20.12.2012 Aufrufe

Ein Werkzeug aus Licht - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Ein Werkzeug aus Licht - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Ein Werkzeug aus Licht - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

können Sie sich eine Welt ohne Technik vorstellen? Undenkbar.<br />

Seit Urzeiten hat der Mensch ein nachhaltiges Interesse daran,<br />

seine Lebens-, Arbeits- und Umwelt mit Hilfe technischer Errungenschaften<br />

zu vereinfachen, sich das Leben zu erleichtern, angenehmer<br />

zu machen.<br />

Den Begriff Technik haben wir den Griechen zu verdanken.<br />

Bei ihnen bedeutete téchne Handwerk, Kunstwerk, Kunstfertigkeit.<br />

Suchen wir im Internet nach einer aktuellen Definition, so bietet<br />

uns das Net-Lexikon (www.net-lexikon.de/Technik) folgendes:<br />

„Unter Technik verstehen wir heute Verfahren und Fertigkeiten zur<br />

praktischen Anwendung der Naturwissenschaften und zur Produktion<br />

industrieller, manueller oder künstlerischer Erzeugnisse.<br />

Technik kann als die Fähigkeit des Menschen verstanden werden,<br />

Naturgesetze, Kräfte und Rohstoffe zur Sicherung seiner Existenzgrundlage<br />

sinnvoll einzusetzen oder umzuwandeln. Neben<br />

den materiellen Bedürfnissen werden auch kulturelle Bedürfnisse<br />

durch die Technik gesichert.“<br />

Unser heutiger Wohlstand resultiert weitgehend <strong>aus</strong> technischem<br />

Fortschritt. Technik prägt unseren Alltag in all seinen Facetten,<br />

von technischen Entwicklungen wird unsere Zukunft bestimmt.<br />

Dieser hohe Stellenwert der Technik muss in der breiten<br />

Öffentlichkeit erkannt werden.<br />

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat nach<br />

den Jahren der Geowissenschaften und der Chemie das Jahr<br />

2004 der Technik gewidmet. Wir nehmen dies zum Anlass, das<br />

Schwerpunktthema dieser Ausgabe unter den Titel „Faszination<br />

Technik“ zu stellen, wohl wissend, dass sich derart komplexe<br />

Themen beim besten Willen nicht auf wenigen Seiten abhandeln<br />

lassen. Dennoch möchten wir den Versuch unternehmen, Ihnen<br />

vor Augen zu führen, welche Disziplinen unserer <strong>Universität</strong> sich<br />

mit Fragestellungen der Technik befassen, ohne einen Anspruch<br />

auf Vollständigkeit zu erheben. Denn nicht nur in den Naturwissenschaftlichen<br />

und der Technischen Fakultät sind unsere Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler dem Phänomen Technik<br />

auf der Spur, auch Mediziner, Geisteswissenschaftler, Zoologen,<br />

Sport- oder Wirtschaftswissenschaftler befassen sich mit Technik<br />

im weitesten Sinne. Ab Seite 5 können Sie sich einen kleinen <strong>Ein</strong>druck<br />

von ihren neueren und neuesten Forschungen verschaffen.<br />

Bis in die Tiefen des Kosmos stoßen Forscherinnen und Forscher<br />

mit dem ANTARES-Projekt vor, das wir Ihnen in der Rubrik<br />

„Forum Forschung“ ab S. 56 vorstellen. Mit einem unterseeischen<br />

Detektor, der zur Zeit in einem europäischen Gemeinschaftsprojekt<br />

in einer Tiefe von 2.400 Metern vor der Küste von Marseille<br />

aufgebaut wird, sollen Informationen über die Geburt unseres Uni-<br />

Editorial<br />

Stereodarstellung auf einer großformatigen<br />

Projektionswand am Lehrstuhl<br />

Grafische Datenverarbeitung.<br />

versums aufgespürt werden. Als Botschaftsträger dienen Neutrinos,<br />

die zwar ständig in unvorstellbarer Zahl durch die Erde strömen,<br />

aber nur sehr schwer eingefangen werden können. Das<br />

Neutrinoteleskop auf dem Meeresgrund ist darauf angelegt, den<br />

flüchtigen Teilchen ihre Botschaft zu entlocken. Das Physikalische<br />

Institut der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-Nürnberg ist bei diesem Abenteuer<br />

dabei.<br />

Auf S. 64 erfahren Sie, was Roboter von Fledermäusen lernen<br />

können: die Objekterkennung mittels Ultraschall. <strong>Ein</strong> Team <strong>aus</strong> Ingenieuren<br />

und Biologen entwickelt dazu einen künstlichen Flederm<strong>aus</strong>kopf,<br />

dessen Mund und Ohren realitätsgetreu bewegt werden<br />

können. Das neue Interdisziplinäre Zentrum Ökosystemare<br />

Forschung ECOSYS, an dem neun Lehrstühle und Arbeitsgruppen<br />

<strong>aus</strong> vier Fakultäten beteiligt sind, können Sie ab S. 66 eingehend<br />

kennenlernen. Seine besondere Stärke liegt in der Bündelung<br />

von ökologisch <strong>aus</strong>gerichteter Grundlagenforschung und<br />

technischen Anwendungen.<br />

Zu den neuesten Ergebnissen der medizinischen Forschung<br />

zählt die innerhalb kürzester Zeit erfolgte Entdeckung von zwei<br />

Medikamenten, mit denen die spinale Muskelatrophie, eine gefährliche<br />

Erbkrankheit, besser als bisher behandelt werden kann.<br />

Patente in Deutschland und den USA sind bereits angemeldet.<br />

Auf S. 78 beschreiben wir, wie es dazu kam.<br />

Passend zur Erweiterung der Europäischen Union im Mai<br />

2004 beziehen sich mehrere Beiträge auf das Thema Europa. Ab<br />

S. 84 präsentiert sich der Projektverbund SprachChancen, der<br />

den Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen mit Hilfe multimedialer<br />

Sprachsoftware erleichtern soll. Auf S. 86 geht es um die Probleme<br />

der neu beigetretenen Länder Ungarn, Polen und Rumänien,<br />

und ab S. 87 können Sie einen Arzt auf seiner Reise durch<br />

das mittelalterliche Europa begleiten.<br />

<strong>Ein</strong> solches Heft Könnte nicht ohne die engagierte Beteiligung<br />

zahlreicher Mitwirkender erstellen. Im Namen der FAU danke ich<br />

Ihnen sehr herzlich, allen voran der Redaktionsleiterin Ute Missel<br />

und ihrem Team.<br />

<strong>Ein</strong>e interessante Lektüre wünscht Ihnen<br />

Karl-Dieter Grüske<br />

Rektor<br />

1 uni.kurier.magazin 105 / juni 2003<br />

Das Unterseeboot Nautile wird beim<br />

Aufbau des Neutrinodetektors ANTA-<br />

RES eingesetzt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!