Mittelalter versetzt fühlt. In Montpazier scheint die Zeit stehengeblieben<br />
zu sein. Ist es, weil der motorisierte Autoverkehr aus dem Zentrum<br />
verbannt wurde oder weil grelle Leuchtreklamen im Straßenbild<br />
Montalivet<br />
fehlen?<br />
Wahrscheinlich beides. Insbesondere sorgt aber die gut erhaltene<br />
mittelalterliche Bausubstanz für diesen Eindruck.<br />
Unter Historikern und Architekturexperten gilt Montpazier sogar<br />
als die Referenzbastide Frankreichs. Die Struktur und der Stadtplan<br />
des Ortes sind modellhaft. Die Abstände zwischen den Häusern Le Porge zeugen<br />
von der Weitsicht der damaligen Architekten, die damit das Übergreifen<br />
von Feuern verhindern und dem Regenwasser einen Weg Cap-Ferret lassen<br />
wollten. Unter der offenen Markthalle im Herzen des Dorfes wird unverändert<br />
einer der beliebtesten Wochenmärkte der Region abgehalten.<br />
Hossegor<br />
Mimizan<br />
Biarritz Bayonne<br />
Hendaye<br />
Sare<br />
Donostia-<br />
S. Sebastian<br />
E5-E70/A63<br />
N11/E601<br />
La Rochelle<br />
E5/A10<br />
E602/A837<br />
France<br />
A64/E80<br />
Saint-Sigismond<br />
Montpazier Das Musterbeispiel einer Bastide<br />
E5/A10<br />
Office de Tourisme<br />
Place des Cornières<br />
24540 Montpazier<br />
A89/E70<br />
Montpazier<br />
Telefon: +33 (0)5 53 22 68 59<br />
www.pays-des-bastides.com<br />
Pau<br />
Niort<br />
Bordeaux<br />
Angoulême<br />
Périgueux<br />
A52/E72<br />
Limoges<br />
Sarlat-le-Canéda<br />
A20/E9<br />
Toulouse<br />
Tulle<br />
30 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong><br />
Pamplona<br />
Spanien
Angoulêm<br />
Mont-Saint-Michel Superstar im Meer<br />
Wenn man Reisende aus der ganzen Welt nach den wichtigsten<br />
Sehenswürdigkeiten Frankreichs fragt, gehört der Mont-Saint-Michel<br />
neben dem Eiffelturm und dem Triumphbogen zu den meist genannten<br />
Attraktionen. Keine Frage, der Klosterberg, der selbstverständlich<br />
zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört und in einer Bucht des Ärmelkanals<br />
an der Grenze zwischen der Normandie und der Bretagne<br />
liegt, ist ein echter Superstar. Rund 3,5 Millionen Touristen strömen<br />
jedes Jahr hierher.<br />
Schnell wird dabei vergessen, dass der Mont-Saint-Michel nicht<br />
nur ein Kloster ist, sondern auch ein kleines Dorf, das sich am Fuße<br />
Brest<br />
der Abtei ausbreitet. In den Häusern leben zwar nur etwas mehr als<br />
40 Menschen dauerhaft, sie haben dafür aber das Privileg, in einer der<br />
außergewöhnlichsten Gemeinden des Landes zu wohnen.<br />
Ile de Sein<br />
In den letzten Jahren wurden zudem enorme Anstrengungen unternommen,<br />
um dem Klosterberg seine Pointe insulare Lage zurückzugeben.<br />
Quimper<br />
Durch den Bau eines Dammes und die<br />
du<br />
Trockenlegung<br />
Raz<br />
von Sümpfen N165/E60<br />
vor vielen Jahrzehnten drohte die Bucht des Mont-Saint-Michel endgültig<br />
zu versanden. Zum Glück erkannte man dies aber noch rechtzeitig<br />
und sorgte durch das Anstauen eines an dieser Stelle ins Meer mündenden<br />
Flusses und den Ersatz des alten Dammes durch eine Brücke<br />
dafür, dass der Klosterberg Schritt für Schritt freigespült und so immer<br />
öfter wieder vom Meerwasser umschlossen wird.<br />
Lannion<br />
N12/E<strong>50</strong><br />
N164<br />
D768<br />
N12/E<strong>50</strong><br />
Dinard<br />
Dinan<br />
Saint-Malo<br />
N176/E401<br />
Rennes<br />
Cherbourg-<br />
Octeville<br />
A83<br />
A84<br />
A84/E401<br />
N24<br />
Office de Tourisme<br />
Lorient<br />
Grande Rue<br />
Vannes<br />
<strong>50</strong>170 Le Mont-Saint-Michel<br />
N165/E60<br />
Quiberon<br />
Telefon: +33 (0)2 33 60 14 30<br />
www.ot-montsaintmichel.com<br />
A11/E60<br />
La Baule<br />
St. Nazaire<br />
Nantes<br />
A87<br />
Avranches<br />
Les Sablesd’Olonne<br />
Mont-<br />
Saint-Michel<br />
Clisson<br />
Saint-Lô<br />
Cholet<br />
H<br />
Caen<br />
Alen<br />
L<br />
A11/<br />
Angers<br />
A<br />
A83<br />
Saint-Sigismond<br />
N11/E601<br />
Niort<br />
La Rochelle<br />
E5/A10<br />
E602/A837<br />
Montalivet<br />
E5/A10<br />
Le Porge<br />
Cap-Ferret<br />
Bordeaux<br />
Mimizan<br />
E5-E70/A63<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 31<br />
Hossegor<br />
France<br />
Biarritz<br />
Bayonne
UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />
Antwerpen<br />
Calais Dunkerque<br />
Gent<br />
le Mont-<br />
Saint-Michel<br />
Cherbourg-<br />
Octeville<br />
alo<br />
Avranches<br />
401<br />
A84<br />
Saint-Lô<br />
A84/E401<br />
Deauville Tourisme<br />
112, rue Victor Hugo Alençon<br />
14800 Deauville<br />
Caen<br />
A13/E46<br />
Telefon: +33 (0)2 31 14 40 00<br />
www.deauville.org<br />
A29/E44<br />
Le Havre<br />
Rouen<br />
A131<br />
Honfleur<br />
Deauville<br />
A28/E402<br />
Evreux<br />
Dreux<br />
Chartres<br />
A11/E<strong>50</strong><br />
Lille<br />
Deauville Mondäner Badetourismus<br />
Streng genommen ist das rund 3.800 Einwohner zählende Deauville<br />
kein Dorf mehr. Arras Dafür schwillt die Einwohnerzahl im Sommer<br />
viel zu sehr an. Doch gerade in der Nebensaison, wenn die betuchten<br />
Touristen zurück in Paris und anderswo sind, fühlt sich das Leben im<br />
Guyencourt-Saulcourt<br />
Ort wieder Amiensdörflich an.<br />
A1/E15-E19<br />
Das legendäre Seebad wurde einst auf dem Reißbrett geplant. Abgesehen<br />
von der durchdachten Straßenführung ist davon aber nicht<br />
mehr viel zu spüren. Der Lauf der Jahre sorgte dafür, A34/E46 dass Deauville<br />
heute wie ein gewachsener Ort wie jeder<br />
A26/E17<br />
andere wirkt. Das Seebad<br />
zieht seit jeher den internationalen Jetset an. Es ist deshalb auch weniger<br />
wegen der Lage, sondern vielmehr wegen Reims der ganz besonderen<br />
Atmosphäre A16und des einheitlichen Straßenbildes, dass Deauville als<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
spektakulär gelten darf.<br />
A13/E5<br />
Boulogne<br />
PARIS<br />
Versailles<br />
A10/E5<br />
A6/E15<br />
A5/E54<br />
Roubaix<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
Sens<br />
A26/E17<br />
Bruxel<br />
Charlroi<br />
Epernay Châlons-en-<br />
Champagne<br />
Troyes<br />
Charleville-Mézières<br />
A5/E17-E54<br />
Liege<br />
A4/E25<br />
A31/E21-E23<br />
Luxemb<br />
A3<br />
Le Mans<br />
A11/E<strong>50</strong>1<br />
A28/E<strong>50</strong>2<br />
Orléans<br />
Auxerre<br />
Châtillon-sur-Seine<br />
32 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong><br />
Angers<br />
A11/E60<br />
A86/E60<br />
Blois<br />
Chambord<br />
A10/E5-E60<br />
Cheverny<br />
Tours Chenonceau<br />
A71/E9<br />
A85<br />
A6/E15<br />
Vézelay Avallon<br />
Flavigny<br />
A31/E17-<br />
Dijon
Arras<br />
Rouen<br />
Evreux<br />
Dreux<br />
Chartres<br />
A11/E<strong>50</strong><br />
Kaysersberg Das Fachwerkseldorado<br />
Châtillon-sur-Seine<br />
Auxerre<br />
A6/E15<br />
A31/E17-<br />
Vézelay Avallon Flavigny<br />
Dijon<br />
A38<br />
Beaune<br />
Chalon-sur-Saône<br />
A6/E15<br />
Am östlichen Rand der Vogesen gibt A26/E17 es eine Reihe kleiner Dörfer,<br />
die idyllischer nicht sein könnten. Kaysersberg ist ein perfektes Beispiel<br />
für die Reize des Elsass‘. Wer Geranien, Häuser Reimsmit Fachwerksfassaden<br />
und guten A16 Wein liebt, wird in dem Dorf sein Paradies finden.<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
Schon 1227 wurde Kaysersberg A4/E<strong>50</strong> zum ersten Mal urkundlich erwähnt.<br />
Da das Tal, in dem der Ort liegt, eine Châlons-en- wichtige Verbindung<br />
Epernay<br />
Champagne<br />
durch die Vogesen PARIS darstellte, profitierte Kaysersberg vom Handel und<br />
Versailles<br />
Austausch zwischen dem Elsass und Lothringen. 1429 erhielt das Dorf<br />
das Recht, einen Markt abzuhalten. Heute hat Kaysersberg seine wirtschaftliche<br />
Bedeutung A6/E15 längst an die großen Städte der Umgebung verloren.<br />
Touristisch gesehen ist der Ort an der elsässischen Weinstraße<br />
A5/E54<br />
A26/E17<br />
aber unverändert ein Schwergewicht. Troyes<br />
A13/E5<br />
A10/E5<br />
Amiens<br />
A1/E15-E19<br />
Guyencourt-Saulcourt<br />
Sens<br />
A34/E46<br />
Charleville-Mézières<br />
A5/E17-E54<br />
A4/E25<br />
Luxembourg<br />
Saarbrücken<br />
A4<br />
Metz<br />
A35<br />
A4/E25<br />
A31/E21-E23<br />
Nancy<br />
Strasbourg<br />
A31/E21-E23<br />
France<br />
Kaysersberg<br />
A35<br />
A5/E35<br />
Colmar Freiburg<br />
Karlsruhe<br />
Orléans<br />
Blois<br />
Chambord<br />
10/E5-E60<br />
Cheverny<br />
s Chenonceau<br />
A71/E9<br />
A85<br />
Bourges<br />
A20/E9<br />
A71/E11<br />
A35/E25<br />
Mulhouse<br />
A36/E60<br />
Belfort<br />
Basel<br />
Office de Tourisme<br />
Besançon<br />
39, rue du Général de Gaulle<br />
68240 Kaysersberg<br />
Bern<br />
Telefon: +33 (0)3 89 78 22 78<br />
www.kaysersberg.com<br />
Lausanne<br />
Deutschland<br />
Schweiz<br />
Zürich<br />
Montluçon<br />
Cluny<br />
Genève<br />
A71/E11<br />
Annecy<br />
Limoges<br />
A89/E70<br />
Clermont-<br />
Ferrand<br />
A75/E11<br />
le Mont-Dore<br />
Puy de Dôme<br />
A72/E70<br />
Lyon<br />
St.-Etienne<br />
A43/E70<br />
Chambéry<br />
Tulle<br />
A49/E713<br />
Grenoble<br />
Italien<br />
Torino<br />
e-Canéda<br />
Aurillac<br />
Valence<br />
Briançon<br />
Crest<br />
Die<br />
Saillans<br />
Gap<br />
A7/E15<br />
A20/E9<br />
Rodez<br />
Orange<br />
A51/E712<br />
France<br />
Toulouse<br />
Albi<br />
A75/E11<br />
Lodève<br />
Montpellier<br />
Nîmes<br />
A9/E15<br />
Arles<br />
Avignon<br />
Apt<br />
Aix-en-<br />
Provence<br />
Nice<br />
Frankreich Cannes erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 33<br />
A8/E80<br />
Bézier<br />
A55<br />
A52<br />
A8/E80<br />
A57
UNTERWEGS IN FRANKREICH Dörfer<br />
34 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Gap<br />
13/E5<br />
Boulogne<br />
A16<br />
lisch und sehenswert. Außerdem könnte die Lage A4/E<strong>50</strong> von<br />
Vézelay auf einem A4/E<strong>50</strong> Hügel im Cure-Tal nicht malerischer<br />
Epernay Châlons-ensein.<br />
Champagne<br />
PARIS<br />
Versailles<br />
A10/E5<br />
Chambord<br />
Amiens<br />
Orléans<br />
Cheverny<br />
A71/E9<br />
A85<br />
Calais Dunkerque<br />
Bruxel<br />
Ein Dorf Roubaix mit großer Basilika<br />
Lille<br />
Gent<br />
Vézelay<br />
Sainte-Marie-Madeleine, die sich an der Charlroi höchsten Stelle<br />
Guyencourt-Saulcourt<br />
den Weg nach Santiago de Compostela.<br />
A26/E17<br />
A6/E15<br />
Office A5/E54 de Tourisme<br />
A26/E17<br />
12, rue Saint-Etienne<br />
Troyes<br />
894<strong>50</strong> Vézelay<br />
Telefon: +33 (0)3 Sens 86 33 23 69<br />
www.vezelaytourisme.com<br />
Auxerre<br />
A6/E15<br />
Avallon<br />
Vézelay<br />
Antwerpen<br />
Wenn man an einem heißen Sommertag zur Basilika<br />
des Dorfes befindet, hinaufsteigt, kann der Weg schon<br />
Arras<br />
ein wenig lang werden. Dafür erwartet einen ein Gotteshaus,<br />
das man niemals in einer nur knapp <strong>50</strong>0 Einwohner<br />
zählenden Kommune erwarten würde. Die Kirche<br />
erinnert A1/E15-E19 daran, dass Vézelay ein wichtiger Wallfahrtsort<br />
und vor allem einer der Ausgangspunkte des Jakobsweges<br />
auf französischem Boden ist. Bis heute machen sich<br />
A34/E46<br />
von hier aus tausende religiöse und weltliche Pilger auf<br />
Charleville-Mézières<br />
Doch nicht nur deshalb lohnt das burgundische Dorf<br />
Reims<br />
einen Besuch. Auch der Rest des Ortes ist äußerst idyl-<br />
A5/E17-E54<br />
A31/E17-E21<br />
A38<br />
Dijon<br />
Liege<br />
A4/E25<br />
A31/E21-E23<br />
Dijon<br />
Luxembourg<br />
Saarbrücken<br />
In Dijon, A4 der schönen Hauptstadt Bitche des Burgund, Karlsruhe ergänzen<br />
Metz<br />
sich historisches Kulturerbe und Gastronomie, A35 Weinbau<br />
und Savoir Vivre.<br />
Entdecken A31/E21-E23 Sie das neue Dijon A4/E25 wieder und schlendern dabei<br />
durch<br />
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die schöne Stadt der Herzöge und das Weinanbaugebiet<br />
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Kaysersberg<br />
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A35/E25<br />
Mulhouse<br />
A36/E60<br />
Belfort<br />
Basel<br />
© Office de Tourisme<br />
de Dijon - Michel Joly<br />
A5/E35<br />
Freiburg<br />
Deutschland<br />
© musée des beaux-arts<br />
Dijon photo François Jay<br />
Schweiz<br />
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de Dijon - Michel Joly<br />
A20/E9<br />
A71/E11<br />
Bourges<br />
Beaune<br />
A6/E15<br />
Chalon-sur-Saône<br />
„Essenz der Geschichte, BernGenuss des Weines“<br />
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Tulle<br />
Montluçon<br />
Aurillac<br />
A89/E70<br />
A71/E11<br />
Clermont-<br />
Ferrand<br />
A75/E11<br />
le Mont-Dore<br />
Puy de Dôme<br />
A72/E70<br />
Cluny<br />
Lyon<br />
St.-Etienne<br />
Valence<br />
A43/E70<br />
A49/E713<br />
Crest<br />
Die<br />
Saillans<br />
1. Besichtigung Lausanne der renommierten Weinberge<br />
2. Rundgang durch die zauberhafte Stadt Dijon mit<br />
ihrem renovierten Musée des Beaux Arts im Palast der<br />
burgundischen Herzöge<br />
3. Spaziergang<br />
Genève<br />
auf dem markierten Parcours de la Chouette<br />
(Rundgang der Eule) bei der Entdeckungstour des<br />
außergewöhnlichen Kulturerbes von Dijon<br />
Grenoble<br />
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Chambéry Da die Anzahl der Angebote zu diesem Preis jedoch<br />
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UNTERWEGS IN FRANKREICH Chambéry<br />
36 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
DIE ALTE<br />
HAUPTSTADT<br />
SAVOYENS<br />
Die Hauptstadt des<br />
Departements Savoie<br />
hat nicht das urbane<br />
Flair und die Weltläufigkeit<br />
von Grenoble und ist nicht<br />
so malerisch wie das an<br />
einem See gelegene<br />
Annecy. Trotzdem lohnt<br />
auch Frankreichs dritter<br />
Ballungsraum in den Alpen<br />
einen Besuch. Als einstige<br />
Hauptstadt Savoyens kann<br />
Chambéry auf eine<br />
bedeutende Vergangenheit<br />
zurückblicken. Pittoreske<br />
Altstadtgassen und<br />
schmucke Plätze sorgen<br />
zudem für viel Gemütlichkeit<br />
und ein entspanntes<br />
Lebensgefühl.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 37
UNTERWEGS IN FRANKREICH Chambéry<br />
Am 14. Juni 1860 fand im Herzen von Chambéry<br />
eine Vertragsunterzeichnung statt, die für das bis<br />
dahin zum Könighaus Sardinien gehörende Savoyen<br />
von großer Tragweite war. Kurz vor Mittag trafen sich<br />
im Ehrensaal im Midi-Flügel des Schlosses der Herzöge<br />
von Savoyen der Chevalier Bianchi de Castagné als Repräsentant<br />
des sardischen Königs Victor-Emmanuel II. und<br />
der Senator Armand Laity als Vertreter von Napoleon III.<br />
Der Anlass war staatstragend: Beide setzten in Begleitung<br />
wichtiger Zeugen wie dem Erzbischof von Chambéry ihre<br />
Unterschrift unter ein Protokoll, das für die Alpenregion<br />
ein neues Kapitel in der Geschichte aufschlagen würde. Sie<br />
besiegelten die Loslösung Savoyens vom Königreich Sardinien<br />
und den Anschluss der Region an Frankreich. Anschließend<br />
zogen die Honoratioren bei strömendem Regen<br />
zur Kathedrale.<br />
Die heutigen Departements Savoie, von dem Chambéry<br />
die Hauptstadt ist, und Haute-Savoie sind zusammen<br />
mit Nizza und dessen Umland die letzten bedeutenden<br />
Gebietszuwächse Frankreichs, wenn man von der wechselvollen<br />
Geschichte des Elsass und Lothringens nach<br />
dem Deutsch-Französischen Krieg und während der beiden<br />
Weltkriege absieht.<br />
Dies zeigt sich auch in den Namen der zwei Departements.<br />
Neben den beiden korsischen Departements sind<br />
es die einzigen im Land, die den Namen der historischen<br />
Provinz aus vorrevolutionärer Zeit behalten durften. Alle<br />
anderen Departements tragen meist den Namen eines<br />
Flusses oder einer anderen geografischen Gegebenheit,<br />
nicht aber den Namen einer historischen Provinz. Dies<br />
erklärt sich dadurch, dass 1860 der Bruch mit dem vorrevolutionären<br />
Machtregime nicht mehr als so wichtig<br />
angesehen wurde wie bei der Schaffung der anderen Departements<br />
direkt nach der Französischen Revolution.<br />
Dass Savoyen und damit auch dessen historische<br />
Hauptstadt Chambéry zu Frankreich kamen, verdanken<br />
die Franzosen vor allem dem Einigungsstreben Italiens.<br />
Das Königreich Sardinien, zu dem Savoyen bis 1860 gehörte,<br />
spielte die führende Rolle in der Schaffung eines<br />
italienischen Staates. Es wurde dabei signifikant von<br />
Frankreich und Napoleon III. unterstützt. Gemeinsam<br />
wollte man die Vormacht der österreichischen Habsburger<br />
auf italienischem Boden beenden, die seit dem Wiener<br />
Kongress 1815 die Lombardei und Venetien dominierten<br />
und als Schutzmacht der päpstlichen Territorien und des<br />
Königreichs Sizilien auftraten.<br />
Als Dank für die Unterstützung Napoleons III. erhielt<br />
Frankreich nach der erfolgreichen Staatenbildung Italiens<br />
Savoyen sowie Nizza und dessen Umland. Begleitet wurde<br />
der Anschluss der Alpenregion durch ein Referendum, an<br />
dem allerdings nur die männlichen Bewohner teilnehmen<br />
durften. 135.449 Savoyer stimmten dem Anschluss zu. 235<br />
waren dagegen. 71 Stimmzettel waren ungültig. Savoyen<br />
fiel also nicht in Folge einer kriegerischen Auseinandersetzung<br />
oder einer Okkupation an Frankreich. Ohnehin war<br />
schon seit dem 16. Jahrhundert Französisch die Verwaltungs-<br />
und Handelssprache der Region und es gab insgesamt<br />
eine große kulturelle Nähe. Auch war Savoyen zuvor<br />
schon einige Mal von den Franzosen besetzt gewesen.<br />
Bis heute ist das Schloss der Herzöge von Savoyen,<br />
in dem sich die bedeutenden Momente des 14. Juni 1860<br />
abspielten, eines der wichtigsten Gebäude im Zentrum<br />
der Stadt. Das Innere kann zwar nur im Rahmen einer<br />
Führung besichtigt werden, der Innenhof ist aber frei zugänglich.<br />
Als Savoyen noch ein unabhängiger Staat war,<br />
residierten hier die Grafen und Herzöge des Landes, die<br />
sich bereits 1232 in Chambéry niederließen, als der Ort<br />
noch ein kleiner Marktflecken war. Im 16. Jahrhundert<br />
wurde die Hauptstadt nach Turin verlegt, da Chambéry<br />
als zu nah an Frankreich gelegen galt. Das Schloss diente<br />
aber unverändert als Zweitresidenz. Das Schloss ist einer<br />
der Gründe, warum sich Chambéry unverändert als die<br />
historische Hauptstadt Savoyens versteht.<br />
Das heute zu bewundernde Bauwerk, das fast mehr wie<br />
eine mittelalterliche Burg als ein Schloss wirkt, stammt<br />
aus dem 18. Jahrhundert. Das Vorgängergebäude wurde<br />
zweimal durch Feuer zerstört. Die aktuelle Nutzung des<br />
einstigen Schlosses könnte republikanischer nicht sein:<br />
Heute bevölkern die Bediensteten der Präfektur und des<br />
Conseil Général des Departements Savoie die Räume und<br />
Gänge des einst royalen Anwesens. Dies führt dazu, dass<br />
man als Besucher das Schloss weniger als Schloss wahrnimmt<br />
als anderswo. So wird beispielsweise der Innenhof<br />
von parkenden Autos verunstaltet. Auf der anderen Seite<br />
dienen die alten Mauern auf diese Weise dem Gemeinwohl<br />
und das Schloss ist mehr ein verstaubtes Zeugnis<br />
vergangener Pracht.<br />
Vor dem Schloss, das wegen seiner Lage auf einem<br />
Hügel die Dächer der Umgebung überragt, breitet sich die<br />
pittoreske Altstadt von Chambéry aus. An vielen Ecken<br />
fühlt man sich als Besucher an Italien erinnert. Den Anfang<br />
macht gleich das Hôtel de Montfalcon an der Place<br />
du Château, das so auch im Nachbarland stehen könnte.<br />
Die vom Schloss zur Fontaine des Eléphants, einem der<br />
Wahrzeichen von Chambéry, führende Rue de Boigne<br />
lässt mit ihren Arkadengängen, terrakottafarbenen Hausfassaden<br />
und braunen Fensterläden die gleichen Assoziationen<br />
wachwerden.<br />
Die Altstadt ist ein Gewirr aus schmalen Gassen, die<br />
immer wieder zu kleinen Plätzen führen. Prächtige Stadthäuser<br />
künden von dem einstigen Wohlstand der Adligen<br />
in der Stadt. Oft sind sie zur Straße hin schmal, da die<br />
Eigentümer dadurch die Steuerlast senken konnten. Am<br />
besten man lässt sich treiben und erkundet auf Gutdünken<br />
das Herz der Alpenmetropole. Verloren gehen kann man<br />
in der im Kern knapp 60.000 Einwohner zählenden Stadt<br />
ohnehin kaum.<br />
Nicht verpassen sollte man dabei die Place Saint-<br />
Léger. Der Platz unweit des Schlosses ist der Mittelpunkt<br />
der Innenstadt, der von zahlreichen Boutiquen, Bars und<br />
Restaurants gesäumt wird. Ursprünglich war der Platz<br />
gar kein Platz, sondern ein Kanal, der von zwei Straßen<br />
38 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Oben: Das Musée des Beaux-Arts. Einen Schwerpunkt des Kunstmuseums bildet die italienische Malerei. Unten links: Die<br />
Kathedrale von Chambéry und die Place Saint-Léger. Unten Mitte: Die Rue de Boigne mit der Fontaine des Eléphants am<br />
Ende der Sichtachse. Unten rechts: Im Gassengewirr der Altstadt und das Rathaus. S. 36/37: In der Altstadt von Chambéry.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 39
UNTERWEGS IN FRANKREICH Chambéry<br />
Im Innenhof des Schlosses der Herzöge Savoyens, der von den Mitarbeitern der Präfektur und des Conseil Général des<br />
Departements Savoie leider als Parkplatz genutzt wird. Links erkennt man die Sainte-Chapelle, in der das angebliche<br />
Leichentuch von Jesus verwahrt wurde, bis es in die neue Savoyer Hauptstadt Turin gebracht wurde.<br />
gesäumt wurde. Das Wasser fließt seit Langem aber nur<br />
noch im Untergrund, so dass dieser wie eine sich weitende<br />
Gasse wirkende Platz entstehen konnte. Von dort sind es<br />
nur ein paar Schritte zur Kathedrale von Chambéry, die<br />
ebenfalls einen Abstecher lohnt.<br />
In der Altstadt wird man an vielen Ecken auf eine<br />
weitere Besonderheit der Stadt treffen: die kunstvolle<br />
Bemalung von Fassaden. Manch prunkvolle Altstadtfassade<br />
entpuppt sich nach genauerem Hinsehen als ein Bild.<br />
Trompe-l’oeil, also « Augentäuschung », heißen diese Gemälde<br />
im Französischen.<br />
Etwas abseits der Altstadt, an ihrem südlichen Rand,<br />
findet man mit dem Quartier Curial ein gelungenes Beispiel<br />
dafür, wie man ein ehemaliges Kasernengelände zu<br />
neuem Leben erwecken kann. Nachdem die französische<br />
Armee die Gebäude in den 1970er-Jahren aufgegeben hat,<br />
entstanden nach umfangreichen Umbauarbeiten das Kulturzentrum<br />
André-Malraux und das Kongresszentrum<br />
der Stadt. In dem Viertel trifft man aber auch auf studentisches<br />
Leben.<br />
Denn Chambéry ist dank der 1979 gegründeten Université<br />
de Savoie, die außer in Chambéry auch einen Campus<br />
in Le Bourget-du-Lac und einen in Annecy-le-Vieux<br />
besitzt, eine durchaus junge und dynamische Stadt. Als<br />
Zentrum eines rund 113.000 Einwohner zählenden Ballungsraumes<br />
profitiert die Stadt von einer Dezentralisierungspolitik,<br />
in deren Rahmen zunehmend Kompetenzen<br />
an die lokalen Gebietskörperschaften übertragen werden,<br />
und dem allgemeinen Trend, wonach die Menschen wieder<br />
in die Städte ziehen. Nach der Vorhersage des nationalen<br />
Statistikinstituts INSEE soll die Bevölkerungszahl<br />
der Agglomeration von Chambéry von 2005 bis 2020 um<br />
15,9 Prozent auf 143.600 Einwohner ansteigen.<br />
Die Alpenstadt rüstet sich dafür mit ehrgeizigen Projekten,<br />
die sowohl das Leben der Menschen verbessern als<br />
auch die Attraktivität der Stadt steigern sollen. So wird<br />
zurzeit der Fluss Leysse wieder freigelegt, um aus einer<br />
autogerechten Rennpiste, unter der der Fluss seit den<br />
19<strong>50</strong>er-Jahren unterirdisch floss, wieder einen Ort des<br />
urbanen Flanierens zu machen. Für die dafür erarbeiteten<br />
Pläne konnte die Stadt im Oktober 2013 sogar einen<br />
Preis gewinnen – von der Fédération Patrimoine & Environnement<br />
und der Ligue Urbaine et Rurale. Die Juroren<br />
empfanden es als vorbildlich, wie Chambéry mit diesem<br />
Projekt versucht, ein Stück lebendige Stadt wiederentstehen<br />
zu lassen.<br />
Große Hoffnungen setzt man in Chambéry auch auf<br />
die geplante Hochgeschwindigkeitsbahntrasse, die von<br />
Lyon nach Turin gebaut werden soll und die die Fahrzeit<br />
zwischen den beiden Städten von vier auf zwei Stunden<br />
halbieren wird. Chambéry liegt entlang der geplanten<br />
Streckenführung und wird dadurch seine Funktion als<br />
40 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Honfleur<br />
Rouen<br />
A26/E17<br />
Saarbrüc<br />
Caen A13/E46<br />
A13/E5<br />
A16<br />
Evreux<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
Angers<br />
Alençon<br />
Le Mans<br />
A11/E<strong>50</strong>1<br />
A86/E60<br />
Monts<br />
wichtiger Verkehrsknotenpunkt in den PARIS Alpen weiter ausbauen<br />
können.<br />
Versailles<br />
A28/E402<br />
Dreux<br />
Ob und wann die Züge jemals durch die Alpen rasen<br />
werden, ist jedoch noch nicht endgültig entschieden. A6/E15 Immerhin<br />
hat das Europäische Chartres Parlament am 19. November<br />
A5/E54<br />
ein 23 Milliarden Euro schweres Investitionsbudget für<br />
A11/E<strong>50</strong><br />
europäische Verkehrsachsen beschlossen, wovon auch die<br />
Strecke von Lyon nach Turin A10/E5 profitieren soll. Einen Tag<br />
später, beim französisch-italienischen Gipfel, wurde der<br />
Orléans<br />
Wille zur Realisierung dieses für einige Umweltschützer<br />
wahnwitzigen<br />
A28/E<strong>50</strong>2<br />
Projektes ebenfalls unterstrichen.<br />
Dass man in Chambéry an große Projekte glaubt,<br />
Blois<br />
zeigt ein weiteres Beispiel: Chambord Damit die Touristen auf dem<br />
A10/E5-E60<br />
Weg in die Skigebiete nicht Cheverny wie heute an der Stadt vorbeifahren<br />
oder Tours maximal Chenonceau für einen Zwischenstopp A71/E9 bleiben,<br />
A85<br />
denkt man über den Bau einer Seilbahn von Chambéry<br />
zum Skigebiet A10/E5 Savoie-Grand-Revard nach. Bourges Heute braucht<br />
man rund 25 Minuten mit dem Auto in diese Hochburg<br />
Sens<br />
Reims<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
A4<br />
Metz Sarreguemines<br />
des Langlaufskis nördlich von Chambéry. Ob A31/E21-E23 eine solche<br />
Seilbahn aber wirklich eines Tages existieren wird, Nancy hängt<br />
auch davon ab, ob man ein tragfähiges Modell für die Betriebskosten<br />
findet. Eine Studie aus dem Jahre 2011 geht<br />
A26/E17<br />
davon aus, dass der Betrieb der Seilbahn mit immerhin 1,5<br />
Millionen Troyes Euro pro Jahr zu Buche schlagen wird.<br />
Doch Chambéry ist schon heute eine der am meisten<br />
verschuldeten Kommunen A5/E17-E54 des Landes. A31/E21-E23 Mit einer Schuldenlast<br />
von 2.189 Euro pro Einwohner steht die Stadt im<br />
landesweiten Ranking an 18. Stelle der Kommunen mit<br />
den höchsten Châtillon-sur-Seine Schulden. Vergleichbaren Städten geht es<br />
Auxerre<br />
mit einer durchschnittlichen Schuldenlast von 1.213 Euro<br />
pro Einwohner<br />
A6/E15<br />
entschieden besser.<br />
A31/E17-E21<br />
Aber auch ohne Seilbahn ins nächste Skigebiet wissen<br />
Vézelay Avallon Flavigny<br />
Kenner schon heute, dass die alte Hauptstadt Savoyens<br />
Dijon<br />
A38<br />
mehr als einen kurzen Zwischenstopp verdient.<br />
Besançon<br />
Nicht<br />
nur, weil hier am 14. Juni 1860 Geschichte geschrieben<br />
wurde.<br />
Beaune<br />
France<br />
Colm<br />
Mulhous<br />
A36/E6<br />
Belfort<br />
smond<br />
Niort<br />
10<br />
/A10<br />
/E72<br />
Angoulême<br />
Poitiers<br />
<br />
Aus dem deutschsprachigen Raum<br />
erreicht man Chambéry über Genf<br />
und Annecy. Die Stadt liegt direkt<br />
an der Autobahn von Annecy nach<br />
Grenoble.<br />
Chambéry …<br />
… Berlin 1.200 km … Hamburg 1.1<strong>50</strong> km<br />
… Köln 825 km … Limoges München 675 km<br />
… Wien 1.090 km<br />
… Zürich 364 km<br />
Der Flughafen von Chambéry wird<br />
nächs ten aus dem deutsch sprachigen<br />
Raum angeflogenen Flughäfen<br />
sind in Lyon und Genf.<br />
Montluçon<br />
Es gibt keine direkten Zugverbin dungen<br />
aus A71/E11 dem deutschsprachigen<br />
Raum nach Chambéry. Die Stadt<br />
französisch-italienischen<br />
Grenze gilt als höchster<br />
Sie ist 335<br />
Kilometer lang<br />
Frankreichs Orange schaffen würde. Sein<br />
A51/E712<br />
Triumphzug über Grasse, Castellane,<br />
A9/E15<br />
Gipfel Europas. Ein<br />
A75/E11und führt von<br />
Digne-les-Bains, Avignon Sisteron Apt und Gap<br />
Urlaub im Umkreis<br />
Saint-Guilhemle-Désert<br />
durch die<br />
A54/E805 die Strecke an einem Tag bewältigen.<br />
Cannes quer<br />
dauerte nur sieben Tage. Heute lässt sich<br />
Nîmes<br />
dieses majestätischen<br />
A7/E15<br />
Berges verspricht<br />
Lodève<br />
Alpen bis nach Arles Mehr Spaß macht Aix-en- es aber, sich Zeit zu<br />
Toulouse<br />
Provence<br />
pures Wintersportvergnügen. Sechs Dinge, Grenoble: die Route Napoleon. MontpellierDie<br />
lassen und ein paar Zwischenstopps für<br />
A9/E15<br />
die man bei einer Reise zum Dach des Straße ist mehr als nur eine touristische Erkundungen rechts und links der A8/E80 Strecke<br />
A55<br />
Bézier<br />
A52<br />
Kontinents nicht verpassen sollte.<br />
Strecke. Auf diesen Kilometern hat<br />
einzuplanen.<br />
A57<br />
Narbonne<br />
Marseille A<strong>50</strong><br />
Toulon<br />
INFORMATIONEN ZUR BESTELLUNG A81/E80 DIESER UND ANDERER AUSGABEN FINDEN SIE AUF SEITE 90.<br />
Limoux<br />
ist ans Clermont- französische TGV-Netz angeschlos<br />
Ferrand sen.<br />
A72/E70<br />
A89/E70 Puy de Dôme<br />
A75/E11<br />
www.chambery-tourisme.com<br />
le Mont-Dore<br />
St.-Etienne<br />
Chambéry Tourisme & Congrès<br />
fast nur von Großbritannien aus ange<br />
flo gen. Périgueux Flüge aus dem deutschsprach<br />
i gen Raum nach Brive-la-Gaillarde<br />
Cham béry<br />
73000 Chambéry<br />
Tulle<br />
5bis, place du Palais de Justice<br />
A89/E70<br />
gibt es nicht. Die Stadt steht Beaulieu-sur-Dordogne<br />
auch<br />
Telefon: +33 (0)4 79 33 42 47<br />
nicht im Flugplan von Air France. Die Aurillac<br />
Sarlat-le-Canéda<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 31<br />
A20/E9<br />
Montblanc: Alpine Winterfreuden<br />
Der Montblanc an der<br />
LESETIPPS FÜR AUSFLÜGE IN DIE UMGEBUNG<br />
Epernay Châlons-en-<br />
Champagne<br />
Andorra<br />
A71/E11<br />
France<br />
Céret<br />
Perpignan<br />
A9/E15<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 49<br />
Route Napoleon: Einmal<br />
quer durch die Alpen<br />
Collioure<br />
Cluny<br />
A6/E15<br />
Lyon<br />
Chalon-sur-Saône<br />
France<br />
A7/E15<br />
Valence<br />
A43/E70<br />
A49/E713<br />
Crest<br />
Saillans<br />
Die<br />
Grenoble<br />
Schweiz<br />
Lausanne<br />
Genève<br />
Annecy<br />
Chambéry<br />
Gap<br />
sich entschieden, ob es Napoleon<br />
Bonaparte nach seiner Verbannung<br />
nach Elba noch einmal an die Spitze<br />
Briançon<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 41<br />
Cann<br />
A8/E8<br />
R<br />
Can<br />
su
UNTERWEGS IN FRANKREICH Hotel<br />
Petit Hôtel Confidentiel<br />
Design-Hotel mit sechs Zimmern<br />
Es ist nicht ganz einfach, das « kleine vertrauliche<br />
Hotel », wenn man den Hotelnamen wörtlich<br />
übersetzen würde, zu finden. Wenn man mit dem<br />
Auto anreist, sollte man sich darauf einstellen, dass es keine<br />
herrschaftliche Vorfahrt für die Hotelgäste gibt. Da<br />
die Herberge versteckt in einer autofreien Gasse der Altstadt<br />
von Chambéry liegt, muss man sein Fahrzeug in einer<br />
freien Parklücke auf der Straße um die Ecke – wenn<br />
man Glück hat – oder im nahegelegenen öffentlichen<br />
Parkhaus abstellen. Doch auch zu Fuß ist es nicht ganz<br />
einfach, den Eingang des Hotels von Weitem gleich zu<br />
erkennen. Das Petit Hôtel Confidentiel gibt sich nach<br />
außen so diskret, dass man gut daran tut, die genaue<br />
Adresse zu kennen.<br />
Nachdem man an einer Klingel geläutet hat, öffnet<br />
sich eine große Tür zu einem schmalen Innenhof. Dort<br />
wird man meist von der Inhaberin persönlich begrüßt, was<br />
einen schnell alle Mühen der Anreise vergessen lässt. Die<br />
34-jährige Charlotte Reyes-Million hat sich mit ihrem<br />
zwölf Jahre älteren Mann Jérôme Reyes-Rivet mit diesem<br />
Haus einen Traum erfüllt. « Die Schwester meines Vaters<br />
besaß ein Hotel am Ufer des Lac du Bourget. Ich hatte<br />
schon früh den Wunsch, eines Tages selbst ein Hotel zu<br />
betreiben. Außerdem wollten mein Mann und ich gerne<br />
etwas gemeinsam kreieren », erzählt<br />
die Hotelbesitzerin, wenn man sie<br />
nach der eigenen Motivation befragt.<br />
Jérôme war zuvor Geschäftsmann<br />
im Automobilsektor. Charlotte besaß<br />
eine touristische Ausbildung. Ihr<br />
gemeinsames Abenteuer begann mit<br />
einer einzigen Suite, für die sie einen<br />
vollständigen Hotelservice anboten.<br />
Daher stammt auch noch der Name<br />
des Hotels, den sie längst haben<br />
schützen lassen. Danach entdeckten<br />
sie dieses Haus in der Rue de la<br />
Trésorerie unweit des Schlosses der<br />
Herzöge Savoyens, wo sie drei neue<br />
Suiten eröffnen konnten. Zwei weitere<br />
<br />
Petit Hôtel Confidentiel<br />
10, rue de la Trésorerie<br />
73000 Chambéry<br />
Telefon: +33 (0)4 79 26 24 17<br />
<br />
www.petithotelconfidentiel.com<br />
EZ ab 120 Euro, DZ ab 170 Euro<br />
<br />
6 Zimmer, WLAN<br />
folgten, nachdem sie weitere Apartments in dem Haus umwandeln<br />
konnten. Insgesamt sechs Einheiten stehen zurzeit<br />
zur Auswahl. Allerdings bauen sie bereits den Dachboden<br />
des Hauses für zwei weitere Zimmer aus. Stück für Stück<br />
wächst das Petit Hôtel Confidentiel also, ohne dabei den<br />
Charme eines winzigen Boutique-Hotels zu verlieren.<br />
Auch die Gemeinschaftsflächen konnten die beiden,<br />
die in der Region seit ihrer Kindheit verwurzelt sind, weiterentwickeln.<br />
In einer alten Buchhandlung, in der einst<br />
Jean-Jacques Rousseau seine Bücher kaufte, befindet sich<br />
inzwischen die Rezeption. Charlotte erinnert sich noch<br />
daran, wie sie früher manchmal stundenlang in der Kälte<br />
draußen ausharren musste, um auf Gäste zu warten,<br />
die keine Mobilfunknummer hinterlegt hatten: « Einige<br />
schüttelten damals den Kopf über unser Konzept. »<br />
Aber nicht nur das Konzept ist erstaunlich. Die Zimmer<br />
sind es genauso. Zwar sucht man im Petit Hôtel<br />
Confidentiel vergeblich nach einem Fahrstuhl, um sein<br />
Gepäck aufs Zimmer zu bekommen. Dafür bringt der<br />
Hausherr die Koffer gerne persönlich nach oben. Die<br />
Freude nach dem Betreten der Suiten könnte größer<br />
kaum sein: In einem Land wie Frankreich, wo man sich<br />
in manchen Hotelzimmern kaum bewegen kann, so klein<br />
sind sie, bietet dieses Hotel Platz im Übermaß. Schon die<br />
kleinste Einheit kann 28 Quadratmeter aufweisen. Die<br />
« Grande Suite » misst gar stolze 52 Quadratmeter. Dies<br />
alles zu einem Preis, der nicht weit über einem Standardmittelklassehotel<br />
liegt.<br />
Ebenso erfreulich ist der Einrichtungsstil. Modernes<br />
Design, harmonische dezente Farben, ultramoderne Bäder<br />
und raffinierte Ausstattungsdetails machen das Petit<br />
Hôtel Confidentiel zu einem perfekten Design-Hotel.<br />
Trotzdem erwartet einen keine kalte<br />
Atmosphäre. Jedes Zimmer und jede<br />
Suite sind individuell eingerichtet, sie<br />
folgen aber dem gleichen geschmackvollen<br />
Grundstil. In anderen Hotels<br />
im Land würde man für soviel Platz<br />
und für ein solches Design locker das<br />
Doppelte zahlen müssen.<br />
Das Petit Hôtel Confidentiel in<br />
der Altstadt von Chambéry ist ein<br />
echter Geheimtipp für alle, die etwas<br />
Besonderes suchen. Charlotte und<br />
ihr Mann sind mit ihren Ideen zum<br />
Glück noch lange nicht am Ende.<br />
Denn neben dem Ausbau des Dachbodens<br />
kümmern sie sich gerade um<br />
die Klassifizierung ihres Hotels. Nicht weniger als fünf<br />
Sterne streben die beiden an. Wenn man Charlotte fragt,<br />
ob das nicht ein wenig zu ambitioniert sei, antwortet sie<br />
in ihrer gewohnt lockeren und fröhlichen Art: « Bisher<br />
waren wir nicht klassifiziert. Deshalb hatten wir keine<br />
Sterne. Jetzt gehen wir eben von null auf fünf Sterne in<br />
einem Rutsch. » Verdient hätte es das Petit Hôtel Confidentiel<br />
auf jeden Fall.<br />
42 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 43
Raritäten<br />
zum Nachbestellen<br />
Um das Erscheinen der <strong>50</strong>. Ausgabe unseres Magazins zu<br />
feiern, öffnen wir das redaktionseigene Archiv und bieten<br />
die letzten Exemplare längst vergriffener Ausgaben zum<br />
Nachbestellen an. Eine einmalige Chance für alle Sammler<br />
und Frankreichfans.
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 1<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 2<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 3<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 4<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 5<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 6<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 7<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 8<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 9<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 10<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 11<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 12<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 13<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 14<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 15<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 16<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 17<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 18<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 19<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 21<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 22<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 24<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 25<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 26 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 27<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 30<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 33<br />
Bestellen Sie, so lange der Vorrat noch reicht:<br />
AVZ GmbH • Storkower Straße 127a • 10407 Berlin • Per Telefon: +49 (0)30 / 42 80 40 40<br />
Werbecode: N<strong>50</strong>/14<br />
ich bestelle die folgende(n) Ausgabe(n) von Frankreich erleben<br />
für 4,90 € pro Heft zzgl. Ver sand kos ten pauschale. Diese beträgt<br />
innerhalb Deutschlands 1,00 € fürs erste Heft und 0,<strong>50</strong> €<br />
für je des weitere Heft. Andere Länder: 2,00 € fürs erste Heft und 1,00 € für<br />
jedes weitere Heft. Angebot gilt nur, solange der Vorrat einer Ausgabe reicht.<br />
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ziehen Sie bitte von meinem Bankkonto ein<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 01<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 15<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 02<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 16<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 03<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 17<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 04<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 18<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 05<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 19<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 06<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 21<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 07<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 22<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 08<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 24<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 09<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 25<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 10<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 26<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 11<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 27<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 12<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 30<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 13<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 33<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 14<br />
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Ich ermächtige die AVZ GmbH, Storkower Straße 127a, 10407 Berlin,<br />
Gläubiger-Identifikationsnummer DE39Z0200000080844 den<br />
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Mandatsreferenz wird mir gesondert mitgeteilt.<br />
Datum, Unterschrift<br />
Diese Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Aboservice<br />
schriftlich ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.
UNTERWEGS IN FRANKREICH Gonfaron<br />
GONFARON<br />
Ein Eldorado<br />
46 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
für Schildkröten<br />
Das Departement Var ist bekannt für seine touristischen Hotspots wie<br />
Saint-Tropez, Bormes-les-Mimosas oder die Iles d’Hyères. Viel weniger<br />
bekannt ist dagegen, dass das Departement noch eine der wenigen<br />
Gegenden Europas ist, in der Landschildkröten in freier Natur leben. In<br />
Gonfaron am nördlichen Rand des Massif des Maures gibt es sogar ein<br />
Schildkrötendorf, das sich um den Schutz und die Erforschung dieser<br />
Reptilien kümmert. Die Einrichtung verbindet Tourismus und Forschung<br />
auf elegante Weise.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 47
UNTERWEGS IN FRANKREICH Gonfaron<br />
Impressionen aus dem Schildkrötendorf, in<br />
dem nicht nur heimische Schildkröten leben.<br />
S. 46/47: Auch wenn es nicht so aussieht,<br />
diese Schildkröte ist eine Skulptur.<br />
Die Franzosen gelten als die Europameister, wenn es<br />
um den Besitz von Haustieren geht. Einer von<br />
zwei Franzosen hält zu Hause eine Katze oder besitzt<br />
einen Hund. Doch die Liebe zum Haustier geht noch<br />
weiter: Fast eine Million Franzosen teilt den eigenen Lebensraum<br />
mit einem Reptil, also einer Schlange, einer Eidechse,<br />
einem Chamäleon oder einer Schildkröte.<br />
Der Trend zu außergewöhnlichen Haustieren hat sich<br />
den letzten Jahren immer mehr verstärkt, was Behörden<br />
und Ordnungshüter mit Sorge beobachten. Denn so<br />
kommt es manchmal vor, dass Schlangen oder Krokodile<br />
im öffentlichen Abwassersystem gefunden werden, die<br />
zuvor von ihrem Besitzer fahrlässig ausgesetzt wurden<br />
– entweder aus Bequemlichkeit oder weil ein ausgewachsenes<br />
Reptil plötzlich als Bedrohung im eigenen Heim<br />
angesehen wird.<br />
Unter den Reptilien, die als Haustiere gehalten werden,<br />
bilden die Schildkröten glücklicherweise eine sehr<br />
friedliche Spezies. Dies ist sicherlich auch einer der Gründe<br />
dafür, warum diese Tiere in letzter Zeit einen richtigen<br />
Verkaufsboom erleben. Fast alle Tierhandlungen, die übrigens<br />
selbst immer zahlreicher im Land werden, haben<br />
heute Schildkröten im Sortiment.<br />
Gleichzeitig ist die Situation der Schildkröte in<br />
Frankreich und Europa paradox. Auf der einen Seite wird<br />
sie als tierischer Begleiter im Leben der Menschen immer<br />
beliebter, was der kommerzielle Erfolg beweist. Auf der<br />
anderen Seite sind in freier Natur lebende Schildkröten<br />
auf europäischen Boden immer stärker in ihrem Lebensraum<br />
bedroht.<br />
Immerhin zählt Frankreich noch zu den wenigen Ländern<br />
auf dem Kontinent, wo Schildkröten in wilder Form<br />
vorkommen. Zusammen mit kleinen Gebieten in Spanien<br />
und Italien bildet das Land die Heimat für die Testudo hermanni<br />
hermanni Gmelin, die westliche Rasse der Griechischen<br />
Landschildkröte. Die im ausgewachsenen Zustand<br />
gerade einmal 18 bis 20 Zentimeter große Schildkröte<br />
ist die in Europa gleichzeitig am meisten bedrohte Gattung.<br />
Die International Union for Conservation of Nature<br />
(IUCN), eine internationale Nichtregierungsorganisation,<br />
die sich dem Natur- und Artenschutz verpflichtet hat und<br />
die « Rote Liste gefährdeter Arten » erstellt, hat die Testudo<br />
hermanni hermanni Gmelin auf diese Liste gesetzt. Ein<br />
Fakt, der bei aller entflammten Leidenschaft für Schildkröten<br />
leider nicht nur in Frankreich zu oft ignoriert wird.<br />
Da durch die zunehmende Zersiedlung der Landschaft<br />
die Lebensräume immer kleiner werden, trifft man<br />
diese Schildkröte heute in Frankreich nur noch in einem<br />
schmalen Dreieck zwischen Hyères, Fréjus und Draguignan<br />
im südfranzösischen Departement Var sowie an den<br />
Küsten Korsikas an. Nach Expertenmeinung ist die Population<br />
im Pays des Maures im Umkreis von Le Cannetdes-Maures,<br />
Les Mayons, Vidauban und Collobrières am<br />
größten.<br />
48 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
In dieser Gegend ist auch ein großer Schildkrötenliebhaber<br />
und einer der größten Experten auf diesem Gebiet<br />
aktiv: Bernard Devaux. Der Naturschützer setzt sich seit<br />
langem für den Schutz dieser bedrohten Spezies ein. Die<br />
Anfänge seines Engagements reichen bis in die 1980er-<br />
Jahre zurück. Damals drehte Bernard Devaux Filme über<br />
Schlangen. Dabei entdeckte er eine Doktorarbeit über<br />
Schildkröten. Das Thema fesselte ihn so sehr, dass er mit<br />
dem Verfasser der Arbeit Kontakt aufnahm und sich mit<br />
ihm anfreundete. 1986 gründeten beide eine Schutzstation<br />
für Schildkröten, die « Station d’Observation et de Protection<br />
des Tortues et de leurs Milieux », kurz SOPTOM.<br />
Die Einrichtung sollte für das Überleben dieser letzten<br />
wilden Schildkrötenart auf französischem Boden sorgen.<br />
Zwei Jahre später, 1988, eröffneten sie in Gonfaron am<br />
Fuße des Massif des Maures, also inmitten des Lebensgebietes<br />
der Schildkröten im Departement Var, ein « Village<br />
des Tortues », ein Schildkrötendorf. Es handelt sich dabei<br />
um einen für Besucher offenen Ort, der die Öffentlichkeit<br />
für diese Tiere und deren Überleben sensibilisieren soll,<br />
wo aber auch die Schildkröten erforscht und kranke Tiere<br />
behandelt werden.<br />
In all den Jahren seit dem Beginn dieser Arbeit hat<br />
Bernard Devaux seine Leidenschaft für Schildkröten<br />
nicht verloren. Sobald er von den Reptilien spricht, glänzen<br />
seine Augen. « Man muss sich klar machen, dass die<br />
Schildkröte das älteste Wirbeltier auf der Erde ist. Die<br />
Schildkröte existiert seit 230 Millionen Jahren! », berichtet<br />
er völlig begeistert. « Außerdem ist es eine absolut<br />
friedliche Tierart. Schildkröten kennen keine Aggressivität,<br />
obwohl einige große Exemplare, die 300 Kilogramm<br />
oder mehr wiegen, mit ihren Pfoten theoretisch Menschen<br />
ohne Probleme angreifen könnten. » Besonders ärgert sich<br />
der Tierliebhaber darüber, dass diese Tierart, die so viel<br />
überlebt hat, nun durch den Menschen vom Aussterben<br />
bedroht ist: « Dagegen müssen wir kämpfen! »<br />
Jeden Tag läuft Bernard Devaux die Alleen seines<br />
« Dorfes » entlang. In großen Gehegen nehmen die<br />
Schildkröten ein Sonnenbad. Insgesamt leben 1.600 Tiere<br />
in der Anlage, die aus der ganzen Welt kommen, denn<br />
in der Station leben nicht nur Exemplare, die hier heimisch<br />
sind. Doch trotz der hohen Anzahl wird jede einzelne<br />
Schildkröte liebevoll umsorgt. Sieben permanente<br />
Mitarbeiter und rund 120 Freiwillige und Forscher, die<br />
ebenfalls von überall auf der Welt herkommen, kümmern<br />
sich darum.<br />
Um genügend Mithelfer muss sich die Station nicht<br />
sorgen. Für viele Tierliebhaber ist Gonfaron inzwischen<br />
so etwas wie die Hauptstadt der Schildkröten geworden.<br />
« Wir haben uns ein gutes Image erarbeitet », sagt Bernard<br />
Devaux, wenn man ihn nach seiner Rekrutierungsstrategie<br />
fragt. « Wir waren damals Wegbereiter. Unsere Idee,<br />
mit diesem Dorf die Öffentlichkeit für die Bedürfnisse<br />
der Schildkröten zu sensibilisieren und durch den Verkauf<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 49
UNTERWEGS IN FRANKREICH Gonfaron<br />
Links: In der Klinik<br />
der Station werden<br />
pro Jahr rund<br />
300 Patienten<br />
behandelt. Rechts:<br />
Bernard Devaux.<br />
Rechte Seite: Eine<br />
frisch verarztete<br />
Schildkröte.<br />
von Eintrittskarten gleichzeitig Gelder für notwendige<br />
Projekte zu sammeln, war damals neu. »<br />
Wenn man sich in dem Schildkrötendorf umschaut,<br />
wird einem schnell klar, dass eine solche Station einen<br />
gewissen Finanzbedarf hat. Allein der Unterhalt der zwei<br />
Hektar großen Fläche kostet Geld. Das Gelände wurde<br />
der Station von der Gemeinde übertragen. Bernard Devaux<br />
weiß das sehr zu schätzen. « Niemals hätten wir uns<br />
ein solches Grundstück an dieser Stelle leisten können »,<br />
gibt er offen zu.<br />
Ein glücklicher Umstand ist dabei, dass auch das weitere<br />
Umfeld geschützt ist. Das Naturreservat des Massif<br />
des Maures, in dem sich die Station befindet, umfasst<br />
insgesamt 5.<strong>50</strong>0 Hektar. Im Schildkrötendorf sind deshalb<br />
aus Naturschutzgründen feste Bauten untersagt. Das<br />
macht die Arbeit manchmal zwar komplizierter, doch<br />
Bernard Devaux und sein Team akzeptieren diese Einschränkung<br />
gerne. Es ist ein Preis, den sie gerne zahlen,<br />
um mitten im Lebensraum der Schildkröten zu sein.<br />
Durch die Arbeit der Station weiß man, dass um die<br />
80.000 Schildkröten in der Gegend leben sollen. Dies<br />
hört sich auf den ersten Blick viel an. Wissenschaftler wissen<br />
aber, dass es zu wenige für den Arterhalt sind, da sich<br />
die Tiere zu selten begegnen, um sich fortzupflanzen.<br />
Das Schildkrötendorf erforscht aber nicht nur den<br />
umliegenden Lebensraum der Schildkröten. Es setzt<br />
sich auch aktiv für dessen Erhalt ein. Zusammen mit<br />
anderen Umweltschutzorganisationen kämpft man gegen<br />
die Zerstörung vorhandener Naturräume. « Seitdem<br />
es uns gibt, konnten wir den Bau von zwei Golfplätzen<br />
und die Ausweisung eines Gewerbegebietes verhindern »,<br />
erzählt Bernard Devaux mit Stolz. Dabei ist der Schildkrötenliebhaber<br />
alles andere als ein verträumter Idealist.<br />
Er weiß, wie wichtig die touristische und wirtschaftliche<br />
Entwicklung seiner Heimat ist. Er selbst trägt sogar<br />
dazu bei, denn seine Station ist zu einer der wichtigsten<br />
Sehenswürdigkeiten der Gegend und einer der meist besuchten<br />
Attraktionen im Departement geworden.<br />
Die stärkste Bedrohung für den Lebensraum der<br />
Schildkröten ist unverändert die zunehmende Urbanisierung<br />
und Zersiedlung der Gegend. Doch das ist nicht das<br />
einzige Problem. Die Sache ist viel komplexer. So bedrohen<br />
die häufig vorkommenden Waldbrände in der Region<br />
nicht nur Menschen, sondern auch die Reptilien. Aber<br />
auch wenn es nicht brennt, ist dies nicht unbedingt positiv<br />
für die Schildkröten.<br />
Viele Maßnahmen, die zum Schutz gegen Waldbrände<br />
ergriffen werden, schaden den Reptilien ebenfalls. Mit der<br />
Zerstörung des Unterholzes, was im Kampf gegen Waldbrände<br />
notwendig ist, vernichtet man wichtige Rückzugsräume<br />
und Verstecke der Schildkröten. Außerdem<br />
werden sie bei den Arbeiten zur Vorbeugung von Feuern<br />
versehentlich getötet oder verletzt. Es ist deshalb nicht<br />
einfach, das richtige Verhältnis zwischen dem Schutz gegen<br />
Waldbrände, die für die Umwelt ebenfalls schädlich<br />
sind, also bekämpft werden müssen, und dem Schutz der<br />
Lebensräume der Schildkröten zu finden.<br />
Zu diesem Problem kommen weitere: Gerade junge<br />
<strong>50</strong> · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Schildkröten bis zum Alter von fünf, sechs Jahren haben<br />
noch natürliche Feinde, etwa Füchse, Elstern oder andere<br />
Greifvögel. Manche Schildkröten werden von Traktoren<br />
oder Autos überfahren. Sogar durch Rasenmäher passieren<br />
Unfälle. Außerdem sammeln einige Menschen, wenn<br />
sie in freier Natur auf eine Schildkröte stoßen, das Tier<br />
einfach ein. Eine Plage, gegen die das Schildkrötendorf<br />
seit langem kämpft.<br />
Ein wichtiger und einer der interessantesten Bestandteile<br />
des Schildkrötendorfes ist eine Klinik für verletzte<br />
Tiere. Gerade Kinder lieben es, den Tierpflegern bei ihrer<br />
Arbeit zuzuschauen. In die Klinik kommen Schildkröten,<br />
die unter einen Rasenmäher geraten sind oder von einem<br />
Hund angegriffen wurden. « Wir haben um die 300 Patienten<br />
pro Jahr », erklärt Bernard Devaux. In Gonfaron hat<br />
man sogar eine Art Schönheitschirurgie für Schildkröten<br />
erfunden. Mit Polyester kann man einen beschädigten<br />
Panzer ausbessern. Der Vorteil: Nach zwei, drei Jahren,<br />
wenn alles verheilt ist, löst sich die Prothese von alleine<br />
ab. Eine Methode, die inzwischen weltweit kopiert wird.<br />
Im Schildkrötendorf geht es darüber hinaus um Aufklärung.<br />
Dies zeigt sich auch an den vielen Informationstafeln<br />
entlang der Wege. Auch auf Deutsch wird auf diesen<br />
Schildern der Besucher an die Hand genommen, insbesondere<br />
Kinder sollen möglichst viel über diese Reptilien<br />
lernen. So erfährt man zum Beispiel, dass – selbst wenn<br />
es oft anders heißt – Schildkröten nicht gerne eingesperrt<br />
sind. Die Tiere brauchen Freiheit. Ebenso ist die weit verbreitete<br />
Annahme falsch, dass man einer auf dem Panzer<br />
liegenden Schildkröte helfen soll. Eine umgekippte Schildkröte<br />
schafft es von ganz alleine, wieder auf die Pfoten zu<br />
kommen. Ohnehin soll man Schildkröten nicht anfassen.<br />
Als Besucher kann man im Schildkrötendorf frei herumlaufen.<br />
Oftmals sind die Wege auf Stelzen angelegt,<br />
damit die Tiere und die Landschaft geschützt werden.<br />
Ob eine Schildkröte in einem Gehege unter freiem Himmel<br />
oder einem Gewächshaus lebt, hängt von der Art ab.<br />
Eine sehr beliebte Zeit bei Besuchern und natürlich eine<br />
wichtige Periode für das Team der Station ist Mai bis Juli,<br />
wenn Eiablagezeit ist. Die ersten Jungen schlüpfen Anfang<br />
September. Durch die Wiedereingliederung junger<br />
Schildkröten in die freie Natur können lokale Populationen<br />
gestärkt werden. Man setzt die Tiere sowohl im<br />
Massif des Maures als auch in anderen Gegenden wie der<br />
Ile du Levant aus. Letztes Jahr wurden zudem rund <strong>50</strong><br />
Schildkröten in freier Natur mit einem Sender ausgestattet.<br />
Dadurch kann die Forschungsstation das Leben der<br />
Tiere besser verfolgen. Das alles findet im Rahmen des<br />
europäischen Programms LIFE statt.<br />
Durch den Mut und das Engagement von Bernard<br />
Devaux und seinem Team kann vielleicht verhindert<br />
werden, dass die Testudo hermanni hermanni Gmelin eines<br />
Tages ganz aus dem Departement Var verschwindet. Das<br />
Schildkrötendorf leistet dafür jedenfalls einen wichtigen<br />
Beitrag. Mit einem Besuch unterstützt man diese wertvolle<br />
Arbeit. So lässt sich Spaß und Nutzen miteinander<br />
verbinden. Ein Tourismus, der nachhaltiger nicht sein<br />
könnte.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 51
Limoges<br />
UNTERWEGS IN FRANKREICH Gonfaron<br />
A89/E70<br />
Clermont-<br />
Ferrand<br />
A75/E11<br />
le Mont-Dore<br />
Puy de Dôme<br />
A72/E70<br />
Lyon<br />
St.-Etienne<br />
A43/E70<br />
Chambéry<br />
A89/E70<br />
Périgueux<br />
Tulle<br />
<br />
Aus den meisten Brive-la-Gaillarde<br />
Gegenden Deutschlands,<br />
Österreich und der Schweiz<br />
Beaulieu-sur-Dordogne<br />
führt der kürzeste Weg an Aurillac die westliche<br />
Côte Sarlat-le-Canéda d’Azur und de ren Hinter<br />
land über Nord italien. Al ter na tiv<br />
ge langt man über das Rhône-Tal<br />
dort hin. Gon fa ron liegt am nörd lichen<br />
Rand des Massif des Mau res unweit<br />
der Autobahn A57 von Tou lon in<br />
Richt ung Nizza, die man an der Ausfahrt<br />
<strong>Nr</strong>. 11 verlässt. Von dort geht es<br />
über die D97 direkt nach Gon fa ron.<br />
Gonfaron …<br />
… Berlin 1.<strong>50</strong>0 km … Hamburg 1.554 km<br />
Toulouse<br />
… Köln 1.093 km … München 916 km<br />
… Wien 1.247 km … Zürich 700 km<br />
Der nächste Flughafen ist in Toulon. Narbonne<br />
Di rekt flüge aus Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz nach<br />
A81/E80<br />
Limoux<br />
Toulon<br />
France<br />
gibt es nicht. Air France bindet die Hafen<br />
stadt über Paris an den deutschsprach<br />
igen Raum an. Alter na tiv bieten<br />
sich die Flughäfen von Nizza<br />
Perpignan<br />
und<br />
Andorra<br />
Céret<br />
Mar seille an, die über Nonstop-Flüge<br />
aus dem deutsch sprachigen Raum<br />
ver fügen.<br />
Valence<br />
Es gibt keine direkten Zugverbin dungen<br />
aus dem deutschsprachigen<br />
Crest<br />
A7/E15<br />
Raum an die Côte d’Azur. Von Frankfurt<br />
a.M. verkehrt aber ein TGV über<br />
Mann heim, Karlsruhe und Baden-Baden<br />
nach Marseille. Von Mar seille er-Orangreicht<br />
man Gonfaron mit ein mal igem<br />
A9/E15<br />
Um A75/E11 steigen.<br />
Avignon<br />
Nîmes<br />
www.villagetortues.com A54/E805<br />
Lodève<br />
Arles<br />
Le village Montpellier des tortues<br />
A9/E15<br />
Quartier Les Plaines<br />
Bézier<br />
83590 Gonfaron<br />
Telefon: +33 (0)4 94 78 26 41<br />
Täglich 9.00 – 19.00 Uhr<br />
A9/E15(im Winter bis 18.00 Uhr)<br />
10,00 Euro, ermäßigt 6,00 Euro<br />
Collioure<br />
A49/E713 Grenoble<br />
Briançon<br />
Die<br />
Saillans<br />
Gap<br />
A51/E712<br />
Apt<br />
France<br />
Italien<br />
National de Prot-Cros, der gleichzeitig der älteste maritime<br />
Nationalpark Europas ist und sich über 700 Hektar Land und 1.300<br />
Hektar Wasser erstreckt. Dank dieses Status wird die Ile de Port-<br />
Cros besonders überwacht und geschützt, was sie bis heute trotz<br />
des Massentourismus entlang der Mittelmeerküste zu einem ganz<br />
besonderen Naturparadies macht.<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39<br />
Bormes-les-Mimosas: Wo Blumen wie Königinnen<br />
verehrt werden<br />
Bormes-les-Mimosas im südfranzösischen<br />
Departement Var ist einen Abstecher wert,<br />
denn der wenig bekannte Ort besitzt einen<br />
ganz besonderen Charme. Schon der<br />
Name klingt märchenhaft und erinnert an<br />
ein typisches Gewächs der Côte d‘Azur, die<br />
Mimose. Im deutschsprachigen Raum ist der Strauch jedoch eher<br />
als Akazie bekannt, denn als Mimose bezeichnet man hier die<br />
empfindlichen Pflanzen, die bei Berührung die Blätter hängen<br />
lassen. Menschen, Blumen und Blüten – das ergibt in Bormes eine<br />
einzigartige Symbiose. Darüber hinaus lohnt sich ein Bummel<br />
durch die kühlen, engen Gassen des mittelalterlichen Dorfes oder<br />
an einen der nahegelegenen, feinen Sandstrände.<br />
A7/E15<br />
Nice<br />
Aix-en-<br />
Cannes<br />
Provence<br />
A8/E80<br />
A8/E80<br />
A55 A52<br />
A57<br />
Marseille A<strong>50</strong><br />
Toulon<br />
Gonfaron<br />
AP7/E15<br />
Spanien LESETIPPS FÜR AUSFLÜGE IN DIE UMGEBUNG<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 36<br />
Domaine du Rayol: Die Geschichte eines<br />
ungewöhnlichen Parks<br />
Die Domaine du Rayol ist ein<br />
ganz besonderer Park, wie er<br />
an der Mittelmeerküste, wo die<br />
Immobilienentwickler einen unersättlichen<br />
Appetit auf Grundstücke haben, nur noch<br />
selten zu finden ist. Zwischen Le Lavandou und Cavalaire-sur-Mer,<br />
rund 20 Kilometer von Saint-Tropez entfernt gelegen, beherbergt<br />
der Garten Pflanzen aus Gegenden der ganzen Welt, in denen<br />
die klimatischen Bedingungen ähnlich der dieser Küste sind. Eine<br />
Reise durch mediterrane Landschaften auf einer Fläche von 20<br />
Hektar.<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 38<br />
Ile de Port-Cros: Kleine Trauminsel im Mittelmeer<br />
Die Ile de Port-Cros im Departement Var gehört<br />
zusammen mit den Schwesterinseln Ile<br />
de Bagaud, Ile du Levant und Ile de<br />
Porquerolles zum Archipel der Iles d‘Hyères.<br />
Seit 1963 beheimatet sie einen der ältesten<br />
Nationalparks des Landes, den Parc<br />
INFORMATIONEN ZUR BESTELLUNG DIESER UND ANDERER AUSGABEN FINDEN SIE AUF SEITE 90.<br />
52 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Frankreich digital erleben!<br />
Ab sofort können Sie das aktuelle Heft sowie ältere Ausgaben<br />
von Frankreich erleben auch in digitalisierter Form lesen. Erhältlich ist<br />
das Angebot für das iPad über den Kiosk von Apple oder im Internet<br />
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UNTERWEGS IN FRANKREICH La Grande-Motte<br />
RetrochiC<br />
LA GRANDE-MOTTE<br />
MittelmeeR<br />
AM<br />
Von vielen als Bausünde verschrien, ist La Grande-Motte südöstlich von Montpellier<br />
einer der wichtigsten Ferienorte entlang der Mittelmeerküste von Languedoc-Roussillon.<br />
Auf einer schmalen Landzunge zwischen Lagune und Meer gelegen, wurde der<br />
Urlaubsort auf dem Reißbrett geplant und ab Ende der 1960er-Jahre verwirklicht.<br />
Ist die Betonarchitektur aus der Epoche wirklich so hässlich, wie einige meinen?<br />
Ein Besuch vor Ort.<br />
54 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 55
UNTERWEGS IN FRANKREICH La Grande-Motte<br />
Als ich mich auf den Weg nach La Grande-Motte<br />
mache, bin ich mir nicht sicher, ob ich mich auf<br />
den Tag freuen oder mich lieber für diesen Reportageauftrag<br />
bemitleiden soll. Das meiste, was man über<br />
diesen Urlaubsort an der Mittelmeerküste liest, hört sich<br />
eher grausam an. Seit es diesen Ende der 1960er-Jahre<br />
künstlich geschaffenen Ferienort gibt, muss er sich mit<br />
einem nicht gerade schmeichelhaften Image herumschlagen.<br />
Schon im September 1970 berichtete der Spiegel unter<br />
der Schlagzeile « Besser woanders », dass der touristische<br />
Ausbau der Küste des Languedoc-Roussillon, wovon<br />
La Grande-Motte eines der zentralen Kernstücke war,<br />
ein Reinfall sei. Die Zeit stellte im Dezember 1987 fest:<br />
« La Grande-Motte wirkt wie ein Berg von aufgetürmten<br />
Schuhkartons, nur dass in den Kästen Menschen leben<br />
müssen ». 1998 formulierte es die Wochenzeitung sogar<br />
noch drastischer und riet eindeutig von einem Besuch ab:<br />
« Die Bausünden in dem Badeort muss man sich nicht unbedingt<br />
ansehen. »<br />
Die Liste negativer Schlagzeilen ließe sich fast beliebig<br />
lange fortsetzen und auch auf die Berichterstattung<br />
aus anderen Jahren und anderen Ländern ausdehnen.<br />
Egal, ob es um die deutschsprachigen Medien geht oder<br />
um Presseartikel aus Frankreich, Großbritannien oder<br />
anderswo, das Resümee ist meist ähnlich: Die Existenz<br />
von La Grande-Motte ist zwar ein Fakt, man muss die<br />
Ansammlung der Betonpyramiden aber nicht unbedingt<br />
besichtigen. Der Ferienort teilt damit das Schicksal anderer<br />
Urlaubsorte an der französischen und spanischen Mittelmeerküste,<br />
die aus dem Erdboden gestampft wurden,<br />
als der Massentourismus das Laufen lernte und man noch<br />
an die Ästhetik von Beton als Baumaterial glaubte.<br />
Man kann nicht behaupten, dass die Väter von La<br />
Grande-Motte dem Ferienort absichtlich die Last dieses<br />
zweifelhaften Images mit auf den Weg geben wollten.<br />
Die Architektur und das Konzept von La Grande-Motte<br />
entsprachen dem damaligen Zeitgeist. Sie galten sogar als<br />
visionär. Es ging nicht nur um Urlaub, sondern auch um<br />
ein wirtschaftliches und soziales Projekt.<br />
Denn damals, in den 1960er- und 1970er-Jahren, war<br />
Languedoc-Roussillon eine arme Gegend. 23 Prozent der<br />
örtlichen Bevölkerung lebten noch von der Landwirtschaft,<br />
gegenüber 16 Prozent im Landesdurchschnitt.<br />
Während die weiter östlich gelegene Côte d’Azur schon<br />
auf eine lange Tradition als Urlaubsziel zurückblicken<br />
konnte, mit der damit verbundenen Prosperität der örtlichen<br />
Tourismusindustrie, und auch Spaniens Mittelmeerküste<br />
immer mehr von sonnenhungrigen Urlaubern<br />
aus Mittel- und Nordeuropa entdeckt wurde, war die<br />
Mittelmeerküste des Languedoc-Roussillon eine sumpfige<br />
Landschaft, in der sich nur Mücken wohlfühlten. Der<br />
Tourismus existierte quasi nicht.<br />
Die französische Regierung in Paris wollte sich mit<br />
diesem Umstand nicht länger abfinden. Anstatt bis nach<br />
Spanien zu fahren, sollten die Touristen aus den kälteren<br />
Gegenden Europas schon auf französischem Boden<br />
haltmachen. 1963 wurde deshalb eine interministerielle<br />
Kommission eingesetzt, die sich zwei Jahre lang mit der<br />
Planung für eine touristische Nutzung des Küstenabschnitts<br />
zwischen der Rhône-Mündung und den Pyrenäen<br />
beschäftigte.<br />
Das Ergebnis: Insgesamt 700.000 Ferienbetten, verteilt<br />
auf sechs Ferienorte, darunter La Grande-Motte<br />
als Pilotprojekt, sollten einen neuen Wirtschaftsboom<br />
im Tourismussektor auslösen. Damit Spekulanten die<br />
ehrgeizigen Pläne nicht voreilig zunichte machten, hatte<br />
der Staat schon während der geheim gehaltenen Planungsphase<br />
großflächig Land angekauft. Für die lokale<br />
Bevölkerung sollten durch die neuen Ferienorte Arbeitsplätze<br />
entstehen. Man sprach hochtrabend von dem neuen<br />
« Florida Europas », wofür man sogar mit zweistelligem<br />
Millionenaufwand die Mücken und andere Insekten aus<br />
den Sümpfen vertrieb. Nichts sollte das Urlaubsglück im<br />
neuen Ferienparadies stören.<br />
Zwar kamen schon während der Realisierungsphase<br />
einige Zweifel auf, insbesondere ob die gesteckten wirtschaftlichen<br />
Ziele überhaupt realistisch wären, doch insgesamt<br />
stellte niemand ernsthaft diesen pharaonischen<br />
Umbau der westlichen französischen Mittelmeerküste in-<br />
56 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
frage. Der damalige Staatspräsident, Georges Pompidou, verkündete<br />
sogar, dass er für einen Abschluss der Arbeiten garantieren<br />
würde. Schließlich sollte die Urlaubswelt revolutioniert werden.<br />
Frankreich fand seine Pläne für die Küste avantgardistisch.<br />
Für den Bau von La Grande-Motte war der 1924 geborene<br />
und 2002 verstorbene Architekt Jean Balladur verantwortlich.<br />
Er war der Cousin von Edouard Balladur, dem späteren Premierminister<br />
Frankreichs. Er kannte sowohl Charles de Gaulle als<br />
auch Georges Pompidou gut. Außerdem war Jean Balladur ein<br />
Freund von Jean-Paul Sartre. In seiner Anfangszeit als Architekt<br />
hat er ein kurzes Praktikum bei Le Corbusier absolviert.<br />
Für La Grande-Motte ließ sich Jean Balladur von den Pyramiden<br />
Mexikos sowie dem chinesischen Yin-und-Yang-Prinzip<br />
inspirieren. Er wollte Unterkünfte schaffen, die im Dienste der<br />
Menschen stehen. Praktisch aufgeteilte Wohnungen, die lichtdurchflutet<br />
sind und den Blick aufs Meer und ins Hinterland<br />
freigeben. Seinen Auftrag verstand er dabei als allumfassend. Es<br />
ging ihm um die Schaffung einer vollwertigen Stadt – so wie<br />
es Oscar Niemeyer beispielsweise mit dem Entwurf von Brasilia<br />
vorgemacht hatte. Noch heute nennen die Marketingverantwortlichen<br />
von La Grande-Motte den Namen ihres Ferienortes<br />
gerne in einem Atemzug mit der brasilianischen Hauptstadt<br />
oder dem von Le Corbusier gestalteten indischen Chandigarh.<br />
Ganz bewusst wollte Jean Balladur keinen Abklatsch des<br />
traditionellen Seebades, bei dem ein Luxushotel, eine Thermalanlage<br />
oder ein Kasino als herrschaftlicher Mittelpunkt dient<br />
und wo eine Promenade gut situierten Urlaubern das Spiel vom<br />
Sehen und Gesehen werden ermöglicht. Ihm ging es nicht um<br />
Mondänität, sondern um einen Ferienort für die breite Masse.<br />
Er wollte einen unprätentiösen Ort schaffen. Praktische Aspekte<br />
standen im Vordergrund. Es ging um den Strand, Sportflächen,<br />
das Vergnügen am Abend. Es sollte eine demokratische Architektur<br />
sein.<br />
Was wird mich also erwarten an diesem Ort, der einst als<br />
große Vision gestartet ist, den heute aber viele vorschnell als<br />
hässlich abstempeln? Auf den ersten Metern hinter dem Ortseingangsschild<br />
wirkt La Grande-Motte nicht viel anders als andere<br />
Ferienorte entlang der Küste. Von der Landstraße führt ein<br />
breiter Boulevard ins Herz des Ortes. Zahlreiche Straßenbäume<br />
verströmen das Gefühl einer Gartenstadt. Da ich nicht in der<br />
Hochsaison Juli und August hier bin, bleibt auch der Verkehr<br />
überschaubar.<br />
Dann dauert es nicht mehr lange und an der Seite der Straße<br />
tauchen die ersten pyramidenförmigen Bauten von Jean Balladur<br />
auf. Kurz danach bin ich auch schon am großen Jachthafen des<br />
Ortes, der im Juli 1967 eingeweiht wurde. Ich stelle mein Auto<br />
ab und stehe auf der Promenade, die den Jachthafen umgibt. Da<br />
bin ich, im Epizentrum eines Ferienparadieses, dem niemand<br />
indifferent gegenübersteht, und staune.<br />
La Grande-Motte ist so ganz anders, als ich es mir nach der<br />
Lektüre diverser Artikel und vieler Reiseführer zur Vorbereitung<br />
vorgestellt habe. Natürlich fällt die Betonarchitektur der 1960erund<br />
1970er-Jahre sofort auf. Doch die Gestaltung der Fassaden ist<br />
so verspielt und klar zugleich, dass die Häuser alles andere als abschreckend<br />
wirken. Hinzu kommt, dass alles sehr gepflegt wirkt,<br />
gar nicht so in die Jahre gekommen, wie ich es befürchtet habe.<br />
Design und Architektur<br />
fürs 21. Jahrhundert<br />
La Grande-Motte ist nicht nur ein Museum für<br />
die Architektur aus dem letzten Drittel des 20.<br />
Jahrhunderts. Es ist auch ein Ort, der bis heute<br />
Designer und Architekten inspiriert. Ein Beispiel dafür<br />
ist das « Festival des Architectures Vives », das im<br />
benachbarten Montpellier dieses Jahr schon zum<br />
neunten Mal mit großem Erfolg veranstaltet wird und<br />
seit letztem Jahr auf La Grande-Motte ausgeweitet<br />
wurde. Es findet vom 11. bis 15. Juni in Montpellier<br />
und vom 21. bis 29. Juni in La Grande-Motte statt.<br />
Die Veranstaltung hat sich an beiden Orten zum Ziel<br />
gesetzt, Fragen der Architektur einer breiten Masse<br />
nahezubringen. Das Festival ist dabei nicht nur eine<br />
Plattform für junge Architekten, Landschaftsplaner<br />
und Designer, sondern will auch bestehende urbane<br />
Räume, die vielleicht weniger bekannt sind, öffnen<br />
und ins rechte Licht rücken.<br />
Ein weiteres Beispiel für die Kreativität « Made in La<br />
Grande-Motte » ist ein Projekt des Ferienortes mit<br />
dem Designmöbelhersteller OXYO. Gemeinsam<br />
hat man Designer gebeten, Formen der Architektur<br />
von La Grande-Motte aufzunehmen und diese<br />
für moderne Designmöbel neu zu interpretieren.<br />
Herausgekommen ist die nach eigenen Angaben<br />
erste Möbelserie, die durch eine Stadt inspiriert<br />
wurde. So gibt es beispielsweise eine Stehlampe,<br />
die sich an dem Design einer Straßenlampe<br />
orientiert, die einst von Jean Balladur für La<br />
Grande-Motte entworfen wurde. Eine weitere<br />
öffentliche Beleuchtung, die seit Jahren die Parks<br />
des Ferienortes erhellt, wurde als Modell für eine<br />
Schreibtisch- bzw. Tischlampe verwendet.<br />
Straßenpoller, die S-förmig Bürgersteige vor<br />
parkenden Autos schützen, werden als eine<br />
Bank aus Schaum und in bunten Farben<br />
neu interpretiert. Außerdem dienen<br />
sie als Mustervorlage für Teppiche.<br />
So beweisen das Design und die<br />
Architektur der 1960er- und<br />
1970er-Jahre in La Grande-<br />
Motte, dass sie auch im<br />
21. Jahrhundert noch<br />
topaktuell sind.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 57
UNTERWEGS IN FRANKREICH La Grande-Motte<br />
Doch neben diesen beiden bereits positiven Überraschungen<br />
bin ich vor allem davon fasziniert, wie einheitlich<br />
das Stadtbild erhalten geblieben ist. Ich fühle mich<br />
schlagartig in die 1960er- und 1970er-Jahre versetzt.<br />
Keine Billigarchitektur aus späteren Jahren verschandelt<br />
das Werk von Jean Balladur. Selten habe ich in einem<br />
Ferienort eine so einheitliche Atmosphäre und Architektur<br />
erlebt. Meistens gibt es in selbst gut erhaltenen Orten<br />
doch einen gewissen Stilmix. Hier fühle ich mich jedoch<br />
wie auf einer Zeitreise. Es fehlt nur noch, dass die weiblichen<br />
Gäste des Ortes im Minirock über die Promenade<br />
flanieren.<br />
Ich mache mich auf den Weg in Richtung Strand. Unterwegs<br />
komme ich an zahlreichen Restaurants vorbei, die<br />
die Kaianlagen säumen. Anders als die Gebäude haben<br />
sich die meisten einer modernen Designsprache verpflichtet.<br />
Es ist aber ein angenehmer Kontrast, der die Würde<br />
des Ortes trotzdem respektiert. Mir fällt zudem ein überwiegend<br />
gesittetes Publikum auf. La Grande-Motte hat<br />
nicht den Ballermann-Charakter, den man befürchten<br />
könnte.<br />
Eher im Gegenteil. Gerade wenn man die vielen, nicht<br />
gerade kleinen Jachten im Hafen oder die Preise auf den<br />
Speisekarten sieht, kann man sich fragen, ob La Grande-<br />
Motte nicht auf gewisse Weise gegen den Willen seines<br />
Erfinders zu einem Ort der zeitgenössischen Schickeria<br />
geworden ist. Mich erinnert der Urlaubsort jedenfalls<br />
mit jeder Stunde, die ich länger verweile, eher an eine Interpretation<br />
von Cannes oder Deauville im Gewand der<br />
1960er- und 1970er-Jahre als an ein billiges Massenurlaubsziel.<br />
Gerade in diesem Aspekt unterscheidet sich La<br />
Grande-Motte von manchen anderen Retortenorten aus<br />
dieser Epoche an der Mittelmeerküste, die heute definitiv<br />
ihre besseren Tage gesehen haben. La Grande-Motte<br />
wirkt dagegen zeitlos frisch.<br />
Am Strand selbst entdecke ich einen klassischen Ferienort.<br />
Aufblasbare Strandburgen erheitern den Nachwuchs,<br />
während es sich Mama und Papa unterm Sonnenschirm<br />
bequem machen oder im Meer schwimmen. Doch<br />
sobald ich mich wieder umdrehe, sehe ich diese lustigen<br />
pyramidenhaften Gebäude, die vielleicht an « aufgetürmte<br />
Schuhkartons » erinnern können, wie Die Zeit schrieb, die<br />
für mich trotzdem so gar nichts Abschreckendes haben.<br />
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Wohnungen hinter<br />
diesen Fassaden gut geschnitten sind und dass man als Bewohner<br />
von fast allen Etagen einen fantastischen Ausblick<br />
genießt. Außerdem hat das viele Grün in der Umgebung<br />
dem Beton längst seinen Schrecken genommen.<br />
Auch wenn jedes Jahr rund zwei Millionen Touristen<br />
nach La Grande-Motte reisen, so ist ein Stadtrundgang<br />
durch die weniger als 10.000 Dauereinwohner zählende<br />
Kommune recht bald zu Ende. Schließlich kommt man in<br />
den Ort zum Baden, Faulenzen oder Genießen und nicht<br />
wegen großer Sehenswürdigkeiten. Ich werde nicht meine<br />
Badehose auspacken, sondern es mir auf einer der Terrassen<br />
der Restaurants am Hafen bequem machen. Mein<br />
Jerome Arnaud,<br />
DIRECTEUR DE LA STATION<br />
Jérôme Arnaud ist <strong>50</strong> Jahre alt und wurde in der<br />
Umgebung von La Grande-Motte geboren. Seit<br />
2010 steht er an der Spitze des Ferienortes und<br />
vermarktet dessen Vorzüge mit Stolz. Wir sprachen<br />
mit ihm über seine Arbeit und seine Sichtweise auf<br />
La Grande-Motte.<br />
Monsieur Arnaud, ist es ein Glücksfall oder eine Strafe, an<br />
der Spitze eines Badeortes wie La Grande-Motte zu stehen?<br />
(lacht) Sie haben Recht, das Image von La Grande-<br />
Motte war lange Zeit katastrophal. Zunächst einmal, da<br />
die Errichtung des Ortes als vom Zentralstaat aufgezwungen<br />
empfunden wurde. Dann störten sich viele an der<br />
Architektur. Außerdem sah man über Jahre hinweg nur<br />
Bilder eines Ortes, der im Entstehen, der eine Baustelle<br />
mit viel Beton war. Es war notwendig, dass La Grande-<br />
Motte mit Leben gefüllt wurde, dass die gepflanzten Bäume<br />
wachsen konnten und alles fertiggestellt wurde. Heute<br />
verstehen die Menschen die Architektur von La Grande-<br />
Motte viel besser.<br />
58 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Oben und S. 54/55: Pyramidenförmige Apartmenthäuser bilden die Silhouette des Jachthafens von<br />
La Grande-Motte. S. 56: Zahlreiche Restaurants beleben den Ort. Für die Gestaltung der Fassaden<br />
wählte Jean Balladur vielfältige Formen, um keine Monotonie aufkommen zu lassen.<br />
Bei einem Besuch fällt auf, dass diese Architektur aus den<br />
1960er- und 1970er-Jahren als ein einheitliches Ensemble<br />
bewahrt werden konnte. Ist dies eines der Geheimnisse des heutigen<br />
Erfolges?<br />
La Grande-Motte hat sich stark verändert, aber die<br />
Architektur konnte in der Tat bewahrt werden. Sie ist<br />
für einen Badeort sehr außergewöhnlich. Damals waren<br />
kühne Visionen möglich. Außerdem ist vieles, was man<br />
damals als Konzept vorsah, bis heute aktuell. So plante<br />
man viele Parkplätze, damit die Besucher im Ort zu Fuß<br />
unterwegs sein konnten. Brücken sorgen dafür, dass sich<br />
Autofahrer und Flaneure nicht in die Quere kommen.<br />
Außerdem wollte man einen Ort mit kleinen Läden und<br />
nicht einen mit großen Supermärkten. Von Anfang an<br />
sollte La Grande-Motte eine grüne Stadt werden.<br />
Doch La Grande-Motte hat sich auch verändert. Es<br />
ist nicht mehr der Ferienort der 1960er- und 1970er-Jahre.<br />
Insbesondere die Besucher sind andere. Der Ort hat sich<br />
von einem Urlaubsort der bescheidenden Mittelschicht<br />
wegentwickelt und ist teuer geworden. So haben sich das<br />
Publikum und auch das Verhalten der Besucher im Laufe<br />
der Zeit verändert.<br />
Sie sprechen von kühnen Visionen in der Anfangszeit. Ist<br />
La Grande-Motte heute auch noch ein visionärer Ort?<br />
Die einstigen Erbauer von La Grande-Motte verwirklichten<br />
Utopien. Dieser Ansatz hat sich bis heute nicht<br />
verändert. In zwei Tagen halten wir zum Beispiel eine<br />
Pressekonferenz in Paris ab, auf der wir davon berichten<br />
werden, wie wir zusammen mit einem Designmöbelhersteller<br />
Designer gebeten haben, moderne Designmöbel zu<br />
erschaffen, die die Formensprache von La Grande-Motte<br />
aufgreifen.<br />
La Grande-Motte ist ein Ferienort mit zwei Dimensionen.<br />
Auf den ersten Blick ist es vor allem ein Zeugnis<br />
der Baukunst der 1960er- und 1970er-Jahre. Das ist schon<br />
viel. Der Ort ist ein Denkmal einer Epoche. Entweder<br />
man mag diese Architektur oder man hasst sie. Auf jeden<br />
Fall lässt einen La Grande-Motte nicht unberührt. Doch<br />
darüber hinaus ist La Grande-Motte bis heute ein Ort<br />
geblieben, der Kreativität erzeugt, der zu verrückten Projekten<br />
auffordert. Die Architektur fördert diese kreative<br />
Unruhe.<br />
Monsieur Arnaud, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 59
Cluny<br />
UNTERWEGS IN FRANKREICH La Grande-Motte<br />
Genève<br />
9/E70<br />
A71/E11<br />
Clermont-<br />
Ferrand<br />
A75/E11<br />
le Mont-Dore<br />
Narbonne<br />
A81/E80<br />
A9/E15<br />
Perpignan<br />
Magen knurrt und sehnt sich nach einem schmackhaften<br />
Salat. A72/E70<br />
Auf jeden Fall weiß ich nach Lyon diesem Rundgang, was<br />
Puy de Dôme<br />
ich von meinem Tag halten kann. Es gibt keinen Grund,<br />
A43/E70<br />
um Mitleid zu flehen. Es war ein Glücksfall, La Grande-<br />
Motte erkunden zu dürfen. St.-Etienne Auch wenn ich leichte Zweifel<br />
habe, ob der Ferienort noch seinem Auftrag als Ziel für die<br />
A75/E11<br />
Bézier<br />
Collioure<br />
Lodève<br />
Montpellier<br />
A9/E15<br />
Nîmes<br />
Valence<br />
A7/E15<br />
Orange<br />
A9/E15<br />
Avignon<br />
A54/E805<br />
Arles<br />
La Grande-Motte<br />
A49/E713<br />
Chambéry<br />
Grenoble<br />
Annecy<br />
Italien<br />
Briançon<br />
<br />
Aus Deutschland und der Schweiz<br />
Crest<br />
Dier reicht man La Grande-Motte über<br />
das Rhône-Tal und die Autobahn A9<br />
Saillans<br />
Gap<br />
(Orange-Perpignan), die man kurz<br />
hinter Nîmes an der Ausfahrt <strong>Nr</strong>. 26<br />
verlässt. Aus Österreich ist eine Anreise<br />
über Norditalien und entlang<br />
France<br />
der Côte d’Azur vorteilhafter. Von der<br />
A51/E712<br />
Autobahn führen die D6313 und D979<br />
Apt zum Ferienort.<br />
lier. Von dort erreicht man La Grande-<br />
A7/E15 La Grande-Motte …<br />
Aix-en-<br />
Cannes<br />
… Berlin 1.521 km … Hamburg 1.430 km<br />
Provence<br />
A8/E80<br />
… Köln 1.011 km … München 1.018 km<br />
A8/E80<br />
A55 … Wien A52 1.456 km … Zürich 707 km<br />
A57<br />
bescheidende Mittelschicht gerecht wird, so ist er architektonisch<br />
definitiv ein Volltreffer. Er passt mit seiner Architektur<br />
der touristischen Boomjahre des letzten Jahrhunderts<br />
perfekt zu dem heute allgemein beliebten Retrolook.<br />
La Grande-Motte ist so etwas wie der Mini oder der New<br />
Beetle der Seebäder. Altmodisch und topaktuell zugleich.<br />
Cooler kann ein Ferienort doch gar nicht sein, oder?<br />
Marseille A<strong>50</strong><br />
Der nächste Toulon Flughafen ist in Mont pellier.<br />
Ryanair verbindet Hahn mit Montpellier<br />
viermal pro Woche. Lufthansa sur-Mer<br />
Rayol-<br />
Canadel-<br />
fliegt bis zu zweimal wöchentlich von<br />
München in die Stadt. Weitere Direktflüge<br />
aus Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz in die Stadt be ste-<br />
Torino<br />
Nice<br />
hen nicht. Air France bietet aber täglich<br />
Flüge aus diversen Städten im<br />
deutsch sprachigen Raum via Paris<br />
nach Mont pellier an.<br />
La Grande-Motte ist nicht ans Eisenbahn<br />
netz angeschlossen. Der nächste<br />
Bahnhof (auch TGV) ist in Mont pel-<br />
Motte per Straßenbahn und Bus.<br />
www.lagrandemotte.com<br />
Office de Tourisme<br />
55, rue du Port<br />
34280 La Grande-Motte<br />
Telefon: +33 (0)4 67 56 42 00<br />
Festival des Architectures Vives<br />
www.festivaldesarchitecturesvives.com<br />
L‘Ile-Rousse<br />
Montpellier: 11. – 15.06.<strong>2014</strong><br />
Calvi<br />
La Grande-Motte: 21. – 29.06.<strong>2014</strong><br />
Roglian<br />
Erbalu<br />
Bastia<br />
Corte<br />
ien<br />
AP7/E15<br />
LESETIPPS FÜR AUSFLÜGE IN DIE UMGEBUNG<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 23<br />
Zentrum bis zum Meer führt, einem TGV, mit dem man in knapp<br />
Nîmes: Römische Baudenkmäler und mediterrane<br />
Lebensfreude<br />
dreieinhalb Stunden trotz der großen Entfernung in Paris Ajaccio ist, und<br />
einer sehr belebten Innenstadt kann die Hauptstadt der Region<br />
Als Nemausus wurde Nîmes einst unter<br />
Languedoc-Roussillon mit guten Argumenten punkten. Aber Sartène<br />
den alten Römern groß. Bis heute prägen andere Städte haben ebenfalls vielfältige Reize. Warum macht<br />
Bauten aus dieser Zeit das Stadtbild und<br />
die Stadt so viel von sich reden? Eine Spurensuche.<br />
gehören zu den Hauptsehenswürdigkeiten.<br />
Bonifacio<br />
Doch die rund 130.000 Einwohner zählende<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48<br />
Departementhauptstadt ist seitdem mitnichten ein verstaubtes<br />
Sète: Authentisch und definitiv südländisch<br />
Provinznest geworden. Ein Stadtrundgang.<br />
Frankreichs größter Mittelmeerfischerhafen<br />
ist ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber.<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 47<br />
« Venedig des Languedoc » wird die Stadt<br />
Montpellier: Ein Synonym für Dynamik<br />
we gen ihrer vielen Kanäle im Zentrum genannt.<br />
Jahr für Jahr erreicht Montpellier in Umfragen<br />
Sète ist südländischer als andere<br />
über die beliebtesten Städte der Franzosen<br />
fran zö sische Städte. Es ist eine Stadt, die das<br />
Spitzenpositionen. Mit mehr als 300 Sonnentagen<br />
bodenständige Leben hochhält und große Künstler her vor brachte.<br />
im Jahr, einem Fahrradweg, der vom Zu Besuch an einem Ort, der einen nicht gleichgültig<br />
lässt.<br />
Porto-V<br />
INFORMATIONEN ZUR BESTELLUNG DIESER UND ANDERER AUSGABEN FINDEN SIE AUF SEITE 90.<br />
60 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Montpellier<br />
• 01/<strong>2014</strong> • Office de tourisme de Montpellier • Photos : Fotolia - Beatriz Azorin - Marie Caroline<br />
Lucat - Lallemand, Wallis - A. Guiraud - Stylisme et bijoux : Soon et Sapsak Montpellier, Murat Paris
UNTERWEGS IN FRANKREICH Ile-de-France<br />
Ecouen<br />
EIN MUSEUM FÜR DIE RENAISSANCE<br />
Das Schloss von Ecouen im nördlichen Pariser<br />
Ballungsraum beherbergt seit 1969 das Nationale<br />
Museum der Renaissance und ist eines der schönsten<br />
Museen des Landes. Nicht nur das Schloss selbst ist<br />
ein Musterbeispiel der Renaissance, auch die gezeigten<br />
Exponate nehmen Bezug auf diese Epoche europäischer<br />
Hochkultur. Doch trotz dieser Verlockungen zieht es nur<br />
relativ wenige Touristen in den Ort. Dabei ist der Abstecher<br />
nach Ecouen ein empfehlenswertes Erlebnis und<br />
eine gute Ergänzung für jeden Parisbesuch.<br />
62 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 63
UNTERWEGS IN FRANKREICH Ile-de-France<br />
64 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Wenn man nur ein paar Tage in der französischen Hauptstadt<br />
verbringt, liegt es nicht gerade auf der Hand, einen Ausflug in<br />
den Norden der Metropole nach Ecouen zu unternehmen.<br />
Praktische Gründe sprechen für viele dagegen. Wenn man nicht mit<br />
dem eigenen Auto angereist ist, stellt sich der Weg nach Ecouen etwas<br />
umständlich dar. Gleichzeitig kann es aber ein spannendes kleines<br />
Abenteuer sein, die brodelnde Innenstadt von Paris für ein paar Stunden<br />
zu verlassen.<br />
Will man dies ausprobieren, muss man sich zur Gare du Nord begeben.<br />
Schon dieser Pariser Bahnhof allein lohnt eigentlich einen Besuch.<br />
Viel zu oft nimmt man solche Verkehrsknotenpunkte nicht richtig wahr.<br />
Das Bahnhofsgebäude ist ein wunderbar restauriertes Beispiel grandioser<br />
Architektur aus dem 19. Jahrhundert. Es steht heute unter Denkmalschutz.<br />
Die 23 Statuen auf dem Dach des Bahnhofs symbolisieren<br />
die wichtigsten Zielbahnhöfe, die man von der Gare du Nord erreichen<br />
kann. Die immensen Säulen in der Haupthalle wurden beim Bau des<br />
Gebäudes im Jahre 1862 extra aus Schottland nach Paris importiert.<br />
Eine halbe Million Reisende passieren die Gare du Nord jeden Tag.<br />
Der Bahnhof ist damit der größte des Landes und einer der frequentiertesten<br />
weltweit. Von hier aus verkehren Züge nach Lille, London,<br />
Brüssel, Amsterdam, Köln und in die nördlichen Vororte der Seine-<br />
Metropole. Darunter auch Ecouen. Seit einiger Zeit wurde die Verbindung<br />
in die etwas über 7.000 Einwohner zählende Gemeinde im<br />
Departement Val-d’Oise sogar verbessert, da jetzt komfortable Transilien-Züge<br />
zum Einsatz kommen. Nach lediglich 22 Minuten kommt<br />
man bereits am Bahnhof von Ecouen an.<br />
Von dort muss man allerdings noch in einen Bus umsteigen, um<br />
das Schloss zu erreichen. Oder man vertraut auf seine eigenen Füße<br />
und legt die Strecke per pedes zurück, wobei man durch einen schönen<br />
Wald kommt. Gerade bei herrlichem Wetter ist dies eine angenehme<br />
Abwechslung zur Steinwüste von Paris.<br />
Unterwegs wandelt man auf den Spuren der « Demoiselles de la<br />
Légion d’Honneur », die früher in den Wald kamen, um frische Luft<br />
zu schnappen. Der 82 Hektar große Forst war ganz früher das Jagdrevier<br />
des Schlosses von Ecouen. Bevor das komplette Anwesen von der<br />
Region Ile-de-France erworben wurde, befand es sich jedoch im Besitz<br />
der Ehrenlegion.<br />
Die Ehrenlegion übernimmt in Frankreich bis heute die Auszeichnung<br />
besonderer Verdienste und verleiht dazu Orden. Napoleon Bonaparte<br />
verlangte von der ehrwürdigen Institution aber auch, dass sie sich<br />
um die Erziehung von Waisenmädchen kümmerte, deren Eltern durch<br />
Kriege getötet wurden und deren Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern<br />
Träger eines Ordens der Ehrenlegion gewesen waren. Um diesen Auftrag<br />
zu erfüllen, erhielt die Ehrenlegion das Schloss von Ecouen und<br />
dessen Park.<br />
Das erste Mädchen wurde am 17. November 1897 aufgenommen.<br />
Nach Napoleons Wunsch sollten die Kinder vor allem zu Gläubigen<br />
und nicht zu Wissenden erzogen werden. Später eröffneten weitere<br />
Waisenhäuser dieser Art, unter anderem in Saint-Denis, das ebenfalls<br />
nördlich der Innenstadt von Paris liegt. 1881 mussten sich die Einrichtungen<br />
an die neue von Jules Ferry verabreichte Bildungspolitik<br />
anpassen, die laizistische Prinzipien für alle Lehranstalten im Land<br />
vorschrieb. Eine schwierige Umstellung für alle zuvor konfessionell<br />
geführten Bildungseinrichtungen. Seit 1920 wurde in den Schulen der<br />
Ehrenlegion das gleiche Programm wie in allen anderen französischen<br />
Schulen unterrichtet.<br />
Oben: Treppenhaus im Schloss.<br />
Zahlreiche Wandteppiche aus der<br />
Renaissance zieren die Wände. Links:<br />
Die Decke der Schlosskapelle mit den<br />
Wappen von Anne de Montmorency<br />
und seiner Frau Madeleine de<br />
Savoie. S. 62/63: Die Architektur des<br />
Schlosses gilt als Musterbeispiel der<br />
französischen Renaissance.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 65
UNTERWEGS IN FRANKREICH Ile-de-France<br />
Diverse Architekturdetails und<br />
Gegenstände verdeutlichen den<br />
Stil der Renaissance. Eine Kopie von<br />
Da Vincis Abendmahl gehört zu den<br />
wichtigsten Gemälden im Schloss.<br />
1962 mussten die Waisenmädchen der Ehrenlegion allerdings aus<br />
dem Schloss ausziehen. Der damalige Kulturminister André Malraux<br />
entschied, dass in dem royalen Anwesen das Nationale Museum<br />
der Renaissance eröffnen sollte. So konnte man wieder das in den<br />
Vordergrund stellen, was das Schloss seit jeher so besonders machte:<br />
der Renaissance-Stil seiner Architektur.<br />
Es war Anne de Montmorency – ein Mann, auch wenn es der<br />
Vorname anders vermuten lässt –, der den Palastbau 1538 in Auftrag<br />
gab. Als Konnetable und Minister unter François I. und Henri<br />
II. gehörte er zu den wenigen Privilegierten der damaligen Epoche,<br />
die reisen konnten. Verführt durch das, was er in Italien entdecken<br />
durfte, brachte er die Renaissance, die Europa im 15. und 16. Jahrhundert<br />
prägte, mit in seine Heimat. In dieser Zeit entstanden diverse<br />
herrschaftliche Anwesen wie in Ecouen, beispielsweise auch in<br />
Chantilly, Blois, Chambord und Fontainebleau. Nach dem klobigen<br />
Baustil des Mittelalters sorgte die Renaissance für eine architektonische<br />
und kulturelle Erneuerung. François I. spielte eine große Rolle<br />
dabei, dass sich dieser Stil in Frankreich ausbreiten konnte.<br />
Das Schloss von Ecouen gilt heute als eines der besten Beispiele<br />
der damaligen Epoche auf französischem Boden. Es ist vorbildlich<br />
restauriert und ein echtes Schmuckstück. Seine Architektur ist<br />
durchaus wehrhaft, was mit der Funktion seines Erbauers zu tun hat,<br />
und trotzdem voller Leichtigkeit. Im Inneren befinden sich diverse<br />
Säle und Räume, deren Prunk es locker mit den berühmtesten<br />
Schlössern des Loire-Tals auf sich nehmen kann. Auch die ausgestellten<br />
Möbel und Kunstwerke stehen ganz in der Tradition der<br />
Renaissance.<br />
Es handelt sich dabei meist um bedeutende Schenkungen oder<br />
Leihgaben. So erhielt das Schloss von Ecouen 1922 eine großzügige<br />
Schenkung vom Baron Salomon de Rothschild. Zu den Höhepunkten<br />
der Ausstellung gehört zudem eine Kopie von Leonardo da<br />
Vincis Abendmahl. Die königlichen Gemächer sind ebenfalls sehr<br />
sehenswert. Ebenso die « Salle du Roi » mit ihrem bombastischen<br />
Kamin.<br />
Es fällt nicht schwer, ein paar Stunden im Schloss und dessen<br />
Park zu verbringen. Bei dem ganzen Prunk, den man dabei sieht,<br />
sollte aber daran erinnert werden, dass in Ecouen auch ein düsteres<br />
Kapitel der französischen Geschichte stattfand. Am 2. Juni 1559<br />
unterzeichnete hier Henri II. das erste Edikt gegen die Protestanten<br />
im Land. Danach durfte jeder Protestant, der sich wehrte oder floh,<br />
exekutiert werden.<br />
Durch die Lage des Anwesens auf einem 1<strong>50</strong> Meter hohen Hügel<br />
hat man von der Terrasse des Schlosses einen schönen Ausblick.<br />
In der Ferne erkennt man die startenden und landenden Flugzeuge<br />
vom Flughafen Charles de Gaulle, der nur 15 Minuten Autominuten<br />
entfernt liegt. Die erhöhte Lage war auch der Grund, warum das<br />
Schloss von Ecouen am 12. Juli 1793 an einem Versuch mit optischen<br />
Telegrafenstationen beteiligt war.<br />
Wenn man wieder im Zug zurück in Richtung Pariser Innenstadt<br />
sitzt, erkennt man den Mut an, ausgerechnet in Ecouen das Nationale<br />
Museum der Renaissance angesiedelt zu haben. Gleichzeitig<br />
wird man aber zustimmen, dass das Schloss den perfekten Rahmen<br />
für ein solches Museum gibt. Außerdem bietet es einen gelungenen<br />
Anlass, einmal das oft zu Unrecht links liegen gelassen Umland von<br />
Paris zu erkunden.<br />
66 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
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Ecouen<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
PARIS<br />
Versailles<br />
A6/E15<br />
A5/E54<br />
A10/E5<br />
Sens<br />
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gibt es keine direkten Zug ver bindungen<br />
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Norden über die A1 (aus Nord deutschland)<br />
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erfolgt über die Gare du Nord in Paris.<br />
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Österreich Charleville-Mézières<br />
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Francilienne A34/E46 genannten Um gehungs-<br />
Musée national de la Renaissance<br />
schnellstraße N104 folgen. Sie ist über<br />
A26/E17<br />
die D316 mit Ecouen ver bunden.<br />
Reims<br />
Ecouen …<br />
A4/E<strong>50</strong><br />
… Berlin 1.042 km … Hamburg 886 km<br />
Epernay … Köln Châlons-en- 477 km … München 832 km<br />
Champagne<br />
… Wien 1.245 km … Zürich 616 km<br />
Der Flughafen Paris-CDG liegt nicht weit<br />
entfernt von Ecouen. Von allen groß -<br />
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Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 67<br />
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Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />
Liebe Leserin , lieber Leser,<br />
seit über acht Jahren schreiben wir für Sie über Frankreich.<br />
Uns ist wichtig, Sie noch besser kennenzulernen. Wir<br />
möchten wissen, was Sie an unserem Magazin schätzen und<br />
was Sie gerne verbessern würden. Nur wenn wir Sie besser<br />
kennen, können wir unser Angebot auf Ihre Wünsche ausrichten.<br />
Deshalb bitten wir Sie, sich ein paar Minuten Zeit zu<br />
nehmen und den Fragebogen auf der gegenüberliegenden<br />
Seite auszufüllen und uns zu schicken. Wenn Sie das<br />
Magazin nicht zerschneiden wollen, können Sie uns selbstverständlich<br />
auch eine Kopie des Fragebogens zusenden.<br />
Schon jetzt sind wir gespannt darauf, was Sie uns mitzuteilen<br />
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3. Wie gefallen Ihnen die einzelnen Rubriken von Frankreich erleben?<br />
sehr eher eher sehr lese ich<br />
gut gut schlecht schlecht nicht<br />
Unterwegs in Frankreich ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Frankreich heute ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Art de vivre ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
On en parle ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
On lit ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
On écoute ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
On regarde ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
On surfe ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Frankreichkalender ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Kulturschock ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Guéwen a testé ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
4. Wie bewerten Sie die Präsenz der folgenden Themenbereiche<br />
in Frankreich erleben?<br />
genau zu wenig zu<br />
richtig präsent präsent<br />
Städteportraits ❏ ❏ ❏<br />
Reportagen über<br />
Regionen ❏ ❏ ❏<br />
Rundtouren ❏ ❏ ❏<br />
Strandurlaub ❏ ❏ ❏<br />
Urlaub in den Bergen ❏ ❏ ❏<br />
Sehenswürdigkeiten ❏ ❏ ❏<br />
Museen ❏ ❏ ❏<br />
Wellness ❏ ❏ ❏<br />
Hotels ❏ ❏ ❏<br />
Wein ❏ ❏ ❏<br />
Gastronomie ❏ ❏ ❏<br />
Rezepte ❏ ❏ ❏<br />
Kunst/Kultur ❏ ❏ ❏<br />
Geschichte ❏ ❏ ❏<br />
Architektur ❏ ❏ ❏<br />
Politik ❏ ❏ ❏<br />
Wirtschaft ❏ ❏ ❏<br />
Gesellschaft ❏ ❏ ❏<br />
Interviews ❏ ❏ ❏<br />
Deutsch-französische<br />
Freundschaft ❏ ❏ ❏<br />
5. Welche Themenbereiche fehlen Ihnen in Frankreich erleben?<br />
6. Wie gefallen Ihnen im Allgemeinen unsere Titelblätter?<br />
❏ sehr gut ❏ eher gut ❏ eher schlecht ❏ sehr schlecht<br />
7. Wie gefällt Ihnen insgesamt die redaktionelle Qualität des Magazins?<br />
❏ sehr gut ❏ eher gut ❏ eher schlecht ❏ sehr schlecht<br />
8. Wie gefällt Ihnen das Layout?<br />
❏ sehr gut ❏ eher gut ❏ eher schlecht ❏ sehr schlecht<br />
9. Was würden Sie am Layout verbessern wollen?<br />
10. Wie intensiv lesen Sie Frankreich erleben?<br />
❏ Ich lese fast jeden Artikel.<br />
❏ Ich lese nur einige Artikel.<br />
Ich überfliege die Artikel nur kurz.<br />
❏<br />
11. Was geschieht mit den gelesenen Heften?<br />
❏ Ich sammle sie. ❏ Ich gebe sie weiter. ❏ Ich entsorge sie.<br />
12. Haben Sie schon einmal ältere Ausgaben nachbestellt?<br />
❏ ja ❏ nein<br />
13. Haben Sie ein Abonnement von Frankreich erleben?<br />
❏ ja ❏ nein<br />
14. Falls Sie kein Abonnement haben, was hindert Sie daran,<br />
ein Abonnement zu bestellen?<br />
15. Falls Sie Abonnent sind, wie zufrieden sind Sie mit unserem Abo-Service?<br />
❏ sehr zufrieden ❏ zufrieden ❏ unzufrieden ❏ sehr unzufrieden<br />
16. Haben Sie andere Zeitschriften abonniert?<br />
❏ ja ❏ nein<br />
17. Haben Sie schon einmal unsere Internetseite www.frankreicherleben.de besucht?<br />
❏ ja ❏ nein<br />
18. Könnten Sie sich vorstellen, das Magazin auf einem Tabletcomputer<br />
(z.B. iPad) zu lesen?<br />
❏ ja ❏ nein<br />
19. Wie oft waren Sie in den letzten 10 Jahren in Frankreich?<br />
❏ ein- bis zweimal<br />
❏ drei- bis fünfmal<br />
❏ sechs- bis zehnmal<br />
mehr als zehnmal<br />
❏<br />
20. Waren Sie in den letzten 12 Monaten in Frankreich?<br />
❏ ja, einmal ❏ ja, mehrmals ❏ nein<br />
21. Planen Sie eine Reise in den nächsten 12 Monaten nach Frankreich?<br />
❏ ja ❏ vielleicht ❏ nein<br />
ich möchte an der Verlosung<br />
teilnehmen. Der Coupon<br />
mit meiner Adresse wird<br />
vor der Auswertung des Fragebogens vom<br />
Verlag abgetrennt. Meine Antworten bleiben<br />
also garantiert anonym.<br />
Vorname / Name<br />
Straße<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Land<br />
E-Mail-Adresse<br />
Telefonnummer
22. Aus welchen Gründen fahren Sie nach Frankreich?<br />
❏ um dort Urlaubstage zu verbringen<br />
❏ um Freunde oder Verwandte zu treffen<br />
❏ um ins eigene Ferienhaus zu fahren<br />
❏ aus geschäftlichen Gründen<br />
andere Gründe und zwar<br />
❏<br />
23. Welche Regionen in Frankreich mögen Sie am liebsten (bis zu 3 Nennungen)?<br />
27. Wie nützlich finden Sie die Reiseinformationen am Ende einer Reportage?<br />
❏ sehr nützlich<br />
❏ weniger nützlich<br />
Ich könnte darauf verzichten.<br />
❏<br />
28. Welche Aussagen treffen auf Sie zu (Mehrfachnennungen möglich)?<br />
❏ Ich kaufe gerne französische Produkte.<br />
❏ Ich mag den französischen Lebensstil.<br />
❏ Ich interessiere mich für französische Kultur.<br />
❏ Ich interessiere mich für die französische Sprache.<br />
Frankreich ist für mich ein erstklassiges Reiseland.<br />
❏<br />
29. Ihr Geschlecht<br />
❏ männlich<br />
❏ weiblich<br />
24. Welche französischen Städte mögen Sie am liebsten (bis zu 3 Nennungen)?<br />
25. Wie bewerten Sie die Präsenz der folgenden Gegenden im Magazin?<br />
genau zu wenig zu<br />
richtig präsent präsent<br />
Paris ❏ ❏ ❏<br />
Umland von Paris ❏ ❏ ❏<br />
Picardie / Nord-Pas-de-Calais ❏ ❏ ❏<br />
Champagne / Ardennen ❏ ❏ ❏<br />
Lothringen / Elsass ❏ ❏ ❏<br />
Burgund ❏ ❏ ❏<br />
Franche-Comté / Jura ❏ ❏ ❏<br />
Lyon und Umgebung ❏ ❏ ❏<br />
Rhône-Tal ❏ ❏ ❏<br />
Alpen ❏ ❏ ❏<br />
Provence ❏ ❏ ❏<br />
Marseille ❏ ❏ ❏<br />
Côte d’Azur ❏ ❏ ❏<br />
Languedoc-Roussillon ❏ ❏ ❏<br />
Auvergne / Zentralmassiv ❏ ❏ ❏<br />
Pyrenäen ❏ ❏ ❏<br />
Toulouse und Umgebung ❏ ❏ ❏<br />
Baskenland ❏ ❏ ❏<br />
Atlantikküste ❏ ❏ ❏<br />
Bordeaux & Bordelais ❏ ❏ ❏<br />
Poitou-Charentes ❏ ❏ ❏<br />
Limousin ❏ ❏ ❏<br />
Loire-Tal ❏ ❏ ❏<br />
Bretagne ❏ ❏ ❏<br />
Normandie ❏ ❏ ❏<br />
26. Wie reisen Sie am liebsten nach Frankreich?<br />
❏ mit dem Auto<br />
❏ mit der Bahn<br />
❏ mit dem Flugzeug<br />
❏ mit dem Reisebus<br />
❏ anders<br />
30. Wie alt sind Sie?<br />
❏ unter 20 Jahre<br />
❏ 21 bis 30 Jahre<br />
❏ 31 bis 40 Jahre<br />
❏ 41 bis <strong>50</strong> Jahre<br />
❏ 51 bis 60 Jahre<br />
❏ 61 bis 70 Jahre<br />
über 71 Jahre<br />
❏<br />
31. Welchen Schulabschluss haben Sie?<br />
❏ keinen Schulabschluss<br />
❏ Hauptschulabschluss<br />
Realschulabschluss/Mittlere Reife<br />
❏<br />
❏ Abitur<br />
❏ Hochschulabschluss<br />
❏ Promotion<br />
32. Welche berufliche Position haben Sie inne?<br />
❏ Schüler/Auszubildender/Student<br />
❏ Angestellter/Beamter<br />
❏<br />
❏ Geschäftsführer/Inhaber<br />
❏ Freiberufler<br />
❏ Elternzeit<br />
❏ Hausfrau/Hausmann<br />
Leitender Angestellte/höherer Beamter<br />
❏ Rentner/Pensionär<br />
❏ Ich bin ohne Beschäftigung.<br />
33. Wie hoch ist Ihr monatliches Haushaltsnettoeinkommen?<br />
❏ bis 2.000 Euro<br />
❏ 2.001 bis 3.000 Euro<br />
❏ 3.001 bis 4.000 Euro<br />
mehr als 4.000 Euro<br />
❏<br />
34. Haben Sie Verbesserungsvorschläge oder Anregungen?<br />
(Sollte der Platz nicht ausreichen, können Sie gerne ein Extrablatt anfügen)<br />
Bitte senden Sie den Fragenbogen in einem frankierten Umschlag an:<br />
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FRANKREICH HEUTE Fußball<br />
Annike Krahn<br />
Eine deutsche Fußballerin in Paris<br />
Annike Krahn ist eine der bekanntesten deutschen Fußballerinnen.<br />
Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde die 28-Jährige 2009<br />
und 2013 Europameisterin, 2007 sogar Weltmeisterin. Die gebürtige<br />
Bochumerin spielt seit ihrem vierten Lebensjahr Fußball. Ein Nachbarsjunge<br />
legte ihr damals den Ball vor die Füße. Von 2004 bis 2012 spielte<br />
sie acht Jahre für den deutschen Erstligisten FCR Duisburg. In dieser<br />
Zeit studierte sie Sportwissenschaften und legte 2010 ihr Diplom ab.<br />
Im Sommer 2012 wechselte die Innenverteidigerin in die französische<br />
Division 1 zu Paris Saint-Germain (PSG). Mit Frankreich erleben sprach<br />
sie über ihr Leben als Fußballprofi an der Seine.<br />
Annike Krahn, erst einmal herzlichen Glückwunsch<br />
zum gelungenen Start in die Rückrunde. Sie haben<br />
gegen den Tabellenersten Lyon 1:0 gewonnen.<br />
Dankeschön, das war ein schöner Erfolg. Aber Zeit<br />
zum Feiern war nicht, wir sind ja wieder mitten in der<br />
Saison. Da wird abends noch kurz etwas getrunken,<br />
mehr ist da nicht.<br />
Seit Sommer 2012 spielen Sie für Paris Saint-<br />
Germain. Wie kam es dazu?<br />
Der Verein ist auf mich zugekommen. Es<br />
gab schon immer mal die Überlegung, im<br />
Ausland zu spielen, wenn sich die Möglichkeit<br />
ergibt. Dann kam das Angebot aus Paris und nach<br />
einigen Gesprächen habe ich mich für Saint-Germain<br />
entschieden. Es gab auch Kontakte zu anderen Vereinen<br />
im In- und Ausland.<br />
Weshalb haben Sie sich dann für Paris entschieden?<br />
Es ging mir vor allem um das Fußballerische. Natürlich<br />
ist Paris auch eine interessante Stadt. Ich komme aus<br />
Bochum und habe bis zum Wechsel nach Frankreich immer<br />
dort gelebt. Paris ist natürlich was ganz anderes. Aber<br />
ich will meine Heimat gar nicht mit Paris vergleichen.<br />
Was war die größte Umstellung?<br />
Ganz klar: die Sprache. Ich hatte in der Schule zwar<br />
Französisch, das war aber nicht unbedingt mein bestes<br />
Fach und ich hatte es auch schnell abgewählt. Aber der<br />
Zufall wollte es so, dass ich in Frankreich gelandet bin.<br />
Als feststand, dass ich nach Paris wechseln würde, fing<br />
ich wieder an, Französisch zu lernen. Anfangs wohnte ich<br />
mit einer amerikanischen Mitspielerin zusammen und wir<br />
sprachen Englisch.<br />
Ich musste mich auch daran gewöhnen, dass die Franzosen<br />
in ihrem Zeitmanagement manchmal sehr spontan<br />
sind. Da werden Trainingspläne auch mal kurzfristig geändert.<br />
Ich habe schon gemerkt, dass ich typisch deutsch<br />
und anders strukturiert bin. Anfangs habe ich mich gefragt,<br />
warum die das so und nicht anders machen, aber<br />
irgendwann akzeptiert man das.<br />
Ich hatte in der Schule<br />
zwar Französisch, das<br />
war aber nicht unbedingt<br />
mein bestes Fach.<br />
Mein Leben dreht sich doch sehr<br />
um den Fußball. In einem anderen,<br />
deutschen Verein, hätte sich<br />
auch vieles verändert.<br />
Haben sich Vorurteile für Sie bestätigt?<br />
Den Franzosen wird ja unterstellt, sie seien arrogant<br />
und würden sich auch weigern, eine andere Sprache zu<br />
sprechen. Das kann ich so nicht bestätigen. Von meinen<br />
französischen Mitspielerinnen habe ich erfahren, dass sie<br />
in der Schule nicht so viel Fremdsprachenunterricht und<br />
somit eine große Scheu haben, zu sprechen. Im Verein<br />
trauen sich die älteren Spielerinnen eher mal, Englisch zu<br />
sprechen als die jungen, die frisch aus der Schule kommen.<br />
Die Stimmung in Frankreich wird in den deutschen Medien<br />
immer als schlecht beschrieben. Erleben Sie das auch so?<br />
Es fällt mir schwer, das zu beurteilen, ich spreche ja<br />
auch nicht fließend Französisch. Aber in Deutschland<br />
wird auch gejammert. Die Nachrichten schaue ich mir an,<br />
ich sehe die Demos, zum Beispiel gegen die Reichensteuer<br />
und die Homo-Ehe. Wenn in Paris demonstriert wird,<br />
müssen wir teilweise eine Stunde früher losfahren, wenn<br />
wir zu unserem Stadion wollen. Und den Skandal um<br />
Hollande habe ich natürlich auch mitbekommen.<br />
Wie war das erste Zusammentreffen mit der neuen Mannschaft?<br />
72 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Ich war die erste Ausländerin, die in der Saison zur<br />
Mannschaft gekommen ist. Erst einmal verstand ich gar<br />
nichts, alle haben Französisch gesprochen. Ich habe versucht<br />
Englisch zu sprechen, womit wir am Anfang einigermaßen<br />
klarkamen. Die ersten Grundbegriffe verstand<br />
ich schnell und habe dann irgendwann auf Französisch<br />
drauflos gesprochen.<br />
Worin unterscheiden sich Ihr alter Verein FCR Duisburg und<br />
Paris Saint-Germain?<br />
Mit Vergleichen habe ich meine<br />
Schwierigkeiten. Die Strukturen in<br />
Paris Saint-Germain sind ganz andere<br />
als in Duisburg, unter anderem haben<br />
wir einen größeren Trainerstab. Das<br />
kann man mit Duisburg nicht vergleichen.<br />
Hier sind alle Frauen Profis, das<br />
war in Duisburg nicht so. Deswegen<br />
kann man hier auch die Trainingspläne<br />
schnell ändern, weil keine der Spielerinnen<br />
nebenbei arbeitet.<br />
Mussten Sie ein Aufnahmeritual absolvieren,<br />
als Sie neu in den Verein gekommen<br />
sind?<br />
Ich bin zum Glück darum herumgekommen,<br />
weil in der Saison so viele<br />
Spielerinnen dazugekommen sind. In<br />
diesem Jahr war es anders. Da mussten<br />
neue Spielerinnen etwas aufführen.<br />
Wer weiß, vielleicht trifft mich das<br />
auch noch.<br />
Wie groß ist das Interesse am Frauenfußball<br />
in Frankreich?<br />
Es ist nicht so groß wie in<br />
Deutschland. Da sind die Franzosen<br />
noch zurück. Das stärkere Interesse in<br />
Deutschland hängt aber auch damit<br />
zusammen, dass wir mit der Nationalmannschaft<br />
so erfolgreich sind. Aber<br />
beim Spiel gegen Lyon waren 7.000<br />
Zuschauer da. Das wäre in Deutschland<br />
auch absolut top. Das Interesse am Frauenfußball<br />
in Frankreich wächst. Inzwischen werden auch viele<br />
Spiele live im TV übertragen. Aber hier in Paris ist das<br />
Interesse sehr stark auf die Männermannschaft fokussiert.<br />
In Deutschland haben Sie studiert und auch zeitweise gearbeitet,<br />
Praktika gemacht. Hier können Sie sich zum ersten Mal<br />
ganz auf den Fußball konzentrieren. Wie gefällt Ihnen das?<br />
Ich würde gerne nebenbei arbeiten. Das wäre eine<br />
Abwechslung vom Fußballalltag und eine andere geistige<br />
Herausforderung. Natürlich ist es auch schwer, einen Arbeitgeber<br />
zu finden, der bereit wäre, mich ständig für den<br />
Das Interesse am Frauenfußball<br />
in Frankreich<br />
wächst. Inzwischen<br />
werden auch viele Spiele<br />
live im TV übertragen<br />
Da habe ich auch<br />
öfter mal gehört: « Und<br />
am Ende gewinnen<br />
wieder die Deutschen »<br />
Fußball freizustellen. Hier ist es auch schwierig, weil ich<br />
nicht perfekt Französisch spreche. In Deutschland würde<br />
ich nebenbei arbeiten. Bei meinem nächsten Vertrag werde<br />
ich darauf achten, nebenbei arbeiten zu können. Mir ist<br />
das wichtig, andere Spielerinnen legen darauf gar keinen<br />
Wert.<br />
Im vergangenen Jahr sind Sie mit der Nationalmannschaft<br />
wieder Europameisterinnen geworden. Wie wurden Sie begrüßt,<br />
als Sie wieder nach Paris kamen?<br />
Meine Mitspielerinnen haben<br />
sich mit mir gefreut. Aber so viel<br />
haben wir nicht darüber gesprochen.<br />
Schließlich sind meine französischen<br />
Kolleginnen, von denen vier in der<br />
Nationalmannschaft spielen, sehr<br />
unglücklich im Viertelfinale nach<br />
Elfmeterschießen ausgeschieden.<br />
Meine schwedische Mitspielerin wäre<br />
natürlich auch gerne im eigenen Land<br />
Europameisterin geworden. Es ist<br />
im Sport nun mal so: Es kann nur<br />
einer gewinnen. Da habe ich auch<br />
öfter mal gehört: « Und am Ende gewinnen<br />
wieder die Deutschen. » Und<br />
anschließend haben wir gemeinsam<br />
darüber gelacht. Wobei sie sich auch<br />
fragen, warum die Deutschen immer<br />
gewinnen.<br />
Zu Beginn der Europameisterschaft tat<br />
sich die deutsche Mannschaft auch schwer!<br />
Es waren viele Stammspielerinnen<br />
verletzt und wir hatten elf junge Spielerinnen<br />
im Kader, die noch nie ein<br />
Turnier mit der A-Nationalmannschaft<br />
gespielt hatten. Es kommt auch nicht<br />
darauf an, die schönsten Tore zu schießen.<br />
Wir haben auch noch nie ein Turnier<br />
mit so wenigen Toren gewonnen.<br />
Wir sind schwer ins Turnier gestartet,<br />
aber haben uns reingekämpft und<br />
nachher auch verdient gewonnen.<br />
Mit der Nationalmannschaft spielten Sie vor der Europameisterschaft<br />
gegen Frankreich. Wie haben Sie das erlebt?<br />
Das ist jetzt schon ein anderes Gefühl, weil ich viele<br />
meiner Gegnerinnen aus der französischen Liga kenne.<br />
Aber wenn ich auf dem Platz stehe, will ich gewinnen.<br />
Haben Sie davon profitiert, jetzt einige der französischen Nationalspielerinnen<br />
zu kennen?<br />
Die französischen Nationalspielerinnen, die ich kenne,<br />
sind alles Abwehrspielerinnen, mit denen habe ich auf<br />
dem Platz ja nicht viel zu tun. Da könnte ich höchstens<br />
meinen deutschen Mitspielerinnen ein paar Tipps geben.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 73
FRANKREICH HEUTE Fußball<br />
Haben Sie Ihre freie Zeit schon mal genutzt, um Frankreich<br />
besser kennenzulernen?<br />
Sie werden lachen, aber ich habe eigentlich nie mehr<br />
als zwei Tage am Stück frei. Und in der Sommerpause<br />
freue ich mich, nach Hause fahren zu können. Ich würde<br />
aber gerne etwas mehr vom Land sehen. Vielleicht mache<br />
ich im Sommer mal mit meinen Mitspielerinnen eine Reise<br />
durch Frankreich.<br />
Was haben Sie schon alles von Paris gesehen?<br />
Den Eiffelturm bestimmt 1<strong>50</strong>-mal<br />
(lacht). Jeder, der mich besucht, will<br />
natürlich zum Eiffelturm. Die ganzen<br />
Touristenziele kenne ich. Den Friedhof<br />
Père Lachaise habe ich noch nicht gesehen.<br />
Da will ich unbedingt bald hin.<br />
In meiner Anfangszeit war ich auch oft<br />
sehr müde. Nur noch Französisch oder<br />
Englisch zu sprechen, hat mich sehr<br />
angestrengt. Da hatte ich keine Energie<br />
für große Unternehmungen.<br />
Sie werden immer mal wieder mit Berti<br />
Vogts verglichen, Ihnen werden ähnliche<br />
Terriereigenschaften zugeschrieben. Freuen<br />
oder ärgern Sie sich darüber?<br />
Ich kann da eigentlich nichts zu sagen,<br />
weil ich viel zu jung bin. Ich habe<br />
ihn nie spielen sehen. Aber er war nicht<br />
der schlechteste Fußballspieler, deshalb<br />
nehme ich das als Kompliment.<br />
Was hat Ihnen der Wechsel nach Paris persönlich<br />
und fußballerisch gebracht?<br />
Fußballerisch hat es mich weiter gebracht. Ich habe<br />
hier Dinge gelernt, die ich nicht kannte. Der deutsche<br />
Fußball hat eine etwas andere Philosophie. Am Anfang<br />
habe ich mich schon öfter gefragt: Was machen die da?<br />
Warum reagieren die jetzt so und nicht anders? Persönlich<br />
bin ich gewachsen. Wenn man alleine in ein neues Land<br />
und eine fremde Stadt geht, entdeckt man neue Seiten<br />
an sich. Das ist schon ein Selbstfindungsprozess. Ich bin<br />
auch etwas lockerer geworden. Die Französinnen tanzen<br />
oft vor dem Spiel in der Kabine. Das wäre in Deutschland<br />
undenkbar. Das sehe ich jetzt lockerer, auch wenn ich<br />
nicht mittanze. Dafür bin ich nicht der Typ.<br />
In Deutschland hat das Outing des früheren Nationalspielers<br />
Thomas Hitzelsperger für großes Aufsehen gesorgt. War das in<br />
Frankreich auch ein Thema?<br />
Es ist hier zur Kenntnis genommen worden. Ob das<br />
Thema Homosexualität im Fußball hier auch so eine<br />
Bedeutung hat, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur,<br />
dass hier viel über die Homo-Ehe und die Reichensteuer<br />
diskutiert wird.<br />
Die Französinnen tanzen<br />
oft vor dem Spiel in der<br />
Kabine. Das wäre in<br />
Deutschland undenkbar.<br />
Die geplante Reichensteuer betrifft auch die Fußballclubs. Wie<br />
sind die Reaktionen?<br />
Immer mal wieder war ein Ligastreik im Gespräch.<br />
Das heißt, die Spieler wären an einem Spieltag nicht aufgelaufen.<br />
Aber die Frauen betrifft das nicht. Die sind weit<br />
entfernt von Millionengehältern.<br />
In Ihrem Verein spielt bei den Männern einer der prominentesten<br />
europäischen Fußballer, Zlatan Ibrahimovic. Sind Sie<br />
ihm schon mal begegnet?<br />
Bei gemeinsamen Veranstaltungen<br />
des Vereins habe ich ihn gesehen. Er ist<br />
wirklich eine beeindruckende Erscheinung,<br />
alleine durch seine Größe. Aber<br />
es hat mein Leben nicht verändert,<br />
Zlatan Ibrahimovic getroffen zu haben.<br />
Der Hauptsponsor Ihres Vereins ist ein<br />
Scheich aus Katar.<br />
Wir profitieren davon, das ist ganz<br />
klar. Aber Geld alleine reicht nicht<br />
aus, um erfolgreich zu spielen. Der<br />
Verein braucht auch ein klares Konzept<br />
und gute Strukturen, um gute<br />
Ergebnisse zu bringen. Beides gibt<br />
es bei Paris Saint-Germain unabhängig<br />
vom Sponsor. Geld schießt keine<br />
Tore.<br />
Welche Ziele haben Sie für <strong>2014</strong>?<br />
Vor allem möchte ich gesund<br />
bleiben. Mit dem Verein möchte ich<br />
Zweiter werden, so dass wir uns für<br />
die Champions-League qualifizieren.<br />
Wenn wir auf dem ersten Tabellenplatz<br />
landen, beschwere ich mich auch nicht. Das französische<br />
Pokalfinale möchte ich ebenfalls gerne erreichen. Und<br />
wenn wir im Finale sind, will ich natürlich gewinnen.<br />
Zudem möchte ich mein Kopfball- und mein Pass-Spiel<br />
weiterentwickeln.<br />
Für die deutsche Nationalmannschaft wünsche ich<br />
mir, dass wir uns schnell für die Weltmeisterschaft 2015<br />
qualifizieren und möglichst alle Spiele zu Null spielen.<br />
Mein Ziel ist es immer, zu Null zu spielen. Die Nationalmannschaft<br />
macht viel Spaß im Moment. Die Auszeichnungen<br />
für Silvia Neid als Welttrainerin des Jahres<br />
und für Nadine Angerer als Weltfußballerin des Jahres<br />
sprechen neben der persönlichen Leistung auch für unser<br />
Team.<br />
Im Sommer läuft Ihr Vertrag mit Paris Saint Germain aus.<br />
Werden Sie verlängern?<br />
Im Moment laufen Gespräche, aber mehr kann ich<br />
noch nicht sagen.<br />
Annike Krahn, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />
74 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
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Vorname<br />
Datum Unterschrift<br />
Hausnummer<br />
Frank<strong>50</strong>14
FRANKREICH HEUTE Landesstruktur<br />
Reform der Regionen<br />
und Departements<br />
Muss Frankreichs administrative<br />
Landkarte bald neu gezeichnet werden?<br />
Seit einiger Zeit bemüht man in der Politik und Presse einen Begriff aus der Konditorei,<br />
den mille-feuille, ein Blätterteiggebäck mit drei Schichten Blätterteig und zwei Schichten<br />
Crème, um über die administrative Struktur Frankreichs zu diskutieren. Die historische<br />
Einteilung des Landes in Kommune, Departement und Region gelangt zunehmend auf<br />
den Prüfstand. Zwar hat sich die französische Verwaltungsstruktur über Jahrzehnte bewährt,<br />
sie gilt gleichzeitig aber auch als ein Hindernis für wirtschaftliche Entwicklung. François<br />
Hollande will sein Land deshalb neu ordnen. Ein ambitioniertes Projekt mit offenem Ende.<br />
Vor vielen Jahren, 225, um genau zu sein, schrieb der<br />
Priester Emmanuel-Joseph Sieyès den Text<br />
« Qu’est-ce que le tiers état? » (dt. « Was ist der<br />
Dritte Stand? »), der zu einem der bedeutensten Flugblätter<br />
in der Französischen Revolution wurde. Später wurde<br />
der Geistliche und Theoretiker zum Abgeordneten gewählt.<br />
Er beschäftigte sich in dieser Funktion mit der notwendigen<br />
administrativen Neuordnung des Landes.<br />
Zu der Zeit waren die Kommunen das Rückgrat der<br />
Verwaltungsstruktur des Landes. Sie hatten zuvor bereits<br />
Lordschaften und Pfarrbezirke als strukturbildende<br />
Einheiten abgelöst. Trotzdem schien es notwendig, die<br />
Verwaltung des Staates durch die Bildung größerer Gebietskörperschaften<br />
zu verbessern. Auf Vorschlag von<br />
Emmanuel-Joseph Sieyès wurde deshalb das Departement<br />
erfunden. Zunächst zerlegte man Frankreich in 83 Departements.<br />
1810 zählte man dann den Rekord von 130<br />
Departements, insbesondere wegen der Gebietszuwächse<br />
in Europa und Übersee. Heute hat sich die Anzahl der<br />
französischen Departements auf 101 eingependelt, davon<br />
liegen fünf in Übersee.<br />
Seit über zwei Jahrhunderten sind die Departements<br />
nicht aus Frankreichs Administration wegzudenken. Sie<br />
haben mit ihrer langen Existenz ihre Funktionsfähigkeit<br />
bewiesen. Gleichzeitig ist aber auch nicht zu verleugnen,<br />
dass das Prinzip für den Zuschnitt dieser Verwaltungseinheiten<br />
als überholt gelten kann. Denn Sieyès legte die<br />
Grenzen der Departements so an, dass jeder Einwohner<br />
innerhalb eines Tages mit dem Pferd die Hauptstadt des<br />
Departements erreichen konnte. Eine Richtschnur, die im<br />
Zeitalter von TGV und Autobahnen nicht mehr wirklich<br />
adäquat ist.<br />
Außerdem blieben die Departements neben den<br />
Kommunen nicht die einzige Verwaltungseinheit im<br />
Land. Durch regionalistische Forderungen zum Ende<br />
des 19. Jahrhunderts und insbesondere nach dem Ersten<br />
Weltkrieg bildeten sich im 20. Jahrhundert Regionen, die<br />
zunächst die lokalen Industrie- und Handelskammern<br />
vereinten. Die Zusammenschlüsse als regionale Wirtschaftszentren,<br />
17 waren es anfangs, wurden 1972 offiziell<br />
anerkannt. Jede dieser Region wurde damals durch einen<br />
Conseil Régional verwaltet, der durch ein Wirtschaftsund<br />
Sozialkomitee unterstützt wurde.<br />
1982 folgte dann der Schritt, dass Regionen als offizielle<br />
Gebietskörperschaften institutionalisiert wurden.<br />
Insgesamt teilte man das Land in 22 Regionen auf. Hinzu<br />
kamen Regionen in Übersee, heute sind dies fünf: Guadeloupe,<br />
Martinique, Französisch-Guayana, La Réunion<br />
und La Mayotte.<br />
Doch obwohl Frankreich damit drei Verwaltungsniveaus<br />
kennt, die Kommune, das Departement und die Region,<br />
blieb das Land bis heute einer zentralistischen Struktur<br />
treu. Artikel 2 der gültigen Verfassung von 1958 stellt<br />
unmissverständlich fest, dass « Frankreich eine unteilbare<br />
Republik » sei, was jeglichen föderalistischen Ansatz unmöglich<br />
macht. Die Schaffung von Gebietskörperschaften,<br />
die staatsähnliche Kompetenzen wie eine Gesetzgebungsund<br />
die Rechtsprechungsbefugnis besäßen, ist unter<br />
dieser Verfassung ausgeschlossen. Der Gesetzgeber kann<br />
lediglich Gebietskörperschaften bilden und ihnen gewisse,<br />
nicht staatsähnliche Aufgaben übertragen.<br />
Trotzdem verfügen die französischen Regionen über<br />
einen gewissen Handlungsspielraum. In Artikel 72 der<br />
Verfassung heißt es im zweiten Absatz: « Die Gebietskör-<br />
76 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Finistère<br />
Côtes-d’Armor<br />
Bretagne<br />
Morbihan<br />
Ille-et-<br />
Vilaine<br />
Pays-de-la-Loire<br />
Loire-<br />
Atlantique<br />
Manche<br />
Vendée<br />
Calvados<br />
Orne<br />
Mayenne<br />
Maine-et-<br />
Loire<br />
Charente-<br />
Maritime<br />
Gironde<br />
Aquitaine<br />
Landes<br />
Pyrénées-<br />
Atlantiques<br />
Deux-<br />
Sèvres<br />
Sarthe<br />
Seine-<br />
Maritime<br />
Eure<br />
Loiret-Cher<br />
Indre-et-<br />
Loire<br />
Vienne<br />
Charente<br />
Dordogne<br />
Lot-et-<br />
Garonne<br />
Gers<br />
Hautes-<br />
Pyrénées<br />
Eure-et-<br />
Loire<br />
Pas-de-<br />
Calais<br />
Centre<br />
Limousin<br />
Haute-<br />
Vienne<br />
Midi-Pyrénées<br />
Somme<br />
Picardie<br />
Oise<br />
Val-d’Oise<br />
Yvelines<br />
Indre<br />
Nord<br />
Aisne<br />
Essonne Seine-et-<br />
Marne<br />
Creuse<br />
Corrèze<br />
Lot<br />
Tarn-et-<br />
Garonne<br />
Haute-<br />
Garonne<br />
Ariège<br />
Tarn<br />
Loiret<br />
Cher<br />
Yonne<br />
Auvergne<br />
Cantal<br />
Aveyron<br />
Aude<br />
Bourgogne<br />
Nièvre<br />
Pyrénées-<br />
Orientales<br />
Allier<br />
Puy-de-<br />
Dôme<br />
Ardennes<br />
Marne<br />
Aube<br />
Haute-Loire<br />
Lozère<br />
Hérault<br />
Meuse<br />
Haute-<br />
Marne<br />
Côte-d’Or<br />
Saône-et-Loire<br />
Loire Rhône<br />
Ain<br />
Ardèche<br />
Gard<br />
Moselle<br />
Vosges<br />
Haute-<br />
Saône<br />
Doubs<br />
Provence-<br />
Alpes-<br />
Côte d’ Azur<br />
Ile-de-<br />
Lorraine<br />
France<br />
Champagne-<br />
Ardenne<br />
Franche-<br />
Comté<br />
Jura<br />
Haute-<br />
Savoie<br />
Savoie<br />
Rhône-Alpes<br />
Drôme<br />
Isère<br />
Hautes-<br />
Alpes<br />
Alpes-de-<br />
Haute-Provence<br />
Vaucluse<br />
Meurtheet-Moselle<br />
Bas-<br />
Rhin<br />
Alsace<br />
Haut-<br />
Rhin<br />
Im Alltag sehen sich die Franzosen deshalb mit einer<br />
mehrschichtigen Verwaltung konfrontiert. Es ist nicht<br />
immer ganz einfach, den Durchblick zu behalten und den<br />
richtigen Ansprechpartner für ein Anliegen zu finden. So<br />
kümmern sich die Kommunen zum Beispiel um die Kindergärten<br />
und Grundschulen, die Departements um die<br />
Colleges und die Regionen um die Gymnasien. Natürlich<br />
jeweils unter der Kontrolle des Staates. Während bei diesem<br />
Beispiel die Zuständigkeiten zwar vielfältig, aber im<br />
Grunde trotzdem klar sind, ist dies bei anderen Aufgaben<br />
weniger der Fall. Etwa bei der Müllentsorgung. Sowohl<br />
die Gemeinden und Gemeindeverbände als auch die De-<br />
Nord-Pasde-Calais<br />
Haute-<br />
Normandie<br />
Basse-<br />
Normandie<br />
Poitou-<br />
Charentes<br />
Languedoc-<br />
Roussillon<br />
Var<br />
Alpes-<br />
Maritimes<br />
Bouchesdu-Rhône<br />
Haute-<br />
Corse<br />
Corse<br />
Corse-du-<br />
Sud<br />
perschaften verwalten sich eigenständig durch ihre gewählten<br />
Räte ». Allerdings wird im gleichen Artikel dieses<br />
Recht dahingehend eingeschränkt, dass dies im Rahmen<br />
« der durch das Gesetz vorgesehenen Bedingungen geschieht<br />
». Die Autonomie von Frankreichs Verwaltungseinheiten<br />
kennt also enge Grenzen.<br />
Die Komplexität der heutigen Landesstruktur wird<br />
noch insofern erhöht, dass in letzter Zeit zunehmend<br />
interkommunale Kooperationen entstanden. Denn Frankreichs<br />
Kommunen sind oft sehr klein, so dass für einige<br />
Gemeinden eine Zusammenarbeit aus finanziellen und<br />
organisatorischen Gründen unausweichlich ist.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 77
FRANKREICH HEUTE Landesstruktur<br />
partements kümmern sich darum. Das kann manchmal zu<br />
Verwirrungen und Überschneidungen führen.<br />
So häufen sich die Stimmen, die eine administrative<br />
Neuordnung des Landes fordern. Es geht dabei weniger<br />
um die Abschaffung der trotz allem bewährten Dreiteilung<br />
in Kommune, Departement und Region, sondern um<br />
eine klarere Zuteilung der Kompetenzen und eine Verringerung<br />
der Anzahl der jeweiligen Gebietskörperschaften.<br />
Gerade in Zeiten gekürzter Budgets wird der Ruf nach<br />
einem effizienteren Einsatz staatlicher Gelder lauter.<br />
François Hollande hat sich deshalb der Frage nach<br />
einer Reform der administrativen Struktur des Landes<br />
angenommen. Für die meisten Journalisten überraschend,<br />
verkündete er bei einer Pressekonferenz Mitte Januar, dass<br />
ein Reformprozess angeschoben werden soll. Es ist ein<br />
durchaus waghalsiges Unterfangen. Mehrere Präsidenten<br />
vor ihm wollten diesbezüglich bereits etwas bewegen,<br />
doch es blieb stets bei Worten. Da sich François Hollande<br />
bewusst ist, vermintes Terrain zu betreten, verkündete er<br />
auch zugleich, dass alle Veränderungen natürlich erst nach<br />
ausgiebigen Beratungen mit allen Beteiligten umgesetzt<br />
würden.<br />
Deshalb ist heute noch nicht abzusehen, wohin die<br />
Reise endgültig führen wird. Einige Veränderungen<br />
lassen sich aber absehen. So gilt es als wahrscheinlich,<br />
dass sich die Anzahl der Regionen von aktuell 22 (außer<br />
Überseegebiete) auf rund 15 verringern wird. Einige<br />
Zusammenschlüsse liegen dabei auf der Hand. Dies gilt<br />
insbesondere für die beiden Regionen Haute-Normandie<br />
und Basse-Normandie, aus denen sicherlich eine Region<br />
Normandie werden wird. Auch eine Fusion der beiden<br />
ostfranzösischen Regionen Elsass und Lothringen ist sehr<br />
wahrscheinlich.<br />
Bei den anderen Regionen ist ebenfalls nichts ausgeschlossen.<br />
Warum nicht eine große Region entlang der<br />
Atlantikküste bilden, die das heutige Aquitanien und die<br />
Region Poitou-Charentes umfasst? Die Auvergne könnte<br />
sich wiederum mit Rhône-Alpes oder dem Limousin vermählen.<br />
Nicht nur in historisch zusammengehörenden Regionen<br />
wie im Falle der Normandie stößt die Idee einer Neuordnung<br />
des Landes auf Zuspruch. So erklärten bereits die<br />
beiden Regionen Burgund und Franche-Comté, dass sie<br />
sich solchen Ansätzen nicht versperren würden. Sicherlich<br />
ist dabei hilfreich, dass die Präsidenten der beiden Regionen<br />
der gleichen Partei angehören, den Sozialisten. Marie<br />
Guite-Dufay, Präsidentin von Franche-Comté erklärte<br />
unmissverständlich, dass « man diesen Weg beschreiten<br />
müsse, wenn er Einsparungen und Verbesserungen für die<br />
Bürger bringen würde ». Ein Enthusiasmus, den François<br />
Hollande sicherlich gerne hört.<br />
Doch es gibt auch starken Gegenwind. Schließlich<br />
geht es um Pöstchen und Macht. Welche regionale<br />
Hauptstadt geht bei einer Fusion als Sieger hervor? Wie<br />
viele Abgeordnete wird es im neuen Conseil Régional<br />
nach einem Zusammenschluss noch geben? Wer verliert<br />
seinen Job und wer darf bleiben? Wie verändern sich die<br />
Budgets? Der Oppositionsführer im Conseil Régional der<br />
Auvergne warnte bereits, dass « seine Region vom übermächtigen<br />
Rhône-Alpes geschluckt werden würde », also<br />
eine Art « feindliche Übernahme » passieren könnte, wie<br />
man es bei Unternehmen nennen würde.<br />
In das gleiche Horn stieß der Präsident der Picardie.<br />
« Für mich steht außer Frage, dass die Picardie verschwindet<br />
», erklärte er. Auch der Präsident der Languedoc-<br />
Roussillon will nichts von einer Fusion seiner Region<br />
wissen: « Ich fühle mich nicht betroffen. Wir stehen unter<br />
den Regionen im Land an achter Stelle. Wir sind genauso<br />
stark wie fünf Länder in Deutschland. »<br />
Diese Bemerkungen zeigen bereits, dass eine Reform<br />
der Landesstruktur ein schwieriges Unterfangen wird.<br />
François Hollande hat dies natürlich geahnt und deshalb<br />
als ein gewichtiges Lockmittel verkündet: Regionen, die<br />
sich zusammenschließen, sollen bei der Zuteilung staatlicher<br />
Gelder einen Bonus zugewiesen bekommen. Es<br />
bleibt abzuwarten, inwieweit zusätzliches Geld die Regionalfürsten<br />
kooperationsfreudiger stimmen wird.<br />
Bei der Reform soll es aber nicht nur um die Anzahl<br />
der Regionen gehen. Auch bei den Departements könnten<br />
Änderungen anstehen. Der Idee, die Departements<br />
zugunsten der Regionen ganz verschwinden zu lassen, so<br />
wie es anfangs durch die Presse ging und was auch vom<br />
Oppositionsführer der UMP, Jean-François Copé, favorisiert<br />
wurde, erteilte François Hollande inzwischen eine<br />
klare Absage.<br />
Nicht ausgeschlossen sind aber Fusionen unter den<br />
Departements. Etwa der Zusammenschluss der Departements<br />
Charente und Charente-Maritime. Noch wahrscheinlicher<br />
ist eine Neuordnung im Pariser Speckgürtel.<br />
« Was bringen noch Departementgrenzen im Großraum<br />
Paris? », fragte François Hollande rhetorisch bei der<br />
Pressekonferenz. In der Tat ist es schwer verständlich,<br />
warum der zehn Millionen Einwohner zählende Ballungsraum<br />
Paris administrativ viel stärker zersplittert ist<br />
als vergleichbare Weltstädte wie London oder New York.<br />
Allerdings schrien die Präsidenten der betroffenen Departements,<br />
gerade wenn sie dem anderen politischen Lager<br />
angehören, sofort auf. Dabei wird in der Agglomeration<br />
von Lyon bereits vorgemacht, wie eine Stadt die Kompetenzen<br />
angrenzender Departements übernehmen kann.<br />
Die nächsten Monate werden also spannend bleiben.<br />
Niemand kann die Struktur eines Landes, die seit Jahrzehnten<br />
bzw. Jahrhunderten besteht, von einem Tag auf<br />
den anderen umkrempeln. Alte Gewohnheiten und ein<br />
gewisser Konservatismus müssen dafür überwunden<br />
werden. Doch die Zeiten für Veränderungen stehen nicht<br />
schlecht. François Hollande ist zudem ein Präsident, der<br />
wegen seiner schlechten Beliebtheitswerte eigentlich nicht<br />
mehr viel zu verlieren hat. Wer weiß, vielleicht muss die<br />
Landkarte Frankreichs bald neu gezeichnet werden und<br />
das Rezept des administrativen mille-feuille aktualisiert<br />
werden.<br />
78 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
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FRANKREICH HEUTE Kultur<br />
Der russische Regisseur Alexander Sokurow vor dem Gemälde « Das Floß der Medusa » während der<br />
Dreharbeiten für seinen neuen Film über den Louvre während des Zweiten Weltkrieges.<br />
Louvre<br />
Wie Mona Lisa & Co.<br />
den Krieg überlebten<br />
Es ist eine der eher weniger bekannten Geschichten des Zweiten Weltkrieges: 1939 wurden<br />
fast 4.<strong>50</strong>0 Kunstwerke, darunter die Mona Lisa, die Nike von Samothrake und die Venus<br />
von Milo, aus dem Louvre in Sicherheit gebracht. Unter abenteuerlichen Bedingungen<br />
transportierte man die kostbarsten Exponate des Museums in möglichst vor Bombenangriffen<br />
geschützte Verstecke, die sich übers ganze Land verteilten. 62 geheime Depots entstanden.<br />
Dank dieser Aktion überlebten die Ausstellungsstücke die Wirren des Krieges unbeschadet,<br />
bevor sie 1945 ins weltberühmte Museum zurückkehrten. Eine unglaubliche Geschichte, die<br />
nun auch die Vorlage für einen Film bietet, der demnächst in die Kinos kommen wird.<br />
Porte Jaujard », der Schriftzug aus goldenen Buchstaben<br />
ist schon von weitem erkennbar. Er prangt über<br />
« einem der herrschaftlichsten Eingänge des Louvre.<br />
Es ist der Eingang zu den Werkstätten des Museums und<br />
zur Ecole du Louvre, eine der renommiertesten Kunstschulen<br />
Frankreichs. Es ist kaum möglich, diesen Eingang<br />
zu übersehen. Doch wie viele der Menschen, die den<br />
Schriftzug jeden Tag lesen, wissen noch, auf wen sich der<br />
Name bezieht? « Leider fast niemand », weiß Geneviève<br />
Bresc, die Direktorin der Skulpturenabteilung des Louvre,<br />
zu berichten. « Hinzu kommt, dass meines Wissens niemand<br />
des aktuellen Personals die Epoche, mit der der<br />
Name in Zusammenhang steht, noch persönlich erlebt hat.<br />
Ein Kapitel ist zu Ende gegangen. »<br />
Die Rede ist vom Zweiten Weltkrieg und die deutsche<br />
Besetzung der französischen Hauptstadt, die vom 14. Juni<br />
1940 bis zum 22. August 1944 andauerte, als der General<br />
von Cholitz die Kapitulation seiner Truppen erklärte<br />
und sich Hitlers Befehl, Paris zu zerstören, widersetzte.<br />
Jacques Jaujard, dessen Name über dem Eingangsportal<br />
steht, war der damalige Direktor des Louvre. Er hat mit<br />
seinem Handeln maßgeblich dazu beigetragen, dass die<br />
80 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Kunstwerke seines Museums den Krieg überlebten.<br />
Bereits 1938, als sich die Möglichkeit eines Krieges<br />
abzeichnete, begannen in Frankreich die ersten Überlegungen,<br />
wie man die wichtigen Kulturgüter des Landes<br />
im Falle eines Angriffs schützen könnte. Insbesondere<br />
Paris und die dort wichtigen Museen galten als sehr gefährdet.<br />
Ein im Falle eines Krieges wahrscheinlicher<br />
Bombenangriff wäre fatal gewesen. Außerdem wusste<br />
man von der perversen Obsession der Nazis, Museen<br />
von entarteter Kunst « befreien » zu wollen. Die gleichnamige<br />
Ausstellung 1937 in München war ein eindeutiges<br />
Warnsignal. Schließlich kam hinzu, dass der Direktor der<br />
Berliner Museen, Otto Kümmel, eine Liste von Kunstwerken<br />
aufgestellt hatte, die<br />
angeblich den Deutschen<br />
gestohlen worden waren und<br />
ins Reich zurückgeführt werden<br />
sollten. Viele der Werke<br />
auf dieser Liste befanden sich<br />
in Frankreich.<br />
Als der Krieg näherrückte,<br />
war Jacques Jaujard deshalb<br />
klar, dass man etwas für<br />
den Schutz der wichtigsten<br />
Kunstwerke des Louvre tun<br />
musste. Wenn man bereits<br />
das Gold der Zentralbank an<br />
die Küsten des Landes brachte,<br />
um es von dort im Notfall<br />
per Schiff außer Landes zu<br />
bringen, warum dann nicht<br />
auch Kunstschätze, die ebenfalls<br />
von immensem Wert<br />
waren, vorsorglich aus der<br />
Hauptstadt bringen?<br />
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In nur wenigen Monaten schaffte er es mit seinem<br />
Team, die Evakuierung des Louvre zu organisieren. Als<br />
Depots wurden vor allem Schlösser ausgesucht, die über<br />
große und gut erhaltene Keller verfügten und sich abseits<br />
großer Städte, wichtiger Verbindungsrouten und anderer<br />
strategischer Ziele befanden, deren Bombardierung im<br />
Kriegsfall wahrscheinlich war. Die Auswahl der Orte<br />
erfolgte dabei in größter Diskretion. Oft nutzten die Organisatoren<br />
freundschaftliche und persönliche Kontakte.<br />
So stellte etwa der Vizepräsident des Rates der Museen<br />
den Keller seines Schlosses zur Verfügung. Am Ende fand<br />
man 62 geeignete Orte im Westen und Süden des Landes,<br />
die zu temporären Depots umfunktioniert wurden.<br />
Die Mona Lisa verließ den Louvre im Rahmen dieser<br />
Aktion bereits am 28. August 1939. Am 3. September, am<br />
Tag nach der Kriegserklärung, mussten die Umzugsaktivitäten<br />
aber beschleunigt werden. Einige der wichtigsten<br />
Kunstwerke wurden noch am gleichen Tag aus dem Museum<br />
gebracht. Insgesamt schaffte man fast 4.<strong>50</strong>0 Exponate,<br />
darunter 3.690 Gemälde, weg.<br />
Die logistische Herausforderung dahinter war enorm.<br />
Le Louvre pendant la guerre<br />
Der Louvre besaß kaum Lastwagen. Deshalb nutze man<br />
vor allem die Lkw der nahen Kaufhäuser BHV und Samaritaine.<br />
Insgesamt 37 Konvois mit jeweils mehreren<br />
Dutzend Fahrzeugen verließen die Hauptstadt. Die Heterogenität<br />
der beteiligten Lastwagen stellte sich jedoch<br />
als zusätzliche Herausforderung dar. Einige hatten einen<br />
Benzinmotor und kamen schnell voran. Andere waren mit<br />
einem Dieselmotor ausgestattet. Sie verlangsamten die<br />
Konvois immer wieder.<br />
Unterstützt wurde der Louvre aber nicht nur von den<br />
beiden Kaufhäusern, sondern auch von der Comédie<br />
Française, die sich ebenfalls in der Nachbarschaft des<br />
Museums befand. Das Theater, das sich mit dem Transport<br />
sperriger Bühnenbilder<br />
auskannte, kümmerte sich<br />
um große Leinwände, die<br />
besonders fragil waren und<br />
nicht eingerollt werden<br />
konnten.<br />
Natürlich blieben bei<br />
einem solch pharaonischen<br />
Umzug Zwischenfälle nicht<br />
aus. So beförderte man das<br />
Gemälde « Das Floß der<br />
Medusa » von Géricault in<br />
einem 4,9 Meter hohen Lkw,<br />
der in Versailles die Oberleitungen<br />
der Straßenbahn<br />
beschädigte. Zum Glück<br />
ohne Schaden zu nehmen.<br />
Versailles versank wegen des<br />
dadurch ausgelösten Kurzschlusses<br />
jedoch für einige<br />
Stunden in der Dunkelheit.<br />
Insgesamt blieben angesichts<br />
der logistischen Meisterleistung Zwischenfälle sehr selten<br />
und extrem harmlos. Ende September war der Umzug<br />
abgeschlossen.<br />
Allerdings bedeutete dies noch nicht, dass alle gesicherten<br />
Exponate bis zum Kriegsende ruhig in ihrem<br />
temporären Depot verbleiben konnten. Während die Nike<br />
von Samothrake, die ins Schloss von Valençay gebracht<br />
wurde, dieses Glück hatte, stand der Mona Lisa ein wahrer<br />
Umzugsmarathon bevor. Zunächst ins Schloss von<br />
Chambord gebracht, kam sie danach ins Schloss von Louvigny.<br />
Anschließend ging es in die Abbaye de Loc Dieu<br />
im Departement Aveyron, dann ins Musée de Montauban<br />
und schließlich ins Schloss von Montal in der Nähe<br />
von Rocamadour. Die Umzüge waren notwendig, da der<br />
Kriegsfortschritt die bisherigen Verstecke immer wieder<br />
unsicher machte.<br />
Aber selbst wenn ein Kunstwerk mehrere Male umziehen<br />
musste, verlor das Personal des Louvre nie den<br />
Kontakt zu den Ausstellungsstücken. Die Museumswächter,<br />
die zuvor in Paris ihren Dienst taten, wurden auf die<br />
verschiedenen Depots aufgeteilt. Für jedes Depot waren<br />
Regards Photographiques 1938-1947<br />
Editions Musée du Louvre / Le Passage<br />
ISBN: 978-23<strong>50</strong>312408<br />
Eine DVD:<br />
Der US-amerikanische Schwarz weißfilm<br />
« Der Zug » von John Fran ken heimer<br />
und Bernard Farrel mit Burt Lan caster,<br />
Jeanne Moreau und Michel Simon aus<br />
dem Jahre 1964. In dem Streifen geht<br />
es um den Abtransport von Kunstwerken aus Paris<br />
nach Deutschland im Jahre 1944, den französische<br />
Eisenbahner zu verhindern versuchen.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 81
FRANKREICH HEUTE Kultur<br />
zwischen fünf und sechs Wärter zuständig. Die Konservatoren<br />
reisten von einem Depot zum nächsten durchs Land<br />
und trafen sich einmal pro Monat zu Beratungen in Paris.<br />
Und sogar die Restauratoren unterbrachen ihre Arbeit<br />
nicht, sondern passten die Techniken an, um selbst in den<br />
Verstecken zu restaurieren.<br />
Der Louvre in Paris blieb nach dem Auszug der Exponate<br />
zunächst für ein Jahr geschlossen. Nach der Unterzeichnung<br />
des Waffenstillstandes am 22. Juni 1940<br />
verlangten die deutschen Besatzer jedoch, dass sich das<br />
Leben in der Hauptstadt wieder « normalisiere ». Dazu<br />
gehörte auch, dass die Museen wieder eröffnen sollten.<br />
Ab dem 1. Oktober 1940 konnte man den Louvre<br />
wieder besuchen. Die gezeigte Ausstellung war aber eher<br />
trostlos. Nur das Erdgeschoss des riesigen Museums war<br />
mit verbliebenen Exponaten bzw. Kopien bestückt. Es<br />
kamen folglich nur wenige Besucher, die zudem ahnten,<br />
dass sie kaum echte Kunst zu sehen bekamen. Die Venus<br />
von Milo war zum Beispiel ein einfacher Gipsabdruck des<br />
Originals.<br />
Jacques Jaujard konnte sich während dieser schwierigen<br />
Jahre auf die Solidarität und Unterstützung seines<br />
Personals verlassen. Außerdem fand er mit Franz Wolff-<br />
Metternich, von 1940 bis 1942 Leiter der Kunstschutz-<br />
Truppe der deutschen Besatzer, einen ungewöhnlichen<br />
Verbündeten. Trotz aller Feindschaft einte die beiden<br />
Männer die gleiche Leidenschaft, Kunstwerke zu schützen.<br />
Franz Wolff-Metternich versorgte Jacques Jaujard<br />
mit den für seine Konservatoren nötigen Passier- und<br />
Benzinscheinen, ohne die ein Reisen zu und zwischen den<br />
temporären Depots nicht möglich gewesen wäre.<br />
Nach der Befreiung von Paris wurden die Kunstwerke<br />
wieder Stück für Stück zurück an die Seine gebracht.<br />
Im Juli 1945 eröffnete das ehrwürdige Museum in alter<br />
Pracht neu. Wie durch ein Wunder war durch die Evakuierung<br />
kein einziges Exponat verschwunden und es gab<br />
Interview mit Pierre-Olivier Bardet,<br />
dem französischen Produzenten von Sokurows Film<br />
Pierre-Olivier Bardet, ist der Film « Francofonia » ein Spielfilm<br />
oder eine Dokumentation? Können Sie uns ein wenig<br />
mehr vom Inhalt verraten?<br />
Alexander definiert « Francofonia » als eine « fiktive<br />
Erzählung über ein historisches Ereignis ». Es ist ein<br />
Film, in dem historische Archivaufnahmen und Fakten<br />
mit einer ausgedachten Geschichte vermengt werden und<br />
der sich mit dem Verhältnis zwischen Macht und Kunst<br />
beschäftigt.<br />
Der Streifen erzählt die Geschichte von drei Paaren.<br />
Das erste wird von zwei Männern gebildet, die eigentlich<br />
Feinde sind. Franz Wolff-Metternich, dem Verantwortlichen<br />
des Kunstschutzes, und Jacques Jaujard, dem Direktor<br />
des Louvre während der deutschen Besatzung. Das<br />
zweite Paar sind Napoleon und Marianne, die die französische<br />
Republik repräsentieren. Das letzte Paar bildet die<br />
Stimme von Alexander, als er mit einem Freund spricht,<br />
der sich auf einem mit Kunst beladenen Schiff befindet,<br />
das in einen Sturm gerät. Eine fantastische Metapher an<br />
den Zweiten Weltkrieg.<br />
Wie liefen die Dreharbeiten für den Film ab?<br />
Alles hat wunderbar funktioniert. Die Dreharbeiten<br />
dauerten sechs Wochen. 13 Tage und Nächte davon waren<br />
wir im Louvre. Die restlichen Drehtage fanden an Orten<br />
statt, wo die Kunstwerke damals aufbewahrt wurden, insbesondere<br />
im Schloss von Sourches unweit von Le Mans.<br />
Das Schloss besitzt riesige Kellergewölbe. Jacques Jaujard<br />
und sein Team hatten dort 4<strong>50</strong> Exponate untergebracht.<br />
Die heutigen Besitzer öffneten uns freimütig ihr Anwesen.<br />
Es war ein unheimlich emotionaler Moment, in diese<br />
Kellergewölbe hinabzusteigen, in denen die Zeit stehen<br />
geblieben zu sein schien. Alexander und wir alle waren<br />
überwältigt, als wir entdeckten, dass an den Türen und<br />
Wänden im Keller noch die Nummern standen, die die<br />
Mitarbeiter des Louvre damals angezeichnet hatten, um<br />
den Überblick zu bewahren.<br />
Ein anderer sehr emotionaler Moment spielte sich im<br />
Louvre ab. Als wir dort nach dem Ende der regulären<br />
Öffnungszeiten im völlig leeren Museum waren, meditierte<br />
Alexander im Halbdunkel fast vor einigen Gemälden,<br />
bevor er uns Anweisungen für die Dreharbeiten gab. Es<br />
war für uns alle etwas ganz Besonderes, nachts im Louvre<br />
zu sein.<br />
Es gab auch bizarre Situationen, etwa als wir im Louvre<br />
standen und von Schauspielern im Kostüm des deutschen<br />
Militärs umzingelt waren. Für manche war es ein<br />
sehr unangenehmes Déjà-vu. Das war nicht ganz einfach.<br />
Woher kam die Idee, einen Film über den Louvre während der<br />
Besatzungszeit zu drehen?<br />
Alexander hat sich immer schon für das Verhältnis<br />
zwischen der Macht und der Kunst interessiert. Die Atmosphäre<br />
in Museen fasziniert ihn, nicht erst seit seinem<br />
Film « Russian Ark », der in der Eremitage in Sankt Petersburg<br />
gedreht wurde. Vor vier, fünf Jahren hatte ich<br />
ihm angeboten, etwas im Musée d’Orsay zu drehen. Doch<br />
seine Antwort war klar: Wenn er in einem französischen<br />
82 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
auch keine schlimmen Beschädigungen.<br />
Bis heute gilt die von Jacques Jaujard verantwortete<br />
Räumung des Museums als vorbildlich. « Obwohl sich<br />
im Laufe der Zeit immer weniger Menschen an seinen<br />
Namen erinnern, sind die Evakuierungspläne von ihm bis<br />
heute topaktuell », erzählt Geneviève Bresc. « Noch unsere<br />
heutigen Pläne basieren auf seiner Arbeit. So hatten<br />
wir gerade eine Notfallübung, bei der Maßnahmen im<br />
Falle einer Überflutung des Museumsgeländes durch die<br />
Seine geprobt wurden. »<br />
Vielleicht wird der Name des ehemaligen Direktors in<br />
Zukunft aber wieder bekannter. Der russische Regisseur<br />
Alexander Sokurow macht gerade einen Film über diesen<br />
stillen Helden des Zweiten Weltkrieges. « Francofonia,<br />
der Louvre unter der Besatzung » lautet der Arbeitstitel<br />
für den Streifen. Vielleicht erinnern sich deshalb bald<br />
wieder mehr Menschen beim Anblick der « Porte Jaujard »<br />
an den Menschen hinter dem Namen.<br />
Museum drehen würde, dann müsse es der Louvre sein.<br />
Ich fing an, Kontakt mit dem Museum aufzunehmen.<br />
Man zeigte sich interessiert. Alexander dachte sofort an<br />
die Thematik der Besatzungszeit. Für ihn sind Deutschland<br />
und Frankreich wie zwei Schwestern und die Kriege<br />
zwischen den Ländern wie Familienkriege, mit allem,<br />
was dazugehört, Hass und Leidenschaft.<br />
Nächte im Zeichen des Zen-Buddhismus<br />
25 sorgfältig im zeitgenössischen De sig ner stil dekorierte<br />
Zimmer in sand- und ziegelstein far benen, ozeanblauen,<br />
kaki braunen oder schoko lade farbenen Tön en ver schaffen<br />
Ihnen ein wohliges Gefühl von Gemütlichkeit.<br />
Inspiriert von Hotels in New York, Lon don oder Berlin,<br />
wurden die meisten Ba de zimmer einfalls reich in Ihr<br />
Zimmer inte griert, ganz im Sinne für Ihren Komfort und<br />
Wohl behagen.<br />
Zur Entspannung stehen Ihnen eine Bibli o thek und ein<br />
Billardraum zur Ver fügung und nicht zu vergessen die<br />
„Mood Lounge“, eine stimmungsvolle Bar, in der Ihnen<br />
Kaffee, Weine und Champagner an ge boten werden.<br />
Inwieweit ist der Blick von Alexander Sokurow auf dieses<br />
Kapitel der Geschichte des Louvre besonders?<br />
Ich bin überzeugt davon, dass ein Deutscher oder ein<br />
Franzose diesen Film so nicht hätte machen können. Es<br />
ist der Blick von außen, der den Film interessant macht.<br />
Alexander hat eine größere Freiheit, wie er das Thema<br />
behandelt. Außerdem merkt man dem Film Alexanders<br />
Liebe zur europäischen Kultur an, die in seinen Augen<br />
die Welt retten kann. Dies macht seinen Blickwinkel besonders.<br />
Wann können wir den Film sehen?<br />
Die Dreharbeiten sind abgeschlossen. Momentan<br />
wird der Film geschnitten. Mitte Mai müsste alles fertig<br />
sein. Alexander möchte das Werk gerne auf einem Festival<br />
präsentieren. Es ist aber zu früh zu sagen, auf welchem.<br />
Cannes, Venedig, Berlin, es ist offen. Danach wird<br />
der Film in die Kinos kommen. Dies könnte im Oktober<br />
sein, wenn wir nach Cannes gehen, im Januar, wenn es<br />
Venedig wird, oder noch etwas später, wenn die Wahl<br />
auf Berlin fällt. Außerdem wird der Film auch auf Arte<br />
gezeigt werden. Der Sender ist Koproduzent.<br />
Pierre-Olivier Bardet, wir danken Ihnen für das<br />
Gespräch.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 83
ART DE VIVRE Wein<br />
Châteauneuf-du-Pape<br />
Ein Wein mit päpstlicher Aura<br />
Die Appellation Châteauneuf-du-Pape, am<br />
linken Ufer der Rhône zwischen Avignon und<br />
Orange gelegen, schmückt sich bereits seit<br />
1933 mit einem AOC-Siegel. Sie gehört damit<br />
zu den ältesten französischen Weinanbaugebieten<br />
mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung.<br />
Die Weine der Appellation genießen<br />
einen hervorragenden internationalen Ruf<br />
und zählen zu den gefragtesten des Rhône-<br />
Tals. Zudem verstanden es die Winzer von<br />
Anfang an, die Appellation gekonnt in Szene<br />
zu setzen.<br />
Wenn man unter französischen Winzern den Namen<br />
Châteauneuf-du-Pape fallen lässt, erntet<br />
man manchmal nur ein gleichgültiges Achselzucken.<br />
Bedeutet dies, dass die Weine der Appellation nicht<br />
gut sind? Mitnichten! Alle sind sich einig, dass insbesondere<br />
die Rotweine des Weinanbaugebietes, die 94 Prozent<br />
der Produktion ausmachen, eine hohe Qualität aufweisen.<br />
Sie sind farbintensiv, füllig und kraftvoll. Doch manche<br />
Winzer aus anderen Weinregionen sind vom Châteauneufdu-Pape<br />
ein wenig genervt. Sie sind neidisch, denn seit<br />
Anbeginn verkauften sich die Weine aus dem Rhône-Tal<br />
erstaunlich erfolgreich, um nicht zu sagen: fast wie von<br />
selbst. Gerade beim Export machen sie anderen AOC-<br />
Weinen das Leben schwer.<br />
Um diesen Erfolg zu erklären, muss man sich nicht<br />
nur mit dem Wein selbst, sondern auch mit dem Namen<br />
der Appellation beschäftigen. Châteauneuf-du-Pape<br />
steht zunächst einmal für fünf Orte, die zur Appellation<br />
gehören. Neben Châteauneuf-du-Pape selbst sind das<br />
Bédarrides, Courthézon, Orange und Sorgues. So wie bei<br />
anderen Weinen, etwa einem Macon, einem Chinon oder<br />
einem Baux-de-Provence, bezieht sich der Name also auf<br />
eine geografische Zone.<br />
Der Wein hat aber das besondere Glück, dass in dieser<br />
geografischen Bezeichnung der Zusatz « Pape » (dt.<br />
Papst) enthalten ist. In einer Zeit, in der Heerscharen von<br />
Marketingleuten nach dem idealen Namen für Produkte<br />
suchen, damit sich diese besser verkaufen lassen – und<br />
dabei nicht einmal immer erfolgreich sind –, könnte ein<br />
Wein nicht besser heißen. In diesem Wort schwingt<br />
bereits alles mit, was diesen faszinierenden, historisch<br />
bemerkenswerten Wein ausmacht. Auch wer noch nie einen<br />
Châteauneuf-du-Pape verkostet hat, bekommt verbal<br />
einen Vorgeschmack. Das namensimmanente Image ist<br />
geradezu ideal. An einen Wein mit dem wohlklingenden<br />
Namen Châteauneuf-du-Pape erinnert man sich immer<br />
wieder.<br />
Der Namenszusatz weist aber auch darauf hin, dass<br />
die Geschichte von Châteauneuf-du-Pape eng mit dem<br />
Papsttum verknüpft ist. Nachdem Papst Clemens V.<br />
(1264-1314) nicht mehr in Rom residieren wollte, ging das<br />
Pontifikat auf Wanderschaft und machte in verschiedenen<br />
Städten Frankreichs Station, darunter Cluny, Nevers,<br />
Bourges und Bordeaux. Schließlich wurde Avignon im<br />
Rhône-Tal zur neuen offiziellen Residenz der Päpste aus-<br />
84 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
erkoren. Ein Segen für den Weinbau in der Region.<br />
Zum einen bestand nun die Notwendigkeit, vor Ort<br />
einen akzeptablen Messwein zu produzieren, der im<br />
Einklang mit dem steht, was die Kirche symbolisch als<br />
das « Blut Christi » ansieht. Zum anderen war die Weinproduktion<br />
auch eine willkommene finanzielle Einnahmequelle.<br />
Die Perfektionierung des Anbaus hatte damit<br />
Priorität, wovon Châteauneuf-du-Pape automatisch profitierte.<br />
Es war Papst Johannes XXII., der beschloss, auf einem<br />
unweit von Avignon gelegenen Hügel eine Burg zu bauen.<br />
Die Umgebung erschien ihm für den Anbau hochwertiger<br />
Reben ideal. Ein sehr trockenes Klima und viel Sonnenschein<br />
(circa 2.800 Stunden pro Jahr) bieten optimale<br />
Bedingungen für kraftvolle Weine. Die Hitze des Tages<br />
wird vom Boden gespeichert und nachts langsam wieder<br />
abgegeben.<br />
Im Laufe der Jahre wurde die Burg offizielle Sommerresidenz<br />
der Päpste von Avignon, und der vor Ort bei<br />
Châteauneuf-du-Pape produzierte Wein schmückte sich<br />
fortan mit dem prestigeträchtigen Namen « Vin du Pape ».<br />
Es wäre allerdings ungerecht, den Ruhm und Erfolg der<br />
päpstlichen Weine nur dem renommierten Namen zuzuschreiben.<br />
Denn auch die Winzer leisteten ganze Arbeit.<br />
Jahrhunderte später waren sie ihrer Zeit aufs Neue weit<br />
voraus. Im Unterschied zu vielen anderen französischen<br />
Weinanbaugebieten hatten die Winzer von Châteauneufdu-Pape<br />
früh die Notwendigkeit erkannt, sich neu zu formieren<br />
und die Produktion ihrer Weine zu überwachen.<br />
Nachdem im Jahre 1860 eine schwere Reblausplage den<br />
Weingütern zu schaffen machte, gründeten die Winzer<br />
1894 eine Winzervereinigung, die 1923 in einen gut organisierten<br />
Verband mit der klingenden Bezeichnung « Syndicat<br />
des propriétaires viticulteurs de Châteauneuf-du-<br />
Pape » transformiert wurde. Ziel war auch, die Ursprungsbezeichnung<br />
Châteauneuf-du-Pape zu erhalten, was auf<br />
Basis eines neuen Gesetzes von 1919 erlaubt war. Am 15.<br />
Mai 1936 zahlte sich die Entschlossenheit der Winzer<br />
aus: Das Gebiet erhält als eines der ersten in Frankreich<br />
den Status einer Appellation d‘Origine Contrôlée (AOC).<br />
Die Reblausplage war letztlich auch eine wichtige<br />
Lektion, aus der man lernte, die Rebsorten besser zu<br />
diversifizieren. Andernfalls war das Risiko zu groß, bei<br />
erneutem Befall alle Weinstöcke zu verlieren. Man führte<br />
daher freiwillig ein AOC-Register ein, das erstaunlich<br />
weit gefasst ist. Nicht weniger als 13 Rebsorten sind im<br />
AOC Châteauneuf-du-Pape zugelassen. Diese Vielfalt<br />
kommt in Frankreich selten vor. Zudem bleibt jeder Winzer<br />
Herr seiner Mischungen, sowohl in der Wahl der Rebsorten<br />
als auch bei deren Anteil am fertigen Wein. Basis<br />
ist in der Regel die Traubensorte Grenache. Sie hat einen<br />
Anteil von <strong>50</strong> bis 90 Prozent am jeweiligen Wein, sogar<br />
reinsortige Grenache-Weine kommen vor.<br />
Châteauneuf-du-Pape-Weine werden von den Winzer<br />
vor Ort gerne wie folgt charakterisiert: « Wenn man von<br />
den 2<strong>50</strong> AOC-Weingütern alle Weine eines Jahrgangs nebeneinander<br />
stellt, wird man bemerken, dass alle Cousins<br />
und Cousinen sind, jedoch keine Geschwister und schon<br />
gar nicht Zwillinge. » Die Freiheiten, die durch die Statuten<br />
der AOC erlaubt sind, ermöglichen maßgeschneiderte<br />
Tropfen, die den Geschmack der Verbraucher treffen und<br />
sich bestens exportieren lassen. In den 1980er-Jahren war<br />
eher die Rebsorte Syrah in Mode und wurde entsprechend<br />
beigemischt. Heute besinnt man sich wieder mehr auf<br />
Grenache-Trauben. Diese Anpassungsfähigkeit, die in<br />
Frankreich eher selten gegeben ist, trägt wesentlich zur<br />
Wertschätzung der AOC auf ausländischen Märkten bei.<br />
Die Appellation verfügt einerseits über kalkhaltige<br />
Böden, auf denen sich sehr aromatische Weißweine produzieren<br />
lassen. Die mehr oder weniger starken, oft würzigen<br />
Rotweine gedeihen dagegen auf sandigen Böden<br />
sowie Terrains mit viel Kiesgestein. Die Rotweine lassen<br />
sich gut im Keller lagern, im Schnitt bis zu zehn Jahre.<br />
Gute Jahrgänge halten durchaus auch länger. Die Weißweine<br />
werden eher jung getrunken, sind meistens aber<br />
auch fünf bis sechs Jahre lagerfähig.<br />
Weine der AOC Châteauneuf-du-Pape haben ihren<br />
Preis. Für einen jungen Wein muss man im Durchschnitt<br />
zwischen 25 und 40 Euro zahlen und es ist nicht ungewöhnlich,<br />
dass einige Jahrgänge bzw. Sorten sogar 60<br />
Euro noch übersteigen. Die relativ gehaltvollen Rotweine<br />
harmonieren zum Beispiel perfekt mit rotem Fleisch und<br />
Lamm, während die Weißweine sehr gut zu Fisch, kleinen<br />
Krebstieren und weißem Fleisch passen.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 85
ARTDE VIVRE Rezept<br />
Le Paris-Brest<br />
«<br />
Zutaten<br />
Die Legende besagt, dass ein Konditor aus<br />
Maisons-Lafitte im Pariser Großraum 1910<br />
diese Spezialität aus Brandteig mit leckerer Für die Pralin:<br />
100 g Zucker<br />
Cremefüllung erfand und dafür durch das<br />
75 g Mandeln<br />
berühmte Radrennen von Paris nach Brest<br />
75 g Haselnüsse<br />
inspiriert wurde. Die runde Form soll das<br />
Rad eines Fahrrades symbolisieren. Ich habe Für die Konditorcreme:<br />
mich zum ersten Mal daran gewagt, diese<br />
2 Eier<br />
süße Köstlichkeit selbst zu backen. Die Zubereitung<br />
ist nicht ganz einfach. Aber ich kann<br />
<strong>50</strong> g Zucker<br />
30 g Weizenmehl<br />
2<strong>50</strong> ml Milch<br />
Ihnen versichern: Die Mühe lohnt sich. Man 100 g Pralin<br />
braucht für das Rezept Pralin, eine Mandel-<br />
Haselnussmischung. In französischen Supermärkten<br />
kann man diese fertig kaufen. Im<br />
125 g Butter<br />
Für die Buttercreme:<br />
deutschsprachigen Raum ist sie schwer zu<br />
2 Eier<br />
2 Eigelb<br />
finden. Sie lässt sich aber selbst herstellen.<br />
»<br />
Die<br />
30 ml Wasser<br />
Konditorcreme sollte man möglichst schon<br />
70 g Zucker<br />
am Vortag vorbereiten. Bon appétit!<br />
Für den Brandteig:<br />
200 ml Wasser<br />
<strong>50</strong> ml Milch<br />
100 g Butter<br />
4 Eier<br />
10 g Zucker<br />
<strong>50</strong> g gemahlene<br />
Mandeln<br />
1<strong>50</strong> g Weizenmehl<br />
Salz<br />
Für die Dekoration:<br />
30 g Puderzucker<br />
Für 4-6 Stück •<br />
Zubereitungszeit:<br />
60-90 min<br />
86 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Zubereitung<br />
Pralin:<br />
• Mandeln und Haselnüs se in einer<br />
Pfanne anrösten. Bei hoher Hitze<br />
Zucker hinzugeben und karamellisier<br />
en lassen. Da bei anfangs wenig<br />
umrühren und sobald das Karamellisieren<br />
beginnt, stärker umrühren.<br />
Danach den Pfan neninhalt auf ein er<br />
Marmor- oder Silikonplatte (damit<br />
die Mas se nicht festklebt) ver teilen<br />
und etwas ab kühl en lassen.<br />
• Anschließend die noch lauwarmen<br />
gerösteten und karamellisierten<br />
Mandeln und Nüsse in einen<br />
Mixer tun und zerkleinern,<br />
bis sich ein Teig bildet.<br />
Konditorcreme:<br />
• Eier in einer Schüssel aufschlagen,<br />
Zucker dazuschütten und beides<br />
schaum ig schlagen, bis eine weißliche<br />
Mas se entsteht. Dann Mehl<br />
hinzugeben und alles gut verrühren.<br />
• Die Milch in einen Topf zusammen<br />
mit der Pralin zum Sieden bringen.<br />
Wenn die Milch zu köcheln<br />
beginnt, die Flüs sig keit über die<br />
Ei-Mehl-Zuckermasse gießen.<br />
Alles gut verrühren und dann<br />
wieder zurück in den Topf schütten,<br />
um alles erneut zum Kochen zu<br />
bringen. Rund drei Minuten unter<br />
ständigem Rühren kochen lassen.<br />
• Einen großen Teller mit Frischhaltefolie<br />
auslegen. Die Konditorcreme<br />
gleichmäßig darauf verteilen und<br />
mit einer zweiten Folie abdecken.<br />
Dabei leicht zudrücken, so dass keine<br />
Luftblasen unter der Folie verbleiben.<br />
Anschließend möglichst über<br />
Nacht in den Kühlschrank legen.<br />
Buttercreme:<br />
• In einem Topf das Wasser und den<br />
Zucker auf exakt 121 Grad erhitzen<br />
und zu Sirup werden lassen. Erster<br />
Tipp: Unbedingt ein Thermometer<br />
ver wen den, da sonst das Risiko des<br />
Nicht ge lin gens zu groß ist. Zweiter<br />
Tipp: Damit spritzendes Wasser<br />
nicht an der Innenseite des Topfes<br />
karamellisiert, die Innenseiten<br />
ent we der mit einem Pinsel mit kaltem<br />
Wasser bestreichen oder den<br />
Topf mit einem Teller abdecken,<br />
damit kondensierender Dampf<br />
die Innenwände feucht hält.<br />
• Die Eier in einer Schüssel aufschlagen<br />
und zusammen mit den beiden<br />
zusätzlichen Eigelben mit einem<br />
Handmixer schaumig schlagen.<br />
• Den Sirup zu den Eiern schütten<br />
und dabei alles weitere zehn Minu<br />
ten schlagen, bis eine weißliche<br />
Creme entsteht. Danach die weich<br />
(aber nicht flüssig!) gewordene<br />
But ter unterrühren. Wenn alles<br />
gut vermischt ist, die Buttercreme<br />
fünf bis zehn Minuten im Kühlschrank<br />
abkühlen lassen.<br />
Brandteig:<br />
• Drei der Eier in einer Schüssel leicht<br />
schlagen, so, als ob ein Omelette<br />
gemacht werden soll. Das vierte<br />
verbliebene Ei genauso in einer<br />
separaten Schüssel schlagen. Es<br />
dient später dem Bestreichen des<br />
Teiges, damit dieser im Ofen schön<br />
goldbraun wird. Das Mehl sieben und<br />
in einer dritten Schüssel vorhalten.<br />
• Die Butter in einem Topf zum<br />
Schmelz en bringen. Das Wasser,<br />
die Milch, eine Prise Salz und den<br />
Zuck er hinzugeben und aufkochen<br />
las sen. Anschließend den Topf von der<br />
Platte nehmen und das Mehl in einem<br />
Schwung dazugeben. Zunächst alles<br />
mit einem Schneebesen ver rühr en,<br />
dann mit einem Teig spach tel aus Holz<br />
weitermachen. Anschließend den<br />
Topf für zwei bis drei Minuten wieder<br />
auf den Herd stellen, damit der Teig<br />
etwas aus trocknet. Danach alles in<br />
eine Schüs sel umfüllen, damit der Teig<br />
kurz (ein bis zwei Minuten) abkühlt.<br />
• Ein Drittel der drei geschlagenen<br />
Eier langsam mit dem<br />
Teig spachtel unter den Teig<br />
heben. Diesen Vorgang zweimal<br />
wiederholen, bis der Teig leicht<br />
an einem Löffel kleben bleibt.<br />
• Den Teig in einen Spritzbeutel<br />
fül len und auf einem mit Backpapier<br />
ausgelegten Backblech<br />
Kreise mit einem Durchmesser von<br />
rund fünf Zentimetern zeichnen.<br />
Danach jeweils einen zweiten<br />
Kreis am äußeren Rand des ersten<br />
spritzen und schließlich einen<br />
dritten auf der Mitte der ersten<br />
beiden. Anschließend den Teig<br />
mit dem vierten geschlagenen<br />
Ei einpinseln und mit den gemahlenen<br />
Mandeln bestreuen.<br />
• Den Teig im vorgeheizten Backofen<br />
bei 200 Grad 15 bis 20<br />
Minuten backen lassen. Dabei<br />
gut überwachen, aber nicht die<br />
Backofentür öffnen, sonst fällt der<br />
Teig in sich zusammen. Anschließend<br />
aus dem Ofen nehmen und<br />
vollkommen abkühlen lassen.<br />
Le Paris-Brest:<br />
• Die möglichst am Vortag vorbereitete<br />
Konditorcreme in eine große<br />
Schüssel geben und erneut mit<br />
einem Schneebesen schlagen. Dann<br />
die Hälfte der Buttercreme dazugeben<br />
und weiter schlagen. Schließlich<br />
die restliche Buttercreme unterrühren.<br />
Wenn alles gut vermischt<br />
ist, die Schüssel zehn Minuten<br />
lang in den Kühlschrank stellen.<br />
• Die kreisrunden Windbeutel wie<br />
ein Brötchen waagerecht mit einem<br />
Messer aufschneiden. Die Crememischung<br />
in einen Spritzbeutel mit<br />
einem Motivaufsatz geben und auf<br />
die untere Hälfte der Windbeutel<br />
dekorativ spritzen. Danach die<br />
obere Hälfte der Windbeutel auf<br />
die Creme legen. Zum Schluss<br />
mit Puderzucker bestreuen.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 87
ART DE VIVRE Genuss<br />
Serie: Frankreichs AOC<br />
Teil 13: Die AOC von Midi-Pyrénées<br />
Midi-Pyrénées ist mit 45.348 Quadratkilometern die flächenmäßig größte Region Frankreichs.<br />
Allein das ist eine gute Voraussetzung für eine große kulinarische Vielfalt lokaler Produkte.<br />
Außerdem liegt die Region im Einfluss verschiedener klimatischer Zonen, mediterran im Osten,<br />
atlantisch im Westen, alpin in den Pyrenäen. Das ist eine weitere gute Voraussetzung für eine<br />
große Vielfalt. Daher verwundert es nicht, dass es 34 geschützte Herkunftsbezeichnungen<br />
(AOC und AOP) in der Region gibt, mit denen sich 62 Erzeugnisse schmücken. Die geschützte<br />
Produktpalette reicht dabei von alkoholischen Getränken über Obst und Fleisch bis hin zu Käse.<br />
Armagnac<br />
Armagnac gilt als das älteste Eau de Vie Frankreichs und ist einer der wichtigsten kulinarischen<br />
Botschafter der Region. Hergestellt wird er in der Gascogne, insbesondere im<br />
Departement Gers, aber auch in den Departements Lot-et-Garonne und Landes, die bereits<br />
zu Aquitanien gehören. Gewonnen wird er aus hellen Trauben. Bevor der Weinbrand<br />
in den Handel kommt, muss er über lange Zeit in Eichenfässern reifen. Gerne wird ein<br />
Armagnac als Aperitif gereicht, pur oder als Bestandteil eines Cocktails. Der Weinbrand<br />
passt aber genauso gut als Begleiter zu Käse oder zu einem Dessert.<br />
Seit Jahrhunderten schreibt man dem Armagnac sogar heilende Kräfte zu. Bereits Dokumente<br />
aus dem Jahre 1310, die sich in den Archiven des Vatikans befinden, sprechen<br />
von den therapeutischen Wirkungen des Weinbrands. « Dieses Getränk schärft die Sinne,<br />
wenn man es in Maßen genießt », heißt es darin. Und: « Es stärkt die Erinnerungskraft,<br />
macht fröhlich, hält jung und beugt gegen Altersschwäche vor ». Welches alkoholische<br />
Getränk kann dies schon von sich behaupten? Auch 700 Jahre später hat sich an dieser<br />
Feststellung nichts Grundlegendes geändert. Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahre<br />
2008 bestätigte, dass Armagnac den Alterungsprozess verzögert. Dies liege an den Tanninen,<br />
die der Weinbrand dank des langen Reifeprozesses in Eichenfässern enthält.<br />
Weine<br />
Midi-Pyrénées hat nicht den Ruf einer Weinanbauregion wie etwa das Bordelais, Burgund<br />
oder das Loire-Tal. Doch auch in dieser Region werden Weine angebaut, die sich<br />
nicht verstecken müssen. Sie sind durch die geografische Vielfalt sogar äußerst mannigfaltig.<br />
Es gibt Weiß-, Rosé- und Rotweine. 17 von ihnen schmücken sich mit einem AOC-<br />
Siegel. Sie stammen entweder komplett aus der Region oder deren Anbaugebiete erstrecken<br />
sich teilweise auf das Territorium von Midi-Pyrénées. Die für die Region typischsten Appellationen<br />
sind « Cahors », « Fronton », « Gaillac », « Madiran », « Péchenrec du Vic Bilh »<br />
und « Marcillac ». Es sind jeweils sehr charaktervolle Weine, die perfekt zur südwestfranzösischen<br />
Küche passen, etwa als Begleiter zu einer Entenbrust.<br />
Eine Besonderheit stellt der seit 1990 als AOC geschützte Floc de Gascogne dar. Der<br />
Likörwein besteht aus zwei Dritteln Wein (rot oder weiß) und einem Drittel Armagnac,<br />
wobei die Trauben vom gleichen Weingut stammen müssen. Er wird gerne als Aperitif gereicht,<br />
entweder pur oder als Mixgetränk, passt aber auch gut zu Stopfleber oder einem<br />
Schokoladendessert.<br />
88 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Barèges-Gavarnie-Lammfleisch<br />
Wenn ihr Fleisch nicht am Ende auf dem Teller landen würde, müssten die Barèges-<br />
Gavarnie-Schafe die glücklichsten Tiere auf dem Planeten sein. Sie verbringen ihr ganzes<br />
Leben in freier Natur in der wundervollen Landschaft zwischen dem Cirque de Gavarnie,<br />
dem Massif du Néouvielle und dem Pic du Midi de Bigore. Die Tiere kommen mit<br />
dem Klima in den Pyrenäen bestens zurecht und verbringen die Sommer auf Almen, wo<br />
sie nach Herzenslust grasen können. Das Fleisch der Schafe ist mit einem AOC-Siegel<br />
geadelt und gilt unter Feinschmeckern als Köstlichkeit. Diverse Spitzengastronomen aus<br />
Paris würden nicht ohne es auskommen wollen.<br />
Trauben & Nüsse<br />
Seit dem 19. Jahrhundert werden in der Region Midi-Pyrénées Weintrauben angebaut, die<br />
als die besten des Landes gelten. Ihr Name: Chasselas de Moissac. Das Anbaugebiet erstreckt<br />
sich vom Süden des Departements Lot bis in den Norden des Departements Tarn-et-Garonne.<br />
Die Ernte erfolgt in mehreren Phasen, um nur die wirklich reifen Trauben zu pflücken.<br />
Sie werden anschließend per Hand sortiert und gesäubert.<br />
Da ein Teil der AOC-geschützten Nüsse aus dem Périgord aus dem Departement Lot<br />
stammen, darf sich Midi-Pyrénées ebenfalls mit dem Siegel « Noix du Périgord » schmücken.<br />
Käse<br />
Rocamadour, Roquefort, Laguiole, Bleu des Causses, alles AOC-geschützte<br />
Namen, die Käseliebhaber auf der ganzen Welt zum Schwärmen bringen. Midi-<br />
Pyrénées ist eine große Käseregion, in der Käse aus Kuhmilch, Schafsmilch und<br />
Ziegenmilch hergestellt wird. Außerdem gibt es so manche Anekdote über den<br />
Käse aus der Region zu erzählen. So wurde der Roquefort vor einigen Jahren in den<br />
USA mit einem Strafzoll belegt. Eine Antwort darauf, dass die EU zuvor US-amerikanisches,<br />
mit Hormonen behandeltes Rindfleisch verboten hatte. In Midi-Pyrénées<br />
wollte man sich damit aber nicht abfinden. Der Präsident der Region schickte<br />
Barack Obama zu seiner ersten Amtseinführung 2009 ein Paket mit Roquefort<br />
nach Washington. Es hat gewirkt. Die Zölle wurden wieder aufgehoben.<br />
AOC & AOP<br />
Die Appellation d’Origine Contrôlée, kurz AOC, bzw. das<br />
europäische Pendant, die Appellation d’Origine Protégée, kurz<br />
AOP, sind kontrollierte Herkunftsbezeichnungen für vielfältige<br />
landwirtschaftliche Erzeugnisse, beispielsweise für Weine und<br />
Molkereiprodukte. Beide Bezeichnungen weisen darauf hin, dass<br />
ein Produkt innerhalb einer bestimmten geografischen Zone<br />
nach fest definierten, meist altbewährten Methoden hergestellt<br />
wurde. Die Auszeichnung steht für Authentizität und Qualität und<br />
bürgt für eine lokale Verwurzelung im Herstellungsprozess.<br />
Verstöße gegen die Vorschriften eines AOC- bzw. AOP-Produktes<br />
sowie eine missbräuchliche Verwendung der Auszeichnung<br />
werden geahndet. Das Institut National des Appellations<br />
d’Origine (INAO) wacht über das System.<br />
Natürlich muss ein Produkt, das nicht über ein AOC- bzw. AOP-Siegel<br />
verfügt, nicht automatisch minderwertig sein. Denn die Prozesse,<br />
eine solche Auszeichnung zu erhalten, sind oft langwierig und die<br />
Auflagen, die das Produkt erfüllen muss, entsprechend hoch, was<br />
sich gerade kleine Produzenten oft nicht erlauben können. Für den<br />
Kunden ist die kontrollierte Herkunftsbezeichnung trotzdem eine<br />
wichtige Hilfe bei der Kaufentscheidung, insbesondere wenn man<br />
einen Hersteller selbst nicht kennt.<br />
Bisher erschienen: Auvergne (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 38), Normandie (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39), Bretagne (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 40),<br />
Rhône-Alpes (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 41), Elsass (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42), Korsika (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 43),<br />
Provence-Alpes-Côte d’Azur (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 44), Pays de la Loire (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 45), Burgund (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 46),<br />
Franche-Comté (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 47), Limousin (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48), Aquitanien (Ausgabe <strong>Nr</strong>. 49)<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 89
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 20<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 23<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 28<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 29<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 31<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 32<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 34<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 35 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 36<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 37<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 38<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 40<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 41 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 43<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 44 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 45<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 46 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 47 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 49
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Reisethemen,<br />
nach Regionen geordnet:<br />
7<br />
9<br />
8<br />
6<br />
5<br />
1<br />
10<br />
2<br />
12<br />
4<br />
3<br />
11<br />
13<br />
14<br />
1 Paris und Umgebung <strong>Nr</strong>.<br />
Oscar Niemeyer: Mit Frankreich auf Du und Du 48<br />
Monnaie de Paris: MétaLmorphoses, die Geburt eines neuen<br />
Stadtteils<br />
Monnaie de Paris: Eine Fabrik hinter königlicher Fassade 46<br />
Paris mit Kindern: Tipps für einen Städtebesuch mit dem<br />
Nachwuchs<br />
Le Bon Marché: Eine Pariser Institution feiert ihren 160.<br />
Geburtstag<br />
Stadtentwicklung: Architektonischer Aufbruch an der Seine 40<br />
Hôtel des Invalides: Ein kleines Militär-Versailles mitten in<br />
Paris<br />
Les Arènes de Lutèce: Die unerwartete Entdeckung eines<br />
römischen Amphitheaters<br />
Lido: Carien, Porträt einer Startänzerin 37<br />
Avenue des Champs-Elysées: Wie steht es um den Glanz des<br />
Prachtboulevards?<br />
Musée Rodin: Der Charme eines Künstleranwesens<br />
mit einzigartigem Garten<br />
Notre-Dame: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />
2 Nordfrankreich <strong>Nr</strong>.<br />
Calais: Eine Stadt mit Spitze 48<br />
Musée Matisse: Kunstgenuss auf dem platten Land 47<br />
Pays de Condé: Eine Bergbaugegend erfindet sich neu 43<br />
10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />
10 Ideen...für Nord-Pas-de-Calais 38<br />
Arras & Douai: Riesen für den Kleinen 36<br />
Amiens: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />
Beauvais: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />
Jardins de Valloires: Die 10 schönsten Gärten Frankreichs 32<br />
Symbole der Freiheit: Nordfrankreichs Belfriede 29<br />
Hotel<br />
Pasino Saint-Amand-les-Eaux 43<br />
3 Elsass / Lothringen / Champagne <strong>Nr</strong>.<br />
Grosbliederstroff & Kleinblittersdorf: Zwei zwangsverbrüderte<br />
Orte stellen sich vor<br />
Abbaye de Murbach: Es steht ein Kloster im Walde 47<br />
48<br />
42<br />
41<br />
38<br />
37<br />
36<br />
35<br />
49<br />
Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller: Ein Fahrstuhl für Schiffe 45<br />
Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />
(Teil 1: Ostfrankreich)<br />
Wellness in den Bergen: Nach dem Sport die Erholung 43<br />
Musée Lalique: Eine Hommage an die Glasmacherkunst 43<br />
Maison de Robert Schuman: Zu Besuch bei einem der Väter<br />
des vereinten Europas<br />
Genuss: Die AOC des Elsass 42<br />
10 Ideen...für ein Wochenende im Elsass 41<br />
Haut-Kœnigsbourg: Ein wahrhaft deutsch-französisches<br />
Kulturerbe<br />
Marne: In der Heimat des Champagners 40<br />
Bitche: Das zweite Leben einer Zitadelle 38<br />
Grand Ballon: Eine Wanderung auf die Spitze der Vogesen 37<br />
Neufchef & Aumetz: Das stolze Erbe der lothringischen Kumpel 36<br />
Mont Sainte-Odile: Berg der Hoffnung und der Tragödie 35<br />
Straßburg: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />
Reims: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />
Metz: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />
Serie: Städtevergleich (4): Metz versus Nancy 34<br />
Höhenrausch in den Vogesen: Route des Crêtes 29<br />
Epernay: Die Champs-Elysée des Schaumweins 23<br />
Hotel<br />
La Clairière Bio- & Spa-Hotel, La Petite-Pierre 38<br />
Museumotel L'Utopie, Raôn-l'Etape 29<br />
Le Château-Fort, Sedan 16<br />
Le Prestige Impérial, Plombières-les-Bains 12<br />
4 Burgund / Jura <strong>Nr</strong>.<br />
Saône: Mit dem Hausboot auf der Saône unterwegs 44<br />
Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />
(Teil 1: Ostfrankreich)<br />
Maison de Louis Pasteur: Ein Dorf im Fokus der Wissenschaft 43<br />
Hospices de Beaune: Ein Krankenhaus mit Weinbergen 41<br />
Lac de Pannecière: Spaziergang durch die Ruinen eines<br />
untergegangenen Dorfes<br />
Montbéliard: Die Farben einer Stadt 41<br />
Peugeot-Museum: Mehr als ein Automobilmuseum 39<br />
Roche de Solutré & Roche de Vergisson: Zwei Felsen, ein<br />
Wanderparadies<br />
Wein: Saint-Véran aus Burgund 35<br />
Châtillon-sur-Seine: Das Erwachen einer verschlafenen<br />
Provinzstadt<br />
Château de Saint-Fargeau: Wo der Blick hinter die Kulissen<br />
erlaubt ist<br />
Der Pilgerhügel von Vézelay 20<br />
5 Loire-Tal <strong>Nr</strong>.<br />
Cheverny: Das Schloss von Tim und Struppi 43<br />
Mit dem Ballon übers Loire-Tal: Bitte zeichne mir ein Schloss 38<br />
Blois: Ein Schloss der Geheimnisse und Intrigen 36<br />
Le Mans: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />
Wein: Chinon, ein Wein für alle Fälle 34<br />
Château de Villandry: Die 10 schönsten Gärten Frankreichs 32<br />
Loire-Schlösser: Skandale, Anekdoten, Petitessen 20<br />
Hotel<br />
Troglobodo: Wohnen in der Höhle 31<br />
6 Normandie <strong>Nr</strong>.<br />
Cabour, Deauville, Trouville-sur-Mer, Honfleur:<br />
Die Stars der Côte Fleurie<br />
Oscar Niemeyer: Mit Frankreich auf Du und Du 48<br />
Mont-Saint-Michel: Der Wunsch, eine Insel zu werden 48<br />
Normandie: Heimat des Impressionismus 45<br />
44<br />
42<br />
40<br />
44<br />
41<br />
35<br />
34<br />
32<br />
49<br />
Genuss: Die AOC der Normandie 39<br />
10 Ideen... ...für die Normandie 37<br />
Rouen: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />
Mont-Saint-Michel: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />
Dieppe: Die Stadt und das Meer 34<br />
Livarot: Das Brot der armen Leute 32<br />
Jardin Botanique de Vauville – Die 10 schönsten Gärten<br />
Frankreichs<br />
Mémorial: Ein Museum für den Frieden 31<br />
Die fantastische Reise zur Ile de Tatihou 28<br />
Die Ruinenreste der Abtei von Jumièges 23<br />
Honfleur: Hafenromantik und Künstlerflair 20<br />
Hotel<br />
Hôtel les bains de Cabourg 49<br />
Domaine de la Corniche, Rolleboise (Giverny) 36<br />
7 Bretagne <strong>Nr</strong>.<br />
Ploumanac’h: Die Magie der bretonischen Nordküste 48<br />
Vitré, Fougères, Combourg, Château des Rochers-Sévigné:<br />
Mittelalterliche Festungen und literarische Vermächtnisse<br />
Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />
(Teil 2: Westfrankreich)<br />
Bürgerbewegung: Libérez les menhires 42<br />
Genuss: Die AOC der Bretagne 40<br />
Abbaye de Daoulas: Kloster der Kultur und der Heilpflanzen 39<br />
Golfe du Morbihan: Ein typisch bretonisches Naturerlebnis 35<br />
Ile d'Ouessant: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />
Ile de Sein: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />
Ile-aux-Moines: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />
Belle-Ile-en-Mer: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />
Jardins de l'Abbaye de Daoulas – Die 10 schönsten Gärten<br />
Frankreichs<br />
Jardins du Château de la Ballue – Die 10 schönsten Gärten<br />
Frankreichs<br />
Pointe du Raz: Das Ende der Welt 31<br />
Ile de Bréhat 29<br />
Hotel<br />
Castel Beau Site, Ploumanac’h 48<br />
8 Nördliche Atlantikküste <strong>Nr</strong>.<br />
Rochefort: Die Stadt, die ihre Träume lebt 49<br />
Gastronomie: A table im Pays-de-la-Loire! 49<br />
Ile d‘Oléron, Ile de Ré, Ile Madame, Ile d‘Aix, Fort Boyard: Reif<br />
für die Insel(n)<br />
Loire-Mündung: Kunst am Fluss 45<br />
Nantes: Im Westen viel Neues 44<br />
EU-Hauptstadtjahre: 2013: Nantes und Marseille werden<br />
europäische Hauptstädte<br />
Cognac: Von betrunkenen Spinnen und verdächtig schwarzen<br />
Fassaden<br />
Radfernweg: Velodyssey, immer am Atlantik entlang 41<br />
10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />
Abteien, die sogar Kinder begeistern 40<br />
Marais Poitevin: Die grünen Kanäle des Marais Poitevin 38<br />
Likör: Angélique de Niort, Likor aus einer Heilpflanze 38<br />
Futuroscope: Zukunftspark mit rosiger Zukunft 37<br />
Zukunftspark mit rosiger Zukunft 36<br />
Ile d'Yeu: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />
Ile de Ré: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />
Clisson: Ein Stück Italien im Westen Frankreichs 32<br />
Hotel<br />
Hôtel Napoléon, Ile d‘Aix 46<br />
Logis Saint-Martin, Saint-Maixent-l'Ecole 37<br />
32<br />
47<br />
45<br />
32<br />
32<br />
46<br />
43<br />
42
9 Südliche Atlantikküste <strong>Nr</strong>.<br />
Wein: Jurade de Saint-Emilion 47<br />
Bordeaux 2.0 46<br />
Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />
(Teil 2: Westfrankreich)<br />
Radfernweg: Velodyssey, immer am Atlantik entlang 41<br />
Chantals Rezept: Cannelés 41<br />
10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />
Wein: Château Bardins 37<br />
Gironde: Wie Vauban eine Flussmündung abriegelte 36<br />
Stadtentwicklung: Bordeaux, eine Stadt mit Ambitionen 35<br />
Genuss: Gâteau basque 34<br />
Baskenland: Saint-Jean-Pied-de-Port, ein baskisches<br />
Schmuckstück<br />
Serie: Städtevergleich (2) Bordeaux versus Toulouse 32<br />
Bassin d'Arcachon: Auf den Spuren der Austernzüchter 28<br />
Périgord: Auf den Spuren von Jacquou le Croquant 23<br />
10 Zentralfrankreich / Pyrenäen <strong>Nr</strong>.<br />
Vichy: Ein Kurbad mit schicksalhafter Vergangenheit 49<br />
Clermont-Ferrand: Aufbruch aus schwieriger Position 47<br />
Toulouse: Zu Besuch bei Airbus 46<br />
Östliche Pyrenäen: Le Train Jaune, ein Zug als Wahrzeichen 45<br />
Gouffre de Padirac: Der Erdmitte ein Stückchen näherkommen 44<br />
Wellness in den Bergen: Nach dem Sport die Erholung 43<br />
Pastell: Das blaue Gold 43<br />
Guéwen a testé... Pastellworkshop 43<br />
Bastiden: Die neuen Städte des Mittelalters 42<br />
Genuss: Die AOC der Auvergne 38<br />
Viaduc de Garabit 37<br />
Umweltschutz: Kettensägenmassaker am Welterbe Canal<br />
du Midi<br />
Albi: Die 10 schönsten Kathedralen Frankreichs 35<br />
Serie: Städtevergleich (2) Bordeaux versus Toulouse 32<br />
Corrèze: Die Gärten der Colette 20<br />
Hotel<br />
Grand Hôtel Le Turenne, Périgord 47<br />
Le Grand Balcon, Toulouse 42<br />
11 Alpen / Rhône-Tal <strong>Nr</strong>.<br />
Route Napoleon Einmal quer durch die Alpen 49<br />
Traumstraßen: Frankreichs spektakulärste Traumstraßen 48<br />
Lyon-Confluence: 24 Stunden im Neubauviertel 48<br />
Montélimar & Umgebung: Eine Reise zwischen gestern und<br />
morgen<br />
Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />
(Teil 1: Ostfrankreich)<br />
Lyon & Umgebung: Eine Reise zu den städtebaulichen Utopien<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
Wellness in den Bergen: Nach dem Sport die Erholung 43<br />
Tradition: Guignol, kleine Helden aus Lyon 43<br />
Drôme-Tal: Ein Geheimtipp zwischen Provence und Alpen 42<br />
Wein: Clairette de Die 42<br />
Genuss: Die AOC von Rhône-Alpes 41<br />
Grignan. Im Land der schönen Briefe: eine Reise nach Grignan 40<br />
Wein: Lirac, das «mediterranste» Weinanbaugebiet im<br />
Rhône-Tal<br />
Jardin Zen d'Erik Borja: Auf der Suche nach dem verlorenen<br />
Garten<br />
Gastronomie: Michel Chabran, der Luxus der Simplizität 39<br />
Tourismus: Trends für den Winterurlaub 2011/12 36<br />
Genuss: L'O Provençale: Olivenöl aus Nyons 36<br />
Genuss: Nougat aus Montélimar 35<br />
Ardèche: Zu den schönsten Dörfern der Ardèche 34<br />
Mont Blanc: Alpine Winterfreuden 31<br />
Vogelpark von Villars-les-Dombes 28<br />
Ardèche: Ein Departement voller Überraschungen 23<br />
Hotel<br />
Cour des Loges, Lyon 44<br />
Manoir de la Roseraie, Grignan 40<br />
Avenue Lodge Hotel, Val d'Isère 28<br />
Helvie, Val-les-Bains, Ardèche 23<br />
l’ermitage, Lyon 18<br />
45<br />
32<br />
36<br />
46<br />
44<br />
44<br />
40<br />
39<br />
12 Languedoc-Roussillon <strong>Nr</strong>.<br />
Saint-Guilhem-le-Désert: Wenn ein Krieger zum Klosterbruder<br />
wird<br />
Stadtentwicklung: Montpellier, ein Synonym für Dynamik 47<br />
Pyrenäen: Le Train Jaune, ein Zug als Wahrzeichen 45<br />
Pont du Gard: Altes Aquädukt erfrischend jung 41<br />
Céret & Collioure: Zwei Dörfer im Fokus der Kunst 37<br />
Umweltschutz: Kettensägenmassaker am Welterbe Canal<br />
du Midi<br />
Bambouseraie de Prafance – Die 10 schönsten Gärten<br />
Frankreichs<br />
Nîmes: Römische Baudenkmäler und mediterrane<br />
Lebensfreude<br />
Côte Vermeille: Die rote Küste 20<br />
Hotel<br />
Château L’Hospitalet, Narbonne 20<br />
13 Côte d’Azur / Provence <strong>Nr</strong>.<br />
Marseille: Die Renaissance einer Metropole!? 49<br />
Monaco: Die unglaubliche Saga eines kleines Fürstentums 47<br />
Grasse: Der Duft einer Hauptstadt 45<br />
Les Baux-de-Provence: Die unerwarteten Reize eines viel<br />
besuchten Dorfes<br />
Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze<br />
(Teil 1: Ostfrankreich)<br />
EU-Hauptstadtjahre: 2013: Nantes und Marseille werden<br />
europäische Hauptstädte<br />
Drôme-Tal: Ein Geheimtipp zwischen Provence und Alpen 42<br />
Orange: Eine Stadt spielt Theater 42<br />
10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />
Bormes-les-Mimosas: Wo Blumen wie Königinnen verehrt<br />
werden<br />
10 Ideen... für die Provence 39<br />
Ile de Port-Cros: Kleine Trauminsel im Mittelmeer 38<br />
Domaine du Rayol: Die Geschichte eines ungewöhnlichen<br />
Parks<br />
Eze: Wo die Berge ins Meer fallen 35<br />
Ile de Porquerolles: Die 10 schönsten Inseln Frankreichs 34<br />
Dentelles de Montmirail: Mit dem Mountainbike durch das<br />
kleine Gebirge<br />
Nizza: <strong>Frühling</strong>sgefühle einer Diva 32<br />
Avignon: Ein Tag in der Stadt der Päpste 31<br />
Serie: Städtevergleich (1) Lyon versus Marseille 31<br />
Wanderung: Auf Schusters Rappen durch die Provence 29<br />
Jean Cocteau zwischen Nizza und Menton 28<br />
Baux-de-Provence: Ein kleines Weingebiet wird groß 28<br />
Hotel<br />
Mas du Grand Vallon, Côte d’Azur 45<br />
Clarion Grand Hôtel Aston, Nizza 41<br />
B Design & Spa, Le Paradou 39<br />
Château de la Messardière, Saint-Tropez 35<br />
Attrap'Rêves, Allauch (Provence) 33<br />
Dolce Frégate, Saint-Cyr-sur-Mer 15<br />
14 Korsika <strong>Nr</strong>.<br />
Türme, Kühe und Kanonen: Unterwegs auf dem Zöllnerpfad 49<br />
vom Cap Corse<br />
Genuss: Die AOC Korsikas 43<br />
10 Ideen... für Ferien am Meer 40<br />
15 Überseegebiete (DOM/TOM) <strong>Nr</strong>.<br />
Französisch-Guayana: Natur, Geschichte, Raumfahrt 37<br />
Martinique: Entdeckungen in einer Postkartenidylle 31<br />
Weitere Themen<br />
Gesellschaft & Alltag<br />
Wandern: Die Franzosen entdecken das Wandern 49<br />
Deutsch-Französische Freundschaft: Zwei zwangsverbrüderte<br />
Orte stellen sich vor<br />
Fußball-EM 2016: Frankreich im Stadienbaurausch 48<br />
47<br />
36<br />
32<br />
23<br />
44<br />
44<br />
43<br />
39<br />
36<br />
34<br />
<strong>Nr</strong>.<br />
49<br />
Stadtentwicklung: Montpellier, ein Synonym für Dynamik 47<br />
Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr 46<br />
Franzosen und Gesellschaftsspiele:<br />
Ein Markt mit Steigerungspotential<br />
Verkehr: Neuer Trend: Der Bahnhof wird zum Flughafen 44<br />
Gewalt auf Korsika: Die Revolution der Frauen geht weiter 44<br />
EU-Hauptstadtjahre: 2013: Nantes und Marseille werden<br />
europäische Hauptstädte<br />
Shopping: Winterschlussverkauf, der andere Wintersport 43<br />
Interview: Michel Chevalet, der Mann, der den Franzosen die<br />
Wissenschaft erklärt<br />
Kriminalität: Angst über der Stadt 42<br />
Bürgerbewegung: Libérez les menhires 42<br />
Interview: Jean Viard, der Mann, der Frankreich beobachtet 41<br />
Stadtentwicklung: Architektonischer Aufbruch an der Seine 40<br />
Berufe: Simone Hérault, die Stimme Frankreichs 40<br />
Berühmtheiten: Die 100 bekanntesten Franzosen 39<br />
Frankreichbild: Frankreichs Image in der Welt 39<br />
Berufe: Die Unsterblichen, die 40 Wächter der französischen<br />
Sprache<br />
Berufe: Der Präfekt, lebendes Symbol des Zentralismus 38<br />
Berufe: Carien, Startänzerin im Lido 37<br />
Tourismus: Trends für den Winterurlaub 2011/12 36<br />
Berufe: Félisa, Gardienne in Paris 36<br />
Spendenbereitschaft: Wie großzügig sind die Franzosen? 35<br />
Laizität: Ein Thema von immerwährender Aktualität 34<br />
Ladenöffnungszeiten: Wird der Sonntag zum Werktag 34<br />
Serie: Städtevergleich (4): Metz versus Nancy 34<br />
Frauen: Madame Glückspilz? Die Situation der französischen<br />
Frauen<br />
Serie: Städtevergleich (2): Bordeaux versus Toulouse 32<br />
Serie: Städtevergleich (1): Lyon versus Marseille 31<br />
Mona Ozouf: Bretonin, Französin und Europäerin 31<br />
Es lebe die Elite!: Frankreichs Grandes Ecoles 29<br />
Fußball: Ist der Ball denn auch in Frankreich rund? 29<br />
Frankophonie: Eine Situationsanalyse 28<br />
Versailles: Traditionelle Berufe hinter historischen Mauern 23<br />
Gedenkkultur: Darf der Staat in die Geschichtsschreibung<br />
eingreifen?<br />
Politik<br />
François Hollande: Es ist nicht einfach, Präsident zu sein 49<br />
Verkehrspolitik: Die Wiederentdeckung der Langsamkeit 47<br />
Hochschulpolitik: Teaching in English? Oh mon Dieu! 46<br />
Deutsch-Französische Freundschaft: Wenn eine Freundschaft<br />
zum Ritual wird<br />
Interview: Gregor Gysi und Frankreich 43<br />
Machtverhältnisse: Alles nach links 41<br />
Medien: Die politische Ausrichtung französischer Medien 40<br />
Volksabstimmungen: Modethema im Wahlkampf 39<br />
Fünf Jahre Sarkozy: Zeit für eine Bilanz 38<br />
François Hollande: Der neue Präsident? 37<br />
Umweltschutz: Kettensägenmassaker am Welterbe Canal<br />
du Midi<br />
Präsidentschaftswahl 2012: Die Kultur als Wahlkampfthema 35<br />
Stadtentwicklung: Bordeaux, eine Stadt mit Ambitionen 35<br />
Laizität: Ein Thema von immerwährender Aktualität 34<br />
TGV: Wieviel Hochgeschwindigkeit kann sich Frankreich<br />
leisten?<br />
Marine Le Pen: Das «neue» Gesicht des französischen<br />
Rechtsextremismus<br />
Staatsbankette: Wenn die Politik durch den Magen geht 29<br />
Plages de gauche, plages de droite: Urlaub in politischen<br />
Farben<br />
Frankophonie: Eine Situationsanalyse 28<br />
Frédéric Mitterrand: Der neue französische Kulturminister 23<br />
Licht und Kerzen: Lyon gratuliert Leipzig zum Wendejubiläum 23<br />
Umweltpolitik: Frankreich wagt die erneuerbaren Energien 20<br />
Subventionen: Wissen die Franzosen die EU überhaupt zu<br />
schätzen?<br />
Wirtschaft<br />
Monnaie de Paris: Pessac, hinter den Kulissen der Euro-<br />
Münzprägung<br />
Umwelt: Lavendel der Provence in Gefahr 46<br />
Tourismus: Hauptsache außergewöhnlich 40<br />
Tourismus: Futuroscope, Zukunftspark mit rosiger Zukunft 37<br />
45<br />
43<br />
42<br />
39<br />
32<br />
20<br />
<strong>Nr</strong>.<br />
44<br />
36<br />
34<br />
32<br />
28<br />
20<br />
<strong>Nr</strong>.<br />
47
Austernkrise: Sterben Frankreichs Austern aus? 32<br />
Guide Michelin: Eine Deutsche an der Spitze der französischen<br />
Gastronomiebibel<br />
Flughäfen: Welche Zukunftsperspektiven haben Frankreichs<br />
Flughäfen<br />
Kunst & Kultur<br />
Musée Matisse: Kunstgenuss auf dem platten Land 47<br />
Interview: Götz Alsmann in Paris 46<br />
Interview: Patricia Kaas 45<br />
Museen: Frankreichs Museen auf der Überholspur 45<br />
EU-Hauptstadtjahre: 2013: Nantes und Marseille werden<br />
europäische Hauptstädte<br />
ST-ART: Eine Kunstmesse zwischen den Welten 38<br />
Céret & Collioure: Zwei Dörfer im Fokus der Kunst 37<br />
Musée Rodin: Der Charme eines Künstleranwesens mit<br />
einzigartigem Garten<br />
Französisches Historisches Museum: Ein Projekt schlägt hohe<br />
Wellen<br />
Pariser Philharmonie: Wenn Politik von der Realität eingeholt<br />
wird<br />
Mémorial Caen: Ein Museum für den Frieden 31<br />
Jean Cocteau an der Côte d'Azur: Jean Cocteau zwischen<br />
Nizza und Menton<br />
Chanson: Dalida, unsterbliche Ikone des französischen<br />
Chansons<br />
Lebensart<br />
Tradition: Toulouse im Zeichen des Veilchens 47<br />
Guignol: Kleine Helden aus Lyon 43<br />
Shopping: Le Bon Marché, eine Pariser Institution feiert ihren<br />
160. Geburtstag<br />
Bunte Töpfe: Keramik aus Vallauris 28<br />
Genuss<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC Aquitaniens 49<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC des Limousin 48<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC Burgunds 46<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC der Pays de la Loire 45<br />
Trüffel in Sarlat-la-Canéda: Schwarze Diamanten 44<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC von Provence-Alpes-Côte<br />
d’Azur<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC Korsikas 43<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC des Elsass 42<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC von Rhône-Alpes 41<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC der Bretagne 40<br />
29<br />
21<br />
<strong>Nr</strong>.<br />
43<br />
35<br />
31<br />
31<br />
28<br />
20<br />
<strong>Nr</strong>.<br />
41<br />
<strong>Nr</strong>.<br />
44<br />
Gastronomie: Michel Chabran, der Luxus der Simplizität 39<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC der Normandie 39<br />
Serie: Frankreichs AOC: Die AOC der Auvergne 38<br />
Rillettes: Einfach, deftig, köstlich 37<br />
L'O Provençale: Olivenöl aus Nyons 36<br />
Nougat: Süßigkeit aus Montélimar 35<br />
Gâteau basque: Traditionelles Gebäck aus dem Baskenland 34<br />
Livarot: Das Brot der armen Leute 21<br />
Ti'Punch & Planteur: Der Charme der Antillen in zwei Cocktails 31<br />
Serie: Restaurants und Brasserien der französischen<br />
Hauptstadt (6): Designrestaurants<br />
Serie: Restaurants und Brasserien der französischen<br />
Hauptstadt (4): Weinbars<br />
Serie: Restaurants und Brasserien der französischen<br />
Hauptstadt (3): Ungewöhnliche Restaurants<br />
Esskultur: Fastfood erobert Frankreich 23<br />
Poulet de Bresse: Ein Huhn, ein Mann, eine Leidenschaft 20<br />
Weine & Spirituosen<br />
Die Kunst des Aperitifs 49<br />
Weinfarbe: Eine kleine Weinfarbenkunde 48<br />
Jurade de Saint-Emilion 47<br />
Ein asiatischer Winzer im Bordelais 46<br />
Ratgeber: Die Kunst des Karaffierens und Dekantierens 45<br />
Les Grés de Montpellier 44<br />
Picon: «Un Picon-Bière, s'il vous plaît» 43<br />
Cognac: Von betrunkenen Spinnen und verdächtig schwarzen<br />
Fassaden<br />
Clairette de Die: Der Schaumwein für glückliche Menschen 42<br />
Lagerung: Tipps zum Aufbewahren von Wein 41<br />
Bier: Schattendasein oder Geheimtipp? 40<br />
Lirac: Das «mediterranste» Weinanbaugebiet im Rhône-Tal 40<br />
Wein & Gesundheit: Vive le vin! Vive la santé! 39<br />
Angélique de Niort: Likor aus einer Heilpflanze 38<br />
Château Bardins: Ein kleines Familien-Weingut in Pessac-<br />
Léognan<br />
Cognac: Eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte 36<br />
Saint-Véran: Erschwinglicher Spitzenwein aus Burgund 35<br />
Vinexpo: Die Welt des Weins zu Gast in Frankreich 35<br />
Chinon: Ein Wein für alle Fälle 34<br />
Crème de Cassis: Ein Getränk, das kein großes Brimborium<br />
um sich macht<br />
Saint-Pourçain: Wein von der Tafel der Mächtigen 29<br />
Rum: Hochprozentiges aus Übersee 23<br />
Bier: Ein überraschend französisches Produkt 20<br />
31<br />
29<br />
28<br />
<strong>Nr</strong>.<br />
42<br />
37<br />
32<br />
Chantals Rezepte<br />
<strong>Nr</strong>.<br />
Ile flottante 49<br />
Soupe à l’oignon gratinée 48<br />
Gratin de légumes du jardin 47<br />
Gaspacho de tomates et fraises 46<br />
Fondant au chocolat au coeur de framboises 45<br />
Quiche sans pâte 44<br />
Coq au vin 43<br />
Poires safranées et ses tuiles à l'orange 42<br />
Cannelés 41<br />
Gazpacho de tomate 40<br />
Crème brûlée à la fleur d'oranger 39<br />
Velouté de laitue 38<br />
Tarte aux rillettes 37<br />
Liqueur d'estragon 36<br />
Gratin dauphinois 35<br />
Salade au crottin de chèvre chaud 34<br />
Huitres chaudes à la fondue de poireaux et son sabayon 32<br />
Parmentier de canard 31<br />
Moules à la crème 29<br />
Soupe de fraises 28<br />
Baba au rhum 23<br />
Jarrets de porc à la sauge et au romarin 20<br />
Eine Übersicht aller jemals erschienenen Themen, also auch der ausverkauften Ausgaben,<br />
finden Sie im Internet: www.frankreicherleben.de<br />
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ich bestelle die folgende(n) Ausgabe(n) von Frankreich erleben<br />
für 4,90 € pro Heft (bis Ausgabe <strong>Nr</strong>. 33) bzw. 5,90 € pro Heft<br />
(ab Ausgabe <strong>Nr</strong>. 34) zzgl. Ver sand kos ten pauschale. Diese be trägt<br />
innerhalb Deutschlands 1,00 € fürs erste Heft und 0,<strong>50</strong> € für jedes<br />
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weitere Heft. Angebot gilt nur, solange der Vorrat einer Ausgabe reicht.<br />
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belasten Sie bitte meiner Kreditkarte:<br />
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ziehen Sie bitte von meinem Bankkonto ein<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 20<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 23<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 40<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 28<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 41<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 29<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 31<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 43<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 32<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 44<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 34<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 45<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 35<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 46<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 36<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 47<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 37<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 38 Ausgabe <strong>Nr</strong>. 49<br />
Vorname / Name<br />
Straße<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Land<br />
Telefonnummer für Rückfragen<br />
IBAN<br />
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Ich ermächtige die AVZ GmbH, Storkower Straße 127a, 10407 Berlin,<br />
Gläubiger-Identifikationsnummer DE39Z0200000080844 den<br />
Bestellpreis von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Die<br />
Mandatsreferenz wird mir gesondert mitgeteilt.<br />
Datum, Unterschrift<br />
Diese Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Aboservice<br />
schriftlich ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.
KULTURSCHOCK<br />
Die Situation spielt sich entlang einer der großen Hauptverkehrsachsen<br />
des Landes ab. Man könnte sogar sagen auf einer der<br />
großen Transitrouten des Kontinents. Nach vielen Kilometern<br />
auf der Autobahn knurrt mein Magen. Kein Problem, denke ich mir, der<br />
nächste Rasthof ist bestimmt nicht weit. Richtig gedacht, es dauert nur<br />
wenige Minuten, bis das Hinweisschild mit dem Messer- und Gabelsymbol,<br />
dem Hinweis auf das Vorhandensein eines Restaurants, den<br />
nächsten Rasthof ankündigt. Noch 20 Kilometer sind es bis dahin. Das<br />
werde ich auch noch schaffen.<br />
Auf dem Rasthof angekommen, folge ich dem Symbol<br />
« Messer und Gabel » und parke mein Auto vor einem<br />
imposanten, modernen Rasthofgebäude. Voller<br />
Vorfreude auf einen jambon braisé frites, einem<br />
Klassiker entlang Frankreichs Autobahnen, den<br />
fast jedes Selbstbedienungsrestaurant eines<br />
Rasthofes auf der Speisekarte hat, gehe ich ins<br />
Innere des Gebäudes. Doch schon kurz danach<br />
kommt die herbe Enttäuschung: Der Zugang<br />
zu dem riesigen Schnellrestaurant ist versperrt.<br />
Wo sich sonst Reisende an der Essensausgabe<br />
und der Kasse anstellen, hantiert nun ein Mitarbeiter<br />
mit seinem Wischmopp. Meinen jambon<br />
fraisé frites kann ich wohl vergessen. Dabei hatte<br />
ich gerade noch überlegt, ob ich ihn lieber mit einer<br />
sauce madère oder einer sauce au poivre nehmen<br />
sollte.<br />
Jetzt fragen Sie sich, wie es sein kann, dass<br />
auf einer der wichtigsten und frequentiertesten<br />
Autobahnen des Landes das Selbstbedienungsrestaurant<br />
auf einem großen<br />
Rasthof geschlossen ist? Die Antwort<br />
liefert die Uhr am Handgelenk:<br />
Es ist 15.30 Uhr.<br />
94 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Keine Zeit, wo man in Frankreich Hunger haben darf.<br />
Als würde man noch in den 19<strong>50</strong>er- oder 1960er-Jahren<br />
leben, gibt es in Frankreich feste Regeln, wann zu Mittag<br />
und wann zu Abend gegessen wird. 15.30 Uhr gehört jedenfalls<br />
nicht zu diesen Zeiten. Dabei spielt es auch keine<br />
Rolle, dass man als Reisender, der Hunderte von Kilometern<br />
zurücklegt, vielleicht etwas andere Bedürfnisse hat.<br />
Ich hätte die Schließung zwischen dem Mittags- und dem<br />
Abendgeschäft ja noch verstanden, wenn ich in einem<br />
kleinen Restaurant in einem verlassenen Dorf eingekehrt<br />
wäre.<br />
Aber alles Hadern und Mosern hilft nicht. Meinen<br />
jambon fraisé frites kann ich mir definitiv abschminken.<br />
Will ich nicht verhungern, muss ich das den ganzen Tag<br />
geöffnete Café des Rasthofes aufsuchen, wo es ein paar<br />
lieblose Baguettes sowie Kuchen gibt, aber keine echten<br />
warmen Mahlzeiten.<br />
Sie glauben, das war eine Ausnahme und<br />
ich hatte einfach nur Pech? Fehlanzeige.<br />
Das beste Beispiel dafür, dass es in Bezug<br />
auf Essenszeiten in Frankreich noch streng<br />
zugeht, sind die Filialen eines riesigen<br />
Möbelgiganten aus Schweden, der<br />
seine Möbelhäuser von außen gelb<br />
und blau anstreicht. Richtig geraten,<br />
die Rede ist von Ikea.<br />
Überall auf der Welt bietet der<br />
Möbelkonzern die gleichen Möbel<br />
an. Überall auf der Welt gehört es<br />
auch zum Standard, dass jede Filiale ein<br />
Selbstbedienungsrestaurant besitzt.<br />
Schließlich soll kein knurrender<br />
Magen die Konsumlaune verderben.<br />
Sogar die angebotenen Speisen<br />
ähneln sich zum Teil. So gibt<br />
es überall die typischen<br />
kleinen schwedischen<br />
Hackbällchen im Angebot,<br />
deren Name kein<br />
Nicht-Schwede richtig<br />
auszusprechen weiß. So<br />
auch in Frankreich.<br />
Ich kann nicht<br />
behaupten, in jedem<br />
Land, in<br />
dem es eine<br />
Ikea-Filiale<br />
gibt, eine solche auch schon einmal besucht zu haben.<br />
Aber ich kenne Ikea-Filialen in vielen Ländern. Überall,<br />
wo ich war, konnte ich während der Öffnungszeiten zu<br />
jeder Uhrzeit eine warme Mahlzeit im Restaurant bekommen.<br />
Überall, außer.... in einem kleinen gallischen<br />
Dorf, müsste ich jetzt mit Asterix’ Worten sagen. Denn<br />
in Frankreich ist die Liebe für feste Essenszeiten so stark<br />
ausgeprägt, dass sich selbst ein Weltkonzern wie Ikea dieser<br />
Tradition beugt.<br />
Versuchen Sie bloß nicht, mitten am Nachmittag in<br />
einer französischen Ikea-Filiale einen Teller schwedische<br />
Hackbällchen essen zu wollen. Oder irgendein anderes<br />
warmes Gericht. Keine Chance! Warme Speisen werden<br />
nur während der Mittagsstunden und am Abend serviert.<br />
In der Zwischenzeit bleiben nur Süßes, Salate und, wenn<br />
man Glück hat, pappige Pizza, die ohne Bedienung zum<br />
Mitnehmen auf dem Tresen wartet.<br />
Man mag es kaum glauben, aber im<br />
Jahre <strong>2014</strong> und trotz aller Globalisierung<br />
und Individualisierung der Gesellschaft<br />
meint man in Frankreich<br />
immer noch, vorschreiben zu können,<br />
wann die Menschen Hunger<br />
haben sollen. Wobei, ich gebe es<br />
zu, « vorschreiben » ist eigentlich<br />
nicht das richtige Wort. Frankreich<br />
ist schon ein Land, das die Gewerbefreiheit<br />
garantiert. Jedes Restaurant<br />
könnte tagsüber durchgängig geöffnet<br />
haben. Kein Gastronom im Land wird<br />
daran gehindert. Aber anscheinend existiert<br />
dafür keine Nachfrage. Selbst bei Ikea<br />
nicht.<br />
Dass die Mittagszeit und die damit verbundenen<br />
festen Essenszeiten den Franzosen<br />
heilig sind, zeigt noch ein letztes<br />
Beispiel. Unweit einer Ikea-Filiale<br />
findet man meist Möbelhäuser der<br />
französischen Konkurrenz. Es<br />
sind große Möbelhäuser, so wie<br />
Ikea. Trotzdem steht man bei<br />
nicht wenigen davon zwischen<br />
12.00 und 14.00 Uhr oder 13.00<br />
und 15.00 Uhr vor verschlossener<br />
Tür. Der Grund: Mittagspause!<br />
Nur für Samstage gelten meist<br />
Ausnahmen und durchgängige<br />
Öffnungszeiten. Stellen Sie sich<br />
einmal vor, Möbel Höffner, Porta<br />
Möbel oder auch Läden wie Bauhaus<br />
oder Obi würden mittags<br />
für ein, zwei Stunden die Türen<br />
schließen! Sie hätten das Gefühl,<br />
wieder in der Nachkriegszeit<br />
angekommen zu sein, oder? In<br />
Frankreich ist dies Realität!<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 95
UNTERWEGS IN FRANKREICH Guéwen a testé<br />
Guéwen a testé …<br />
... automatische Mauterfassung<br />
Ärgern Sie sich, wenn Sie im Urlaub auf französischen Autobahnen vor einer Mautstelle<br />
im Stau stehen, während die Spuren für die Fahrzeuge, die an der automatischen Mauterfassung<br />
teilnehmen (télépéage bzw. liber-t), frei sind? Das ist nicht nötig. Auch als Ausländer<br />
kann man sein Fahrzeug mit einem Sender ausstatten und von der automatischen Mauterfassung<br />
profitieren.<br />
Wie funktioniert die automatische<br />
Mauterfassung?<br />
Anstatt am Anfang einer Autobahnbenutzung ein Ticket<br />
zu ziehen und am Ende der Mautstrecke die angefallenen<br />
Mautgebühren per Kreditkarte oder bar zu bezahlen,<br />
passiert man eine Mautstelle, ohne eines dieser beiden Dinge<br />
tun zu müssen. Außerdem profitiert man von separaten<br />
Spuren, auf denen sich normalerweise kein Stau bildet.<br />
Wie melde ich mich an?<br />
Am besten ganz bequem online von der Heimat aus. In<br />
Frankreich gibt es mehrere Autobahngesellschaften. Bei<br />
jeder kann man sich für die automatische Mauterfassung<br />
anmelden, die dann für das gesamte Autobahnnetz des<br />
Landes gilt, also auch für die Autobahnen der anderen Autobahngesellschaften!<br />
Ein Anbieter, den ich getestet habe,<br />
ist APRR (www.telepeagepourtous.fr). Mehrere Angebote<br />
stehen dabei zur Auswahl. Als Tourist macht vor allem die<br />
Option « liber-t balade » Sinn, die für Autofahrer gedacht<br />
ist, die nur gelegentlich auf französischen Autobahnen unterwegs<br />
sind.<br />
Beim Ausfüllen des Online-Formulars fällt auf, dass<br />
es primär für Franzosen gestaltet wurde. So wird für den<br />
Straßennamen automatisch Rue, Boulevard etc. vorgegeben.<br />
Dies ist aber nicht weiter schlimm. Einfach eine Bezeichnung<br />
davon auswählen. Das Wort lässt sich nachträglich im<br />
Profil wieder löschen. Nicht ändern lässt sich jedoch, dass<br />
die Hausnummer vor dem Straßennamen erscheint. Aber<br />
auch dies ist kein Problem, da jeder Postbote im deutschsprachigen<br />
Raum die Adresse trotzdem versteht.<br />
Wie bezahle ich?<br />
Im Anmeldeprozess legt man fest, ob man seine Autobahngebühren<br />
per Kreditkarte (Visa oder MasterCard)<br />
oder per Bankeinzug bezahlen möchte. Die gute Nachricht:<br />
Dank SEPA funktioniert die Abbuchung auch von einem<br />
deutschen, österreichischen oder schweizerischen Bankkonto!<br />
Man muss lediglich IBAN und BIC seines Kontos<br />
angegeben. Die Aufforderung, einen RIB (eine in Frankreich<br />
standardisierte « Visitenkarte » des eigenen Kontos)<br />
zu schicken, kann man ignorieren.<br />
Wenn man sich für den Bankeinzug entschieden hat,<br />
wird man nach ein paar Tagen per Post ein Formular erhalten,<br />
das man erneut mit den eigenen Bankdaten ausfüllt,<br />
unterschreibt und wieder an die angegebene Adresse<br />
zurückschickt. Auf dem Formular wird für die IBAN ein<br />
« FR » vorgegeben. Dies kann man aber getrost durchstreichen<br />
und durch ein « DE », « AT » oder « CH » ersetzen.<br />
Wie bekomme ich meinen Sender?<br />
Der Sender für die automatische Mauterfassung wird<br />
zusammen mit dem passenden Halter und ein paar nützlichen<br />
Informationen an die Heimatadresse verschickt. Man<br />
bringt ihn an der Windschutzscheibe an. Vorher sollte man<br />
aber unbedingt die Gebrauchsanweisung des eigenen Fahrzeuges<br />
konsultieren. Denn viele Windschutzscheiben sind<br />
heute beschichtet, so dass der Sender nur an bestimmten,<br />
dafür vorgesehenen Stellen angebracht werden kann. Ansonsten<br />
passiert das Signal nicht die Windschutzscheibe<br />
und die Schranke an einer Mautstelle bleibt verschlossen.<br />
Ab wann ist der Sender einsatzbereit?<br />
Sobald der Sender montiert ist, kann man an allen<br />
Mautstellen die mit einem orangenen « t » (für télépéage)<br />
markierten Spuren benutzen. An den großen Mautstellen<br />
auf den Autobahnen gibt es meist sogar extra reservierte<br />
Spuren, auf denen man seine Geschwindigkeit nur noch<br />
auf 30 Stundenkilometer reduzieren muss. Ansonsten bzw.<br />
an den Ausfahrten hält man vor der Schranke kurz an. Ein<br />
Piepton zeigt einem an, dass das eigene Fahrzeug erfasst<br />
wurde.<br />
Was kostet das Ganze?<br />
Die Autobahngebühren sind die gleichen wie sonst<br />
auch. Wenn man das Angebot « liber-t balade » gewählt<br />
hat, zahlt man mit einer ausländischen Adresse einmalig<br />
20 Euro Anmeldegebühr. Daneben werden 1,60 Euro pro<br />
Monat (wenn man seinen Kontoauszug online konsultiert)<br />
bzw. 2,10 Euro pro Monat (wenn man seinen Kontoauszug<br />
per Post wünscht) fällig, aber nur in den Monaten, in denen<br />
man eine französische Autobahn benutzt.<br />
96 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
LESERBRIEFE · IMPRESSUM<br />
Impressum<br />
Frankreich erleben ist das Ergebnis von Teamarbeit. Neben den<br />
Autoren und Fotografen tragen auch die Lektoren, Grafiker und<br />
alle anderen Mitarbeiter zur Qualität der einzelnen Artikel bei.<br />
Daher sind keine einzelnen Personen am Ende eines Artikels<br />
hervorgehoben, sondern findet die Nennung im Impressum statt.<br />
Frankreich erleben erscheint im Verlag<br />
Globus Medien GmbH · Metzer Straße 12 · 10405 Berlin<br />
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Herausgeber: Markus Harnau<br />
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Cobac, Dominique Cache, Stefanie Dracker, Andrea Garbe, Dr.<br />
Jan Grasshoff, Olivier Huonnic, Ute Jessel, Alain Lardière, Dr. Petra<br />
Morich, Ina Muñoz, Winfried Ressler, Gérard Rival, Serge Robin,<br />
Susanne Ziegler<br />
Layout: Zauberhaus.eu<br />
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Bildnachweise (nach Seiten, Anordnung von links nach rechts, oben nach unten): Titel:<br />
Dr Jan Grasshoff, Globus Medien • S.3: Serge Robin, Ajc Presse • S.4: Winfried Ressler,<br />
Dr Jan Grasshoff, Globus Medien; Shock, Fotolia; Festival les Goûts uniques, Angers,<br />
Juillet 2012, dans le cadre de Voyage à Nantes 2012, Le goût et les couleurs; G. Brown,<br />
Ajc Presse • S.6: Serge Robin, Ajc Presse • S.7: Eric Morency, SNCF Voyages • S.8:<br />
DR, Relay H; DR, Pleyel; Service de Presse Chateau de Versailles, Studio Bouroullec<br />
• S.10: Serge Robin, Ajc Presse; P.Compère, Régie du Pic du Midi; Serge Robin, Ajc<br />
Presse • S. 12-13: DR • S.14.15: DR • S.16:DR • S.18:DR • S.19: DR/Arte • S.20: DR •<br />
S.22-27: Dr Jan Grasshoff, Globus Medien • S.28: DR, Euroméditerrannée, Service de<br />
Presse; Dr Jan Grasshoff, Globus Medien • S.32-38: Dr Jan Grasshoff, Globus Medien<br />
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• S.56-63: Winfried Ressler, Globus Medien • S.64-65: G. Brown, Ajc Presse • S. 66:<br />
Corderie Royale de Rochefort, DR, G. Brown, Ajc Presse; Association Hermione-La<br />
Fayette • S.67-70: G.Brown, Ajc Presse • S.74-75: Serge Robin, Ajc Presse • S.76: Visty,<br />
Fotolia.com • S.79: Susanne Ziegler • S.80: Shock, Fotolia • S.82-83: Maurice Albert,<br />
Ajc Presse • S.84-85: DR • S.86-87: Festival les Goûts uniques - Château des ducs<br />
de Bretagne, Nantes, Septembre 2012, dans le cadre du Voyage à Nantes 2012, Le<br />
goût et les couleurs; Serge Robin, Ajc Presse; Bernard Renoux, La Cantine du Voyage,<br />
Nantes, création Le Voyage à Nantes 2013; Festival les Goûts uniques, Angers, Juillet<br />
2012, dans le cadre de Voyage à Nantes 2012, Le goût et les couleurs; Mâche nantaise,<br />
Nantes (Loire-Atlantique), le goût et les couleurs / Le Voyage à Nantes • S.88: Festival<br />
les Goûts uniques, Chateau des Ducs de Bretagne, Nantes, Septembre 2012, dans le<br />
cadre du Voyage à Nantes 2012, Le goût et les couleurs; Restaurant Les Chants d’Avril,<br />
Nantes (Loire-Atlantique), le goût et les couleurs, le Voyage à Nantes • S.94-95:<br />
Chantal Cobac pour Frankreich erleben • S.96: Serge Robin, Ajc Presse • S.98: Dr Jan<br />
Grasshoff, Globus Medien; S.Robin, Ajc Presse; G.Brown, Ajc Presse<br />
Leserbriefe<br />
Ich freue mich jedes Mal über<br />
die gelungenen Hefte und finde<br />
immer Dinge, die ich schon kenne,<br />
und solche, die ich unbedingt noch<br />
kennenlernen möchte. Eine tolle<br />
Mischung aus Erinnerung und Zukunftsmusik!<br />
Da ich auch unheimlich<br />
gerne französische Autoren lese,<br />
fehlt mir dieser Aspekt von Frankreich<br />
ein bisschen. Wie wäre es mal<br />
mit einer Vorstellung von Claude<br />
Michelet? Das ließe sich super verbinden<br />
mit einem Beitrag über die<br />
Corrèze …<br />
K. Winter, per E-Mail<br />
Mit viel Vergnügen und ständigem<br />
Kopfnicken habe ich heute<br />
Morgen die Kolumne über die Zeit<br />
des Sommers gelesen. Da hat der Autor<br />
aber mächtig Glück an der Kasse<br />
gehabt. Denn es hätte noch schlimmer<br />
kommen können. Die Franzosen<br />
bezahlen selbst kleine Einkäufe sehr<br />
gerne mit dem Scheck.<br />
Andrea Schneider, Coesfeld<br />
Ihr Bericht über Marseille war<br />
wegen seiner Ausgewogenheit besonders<br />
lesenswert. Ja, es stimmt,<br />
die Stadt ist voller Widersprüche,<br />
aber gerade die sind es ja, die ihren<br />
ganz eigenen Charakter ausmachen.<br />
Seitdem es die hervorragende TGV-<br />
Direktanbindung aus dem südwestdeutschen<br />
Raum gibt, war ich schon<br />
häufiger für ein paar Tage dort und<br />
das wäre bestimmt nicht der Fall<br />
gewesen, wenn ich nicht inzwischen<br />
eine starke Sympathie für die spröde<br />
Schönheit am Mittelmeer entwickelt<br />
hätte. Und falls einem die laute<br />
Quirligkeit in der Stadt einmal zu<br />
viel werden sollte, bietet sich eine<br />
kurze Bootsfahrt zu den Frioul-Inseln<br />
oder ein Ausflug zu den nahen<br />
Calanques an, die für mich zu den<br />
großartigsten Landschaften Europas<br />
zählen.<br />
Dieter Kohlase, per E-Mail<br />
Als Lehrkräfte in Grosbliederstroff<br />
und Kleinblittersdorf waren<br />
wir sehr erfreut, in der letzten Ausgabe<br />
einen Artikel über diese Städtepartnerschaft<br />
zu lesen und möchten<br />
die Frage nach der « wirklichen,<br />
gelebten Freundschaft zwischen den<br />
beiden Orten » gerne ergänzen: Dieses<br />
Jahr feiert das MOSA-Projekt,<br />
ein Kooperationsprojekt für grenznahe<br />
Schulen, bereits sein 20-jähriges<br />
Jubiläum! Das Collège Val de Sarre<br />
und die Gemeinschaftsschule Kleinblittersdorf<br />
pflegen eine intensive<br />
Partnerschaft, die sich im Laufe der<br />
Jahre stets weiterentwickelt hat. Wir<br />
führen beispielsweise wöchentlich<br />
einen Lehrer- und einen Schüleraustausch<br />
durch, die Schülerinnen<br />
und Schüler lernen in deutsch-französischen<br />
Tandems – ein einmaliges<br />
Angebot in der Moselle und im<br />
Saarland! Dazu gibt es regelmäßige<br />
Tagesfahrten und eine mehrtägige<br />
binationale Klassenfahrt. Außerdem<br />
führen wir binationale Schülerbetriebspraktika<br />
durch, so findet auch<br />
eine intensive Vorbereitung auf das<br />
Berufsleben statt. Freundschaften<br />
zwischen den Jugendlichen sind zwar<br />
nicht planbar, aber wir bieten ihnen<br />
einen intensiven Austausch und die<br />
Möglichkeit, Kontakte aufzubauen.<br />
Nathalie Issa & Wiebke Strauß,<br />
Grosbliederstroff & Kleinblittersdorf<br />
Hat Ihnen unser Magazin gefallen? Haben Sie Verbesserungsvorschläge oder<br />
Anregungen? Schreiben Sie uns. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung!<br />
Per E-Mail: leserbriefe@frankreicherleben.de<br />
Per Brief: Frankreich erleben - Leserbriefe<br />
Globus Medien GmbH · Metzer Straße 12 · 10405 Berlin<br />
Per Fax: +49 (0)30 920372065<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Fassung zu veröffentlichen.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong> · 97
VORSCHAU<br />
Alpen<br />
Einmal um den Lac d’Annecy<br />
Côte d’Azur<br />
Exotische Gärten an der Riviera<br />
Frankreichs schönste Küsten<br />
Normandie<br />
Zu Besuch in Rouen<br />
Korsika<br />
Spektakuläres Bonifiacio<br />
... und viele<br />
weitere Themen<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 51 – Sommer <strong>2014</strong> erscheint am 27. Mai <strong>2014</strong><br />
98 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2014</strong>
Erleben Sie das Rhône-Tal<br />
mit Frankreich erleben!<br />
Lyon-Confluence<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 48<br />
Grignan<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 40<br />
Lyon: städtebauliche<br />
Utopien<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 44<br />
Montélimar<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 46<br />
Drôme-Tal<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42<br />
Orange<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 42<br />
Jardin Zen<br />
d‘Erik Borja<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 39<br />
Avignon<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. 31<br />
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Provenzalischer Stil trifft auf modernes Design, so lautet das<br />
Motto dieser Traumvilla im Herzen des Lubéron. Das 2012<br />
komplett sanierte und <strong>2014</strong> neu möblierte Haus bendet sich<br />
direkt in Roussillon, einem der begehrtesten und schönsten<br />
Dörfer der Provence.<br />
Von der Villa gleitet der Blick über das weite Tal nach Gordes,<br />
auf die Monts de Vaucluse und den Mont Ventoux. Allein dieser<br />
atemberaubende Panoramablick wird dafür sorgen, dass<br />
Sie nie mehr abreisen wollen.<br />
Die 2<strong>50</strong> qm große Villa verfügt über zwei Einheiten, jeweils<br />
mit eigener Küche und eigenem Wohnbereich ausgestattet,<br />
die gemeinsam oder getrennt gemietet werden können. Insgesamt<br />
stehen sechs Schlafzimmer und fünf Badezimmer zur<br />
Verfügung, so dass bis zu 12 Personen bequem Platz nden.<br />
Die moderne und hochwertige Einrichtung bildet einen geglückten<br />
Kontrapunkt zu dem traditionellen Baustil der Villa.<br />
Im 2.<strong>50</strong>0 qm großen Garten können Sie sich in einem 5 x<br />
10 m großen Innity-Pool abkühlen oder sich in bequemen<br />
Liegestühlen sonnen. Sie sind dabei vor neugierigen Blicken<br />
aus der Nachbarschaft geschützt, können durch das terrassierte<br />
Gelände aber jederzeit den 270°-Traumblick über die<br />
Provence genießen.<br />
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Urlaub in der Provence!<br />
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