Amorphe Poly-alpha-olefine und Polyester-Polyole - Evonik Industries
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hend lassen sich <strong>Poly</strong>mereigenschaften wie die<br />
Schmelzviskosität, Erweichungspunkt <strong>und</strong> Härte, Kristallinität,<br />
offene Zeit <strong>und</strong> mechanische Eigenschaften variieren,<br />
so dass dem Markt eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Typen für die Formulierung von thermoplastischen<br />
Klebstoffen zur Verfügung gestellt werden<br />
kann. Das Spektrum der Molgewichte [MW] der <strong>Poly</strong>mere<br />
reicht dabei von 34.000 bis 118.000 g/mol. Je nach<br />
Monomeranteil wird nach propenreichen Typen (C3-Anteil<br />
> 50%) oder butenreichen Typen (C4-Anteil > 50%)<br />
unterschieden.<br />
Maßgeblich für das Eigenschaftsprofil eines formulierten<br />
thermoplastischen Hotmelts sind die physikalischen<br />
Eigenschaften des Basispolymers. Die dem Markt zur<br />
Verfügung stehenden etwa 20 VESTOPLAST-Typen<br />
unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Erweichungstemperatur,<br />
Viskosität, Offener Zeit <strong>und</strong> Härte. Abbildung 3<br />
gibt einen beispielhaften Einblick in das Portfolio-Spektrum<br />
hinsichtlich Härte <strong>und</strong> offener Zeit.<br />
Hotmelts auf Basis von APAO’s werden aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
Vielseitigkeit in diversen Industrien <strong>und</strong> Anwendungsbereichen<br />
eingesetzt. Die Anwendungen erstrecken sich<br />
von Windelverklebungen im Hygienebereich über Laminierungen<br />
<strong>und</strong> Fixierung von PP-Teilen im Verpackungssektor,<br />
Dekorummantelungen <strong>und</strong> Kantenumleimungen<br />
in der Holzindustrie bis hin zu Matratzenverklebungen.<br />
Einen Überblick einiger Anwendungsgebiete <strong>und</strong> deren<br />
spezifischer Anforderungsprofile gibt Abbildung 4 (auf<br />
der folgenden Seite).<br />
Thermoplastische Hotmelts auf Basis von amorphen <strong>Poly</strong>-<strong>alpha</strong>-<strong>olefine</strong>n<br />
zeichnen sich allgemein durch eine<br />
sehr gute Wärmestandfestigkeit, eine gute Haftung auf<br />
unpolaren Oberflächen <strong>und</strong> eine gute Flexibilität aus. Im<br />
Vergleich zu anderen <strong>Poly</strong>merklassen können APAO-basierte<br />
Hotmelts mit geringeren Harzanteilen formuliert<br />
werden, was diese Systeme aufgr<strong>und</strong> gegebener Harzknappheit<br />
im Markt besonders attraktiv macht.<br />
W ELT DER F AR B EN 9/2011<br />
Wachse als ein Additiv<br />
zur Feinjustierung thermoplastischer Hotmelts<br />
KLEBSTOFFE<br />
Nach Auswahl des Basispolymers werden Eigenschaftsveränderungen<br />
thermoplastischer Hotmelts durch Zusatzstoffe<br />
– sogenannte Additive - vorgenommen. Hier<br />
spielen neben Harzen auch Wachse eine bedeutende Rolle.<br />
Die Definition von „Wachs“ erfolgt eher über physikalische<br />
statt chemische Eigenschaften:<br />
- knetbar bei 20°C, Konsistenz von hart bis brüchig,<br />
- grob bis feinkristallin, durchscheinend bis opak,<br />
- oberhalb von 40°C ohne Zersetzung schmelzbar,<br />
- relativ niederviskos direkt oberhalb des Schmelzpunktes.<br />
Man unterscheidet zwischen natürlichen <strong>und</strong> synthetischen<br />
Wachsen. Aus dem Bereich der synthetischen<br />
Wachse sind insbesondere die Fischer-Tropsch-Wachse<br />
aufgr<strong>und</strong> der ausgewogenen Kombination von hoher<br />
Kristallinität <strong>und</strong> niedriger Viskosität zur Formulierung<br />
thermoplastischer Hotmelts geeignet. So reduzieren FT-<br />
Wachse die Viskosität der <strong>Poly</strong>mer-/Harzmischungen<br />
<strong>und</strong> ermöglichen somit eine hervorragende Benetzung<br />
der zu verklebenden Oberflächen.<br />
Durch die hohe Kristallinität werden insbesondere in<br />
Verpackungsklebern die offene Zeit <strong>und</strong> die Abbindezeit<br />
soweit reduziert, dass eine schnellere <strong>und</strong> zielgenauere<br />
Produktion möglich ist. Eine Übersicht der Wirkungsweisen<br />
zur Feinjustierung thermoplastischer Hotmelts<br />
gibt Abbildung 5 (auf der folgenden Seite). Wachse aus<br />
dem Fischer-Tropsch-Prozess, die dem Markt unter dem<br />
Handelsnamen VESTOWAX® zur Verfügung gestellt<br />
werden [6], haben Molgewichte [MW] zwischen 500<br />
<strong>und</strong> 1.000 g/mol.<br />
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