Gossner Info 3/2016
HOFFNUNGSVOLL: So helfen wir in Nepal ++ MUTIG: Junge Frauen in Indien ++ UNGEWÖHNLICH: Jubiläum in Neuseeland
HOFFNUNGSVOLL: So helfen wir in Nepal ++ MUTIG: Junge Frauen in Indien ++ UNGEWÖHNLICH: Jubiläum in Neuseeland
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UGANDA
weder besonders Jennifer Luwum: Nach 2006 gab es zunächst
Hilfe von den Vereinten Nationen
gut verstehen,
noch sprechen und von NGOs, die Landminen zu zerstören.
2008 konnten die ersten Menschen
oder gar schreiben.
Ich begann die Camps verlassen. Manche gingen
zu zweifeln: Warum
hat Gott mich, ten nicht wohin. Nach so vielen Jahren
in ihre Dörfer zurück, aber viele wuss-
eine junge Frau, dauert es lange, bis die Wunden geheilt
ausgerechnet sind. Nun sind diese Menschen 35 oder
hierher als Pastorin
geschickt? mit ihrem Leben anfangen sollen. Weil
40 Jahre alt und wissen nicht, was sie
(lacht) Aber es sie nie gelernt haben, etwas Sinnvolles
gibt immer einen zu tun. Das ist das, was unsere Menschen
durchmachen, deshalb ist meine
Weg, wenn du Gott
vertraust.
Arbeit als Pastorin eine Art Therapie.
Sie nannten Ihre Arbeit im bürgerkriegsverheerten
Uganda einmal ? die Anglikanische Kirche als einen
Ihr Großvater ist Janani Luwum, den
?
eine Art „Trauma-Therapie“. Was meinten
Sie damit?
Wie alt waren Sie, als er starb?
der Märtyrer des 20. Jahrhundert ehrt.
Jennifer Luwum: In Kitgum suchen die Jennifer Luwum: Ich war damals zwei
meisten Menschen nach dem Ende des Jahre alt. Eines Tages sollte mein Großvater
ein neues Bischofshemd bekom-
Bürgerkriegs immer noch nach Orientierung,
nach einer Aufgabe für ihr Leben. men. Da sagte er: „Bitte macht aus meinem
alten Hemd ein Kleid für meine
Sie fragen sich: „Wie kann ich meinem
Leben eine Bedeutung geben?“. Solange
die Menschen wegen des Bürgerkriegs
Enkelin“.
und der Gewalt in Uganda in Camps leben
mussten, bekamen sie zwar etwas ? Mann.
Ihr Großvater war ein bekannter
zu essen und sie hatten ein Dach über
dem Kopf. Aber kaum einer konnte im Jennifer Luwum: Er war von 1974 an Erzbischof
von Uganda, Ruanda, Burundi
Camp etwas lernen. Ein sechsjähriges
Kind, das beim Ausbruch des Bürgerkriegs
im Jahr 1986 nicht in die Schule Überall, wo ich hinkomme, kann man
und dazu von Boga, einem Teil Zaires.
gehen konnte, war 26, als der Krieg 2006 sich an ihn erinnern, auch zum Beispiel
endete.
in Tansania oder Kenia.
Jeder war im Camp?
Was bedeutet sein Vorbild für Sie?
? ?
Jennifer Luwum: Jeder. Und das Ende
des Bürgerkriegs im Jahr 2006 bedeutete
keineswegs, dass die Menschen Licht, das mir den Weg weist. Auch wenn
Jennifer Luwum: Es ist wie ein helles
sofort die Camps verlassen konnten. ich nicht so hart arbeite wie mein Großvater:
Ich versuche mein Bestes. Jeden
Außerhalb der Lager lagen abertausende
Landminen im Boden vergraben. Morgen bitte ich Gott, mir nichts aufzubürden,
das ich nicht tragen kann. Lass
Auch wenn das Morden vorbei war: Die
Menschen wussten nicht, wohin sie gehen
sollten.
nicht beschmutzen, bete ich, lass mich
mich das Andenken meines Großvaters
sein Licht weitertragen.
? Und heute?
Jennifer Luwum auf
dem Ostfriesischen
Kirchentag im Gespräch
mit Superintendent
Dr. Helmut
Kirschstein. Der
Kirchenkreis Norden
unterhält offizielle
Partnerschaften zu
den Diözesen Gulu
und Kitgum. (Foto:
Gerd Herzog)
Mit Jennifer Luwum
sprach Gerd
Herzog, Mitarbeiter
im Öffentlichkeitsreferat.
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