Physik studieren in Wuppertal… - Astroteilchenphysik - Bergische ...
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Die Sicht der D<strong>in</strong>ge<br />
Die Fasz<strong>in</strong>ation am besonders Großen und am besonders Kle<strong>in</strong>en ist wahrsche<strong>in</strong>lich deswegen so stark ausgeprägt,<br />
weil es sich dabei um Systeme handelt, die sich der unmittelbaren Beobachtung mit Hilfe unserer natürlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten<br />
entziehen. Dabei geht es nicht nur um die Dimension Länge, sondern auch um die Zeiten,<br />
die notwendig s<strong>in</strong>d, diese Dimensionen zu begreifen. Das Vordr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> die Weite des Weltalls ist, selbst bei Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeitsreisen,<br />
<strong>in</strong> der Theorie mit Zeiträumen verbunden, die mehrere Größenordnungen über der unserer<br />
eigenen Lebenserwartung liegen.<br />
In der mikroskopischen Welt der Atome und Moleküle h<strong>in</strong>gegen gibt es Prozesse, die <strong>in</strong>nerhalb unvorstellbar kle<strong>in</strong>er<br />
Zeiten ablaufen. In der Zeit, die wir benötigen, um auch nur e<strong>in</strong>en ganz w<strong>in</strong>zigen Gedanken zu fassen, s<strong>in</strong>d bereits<br />
mehrere Milliarden solcher Prozesse, die sich auf molekularer Ebene abspielen, erfolgreich zu Ende geführt worden.<br />
Das Interesse der Menschen am besonders Großen und besonders Kle<strong>in</strong>en ist also vielleicht etwas ganz Natürliches.<br />
Möglicherweise hängt es letztlich mit dem Bewusstse<strong>in</strong> unserer räumlichen und zeitlichen Endlichkeit zusammen.<br />
Die Erfassung der Strukturen<br />
Größenordnungen bilden e<strong>in</strong>e logarithmische Skala, mit der wir die Länge der Strukturen unseres Universums schätzen.<br />
E<strong>in</strong> Atom ist mit 10 -10 m um fünf Größenordnungen größer als se<strong>in</strong> Kern (10 -15 m), Zellen (10 -5 m) s<strong>in</strong>d um<br />
fünf Größenordnungen größer als Atome.<br />
Der Mensch ist um fünf Zehnerpotenzen größer als e<strong>in</strong>e Zelle und die nächsten fünf Größenordnungen (10 +5 m = 100 km)<br />
br<strong>in</strong>gen uns an den Rand der Atmosphäre. 10 +10 m Durchmesser haben große Sterne und 10 +15 bis 10 +16 m ist e<strong>in</strong><br />
Lichtjahr. 10 +5 Lichtjahre ist die Größenordnung e<strong>in</strong>er Galaxie und 10 +10 Lichtjahre br<strong>in</strong>gen uns an den Rand des<br />
Universums.<br />
Der Mensch mit se<strong>in</strong>en „menschlichen Maßen“ von 1 m Größenordnung, 1 s zwischen zwei Herzschlägen und 1 kg<br />
Nahrungsbedarf steht <strong>in</strong> der Mitte zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Er lernte, diese Maße objektiv zu def<strong>in</strong>ieren<br />
durch allgeme<strong>in</strong> gültige E<strong>in</strong>heiten wie die Masse e<strong>in</strong>es Protons, die Wellenlänge e<strong>in</strong>es bestimmten Elektrons<br />
und die Schw<strong>in</strong>gungsdauer e<strong>in</strong>er bestimmten Spektrall<strong>in</strong>ie.<br />
Schätzen und Messen erbrachten das Wissen unserer Zeit. Die Kernphysiker messen <strong>in</strong> Femtometern, die<br />
Halbleiterphysiker Atomabstände <strong>in</strong> Nanometern, Mediz<strong>in</strong>physiker <strong>in</strong> Mikrometern und Metern, Astrophysiker <strong>in</strong><br />
Lichtjahren. Jedes Teilgebiet arbeitet also mit se<strong>in</strong>en speziellen Messgeräten. Die Elementarteilchenphysik misst<br />
mit dem Elementarteilchenbeschleuniger, die Festkörperphysik mit dem Tunnel- und dem Elektronenmikroskop, die<br />
Mediz<strong>in</strong>physiker mit dem Lichtmikroskop, dem Laser und dem Spektralphotometer und die Astrophysiker erarbeiten<br />
ihre Ergebnisse <strong>in</strong> Observatorien und Raumstationen.<br />
(Quellen: http://i115srv.vu-wien.ac.at/physik/ws95/w9522dir/w9522eb0.htm<br />
http://www.physik.unizh.ch/groups/groupf<strong>in</strong>k/science/documents/Perspektiven%20der%20Nanotechnologie.pdf )<br />
Mensch Blutzelle Atome Atomkern<br />
10 0<br />
10 -5<br />
10 -10<br />
10 -15<br />
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