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Untitled - Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung - TU ...

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Impressum<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Copyright:<br />

Fakultät Planen Bauen Umwelt<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Architektur<br />

CoCoon – Praktikumsseminar Mexiko<br />

Dipl.-Ing. Ursula Hartig<br />

A4 Straße des 17. Juni 152<br />

10623 Berlin<br />

0049 30 31429647<br />

www.a.tu-berlin.de/mexico<br />

Schirmherrschaft:<br />

Prof. Dipl.-Ing. Ingrid Goetz<br />

© Berlin 2008<br />

Auflage: 300 Stück<br />

Projektleitung:<br />

Dipl.-Ing. Ursula Hartig<br />

CoCoon – Praktikumsseminar Mexiko<br />

Begleitende Projektbetreuung:<br />

BA Hons. DIP Hons. Simon Colwill<br />

WM Fachgebiet Landschaftsbau-Objektbau<br />

Redaktion <strong>und</strong> Gestaltung:<br />

Olga Maria Hungar<br />

Yvonne Schwerk<br />

Luis Miguel Kann<br />

Lasse Rode<br />

Übersetzungen:<br />

Inés Aquilué Junyent<br />

Alicia Argüelles<br />

Martin Baumgärtner<br />

Luis Miguel Kann<br />

Lektorat:<br />

Olga Maria Hungar<br />

Umschlaggestaltung/Innenblatt:<br />

Lasse Rode<br />

Druck <strong>und</strong> Verarbeitung:<br />

SOLID EARTH Fasshauer Schimkus Tisch GbR<br />

Alle Abbildungen <strong>und</strong> Zeichnungen stammen von den<br />

ProjektteilnehmerInnen, soweit nicht anders vermerkt.<br />

ISBN 978-3-9812464-0-7


Inhalt – Contenido<br />

Grußwort<br />

Primero, un saludo<br />

Einleitung – Das Mysterium<br />

Introducción – El misterio<br />

Interdisziplinäre Arbeit<br />

Trabajo interdisciplinario<br />

Oaxaca – Ein Land der Vielfalt<br />

Das Projekt im Kontext<br />

El proyecto en contexto<br />

Teilnehmer<br />

Entwurf <strong>und</strong> Konzept<br />

Berücksichtigung der Erdbebengefahr<br />

bei der Planung des Tragwerks<br />

Concepto y proyecto<br />

Consideración de actividad sísmica<br />

en la planificación de estructuras<br />

Bauprozess – Proceso de construcción<br />

Fakten<br />

Material <strong>und</strong> Transport<br />

4<br />

6<br />

8<br />

14<br />

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20<br />

22<br />

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35<br />

37<br />

39<br />

73<br />

74<br />

Material y transporte<br />

Bauen mit Kindern<br />

Construír con niños<br />

Brief an die Archäologen der Zukunft<br />

Carta a los arqueólogos del futuro<br />

Der Spruch zum Richtfest<br />

Luis <strong>und</strong> Cachú<br />

Luis y Cachú<br />

Die Partnerbaustelle der UNAM<br />

El proyecto de la UNAM<br />

Zwei Wochen in einer fremden Welt<br />

Dos semanas en un m<strong>und</strong>o ajeno<br />

Danksagung<br />

Agradecimientos<br />

Ausblick auf 2009<br />

Mirada hacia el 2009<br />

Was heißt eigentlich:<br />

„Studierende bauen in Mexiko?“<br />

76<br />

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101<br />

102


Prof. Dipl.-Ing.<br />

Ingrid Goetz<br />

Schirmherrschaft<br />

4<br />

Grußwort<br />

Das “Praktikumsseminar Mexiko“ an der Architekturfakultät<br />

der Technischen Universität Berlin<br />

kann dieses Jahr zehnjähriges Bestehen feiern.<br />

Niemand hatte 1998 gedacht, als das von mir<br />

durchgeführte Seminar seinen Anfang nahm, dass<br />

Betreuer <strong>und</strong> Studierende diese mühevolle Arbeit<br />

in der Provinz Oaxaca in Mexiko so lange durchhalten<br />

würden. Das Experiment des Bauens in abgelegenen<br />

Dörfern sollte Studierende <strong>für</strong> die Probleme<br />

verarmter Menschen in Ländern anderer Kulturen<br />

sensibilisieren <strong>und</strong> gleichzeitig die Möglichkeit bieten,<br />

in den Wintersemesterferien ein zweimonatiges<br />

Baupraktikum zu absolvieren. Die Chance des Bauens<br />

der eigenen Entwürfe motivierte die Studierenden,<br />

die schwierigen Arbeitsbedingungen in Hitze<br />

<strong>und</strong> Kälte <strong>und</strong> das karge Leben zu akzeptieren.<br />

Die ca. 5oo teilnehmenden Studentinnen <strong>und</strong> Studenten<br />

haben in den vergangenen zehn Jahren 35<br />

Projekte realisiert, darunter Gemeinschaftshäuser<br />

<strong>und</strong> -küchen, Ges<strong>und</strong>heitshäuser, Kirchen, Schulen,<br />

Wohnhäuser <strong>und</strong> ein Schamanenhospital <strong>und</strong> eine<br />

Bambuskirche in Ecuador. Mit der mexikanischen<br />

Partneruniversität UNAM (Universidad Nacional<br />

Autónoma de México) wurden vier weitere Kooperationsprojekte<br />

durchgeführt. Die Studieren-<br />

den lernten, die von ihnen geplanten vielfältigen<br />

Bauaufgaben im Maßstab 1:1 zu verwirklichen. Sie<br />

waren Konstrukteure, Bauleiter <strong>und</strong> Handwerker<br />

in einer Person. Sie mussten unter erschwerten<br />

klimatischen Bedingungen Organisation, Materialbeschaffung,<br />

Zeiteinteilung vor Ort <strong>und</strong> Verhandlungen<br />

in den Dörfern in spanischer Sprache bewältigen.<br />

Die Projekte wurden so ausgewählt, dass folgende<br />

Themen angesprochen wurden:<br />

Integration der Projekte in das Sozialgefüge der<br />

Dörfer, Verbesserung der traditionellen Bauweisen<br />

unter ökologischen <strong>und</strong> nachhaltigen Gesichtspunkten,<br />

Verbesserung der Erdbebensicherheit<br />

der Lehmbauten, Unterstützung der Frauen durch<br />

Gründung von Frauenkooperativen <strong>und</strong> Bauen von<br />

Werkstätten, Verbesserung der Ausbildungssituation<br />

der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen in abgelegenen<br />

Bergdörfern.<br />

Immer wieder waren wir neuen Schwierigkeiten<br />

ausgesetzt, die den Fortgang des Praktikumsseminars<br />

in Frage stellten: Die Technische Universität<br />

konnte uns nach meiner Pensionierung 2002 keine<br />

Stelle zu Verfügung stellen, ich übernahm die Lei-


tung <strong>und</strong> Verantwortung ehrenamtlich. Nach zähem<br />

Ringen lief das Seminar dann von 2004 bis 2006 als<br />

Studienreformprojekt unter der Leitung von Dipl.-<br />

Ing. Axel Huhn. Seit dem Wintersemester 2006 wird<br />

das Praktikumsseminar nun durch Frau Dipl.-Ing.<br />

Ursula Hartig, in ihrer Abteilung CoCoon (sector for<br />

contextual construction) geleitet <strong>und</strong> vermutlich<br />

noch weitere zwei Jahre fortgeführt werden. Neue<br />

Schwierigkeiten tun sich nun auf durch die Umstellung<br />

der Studienordnung in das Bachelor- <strong>und</strong><br />

Masterprogramm. Es wird schwierig unser interdisziplinäres<br />

<strong>und</strong> interkuturelles Praktikumsprojekt in<br />

den rigiden St<strong>und</strong>enplan einzufügen.<br />

Nachdem frühere Teilnehmer erfolgreich selbständig<br />

ökologische Projekte in Südafrika, Namibia,<br />

Chile, Nicaragua, der Dominikanischen Republik, in<br />

Afghanistan <strong>und</strong> Bangladesch (Aga Khan Preis <strong>für</strong><br />

eine Schule aus Lehm <strong>und</strong> Bambus) ausgeführt haben,<br />

wäre es schade, wenn die Erfahrung durch die<br />

Teilnahme an dem Praktikumsseminar Mexiko den<br />

Studierenden vorenthalten würde.<br />

Ich wünsche mir, dass die Architekturfakultät sich<br />

<strong>für</strong> die Fortführung des „Mexiko-Projekts“ auch in<br />

Zukunft einsetzt.<br />

5


Profesora<br />

Ingrid Goetz<br />

Patrocinio<br />

6<br />

Primero, un saludo<br />

El „Praktikumsseminar Mexiko“ que se imparte<br />

en la Facultad de Arquitectura de la Universidad<br />

Técnica Berlin, celebra este año diez años de<br />

su existencia.<br />

Nadie hubiera pensado en 1998, que los asistentes<br />

y estudiantes resistirían durante tanto<br />

tiempo este difícil trabajo en el Estado de Oaxaca,<br />

México. El experimento de construir en<br />

recónditos pueblos debe, no sólo permitir a los<br />

alumnos la sensibilización con la realidad de otro<br />

país y de sus gentes pobres, sino también la posibilidad<br />

de terminar un proyecto constructivo en<br />

tan sólo dos meses, durante las vacaciones del<br />

Semestre de Invierno. La oportunidad de llegar a<br />

construir su propio proyecto motiva a los alumnos,<br />

que deben sobrellevar unas condiciones de<br />

trabajo duras bajo temperaturas extremas y con<br />

una vida muy modesta.<br />

Los 500 estudiantes participantes han realizado,<br />

en los últimos diez años, 35 proyectos. Salones<br />

sociales, cocinas, centros de salud, iglesias, escuelas,<br />

viviendas e incluso un hospital de chamanes<br />

y una iglesia de bambú en Ecuador. Con la Universidad<br />

mexicana de intercambio, la UNAM<br />

(Universidad Nacional Autónoma de México)<br />

se han llevado a cabo cuatro proyectos de cooperación.<br />

Los estudiantes aprenden que pueden<br />

hacer realidad, a escala 1:1, aquellas tareas<br />

constructivas planeadas por ellos mismos. Son<br />

constructores, jefes de obra y artesanos en una<br />

sola persona. Deben superar, bajo condiciones<br />

climáticas extremas, la organización de la obra,<br />

la obtención del material, la división del tiempo y<br />

la negociación en español con los aldeanos.<br />

Los proyectos han optado por abordar los siguientes<br />

temas: integración del proyecto en la<br />

estructura social de los pueblos, mejora de la<br />

tradición constructiva bajo un punto de vista<br />

ecológico, mejora de la resistencia sísmica de<br />

la construcción en adobe, apoyo a las mujeres<br />

a través de la f<strong>und</strong>ación de cooperativas con la<br />

construcción de talleres, mejora de la situación<br />

de la educación de niños y jóvenes que viven en<br />

pueblos escondidos de la montaña.<br />

El proyecto fue siempre interrumpido por nuevas<br />

dificultades, que pusieron en duda la continuidad<br />

del Praktikumsseminars: la Technische<br />

Universität no podía, tras mi jubilación en 2002,<br />

disponer de una nueva plaza, entonces yo asumí


la dirección y la responsabilidad honorífica. Posteriormente,<br />

entre 2004 y 2006, el seminario fue<br />

conducido como un proyecto de reforma estudiantil<br />

por el Dipl. -Ing. Axel Huhn. Desde el Semestre<br />

de Invierno 2006 el Praktikumsseminar<br />

es dirigido por la Dipl. -Ing. Ursula Hartig, en su<br />

departamento Cocoon (sector for contextual<br />

construction), y presumiblemente así continuará<br />

durante los dos años siguientes. Una nueva dificultad<br />

es la adaptación del curso estudiantil a<br />

los programas de Bachelor y Master. Será difícil<br />

adecuar nuestro interdisciplinario e intercultural<br />

proyecto con el rígido plan de estudios.<br />

Tras todo esto, decir que algunos de los primerizos<br />

participantes han guiado Proyectos independientes<br />

y ecológicos en Sudáfrica, Namibia,<br />

Chile, Nicaragua, República Dominicana, Afganistán<br />

y Bangladesch (Premio Aga Khan para una<br />

escuela de adobe y bambú). Sería una pena que<br />

se privava la experiencia a través de la participación<br />

de los estudiantes en el Praktikumsseminar<br />

México.<br />

Yo desearía que, también en un futuro, la Facultad<br />

de Arquitectura intercediera a favor de la<br />

continuidad del “Mexiko-Projekt”.<br />

7


Dipl.-Ing. Ursula Hartig<br />

Projektleiterin<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

8<br />

Einleitung - Das Mysterium<br />

In Mexiko wurde mir von einem Professor der<br />

Universität Oaxaca die Frage gestellt: „Was ist<br />

eigentlich das Mysterium dieses Projekts?“<br />

Damals konnte ich sie nicht beantworten – dies<br />

ist nun der Versuch, es aus meiner Perspektive als<br />

Projektleiterin mit der Erfahrung aus sechs Jahren<br />

Bauprojekt zu tun:<br />

Lernende <strong>und</strong> Lehrende erstellen in einem Planungsmarathon<br />

innerhalb von drei Monaten<br />

einen Entwurf <strong>und</strong> bringen ihn bis zur Baureife.<br />

Sie denken sich in eine komplett andere Kultur,<br />

Sprache <strong>und</strong> Gesellschaft ein, werben Tausende<br />

von Euro über Spenden, Sponsoren <strong>und</strong> Benefizveranstaltungen<br />

ein, gründen ein mittleres<br />

Reiseunternehmen <strong>und</strong> versuchen, das Zimmern,<br />

Schweißen, Steinmetzen <strong>und</strong> Lehmbauen zu lernen.<br />

Sie opfern ihre Semesterferien, leben zwei Monate<br />

unter einfachsten Verhältnissen, schuften in<br />

einer extremen Hitze oder Kälte zehn bis zwölf<br />

St<strong>und</strong>en pro Tag, sechs <strong>und</strong> mehr Tage die Woche,<br />

oft bis in die Nacht hinein, arbeiten sich die Hände,<br />

Knie <strong>und</strong> den Rücken w<strong>und</strong>, um ein kleines<br />

Gebäude zu errichten; bewegen sich in einer <strong>für</strong><br />

sie unverständlichen Kultur, essen ungewohntes<br />

<strong>und</strong> manchmal ungewolltes Essen, setzten sich<br />

Krankheiten, Gefahren aus der Natur <strong>und</strong> der Gesellschaft<br />

aus.<br />

Sie kommen erschöpft zurück, leiden unter<br />

einem Kulturschock, der hier noch größer ist als<br />

in der Fremde, <strong>und</strong>, obwohl das eigentliche Ziel<br />

des Gebauten doch schon erreicht ist, schlagen<br />

sie sich mit der Abrechnung, Dokumentation <strong>und</strong><br />

Präsentation ihrer Arbeit herum.<br />

Ein Teil des Mysteriums ist, dass sie es sich vorher<br />

nicht vorstellen können, was sie alles tun müssen,<br />

aber sie ahnen auch nicht, was zu tun sie gemeinsam<br />

in der Lage sein werden.<br />

Das wirkliche Geheimnis aber, glaube ich, besteht<br />

in der Gemeinschaft, in der Gruppe der deutschen<br />

<strong>und</strong> mexikanischen Studierenden aber<br />

auch in der Gemeinschaft aller Beteiligten an diesem<br />

Projekt.<br />

Eine heterogene Gruppe aus über 20 Individuen,<br />

die alle unterschiedliche Fähigkeiten, Kenntnisse<br />

<strong>und</strong> Charaktere haben: Die einen sind Führungskräfte<br />

<strong>und</strong> andere stehen lieber in der zweiten<br />

Reihe, die einen sind exzellente Designer, ande-


e haben schon Erfahrungen mit Realisierungsplanung<br />

gemacht, einige haben ein grafisches<br />

Händchen, andere studieren Architektur oder<br />

studierten etwas anderes (z.B. Vermessungswesen,<br />

Bauingenieurswesen oder Landschaftsplanung),<br />

sie sprechen Spanisch oder Deutsch oder<br />

Englisch oder alles zusammen, einige sind geübt<br />

im Organisieren, manche hatten schon einmal einen<br />

Hammer in der Hand, <strong>und</strong> einigen merkt man<br />

an, dass sie viel soziale Kompetenz mitbringen.<br />

Unverzichtbar, essentiell sind die Handwerker<br />

unter ihnen, oft Zimmerinnen/Zimmermänner<br />

Tischlerinnen/Tischler, manchmal sogar unter<br />

den Studierenden.<br />

Dazu kommen die mexikanischen Studierenden<br />

aus der Stadt, aus einer anderen Kultur, aber mit<br />

vielen Gemeinsamkeiten mit uns, dann die Menschen<br />

vor Ort in den Dörfern, <strong>für</strong> beide „Städter“<br />

wiederum eine völlig fremde Kultur. Die Gruppe<br />

erweitert sich, es gibt Ungleichgewichte, Unsicherheiten<br />

aber auch unverzichtbare neue Kapazitäten<br />

<strong>und</strong> neue Energien.<br />

Diese heterogene Mischung muss sich im Laufe<br />

des Prozesses als Gruppe definieren, jeder Einzelne<br />

muss über individuelle Empfindlichkeiten,<br />

Befindlichkeiten, über den eigenen Schatten hinweg<br />

springen; muss arbeiten <strong>und</strong> lernen, – nicht<br />

nur fachlich auf das Projekt bezogen, sondern<br />

muss lernen, die Kompetenzen des Anderen zu<br />

wertschätzen <strong>und</strong> die eigenen einzubringen, Fehler<br />

zu tolerieren <strong>und</strong> auszugleichen, verlässlich zu<br />

sein <strong>und</strong> sich auf den Anderen zu verlassen. Muss<br />

mit den Anderen zu einem Team werden, dass als<br />

Gesamtes ein gemeinsames großes Ziel verfolgt:<br />

Ein Gebäude zu errichten, obwohl eigentlich, jeder<br />

<strong>für</strong> sich genommen, weder die Fähigkeiten<br />

noch das Wissen dazu hat.<br />

Es sind aber auch nicht irgendwelche Gebäude,<br />

es sind Gebäude mit einem Mehrwert, die <strong>für</strong> die<br />

Benutzer eine Aufwertung ihrer oft miserablen<br />

Lebenssituation <strong>und</strong> ihres Selbstwertgefühls bedeuten.<br />

Je näher das Ziel kommt, wenn das Ziel, das oft<br />

unerreichbar schien, dann erreicht wird, kommt<br />

der Stolz, nicht der Stolz des Ichs sondern der<br />

Stolz des WIRS, etwas gemeinsam geschaffen zu<br />

haben, das über die Summe der Leistungen der<br />

Einzelnen hinausgeht, über die Grenzen einer<br />

Kultur, über die Grenzen einer Nation hinaus.<br />

Wenn der Teamgeist nicht oder nur langsam<br />

9


10<br />

entsteht, wenn der Glaube an das Erreichen des<br />

gemeinsamen Ziels abhanden kommt, droht das<br />

Scheitern. Das Scheitern in Hinblick auf das, den<br />

BauherrInnen versprochene <strong>und</strong> natürlich auch<br />

selbst gesetzte Ziel der Studierenden.<br />

Das eigene Ziel nicht zu erreichen, birgt die<br />

Chance des Lernens <strong>und</strong> der Reflektion, auch die<br />

Infragestellung des Zieles. Ein unfertiges, nicht<br />

benutzbares Gebäude zu hinterlassen, darf nicht<br />

sein.<br />

Diese Gemeinschaftsbildung ist von außen kaum<br />

steuerbar <strong>und</strong> schon gar nicht planbar.<br />

Als Projektleiterin ist man nicht Teil der Gruppe,<br />

übernimmt aber die Verantwortung den Bauherr-<br />

Innen <strong>und</strong> Geldgebern gegenüber <strong>und</strong> möchte<br />

auch allen Beteiligten ein erfolgreiches Projekt<br />

ermöglichen.<br />

Dieses Jahr wurde es knapp. Vielfältige Gründe,<br />

die es zu reflektieren gilt, trugen dazu bei: Ein<br />

sehr komplexes <strong>und</strong> ehrgeiziges Bauvorhaben,<br />

extreme Kälte, die einen Aufenthalt im Freien<br />

nach 16 Uhr zur Qual werden lies, keine Rückzugsmöglichkeiten<br />

zum entspannen <strong>und</strong> feiern,<br />

wenig sichtbarer <strong>und</strong> entsprechend demotivierender<br />

Baufortschritt durch Verzögerungen beim<br />

Sockelbau <strong>und</strong> F<strong>und</strong>ament, aggressive H<strong>und</strong>e,<br />

die den Gang von <strong>und</strong> zur Baustelle zum Spießrutenlauf<br />

werden lies, die Übernahme von Arbeiten,<br />

die wir eigentlich auslagern wollten (Strohlehmsteine),<br />

selbst auferlegtes Alkoholverbot (wegen<br />

der Kinder) das ein gemütliches Feierabendbierchen<br />

vermissen lies...<br />

Man meint steuern zu müssen, eingreifen, gegen<br />

rudern, strukturieren, mitarbeiten, präsent<br />

sein, motivieren, ins Gewissen reden, schimpfen,<br />

loben, Spaghetti kochen, Tequila mitbringen, die<br />

Gruppe alleine lassen ...<br />

Vielleicht half alles, vielleicht nichts davon.<br />

Fakt ist, dass sich in einem ungeheueren Sprint<br />

auf den letzten Metern (die letzten zwei Wochen)<br />

dann doch der „flow“ einstellte, der Glaube an das<br />

gemeinsame Ziel <strong>und</strong> der feste Wille es zu erreichen<br />

war wieder präsent, alle arbeiteten bis zur<br />

Erschöpfung <strong>und</strong> darüber hinaus auch noch mit<br />

einer ungeheuer guten Laune – FESTIVAL! Dazu<br />

der Kommentar unserer Schirmherrin Frau Prof.<br />

Goetz: „Bisher hat’s doch immer geklappt!”<br />

Die Dynamik <strong>und</strong> Energie, die durch das gemein-


Oft wurde bis in die<br />

Nacht hinnein betoniert.<br />

Muchas veces se trabajaba<br />

hasta tarde en la<br />

noche.


12<br />

same Verfolgen dieses Ziels freigesetzt wird, begeistert<br />

die ganze übrige Gemeinschaft der am<br />

Projekt beteiligten.<br />

Wir können uns auf ein bestehendes <strong>und</strong> gut<br />

eingeführtes Netzwerk verlassen, sowohl an der<br />

<strong>TU</strong>-Berlin, als auch in Mexiko. Aber auch dieses<br />

Netzwerk ist im Fluss, besteht aus Menschen, die<br />

sich immer wieder begeistern oder begeistern<br />

lassen müssen, da der Beitrag, den sie zu den Projekten<br />

leisten, oft über das Selbstverständliche,<br />

das Normale <strong>und</strong> Normierte, das arbeitsvertraglich<br />

festgeschriebene Maß hinausgeht.<br />

Diese Erfahrung, Begeisterung <strong>und</strong> Überwindung<br />

der eigenen Grenzen ist <strong>für</strong> alle Beteiligten<br />

eine unvergessliche Erfahrung, ein Gewinn <strong>für</strong>s<br />

Leben.


Der Arbeitstag wurde<br />

mit einer Baubesprechung<br />

begonnen.<br />

La jornada empezaba<br />

siempre con una junta<br />

para la repartición de<br />

tareas.


Ursula Hartig<br />

Arquitecta y docente<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

14<br />

El misterio o “hasta ahora siempre ha funcionado”<br />

En México, un profesor de la universidad de Oaxaca<br />

me preguntó: “ Pero ¿cuál es el misterio de<br />

este proyecto?”<br />

Por aquel entonces no era capaz de responder.<br />

Ahora intentaré hacerlo desde mi perspectiva de<br />

directora del proyecto tras 6 años de experiencia<br />

en el mismo. Alumnos y enseñantes producen en<br />

3 meses un boceto en tiempo récord para llevarlo<br />

más tarde a la práctica. Se preparan para enfrentarse<br />

a una cultura totalmente distinta, con las correspondientes<br />

diferencias idiomáticas y sociales,<br />

consiguen miles de euros gracias a las donaciones<br />

de patrocinadores y a actos benéficos, f<strong>und</strong>an una<br />

modesta agencia de viajes e intentan aprender<br />

carpintería, soldadura, cantería y a trabajar con<br />

barro y adobe.<br />

Sacrifican su semestre de vacaciones, viven dos<br />

meses en las condiciones más humildes, trabajan<br />

de 10 a 12 horas diarias 6 días o más por semana,<br />

a menudo hasta en la noche con temperaturas<br />

extremas. Endurecen sus manos, piernas, y espaldas<br />

hasta hacerse heridas, todo para realizar un<br />

pequeño edificio; se mueven en una cultura incomprensible<br />

para ellos, comen cosas extrañas, se<br />

enfrentan a enfermedades y a peligros de la natu-<br />

raleza y de la sociedad.<br />

Retornan agotados, sufren el shock cultural, que<br />

es mayor aquí que fuera, y, a pesar de haber ya alcanzado<br />

el objetivo constructivo, tienen aún que<br />

pelearse con las cuentas, la documentación y la<br />

presentación de sus trabajos.<br />

Una parte del misterio es que ellos no se imaginan<br />

todo lo que tendrán que realizar, pero tampoco se<br />

figuran todo lo que serán capaces de conseguir<br />

juntos.<br />

Pero yo creo que el verdadero secreto está en la<br />

unión, del grupo de estudiantes alemán con el<br />

mexicano, pero también en el conjunto de todos<br />

aquellos que han colaborado con el proyecto.<br />

Un grupo heterogéneo de más de 20 individuos,<br />

cada uno con sus distintas cualidades, conocimientos<br />

y carácteres. Unos prefieren liderar y otros<br />

quedarse en la sombra, unos son magníficos diseñadores<br />

y otros ya tienen experiencia en llevar<br />

planos a cabo, unos tienen buena mano para las<br />

gráficas, otros estudian otra cosa (topografía, paisajismo…)<br />

algunos hablan español o alemán o<br />

inglés o todo junto, unos ya saben algo de organi-


zación, otros ya han cogido alguna vez un martillo,<br />

y en otros se puede ver cómo aportan sus competencias<br />

sociales.<br />

Entre ellos los trabajadores manuales son una<br />

parte esencial, a menudo carpinteros o ebanistas,<br />

a veces incluso entre los estudiantes.<br />

A todo esto se añaden los estudiantes mexicanos,<br />

que, a pesar de pertenecer a otra cultura, tienen<br />

muchas afinidades con nosotros, pues para ellos la<br />

vida del campo es también una forma de vida distinta.<br />

El grupo se agranda, se presentan desequilibrios<br />

e inseguridades pero irremediablemente<br />

también nuevas capacidades y nuevas energías.<br />

Esta mezcla heterogénea se definirá a lo largo<br />

del proceso como un grupo, en el que cada uno<br />

debe olvidar su estado de ánimo; debe trabajar y<br />

aprenderno sólo en lo que al proyecto se refiere,<br />

sino también a apreciar las competencias de los<br />

demás y aportar las suyas propias, debe tolerar fallos,<br />

debe inspirar confianza y también saber fiarse<br />

de los demás. Tiene que ser uno con el resto, un<br />

equipo que pretenda un objetivo común:<br />

Construir un edificio a pesar de que ninguno tenga<br />

la capacidad ni el conocimiento para ello.<br />

Pero no se trata de edificios cualquiera, sino de<br />

edificios con un valor añadido, que para sus habitantes<br />

significa una revalorización de sus condiciones<br />

de vida, a menudo miserables.<br />

Al acercarse más y más al objetivo, que parece a<br />

veces inalcanzable, llega el sentimiento de orgullo,<br />

no el de cada uno sino el NUESTRO, el orgullo<br />

de haber alcanzado algo juntos, más allá del rendimiento<br />

individual, más allá de los límites de una<br />

cultura o de una nación.<br />

15


16<br />

Este año el tiempo ha estado muy justo por diversas<br />

razones: un proyecto constructivo complejo y<br />

ambicioso, el frío extremo, la imposibilidad de un<br />

momento de apartarse a descansar, los avances<br />

constructivos invisibles del principio, perros agresivos,<br />

el realizar trabajos que ya habían sido desechados…..<br />

Pensar en no poder alcanzar el propio objetivo<br />

lleva a reflexionar sobre el mismo. No se puede dejar<br />

un edificio inacabado e inservible.<br />

Apenas es posible influir en la constitución de un<br />

grupo y mucho menos posible es planearla. Como<br />

directora no se es una parte del grupo, sin embargo,<br />

se toma la responsabilidad ante los propietarios<br />

y los patrocinadores y se quiere posibilitar un<br />

proyecto con éxito a todos, especialmente a los<br />

estudiantes.<br />

Se puede intervenir, estructurar, trabajar con ellos,<br />

estar presente, motivar, regañar, alabar, hacer<br />

espaguetis, traer tequila, mantenerse al margen,<br />

dejar al grupo solo….<br />

Quizás ayuda todo, quizás nada de ello.<br />

El hecho es que en un inmenso sprint en los últimos<br />

metros (las dos últimas semanas) reapareció<br />

la confianza en un objetivo común y la voluntad de<br />

alcanzarlo, todos trabajaron hasta el agotamiento<br />

y más allá y todo esto con un estupendo festival de<br />

final de fiesta.<br />

Como me dijo nuestra profesora la señora Goetz:<br />

hasta ahora siempre ha funcionado.<br />

La dinámica y la energía que se producen gracias<br />

al seguimiento común tras un objetivo motiva al<br />

resto de personas que forman parte del proyecto.<br />

Podemos confiar en una red bien implantada, tanto<br />

en la <strong>TU</strong>-Berlin como en México. Pevo esta red<br />

también fluye, se compone de personas que siempre<br />

se entusiasman o se dejan entusiasmar puesto<br />

que su aportación al proyecto está a menudo más<br />

allá de lo evidente, lo normal y lo reglado, y de la<br />

medida establecida de trabajo.<br />

Esta experiencia, motivación y superación de los<br />

propios límites es para todos sus participantes una<br />

experiencia inolvidable y enriquecedora en sus vidas.


Simon Colwill,<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter<br />

Fachgebiet <strong>für</strong> Landschaftsbau-Objektbau<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Landschaftsarchitektur</strong><br />

<strong>und</strong><br />

<strong>Umweltplanung</strong><br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

18<br />

Interdisziplinäre Arbeit<br />

Im Sommer 2007 bin ich gefragt worden, ob<br />

ich das Mexiko-Projekt mitbetreuen würde. Ich<br />

habe eher aus Neugier sofort zugesagt, ohne zu<br />

wissen, worauf ich mich eingelassen hatte.<br />

Wir haben ein interdisziplinäres, internationales<br />

<strong>und</strong> multikulturelles Projektteam mit Studierenden<br />

<strong>und</strong> Lehrenden aus Architektur, Stadtplanung<br />

<strong>und</strong> Bauingenieurswesen zusammenstellen<br />

können. Hinzu kamen zwei berufstätige<br />

Zimmerinnen. Die Teilnehmer sind deutscher,<br />

spanischer, bolivianischer, mexikanischer <strong>und</strong><br />

englischer Herkunft.<br />

Eine besondere Schwierigkeit in der Planungsphase<br />

bestand darin, dass wir nicht wussten,<br />

welche Materialien vor Ort zur Verfügung stehen<br />

<strong>und</strong> ob es einen Baugeräteverleih in der<br />

Nähe geben würde. Dies hat dazu geführt, dass<br />

mehrere Ausführungsvarianten entwickelt werden<br />

mussten. Die Planungsphase war sehr intensiv:<br />

Innerhalb kürzester Zeit entstanden die<br />

Entwurfsarbeiten <strong>und</strong> gingen gleich in die Ausführungsplanung.<br />

Im Anschluss flogen wir zur<br />

Realisierung des Projektes nach Mexiko.<br />

Die Mexikaner haben uns besonders warm<br />

mit einer, <strong>für</strong> uns eher distanzierten, westlichen<br />

Menschen, unglaublichen Offenheit <strong>und</strong> Gastfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

empfangen. Bereits in den ersten<br />

Tagen entstanden so viele neue Fre<strong>und</strong>schaften.<br />

Die Austauschstudierenden der UNAM haben<br />

sich sofort in unsere Mannschaft integrieren<br />

können, obwohl ihnen unsere strengen, organisatorischen<br />

Maßnahmen am Anfang etwas<br />

fremd vorkamen.<br />

Auf der Baustelle war die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

von Vorteil. Es entstand eine Ansammlung<br />

von verschiedenen Kompetenzen die<br />

eine Gesamtheit bildeten. Die Teilnehmer selbst<br />

konnten die von ihnen geplanten Bauteile bis<br />

zur Fertigstellung betreuen. Unser Bauingenieur<br />

stand stets zur Seite, sodass Planungsänderungen<br />

gleich vor Ort einarbeitet werden<br />

konnten. Die Zimmerinnen haben unsere Holzbauwerkstatt<br />

betreut <strong>und</strong> konnten durch ihre<br />

vielfältige Baustellenerfahrung unsere Gesamtkompetenzen<br />

ergänzen.<br />

Die Interdisziplinarität des Projektes spiegelt<br />

sich auch deutlich in der Gestaltung des Areals<br />

wider. Das Besondere an dem Projekt ist eine ge-


stalterische Gesamtheit, die durch das Bauwerk<br />

mit den Außenanlagen gebildet wird. Verstärkt<br />

wird sie durch starke gestalterische <strong>und</strong> funktionale<br />

Bezüge zwischen Innen- <strong>und</strong> Außenraum.<br />

Die neu entstandene Platzfläche wirkt als zentraler<br />

Drehpunkt der Anlage. Sie ist ein Ort zum<br />

Spielen <strong>und</strong> <strong>für</strong> Veranstaltungen, sie vermittelt<br />

zwischen Neubau <strong>und</strong> Bestand <strong>und</strong> ermöglicht<br />

gleichzeitig den Ausblick auf den Hang. Das<br />

Bauwerk fügt sich in die umliegende Landschaft<br />

ein <strong>und</strong> öffnet sich zum Gebäudebestand, zum<br />

Garten <strong>und</strong> zum Spielfeld hin. Die Spielgeräte<br />

wurden so gesetzt, dass sie gestalterische Highlights<br />

in der Landschaft bilden <strong>und</strong> das vielfältige<br />

Nutzungspotential des Neubaus ergänzen.<br />

Mexiko bietet so viele Eindrücke über Land <strong>und</strong><br />

Leute, die man kaum in so einer kurzen Zeit verarbeiten<br />

kann:<br />

Die schönen Fahrten durch das Mixteca-Gebirge<br />

mit immer wieder überwältigenden Ausblikken<br />

über die vielfältigen Landschaftstypen,<br />

die faszinierenden Farben der Erde, die in der<br />

Abendsonne leuchteten, die Triqui-Frauen in ihrer<br />

bunten Tracht, die Kinder mit große Augen<br />

<strong>und</strong> scheinbar nie versiegendem Lächeln, drek-<br />

kigen Gesichtern, verstaubten Klamotten <strong>und</strong><br />

mit ständig laufenden Nasen, die (Klein)Kinder,<br />

die nie geweint haben, unsere Bauherrinnen<br />

(die Nonnen), die sich um uns gekümmert <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> unser leibliches Wohl bestens gesorgt haben,<br />

das Essen, das täglich aus schwarze Bohnen<br />

mit Tortillas <strong>und</strong> einer wechselnden Beilage<br />

bestand...<br />

Bagger fahren in den Bergen mit herrlichem<br />

Ausblick, die überall durch das Dorf frei laufenden<br />

H<strong>und</strong>e, Schweine, Esel, Truthähne <strong>und</strong><br />

Hühner, überall offener Boden <strong>und</strong> Staub, Wolken,<br />

die man von weitem kommen sehen konnte,<br />

welche die Baustelle eingehüllt <strong>und</strong> ihr eine<br />

skurrile Dimension verliehen haben, das Licht,<br />

die Kraft der Farben, die Tiefe der Schatten.<br />

Ich hoffe, dass die Teilnehmer vieles lernen konnten<br />

– nicht nur von der Baustelle sondern auch<br />

von der interdisziplinären Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

dem kulturellen Austausch.<br />

Ich bin froh, dass ich das Projekt mitbetreuen<br />

durfte <strong>und</strong> bin selbst sehr stolz auf unser Ergebnis.<br />

Ich freue mich darauf, auch im nächsten Jahr<br />

das Projekt unterstützen zu können.<br />

19


Simon Colwill<br />

Paisajista y docente<br />

<strong>Institut</strong>o de Paisajismo<br />

y Planificación del<br />

medio ambiente<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

20<br />

Trabajo interdisciplinario<br />

En el verano de 2007 me propusieron participar<br />

activamente en el Proyecto México. En<br />

seguida me picó la curiosidad, incluso sin saber<br />

de qué se trataba.<br />

Hemos tenido un equipo de proyecto interdisciplinar,<br />

internacional y multicultural. Los participantes<br />

venían de arquitectura, paisajismo e<br />

ingeniería y con procedencias diversas: alemana,<br />

española, boliviana, mexicana e inglesa, que<br />

contarían con el apoyo de dos profesionales de<br />

la carpintería.<br />

La fase de proyecto fue muy intensa: en muy<br />

poco tiempo debió surgir la propuesta que<br />

después hubo que armar con argumentos técnicos.<br />

El gran reto en el desarrollo de este proyecto<br />

fue la incertidumbre ante la posibilidad<br />

de conseguir los materiales y herramientas adecuados.<br />

De manera que tuvimos que preparar<br />

alternativas para la realización. Después volamos<br />

todos hacia México.<br />

Los mexicanos nos acogieron de manera cariñosa,<br />

con increíble sinceridad y hospitalidad. Los<br />

estudiantes de intercambio de la UNAM se integraron<br />

rápidamente en nuestro equipo, aunque<br />

en un principio nuestra estricta organización les<br />

debió parecer extraña.<br />

La interdisciplinaridad del proyecto se muestra<br />

de manera tangible en la obra. La organización<br />

contaba con muy diferentes facetas que debieron<br />

coordinarse. Los participantes se hacían<br />

responsables personalmente de cada parte del<br />

trabajo hasta su ejecución final.<br />

Nuestro ingeniero estuvo siempre abierto a los<br />

arquitectos, y éstos siempre a su lado, de manera<br />

que hicieron frente juntos a los cambios que se<br />

realizaron sobre el terreno. Las carpinteras supervisaron<br />

todo el trabajo realizado en madera,<br />

además lograron imprimirnos su riqueza de conocimientos<br />

sobre el tema.<br />

El carácter interdisciplinar se vio nuevamente<br />

reflejado con el fuerte vínculo estético y funcional<br />

establecido entre el espacio interior y<br />

exterior de la propuesta. El nuevo plano exterior<br />

que envuelve el edificio, juega un papel f<strong>und</strong>amental<br />

como punto central y de articulación de<br />

la planta. Es un espacio para jugar, pero, por sus<br />

dimensiones, también un espacio para eventos,<br />

que une el nuevo edificio con el preexistente y


al mismo tiempo apunta en dirección a las vistas<br />

sobre la ladera. De esta manera el proyecto se<br />

inscribe en el paisaje circ<strong>und</strong>ante, abierto a los<br />

otros edificios y relacionado con la cancha de<br />

fútbol y el paisaje lejano. Las herramientas de<br />

proyecto han sido tales que se pone de relieve el<br />

diseño en el paisaje y a la vez se complementan<br />

con la amplia gama de posibilidades de utilización<br />

que propone la nueva construcción.<br />

México impresiona de manera tan fuerte por sus<br />

gentes y sus tierras que es difícil procesarlo en<br />

tan poco tiempo:<br />

El hermoso viaje a través de la Mixteca con<br />

los abrumadores cambios del paisaje, los fascinantes<br />

colores de la tierra y cómo brilla el sol en<br />

la tarde sobre los coloridos trajes de las mujeres<br />

triquis, los niños con grandes ojos y sonrisa permanente,<br />

cara sucia, ropa llena de polvo y constantemente<br />

corriendo, los niños que nunca han<br />

llorado, nuestras patronas (las madres), que para<br />

nuestro bienestar debían mimar la dieta alimenticia<br />

sobre una base de frijol negro, tortilla de<br />

maíz y guarnición variable, conducir la excavadora<br />

en la montaña con unas vistas magníficas,<br />

los perros, cerdos, burros, pollos y pavos, que<br />

corrían libremente en el pueblo por todos sitios,<br />

suelos de tierra y polvo, nubes, que pueden<br />

verse venir de lejos, envuelven la obra y la transportan<br />

a una nueva dimensión, la luz, la fuerza<br />

del colores, la prof<strong>und</strong>idad de la sombra.<br />

Espero que los participantes hayan podido<br />

aprender mucho, no sólo del trabajo en la obra<br />

sino también del trabajo conjunto y del intercambio<br />

cultural.<br />

Estoy contento de haber formado parte de este<br />

proyecto, y me siento orgulloso de lo que hemos<br />

conseguido. Me alegraría también si pudiese<br />

hacerlo el año que viene.<br />

21


Luis Miguel Kann<br />

Student der Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Quellen:<br />

www.sipaz.org<br />

www.lateinamerikastudien.at/content/geschichtepolitik/mexex/<br />

mexex-542.html<br />

<strong>Institut</strong>o Nacional de<br />

Estadística, Geografía e<br />

Informática (INEGI)<br />

Migración<br />

Oaxaqueña, una aproximación<br />

a la realidad<br />

Aída Ruíz<br />

García, Oaxaca 2002<br />

http://www.oaxaca.<br />

gob.mx/<br />

www.indymedia.org<br />

www.indybay.org<br />

22<br />

Oaxaca, ein Land der Vielfalt<br />

Oaxaca ist in jeglicher Hinsicht ein Land der<br />

Vielfalt. Unterschiedlichste Landschaften<br />

<strong>und</strong> Klimazonen von heiß-trockenen Küstenregionen,<br />

über milde Täler bis zu kühlen Bergketten<br />

verweben sich in dem ca. 94 000 qkm<br />

großen Staat, der Heimat von schätzungsweise<br />

mehr als der halben mexikanischen indigenen<br />

Bevölkerung ist. Darunter findet man mehr als<br />

14 verschiedene etnolinguistische Gruppen<br />

<strong>und</strong> 16 Sprachen außer Spanisch. Die verschiedenen<br />

Überreste präkolumbianischer Zivilisationen<br />

wie Mitla oder Monte Albán wie auch die<br />

Kloster, Kirchen <strong>und</strong> Freiluft-Kapellen der Kolonialzeit<br />

sind historische Spuren der enormen<br />

kultur-historischen Vielfalt Oaxacas, die sich bis<br />

Heute in den verschiedenen Regionen weiterhin<br />

entwickelt <strong>und</strong> erhalten hat. Der Hauptplatz<br />

der Stadt Oaxaca sowie die Anlage von Monte<br />

Albán gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.<br />

Zu den weiteren Aspekten der großen Vielfalt<br />

Oaxacas gehören aber auch Armut, soziale<br />

Ungleichheit <strong>und</strong> Machtkämpfe, vor allem um<br />

Landbesitz. Durch die gebirgige Topografie<br />

entstehen viele isolierte Landstriche, in denen<br />

Gemeinden über die Zeit ihre Tradition <strong>und</strong><br />

Bräuche bewahren konnten. Oftmals herrscht in<br />

diesen Gemeinden ein anderes Besitzsystem, als<br />

das offiziell vorgegebene. Somit ist nicht immer<br />

klar, in welchem Landabschnitt welches System<br />

gilt. Dies ist eine der Hauptursachen der Land-<br />

<strong>und</strong> Territorialkonflikte, die in Oaxaca zum Alltag<br />

gehören, jedoch wegen der niedrigen Bevölkerungsdichte<br />

<strong>und</strong> abgelegenen Orten meist nicht<br />

an die Öffentlichkeit kommen. Bewaffnete Konfrontationen,<br />

die Tote, Verletzte, Flüchtlinge <strong>und</strong><br />

Gefangene zur Folge haben, sind nicht selten.<br />

Doch nicht nur die Landkonflikte, sondern<br />

auch die weit verbreitete Armut tragen dazu<br />

bei, dass ein großer Teil der oaxaquenischen<br />

Bevölkerung (meistens junge Männer) es bevorzugen,<br />

Richtung Norden auszuwandern. Oaxaca<br />

ist innerhalb Mexikos einer der Staaten mit den<br />

größten sozioökonomischen Problemen. Ein<br />

Großteil der Bevölkerung wird durch knappe<br />

Wasser-, <strong>und</strong> Energieversorgung, mangelhafte<br />

Infrastruktur, schlechte bis keine Möglichkeiten<br />

an öffentliche Bildung oder medizinische Versorgung<br />

zu gelangen, marginalisiert. Der Migrationfluss<br />

schwächt die sozialen Netzwerke<br />

innerhalb der Kommunen, so dass es dort nicht<br />

mehr möglich ist, sich individuell oder kommunal<br />

weiter zu entwickeln, welches <strong>für</strong> die heran-


wachsende Generation wiederum ein Gr<strong>und</strong> ist<br />

wegzugehen. Indigene Sprachen <strong>und</strong> die damit<br />

zusammenhängenden Kulturen sind vom Verschwinden<br />

bedroht.<br />

60.5% der Bevölkerung Oaxacas lebt auf dem<br />

Land. 90% der Indigenen arbeiten in der Land-<br />

<strong>und</strong> Viehwirtschaft. Diejenigen, die in andere<br />

Staaten Mexikos oder in die USA auswandern –<br />

sei es saisonal oder <strong>für</strong> längere Zeit – gehen dort<br />

meist auch in die Landwirtschaft, wo sie in der<br />

Regel zu sehr schlechten Bedingungen arbeiten<br />

müssen.<br />

Speziell in den westlichen Regionen der Mixteca,<br />

wo sich das Dorf San Martin Itunyoso befindet,<br />

in dem unser Projekt stattgef<strong>und</strong>en hat, ist<br />

die Auswanderungsrate sehr hoch.<br />

Den lokalen Regierungen sowie der zentralen<br />

Staatsregierung wird hier nach mehreren Enttäuschungen<br />

nicht mehr vertraut. Skeptische<br />

<strong>und</strong> misstrauende Blicke begegnen jedem, Mexikaner<br />

oder Ausländer, der dort nicht hingehört<br />

<strong>und</strong> Projekte leitet, die angeblich in irgendeiner<br />

Weise den Leuten zu Gunsten kommen sollen.<br />

Kaum jemand glaubt, dass man nicht selber davon<br />

zu profitieren sucht.<br />

Ein einfaches Bauprojekt in einer ländlichen<br />

Region in Oaxaca trägt also mehr Herausforderungen<br />

mit sich als man denkt.<br />

23


Dipl.-Ing. Ursula Hartig<br />

Projektleiterin<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

24<br />

Das Projekt im Kontext<br />

Das Kinderheim der Nonnen der Kongregation<br />

der Esclavads de la Emmaculata Niña<br />

frei übersetzt mit den „Dienerinnen der reinen<br />

Jungfrau Maria“ kümmert sich um 40 Kinder im<br />

Alter zwischen fünf <strong>und</strong> vierzehn Jahren, aus sogenannten<br />

disfunktionalen Familien. Sie gehen<br />

im Dorf zur Schule, leben die Woche über bei den<br />

Nonnen, die Wochenenden verbringen sie bei ihren<br />

Müttern.<br />

Die Leiterin des Kinderheimes „Casa Hogar“ im<br />

Dorf erklärt: Die Mädchen im Dorf fangen mit<br />

13-14 Jahren mit den Jungen <strong>und</strong> jungen Männern<br />

eine Beziehung an. Die Folge ist eine frühe<br />

Schwanger- <strong>und</strong> Mutterschaft. Viele junge Männer<br />

verlassen aber im Alter von 16-17 Jahren das<br />

Dorf in der Hoffnung, woanders ein besseres Leben<br />

zu finden. Woanders, das sind die USA, Mexiko-City,<br />

eine andere große Stadt oder einfach der<br />

Alkohol.<br />

Die Mädchen <strong>und</strong> Mütter bleiben mit ihren Kindern<br />

im Dorf, <strong>und</strong> fristen dort ein ärmliches Leben:<br />

Ackerbau, ein bisschen Viehzucht, <strong>und</strong> Weben.<br />

Manchmal reisen sie mit Sack <strong>und</strong> Pack, Kind<br />

<strong>und</strong> Kegel in die größeren Städte um dort die<br />

Textilien zu verkaufen.<br />

Das Geld reicht oft nicht, um ihre Kinder anständig<br />

zu ernähren, die Zeit <strong>und</strong> das Wissen ist nicht<br />

da, sie in der Schule zu unterstützen (hohe Analphabetismusrate).<br />

Demzufolge ist die Ausbildung<br />

schlecht, die Kinder fehlen häufig <strong>und</strong> nach der<br />

Primaria, den ersten sechs Schuljahren, verlassen<br />

sie mit zwölf oder dreizehn die Schule. Ohne Ausbildung,<br />

ohne Wissen <strong>und</strong> ohne Idee <strong>und</strong> Möglichkeit<br />

<strong>für</strong> ein eigenständiges Leben, fangen die<br />

Mädchen Beziehungen mit den jungen Männern<br />

an oder werden „verkauft“ – die Form der Triqui<br />

eine Verbindung zwischen Mann <strong>und</strong> Frau (Mädchen)<br />

einzugehen, ohne Recht der Verweigerung<br />

von Seiten der Mädchen...<br />

Für dieses Kinderheim bauten wir 2008 ein Gebäude,<br />

in dem die Kinder Hausaufgaben machen,<br />

lesen aber auch spielen <strong>und</strong> toben können.<br />

Wir hoffen damit, die drei Nonnen, Madre Beatriz,<br />

Madre Guadalupe, Madre Sandra, bei ihrer<br />

wichtigen Arbeit zu unterstützen, den Kindern,<br />

vor allem den Mädchen, die Möglichkeit zu geben,<br />

durch eine bessere Ausbildung <strong>und</strong> besseren<br />

Perspektiven diesen Teufelskreis der Marginalisierung<br />

<strong>und</strong> des bitterarmen Lebens zu<br />

durchbrechen.


Ursula Hartig<br />

Arquitecta y docente<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

26<br />

El proyecto en contexto<br />

La Casa Hogar de las monjas de la Congregación<br />

Esclavas de la Inmaculada Niña, se ocupa<br />

de cuarenta niños en edades comprendidas entre<br />

los 5 y los 14 años, pertenecientes a familias<br />

disfuncionales. Van a la escuela del pueblo, viven<br />

durante la semana con las monjas y el fin de semana<br />

vuelven con sus madres.<br />

La directora de la Casa Hogar del pueblo aclara la<br />

situación: las chicas del pueblo empiezan con 13<br />

o 14 años una relación con alguno de los chicos<br />

u hombres. El resultado es un temprano embarazo<br />

y una temprana maternidad. Pero los hombres<br />

jóvenes dejan con 16-17 años el pueblo, con la<br />

esperanza, de encontrar, en algún otro lugar, una<br />

vida mejor. Algún otro lugar es, al fin y al cabo, Los<br />

Estados Unidos de América, Ciudad de México o<br />

simplemente, el alcohol.<br />

Las chicas y las madres permanecen con los<br />

niños en el pueblo, y prorrogan allí su pobre vida:<br />

agricultura, algo de ganado y tejidos.<br />

A veces viajan con pacas, niños y bolsillos a las<br />

grandes ciudades para vender sus productos textiles.<br />

El dinero a menudo no alcanza para nutrir decentemente<br />

a sus niños, no hay tiempo ni conoci-<br />

miento para fomentar la escuela (gran analfabetismo).<br />

En consecuencia, la educación es mala, y<br />

es una carencia frecuente en los niños que, tras<br />

la primaria abandonan la escuela con 12 o 13<br />

años. Sin educación, sin conocimiento y sin idea o<br />

posibilidad de una vida autónoma, las chicas empiezan<br />

una relación con algún hombre joven, o<br />

simplemente son “vendidas” tal y como los triquis<br />

unen a un hombre con una mujer (chica) sin que<br />

ella tenga el derecho a rechazar la relación…<br />

Para esta Casa Hogar hemos construido en el<br />

2008 un salón. Un edificio en el que se puedan<br />

hacer los deberes, así como leer y jugar.<br />

Con ello esperamos, que las tres monjas, Madre<br />

Beatriz, Madre Guadalupe y Madre Sandra, tengan<br />

un nuevo apoyo para su difícil trabajo, que<br />

consiste en ofrecer a los niños y niñas la posibilidad<br />

de, a través de una mejor educación y una<br />

mayor perspectiva, romper el círculo vicioso de la<br />

marginación y la pobreza en la que viven.


28<br />

Teilnehmer<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Architektur:<br />

Inés Aquilué Junyent<br />

Alicia Argüelles García<br />

Franziska Behrendt<br />

Barbara Fellmann<br />

Claus Friedrichs<br />

Kathrin Hoffmann<br />

Pol Jordá<br />

Luis Miguel Kann<br />

Christina Laupichler<br />

Ingo Nolte<br />

Andreas Rauch<br />

Lasse Rode<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

<strong>Landschaftsarchitektur</strong>:<br />

Anna Attner<br />

Martin Baumgärtner<br />

Annika Levels<br />

Yvonne Schwerk<br />

Diana Teßmann<br />

<strong>TU</strong>-Dresden<br />

Bauingenieurswesen:<br />

Jürgen Notz, Gaststudent<br />

Zimmerinnen:<br />

Barbara Burghoff<br />

Kerstin „Kike“ Ulpinnis<br />

UNAM Architektur:<br />

Doris Guitiérrez Benítez<br />

Juan Miguel Cachú Gómez<br />

Luis Gerardo Carrillo Gómez<br />

Jonathan Castañeda Ortíz<br />

Célida López Miguel<br />

Jesús Salcedo Villanueva<br />

Gäste:<br />

José María „Tite“ Bilbao Rodriguez<br />

Lisa Fischer <strong>und</strong> „Topi“<br />

Daniel Enrique Filloy Ring<br />

Héctor Luis Hernández Carrillo<br />

Jeanette Werner<br />

Projektleitung:<br />

Dipl.-Ing. Ursula Hartig,<br />

Architektur; CoCoon<br />

Projektbetreuung<br />

<strong>Landschaftsarchitektur</strong>:<br />

BA Hons. DIP Hons. Simon Colwill,<br />

FG Landschaftsbau - Objektbau<br />

Prof. Loidl-Reisch<br />

Projektbetreuung<br />

Tragwerksplanung im Seminar:<br />

Dipl.-Ing. Uwe Haupt<br />

FG TEK Prof. Dr. Rückert<br />

Weitere Unterstützung durch:<br />

FG Technische<br />

Architekturdarstellung<br />

Prof. Dr.-Ing. Hirche<br />

FG Bau- <strong>und</strong> Stadtbaugeschichte<br />

Prof. Dr.-Ing. Cramer


Anna Attner<br />

Studentin der <strong>Landschaftsarchitektur</strong><br />

Lasse Rode<br />

Student der Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

30<br />

Entwurf <strong>und</strong> Konzept<br />

In einem Land wie Mexiko findet das Leben vor<br />

allem draußen statt. Die Gestaltung der Außenanlagen<br />

ist daher von großer Bedeutung im<br />

Entwurf. Es sollten fließende Übergänge von Innen<br />

nach Außen entstehen. Große Fenster <strong>und</strong><br />

zwei Türen schaffen Blickbezüge vom Haus in die<br />

Landschaft. Ein Vorplatz bildet den Übergang des<br />

Hauses zum restlichen Gelände. Der Vorplatz liegt<br />

im Freien, steht aber in einem starken Bezug zum<br />

neuen Gebäude.<br />

Die Ränder sind so ausgestaltet, dass sie als Sitzgelegenheit<br />

oder zum Spielen genutzt werden<br />

können. In dem in die Platzfläche eingelassenen<br />

Sandkasten, der vom Küchenfenster gut zu überschauen<br />

ist, befinden sich vor allem <strong>für</strong> jüngere<br />

Kinder Spielmöglichkeiten.<br />

Etwas weiter hinten, aber immer noch von der<br />

Küche aus einsehbar, befindet sich die neue Schaukel.<br />

Sie bildet einen Teil des auf dem Gelände verteilten<br />

Ensembles von Spielobjekten. Die Intention<br />

dabei war unter Berücksichtigung des gesamten<br />

Geländes <strong>und</strong> der Verfügbarkeit von Materialien<br />

mit einfachen Mitteln Akzentpunkte zu setzen <strong>und</strong><br />

damit das gesamte Gelände aufzuwerten. Dazu<br />

gehören auch Betonbrunnenringe, die einem Kletterspielplatz<br />

umfunktioniert wurden.<br />

Die Schaffung von Handlungsräumen spielen im<br />

Entwurf eine stärkere Rolle als eindeutige Programmierung.<br />

So gliedert sich das Gebäude in zwei Teile, einen<br />

helleren, offeneren Bereich <strong>und</strong> einen dunkleren<br />

mit einer Empore, der mit Lehm verputzt wurde.<br />

Beide Räume können in vielfältiger Art <strong>und</strong> Weise<br />

genutzt werden.<br />

Es können Hausaufgaben gemacht, es kann gespielt<br />

werden, es können Versammlungen, Theateraufführungen<br />

oder Feste stattfinden, die Empore<br />

kann Versteck oder aufregender Spielplatz mit<br />

Ausguck sein.<br />

Die Fensternischen bilden Sitzplätze, mal im Hof<br />

am Brunnen, als Zuschauerbank am Fussballplatz,<br />

als Versteck oder um mit seiner besten Fre<strong>und</strong>in<br />

zu tuscheln.<br />

Rückwärtig, der Weite des sich auf einer Bergkuppe<br />

befindlichen großen Gr<strong>und</strong>stückes zugewandt<br />

schließt sich ein Baumbestand an, der durch einige<br />

Neupflanzungen erweitert wird.<br />

Der hier entstandene Ort bietet die Möglichkeit<br />

sich im lebhaften Alltag des Kinderheims <strong>für</strong> einen<br />

Moment zurückzuziehen.<br />

Das Gebäude ist in Holztafelbauweise mit Lehm-<br />

Strohdämmung konstruiert. Ein Ringbalken <strong>und</strong>


ein Betonsockel sorgen <strong>für</strong> Standsicherheit – auch<br />

im Erbebenfall. Das <strong>für</strong> mexikanische Verhältnisse<br />

rauhe Klima erfordert es, ein Gebäude von relativ<br />

hoher Winddichtigkeit herzustellen. Besonderes<br />

Augenmerk wurde daher auf kritische Punkte wie<br />

Dach- Wand- <strong>und</strong> Fensteranschlüsse gelegt.<br />

Perspektive Plaza


Dipl.-Ing. Uwe Haupt<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter<br />

Fachgebiet<br />

Tragwerksentwurf <strong>und</strong><br />

-konstruktion<br />

Prof. Dr.-Ing. K. Rückert<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

32<br />

Berücksichtigung der Erdbebengefahr bei der Planung des Tragwerks<br />

Das Fachgebiet Tragwerksentwurf <strong>und</strong> -konstruktion<br />

unter Leitung von Professor Rückert<br />

begleitet seit neun Jahren die Entwürfe des<br />

Praxisprojekts. Diese wichtige Kooperation ist<br />

eine gute Vorbereitung der Studenten auf das<br />

spätere Berufsleben. Die Architekturstudenten<br />

lernen hier, dass sie bei jedem Projekt schon<br />

frühzeitig den Tragwerksplaner in die Planung<br />

mit einbeziehen sollten. Diese Zusammenarbeit<br />

ist unter zwei Aspekten wichtig. Einerseits muss<br />

die Standsicherheit des Gebäudes gewährleistet<br />

werden. Andererseits soll dies in Verbindung<br />

mit möglichst geringen Baukosten verwirklicht<br />

werden, da das Mexiko-Projekts nur<br />

über begrenzte finanzielle Mittel verfügt.<br />

Die große Besonderheit des Praxisprojekts besteht<br />

darin, dass ausnahmslos <strong>für</strong> alle bisher realisierten<br />

Projekte eine, aus Tragwerkssicht erdbebentaugliche<br />

Planung zwingend erforderlich<br />

war bzw. ist, da Mexiko eines der am stärksten<br />

gefährdeten Erdbebengebiete der Erde ist. Dieser<br />

zu berücksichtigende Sachverhalt hat großen<br />

Einfluss auf den Entwurf. Das galt auch <strong>für</strong><br />

das diesjährige Projekt in San Martin Itunyoso.<br />

Zu Beginn stellte sich die gr<strong>und</strong>sätzliche Frage<br />

zur Wahl des Materials <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Konstruktionsart. Zur Auswahl standen<br />

ein Mauerwerksbau oder ein Holzbau. Wegen<br />

des, gegenüber Holz, höheren Eigengewichts<br />

<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen, großen Erdbebenlasten<br />

hätte der Mauerwerksbau zur Erfüllung<br />

der Erdbebensicherheit mit relativ dicken Wänden<br />

ausgeführt werden müssen. Andererseits<br />

sind die einfache Konstruktionsart, niedrige Materialkosten<br />

<strong>und</strong> die guten bauphysikalischen<br />

Eigenschaften von Mauerwerk von Vorteil.<br />

Ein Holztafelbau ist im Vergleich dazu komplizierter<br />

<strong>und</strong> erfordert eine aufwändige Planung<br />

vieler Detailanschlüsse <strong>und</strong> Einzelbauteile, die<br />

in einem letzten Schritt wie bei einem riesigen<br />

Puzzle zusammengesetzt werden. Die bauphysikalischen<br />

Anforderungen müssen über eine<br />

mehrschichtige Konstruktion gelöst werden.<br />

Der große (letztendlich ausschlaggebende) Vorteil<br />

ist jedoch das sehr geringe Eigengewicht<br />

des Baukörpers, das nur kleine Erdbebenlasten<br />

zur Folge hat <strong>und</strong> somit die Ausführung relativ<br />

schlanker Wände ermöglicht. Schließlich wurde<br />

sich <strong>für</strong> diese Bauart entschieden, da es auch<br />

bezüglich der Baukosten keine gravierenden<br />

Unterschiede zur Mauerwerksvariante gab.


Neben dieser anfänglichen Gr<strong>und</strong>satzentscheidung<br />

hinsichtlich der Konstruktionsart,<br />

beeinflusste der Erdbebenaspekt auch die<br />

weitere Planung. Zur Sicherung der Erdbebentauglichkeit<br />

wurde z.B. ein kompakter, nahezu<br />

rechteckiger Gr<strong>und</strong>riss gewählt. Es wurde ein<br />

nur eingeschossiges Gebäude geplant, um die<br />

seismischen Beanspruchungen möglichst gering<br />

zu halten. Die Aussteifung erfolgt über eine<br />

ausreichende Anzahl symmetrisch angeordneter<br />

Wandscheiben, die die Horizontallasten<br />

an ihrem Kopf in einen großen umlaufenden<br />

Ringbalken weiterleiten. Dieser wurde <strong>für</strong> die<br />

Aussteifung erforderlich, da das Dach nicht als<br />

steife Scheibe ausgeführt werden konnte. Die<br />

sichere Ableitung der Erdbebenlasten in den<br />

Baugr<strong>und</strong> erfolgt über bewehrte, druck- <strong>und</strong><br />

zugfest miteinander verb<strong>und</strong>ene Streifenf<strong>und</strong>amente.<br />

Die Berücksichtigung der Erdbebenthematik ist<br />

zwar nur einer von vielen wichtigen Aspekten<br />

<strong>für</strong> die ganzheitliche Planung, verdeutlicht jedoch<br />

ganz besonders die Komplexität eines<br />

anfangs doch relativ einfach erscheinenden<br />

Gebäudes.<br />

Der Ringbalken, die<br />

Wandscheiben <strong>und</strong> der<br />

Stahlbetonsockel sorgen<br />

<strong>für</strong> Erdbebensicherheit.<br />

La viga circular junto<br />

con las paredes y el<br />

zócalo estabilizan la<br />

construcción en caso de<br />

terremotos.<br />

33


Gr<strong>und</strong>riss Neubau<br />

M 1:500<br />

A Nördlicher Raum mit<br />

Lehmputz<br />

B Südlicher Raum,<br />

hell, offen<br />

C Plaza mit Sandkasten<br />

D Bestandsgebädue<br />

Plano<br />

1:500<br />

A Cuarto Norte con<br />

aplanado de barro<br />

B Cuarto Sur, abierto,<br />

alumbrado<br />

C Plaza con caja de arena<br />

D Estructura existente<br />

A B<br />

D<br />

C


Concepto y proyecto<br />

En la Casa Hogar de San Martín Itunyoso viven<br />

40 niños en edad escolar bajo la tutela de tres<br />

monjas de la orden de las „Esclavas de la Inmaculada<br />

Niña“. La casa disponía de tres pabellones,<br />

dormitorio y una cocina, pero carecía de un salón.<br />

Nuestra propuesta era construir un salón de 80<br />

m² que junto con los edificios existentes creara<br />

un conjunto espacial armónico, teniendo como<br />

espacio común la plaza, en la que el pozo sigue<br />

teniendo un papel importante.<br />

El edificio pretende establecer un diálogo mediante<br />

el rojo intenso de los marcos de las ventanas<br />

y puertas con el rojizo de los ladrillos de los<br />

pabellones restantes.<br />

La superficie de la plaza deberá cubrirse con<br />

grava blanca. Ha de contener además una caja de<br />

arena, que junto con el columpio y los anillos de<br />

hormigón conforman el área de juego.<br />

La creación de ambientes diferenciados es de vital<br />

importancia. Así, se componen dos espacios<br />

distintos, uno diáfano y abierto, y el otro más oscuro<br />

con un enlucido de adobe y una tribuna.<br />

Puede usarse tanto como espacio de estudio<br />

como de juego, para reuniones, actuaciones o<br />

fiestas. La tribuna puede servir para juegos diversos<br />

o como escondite.<br />

Los alféizares son a su vez asientos, que bien<br />

dan al patio con la fuente, o al campo de fútbol, o<br />

que pueden servir como escondite.<br />

En la parte de atrás, el solar, orientado hacia cima<br />

de la montana, se extiende hasta una arboleda, la<br />

cual ha sido ampliada con nuevas plantaciones. El<br />

espacio resultante permite disfrutar de momentos<br />

de tranquilidad apartado de la agitada cotidianidad<br />

de la Casa Hogar<br />

Excepto la parte del zócalo, la construcción estaba<br />

basada en paneles de madera aislados con<br />

adobe. La viga circular y el zócalo de hormigón<br />

garantizan la seguridad de la construcción también<br />

en caso de terremoto. El duro clima requirió<br />

la realización de un edificio que fuera suficientemente<br />

resistente al viento. Por ello se concedió<br />

especial atención a puntos críticos como el techo,<br />

y el empalme de las ventanas.<br />

35


Die Tragstruktur kurz vor<br />

der Fertigstellung<br />

La estructura poco antes<br />

del acabado


Consideración de actividad sísmica en la planificación de estructuras<br />

Esta es una cooperación muy valiosa, ya que<br />

enseña a los estudiantes la importancia de trabajar<br />

con especialistas de otras profesiones desde<br />

la fase inicial del proyecto.<br />

Por una parte se debe asegurar la estabilidad del<br />

edificio y por otra parte se debe tener en cuenta el<br />

coste, especialmente en este proyecto.<br />

Un aspecto especial de este seminario es que,<br />

hasta ahora, siempre se ha requerido una planificación<br />

estructural apta para regiones con alto<br />

riesgo de terremotos, como lo es México. En consecuencia,<br />

esta particularidad ha influido, también<br />

este año, en el diseño de la edificación para<br />

la Casa Hogar de San Martín Itunyoso.<br />

Una cuestión esencial fue la elección del material<br />

y su tipología constructiva. Entre madera y ladrillo<br />

se escogió finalmente madera por la gran ventaja<br />

en el peso y en la celeridad con la que se trabaja,<br />

aunque la construcción con ladrillo quemado hubiera<br />

sido menos complicada y hubiera aportado<br />

ventajas térmicas y climáticas en los interiores.<br />

A pesar de la complejidad y precisión requerida<br />

para unir todas las partes y capas constructivas<br />

que son necesarias en la construcción con madera<br />

y que comportan, a su vez, una planificación muy<br />

detallada y precisa, acabó siendo la solución más<br />

económica y viable, considerando el poco tiempo<br />

de construcción disponible.<br />

A parte de influenciar en la manera de construir,<br />

el riesgo sísmico también tuvo un impacto en la<br />

forma misma del edificio. La casa debía tener un<br />

plano lo más rectangular posible y no debía tener<br />

más de una planta. De esta manera en caso de un<br />

terremoto las cargas sobre las partes constructivas<br />

se mantienen relativamente bajas.<br />

La estabilidad estructural se alcanza con una<br />

cantidad suficiente de paredes simétricamente<br />

posicionadas, las cuales transmiten las cargas horizontales<br />

a una viga cerrada. Ésta fue necesaria,<br />

ya que el techo no pudo realizarse en forma de<br />

plataforma. Para finalmente introducir las cargas<br />

en el suelo se requiere un cimiento armado también<br />

conectado.<br />

La consideración de la problemática causada<br />

por actividad sísmica es sólo uno de los muchos<br />

aspectos relevantes para una planificación global,<br />

pero es un buen ejemplo para demostrar lo compleja<br />

que resulta ser una casita de aspecto relativamente<br />

simple.<br />

Uwe Haupt<br />

Ingeniero civil y docente<br />

Taller TEK<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Éste taller es dirigido<br />

por el profesor Rückert y<br />

acompaña desde hace<br />

nueve años los diseños<br />

del proyecto de México.<br />

37


Bauprozess - Proceso de construcción<br />

Um die Komplexität unseres diesjährigen Projektes<br />

zu verdeutlichen, stellen wir im Folgenden<br />

den Bauprozess anhand der einzelnen<br />

Gewerke vor. Dabei werden Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />

miteinander verglichen sowie Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

der gewählten Bauweise – ergänzt durch<br />

wesentliche technische Details – beschrieben.<br />

Die Gewerke sind in etwa der Reihenfolge ihrer<br />

Entstehung nach aufgelistet.<br />

Con la intención de aclarar la complejidad del<br />

actual proyecto, presentamos la descripción del<br />

proceso constructivo y proyectual de sus diferentes<br />

partes.<br />

D as Material des F<strong>und</strong>amentes <strong>und</strong> des Sockels<br />

ist Stahlbeton.<br />

Sowohl F<strong>und</strong>ament als auch Sockel leiten die<br />

von Wand <strong>und</strong> Dach verursachten Drucklasten in<br />

das Erdreich weiter. Die Bewehrungseisen nehmen<br />

die Zugkräfte auf. So wird verhindert, dass<br />

es zu Rissen im Beton kommt. Wichtig ist hierbei<br />

die Überdeckung des Stahls mit mindestens 3cm<br />

Beton, da dieser Wasser leitet, welches den Stahl<br />

zum Rosten bringen könnte. Bei zu geringer<br />

Überdeckung würde der Beton wegplatzen <strong>und</strong><br />

B<br />

A<br />

3<br />

1<br />

2<br />

4<br />

5<br />

Franziska Behrendt<br />

Studentin der Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Schnitt<br />

M 1:10<br />

A Sockel<br />

B F<strong>und</strong>ament<br />

1 Konstruktionseisen in A<br />

2 Bügel<br />

3 Konstruktionseisen in B<br />

4 Eckeisen im F<strong>und</strong>ament<br />

5 Bügel im F<strong>und</strong>ament<br />

39


oben: Abstandshalter<br />

aus Beton<br />

unten: Gewindestange<br />

zur Befestigung des<br />

Schwellholzes<br />

40<br />

ein ausreichender Korrosionschutz wäre somit<br />

nicht mehr gewährleistet.<br />

Nachdem die Gräben <strong>für</strong> das F<strong>und</strong>ament ausgehoben<br />

waren, wurde eine Sauberkeitsschicht<br />

aus Kies in die Gräben gefüllt <strong>und</strong> verdichtet.<br />

Anschließend wurde die Schalung <strong>für</strong> das F<strong>und</strong>ament<br />

aufgestellt. Die Bewehrungskörbe, die<br />

wir von Hand gefertigt hatten, wurden auf Betonklötze,<br />

die als Abstandshalter dienten, gesetzt<br />

<strong>und</strong> justiert. An den Schalungsinnenseiten<br />

wurde die F<strong>und</strong>amentoberkante markiert <strong>und</strong><br />

anschließend der Beton eingefüllt. Der noch frische<br />

Beton musste ausreichend verdichtet werden,<br />

damit – insbesondere an den sichtbaren<br />

Stellen des Betons – Bläschenbildung durch<br />

Lufteinschlüsse verhindert werden konnten.<br />

Dies mussten wir von Hand tun, da uns keine mechanischen<br />

Verdichtungsgeräte zur Verfügung<br />

standen. In den Sockel wurden zusätzlich Gewindestangen<br />

betoniert, um dort anschließend<br />

das Schwellholz befestigen zu können. Zwischen<br />

Schwellholz <strong>und</strong> Beton musste eine Horizontalsperre<br />

eingefügt werden, um zu vermeiden, dass<br />

Wasser von unten in das Holz geleitet wird.<br />

Um Kosten zu sparen verwendeten wir unsere<br />

Schalungshölzer mehrfach, was jedoch einen


eachtlichen Mehraufwand an Zeit nach sich<br />

zog. Die Betonierarbeiten dauerten um ein vielfaches<br />

länger als geplant, da das F<strong>und</strong>ament erst<br />

vollständig getrocknet sein musste, bevor der<br />

Sockel darauf gesetzt werden konnte. Erschwerend<br />

kam hinzu, dass die sehr präzise <strong>und</strong> knapp<br />

kalkulierte Planung (in den 19 cm breiten Sockel<br />

musste ein 13 cm breiter Korb eingepasst werden,<br />

sodass zu beiden Seiten noch genau drei<br />

cm zur Überdeckung übrig blieben) in der Realität<br />

kaum so präzise ausgeführt werden konnte.<br />

So bereitete insbesondere die Sockelbewehrung<br />

große Schwierigkeiten.<br />

La cimentación y el zócalo son de hormigón armado.<br />

La problemática de este material reside<br />

en conseguir una adecuada compatibilidad entre<br />

sus componentes. Su diferente naturaleza requiere<br />

una especial preocupación por el grosor<br />

de la capa de recubrimiento de hormigón, que<br />

debe evitar la corrosión del acero.<br />

El diseño de la capa de recubrimiento fue teóricamente<br />

suficiente (tres cm), pero en el momento<br />

de su construcción resultó difícil mantener<br />

siempre esta distancia entre la superficie del hormigón<br />

y las armaduras, por lo que la planificación<br />

de una tolerancia mayor, hubiera facilitado<br />

su ejecución.<br />

El proceso se desarrolló de la siguiente manera.<br />

Tras excavar las zanjas de los cimientos, abocamos<br />

una capa de grava que fue compactada.<br />

Posteriormente colocamos la cimbra de madera<br />

y la armadura, previamente manufacturada en la<br />

misma obra. Después, colamos el hormigón hasta<br />

el nivel marcado en la cimbra. La mezcla tuvo<br />

que ser vibrada con empeño. Los espárragos que<br />

sostendrían los marcos de madera, estaban minuciosamente<br />

fijados previo al abocado de hormigón.<br />

Fue necesaria una capa elástica e impermeable<br />

entre la pared y el zócalo.<br />

Schalungsbau<br />

41


Lasse Rode<br />

Student der Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Wandaufbau im Schnitt<br />

M 1:10<br />

1 Stülpschalung<br />

2 Traglattung <strong>für</strong><br />

Schalung<br />

3 Sperrholzplatte (Triply)<br />

4 Dämmung aus Strohlehmsteinen<br />

5 Diagonalschalung<br />

6 Lehmputz<br />

42<br />

D ie Wand wurde in Holztafelbauweise konstruiert.<br />

Zunächst wurden Holzrahmen angefertigt, die<br />

einseitig mit Sperrholzplatten beplankt wurden.<br />

Diese haben eine aussteifende <strong>und</strong> zugleich<br />

tragende Funktion. Die vorgefertigten Tafeln<br />

wurden nacheinander auf einer, auf dem Sockel<br />

liegenden Schwelle, ausgerichtet <strong>und</strong> mit dieser<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Für Öffnungen <strong>und</strong> Dachschrägen wurden Sonderbauteile<br />

angefertigt.<br />

Nachdem die Rahmenelemente aufgestellt waren,<br />

wurde ein Ringbalken, der zur Aufnahme<br />

von Erdbebenlasten benötigt wird, auf der Wandrahmenoberkante<br />

festgenagelt. Anschließend<br />

wurden die Wände mit Strohlehmsteinen gefüllt.<br />

Daraufhin wurde eine Diagonalschalung angebracht,<br />

welche die einzelnen Wandrahmen miteinander<br />

verbindet. Dabei wurden Luftschlitze ausgebildet,<br />

welche eine kontinuierliche Belüftung<br />

des Strohlehms gewährleisten.<br />

Als äußeren Wetterschutz erhielt die Wand eine,<br />

auf einer Traglattung sitzende Stülpschalung.<br />

Alle Bauholzteile wurden mit einer Borsalzlösung<br />

bestrichen, um den Holzbau vor Insektenfraß zu<br />

schützen.<br />

Diese Konstruktionsmethode erlaubte es, die<br />

Wandelemente bereits zu produzieren, während<br />

noch die Erd- <strong>und</strong> Betonierarbeiten durchgeführt<br />

wurden. Da die Wandelemente zudem in<br />

sehr kurzer Zeit auf dem Sockel montiert werden<br />

konnten, wurden beim Betonieren aufgetretene<br />

Zeitverzögerungen weitestgehend aufgefangen.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6


Rahmenmodule<br />

M 1:100


links: Barbara<br />

(Zimmerin) stellt die<br />

Wandrahmen her.<br />

rechts: Kike (Zimmerin) beplankt<br />

die Wandrahmen.


links: Die ersten Wandrahmen<br />

werden auf dem<br />

Schwellholz befestigt.<br />

rechts: Die fertigen<br />

Wandrahmen müssen<br />

auf die erste Ringbalkenlage<br />

gehoben<br />

werden.


Martin <strong>und</strong> Annika<br />

bringen die Diagonalschalung<br />

an.<br />

46<br />

La pared fue construida con módulos, formados<br />

por marcos de tablas de madera. En una de sus<br />

caras se clavaron las planchas de contraplacado<br />

de pino. Estos elementos fueron construidos<br />

durante la ejecución del zócalo. Una vez terminados<br />

se procedió a su fijación en el mismo. La<br />

independencia de su montaje ayudó a recuperar<br />

parte del excesivo tiempo utilizado en la cimentación.<br />

Todas las piezas de madera (de cualquiera de las<br />

partes de la obra) fueron tratadas con ácido bórico<br />

como protección frente a los insectos.<br />

Sobre los marcos fueron clavadas las tablas del<br />

anillo estructural que debe absorber los esfuerzos<br />

requeridos en caso de terremoto.<br />

Toda la pared fue rellenada con aislamiento de<br />

bloques de adobe. La posterior colocación de las<br />

diagonales permite la circulación del aire para<br />

evitar la humedad.<br />

La capa exterior, que protege el aislamiento de<br />

los agentes exteriores, está clavada en unos listones<br />

verticales fijados en los marcos.


Wie bereits im Text über den konstruktiven<br />

Wandaufbau erwähnt, setzten wir zur Dämmung<br />

des Hauses Strohlehmsteine in die Holzrahmen<br />

ein. Es gab verschiedene Steingrößen,<br />

die aus den Abmessungen der Rahmeninnenräume<br />

resultierten.<br />

Der Lehm musste zunächst eingesumpft <strong>und</strong> drei<br />

Tage lang regelmäßig mit den Füßen gestampft<br />

werden bis er klebrig genug war. Das Stroh wurde,<br />

nachdem es mit einer Borsalzlösung benetzt<br />

worden war, von Hand mit dem flüssigen Lehm<br />

vermischt, sodass die Strohhalme aneinander<br />

kleben blieben. Die entstandene Masse wurde in<br />

von uns angefertigte Holzschalungen gepresst.<br />

Die noch feuchten Steine wurden in der Sonne<br />

zum Trocknen aufgestellt. Der Trocknungsprozess<br />

dauerte etwa vier bis fünf Tage.<br />

Da es weder Stroh, noch einen Lehmsteinproduzenten<br />

in der Region gab, der sich mit der Herstellung<br />

dieser speziellen Steine auskannte oder<br />

die benötigte Masse an Lehmsteinen hätte produzieren<br />

können, mussten wir entgegen unserer<br />

Planung die 460 Strohlehmsteine selbst anfertigen.<br />

Das Stroh beschafften wir aus einer weit<br />

Kathrin Hoffmann<br />

Studentin der Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Kathi stampft den in der<br />

Nacht wieder erhärteten<br />

Lehm.<br />

47


oben: Luis M. <strong>und</strong> Kathi<br />

pressen die fertige<br />

Mischung in die<br />

Lehmsteinformen.<br />

unten: Die fertigen<br />

Strohlehmsteine werden<br />

zum Trocknen in die<br />

Sonne gestellt.<br />

48<br />

entfernten Agrarschule. Den geeigneten Lehm<br />

wiederum erhielten wir zum Glück direkt in San<br />

Martin Itunyoso. Neben dem Problem das Stroh<br />

zu beschaffen kam während der Strohlehmsteinproduktion<br />

erschwerend hinzu, dass es – außer<br />

zur Mittagszeit – die meiste Zeit doch eher kalt<br />

<strong>und</strong> trocken war <strong>und</strong> der flüssige Lehm über<br />

Nacht wieder eintrocknete. So dauerte insbesondere<br />

das Einsumpfen des noch harten, klumpigen<br />

Lehms sehr, sehr lange.<br />

La arcilla debía ponerse en remojo durante tres<br />

días, y ser amasada con los pies regularmente.<br />

Cuando tenía la consistencia adecuada se añadía<br />

ácido bórico y se mezclaba con la paja. La masa<br />

se aprisionaba en los moldes de madera. De tres a<br />

cinco días necesitaban los bloques para secarse.<br />

La imposibilidad de obtener paja en los alrededores,<br />

así como la ausencia de mano de obra<br />

cualificada que ayudara con el proceso, complicó<br />

mucho su elaboración. Por fortuna, la arcilla sí<br />

pudo ser conseguida en las cercanías de la Casa<br />

Hogar.<br />

En cualquier caso, el clima tampoco jugó a<br />

nuestro favor, dificultando el secado de los 460<br />

bloques.


Kinder der Casa Hogar<br />

helfen uns mit Händen<br />

<strong>und</strong> Füßen beim Lehmstampfen<br />

<strong>und</strong> -mischen


Christina Laupichler<br />

Studentin der Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Skizzen der neuen<br />

Fensterkonstruktion, die<br />

in San Martin Itunyoso<br />

entstanden sind.<br />

50<br />

Z iel bei der Fensterplanung war es, ein Element<br />

zu entwickeln, dass sowohl die Fassade als<br />

auch den Innenraum prägt <strong>und</strong> gleichzeitig den<br />

Bedürfnissen der Kinder entspricht.<br />

So entschieden wir uns <strong>für</strong> zwei unterschiedliche<br />

Fenstertypen, um je den beiden Gebäudeteilen<br />

verschiedene Atmosphären <strong>und</strong> Nutzungsmöglichkeiten<br />

zu schaffen.<br />

Im nördlichen Hausbereich sind die Fenster zu<br />

öffnen <strong>und</strong> alle haben das gleiche quadratische<br />

Maß, sowie eine tiefe Leibung. Sie unterscheiden<br />

sich lediglich in ihrem Abstand zum Fußboden.<br />

Das Fenster wird plötzlich zu mehr als einem Fenster.<br />

Es funktioniert zusätzlich als Tisch, Bank, Tür<br />

<strong>und</strong> Klettergerüst in einem.<br />

Im anderen Gebäudeteil sind die Fenster sehr<br />

groß <strong>und</strong> wandhoch. Sie sind alle auf Sitzhöhe angeordnet<br />

<strong>und</strong> nicht zu öffnen. Die großzügig bemessenen<br />

Fenster gewährleisten genügend Helligkeit<br />

im Raum <strong>und</strong> fördern eine angenehmen<br />

Lernsituation. Die Fensterleibungen sind sehr tief<br />

ausgebildet. Die Glasebene verspringt mal nach<br />

Innen, mal nach Außen, so dass die Fensterbänke<br />

auch im Außenbereich als Sitzmöbel genutzt<br />

werden können.<br />

Allen Fenstern gemeinsam ist die rote Farbe der


Fensterrahmen, die zum Farbkonzept des gesamten<br />

Hauses gehört.<br />

Um eine ausreichende Tiefe der Leibungen zu erzielen,<br />

wurden diese als Leimbinder geplant. Auf<br />

der Baustelle stellte sich das als sehr aufwendige<br />

<strong>und</strong> zeitintensive Methode dar. Daher beschlossen<br />

wir vor Ort, die Fenster nochmals komplett zu<br />

überarbeiten. Durch das Einrücken der Fensterleibungen<br />

auf Höhe der Fassade <strong>und</strong> mit Hilfe von<br />

Schattenfugen erreichten wir das erwünschte<br />

Ziel auch ohne Leimbinder.<br />

links: Fensterrahmen in<br />

der Open-Air-Werkstatt<br />

rechts: Christina <strong>und</strong><br />

Barbara passen die<br />

Fensterrahmen ein.<br />

51


links: Christina schraubt<br />

die Fensterrahmen fest.<br />

rechts: Nordfassade<br />

52<br />

Da die verwendeten Bretter nicht immer genau<br />

gerade waren <strong>und</strong> die Rahmen daher nicht h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

rechtwinklig zusammengebaut<br />

werden konnten, war es sehr schwierig die Fenster<br />

exakt in die Wandöffnungen einzubauen.<br />

Doch mit viel Geduld <strong>und</strong> mit Hilfe von Keilen<br />

konnten wir ein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis<br />

erreichen. So sind die Fenster ein echtes<br />

Highlight des Gebäudes geworden.<br />

Die Türleibungen wurden nach dem gleichen<br />

Prinzip wie die Fenster konstruiert <strong>und</strong> auch sie<br />

heben sich durch ihre Tiefe <strong>und</strong> rote Farbe von<br />

der Fassade ab.<br />

Die Türblätter haben wir aus miteinander verklebten<br />

Triply-Platten hergestellt. Hier musste<br />

passgenau gearbeitet werden, um ein verklemmen<br />

der eingebauten Türen zu verhindern. Da<br />

die Triplyplatten nicht wasserfest verleimt sind,<br />

mussten diese mehrmals <strong>und</strong> mit viel Sorgfalt<br />

lackiert werden. Wir haben uns <strong>für</strong> weißen Lack<br />

entschieden, um einen hellen Eingangsbereich<br />

zu schaffen <strong>und</strong> die markant roten Leibungen<br />

nochmals zu betonen.<br />

Las ventanas no debían ser sólo un elemento representativo<br />

de la fachada sino también debían


fomentar la curiosidad de los niños.<br />

En la parte más tranquila del edificio todas las<br />

ventanas tienen la misma proporción y se pueden<br />

abrir. Su gran anchura y la variabilidad de alturas<br />

facilitan diferentes funciones: mesa, banco,<br />

puerta…<br />

En la parte de la entrada las ventanas son más<br />

grandes para crear un ambiente luminoso que<br />

permita un buen estudio. La posición de la ventana<br />

respecto al marco, permite su uso como banco<br />

en ocasiones exterior y en otras interior.<br />

El diseño de la ventanas era demasiado complicado<br />

para ser realizado, por lo que se buscó una<br />

solución más práctica. Su construcción fue igualmente<br />

difícil por la falta de precisión en el trabajo<br />

del material. Con mucha paciencia e improvisación<br />

conseguimos un buen resultado.<br />

Las puertas fueron concebidas bajo el mismo<br />

principio que las ventanas. Ambas tienen un intradós<br />

pintado de rojo que les confiere personalidad<br />

en el conjunto de la fachada.<br />

La hoja de las puertas, hecha de contraplacado,<br />

está pintada de blanco, al igual que los marcos<br />

de las ventanas. La precisión en su construcción<br />

era imprescindible para asegurar su encaje en la<br />

abertura.<br />

links: Westfassade<br />

rechts: Ostfassade<br />

53


Inés Aquilué Junyent<br />

Pol Jordá<br />

Studierende der<br />

Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Axonometrie<br />

Dachaufbau<br />

M 1:40<br />

1 Sparren<br />

2 Triply-Platten<br />

3 Holzlattung<br />

4 Wärmedämmstoff<br />

5 Konterlattung<br />

6 Trapezblech<br />

7 Ringbalkenlagen 4 bis 6<br />

54<br />

Ähnlich wie beim Wandbau haben wir auch bei<br />

der Dachkonstruktion auf einen mehrschichtigen<br />

Aufbau gesetzt, der in seinem äußeren Erscheinungsbild<br />

dem Kontext seiner Umgebung<br />

angemessen, witterungsbeständig, schall- <strong>und</strong><br />

wärmedämmend <strong>und</strong> gleichzeitig leicht <strong>und</strong><br />

schnell herzustellen sein sollte.<br />

Wir entschieden uns <strong>für</strong> einen Aufbau in folgender<br />

Reihenfolge: Sparren, Triply-Platten, Im-<br />

7<br />

1<br />

2<br />

6<br />

3<br />

5<br />

4<br />

permeabilitätsschicht aus Kunststoff (Plane), Holzlattung<br />

mit Wärmedämmstoff, Konterlattung <strong>und</strong><br />

Trapezblech. Die Dimensionierung der einzelnen<br />

Schichten ergab sich aus zuvor durchgeführten<br />

statischen Berechnung. Eine Auskragung des um<br />

12° geneigten Daches von 1,5 m spielte nicht nur<br />

gestalterisch eine bedeutende Rolle, sondern<br />

stellt insbesondere an der Nord- <strong>und</strong> Südfassade<br />

einen entscheidenden Wetterschutz dar.


Vor Ort wurden zunächst die Sparren – wie auch<br />

schon die Wandrahmen – in unserer temporär<br />

eingerichteten Open-Air-Holzwerkstatt angefertigt.<br />

Die zwei verschieden lange Typen (Typ 1: 7,5m<br />

lang mit zwei Auflagerpunkten, Typ 2: 10,00m<br />

lang mit drei Auflagerpunkten) mussten wie folgt<br />

hergestellt werden: Zusägen der Einzelteile, Ausrichtung,<br />

Befestigung mit Nägeln, Zusägen der<br />

Sparrenköpfe <strong>und</strong> deren Auflageraussparung <strong>und</strong><br />

Einstreichen mit Borsalz. Die Herausforderung<br />

beim Bau des Sparrens bestand darin, ein komplett<br />

gerades Element aus vielen Einzelhölzern<br />

herzustellen, von denen viele leicht gekrümmt<br />

<strong>und</strong> nicht h<strong>und</strong>ertprozentig rechtwinklig abgetrennt<br />

worden waren. In einer spektuklären Aktion<br />

wurden dann die einzelnen Sparren nacheinander<br />

auf die letzte Ringbalkenlage gehoben,<br />

die fast die komplette Mannes- <strong>und</strong> Frauenkraft<br />

der Gruppe, hohe Konzentration <strong>und</strong> gute Koordination<br />

bedurfte. Nachdem alle Sparren auf ihre<br />

Positionen gerückt <strong>und</strong> diese mit 25 cm langen<br />

Nägeln auf der obersten Ringbalkenlage befestigt<br />

worden waren, konnten nun die Schichten<br />

nacheinander aufgebracht werden.<br />

Schwierig gestaltete sich hierbei das saubere<br />

<strong>und</strong> dichte Aneinanderreihen der Triply-Platten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des immer näher rückenden Baustellenendes<br />

entschieden wir uns kurzerhand, die<br />

geplante 4-6 cm hohen Dämmung aus Strohlehm<br />

durch eine 2,5 cm dicke Styroporschicht zu<br />

ersetzen <strong>und</strong> die gesamten Sandwichstruktur zu<br />

senken, um gleichzeitig auch dem Wind weniger<br />

Angriffsfläche zu bieten.<br />

Eingeschlossen wurde der gesamte Schichtenaufbau<br />

durch vertikal angeordnete Bretter, die<br />

durch ihren weißen witterungsbeständigen Anstrich<br />

dem Dach ein elegantes Antlitz verleihen<br />

<strong>und</strong> das Dachgefälle zusätzlich betonen.<br />

Una vez conocido el proyecto, el diseño del techo<br />

empezó con la evaluación de los materiales envolventes<br />

que podíamos utilizar. Cada opción<br />

tenía características que determinaban parte del<br />

proyecto, principalmente en lo que se refiere a la<br />

pendiente de la cubierta, la estética del edificio,<br />

el ambiente higrotérmico interior y el aislamiento<br />

acústico. Teniendo en cuenta la importancia que<br />

tenía la contextualización de la pendiente para<br />

el proyecto, escogimos acabar la cubierta con<br />

chapa metálica, de esta manera, la altura final se<br />

adecuaba a las proporciones del proyecto. Tam-<br />

55


3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

1 2


Kurzer <strong>und</strong> langer Sparren<br />

M 1:25<br />

1 Nagelbild A<br />

2 Nagelbild B<br />

3 KS Ansicht<br />

4 KS Aufsicht<br />

5 KS Ansicht<br />

6 LS Ansicht<br />

7 LS Aufsicht<br />

8 LS Ansicht


Lasse sägt die Aussparungen<br />

in die Sparren.<br />

58<br />

bién su rápida colocación dotaba de celeridad al<br />

proyecto.<br />

En la carga formal del proceso proyectual fueron<br />

importantes los voladizos, de prácticamente 1,5m.<br />

Estos, protegen la pared de los agentes metereológicos<br />

y nos generan un espacio de protección<br />

alrededor del edificio, principalmente en la fachada<br />

norte.<br />

El diseño de la parte estructural fue también decisiva.<br />

Calculamos las cargas que deben soportar<br />

las vigas y con ello diseñamos su sección, procurando<br />

que su deformación no sobrepasara la flecha<br />

máxima requerida, y que por supuesto, soportaran<br />

las tensiones a las que se encontraban sometidas.<br />

El diseño con chapa impuso el uso de capas en<br />

estructura sandwich, solución contemporánea<br />

para el aislamiento acústico y térmico, que con la<br />

chapa, únicamente, no podíamos solucionar.<br />

Las vigas apoyadas en el anillo estructural de la<br />

pared, soportan una primera capa de contraplacado<br />

de madera de pino (Triply), que aparece como<br />

acabado interior. La chapa se soporta por una<br />

parrilla de listones clavados a las vigas a través del<br />

contraplacado. Entre la chapa y el contraplacado,<br />

y gracias a la altura obtenida por los listones intermedios,<br />

ocupan lugar tres capas más, una capa


plástica impermeable, otra de aislante térmico<br />

(poliestireno expandido) y la posterior de, simplemente,<br />

aire. Aproximadamente con este conjunto,<br />

rematado perimetralmente con un listón a modo<br />

de caja, cubrimos todas las necesidades dispuestas<br />

sobre el techo.<br />

Los detalles constructivos fueron variando, no<br />

sólo en el proceso de proyecto, sino en la obra<br />

misma, según el tiempo de construcción que se<br />

necesitaba, las solicitaciones climatológicas, principalmente<br />

el viento, y el coste de la construcción.<br />

Los cambios principales fueron: la variación de la<br />

altura de la caja, para ahorrar sección de los listones<br />

de madera intermedios, el cambio de aislamiento<br />

de adobe (4 a 6cm de grosor) a aislamiento<br />

de poliestireno expandido (2,5cm de grosor)<br />

y la separación de los listones transversales que<br />

tuvo que ser mucho menor a causa de la fuerza<br />

del viento.<br />

En la construcción, la primera pieza de la cubierta<br />

que fabricamos, fueron las vigas. Existen dos tipologías,<br />

las que tienen dos puntos de apoyo (con<br />

7,5m de longitud), y las que tienen tres (con 10m<br />

de longitud), el punto intermedio corresponde a<br />

la cercha calculada, también según las cargas de<br />

las vigas y del altillo que soporta. La construcción<br />

oben: Die Sparren<br />

werden aufs Dach<br />

geschoben.<br />

unten: Kike nagelt die<br />

Sparren fest.<br />

59


oben: Noch kann man<br />

durch die Sparren in den<br />

Himmel blicken.<br />

unten: Unteransicht<br />

Dach mit Sparren<br />

60<br />

de la viga estaba aproximadamente sistematizada:<br />

corte de las partes, colocación, ensamblamiento<br />

con clavos, y corte de las puntas y los dientes. La<br />

dificultad residía en conseguir que la viga fuera un<br />

elemento totalmente recto, teniendo en cuenta<br />

que debía ser construida con diversos elementos<br />

de madera que no eran siempre totalmente ortogonales.<br />

Una vez tuvimos las vigas construidas en nuestro<br />

taller efímero de carpinteros, y en cuanto estuvieron<br />

todas las paredes y sus anillos colocados, clavados<br />

y atornillados, procedimos al ascenso de las<br />

vigas sobre la estructura muraria. En esta acción<br />

requerimos de la fuerza de gran parte del grupo,<br />

así como de su coordinación.<br />

La posterior construcción consistió en colocar,<br />

clavar y atornillar las diferentes capas anteriormente<br />

nombradas. Uno de los detalles más<br />

complicados fue conseguir que las piezas de contraplacado<br />

se mantuvieran unidas y más o menos<br />

en la misma dirección cuando estaban en voladizo.<br />

La colocación del listón perimetral ayudó a<br />

que el conjunto de contraplacado y demás capas,<br />

quedara encerrado en una fina caja blanca, que<br />

define el gran plan inclinado a 12º respecto a la<br />

horizontal, que es hoy en día nuestra cubierta.


Der Nördliche Raum sollte sich deutlich vom<br />

Südlichen unterscheiden. Um dies zu erreichen,<br />

wurden verschiedene raumbildende Elemente<br />

eingesetzt.<br />

Neben einer sich deutlich unterscheidenden<br />

Raumkubatur, wurden Niveausprünge, variierende<br />

Fenstergrößen <strong>und</strong> -höhen, wie auch ein<br />

Wechel der Materialität verwendet, um verschiedene<br />

Atmosphären in den beiden Räumer zu erzielen.<br />

Ein wichtiges Element <strong>für</strong> den besonderen Charakters<br />

des Nördlichen Raums ist der Innenputz<br />

aus Lehm.<br />

Die Aufbringung des Innenputzes erfolgte auf<br />

dem letzten Layer der Wand – der in diesem Fall<br />

innen liegenden Diagonalschalung. Um einen<br />

einwandfreien Halt der ersten Putzschicht (Grob-/<br />

Unterputz) zu gewährleisten, wurde ein Putzträger<br />

aus Maschendraht mit Abstandhaltern aus<br />

kleinen Holzklötzen von 1,5 cm Dicke auf der Diagonalschalung<br />

befestigt. Das Mischverhältnis des<br />

Oberputzes legten wir nach mehreren Versuchen<br />

bei drei Teilen Sand, zwei Teilen fettigem Lehm<br />

<strong>und</strong> einem Teil Sägemehl fest. Wasser wurde je<br />

nach Gefühl dazugemengt. Die aufgetragene<br />

Schichtdicke betrug 1,5 bis 2 cm.<br />

Nach dem Trocknen des Grob-/Unterputzes wurde<br />

der Fein-/Oberputz mit einer Schichtdicke von<br />

ca. 0,5 bis 1 cm aufgebracht. Das Mischverhältnis<br />

lag hier bei zwei Teilen Sand, einem Teil sandigem<br />

Lehm <strong>und</strong> einem Teil Sägemehl.<br />

Nachdem auch diese Schicht getrocknet war,<br />

wurde die Oberfläche mit einem feuchtem<br />

Schwammbrett glatt gerieben.<br />

Dieser extrem aufwendige <strong>und</strong> kraftraubende Arbeitsschritt<br />

wurde zum Schluss mit einem mehr<br />

als befriedigenden Ergebnis belohnt.<br />

Andreas Rauch<br />

Student der Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Unterputzträger aus<br />

Maschendraht mit<br />

Lehmputz<br />

61


oben: Annika bringt den<br />

Unterputz aus die Wand.<br />

unten: Andi bringt den<br />

Oberputz auf.<br />

62<br />

En la sala para jugar queríamos crear un ambiente<br />

diferente al de la sala de estudio, mediante<br />

el diferente nivel, el tamaño de las ventanas, el<br />

espacio y los materiales. En todo ello uno de los<br />

efectos más significativos era el aplanado de arcilla,<br />

efectuado sobre las tablas diagonales.<br />

Una primera capa de arcilla basta era lanzada<br />

sobre un mallazo de alambre separado por tacos<br />

de madera de 1,5cm de grosor. El revoco consistía<br />

de dos capas, la primera más basta, hecha con<br />

tres partes de arena, dos de arcilla y una de serrín,<br />

tenía de 1,5 a 2 cm de grosor. La otra capa, revoco<br />

de acabado, estaba compuesta por dos partes de<br />

arena, una de arcilla y otra de serrín. La cantidad<br />

de agua se escogía según la humedad propia de<br />

la mezcla.<br />

Cuando la mezcla estuvo seca, la superficie se<br />

cepilló con una esponja.<br />

La verdad es que, aunque el proceso fue bastante<br />

experimental, el resultado fue muy satisfactorio.


Der Kontrast zwischen den beiden Räumen<br />

wird zusätzlich durch die Verwendung unterschiedlicher<br />

Bodenbeläge verstärkt.<br />

Im Nördlichen Raum verlegten wir parallel zur<br />

längeren Wandseite Klinker im Läuferverband.<br />

Dieses Material wurde gewählt, da der rötliche<br />

Farbton der Ziegel dem Raum zusätzliche Wärme<br />

verleiht.<br />

Verlegt wurden die Klinker in einer Trockenmörtel-Mischung,<br />

die auf einer Schicht aus Schotter<br />

aufgetragen wurde. Beide Schichten mussten<br />

grob verdichtet werden, um einen sicheren <strong>und</strong><br />

festen Untergr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Klinkersteine zu erzielen.<br />

Mittels eines Schnurgerüstes konnten wir die<br />

Höhe der Unterkante des Klinkerstein festlegen<br />

<strong>und</strong> den Trockenmörtel auf dieser Höhe glattziehen<br />

um einen ebenen Untergr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Steine<br />

zu schaffen. Die Steine wurden nun einzeln von<br />

Hand verlegt. Anfänglich dienten schmale Holzstücke<br />

als Abstandshalter <strong>für</strong> die Fugen – später<br />

(3-4 St<strong>und</strong>en später) gelang dies auch mit eingespieltem<br />

Augenmaß. Sobald alle Steine verlegt<br />

waren – auch die vielen Sonderanfertigungen am<br />

Rand – wurden die Fugen etwa zu einem Drittel<br />

mit der gleichen Trockenmörtel-Mischung verfüllt,<br />

indem er diagonal zur Läuferrichtung ein-<br />

Yvonne Schwerk<br />

Studentin der <strong>Landschaftsarchitektur</strong><br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

oben: Der Estrichfußboden<br />

im Südlichen Raum<br />

wird hergestellt.<br />

unten: Yvonne <strong>und</strong><br />

Ursula verlegen die<br />

Klinkersteine.<br />

63


Der Klinkerfußboden <strong>und</strong><br />

der Lehmputz im Nördlichen<br />

Raum sind fertig.<br />

64<br />

gefegt wurde. Anschließend musste der gesamte<br />

Fußboden zwei Mal gewässert werden, damit die<br />

Trockenmörtelmischung erhärten <strong>und</strong> den Steinen<br />

Halt geben konnte.<br />

El suelo en la zona de juego debía seguir la misma<br />

concepción que el resto de la sala. Por ello,<br />

escogimos ladrillos como material. Con su color<br />

rojizo daban calidez al ambiente, y colocados paralelamente<br />

a las paredes largas de la habitación,<br />

ordenaban el espacio.<br />

Los ladrillos fueron acomodados sobre una<br />

mezcla de mortero seco que yacía en una capa<br />

de machaca. Ambas capas fueron compactadas y<br />

niveladas para la obtención de un subsuelo adecuado.<br />

Los ladrillos se colocaron a mano, siguiendo<br />

el nivel de un hilo tensado.<br />

Para obtener juntas equidistantes al principio<br />

utilizamos tacos de madera, pero tras unas horas<br />

de trabajo, optamos por guiarnos a ojo.<br />

Una vez colocados todos los ladrillos, se cubrió<br />

un tercio de la junta con la misma mezcla de mortero<br />

seco, posteriormente barrido en diagonal.<br />

La última tarea consistió en regar dos veces el<br />

suelo y con ello procurar un buen fraguado del<br />

mortero y así fijar los ladrillos.


Der Vorplatz besteht aus grauem Kies <strong>und</strong> einer<br />

Randeinfassung aus Ziegelsteinen.<br />

Im Bauablauf musste zuerst der vorhandene<br />

Mutterboden (humusreicher Oberboden) abgetragen<br />

werden. Um zu verhindern, dass eventuell<br />

noch vorhandenes Wurzelwerk wieder ausschlägt<br />

wurde ein Filtervlies über der gesamten<br />

Fläche verteilt. Die Vertiefung <strong>für</strong> den Sandkasten<br />

wurde ausgehoben sowie eine Drainage errichtet.<br />

Die Drainage, die teilweise aus einem tiefer<br />

liegendem geschlitzten Plastikrohr mit Gefälle<br />

<strong>und</strong> zum anderen Teil aus Kiespackungen be-<br />

1<br />

steht, soll das Gebäude <strong>und</strong> den Platz vor oberflächigem<br />

<strong>und</strong> unterirdischem Wasser schützen.<br />

Auf das Filtervlies wurde eine ca. 15 cm hohe<br />

Kies-Sand-Tragschicht aufgetragen, verteilt <strong>und</strong><br />

verdichtet. Als Oberfläche wurde eine ca. 10 cm<br />

graue Kiesschicht verteilt. Die Randeinfassung<br />

besteht aus einem Betonmäuerchen, das teilweise<br />

sichtbar ist <strong>und</strong> auf dem eine flache Ziegelreihe<br />

liegt. Ebenso wurde die Randeinfassung<br />

des Sandkastens gebaut, der aus einer ca. 10 cm<br />

hohen Kiesunterschicht <strong>und</strong> einer ca. 40 cm hohen<br />

Sandschicht besteht. An der vorderen Ecke<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5 6 7<br />

Schnitt durch die Plaza<br />

mit Sandkasten <strong>und</strong><br />

Randeinfassung<br />

M 1:20<br />

1 Sandkasten<br />

2 Klinker<br />

3 Mörtel<br />

4 Betonf<strong>und</strong>ament<br />

5 graue Kiesschicht<br />

6 Filtervließ<br />

7 Kies-Sand-Schicht<br />

65


Anna Attner<br />

Studentin der <strong>Landschaftsarchitektur</strong><br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

66<br />

wurde ein Findling positioniert, der zum Klettern<br />

<strong>und</strong> Sitzen einlädt.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der Unterschiede zwischen Bestandshöhen<br />

<strong>und</strong> der angenommenen Planhöhen <strong>und</strong><br />

um die Kosten möglichst gering zu halten, liegt<br />

die gesamte Platzfläche nun tiefer als geplant.<br />

Wie erwartet, war der Arbeitsaufwand <strong>für</strong> den<br />

Bau der Platzfläche ziemlich hoch. Die vielen Erdarbeiten,<br />

das Betonieren sowie das Verteilen <strong>und</strong><br />

Verdichten der Kiesschichten erforderten viel<br />

Zeit, so dass wir sehr froh über die Hilfe von vielen<br />

Müttern des Dorfes sowie über die Unterstützung<br />

beim Verlegen der Ziegel waren. Vor allem<br />

die Materialauswahl der Deckschicht stellte sich<br />

als schwierig heraus. Bis zum Schluss war nicht<br />

klar, ob wir die Platzfläche rechtzeitig fertig bekommen<br />

würden.<br />

Aus Zeitgründen wurde eine Stufenanlage zur<br />

Platzfläche <strong>und</strong> die Konstruktion der Veranda auf<br />

der anderen Seite des Neubaus aufs nächste Jahr<br />

verschoben, in der Hoffnung, dass ein Teil des<br />

nächsten Mexikoprojektes sich dieser annehmen<br />

wird. Auch zwei geplante kleinere Drainagerohre<br />

fielen weg.<br />

La plaza frente al edificio esta hecha de grava<br />

gris y circ<strong>und</strong>ada por un muro de hormigón con<br />

un acabado de ladrillo.<br />

Tras remover el humus, colocamos un geotextil,<br />

a modo de filtro y excavamos una zanca rectangular<br />

donde se colocaría la caja de arena. Un<br />

tubo de PVC envuelto con una capa de grava sirvió<br />

como drenaje. Sobre el geotextil se compactó<br />

una capa de grava-arena de 15cm. El último<br />

estrato de 10cm era la capa de grava gris.<br />

La caja de arena, rellena de 10cm de grava y<br />

40cm de arena, está colocada en uno de los extremos<br />

y tiene un muro de contención de hormigón<br />

acabado, como en los bordes, con ladrillo.<br />

Por causa de la diferencia entre la altura real del<br />

suelo, y la altura del suelo planificada, la plaza es<br />

algo más baja que en el diseño inicial. Por la carencia<br />

de tiempo no se construyeron las escaleras<br />

de acceso a la plaza ni la terraza, que han sido<br />

delegados a los estudiantes del próximo año.<br />

Para poder solventar la falta de tiempo, las<br />

mujeres triquis del pueblo nos ayudaron con el<br />

movimiento de tierras, y un albañil, junto con colaboradores<br />

venidos de la UNAM, colocaron los<br />

ladrillos sobre los muros. Así conseguimos terminar<br />

a tiempo.


oben links: Schwingt die<br />

Schaufeln.<br />

oben rechts: Die Schalung<br />

<strong>für</strong> die Einfassung<br />

der Plaza wird versetzt.<br />

unten links: Der Sandkasten<br />

bekommt seine<br />

Klingerrollschicht.<br />

unten rechts: Einige<br />

Jungs toben mit Madre<br />

Sandra im Sandkasten.


Yvonne Schwerk<br />

Studentin der <strong>Landschaftsarchitektur</strong><br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

links:Positionsmarkierung <strong>für</strong> die Betonringe<br />

rechts: Schnitt M 1:25<br />

1 Betonring<br />

2 Sand<br />

3 Beton<br />

4 Betonf<strong>und</strong>ament<br />

5 Gewindestange<br />

6 Kies<br />

68<br />

Einer der Studenten hatte auf Fotos des Entwurfsgeländes<br />

Brunnenbetonringe entdeckt,<br />

die scheinbar nutzlos auf einem Haufen lagen.<br />

Es entstand die Idee aus ihnen – indem man sie<br />

aufstellt – einen Kletterspielplatz <strong>für</strong> die Kinder<br />

zu entwickeln.<br />

Zunächst wurden die Positionen der einzelnen<br />

Ringe festgelegt <strong>und</strong> auf dem Erdboden aufgezeichnet.<br />

Daraufhin konnten die 60x60x60 cm<br />

großen F<strong>und</strong>amentlöcher ausgehoben werden.<br />

In die zuvor nach ihrer Beschaffenheit ausge-<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

1


wählten Betonringe wurden zwei Löcher gebohrt,<br />

durch die wir dann in u-Form gebogene Bewehrungseisen<br />

schoben. Das Ende wurde dann nochmals<br />

durch kräftige Hände nach innen umgebogen.<br />

Die Bewehrungseisen dienen als Anker <strong>und</strong><br />

verbinden die Ringe mit dem F<strong>und</strong>ament, damit<br />

sie keinesfalls durch spielende Kinder umgekippt<br />

werden können. Die F<strong>und</strong>amentlöcher wurden<br />

mit Beton gefüllt <strong>und</strong> die Betonringe hineingerollt.<br />

Den Beton strichen wir an der sichtbar bleibenden<br />

Oberfläche glatt. Die Ränder der aufgestellten<br />

Betonringe erhielten mittels einer Flex<br />

Fasen, um Verletzungen an den scharfen Kanten<br />

vorzubeugen. Als späteren Schattenspender<br />

pflanzten wir gemeinsam mit einigen Kindern<br />

einen Ficus.<br />

Unterschätzt wurde die Menge an Beton, die benötigte<br />

wurde, um allein eins der insgesamt zwölf<br />

F<strong>und</strong>amentlöcher zu füllen – nämlich 3,5 Schubkarren.<br />

Belohnt wurde man hier durch das fröhliche<br />

Kinderspiel, nachdem wir den Kletterspielplatz<br />

freigegeben hatten.<br />

En el terreno se encontraban una veintena de<br />

anillos de hormigón que fueron usados para cre-<br />

ar una zona de juego. Para mantener estables los<br />

anillos se excavaron cimentaciones de 60x60x60<br />

cm en los puntos escogidos, y con una barrilla de<br />

acero doblado en U se fijaron, a través de unos<br />

agujeros en su base. Para colocarlos tuvimos que<br />

hacerlos rodar hasta su posición.<br />

Las esquinas de los anillos fueron truncadas para<br />

evitar que los niños se lastimaran. Más tarde se<br />

completó el juego con la plantación de un ficus.<br />

Fue muy laborioso rellenar los doce agujeros<br />

con 3,5 carretillas de hormigón. Aún así, mereció<br />

la pena, poder ver a los niños subidos en ellos,<br />

riéndose.<br />

Der Kletterspielplatz<br />

69


Die Kinder der Casa<br />

Hogar spielen auf dem<br />

Kletterspielplatz aus<br />

Betonringen.


Eine der zwei im Entwurf geplanten Schaukeln<br />

übernimmt die Funktion eines Tores<br />

zur Landschaft, das den Endpunkt des Geländes<br />

markiert <strong>und</strong> dieses gleichzeitig zur dahinter<br />

gelegenen Tallandschaft öffnet. Sie ist damit<br />

ein zentrales Element zur optischen Gliederung<br />

des Geländes. Eine Zweite, niedrigere Schaukel<br />

sollte direkt bei der Plaza angeordnet werden.<br />

Vor Ort angekommen, wurden auf dem Gelände<br />

Holzreste gef<strong>und</strong>en, die aufgr<strong>und</strong> ihrer Maße<br />

(ca. 8/8 cm) <strong>und</strong> ihrer Beschaffenheit <strong>für</strong> den Bau<br />

der kleineren Schaukel geeignet erschienen <strong>und</strong><br />

sehr kostengünstig verarbeitet werden konnten.<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage der sorgfältig erarbeiteten<br />

Pläne (insgesamt sind zwei Varianten in Berlin<br />

entwickelt worden) <strong>und</strong> mit Hilfe des Fachwissens<br />

der Zimmerinnnen <strong>und</strong> des Bauingenieurs<br />

wurde die Schaukel in Konstruktion <strong>und</strong> Design<br />

nochmals geändert, da die vorliegenden Holzbalken<br />

nicht ausreichten um die geplanten Varianten<br />

in ihrem gesamten Umfang umsetzen zu<br />

können. Bei der „neuen“ Konstruktion war nach<br />

wie vor die statische Sicherheit von höchster<br />

Priorität. Erst dann konnte mit der praktischen<br />

Ausführung begonnen werden.<br />

Die Balken wurden auf die benötigten Größen<br />

zugesägt <strong>und</strong> miteinander verschraubt, wobei<br />

die Schraubenkopfe im Holz versenkt wurden.<br />

Anschließend wurde das Holz gehobelt, geschliffen<br />

<strong>und</strong> entsprechend des Farbkonzeptes<br />

des Hauses mit brauner <strong>und</strong> roter Balze zwei<br />

4<br />

5<br />

8<br />

9<br />

1 2 3<br />

10<br />

11<br />

12<br />

6<br />

7<br />

Annika Levels<br />

Studentin der <strong>Landschaftsarchitektur</strong><br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Schnitt Schaukel<br />

M 1:40<br />

1 Trägerbalken<br />

2 Bolzen<br />

3 Metallplatte<br />

4 Metallplatten<br />

5 Bolzenschrauben<br />

6 Stahlkette<br />

7 Schaukelsitz<br />

8 Trägerbalken<br />

9 Oberboden<br />

10 Betonf<strong>und</strong>ament<br />

11 Bitumenanstrich<br />

12 Kiestragschicht<br />

71


Die Schaukel hält,<br />

was sie verspricht.<br />

72<br />

mal angestrichen. Die Schaukelfüße wurden<br />

zum Schutz vor Fäulnis mit Bitumen eingestrichen.<br />

Nachdem Farbe <strong>und</strong> Bitumen getrocknet<br />

waren, konnte die Schaukel in die bereits gegrabenen<br />

F<strong>und</strong>amentlöcher einbetoniert werden.<br />

Nach Absprache mit den Nonnen der Casa Hogar<br />

wurde der Ort <strong>für</strong> die Schaukel so gewählt,<br />

dass sie diesen vom Küchenfenster aus im Blick<br />

haben. Zugleich stellt die Schaukel ein verbindendes<br />

Element zwischen dem Schlafpavillon<br />

der Jungen <strong>und</strong> der neuen Plaza mit Gebäude<br />

dar.<br />

Die geplante zweite Schaukel konnte aus Zeitgründen<br />

in diesem Jahr leider nicht gebaut<br />

werden. Die entsprechenden Holzbalken (zwei<br />

Stück á 7m) sind bereits gekauft <strong>und</strong> warten<br />

derzeit als Sitzgelegenheit hinter dem Haus darauf,<br />

zu einer Schaukel umgebaut zu werden.<br />

El columpio en el proyecto enmarcaba el paisaje.<br />

Pero la realización era difícil por la falta de<br />

tiempo y de maderas largas. Por ello sólo se terminó<br />

construyendo una de las dos variantes de<br />

los columpios. Aún así, se consiguieron las dos<br />

largas maderas que debían constituir el gran<br />

columpio frente al paisaje. Con ellos, el próximo<br />

año, se construirá el columpio mayor.<br />

Sin el conocimiento práctico de las carpinteras<br />

y los cálculos estructurales del estudiante de ingeniería,<br />

no hubiéramos sabido tratar la madera<br />

adecuadamente para obtener un resultado óptimo,<br />

tanto en el ensamble de las piezas como<br />

en el tratado final de la madera.


Fakten<br />

Projektdaten:<br />

Überbaute Fläche:<br />

Umbauter Raum:<br />

Bearbeiteter Landschaftsraum:<br />

Konstruktion:<br />

Außenhaut:<br />

Innenraum:<br />

Dachdeckung:<br />

Fußboden:<br />

Außenraum:<br />

Spielgeräte:<br />

Pflanzung:<br />

Baukosten in EUR:<br />

Baumaterial:<br />

Lohnkosten:<br />

Werkzeug:<br />

Transport von Materialien:<br />

Lebensmittel:<br />

Sonstiges:<br />

Summe:<br />

85qm<br />

260m³<br />

200qm<br />

Holzrahmenbau mit Strohlehmdämmung<br />

auf Stahlbetonf<strong>und</strong>ament<br />

Holz- Stülpschalung<br />

Lehmputz, Multiplexplatten<br />

Zinkblech mit Styropordämmung<br />

gebrannter Ziegel in Trockenmörtel, Estrich<br />

Betonkanten mit Ziegelaufmauerung, Flächen<br />

mit Kiesfüllung<br />

Kletterspielplatz mit Brunnenringen aus Beton,<br />

Holzschaukel, Sandspielplatz, Sanierung der<br />

Fußballtore<br />

Obst- <strong>und</strong> Ziergehölze<br />

15.800,-<br />

250,-<br />

1.750,-<br />

840,-<br />

850,-<br />

360,-<br />

19.850,-<br />

73


Luis Miguel Kann<br />

Student der Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Luis M. war zustänig<br />

<strong>für</strong> die Beschaffung der<br />

Materialien <strong>und</strong> deren<br />

Transport.<br />

74<br />

Material <strong>und</strong> Transport<br />

Dass Materialien <strong>und</strong> deren Transporte in ländlichen<br />

Regionen Mexikos anders organisiert<br />

werden müssen als im westlichen Europa, ist einleuchtend.<br />

Doch es besteht, wie bei vielen Aspekten<br />

eines praktischen Seminars, eine zu überwindende<br />

Kluft zwischen Theorie <strong>und</strong> Umsetzung. Selbst ein<br />

spanisch sprechender Baumaterialeinkäufer mit Lateinamerika-Erfahrung<br />

muss sich erst in seine neue<br />

Aufgabe einfinden, die Netzwerke, Arbeitsweisen,<br />

Denkweisen <strong>und</strong> lokale Wirtschaft durch Beobachtung<br />

<strong>und</strong> hartnäckiges Nachfragen verstehen <strong>und</strong><br />

einen Umgang damit finden. Nur schrittweise kann<br />

man sich in die vor Ort herrschenden Systeme hineinfinden<br />

<strong>und</strong> mit jeder weiteren Erfahrung lernt<br />

man Zusammenhänge zu erkennen, weiß, wo oder<br />

wen man nach was fragen kann, wem man Zuverlässigkeit<br />

zutrauen kann, welche Ausweichmöglichkeiten<br />

bestehen.<br />

Gerade bei einem Projekt, <strong>für</strong> welches enorme<br />

Mengen an Baumaterial gebraucht werden, von<br />

denen einige in der Umgebung schwer erhältlich<br />

sind, gehört eine Menge Geduld, Glück, Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Improvisation dazu, welche nicht immer vorhanden<br />

sein können. Das heißt natürlich, dass die<br />

Zeitplanung sowie die Auswahl von Materialien<br />

entsprechend Abweichungen erlauben müssen.<br />

Doch welcher Bauzeitenplan lässt schon genügend<br />

Puffer? Neue Klinkermaße oder Styropor statt<br />

Strohlehm <strong>für</strong> die Dachdämmung zu nehmen ist<br />

hingegen unkomplizierter. Um Zeit zu sparen <strong>und</strong><br />

Nerven zu verschonen, sollten jedoch schon während<br />

der Planung Alternativen <strong>für</strong> Positionen aufgestellt<br />

werden, wo die Materialfrage nicht h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

klar ist.<br />

An dieser Stelle möchten die Studierenden <strong>und</strong><br />

die Zimmerinnen tiefsten Dank an bestimmte außen<br />

stehende Personen aussprechen, die auf verschiedenen<br />

Weisen den Bauprozess unterstützt<br />

haben <strong>und</strong> ohne deren Hilfe das Projekt nicht vorangekommen<br />

wäre:<br />

-Maestro Marcelino, der uns beim Lehmputz geholfen<br />

hat <strong>und</strong> den Estrichboden zusammen mit<br />

uns <strong>und</strong> seinem Lehrling verlegt hat.<br />

-Ing. Elías Bautista Riveras, Direktor, Enrique Osorio<br />

„Oso“ Saucillo, Lehrer <strong>und</strong> die Azubis des C.B.T.A<br />

(Centro de Bachillerato Técnico Agropecuario) in<br />

Sta Catarina Tayata, die uns ihren kompletten Weizenstrohreserven<br />

geschenkt haben, die in der Dämmung<br />

verarbeitet wurden. Alles, was sie im Gegenzug<br />

verlangt haben, war ein Kenntnisaustausch.<br />

-Der „Patrón“ des Sägewerks „Los Robles“ in Tlaxia-


co <strong>und</strong> alle seine Mitarbeiter, die mehr als zuverlässig<br />

<strong>und</strong> kulant waren.<br />

-„El Güero“, Bauarbeiter im Dorf, der uns bei der Beschaffung<br />

der Verdichtungsmaschine geholfen hat.<br />

-Manuel, der Mechaniker, der mit dem geliehenen<br />

Bagger endlose Ladungen Schutt <strong>und</strong> Lehm auf die<br />

Baustelle gefahren hat.<br />

-Sr Santiago Merino López, der sein Gr<strong>und</strong>stück hat<br />

umstülpen lassen, um an den darunter liegenden<br />

Lehm zu gelangen.<br />

-Pedro, der uns die Riesensteine geschenkt hat,<br />

welche im Gartenbereich <strong>und</strong> auf der Plaza verteilt<br />

sind.<br />

-Camilo, Antonio, Ignacio, Santiago <strong>und</strong> natürlich<br />

die Madres, die ihren Pick-Up zur Verfügung stellten.<br />

-Iván, der 25 Strohballen auf seinem Pick-Up in einer<br />

fünfstündigen Fahrt durch die Dunkelheit transportiert<br />

hat.<br />

-Die Regierung des Dorfes San Martin Itunyoso, die<br />

uns außer dem Bagger, noch einen kleinen LKW geliehen<br />

hat.<br />

-Letztlich aber nicht weniger wichtig, an all die Leute<br />

irgendwo in der Mixteca, die uns Informationen<br />

über Wege, Orte, Läden, Personen gaben oder auf<br />

anderer Weise weitergeholfen haben: DANKE !<br />

75


Luis Miguel Kann<br />

Estudiante de arquitectura<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Luis M. fue el encargado<br />

de adquisición y transporte<br />

de materiales.<br />

76<br />

Material y transporte<br />

Evidentemente el pedido y transporte de materiales<br />

de construcción en áreas rurales mexicanas<br />

es organizado de manera muy diferente a en la Europa<br />

occidental. Sin embargo, siempre que haya una<br />

nueva experiencia, queda por superar el salto de la<br />

teoría a la práctica. Hasta un comprador de material<br />

hispanohablante con experiencia en Latinoamérica<br />

debe aprender primero a comprender las redes, las<br />

maneras de pensar y trabajar y la economía local<br />

observando y preguntando de manera perseverante.<br />

Con cada nueva experiencia se aprende cada<br />

vez más a reconocer dependencias y a adaptarse a<br />

los sistemas predominantes en el lugar. Se aprende<br />

a quién preguntar por qué cosa, quién podría ser<br />

fiable y responsable y qué alternativas son posibles.<br />

Bajo las dadas circunstancias se requiere mucha<br />

paciencia, suerte, flexibilidad e improvisación (que<br />

no están siempre presentes) para cumplir con las<br />

exigencias de un proyecto que necesita cantidades<br />

enormes de material, sobre todo si algunos de estos<br />

son escasos en la región. Ésto significa también<br />

flexibilidad en la planificación de tiempo y elección<br />

de materiales. ¿Pero qué plan de obra permite suficiente<br />

flexibilidad? Reemplazar las dimensiones de<br />

los tabiques o usar plastoformo como aislamiento<br />

térmico en el techo en vez de paja con barro ya re-<br />

sulta menos complicado. Sin embargo, siempre será<br />

útil para ahorrar tiempo y nervios, desarrollar ya<br />

durante el proceso de planificación alternativas de<br />

material para ciertas partes de la construcción.<br />

Sin la colaboración de ciertas ayudas externas el<br />

proceso de construcción hubiera quedado estancado.<br />

Los estudiantes y las carpinteras quieren expresar<br />

aquí mismo su más prof<strong>und</strong>a gratitud a las<br />

siguientes personas por su contribución :<br />

-Al maestro Marcelino, que nos ayudó en el aplanado<br />

de barro y junto con nosotros y su aprendíz hizo<br />

el firme de concreto.<br />

-Al director Ing. Elías Bautista Riveras, Director, profesor<br />

Enrique Osorio „Oso“ Saucillo y los estudiantes<br />

del C.B.T.A (Centro de Bachillerato Técnico Agropecuario)<br />

en Sta Catarina Tayata, que nos dieron todas<br />

sus reservas de paja, destinada luego al aislamineto<br />

térmico. Todo lo que exigieron a cambio fue que<br />

compartiéramos conocimientos.<br />

-Al „Patrón“ del aserradero „Los robles“ en Tlaxiaco<br />

y todos sus trabajadores, los cuales fueron generosos<br />

y de total confianza.<br />

-Al „Güero“, obrero en San Martín, que nos ayudó a<br />

conseguir una comprimidora.<br />

-Manuel, el mecánico, que nos llevó incalculables


cantidades de escombros y tierra a la obra con la<br />

retroescavadora prestada por el pueblo.<br />

-Al Sr Santiago Merino López, al cual le revolvimos<br />

su terreno para obtener la tierra para el adobe.<br />

-A Pedro, quien nos donó las preciosas piedras que<br />

ahora decoran el jardín y la plazuela.<br />

-A Camilo, Antonio, Ignacio, Santiago y obviamente<br />

las madres, que nos prestaron sus camionetas.<br />

-Iván, quien nos transportó 25 pacas de paja en un<br />

trayecto de 5 horas.<br />

-Al Gobierno de San Martín Itunyoso, que nos<br />

prestó la retroescavadora y un camión.<br />

-Por último, pero no menos importante, a toda la<br />

gente en la Mixteca que nos dio información sobre<br />

caminos, tiendas, personas o nos ayudó de cualquier<br />

otra manera: GRACIAS !<br />

77


Anna Attner<br />

Yvonne Schwerk<br />

Studentinnen der <strong>Landschaftsarchitektur</strong><br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

78<br />

Bauen mit Kindern<br />

Wie würde eine Baustelle mit 40 Kindern<br />

aussehen? Diese Frage stellten wir uns<br />

bereits vor unserer Abfahrt nach San Martin<br />

Itunyoso, weshalb kurzerhand beschlossen<br />

wurde, ein Team aus vier Personen zusammenzustellen,<br />

die sich mit dieser Frage näher auseinander<br />

setzen sollten. Mit Sicherheit würde es<br />

kulturelle Unterschiede geben. Auch konnten<br />

wir nicht einschätzen, ob die Kinder dort anders<br />

Erzogen oder anders Spielen würden, als wir es<br />

hier in Deutschland gewohnt waren.<br />

Das Hauptziel bestand darin, sich zu überlegen,<br />

wie man die Kinder in den Bauprozess<br />

miteinbeziehen könnte, sie aber zugleich auch<br />

von der Baustelle fernzuhalten, damit sie sich<br />

nicht durch herumliegendes Werkzeug, Nägel<br />

<strong>und</strong> Sonstiges verletzen würden.<br />

Unsere anfänglichen Be<strong>für</strong>chtungen erwiesen<br />

sich – sobald wir angekommen waren –<br />

als gänzlich unbegründet. Die Kinder waren<br />

unglaublich neugierig <strong>und</strong> sehr hilfsbereit.<br />

Schnell stellten wir fest, dass die Kinder oft viel<br />

geübter <strong>und</strong> flinker waren als wir. Schwere Teile<br />

wurden einem leicht aus der Hand genommen<br />

<strong>und</strong> als ich mich einmal fragte was wir nur mit<br />

dem Loch einer abgerissenen Latrine anfangen<br />

sollten, wurden zwei Jungen von Madre Betty<br />

abbestellt, die im Handumdrehen das Loch mit<br />

Erde auffüllten. Ein anderes Mal halfen sie uns,<br />

die Klinkersteine, die draußen abgeladen worden<br />

waren, ins Haus zu bringen. Beim Versuch<br />

ihnen zu erklären, wie sie dies tun sollten, mussten<br />

wir schnell feststellen, dass sie sehr wohl darüber<br />

Bescheid wussten, dass sie vorsichtig mit<br />

den Steinen umzugehen hatten – anscheinend<br />

taten sie dies nicht zu ersten Mal. Wir ließen sie<br />

mit dieser Aufgabe also alleine <strong>und</strong> nachdem<br />

wir unser Frühstück zu uns genommen hatten<br />

<strong>und</strong> uns wieder ans Arbeiten machten, waren<br />

wir überwältigt vom Anblick, der sich uns bot:<br />

Die Steine waren ordentlich aufeinandergestapelt<br />

<strong>und</strong> kein Stein war kaputt gegangen!<br />

Absperrbänder sollten die Kinder davor aufhalten<br />

aufs Baugelände zu rennen. Da sie jedoch<br />

durch den bisweilen sehr starken Wind immer<br />

wieder abrissen, viel es den Kinder oft schwer<br />

sich daran zu halten. Wenn man jedoch ernsthaft<br />

einschritt <strong>und</strong> sich vor allem die Älteren zu<br />

Worte nahm, funktionierte auch das sehr gut,<br />

denn die Jüngeren hörten – wie wir mit der Zeit<br />

feststellten – sehr gut auf die älteren Kinder.


Wir banden sie jedoch nicht nur in den Bauprozess<br />

ein, indem wir sie vermeintlich leichte<br />

Arbeiten übernehmen ließen, sondern sie<br />

sollten auch selber zum Bau etwas beitragen.<br />

So brachten wir ihnen bei, wie sie die Netze <strong>für</strong><br />

die zwei Fußballtore selber knüpfen konnten<br />

– was sie in ihrer freien Zeit mit Begeisterung<br />

taten. Ferner pflanzten wir mit ihnen einige<br />

Bäume, wobei die Frage aufkam, wann wir noch<br />

mehr pflanzen würden – leider hatten wir nicht<br />

mehr Bäume gekauft! Des Weiteren mischten<br />

wir mit ihnen Beton, woraus wir Ecksteine <strong>für</strong><br />

die Plaza herstellten, die mit Murmeln <strong>und</strong> bunten<br />

Porzellanscherben verziert wurden. Gerade<br />

bei der zuletzt genannten Aktion zeigte sich<br />

jedoch auch, dass sie, genau wie kleine Kinder<br />

hier, schnell ungeduldig werden <strong>und</strong> sich lieber<br />

wieder dem gemeinsamen Herumtoben widmen…;-)<br />

Letztendlich boten die Kinder immer wieder<br />

eine willkommene Abwechslung zum Baualltag,<br />

durch ihre interessierten Fragen, durch ihr<br />

Lachen <strong>und</strong> ihre fre<strong>und</strong>lichen Augen <strong>und</strong> dadurch<br />

dass man mit ihnen spielte – selbstverständlich<br />

auch viel Fußball!<br />

79


Anna Attner<br />

Yvonne Schwerk<br />

Estudiantes de paisajismo<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

80<br />

Construír con niños<br />

Ya mucho antes de partir para San Martín Itunyoso<br />

nos preguntamos:¿Como será una obra<br />

junto a 40 niños y niñas? Un equipo de cuatro personas<br />

tuvo la tarea de especializarse en este campo.<br />

Con seguridad iba a haber la discrepancia cultural<br />

y no se pudo predecir, que tan diferente sería<br />

la manera de jugar y la educación de los niños y las<br />

niñas de la que podemos observar en Alemania.<br />

La tarea principal consistió en pensar como integrar<br />

a los pequeños en el proceso de construcción<br />

pero al mismo tiempo mantenerlos alejados de<br />

los trabajos peligrosos.<br />

Pero todos nuestros temores se desvanecieron<br />

poco después de llegar a la obra, pues los “chamacos”<br />

fueron increíblemente curiosos y dispuestos<br />

a ayudar. Ciertas ocasiones nos mostraron que en<br />

parte hasta eran más hábiles que nosotros, como<br />

cuando nos llegó una carga enorme de ladrillos rojos,<br />

la cual descargamos con la ayuda de los niños.<br />

No ha debido ser la primera vez que hicieron un<br />

trabajo de este tipo, ya que no fue necesaria ninguna<br />

explicación por nuestra parte y al ver que lo<br />

hacían de maravilla, nos fuimos a tomar desayuno.<br />

Fue impresionante ver que, al volver a la obra, todos<br />

los ladrillos estaban limpiamente amontonados<br />

sin que se haya roto una sola pieza.<br />

Las cintas de advertencia que marcaban los límites<br />

de las zonas de peligro fueron llevadas varias<br />

veces por el viento, de manera que tuvimos<br />

que imponer autoridad las veces que los niños<br />

se adentraban a cualquier parte donde corrían<br />

peligro de lastimarse. Para nuestra sorpresa y alivio<br />

casi siempre nos hicieron caso, sobretodo los<br />

y las mayores que por su parte educaban a los y<br />

las menores.<br />

Pero no solamente integramos a los niños y<br />

niñas dándoles tareas fáciles. Les enseñamos, por<br />

ejemplo, cómo atar redes para los arcos de fútbol,<br />

lo cual hicieron con mucho entusiasmo. Luego<br />

de sembrar algunos árboles y plantas juntos nos<br />

preguntaron cuando íbamos y sembrar más, pero<br />

en esa ocasión lastimosamente no pudimos darles<br />

una respuesta que esperaban. Para compensarlo<br />

hicimos piedras para la plaza con concreto que<br />

mezclamos con ellos, pero se cansaron muy rápido<br />

de ésto y prefirieron ir a jugar ;-)<br />

Los niños y niñas de la Casa Hogar fueron un factor<br />

indispensable para nuestra motivación. Su insaciable<br />

curiosidad, sus risas y sus alegres miradas<br />

cuando participábamos en las partidas de fútbol<br />

u otros juegos con ellos, nos daba siempre fuerza<br />

para seguir adelante.


Kinder beim Netzeknüpfen<br />

Niños atando las redes


San Martín Itunyoso,<br />

5. März 2008<br />

Die Studierenden der<br />

<strong>TU</strong>-Berlin <strong>und</strong> der UNAM<br />

bereiten einen Brief <strong>für</strong><br />

die Archäologen der<br />

Zukunft vor, welcher im<br />

F<strong>und</strong>ament mit einbetoniert<br />

wurde.<br />

82<br />

Brief an die Archäologen der Zukunft<br />

Liebe Archäologen der Zukunft,<br />

das vorliegende Dokument ist <strong>für</strong> Euch. Für Euch,<br />

die ihr, ohne jeglichen Gr<strong>und</strong> in diese abgelegene<br />

Gegend von Itunyoso geraten seid, irgendwo<br />

inmitten der oaxaquenischen Berge. Ein Ort,<br />

wo die Stille der Nacht durch das verzweifelte<br />

Ächzen einer unendlichen Vielfalt von außergewöhnlichen<br />

Tieren gebrochen wird:<br />

Schweine, die das Dreckfressen satt haben; Esel,<br />

die versteckt zwischen den Agaven, heulend <strong>und</strong><br />

stöhnend ihre Einsamkeit bedauern; fliegende<br />

Hühner <strong>und</strong> Hähne, die zur nie aufgegangenen<br />

Sonne singen; fette <strong>und</strong> hässliche Truthähne, die<br />

im Morgengrauen Aufsehen erregend <strong>und</strong> Aufmerksamkeit<br />

suchend durch die Gegend kollern;<br />

<strong>und</strong> zu guter letzt: feige H<strong>und</strong>egangs, die ALLE<br />

potentiellen Eindringlinge anbellen, die sich<br />

ihrem Gr<strong>und</strong>stück nähren (voll allem Inés).<br />

Bezaubert von Surrealismus <strong>und</strong> Phantasie<br />

des Ortes, lassen wir, jungen, großen <strong>und</strong> gut<br />

aussehenden Studierenden der Architektur,<br />

<strong>Landschaftsarchitektur</strong>, gekommen von weit<br />

entfernt gelegenen deutschen, katalanischen,<br />

spanischen, österreichischen bolivianischen <strong>und</strong><br />

mexikanischen Ländern, hier <strong>für</strong> die kommenden<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte, unsere bescheidene Spur, mit<br />

diesem fabelhaften, genialen, total kontextgerechten<br />

<strong>und</strong> tollen Häuschen.<br />

Und so, an diesem Punkte angelangt, bleibt<br />

nur noch zu betonen, dass dieses w<strong>und</strong>erbare<br />

Kunstwerk nicht hätte entstehen können ohne<br />

die FRIJOLES, ein unglaublich nahrhaftes <strong>und</strong><br />

energetisches Mal unserer Zeit.<br />

! Viel Glück <strong>und</strong> endavant !


Carta a los arqueólogos del futuro<br />

Bien queridos arqueólogos del futuro,<br />

este documento es para ustedes. Para ustedes,<br />

que sin razón alguna llegaron a este recóndito<br />

paraje de Itunyoso, escondido en las montañas<br />

del estado oaxaqueño. Lugar donde el silencio<br />

de la noche se rompe por los gemidos desesperados<br />

de infinidad de animales sorprendentes:<br />

cerdos cansados de comer tierra, burros que<br />

lloran su soledad escondidos entre los agaves,<br />

gallinas voladoras y gallos que cantan al sol<br />

que nunca salió, pavos gordos y feos que por la<br />

mañana pasean despampanantes, y como no,<br />

perros cobardes que ladran a quienes se acercan<br />

al pedazo de tierra que defienden de Ineses<br />

invasoras.<br />

De surrealismo y fantasía este lugar nos ha<br />

encandilado, y nosotros, jóvenes altos y guapos,<br />

estudiantes de arquitectura y paisaje, llegados<br />

de lejanas tierras alemanas, austriacas, españolas,<br />

catalanas, bolivianas y mexicanas, dejamos aquí,<br />

por los siglos de los siglos, nuestra humilde huella<br />

con esta fabulosa, genial, acontextualizada y<br />

sorprendente casita.<br />

Así pues, llegados a este punto sólo queda<br />

por decir y aclarar, que esta magnífica obra de<br />

arte no habría sido posible sin los FRIJOLES, un<br />

alimento nutritivo y energético de nuestros<br />

tiempos.<br />

! Suerte y endavant !<br />

San Martín Itunyoso,<br />

5 de marzo de 2008<br />

Los estudiantes de la<br />

<strong>TU</strong>-Berlin y la UNAM<br />

preparan una carta<br />

para los arqueólogos<br />

del fututo, la cuál es<br />

encerrda en el cimiento<br />

de la casa.<br />

83


Richtfest am 18.März<br />

Zu jeder Bauaufgabe<br />

wurde ein Teil-Gedicht<br />

geschrieben von den<br />

Leuten, die zu dem Zeitpunkt<br />

am meisten damit<br />

zu tun hatten.<br />

84<br />

Der Spruch zum Richtfest<br />

Heute stehen wir hier oben,<br />

wer hätte dran geglaubt<br />

Mit Studentenkraft ein Haus gebaut<br />

Doch bevor es mit dem Bau losging<br />

Gab es so manch wichtiges Ding<br />

Tief begraben in der Erde<br />

Steht die Latrine in schüchterner Pose<br />

Schnell die Taschenlampe her, denn<br />

Ich mach mir in die Hose<br />

! Ein Hoch auf die Latrinenbauer !<br />

Damit man die Pläne umsetzen kann<br />

Schaffen wir Materialien ran<br />

Die meisten kommen von weit weg<br />

Manche doch gibt es ums Eck (z.B. den Dreck)<br />

! Ein Hoch auf den Materialbeschaffer !<br />

Die Schalung, die Schalung, zerhaut die ganze Planung<br />

Erst sieht´se aus als steht´se<br />

Und dann macht sie ´ne Grätsche<br />

Unsere Erkenntnis zum End,<br />

Das nächste Haus auf ´nem Luftf<strong>und</strong>ament<br />

! Ein Hoch auf die Betonbauer !<br />

Um die Lehmarbeiten rissen sich viele<br />

Das war das höchste der Gefühle<br />

Denn vor den Mauern der Casa Hogar<br />

Lebten wir wie auf dem Rancho Ponderosa<br />

Tagaus, Tagein,<br />

Fiel es uns ein<br />

Aus Scheiße Schokolade zu machen<br />

Und einige fanden das auch zum Lachen<br />

Die Arbeit verwandelt in halb Mensch,<br />

halb Tier<br />

Trotzdem sind wir gerne hier<br />

Und so ließen wir uns begaffen<br />

Von den vielen Schulklassen<br />

Doch das ist doch alles kindisch<br />

Denn der Ausblick, der ist himmlisch<br />

Man nehme Wasser, Lehm <strong>und</strong> Stroh<br />

Und ´ne Menge Animo<br />

Tanzt dann immer im Kreis<br />

Was <strong>für</strong> ein … Wahnsinn!<br />

! Ein Hoch auf die Lehmbauer !


Die Holzarbeiten waren eine Wonne<br />

Stets ein Arbeitsplatz in der Sonne<br />

Nach wochenlänger Verbannung<br />

Stieg dann schon die Spannung:<br />

Passt´s an allen Wänden<br />

Und wohin mit den vielen Händen<br />

Steht es auch im Lot<br />

Oder sehen wir eher Rot ?<br />

Der Balken Lasse´s Finger quetscht<br />

Er dann flink die Säge wetzt<br />

Dem Holz damit zu Leibe rückt<br />

Und Sparren zaubert, ganz entzückt<br />

Es sitzt nach viel Gezerre<br />

Ines´s Brettgespärre<br />

Doch wir ließen uns nicht narren<br />

Von diesen krummen Sparren<br />

! Ein Hoch auf die Holzwürmer !<br />

Die Madres hatten uns immer im Blick<br />

Finden sie das Häuschen schick?<br />

Schlossen sie heimlich Wetten ab<br />

Wird es etwas mit der Zeit knapp?<br />

Oder wird der Herr bekniet<br />

Dass die Zeit nicht gar so schnell flieht<br />

Tortilla <strong>und</strong> Frijoles im Überfluss<br />

Jeden Tag aufs Neue ein Hochgenuss<br />

! Ein Hoch auf die Madres !<br />

Ein Team, das weint, lacht, blutet <strong>und</strong> schwitzt<br />

Macht aus einem Traum der nicht verweht<br />

Ein ermutigendes Stück Realität<br />

Für ein Kind, das es als einziges besitzt<br />

Das Haus soll Wind <strong>und</strong> Wetter überstehen<br />

Erdbeben sollen an ihm vorübergehen<br />

Auf dass es 100 Jahre bleibt<br />

Am besten auch Geschichte schreibt<br />

Drum übergeben wir jetzt das Haus zu dieser St<strong>und</strong>e<br />

Für´s ewige Glück zerschelle das Glas am Gr<strong>und</strong>e!<br />

Cachú, Luis Miguel<br />

<strong>und</strong> die Zimmerinnen<br />

Barbara <strong>und</strong> Kike lesen<br />

den Richtspruch vor.<br />

85


Juan Miguel Cachú<br />

Luis Gerardo Carrillo<br />

Studenten der Architektur<br />

UNAM México DF<br />

Sie waren von Anfang bis<br />

Ende <strong>und</strong> darüberhinaus<br />

mit uns auf der Baustelle.<br />

86<br />

Luis <strong>und</strong> Cachú<br />

Wenn man in so einem großen Land lebt kann<br />

man sich gar nicht vorstellen welche Mikrokosmen<br />

in den jeweiligen Regionen des Landes<br />

zu finden sind.<br />

Oaxaca besitzt einen der größten Reichtümer<br />

an Kultur, Gebräuchen <strong>und</strong> Traditionen Mexikos.<br />

Es ist bekannt, dass er zusammen mit Chiapas einer<br />

der ärmsten B<strong>und</strong>esstaaten ist <strong>und</strong> trotzdem<br />

kann man sich nicht mal im Traum vorstellen mit<br />

welchem Mangel die Leute dieses Staates leben,<br />

oder besser gesagt überleben.<br />

San Martín Ituynoso ist eines dieser Dörfer in<br />

diesem Gebiet, das abseits fast jeglicher Zivilisation<br />

liegt. Für diese Bevölkerung zu bauen <strong>und</strong> zu<br />

diesem Aufbau etwas beizutragen ist ohne Zweifel<br />

eins der wichtigsten Erlebnisse meines Lebens.<br />

Das Abenteuer begann schon bei der Ankunft<br />

in diesen Dorf, diese kurvige Straße zu befahren,<br />

die ständig von frei laufenden Tieren, Kindern<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen völlig sorglos überquert wurde<br />

<strong>und</strong> das alles ohne jegliches Hinweisschild. Die<br />

Werkzeuge zu transportieren <strong>und</strong> zu versuchen,<br />

irgendwie anzukommen, ist ohne Zweifel der<br />

Beginn einer Reise, wie sie nur wenige Personen<br />

erleben können. Ein verzweifelter Fahrer <strong>und</strong> zwei<br />

nervöse Studenten ergeben keine besonders günstige<br />

Kombination, um diese Fahrt zu schaffen.<br />

Die Beschwerlichkeit des Weges <strong>und</strong> die weite<br />

Entfernung zu den Dörfern, in denen das Baumaterial<br />

gekauft wurde machten aus dieser Aufgabe<br />

eine schwere <strong>und</strong> komplizierte Arbeit.<br />

Ohne Zweifel ließ sich unsere Gruppe junger Studenten<br />

voller Energie <strong>und</strong> Träume nicht durch<br />

Unpässlichkeiten dieser Art unterkriegen. Tage<br />

voll von müheseeliger Arbeit, ein Klima, das sich<br />

keiner jemals so vorstellen kann, eine Summe wiedriger<br />

Umstände, die uns die veranschlagten Arbeitszeiten<br />

<strong>und</strong> in der Folge auch den geplanten<br />

Fertigstellungstermin überschreiten ließ.<br />

Zwei Monate auf dem Boden zu schlafen, Bohnen<br />

in allen erdenklichen Variationen zu essen<br />

<strong>und</strong> fernab jeglicher Zivilisation zu sein, hat mir<br />

dazu verholfen eine Realität zu erleben, die mein<br />

Land betrifft, <strong>und</strong> die ich bis jetzt noch nicht kannte.<br />

Theoretisches Wissen zu erweitern <strong>und</strong> in der Praxis,<br />

wo es f<strong>und</strong>amental ist, reale Probleme in der<br />

Konstruktion zu lösen, hervorragende Techniken<br />

der Holzbearbeitung zu lernen, so wie auch jeden


anderen Aspekt einer Baustelle kennenzulernen,<br />

machen diese Art von Projekten zu einer Bereicherung<br />

<strong>für</strong> jeden, der an ihnen teilnimmt.<br />

Die F<strong>und</strong>amentgräben auszuheben, die Bewehrungselemente<br />

<strong>für</strong> das F<strong>und</strong>ament herzustellen,<br />

den Beton <strong>für</strong> den Sockel anzumischen,<br />

die Leichtlehmsteine herzustellen, die Rahmen,<br />

Fenster, Türen, Sparren, das Dach, die Fassade,<br />

die Verkleidung, die Kinderspielgeräte, also einen<br />

baulichen Komplex von Gr<strong>und</strong> aus zu erschaffen<br />

<strong>und</strong> zu sehen, wie dieser kleine Raum Funktionen<br />

erfüllt, genutzt wird, bewohnt wird, belebt wird,<br />

ist <strong>für</strong> mich das Schönste, das mit diesem kleinen<br />

Häuschen hätte passieren können. Vor allem war<br />

wichtig zu sehen, dass man diesen Leuten im echten<br />

Leben mittels Architektur helfen kann.<br />

Es gab verschiedenartige Motivation um nicht<br />

aufzugeben, doch <strong>für</strong> mich persönlich war das<br />

Wichtigste, gute Fre<strong>und</strong>e gewonnen zu haben,<br />

mit denen ich das Lachen, Jammern, das eine oder<br />

andere Gläschen, Gebräuche <strong>und</strong> Sprachen teilen<br />

konnte. Schließlich unzahlbare Erfahrungen,<br />

die mein Leben seitdem markieren <strong>und</strong> mich zu<br />

einem besseren Menschen gemacht haben.<br />

Zweitens, <strong>und</strong> ebenso wichtig, das Lachen <strong>und</strong><br />

die Freude der Kinder, <strong>für</strong> die wir gebaut haben,<br />

waren eine Quelle der Inspiration <strong>und</strong> ein Anreiz<br />

um alles zu geben. Unterstützt wurden wir auch<br />

von den Nonnen <strong>und</strong> ihrer unerschütterlichen<br />

Stärke.<br />

Außerdem die Anrufe von Menschen, die ich liebe,<br />

<strong>und</strong> die mich in jeden Moment von Mexiko-<br />

Stadt aus unterstützt haben.<br />

Und zum Schluss noch, dass wir in einem Dorf, in<br />

dem die Tiere wortwörtlich verrückt sind, auf zwei<br />

H<strong>und</strong>e(“Hansi” <strong>und</strong> “Guapo“) getroffen sind, die<br />

unsere Tage in schweren Momenten aufgemuntert<br />

haben.<br />

Die Konstruktion eines architektonischen Werkes<br />

ist die beste Erfahrung <strong>für</strong> einen Architekturstudenten.<br />

Unter den beschriebenen Umständen zu<br />

leben ist ein schwieriges, aber effektives Mittel um<br />

menschlich zu wachsen. Es mag vielleicht übertrieben<br />

klingen, doch selbst dieser Text kann das<br />

Erlebte nicht nahe genug beschreiben.<br />

Danke an alle deutschen, österreichischen, spanischen,<br />

katalanischen <strong>und</strong> mexikanischen Fre<strong>und</strong>en<br />

<strong>für</strong> diese großartige Form, Architektur zu erleben.<br />

87


Juan Miguel Cachú<br />

Luis Gerardo Carrillo<br />

Estudiantes de arquitectura<br />

UNAM México DF<br />

Estuvieron con nosotros<br />

desde el principio hasta el<br />

final y más allá de la obra.<br />

88<br />

Luis y Cachú<br />

Viviendo en un país tan grande, uno jamás imaginaría<br />

los microcosmos contenidos en las<br />

distintas regiones de la República Mexicana.<br />

Oaxaca, posee una de las más vastas riquezas<br />

en cuanto a cultura, costumbres y tradiciones en<br />

México. Es sabido que es uno de los estados más<br />

pobres junto con Chiapas y aun así, jamás podrías<br />

ni siquiera en sueños imaginar las carencias con<br />

que la gente de este estado vive o más bien sobrevive.<br />

San Martín Itunyoso es uno de esos pueblos que<br />

apartados de casi toda civilización existe en este<br />

territorio. Construir algo y contribuir para esta población<br />

es, sin duda, una de las experiencias más<br />

importantes de mi vida.<br />

La aventura empezó desde la llegada a este pueblo,<br />

toda una aventura transitar por esa carretera<br />

llena de curvas, animales sueltos por ella, niños<br />

y adultos que transitan sin precaución alguna, y<br />

sobre todo, sin ninguna señal que indique dónde<br />

está este pintoresco pueblito.<br />

Transportar las herramientas, la revolvedora y<br />

algunas cosas más, durante la noche, intentando<br />

llegar, es sin duda el comienzo de un viaje que pocas<br />

personas podemos experimentar, perdidos en<br />

este sinuoso camino, con un chofer desesperado<br />

y un par de estudiantes de arquitectura nerviosos,<br />

que por supuesto no hacen una combinación favorable.<br />

Después de unas cuantas horas por la carretera<br />

y un par de sustos al borde de precipicios, por fin<br />

encontramos la entrada a este singular pueblo.<br />

Descargar todo lo que transportamos con ayuda<br />

de todos fue muy lindo, no sin antes contener el<br />

aliento para no dejar escapar el alma, al ver que<br />

el camión estuvo a punto de voltearse y con<br />

ello nuestro material de trabajo quedaría hecho<br />

mier… bueno, en mal estado.<br />

Lo difícil del camino, y la lejanía de los pueblos<br />

en donde el material de construcción se compraría,<br />

hacían de esta tarea una labor ardua y<br />

complicada. Sin embargo, nosotros, grupos de<br />

jóvenes estudiantes, llenos de energía y sueños<br />

no nos dejaríamos vencer por inconvenientes de<br />

este tipo.<br />

Jornadas de labor extenuantes, clima que nadie<br />

jamás podría imaginar y que, por supuesto, conforme<br />

trascurría el tiempo alteraba los horarios de<br />

trabajo y en consecuencia, el trayecto y finalización<br />

de la obra.<br />

Dormir dos meses en el piso, comer frijoles en<br />

todas las variantes y combinaciones posibles y


estar lejos de toda civilización, me ayudaron a vivir<br />

una realidad que afecta a mi país y que hasta<br />

ahora, no conocía.<br />

Aplicar conocimientos teóricos y llevarlos a la<br />

práctica, donde es f<strong>und</strong>amental resolver problemas<br />

reales dentro de una construcción, aprender<br />

del manejo exquisito de la madera y de todos y<br />

cada uno de los procesos de la obra (financieros,<br />

tiempo-espacio, construcción, etc.), hacen que<br />

este tipo de proyectos enriquezcan la vida de<br />

cualquiera que participe en ellos.<br />

Excavar, fabricar las piezas del armado para la<br />

cimentación, hacer el concreto para el zócalo, las<br />

piezas de adobe, marcos, ventanas, puertas, vigas,<br />

techo, fachadas, el tapanco, los juegos de los niños<br />

(columpio, anillos), crear una obra desde los cimientos<br />

y ver que ese pequeño espacio generado<br />

funciona, se utiliza, se habita; en pocas palabras, se<br />

vive; es para mí lo más lindo que podría pasar con<br />

esta casita, y sobre todo, ver en la vida real que se<br />

puede ayudar a esta gente utilizando la arquitectura<br />

como un medio para llevar a cabo esto.<br />

Existieron varios apoyos f<strong>und</strong>amentales para no<br />

caer y seguir adelante, uno de ellos es para mí el<br />

más importante, hacer excelentes amigos con los<br />

que compartí risas, llantos, heridas, copas, costum-<br />

bres, idiomas, en fin un sin número de experiencias<br />

que marcaron mi vida desde ese momento<br />

y que me han hecho un mejor hombre. El seg<strong>und</strong>o,<br />

y no por eso de menor importancia, las risas e<br />

ilusiones de los niños para los que construíamos,<br />

que eran fuente de inspiración y un incentivo para<br />

darlo todo, apoyados por unas mujeres de fortaleza<br />

inquebrantable como lo son las madres de la<br />

Casa Hogar; las llamadas de la gente que amo y<br />

que me apoyaron en cada ins-tante desde la ciudad<br />

de México. Y por último, en un pueblo donde<br />

los animales, literalmente, están locos, encontrar<br />

a un par de perros (Hans y “El Guapo”), que alegraban<br />

nuestros días en momentos difíciles, que<br />

nos hacían reír y enternecer hasta el borde de las<br />

lágrimas.<br />

La construcción de una obra arquitectónica sin<br />

importar las dimensiones o las características de<br />

ésta, es la mejor experiencia para un estudiante<br />

de arquitectura y vivir bajo estas condiciones es<br />

un medio difícil pero efectivo, para aprender y<br />

crecer como ser humano, tal vez suene exagerado,<br />

pero vivirlo no tiene comparación con nada de lo<br />

que aquí pueda decir. Gracias amigos alemanes,<br />

austríacos, españoles, catalanes y mexicanos por<br />

esta maravillosa forma de vivir la arquitectura.<br />

89


Martin Baumgärtner<br />

Student der <strong>Landschaftsarchitektur</strong><br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Martin verbrachte zwei<br />

Wochen auf unserer<br />

Partnerbaustelle der<br />

UNAM.<br />

90<br />

Die Partnerbaustelle der UNAM – Studierendenaustausch<br />

Das Projekt in dem kleinen Küstendorf Callejon<br />

de Romulo, das von einer Gruppe von 15<br />

Architekturstudenten der UNAM geplant <strong>und</strong> realisiert<br />

wurde, bekam zweimal Besuch von jeweils<br />

drei <strong>TU</strong>-Studenten. Die durften einen Einblick in<br />

das Vorhaben gewinnen, indem sie je zwei Wochen<br />

auf der Baustelle mitarbeiteten. Es sollte<br />

dort ein Prototyp eines Hauses gebaut werden,<br />

das so einfach <strong>und</strong> billig in seiner Bauweise ist,<br />

dass es von Bewohnern der armen Küstendörfer<br />

in Eigeninitiative nachgebaut werden könnte.<br />

Tonio, der Bauherr, lebte zuvor mit seinen Eltern,<br />

seiner Frau Guille <strong>und</strong> ihren zwei kleinen Kindern<br />

in beengten Verhältnissen. Die NGO „Vision M<strong>und</strong>ial“<br />

stellte die Mittel zur Verfügung, damit die<br />

Studenten ihre Pläne umsetzen <strong>und</strong> der Familie<br />

eine angemessene Unterkunft errichten konnten.<br />

Der Entwurf beinhaltet ein Wohnhaus mit zwei<br />

Schlafräumen, Küche, Terrasse <strong>und</strong> einem kleinen<br />

Anbau <strong>für</strong> das Bad. Das Konzept schrieb einen<br />

mit vergütetem Stampflehm ausgefachten Stahlbetonrahmen<br />

<strong>für</strong> die Wände des Gebäudes vor.<br />

Dazu einen Sockel, der bei einer möglichen auftretenden<br />

Überflutung der Küste bei Wirbelstürmen<br />

trockene Füße garantieren sollte. Das Dach<br />

aus Wellblech auf einer Stahlkonstruktion wurde<br />

steil <strong>und</strong> tief auskragend ausgebildet um den nötigen<br />

Sonnenschutz zu gewährleisten <strong>und</strong> doch<br />

viel indirektes Licht einfallen zu lassen. Darunter<br />

wurde eine abgehängte Decke aus Palmblättern<br />

aufgespannt um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen.<br />

Ein weiteres wichtiges Element waren<br />

die kleinen, kreisr<strong>und</strong>en Löcher, welche anstelle<br />

von verglasten Fenstern in den Wänden ausgespart<br />

wurden, um so das gleißende Licht gefiltert<br />

nach innen zu bringen.<br />

Da der Stampflehm unter der extremen Hitze <strong>und</strong><br />

Sonneneinstrahlung austrocknete, entstanden<br />

anfangs viele Schrumpfungsrisse in den Wänden.<br />

Diesem unerwarteten Problem wurde aber durch<br />

das sachgerechte Befeuchten <strong>und</strong> das Abdecken<br />

mit Planen bald Abhilfe geschafft.


El proyecto de la UNAM<br />

Dos grupos de tres estudiantes de la <strong>TU</strong>-Berlin<br />

participaron en la obra de Callejón de Rómulo,<br />

donde se estaba realizando al mismo tiempo<br />

un proyecto conducido por 15 estudiantes mexicanos.<br />

El objetivo consistía en construir un prototipo<br />

de vivienda de bajo coste y fácil construcción, que<br />

pudiera ser realizada en un futuro por la gente<br />

del pueblo, sin necesidad de apoyo técnico.<br />

La ONG „Visión M<strong>und</strong>ial“ financió el material<br />

para la construcción de dicha vivienda en el terreno<br />

de uno de los vecinos con menos recursos<br />

de Callejón, Toño.<br />

La casa consiste en dos dormitorios, una cocina,<br />

una terraza y un anexo para el baño. El propio concepto<br />

condujo al uso de unas paredes de suelocemento<br />

enmarcadas por una estructura (pilares y<br />

jácenas) de hormigón armado como cimiento. El<br />

zócalo levanta la casa hasta una altura superior al<br />

nivel freático para evitar in<strong>und</strong>aciones, en época<br />

de huracanes. La cubierta tiene mucha pendiente<br />

para poder tener grandes voladizos que protejan<br />

del sol y a su vez una altura importante que permita<br />

la circulación del aire bajo la chapa metálica.<br />

El acabado interior del techo consiste en un<br />

entramado de hojas de palma que colabora en el<br />

movimiento del aire.<br />

La mayor dificultad en la obra fueron las grietas<br />

que se produjeron en las paredes de suelocemento<br />

a cause del rápido secado, la solución fue<br />

relentizar el proceso de secado.<br />

Martin Baumgärtner<br />

Estudiante de paisajismo<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Martin pasó dos semanas<br />

en la obra paralela organizada<br />

por estudiantes de<br />

la UNAM.<br />

oben: Längsschnitt<br />

arriba: Sección<br />

longitudinal<br />

unten: Gr<strong>und</strong>riss<br />

abajo: Planta<br />

91


Jesús Salcedo Villanueva<br />

Student der Architektur<br />

UNAM Mexico City<br />

Er nahm am Projekt auf<br />

der Partnerbaustelle in<br />

Callejón de Rómulo teil.<br />

Zwei Wochen lang<br />

arbeitete er auf unserer<br />

Baustelle<br />

92<br />

Zwei Wochen in einer fremden Welt<br />

San Martin hat mich vieles gelehrt: Die Antworten<br />

stehen nicht in Büchern, sondern liegen auf der<br />

Erde, die wir betreten.<br />

Die Schwierigkeiten, die bei so einem Projekt auftreten<br />

sind vielfältig, <strong>und</strong> San Martin machte dabei keine<br />

Ausnahme. Die Arbeit, die wir in dieser Gemeinde geleistet<br />

haben, zeigt, wie wichtig es ist, ein multifunktionales<br />

Team aufzustellen, in dem Architekten nicht<br />

nur entwickeln <strong>und</strong> bauen, sondern auch mit Landschaftsarchitekten,<br />

Ingenieuren <strong>und</strong> Zimmerinnen<br />

zusammenarbeiten. Erst eine solche Gruppe ist den<br />

vielseitigen Anforderungen entsprechender Projekte<br />

wirklich gewachsen.<br />

Das Gr<strong>und</strong>stücks liegt auf dem höchsten Punkt des<br />

Dorfes <strong>und</strong> wirkt von außen wie eine Festung. Im Inneren<br />

entsteht ein Eindruck der Isolation, was in der<br />

Gruppe bisweilen ein Gefühl der Ausgrenzung zur<br />

Folge hatte.<br />

Während der zwei Wochen, in denen ich bei diesem<br />

Projekt mitgearbeitet habe, fühlte ich mich, als befänden<br />

wir uns in einem Geisterdorf. Hinzu kamen die<br />

Straßenh<strong>und</strong>e, die einem auf dem Weg von unserem<br />

Haus, im unteren Teil des Dorfes, hinauf zur Baustelle<br />

innerhalb der Casa Hogar, mit gefletschten Zähnen<br />

auflauerten.<br />

Es waren schwierige Wochen, in denen jeden Tag<br />

hart <strong>und</strong> lange gearbeitet werden musste um mit<br />

dem Bauzeitenplan Schritt halten zu können. Die Erfahrungen,<br />

die ich in der Zeit machen konnte, waren<br />

jedoch auch ein Ansporn, bei meiner Rückkehr nach<br />

Callejon de Romulo unsere eigenen Arbeitszeiten<br />

zu überdenken. Bew<strong>und</strong>ernswert an der deutschen<br />

Gruppe fand ich, mit welcher Geschicklichkeit sie das<br />

Team, das doppelt so viele Mitglieder wie das unserige<br />

hatte, einteilte <strong>und</strong> organisierte <strong>und</strong> wie sie sich<br />

in ihre Situation vor Ort einfinden konnten. Ebenso<br />

bew<strong>und</strong>erte ich die Vorbildung, die sie mitbrachten.<br />

Diese machte sich bemerkbar, als spezialisierte Werkzeuge<br />

zum Einsatz kamen, mit denen sie hervorragende<br />

umgehen konnten.<br />

Das Projekt ist ein exzellentes Beispiel <strong>für</strong> das umfassende<br />

Wissen, das die Deutschen über konstruktiven<br />

Techniken <strong>und</strong> Isolation besitzen.<br />

In der Gemeinde gibt es bislang keine Innenräume<br />

die einen vergleichbaren Komfort bieten, wie das<br />

Haus, das wir dort errichtet haben. Es wird <strong>für</strong> seine<br />

Bauherren <strong>und</strong> Nutzer zweifellos eine grosse Befriedigung<br />

darstellen.<br />

Ein anderer Aspekt, der bei diesem Projekt auffällt,<br />

ist die Beziehung mit dem direkten Kontext,<br />

die Schwierigkeiten mit sich bringt, wenn man ein<br />

architektonisches Objekt aus weiter Ferne in einen


Bestand einfügt.<br />

In dem Projekt finden sich Nuancen typisch deutscher<br />

Architektur wieder, die das deutsche Wissen<br />

über Holzverwendung zum Ausdruck bringen.<br />

Gleichzeitig wird eine typische mexikanische Farbgebung<br />

aufgegriffen. So umr<strong>und</strong>en w<strong>und</strong>erschöne rote<br />

“Bänder” das Haus, die einen Kontrast zu den riesigen<br />

Kiefern, die r<strong>und</strong>herum wachsen, entstehen lassen.<br />

Die Erfahrung in San Martin hat mich gelehrt, dass<br />

ich auch in meinem eigenen Land Fremder sein kann,<br />

dass die Lebensweise unter uns Mexikanern so verschieden<br />

sein können, wie zwischen Mexikanern <strong>und</strong><br />

Ausländern. Doch es zeigte mir auch, dass in Allen<br />

eine Möglichkeit der Anpassung <strong>und</strong> des Lernens<br />

steckt, aktiviert durch eine Gruppe, die einen humanitären<br />

Dienst leistet. Für Architekten bietet ein solches<br />

Projekt die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zugunsten<br />

eines beruflichen <strong>und</strong> sozialen Nutzens auf die Probe<br />

zu stellen.<br />

Ich glaube, dass das Team der <strong>TU</strong>-Berlin sein Interesse<br />

an der lokalen Kultur mit in das Projekt einbrachte<br />

<strong>und</strong> es geschafft hat, dieses in dem räumlichen Ausdruck<br />

des architektonischen Objektes wiederspiegeln<br />

zu lassen. Das Gebäude das sie zustande gebracht haben,<br />

ist <strong>für</strong> uns in Mexiko ein großartiges Beispiel <strong>für</strong><br />

Architektur mit sozialem Anspruch.<br />

93


Jesús Salcedo Villanueva<br />

Estudiante de arquitectura<br />

UNAM México DF<br />

Participó en la obra en<br />

Callejón de Rómulo<br />

Durante dos semanas<br />

trabajó en nuestra obra<br />

94<br />

Dos semanas en un m<strong>und</strong>o ajeno<br />

San Martín Itunyoso me enseñó mucho; las respuestas<br />

no están en un libro, están en el suelo<br />

que pisamos.<br />

Las dificultades que vienen con cada proyecto<br />

siempre son diversas, y San Martín no fue una<br />

excepción.<br />

La labor que se llevó a cabo en esta comunidad<br />

demuestra la importancia de crear un equipo de<br />

trabajo multifuncional, donde no sólo arquitectos<br />

desarrollan y construyen, sino que también colaboran<br />

con paisajistas, ingenieros y carpinteros,<br />

para crear un equipo mucho más especializado<br />

en cada área del proyecto.<br />

La topografía del terreno implicó que el proyecto<br />

se encontrara en la cúspide del pueblo, donde<br />

en el exterior del recinto existía una condición de<br />

fortaleza y en el interior una condición de aislamiento,<br />

lo cual provocó un sentimiento de marginación<br />

en el grupo. Durante el par de semanas<br />

que ayudé al proyecto, sentí que nos encontrábamos<br />

trabajando para un pueblo fantasma, donde<br />

solo los perros callejeros acechaban con sus furiosos<br />

dientes, nuestra travesía desde la casa, en la<br />

parte baja del pueblo, al sitio de construcción, en<br />

lo alto, dentro de la casa hogar.<br />

Fueron semanas difíciles, donde hubo que trabajar<br />

largas jornadas para cumplir con la ruta crítica,<br />

pero de esa misma manera pude, en el regreso a<br />

Callejón de Rómulo, replantear nuestros tiempos<br />

en obra, puesto que en el grupo alemán, admiré<br />

la destreza para codificar y organizar un equipo<br />

del doble de integrantes que el nuestro, y la capacidad<br />

que tuvo este equipo, de asimilar la situación<br />

que se le planteó; como el aprendizaje con<br />

el cual ya venían preparados, notablemente a la<br />

hora de utilizar herramientas y maquinaria especializada,<br />

que se vio reflejado en una excelente<br />

mano de obra.<br />

El proyecto es un ejemplo excelente de las técnicas<br />

constructivas y el amplio conocimiento de<br />

aislamiento térmico que tienen los alemanes.<br />

Debido a que en la comunidad en la que se<br />

construyó no existen espacios interiores que<br />

den estos niveles de confort, sin duda, va a ser un<br />

objeto arquitectónico de enorme satisfacción al<br />

cliente.<br />

El otro aspecto que resalta en este proyecto, es<br />

su relación con el contexto directo, que es producto<br />

de la dificultad de insertar un objeto a larga<br />

distancia. En él, existen matices de la arquitec-


tura vernácula alemana, y estos se combinaron<br />

con el conocimiento alemán de la madera, con<br />

la interpretación por parte del equipo, del color<br />

mexicano, donde hermosas bandas de color rojo<br />

recorren el objeto arquitectónico y lo contrastan<br />

con los gigantes pinos que crecen a su alrededor.<br />

La experiencia en San Martín, me enseñó que incluso<br />

dentro de mi país soy extranjero; que nuestro<br />

modo de vida puede ser tan diverso, entre<br />

mexicanos, como entre mexicanos y extranjeros;<br />

pero me mostró también, que en todos reside una<br />

capacidad de adaptación y aprendizaje, impulsados<br />

por un equipo y por la labor humanitaria del<br />

arquitecto, donde es posible poner a prueba los<br />

conocimientos a favor de un bien profesional y<br />

social.<br />

Creo que el equipo de la <strong>TU</strong>-Berlin puso en juego<br />

el hambre de conocimiento por la cultura local<br />

con el cual vino, y logró reflejarlo en expresiones<br />

plásticas del objeto arquitectónico, y que la labor<br />

que desempeñaron, es y va a seguir siendo para<br />

nosotros en México un ejemplo de grandeza en<br />

todos los aspectos que integran la arquitectura<br />

de interés social.<br />

95


Dipl.-Ing. Ursula Hartig<br />

Projektleiterin<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

96<br />

Danksagung<br />

Erst durch die Finanzierung der „Sternsinger“<br />

des Kindermissionswerks ist das Projekt <strong>für</strong><br />

das Kinderheim in San Martin Itunyoso möglich<br />

geworden. Unter dem Motto: „Kinder helfen Kindern“<br />

sammeln seit 160 Jahren Kinder <strong>und</strong> Jugendliche,<br />

Schulklassen <strong>und</strong> Gemeinden Geld<br />

um damit Projekte <strong>für</strong> Kinder in Not zu unterstützen.<br />

Am Dreikönigstag, dem 6. Januar ziehen<br />

sie als „Sternsinger“ – die drei Könige, die dem<br />

Leitstern folgen – durch die Strassen, singen <strong>und</strong><br />

erbitten Geld (<strong>und</strong> Süßigkeiten). Vielen Dank!<br />

http://www.sternsinger.org<br />

Ebenso wurden wir unterstützt von der STO-<br />

Stiftung. Unter dem Leitmotiv „Bewusst bauen“<br />

unterstützt die Stiftung junge Menschen in<br />

ihrer handwerklichen <strong>und</strong> akademischen Ausbildung.<br />

Sie setzt sich <strong>für</strong> die Entwicklung fachlicher<br />

Kompetenz, sozialer Verantwortung <strong>und</strong><br />

Persönlichkeitsbildung ein, um das Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> die Bedeutung der umwelt- <strong>und</strong> menschengerechten<br />

Gestaltung des Lebensraumes zu wecken.<br />

Vielen Dank!<br />

http://www.sto-stiftung.de<br />

Weitere Unterstützung kam von Seiten des<br />

Deutschen Akademischen Austausch Dienstes<br />

DAAD, der den Studierenden Mobilitätsstipendien<br />

bewilligte. Eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong><br />

uns, damit nicht nur die Kinder reicher Eltern an<br />

diesem Projekt teilnehmen können.<br />

Vielen Dank!<br />

www.daad.de<br />

Die Technische Universität Berlin unterstützte<br />

das Projektleitungsteam sowie die Studierenden<br />

der Landschaftsplanung mit einem Reisekostenzuschuss.<br />

Das Fachgebiet Bau- <strong>und</strong> Stadtbaugeschichte<br />

(Prof. Dr.-Ing. Cramer) sowie die Abteilung Technische<br />

Architekturdarstellung (Prof. Hirche) halfen<br />

uns mit technischem Gerät aus.<br />

Der Verein der Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Förderer der Architektur<br />

VFFA unterstützt uns mit der Spendenverwaltung.<br />

Vielen Dank!<br />

http://www.tu-berlin.de<br />

http://www2.tu-berlin.de/fak7/vffa<br />

Das Hotel „Casa Colonial“ in Oaxaca gewährte<br />

uns großzügige Rabatte auf den Aufenthalt vor


Ort. An dieser Stelle möchte ich ein Gedenken<br />

an Thorny Robinson aussprechen. Er war einer<br />

der Besitzer der „Casa“ <strong>und</strong> hat uns nicht nur<br />

materiell sondern auch aus ganzem Herzen unterstützt.<br />

Er verstarb im Juni an den Folgen eines<br />

Autounfalls. Danke!<br />

http://www.casa-colonial.com<br />

Des Weiteren bedanken wir uns bei den drei<br />

Madres der Casa Hogar: Madre Beatriz, die Superiorin,<br />

Madre Guadalupe <strong>und</strong> Madre Sandra,<br />

die uns geduldig <strong>und</strong> liebevoll bekochten <strong>und</strong><br />

immer ihren Pick-Up zur Verfügung stellten. Sie<br />

hatten eine Menge Arbeit mit uns. Vielen, vielen<br />

Dank!<br />

Dank auch an alle aus dem Dorf San Martin Itunyoso,<br />

die bei der Realisierung des Projektes mit<br />

Rat <strong>und</strong> Tat mitgeholfen haben.<br />

Ebenso einen Dank an alle weiteren Beteiligten<br />

<strong>und</strong> eine Entschuldigung, dass sie die hier keine<br />

Erwähnung finden.<br />

Wir Danken <strong>für</strong> die Unterstützung <strong>und</strong> die<br />

Treue!<br />

97


Ursula Hartig<br />

Arquitecta y docente<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

98<br />

Agradecimientos<br />

la financiación de los „Sternsinger“ de la Kin-<br />

A dermissionswerk.<br />

Con el eslogan: „Niños ayudan a niños“, colectan<br />

desde hace 160 años donaciones privadas el día 6<br />

de enero. ¡Muchas gracias!<br />

http://www.sternsinger.org<br />

A la f<strong>und</strong>ación STO- Stiftung por su apoyo. Con el<br />

lema „Construir con conciencia“, apoyan a los jóvenes<br />

en su formación manual y académica. ¡Muchas<br />

gracias!<br />

http://www.sto-stiftung.de<br />

A la colaboración del DAAD, que ofrece becas de<br />

movilidad a los estudiantes. Así, todos tienen acceso<br />

independientemente de su nivel económico.<br />

¡Muchas gracias!<br />

www.daad.de<br />

A la Technische Universität Berlin, por su aportación<br />

económica para el viaje.<br />

Y también al Prof. Dr.-Ing. Cramer y al Prof. Hirche<br />

por el préstamo de herramientas.<br />

¡Muchas gracias!<br />

La asociación VFFA que nos apoya con la adminis-<br />

tración de las donaciones. ¡Muchas gracias !<br />

http://www.tu-berlin.de<br />

http://www2.tu-berlin.de/fak7/vffa<br />

Al Hotel „Casa Colonial“ en Oaxaca por el buen<br />

trato y la generosidad. Especialmente a Thorny Robinson,<br />

copropietario del Hotel, que falleció en junio,<br />

no sólo por su ayuda ecónomica, sino también<br />

por su gran corazón. ¡Muchas gracias!<br />

http://www.casa-colonial.com<br />

Sin duda nuestro agradecimiento a las tres madres<br />

de la Casa Hogar: Madre Beatriz, la Superiora, Madre<br />

Guadalupe y Madre Sandra, que siempre nos<br />

cocinaron con amor y paciencia y nos prestaron<br />

siempre su camioneta. Con nuestra presencia su<br />

trabajo se multiplicó. ¡Muchas, muchas gracias!<br />

Gracias al pueblo de San Martin Itunyoso, que nos<br />

ayudó con consejo y mano de obra en la realización<br />

del proyecto.<br />

Finalmente muchas gracias a todos los colaboradores<br />

que no hemos mencionado.<br />

¡Gracias por el apoyo y la fidelidad!


Wir danken den Spenderinnen <strong>und</strong> Spendern<br />

Apotheke am Obermarkt, Georg Seidel<br />

Klosterapotheke, Martin Polster<br />

Ring Apotheke, Dr. Gisela Raether<br />

Firma Ameropa Düngemittel GmbH<br />

Firma Schröder + Partner<br />

Firma aniversal GbR<br />

Firma Sierra Tequilla<br />

Firma Warsteiner<br />

Herr Klaus Arons<br />

Frau Karin Attner<br />

Familie Karin + Ullrich Battis<br />

Herr Peter Baumgärtner<br />

Frau Elke Becker<br />

Herr Klaus Behrendt<br />

Frau Susanna Böhme-Kuby<br />

Familie Ute + Matthias Boye<br />

Herr Dr. Winfried Bücking<br />

Herr Dr. Dietmar Feireiss<br />

Frau Brigitte Fellmann<br />

Frau/Herr Heide/Wolfgang Fiehring<br />

Frau Elke Fischer<br />

Herr Dr. Martin Fleckenstein<br />

Frau Antina Gänssler<br />

Frau Afsane Ghasemzadeh-Bokharai<br />

Frau Karla Gogel-Pfefferkorn<br />

Herr Heribert Golka<br />

Frau Janet Görner<br />

Herr Dr. Uwe Green<br />

Herr Harrald Grieger<br />

Herr Prof. Heinz Wilhelm Hallmann<br />

Frau/Herr Elfriede/Heinrich Hartig<br />

Familie Susanne + Stefan Hartig<br />

Herr Dr. Wolfgang Jörger<br />

Familie Doris + Peter Kreher<br />

Herr Jürgen Kunze<br />

Frau/Herr Dr. Irene/Egon Lechner<br />

Herr Johannes Levels<br />

Frau Dr. Andrea Lietz-Partzsch<br />

Frau Heidemarie Lungershausen<br />

Frau Bärbel Maatz<br />

Frau Elisabeth Michalke<br />

Frau Irene Mittag<br />

Frau Irene Moock<br />

Herr Johann Heinrich + Anna Olbrisch<br />

Frau/Herrn Beate/Michael Ostermann<br />

Frau Jutta Peters, Herr Klaus Bornefeld<br />

Herr Peter Pfefferkorn<br />

Herr Rudolf Rauch<br />

Herr Rudolf Roth<br />

Frau Hilde Scheuring<br />

Frau Sybille Schmelcher<br />

Herr Heinzkarl Schnelke<br />

Frau Inga Theresia Schulte<br />

Familie Schwarzwälder<br />

Frau Claudia Schweitzer<br />

Familie Susannna + Werner Speer<br />

Herr Franz-Josef Ullrich<br />

Herr Hubertus von Allwörden<br />

Herr Joachim-Walter von Strempel<br />

Herr Günter Wegener<br />

Frau Dagmar Weissinger<br />

Frau Ingrid Wendt<br />

Familie Gabriele + Klaus Werner<br />

Familie Würfel<br />

Herr Hartmut Wycisk<br />

Herr Dr. Günther Zobel<br />

Wir bitten Sie,<br />

eventuelle Fehler zu<br />

entschuldigen.


Dipl.-Ing. Ursula Hartig<br />

Projektleiterin<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

Mitglieder der Frauenkooperative<br />

UMCAMIX<br />

Socias de la cooperativa<br />

UMCAMIX<br />

100<br />

Ausblick auf 2009<br />

Für 2009 ist die zweite Etappe des Bauprojektes<br />

<strong>für</strong> das Kinderheim in San Martin Itunyoso<br />

geplant. Ein bestehendes baufälliges Gebäude<br />

soll saniert <strong>und</strong> als Computerarbeitsraum<br />

umgebaut werden. Im Außenraum warten zwei<br />

sieben Meter lange Balken als Schaukel verarbeitet<br />

zu werden, der Garten hat seine endgültige<br />

<strong>und</strong> benutzbare Form noch nicht erhalten. Eine<br />

Komposttoilette soll die unsäglichen Latrinen,<br />

die nahe bei dem Brunnen liegen ersetzten.<br />

In dem Dorf Guadalupe Miramar (4km vom<br />

Meer entfernt, sieht man von dem Gipfel des<br />

hohen Berg am Rande des Dorfs bei guter Witterung<br />

tatsächlich den Pazifik), ebenfalls in der<br />

Mixteca Alta, ca. 6 St<strong>und</strong>en von Oaxaca entfernt,<br />

ist ein Versammlungs- <strong>und</strong> Schulungsraum mit<br />

Gästezimmer <strong>für</strong> die Frauenkooperative UMCA-<br />

MIX (Union de Mujeres Cafetaleros de la Mixteca)<br />

geplant. 21 Frauen von Kaffee-Bauern, betreiben<br />

einen Einkaufskooperative sowie eine<br />

Apothekenkooperative, die auch mit alternativer<br />

Medizin arbeitet <strong>und</strong> Kurse über Hygiene<br />

anbietet. Der Erlös aus dem Kaffee-Anbau ist <strong>für</strong><br />

die Produzenten sehr gering, daher sind alle Anstrengungen<br />

das Einkommen zu heben <strong>und</strong> die<br />

Ausgaben zu verringern, dringend notwendig.<br />

Die ortsansässigen Apotheken <strong>und</strong> Geschäfte<br />

sehen diese, oft billiger anbietenden, da nicht<br />

gewinnorientierten Unternehmen nicht gerne;<br />

<strong>für</strong> einen großen Teil der Menschen in dem<br />

Dorf sind sie aber die einzige Möglichkeit an<br />

erschwingliche Lebensmittel <strong>und</strong> Medizin zu<br />

kommen.


Mirada hacia el 2009<br />

En el 2009, se planea realizar la seg<strong>und</strong>a etapa<br />

del proyecto constructivo de la Casa Hogar<br />

de San Martín Itunyoso. Tal etapa consiste en rehabilitar<br />

uno de los edificios preexistentes y convertirlo<br />

en una sala de ordenadores, en construir<br />

un columpio, que ya cuenta con dos grandes<br />

vigas de siete metros, en definir el jardín que no<br />

tiene todavía forma y función específica, y por<br />

último, en sustituir las letrinas junto al pozo por<br />

un baño seco.<br />

En el pueblo de Guadalupe Miramar situado<br />

también en la Mixteca Alta, a seis horas de Oaxaca,<br />

está planeado construir, para la Cooperativa<br />

de mujeres UMCAMIX (Unión de Mujeres<br />

Cafetaleras de la Mixteca), un salón de reunión y<br />

de formación y unas habitaciones para huéspedes.<br />

Veintiuna mujeres cafetaleras, se ocupan de<br />

una Cooperativa y de una Farmacia, que ofrece<br />

medicina alternativa así como cursos de higiene.<br />

Las ganancias por la cosecha de café son, para<br />

sus productores, muy escasas. En consecuencia<br />

todos los esfuerzos para aumentar los ingresos<br />

son realmente necesarios. Las farmacias y tiendas<br />

como tal, a menudo con una oferta más<br />

económica, no están orientadas a las ganancias<br />

de una empresa. Por ello son, para una gran parte<br />

de la población, la única posibilidad de conseguir<br />

alimentos y medicinas.<br />

Ursula Hartig<br />

Arquitecta y docente<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

101


Claus Friedrichs<br />

Student der Architektur<br />

<strong>TU</strong>-Berlin<br />

102<br />

Was heißt eigentlich: Studierende bauen in Mexiko?<br />

Unter „Bauen“ verstehen (Landschafts)Architekten<br />

meist mehr als nur die Errichtung<br />

eines Gebäudes oder das Formen des Landschaftsraums.<br />

Es geht um eine Auseinandersetzung<br />

mit den zukünftigen Nutzern des Gebauten,<br />

ihrer Gesellschaft, den räumlichen Voraussetzungen<br />

<strong>und</strong> der gestellten Raum-Aufgabe. Es<br />

geht darum, eine Vorstellung zu entwickeln, sich<br />

hineinzudenken <strong>und</strong> mehr noch: hineinzufühlen.<br />

Und da es sich bei den Teilnehmern des Mexiko-<br />

Seminars der <strong>TU</strong> Berlin um Studierende der Architektur<br />

<strong>und</strong> <strong>Landschaftsarchitektur</strong> handelt,<br />

seien sie angehalten, genau das zu tun.<br />

Was ist der Ausgangspunkt ihrer Vorstellungswelt?<br />

Für den Großteil der teilnehmenden Studierenden<br />

ist dies eine europäische Stadt, eine<br />

moderne Metropole Berlin. Was haben sie also<br />

<strong>für</strong> eine Vorstellung von „Mexiko“? Unter anderem<br />

die üblichen Klischees, Kakteen, Sombreros<br />

<strong>und</strong> Tequila. Und natürlich die Fiesta, Mexikaner<br />

feiern viel, allein das Stichwort „Mexiko“ eignet<br />

sich hervorragend als Thema <strong>für</strong> eine Party. Mit<br />

Erfolg, der Erlös der offiziellen Mexiko-Party hat<br />

die Projektkasse beträchtlich gefüllt. Auf der<br />

Party, die im Januar des Jahres stattfand, konnte<br />

man schon einmal kosten, wie es im Land der<br />

Kakteen sein könnte: heiß, laut, fröhlich <strong>und</strong>, zumindest<br />

<strong>für</strong> die Teilnehmer des Seminars, sehr<br />

arbeitsreich.<br />

Einen guten Monat später kam die Gruppe in<br />

Mexiko an. Es war natürlich keine wirkliche Überraschung,<br />

dass es dort noch mehr gab als Kakteen,<br />

Sombreros <strong>und</strong> Tequila. Von den ersten beiden<br />

Dingen war übrigens jede Menge zu sehen,<br />

nur der Tequila hat keine so große Bedeutung,<br />

da er oft zu teuer ist. Die meisten Menschen sind<br />

arm <strong>und</strong> greifen auf seinen kleinen Bruder zurück,<br />

den billigeren Mezcal.<br />

Es war ebenso keine Überraschung, dass das<br />

Projekt, vorgestellt in Form eines liebevoll ausgearbeiteten<br />

Modells, von den Bauherrinnen<br />

prompt akzeptiert wurde. Die Studierenden<br />

müssen einen professionellen Eindruck gemacht<br />

haben mit ihren zahllosen Digitalkameras, nagelneuen<br />

Arbeitshosen <strong>und</strong> futuristischen Arbeitsschuhen.<br />

Der Unterschied des ökonomischen Niveaus<br />

war so groß, dass aus der Perspektive der<br />

Dorfbewohner wahrscheinlich kein Zweifel an<br />

den Fähigkeiten der europäischen Gäste aufkam.<br />

Vorerst jedenfalls; dass er nicht unberechtigt gewesen<br />

wäre, zeigte sich, als die Gastgeberinnen<br />

nach geraumer Zeit von dem neuen Haus noch


nicht viel mehr sahen, als einen halbfertigen Betonsockel.<br />

Die Studierenden <strong>und</strong> ihre Seminarleiter hatten<br />

zu dieser Zeit eine Gruppendynamik entwickelt,<br />

die sich von Frustration <strong>und</strong> abnehmender Motivation<br />

nährte, denn der mitgebrachte Zeitplan<br />

schien nicht einhaltbar zu sein <strong>und</strong> auch die mitgebrachten<br />

Vorstellungen davon, wie die Baustelle<br />

funktionieren sollte, wurden enttäuscht.<br />

Trotzdem agierte die Gruppe nach außen als<br />

eigenständiges Ganzes, das eine Mission zu erfüllen<br />

hatte, nämlich das Problem zu lösen, das<br />

im Gr<strong>und</strong>e erst durch den Beginn des Baus entstanden<br />

war. Und zwar war dieses Problem nicht<br />

die Raumknappheit des Kinderheims, sondern<br />

die rechtzeitige Fertigstellung des Hauses.<br />

Was war aus dem „Bauen“ geworden? Blieb noch<br />

Zeit <strong>für</strong> all die wichtigen Fragen? Wie leben die<br />

Menschen, wie nehmen sie Architektur wahr, was<br />

bedeuten Gebäude <strong>für</strong> sie, passt das geplante<br />

Projekt zu ihnen, werden sie sich in dem neuen<br />

Haus wohlfühlen, alles Fragen, die von Berlin aus<br />

nur ansatzweise geklärt werden konnten. Und<br />

dann, endlich vor Ort, bestand das „Bauen“ fast<br />

nur noch aus Konstruieren, aus Organisieren <strong>und</strong><br />

aus Improvisieren.<br />

Und doch, nebenbei erlebte man den Alltag der<br />

Menschen <strong>und</strong> bekam nach <strong>und</strong> nach ein Gefühl<br />

<strong>für</strong> Ihre Vorstellungen. Ein bißchen zu spät,<br />

mochte man meinen, alle Pläne waren ja schon<br />

gezeichnet. Wie gut wäre es gewesen, ganz am<br />

Anfang des Entwurfsprozesses mit den zukünftigen<br />

Nutzern besser hätte kommunizieren zu<br />

können. Man hatte zwar der Leiterin des Kinderheims<br />

in mehreren Phasen des Entwurfs per<br />

Internet Pläne geschickt, sie hatte aber anscheinend<br />

Schwierigkeiten, diese zu verstehen. In Telefonaten<br />

konnte man sich austauschen <strong>und</strong> einiges<br />

klären, aber wie sich verstehen, wenn man<br />

sich auf zwei verschiedenen Kontinenten <strong>und</strong><br />

zwei verschiedenen Lebenswelten befindet?<br />

Ein größeres Engagement der Partneruniversität<br />

in Mexiko-Stadt (UNAM) wäre wünschenswert,<br />

dann könnten die mexikanischen Kollegen<br />

das übernehmen. In engerer Zusammenarbeit<br />

vor <strong>und</strong> während der Entwurfsphase könnten<br />

die Studierenden beider Universitäten ihre Ideen<br />

austauschen, was zur Zeit auch schon geschieht,<br />

aber noch zu wenig Konsequenzen nach sich<br />

zieht. Es bestünde nicht nur die Möglichkeit, näher<br />

an den Nutzern zu entwerfen, sondern gleich<br />

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auch neue Mittel der Kommunikation zu entwickeln,<br />

die die unterschiedlichen Vorstellungswelten<br />

verbinden <strong>und</strong> eine gemeinsame Basis<br />

der Verständigung bilden würden. Beispielsweise<br />

stehen durch das Internet neben den bereits<br />

genutzten Mitteln wie Fragenkatalogen, Fotos<br />

<strong>und</strong> Zeichnungen auch noch Videos oder gar<br />

ausdruckbaren Papierbausätze viele Möglichkeiten<br />

offen. Interkultureller Austausch mittels<br />

Architektur!<br />

An dieser Stelle seien die beiden mexikanischen<br />

Studenten Cachú <strong>und</strong> Luis Carrillo erwähnt, die<br />

noch im letzten Jahr dem Kinderheim einen Besuch<br />

abstatteten <strong>und</strong> dort recherchierten. Bedauerlicherweise<br />

kamen ihre Ergebnisse in Berlin an,<br />

als die Planung bereits weit fortgeschritten war.<br />

Aber es war ein Vorstoß in die richtige Richtung,<br />

der von Seiten der UNAM mehr Unterstützung<br />

verdient.<br />

Was heißt nun „Studierende bauen in Mexiko“?<br />

Unter den jetzigen Gegebenheiten des Projektes<br />

heißt das eine kurze architektonische <strong>und</strong> landschaftsarchitektonische<br />

Auseinandersetzung mit<br />

den verfügbaren Fakten der Bauaufgabe, <strong>und</strong><br />

dem, was sich die Studierenden daheim darunter<br />

vorstellen. Dann folgt eine intensive Ausfüh-<br />

rungsplanung, die kein Detail unbeachtet lässt<br />

aber eventuell vor Ort aus unvorhersehbaren<br />

Gründen noch einmal komplett umgeplant werden<br />

muss. Und nach diesem Kraftakt kommt ein<br />

radikaler Wechsel, eine Reise in eine andere Welt,<br />

manche mögen es „Kulturschock“ nennen, <strong>und</strong><br />

schließlich ein eindrucksvolles Baupraktikum.<br />

Es bleibt ein gewisses Risiko, dass das Ergebnis<br />

des Ganzen den Bedürfnissen der Nutzer<br />

nicht gerecht wird. Es ist hingegen sicher, dass<br />

alle Beteiligten sehr viel lernen. Wie jenes Risiko<br />

verringert werden kann, sollte unbedingt weiter<br />

erforscht <strong>und</strong> Teil des Seminars an beiden Universitäten<br />

werden.<br />

In San Martín Itunyoso fand alles ein glückliches<br />

Ende. Als sich Wände <strong>und</strong> Dach des Hauses abzeichneten,<br />

fiel allen ein Stein vom Herzen. Und<br />

die Kinder waren außer sich vor Begeisterung,<br />

als sie bei der Eröffnung sahen, dass man in dem<br />

Haus zum Beispiel eine Spiel-Empore ganz allein<br />

<strong>für</strong> sie gebaut hatte.<br />

Und diese Begeisterung zu sehen ist eigentlich<br />

die größte Belohnung, die man sich erhoffen<br />

kann <strong>und</strong> entschädigte <strong>für</strong> so manche sorgenvolle<br />

Momente!

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