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Workshop ICF Barrieren abbauen Brücken aufbauen Integration ...

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<strong>Workshop</strong> <strong>ICF</strong><br />

(Internationale Klassifikation der<br />

Funktionsfähigkeit, Funktionsf higkeit, Behinderung und<br />

Gesundheit der WHO)<br />

<strong>Barrieren</strong> <strong>abbauen</strong><br />

<strong>Brücken</strong> Br cken <strong>aufbauen</strong><br />

<strong>Integration</strong> fördern f rdern<br />

Michael Bräuning Br uning-Edelmann Edelmann<br />

m. braeuning-edelmann@herzogsaegmuehle.de<br />

braeuning edelmann@herzogsaegmuehle.de<br />

2009


Zur Person<br />

Fachbereichsleitung „Menschen Menschen mit seelischer<br />

Erkrankung und Menschen mit Suchterkrankung“<br />

Suchterkrankung<br />

Herzogsägm<br />

Herzogs gmühle hle<br />

mit derzeit ca. 620 ambulanten + stationären station ren Angeboten<br />

- medizinische und berufliche Rehabilitation ambulant + stationär station<br />

- Wohnen Menschen mit Suchterkrankung ambulant + stationär station<br />

- Wohnen für f r Menschen mit einer seelischen Erkrankung<br />

ambulant + stationär station<br />

- psychiatrische Familienpflege<br />

- Therapie und Beratung Psychiatrie und Sucht<br />

- Tagesstruktur/Tagesstätten<br />

Tagesstruktur/Tagesst tten<br />

für r die Landkreise Weilheim Schongau, Garmisch-Partenkirchen Garmisch Partenkirchen und<br />

Landsberg<br />

3


Zur Person<br />

Vorsitzender des<br />

„Verbund Verbund psychische<br />

Gesundheit Oberbayern Süd-West S West“<br />

Ein Zusammenschluss der Steuerungsverbünde:<br />

Steuerungsverb nde:<br />

Psychische Gesundheit Weilheim-Schongau<br />

Weilheim Schongau<br />

Psychische Gesundheit Garmisch-Partenkirchen<br />

Garmisch Partenkirchen<br />

Psychische Gesundheit Bad Tölz T lz-Wolfratshausen<br />

Wolfratshausen<br />

Psychische Gesundheit Starnberg<br />

Psychische Gesundheit Miesbach<br />

Psychische Gesundheit Landberg am Lech<br />

Derzeit: Evaluationsprojekt des Bezirk Oberbayern<br />

4


Warum haben wir zur <strong>ICF</strong><br />

gefunden<br />

• Komplexleistungsanbieter<br />

• Funktionsteiliger Ansatz in der<br />

Rehabilitation<br />

• Schnittstellen des<br />

Angebotsspektrums<br />

• Schnittstelle der Leistungsträger<br />

Leistungstr ger<br />

• Schnittstelle der QS Systeme der<br />

Leistungsanbieter<br />

Die <strong>ICF</strong> bietet eine gemeinsame Sprache<br />

5


Hinweis und Danksagung:<br />

Einige der genutzten Folien stammen<br />

aus dem frei zugänglichen<br />

zug nglichen<br />

Ausbildungsmaterial von Herr Dr.<br />

Michael Schuntermann, DRV-Bund.<br />

DRV Bund.<br />

6


Entwicklung und Einführung der <strong>ICF</strong><br />

• 1980: WHO legt mit der „Internationale Klassifikation der<br />

Schädigung, Fähigkeitsstörungen und Beeinträchtigungen“<br />

(ICIDH) eine erste Klassifikation zur Erfassung von<br />

Erkrankungsfolgen vor.<br />

• 2001: Die ICIDH wird durch die <strong>ICF</strong> abgelöst. Die neue<br />

Klassifikation legt ein bio-psycho-soziales Verständnis der<br />

funktionalen Gesundheit zugrunde und berücksichtigt den<br />

gesamten Lebenshintergrund von Betroffenen. Das<br />

zugrunde gelegte Modell findet große Akzeptanz.<br />

• Das neunte Sozialgesetzbuch (SGB IX) – Rehabilitation<br />

und Teilhabe behinderter Menschen – und im Gesetz zu<br />

Gleichstellung behinderter Menschen werden wesentliche<br />

Aspekte des <strong>ICF</strong> aufgenommen.<br />

7


Entwicklung und Einführung der <strong>ICF</strong><br />

• Beauftragung von nationalen „Collaboration-Center“ der<br />

WHO mit der nationalen Adaptation und Einführung der<br />

<strong>ICF</strong>. In Deutschland wird diese Aufgabe vom Deutschen<br />

Institut für medizinische Daten und<br />

Informationssysteme (DIMDI) www.dimdi.de übernommen.<br />

• Die Übersetzung der <strong>ICF</strong> wird durch Dr. M. Schuntermann<br />

vom Verband der Rentenversicherungsträger (DRV-<br />

Bund) www.drv-bund.de koordiniert.<br />

• Der Spitzenverband der Krankenkassen legt fest, die<br />

sozial-medizinische Begutachtung für<br />

Rehabilitationsverfahren auf Basis der <strong>ICF</strong> durchzuführen<br />

und entwickelt dazu 16-stündiges Curriculum.<br />

8


„Familie“ der internationalen<br />

Klassifikationen<br />

• ICD-10<br />

Internationale Klassifikation der Krankheiten<br />

• ICD-O-3<br />

Internationale Klassifikation der Krankheiten<br />

für die Onkologie<br />

• <strong>ICF</strong><br />

Funktionsfähigkeit, Behinderung und<br />

Gesundheit<br />

(Download: www.dimdi.de � Klassifikationen � <strong>ICF</strong>)<br />

9


Kausales Modell der ICD 10<br />

Krankheitsursache<br />

Krankheitsmanifestation<br />

Therapie<br />

Heilung<br />

10


Labor<br />

Symptom 1<br />

Symptom 2<br />

Symptom 3<br />

Klinischer Eindruck<br />

Familienanamnese<br />

EEG<br />

Ansprechen auf Medikation<br />

Diagnose Klassifikation: ICD 10<br />

11


Bio-psycho-soziales Modell der <strong>ICF</strong><br />

Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Aktivitäten Teilhabe<br />

Umweltfaktoren personbezogene<br />

Faktoren<br />

12


Aktivitäten<br />

Strukturen<br />

Diagnose<br />

Teilhabe<br />

Funktionen<br />

Umweltfaktoren<br />

Personbezogene<br />

Faktoren<br />

Klassifikation: ICD 10<br />

Funktionsfähigkeit Funktionsf higkeit / funktionale Gesundheit<br />

Klassifikation: <strong>ICF</strong><br />

13


Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Beispiel Orthopädie<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Kreuzbandriss<br />

Aktivitäten<br />

Teilhabe<br />

Umweltfaktoren personbezogene<br />

Faktoren<br />

14


Schädigung der<br />

Gelenkstabilität und<br />

der Gelenkstruktur<br />

Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Beeinträchtigung<br />

beim Gehen und<br />

Laufen<br />

Beeinträchtigun<br />

Aktivitäten Teilhabe g der<br />

bezahlten<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Hohe Umweltfaktoren Interesse des Vereins Interne personbezogene Kontrollüberzeugung Faktoren<br />

Bevorzugende Behandlungsregeln<br />

Motivation zu konsequentem<br />

Training<br />

15


Sechs Monate später<br />

Schädigung (der<br />

Gelenkstabilität und)<br />

der Gelenkstruktur<br />

Hohe Interesse des Vereins<br />

Bevorzugte Behandlung<br />

Beeinträchtigung<br />

beim Gehen und<br />

Laufen<br />

Beeinträchtigung<br />

der<br />

bezahlten<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Gute körperliche<br />

Verfassung<br />

Motivation zu<br />

konsequentem Training<br />

16


Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Schädigung der<br />

Gelenkstabilität und<br />

der Gelenkstruktur<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Beeinträchtigung<br />

beim Gehen und<br />

Laufen<br />

Beeinträchtigung<br />

der Teilhabe am<br />

Gemeinschaftsleben<br />

(Seniorenclub)<br />

Aktivitäten Teilhabe<br />

Umweltfaktoren personbezogene Externe Kontrollüberzeugung Faktoren<br />

Wohnt im dritten Stock<br />

Wenig soziale Unterstützung<br />

Standard-GKV-Behandlungsgrundlagen<br />

Geringe Motivation zu<br />

konsequentem Training<br />

17


Sechs Monate später<br />

Schädigung der<br />

Gelenkstabilität Schädigung der und<br />

der Gelenkstabilität Gelenkstruktur, und der<br />

Muskelatrophie,<br />

Gelenkstruktur<br />

Depressive<br />

Stimmung<br />

Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Beeinträchtigung beim<br />

Gehen Beeinträchtigung und Laufen,<br />

geht beim nicht Gehen mehr und aus<br />

Laufen<br />

der Wohnung<br />

Vollst. Beeinträchtigung<br />

Beeinträchtigung<br />

der<br />

der<br />

Teilhabe am Ge-<br />

Gemeinschaftsleben<br />

meinschaftsleben<br />

(Seniorenclub)<br />

(Seniorenclub)<br />

Aktivitäten Teilhabe Teilhabe am<br />

Umweltfaktoren personbezogene Externe (-) Externe Kontrollüberzeugung Faktoren<br />

(-) Dritter Stock Wohnt im dritten Stock<br />

(+) Versorgung<br />

Wenig<br />

durch<br />

soziale<br />

Essen<br />

Unterstützung<br />

auf Rädern<br />

Benachteiligende Behandlungs-<br />

(-) Seniorenclub hat keine Geh-Struktur<br />

grundlagen<br />

(+) Seniorenclub<br />

Geringe Kontrollüberzeugung<br />

Motivation zu<br />

konsequentem (-) Geringe Motivation Training zu<br />

konsequentem Training<br />

18


Zeitliche Übersicht ICIDH/<strong>ICF</strong><br />

• 2005/10 <strong>ICF</strong> in deutscher Endversion<br />

• 2005/10 <strong>ICF</strong>/Gesamtplanverfahren: Anpassung<br />

• Ab 2006 Schulung und Einführung <strong>ICF</strong> in den<br />

RPK Einrichtung und vernetzten Regionen in<br />

Deutschland<br />

• 2007/5 1. bayerische <strong>ICF</strong>-Anwenderkonferenz<br />

• Seitdem regelmäßige Fachvorträge, Seminare<br />

und Schulungen bei Verbänden und in regionalen<br />

Netzwerken<br />

• Projekt mit dem Bezirk Oberbayern: <strong>ICF</strong> als<br />

Instrumentarium zur Maßnahmezuweisung<br />

19


Erfordernisse eines<br />

Rehabilitationsmanagements in<br />

funktionsteiligen Rehabilitationseinrichtungen<br />

Funktionsträger<br />

Arzt<br />

Gemeinsame rehabilitationsdiagnostische Grundlage<br />

Maßnahme-<br />

Gestaltung<br />

Arzt<br />

Funktionsträger<br />

Ergotherapeut<br />

Funktionsträger<br />

Psychologe<br />

Funktionsträger<br />

Sozialpädagoge<br />

Gemeinsame Ziel- und Maßnahmeplanung<br />

Maßnahme-<br />

Gestaltung<br />

Ergotherapeut<br />

Maßnahme-<br />

Gestaltung<br />

Psychologe<br />

Maßnahme-<br />

Gestaltung<br />

Sozialpädagoge<br />

Evaluation auf rehabilitationsdiagnostischer Grundlage<br />

Rehabilitand<br />

Funktionsträger<br />

N.N.<br />

Maßnahme-<br />

Gestaltung<br />

N.N.<br />

20


Hauptziele der <strong>ICF</strong><br />

� Sie stellt eine disziplinenübergreifende Sprache für die<br />

Erscheinungsformen der funktionalen Gesundheit und ihren<br />

Beeinträchtigungen zur Verfügung<br />

� Verständigung über die Sprachkonventionen<br />

� Sie liefert eine wissenschaftliche und praktische Hilfe für<br />

• die Beschreibung und das Verständnis,<br />

• die Feststellung und Begutachtung<br />

von Zuständen der Funktionsfähigkeit<br />

� Ermittlung des Rehabilitationsbedarf<br />

� Rehabilitationsmanagement und Planung<br />

� Evaluation von Rehabilitationsleistungen<br />

21


Hauptziele der <strong>ICF</strong><br />

� sie ermöglicht Datenvergleiche zwischen Ländern,<br />

Disziplinen im Gesundheitswesen, Gesundheitsdiensten<br />

sowie im Zeitverlauf<br />

� Forschungsmöglichkeiten<br />

� Benchmarking<br />

22


Grenzen der <strong>ICF</strong><br />

• Die <strong>ICF</strong> ist keine Klassifikation funktionaler<br />

Diagnosen.<br />

Mit ihr können jedoch - unter Berücksichtigung des Kontextes<br />

- funktionale Befunde und Symptome auf den drei Ebenen<br />

angegeben werden:<br />

• Schädigungen bestimmter Funktionen oder<br />

Strukturen,<br />

• Beeinträchtigungen bestimmter Aktivitäten,<br />

• Beeinträchtigung der Teilhabe in bestimmten<br />

Lebensbereichen.<br />

23


Deutschsprachige Aktivitäten <strong>ICF</strong><br />

• Core-Set Core Set-Projekt Projekt (Prof. Stucki)<br />

• Linking-Regeln Linking Regeln für f r bestehende Assessments (LMU,<br />

München) nchen)<br />

• <strong>ICF</strong>-CY <strong>ICF</strong> CY (Veröffentlichung (Ver ffentlichung englisch vorauss. vorauss.<br />

2007,<br />

WHO)<br />

• Personbezogene Faktoren: deutschsprachige<br />

Klassifikation (Fr. Grotkamp, Vorschlag 2007<br />

veröffentlicht)<br />

ver ffentlicht)<br />

• <strong>ICF</strong>-Checklist <strong>ICF</strong> Checklist zur Arbeitsunfähigkeit Arbeitsunf higkeit der Eumass<br />

(Dr. Nüchtern) N chtern)<br />

• Praxisleitfaden <strong>ICF</strong> (1, 2, 3) (BAR, März M rz 2006)<br />

24


Deutschsprachige Aktivitäten <strong>ICF</strong> II<br />

• Erscheinen von Fachbüchern Fachb chern und<br />

Publikationen<br />

• Allgemeine Anwendertreffen im Rahmen des<br />

Reha-Kolloquiums<br />

Reha Kolloquiums<br />

• Beginnende EDV-Implementationen<br />

EDV Implementationen<br />

• Wohlfahrtsverbände Wohlfahrtsverb nde und andere<br />

Fachbereiche Entwickeln eigene Planungen<br />

und Anwendungen<br />

• Patientenleitfaden <strong>ICF</strong> (2007, www.bruecke-<br />

sh.de) sh.de<br />

• Bestrebungen in verschiedenen<br />

Bundesländern Bundesl ndern die Förder F rder-, , Hilfe- Hilfe und<br />

Rehaplanverfahren an die <strong>ICF</strong> zu adaptieren<br />

25


3. Grundbegriffe/Konzepte der<br />

<strong>ICF</strong><br />

��Konzept Konzept der Körperfunktionen K rperfunktionen und<br />

Strukturen<br />

��Konzept Konzept der Aktivitäten Aktivit ten<br />

��Konzept Konzept der Teilhabe<br />

��Konzept Konzept der Kontextfaktoren<br />

��Konzept Konzept der Funktionale Gesundheit<br />

��Beurteilungsmerkmale<br />

Beurteilungsmerkmale<br />

26


Konzept der Körperfunktionen<br />

und -strukturen


Bio-psycho-soziales Modell der <strong>ICF</strong><br />

Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Aktivitäten<br />

Teilhabe<br />

Umweltfaktoren personbezogene<br />

Faktoren<br />

28


Krankheit<br />

Verletzung<br />

angeborenes Leiden<br />

...<br />

Körperfunktionen und<br />

Körperstrukturen<br />

Der Mensch als biologisches Wesen<br />

Körperfunktionen/-strukturen<br />

29


Der Mensch als biologisches Wesen<br />

Das Konzept Körperfunktionen und<br />

Strukturen<br />

• Klassifikation der Körperfunktionen (1. + 2. Ebene )<br />

– Kapitel 1: Mentale Funktionen<br />

• b110 Funktionen des Bewusstseins<br />

• b114 Funktionen der Orientierung<br />

• b126 Funktionen von Temperament und Persönlichkeit<br />

• b130 Funktionen der psychischen Energie und des<br />

Antriebs<br />

• b134 Funktionen des Schlafes<br />

• b140 Funktionen der Aufmerksamkeit<br />

• b144 Funktionen des Gedächtnisses<br />

• b147 Funktionen der Psychomotorik<br />

• b152 Emotionale Funktionen<br />

• b156 Funktionen der Wahrnehmung<br />

• b160 Funktionen des Denkens<br />

• b167 Höherer kognitive Funktionen<br />

• b180 Selbstwahrnehmung<br />

30


Konzept der Aktivität


Bio-psycho-soziales Modell der <strong>ICF</strong><br />

Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Aktivitäten<br />

Teilhabe<br />

Umweltfaktoren personbezogene<br />

Faktoren<br />

32


Der Mensch als selbständig<br />

handelndes Subjekt<br />

Aktivitäten<br />

der Person<br />

Krankheit<br />

Verletzung<br />

angeborenes Leiden<br />

...<br />

Aktivitäten<br />

Der Mensch als biologisches Wesen<br />

Körperfunktionen/-strukturen<br />

33


Konzept der Teilhabe


Bio-psycho-soziales Modell der <strong>ICF</strong><br />

Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Aktivitäten Teilhabe<br />

Umweltfaktoren personbezogene<br />

Faktoren<br />

35


Der Mensch als selbständig<br />

handelndes Subjekt<br />

Aktivitäten<br />

der Person<br />

Krankheit<br />

Verletzung<br />

angeborenes Leiden<br />

...<br />

Teilhabe<br />

Der Mensch als Subjekt in<br />

Gesellschaft und Umwelt<br />

Teilhabe (Partizipation)<br />

an Lebensbereichen<br />

Der Mensch als biologisches Wesen<br />

Körperfunktionen/-strukturen<br />

36


Der Mensch als Subjekt in Gesellschaft und<br />

Umwelt<br />

Teilhabe an Lebensbereichen<br />

• Teilhabe (Partizipation) ist das Einbezogensein<br />

eines Person in eine Lebenssituation bzw. einen<br />

Lebensbereich<br />

– Z.B. Teilhabe an einer curricularen Ausbildung oder eine<br />

Arbeit halten oder eine religiöse Veranstaltung zu besuchen<br />

• Beeinträchtigungen der Teilhabe sind Probleme,<br />

die eine Person bezüglich ihres Einbezogenseins<br />

in Lebenssituationen bzw. Lebensbereichen<br />

erlebt.<br />

• Diese können in Wechselwirkung mit<br />

Schädigungen der Körperfunktionen und -<br />

strukturen oder Beeinträchtigungen der<br />

Aktivitäten stehen<br />

37


Die Klassifikation von<br />

Aktivitäten / Teilhabe<br />

• Domänen der Aktivitäten / Teilhabe<br />

– Kapitel 1 Lernen und Wissensanwendung<br />

– Kapitel 2 Allgemeine Aufgaben und Anforderungen<br />

– Kapitel 3 Kommunikation<br />

– Kapitel 4 Mobilität<br />

– Kapitel 5 Selbstversorgung<br />

– Kapitel 6 Häusliches Leben<br />

– Kapitel 7 Interpersonelle Interaktionen<br />

– Kapitel 8 Bedeutende Lebensbereiche<br />

– Kapitel 9 Gemeinschafts-, soziales und<br />

staatsbürgerliches Leben<br />

38


Konzept der<br />

Kontextfaktoren


Bio-psycho-soziales Modell der <strong>ICF</strong><br />

Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Aktivitäten<br />

Teilhabe<br />

Umweltfaktoren personbezogene<br />

Faktoren<br />

40


Das Konzept der Kontextfaktoren<br />

Kontextfaktoren bilden den gesamten<br />

Lebenshintergrund einer Person ab<br />

– Umweltfaktoren<br />

• materielle Umwelt<br />

• soziale Umwelt<br />

• Einstellungsbez. Umwelt<br />

}<br />

• außerhalb einer Person<br />

• Ebene des Individuums<br />

• Ebene der Gesellschaft<br />

– Personbezogene Faktoren (Eigenschaften und Attribute<br />

der Person)<br />

• Alter<br />

}<br />

• Geschlecht<br />

• Motivation<br />

• Genetische Disposition<br />

• innerhalb einer Person<br />

• nicht Teil des<br />

Gesundheitsproblems<br />

41


Funktionale Gesundheit und<br />

Kontextfaktoren<br />

Kontextfaktoren (Umweltfaktoren, personbezogene<br />

Faktoren) können sich auf die funktionale Gesundheit<br />

• positiv auswirken (Förderfaktoren)<br />

• negativ auswirken (<strong>Barrieren</strong>)<br />

� bei der Beurteilung der funktionalen<br />

Gesundheit einer Person sind stets ihre<br />

Kontextfaktoren zu berücksichtigen<br />

42


Das Konzept der Kontextfaktoren<br />

• Umweltfaktoren<br />

– Kapitel 1: Produkte und Technologien<br />

– Kapitel 2: Natürliche und von Menschen<br />

veränderte Umwelt<br />

– Kapitel 3: Unterstützung und Beziehungen<br />

– Kapitel 4: Einstellungen<br />

– Kapitel 5: Dienste, Systeme und<br />

Handlungsgrundsätze<br />

43


Das Konzept der Kontextfaktoren<br />

Personbezogene Faktoren<br />

– Personfaktoren sind nicht klassifiziert (keine<br />

internationale Einigung möglich m glich gewesen)<br />

– Trotzdem bei der Beurteilung der funktionalen<br />

Gesundheit wichtig und zu beurteilen<br />

– AG Frau Grotkamp: deutschsprachige<br />

Klassifikation der Personbezogenen Faktoren (auf<br />

den folgenden Seiten kursiv die Vorschläge Vorschl ge der AG!)<br />

44


Personbezogene Faktoren<br />

deutscher Vorschlag AG Grotkamp<br />

(1) Soziodemographische und biographische<br />

Faktoren<br />

(2) Genetische Faktoren<br />

(3) Faktoren des Alters und der Alterung<br />

(4) Physische Faktoren<br />

(5) Psychische Faktoren<br />

(6) Lebensstil- Lebensstil und Schutzfaktoren der<br />

Gesundheit<br />

(7) Andere Gesundheitsprobleme und<br />

Interventionen<br />

45


Wo können Ressourcen abgebildet werden?<br />

Körperfunktionen<br />

und -strukturen<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />

Aktivitäten Teilhabe<br />

Umweltfaktoren personbezogene<br />

Faktoren<br />

46


Schwerpunkt: Akutbehandlung<br />

Bio-psycho<br />

Bio psycho-soziales soziales Modell Rehabilitation<br />

der <strong>ICF</strong><br />

Ziel der Rehabilitation<br />

(International Classification of Funktioning, Disability and Health) Health)<br />

Klassifikationsmanual zur Rehabilitation der WHO (Weltgesundheitsorganisation)<br />

(Weltgesundheitsorganisation)<br />

Körperfunktionen<br />

rperfunktionen<br />

und und -strukturen strukturen<br />

Gesundheitsproblem<br />

(Gesundheitsstörung (Gesundheitsst<br />

(Gesundheitsstörung (Gesundheitsst rung oder oder Krankheit, Krankheit, ICD)<br />

ICD)<br />

Umweltfaktoren<br />

Umweltfaktoren<br />

• materiell<br />

materiell<br />

• sozial<br />

sozial<br />

• verhaltensbezogen<br />

verhaltensbezogen<br />

Aktivitäten Aktivit Aktivitäten Aktivit ten Teilhabe<br />

Teilhabe<br />

persönliche pers persönliche pers nliche Faktoren<br />

Faktoren<br />

•• Alter, Alter, Geschlecht<br />

Geschlecht<br />

•• Motivation<br />

Motivation<br />

•• Lebensstil<br />

Lebensstil<br />

47


Konzept der<br />

funktionalen Gesundheit


Definition: Funktionsfähigkeit bzw.<br />

Funktionale Gesundheit der <strong>ICF</strong><br />

Eine Person gilt als funktional gesund, wenn – vor ihrem<br />

gesamten Lebenshintergrund (Konzept der Kontextfaktoren)<br />

– ihre körperlichen Funktionen (einschließlich des mentalen<br />

Bereiches) und Körperstrukturen den des gesunden Menschen<br />

entsprechen<br />

(Konzept der Körperfunktionen und Strukturen)<br />

– wenn sie all das tut oder tun kann, was von einem Menschen ohne<br />

Gesundheitsprobleme (ICD) erwartet wird.<br />

(Konzept der Aktivitäten)<br />

– wenn sie ihr Dasein in allen Lebensbereichen, die ihr wichtig sind, in<br />

der Weise und dem Umfang entfalten kann, wie es von einem<br />

Menschen ohne gesundheitsbedingte Beeinträchtigungen der<br />

Körperfunktionen oder Körperstrukturen oder der Aktivitäten erwartet<br />

wird.<br />

(Konzept der Teilhabe)<br />

49


Definition: Beeinträchtigung der<br />

Funktionsfähigkeit bzw. Funktionalen<br />

Gesundheit in der <strong>ICF</strong><br />

Führt ein Gesundheitsproblem zu einer Beeinträchtigung<br />

der Funktionsfähigkeit der Person auf einer Ebene ihrer<br />

Körperfunktionen und Strukturen<br />

Aktivitäten<br />

Teilhabemöglichkeiten<br />

liegt im Sinne der <strong>ICF</strong> eine Beeinträchtigung der<br />

Funktionalen Gesundheit vor.<br />

50


Beeinträchtigung der funktionalen<br />

Gesundheit<br />

• Eine Behinderung (disability) liegt vor, wenn ein<br />

Gesundheitsproblem in einem Bereich zu einer<br />

Beeinträchtigung der funktionalen Gesundheit führt.<br />

• Beeinträchtigt sein können<br />

– Körperfunktionen und Körperstrukturen<br />

– Aktivitäten<br />

– Teilhabe<br />

• Will man den Behinderungsbegriff der <strong>ICF</strong> verwenden,<br />

sollte man besser von „Beeinträchtigung der<br />

funktionalen Gesundheit“ sprechen.<br />

51


Behinderungsbegriff der <strong>ICF</strong><br />

�� Behinderung (allgemein)<br />

Negative Wechselwirkung zwischen einer<br />

Person (mit einem Gesundheitsproblem, ICD)<br />

und ihren Kontextfaktoren auf die<br />

Funktionsfähigkeit<br />

Funktionsf higkeit<br />

�� Behinderung (speziell)<br />

Negative Wechselwirkung zwischen einer<br />

Person (mit einem Gesundheitsproblem, ICD)<br />

und ihren Kontextfaktoren auf die Partizipation<br />

an einem Lebensbereich<br />

52


Behinderungsbegriff SGB IX<br />

Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche<br />

Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische<br />

Gesundheit ( = Störung auf Funktionsebene, <strong>ICF</strong>-<br />

Klassifikation der Funktionen) mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von<br />

dem für das Lebensalter typischen Zustand<br />

wesentlich abweichen und daher ihre Teilhabe am<br />

Leben in der Gesellschaft ( =<br />

Partizipationskonzept der <strong>ICF</strong>) beeinträchtigt ist.<br />

Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die<br />

Beeinträchtigung zu erwarten ist.<br />

53


Drohende<br />

Beeinträchtigung<br />

der Partizipation<br />

z. B.<br />

Strukturschaden<br />

ohne<br />

Funktionsstörungen<br />

und ohne<br />

bestehende oder zu<br />

erwartende<br />

Beeinträchtigung<br />

der Partizipation<br />

Drohende<br />

oder bestehende<br />

Beeinträchtigung der Partizipation<br />

infolge eines Gesundheitsproblems<br />

(Personenkreis nach § 4 SGB IX)<br />

Beeinträchtigung der<br />

Funktionsfähigkeit<br />

(allgemeiner<br />

Behinderungsbegriff, <strong>ICF</strong>)<br />

Beeinträchtigung der<br />

Partizipation an einem<br />

Lebensbereich (spezieller<br />

Behinderungsbegriff, <strong>ICF</strong>)<br />

Behinderung<br />

(§ 2 Abs. 1 SGB IX)<br />

Beeinträchtigung der Partizipation<br />

bei nicht alterstypisch beeinträchtigtem<br />

Funktionszustand<br />

Schwerbehinderung<br />

(§ 2, Abs. 2 SGB IX)<br />

54


Bedeutung der <strong>ICF</strong> für Rehabilitation und<br />

sozialmedizinische Begutachtung I<br />

• Alle modernen Definitionen des Begriffs der Rehabilitation<br />

basieren auf der <strong>ICF</strong> (ICIDH).<br />

• Die Wiederherstellung oder wesentliche Besserung der<br />

funktionalen Gesundheit mit dem Ziel der Sicherung oder<br />

Wiederherstellung der Teilhabe ist die zentrale Aufgabe<br />

medizinischer beruflicher und sozialer Rehabilitation<br />

• Daher ist die <strong>ICF</strong> für f r die Rehabilitation bei der Feststellung des<br />

Reha-Bedarfs, Reha Bedarfs, bei der funktionalen Diagnostik, des Reha- Reha<br />

Managements, der Interventionsplanung und der Evaluation<br />

rehabilitativer Maßnahmen Ma nahmen maßgeblich.<br />

ma geblich.<br />

• Mit der <strong>ICF</strong> können das positive und negative<br />

• Funktions- und Strukturbild (Organismus),<br />

• Aktivitätsbild und Teilhabebild<br />

einschließlich der relevanten Umweltfaktoren (<strong>Barrieren</strong>,<br />

Förderfaktoren) beschrieben werden.<br />

55


Bedeutung der <strong>ICF</strong> für Rehabilitation und<br />

sozialmedizinische Begutachtung II<br />

Wichtige Themen der Politik, Sozialmedizin,<br />

Prävention Pr vention und Rehabilitation:<br />

• Abbau von Hemmnissen in der Gesellschaft und<br />

physikalischen Umwelt (<strong>Barrieren</strong>), die die Teilhabe<br />

erschweren oder unmöglich machen<br />

• Ausbau von Schutzfaktoren und Erleichterungen<br />

(Förderfaktoren), die die Teilhabe trotz erheblicher<br />

gesundheitlicher Beeinträchtigungen wiederherstellen oder<br />

• Epidemiologische unterstützen Untersuchungen zur funktionalen<br />

Gesundheit in der Bevölkerung einschließlich der<br />

Förderfaktoren und <strong>Barrieren</strong> können dazu dienen,<br />

allgemeine und spezifische Präventionsprogramme für die<br />

funktionale Gesundheit zu entwickeln.<br />

56


Sozial- und Gesundheitspolitische<br />

Bedeutung des Teilhabekonzepts<br />

• Menschenrecht, Sozialrecht, Gleichstellung,<br />

Antidiskriminierung<br />

– Zugang zu Lebensbereichen<br />

– <strong>Integration</strong><br />

– Gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben<br />

• Subjektive Erfahrung<br />

– Zufriedenheit in Lebensbereichen<br />

– Erlebte gesundheitsbezogene Lebensqualität in<br />

Lebensbereichen<br />

57


Anwendung des Teilhabe- und Aktivitäts-<br />

Sozialrechtsebene:<br />

Entscheidung über die<br />

Gewährung einer<br />

Rehabilitationsleistung<br />

konzeptes in Deutschland<br />

Interventionsebene:<br />

ambul. med. Versorgung<br />

stat. med. Versorgung<br />

ambul. Reha<br />

stat. Reha<br />

Teilhabekonzept:<br />

Rehaleistung nur bei bedrohter<br />

oder eingeschränkter Teilhabe<br />

an Lebensbereichen (§2 SGB IX)<br />

Aktivitätskonzept:<br />

Veränderung der Leistungsfähigkeit<br />

Kontextfaktoren<br />

<strong>Barrieren</strong> - Förderfaktoren<br />

58


Chancen der Umsetzung<br />

• Entstehen einer allgemeinen, anerkannten<br />

Sprachkonvention in regionalen und<br />

überregionalen berregionalen Verbünden<br />

Verb nden �� Schnittstellen<br />

zwischen den Leistungsträgern,<br />

Leistungstr gern,<br />

Leistungserbringern und untereinander!<br />

• Echte Fortschreibung des Hilfebedarfs<br />

unabhängig unabh ngig vom genutzten Angebot<br />

(Längsschnitt, (L ngsschnitt, Nutzer als Profi?!)<br />

• Einfachere Zuweisungs- Zuweisungs und<br />

Vermittlungsmöglichkeiten Vermittlungsm glichkeiten (Kriterienlisten anhand<br />

der <strong>ICF</strong>)<br />

• Sämtliche mtliche Leistungsträger Leistungstr ger bekennen sich zur <strong>ICF</strong><br />

59<br />

oder fordern bereits ihre Anwendung


Beispiel: Beantragung einer<br />

Reha-Leistung „Muster 61“<br />

60


Verlängerungsantrag<br />

medizinische Rehabilitation<br />

61


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit (b140)<br />

weitere wichtige Items:<br />

sich eine Fertigkeit aneignen (d155)<br />

danach aber auch wieder Erholung<br />

und Freizeit (d920)<br />

62

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