18.05.2020 Aufrufe

Mission 3/2014

Blick aufs Jubiläum: 190 Jahre Berliner Mission

Blick aufs Jubiläum: 190 Jahre Berliner Mission

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MISSIONSWERK<br />

den. Dieser Fall könnte heute in gleicher Weise wieder auftauchen.<br />

An dieser Stelle sind weder Gesetze noch Behördenpraxis geändert<br />

worden. Wenn wir – damals wie heute – als Kirche nicht „Stopp“<br />

sagen würden, da stellen wir uns dazwischen, würden solche Fälle<br />

unbemerkt weiterlaufen.<br />

Gab es Momente, die für Sie eine besondere Bedeutung hatten?<br />

Hanns Thomä: Es gibt viele Höhepunkte. Ich denke vor allem an<br />

die Kirchenasyle. Damit haben wir viele Menschen retten können,<br />

damit haben wir dazu beitragen können, dass viele Menschen<br />

eine würdige Existenz finden konnten. Weitere Höhepunkte sind<br />

die Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht, die wir unterstützten<br />

– und gewonnen haben. Einmal betraf es restriktive<br />

Familiennachzugsgesetze, ein anderes Mal die Rechtsprechung<br />

des Bundesverwaltungsgerichts, dass es in Bürgerkriegsgebieten<br />

keine politische Verfolgung geben könne. Dazu gehört auch<br />

das Urteil zum Asylbewerberleistungsgesetz. Vom Flüchtlingsrat,<br />

der durch Landeskirche, Berliner <strong>Mission</strong>swerk und die Gossner<br />

<strong>Mission</strong> unterstützt wird, stammte ein tolles Gutachten, das zum<br />

Erfolg beitrug. Das Gesetz wurde für verfassungswidrig erklärt;<br />

das war eine Sternstunde.<br />

Werden Sie ab Dezember ganz Privatmann werden? Man kann<br />

es sich kaum vorstellen.<br />

Hanns Thomä: [Lacht] Die Arbeit liegt mir am Herzen, aber ich<br />

will einen richtigen Bruch machen. Bis mein Nachfolger seine<br />

Arbeit aufnimmt, werde ich aber gerne aushelfen. Und ich<br />

möchte mich weiter sozial engagieren.<br />

Wohin geht bei Ihnen die große Reise, die viele planen, bevor<br />

Sie in den Ruhestand gehen?<br />

Hanns Thomä: Meine Frau und ich wollen eine seit vielen Jahren<br />

geplante Reise nach Toronto machen. Eine Freundin von<br />

uns, die Theologin Mary Jo Leddy, engagiert sich dort für Kirchenasyle<br />

und hat ein Flüchtlingszentrum gegründet, das „Romero<br />

House“. Sie sagt, Toronto sei die multikulturellste Stadt<br />

der Welt: Das wollen wir uns anschauen. Außerdem wollen wir<br />

Radtouren unternehmen. Brandenburg ist für uns – nach Holland<br />

– das tollste Fahrradland. Vielleicht sogar noch vor Holland.<br />

Extra angelegte Radwege, einfach traumhaft. Wir wollen zum<br />

Beispiel die Elbe von der Quelle bis zur Mündung entlangfahren.<br />

Mit Fahrrad oder E-Bike?<br />

Gerd Herzog ist Mitarbeiter im Presse-<br />

und Öffentlichkeitsreferat.<br />

Hanns Thomä: E-Bike noch nicht…<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!