Das ganze Heim im Blick : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv
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<strong>Das</strong> <strong>ganze</strong> <strong>He<strong>im</strong></strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> : <strong>Textarchiv</strong> : <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> <strong>Archiv</strong> http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi...<br />
<strong>Archiv</strong> » 2009 » 24. Juni » <strong>Blick</strong>punkt<br />
<strong>Textarchiv</strong><br />
BLICKPUNKT SPEZIAL: TOWNHOUSES UND LOFTS<br />
<strong>Das</strong> <strong>ganze</strong> <strong>He<strong>im</strong></strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
Großzügig: Die alte Fabriketage heißt heute Loft und ist beliebt bei<br />
Kreativen und Besserverdienern<br />
Jörg Oberwittler<br />
Riesige Fensterfronten, die von der Decke bis zum Boden reichen. Alte<br />
Backsteinmauern mit Patina, endlose Weite in den eigenen Räumen -Matthias<br />
Kramer (40) fallen viele Gründe ein, die für eine Loftwohnung sprechen. Der beste<br />
ist wohl dieser: die Freiheit des <strong>Blick</strong>es. "Bis auf Schlafz<strong>im</strong>mer und Badez<strong>im</strong>mer ist<br />
die Wohnung komplett offen, ich kann von jedem Winkel aus alles überblicken." Auf<br />
245 Quadratmetern wohnt der Unternehmer nun mit seiner Frau, ein kleiner Teil<br />
der Etage ist als Einliegerwohnung für die Schwägerin abgetrennt.<br />
Industriecharme und Luxus<br />
Vor drei Jahren fand das Paar die Halle auf dem Areal einer alten<br />
Gummiwarenfabrik. "Damals war alles so wüst und fensterlos, dass ich mir gar nicht<br />
vorstellen konnte, was hier einmal draus werden kann." Heute sind die<br />
"Puccini-Hofgärten" <strong>im</strong> Komponisten-Viertel ein Prestigeprojekt, das den Stadtteil<br />
Weißensee aufwerten soll. Rund 28 Millionen Euro hat die <strong>Berliner</strong><br />
Unternehmensgruppe Ticoncept hier investiert. 72 von 92 Lofts, Townhouses und<br />
Apartments haben bereits Käufer gefunden. "Die Lofts gingen als erstes weg", sagt<br />
Projektentwicklungsleiter Maik Renner. Kein Wunder: Auf dem 11000<br />
Quadratmeter großen Gelände fügen sich denkmalgeschützter Industriebau und<br />
hochwertiger Neubau zu einer Einheit mit entsprechendem Komfort. Eine begrünte<br />
Parkgarage, Fußbodenheizung und Kamin ergänzen den Industrie-Charakter der<br />
Lofts. Kosten: zwischen 150000 und 820000 Euro.<br />
Loftwohnungen waren schon einmal populär, als sich vor allem Studenten und<br />
weniger gut Verdienende an den alten Hallen erfreuten. Doch wo in den<br />
Fabriketagen der 1970er-Jahre noch der eher grobe Charme alter<br />
Industriearchitektur dominierte, herrscht heute Luxus: In einer neu sanierten<br />
Loft-Anlage in Mitte steht den Bewohnern sogar ein Sw<strong>im</strong>mingpool auf dem Dach<br />
zur Verfügung. Es sind vor allem Besserverdienende, die sich ein solches Wohnflair<br />
leisten können, darunter kinderlose Paare oder Menschen, deren Nachwuchs bereits<br />
aus dem Haus ist. "Künstler, Ingenieure, Politiker: Wir haben die komplette<br />
1 von 3 09.09.2009 12:42
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Bandbreite gewinnen können", sagt Renner.<br />
Klientel mit Geld<br />
Auch Anne Riney, Büroleiterin der Immobilienagentur Engel und Völkers in Mitte,<br />
bemerkt seit 2004 einen anziehenden Bedarf für nobel austaffierte Lofts. Der Markt<br />
habe sich in den vergangenen Jahren erholt, ausländisches Kapital und eine<br />
kaufkräftige Klientel strömen mit guten Jobs nach Berlin. Zwischen 1800 und 6000<br />
Euro pro Quadratmeter kostet so eine Wohnung. In New York oder London haben<br />
die Fabriketagen gerne mal eine Größe bis zu 800 Quadratmetern. In Berlin werden<br />
schon Etagen in einer Größenordnung zwischen 80 und 180 Quadratmetern als Loft<br />
bezeichnet. Auch mit der ursprünglichen Bedeutung des Wortes Loft n<strong>im</strong>mt man es<br />
hier nicht <strong>im</strong>mer so genau, denn selbst neugebaute Großraumetagen, wie die<br />
Kopernikus-Höfe in Friedrichshain, tragen das Label. "Eigentlich ist das ein<br />
Widerspruch", sagt die gebürtige Irin. Lofts seien schließlich <strong>im</strong>mer ehemalige<br />
Industriegebäude, in deren großen Räumen tatsächlich einmal gearbeitet wurde.<br />
Doch deutet die Immobilienmaklerin dies auch als gutes Zeichen für ihre Branche:<br />
Längst ist der Begriff zu einem Verkaufsargument geworden -ob es sich nun um eine<br />
authentische Anlage handelt oder nicht. Rund 40 Lofts hat ihre Agentur <strong>im</strong><br />
vergangenen Jahr verkauft, in den meisten wird gewohnt. Doch Architekten,<br />
Designer und Freiberufler schätzen die großen Flächen auch zum Arbeiten, wie zum<br />
Beispiel in der "Fabrik Berlin" an der Greifswalder Straße. Dort ist der erste von<br />
zwei Bauabschnitten zu Jahresbeginn fertig gestellt worden.<br />
Noch viel Potenzial<br />
Neben Prenzlauer Berg sind vor allem in Kreuzberg, Mitte und Schöneberg noch alte<br />
Hallen zu haben. Entlang der Köpenicker Straße, <strong>im</strong> Scheunenviertel, unweit des<br />
Volksparks am Weinberg, an der Schwedter Straße oder an der Prenzlauer Allee:<br />
Überall stehen noch <strong>im</strong>mer Fabrikgebäude bereit und warten darauf, saniert zu<br />
werden. "Kaum eine andere europäische Hauptstadt bietet so viel Potenzial", sagt<br />
die Maklerin und freut sich. Es wird noch lange dauern, bis alle Fabrikgebäude<br />
saniert sind.<br />
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Lofts<br />
140 Torstraße<br />
Loftwohnungen und Gewerbe auf sechs Etagen mit Sw<strong>im</strong>mingpool und Spa. 123<br />
Consulting, Torstraße 140, Mitte, Tel. 28 38 65 32. www.140torstrasse.de<br />
Kopernikus-Höfe<br />
Gebäude-Ensemble aus vier Lofthäusern an der Kopernikusstraße in Friedrichshain.<br />
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<strong>Das</strong> <strong>ganze</strong> <strong>He<strong>im</strong></strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> : <strong>Textarchiv</strong> : <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> <strong>Archiv</strong> http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi...<br />
Wisig Wohnkultur, Grünberger Str. 26, Friedrichshain, Tel. 34 67 57-50.<br />
www.kopernikushoefe.com<br />
Fabrik Berlin G212<br />
Gewerbe-Loft an der Greifswalder Straße 212-213 in Prenzlauer Berg, Pr<strong>im</strong>e<br />
Management, Tel. 288 77 60. www.fabrik-berlin.com<br />
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Foto (2) :<br />
Heute wird hier nicht mehr gearbeitet, sondern gelebt.<br />
Ein Wohngefühl wie mit Weitwinkel: Die Bewohner dieser ehemaligen<br />
Gewerbeetage in Kreuzberg können von überall die <strong>ganze</strong> Wohnung überblicken.<br />
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