Deutscher Krimi Preis - Ausgezeichnet!
Deutscher Krimi Preis - Ausgezeichnet!
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Ausgabe 2012/2013 www.ausgezeichnet-literaturpreise.de<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong>!<br />
International preisgekrönte Bücher und Musik<br />
Adelbert-von-Chamisso-<strong>Preis</strong> 2012<br />
und Österreichischer Kinder-<br />
und Jugendbuchpreis 2012<br />
für Michael Stavarič<br />
Schutzgebühr € 3,50
Ab Februar 2013 stehen die<br />
Nominierten in den Kategorien<br />
Belletristik, Sachbuch/Essayistik<br />
und Übersetzung fest.<br />
Die Jury:<br />
Hubert Winkels<br />
Jury-Vorsitzender<br />
René Aguigah<br />
Deutschlandradio Kultur<br />
Martin Ebel<br />
Tages-Anzeiger, Zürich<br />
Eberhard Falcke<br />
freier Literaturkritiker<br />
Ursula März<br />
freie Literaturkritikerin<br />
Lothar Müller<br />
Süddeutsche Zeitung<br />
Daniela Strigl<br />
Literaturwissenschaftlerin<br />
<strong>Preis</strong>verleihung am<br />
14. März um 16:00 Uhr,<br />
in der Glashalle<br />
der Leipziger Messe.<br />
Wir danken den <strong>Preis</strong>stiftern / Förderern<br />
Freistaat Sachsen, Stadt Leipzig, Literarisches Colloquium Berlin<br />
www.preis-der-leipziger-buchmesse.de
Meine Ziele.<br />
Meine Zeit.<br />
Mein IQ.<br />
Der intelligente Sprachkurs<br />
mit individuellem Lern-Manager.<br />
www.langenscheidt-iq.de<br />
Für ein ausführliches Video<br />
scannen Sie bitte diesen<br />
Code mit Ihrem Handy.
4<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Biografie<br />
<strong>Preis</strong> zur Förderung exzellenter geistes- und<br />
sozialwissenschaftlicher Publikationen 12<br />
Comic<br />
Max und Moritz-<strong>Preis</strong> — Bester deutschsprachiger Comic 13<br />
Max und Moritz-<strong>Preis</strong> — Bester internationaler Comic 14<br />
Siegfried Unseld <strong>Preis</strong> 15<br />
Hörbuch<br />
<strong>Deutscher</strong> Hörbuchpreis — Sonderpreis 16<br />
HÖRkulino — Publikumspreis des Buchhandels 17<br />
Kinder- und Jugendbuch<br />
Blue Peter Book Award — Best Children’s Book of the Last 10 Years 18<br />
Buxtehuder Bulle — Jugendbuchpreis 20<br />
Carnegie Medal — Jugendbuch 21<br />
<strong>Deutscher</strong> Jugendliteraturpreis — Jugendbuch 22<br />
<strong>Deutscher</strong> Jugendliteraturpreis — Kinderbuch 23<br />
Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher 24<br />
Hansjörg-Martin-<strong>Preis</strong> — Bester deutschsprachiger Kinder- oder Jugendkrimi 25<br />
Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 26<br />
Rattenfänger-Literaturpreis 27<br />
Kinder- und Jugendbuch / Werk<br />
Astrid Lindgren Gedächtnispreis 28<br />
Großer <strong>Preis</strong> der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 29<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Arthur Ellis Award — Best First Crime Novel 30<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong> — International (1. Platz) 31<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong> — National (1. Platz) 32<br />
<strong>Krimi</strong>ZEIT Bestenliste 33<br />
MIMI 2012 — <strong>Krimi</strong>-Publikumspreis des deutschen Buchhandels 34<br />
Swedish Crime Novel Award — National 35<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />
Edgar Award — Grand Master 36<br />
National Book Foundation’s Medal 37<br />
Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft 38<br />
Literatur<br />
Albatros 39<br />
Bremer Literaturpreis 40<br />
Bruno-Kreisky-<strong>Preis</strong> für das politische Buch 42<br />
www.ausgezeichnet-literaturpreise.de
<strong>Preis</strong>trägerinnen und <strong>Preis</strong>träger<br />
des Joseph-Breitbach-<strong>Preis</strong>es 1998–2012<br />
1998 Brigitte Kronauer, Friedhelm Kemp, Hans Bösch · 1999 Rainer Malkowski, Reinhard Jirgl<br />
Wolf Lepenies · 2000 Ilse Aichinger, Markus Werner, W.G. Sebald · 2001 Dieter Wellershoff, Ingo Schulze<br />
Thomas Hürlimann · 2002 Elazar Benyoëtz, Erika Burkart, Robert Menasse · 2003 Christoph Meckel<br />
Harald Weinrich, Herta Müller · 2004 Raoul Schrott · 2005 Georges-Arthur Goldschmidt<br />
2006 Wulf Kirsten · 2007 Friedrich Christian Delius · 2008 Marcel Beyer · 2009 Ursula Krechel<br />
2010 Michael Krüger · 2011 Hans Joachim Schädlich · 2012 Kurt Flasch<br />
Die Wandlung der<br />
Susanne Dasseldorf<br />
Roman (2006)<br />
Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur ·<br />
Mainz und die Stiftung Joseph Breitbach gratulieren ihrer<br />
<strong>Preis</strong>trägerin Ursula Krechel zum Deutschen Buchpreis 2012.<br />
Joseph Breitbach – die Werkausgabe<br />
Ich muß das Buch<br />
schreiben<br />
Materialband<br />
Zusammen 930 Seiten, € 39,00<br />
Joseph Breitbach (1903–1980), im<br />
Rheinland geboren, lebte seit 1929 in<br />
Frankreich. Anfang der dreißiger Jahre<br />
lernte er in Paris Jean Schlum berger,<br />
André Gide und den Kreis um die<br />
»Nouvelle Revue Française« kennen.<br />
Während des Zweiten Weltkriegs wurde<br />
er von Freunden in Frankreich versteckt.<br />
Nach 1945 engagierte er sich für die<br />
französischdeutsche An nähe rung.<br />
Alexandra Plettenberg-Serban lebt<br />
als freie Übersetzerin in New York<br />
und Frankreich. Sie war eine der<br />
engsten Vertrauten Joseph Breitbachs<br />
in den letzten Jahren seines Lebens.<br />
Wolfgang Mettmann hat von 1970 bis<br />
1980 für Joseph Breitbach gearbeitet<br />
und verwaltet den literarischen Nachlaß.<br />
In gleicher Ausstattung erschienen:<br />
Joseph Breitbach: Die Wandlung<br />
der Susanne Dasseldorf. Roman. /<br />
»Ich muß das Buch schreiben«. Briefe<br />
und Dokumente zu Joseph Breitbachs<br />
Roman. (2 Bde. in Schmuckhülse, 2006)<br />
Rot gegen Rot. Die Erzählungen. (2008)<br />
Bericht über Bruno. Roman. (2009)<br />
Rot gegen Rot<br />
Die Erzählungen<br />
(2008), 510 Seiten<br />
€ 24,00<br />
Stiftung Joseph Breitbach, Stadt Koblenz,<br />
Akademie der Wissenschaften und der Literatur · Mainz<br />
www.joseph-breitbach-preis.de<br />
»Ich war sehr gierig auf Ihren Roman und<br />
dann vom raffinierten ersten Satz bis zur<br />
beglückenden letzten Zeile eine erregende<br />
Nacht lang in seinen Bann geschlagen.<br />
Ich kann Sie nur beglückwünschen!«<br />
Wolfgang Koeppen an Joseph Breitbach<br />
Bericht über Bruno<br />
Roman (2009)<br />
462 Seiten<br />
€ 22,00<br />
Herausgegeben von Alexandra Plettenberg-Serban und Wolfgang Mettmann,<br />
Mainzer Reihe, Neue Folge. Wallstein Verlag, Göttingen.<br />
Das erzählerische Werk – alle Bände zum Sonderpreis von 80,00 Euro. ISBN 978-3-8353-0855-8<br />
„Joseph Breitbach ist in einer französisch-aufklärerischen Erzähltradition immer ein ‚entlarvender‘<br />
Realist und Moralist, der den Realitäten die Unaufrichtigkeiten ihrer Selbstdarstellungen austreibt,<br />
Sein und Schein auseinanderhält, der die vordergründige Wirklichkeit auf ihre Abgründe hin sichtbar<br />
machen will: Da ist noch eine andere, wesentlichere ‚Welt‘ für den Menschen.“<br />
Christian Doering, Deutschlandfunk<br />
Joseph Breitbach<br />
Das blaue Bidet oder Das eigentliche Leben<br />
Joseph Breitbach<br />
Das blaue Bidet oder<br />
Das eigentliche Leben<br />
Roman<br />
Wallstein<br />
Das blaue Bidet oder<br />
Das eigentliche Leben<br />
Roman (März 2013)<br />
ca. 430 S., ca. € 22,00<br />
Unversöhnlich stehen s<br />
beiden Hauptfiguren die<br />
zwei Generationen und<br />
und politische Grundha<br />
über: konservativer Libe<br />
revoltierender Terrorism<br />
aus der Perspektive des<br />
einer europäischen Mon<br />
durch die Machenschaft<br />
Enkels Bruno Collignon<br />
wurde. Er gibt sich nun<br />
über sein Leben und die<br />
seinem Enkel. Geschilde<br />
erbarmungslose Machtk<br />
den beiden gegensätzlich<br />
ren, in dem schließlich<br />
Staatsapparat eingesetzt<br />
Familienzwist auszufech<br />
des Buches ist von elega<br />
einfach, suggestiv und u<br />
der Sprache, virtuos im<br />
Einsatz der indirekten R<br />
mittel.<br />
Der 1962 erstmals ersch<br />
gilt als einer der wichtig<br />
schen Romane der Nach<br />
hat seit seinem Erschein<br />
Aktualität eingebüßt.<br />
Diese Neuausgabe von B<br />
Hauptwerk wird ergänzt<br />
unveröffentlichtes Mate<br />
Nachwort der Herausgeb<br />
Ent stehungsgeschichte d<br />
ausführlich dargestellt w
6<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag für den besten Familienroman 43<br />
<strong>Deutscher</strong> Buchpreis 44<br />
Governor General’s Literary Award — Fiction 47<br />
Heinrich-Mann-<strong>Preis</strong> 48<br />
Independent Foreign Fiction Prize 49<br />
Ingeborg-Bachmann-<strong>Preis</strong> — Hauptpreis 50<br />
International IMPAC Dublin Literary Award 51<br />
Internationaler Literaturpreis — Haus der Kulturen der Welt 52<br />
ITB BuchAwards — Literatur Ägypten 53<br />
Klaus-Michael-Kühne-<strong>Preis</strong> des Harbour Front Literaturfestivals 54<br />
Libris Literaturpreis 55<br />
Mara-Cassens-<strong>Preis</strong> 56<br />
Nicolas-Born-Debütpreis 57<br />
PEN/Faulkner Award for Fiction 58<br />
<strong>Preis</strong> der Hotlist 59<br />
<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse — Belletristik 60<br />
<strong>Preis</strong> der SWR-Bestenliste 62<br />
Prix Médicis für ausländische Literatur 63<br />
Prix Renaudot 64<br />
Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung 65<br />
Schweizer Buchpreis 66<br />
Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 67<br />
Literatur / Werk<br />
Adelbert-von-Chamisso-<strong>Preis</strong> 68<br />
Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung 70<br />
Blue Metropolis Literary Grand Prix 72<br />
Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen 73<br />
Buber-Rosenzweig-Medaille 74<br />
Carl-Zuckmayer-Medaille 75<br />
Georg-Büchner-<strong>Preis</strong> 76<br />
Georg-Christoph-Lichtenberg-<strong>Preis</strong> — Literatur 77<br />
Gerty-Spies-Literaturpreis 78<br />
Grand Prix de Littérature Henri Gal 79<br />
Großer Österreichischer Staatspreis — Literatur 80<br />
Großer Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung 81<br />
Hannelore Greve Literaturpreis 82<br />
Johann-Peter-Hebel-<strong>Preis</strong> 84<br />
Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 85<br />
Literaturpreis Ruhr — Hauptpreis 86<br />
www.ausgezeichnet-literaturpreise.de
8<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Nicolas-Born-<strong>Preis</strong> 88<br />
Nobelpreis für Literatur 89<br />
Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur 90<br />
PEN/Saul Bellow Award for Achievement in American Fiction 91<br />
Prinz-von-Asturien-<strong>Preis</strong> — Literatur 92<br />
Prix Européen de Littérature 93<br />
Solothurner Literaturpreis 94<br />
Sonning-<strong>Preis</strong> 95<br />
Spycher: Literaturpreis Leuk 96<br />
Stadtschreiber von Bergen-Enkheim 97<br />
Sultan Bin Ali Al Owais Cultural Award 98<br />
Thomas-Mann-<strong>Preis</strong> 99<br />
Uwe-Johnson-<strong>Preis</strong> 100<br />
WELT-Literaturpreis 101<br />
Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis 102<br />
Lyrik / Werk<br />
Tomas-Tranströmer-<strong>Preis</strong> 103<br />
Phantastik<br />
Phantastik-<strong>Preis</strong> der Stadt Wetzlar 104<br />
Reisebuch<br />
ITB BuchAwards — Abenteurer 106<br />
ITB BuchAwards — Bildband 107<br />
ITB BuchAwards — Sonderpreis 108<br />
Sachbuch<br />
Das politische Buch 110<br />
Geschwister-Scholl-<strong>Preis</strong> 111<br />
LA Times Book Prize — Current Interest 112<br />
Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 113<br />
<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse — Sachbuch / Essayistik<br />
<strong>Preis</strong> zur Förderung exzellenter geistes- und<br />
114<br />
sozialwissenschaftlicher Publikationen 115<br />
Right Livelihood Awards — „Alternativer Nobelpreis“ 116<br />
Wissenschaftsbuch des Jahres 117<br />
Sachbuch / Werk<br />
Danubius Donauland-Sachbuchpreis 118<br />
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 119<br />
Gerda Henkel <strong>Preis</strong> 120<br />
Heinrich-Heine-<strong>Preis</strong> der Landeshauptstadt Düsseldorf 121<br />
www.ausgezeichnet-literaturpreise.de
Wir gratulieren unserem<br />
Autor Nils Mohl zum Deutschen<br />
Jugendliteraturpreis 2012<br />
«Es war einmal Indianerland ist ein<br />
kunstvoll gebauter Roman, der mit<br />
seinen zahlreichen Neologismen auch<br />
sprachlich innovativ und überzeugend<br />
ist. [ … ] Mohl gelingt es, anspruchsvolles<br />
literarisches Erzählen thematisch dicht<br />
bei seinen jugendlichen Lesern zu<br />
realisieren – und das mit viel Herz und<br />
Ohr für seine Adressaten.»<br />
Aus der Begründung der Jury<br />
des Jugendliteraturpreises 2012<br />
352 Seiten. Klappenbroschur<br />
€ 12,99 (D) / € 13,40 (A) / sFr 19,50 (UVP)
10<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Joseph-Breitbach-<strong>Preis</strong> 122<br />
Ludwig-Börne-<strong>Preis</strong> 123<br />
Myschkin-<strong>Preis</strong> — Lebenswerk 124<br />
Myschkin-<strong>Preis</strong> — Work in Progress 125<br />
Premio Nonino 126<br />
Schader-<strong>Preis</strong> 127<br />
Theodor-W.-Adorno-<strong>Preis</strong> der Stadt Frankfurt 128<br />
Science Fiction<br />
Kurd Laßwitz <strong>Preis</strong> — Bester deutschsprachiger SF-Roman 129<br />
Übersetzung<br />
Europäischer Übersetzerpreis Offenburg – Hauptpreis 130<br />
<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse – Übersetzung 130<br />
Weitere Literaturpreise 132<br />
Musikpreise Klassik<br />
Crystal Award 138<br />
ECHO Klassik – Klassik-ohne-Grenzen-<strong>Preis</strong> 140<br />
ECHO Klassik – Nachwuchskünstlerin (Gesang) 142<br />
ECHO Klassik – Nachwuchskünstlerin (Klavier) 143<br />
ECHO Klassik – Sänger des Jahres 144<br />
International Classical Music Award – Zeitgenössische Musik (Komponist) 146<br />
Jean Gimbel Lane Prize 147<br />
Herbert von Karajan-Musikpreis 149<br />
Kammermusikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 150<br />
Polar Music Prize – Klassik 151<br />
Queen’s Medal for Music 152<br />
Würth <strong>Preis</strong> der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) 153<br />
Musikpreise Jazz<br />
Downbeat Critics Poll 154<br />
ECHO Jazz – Big Band-Album des Jahres 156<br />
ECHO Jazz – Instrumentalist / International (Percussions) 157<br />
ECHO Jazz – Instrumentalist / International (Piano) 158<br />
Musikpreis Weltmusik<br />
<strong>Preis</strong> der deutschen Schallplattenkritik – Ehrenpreis 159<br />
Verzeichnis der <strong>Preis</strong>träger 160<br />
Impressum 162<br />
www.ausgezeichnet-literaturpreise.de
www.fischerverlage.de<br />
S.FISCHER<br />
Georg-Büchner-<br />
<strong>Preis</strong> für<br />
Felicitas Hoppe<br />
»In einer Zeit, in der das<br />
Reden in eigener Sache die<br />
Literatur immer mehr dominiert,<br />
umkreist Felicitas<br />
Hoppes sensible und bei<br />
allem Sinn für Komik melancholische<br />
Erzählkunst das<br />
Geheimnis der Identität:<br />
›Denn auf welchen Namen<br />
wir wirklich getauft sind, wer<br />
kann das schon wissen.‹«<br />
Aus der Begründung der Jury<br />
336 Seiten, gebunden, € (D) 19,99
Biografie<br />
12<br />
<strong>Preis</strong> zur Förderung exzellenter geistes- und<br />
sozialwissenschaftlicher Publikationen<br />
Der Autor Günter Blamberger, Germanist und<br />
Professor für Neuere Deutsche Literatur, Präsident<br />
der Kleist-Gesellschaft und Herausgeber<br />
der Kleist-Jahrbücher, wurde 2012 für seine<br />
Biografie „Heinrich von Kleist“ prämiert.<br />
»Die beste, facettenreichste und anregendste<br />
aller Kleist-Biografien.«<br />
rbb Kulturradio<br />
Wie kein anderer deutscher Dichter hat Heinrich<br />
von Kleist (1777–1811) seine Leser fasziniert.<br />
Doch was ist sein Geheimnis? Woher<br />
rührt die Tragik seines Lebens? Was sagt uns<br />
sein Werk heute? Günter Blamberger zeichnet<br />
einen neuen Kleist: Anders als üblich erzählt<br />
er nicht vom Ende her, vom Freitod, sondern<br />
wählt die offene Perspektive, das Gegenwärtige,<br />
den aktuellen Augenblick, wie er von<br />
Kleist wohl erlebt worden ist. Damit gelingt es<br />
dem Biografen überzeugend, das latent Beunruhigende<br />
und Staunenswerte offen zu legen,<br />
den Zündstoff in Kleists Leben und Werk („Der<br />
zerbrochene Krug“, „Michael Kohlhaas“) aufzuzeigen.<br />
Entstanden ist das packende und anschauliche<br />
Porträt eines der großen deutschen<br />
literarischen Genies.<br />
Heinrich von Kleist<br />
Fischer<br />
608 S., € 10,99<br />
KNV 31 54 84 34<br />
Günter Blamberger<br />
Auszeichnung<br />
Dieser 2012 erstmals verliehene <strong>Preis</strong> für<br />
28 herausragende Publikationen ist eine<br />
besondere Würdigung und Förderung<br />
geistes- und sozialwissenschaftlicher<br />
Arbeiten.<br />
Stifter<br />
Fritz Thyssen Stiftung, VG Wort, Börsenverein<br />
des Deutschen Buchhandels und<br />
Auswärtiges Amt<br />
Dotierung<br />
insgesamt 300.000 EUR<br />
Internet<br />
www.boersenverein.de<br />
www.heinrich-von-kleist.org<br />
„Sicherlich keine<br />
leichte Bettlektüre: komplex,<br />
manchmal germanistikprofessoral,<br />
aber dennoch unterhaltsam<br />
zu lesen.“ Aachener Zeitung<br />
Foto: Privat<br />
Biografie
Comic<br />
Max und Moritz-<strong>Preis</strong><br />
Bester deutschsprachiger Comic<br />
Die Graphic Novel „Packeis“ aus der Feder des<br />
Hamburger Autors, Zeichners und Illustrators<br />
Simon Schwartz wurde 2012 zum besten deutschen<br />
Comic gewählt.<br />
»... Simon Schwartz verdichtet die Biografie des Mannes,<br />
der als Helfer des ehrgeizigen Entdeckers Robert Peary<br />
zum ewigen Eis reiste, zu einer großen Parabel über das<br />
Scheitern eines Menschen, der zur falschen Zeit lebte<br />
und nicht das bekam, was er verdiente.«<br />
Hamburger Abendblatt<br />
Von Abenteurertum, Pioniergeist, tragischem<br />
Scheitern, Vergessenwerden: „Packeis“ handelt<br />
von der umstrittenen Nordpol-Reise des<br />
weißen US-Polarforschers Robert Edwin Peary<br />
(1856–1920) im Jahr 1909. Ihn begleiteten<br />
vier Inuit und sein afro-amerikanischer Assistent<br />
Matthew Henson (1866–1955), der Held<br />
dieser Geschichte. Ganz Amerika umjubelte<br />
Peary, doch Henson blieb der Ruhm aufgrund<br />
seiner Hautfarbe versagt. In den Büchern „A<br />
Negro Explorer at the North Pole“ und „Dark<br />
Companion“ hob er seine Leistungen später<br />
selbst hervor, und erst im Jahr 2000 wurde<br />
Henson von der National Geographic Society<br />
postum mit der Hubbard-Medaille geehrt.<br />
Packeis<br />
Graphic Novel<br />
Avant-Verlag<br />
176 S., € 19,95<br />
KNV 29 35 97 30<br />
Simon Schwartz<br />
Auszeichnung<br />
Seit 1984 wird dieser Comic-<strong>Preis</strong> für<br />
grafische Literatur alle zwei Jahre von<br />
der Stadt Erlangen in verschiedenen<br />
Sparten als Beitrag zur Anerkennung<br />
der Comic-Kunst im deutschsprachigen<br />
Raum vergeben. 2010 wurde Jens Harder<br />
in dieser Kategorie geehrt.<br />
Stifter<br />
Bulls Press, Frankfurt a. M.<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.comic-salon.de<br />
www.simon-schwartz.de<br />
„... dass auch die Kunst der Inuit ein<br />
wichtiges Element für die formale<br />
Gestaltung des Comics wird, das<br />
zeigt, mit welchem ästhetischen<br />
Ehrgeiz Simon Schwartz<br />
diese Sache angepackt hat.“<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
© www.simon-schwartz.de<br />
Comic<br />
13
Comic<br />
14<br />
Max und Moritz-<strong>Preis</strong><br />
Bester internationaler Comic<br />
Als „bester internationaler Comic“ 2012 wurde<br />
die Reportage „Gaza“ des auf Malta geborenen<br />
und in Portland (USA) lebenden Journalisten<br />
und Zeichners Joe Sacco geehrt.<br />
»1992 bin ich nach Palästina gereist, weil ich wissen<br />
wollte, was dort wirklich abläuft. Der Konflikt hat mich<br />
seither nie mehr losgelassen.« Joe Sacco<br />
Er sieht sich als zeichnender Journalist: Während<br />
der Suezkrise 1956 besetzte die israelische<br />
Armee den damals schon mehrheitlich<br />
von palästinensischen Flüchtlingen bewohnten<br />
Gaza-Streifen. Während dieser Operation<br />
verloren hunderte Palästinenser ihr Leben.<br />
Knapp 50 Jahre später spürte Joe Sacco den<br />
historischen Ereignissen nach und suchte die<br />
noch lebenden Zeugen für Interviews auf. Daraus<br />
entstand eine vielschichtige Reportage zu<br />
den Ursachen und Auswirkungen des immerwährenden<br />
Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern.<br />
In dem Buch „Gaza“ schildert er<br />
auch die bedrückenden Lebensbedingungen<br />
heute. Zusammen mit dem Journalisten Chris<br />
Hedges arbeitet Joe Sacco aktuell an einem<br />
Buch über Armut in den USA und wurde 2012<br />
zudem mit dem PEN Literary Award prämiert.<br />
Gaza<br />
Graphic Novel<br />
Edition Moderne<br />
432 S., € 34,00<br />
KNV 30 16 23 85<br />
Joe Sacco<br />
Auszeichnung<br />
Der seit 1984 alle zwei Jahre von der<br />
Stadt Erlangen verliehene Comic-<br />
<strong>Preis</strong> für grafische Literatur wird in<br />
verschiedenen Kategorien als Beitrag<br />
zur Anerkennung der Comic-Kunst im<br />
deutschsprachigen Raum vergeben.<br />
Bester internationaler Comic-Künstler<br />
2010 war Winshluss.<br />
Stifter<br />
Bulls Press, Frankfurt am Main<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.comic-salon.de<br />
„Die Frage, ob Comics sich als<br />
journalistisches Medium eignen, ist<br />
mit diesem Buch nicht beantwortet.<br />
Ein bemerkenswertes Stück<br />
Geschichtsschreibung hat Sacco<br />
– bei aller Parteilichkeit –<br />
dennoch geliefert.“ DER SPIEGEL<br />
© Michael Tierney<br />
Comic
Comic<br />
Siegfried Unseld <strong>Preis</strong><br />
Der in Stockholm geborene US-amerikanische<br />
Cartoonist, Comic-Zeichner und Autor<br />
Art Spiegelman wurde 2012 mit dem Siegfried<br />
Unseld <strong>Preis</strong> für sein Werk geehrt.<br />
»In einem jahrelangen Ringen um sein inneres Gleichgewicht<br />
hat Art Spiegelman den Schrecken jenes Tages<br />
in Kästchen und Sprechblasen gebannt, die sich zu einer<br />
Graphic Novel ohnegleichen fügten. Es bedurfte eines<br />
außergewöhnlichen Geistes und einer außergewöhnlichen<br />
Begabung, um 9/11 auf diese Weise begreifbar zu<br />
machen: ‚Im Schatten keiner Türme‘ ist sowohl in seiner<br />
ästhetischen Qualität als auch in seiner gesellschaftlichen<br />
Aktualität ein Solitär.« Die WELT<br />
Das Urteil der Juroren: „Art Spiegelmans große<br />
Werke ‚Maus‘, ‚Im Schatten keiner Türme‘<br />
und ‚MetaMaus‘ wirken gegen die betäubende<br />
Sage vom Unbegreiflichen, Unvorstellbaren.<br />
Klar, formstreng und vollendet wie die Bildgeschichten,<br />
die uns durch die Kindheit begleitet<br />
haben, und gleichzeitig angriffslustig<br />
und selbsthinterfragend in der existenziellen<br />
Aufladung aller formalen Elemente, lassen sie<br />
verschiedene Zeitebenen und Weltbilder als<br />
räumliche Erzählung sichtbar werden.“<br />
MetaMaus<br />
Comic<br />
S. Fischer<br />
300 S., € 34,00<br />
KNV 33 44 58 15<br />
Maus<br />
Comic<br />
Fischer<br />
300 S., € 14,95<br />
KNV 19 98 69 26<br />
Art Spiegelman<br />
Auszeichnung<br />
Diese Auszeichnung erinnert an den<br />
Verleger Siegfried Unseld, der mehr<br />
als 40 Jahre den Suhrkamp Verlag<br />
leitete. Seit 2004 wird dieser <strong>Preis</strong> in<br />
zweijährigem Rhythmus zur Förderung<br />
von Wissenschaft und Kunst in allen<br />
Bereichen literarischen Schaffens<br />
vergeben. <strong>Preis</strong>träger im Jahr 2010<br />
waren gemeinsam Sari Nusseibeh<br />
und Amos Oz.<br />
Stifter<br />
Siegfried Unseld Stiftung, Frankfurt a. M.<br />
Dotierung<br />
50.000 EUR<br />
Im Schatten keiner Türme<br />
Graphic Novel<br />
Atrium<br />
42 S., € 34,90<br />
KNV 30 02 41 53<br />
© Chris Anthony Diaz<br />
Comic<br />
15
Hörbuch<br />
16<br />
<strong>Deutscher</strong> Hörbuchpreis<br />
Sonderpreis<br />
Der Deutsche Hörbuchpreis 2012 für „herausragende<br />
Leistungen im Hörbuchgenre“ wurde<br />
an den in Berlin lebenden Schauspieler,<br />
Sprecher und Hörbuchproduzenten Christian<br />
Brückner vergeben.<br />
»Brückner, auch schlicht ‚The Voice‘ genannt, zieht<br />
die Zuhörer mit jedem Wort in seinen Bann: Kleinste<br />
Laute, Atempausen und Zwischentöne werden bei dem<br />
68-Jährigen zu großer Kunst.« WAZ<br />
Seine imposant einprägsame, unüberhörbare<br />
Stimme wurde besonders durch die Synchronisationen<br />
von Robert De Niro, Harvey Keitel<br />
und Robert Redford bekannt und klingt leicht<br />
nach Halskratzen, doch ihr magisches Timbre<br />
ist phänomenal. Die Hörbuchpreis-Jury lobt,<br />
kaum ein anderer Interpret habe die „Zunft<br />
des Sprechers“ so sehr geprägt wie Christian<br />
Brückner. Er spüre „Informationen, Emotionen<br />
und Zwischentöne auf“, mache sie hörbar<br />
und verleihe „dem geschriebenen Wort damit<br />
eine unverwechselbare akustische Dimension“.<br />
Im eigenen Hörbuch-Verlag Parlando erscheinen<br />
unter seiner Regie Leseproduktionen aus<br />
Werken von Balzac, Joyce und Hölderlin.<br />
Honoré de Balzac:<br />
Verlorene Illusionen | Roman<br />
Lesung: Christian Brückner<br />
Parlando, 2 mp3 CDs, € 29,99<br />
KNV 31 60 19 77<br />
James Joyce:<br />
Die Toten | Roman<br />
Lesung: Christian Brückner<br />
Parlando, 2 CDs, € 19,99<br />
KNV 30 04 12 00<br />
Christian Brückner<br />
Auszeichnung<br />
Der Deutsche Hörbuchpreis wird seit<br />
2003 jährlich im Rahmen der Kölner<br />
lit.COLOGNE für die besten Hörbücher<br />
des Vorjahres in derzeit sieben Kategorien<br />
vergeben. Der Sonderpreis für<br />
ein Lebenswerk wurde 2012 erstmals<br />
ausgelobt.<br />
Stifter<br />
<strong>Deutscher</strong> Hörbuchpreis e. V.<br />
Dotierung<br />
3.333 EUR<br />
Internet<br />
www.deutscherhoerbuchpreis.de<br />
www.parlandoverlag.de<br />
„Christian Brückner fesselt mit feinsten Zwischentönen.<br />
Er lässt Bedeutungen erhören, die beim stillen Lesen untergehen –<br />
‚brücknerisch‘ gut!“ hr2 kultur über Balzacs „Verlorene Illusionen“<br />
Friedrich Hölderlin:<br />
Hyperion | Roman<br />
Lesung: Christian Brückner<br />
Parlando, 2 CDs, € 19,99<br />
KNV 31 60 16 33<br />
Foto: Privat<br />
Hörbuch
Hörbuch<br />
HÖRkulino<br />
Publikumspreis des Buchhandels<br />
Der HÖRkulino 2012 ging an den Schauspieler<br />
und Sprecher Rufus Beck für die Interpretation<br />
von Eoin Colfers Kinderbuch „Artemis<br />
Fowl. Der Atlantis-Komplex“.<br />
»Ein Mann, ein Ohrwurm: Rufus Beck. Wenn der<br />
Schauspieler seine Stimme hebt, dann lauschen<br />
Tausende Kinder und Erwachsene seinen Geschichten<br />
und Erzählungen.« BuchWoche<br />
Bei der Wahl des besten Hörbuchs für Kinder<br />
machte Rufus Becks eindrückliche Lesung von<br />
Eoin Colfers neuem Abenteuerroman um den<br />
legendären Meisterdieb Artemis Fowl das Rennen.<br />
„Einfach kongenial interpretiert“, findet<br />
die Hörer-Jury, wenn Rufus Beck vorliest, wie<br />
die Elfe Holly den cleveren Ganoven Artemis<br />
nicht mehr wiedererkennt. Oder wenn der<br />
sympathische Unhold plötzlich abergläubisch<br />
wird, sich unsterblich in Holly verliebt und<br />
keine Gelegenheit auslässt, ihr seine Gefühle<br />
zu gestehen – womit er die Dame seines Herzens<br />
in den Wahnsinn treibt. Ganz dramatisch<br />
ist die Szene, in der eine böse Macht die unterirdische<br />
Stadt Atlantis angreift und Holly,<br />
Artemis und alle Bewohner eilig etwas unternehmen<br />
müssen, um nicht zu sterben ...<br />
Rufus Beck liest: Artemis Fowl<br />
Der Atlantis-Komplex<br />
Hörbuch Hamburg<br />
6 CDs, € 14,99, ab 12 J.<br />
KNV 33 26 54 57<br />
Artemis Fowl<br />
Der Atlantis-Komplex<br />
Roman<br />
List, 336 S., € 19,99, ab 12 J.<br />
KNV 28 80 70 00<br />
© Siebbi<br />
Rufus Beck<br />
Auszeichnung<br />
Der HÖRkulino-Publikumspreis des<br />
deutschen Buchhandels wird seit 2001<br />
jährlich vergeben. Per Online-Voting<br />
kann darüber abgestimmt werden,<br />
welcher der zuvor nominierten Titel<br />
geehrt werden soll. <strong>Preis</strong>trägerin 2011<br />
war Theresia Singer.<br />
Stifter<br />
Buchwerbung der Neun GmbH, München<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.hoerkules.de<br />
www.rufusbeck.de<br />
© Paynter<br />
Eoin Colfer ist Autor der Kinder-<br />
Fantasyromane um Artemis Fowl.<br />
Mit zarten zwölf Jahren zählt sein<br />
Held bereits zu den ausgebufftesten<br />
Ganoven im ganzen Land.<br />
Hörbuch<br />
17
Kinder- und Jugendbuch<br />
18<br />
Blue Peter Book Award<br />
Best Children’s Book of the Last 10 Years<br />
„Von Idioten umzingelt!“, der erste Band der<br />
Comic-Romanserie „Gregs Tagebuch“ des US-<br />
Amerikaners Jeff Kinney, wurde 2012 als „bestes<br />
Kinderbuch der letzten 10 Jahre“ prämiert.<br />
»Zum Glück gibt Greg nie auf, kämpft weiter gegen die<br />
Idioten in seiner Umgebung, die den wahren Greg nicht<br />
erkennen wollen – und so haben die jungen Leser (und<br />
Leserinnen) viel Gelegenheit, über dieses grandiose<br />
Buch laut zu lachen.«<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
Greg Heffley ist etwas faul, selbstsüchtig, gierig<br />
und findet, dass die Erwachsenen eigentlich<br />
nicht ernst zu nehmen sind. Weil sein Leben<br />
als Youngster voller merkwürdiger Erlebnisse<br />
steckt, beginnt er in seinem Tagebuch zu notieren,<br />
was ihm so alles tierisch auf die Nerven<br />
geht: die lästigen Brüder, die Eltern, sein<br />
trotteliger Freund Rupert, die Schule, das echt<br />
gruselige Geisterhaus und der verbotene Stinkekäse.<br />
Fast alle Geschichten in „Gregs Tagebuch“<br />
hat Autor Jeff Kinney in seiner Kindheit<br />
selbst erlebt. Mit der Comic-Figur Greg trifft<br />
er voll den Nerv der Kids, was ihm auch den<br />
ersten Platz auf der „New York Times“-Bestsellerliste<br />
und den Buchliebling 2012 brachte.<br />
Gregs Tagebuch. Von Idioten<br />
umzingelt! | Comic-Roman<br />
Baumhaus<br />
224 S., € 7,99, ab 10 J.<br />
KNV 28 76 43 42<br />
Jeff Kinney<br />
Auszeichnung<br />
Der Blue Peter Book Award der BBC und<br />
des gemeinnützigen englischen Booktrust<br />
ist ein Kinder- und Jugendbuchpreis,<br />
der seit 2000 in drei Kategorien<br />
vergeben wird. Aus den drei Auszeichnungen<br />
wählt eine Jury das Buch des<br />
Jahres aus. Das beste Kinderbuch der<br />
vergangenen zehn Jahre wurde erstmals<br />
2012 ausgelobt.<br />
Stifter<br />
BBC und Booktrust, London<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.booktrust.org.uk<br />
„Eine unglaublich witzige Mischung<br />
aus Kinderbuch<br />
und Comic.“<br />
SPIEGEL ONLINE<br />
Gregs Tagebuch. Von Idioten<br />
umzingelt! | Hörbuch<br />
Lesung: Romeo Reimann<br />
Baumhaus, 1 CD, € 9,99, ab 10 J.<br />
KNV 22 11 92 58<br />
© Harry N. Abrams Inc.<br />
Kinder- und Jugendbuch
<strong>Ausgezeichnet</strong><br />
Gebunden, 32 Seiten<br />
€ 14,95, ab 4 Jahren<br />
ISBN 978-3-407-79443-7<br />
Ein geheimnisvolles Bilderbuch mit aufregenden<br />
Bildern von Nikolaus Heidelbach.<br />
Obwohl Mama nie ins Meer geht, weiß sie, was es dort alles gibt: Neunaugen,<br />
Tintenprinzen, Meertrolle und Heringskönige. Und Seehunde, die<br />
ihr Fell abstreifen und Menschen werden. Das Fell hüten sie wie einen<br />
Schatz, damit sie wieder zurück ins Meer können, wenn sie genug Mensch<br />
gewesen sind. Als der Junge plötzlich ein Fell unter dem Sofa entdeckt,<br />
glaubt er, sein Papa ist ein Seehund. Doch eines Morgens ist Mama weg ...<br />
»Nikolaus Heidelbach dirigiert die Details,<br />
und das Ungeheuerlichste passiert in unserem Kopf.«<br />
DIE ZEIT<br />
www.beltz.de<br />
mit dem Rattenfänger-Literaturpreis<br />
der Stadt Hameln
Kinder- und Jugendbuch<br />
20<br />
Buxtehuder Bulle<br />
Jugendbuchpreis<br />
Die US-Autorin Lauren Oliver wurde 2012 für<br />
den Jugendroman „Delirium“ mit dem Buxtehuder<br />
Bullen ausgezeichnet.<br />
»Lauren Oliver hat ein beklemmendes Szenario<br />
geschaffen. Eine Welt ohne Liebe, eine erschreckende<br />
Vorstellung. Und sie schafft es, uns ganz sachte in eine<br />
Geschichte zu ziehen, die immer mehr an Fahrt gewinnt<br />
und schließlich fulminant endet.« Schmitz Junior<br />
In „Delirium“ geht es im Amerika der Zukunft<br />
um die ansteckende Krankheit Amor Deliria<br />
Nervosa, von der auch die 17-jährige Lena<br />
befallen ist. Sie glaubt wie alle fest daran,<br />
dass die Liebe ein gefährlicher, Hass säender<br />
Zustand ist, von dem man erst am 18. Geburtstag<br />
mit Glück geheilt werden kann, indem ein<br />
Teil des Hirns mit Laserstrahlen entfernt wird.<br />
Danach seien alle Probleme vergessen und<br />
jeder findet den perfekten Partner für ein störungsfreies<br />
Leben in der Gesellschaft. Ihr Eingriff<br />
steht kurz bevor, als sie dem Jungen Alex<br />
begegnet, der sich seinem Eingriff widersetzt<br />
hat, obwohl darauf die Todesstrafe steht. Und<br />
auch Lena beginnt zu rebellieren, um für die<br />
Liebe ihres Lebens alles zu riskieren.<br />
Delirium<br />
Erster Roman der Amor-Trilogie<br />
Übers.: Katharina Diestelmeier<br />
Carlsen, 416 S., € 18,90, ab 14 J.<br />
KNV 29 99 10 82<br />
„Der Roman schwimmt auf der romantischen<br />
Dystopie-Welle, die die der Vampire<br />
abgelöst hat: Das ‚Ich-darf-nicht-mit-dirzusammen-sein-weil-ich-gefährlich-fürdich-bin-Konzept‘<br />
wird abgelöst durch<br />
das ‚Ich-darf-nicht-mit-dir-zusammensein-weil-die-Gesellschaft-das-nicht-<br />
zulässt-Prinzip‘.“ popkulturschock.wordpress.com<br />
© Jonathan Alpeyrie<br />
Lauren Oliver<br />
Auszeichnung<br />
1971 erstmals vergeben, gilt der„Bulle“<br />
heute als einer der bedeutendsten<br />
deutschen Jugendbuchpreise. Die<br />
niedersächsische Stadt Buxtehude<br />
verleiht diese jährliche Auszeichnung<br />
seit 1981 für ein in deutscher Sprache<br />
veröffentlichtes Buch. <strong>Preis</strong>trägerin<br />
2011 war Susan Beth Pfeffer.<br />
Stifter<br />
Stadt Buxtehude<br />
Dotierung<br />
5.000 EUR<br />
Internet<br />
www.buxtehuder-bulle.de<br />
www.laurenoliverbooks.com<br />
Kinder- und Jugendbuch
Kinder- und Jugendbuch<br />
Carnegie Medal<br />
Jugendbuch<br />
Der US-amerikanische Autor Patrick Ness lebt<br />
in London und arbeitet dort als Literaturkritiker.<br />
Für „Sieben Minuten nach Mitternacht“<br />
bekam er 2012 die Carnegie Medal.<br />
»Ness hat ein unendlich kluges Buch über das Abschiednehmen<br />
von einem geliebten Menschen geschrieben. Es<br />
reißt einen fort, setzt Sturzbäche von Tränen frei und ist<br />
doch ungeheuer tröstlich. Ness beschönigt nichts, Wut,<br />
Trauer – alles findet sich hier.« NDR<br />
Der 13-jährige Conor O’Malley lebt mit seiner<br />
krebskranken Mutter allein in einem kleinen<br />
Haus. Als es ihr immer schlechter geht, kommt<br />
die Großmutter, um beide zu versorgen. Doch<br />
Conor fühlt sich mit seiner Oma nicht wohl,<br />
und in der Schule erfährt er nur Mitleid. Voller<br />
Angst und Einsamkeit, erscheint ihm stets<br />
Punkt sieben Minuten nach Mitternacht das<br />
Monster in Gestalt der alten Eibe vor seinem<br />
Fenster. Es erzählt Conor weise Geschichten<br />
und spricht mit dem Jungen, um einen Weg<br />
zu finden, den nahenden Tod seiner geliebten<br />
Mutter zu verkraften. Für „Sieben Minuten<br />
nach Mitternacht“ wurde Patrick Ness 2012<br />
auch mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis von<br />
der Jugendjury ausgezeichnet.<br />
Sieben Minuten nach Mitternacht<br />
Roman, Übers.: Bettina Abarbanell<br />
Illustrationen: Jim Kay<br />
cbj, 216 S., € 16,99, ab 11 J.<br />
KNV 29 95 33 58<br />
Patrick Ness<br />
Auszeichnung<br />
Erstmals seit 1937 erhielt mit Patrick<br />
Ness ein Autor den begehrten britischen<br />
Kinderbuchpreis zum zweiten Mal in<br />
Folge. Neben der Carnegie Medal wird<br />
mit der Kate Greenaway Medal auch der<br />
Illustrator geehrt. <strong>Preis</strong>träger der<br />
Carnegie Medal 2010 war Neil Gaiman.<br />
Stifter<br />
Chartered Institute of Library<br />
and Information Professionals, UK<br />
Dotierung<br />
500 GBP<br />
Internet<br />
www.carnegiegreenaway.org.uk<br />
www.patrickness.com<br />
„Wie schreibt man über den Tod?<br />
Dieser wunderbare Roman verdient<br />
viele Leser aller<br />
Altersstufen.“<br />
Stiftung Lesen<br />
Sieben Minuten nach<br />
Mitternacht<br />
Hörbuch, Der Hörverlag<br />
4 CDs, € 19,99, ab 11 J.<br />
KNV 29 94 59 74<br />
© Mark Bassett<br />
Kinder- und Jugendbuch<br />
21
Kinder- und Jugendbuch<br />
22<br />
<strong>Deutscher</strong> Jugendliteraturpreis<br />
Jugendbuch<br />
Der Hamburger Autor Nils Mohl erhielt den<br />
Deutschen Jugendliteraturpreis 2012 für seinen<br />
Roman „Es war einmal Indianerland“.<br />
»Mohl gelingt es, anspruchsvolles literarisches Erzählen<br />
thematisch dicht bei seinen jugendlichen Lesern zu<br />
realisieren – und das mit viel Herz und Ohr für seine<br />
Adressaten.« Die Jury<br />
Tristesse einer Hamburger Vorstadtsiedlung:<br />
Der Einwohner eines Mietshauses hat seine<br />
Frau getötet und zwei Tage neben der Leiche<br />
kampiert, bevor er von seinem Sohn<br />
gefunden wurde. Nils Mohls in raffinierten<br />
Zeitsprüngen konstruierter Roman lebt unter<br />
anderem von dem konzisen Einsatz filmischer<br />
Gestaltungsmittel wie schnelle Schnitte,<br />
Vor- und Rückblenden, typografisch mit den<br />
Zeichen für die Vor- und Rückspultasten von<br />
DVD-Playern gekennzeichnet, die die Leser<br />
immer wieder in einen anderen Kontext katapultieren.<br />
„Das ist literarisch anspruchsvoll<br />
und verlangt genaues Lesen“, so die Jury. Für<br />
„Es war einmal Indianerland“ wurde Nils Mohl<br />
2012 auch mit dem Offenbacher Kinder- und Jugendbuchpreis<br />
und dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium<br />
geehrt.<br />
Es war einmal Indianerland<br />
Jugendroman<br />
Rowohlt<br />
352 S., € 12,99, ab 16 J.<br />
KNV 25 83 57 24<br />
Nils Mohl<br />
Auszeichnung<br />
Der Deutsche Jugendliteraturpreis, 1956<br />
als Staatspreis gestiftet, prämiert jährlich<br />
herausragende Werke der Kinder- und<br />
Jugendliteratur in den Kategorien Bilder-,<br />
Kinder-, Jugend-, Sachbuch, <strong>Preis</strong><br />
der Jugendjury und Sonderpreis. 2011<br />
war Wolfgang Herrndorf Jugendbuchpreisträger.<br />
Stifter<br />
Bundesministerin für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend<br />
Dotierung 10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.djlp.jugendliteratur.org<br />
www.nilsmohl.de<br />
„‚Es war einmal Indianerland‘ ist ein<br />
kunstvoll gebauter Roman, der mit<br />
seinen zahlreichen Neologismen auch<br />
sprachlich innovativ und überzeugend<br />
ist. Er bietet dem Leser eine neue und<br />
aufregende Variante aus Bildungsroman<br />
und Liebesgeschichte.“<br />
Die Jury<br />
© a-amo<br />
Kinder- und Jugendbuch
Kinder- und Jugendbuch<br />
<strong>Deutscher</strong> Jugendliteraturpreis<br />
Kinderbuch<br />
Der Deutsche Jugendliteraturpreis 2012 ging<br />
an „Frerk, du Zwerg!“ von Finn-Ole Heinrich und<br />
Illustratorin Rán Flygenring.<br />
»Ein wahrhaft ‚flumpes‘ Buch ist dem Künstlerteam hier<br />
gelungen. Diese anarchische Fantasiegeschichte könnte<br />
nicht kinderbuchhafter sein.« Die Jury<br />
Mit Frerk wird niemand tauschen wollen. Sein<br />
braver Scheitel, die Wollhosen mit Bügelfalten,<br />
in Frerks Sprache „Krumpfelfumpel“, das<br />
spießige Hemd unter dem Pullover: Er schaut<br />
eher wie ein Sachbearbeiter und nicht wie ein<br />
Schulkind aus. Und – zum Entzücken der Mutter<br />
– schon ganz wie der Vater, nur ohne Brille.<br />
Besonders groß ist er auch nicht, und so<br />
lädt sein Name zu dem unwürdigen Reim geradezu<br />
ein: „Frerk, du Zwerg!“ Diesen Spruch<br />
muss sich der Junge jeden Tag in der Schule<br />
anhören, wenn nicht sogar noch Schlimmeres<br />
mit Frerk geschieht, wie an Tagen, an denen<br />
Andi Kolumpeck ihn auf dem Kieker hat.<br />
Beim Völkerball muss er ins Mädchenteam.<br />
Auch nicht gerade schmeichelhaft. „‚Frerk, du<br />
Zwerg!‘ ist Quatsch in seinem allerbesten Sinne<br />
und ein Plädoyer für Anarchie, für Mut und<br />
Selbstbewusstsein“, so die Jury.<br />
Frerk, du Zwerg!<br />
Kinderbuch<br />
Bloomsbury<br />
96 S., € 16,00, ab 7 J.<br />
KNV 30 02 46 83<br />
Finn-Ole Heinrich<br />
Auszeichnung<br />
Dieser 1956 gestiftete deutsche<br />
Staatspreis prämiert jährlich Kinderund<br />
Jugendliteratur in den Kategorien<br />
Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch.<br />
Zudem werden der <strong>Preis</strong> der Jugendjury<br />
und ein Sonderpreis vergeben. 2011<br />
erhielten Milena Baisch und Elke Kusche<br />
diese Auszeichnung.<br />
Stifter Bundesministerin für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend<br />
Dotierung 10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.djlp.jugendliteratur.org<br />
www.finnoleheinrich.de<br />
www.ranflygenring.com<br />
„... schwungvoll, mit Humor,<br />
Mutterwitz und Nachdenkstoff.<br />
Der sprachgewandte, fabulierlustige und<br />
semantisch kreative Text Heinrichs<br />
ruft beim Vorlesen wahre Lachstürme<br />
bei Kindern hervor und animiert<br />
sie zu eigenen Sammlungen<br />
schöner Wörter und Sprachverdrehungen.“<br />
Die Jury<br />
© Schirin Moaiyeri<br />
Kinder- und Jugendbuch<br />
23
Kinder- und Jugendbuch<br />
24<br />
Gustav-Heinemann-Friedenspreis<br />
für Kinder- und Jugendbücher<br />
Für den Roman „Die Zeit der Wunder“ bekam<br />
die französische Autorin Anne-Laure Bondoux<br />
den Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2012.<br />
»Bondoux’ Werk ist eine ebenso realistische wie<br />
poetische Erzählung über das Elend der Kriege und<br />
zugleich eine Erzählung über Geschichten, die über den<br />
Krieg erzählt werden und immer erzählt worden sind.«<br />
Die Jury<br />
„Ein Jugendbuch, das eigentlich dringend alle<br />
Menschen lesen sollten, die an Wunder glauben.<br />
Die Geschichte von Koumail und Gloria<br />
erzählt über die alles überwindende Kraft der<br />
Liebe und von der Hoffnung. Eine Geschichte,<br />
welche tief berührt und uns an den Kaukasus<br />
erinnert und an die Unruhen, die dort tobten<br />
vor kurzer Zeit. Kein trauriges Buch, nein, es<br />
strotzt vor positiven Kräften und Gedanken<br />
und es klingt lange und wunderschön nach“,<br />
schreibt die junge Leserin Manuela Hofstätter<br />
unter „lesefieber.ch“ über diesen Roman und<br />
sagt: „Ja, ich habe geweint am Ende, aber<br />
eben ein wundersames Weinen, wie es nur<br />
ganz besonders wertvolle Bücher auslösen<br />
können.“ Anne-Laure Bondoux erhielt auch<br />
den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2012.<br />
Die Zeit der Wunder<br />
Jugendroman<br />
Übers.: Maja von Vogel<br />
Carlsen, 192 S., € 12,90, ab 13 J.<br />
KNV 28 68 62 08<br />
Anne-Laure Bondoux<br />
Auszeichnung<br />
Seit 1982 werden jährlich Romane oder<br />
Sachbücher für junge Leser ausgezeichnet,<br />
die sich mit seelischer und körperlicher<br />
Gewalt und ihren Auswirkungen<br />
befassen und die Kinder und Jugendliche<br />
ermutigen, sich für Menschenrechte,<br />
gewaltfreie Konfliktlösungen und ein<br />
friedliches Miteinander einzusetzen.<br />
2011 wurde Kirsten Boie ausgewählt.<br />
Stifter<br />
Land Nordrhein-Westfalen<br />
Dotierung 7.500 EUR<br />
Internet<br />
www.politische-Bildung.nrw.de<br />
www.bondoux.net<br />
„Bondoux beschreibt in ihrem Roman<br />
die Flucht eines 13-jährigen Jungen<br />
aus den Kriegswirren in Tschetschenien<br />
nach Frank reich. Das Buch<br />
zeigt ein hohes literarisches Niveau,<br />
das die Thematik der Migration und<br />
der Flüchtlingsproblematik in hervorragender<br />
Weise widerspiegelt.“ Die Jury<br />
© Carlsen<br />
Kinder- und Jugendbuch
Kinder- und Jugendbuch<br />
Hansjörg-Martin-<strong>Preis</strong><br />
Bester deutschsprachiger Kinder- oder Jugendkrimi<br />
Der Hansjörg-Martin-<strong>Preis</strong> im Jahr 2012 ging<br />
an die im Emsland geborene Maja von Vogel für<br />
ihren Jugendkrimi „Nachtsplitter“.<br />
»Wer hat die Weinflasche von der Autobahnbrücke<br />
geworfen? Immer wieder blitzen Erinnerungsbilder auf.<br />
Zusammen mit der Ich-Erzählerin Jen versuchen wir sie<br />
zu deuten und machen uns mit ihr auf die Suche nach<br />
der Wahrheit.« Die Jury<br />
Eine Weinflasche, ein tödlicher Unfall: Die<br />
erst 16-jährige Jen wacht in einem fremden<br />
Auto auf und versucht verzweifelt, sich an<br />
die letzte Nacht zu erinnern. Was war auf dem<br />
Festival passiert? Welches große Geheimnis<br />
hütet Jakob? Will er Jen helfen? Die Jury begründete:<br />
„Maja von Vogel überzeugt mit einer<br />
Geschichte, die die Leser mit überraschenden<br />
Wendungen in Atem hält. Ihre Sprache und<br />
ihre Themen sind nah dran an jungen Lebenswelten.<br />
Auch wenn entscheidende Teile von<br />
Maja von Vogels Roman während der Nacht<br />
spielen, bleiben ihre Figuren keine Schattenrisse,<br />
sondern sind psychologisch stimmige,<br />
mehrdimensionale Charaktere, über die wir<br />
einfach mehr erfahren möchten.“<br />
Nachtsplitter<br />
Jugendroman<br />
dtv<br />
240 S., € 6,95, ab 14 J.<br />
KNV 28 97 78 03<br />
Maja von Vogel<br />
Auszeichnung<br />
Das „Syndikat“, eine Vereinigung<br />
deutschsprachiger <strong>Krimi</strong>-Autoren,<br />
zeichnet seit 1987 jährlich die besten<br />
<strong>Krimi</strong>nalromane des Jahres aus und<br />
verleiht seit 2000 auch den Hansjörg-<br />
Martin-<strong>Preis</strong> für den besten deutschsprachigen<br />
Kinder- oder Jugendkrimi.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2011 war Silke Lambeck.<br />
Stifter<br />
Förderverein für deutschsprachige<br />
<strong>Krimi</strong>nalliteratur e. V.<br />
Dotierung<br />
2.500 EUR<br />
Internet<br />
www.das-syndikat.com<br />
„Maja von Vogels raffiniertes<br />
Spiel mit den Erinnerungssplittern<br />
fesselt und verstört bis zur<br />
überraschenden Auflösung,<br />
die nichts wirklich löst, sondern<br />
neue Fragen aufwirft,<br />
die nachhallen.“ Die Jury<br />
Foto: Privat<br />
Kinder- und Jugendbuch<br />
25
Kinder- und Jugendbuch<br />
26<br />
Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis<br />
Michael Stavarič (Autor) und die Illustratorin<br />
Renate Habinger bekamen für ihr Bilderbuch<br />
„Hier gibt es Löwen“ 2012 den Kinder- und<br />
Jugendbuchpreis Österreichs verliehen.<br />
»Da reimt Michael Stavarič unbekümmert und doch<br />
stimmig vor sich hin, ohne sich um Metrik oder Logik<br />
zu kümmern, und mit der gleichen Lust an skurrilen<br />
Gedankengängen lässt Illustratorin Renate Habinger<br />
ihre Löwen, Gummibärchen und Skelette über alle Körperteile<br />
tanzen. Ein Bilderbuch, das Alters- und Genrebegrenzungen<br />
mit spielerischer Leichtigkeit sprengt.«<br />
Die Jury<br />
Antonio, der italienische Dekorierer aus dem<br />
Verzierstudio bemalt seinen Kunden Leopold<br />
von der Ferse bis zum Hinterkopf, da werden<br />
weder Kniekehlen noch Fingerkuppen ausgelassen.<br />
Totenköpfe mit Zöpfen zieren den<br />
Oberschenkel, unter der Achsel schwebt ein<br />
Kosmonaut, am Po tummelt sich ein ganzer<br />
Zoo, zu dem auch reichlich Löwen gehören.<br />
„Ein vor Ideen überbordendes Körper-Panoptikum<br />
der Wörter und Bilder.“ (Die Jury)<br />
Hier gibt es Löwen<br />
Bilderbuch<br />
Residenz Verlag<br />
32 S., € 14,90, ab 4 J.<br />
KNV 29 05 46 98<br />
© Lukas Beck<br />
Michael Stavarič, Renate Habinger<br />
Auszeichnung<br />
Die Republik Österreich vergibt für<br />
besonders gelungene Kinder- und<br />
Jugendbücher seit 1956 jährlich diese<br />
Buchauszeichnung. <strong>Preis</strong>träger in der<br />
Kategorie „Bilderbuch“ waren 2011<br />
Heinz Hanisch und Søren Jessen.<br />
Stifter<br />
Republik Österreich<br />
Dotierung<br />
6.000 EUR<br />
Internet<br />
www.lesefest.at<br />
www.habinger.at<br />
„Mit diesem Bilderbuch<br />
macht die anatomische<br />
Exkursion richtig viel Spaß.<br />
Hier wird nämlich nicht<br />
gelehrmeistert, hier wird<br />
unterhalten.“ Nürnberger Zeitung<br />
© Lackinger<br />
Kinder- und Jugendbuch
Kinder- und Jugendbuch<br />
Rattenfänger-Literaturpreis<br />
Der Illustrator Nikolaus Heidelbach erhielt 2012<br />
den „Rattenfänger“ für das Bilderbuch „Wenn<br />
ich groß bin, werde ich Seehund“.<br />
»In der schönsten Sequenz des Buchs zieht sich über acht<br />
Seiten eine Parade von Meeresbewohnern, die von einer<br />
gewöhnlichen Makrele bis zu einem Plumeauktopus<br />
reicht, unter welchem unser Held so selig schläft, dass<br />
er nicht einmal mehr spürt, dass ein Seepony ihn auf die<br />
Nase küsst.« Tages-Anzeiger<br />
Obwohl Mama nie ins Wasser geht, weiß sie,<br />
was es unter Wasser alles gibt: Neunaugen,<br />
Hofdugongs, Tintenprinzen, Meertrolle und<br />
Heringskönige. Und Seehunde, die an Land gehen,<br />
ihr Fell abstreifen und Menschen werden.<br />
Das Fell hüten sie wie einen Schatz, damit sie<br />
wieder zurück ins Meer können, wenn sie genug<br />
Mensch gewesen sind. Als der Junge plötzlich<br />
ein Seehundfell unter dem Sofa entdeckt,<br />
glaubt er, sein Papa ist ein Seehund. Doch eines<br />
Morgens ist Mama weg. „Der erzählerisch<br />
dichte Text wird begleitet von eindrucksvollen<br />
Bildern, in denen Nikolaus Heidelbach seine<br />
ganze Kunst des Aquarellierens zur Geltung<br />
bringt.“ (Die Jury)<br />
Wenn ich groß bin, werde ich<br />
Seehund | Bilderbuch<br />
Beltz & Gelberg<br />
32 S., € 14,95, ab 4 J.<br />
KNV 30 19 00 87<br />
Nikolaus Heidelbach<br />
Auszeichnung<br />
Dieser Literaturpreis wird seit 1986 alle<br />
zwei Jahre von der Stadt Hameln für<br />
Märchen, Sagenbücher und fantastische<br />
oder im Mittelalter angesiedelte<br />
Erzählungen vergeben. <strong>Ausgezeichnet</strong><br />
werden Autoren, Bearbeiter, Übersetzer<br />
und Illustratoren. <strong>Preis</strong>träger im Jahr<br />
2010 war Felicitas Hoppe.<br />
Stifter<br />
Stadt Hameln<br />
Dotierung<br />
5.000 EUR<br />
Internet<br />
www.hameln.de<br />
„Das Wort Genie<br />
wird für gewöhnlich<br />
inflationär gebraucht –<br />
hier stimmt es einmal.“<br />
Der Schriftsteller Wiglaf Droste in der taz<br />
© Max Grönert<br />
Kinder- und Jugendbuch<br />
27
Kinder- und Jugendbuch / Werk<br />
28<br />
Astrid Lindgren Gedächtnispreis<br />
Der niederländische Kinderbuchschriftsteller<br />
Guus Kuijer wurde 2012 mit dem Astrid Lindgren<br />
Memorial Award für sein Werk geehrt.<br />
»... ein Meister im Erzählen von unspektakulären<br />
Geschichten, die den Alltag mit Humor und tiefem<br />
Verständnis widerspiegeln.«<br />
Frankfurter Rundschau<br />
„Mit unvoreingenommenem Blick und scharfem<br />
Verstand porträtiert Guus Kuijer sowohl<br />
die Probleme, die sich gegenwärtig der Gesellschaft<br />
stellen, als auch die großen Fragen des<br />
Lebens. Der respektvolle Umgang mit Kindern<br />
ist in seinem Werk ebenso selbstverständlich<br />
wie die Zurückweisung von Unterdrückung<br />
und fehlender Toleranz. Der Schriftsteller verbindet<br />
ernsthafte Themen und messerscharfen<br />
Realismus mit warmem und spitzfindigem<br />
Humor und kühnen Gedanken. Sein einfacher,<br />
klarer und präziser Stil zeugt von einem anmutigen,<br />
poetischen Ausdruck und tiefem<br />
psychologischen Verständnis,“ so die Jury.<br />
Guus Kuijers Bücher sind lustig, lebendig, fantasievoll,<br />
aber manchmal auch sehr ernst und<br />
traurig.<br />
Ein himmlischer Platz<br />
Oetinger<br />
112 S., € 9,90, ab 10 J.<br />
KNV 18 30 38 50<br />
Das Buch von allen Dingen<br />
Oetinger Taschenbuch<br />
96 S., € 6,95, ab 10 J.<br />
KNV 26 42 53 28<br />
© Jaco Klamer<br />
Guus Kuijer<br />
Auszeichnung<br />
Der Astrid Lindgren Gedächtnispreis<br />
wird seit 2003 jährlich vom Schwedischen<br />
Arts Council an international<br />
bedeutende Autoren, Illustratoren und<br />
Organisationen verliehen. Er ist weltweit<br />
der höchstdotierte <strong>Preis</strong> für Kinder- und<br />
Jugendliteratur. <strong>Preis</strong>träger 2011 war<br />
Shaun Tan.<br />
Stifter<br />
Schwedische Regierung<br />
Dotierung<br />
5.000.000 SEK<br />
Internet<br />
www.alma.se<br />
„Nur wenige Schriftsteller<br />
können für junge<br />
Leser so schreiben, dass<br />
man das sichere Gefühl<br />
hat, ihre Geschichten<br />
bestünden aus keinem<br />
Wort zu viel und keinem<br />
zu wenig.“ Deutschlandfunk<br />
Kinder- und Jugendbuch / Werk
Kinder- und Jugendbuch / Werk<br />
Großer <strong>Preis</strong> der Deutschen Akademie<br />
für Kinder- und Jugendliteratur<br />
Der Wiener Illustratorin Lisbeth Zwerger wurde<br />
2012 für ihr Gesamtwerk der Große <strong>Preis</strong> der<br />
Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur<br />
zuerkannt.<br />
»Als Illustrator muss man sehr aufpassen, dass man<br />
nicht die durch den Text erzeugte Vorstellungskraft<br />
zudeckt. Ich möchte mir bei der Gestaltung und den<br />
anderen bei der Betrachtung viel Freiheit lassen.«<br />
Lisbeth Zwerger in arte.TV<br />
Zur Freude von Kindern und Erwachsenen illustrierte<br />
Lisbeth Zwerger Klassiker wie „Der<br />
Zauberer von Oz“, „Alice im Wunderland“ und<br />
„Der Nussknacker“. Ihre große Liebe gilt aber<br />
der Märchendichtung von Hans Christian Andersen<br />
wie „Die kleine Meerjungfrau“ und der<br />
Märchensammlung der Gebrüder Grimm mit<br />
„Der Froschkönig“ und dem „Rotkäppchen“.<br />
„Die Individualität ihres Stils und Zwergers<br />
hoher künstlerischer Rang entwickeln sich in<br />
enger Verbindung mit den poetischen Stoffen.<br />
Ein zarter, aber gerade deshalb wirksamer Humor<br />
bei der Charakterisierung ihrer Figuren<br />
und die Freude am Magischen sind Merkmale<br />
ihrer Kunst.“ (Die Jury)<br />
Hans Christian Andersen<br />
Märchen<br />
Illustration: Lisbeth Zwerger<br />
Minedition, 104 S., € 19,95, ab 3 J.<br />
KNV 30 09 90 30<br />
Brüder Grimm<br />
Märchen<br />
Illustration: Lisbeth Zwerger<br />
Minedition, 96 S., € 24,95, ab 3 J.<br />
KNV 33 28 57 31<br />
Foto: Privat<br />
Lisbeth Zwerger<br />
Auszeichnung<br />
Seit 1976 vergibt die Deutsche Akademie<br />
für Kinder- und Jugendliteratur e. V.<br />
jährlich diesen <strong>Preis</strong> für ein literarisches<br />
und grafisches Gesamtwerk oder für<br />
herausragende Arbeiten im Bereich der<br />
Kinder- und Jugendliteratur.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2011 war Peter Härtling.<br />
Stifter<br />
Bayerische Sparkassenstiftung<br />
Dotierung<br />
3.000 EUR<br />
Internet<br />
www.akademie-kjl.de<br />
Kinder- und Jugendbuch / Werk<br />
Hans Christian Andersen<br />
Die kleine Meerjungfrau<br />
Illustration: Lisbeth Zwerger<br />
Minedition, 104 S., € 19,95, ab 6 J.<br />
KNV 28 69 04 88<br />
29
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
30<br />
Arthur Ellis Award<br />
Best First Crime Novel<br />
Für sein <strong>Krimi</strong>-Debüt „Die Wasserratte von<br />
Wanchai“ bekam der kanadische Schriftsteller<br />
Ian Hamilton 2012 den Arthur Ellis Award.<br />
»Mit Ava Lee bekommt die zeitgenössische <strong>Krimi</strong>nalliteratur<br />
endlich eine Figur, die perfekt zum realen<br />
illegalen Treiben auf den Finanzmärkten passt: Eine<br />
selbstbewusste Expertin mit Überblick und Moral.«<br />
Landshuter Zeitung/Straubinger Tagblatt<br />
In „Die Wasserratte von Wanchai“ lässt sich<br />
die chinesisch-kanadische und auf Geldeintreibungen<br />
spezialisierte Agentin Ava Lee von<br />
niemandem ein X für ein U vormachen. Mit ihrem<br />
messerscharfen Verstand und unkonventionellen<br />
Ermittlungsmethoden löst sie jeden<br />
Fall. Ihr Auftraggeber: ein mächtiger, dubioser<br />
und im Untergrund weltweit vernetzter Mann<br />
aus Hongkong. Ihr Auftrag: Sie soll einem alten<br />
Freund helfen, dessen Neffe um fünf Millionen<br />
Dollar betrogen wurde. Ian Hamilton<br />
schickt uns mit seiner Figur Ava Lee rund um<br />
den Globus, deckt die internationale Verflechtung<br />
diverser Finanzmärkte auf und hat eine<br />
moderne Heldin geschaffen, der man sich nur<br />
schwer entziehen kann.<br />
Die Wasserratte von Wanchai<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Übers.: Simone Jakob<br />
Kein & Aber, 434 S., € 19,90<br />
KNV 30 18 33 20<br />
Der Jünger von Las Vegas<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Übers.: Simone Jakob<br />
Kein & Aber, 368 S., € 22,90<br />
KNV 33 57 49 31<br />
© Iden Ford Photography<br />
Ian Hamilton<br />
Auszeichnung<br />
Der „Arthur“ ist ein kanadischer <strong>Preis</strong> für<br />
<strong>Krimi</strong>nalliteratur und wird seit 1984 von<br />
der <strong>Krimi</strong>-Schriftstellervereinigung CWC<br />
in derzeit acht Kategorien verliehen.<br />
Die Autoren müssen ihren Wohnsitz in<br />
Kanada haben oder kanadische Staatsbürger<br />
sein. <strong>Preis</strong>träger 2011 war Avner<br />
Mandleman.<br />
Stifter<br />
Crime Writers of Canada (CWC)<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.crimewriterscanada.com<br />
www.ianhamiltonbooks.com<br />
„... eine Art<br />
weiblicher<br />
James Bond ...“<br />
WDR 4 „Bücher“<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong><br />
International (1. Platz)<br />
Der in Südafrika geborene und in Australien<br />
lebende Autor Peter Temple sicherte sich beim<br />
Deutschen <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong> 2012 den ersten Platz<br />
mit seinem Thriller „Wahrheit“.<br />
»So dicht erzählt, als spräche die Realität selbst.«<br />
Tobias Gohlis, DIE ZEIT<br />
Temples Thriller „Wahrheit“ handelt von der<br />
trostlosen Moral einer Gesellschaft, in der<br />
Gewalt, Mord, Korruption und Betrug zum<br />
alltäglichen Geschäft gehören: Fürchterliche<br />
Waldbrände sind entfacht und drohen alles<br />
zu vernichten. Auch die australische Stadt Melbourne<br />
ist in Gefahr. In einem neu erbauten<br />
Luxuswohnkomplex wird eine junge Frau ermordet<br />
aufgefunden, doch Ermittler Stephen<br />
Villani wird von der Politik massiv an der Aufklärung<br />
gehindert. Ihn beschäftigt nicht nur<br />
die Frage, warum ausgerechnet dieser Mord<br />
unbedingt vertuscht werden soll. Villani ist<br />
nervös und irritiert, dass die Ermordete seiner<br />
jüngsten, spurlos verschwundenen Tochter so<br />
sehr ähnelt. Das zermürbt ihn bei diesem Fall<br />
mehr als der frustrierende Polizeialltag. „Peter<br />
Temple auf Augenhöhe mit den Giganten der<br />
<strong>Krimi</strong>nalliteratur“, findet DER SPIEGEL.<br />
Wahrheit | <strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Übers.: Hans M. Herzog<br />
C. Bertelsmann<br />
478 S., € 21,99<br />
KNV 29 43 32 14<br />
Peter Temple<br />
Auszeichnung<br />
Mit dem seit 1985 jährlich in den Kategorien<br />
„National“ und „International“<br />
vergebenen Deutschen <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong><br />
werden jeweils Romane gewürdigt,<br />
die inhaltlich originell und literarisch<br />
brillant dem Genre neue Impulse<br />
verleihen. <strong>Preis</strong>träger „International“<br />
2011 war Don Winslow.<br />
Stifter<br />
Bochumer <strong>Krimi</strong>-Archiv<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.deutscher-krimipreis.de<br />
„Der literarisch ambitionierte,<br />
moderne <strong>Krimi</strong> ist ein hochkomplexes<br />
Gebilde, voller Zeit- und Raumsprünge,<br />
Figuren und Handlungsstränge.<br />
Peter Temples grandioser<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman ‚Wahrheit‘<br />
gehört in diese Kategorie.“<br />
Frankfurter Rundschau<br />
© Anne Zahalka<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
31
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
32<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong><br />
National (1. Platz)<br />
Der Deutsche <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong> 2012 ging an die<br />
Bielefelder Autorin Mechtild Borrmann für den<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman „Wer das Schweigen bricht“.<br />
»In ihrem Buch führt sie uns in die Nazizeit und fragt<br />
nach der Schuld ganz normaler Menschen. Das ist spannend,<br />
aber auch ungemein berührend. Ein leises Buch,<br />
das lange nachwirkt.« Die Jury<br />
August 1939: In den Wirren des Zweiten Weltkriegs<br />
verlieren sich sechs junge Menschen<br />
in einem Geflecht aus Freundschaft, inniger<br />
Liebe und tiefgreifendem Hass. Was aber hat<br />
das mit Robert Lubisch zu tun, der beinahe 60<br />
Jahre später im Nachlass seines Vaters, einem<br />
Industriellen der Nachkriegszeit, den SS-Ausweis<br />
eines Unbekannten und das Foto einer<br />
schönen Frau findet? Lubisch will es wissen:<br />
War sein Vater doch nicht so makellos, wie er<br />
immer angenommen hatte? Und wer ist die<br />
Fremde? Auf der Suche nach Antworten stößt<br />
er auf die ehrgeizige Journalistin Rita Albers,<br />
die sofort eine große Story wittert. Die Wahrheit<br />
zieht grausame Folgen nach sich. „Entspannt<br />
geschrieben, fein konstruiert, treffend<br />
weil authentisch.“ (WDR)<br />
Wer das Schweigen bricht<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Pendragon<br />
224 S., € 9,95<br />
KNV 29 00 44 47<br />
„Was die Romane<br />
von Mechtild Borrmann<br />
von <strong>Krimi</strong>-Konfektionsware<br />
unterscheidet, sind die ausgefeilte<br />
Sprache, die feine Stilistik,<br />
die glaubwürdigen Figuren.“<br />
Bielefelder<br />
Mechtild Borrmann<br />
Auszeichnung<br />
Die Jury bewertet alle <strong>Krimi</strong>nalromane<br />
eines Kalenderjahres. Der <strong>Preis</strong> wird für<br />
einen Titel vergeben, das erstmals auf<br />
Deutsch und in Buchform veröffentlicht<br />
wurde. In der Kategorie „National“ sind<br />
das deutschsprachige Originalausgaben,<br />
für die Kategorie „International“<br />
deutschsprachige Erstausgaben.<br />
<strong>Preis</strong>träger „National“ 2011 war<br />
Bernhard Jaumann.<br />
Stifter Bochumer <strong>Krimi</strong>-Archiv<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.deutscher-krimipreis.de<br />
www.mechtild-borrmann.de<br />
© Pendragon<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
<strong>Krimi</strong>ZEIT Bestenliste<br />
Dominique Manotti, der Pariser Schriftstellerin<br />
mit dem bürgerlichen Namen Marie-Noëlle<br />
Thibault, ist es gelungen, den ersten Platz der<br />
<strong>Krimi</strong>ZEIT Bestenliste 2012 mit dem Roman<br />
„Roter Glamour“ zu erklimmen.<br />
»Das ist der Thriller zur Affäre Strauss-Kahn: Manotti<br />
wirft einen bösen Blick auf das Verhältnis von Politik,<br />
Sex und Medien in Frankreich.« DRadio Kultur<br />
Die Chronik einer authentischen Staatsaffäre:<br />
Über der Türkei explodiert ein Flugzeug voller<br />
Waffen. In Paris wird eine Frauenleiche<br />
auf einem verlassenen Parkplatz abgeladen.<br />
Zwischen beiden Ereignissen liegen viele tausend<br />
Kilometer. Bei ihrer Ermittlung kommt<br />
Polizistin Noria Ghozali der Sphäre der Macht<br />
gefährlich nahe. „Gewaltige Detailkenntnis<br />
und brillante Choreografie werden zu einem<br />
erzählerischen Mahlstrom reduziert, für den<br />
Dominique Manotti eine gestochen scharfe,<br />
stets elegante und doch erstaunlich schlichte<br />
Erzählsprache findet. So macht sie die obskursten<br />
Themen aus Politik, Wirtschaft und<br />
Hochfinanz greifbar, bildhaft und thrillertauglich“,<br />
so schwärmt Manottis deutsche Verlegerin<br />
Else Laudan von „Roter Glamour“.<br />
Roter Glamour<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Ariadne<br />
245 S., € 12,90<br />
KNV 28 92 46 34<br />
„Zeitbombenmäßig.<br />
Raketenschmuggel,<br />
Polizeiaktionen,<br />
Bordellbesäufnisse<br />
und eine fixe, harte Araberin:<br />
Bitte mehr davon!“<br />
Tobias Gohlis, <strong>Krimi</strong>ZEIT-Bestenliste<br />
© Argument Verlag<br />
Dominique Manotti<br />
Auszeichnung<br />
Die <strong>Krimi</strong>ZEIT Bestenliste ist ein gemeinsames<br />
Projekt der Wochenzeitung DIE<br />
ZEIT mit Nordwestradio. Monatlich wird<br />
ein <strong>Krimi</strong>nalroman-Ranking von einer<br />
Kritiker-Jury erstellt, die daraus eine<br />
Rangliste der zehn besten <strong>Krimi</strong>s eines<br />
Jahres ermittelt. Platz 1 belegte 2011<br />
Don Winslow.<br />
Stifter<br />
Nordwestradio und DIE ZEIT<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.radiobremen.de<br />
www.dominiquemanotti.com<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
33
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
34<br />
MIMI 2012<br />
<strong>Krimi</strong>-Publikumspreis des Deutschen Buchhandels<br />
Der Publikumspreis MIMI 2012 ging an den<br />
Lehrer, Musikkabarettisten und Schriftsteller<br />
Jörg Maurer aus Oberbayern für seinen <strong>Krimi</strong>nalroman<br />
„Niedertracht“.<br />
»Hubertus Jennerwein aus Oberbayern avanciert<br />
langsam zum Kultermittler.«<br />
SPIEGEL ONLINE<br />
Jörg Maurer wurde 2012 zusätzlich zur MIMI<br />
mit dem Ernst-Hoferichter-<strong>Preis</strong> geehrt. In „Niedertracht“,<br />
seinem dritten humorigen Alpenkrimi<br />
mit Kommissar Jennerwein als Ermittler,<br />
trägt das Böse Tracht: Hoch über einem idyllischen<br />
alpenländischen Kurort findet die Bergwacht<br />
in der Gipfelwand einen Leichnam. Wie<br />
gelangte der Mann ohne eine Kletterausrüstung<br />
überhaupt dorthin? Was hat derweil die<br />
merkwürdige Mückenplage in Gipfelnähe zu<br />
bedeuten? Warum besitzt ein grantiger Imker<br />
auf einmal so viel Geld? Jennerwein kriminalisiert<br />
zwischen Höhenangst und Almrausch,<br />
während sich die Einheimischen in düsteren<br />
Vorhersagen über weitere Opfer ergehen. Der<br />
Kommissar hat noch einen steilen Weg vor<br />
sich. Und es ist äußerst vergnüglich, ihn als<br />
Leser dabei zu begleiten.<br />
Niedertracht<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Fischer<br />
384 S., € 8,99<br />
KNV 28 71 08 82<br />
Jörg Maurer (l.) mit <strong>Preis</strong>stifter Stefan Emmel<br />
Auszeichnung<br />
Die MIMI wurde 1990 zum ersten Mal<br />
verliehen und nach einer mehrjährigen<br />
Pause im Jahr 2008 durch die Münchner<br />
Buchwerbung der Neun wieder aufgenommen.<br />
Sie ist der einzige <strong>Krimi</strong>-Publikumspreis<br />
des Deutschen Buchhandels.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2011 war Sobo Swobodnik.<br />
Stifter<br />
Buchwerbung der Neun GmbH, München<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.wortundtotschlag.de<br />
www.joergmaurer.de<br />
„Der Roman ist so gut,<br />
dass ich Tränen gelacht habe<br />
vor Amüsement.<br />
Er ist auch richtig böse.“<br />
Denis Scheck, Bayern 2<br />
© Philipp<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Swedish Crime Novel Award<br />
National<br />
Der Thriller „Gier“ des schwedischen Autors<br />
und Literaturwissenschaftlers Arne Dahl (bürgerlich<br />
Jan Arnald) wurde Ende 2011 mit<br />
dem Swedish Crime Novel Award prämiert.<br />
»Spannend erzählt, mit Schauplätzen quer durch<br />
Europa, zum Nachdenken verführend und mit<br />
Gänsehauteffekt bei Action-Szenen.«<br />
Leipziger Volkszeitung<br />
Während des G9-Gipfels in London werden<br />
zwei Menschen auf bestialische Weise ums<br />
Leben gebracht. Ein kniffliger Fall für das geheime<br />
Europol-Team. DER SPIEGEL: „Es ist<br />
die große Kunst von Arne Dahl, einen <strong>Krimi</strong><br />
vorzulegen, an dessen Ende über ein Dutzend<br />
Menschen tot und die Ermittler erschüttert ob<br />
der eigenen Ohnmacht sind, und den Lesern<br />
trotzdem ein wohliges Gefühl zu vermitteln.<br />
Wie sich in Dahls neuem Buch ‚Gier‘ Unbekannte<br />
zu einem Team zusammenfinden, wie<br />
sie die Schwächen der anderen entdecken,<br />
ihre eigenen Stärken erkunden und zum Schluss<br />
zwar keinen Verbrecher gefasst, aber doch<br />
einige schwere Straftaten verhindert haben –<br />
das hat etwas ungemein Tröstliches.“<br />
Gier<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Übers.: Antje Rieck-Blankenburg<br />
Piper, 512 S., € 16,99<br />
KNV 31 54 84 01<br />
Arne Dahl<br />
Auszeichnung<br />
Der „Schwedische <strong>Krimi</strong>preis“ wird<br />
seit 1971 jährlich vergeben, um das<br />
Schreiben von Detektivgeschichten und<br />
<strong>Krimi</strong>nalromanen zu fördern. Regelmäßig<br />
werden der beste ins Schwedische<br />
übersetzte internationale und seit 1982<br />
der beste schwedische <strong>Krimi</strong> ausgezeichnet.<br />
<strong>Preis</strong>träger im Vorjahr war<br />
Leif G. W. Persson.<br />
Stifter<br />
Swedish Crime Academy<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.deckarakademin.se<br />
www.arnedahl.net<br />
„Neuerlich betört und verstört Dahls<br />
Erzählen, das kristalline Kälte,<br />
analytische Schärfe, poetische<br />
Preziosen, einen apokalyptischen<br />
Grundton und eine bisweilen zum<br />
Exzess getriebene Lakonik vereint.“<br />
Literaturen<br />
© sara@saraarnald.com<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
35
<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />
36<br />
Edgar Award<br />
Grand Master<br />
Den Edgar Award 2012 bekam die US-amerikanische<br />
Schriftstellerin Martha Grimes für ihr<br />
Lebenswerk verliehen.<br />
»Martha Grimes ist einfach eine Meisterin, einen <strong>Krimi</strong>-<br />
Plot sorgsam voran zu treiben: immer so, dass es beim<br />
Lesen gerade nicht möglich ist, die nächste Wendung<br />
vorherzusagen. Und natürlich immer so, dass man die<br />
Zigarren, den Sherry und die ledernen Clubsessel in den<br />
Herrenzimmern fast schon riechen kann.« HR<br />
Very british: Superintendent Richard Jury von<br />
der Londoner Metropolitan Police ist in „All<br />
die schönen Toten“ not very amused, als er zu<br />
einem Tatort gerufen wird, an dem eine junge<br />
Frau – mit Designerkleid und stylishen Sandalen<br />
an den Füßen – erschossen aufgefunden<br />
wird. Hinzu gesellt sich schon bald eine<br />
zweite exquisit gekleidete Frauenleiche. Gibt<br />
es Verbindungen? Jury hat nichts in der Hand<br />
und muss sich allein auf sein feines Gespür<br />
verlassen. In „Die Nacht des Verfolgers“, dem<br />
neuesten klassisch-britischen <strong>Krimi</strong>nalroman<br />
von Martha Grimes, befindet sich die 19-jährige<br />
Andi auf einer nervenzerfetzenden Flucht.<br />
Grimes’ <strong>Krimi</strong>s brillieren mit Sprachwitz, subtilem<br />
Humor und Spannung pur.<br />
Die Nacht des Verfolgers<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Übers.: Cornelia C. Walter<br />
Goldmann, 480 S., € 19,99<br />
KNV 30 01 33 45<br />
All die schönen Toten<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Übers.: Cornelia C. Walter<br />
Goldmann, 384 S., € 19,99<br />
KNV 26 89 06 02<br />
© Mary McCulley<br />
Martha Grimes<br />
Auszeichnung<br />
Das Who’s Who in Crime sind die Edgar<br />
Allan Poe Awards , kurz „Edgars“ genannt.<br />
Sie werden in den USA seit 1946<br />
jährlich von der Vereinigung Mystery<br />
Writers of America verliehen – mit dem<br />
„Grand Master“ als höchste Auszeichnung<br />
für besondere schriftstellerische<br />
Qualität im <strong>Krimi</strong>-Genre. <strong>Preis</strong>trägerin<br />
2011 war Sara Paretsky.<br />
Stifter<br />
Mystery Writers of America (MWA)<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.theedgars.com<br />
www.marthagrimes.com<br />
„Grimes hat Freude,<br />
hintergründige<br />
Mordgeschichten<br />
aufzubauen, die<br />
ihre Gemeinde<br />
zum Mitdenken<br />
verführen.“<br />
Frankfurter Rundschau<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk
<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />
National Book Foundation’s Medal<br />
for Distinguished Contribution to American Letters<br />
Der in New Orleans geborene US-amerikanische<br />
Schriftsteller Elmore Leonard wurde 2012<br />
mit der National Book Foundation’s Medal für<br />
sein Lebenswerk ausgezeichnet.<br />
»Seine Geschichten sind intelligent angelegt und<br />
amüsant geschrieben. Sie sind für ein überraschendes<br />
Ende gut und man hat nie den Eindruck, dass man viel<br />
Zeit mit ihnen verliert. Vulgo, sie sind ein angenehmer<br />
Zeitvertreib.« Fixpoetry.com<br />
Elmore Leonards Romane sind allesamt Bestseller,<br />
von denen viele wie „Get Shorty“, „Out<br />
of Sight“ oder „Jackie Brown“ mit riesigem<br />
Erfolg verfilmt wurden. Außerdem hat er<br />
zahlreiche Drehbücher verfasst. In seinen<br />
spannenden <strong>Krimi</strong>nalromanen spielen weder<br />
launische Privatdetektive noch kantige Polizeiermittler<br />
oder blutrünstige Serienkiller die<br />
tragenden Rollen. Elmore Leonard findet vielmehr<br />
besonderen Gefallen daran, außergewöhnlich<br />
präzise Milieustudien zu betreiben.<br />
So besteht sein Romanpersonal aus Mafiosi,<br />
Dealern, Prostituierten, Filmproduzenten, Indianern,<br />
Bankern, Spekulanten und Kleinkriminellen,<br />
die gern miteinander in Konfrontation<br />
geraten. Und dann geht’s rund!<br />
Road Dogs<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Suhrkamp<br />
303 S., € 9,99<br />
KNV 31 67 68 76<br />
Out of Sight<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Suhrkamp<br />
255 S., € 8,99<br />
KNV 30 20 03 45<br />
© MDCarchives<br />
Elmore Leonard<br />
Auszeichnung<br />
Diese Ehrung wurde 1988 ins Leben<br />
gerufen, um jährlich Schriftsteller für ihr<br />
Lebenswerk zu würdigen. Die Medaille<br />
wird zusammen mit den National Book<br />
Awards vergeben. Die Auswahl trifft der<br />
Stiftungsvorstand. Letzter <strong>Preis</strong>träger<br />
2011 war John Ashbery.<br />
Stifter<br />
National Book Foundation, USA<br />
Dotierung<br />
10.000 USD<br />
Internet<br />
www.nationalbook.org<br />
www.elmoreleonard.com<br />
Raylan<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Suhrkamp<br />
270 S., € 17,95<br />
KNV 33 55 00 77<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />
37
<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />
38<br />
Ruhrpreis<br />
für Kunst und Wissenschaft<br />
Der Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft<br />
des Jahres 2012 ging an den in Mülheim an<br />
der Ruhr geborenen Autor, gelernten Tischler<br />
und Zimmermann Jörg Juretzka für sein bisheriges<br />
Gesamtwerk.<br />
»Mit seinen staubtrockenen Kryszinski-Romanen erschreibt<br />
sich Juretzka den Ruf eines Ruhrpott-Chandler.«<br />
KulturSPIEGEL<br />
Juretzka zimmerte Blockhütten in Kanada und<br />
arbeitet noch heute neben der Schriftstellerei<br />
auf dem Bau oder montiert Autowaschanlagen.<br />
Kritiker loben seinen großartigen Humor<br />
und lakonisch präzisen Stil. Protagonist in all<br />
seinen <strong>Krimi</strong>s ist Privatdetektiv Kristof Kryszinski.<br />
„Aberwitzig schnell, hoch absurd, aber<br />
tief in der sozialen Wirklichkeit verwurzelt“,<br />
findet der Deutschlandfunk zum Beispiel das<br />
Buch „Rotzig & Rotzig“: Wohnpark Nord in<br />
Mülheim, Armut, <strong>Krimi</strong>nalität und Drogen.<br />
Ausgerechnet hier soll Kryszinski eine Einbruchserie<br />
aufklären. Doch zur Begrüßung<br />
knallt ihm erst einmal sein Vorgänger vor die<br />
Füße – runtergestürzt aus dem zehnten Stockwerk<br />
eines Hochhauses. Situationskomik par<br />
excellence!<br />
Platinblondes Dynamit<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Pendragon<br />
272 S., € 13,95<br />
KNV 31 70 14 51<br />
Freakshow<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Rotbuch<br />
224 S., € 16,95<br />
KNV 29 96 45 47<br />
Jörg Juretzka<br />
Auszeichnung<br />
Dieser lokal ausgerichtete <strong>Preis</strong> wurde<br />
1962 ursprünglich ausschließlich für<br />
bildende Künstler ins Leben gerufen.<br />
Seit 1963 wird er jährlich auch an Musiker,<br />
Filmkünstler, Wissenschaftler und<br />
in Ausnahmefällen – wie 2012 an Jörg<br />
Juretzka – an Literaten aus Mülheim<br />
an der Ruhr vergeben.<br />
Stifter<br />
Stadt Mülheim an der Ruhr<br />
Dotierung<br />
3.000 EUR<br />
Internet<br />
www.muelheim-ruhr.de<br />
Rotzig & Rotzig<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Unionsverlag<br />
256 S., € 9,90<br />
KNV 30 24 80 63<br />
© Harald Hoffmann<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk
Literatur<br />
Albatros<br />
Der Albatros wurde 2012 dem US-amerikanischen<br />
Schriftsteller Dave Eggers für den Roman<br />
„Zeitoun“ zusammen mit seinen Übersetzern<br />
Ulrike Wasel und Klaus Timmermann zuerkannt.<br />
»Mit ‚Zeitoun‘ reiht sich Dave Eggers unter Autoren, die<br />
aus Reportagen große literarische Kunst gemacht<br />
haben. Die Übersetzung hat die Überzeugungskraft<br />
dieses herausragenden Textes glänzend vermittelt.«<br />
Die Jury<br />
Nach dem Hurrikan Katrina im Jahr 2005 in<br />
New Orleans gerät die nordamerikanisch-syrische<br />
Familie Zeitoun unschuldig ins Visier der<br />
US-Terrorismusfahnder: Vater Zeitoun hatte<br />
Frau und Kinder in Sicherheit gebracht, und<br />
blieb selbst in der Stadt, um zu helfen. Ohne<br />
Angabe von Gründen wurde er verhaftet und<br />
unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten.<br />
Die Jury: „Die verstörende Geschichte<br />
Zeitouns wird ohne anklägerisches Pathos mit<br />
erzählerischer Dynamik den Lesern nahegebracht.<br />
Zugleich gelingt es dem Autor, das Leben<br />
eines syrischen Muslimen in Amerika auf<br />
ruhige Weise aus der Terrorismus-Hysterie<br />
herauszulösen und in das Alltäglich-Selbstverständliche<br />
zurückzuretten.“<br />
Zeitoun<br />
Roman, Übers.: Ulrike Wasel<br />
und Klaus Timmermann<br />
KiWi, 368 S., € 9,99<br />
KNV 31 57 64 93<br />
„Ein großartiger<br />
Tatsachenroman, der ein<br />
unglaubliches Heldendrama<br />
aus dem überschwemmten<br />
New Orleans erzählt.“<br />
Süddeutsche Zeitung<br />
© Michelle Quint<br />
Dave Eggers<br />
Auszeichnung<br />
Dieser Literaturpreis wird seit 2006<br />
zweijährlich für zeitgenössische Prosa,<br />
Lyrik oder Essayistik an Autoren vergeben,<br />
deren Werke sich durch literarische<br />
Qualität und kulturelle, gesellschaftspolitische<br />
Relevanz auszeichnen und<br />
offenes Denken befördern. <strong>Preis</strong>träger<br />
2010 waren David Grossman und die<br />
Übersetzerin Anne Birkenhauer.<br />
Stifter<br />
Günter Grass Stiftung, Bremen<br />
Dotierung 40.000 EUR<br />
Internet<br />
www.grass-medienarchiv.de<br />
Literatur<br />
39
Literatur<br />
40<br />
Bremer Literaturpreis<br />
Mit dem Bremer Literaturpreis 2012 wird die<br />
österreichische Autorin Marlene Streeruwitz für<br />
ihr Buch „Die Schmerzmacherin“ geehrt.<br />
»Warum sich aber einlassen auf diese düstere Beklemmung?<br />
Auch, weil sie eine sehr kunstvoll verwobene<br />
Beschreibung der aktuellen Gesellschaft ist mit Heidi<br />
Klum, Fukushima, auch Dominique Strauss-Kahn fehlt<br />
nicht als Chiffre. Und ja, weil es um Erkenntnis geht.<br />
(…) wer Freude an Sprache und Denken und Begreifen<br />
hat, dem sei dieses Buch sehr empfohlen.« taz<br />
Amy arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice<br />
und kann die Korruption und Gewalt<br />
nur ahnen, die sich als Abgrund hinter den<br />
streng geheimen Operationen abzeichnet. Als<br />
sie endlich beschließt auszusteigen, gerät sie<br />
endgültig in die Fänge einer undurchsichtigen,<br />
brutalen Organisation. Ihre Verlorenheit korrespondiert<br />
mit dem Ringen um die Wahrnehmung<br />
der Realität. Was kann sie glauben? Wer<br />
ist sie selbst? Und vor allem: Was passierte an<br />
dem Tag, an den sie sich nicht erinnern kann?<br />
Marlene Streeruwitz entwirft in ihrem meisterhaften<br />
Roman „Die Schmerzmacherin“ ein<br />
unheimliches und unvergessliches Szenario.<br />
Die Schmerzmacherin.<br />
Roman<br />
S. Fischer<br />
400 S., € 19,95<br />
KNV 30 16 74 42<br />
Marlene Streeruwitz<br />
Auszeichnung<br />
Die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung<br />
verleiht diesen <strong>Preis</strong> jährlich im Auftrag<br />
des Senats der Freien Hansestadt<br />
Bremen an herausragende deutschsprachige<br />
Schriftsteller zu Ehren des<br />
Dichters Rudolf Alexander Schröder<br />
(1878–1962). <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war<br />
Friederike Mayröcker<br />
Stifter<br />
Senat der Freien Hansestadt Bremen<br />
Dotierung 20.000 EUR<br />
Internet<br />
www.rudolf-alexander-schroederstiftung.de<br />
www.marlenestreeruwitz.at<br />
„Wie Streeruwitz Strukturen<br />
der Gegenwart erkundet und dabei<br />
Thriller, Familienroman und<br />
Bildungsgeschichte miteinander<br />
verbindet, gehört zu den<br />
großen literarischen Leistungen<br />
der ‚Schmerzmacherin‘.“ Berliner Zeitung<br />
© Philipp Horak<br />
Literatur
Foto: © Anita Schiffer-Fuchs<br />
www.hanser-literaturverlage.de<br />
Foto: © Isolde Ohlbaum Foto: © Jacques Sassier<br />
Foto: © Peter Peitsch<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong>!<br />
Österreichischer<br />
Staatspreis für<br />
Europäische Literatur<br />
2012<br />
»Ein mitreißend<br />
melancholischer<br />
Roman.«<br />
Ina Hartwig, Die Zeit<br />
Ü.: Elisabeth Edl. 160 Seiten<br />
Gebunden. € 16,90 [D]<br />
Auch als -Book erhältlich<br />
www.hanser-literaturverlage.de<br />
Heinrich-von-Kleist-<br />
<strong>Preis</strong> 2012<br />
»Ein Buch, das einem so<br />
ausdauernd und hartnäckig<br />
im Kopf herumgeht<br />
wie lange keines mehr.«<br />
Heinrich Wefing, Die Zeit<br />
1232 Seiten mit Abbildungen<br />
Gebunden. € 34,90 [D]<br />
Internationaler<br />
Literaturpreis –<br />
Haus der Kulturen<br />
der Welt 2012<br />
»Eines der großartigsten,<br />
exzessivsten Werke der<br />
Gegenwartsliteratur.«<br />
Wolfgang Schneider,<br />
Deutschlandradio<br />
Ü.: Gerhardt Csejka u. Ferdinand<br />
Leopold. 608 Seiten. Geb. mit Lese-<br />
bändchen. € 26,– [D] / € 26,80 [A]<br />
Foto: © Isolde Ohlbaum
Literatur<br />
42<br />
Bruno-Kreisky-<strong>Preis</strong><br />
für das politische Buch<br />
Der Bruno-Kreisky-<strong>Preis</strong> 2012 ist der in Klagenfurt<br />
lebenden österreichischen Schriftstellerin<br />
Maja Haderlap für den Roman „Engel des<br />
Vergessens“ verliehen worden.<br />
»Maja Haderlap hat eine gewaltige Geschichte geschrieben.<br />
Die Großmutter wie noch keine, der arme bittere<br />
Vater wie noch keiner, die Toten wie noch nie, ein Kind<br />
wie noch keines.« Peter Handke<br />
Maja Haderlap, die auch den Rauriser Literaturpreis<br />
2012 bekam, erzählt die Geschichte der<br />
Kindheit eines Mädchens in den Kärntner<br />
Bergen. Zwar ist der Krieg vorbei, aber in den<br />
Köpfen der slowenischen Minderheit, zu der<br />
die Familie gehört, ist er noch allgegenwärtig.<br />
In den Wald zu gehen hieß, sich zu verstecken,<br />
zu flüchten, sich den Partisanen anzuschließen<br />
und Widerstand zu leisten. Wem die Flucht<br />
nicht gelang, dem drohten Tod, Konzentrationslager.<br />
Erst langsam lernt das Mädchen,<br />
die Bruchstücke der Vergangenheit in einen<br />
Zusammenhang zu bringen und schließlich<br />
als kritische junge Frau in Sprache zu kleiden.<br />
Eindringlich, poetisch, mit einer bezaubernden<br />
Unmittelbarkeit.<br />
Engel des Vergessens<br />
Roman<br />
Wallstein<br />
288 S., € 18,90<br />
KNV 30 22 69 90<br />
Maja Haderlap<br />
Auszeichnung<br />
Die Bildungsorganisation der SPÖ<br />
und das Dr.-Karl-Renner-Institut<br />
vergeben seit 1993 <strong>Preis</strong>e für das<br />
politische Buch im Gedenken an den<br />
österreichischen Bundeskanzler Bruno<br />
Kreisky (1911–1990). Hauptpreisträger<br />
2011 war Charles Taylor.<br />
Stifter<br />
Bildungsorganisation der SPÖ und das<br />
Dr.-Karl-Renner-Institut, Österreich<br />
Dotierung<br />
7.000 EUR<br />
Internet<br />
www.renner-institut.at<br />
„Es geht um das Nebeneinander einer<br />
Mehrheit und einer Minderheit,<br />
um den jahrzehntelangen Streit über<br />
zweisprachige Ortstafeln, um den<br />
Wandel einer Gesellschaft und um<br />
das Beharrungsvermögen<br />
von Vorbehalten.“ 3sat<br />
© Max Amann<br />
Literatur
Literatur<br />
Buchpreis der Stiftung Ravensburger<br />
Verlag für den besten Familienroman<br />
Die Stiftung Ravensburger Verlag würdigte im<br />
Jahr 2012 den deutschsprachigen Schriftsteller<br />
Sten Nadolny für seinen Roman „Weitlings<br />
Sommerfrische“.<br />
»Kühn konstruiert, elegant erzählt.« DIE ZEIT<br />
„Mit ‚Weitlings Sommerfrische‘ ist Sten Nadolny<br />
ein origineller Familienroman gelungen“,<br />
so die Jury. Darin stelle der Schriftsteller die<br />
immerwährende Frage nach Identitätsbildung<br />
neu und spüre dem endlosen Wechselspiel<br />
zwischen Veranlagungen, Umwelteinflüssen<br />
und elterlicher Erziehung literarisch kunstvoll<br />
nach. Auf dem Chiemsee kentert in einem Gewitter<br />
der Berliner Richter a.D. Wilhelm Weitling<br />
mit seinem Segelboot. Er kommt zwar mit<br />
dem Leben davon, wird aber traumatisch um<br />
50 Jahre in seine Kindheit zurückgeworfen.<br />
Wer ist er damals gewesen? Und wie konnte<br />
aus ihm der werden, der er heute ist? „Nadolny<br />
ermöglicht es seinem Helden, zu erkennen,<br />
wie sehr sein Lebensweg durch die Familie<br />
beeinflusst wurde. Dank dieses Kunstgriffs erfährt<br />
der Leser, wie anders ein Leben verlaufen<br />
kann, wenn jemand unter geänderten Familienkonstellationen<br />
aufwächst.“ (Die Jury)<br />
Weitlings Sommerfrische<br />
Roman<br />
Piper<br />
224 S., € 16,99<br />
KNV 31 54 88 94<br />
Sten Nadolny<br />
Auszeichnung<br />
Dieser Buchpreis zeichnet jährlich die<br />
deutschsprachige Veröffentlichung<br />
eines Schriftstellers erzählender Prosa<br />
(Roman, Erzählung, Anthologie) aus,<br />
die maximal zwei Jahre zuvor erschienen<br />
ist und die mit literarischen Stilmitteln<br />
ein zeitgenössisches Bild der Familie<br />
zeichnet. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war Maja<br />
Haderlap.<br />
Stifter<br />
Stiftung Ravensburger Verlag<br />
Dotierung<br />
12.000 EUR<br />
Internet<br />
www.stiftung.ravensburger.de<br />
„Für mich wird in diesem Roman<br />
deutlich, wie wertvoll eine Familie<br />
mit freiheitlich orientierter Erziehung<br />
der Kinder bei langsamem<br />
Loslassen für die Identitätsbildung<br />
eines jungen Menschen sein kann.“<br />
Dorothee Hess-Maier, Stiftungsvorsitzende<br />
© Eckhard Waasmann<br />
Literatur<br />
43
Literatur<br />
44<br />
<strong>Deutscher</strong> Buchpreis<br />
Ursula Krechel ist Trägerin des Deutschen Buchpreis<br />
2012 für ihren Roman „Landgericht“.<br />
»Wie Krechel von der Unmöglichkeit erzählt, an Altes<br />
anzuknüpfen und den Diebstahl eines bürgerlichen<br />
Familienlebens rückgängig zu machen – das ist<br />
beeindruckend.« Hamburger Abendblatt<br />
„Ursula Krechel erzählt in ihrem Roman<br />
‚Landgericht‘ die Lebensverwicklung des aus<br />
dem Exil zurückkehrenden Richters Richard<br />
Kornitzer. Er ist vom Glauben an Recht und<br />
Rechtsstaatlichkeit durchdrungen und zerbricht,<br />
als er in der Enge Nachkriegsdeutschlands<br />
den Kampf um die Wiederherstellung<br />
seiner Würde verliert. Die Sprache des Romans<br />
oszilliert zwischen Erzählung, Dokumentation,<br />
Essay und Analyse. Bald poetisch,<br />
bald lakonisch, zeichnet Krechel präzise ihr<br />
Bild der frühen Bundesrepublik – von der<br />
Architektur über die Lebensformen bis hinein<br />
in die Widersprüche der Familienpsychologie.<br />
Landgericht ist ein bewegender, politisch<br />
akuter, in seiner Anmutung bewundernswert<br />
kühler und moderner Roman.“ (Die Jury) Die<br />
Schriftstellerin wurde 2012 für ihre Gedichte<br />
mit dem Orphil ausgezeichnet.<br />
Landgericht<br />
Roman<br />
Jung und Jung<br />
496 S., € 29,90<br />
KNV 33 41 55 45<br />
„... ein aufrührendes Buch,<br />
sperrig, nervig, eine<br />
Prise moralinsauer und<br />
in der Schilderung der<br />
Bitternis eines zutiefst<br />
unglücklichen Menschen<br />
verstörend.“ Glanz & Elend<br />
Ursula Krechel<br />
Auszeichnung<br />
Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet<br />
die Börsenverein des Deutschen Buchhandels<br />
Stiftung seit 2005 jährlich zum<br />
Auftakt der Frankfurter Buchmesse den<br />
besten deutschsprachigen Roman des<br />
Jahres aus. Zuletzt erhielt Eugen Ruge<br />
2011 diesen Literaturpreis.<br />
Stifter<br />
Börsenverein des Deutschen<br />
Buchhandels Stiftung<br />
Dotierung<br />
25.000 EUR<br />
Internet<br />
www.deutscher-buchpreis.de<br />
© Claus Setzer<br />
Literatur
<strong>Deutscher</strong> Buchpreis<br />
2012<br />
UrsUla KrEchEl<br />
landgericht<br />
»Ein Glücksgriff!«<br />
Neue Zürcher Zeitung
Die Shortlist<br />
Die Jury<br />
Silke Grundmann-Schleicher<br />
Buchhandlung SCHLEICHERS,<br />
Berlin<br />
Stephan Lohr<br />
NDR Kultur<br />
Robinsons blaues Haus<br />
Ernst Augustin<br />
C.H.Beck Verlag<br />
Sand<br />
Wolfgang Herrndorf<br />
Rowohlt.Berlin Verlag<br />
Landgericht<br />
Ursula Krechel<br />
Jung und Jung Verlag<br />
Indigo<br />
Clemens J. Setz<br />
Suhrkamp Verlag<br />
Fliehkräfte<br />
Stephan Thome<br />
Suhrkamp Verlag<br />
Nichts Weißes<br />
Ulf Erdmann Ziegler<br />
Suhrkamp Verlag<br />
Bildnachweise Autoren: C.H.Beck Verlag (Augustin), Steffi Roßdeutscher (Herrndorf), Alexander Paul Englert (Krechel), Paul Schirnhofer/Suhrkamp Verlag (Setz),<br />
Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag (Thome), Arne Reimer (Ziegler)<br />
Der Stifter:<br />
Die Partner:<br />
<strong>Preis</strong>träger<br />
Andreas Isenschmid<br />
NZZ am Sonntag<br />
Dr. Jutta Person<br />
freie Kritikerin<br />
Oliver Jungen<br />
freier Kritiker<br />
Christiane Schmidt<br />
freie Lektorin<br />
Dirk Knipphals<br />
die tageszeitung<br />
www.deutscher-buchpreis.de | facebook.com/<strong>Deutscher</strong>Buchpreis
Literatur<br />
Governor General’s Literary Award<br />
Fiction<br />
Der in Oregon lebende kanadische Schriftsteller<br />
Patrick deWitt wurde Ende 2011 für den Roman<br />
„Die Sisters Brothers“ mit dem Governor<br />
General’s Literary Award geehrt.<br />
»Eine Reise ins Reich der Gier und Vergeltung von ruhiger<br />
Abgründigkeit. Und eine Hommage an das Leben im<br />
Wilden Westen, das zugleich dessen Brutalität enthüllt.«<br />
Kirkus Reviews<br />
Hermann Kermit Warm muss sterben, und<br />
die Brüder Charlie und Eli Sisters werden<br />
den Auftrag ausführen. Die beiden machen<br />
sich auf den Weg von Oregon nach Kalifornien,<br />
wo sie Warm aufspüren sollen. Ihre Reise<br />
durch den vom Goldrausch erfassten Westen<br />
Amerikas wird allerdings immer wieder von<br />
bizarren und blutigen Begegnungen unterbrochen.<br />
Und es zeigt sich, wie unterschiedlich<br />
die beiden Brüder sind: Charlie ein eiskalter,<br />
skrupelloser Killer und Eli ein Grübler, der<br />
sich mit existenziellen Fragen quält. Ihm kommen<br />
Zweifel – auch an seinem Partner. Als die<br />
beiden schließlich in Kalifornien eintreffen,<br />
passiert höchst Unerwartetes. Patrick deWitt<br />
erhielt für „Die Sisters Brothers“ 2012 auch<br />
den Roger Writers’ Trust Fiction Prize.<br />
Die Sisters Brothers<br />
Roman<br />
Übers.: Marcus Ingendaay<br />
Manhattan, 352 S., € 17,99<br />
KNV 31 50 69 16<br />
Patrick deWitt<br />
Auszeichnung<br />
Die „GGs“, die Governor General’s Literary<br />
Awards, werden seit 1936 verliehen und<br />
sind der bedeutendste Literaturpreis<br />
Kanadas. In sieben Kategorien ehren sie<br />
Werke in englischer und französischer<br />
Sprache. <strong>Preis</strong>trägerinnen Fiction 2010<br />
waren Dianne Warren und Kim Thúy.<br />
Stifter<br />
Canada Council for the Arts<br />
Dotierung<br />
25.000 CAD<br />
Internet<br />
www.canadacouncil.ca<br />
www.patrickdewitt.net<br />
„In Patrick deWitts Westernroman<br />
machen sich zwei Brüder auf die<br />
Suche nach einer Gold-Formel.<br />
Sie stoßen auf Glücksritter, Outlaws,<br />
Huren – und den Erfinder<br />
der Zahnbürste.“ SPIEGEL ONLINE<br />
© Palmer Lee<br />
Literatur<br />
47
Literatur<br />
48<br />
Heinrich-Mann-<strong>Preis</strong><br />
Der in Berlin lebende Lyriker und Schriftsteller<br />
Uwe Kolbe wurde 2012 mit dem Heinrich-<br />
Mann-<strong>Preis</strong> für sein Buch „Vinetas Archive“<br />
ausgezeichnet.<br />
»‚Vinetas Archive‘ enthält die Bausteine zu einer großen<br />
Confessio des Dichters, zu einer Lebenserzählung, die<br />
sich noch einmal die große Verheißung vergegenwärtigt,<br />
mit der die Generation des heute 53-Jährigen<br />
aufgewachsen ist.« Der Tagesspiegel<br />
Ob Uwe Kolbe mit Hölderlin von Bad Homburg<br />
nach Frankfurt wandert, ob er Vater<br />
und Sohn ein Bratkartoffelgericht zubereiten<br />
lässt, in Rheinsberg oder Arkadien unterwegs<br />
ist – immer spürt er mit großer Intensität<br />
dem geschichtlichen Prozess und der eigenen<br />
Identität nach. Beobachtung und Abstraktion,<br />
Erzählung und Essay, Nachdenkliches, Poetisches<br />
und Polemisches finden zusammen.<br />
Was ist der Stoff des Lebens? Wo haben die<br />
Erfahrungen, Kontinuitäten und Brüche ihren<br />
Grund? Wo verstellen (Selbst-)Täuschungen<br />
die klare Sicht auf die Wirklichkeit? Dem Autor<br />
sind die Utopien fragwürdig geworden, die<br />
einmal auch die eigenen waren. Uwe Kolbe<br />
erhielt 2012 auch den Lyrikpreis Meran.<br />
Vinetas Archive<br />
Essays<br />
Wallstein<br />
224 S., € 19,90<br />
KNV 29 11 61 15<br />
Uwe Kolbe<br />
Auszeichnung<br />
Der Heinrich-Mann-<strong>Preis</strong> ist ein Literaturpreis,<br />
der seit 1953 von der Berliner<br />
Akademie der Künste (vorher Akademie<br />
der Künste der DDR) jährlich für Werke<br />
mit gesellschaftskritischem Charakter zu<br />
Ehren von Heinrich Mann (1871–1950)<br />
verliehen wird. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war<br />
Marie-Luise Scherer.<br />
Stifter<br />
Akademie der Künste, Berlin<br />
Dotierung<br />
8.000 EUR<br />
Internet<br />
www.adk.de<br />
„In seinem jüngsten Essayband<br />
‚Vinetas Archive‘ zeigt Kolbe in<br />
brillanter stilistischer Vielfalt, wie<br />
er die sozialistische Utopie quasi im<br />
Rausch überwunden hat.“ Die Jury<br />
Foto: Privat<br />
Literatur
Literatur<br />
Independent Foreign Fiction Prize<br />
Für das Buch „Blumen der Finsternis“ erhielten<br />
im Jahr 2012 der israelische Schriftsteller<br />
und Literaturprofessor Aharon Appelfeld und<br />
sein Übersetzer ins Englische Jeffrey M. Green<br />
den Independent Foreign Fiction Prize.<br />
»Eines von Appelfelds eindrucksvollsten Büchern: ein<br />
ruhiger Abgesang auf das Verlorene und zugleich ein<br />
Hohelied auf das, was einem im Schmerz zufällt.«<br />
DIE ZEIT<br />
Aharon Appelfeld, der auch mit dem JJ Greenberg<br />
Memorial Award 2012 ausgezeichnet wurde,<br />
erzählt im Roman „Blumen der Finsternis“ die<br />
Geschichte eines Jungen und einer Hure, die in<br />
Zeiten der Bedrohung des Zweiten Weltkriegs<br />
ihren Glauben und ihre Würde nicht aufgeben:<br />
Tag für Tag werden Juden deportiert. Fieberhaft<br />
suchen Eltern Verstecke für ihre Kinder.<br />
Der elfjährige Hugo Mansfeld wird bei der<br />
Prostituierten Mariana in einer Abstellkammer<br />
für anderthalb Jahre in Sicherheit gebracht.<br />
Nachts muss er die Stimmen fremder Männer<br />
mit anhören und lernt bei Mariana alles über<br />
die Grausamkeit des Lebens, aber auch über<br />
Verantwortung, Liebe und Glück. Doch dann<br />
wird Mariana eines Tages verhaftet ...<br />
Blumen der Finsternis<br />
Roman, Übersetzung ins Deutsche<br />
von Mirjam Pressler<br />
Rowohlt, 320 S., € 9,95<br />
KNV 22 95 93 27<br />
Aharon Appelfeld<br />
Auszeichnung<br />
Die Zeitung „The Independent“<br />
und das Arts Council vergeben seit<br />
2002 jährlich den Independent Foreign<br />
Fiction Prize an ausländische Autoren<br />
und ihre Übersetzer für herausragende<br />
und ins Englische übertragene Romane.<br />
2011 an Santiago Roncagliolo und die<br />
Übersetzerin Edith Grossman.<br />
Stifter<br />
„The Independent“ und Arts Council, UK<br />
Dotierung<br />
10.000 GBP<br />
Internet<br />
www.artscouncil.org.uk<br />
„Mariana entwickelt inmitten ihres<br />
Überlebenskampfes eine Beziehung<br />
zu Hugo und er zu ihr, in welcher er<br />
ein Kind ist und doch zugleich in die<br />
verwirrend-überfordernde Rolle eines<br />
Geliebten hineingezogen wird.“ Shoah<br />
© Marianne Fleitmann<br />
Literatur<br />
49
Literatur<br />
50<br />
Ingeborg-Bachmann-<strong>Preis</strong><br />
Hauptpreis<br />
„Ich werde sagen: Hi!“, der Ausschnitt des im<br />
März 2013 bei Droschl erscheinenden Romans<br />
„Mörikes Schlüsselbein“, brachte 2012 der in<br />
Deutschland lebenden russischen Autorin<br />
Olga Martynova den Ingeborg-Bachmann-<strong>Preis</strong>.<br />
»Wie sie in ihrem Text mit Leichtigkeit hin und her hüpft<br />
zwischen Erzählebenen und Einfällen, wie sie feinen,<br />
absurden Humor einstreut und surrealistische Elemente<br />
einbaut – das erinnert sowohl an die slawischen<br />
Schelmenromane als auch an die Ästhetik eines Nikolai<br />
Gogol.« ZEIT ONLINE<br />
Olga Martynova ist eigentlich eine Lyrikerin<br />
und hat erst in den 90er-Jahren begonnen<br />
in deutscher Sprache zu dichten. „Ich werde<br />
sagen: Hi!“ erzählt die Geschichte von dem<br />
Jungen Moritz, der erste Schreibversuche unternimmt,<br />
um möglicherweise einmal Schriftsteller<br />
zu werden. In Klagenfurt beim Bachmann-Lesewettbewerb<br />
hat die Schriftstellerin<br />
ihren Text derart frisch und frei vorgetragen,<br />
dass sie großes Lob von allen Juroren erntete.<br />
Es gefielen vor allem die „souveräne Handhabung<br />
des Stoffes und der Sprache“ sowie der<br />
überbordende „Themen- und Stoffreichtum“.<br />
Klagenfurter Texte<br />
Die Besten 2012<br />
Piper<br />
224 S., € 14,99<br />
KNV 33 52 98 25<br />
Mörikes Schlüsselbein<br />
Roman (erscheint im März 2013)<br />
Droschl<br />
200 S., € 19,90<br />
KNV 34 27 40 27<br />
© Droschl<br />
Olga Martynova<br />
Auszeichnung<br />
Namensgeberin für diese renommierteste<br />
österreichische Auszeichnung ist<br />
die in Klagenfurt geborene Schriftstellerin<br />
Ingeborg Bachmann (1926–1973).<br />
Der Bachmann-<strong>Preis</strong> wurde 2012 zum<br />
36. Mal während eines Lesewettbewerbs<br />
vergeben. <strong>Preis</strong>trägerin im Jahr 2011 war<br />
Maja Haderlap.<br />
Stifter<br />
Stadt Klagenfurt, Österreich<br />
Dotierung<br />
25.000 EUR<br />
Internet<br />
www.bachmannpreis.eu<br />
„... harmonisch und<br />
elegant – wunderbare<br />
Kunstgriffe, die man<br />
können muss!“<br />
Hubert Winkels, Literaturkritiker<br />
Literatur
Literatur<br />
International IMPAC Dublin<br />
Literary Award<br />
Der Roman „Als letztes die Hunde“ des auf<br />
den Bermudas geborenen und in Nottingham<br />
lebenden Schriftstellers Jon McGregor erhielt im<br />
Jahr 2012 den IMPAC Dublin Literary Award.<br />
»Jon McGregors mitleidlose Prosa zwingt den Leser,<br />
bei der Zerlegung des Menschen in seine fleischlichen<br />
Bestandteile in der kalten Atmosphäre der Pathologie<br />
zuzusehen und erspart ihm auch nicht den Blick in das<br />
züngelnde Feuer des Krematoriumsofens.«<br />
DRadio Kultur<br />
Kenntnisreich, bildgewaltig und mit einem tiefen<br />
inneren Rhythmus führt uns Jon McGregor,<br />
eine der wichtigsten Stimmen der jungen britischen<br />
Literatur, durch eine Welt der Nadeln<br />
und Messer und setzt damit jenen Menschen<br />
am Rande der Gesellschaft ein Denkmal, die<br />
wir in unserem Alltag nur allzu gerne übersehen.<br />
Seine Erzählung von den getretenen<br />
und verbeulten Existenzen liest sich trotz aller<br />
Härte wie eine Eloge auf die Menschlichkeit.<br />
Was hier in vielen Rückblenden nachgezeichnet<br />
wird, ist eine einzigartige Collage über das<br />
Leben der Ausgestoßenen.<br />
Als Letztes die Hunde<br />
Roman<br />
Übers.: Anke Burger<br />
Berlin Verlag, 240 S., € 22,00<br />
KNV 30 02 29 25<br />
Jon McGregor<br />
Auszeichnung<br />
Dieser höchstdotierte internationale<br />
Literaturpreis für einen Einzeltitel in<br />
englischer Sprache wird seit 1996<br />
jährlich von der Dubliner Stadtverwaltung<br />
zusammen mit IMPAC,<br />
einem internationalen Unternehmen,<br />
vergeben. <strong>Preis</strong>träger 2011 war<br />
Colum McCann.<br />
Stifter<br />
Stadtverwaltung von Dublin und IMPAC<br />
Dotierung<br />
100.000 EUR<br />
Internet<br />
www.impacdublinaward.ie<br />
www.jonmcgregor.com<br />
„Seine Typen sprechen Jargon, hart<br />
und hässlich und verzweifelt und<br />
reden über das ‚Zeug, über das man<br />
so nachdenkt‘. Am Ende sind nicht<br />
mehr viele von ihnen am Leben,<br />
nur ihre Hunde trauern.“ DRadio Kultur<br />
© IMPAC<br />
Literatur<br />
51
Literatur<br />
52<br />
Internationaler Literaturpreis<br />
Haus der Kulturen der Welt<br />
Der Internationale Literaturpreis wurde 2012<br />
für den Roman „Der Körper“ an den rumänischen<br />
Schriftsteller Mircea Cărtărescu und an<br />
seine deutschen Übersetzer Gerhardt Csejka und<br />
Ferdinand Leopold vergeben.<br />
»Gerhardt Csejka und Ferdinand Leopold haben den<br />
bilderreichen, aberwitzig surrealen Stil des Buches und<br />
die innovative Sprachpotenz dieses faszinierenden Textgewebes<br />
meisterhaft ins Deutsche übertragen, indem<br />
sie die eigene Imaginationskraft der deutschen Sprache<br />
neu und schöpferisch ausloteten.« Die Jury<br />
„Die Selbsterkundung des Ich-Erzählers Mircea<br />
wird zur Welterkundung und breitet ein literarisch<br />
vernetztes Denken aus, das kleinste und<br />
größte Elemente der Existenz zusammenführt,<br />
das Denken und Sprechen in neuronaler Metaphorik<br />
mit dem Kosmos verwebt. ‚Der Körper‘<br />
gleicht einem grellbunten Kaleidoskop aus Bewusstseinssplittern<br />
und Kindheitserinnerungen,<br />
familiengeschichtlichen Episoden und<br />
Bildern des unter Ceauşescu in großen Teilen<br />
zerstörten Bukarests, aus politischen Momentaufnahmen<br />
seiner Herrschaftszeit und fantastischen,<br />
elektrisierenden Gedankenflügen.“<br />
(Die Jury)<br />
Der Körper | Roman, Orbitor<br />
Trilogie, Bd. 2, Übers.: Gerhardt<br />
Csejka und Ferdinand Leopold<br />
Zsolnay, 608 S., € 26,00<br />
KNV 29 97 60 73<br />
Die Wissenden | Roman<br />
Orbitor Trilogie, Bd. 1,<br />
Übers.: Gerhardt Csejka<br />
Zsolnay, 528 S., € 24,90<br />
KNV 18 95 44 54<br />
© Zsolnay<br />
Mircea Cărtărescu<br />
Auszeichnung<br />
Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin<br />
und die Hamburger Stiftung Elementarteilchen<br />
vergeben seit 2009 jedes Jahr<br />
diesen Literaturpreis. Die Auszeichnung<br />
prämiert jährlich das beste internationale<br />
Erzählwerk in deutscher Erstübersetzung.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2011 waren Michael<br />
Schischkin und der Übersetzer Andreas<br />
Tretner.<br />
Stifter<br />
Berliner Haus der Kulturen der Welt und<br />
Hamburger Stiftung Elementarteilchen<br />
Dotierung 35.000 EUR<br />
Internet<br />
www.hkw.de<br />
„... Lupanarien,<br />
wie sie Hieronymus<br />
Bosch nicht besser in<br />
seinen ‚Garten der<br />
Lüste‘ hätte hineinmalen<br />
können.“<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
Literatur
Literatur<br />
ITB BuchAwards<br />
Literatur Ägypten<br />
Der Würdigungspreis der ITB Berlin für publizistische<br />
Verdienste um die Literatur Ägyptens<br />
ging 2012 an den Zürcher Unionsverlag.<br />
»Es ist immer wieder die Literatur des Unionsverlags, die<br />
uns unverstellte, tiefe Eindrücke und Erkenntnisse zu<br />
Ländern und Kulturen vermittelt.« Die Jury<br />
Das Buch „Das junge Kairo“ von Nagib Machfus<br />
gilt als einer der bedeutendsten Schlüsselromane<br />
in der ägyptischen Literatur: „Man<br />
staunt über die Souveränität, mit der dieser<br />
Erzähler die moralische Verfassung seines<br />
Landes schildert und die Koordinaten der<br />
kommenden Krisen vor dem Leser ausbreitet“,<br />
so Stefan Weidner in Deutschlandradio<br />
Kultur. Auf die Spuren einer äußerst wechselhaften<br />
Geschichte Ägyptens führt uns Autor<br />
Baha Taher in seinem Roman „Die Oase“, und<br />
mit „Hinter dem Paradies“ der jungen Autorin<br />
Mansura Eseddin verlassen wir den Großstadtmoloch<br />
Kairo und begeben uns mitten hinein<br />
in das ländliche Nildelta: „Eine anhaltend faszinierende<br />
Reise in die ägyptische Gesellschaft<br />
für alle, die das Land der Pharaonen abseits<br />
der Orientalismus-Verklärung von Kairo kennenlernen<br />
wollen.“ (ORF)<br />
Nagib Machfus: Das junge Kairo<br />
Roman<br />
Übers.: Hartmut Fähndrich<br />
Unionsverlag, 260 S., € 19,90<br />
KNV 30 24 64 43<br />
Mansura Eseddin: Hinter dem<br />
Paradies | Roman<br />
Übers.: Hartmut Fähndrich<br />
Unionsverlag, 200 S., € 19,90<br />
KNV 30 24 64 65<br />
© Unionsverlag<br />
Mansura Eseddin<br />
Auszeichnung<br />
Die Internationale Tourismusbörse Berlin<br />
(ITB Berlin) vergibt seit 2001 jährlich<br />
Buchpreise in variierenden Kategorien<br />
für herausragende Publikationen in den<br />
Bereichen Reisebuch und Kartografie.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Destinations-<br />
Awards, die dem jeweiligen offiziellen<br />
Partnerland der ITB Berlin gewidmet<br />
sind. 2012 war es die Arabische Republik<br />
Ägypten.<br />
Stifter Messe Berlin<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.itb-berlin.de/buchawards<br />
www.unionsverlag.com<br />
Baha Taher: Die Oase<br />
Roman<br />
Übers.: Regina Karachouli<br />
Unionsverlag, 336 S., € 19,90<br />
KNV 30 24 64 54<br />
Literatur<br />
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Literatur<br />
54<br />
Klaus-Michael-Kühne-<strong>Preis</strong><br />
des Harbour Front Literaturfestivals<br />
Die in Aserbaidschan geborene und in Berlin<br />
studierende Autorin Olga Grjasnowa erhielt<br />
2012 für ihr Debüt „Der Russe ist einer, der<br />
Birken liebt“ den Klaus-Michael-Kühne-<strong>Preis</strong>.<br />
»Hier kommt die Welt zu Ihnen, wie sie noch nie zu<br />
Ihnen gekommen ist in einem Roman. Mit Macht, mit<br />
Witz, mit Weisheit, mit Scharfsicht und Scharfsinn, mit<br />
Tempo und Trauer.« Die WELT<br />
Mascha ist jung und eigenwillig. Sie ist, wie<br />
die Autorin, Aserbaidschanerin und Jüdin. Als<br />
ihr Freund Elias nach schwerer Erkrankung<br />
stirbt, versucht sie ihrer Trauer zu entfliehen<br />
und reist zu Verwandten nach Israel. „Währenddessen<br />
beobachtet sie die Welt, interpretiert<br />
die Details, die ihr auffallen und verweist<br />
damit immer wieder auf globale Zustände. Das<br />
tut Olga Grjasnowa mit unglaublicher sprachlicher<br />
Eleganz und messerscharfem Verstand.<br />
Sie ist schon jetzt eine wichtige Stimme dieser<br />
Generation, die verwundert feststellt, dass<br />
einfach alles in der Welt, die man vorfindet,<br />
aus den Fugen geraten ist“, interpretierte die<br />
Literaturkritikerin Annemarie Stoltenberg im<br />
NDR Hörfunk den Roman „Der Russe ist einer,<br />
der Birken liebt“.<br />
Der Russe ist einer, der Birken liebt<br />
Roman<br />
Hanser<br />
283 S., € 18,90<br />
KNV 31 60 98 91<br />
Olga Grjasnowa<br />
Auszeichnung<br />
Mit dem Kühne-<strong>Preis</strong>, der seit 2010<br />
jährlich vergeben wird, soll die<br />
Bedeutung der jungen Literatur<br />
unterstrichen und die Arbeit von<br />
Nachwuchsautoren gefördert werden.<br />
Acht Literaten stellten sich 2012 in<br />
der Reihe „Debütantensalon“ diesem<br />
Wettbewerb. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war<br />
Inger-Maria Mahlke.<br />
Stifter<br />
Klaus-Michael Kühne Stiftung<br />
Dotierung<br />
10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.harbour-front.org<br />
„Szenisch stark, wortbildmächtig,<br />
entwickelt Olga Grjasnowa einen<br />
Sog, der mitreißt in eine globalisierte<br />
Welt, die immer wieder explosiv auf<br />
eine von Kleingeistigkeit und Misstrauen<br />
beherrschte Enge prallt.“<br />
Neue Zürcher Zeitung<br />
© Peter-Andreas Hassiepen<br />
Literatur
Literatur<br />
Libris Literaturpreis<br />
Der in Amsterdam lebende niederländische<br />
Schriftsteller A.F.Th van der Heijden ist für seinen<br />
Roman „Tonio“ mit dem Libris Literaturpreis<br />
geehrt worden.<br />
»Dies ist ein unersättliches Buch, der gewaltige,<br />
unendlich detailreiche, anrührende und unmögliche<br />
Versuch, Tonio, den geliebten Sohn, fortleben zu<br />
lassen.« Die WELT<br />
Tonio wird in Amsterdam auf dem Fahrrad<br />
von einem Auto erfasst. Der noch nicht einmal<br />
22-Jährige stirbt am selben Tag. Die Eltern ließ<br />
er gebrochen zurück. Gegen alle Widerstände<br />
ist es Adri van der Heijden gelungen, in dem<br />
Requiemroman seinem Sohn Tonio ein unvergessliches<br />
und unvergängliches Monument zu<br />
schaffen. Die Jury begründete: „Der Roman<br />
beherrscht alle Register im Zusammenhang<br />
mit Leben und Tod auf souveräne Weise: von<br />
der Ankündigung des Todes, dessen Sühne bis<br />
zu dessen Verleugnung, von Wut und Leugnung<br />
bis zur Hinnahme. Im Schlusschor dieser<br />
Sinfonie des Todes klingt sogar wieder Hoffnung<br />
an, wie erbarmungslos die vorangegangenen<br />
Ereignisse auch gewesen sein mögen.“<br />
Tonio<br />
Ein Requiemroman<br />
Übers.: Helga van Beuningen<br />
Suhrkamp, 641 S., € 26,90<br />
KNV 30 19 45 53<br />
A.F.Th. van der Heijden<br />
Auszeichnung<br />
Der Libris Literaturpreis wird jährlich<br />
für den besten Roman aus dem vorangegangenen<br />
Kalenderjahr vergeben,<br />
der originär in niederländischer Sprache<br />
verfasst sein muss. Im Jahr 2011 konnte<br />
diese Auszeichnung Yves Petry in<br />
Empfang nehmen.<br />
Stifter<br />
Stichting Literatuur Prijs, Niederlande<br />
Dotierung<br />
50.000 EUR<br />
Internet<br />
www.librisliteratuurprijs.nl<br />
www.afth.nl/web/show<br />
„Tonio ist ein konzentriertes Buch<br />
geworden, präzise und von erschütternder<br />
Offenheit, ohne aufdringliche<br />
Selbstentblößung, ohne Selbstmitleid<br />
und dennoch voller Gefühle für den<br />
verlorenen Sohn.“<br />
Deutschlandfunk<br />
© Tonio-van-der-Heijden<br />
Literatur<br />
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Literatur<br />
56<br />
Mara-Cassens-<strong>Preis</strong><br />
„Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter<br />
einer Treppe“ des Münchner Autors und Journalisten<br />
Max Scharnigg wurde Ende 2011 mit<br />
dem Mara-Cassens-<strong>Preis</strong> ausgezeichnet.<br />
»Außergewöhnliche Erzählkraft, Lust am Fabulieren<br />
jenseits des literarischen Mainstreams und eine<br />
einzigartige Hand für das Magische.« Die Jury<br />
Was tun? Vor der eigenen Wohnungstür steht<br />
ein fremdes Paar Herrenschuhe. Von drinnen<br />
die Stimme der Freundin und die eines unbekannten<br />
Mannes. Nur nicht nervös werden!<br />
Und Journalist Nikol Nanz macht das, was er<br />
am besten kann – er übt sich im Rückzug und<br />
richtet sich erst mal häuslich unter der Treppe<br />
ein. In seinem Versteck hofft er nun ungestört<br />
mit seinem Artikel über die Erstdurchsteigung<br />
der Eiger-Nordwand voranzukommen. Aber<br />
die Arbeit gerät schon bald ins Stocken. Das<br />
liegt nicht nur an den ungelösten Rätseln um<br />
seine Freundin, mit der ihn bisher eine herrlich<br />
abgeschiedene Liebe verbunden hat. Es<br />
liegt auch am alten Schmuskatz, dem ehemaligen<br />
Gletscherfotografen und Bergkristallverkäufer,<br />
der ihn in seinem Versteck aufstöbert<br />
und zum Essen einlädt.<br />
Die Besteigung der Eiger-Nordwand<br />
unter einer Treppe<br />
Roman, Hoffmann und Campe<br />
160 S., € 18,00<br />
KNV 28 70 93 54<br />
Max Scharnigg<br />
Auszeichnung<br />
Die Hamburger Stifterin Mara Cassens<br />
möchte mit diesem <strong>Preis</strong> jungen<br />
Schriftstellern ermöglichen, sich für<br />
eine gewisse Zeit ganz dem Schreiben<br />
zu widmen. Das Literaturhaus Hamburg<br />
ermittelt die <strong>Preis</strong>träger zusammen mit<br />
einer Leser-Jury. <strong>Ausgezeichnet</strong> 2010<br />
wurde Sabrina Janesch.<br />
Stifter<br />
Mara Cassens, Hamburg<br />
Dotierung<br />
15.000 EUR<br />
Internet<br />
www.literaturhaus-hamburg.de<br />
www.scharnigg.de<br />
„Oh ja, Herr Schmuskatz ist zum<br />
Knutschen kauzig. Seine zweite<br />
Leidenschaft sind Bücher mit Widmungen,<br />
die er sammelt – und alphabetisch<br />
nach den Widmungsnamen<br />
in seinen Bücherregalen sortiert. Er<br />
ist eine wunderbare Romanfigur, wie<br />
überhaupt vieles wunderbar ist in<br />
diesem Romandebüt.“ SPIEGEL ONLINE<br />
© Christa Maria Oswald<br />
Literatur
Literatur<br />
Nicolas-Born-Debütpreis<br />
Für seinen ersten Roman „Gegen die Welt“<br />
bekam der im ostfriesischen Leer geborene<br />
und in Berlin lebende Autor und Journalist<br />
Jan Brandt den Nicolas-Born-Debütpreis 2012.<br />
»Ein grandioser Rundumblick auf eine kleine Welt, in der<br />
sich mehr von der großen Welt da draußen widerspiegelt<br />
als ihre Bewohner manchmal erkennen können.«<br />
SPIEGEL ONLINE<br />
Ein kleines Dorf in Ostfriesland, Kühe grasen<br />
auf den Wiesen, hinter den Tujenhecken des<br />
Neubauviertels blühen die Blumen, in den<br />
Auffahrten glänzen die Neuwagen. Hier wird<br />
Mitte der Siebziger Daniel Kuper geboren, ein<br />
verschlossener Junge mit viel Fantasie und<br />
wenigen Möglichkeiten. Doch bald geschieht<br />
Seltsames: Mitten im Sommer schneit es heftig,<br />
ein Kornkreis entsteht, ein Schüler stellt<br />
sich auf die Bahngleise, Hakenkreuze tauchen<br />
an den Hauswänden auf. Für all das wird<br />
schnell der Sonderling Daniel verantwortlich<br />
gemacht, und der beginnt einen Kampf gegen<br />
die Dorfbewohner. Sie sind es, gegen die er<br />
aufbegehrt, und sie sind es, gegen die er am<br />
Ende verliert.<br />
Gegen die Welt<br />
Roman<br />
DuMont<br />
928 S., € 22,99<br />
KNV 30 02 38 05<br />
„Ein tollkühner Roman<br />
über Freundschaft und Verrat.<br />
Rebellisch und bewegend,<br />
wahnsinnig und witzig.<br />
Großes Kino.“ Sönke Wortmann, Regisseur<br />
© Uta Neumann<br />
Jan Brandt<br />
Auszeichnung<br />
Dieser <strong>Preis</strong> für Romandebüts des<br />
Landes Niedersachsen wird seit 2000<br />
jährlich zu Ehren des Schriftstellers<br />
Nicolas Born (1937–1979) verliehen und<br />
fördert ein junges schriftstellerisches<br />
Talent, das in Bezug zu Niedersachsen<br />
steht. <strong>Preis</strong>trägerin im Jahr 2011 war<br />
Sabrina Janesch.<br />
Stifter<br />
Land Niedersachsen<br />
Dotierung<br />
10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.mwk.niedersachsen.de<br />
Literatur<br />
57
Literatur<br />
58<br />
PEN/Faulkner Award<br />
for Fiction<br />
Der in New York City lebenden kanadischen<br />
Autorin Julie Otsuka wurde der PEN/Faulkner<br />
Award for Fiction 2012 für das Buch „Wovon<br />
wir träumten“ verliehen.<br />
»Von der ersten Seite an berührt der Roman das Herz.<br />
Und am Ende hat man es tatsächlich verloren, an diese<br />
Frauen, an dieses Buch, das bei aller Härte nie seine<br />
federleichte Sprache verliert. Immer poetisch bleibt,<br />
auch wenn es dramatisch zugeht.« WDR 2<br />
„Auf dem Schiff waren die meisten von uns<br />
Jungfrauen.“ So beginnt die berührende Geschichte<br />
einer Gruppe junger Frauen, die Anfang<br />
des 20. Jh. von Japan nach Kalifornien<br />
reisten, um japanische Einwanderer zu heiraten,<br />
die sie nur von strahlenden Fotos der Heiratsvermittler<br />
kannten. Eindringlich schildert<br />
der Roman die unterschiedlichen Schicksale<br />
der Frauen: Wie sie in San Fransisco ankommen<br />
und die Männer von den Fotos nicht wiedererkennen,<br />
wie sie ihre ersten Nächte als<br />
junge Ehefrauen erleben, Knochenarbeit leisten<br />
auf den Feldern, mit der fremden Sprache<br />
und der amerikanischen Kultur ringen, Kinder<br />
zur Welt bringen, und wie sie nach Pearl Harbor<br />
erneut zu Außenseitern werden.<br />
Wovon wir träumten<br />
Roman<br />
Übers.: Katja Scholtz<br />
Mare, 160 S., € 18,00<br />
KNV 33 51 14 53<br />
Julie Otsuka<br />
Auszeichnung<br />
Der PEN/Faulkner Award for Fiction<br />
wird seit 1981 jährlich verliehen, um<br />
herausragende US-amerikanische<br />
Romane eines vergangenen Jahres<br />
auszuzeichnen. Dieser <strong>Preis</strong> erinnert an<br />
den Literaturnobelpreisträger William<br />
Faulkner (1897–1962). <strong>Preis</strong>trägerin<br />
2011 war Deborah Eisenberg.<br />
Stifter<br />
PEN/Faulkner Foundation, USA<br />
Dotierung<br />
15.000 USD<br />
Internet<br />
www.penfaulkner.org<br />
www.julieotsuka.com<br />
„Das Buch ist ein emanzipatorischer<br />
Akt: Es gibt den unzähligen<br />
namenlosen und vergessenen<br />
Mädchen und Frauen, die nur kraft<br />
ihrer männlichen Gebieter sowie ihrer<br />
bedingungslosen Verfügbarkeit als<br />
Sexualobjekte existieren, eine eigene<br />
Stimme.“ Die Wochenzeitung<br />
© Robert Bessoir<br />
Literatur
Literatur<br />
<strong>Preis</strong> der Hotlist<br />
Der <strong>Preis</strong> der Hotlist 2012 ging an den Droschl<br />
Literaturverlag für den Erzählungsband „Dunkelheit<br />
am Ende des Tunnels“ des norwegischen<br />
Schriftstellers Tor Ulven, der sich 1995<br />
das Leben nahm.<br />
»Trübsinniger, elegischer, verzweifelter als Ulven kann<br />
man nicht schreiben. Bereits der Titel des von Bernhard<br />
Strobel glänzend übersetzten Erzählbands markiert die<br />
Richtung, die Tor Ulven einschlägt: mitten hinein ins<br />
Herz der existenziellen Finsternis.« Die Jury<br />
Eine rabenschwarze Entdeckung aus Norwegen,<br />
die an David Foster Wallace erinnert: Tor<br />
Ulven, ein Erzähler der Vergeblichkeit und<br />
Feind falscher Täuschungen. „Erst jetzt lässt<br />
sich dank Bernhard Strobels Übertragungsleistung<br />
erstmals Ulvens Prosa in ihrem ganzen<br />
postnihilistisch eloquenten Furor nachlesen.<br />
‚Vente og ikke se‘ hieß dieser Band, Ulvens<br />
letzter zu Lebzeiten gedruckter im Original<br />
wörtlich ‚Warten und nicht Sehen‘. Die Protagonisten<br />
sehen – und sehen doch nichts, die<br />
Welt ist in den neun Geschichten zusammengeschrumpft<br />
auf nichts: das Nichts der Worte,<br />
der Bezeichnungen, der Bedeutungen und der<br />
Beziehungen.“ (Der Standard)<br />
Dunkelheit am Ende des Tunnels<br />
Geschichten<br />
Übers.: Bernhard Strobel<br />
Droschl, 136 S., € 19,00<br />
KNV 31 60 33 56<br />
Tor Ulven<br />
Auszeichnung<br />
Zehn ausgewählte Bücher unabhängiger<br />
Verlage wurden 2012 in eine Hotlist aufgenommen:<br />
drei Titel vom Lesepublikum<br />
via Internetwahl und sieben Bücher von<br />
einer Jury, die auch den Sieger ermittelte.<br />
Hotlist-Gewinnerin im Jahr 2011 war<br />
Nino Haratischwili.<br />
Stifter<br />
Verein der Hotlist, Düsseldorf<br />
Dotierung<br />
5.000 EUR<br />
Internet<br />
www.hotlist-online.com<br />
www.droschl.com<br />
„Das ist kein Autor für viele, das<br />
ist einer für wenige Leser, aber die<br />
werden ihn mögen. Es ist seine fast<br />
lyrische Sprache und der lakonischpräzise<br />
Stil, die den Lebensüberdruss<br />
dieser Geschichten abfängt, auffängt.<br />
Es ist das alte Trost-Versprechen der<br />
Kunst, aufs Neue eingelöst.“ WDR<br />
© Lars Aarønæs<br />
Literatur<br />
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Literatur<br />
60<br />
<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse<br />
Belletristik<br />
Der in Hamburg geborene Schriftsteller, Maler<br />
und Zeichner Wolfgang Herrndorf wurde für<br />
den Roman „Sand“ mit dem Belletristikpreis<br />
der Leipziger Buchmesse 2012 ausgezeichnet.<br />
»Ein furioser Abenteuerroman, ein faszinierend verwirrender<br />
Anti-Agenten-Thriller, der so waghalsig wie<br />
gekonnt mit verschiedenen Ebenen jongliert.«<br />
Die Jury<br />
Es ist das Jahr 1972: Während in München gerade<br />
palästinensische Terroristen das Olympische<br />
Dorf überfallen und israelische Sportler<br />
als Geiseln nehmen, werden in Nordafrika in<br />
einer Kommune vier Hippies ermordet, ein<br />
Geldkoffer verschwindet, und ein etwas depperter<br />
Kommissar versucht die Vorkommnisse<br />
aufzuklären. Dazu stolpern ein schwedischer<br />
Atomspion, eine überaus attraktive Amerikanerin<br />
und zahlreiche weitere Personen durch<br />
Wolfgang Herrndorfs Roman „Sand“ – ein<br />
absurd-verwirrendes Spiel von Zufällen, Irrwegen,<br />
Missverständnissen und existenzphilosophischen<br />
Fragen. Dafür gab es auch den Literaturpreis<br />
des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft<br />
und der Hans-Fallada-<strong>Preis</strong> wurde Herrndorf für<br />
den Roadmovie-Roman „Tschick“ verliehen.<br />
Sand<br />
Roman<br />
Rowohlt Berlin<br />
480 S., € 19,95<br />
KNV 31 17 17 85<br />
Wolfgang Herrndorf<br />
Auszeichnung<br />
Die Leipziger Buchmesse vergibt diesen<br />
<strong>Preis</strong> jährlich seit 2005. Eine Kritiker-Jury<br />
nominiert jeweils fünf Autoren und<br />
Übersetzer in den Kategorien Belletristik,<br />
Sachbuch/Essayistik und Übersetzung.<br />
<strong>Preis</strong>träger Belletristik im Jahr 2011<br />
war Clemens J. Setz.<br />
Stifter<br />
Stadt Leipzig, Freistaat Sachsen,<br />
Literarisches Colloquium Berlin (LCB)<br />
Dotierung<br />
15.000 EUR<br />
Internet<br />
www.preis-der-leipziger-buchmesse.de<br />
www.wolfgang-herrndorf.de<br />
„Was diesen Roman<br />
so einzigartig macht, ist,<br />
mit welcher Leichtigkeit, welcher<br />
Eleganz im Ton und welchem Sinn<br />
für Komik Wolfgang Herrndorf diese<br />
absolute Alptraumszenerie erzählt.“<br />
Die Jury<br />
© Mathias Mainholz<br />
Literatur
PIPER. BÜCHER, ÜBER DIE MAN SPRICHT. www.piper.de<br />
»Sten Nadolny ist<br />
ein Erzähler<br />
unvergesslicher<br />
Geschichten …«<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
© getty images/Vetta/o-che<br />
224 Seiten. Gebunden. € 16.99 (D)
Literatur<br />
62<br />
<strong>Preis</strong> der SWR-Bestenliste<br />
Der in Budapest geborene ungarische Schriftsteller<br />
und Fotoreporter Péter Nádas wurde mit<br />
dem <strong>Preis</strong> der SWR-Bestenliste 2012 für den<br />
Roman „Parallelgeschichten“ geehrt.<br />
»Erotomanischer Jahrhundertroman.« Die Jury<br />
Ende 1989: Im Berliner Tiergarten liegt eine<br />
Leiche. So beginnt der <strong>Krimi</strong>, die Familiensaga,<br />
der Abenteuerroman, das große Epos über<br />
die vielen Seiten der ungarischen Geschichte.<br />
18 Jahre brauchte Péter Nádas, um sie zu beschreiben.<br />
Sieben Jahre nach der Originalausgabe<br />
erschien das Hauptwerk auf Deutsch. Die<br />
Jury mit ihrer Begründung: „Péter Nádas verknüpft<br />
mit großer Kraft die deutsche und die<br />
ungarische Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts<br />
und schlägt seine Figuren wie seine<br />
Leser in den Bann einer Prosa, die alle Lüste<br />
und Laster, Gedanken und Empfindungen,<br />
Leiden und Leidenschaften zur Sprache bringt<br />
und in der Kunst des Erzählens ein neues Kapitel<br />
aufschlägt, indem sie den Bewusstseins-<br />
Roman zum Roman der Sinne und des Körpers<br />
erweitert.“ Péter Nádas wurde für „Parallelgeschichten“<br />
2012 auch der Literaturpreis Brücke<br />
Berlin verliehen.<br />
Parallelgeschichten<br />
Roman<br />
Übers.: Christina Viragh<br />
Rowohlt, 1728 S., € 39,95<br />
KNV 31 67 91 81<br />
Péter Nádas<br />
Auszeichnung<br />
Der <strong>Preis</strong> der SWR-Bestenliste,<br />
1978 gegründet, wird einmal jährlich<br />
anlässlich des Kritikertreffens in<br />
Baden-Baden von den Jury-Mitgliedern<br />
vergeben. Der <strong>Preis</strong>träger muss in den<br />
zurückliegenden zwölf Monaten mit<br />
einem Buch auf der Bestenliste genannt<br />
worden sein. <strong>Preis</strong>träger 2011 war<br />
Aris Fioretos.<br />
Stifter<br />
Südwestrundfunk (SWR)<br />
Dotierung 10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.swr.de<br />
„Der Roman hat viele starke Teile.<br />
Er ist da am besten, wo er die zwischenmenschlichen<br />
und seelischen<br />
Verschiebungen schildert. Das macht<br />
er jedoch nicht, indem er dem Leser<br />
die Lage der Dinge vorbuchstabiert:<br />
Wir müssen uns das Dargestellte selbst<br />
zusammensetzen.“ Hamburger Abendblatt<br />
© Europäischer Übersetzerpreis<br />
Literatur
Literatur<br />
Prix Médicis<br />
für ausländische Literatur<br />
Der Prix Médicis für ausländische Literatur<br />
ging Ende 2011 an den israelischen Schriftsteller<br />
David Grossman für seinen Roman „Eine<br />
Frau flieht vor einer Nachricht“.<br />
»Man liest immer langsamer, weil man nicht will,<br />
dass der Roman aufhört. Noch Tage danach ist man<br />
wie benommen und voll von dieser Romanwelt, die ein<br />
Leben nicht retten konnte, die aber ihrerseits Rettung<br />
ist, weil man in einer Welt ohne Bücher wie dieses gar<br />
nicht leben will.«<br />
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung<br />
Ora erzählt von ihrer Liebe zu zwei Männern,<br />
von Wut und Zärtlichkeit, Verzweiflung, Leidenschaft<br />
und von ihrem Sohn Ofer, der sich<br />
freiwillig für einen Militäreinsatz im Westjordanland<br />
meldet. Seine Mutter hofft, das drohende<br />
Unglück zu bannen, indem sie ihrem<br />
Jugendfreund Avram, der einst im Jom-Kippur-Krieg<br />
selbst Soldat war, von Ofers Vorhaben<br />
berichtet ... David Grossman spiegelt die<br />
großen Fragen in den kleinen Alltagserlebnissen<br />
und schildert, wie in Israel das Schicksal<br />
der Menschen unauflöslich mit der Politik verbunden<br />
ist. Ein mitreißendes, unvergessliches<br />
Buch und ein Protest gegen den Krieg.<br />
Eine Frau flieht vor einer<br />
Nachricht | Roman<br />
Übers.: Anne Birkenhauer<br />
Hanser, 736 S., € 24,90<br />
KNV 22 86 07 04<br />
Löwenhonig<br />
Übers.: Vera Loos und<br />
Naomi Nir-Bleimling<br />
dtv, 128 S., € 8,50<br />
KNV 19 13 49 63<br />
© Peter-Andreas Hassiepen<br />
David Grossman<br />
Auszeichnung<br />
Der französische Prix Médicis wurde<br />
1958 von Gala Barbisan und Jean-Pierre<br />
Giraudoux begründet, um französischsprachige<br />
Romane oder Erzählungen<br />
von jungen Autoren auszuzeichnen.<br />
Seit 1970 wird auch ein <strong>Preis</strong> für fremdsprachige<br />
Romane und seit 1985 dieser<br />
Essay-<strong>Preis</strong> vergeben. <strong>Preis</strong>träger 2010<br />
war David Vann.<br />
Stifter<br />
Gala Barbisa und Jean-Paul Giraudoux<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.prix-litteraires.net<br />
„Einer dieser<br />
wenigen Romane,<br />
bei denen man<br />
das Gefühl hat,<br />
sie hätten die Welt<br />
verändert.“<br />
Schriftsteller Colm Tóibín über<br />
„Eine Frau flieht vor einer Nachricht“<br />
Literatur<br />
63
Literatur<br />
64<br />
Prix Renaudot<br />
Der Prix Renaudot wurde Ende 2011 für den<br />
Biografieroman „Limonow“ an den französischen<br />
Schriftsteller Emmanuel Carrère vergeben.<br />
»Er legt eine packend geschriebene ‚biographie romancée‘<br />
des russischen Skandalautors vor und bringt sich<br />
dabei an ausgewählten Schlüsselstellen immer wieder<br />
selbst ins Gespräch. Dabei wird deutlich, dass der aus<br />
großbürgerlichen Verhältnissen stammende Carrère<br />
seinen Helden heimlich beneidet.« NZZ<br />
Eduard Limonow (1943), der schillernde russische<br />
Schriftsteller und Politiker, war gefeierter<br />
Underground-Dichter, lebte als Hungerleider<br />
und bisexueller Dandy-Autor in New York<br />
und Paris, kämpfte als Freiwilliger in den Balkankriegen<br />
auf Seiten der Serben, schloss sich<br />
mit seiner Partei Kasparow und der Bewegung<br />
Neues Russland an und saß im Gefängnis.<br />
Die Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen<br />
2012 wurde ihm verweigert, inzwischen<br />
agiert er als einer der führenden Köpfe der demokratischen<br />
Opposition zum Regime Putins.<br />
Seine politische Haltung oszilliert zwischen<br />
extrem rechts und extrem links – immer in<br />
Konfrontation zum Establishment und immer<br />
auch als ästhetische Geste einer Gegenkultur.<br />
Limonow | Roman<br />
Übers.: Claudia Hamm<br />
Matthes & Seitz<br />
414 S., € 24,90<br />
KNV 31 85 16 58<br />
Emmanuel Carrère<br />
Auszeichnung<br />
Der „Renaudot“ wird seit 1926 jährlich<br />
vergeben, ist nach dem Begründer des<br />
modernen Journalismus in Frankreich<br />
Théophraste Renaudot (1586–1653)<br />
benannt und wird von 10 Literaturkritikern<br />
ausgewählt. <strong>Preis</strong>trägerin<br />
2010 war Virginie Despentes.<br />
Stifter<br />
Literaturkritiker<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.prix-litteraires.net<br />
www.limonow.de/carrere<br />
„Limonow hat sich radikal von allen<br />
gesellschaftlichen Imperativen<br />
emanzipiert und alles, wirklich alles<br />
im Leben ausprobiert: Er hatte Sex<br />
mit schwarzen Männern, verführte<br />
Minderjährige, lebte mit einem Fotomodell<br />
zusammen, wurde Familienvater,<br />
saß im Gefängnis und tötete.“ NZZ<br />
© Falk Nordmann<br />
Literatur
Literatur<br />
Schillerpreis<br />
der Schweizerischen Schillerstiftung<br />
Einen Schillerpreis 2012 erhielt der Schweizer<br />
Schriftsteller Felix Philipp Ingold für den Roman<br />
„Alias oder Das wahre Leben“.<br />
»Es ist das Werk eines Schriftstellers, der elegant auf<br />
der Klaviatur literarischer Mittel zu spielen versteht und<br />
damit dem Leser nicht nur sinnliches Vergnügen bereitet,<br />
sondern ihn mit einer avancierten Denksportaufgabe<br />
völlig in Beschlag nimmt. Ein literarisches Fest!«<br />
Die Weltwoche<br />
Was fängt man mit der Hinterlassenschaft eines<br />
verstorbenen Freundes an? In der suchenden<br />
und tastenden Lebensbeschreibung des<br />
wolgadeutschen Kirill Bergerow entwirft Felix<br />
Philipp Ingold eine weitläufige, halb Europa<br />
und ein halbes Jahrhundert durchmessende<br />
Existenz, die bei all ihren Verwerfungen und<br />
Brüchen kaum noch auf den Punkt zu bringen<br />
ist. Doch wessen Geschichte wird da erzählt?<br />
Ist es das Leben des Freundes, oder ist es das<br />
Bild, das sich der Erzähler vom Freund nachträglich<br />
zu machen versucht? Eine ungewöhnliche<br />
Panoramafahrt durch ein Leben voller<br />
Turbulenzen, unsäglicher Leiden und unvergleichlicher<br />
Glücksmomente.<br />
Alias oder Das wahre Leben<br />
Roman<br />
Matthes & Seitz<br />
330 S., € 22,90<br />
KNV 30 15 84 95<br />
„Dramaturgisch und stilistisch<br />
souverän arrangiert.<br />
Ein beeindruckender<br />
wahrer Lebensroman voll<br />
tragikomischer Wendungen.“<br />
Luzerner Zeitung<br />
Felix Philipp Ingold<br />
Auszeichnung<br />
Die Schweizerische Schillerstiftung<br />
verleiht jährlich Auszeichnungen an<br />
bedeutende aktuelle Werke nationaler<br />
Dichtkunst, um begabte Schweizer<br />
Schriftsteller zu fördern oder in Not<br />
geratene Autoren und deren<br />
Familien zu unterstützen. <strong>Preis</strong>träger<br />
2011 waren Pedro Lenz und Kurt Marti.<br />
Stifter<br />
Schweizerische Schillerstiftung<br />
Dotierung<br />
10.000 CHF<br />
Internet<br />
www.schillerstiftung.ch<br />
Foto: Privat<br />
Literatur<br />
65
Literatur<br />
66<br />
Schweizer Buchpreis<br />
Den Schweizer Buchpreis bekam Ende 2011<br />
der in Rumänien geborene und in Zürich lebende<br />
Schriftsteller Catalin Dorian Florescu für<br />
seinen Roman „Jacob beschließt zu lieben“.<br />
»Er kennt die Abgründe, die im Menschen lauern, dem<br />
zwiespältigen Wesen aus Angst und Gier. Florescu<br />
zeichnet das Sittenbild einer archaischen Welt mit<br />
allen Schrecken und Schönheiten, Grausamkeiten und<br />
Zärtlichkeiten, eine Welt, in der den Bauern die Erde, der<br />
Acker, der Besitz alles bedeutet.« DER SPIEGEL<br />
Florescu, der 2012 auch mit dem Eichendorff-<br />
Literaturpreis geehrt wurde, erzählt in „Jacob<br />
beschließt zu lieben“ die abenteuerliche Lebensgeschichte<br />
des Jacob Obertin aus dem<br />
schwäbischen Dorf Triebswetter im rumänischen<br />
Banat Ende der 20er- bis Anfang der<br />
50er-Jahre. Jacob wird mit Kampf um Macht<br />
und Besitz konfrontiert, vom eigenen Vater<br />
verraten und verliert seine erste Liebe. Doch<br />
immer wieder gibt es Menschen, die ihm helfen,<br />
die Wechselfälle der Geschichte – Diktaturen<br />
und Deportationen – mit ihren katastrophalen<br />
Folgen zu überleben und einen neuen<br />
Aufbruch zu wagen.<br />
Jacob beschließt zu lieben<br />
Roman<br />
C.H.Beck<br />
404 S., € 19,95<br />
KNV 26 97 17 20<br />
Jacob beschließt zu lieben<br />
Roman<br />
dtv<br />
416 S., € 9,90<br />
KNV 33 43 42 91<br />
© Martin Walker<br />
Catalin Dorian Florescu<br />
Auszeichnung<br />
Eine Fachjury vergibt seit 2008 jährlich<br />
im Rahmen des Internationalen Buchund<br />
Literaturfestivals in Basel diesen<br />
<strong>Preis</strong> für das beste erzählerische oder<br />
essayistische Werk eines Schweizer<br />
Schriftstellers in deutscher Sprache.<br />
<strong>Preis</strong>trägerin 2010 war Melinda<br />
Nadj Abonji.<br />
Stifter<br />
Literaturfestival Basel und der Schweizer<br />
Buchhändler- und Verleger-Verband<br />
Dotierung 50.000 CHF<br />
Internet<br />
www.schweizerbuchpreis.ch<br />
www.florescu.ch<br />
„... eine Geschichte<br />
von Gewalt und<br />
Verrat, von Armut<br />
und Verdüsterung,<br />
von Hunger und<br />
Durst.“<br />
Neue Zürcher Zeitung<br />
Literatur
Literatur<br />
Wilhelm-Raabe-Literaturpreis<br />
Der schweizerische Schriftsteller und Journalist<br />
Christian Kracht erhielt den Wilhelm-Raabe-<br />
Literaturpreis des Jahres 2012 für den Roman<br />
„Imperium“ zuerkannt.<br />
»Wie kaum ein anderer deutschsprachiger Autor<br />
beherrscht Kracht das, was man auf Englisch ‚Tongue<br />
in Cheek‘ nennt: das ironische, anspielungsreiche,<br />
mitunter uneindeutige Schreiben.« DER SPIEGEL<br />
„Ein groteskes Sittenbild des frühen 20. Jahrhunderts,<br />
in dem Lebensbewegte, Lebensreformer,<br />
bärtige Bohemiens und aufbegehrende<br />
Aussteiger ihren privaten Wahnsinn zu Welterlösungsideen<br />
ausweiteten, übers Meer fuhren,<br />
um Land zu gewinnen, und Wahnsinn fanden,<br />
den lachenden Tod. August Engelhardt, Held<br />
des ‚Imperiums‘ war so einer, ein historisch<br />
verbürgter idealistischer Ritter mit der Kokosnuss,<br />
der eben diese behaarte Kugel anbetete,<br />
um eine Religion damit zu begründen, einen<br />
Kokovoren-Kult. Man kann diesen Kern des<br />
Romans in Geschichtsbüchern nachlesen, um<br />
in einen erkenntnisfördernden Wettbewerb zwischen<br />
irrer Realität und literarischer Irrealität<br />
einzutreten.“ (Die Jury)<br />
Imperium<br />
Roman<br />
KiWi<br />
256 S., € 18,99<br />
KNV 31 57 21 34<br />
Christian Kracht<br />
Auszeichnung<br />
Dieser <strong>Preis</strong> erinnert an den Schriftsteller<br />
Wilhelm Raabe (1831–1910) und wird<br />
seit 2010 jährlich vergeben. Die<br />
Auszeichnung würdigt ein aktuelles,<br />
zeitgenössisches und in deutscher<br />
Sprache verfasstes erzählerisches<br />
Werk. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war Sibylle<br />
Lewitscharoff.<br />
Stifter<br />
Stadt Braunschweig<br />
und Deutschlandfunk<br />
Dotierung 30.000 EUR<br />
Internet<br />
www.literaturzentrum-braunschweig.de<br />
www.christiankracht.com<br />
„Die deutschen Kolonien zu Kaiser<br />
Wilhelms Zeiten waren schon<br />
häufiger Gegenstand der erzählenden<br />
Literatur. Doch noch nie so farbig<br />
schillernd, so böse komisch,<br />
fantastisch realistisch, pathologisch<br />
weltbeglückend, so schräg verzerrt<br />
wie in Christian Krachts<br />
Roman ‚Imperium‘.“ Die Jury<br />
© Anthony Shouan-Shwan<br />
Literatur<br />
67
Literatur / Werk<br />
68<br />
Adelbert-von-Chamisso-<strong>Preis</strong><br />
Der in der Tschechoslowakei geborene und in<br />
Wien lebende Schriftsteller Michael Stavarič ist<br />
Chamisso-<strong>Preis</strong>träger 2012. Er wurde für sein<br />
bisheriges literarisches Werk gehrt, vor allem<br />
für den Roman „Brenntage“.<br />
»Nur wenige haben den Mut und das Talent, mit der<br />
deutschen Sprache so zu spielen, wie der diesjährige<br />
<strong>Preis</strong>träger Michael Stavarič.«<br />
Die Jury<br />
„Seine Erzähltexte sind zutiefst menschlich“,<br />
heißt es in der Begründung der Jury, „gerade<br />
weil sie existenzielle Unsicherheiten und fundamentale<br />
Ängste des modernen Individuums<br />
literarisch gestalten. Mit ihrem Rückgriff auf<br />
frühromantische und surrealistische Traditionen<br />
verweigern sie sich einem schlichten Realismus.<br />
Damit schließt Michael Stavarič an die<br />
künstlerische Moderne des frühen 20. Jahrhunderts<br />
an. Auch als Essayist, Kinderbuchautor<br />
und Übersetzer ist er eine herausragende<br />
Figur des literarischen Lebens der Gegenwart.“<br />
Zusammen mit der Illustratorin Renate Habinger<br />
erhielt Michael Stavarič auch den Österreichischen<br />
Kinder- und Jugendbuchpreis 2012.<br />
Brenntage<br />
Roman<br />
C.H.Beck<br />
232 S., € 18,95<br />
KNV 26 97 18 80<br />
Böse Spiele<br />
Roman<br />
C.H.Beck<br />
155 S., € 16,90<br />
KNV 21 36 81 14<br />
© Yves Noir<br />
Michael Stavarič<br />
Auszeichnung<br />
Die Robert Bosch Stiftung ehrt mit<br />
diesem Literaturpreis seit 1985 auf<br />
Deutsch schreibende Autoren, deren<br />
Muttersprache oder kulturelle Herkunft<br />
nicht die deutsche ist und würdigt deren<br />
kulturelle Vielfalt als Bereicherung.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2011 war Jean Krier.<br />
Stifter<br />
Robert Bosch-Stiftung<br />
Dotierung<br />
15.000 EUR<br />
Internet<br />
www.bosch-stiftung.de<br />
Terminifera<br />
Roman<br />
dtv<br />
144 S., € 8,90<br />
KNV 21 87 80 08<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
70<br />
Berliner Literaturpreis<br />
der Stiftung Preußische Seehandlung<br />
Der Berliner Literaturpreis 2012 ging an den<br />
in München geborenen und in Berlin lebenden<br />
Schriftsteller Rainald Goetz für sein Werk.<br />
»Rainald Goetz bringt in ‚Johann Holtrop‘ den rasend<br />
schnellen Auf- und ganz allmählichen Abstieg eines<br />
Medienmanagers sprachlich zum Schillern.« taz<br />
Der einst erfolgreiche Geschäftsmann „Johann<br />
Holtrop“ gerät in dem gleichnamigen Roman<br />
ins wirtschaftliche Aus, fällt ins gesellschaftliche<br />
Nichts. Die Begründung der Jury: „Hier<br />
schreiben Hass und Liebe ungeschieden, hier<br />
berichtet der Einzelgänger aus der Mitte des<br />
Geschehens. Seine Romane und Berichte verweigern<br />
die Anlehnung an konventionelle, zu<br />
Schablonen erstarrte Formen der Literatur, sie<br />
nutzen die Kraftquellen des Techno, zeitgenössischer<br />
Kunst und des intellektuellen Diskurses.<br />
Der Wahnsinn des Dabeiseins begegnet<br />
dem Irrsinn des Nicht-Dazugehörens, es mischen<br />
sich Rausch und Askese. Kaum ein zweiter<br />
Schriftsteller trifft Geist und Stimmung der<br />
Gegenwart, Lebensgefühl und Sound, mit solcher<br />
Präzision. Seine Sprache widersteht dem<br />
Muffigen, Zuckrigen, Banalen.“<br />
Johann Holtrop<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
200 S., € 19,95<br />
KNV 31 68 10 35<br />
Irre<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
372 S., € 17,80<br />
KNV 19 98 32 61<br />
© Suhrkamp<br />
Rainald Goetz<br />
Auszeichnung<br />
Es werden Schriftsteller ausgezeichnet,<br />
die einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Entwicklung der zeitgenössischen<br />
deutschsprachigen Literatur leisten.<br />
Seit 2005 ist die Heiner-Müller-<br />
Gastprofessur an der FU Berlin mit<br />
diesem <strong>Preis</strong> verbunden. <strong>Preis</strong>träger<br />
2011 war Thomas Lehr.<br />
Stifter<br />
Stiftung Preußische Seehandlung, Berlin<br />
Dotierung<br />
30.000 EUR<br />
Internet<br />
www.stiftung-seehandlung.de<br />
www.johannholtrop.de<br />
„Seine Neugier ist<br />
nicht geschichtsphilosophisch<br />
motiviert, sondern<br />
beginnt mit<br />
dem Erstaunen<br />
über das Soziale.“<br />
Jens Bisky, Laudator<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
72<br />
Blue Metropolis Literary Grand Prix<br />
Die US-Schriftstellerin Joyce Carol Oates bekam<br />
2012 den Blue Metropolis Literary Grand Prix<br />
für ihr literarisches Werk verliehen.<br />
»... ein Meisterwerk. Frage an das Nobelkomitee: Was<br />
muss die Amerikanerin eigentlich noch schreiben?«<br />
NDR Info nach der Lektüre von „Geheimnisse“<br />
In dem Roman „Meine Zeit der Trauer“ gewährt<br />
sie bewegend Einblick in ihr Innerstes,<br />
und wir lernen eine andere Joyce Carol Oates<br />
kennen: Eine starke Frau, die am Ende sagen<br />
kann „Dies ist jetzt mein Leben“. Die Schriftstellerin<br />
und Raymond Smith waren über<br />
ein halbes Jahrhundert ein Paar. Im Moment<br />
seines Todes ist Joyce Carol Oates nicht nur<br />
dem Schmerz des Verlustes und dem Alleinsein<br />
ausgesetzt, sondern auch der Tatsache,<br />
weiterleben zu müssen. In dem Roman „Geheimnisse“<br />
erzählt sie von der Jüdin Rebecca,<br />
die auf der Flucht ihrer Familie aus Deutschland<br />
in New York geboren wird. Doch deren<br />
Leben gestaltet sich schwer. Eines Tages lässt<br />
Rebecca alles zurück und findet Rettung in der<br />
Liebe zu Chet. Joyce Carol Oates wurde 2012<br />
auch mit dem Stone Award und dem PEN Literary<br />
Award geehrt.<br />
Geheimnisse<br />
Roman<br />
Übers.: Silvia Morawetz<br />
S. Fischer, 672 S., € 24,95<br />
KNV 24 16 33 78<br />
Meine Zeit der Trauer<br />
Autobiografie<br />
Übers.: Silvia Morawetz<br />
S. Fischer, 496 S., € 24,95<br />
KNV 30 16 74 07<br />
© John Foley/Opale/StudioX<br />
Joyce Carol Oates<br />
Auszeichnung<br />
Seit 1999 vergibt die kanadische<br />
Blue Metropolis Stiftung jährlich ihren<br />
Literaturpreis im Rahmen des Montrealer<br />
Literaturfestivals. Eine Jury zeichnet<br />
anerkannte internationale Schriftsteller<br />
für ihr Lebenswerk aus. <strong>Preis</strong>träger 2011<br />
war Amitav Ghosh.<br />
Stifter<br />
Blue Metropolis Foundation, Kanada<br />
Dotierung<br />
10.000 CAD<br />
Internet<br />
www. bluemetropolis.org<br />
www.usfca.edu/jco<br />
„Ein<br />
großartiges<br />
deutschamerikanisches<br />
Epos.“<br />
Cosmopolitan über „Geheimnisse“<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Bodensee-Literaturpreis<br />
der Stadt Überlingen<br />
Der Schweizer Autor Peter Stamm wurde 2012<br />
für sein bisheriges Werk mit dem Bodensee-<br />
Literaturpreis geehrt.<br />
»Stamm interessiert, wie etwas funktioniert,<br />
Maschinen oder zwischenmenschliche Beziehungen.<br />
Liebe, Leben, Glück, Sterben, die Unterschiede zwischen<br />
den Geschlechtern – das sind die Themen seiner<br />
Geschichten.« DIE ZEIT<br />
Alexander, der Held in Peter Stamms Roman<br />
„Sieben Jahre“, lebt mit seiner Frau Sonja.<br />
Sie ist schön und erfolgreich und müsste ihn<br />
– von außen betrachtet – vollkommen glücklich<br />
machen. Doch der Schein trügt. Jedenfalls<br />
hat er eine Geliebte, die Polin Iwona, eine<br />
eher unscheinbare graue Maus, die ein sehr<br />
einfaches Leben führt. Stamm lässt in dieser<br />
Geschichte eines fortdauernden Ehebruchs<br />
die Macht spürbar werden, die ein Mensch<br />
hat, wenn er liebt. Doch mit der Liebe ist es<br />
recht kompliziert. Mal kommt sie in Gestalt<br />
tiefer freundschaftlicher Verbundenheit daher,<br />
mal als leidenschaftliche Lust, die einem die<br />
Sinne und den Verstand raubt. Alex muss sich<br />
zwischen beiden Frauen entscheiden, um sein<br />
eigenes Lebensglück zu finden.<br />
Seerücken<br />
Erzählungen<br />
S. Fischer<br />
192 S., € 18,95<br />
KNV 28 39 22 86<br />
Sieben Jahre<br />
Roman<br />
S. Fischer<br />
304 S., € 18,95<br />
KNV 22 87 36 51<br />
© Stefania Samadelli<br />
Peter Stamm<br />
Auszeichnung<br />
Der Bodensee-Literaturpreis wurde<br />
1954 von der Stadt Überlingen gestiftet<br />
und wird seit 1981 alle zwei Jahre von<br />
einer ausgewählten Jury im Auftrag der<br />
Abteilung Kultur der Stadt Überlingen<br />
vergeben. <strong>Preis</strong>träger im Jahr 2010 war<br />
Christian Uetz.<br />
Stifter<br />
Stadt Überlingen<br />
Dotierung<br />
5.000 EUR<br />
Internet<br />
www.ueberlingen.de<br />
www.peterstamm.ch<br />
„Kühl und<br />
psychologisch<br />
genau seziert<br />
Peter Stamm den<br />
Irrsinn der Liebe,<br />
gegen den man<br />
machtlos<br />
ist.“ Freundin<br />
Literatur / Werk<br />
73
Literatur / Werk<br />
74<br />
Buber-Rosenzweig-Medaille<br />
Die in München lebende Autorin und Übersetzerin<br />
Mirjam Pressler wird 2013 für ihr bisheriges<br />
Lebenswerk mit der Buber-Rosenzweig-<br />
Medaille ausgezeichnet.<br />
»Ihre knappe schnörkellose Sprache erzeugt in allen ihren<br />
Büchern eine ungeheure Intensität. Ihr Herz schlägt<br />
für Kinder mit schwieriger Geschichte, für Menschen mit<br />
Brüchen in der Biografie.«<br />
rbb Kulturradio<br />
Mit dieser Auszeichnung wird Mirjam Presslers<br />
herausragendes literarisches und übersetzerisches<br />
Werk gewürdigt. „In ihren Romanen<br />
und Erzählungen, die nicht nur Kinder und Jugendliche,<br />
sondern auch Erwachsene ansprechen,<br />
gelingt es Pressler, jüdisches Leben in<br />
der Zeit des Nationalsozialismus und danach<br />
dem deutschen Publikum, insbesondere den<br />
nachwachsenden Generationen, erzählerisch<br />
nahezubringen,“ so die Jury. Mit ihren Übersetzungen<br />
aus dem Hebräischen, Jiddischen<br />
und Niederländischen ist es ihr zudem gelungen,<br />
Fremdheiten abzubauen und ein differenziertes<br />
Bild der israelischen Gesellschaft in der<br />
Folge des Holocaust zu vermitteln.<br />
Shylocks Tochter<br />
Roman<br />
Beltz & Gelberg<br />
272 S., € 16,90, ab 14 J.<br />
KNV 20 19 42 98<br />
Ein Buch für Hanna<br />
Roman<br />
Gulliver<br />
352 S., € 8,95, ab 14 J.<br />
KNV 31 67 64 05<br />
© Alexa Gelberg<br />
Mirjam Pressler<br />
Auszeichnung<br />
Die Medaille wird seit 1968 jährlich<br />
in Erinnerung an Martin Buber<br />
(1878–1965) und Franz Rosenzweig<br />
(1886–1929) verliehen und geht an<br />
Personen, Initiativen oder Einrichtungen,<br />
die sich um die christlich-jüdische<br />
Zusammenarbeit verdient gemacht<br />
haben. <strong>Preis</strong>träger im Jahr 2012 war<br />
EKD-Präses Nikolaus Schneider.<br />
Stifter<br />
<strong>Deutscher</strong> Koordinierungsrat<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.deutscher-koordinierungsrat.de<br />
www.mirjampressler.de<br />
Die Tagebücher der Anne Frank<br />
Biografie, Übers. aus dem Niederländischen:<br />
Mirjam Pressler<br />
S. Fischer, 892 S., € 59,00<br />
KNV 3 46 34 87<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Carl-Zuckmayer-Medaille<br />
Für seine Verdienste um die deutsche Sprache<br />
ist der in Hamburg geborene Schriftsteller<br />
und gelernte Kürschner Uwe Timm 2012 mit<br />
der Carl-Zuckmayer-Medaille geehrt worden.<br />
»Schriftsteller Uwe Timm stellt ‚neue Arroganz‘ in<br />
Deutschland fest. Zum Beispiel werden Frauen plötzlich<br />
wieder mit Handkuss begrüßt.« Freie Presse<br />
Uwe Timm hat die Entwicklung der Bundesrepublik<br />
Deutschland erzählend dokumentiert<br />
und damit zum Verständnis der Nachkriegsgeschichte<br />
beigetragen. „Dies ist“, so das Urteil<br />
der Jury, „auf komische wie in dem Buch<br />
‚Die Entdeckung der Currywurst‘ oder auf<br />
tragische Weise wie etwa in seiner Erinnerung<br />
an den Schulkameraden Benno Ohnesorg in<br />
‚Der Freund und der Fremde‘ geschehen.“<br />
Timm bleibt auch heute kritisch. So vermisst<br />
er zum Beispiel die Diskussionskultur wie vor<br />
der 68er-Revolte. In einem Gespräch mit „Die<br />
Freie Presse“ moniert er: „Wo früher auf den<br />
Balkonen gekifft und diskutiert worden ist,<br />
was das Zeug hält, sitzen die Leute zwar heute<br />
auch auf den Balkonen, es wird aber allenfalls<br />
geraucht und über Reisen geredet, noch mal<br />
über Reisen geredet und über Geldanlagen.“<br />
Der Freund und der Fremde<br />
Autobiografische Erzählung<br />
dtv<br />
256 S., € 8,95<br />
KNV 31 52 69 34<br />
Freitisch<br />
Novelle<br />
dtv<br />
144 S., € 8,90<br />
KNV 31 54 72 43<br />
© Michael Döschner-Apostolidis<br />
Uwe Timm<br />
Auszeichnung<br />
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident<br />
zeichnet seit 1979 jährlich in<br />
Erinnerung an den Schriftsteller und<br />
Dramatiker Carl Zuckmayer (1896–1977)<br />
Persönlichkeiten aus, die sich um die<br />
deutsche Sprache verdient gemacht<br />
haben. Letzte literarische <strong>Preis</strong>trägerin<br />
war Emine Sevgi Özdamar im Jahr 2010.<br />
Stifter<br />
Land Rheinland-Pfalz<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.rlp.de<br />
www.uwe-timm.com<br />
Die Entdeckung der Currywurst<br />
Novelle<br />
dtv<br />
192 S., € 8,90<br />
KNV 8 97 01 82<br />
Literatur / Werk<br />
75
Literatur / Werk<br />
76<br />
Georg-Büchner-<strong>Preis</strong><br />
Den Büchner-<strong>Preis</strong> erhielt 2012 die in Berlin<br />
lebende und in Hameln geborene Schriftstellerin<br />
Felicitas Hoppe für ihre literarisches Werk.<br />
»... wie die Autorin darin ferne Sage und gegenwärtige<br />
Mythen, die Geschichte der Auswanderungen mit Motiven<br />
ihres Werks zu einer romantischen Wunschbiografie<br />
verschmilzt, ist ein grandios unterhaltsamer Schwindel<br />
und zugleich eine radikal romantische Selbstbehauptung<br />
in einer virtuosen Prosa ...«<br />
SPIEGEL ONLINE über „Hoppe“<br />
„Indem die Deutsche Akademie für Sprache<br />
und Dichtung den wichtigsten deutschsprachigen<br />
Literaturpreis nun an Felicitas Hoppe<br />
verleiht, zeichnet sie auch eine Literatur aus,<br />
die sich einer Inanspruchnahme durch das<br />
Hier und Jetzt auf radikale Weise entzieht.<br />
Denn dass die Literatur auf gesellschaftliche<br />
oder politische Veränderungen zu reagieren<br />
habe, hat Hoppe stets als Zumutung zurückgewiesen.<br />
Sie sei ‚eine verbohrte und in Bezug<br />
auf das politische Tagesgeschehen resistente<br />
Schriftstellerin, die das Material ignoriert, von<br />
dem sie umzingelt ist‘, hat sie in einem Interview<br />
gesagt, und dass es glücklicherweise<br />
mehr gebe ‚als reine Gegenwart‘.“ (Die WELT)<br />
Hoppe<br />
Fiktive Autobiografie<br />
S. Fischer<br />
336 S., € 19,99<br />
KNV 31 53 04 54<br />
Iwein Löwenritter<br />
Illustrator: Michael Sowa<br />
S. Fischer<br />
250., € 16,90<br />
KNV 19 98 22 98<br />
„Zitat“<br />
Felicitas Hoppe<br />
Auszeichnung<br />
Zum Andenken an den Schriftsteller<br />
und Naturwissenschaftler Georg Büchner<br />
(1813–1837) wurde dieser <strong>Preis</strong><br />
erstmals 1923 gestiftet. Seit 1951 wird<br />
er als allgemeiner Literaturpreis von der<br />
Deutschen Akademie für Sprache und<br />
Dichtung jährlich an Autoren verliehen,<br />
die sich um die deutsche Literatur verdient<br />
gemacht haben. <strong>Preis</strong>träger 2011<br />
war Friedrich Christian Delius.<br />
Stifter Land Hessen, Stadt Darmstadt<br />
Dotierung<br />
50.000 EUR<br />
Internet<br />
www.deutscheakademie.de<br />
xxx<br />
© Tobias Bohm<br />
Dr. Seuss: Grünes Ei mit Speck<br />
Fantasiegeschichten<br />
Übers.: Felicitas Hoppe<br />
S. Fischer, 176 S., € 14,95, ab 6 J.<br />
KNV 28 41 23 45<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Georg-Christoph-Lichtenberg-<strong>Preis</strong><br />
Literatur<br />
Der Georg-Christoph-Lichtenberg-<strong>Preis</strong> ging<br />
Ende 2011 an den in Frankfurt a. M. lebenden<br />
Schriftsteller Andreas Maier für sein Werk.<br />
»Mit ‚Das Haus‘ ist Andreas Maier ein großer, stiller Text<br />
gelungen: eine gänzlich unsentimentale Erinnerungsetüde,<br />
voller Humor und abgrundtiefer Traurigkeit,<br />
mit einer sprachlichen Genauigkeit, die an sich schon<br />
großartig ist.« NDR Kultur<br />
„Andreas Maier hat über den österreichischen<br />
Schriftsteller Thomas Bernhard promoviert,<br />
und der Furor von Maiers literarischer Prosa<br />
steht unleugbar in Abhängigkeit von diesem<br />
Vorbild. Er beschreitet aber gleichwohl einen<br />
unverwechselbar eigenen Weg. Das zeigt sich<br />
in den gewählten Stoffen, die mit wenigen<br />
Ausnahmen von der südhessischen Region<br />
und ihren Menschen handeln, vor allem aber<br />
zeigt es sich in einem emphatischen Bekenntnis<br />
zur Heimat, das dem ‚Anti-Heimatdichter‘<br />
Bernhard ganz und gar fremd war. Mit dem<br />
Roman ‚Das Zimmer‘ hat Maier einen auf insgesamt<br />
elf Bände angelegten Zyklus begonnen,<br />
mit dem er die über Jahrzehnte diskriminierte<br />
Heimatliteratur auf radikale Weise zu<br />
erneuern beabsichtigt.“ (Die Jury)<br />
Das Haus<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
164 S., € 17,95<br />
KNV 30 19 44 37<br />
Das Zimmer<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
203 S., € 8,99<br />
KNV 30 19 02 38<br />
© Jürgen Bauer<br />
Andreas Maier<br />
Auszeichnung<br />
Der <strong>Preis</strong> wird im zweijährigen Turnus für<br />
Literatur und bildende Kunst verliehen.<br />
Er erinnert an den Physiker, Astronomen,<br />
Mathematiker und Schriftsteller Georg<br />
Christoph Lichtenberg (1742–1799).<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong> werden Schriftsteller und<br />
Künstler, die in der südhessischen Region<br />
leben oder einen Bezug zu ihr haben.<br />
Literarischer <strong>Preis</strong>träger war zuletzt 2008<br />
Peter Kurzeck.<br />
Stifter<br />
Landkreis Darmstadt-Dieburg<br />
Dotierung 10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.ladadi.de<br />
Onkel J.<br />
Heimatkunde, Kolumnen<br />
Suhrkamp<br />
132 S., € 7,95<br />
KNV 28 59 65 15<br />
Literatur / Werk<br />
77
Literatur / Werk<br />
78<br />
Gerty-Spies-Literaturpreis<br />
Der Gerty-Spies-Literaturpreis ging 2012 an<br />
den in Rom geborenen deutschen Schriftsteller<br />
Friedrich Christian Delius für sein Werk.<br />
»Die Revolution war jung, Lachen und Fußball wichtiger<br />
als Klassenkampf: In seinem Erinnerungsband ‚Als die<br />
Bücher noch geholfen haben‘ erzählt Büchner-<strong>Preis</strong>träger<br />
F. C. Delius von der Apo, ohne die üblichen<br />
Mythen zu recyceln.«<br />
SPIEGEL ONLINE<br />
„Mit F. C. Delius zeichnet die Jury einen Literaten<br />
aus, dessen Charakterstudien der Bundesrepublik<br />
kritische Bestandsaufnahmen der<br />
Macht eines Staates sind, der nach verlorenem<br />
Weltkrieg die Demokratie mühsam erlernen<br />
musste. In Umkehrung dieser Perspektive<br />
tauchen aber auch immer wieder Opfer der<br />
Macht, Rebellen gegen Herrschaftsstrukturen<br />
als ‚Helden‘ in seinen Romanen und Erzählungen<br />
auf. Delius verfasst keine Tatsachen- oder<br />
Enthüllungsromane, er ist vielmehr ein Chronist<br />
der ‚Irrsinnsgeschichte‘ der Bundesrepublik<br />
Deutschland, immer aber auch bemüht,<br />
die Vielfalt der Argumente, Differenzen, Geschichten,<br />
Debatten fördern zu helfen.“ (Jury)<br />
Als die Bücher noch<br />
geholfen haben<br />
Biografische Skizzen<br />
Rowohlt, 304 S., € 18,95<br />
KNV 31 49 61 28<br />
Bildnis der Mutter als<br />
junge Frau<br />
Erzählung<br />
Rowohlt, 128 S., € 6,99<br />
KNV 19 11 24 71<br />
© A. Bachinger<br />
Friedrich Christian Delius<br />
Auszeichnung<br />
Dieser Literaturpreis prämiert seit 1996<br />
literarische Arbeiten zu gesellschaftspolitischen<br />
Themen, verliehen von der<br />
Landeszentrale für politische Bildung<br />
Rheinland-Pfalz. Jährlich wird damit<br />
an die deutsche Schriftstellerin und<br />
Holocaust-Überlebende Gerty Spies<br />
(1897–1997) erinnert. <strong>Preis</strong>träger 2011<br />
war Christoph Hein.<br />
Stifter Landeszentrale für politische<br />
Bildung Rheinland-Pfalz<br />
Dotierung 5.000 EUR<br />
Internet<br />
www.politische-bildung-rlp.de<br />
www.fcdelius.de<br />
Die Frau, für die ich den<br />
Computer erfand<br />
Roman<br />
Rowohlt, 283 S., € 19,90<br />
KNV 21 83 35 41<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Grand Prix de Littérature Henri Gal<br />
Der in Frankreich im Exil lebende algerische<br />
Schriftsteller Yasmina Khadra wurde Ende 2011<br />
mit dem Grand Prix de Littérature Henri Gal<br />
für sein Werk geehrt.<br />
»‚Die Schuld des Tages an die Nacht‘ ist eine algerischfranzösische<br />
Lebens- und Kulturgeschichte über acht<br />
Jahrzehnte, deren Reichtum an Episoden und Figuren<br />
aufs Neue Khadras unbändige Lust am Erzählen<br />
beweisen.« NDR Kultur<br />
Mohammed Moulessehoul war hoher Offizier<br />
in der algerischen Armee. Wegen der strengen<br />
Zensurbestimmungen veröffentlichte er seine<br />
<strong>Krimi</strong>nalromane unter dem Namen einer Frau<br />
und wurde als Yasmina Khadra zu einer der<br />
wichtigsten Stimmen der arabischen Welt.<br />
„Die Schuld des Tages an die Nacht“ über eine<br />
Liebe zwischen Orient und Okzident gilt als<br />
meisterhaftes Epos. Ein packender Thriller ist<br />
der Roman „Die Sirenen von Bagdad“ über<br />
die Logik des Terrorismus: Bei einer Razzia<br />
des US-Militärs wird ein junger Iraker tief gedemütigt<br />
und muss seine Familie und sein Heimatdorf<br />
verlassen. Er beschließt, sein Leben<br />
künftig der Aufgabe zu widmen, den Westen<br />
tödlich zu treffen.<br />
Die Attentäterin<br />
Roman<br />
Übers.: Regina Keil-Sagawe<br />
dtv, 272 S., € 9,90<br />
KNV 19 13 23 95<br />
Die Sirenen von Bagdad<br />
Roman<br />
Übers.: Regina Keil-Sagawe<br />
dtv, 320 S., € 9,90<br />
KNV 22 87 38 92<br />
Yasmina Khadra (Mohammed Moulessehoul)<br />
Auszeichnung<br />
Dieser hochdotierte Literaturpreis wird<br />
seit 2004 jährlich von der Académie<br />
française zusammen mit dem Institut<br />
de France an französische Schriftsteller<br />
oder für eine herausragende Karriere<br />
vergeben. <strong>Preis</strong>träger 2010 war<br />
Emmanuel Carrère.<br />
Stifter<br />
Institut de France, Paris<br />
Dotierung<br />
40.000 EUR<br />
Internet<br />
www.academie-francaise.fr<br />
www.yasmina-khadra.com<br />
Die Schuld des Tages<br />
an die Nacht | Roman<br />
Übers.: Regina Keil-Sagawe<br />
Ullstein, 416 S., € 19,95<br />
KNV 24 35 03 34<br />
© Robert Espalieu<br />
Literatur / Werk<br />
79
Literatur / Werk<br />
80<br />
Großer Österreichischer Staatspreis<br />
Literatur<br />
Der in Berlin geborene und in Wien lebende<br />
Schriftsteller Peter Waterhouse wurde 2012 mit<br />
dem Großen Österreichischen Staatspreis für<br />
sein literarisches Werk geehrt.<br />
»So viele zarte und zugleich komplizierte, naturmagische,<br />
lebensbejahende und zugleich todtraurige<br />
Melodien waren in einem Buch der Gegenwartsliteratur<br />
noch nie zu hören.«<br />
Badische Zeitung über (Krieg und Welt)<br />
(Krieg und Welt): Immer wieder war der<br />
Vater fort, ohne Ankündigung und auf unbestimmte<br />
Zeit. Kehrte er dann wieder, erzählte<br />
er nichts. Einmal, er war für drei Wochen im<br />
Dschungel Malaysias gewesen, konnte er dem<br />
Kind nicht in die Augen schauen. An solchen<br />
Zeichen nur entzündeten sich Ahnungen. Bei<br />
frühen Eindrücken setzt der Erzähler an, bei<br />
Beobachtungen des etwa fünfjährigen Kindes,<br />
die noch nicht von Kategorien überformt sind.<br />
Ihnen spürt er nach, sie setzt er in Verbindung<br />
zu später Gehörtem, Gesehenem, Gelesenem,<br />
sie übersetzt er. Geleitet von den Begriffen<br />
Traum und Verwandlung gleiten Leben und<br />
Tod ineinander, Annäherung und Verrat, Sprache<br />
und Aufdeckung, Geheimnis und Klang.<br />
(Krieg und Welt)<br />
Prosa<br />
Jung und Jung<br />
672 S., € 44,00<br />
KNV 16 15 75 70<br />
Der Honigverkäufer im Palastgarten<br />
und das Auditorium<br />
Maximum | Prosa<br />
Jung und Jung, 224 S., € 22,00<br />
KNV 25 62 43 56<br />
© Jochen Jung<br />
Peter Waterhouse<br />
Auszeichnung<br />
Der Große Österreichische Staatspreis ist<br />
die höchste Auszeichnung der Republik<br />
Österreich, die alternativ einmal jährlich<br />
einem Künstler der Sparten Architektur,<br />
Musik, Bildende Kunst, Fotografie und<br />
Literatur für hervorragende Leistungen<br />
verliehen wird. <strong>Preis</strong>träger „Literatur“<br />
war zuletzt Josef Winkler im Jahr 2007.<br />
Stifter<br />
Republik Österreich<br />
Dotierung<br />
30.000 EUR<br />
Internet<br />
www.bmukk.gv.at<br />
„Peter Waterhouse<br />
ist ein Sprachkünstler,feinsinnig<br />
und wortgewaltig<br />
zugleich.“<br />
Die Jury<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Großer Schillerpreis<br />
der Schweizerischen Schillerstiftung<br />
Der Große Schillerpreis des Jahres 2012 wurde<br />
erstmals an zwei Schweizer Literaten vergeben:<br />
an Peter Bichsel und an Giovanni Orelli.<br />
»Sein Umgang mit der Sprache ist akribisch, er<br />
untersucht sie gewissermaßen auf ihre Haltbarkeit.«<br />
Romanfabrik über Peter Bichsels Literatur<br />
Im Jahr 1964 wurde Peter Bichsel mit seinem<br />
Erzählungsband „Eigentlich möchte Frau<br />
Blum den Milchmann kennenlernen“ einem<br />
gößeren Publikum bekannt. Seither gilt er als<br />
subtiler Beobachter des Alltags kleiner Leute,<br />
hinter dessen scheinbar idyllischer Fassade<br />
sich ein unentrinnbarer Ozean bedrückender<br />
Leere und Einsamkeit auftut. „Es ist schon verblüffend“,<br />
so die Neue Zürcher Zeitung, „und<br />
immer wieder von neuem staunenswert. Peter<br />
Bichsel gelingt seit bald 50 Jahren etwas, das<br />
jeder Autor sich wünscht: zugleich fordernd<br />
und fasslich zu sein, also von denen gelesen zu<br />
werden, die viel lesen, und auch von den anderen.<br />
Dies erreicht er, ohne der eigenen Ästhetik<br />
Gewalt anzutun – ohne dem Mann von<br />
der Straße nach dem Mund zu reden oder den<br />
intellektuellen Meinungsführern zu huldigen.“<br />
Das ist schnell gesagt<br />
Sätze aus dem Werk Peter Bichsels<br />
Suhrkamp<br />
251 S., € 9,99<br />
KNV 30 20 39 18<br />
Eigentlich möchte Frau Blum<br />
den Milchmann kennenlernen<br />
Geschichten<br />
Suhrkamp, 73 S., € 5,00<br />
KNV 6 29 57 81<br />
© Buchmesse Olten<br />
Peter Bichsel<br />
Auszeichnung<br />
Die Schweizerische Schillerstiftung erinnert<br />
an Friedrich Schiller (1759–1805),<br />
widmet sich aber ausschließlich der<br />
aktuellen Literatur der Schweiz. Die<br />
Hauptaufgaben sind die Auszeichnung<br />
wichtiger Werke der Dichtkunst durch<br />
jährliche <strong>Preis</strong>e und die Verleihung des<br />
Großen Schillerpreises. Im Jahr 2010<br />
wurde Philippe Jacottet geehrt.<br />
Stifter<br />
Schweizerische Schillerstiftung<br />
Dotierung<br />
30.000 CHF<br />
Internet<br />
www.schillerstiftung.ch<br />
Des Schweizers Schweiz<br />
Aufsätze<br />
Suhrkamp<br />
102 S., € 6,00<br />
KNV 7 08 44 87<br />
Literatur / Werk<br />
81
Literatur / Werk<br />
82<br />
Hannelore Greve Literaturpreis<br />
Den Hannelore Greve Literaturpreis erhielt<br />
im Jahr 2012 der in Berlin lebende Schriftsteller<br />
Gerhard Henschel für sein Werk.<br />
»Schlicht ‚Liebesroman‘ heißt dieser überaus gelungene<br />
Roman von Gerhard Henschel, der den Mief der Kleinstadt,<br />
den Alltag eines heranwachsenden Jungen und<br />
seine liebe Not mit der Gefühlswelt geradewegs auf den<br />
Punkt bringt.« Dresdner Morgenpost<br />
„Henschels dokumentarische Erzähltechnik“,<br />
so die Begründung der Jury, „zeichnet psychologisches<br />
Geschick, humorvolle Wendungen<br />
und eine große sprachliche Ausdrucksform<br />
aus.“ Den „Kindheitsroman“, seine erste<br />
Abenteuergeschichte um den jungen Helden<br />
Martin Schlosser, setzt Gerhard Henschel mit<br />
„Jugendroman“ und „Liebesroman“ zu einer<br />
sehr spannenden Chronik des Bundesdeutschen<br />
Alltags fort. Schlosser lässt die Leser an<br />
all seinen Abenteuern teilhaben, von der Reinigung<br />
der Hamsterkäfige über die schreckliche<br />
Goldene Hochzeitsfeier der Großeltern<br />
und die noch viel böser endende Silberhochzeitsfeier<br />
der Eltern bis hin zu der berechtigten<br />
Vorfreude auf eine Zukunft, in der sich alles,<br />
alles ändern wird.<br />
Liebesroman<br />
Hoffmann und Campe<br />
576 S., € 25,00<br />
KNV 25 80 28 95<br />
Abenteuerroman<br />
Hoffmann und Campe<br />
576 S., € 24,99<br />
KNV 33 40 40 12<br />
© Jochen Quast<br />
Gerhard Henschel<br />
Auszeichnung<br />
Die Hannelore und Helmut Greve<br />
Stiftung für Kultur und Wissenschaft<br />
und die Hamburger Autorenvereinigung<br />
verleihen diesen <strong>Preis</strong> seit 2004 alle zwei<br />
Jahre für herausragende Leistungen<br />
auf dem Gebiet der deutschsprachigen<br />
Literatur. <strong>Preis</strong>trägerin 2010 war<br />
Eva Gesine Baur.<br />
Stifter<br />
Prof. Dr. h.c. Hannelore Greve,<br />
Hamburger Ehrenbürgerin<br />
Dotierung<br />
25.000 EUR<br />
Internet<br />
www.hh-av.de<br />
Jugendroman<br />
Hoffmann und Campe<br />
544 S., € 23,00<br />
KNV 22 80 38 42<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
84<br />
Johann-Peter-Hebel-<strong>Preis</strong><br />
Den Johann-Peter-Hebel-<strong>Preis</strong> erhielt im Jahr<br />
2012 der in Ehingen geborene Schriftsteller<br />
und Übersetzer Karl-Heinz Ott fürs Lebenswerk.<br />
»Karl-Heinz Ott führt Jean-Jacques Rousseau als<br />
Menschenfeind vor, den die Philanthropen liebten und<br />
Artverwandte verfluchten – ein einziges Vergnügen!«<br />
FAZ über „Wintzenried“<br />
In „Wintzenried“ kommt der Philosoph Rousseau<br />
zeitlebens nicht über sein Trauma hinweg,<br />
dass Friseur Wintzenried den Platz im<br />
Bett seiner dreizehn Jahre älteren Geliebten<br />
eingenommen hat. Wahnsinn und Wahrheit,<br />
das Tragische und Bizarre in seinem Leben<br />
sind nicht auseinanderzuhalten. Ein ebenso<br />
abgründiger Roman, dessen großartige Komik<br />
aus dem Schrecken lugt, ist „Endlich Stille“.<br />
Er handelt von verheerenden Folgen, die sich<br />
ergeben können, wenn man einen Fremden<br />
im entscheidenden Augenblick nicht wieder<br />
loswird. Und in „Ob wir wollen oder nicht“<br />
entwickelt Karl-Heinz Ott mit vergnüglichem<br />
Humor die beklemmende Geschichte von Richard,<br />
der sich plötzlich in Untersuchungshaft<br />
wiederfindet und dort über die enttäuschten<br />
Hoffnungen seines Lebens räsonniert.<br />
Wintzenried<br />
Roman<br />
Hoffmann und Campe<br />
208 S., € 18,99<br />
KNV 30 10 85 11<br />
Ob wir wollen oder nicht<br />
Roman<br />
Hoffmann und Campe<br />
208 S., € 17,95<br />
KNV 20 87 65 88<br />
© PR<br />
Karl-Heinz Ott<br />
Auszeichnung<br />
Der „Hebel-<strong>Preis</strong>“ wurde seit 1936<br />
jährlich und ab 1974 alle zwei Jahre<br />
als Literaturpreis des Landes Baden-<br />
Württemberg verliehen. Mit ihm werden<br />
Schriftsteller, Übersetzer, Essayisten,<br />
Medienschaffende oder Wissenschaftler<br />
ausgezeichnet, die durch ihr publizistisches<br />
Werk dem alemannischen<br />
Sprachraum oder Johann Peter Hebel<br />
(1760–1826) verbunden sind. <strong>Preis</strong>träger<br />
2010 war Arnold Stadler.<br />
Stifter Land Baden-Württemberg<br />
Dotierung 10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.hausen-im-wiesental.de<br />
Endlich Stille<br />
Roman<br />
dtv<br />
208 S., € 8,90<br />
KNV 16 09 45 50<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Kasseler Literaturpreis<br />
für grotesken Humor<br />
Der in Frankfurt am Main lebende Schriftsteller<br />
Wilhelm Genazino wurde für sein bisheriges<br />
Werk mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken<br />
Humor 2013 geehrt.<br />
»Auch meine Eltern waren arm und deren Kinder daher<br />
selbstverständlich ebenfalls. Ich würde schon sagen,<br />
dass das meinen Blick geformt hat.« Wilhelm Genazino<br />
Gesellschaftskritisch, hochpoetisch und literarisch<br />
komisch verpackt: „Wilhelm Genazinos<br />
ironische Erzählprosa beobachtet so heiter<br />
wie melancholisch, zu welchen Zumutungen<br />
Arbeit, Liebe, Alter, Körper oder auch Kunst<br />
durch Fremdbestimmung werden. Darüber<br />
hinaus haben diese Texte mit ihrer feinsinnigen<br />
und makellosen Sprache die Kraft der<br />
Verwandlung: Sie transformieren das Unzulängliche,<br />
das Peinliche oder die Langeweile<br />
subtil zur inneren Erfahrung einer komischen<br />
Empfindung. Das ist die Magie in Wilhelm Genazinos<br />
literarischer Schule der Besänftigung.<br />
Hier unterrichtet er uns meisterhaft in seinen<br />
Fächern Existenzkunst, Enttäuschungspraxis,<br />
Sehnsuchtsabbau, Fremdheitsüberlistung und<br />
Hoffnungsclownerie.“ (Die Jury)<br />
Abschaffel<br />
Roman Trilogie<br />
Hanser<br />
571 S., € 14,90<br />
KNV 29 70 62 58<br />
Idyllen in der Halbnatur<br />
Prosastücke und Essays<br />
Hanser<br />
240 S., € 18,90<br />
KNV 33 53 45 71<br />
Wilhelm Genazino<br />
Auszeichnung<br />
Die Stiftung Brückner-Kühner und die<br />
Stadt Kassel vergeben diese Auszeichnung<br />
jährlich seit 1985 an Autoren,<br />
deren Werk von Komik geprägt ist.<br />
<strong>Preis</strong>träger im Jahr 2011 war Ulrich<br />
Holbein.<br />
Stifter<br />
Stiftung Brückner-Kühner<br />
und Stadt Kassel<br />
Dotierung<br />
10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.brueckner-kuehner.de<br />
Die Liebe zur Einfalt<br />
Roman<br />
Hanser<br />
163 S., € 17,90<br />
KNV 31 60 97 53<br />
© Annette Pohnert<br />
Literatur / Werk<br />
85
Literatur / Werk<br />
86<br />
Literaturpreis Ruhr<br />
Hauptpreis<br />
Als Ehrung für sein Gesamtwerk wurde dem<br />
in Dortmund lebenden Kabarettisten und Autor<br />
Fritz Eckenga Ende 2011 der Literaturpreis<br />
Ruhr verliehen.<br />
»Was tun mit dem Kamerad Mitmensch, der arg von<br />
der Hirnschmelze bedroht ist? Eckenga gewährt in lakonischem<br />
Ton Verbraucherschutz in den Problemzonen<br />
Glaube, Liebe, Hoffnung.« Süddeutsche Zeitung<br />
<strong>Preis</strong>träger Eckenga „ruhrt“ in sich selbst. Vom<br />
Stützpunkt Dortmund aus dichtet er sich die<br />
Welt zusammen. Die Ergebnisse stellt er auf<br />
Bühnen, im Radio und in Büchern vor. Sie<br />
handeln von Sport, Politik, Liebe und vom<br />
Dichten selbst. Bei der Lektüre seines aktuellen<br />
Geschichten- und Gedichtbandes „Alle<br />
Zeitfenster auf Kippe“ erfahren die Leser, was<br />
ein sterbender Opel-Kadett und ein erstickender<br />
Tintenfisch gemein haben und wie man in<br />
vier Gedichtzeilen die Deutsche Integrationsdebatte<br />
über den Haufen reimt. Da der Autor<br />
in der Deutschen Fußball-Meisterstadt 2012 zu<br />
Hause ist, gibt er kernkompetent Auskunft darüber,<br />
dass mit der Farbkombi Schwarz-Gelb<br />
durchaus auch etwas so Schönes wie „Borussia“<br />
assoziiert werden darf.<br />
Alle Zeitfenster auf Kippe<br />
Geschichten und Gedichte<br />
Edition Tiamat<br />
144 S., € 14,00<br />
KNV 30 35 89 74<br />
Fremdenverkehr mit<br />
Einheimischen<br />
Rettungsreime<br />
Kunstmann, 128 S., € 12,00<br />
KNV 24 05 39 23<br />
Fritz Eckenga<br />
Auszeichnung<br />
Dieser Literaturpreis zeichnet seit<br />
1986 jährlich ein literarisches, literaturkritisches,<br />
-wissenschaftliches oder<br />
ein verlegerisches Werk aus dem Ruhrgebiet<br />
mit einem Hauptpreis und zwei<br />
Förderpreisen aus. Hauptpreisträger<br />
2010 war Norbert Wehr.<br />
Stifter<br />
Regionalverband Ruhr (RVR)<br />
Dotierung<br />
10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.literaturbuero-ruhr.de<br />
www.eckenga.de<br />
Prima ist der Klimawandel,<br />
auch für den Gemüsehandel<br />
Gedichte<br />
Kunstmann, 126 S., € 12,90<br />
KNV 18 99 10 77<br />
© Philipp Wente<br />
Literatur / Werk
Mo Yan<br />
»Mo Yan führt uns zurück in<br />
ein vergessenes Leben aus<br />
Zauber, Schrecken und nie<br />
endenden Geschichten.«<br />
Iris Radisch, Die Zeit<br />
Roman. Aus dem<br />
Chinesischen von<br />
Martina Hasse<br />
Nobelpreis für Literatur<br />
Roman. Aus dem<br />
Chinesischen von<br />
Peter Weber-Schäfer<br />
Foto Johannes Kolfhaus<br />
Roman. Aus dem<br />
Chinesischen von<br />
Andreas Donath<br />
Roman. Aus dem<br />
Chinesischen von<br />
Peter Weber-Schäfer<br />
Unionsverlag<br />
www.unionsverlag.com
Literatur / Werk<br />
88<br />
Nicolas-Born-<strong>Preis</strong><br />
Der in Berlin lebende Autor Jan Peter Bremer erhielt<br />
2012 den Nicolas-Born-<strong>Preis</strong> fürs Werk.<br />
»Jan Peter Bremer hat den Roman der Stunde geschrieben:<br />
Er erzählt von Entmietung und globaler Obdachlosigkeit<br />
in Berlin. Ein neuer Kreuzberger Häuserkampf,<br />
dramatisch und nah an der Wirklichkeit.«<br />
FAZ über „Der amerikanische Investor“<br />
Jan Peter Bremer setzt laut Jury-Urteil meisterhaft<br />
„poetische Spiele“ ein, um die Vorstellungskraft<br />
der Leser in Bewegung zu bringen.<br />
In dem aktuellen Roman wird das alte Berliner<br />
Mietshaus, in dem er, der Schriftsteller, mit<br />
Frau, zwei Kindern und Hund lebt, vom neuen<br />
US-amerikanischen Investor saniert, und<br />
nun senken sich die Böden ab, was gleichsam<br />
sein ganzes Leben in eine Schieflage bringt.<br />
Er beschließt, dem Investor einen Brief zu<br />
schreiben, doch er kann nicht einmal den<br />
ersten Satz formulieren. Geschildert wird in<br />
aberwitziger Situationskomik ein mit sich und<br />
der Welt hadernder Berliner Großstadtheld. In<br />
der Figur des Investors erkennt man leicht den<br />
Immobilienmogul, Karstadt-Sanierer und Milliardär<br />
Nicolas Berggruen. Jan Peter Bremer<br />
erhielt 2012 auch den Mörike-<strong>Preis</strong>.<br />
Der amerikanische Investor<br />
Roman<br />
Berlin Verlag<br />
120 S., € 16,90<br />
KNV 30 02 29 58<br />
Still Leben<br />
Kurzroman<br />
Berlin Verlag<br />
96 S., € 14,00<br />
KNV 15 34 29 11<br />
© Berlin Verlag<br />
Jan Peter Bremer<br />
Auszeichnung<br />
Dieser Literaturpreis wird seit 2000<br />
jährlich zu Ehren des Schriftstellers<br />
Nicolas Born (1937–1979) an einen<br />
herausragenden Schriftsteller mit Bezug<br />
zu Niedersachsen vergeben und vom<br />
Niedersächsischen Minister für Wissenschaft<br />
und Kultur überreicht. <strong>Preis</strong>träger<br />
2011 war Peter Waterhouse.<br />
Stifter<br />
Land Niedersachsen<br />
Dotierung<br />
15.000 EUR<br />
Internet<br />
www.mwk.niedersachsen.de<br />
„... ein kleines<br />
Meisterwerk!“<br />
DRadio über „Der amerikanische Investor“<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Nobelpreis für Literatur<br />
Der Nobelpreis für Literatur ging 2012 an den<br />
chinesischen Schriftsteller Mo Yan.<br />
»China ist (...) zu komplex, als dass man alles und jeden<br />
einfach in regierungstreu oder Dissident aufteilen kann.<br />
Wir können ausschließlich nach literarischer Qualität<br />
entscheiden.« Peter Englund, Schwedische Akademie<br />
China feiert. Widerspruch herrscht unter den<br />
oppositionellen Intellektuellen. Der Künstler<br />
Ai Wei Wei bezeichnete diese Vergabe als „fast<br />
unerträglich“, und der diesjährige Friedenspreisträger<br />
des Deutschen Buchhandels, Liao<br />
Yiwu, kritisierte, Mo Yan sei ein „Staatsdichter“.<br />
Der Schriftsteller Martin Walser dagegen<br />
hält den chinesischen Literaturnobelpreisträger<br />
für einen ganz großartigen Geschichtenerzähler,<br />
wie auch Peter Englund. Im SR erklärte<br />
der erste Sekretär des Nobelpreis-Komitees:<br />
„Wir haben es mit einer einzigartigen Autorenschaft<br />
zu tun. Sie hat uns einen einzigartigen<br />
Einblick in ein einzigartiges Milieu verschafft.“<br />
Der 57-Jährige schildere eine dörfliche Welt in<br />
einem Teil Chinas, der den meisten anderen<br />
fremd sei: „Mo Yan ist nicht als Intellektueller<br />
dort hinabgestiegen, sondern er ist selbst ein<br />
Teil davon.“<br />
Der Überdruss<br />
Roman<br />
Übers.: Martina Hasse<br />
Unionsverlag, 816 S., € 16,95<br />
KNV 33 57 77 07<br />
Die Knoblauchrevolte<br />
Roman<br />
Übers.: Andreas Donath<br />
Unionsverlag, 384 S., € 12,90<br />
KNV 22 94 22 51<br />
© Johannes Kolfhaus<br />
Mo Yan<br />
Auszeichnung<br />
Diese höchstdotierte Literatur-Ehrung<br />
wird seit 1901 von der Schwedischen<br />
Akademie vergeben. Sie bittet hierfür<br />
weltweit bis zu 700 Personen und<br />
Institutionen um Kandidatenvorschläge.<br />
Testamentarischer <strong>Preis</strong>stifter ist der<br />
schwedische Industrielle Alfred Nobel<br />
(1833–1896). 2011 wurde der Lyriker<br />
Tomas Tranströmer ausgezeichnet.<br />
Stifter<br />
Nobel-Stiftung, Stockholm, Schweden<br />
Dotierung<br />
8.000.000 SEK<br />
Internet<br />
www.nobelprize.org<br />
Die Schnapsstadt<br />
Roman<br />
Übers.: Peter Weber-Schäfer<br />
Unionsverlag, 512 S., € 12,95<br />
KNV 13 41 93 65<br />
Literatur / Werk<br />
89
Literatur / Werk<br />
90<br />
Österreichischer Staatspreis<br />
für Europäische Literatur<br />
Der Österreichische Staatspreis für Europäische<br />
Literatur 2012 ehrt den Pariser Schriftsteller<br />
Patrick Modiano.<br />
»Für deutsche Leser ist er derjenige, der unsere Paris-<br />
Sehnsucht am nachhaltigsten und auch am elegantesten<br />
bedient (...) Es ist das Paris der Besatzungs- oder<br />
der unmittelbaren Nachkriegszeit, das der sechziger,<br />
siebziger Jahre.« Cicero<br />
„In regelmäßigen Abständen taucht die Frage<br />
auf, wann die Vergangenheit endlich ruhen<br />
gelassen werde. Als sei sie ein müder, alter<br />
oder gar toter Mensch. Doch die Vergangenheit<br />
ist kein Mensch und nichts, das sich begraben<br />
lässt. Sie ist immer der nächste Ort von<br />
Gegenwart und folgt deren Bewegungen im<br />
Erinnern und Vergessen genauso wie im Wünschen<br />
oder Fürchten. In dieser Landschaft erzählen<br />
Patrick Modianos Romane. Oft beginnt<br />
es mit etwas Verlorenem, einem Koffer, einem<br />
Schuh, der Liebe oder dem früheren Leben.<br />
Es sind scheinbar kleine Geschichten, die einen<br />
so selbstverständlich wie Traumwandler<br />
in Momente leiten, in denen Privates, Historisches<br />
und Politisches plötzlich durchlässig und<br />
begreifbar wird.“ (Die Jury)<br />
Im Café der verlorenen Jugend<br />
Roman<br />
Übers.: Elisabeth Edl<br />
Hanser, 160 S., € 16,90<br />
KNV 31 60 99 04<br />
Place de l’Étoile<br />
Roman<br />
Übers.: Elisabeth Edl<br />
dtv, 192 S., € 8,90<br />
KNV 31 54 75 10<br />
Patrick Modiano<br />
Auszeichnung<br />
Dieser Österreichische Staatspreis wird<br />
seit 1965 jährlich vom Kulturministerium<br />
für das literarische Gesamtwerk eines<br />
europäischen Schriftstellers verliehen,<br />
das international bereits besondere<br />
Beachtung gefunden hat. <strong>Preis</strong>träger<br />
2011 war Javier Marías.<br />
Stifter<br />
Republik Österreich<br />
Dotierung<br />
25.000 EUR<br />
Internet<br />
www.bmukk.gv.at<br />
Unfall in der Nacht<br />
Roman<br />
Übers.: Elisabeth Edl<br />
Hanser, 144 S., € 15,90<br />
KNV 15 29 29 06<br />
© Jaques Sassier<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
PEN/Saul Bellow Award<br />
for Achievement in American Fiction<br />
Geboren in New York, lebt in New York: Dem<br />
US-amerikanischen Schriftsteller und Publizisten<br />
E.L. Doctorow wurde 2012 für sein Werk<br />
der PEN/Saul Bellow Award verliehen.<br />
»Voller Ironie, mit geistreichem Humor und kuriosen<br />
Dialogen unterhält E.L. Doctorow sein Publikum ...«<br />
Saarbrücker Zeitung<br />
Nach einer wahren Geschichte: Die sammelwütigen<br />
Gebrüder „Homer & Langley“ stopfen<br />
ihr Haus an der New Yorker Fifth Avenue mit<br />
lauter Zeugs voll. Homer, blind und hochsensibel,<br />
Langley durch seine Erlebnisse in den<br />
Schützengräben des Ersten Weltkriegs verrückt<br />
oder genial. Während sich die beiden immer<br />
mehr einigeln und von der Außenwelt abschotten,<br />
kommt das Jahrhundert zu ihnen<br />
ins Haus spaziert: Prostituierte, Gangster, Jazz-<br />
Musiker, Polizisten, Hippies; es gibt Liebesgeschichten,<br />
politische Kämpfe und technische<br />
Errungenschaften. Aber gibt es wirklich einen<br />
Fortschritt? Oder wiederholt sich alles nur in<br />
anderer Form? E.L. Doctorow lässt die großen<br />
Fragen unserer Zivilisation auf engstem Raum<br />
zusammenschnurren und schafft damit ein<br />
leuchtendes literarisches Meisterwerk.<br />
Ragtime<br />
Roman<br />
Übers.: Angela Praesent<br />
KiWi, 336 S., € 9,95<br />
KNV 28 63 49 68<br />
Homer & Langley<br />
Roman<br />
Übers.: Gertraude Krueger<br />
KiWi, 224 S., € 18,95<br />
KNV 28 26 44 90<br />
E.L. Doctorow<br />
Auszeichnung<br />
Dieser PEN-Award wurde 2012 zum<br />
vierten Mal verliehen. Er ist benannt<br />
nach Saul Bellow (1915–2005), dem<br />
Literaturnobelpreisträger von 1976.<br />
Die Auszeichnung würdigt das<br />
Gesamtwerk eines US-amerikanischen<br />
Schriftstellers. <strong>Preis</strong>träger im Jahr<br />
2010 war Don DeLillo.<br />
Stifter<br />
Mrs. Evelyn Stefansson Nef, USA<br />
Dotierung<br />
25.000 USD<br />
Internet<br />
www.pen.org<br />
Der Marsch<br />
Roman<br />
Übers.: Angela Praesent<br />
KiWi, 416 S., € 22,90<br />
KNV 19 19 95 20<br />
© Marion Ettlinger<br />
Literatur / Werk<br />
91
Literatur / Werk<br />
92<br />
Prinz-von-Asturien-<strong>Preis</strong><br />
Literatur<br />
Der Prinz-von-Asturien-<strong>Preis</strong> in Literatur ging<br />
2012 an den US-amerikanischen Schriftsteller<br />
Philip Roth für sein literarisches Werk.<br />
»Ich könnte nichts Lustiges mehr schreiben, selbst wenn<br />
ich es wollte. Das ist eine gewissermaßen spontane<br />
Entwicklung. Dahinter steckt keine Ideologie oder<br />
irgendwas Ähnliches. Es ist auch kein Ergebnis eines<br />
Arbeitsplans. Was Sie lesen, ist eine spontane Widerspiegelung<br />
meiner Interessen.«<br />
Philip Roth in DIE ZEIT<br />
Philip Roth gilt neben Schriftstellern vom Kaliber<br />
John Updikes, Norman Mailers und Saul<br />
Bellows als der einflussreichste und erfolgreichste<br />
US-amerikanische Autor der Gegenwart.<br />
In Oviedo setzte er sich in der Schlussabstimmung<br />
der Jury gegen den Japaner Haruki<br />
Murakami durch. 1933 als Sohn ostjüdischer<br />
Eltern in Newark in der Nähe von New York<br />
City geboren, erzählt er vor allem Geschichten<br />
über das Leben jüdischer Kleinbürger in<br />
den USA – bissig, schamlos und meisterhaft.<br />
Mit Romanen wie „Portnoys Beschwerden“,<br />
„Mein Leben als Mann“, „Zuckermans Befreiung“<br />
und „Amerikanisches Idyll“ gelangte der<br />
frühere Englischdozent zu Weltruhm.<br />
Exit Ghost<br />
Roman<br />
Übers.: Dirk van Gunsteren<br />
Hanser, 304 S., € 19,90<br />
Goodbye, Columbus<br />
Kurzroman und fünf Stories<br />
Übers.: Herta Haas<br />
Hanser, 320 S., € 21,50<br />
KNV 25 45 25 05<br />
© Welt-Literaturpreis<br />
Philip Roth<br />
Auszeichnung<br />
Die Asturien-<strong>Preis</strong>e werden jährlich<br />
in acht Sparten vergeben und im<br />
Herbst vom Prinzen von Asturien, dem<br />
spanischen Kronprinzen Felipe, in Oviedo<br />
überreicht. In der Kategorie „Literatur“<br />
wurde 2011 Leonard Cohen gewürdigt.<br />
Stifter<br />
Prinz-von-Asturien-Stiftung, Oviedo,<br />
Spanien<br />
Dotierung<br />
50.000 EUR<br />
Internet<br />
www.fundacionprincipedeasturias.org<br />
www.philip-roth.de<br />
Tatsachen<br />
Autobiografie<br />
Übers.: Jörg Trobitius<br />
Hanser, 240 S., € 19,90<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Prix Europeén de Littérature<br />
Der slowenische Schriftsteller, Essayist und<br />
Dramatiker Drago Jančar wurde 2012 mit dem<br />
Prix Européen de Littérature für sein bisheriges<br />
Lebenswerk geehrt.<br />
»Er hat nicht weniger als einen epochalen europäischen<br />
Roman geschrieben, der formal brillant, thematisch<br />
unerbittlich einen Beitrag dazu leistet, dass Europa<br />
vielleicht eines Tages eine gemeinsame Erinnerung hat.«<br />
Süddeutsche Zeitung über „Der Baum ohne Namen“<br />
Die „Memoiren“ eines nach Australien ausgewanderten<br />
Erotomanen veranlassen Janez Lipnik<br />
in „Der Baum ohne Namen“ dazu, sich als<br />
Archivar mit diesen Bekenntnissen näher zu<br />
befassen. Dabei gerät er in den Strudel einer<br />
Geschichte, die im besetzten Jugoslawien der<br />
40er-Jahre ihren Ausgang nimmt: Ein in den<br />
Kriegswirren verirrter Flüchtling findet bei<br />
der Lehrerin Zala Schutz und wird in ihrem<br />
Haus Zeuge eines Gewaltaktes ihres Freundes<br />
Aleksij, der sich später als der Verfasser der<br />
„Memoiren“ entpuppt. Lipnik wird nach und<br />
nach selbst Teil der Geschichte, während sein<br />
eigenes Leben auseinanderbricht und seinen<br />
Erinnerungen und wahnhaften Fantasien<br />
weicht.<br />
Der Baum ohne Namen<br />
Roman<br />
Übers.: Daniela Kocmut<br />
Folio Verlag, 329 S., € 22,90<br />
KNV 25 80 12 88<br />
Katharina, der Pfau und der<br />
Jesuit | Roman<br />
Übers.: Klaus Detlef Olof<br />
Folio Verlag, 472 S., € 24,90<br />
KNV 19 11 57 33<br />
Drago Jančar<br />
„Bildmächtig,<br />
wortgewaltig,<br />
wertungsfrei und<br />
schonungslos<br />
entfaltet.“<br />
Neue Zürcher Zeitung über<br />
„Der Baum ohne Namen“<br />
© Joze Suhadolnik<br />
Auszeichnung<br />
Der Prix Européen de Littérature wird<br />
seit 2005 jährlich im Rahmen der Grands<br />
Prix Littéraires de Strasbourg von der<br />
Association Capitale Européenne des<br />
Littératures vergeben, um die Literatur<br />
Europas in ihrer sprachlichen Vielfalt zu<br />
fördern.<br />
Stifter<br />
Association Capitale Européenne des<br />
Littératures (ACEL)<br />
Dotierung<br />
5.000 EUR<br />
Internet<br />
www.prixeuropeendelitterature.eu<br />
Literatur / Werk<br />
93
Literatur / Werk<br />
94<br />
Solothurner Literaturpreis<br />
Der Solothurner Literaturpreis 2012 ging an<br />
die Freiburger Schriftstellerin Annette Pehnt für<br />
ihr Prosawerk.<br />
»‚Chronik der Nähe‘ lässt sich tatsächlich als kleine<br />
Geschichte der Bundesrepublik seit 1945 lesen; vor<br />
allem aber ist es die sensible, stimmungsgenaue Chronik<br />
eines Annäherungsprozesses, der zugleich ein<br />
endgültiger Abschied ist.«<br />
Der Tagesspiegel<br />
Annette Pehnt wird für ihre „hochsensible Prosa“<br />
gewürdigt, in der sie gesellschaftliches und<br />
familiäres Zusammenleben mit großer Genauigkeit<br />
bis in seine feinsten Verästelungen auslotet.<br />
Die Jury zeichnet eine Autorin aus, die die<br />
Bruchstellen zwischen den Generationen und<br />
der Geschlechter erforscht und von subtilen<br />
Abhängigkeiten und seelischen Verletzungen<br />
erzählt. Träume von Geborgenheit und Glück<br />
stellt sie dem oft tragikomischen Scheitern<br />
und der Verzweiflung über schwindende Lebensmöglichkeiten<br />
entgegen. Eine Geschichte<br />
zwischen Liebe und Hass ist Annette Pehnts<br />
Roman „Chronik der Nähe“, in dem sie erzählt<br />
wie Großmutter, Mutter und Tochter immer<br />
wieder versuchen, einander nahezukommen.<br />
Chronik der Nähe<br />
Roman<br />
Piper<br />
224 S., € 17,99<br />
KNV 31 54 88 83<br />
Man kann sich auch wortlos<br />
aneinander gewöhnen<br />
Erzählungen<br />
Piper, 192 S., € 16,95<br />
KNV 24 45 59 80<br />
Annette Pehnt<br />
Auszeichnung<br />
Diese seit 1994 jährlich vergebene<br />
Schweizer Auszeichnung würdigt<br />
hervorragende literarische Leistungen<br />
in deutscher Sprache schreibender<br />
Schriftsteller. Die <strong>Preis</strong>summe wird<br />
von privaten Geldgebern gestiftet.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2011 war Peter Bichsel.<br />
Stifter<br />
Private Stifter<br />
Dotierung<br />
20.000 CHF<br />
Internet<br />
www.solothurner-literaturpreis.ch<br />
www.annette-pehnt.de<br />
„Annette Pehnt<br />
entwirft in ihrem<br />
Roman ‚Chronik<br />
der Nähe‘ eine<br />
Genealogie<br />
weiblicher<br />
Verhaltensweisen.“<br />
Cicero<br />
© Gesine Bänfer<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Sonning-<strong>Preis</strong><br />
Der in Istanbul lebende türkische Träger des<br />
Nobelpreises für Literatur (2006) Orhan Pamuk<br />
wurde mit dem Sonning-<strong>Preis</strong> 2012 für sein<br />
bisheriges Schaffen gewürdigt.<br />
»Das größte Problem im europäischen Denken und in<br />
der Literatur ist, wie mit Immigration umzugehen sei,<br />
mit hungrigen Menschen aus Asien und Afrika.«<br />
Orhan Pamuk in DIE ZEIT<br />
Orhan Pamuk steht der türkischen Regierung<br />
mit seinem humanistisch geprägten Werk<br />
latent kritisch gegenüber und gilt in seinem<br />
Land als eine der wichtigsten literarischen<br />
Stimmen. Mit Übersetzungen in 35 Sprachen<br />
wird er in mehr als 100 Ländern, darunter<br />
besonders gern auch in China gelesen. Seine<br />
Bücher oszillieren vermittelnd zwischen dem<br />
modernen europäischen Gesellschaftsroman<br />
und der mystischen Erzähltradition des Orients.<br />
Pamuk engagiert sich als Homo politicus<br />
für die Wahrung der Menschenrechte und fordert<br />
sein Land zu Aufklärung und Verantwortungsbereitschaft<br />
auf. Er gehe, so die Kritik,<br />
wie kein anderer Dichter unserer Zeit „den<br />
historischen Spuren des Westens im Osten<br />
und des Ostens im Westen nach“.<br />
Der naive und der<br />
sentimentalische Romancier<br />
Übers.: Gerhard Meier<br />
Hanser, 176 S., € 16,90<br />
KNV 31 60 97 86<br />
Cevdet und seine Söhne<br />
Roman<br />
Übers.: Gerhard Meier<br />
Hanser, 672 S., € 24,90<br />
KNV 28 69 91 33<br />
© David Shankbone<br />
Orhan Pamuk<br />
Auszeichnung<br />
Diese nach dem Publizisten C. J. Sonning<br />
(1879–1937) benannte bedeutendste<br />
Auszeichnung Dänemarks wird alle zwei<br />
Jahre von der Universität in Kopenhagen<br />
für besondere Verdienste um die europäische<br />
Kultur verliehen. 2010 wurde<br />
Hans Magnus Enzensberger mit dem<br />
Sonning-<strong>Preis</strong> geehrt.<br />
Stifter Universität in Kopenhagen<br />
Dotierung<br />
1.000.000 DKK<br />
Internet<br />
www.ku.dk/english/sonning_prize/<br />
www.orhan-pamuk.de<br />
www.orhanpamuk.net<br />
Der Koffer meines Vaters<br />
Essays<br />
Übers.: Ingrid Iren, Gerhard Meier<br />
Hanser, 344 S., € 24,90<br />
KNV 24 24 64 64<br />
Literatur / Werk<br />
95
Literatur / Werk<br />
96<br />
Spycher: Literaturpreis Leuk<br />
Den Spycher: Literaturpreis Leuk erhielt 2012<br />
die Berliner Schriftstellerin und Buchgestalterin<br />
Judith Schalansky für ihre Prosa.<br />
»Judith Schalansky hat eine wunderbar-grausame und<br />
mindestens ebenso bemitleidenswerte und anrührende<br />
Figur geschaffen. Sie hat dafür eine grandiose, eindrückliche<br />
Stimme entwickelt, die sarkastisch ist und für den<br />
Leser zugleich sehr lustig.« taz<br />
„Anpassung ist alles“, weiß Inge Lohmark in<br />
„Der Hals der Giraffe“, denn seit mehr als dreißig<br />
Jahren unterrichtet sie Biologie. Ihr Mann<br />
hat zu DDR-Zeiten Kühe besamen lassen und<br />
züchtet nun Strauße, ihre Tochter Claudia<br />
ist in die USA ausgewandert und will keine<br />
Kinder in die Welt zu setzen. Alle verweigern<br />
sich dem Lauf der Natur, den Inge Lohmark<br />
tagtäglich im Unterricht beschwört. Als sie<br />
mehr als übliche Hassliebe für eine Schülerin<br />
entwickelt, gerät ihr Weltbild ins Wanken. Mit<br />
immer absonderlicheren Einfällen versucht<br />
sie zu retten, was nicht mehr zu retten ist.<br />
Judith Schalansky bekam 2012 auch die Förderpreise<br />
zum Friedrich-Hölderlin-<strong>Preis</strong> und zum<br />
sächsischen Lessing-<strong>Preis</strong> sowie den <strong>Preis</strong> der<br />
Stiftung Buchkunst für Das Schönste Buch 2012.<br />
Der Hals der Giraffe<br />
Bildungsroman<br />
Suhrkamp<br />
224 S., € 21,90<br />
KNV 30 19 46 45<br />
Judith Schalansky<br />
Auszeichnung<br />
Der Spycher: Literaturpreis Leuk wird seit<br />
dem Jahr 2001 vergeben. Eine Jury entscheidet<br />
über die Vergabe. Das Konzept<br />
des <strong>Preis</strong>es gewährt seinen <strong>Preis</strong>trägern<br />
auf fünf Jahre ein Aufenthaltsrecht von<br />
jährlich zwei Monaten in dem mittelalterlichen<br />
Schweizer Städtchen Leuk<br />
im Oberwallis. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war<br />
Marie NDiaye.<br />
Stifter<br />
Stiftung Schloss Leuk, Schweiz<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.spycher-literaturpreis.ch<br />
„Schalansky lotet präzise die Stärken<br />
und Schwächen ihrer Heldin aus.<br />
Die redet sich manchmal<br />
derart in Rage, als glaube sie selbst<br />
nicht an die Weisheiten vom<br />
Überleben des Stärksten.“<br />
Stuttgarter Nachrichten<br />
© Susanne Schleyer<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Stadtschreiber von Bergen-Enkheim<br />
Der in Dresden lebende Autor und Lyriker<br />
Marcel Beyer wurde Stadtschreiber von Bergen-<br />
Enkheim 2012/13.<br />
»Marcel Beyer ist frei nach Walter Benjamin ein ‚Physiognomiker<br />
der Dingwelt‘. Kaum ein Schriftsteller der Gegenwart<br />
recherchiert so akribisch wie er die Syntax der<br />
geschichtlichen Ereignisse und Sachen, keiner versenkt<br />
sich so intensiv in Dinge des täglichen Gebrauchs.«<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
„Marcel Beyer erweist sich in seinem umfangreichen<br />
Werk als Fährtensucher und Entdecker<br />
in historischen und geografischen Räumen,<br />
schafft eine Literatur der Tiefe und untersucht<br />
das Verhältnis von Macht, Wissenschaft und<br />
Technologie in der jüngeren deutschen Geschichte“,<br />
lobte die Jury. In seinem aktuellen<br />
Roman „Putins Briefkasten“ fährt Marcel<br />
Beyer eines Morgens an den Stadtrand von<br />
Dresden, um den Briefkasten Wladimir Putins<br />
anzusehen, der in den 80er-Jahren hier lebte.<br />
Der Kasten ist zwar nicht mehr aufzufinden,<br />
doch was Beyer auf seiner Spurensuche wahrnimmt<br />
und notiert, entwickelt sich zu einem<br />
erhellenden Kurzporträt des russischen Staatsoberhaupts.<br />
Putins Briefkasten<br />
Acht Recherchen<br />
Suhrkamp<br />
221 S., € 8,99<br />
KNV 30 18 99 78<br />
Spione<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
376 S., € 11,95<br />
KNV 25 78 64 94<br />
Marcel Beyer<br />
Auszeichnung<br />
Dieser Literaturpreis für deutschsprachige<br />
Autoren wird seit 1974 jährlich<br />
verliehen und ist einer der wichtigsten<br />
Auszeichnungen der Stadt Frankfurt<br />
am Main. Zusätzlich zur Dotierung darf<br />
der <strong>Preis</strong>träger ein Jahr kostenlos im<br />
Stadtschreiberhaus in Bergen-Enkheim<br />
„An der Oberpforte“ wohnen. <strong>Preis</strong>träger<br />
2011 war Thomas Lehr.<br />
Stifter<br />
Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim<br />
Dotierung 20.000 EUR<br />
Internet<br />
www.kulturgesellschaft-bergenenkheim.de<br />
Kaltenburg<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
448 S., € 12,00<br />
KNV 21 81 51 43<br />
© Sven Paustian<br />
Literatur / Werk<br />
97
Literatur / Werk<br />
98<br />
Sultan Bin Ali Al Owais Cultural Award<br />
Cultural and Scientific Achievement<br />
Amin Maalouf ist ein französischer Schriftsteller<br />
libanesischer Herkunft. Ende 2011 wurde er<br />
mit den „Ali Al Owais Award“ für sein Werk<br />
geehrt.<br />
»Das Buch über die erfundene Figur des Leo Africanus<br />
(‚Der Geograph des Papstes‘) gehört zu den wichtigsten<br />
historischen Romanen der letzten Jahre.«<br />
Mitteldeutsche Kirchenzeitung<br />
Amin Maalouf liefere der Welt „eine lebendige<br />
Erinnerung an die arabische und islamische<br />
Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“,<br />
so die Jury, und thematisiere in seinen historisch<br />
geprägten Romanen das Aufeinandertreffen<br />
verschiedener Religionen und Ethnien<br />
und trage somit dazu bei, „die Distanz zwischen<br />
Ost und West zu überbrücken“. In „Die<br />
Spur des Patriarchen“ entwickelt Amin Maalouf<br />
weitschweifig und anekdotenreich die<br />
eigene Familiensaga und berichtet von den<br />
alltäglichen Lebensbedingungen im Orient der<br />
letzten 200 Jahre, von Fanatikern und Freidenkern,<br />
von heimlichen Taufen, von Hochzeiten,<br />
Scheidungen und Begräbnissen, von erfolgreichen<br />
und missglückten Geschäften und vom<br />
Religionsstreit inmitten der Familie.<br />
Der Geograph des Papstes<br />
Historischer Roman, Übers.:<br />
Bettina Klingler und Nicola Volland<br />
Insel, 471 S., € 9,99<br />
KNV 31 69 74 52<br />
Die Spur des Patriarchen.<br />
Geschichte einer Familie<br />
Übers.: Ina Kronenberg<br />
Insel, 474 S., € 24,80<br />
KNV 14 12 07 31<br />
Amin Maalouf<br />
Auszeichnung<br />
Der <strong>Preis</strong> ist nach dem Poeten Sultan<br />
Bin Ali Al Owais (1925–2000) benannt,<br />
der 1988 die gleichnamige Cultural<br />
Foundation gründete. Seither werden<br />
Auszeichnungen in mehreren Kategorien<br />
an kreative arabische Talente sowie an<br />
etablierte Personen der Kulturszene der<br />
Vereinigten Arabischen Emirate (VAE)<br />
vergeben.<br />
Stifter<br />
Sultan Bin Ali Al Owais<br />
Cultural Foundation, VAE<br />
Dotierung 120.000 USD<br />
Internet www.alowaisnet.org<br />
Die Auflösung der<br />
Weltordnungen | Essay<br />
Übers.: Andrea Spingler<br />
Suhrkamp, 248 S., € 24,80<br />
KNV 24 18 97 03<br />
© aminmaalouf.narod.ru<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
Thomas-Mann-<strong>Preis</strong><br />
Der Thomas-Mann-<strong>Preis</strong> ging 2012 an den in<br />
Berlin und in der Schweiz lebenden Schriftsteller<br />
Thomas Hürlimann für sein Werk.<br />
»Thomas Hürlimann hat einen grandiosen Roman über<br />
die destruktive Kraft der Liebe geschrieben, über das<br />
Gefängnis Familie und das unerbittliche Vergehen der<br />
Zeit. Das Grandioseste aber ist, wie er, indem er den<br />
Leser erschaudern macht, ihn zugleich auch tröstet<br />
durch das ewige Ticken der Uhren und den harmonischen<br />
Gleichklang der Geschichten vom Scheitern.«<br />
DIE ZEIT über „Vierzig Rosen“<br />
Geehrt wird Thomas Hürlimann, weil er „mit<br />
seinem Werk dem Wissen von der Zerbrechlichkeit<br />
des Daseins eine tiefe Humanität entgegensetzt.<br />
Seit seinen fulminanten Anfängen<br />
ist Hürlimann als Erzähler, Dramatiker und Essayist<br />
ein leidenschaftlicher Anwalt der Freiheit<br />
in all ihren humanen Erscheinungsformen.<br />
Differenziert greift er immer wieder in<br />
die öffentliche Diskussion ein. Mit hoher Ausdruckskraft,<br />
dramatischem Geschick, Sprachwitz<br />
und Humor weiß er Erzählkunst und Politik,<br />
Aufklärung und Metaphysik, Biografie und<br />
Gesellschaftskritik stimmig zu verbinden“.<br />
Dämmerschoppen<br />
Geschichten<br />
S. Fischer<br />
224 S., € 13,95<br />
KNV 22 79 80 74<br />
Der Sprung in den Papierkorb<br />
Geschichten, Gedanken, Notizen<br />
S. Fischer<br />
144 S., € 17,90<br />
KNV 19 97 07 85<br />
© Philipp Horak<br />
Thomas Hürlimann<br />
Auszeichnung<br />
Der Thomas-Mann-<strong>Preis</strong> wird seit 2010<br />
im jährlichen Wechsel in Lübeck und<br />
München verliehen. Er ist aus dem<br />
„Thomas Mann <strong>Preis</strong> der Hansestadt<br />
Lübeck“ und dem „Großen Literaturpreis“<br />
der Bayerischen Akademie der Schönen<br />
Künste (BADSK) hervorgegangen.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2011 war Jan Assmann.<br />
Stifter<br />
BADSK und Hansestadt Lübeck<br />
Dotierung<br />
25.000 EUR<br />
Internet<br />
www.badsk.de<br />
www.thomas-huerlimann.ch<br />
Vierzig Rosen<br />
Roman<br />
S. Fischer<br />
368 S., € 19,90<br />
KNV 16 26 80 56<br />
Literatur / Werk<br />
99
Literatur / Werk<br />
100<br />
Uwe-Johnson-<strong>Preis</strong><br />
Der im polnischen Cammin geborene Schriftsteller<br />
Christoph Hein wurde im Jahr 2012 mit<br />
dem Uwe-Johnson-<strong>Preis</strong> für sein Lebenswerk<br />
und insbesondere für den Roman „Weiskerns<br />
Nachlass“ geehrt.<br />
»... ein sachlicher Erzähler mit Sinn für Komik.«<br />
Frankfurter Rundschau<br />
Rüdiger Stolzenburg, 59, sitzt seit 15 Jahren<br />
bei magerstem Gehalt immer noch auf einer<br />
halben Dozentenstelle fest – und das ohne<br />
Aussicht auf Veränderung. Die ganze universitäre<br />
Lehre erscheint ihm als Illusion, zumal er<br />
für sein ausgefallenes Forschungsgebiet „Der<br />
Schauspieler, Kartograf und Librettist Mozarts,<br />
Friedrich Wilhelm Weiskern“ weder Drittmittel<br />
noch Publikationsmöglichkeiten lockermachen<br />
kann. Zudem gesellt sich weiterer Frust,<br />
weil ihn private Finanznöte plagen: Die Welt,<br />
die Wirtschaft, die Politik, die persönlichen<br />
Beziehungen – alles ist prekär! Christoph Hein<br />
hat mit Stolzenburg eine Figur geschaffen, in<br />
der sich die aktuellen Gefährdungen in unserer<br />
Gesellschaft offenbaren. Für sein zeitkritisches<br />
Werk erhielt er auch den Internationalen<br />
Stefan-Heym-<strong>Preis</strong> der Stadt Chemnitz 2013.<br />
Weiskerns Nachlass<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
318 S., € 24,90<br />
KNV 30 19 45 64<br />
Frau Paula Trousseau<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
536 S., € 12,00<br />
KNV 19 97 56 67<br />
© Heike Steinweg<br />
Christoph Hein<br />
Auszeichnung<br />
Der Uwe-Johnson-<strong>Preis</strong> wird von der<br />
Mecklenburgischen Literaturgesellschaft<br />
und der Tageszeitung Nordkurier<br />
alle zwei Jahre an deutschsprachige<br />
Autoren vergeben. Er erinnert an den<br />
aus Pommern stammenden Schriftsteller<br />
Uwe Johnson (1934–1984). Zuletzt<br />
wurde 2010 Christa Wolf (1929–2011)<br />
ausgezeichnet.<br />
Stifter<br />
Nordkurier und Mecklenburgische<br />
Literaturgesellschaft e.V.<br />
Dotierung 12.500 EUR<br />
Internet<br />
www.nordkurier.de/uwe-johnson-preis<br />
Landnahme<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
554 S., € 10,90<br />
KNV 18 98 05 14<br />
Literatur / Werk
Literatur / Werk<br />
WELT-Literaturpreis<br />
Für ihr literarisches Gesamtwerk erhielt die<br />
israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev den<br />
WELT-Literaturpreis 2012.<br />
»Bei ihr wird leidenschaftlich geliebt und gehasst – auch<br />
in ihrem neuen Buch, das nun auf Deutsch vorliegt.«<br />
BR über „Für den Rest des Lebens“<br />
„Die Prosa von Zeruya Shalev zeichnet sich<br />
aus durch große sprachliche Magie, die mit<br />
der Atemlosigkeit eines wahren Erzählgewitters<br />
auf den Leser heruntergeht. In mehreren<br />
Romanen hat sich Zeruya Shalev vor allem<br />
mit der Dynamik der modernen Familie beschäftigt,<br />
ihr Zerbrechen geschildert und das<br />
Suchen nach neuen Formen. Vor allem mit<br />
dem jüngsten Roman ‚Für den Rest des Lebens‘<br />
rückt sie auch auf bewegende Weise die<br />
Veränderungen des israelischen Staates von<br />
der Gründung bis heute in den Blick: Über<br />
vier Generationen hinweg spannt sich hier ein<br />
Bogen, der kritisch, aber voller Einfühlung<br />
und Verständnis den Status quo eines Landes<br />
fixiert, das mit demokratischen Mitteln einer<br />
Vielfalt von Bedrohungen widersteht.“ (Jury)<br />
Für den Rest des Lebens<br />
Roman<br />
Übers.: Mirjam Pressler<br />
Berlin Verlag, 528 S., € 22,90<br />
KNV 31 14 35 53<br />
Späte Familie<br />
Roman<br />
Übers.: Mirjam Pressler<br />
Berlin Verlag, 352 S., € 19,90<br />
KNV 12 71 95 75<br />
Zeruya Shalev<br />
Auszeichnung<br />
Der <strong>Preis</strong> erinnert an Willy Haas, der<br />
1925 „Die literarische Welt“ gründete.<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong> wird seit 1999 jährlich<br />
ein Einzeltitel oder ein Werk für seine<br />
künstlerische Qualität, Intelligenz und<br />
Originalität der Themenwahl mit internationaler<br />
Bedeutung. <strong>Preis</strong>träger im<br />
Jahr 2011 war Albert Ostermaier.<br />
Stifter<br />
Axel-Springer AG, Hamburg<br />
Dotierung<br />
10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.axelspringer.de<br />
Mann und Frau<br />
Roman<br />
Übers.: Mirjam Pressler<br />
Bloomsbury, 400 S., € 10,90<br />
KNV 10 35 79 25<br />
© Eric Sultan<br />
Literatur / Werk<br />
101
Literatur / Werk<br />
102<br />
Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis<br />
Der Stuttgarter Literatin Anna Katharina Hahn<br />
wurde 2012 der Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis<br />
für ihre Romane „Am schwarzen Berg“<br />
und „Kürzere Tage“ zuerkannt.<br />
»Eine Erzählerin, die es faustdick hinter den Ohren hat.«<br />
Frankfurter Rundschau<br />
In beiden Romanen legt Anna Katharina Hahn<br />
die Katastrophen hinter bürgerlichen Fassaden<br />
frei. Juror Joachim Lottmann, der vorherige<br />
<strong>Preis</strong>träger, begründete seine Wahl mit dem<br />
„präzisen, unideologischen Schreiben“ Hahns:<br />
„Man sieht alle Beschädigungen und kann<br />
sich nicht auf eine Seite schlagen. Wundervoll.<br />
Eben echte Literatur.“ In „Am schwarzen<br />
Berg“ erzählt die Autorin auf unnachahmliche<br />
Weise von verzweifelter Liebe in all ihren<br />
Spielarten und davon, dass im entscheidenden<br />
Augenblick selbst die nächsten Menschen<br />
einander ein Rätsel bleiben. In „Kürzere Tage“<br />
führt Hahn uns Muster mütter, Karrie refrauen,<br />
Allein erzie hende mit ihren Proble mkind ern,<br />
Verwahrlosung und Wohlstand vor Augen.<br />
Frauen , deren Lebens raum zum Käfig gewor -<br />
den ist – und von einem Jungen , der daraus<br />
ausbr icht.<br />
Am Schwarzen Berg<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
236 S., € 19,95<br />
KNV 31 68 10 92<br />
Kürzere Tage<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
223 S., € 8,99<br />
KNV 24 18 72 27<br />
Anna Katharina Hahn<br />
Auszeichnung<br />
Der Wolfgang-Koeppen-<strong>Preis</strong> wird seit<br />
1998 alle zwei Jahre durch die Stadt<br />
Greifswald verliehen und erinnert an<br />
den Schriftsteller Wolfgang Koeppen<br />
(1906–1996). Der jeweils vorherige<br />
<strong>Preis</strong>träger schlägt den Nachfolger vor.<br />
Im Jahr 2010 wurde Joachim Lottmann<br />
von Sibylle Berg ausgewählt.<br />
Stifter<br />
Hansestadt Greifswald<br />
Dotierung<br />
5.000 EUR<br />
Internet<br />
www.koeppenhaus.de<br />
„... Sinn für die<br />
sozialen Schichtungen<br />
in dieser<br />
Gesellschaft,<br />
die heuchlerisch<br />
Gleichheit<br />
postulieren.“<br />
Neues Deutschland<br />
© Sven Paustian<br />
Literatur / Werk
Lyrik / Werk<br />
Tomas-Tranströmer-<strong>Preis</strong><br />
Der Berliner Lyriker, Essayist und Übersetzer<br />
Durs Grünbein hat 2012 den Tomas-Tranströmer-<strong>Preis</strong><br />
für sein Werk erhalten.<br />
»Seine Lyrik ist machtvoll, bohrend und erreicht<br />
alle geografischen Zonen.« Die Jury<br />
„Grünbeins Poesie verbindet in einer Vielfalt<br />
von Gattungen das Jetzt mit der Geschichte“,<br />
heißt es in der Jury-Begründung. Mit dem<br />
Band „Aroma – Ein römisches Zeichenbuch“<br />
widmet sich der Dichter in Vers und Prosa<br />
der Ewigen Stadt. An diesem Ort laufen viele<br />
seiner Schreib- und Lebensmotive zusammen.<br />
Rom wird als ein Schauplatz der Zeichen und<br />
Verweise erfahren und schlägt sich, wie bei<br />
Reisenden früherer Zeiten, in Zeichnungen<br />
nieder – freilich in geschriebener Form. Es<br />
sind die vielen kaleidoskopisch zu fassenden<br />
Momente der Gegenwart, die den Blick des<br />
Dichters auf Stadt und Umland lenken. In einer<br />
Reihe von Prosabildern, die an römischen<br />
Erinnerungsorten den Apostel Paulus so gut<br />
einfangen wie den Antiquitätenhändler und<br />
den afrikanischen Immigranten, bricht Grünbein<br />
mit dem lyrischen Maß, bevor sein Zeichenbuch<br />
in freien Versen ausklingt.<br />
Koloss im Nebel<br />
Gedichte<br />
Suhrkamp<br />
227 S., € 25,00<br />
KNV 33 54 45 78<br />
Vom Stellenwert der Worte<br />
Frankfurter Poetikvorlesung<br />
Suhrkamp<br />
64 S., € 7,00<br />
KNV 24 97 15 02<br />
Durs Grünbein<br />
Auszeichnung<br />
Der Tranströmer-<strong>Preis</strong> wird seit 1998<br />
alle zwei Jahre von der schwedischen<br />
Stadt Västerås verliehen und zeichnet<br />
ein hervorragendes Werk im Geiste<br />
Tomas Tranströmers aus. Der Literaturnobelpresträger<br />
von 2011 und<br />
Namenspatron gehört selbst der Jury<br />
an. <strong>Preis</strong>träger im Jahr 2010 war Kjell<br />
Espmark.<br />
Stifter<br />
Stadt Västerås, Schweden<br />
Dotierung<br />
200.000 SEK<br />
Internet<br />
www.vasteras.se<br />
Aroma – Ein römisches<br />
Zeichenbuch | Verse und Prosa<br />
Suhrkamp<br />
184 S., € 19,90<br />
KNV 25 75 48 58<br />
© Jürgen Bauer<br />
Lyrik / Werk<br />
103
Phantastik<br />
104<br />
Phantastik-<strong>Preis</strong><br />
der Stadt Wetzlar<br />
Der Phantastik-<strong>Preis</strong> der Stadt Wetzlar wurde<br />
im Jahr 2012 an den in Oldenburg lebenden<br />
Schriftsteller Jochen Schimmang für den Roman<br />
„Neue Mitte“ verliehen.<br />
»Er hat wagemutig drauflosgeschrieben, in eine<br />
Zukunft hineinfantasiert. Er erzählt verschiedene<br />
Geschichten, hat Politthriller und Liebesgeschichte<br />
miteinander verwoben.« Saarländischer Rundfunk<br />
Deutschland im Winter 2029/30, nach vielen<br />
Jahren Junta- und britischer Übergangsherrschaft.<br />
Das Berliner Regierungsviertel ist<br />
jetzt Niemandsland. Dort hat sich inzwischen<br />
ein bunter Haufen von Menschen angesiedelt,<br />
um ein Utopia zu leben, intelligent und gebildet:<br />
ein Gärtner, ein Geigenbauer, ein anarchistischer<br />
Lektürezirkel, das Restaurant „Le<br />
plaisir du texte“. Sogar eine Bibliothek soll<br />
eingerichtet werden. Doch schon bald ist der<br />
Zustand glückseliger Freiheit wieder bedroht,<br />
und die Junta unternimmt aus den verlassenen<br />
U-Bahn-Schächten heraus einen neuen Putschversuch<br />
... „Autor Jochen Schimmang gibt dem<br />
Möglichkeitssinn Zunder und entwirft ein<br />
Deutsch land der Zukunft in schönster postmoderner<br />
Tradition“, schwärmt sein Verlag.<br />
Neue Mitte<br />
Roman<br />
Nautilus<br />
256 S., € 19,90<br />
KNV 30 20 61 53<br />
Jochen Schimmang<br />
Auszeichnung<br />
Es werden deutschsprachige Originalveröffentlichungen<br />
aus dem Genre<br />
Phantastik ausgezeichnet. Die Jury<br />
besteht aus Vertretern von Stadtverwaltung,<br />
Buchhandel, Presse und Bildungseinrichtungen.<br />
Der <strong>Preis</strong> wird im Rahmen<br />
der Tage der Phantastik unter der Regie<br />
der Phantastischen Bibliothek Wetzlar<br />
verliehen, 2011 an Markus Orths.<br />
Stifter Stadt Wetzlar<br />
Dotierung<br />
4.000 EUR<br />
Internet<br />
www.phantastik.eu<br />
„Widerstand gegen ein totalitäres<br />
Regime, das Erbe der 68er, Wiederaufbau<br />
einer Nation – das wird von<br />
Schimmang mit ruhigem, sachlichem<br />
Tonfall angeschnitten, zitiert und mit<br />
den für ihn typischen Querverweisen<br />
aus Kunst, Kultur und Literatur<br />
angereichert.“ NWZ Online<br />
© Teja Sauer<br />
Phantasik
Neuerscheinung<br />
im Oktober 2012!
Reisebuch<br />
106<br />
ITB BuchAwards<br />
Abenteurer<br />
Der aus Gotha stammende Abenteurer, Tierfilmer<br />
und Autor Andreas Kieling erhielt für seine<br />
Bücher 2012 einen ITB BuchAward.<br />
»Tiere sind seine große Leidenschaft, und die Faszination<br />
für die Natur prägt sein Leben. Mit seinen Filmen,<br />
Geschichten und Büchern lässt er uns an den äußerst<br />
spannenden Expeditionen teilhaben.« Die Jury<br />
Gibt es Flussperlmuscheln in der bayrischen<br />
Regnitz? Mufflons im Thüringer Wald? Luchse<br />
im Harz? Urwald und Orchideen im Hainich?<br />
Wanderfalken im Eichsfeld? Vom Aussterben<br />
bedrohte Birkhähne in Hessen? Nandus in<br />
Mecklenburg? Seeadler auf dem Schaalsee?<br />
Der weltweit gereiste Abenteurer und Dokumentarfilmer<br />
Andreas Kieling fand die Wildnis<br />
mitten in Deutschland: Für eine TV-Produktion<br />
begab er sich 2009 mit Hündin Cleo auf<br />
eine Wanderschaft entlang des ehemaligen<br />
Grenzstreifens und folgte dem „Grünen Band“,<br />
dem ersten gesamtdeutschen Naturschutzprojekt.<br />
Seine 1400 Kilometer lange und sieben<br />
Wochen dauernde Wanderreise durch acht<br />
Bundesländer vom Dreiländereck bei Hof bis<br />
an die Ostsee schildert Kieling in dem Reisebuch<br />
„Ein deutscher Wandersommer“.<br />
Ein deutscher Wandersommer<br />
Malik<br />
436 S., € 14,99<br />
KNV 33 54 59 55<br />
Meine Expeditionen zu den<br />
Letzten ihrer Art<br />
Malik, 352 S., € 14,99<br />
KNV 26 14 48 63<br />
Andreas Kieling mit Hündin Cleo<br />
Auszeichnung<br />
Die Internationale Tourismusbörse Berlin<br />
(ITB Berlin) vergibt seit 2001 jährlich<br />
Buchpreise in variierenden Kategorien<br />
für herausragende Publikationen in den<br />
Bereichen Reisebuch und Kartografie.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2011 in der Sparte „Abenteurer“<br />
waren die Extrembergsteiger<br />
Alexander und Thomas Huber.<br />
Stifter Messe Berlin<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.itb-berlin.de/buchawards<br />
www.andreas-kieling.de<br />
Bären, Lachse, wilde Wasser<br />
Piper<br />
352 S., € 10,99<br />
KNV 20 82 22 98<br />
© Thore Kieling<br />
Reisebuch
Reisebuch<br />
ITB BuchAwards<br />
Bildband<br />
Der Münchner Verleger Wolfgang Kunth wurde<br />
für seinen Bildband „Wundervolle Erde“ mit<br />
einem ITB BuchAward 2012 prämiert.<br />
»Die Wunder dieser Erde werden aber nicht nur im Bild<br />
beschrieben, sondern auch in informativen Texten.<br />
Das Lesen und Anschauen dieses Bildbandes – er sollte<br />
Pflichtlektüre in der Schule werden – wird zu einer<br />
eindrucksvollen Reise um die Welt und will für die<br />
Vielfalt und Schönheit unseres Planeten sensibilisieren.«<br />
Badische Zeitung<br />
Großartige Luftbilder und Farbfotos porträtieren<br />
die schönsten und wichtigsten Naturräume<br />
unseres Planeten. Kontinent für Kontinent<br />
werden die unterschiedlichen Landschaften<br />
dokumentiert, deren Fauna und Flora für den<br />
Menschen einzigartige Lebensräume bilden.<br />
Die Eislandschaften und Gletscher der Antarktis,<br />
üppige Regenwälder, majestätische Gebirge<br />
und Gipfel, endlose Wüsten, schillernde<br />
Atolle, deltareiche Flussläufe, einsame Inseln<br />
und markante Küstenlandschaften werden aus<br />
der Perspektive der Astronauten gezeigt.<br />
Wundervolle Erde<br />
Der Blick von oben auf<br />
unseren Planeten<br />
Kunth, 448 S., € 49,95<br />
KNV 29 89 93 73<br />
Wolfgang Kunth<br />
Auszeichnung<br />
Die Internationale Tourismusbörse Berlin<br />
(ITB Berlin) vergibt seit 2003 jährlich<br />
auch Buchpreise in der Sparte Bildband.<br />
Kriterien sind touristischer Informationsgehalt,<br />
Einblicke in Regionen und<br />
Kulturen fernab der Touristenpfade,<br />
Aufwand und Schwierigkeitsgrad der<br />
Fotoarbeiten, Schreibstil, künstlerischer<br />
Gesamteindruck und herstellerische<br />
Qualität.<br />
Stifter Messe Berlin<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.itb-berlin.de/buchawards<br />
www.kunth-verlag.de<br />
„Dieser Bildband lässt<br />
ehrfürchtig, andächtig und<br />
nachdenklich werden, weil<br />
die Erde durch das Handeln<br />
der Menschheit so sehr<br />
gefährdet ist.“ Die Jury<br />
© Kunth Verlag<br />
Reisebuch<br />
107
Reisebuch<br />
108<br />
ITB BuchAwards<br />
Sonderpreis<br />
James Rizzi und Peter Bührer erhielten für ihre<br />
Reise-Kunstbände „My New York City“ einen<br />
ITB BuchAward 2012.<br />
»... mit jeder Menge liebevoller Details gesprenkelt:<br />
Lesezeichenbändchen, von denen Taxis und bunte Äpfel<br />
baumeln, Postkarten zum Heraustrennen, Discount-<br />
Gutscheine. Für die Hosentasche hat der Verlag eine<br />
kleinere, kostengünstigere Variante im klassischen<br />
Format aufgelegt.« ZEIT ONLINE<br />
Der New Yorker Pop-Art-Künstler James Rizzi<br />
hat viele Gegenstände des täglichen Lebens<br />
mit seinen fröhlichen Figuren verziert: Textilien,<br />
Briefmarken, Autos, Gebäude. Ein einzigartiger<br />
Höhepunkt seines Schaffens ist das<br />
kurz vor seinem Tod im Dezember 2011 mit<br />
dem Reiseautor Peter Bührer veröffentlichte<br />
opulente Reise-Kunstbuch „My New York<br />
City“. Es birgt viele Überraschungen und Spezialseiten,<br />
kommt ohne ein einziges Foto daher<br />
und strotzt nur so von der Kunst Rizzis als<br />
Ausdruck seiner urbanen Lebensfreude. Auch<br />
die Pocket-Version von „My New York City“ ist<br />
ein funkelnder Eye-Catcher.<br />
James Rizzi<br />
My New York City<br />
Marco Polo Reise-Kunstbuch<br />
MairDumont, 352 S., € 99,90<br />
KNV 29 89 77 20<br />
© MairDumont<br />
Peter Bührer, James Rizzi (r.)<br />
Auszeichnung<br />
Die Internationale Tourismusbörse Berlin<br />
(ITB Berlin) vergibt seit 2001 jährlich<br />
Buchpreise in variierenden Kategorien<br />
für herausragende Publikationen im<br />
Bereich Reisebuch und Kartografie. Im<br />
Mittelpunkt stehen die Destinations-<br />
Awards, die dem jeweiligen offiziellen<br />
Partnerland der ITB Berlin gewidmet<br />
sind.<br />
Stifter Messe Berlin<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.itb-berlin.de/buchawards<br />
www.rizzi-newyork.com<br />
www.peter-buehrer.com<br />
„Der neue Bildband des New<br />
Yorker Künstlers ist zum<br />
Niederknien<br />
schön. Und fast<br />
zu schwer, um<br />
ihn hochzuheben.“<br />
ZEIT ONLINE<br />
James Rizzi<br />
My New York City<br />
Marco Polo City Guide<br />
MairDumont, 240 S., € 19,95<br />
KNV 29 89 77 07<br />
Reisebuch
Zeppelin Museum<br />
Friedrichshafen<br />
Der Mythos Zeppelin lebt – im Zeppelin Museum<br />
Friedrichshafen. Fühlen Sie sich im Nachbau von LZ 129<br />
„Hindenburg“ wie Passagiere an Bord des berühmten Luftschiffs,<br />
begegnen Sie in der 3-D-Show den Luftschiffgiganten von 1900<br />
bis 1937 und erfahren Sie, was zum Bau von bis zu 245 m langen<br />
Luftschiffen benötigt wurde. Kommen Sie mit auf die Weltfahrt<br />
von LZ 127 „Graf Zeppelin“ und erleben Sie Reiselust, Mobilität,<br />
Technik und Kunst im Erlebnisort der besonderen Art.<br />
Im ehemaligen Hafenbahnhof direkt am Ufer des Bodensees in<br />
der Innenstadt Friedrichshafens gelegen, können Sie die weltweit<br />
umfangreichste und bedeutendste Sammlung zur Geschichte und<br />
Technik der Zeppelin-Luftschifffahrt auf Straße, Schiene oder per<br />
Schiff direkt erreichen.<br />
ZEPPELIN MUSEUM FRIEDRICHSHAFEN<br />
T E C H N I K U N D K U N S T<br />
Öffnungszeiten: November – April: Di – So 10 - 17 Uhr,<br />
Mai – Oktober: täglich 9 – 17 Uhr<br />
Seestraße 22 · 88045 Friedrichshafen<br />
Info-Telefon: +49 / 75 41 / 3801-0 · www.zeppelin-museum.de
Sachbuch<br />
110<br />
Das politische Buch<br />
Für „Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus“<br />
wurde der britische Politikwissenschaftler<br />
und Soziologe Colin Crouch im Jahr<br />
2012 mit „Das politische Buch“ ausgezeichnet.<br />
»Für Märkte ist Demokratie komfortabel.« Colin Crouch<br />
Crouchs Studie ist laut Jury eine differenzierte<br />
Analyse des gegenwärtigen komplexen wirtschaftspolitischen<br />
Geschehens mit seinen<br />
verhängnisvollen Auswirkungen auf Politik<br />
und Gesellschaft. Überzeugend arbeitet Colin<br />
Crouch heraus, warum der Neoliberalismus<br />
die Finanz- und Wirtschaftskrise so unbeschadet<br />
überleben konnte, und legt dar, wie die<br />
großen transnationalen Konzerne auf staatliches<br />
Handeln nachhaltigen Einfluss nehmen<br />
und demokratische Entscheidungsprozesse<br />
untergraben. Crouch hat angesichts dieser<br />
Fehlentwicklungen keine einfachen Lösungsvorschläge<br />
parat, aber er vermittelt wertvolles<br />
Wissen über die Macht der Großkonzerne<br />
und ermutigt zu engagiertem Dagegenhalten<br />
mittels einer aktiven, vielstimmigen Zivilgesellschaft,<br />
um die Nutznießer des neoliberalen<br />
Arrangements unter Druck zu setzen.<br />
Das befremdliche Überleben<br />
des Neoliberalismus<br />
Edition Suhrkamp<br />
248 S., € 19,90<br />
KNV 30 19 28 30<br />
„Mario Monti arbeitete zuvor für die<br />
Investmentbank Goldman Sachs. Mario Draghi<br />
war Leiter der Europa-Abteilung von Goldman<br />
Sachs, in den USA waren die Finanzminister,<br />
die den Finanzsektor deregulierten, bei<br />
Goldman Sachs. Zeigt diese personelle<br />
Verwebung nicht, dass die Finanzindustrie die<br />
demokratischen Institutionen gekapert hat?“<br />
Colin Crouchs Antwort im taz-Interview: „Oh,ja.“<br />
© British Academy<br />
Colin Crouch<br />
Auszeichnung<br />
Durch diesen <strong>Preis</strong> wird die Bedeutung<br />
des politischen Buchs für die lebendige<br />
Demokratie gewürdigt. Er geht an<br />
Neuerscheinungen, die sich kritisch mit<br />
gesellschaftspolitischen Fragestellungen<br />
auseinandersetzen, diese auf der Höhe<br />
der Zeit durchdringen und einem breiten<br />
Publikum verständlich machen. 2011<br />
wurde Peer Steinbrück geehrt.<br />
Stifter Friedrich-Ebert Stiftung<br />
Dotierung 10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.fes.de/daspolitischebuch/<br />
www.wbs.ac.uk<br />
www.mpifg.de<br />
Sachbuch
Sachbuch<br />
Geschwister-Scholl-<strong>Preis</strong><br />
Den Geschwister-Scholl-<strong>Preis</strong> bekam der Autor<br />
Jürgen Dehmers (Pseudonym) 2012 für sein<br />
Buch „Wie laut soll ich denn noch schreien?“<br />
»Es war nicht so, wie es in der Zeitung steht.<br />
Es war viel schlimmer.« Jürgen Dehmers<br />
„Opfer sexueller Gewalt äußern sich selten öffentlich.<br />
Was ihnen widerfahren ist, beschämt<br />
sie zu sehr. Dies machen sich Täter zunutze.<br />
Dass Jürgen Dehmers es gewagt hat, das<br />
Schweigen zu durchbrechen und zu benennen,<br />
was geschah“, würdigte die Jury als ein<br />
seltenes Beispiel von Mut. „Er beschreibt die<br />
Vorgänge an der Odenwaldschule als ein kriminelles<br />
weitverzweigtes System mit Tätern<br />
und Mitwissern, von Macht und Gewalt und<br />
deckt die Mechanismen auf von Vertuschung,<br />
Verschweigen, Abhängigkeit, Bedrohung, die<br />
einen fortgesetzten Missbrauch erst möglich<br />
machen. Und Dehmers weist hin auf das Versagen<br />
von Zivilgesellschaft und Rechtsstaat,<br />
von Bürgern, Pädagogen, bis hin zu Presse<br />
und Justiz, die darin scheitern, die Unversehrtheit<br />
von Kindern und Jugendlichen sicherzustellen,<br />
wie es die UN-Charta für die Rechte<br />
der Kinder verlangt.“<br />
Wie laut soll ich denn<br />
noch schreien? Die Odenwaldschule<br />
und der sexuelle Missbrauch<br />
Rowohlt, 320 S., € 19,95<br />
KNV 30 19 27 36<br />
„Die Taten waren drastisch, und so habe ich<br />
sie auch beschrieben. Ohne Weichspüler.<br />
Ich will dem Gerede, dass doch alles ja<br />
nur halb so schlimm gewesen sei, ein Ende<br />
setzen. Und es geht mir auch um die<br />
Deutungshoheit meiner Erlebnisse. ‚Sexueller<br />
Missbrauch‘ ist ein Etikett. Ich mache klar,<br />
was sich dahinter verbirgt.“<br />
Jürgen Dehmers in DER SPIEGEL<br />
© Mussklprozz<br />
Tatort Odenwaldschule<br />
Auszeichnung<br />
Der <strong>Preis</strong> ehrt seit 1980 jährlich Autoren,<br />
die von geistiger Unabhängigkeit<br />
zeugen, die geeignet sind, bürgerliche<br />
Freiheit, moralischen, intellektuellen<br />
und ästhetischen Mut zu fördern und<br />
dem Gegenwartsbewusstsein Impulse<br />
zu geben. 2011 wurde Liao Yiwu<br />
ausgezeichnet.<br />
Stifter<br />
Landesverband Bayern des Börsenvereins<br />
des Deutschen Buchhandels und<br />
die Landeshaupstadt München<br />
Dotierung 10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.geschwister-scholl-preis.de<br />
Sachbuch<br />
111
Sachbuch<br />
112<br />
LA Times Book Prize<br />
Current Interest<br />
Der in Tel Aviv geborene US-amerikanische<br />
Psychologe und Autor Daniel Kahneman wurde<br />
2012 mit dem LA Times Book Prize für sein<br />
Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“<br />
ausgezeichnet.<br />
»Sehr anschaulich und anekdotenreich.«<br />
Süddeutsche Zeitung<br />
Intuition oder Vernunft? Geldhändler, die ganze<br />
Bankenimperien ruinieren, Finanzmärkte,<br />
die außer Rand und Band sind, Kleinanleger,<br />
die ihr Erspartes in Aktien anlegen, ohne je<br />
den Wirtschaftsteil einer Zeitung gelesen zu<br />
haben: Wer in diesen Zeiten noch an den<br />
Homo oeconomicus als rational agierendes<br />
Wesen glaubt, dem ist nicht zu helfen. Daniel<br />
Kahneman liefert eine völlig andere Sichtweise,<br />
die nah am wirklichen menschlichen Verhalten<br />
orientiert ist und die Wirtschaftsakteure<br />
nicht als berechenbare Roboter betrachtet.<br />
Sein Fazit: „Wir werden niemals immer und<br />
überall optimal handeln, wichtige Entscheidungen<br />
bleiben unsicher und fehleranfällig.<br />
Doch gibt es viele alltägliche Situationen, in<br />
denen wir die Qualität und die Folgen unseres<br />
Urteils entscheidend verbessern können.“<br />
Schnelles Denken,<br />
langsames Denken<br />
Siedler, 624 S., € 26,99<br />
KNV 31 48 23 58<br />
Daniel Kahneman<br />
Auszeichnung<br />
Seit 1980 vergibt die US-Tageszeitung<br />
Los Angeles Times jährlich Literaturpreise<br />
in bis zu 12 Kategorien: Biografie,<br />
Roman, Art Seidenbaum Award First<br />
Fiction, Graphic Novel, Geschichte,<br />
Thriller, Lyrik, Wissenschaft, Junge<br />
Erwachsene Literatur, Innovation und<br />
Robert Kirsch Award. <strong>Preis</strong>träger „Current<br />
Interest“ 2011 war Michael Lewis.<br />
Stifter<br />
Los Angeles Times, USA<br />
Dotierung 1.000 USD<br />
Internet<br />
www.latimesbookprizes.com<br />
www.princeton.edu<br />
„Kahnemann hat findig wie kein<br />
Zweiter erforscht, wo der Mensch<br />
besser wachsam ist und der Eingebung<br />
nicht traut. Der Autor hat sich<br />
dieses Buch, hundertfältigen Sorgen<br />
zum Trotz, abgerungen. Ein Optimist<br />
hätte nicht halb so lange dafür<br />
gebraucht.“ DER SPIEGEL<br />
© action press<br />
Sachbuch
Sachbuch<br />
Leipziger Buchpreis<br />
zur Europäischen Verständigung<br />
Geteilte Ehrung 2012: Der Leipziger Buchpreis<br />
zur Europäischen Verständigung ging an<br />
den britischen Historiker Ian Kershaw und an<br />
den US-Historiker Timothy Snyder.<br />
»Snyder mahnt eine Korrektur unseres westeuropäischen<br />
Geschichtsbilds an, das allzu oft Massenmord<br />
mit Auschwitz, dem Holocaust und der Vernichtung<br />
von 5,7 Millionen Juden gleichsetzt und darüber den<br />
Massenmord an weit mehr Millionen Ukrainern, Polen<br />
und Weißrussen vergisst.« Die WELT<br />
Snyder greift in „Bloodlands“ drei miteinander<br />
verknüpfte historische Begebenheiten auf:<br />
Stalins Terrorkampagnen, Hitlers Holocaust<br />
und den Hungerkrieg gegen die Kriegsgefangenen<br />
und die nichtjüdische Bevölkerung. In<br />
Kershaws Buch „Das Ende“ finden sich Antworten<br />
auf die Frage, warum die militärisch<br />
bereits besiegten Deutschen noch fast ein Jahr<br />
lang bis zur totalen Verwüstung des Landes<br />
kämpften. „Beide Autoren befassen sich in<br />
ihren jüngsten Studien mit dem Zweiten Weltkrieg,<br />
jedoch ist ihre jeweilige historische Fragestellung<br />
so unterschiedlich, dass die Werke<br />
einander vorzüglich ergänzen und als komplementär<br />
zueinander lesbar sind.“ (Die Jury)<br />
Das Ende<br />
Kampf bis in den Untergang<br />
DVA<br />
704 S., € 29,99<br />
KNV 29 99 00 75<br />
Bloodlands<br />
Europa zwischen Hitler und Stalin<br />
C.H.Beck<br />
532 S., € 29,95<br />
KNV 29 53 32 73<br />
© C.H.Beck<br />
© D VA<br />
Timothy Snyder, Ian Kershaw (r.)<br />
Auszeichnung<br />
Diese seit 1994 jährlich verliehene<br />
Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten,<br />
die sich in Buchform um das gegenseitige<br />
Verständnis in Europa, vor allem mit<br />
den Ländern Mittel- und Osteuropas,<br />
verdient gemacht haben. <strong>Preis</strong>träger<br />
2011 war Martin Pollack.<br />
Stifter<br />
Freistaat Sachsen, Stadt Leipzig,<br />
Börsenverein des Deutschen Buchhandels,<br />
Messe Leipzig<br />
Dotierung 15.000 EUR<br />
Internet<br />
www.leipzig.de/buchpreis<br />
www.yale.edu/history<br />
„Ein Buch wie<br />
dieses wäre nicht<br />
möglich gewesen<br />
ohne die Zettel,<br />
die Menschen aus<br />
Bussen warfen,<br />
als sie zu ihrer<br />
Hinrichtung<br />
gefahren wurden.“<br />
Timothy Snyder<br />
Sachbuch<br />
113
Sachbuch<br />
114<br />
<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse<br />
Sachbuch / Essayistik<br />
Der <strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse ging 2012<br />
an den deutschen Historiker und Stalinismus-<br />
Forscher Jörg Baberowski zur Ehrung des Sachbuchs<br />
„Verbrannte Erde“.<br />
»Warum wurde der Traum von einer besseren Gesellschaft<br />
in Blut ertränkt? Jörg Baberowski beantwortet<br />
diese Frage auf neue Weise in einer packenden Gesamtdarstellung<br />
der stalinistischen Gewaltherrschaft.«<br />
Die Jury<br />
Baberowski nimmt die Leser durch Präzision<br />
seiner Argumente und kraftvolle Schilderungen<br />
mit auf eine Fahrt durch alle Kreise der<br />
Hölle: „Hier handeln nicht Großmächte oder<br />
Begriffsgespenster – nicht der Kommunismus,<br />
nicht die Moderne, kein Eindeutigkeitswahn –<br />
sondern Menschen. Das macht die Lektüre, sofern<br />
man nicht völlig abgestumpft ist, zu einer<br />
bedrückenden Erfahrung, zu einem kurzen<br />
Lehrgang in Trostlosigkeit. Aber das ist der<br />
<strong>Preis</strong>, der für historische Erkenntnis zu zahlen<br />
ist“, so die Jury. Jörg Baberowski widersteht<br />
der Versuchung, die Gewalt zu rationalisieren,<br />
ihr Gründe unterzuschieben. Wer wissen will,<br />
was der Stalinismus war, dem empfehlen die<br />
Juroren eindringlich, dieses Buch zu lesen.<br />
Verbrannte Erde<br />
Stalins Herrschaft der Gewalt<br />
C.H.Beck<br />
606 S., € 29,95<br />
KNV 31 31 58 44<br />
Jörg Baberowski<br />
Auszeichnung<br />
Diese Auszeichnung vergibt die Leipziger<br />
Messe mit Unterstützung der Stadt<br />
Leipzig und des Freistaates Sachsen<br />
sowie in Zusammenarbeit mit dem<br />
Literarischen Colloquium Berlin.<br />
DIE ZEIT, das Börsenblatt und das Buchjournal<br />
sind Medienpartner. <strong>Preis</strong>träger<br />
Sachbuch 2011 war Henning Ritter.<br />
Stifter<br />
Stadt Leipzig, Freistaat Sachsen, Messe<br />
Leipzig, Literarisches Colloquium Berlin<br />
Dotierung 15.000 EUR<br />
Internet<br />
www.preis-der-leipziger-buchmesse.de<br />
„In seinem Buch entwickelt<br />
Jörg Baberowski neue Perspektiven<br />
auf die stalinistischen Verbrechen<br />
und führt den Leser hinab in die<br />
paranoide Welt des sowjetischen<br />
Diktators.“<br />
Russland aktuell<br />
© Shiva Baberowski<br />
Sachbuch
Sachbuch<br />
<strong>Preis</strong> zur Förderung exzellenter geistes- und<br />
sozialwissenschaftlicher Publikationen<br />
Für sein Buch „Der katholische Rubens“ wurde<br />
dem aus Waldsee stammenden Kunsthistoriker<br />
und Kunstkritiker Willibald Sauerländer<br />
2012 ein „Exzellenz-<strong>Preis</strong>“ zuerkannt.<br />
»‚Der katholische Rubens‘ ist ein epochales Buch: Mit<br />
stilistischer Brillanz und großer Kennerschaft leistet es<br />
nichts weniger als eine Rekontextualisierung von<br />
Rubens Malerei. Der Leser sieht die wichtigsten<br />
Werke des Barocks dadurch mit neuen Augen – als<br />
die bildgewaltige Gegenoffensive zum calvinistischen<br />
Bildersturm.« Die Jury<br />
Peter Paul Rubens (1577–1640), der berühmte<br />
Maler des Barock, wird bis heute für seine<br />
Schilderungen der menschlichen Leidenschaften<br />
– von der Grausamkeit bis zur erotischen<br />
Hingabe – bewundert. Doch so diesseitig, wie<br />
wir meinen, war seine Kunst keineswegs. Der<br />
farbige Glanz seiner Malerei, ihre Wärme und<br />
Festlichkeit, aber auch ihr Furor und ihre Klage<br />
waren dazu angetan, die Menschen religiös<br />
und ethisch zu bewegen. Willibald Sauerländer<br />
deckt diese eigentliche Botschaft anhand<br />
von Rubens’ Altargemälden auf und befreit sie<br />
von den säkularen Missverständnissen einer<br />
religionsfernen Nachwelt.<br />
Der katholische Rubens<br />
Heilige und Märtyrer<br />
C.H.Beck<br />
304 S., € 38,00<br />
KNV 29 66 28 73<br />
Willibald Sauerländer<br />
Auszeichnung<br />
Mit dieser Würdigung soll 2012<br />
die Übersetzung von 26 Werken ins<br />
Englische finanziert werden. Ziel ist<br />
die stärkere internationale Verbreitung<br />
deutscher Forschungsergebnisse in den<br />
Sozial- und Geisteswissenschaften,<br />
die Erhöhung der Lizenzen sowie die<br />
Förderung deutschsprachiger Erstveröffentlichungen.<br />
Stifter Fritz Thyssen Stiftung, VG Wort,<br />
Börsenverein des Deutschen Buchhandels,<br />
Auswärtiges Amt<br />
Dotierung insgesamt 300.000 EUR<br />
Internet<br />
www.boersenverein.de<br />
„Tatsächlich erschließt der kritische<br />
Blick des Agnostikers geistliche wie<br />
emotionale Tiefenschichten im Werk<br />
des Meisters, über die sich die Kunstgeschichtsschreibung<br />
der letzten<br />
Jahrzehnte mit tönenden Leerformeln<br />
sanft berauscht hinweggehangelt hat.“<br />
Süddeutsche Zeitung<br />
© Hanser<br />
Sachbuch<br />
115
Sachbuch<br />
116<br />
Right Livelihood Awards<br />
„Alternativer Nobelpreis“<br />
Der US-amerikanische Politikwissenschaftler<br />
und Gründer der Albert Einstein Institution<br />
in East Boston Gene Sharp wurde im Jahr 2012<br />
mit dem „Alternativen Nobelpreis“ geehrt.<br />
»... für die Entwicklung und Verbreitung der Prinzipien<br />
und Strategien des gewaltlosen Widerstandes und seine<br />
aktive Unterstützung für deren praktische Umsetzung in<br />
Konfliktsituationen weltweit.«<br />
Die Jury<br />
Er untersuchte historische Fälle von gewaltlosem<br />
Protest, um zu verstehen, wie diese Techniken<br />
funktionieren: „Gene Sharp gilt als der<br />
weltweit führende Experte für gewaltlose Revolutionen<br />
und ist als der ‚Machiavelli der Gewaltlosigkeit‘<br />
bezeichnet worden. Mit seinem<br />
akademischen Lebenswerk hat er gewaltfreien<br />
Widerstand und ‚people power‘ als erfolgreiche<br />
Instrumente des politischen Wandels etabliert.<br />
Gene Sharps Schriften zu gewaltfreiem<br />
Protest wurden von sozialen Bewegungen auf<br />
der ganzen Welt angewandt – vom Dschungel<br />
in Burma über die Straßen Serbiens bis hin<br />
zum Tahrir-Platz in Ägypten während des<br />
Arabischen Frühlings.“ (Die Jury)<br />
Von der Diktatur zur Demokratie<br />
C.H.Beck, 119 S., € 9,95<br />
KNV 19 96 31 62<br />
(kostenfreier Download unter<br />
www.aeinstein.org)<br />
Gene Sharp<br />
Auszeichnung<br />
Die oft als „Alternative Nobelpreise“<br />
bezeichneten Right Livelihood Awards<br />
wurden 1980 von Jakob von Uexküll<br />
gestiftet, um „jene zu ehren und zu<br />
unterstützen, die praktische und<br />
beispielhafte Antworten zu den dringendsten<br />
Herausforderungen unserer<br />
Zeit finden und erfolgreich umsetzen“.<br />
Stifter<br />
Jakob von Uexkull, Schweden<br />
Dotierung<br />
50.000 EUR<br />
Internet<br />
www.rightlivelihood.org<br />
www.aeinstein.org<br />
„... die größten ungelösten politischen<br />
Probleme unserer Zeit – Diktatur,<br />
Völkermord, Krieg und soziale<br />
Unterdrückung – verlangen von uns,<br />
Politik neu zu denken. Sharp unterstreicht,<br />
dass pragmatische, strategisch<br />
geplante, gewaltlose Proteste hochgradig<br />
effektiv bei der Beendung von<br />
Unterdrückung sein können.“ Die Jury<br />
© Albert Einstein Institution<br />
Sachbuch
Sachbuch<br />
Wissenschaftsbuch des Jahres<br />
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften<br />
Der in Großbritannien lebende US-Amerikaner<br />
Bill Bryson erhielt für „Eine kurze Geschichte<br />
der alltäglichen Dinge“ die Auszeichnung<br />
Wissenschaftsbuch des Jahres 2012.<br />
»Bryson schafft es, selbst mit trockensten Fakten zu<br />
unterhalten. In bester amerikanischer Tradition<br />
vermittelt er Wissen ohne Wissenschaftsdünkel.«<br />
Süddeutsche Zeitung<br />
Bill Brysons Buch ist originell. Er nimmt uns<br />
mit auf einen Spaziergang durch seinen alten<br />
Pfarrhof in England, in dem er mit seiner Familie<br />
wohnt, und fragt sich: Warum leben wir<br />
eigentlich, wie wir leben? Warum nutzen wir<br />
Salz und Pfeffer, weshalb hat unsere Gabel<br />
vier Zinken? Es bleibt nicht bei Betrachtungen<br />
von Bett, Sofa und Küchenherd. Die Geschichte<br />
des Heims ist auch die der großen Entdeckungen<br />
und Abenteuer. So hätte sich ohne<br />
die Weltausstellung in London vermutlich das<br />
Wasserklosett nicht so schnell durchgesetzt,<br />
und wir müssten wohl ohne Kaffee, Tee oder<br />
Kakao auskommen. Brysons preisgekröntes<br />
Buch ist eine höchst spannende und kurzweilig<br />
zu lesende Kulturgeschichte des Alltags.<br />
Eine kurze Geschichte der<br />
alltäglichen Dinge<br />
Goldmann<br />
640 S., € 24,99<br />
KNV 30 01 33 78<br />
Bill Bryson<br />
Auszeichnung<br />
Aus einer Jury-Shortlist wählt das<br />
Publikum die <strong>Preis</strong>träger der besten<br />
Wissenschaftsbücher eines Jahres in<br />
vier Kategorien aus: Medizin/Biologie,<br />
Naturwissenschaft/Technik, Geistes-/<br />
Sozial-und Kulturwissenschaften sowie<br />
Junior Wissen. <strong>Preis</strong>träger 2011 in dieser<br />
Kategorie war Guy <strong>Deutscher</strong>.<br />
Stifter<br />
Bundesministerium für Wissenschaft und<br />
Forschung (A), Magazin Buchkultur<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.wissenschaftsbuch.at<br />
www.billbryson.co.uk<br />
„Schnürsenkel, Zahnbürsten<br />
oder Putzlappen<br />
können ziemlich<br />
faszinierend<br />
sein.“ HR 1<br />
Eine kurze Geschichte der<br />
alltäglichen Dinge | Hörbuch<br />
gekürzte Lesung: Rufus Beck<br />
Der Hörverlag, 6 CDs, € 24,99<br />
KNV 29 95 42 05<br />
© Andrea Artz<br />
Sachbuch<br />
117
Sachbuch / Werk<br />
118<br />
Danubius<br />
Donauland-Sachbuchpreis<br />
Der in Wien lebende österreichische Schriftsteller,<br />
Übersetzer und Essayist Robert Menasse<br />
wurde im Jahr 2012 mit dem Donauland-<br />
Sachbuchpreis geehrt.<br />
»Dieser Mann ist seiner Zeit um etwa 150 Jahre voraus.«<br />
BR Kultur über Menasses „Der Europäische Landbote“<br />
Mit Robert Menasse wird „das Werk eines<br />
überzeugten Demokraten und eines europäischen<br />
Autors geehrt, der mit seinen Beiträgen<br />
kontinuierlich den kulturellen und politischen<br />
Diskurs bereichert. In seinem Werk setzt sich<br />
Robert Menasse mit unserer Geschichte, insbesondere<br />
mit ihren menschengemachten<br />
Tragödien und Krisen auseinander. Er fordert,<br />
unerschrocken und ehrlich über die Ursachen<br />
vergangener Katastrophen zu diskutieren und<br />
zu fragen, was wir heute verändern müssen,<br />
um Wiederholungen historischer Fehler und<br />
Irrtümer zu vermeiden. Sein Werk beschreibt<br />
und reflektiert die menschliche Handlungsfähigkeit,<br />
stiftet zum Nachdenken an und befördert<br />
notwendige Debatten unserer Zeit. Dabei<br />
erschafft Menasse das Bild einer menschlichen<br />
Zukunft, auf die wir Europäer uns beziehen<br />
können“, urteilte die Jury.<br />
Der Europäische Landbote.<br />
Die Wut der Bürger und<br />
der Friede Europas<br />
Zsolnay, 112 S., € 12,50<br />
KNV 34 18 07 24<br />
Don Juan de la Mancha<br />
Roman<br />
Suhrkamp<br />
273 S., € 8,90<br />
KNV 21 04 12 16<br />
Robert Menasse<br />
Auszeichnung<br />
Der Danubius-<strong>Preis</strong> wurde im Jahr<br />
1975 von der österreichischen<br />
Buchgemeinschaft Donauland<br />
gegründet. Seither werden<br />
jährlich Gesamtwerke herausragender<br />
Sachbuchautoren ausgezeichnet.<br />
<strong>Preis</strong>trägerin im Jahr 2011 war<br />
Ruth Klüger.<br />
Stifter<br />
Buchgemeinschaft Donauland<br />
Dotierung<br />
10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.donauland.at<br />
Die Zerstörung der Welt<br />
als Wille und Vorstellung<br />
Suhrkamp<br />
142 S., € 8,00<br />
KNV 15 57 00 74<br />
© Michèle Pauty<br />
Sachbuch / Werk
Sachbuch / Werk<br />
Friedenspreis<br />
des Deutschen Buchhandels<br />
Der in Deutschland im Exil lebende chinesische<br />
Autor, Dichter und Musiker Liao Yiwu ist<br />
Friedenspreisträger 2012.<br />
»... ein Dichter, dessen Werke getragen werden von<br />
dem unbedingten Willen, Zeugnis abzulegen, und<br />
von seinem ungeheuren Vertrauen auf die Rechte des<br />
Individuums und die Möglichkeit des respektvollen und<br />
friedlichen Zusammenhalts der Menschen.«<br />
Jörg Bong, Verleger S. Fischer Verlag<br />
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels<br />
ehrt den chinesischen Schriftsteller Liao Yiwu,<br />
„der sprachmächtig und unerschrocken gegen<br />
die politische Unterdrückung aufbegehrt und<br />
den Entrechteten seines Landes eine weithin<br />
hörbare Stimme verleiht. Yiwu setzt in seinen<br />
Büchern und Gedichten den Menschen am<br />
Rand der chinesischen Gesellschaft ein aufrüttelndes<br />
literarisches Denkmal. Der Autor, der<br />
am eigenen Leib erfahren hat, was Gefängnis,<br />
Folter und Repression bedeuten, legt als unbeirrbarer<br />
Chronist und Beobachter Zeugnis<br />
ab für die Verstoßenen des modernen China“,<br />
so die Begründung des Stiftungsrats.<br />
Die Kugel und das Opium<br />
S. Fischer<br />
592 S., € 24,99<br />
KNV 33 45 86 92<br />
Für ein Lied und hundert Lieder<br />
S. Fischer<br />
592 S., € 24,95<br />
KNV 28 41 13 16<br />
Liao Yiwu<br />
Auszeichnung<br />
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels<br />
zeichnet seit 1950 im Rahmen<br />
der Frankfurter Buchmesse Persönlichkeiten<br />
aus, die zur Verwirklichung des<br />
Friedensgedankens und zur besseren<br />
Völkerverständigung beitragen.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2011 war Boualem Sansal.<br />
Stifter<br />
Börsenverein des Deutschen<br />
Buchhandels, Frankfurt am Main<br />
Dotierung<br />
25.000 EUR<br />
Internet<br />
www.friedenspreis-des-deutschenbuchhandels.de<br />
Fräulein Hallo<br />
und der Bauernkaiser<br />
Fischer, 544 S., € 10,95<br />
KNV 26 17 92 53<br />
© Ali Ghandtschi<br />
Sachbuch / Werk<br />
119
Sachbuch / Werk<br />
120<br />
Gerda Henkel <strong>Preis</strong><br />
Der Gerda Henkel <strong>Preis</strong> wurde 2012 an den<br />
Konstanzer Historiker Jürgen Osterhammel vergeben<br />
und zeichnet seine Beiträge auf dem<br />
Gebiet der Weltgeschichtsschreibung aus.<br />
»Für jeden, der sich mit dem 19. Jahrhundert auseinandersetzen<br />
möchte, ist ‚Die Verwandlung der Welt‘<br />
interessant und spannend zu lesen.«<br />
DRadio Kultur<br />
In seiner Reihe der auch ins Chinesische, Japanische,<br />
Koreanische und Englische übersetzten<br />
Monografien „versteht Jürgen Osterhammel<br />
Weltgeschichte nicht als Addition<br />
von Nationalgeschichten, sondern als einen<br />
Komplex von Beziehungen und Kontrasten,<br />
der als globale Zivilisationsgeschichte gelesen<br />
und verstanden werden kann“. Sein Buch<br />
„Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte<br />
des 19. Jahrhunderts“, so die Jury, „wurde von<br />
der Kritik mit Begeisterung aufgenommen,<br />
weil es Jürgen Osterhammel versteht, ohne<br />
Einbußen an analytischer Schärfe Geschichte<br />
in Geschichten zu erzählen und damit auch einer<br />
breiteren Öffentlichkeit zu verdeutlichen,<br />
dass die zersplitterte Welt als ganze noch zu<br />
denken ist.“<br />
Die Verwandlung der Welt. Eine<br />
Geschichte des 19. Jahrhunderts<br />
C.H.Beck<br />
1568 S., € 49,90<br />
KNV 21 45 38 60<br />
Die Entzauberung Asiens.<br />
Europa und die asiatischen<br />
Reiche im 18. Jahrhundert<br />
C.H.Beck, 574 S., € 19,95<br />
KNV 7 57 94 88<br />
© dfg.de<br />
Jürgen Osterhammel<br />
Auszeichnung<br />
Die Düsseldorfer Stiftung fördert seit<br />
Gründung 1976 Forschungsvorhaben im<br />
Bereich der Historischen Geisteswissenschaften<br />
und wendet sich ausgewählten<br />
Themen aus benachbarten gegenwartsund<br />
zukunftsorientierten Fachgebieten<br />
zu. Seit 2006 wird dieser <strong>Preis</strong> zweijährlich<br />
für besondere Forschungsleistungen<br />
vergeben. <strong>Preis</strong>trägerin 2010 war<br />
Gudrun Krämer.<br />
Stifter Gerda Henkel Stiftung<br />
Dotierung 100.000 EUR<br />
Internet<br />
www.gerda-henkel-stiftung.de<br />
www.geschichte.uni-konstanz.de<br />
Kolonialismus<br />
Geschichte, Formen, Folgen<br />
C.H.Beck<br />
144 S., € 8,95<br />
KNV 5 77 14 23<br />
Sachbuch / Werk
Sachbuch / Werk<br />
Heinrich-Heine-<strong>Preis</strong><br />
der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
Der Heinrich-Heine-<strong>Preis</strong> 2012 ging an den<br />
Soziologen und Philosophen Jürgen Habermas.<br />
»Wo sich fast alle im kurzatmigen Krisenmanagement<br />
verheddern, muss einer die langen Linien der europäischen<br />
Politik ziehen. Jürgen Habermas tut es.«<br />
Franz Müntefering<br />
„Der Heine-<strong>Preis</strong> der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
2012 wird an Jürgen Habermas verliehen,<br />
als einen der weltweit bedeutendsten<br />
Denker der Gegenwart für sein Lebenswerk,<br />
das durch freiheitliche Ideen der Aufklärung,<br />
seinen unermüdlichen Einsatz für ein demokratisch<br />
verfasstes Deutschland sowie seine<br />
streitbaren Beiträge zu den gesellschaftspolitischen<br />
Debatten Europas geprägt ist. Jürgen<br />
Habermas steht mit seinem kritischen Werk<br />
überzeugend in der Tradition des Schriftstellers<br />
und Intellektuellen Heinrich Heine.“ (Die<br />
Jury) Jürgen Habermas wurde 2012 auch mit<br />
dem Georg-August-Zinn-<strong>Preis</strong> geehrt, der an Personen<br />
vergeben wird, die sich in vorbildhafter<br />
Weise um Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und<br />
den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft<br />
verdient gemacht haben.<br />
Zur Verfassung Europas<br />
Ein Essay<br />
Suhrkamp<br />
140 S., € 14,00<br />
KNV 31 26 61 21<br />
Ach, Europa<br />
Kleine politische Schriften XI<br />
Suhrkamp<br />
191 S., € 9,00<br />
KNV 20 29 32 27<br />
Jürgen Habermas<br />
Auszeichnung<br />
Der Heinrich-Heine-<strong>Preis</strong> zählt zu den<br />
bedeutendsten Literatur- und Persönlichkeitspreisen<br />
in Deutschland und<br />
wird seit 1972 im Zwei-Jahres-Turnus<br />
im Andenken an den Dichter Heinrich<br />
Heine (1797–1856) verliehen.<br />
<strong>Preis</strong>trägerin 2010 war Simone Veil.<br />
Stifter<br />
Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
Dotierung<br />
50.000 EUR<br />
Internet<br />
www.duesseldorf.de<br />
© Wolfram Huke<br />
Philosophische Texte<br />
Studienausgabe in fünf Bänden<br />
Suhrkamp<br />
2170 S., € 78,00<br />
KNV 21 81 05 61<br />
Sachbuch / Werk<br />
121
Sachbuch / Werk<br />
122<br />
Joseph-Breitbach-<strong>Preis</strong><br />
Der Joseph-Breitbach-<strong>Preis</strong> 2012 wurde dem<br />
deutschen Philosophiehistoriker und Schriftsteller<br />
Kurt Flasch für sein Werk zuteil.<br />
»Flaschs ‚Eckhart‘ ist fremd und groß, ein Außenseiter,<br />
der nicht zum Schweigen gebracht werden konnte.«<br />
Die WELT<br />
„Mit Kurt Flasch zeichnet die Jury einen großen<br />
Philosophen und Historiker aus und<br />
zugleich einen ‚der urbansten Schriftsteller‘<br />
(Gustav Seibt), der die Literatur der Gegenwart<br />
durch seine Essays, Übersetzungen und<br />
Erinnerungen bereichert hat. Seine Epochen-<br />
Darstellungen und Monografien machten, von<br />
Augustinus ausgehend, den Zusammenhang<br />
des abendländischen Denkens, der intellectual<br />
history, seit der Spätantike sichtbar. Seine<br />
staunenswerte Gelehrsamkeit, sein glanzvoller<br />
Stil und sein kämpferischer Witz öffnen<br />
dem Leser den Blick für die Aktualität, aber<br />
auch für das ganz Andere jener scheinbar<br />
überwundenen Fragestellungen und Kontroversen.<br />
‚Philosophie hat Geschichte‘ – dieser<br />
Leitsatz machte Flasch zum Erzähler, der Universitätsfehden<br />
in Paris so lebendig werden<br />
lässt wie Intrigen am päpstlichen Hof.“ (Jury)<br />
Meister Eckhart<br />
Philosoph des Christentums<br />
C.H.Beck<br />
368 S., € 24,95<br />
KNV 23 85 00 97<br />
Dante Commedia<br />
Einladung, Dante zu lesen<br />
S. Fischer<br />
736 S., € 98,00<br />
KNV 30 16 77 18<br />
© Bücherknecht<br />
Kurt Flasch<br />
Auszeichnung<br />
Dieser Literaturpreis erinnert an den<br />
Schriftsteller und Publizisten Joseph<br />
Breitbach (1903–1980). Die Mainzer<br />
Akademie der Wissenschaften und der<br />
Literatur zeichnet zusammen mit der<br />
Stiftung Joseph Breitbach seit 1998 jährlich<br />
literarische Qualität und Wortkunst<br />
des Werks eines deutschsprachigen<br />
Schriftstellers aus. Im Jahr 2011 wurde<br />
Hans Joachim Schädlich geehrt.<br />
Stifter<br />
Stiftung Joseph Breitbach, Triesen, FL<br />
Dotierung 50.000 EUR<br />
Internet<br />
www.joseph-breitbach-preis.de<br />
„Kurt Flaschs<br />
großartige Übersetzung<br />
macht<br />
Dante wieder lesbar.<br />
(…) Flaschs<br />
‚Dante‘ ist damit<br />
selbst ein Jahrhundertwerk.“<br />
SWR2 Literatur<br />
Sachbuch / Werk
Sachbuch / Werk<br />
Ludwig-Börne-<strong>Preis</strong><br />
Der deutsche Historiker und Journalist Götz Aly<br />
erhielt 2012 den Ludwig-Börne-<strong>Preis</strong>.<br />
»Aus dem Neid, der immer auch Ausdruck eigener<br />
Schwäche, eigenen Versagens ist, entsprang dieser typische<br />
deutsche Antisemitismus: eigentümlich verklemmt,<br />
ressentimentgeladen, aber geduckt, äußerlich passiv,<br />
innerlich hinterhältig.« Götz Aly in Schweizer Monat<br />
„Je mehr die Deutschen vom Holocaust reden,<br />
desto mehr glauben sie, es sei die Tat von Außerirdischen<br />
gewesen“, so Autor Götz Aly, der<br />
den Holocaust und die Wirtschaftspolitik der<br />
Nazi-Diktatur erforscht. Wie Börnepreis-Juror<br />
Jens Jessen schreibt, „erinnert Aly mit seinem<br />
freien und glänzendem Stil, seinem Kampf<br />
gegen nationale Legenden und Vorurteile, seinem<br />
Plädoyer für Freiheit von Bevormundung<br />
an Ludwig Börnes Wirken. Mit besonderer<br />
Unerschrockenheit hat er in seinen Werken<br />
auf die wirtschaftlichen und finanziellen Motive<br />
der deutschen Antisemiten aufmerksam<br />
gemacht.“ Götz Aly ziehe wie einst Ludwig<br />
Börne „der schlummernden Wahrheit die<br />
schützende Decke weg“. Mit seinen Thesen<br />
löst Götz Aly aber nicht nur unter Historikern<br />
heftige Kontroversen aus.<br />
Warum die Deutschen?<br />
Warum die Juden?<br />
S. Fischer<br />
352 S., € 22,95<br />
KNV 30 17 57 37<br />
Hitlers Volksstaat<br />
Raub, Rassenkrieg und<br />
nationaler Sozialismus<br />
S. Fischer, 464 S., € 22,90<br />
KNV 13 22 87 00<br />
© www.hvsg.ch<br />
Götz Aly<br />
Auszeichnung<br />
Die Frankfurter Börne-Stiftung verleiht<br />
diese Auszeichnung seit 1993 jährlich an<br />
deutschsprachige Autoren, die im Bereich<br />
Essay, Kritik und in der Reportage<br />
im Geiste Ludwig Börnes (1786–1873)<br />
Hervorragendes geleistet haben. Die<br />
Wahl trifft ein Juror in alleiniger Verantwortung,<br />
in diesem Jahr Jens Jessen,<br />
Feuilleton-Chef von DIE ZEIT. 2011 wurde<br />
Joachim Gauck von Michael Naumann<br />
(Cicero-Chefredakteur) ausgewählt.<br />
Stifter Ludwig-Börne-Stiftung<br />
Dotierung 20.000 EUR<br />
Internet<br />
www.boerne-stiftung.de<br />
Unser Kampf 1968<br />
Fischer<br />
272 S., € 9,95<br />
KNV 21 86 52 67<br />
Sachbuch / Werk<br />
123
Sachbuch / Werk<br />
124<br />
Myschkin-<strong>Preis</strong><br />
Lebenswerk<br />
Der in Berlin geborene ehemalige französisch-deutsche<br />
Widerstands-Kämpfer, Diplomat<br />
und Schriftsteller Stéphane Hessel wurde<br />
2012 für sein Lebenswerk mit dem Myschkin-<br />
<strong>Preis</strong> geehrt.<br />
»,Empört Euch!‘ wiegelt nicht wirklich auf – es berührt.«<br />
DRadio Kultur<br />
Stéphane Hessel ruft in „Empört Euch!“ zum<br />
friedlichen Widerstand gegen die Ungerechtigkeit<br />
in unserer Gesellschaft auf. Gegen die<br />
Diktatur des Finanzkapitalismus, gegen die<br />
Unterdrückung von Minderheiten, gegen die<br />
ökologische Zerstörung unseres Planeten. Die<br />
Autobiografie „Tanz mit dem Jahrhundert“ ist<br />
der packende Bericht über ein ungewöhnliches<br />
Leben und zugleich ein bewegendes Plädoyer<br />
für Humanität und Zivilcourage sowie<br />
ein Lehrstück in Sachen Demokratie. Die Auszeichnung<br />
mit dem „Myschkin-<strong>Preis</strong>“ würdigt<br />
Hessels Lebenswerk für seine außerordentlich<br />
kulturschöpferischen sowie ethischen Leistungen<br />
und für sein vorbildliches Leben im Sinne<br />
altgriechischer Ethik, neuzeitlicher humanistischer<br />
„Seelengröße“ und Generosität.<br />
Tanz mit dem Jahrhundert<br />
Erinnerungen<br />
List, 400 S., € 9,99<br />
KNV 30 16 67 68<br />
Engagiert Euch!<br />
Ullstein<br />
64 S., € 3,99<br />
KNV 29 74 52 43<br />
© Gattoni Leemage<br />
Stéphane Hessel<br />
Auszeichnung<br />
Die Hochschule für Gestaltung Karlsruhe<br />
richtet seit 2012 jährlich diesen neuen,<br />
privat gestifteten internationalen<br />
Kulturpreis aus, benannt nach Fürst<br />
Myschkin, Titelheld des Romans „Der<br />
Idiot“ von Dostojewski. Geehrt werden<br />
Personen, die durch ihr Werk zu einem<br />
Klima der Toleranz beitragen.<br />
Stifter<br />
Privater Freundeskreis<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.hfg-karlsruhe.de<br />
Empört Euch!<br />
Ullstein<br />
32 S., € 3,99<br />
KNV 29 30 79 03<br />
Sachbuch / Werk
Sachbuch / Werk<br />
Myschkin-<strong>Preis</strong><br />
Work in Progress<br />
Den Myschkin-<strong>Preis</strong> 2012 erhielt der zweifach<br />
promovierte österreichische Tierrrechte-Aktivist<br />
Martin Balluch für sein „Work in Progress“.<br />
»Balluch beschreibt und rechtfertigt die Aktionsformen<br />
konfrontativer Kampagnen, die eingesetzt werden<br />
können, wenn der Dialog mit den Machthabern zu nichts<br />
führt – von Dauerdemonstrationen bis zu Boykott-<br />
Aufrufen, Treibjagd-Störungen und Pray-Ins. Er versucht,<br />
demokratiepolitisch vertretbare gegen demokratiepolitisch<br />
bedenkliche Aktionen abzugrenzen und spricht sich<br />
eindeutig gegen Gewalttaten aus.« oekonews.at<br />
Martin Balluch, studierter Astronom, Mathematiker<br />
und Physiker, erhielt mit seiner Arbeit<br />
über Tierethik einen zweiten Doktortitel<br />
in Philosophie an der Uni Wien. Er ist Obmann<br />
des „Vereins gegen Tierfabriken“ und Tieraktivist.<br />
Von der Polizei observiert, wurden<br />
seine Telefongespräche abgehört, sein E-Mail-<br />
Verkehr überwacht, sein Auto mit einem Peilsender<br />
ausgestattet. Balluch wurde schließlich<br />
strafrechtlich verfolgt und geriet in Untersuchungshaft.<br />
In seinen Büchern beschreibt er<br />
diese Zeit der Repressionen und entwickelt die<br />
Vorstellung von der Notwendigkeit gewaltfreien<br />
zivilen Ungehorsams in der Demokratie.<br />
Tierschützer. Staatsfeind<br />
Promedia<br />
272 S., € 15,90<br />
KNV 30 14 29 34<br />
Widerstand in der Demokratie<br />
Promedia<br />
272 S., € 15,90<br />
KNV 23 43 56 80<br />
© Promedia<br />
Martin Balluch<br />
Auszeichnung<br />
Das Gründungskomitee des Myschkin-<br />
<strong>Preis</strong>es der HfG Karlsruhe (u.a. Peter<br />
Sloterdijk) gab die Stiftung eines neuen<br />
Kulturpreises bekannt, mit dem kulturschöpferische<br />
und ethische Leistungen<br />
geehrt werden, deren Urheber sich durch<br />
vorbildhafte Beiträge zur Schaffung<br />
eines Klimas der Generosität ausweisen.<br />
Stifter<br />
Privater Freundeskreis<br />
Dotierung<br />
50.000 EUR<br />
Internet<br />
www.hfg-karlsruhe.de<br />
www.martinballuch.com<br />
„Seine Schilderung<br />
des Umgangs<br />
mit ihm und<br />
seinen Gesinnungsgenossen<br />
wird<br />
niemanden<br />
kaltlassen.“ ORF<br />
Sachbuch / Werk<br />
125
Sachbuch / Werk<br />
126<br />
Premio Nonino<br />
Der Schweizer katholische Theologe, Autor<br />
und Präsident der Tübinger Stiftung Weltethos<br />
Hans Küng wurde 2012 für sein Werk mit<br />
dem Premio Nonino geehrt.<br />
»Dieses Buch enthält die komplette Anleitung für eine<br />
umfassende Kirchenreform.«<br />
3sat über „Ist die Kirche noch zu retten?“<br />
Die Weltgemeinschaft braucht dem Theologen<br />
Hans Küng zufolge einige verbindende und<br />
verbindliche Normen, Werte, Ideale und Ziele,<br />
die in seinem „Handbuch Weltethos“ und in<br />
„Anständig wirtschaften“ dargelegt sind. Sein<br />
theologisches Werk hat der große universale<br />
Denker unserer Zeit der Ökumene gewidmet.<br />
Um Ausgleich zwischen verschiedenen Positionen<br />
bemüht, kritisiert er in dem Buch „Ist die<br />
Kirche noch zu retten?“ die strenge Hierarchie<br />
der römisch-katholischen Kirche mit deren<br />
von ihm als autoritär empfundenen Haltung<br />
und legt ihr eine Agenda für ein „Zukunftsgespräch“<br />
vor. Hans Küng: „Wenn diese an ihrem<br />
Macht- und Wahrheitsmonopol, an ihrer<br />
Sexual- und Frauenfeindlichkeit festhält, sich<br />
Reformen und der aufgeklärten modernen<br />
Welt verweigert, wird sie nicht überleben.“<br />
Anständig wirtschaften.<br />
Warum Ökonomie Moral braucht<br />
Piper, 352 S., € 9,99<br />
KNV 30 17 29 04<br />
Ist die Kirche noch zu retten?<br />
Piper<br />
272 S., € 9,99<br />
KNV 31 73 75 95<br />
© Nina Flauaus<br />
Hans Küng<br />
Auszeichnung<br />
Dieser <strong>Preis</strong> wurde 1975 gegründet,<br />
um landwirtschaftliche Highlights der<br />
Region Friaul zu ehren. Heute sucht eine<br />
Jury für die italienische Grappa-Familie<br />
Nonino zusätzlich literarische <strong>Preis</strong>träger<br />
aus. 2011 wurde u.a. die amerikanische<br />
Schriftstellerin Frances Moore-Lappé,<br />
Aktivistin gegen den Welthunger,<br />
ausgezeichnet.<br />
Stifter<br />
Nonino Distillatori S.p.a, Italien<br />
Dotierung<br />
10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.nonino.it<br />
Handbuch Weltethos.<br />
Eine Vision und ihre Umsetzung<br />
Piper, 224 S., € 9,99<br />
KNV 31 73 76 08<br />
Sachbuch / Werk
Sachbuch / Werk<br />
Schader-<strong>Preis</strong><br />
Der Rechtswissenschaftler Paul Kirchhof wurde<br />
2012 mit dem Schader-<strong>Preis</strong> ausgezeichnet.<br />
»Die Staatsverschuldung ist unsozial und<br />
undemokratisch.« Paul Kirchhof<br />
„Mit Paul Kirchhof würdigt die Stiftung einen<br />
Rechtswissenschaftler, der in Werk und Wirken<br />
auf beeindruckende Weise die Verbindung<br />
zwischen wissenschaftlicher Forschung und<br />
ihrer Anwendung in und für Gesellschaft und<br />
Politik betont und dafür entsprechend Fachgrenzen<br />
überschreitet. Mit seinen Forschungen<br />
und Arbeiten zu Fragen des öffentlichen<br />
Rechts, des Staats- und Verfassungsrechts und<br />
insbesondere des Steuerrechts hat er immer<br />
wieder Fragen sozialer Freiheit und Gerechtigkeit<br />
im modernen Staatswesen angesprochen<br />
und durch die Vorlage konkreter Empfehlungen<br />
wesentliche Beiträge zur Entwicklung<br />
der pluralen Gesellschaft und des modernen<br />
Wohlfahrtstaates geleistet. In seinen verschiedenen<br />
Funktionen als Wissenschaftler und<br />
Richter am Bundesverfassungsgericht, aber<br />
auch als Publizist trug und trägt er zur gesellschaftspolitisch<br />
notwendigen Verknüpfung<br />
von Theorie und Praxis bei.“ (Jury)<br />
Das Maß der Gerechtigkeit.<br />
Bringt unser Land wieder ins<br />
Gleichgewicht!<br />
Droemer, 432 S., € 19,95<br />
KNV 20 95 76 95<br />
Das Gesetz der Hydra.<br />
Gebt den Bürgern ihren<br />
Staat zurück!<br />
Knaur, 416 S., € 8,95<br />
KNV 19 00 12 23<br />
© Foto: Privat<br />
Paul Kirchhof<br />
Auszeichnung<br />
Mit diesem <strong>Preis</strong> zeichnet die Schader<br />
Stiftung Wissenschaftler aus, die durch<br />
ihre Arbeit und ihr öffentliches Wirken<br />
wichtige Beiträge für die Lösung gesellschaftlicher<br />
Probleme geleistet haben.<br />
Die Jury bildet das Kuratorium der<br />
Stiftung. Der <strong>Preis</strong> wird jährlich verliehen,<br />
2011 an Jan Philipp Reemtsma.<br />
Stifter<br />
Schader Stiftung, Darmstadt<br />
Dotierung<br />
15.000 EUR<br />
Internet<br />
www.schader-stiftung.de<br />
Sachbuch / Werk<br />
Deutschland im Schuldensog.<br />
Der Weg vom Bürger zurück zum<br />
Bürger<br />
C.H.Beck, 309 S., € 19,95<br />
KNV 33 49 69 35<br />
127
Sachbuch / Werk<br />
128<br />
Theodor-W.-Adorno-<strong>Preis</strong><br />
der Stadt Frankfurt<br />
Die US-amerikanische Philosophin und Literaturwissenschaftlerin<br />
Judith Butler bekam den<br />
Adorno-<strong>Preis</strong> 2012.<br />
»... eine der maßgeblichen Denkerinnen unserer Zeit.«<br />
Die Jury<br />
„Judith Butler hat nicht nur die feministische<br />
Theorie von ihren biologistischen und<br />
identitären Verkürzungen befreit, sondern<br />
queer-feministisches Denken in die politische<br />
Philosophie eingeschrieben. Sowohl ihre Gender-<br />
wie ihre Subjekttheorie sind beide genuin<br />
politisch, weil sie von einem radikaldemokratischen<br />
Ansatz ausgehen. Studierende, die sich<br />
mit ihren Schriften auseinandersetzen – und<br />
dabei das sorgfältige Lesen als Bereicherung<br />
entdecken – verändern ihr Denken. Mit Butler<br />
werden gerade jungen Menschen Zwänge und<br />
Normen, denen wir unterliegen und denen<br />
wir verhaftet sind, erkennbar und benennbar.<br />
Das macht vorsichtiger darin, schnelle Urteile<br />
zu fällen oder autoritativ zu sprechen. Auch<br />
das, im Übrigen, verbindet Judith Butler mit<br />
Theodor W. Adorno.“ So Margit Rodrian-Pfennig,<br />
Dozentin für Politikwissenschaft an der<br />
Goethe-Universität Frankfurt in der taz.<br />
Die Macht der Geschlechternormen<br />
und die Grenzen des<br />
Menschlichen<br />
Suhrkamp, 414 S., € 15,00<br />
KNV 28 56 16 52<br />
Kritik der ethischen Gewalt<br />
Adorno-Vorlesungen 2002<br />
Suhrkamp<br />
180 S., € 10,00<br />
KNV 15 57 45 51<br />
© Andrew Rusk<br />
Judith Butler<br />
Auszeichnung<br />
Dieser <strong>Preis</strong> der Stadt Frankfurt am Main<br />
wird seit 1977 alle drei Jahre zur Anerkennung<br />
herausragender Leistungen in<br />
den Bereichen Philosophie, Musik, Theater<br />
und Film verliehen und erinnert an<br />
Theodor W. Adorno (1903–1969), der bis<br />
zu seinem Tod an der Johann Wolfgang<br />
Goethe-Universität in Frankfurt lehrte.<br />
Stifter<br />
Stadt Frankfurt am Main<br />
Dotierung<br />
50.000 EUR<br />
Internet<br />
www.frankfurt.de<br />
www.rhetoric.berkeley.edu<br />
„Mit dem Begriff<br />
der ‚ethischen<br />
Gewalt‘ legt Butler<br />
den moralphilosophischen<br />
Kern<br />
von Adornos<br />
Denken frei.“<br />
Die Literarische Welt<br />
Sachbuch / Werk
Science Fiction<br />
Kurd Laßwitz <strong>Preis</strong><br />
Bester deutschsprachiger SF-Roman<br />
Der in der Bretagne lebende Stuttgarter Luftund<br />
Raumfahrttechniker und Autor Andreas<br />
Eschbach erhielt für den SF-Roman „Herr aller<br />
Dinge“ den Kurd Laßwitz <strong>Preis</strong> 2012.<br />
»... ein herausragendes Beispiel für einen Roman, der<br />
wissenschaftliche Fantasien in real vorstellbare und<br />
surreal erlebbare Welten umzusetzen vermag.«<br />
Kölner Stadt-Anzeiger<br />
Eine unmögliche Liebe? Charlotte, die Tochter<br />
des französischen Botschafters, und Hiroshi,<br />
der Sohn einer Hausangestellten. Von Anfang<br />
an steht der soziale Unterschied spürbar zwischen<br />
ihnen. Doch Hiroshi hat eine Idee, wie<br />
er den Unterschied zwischen Arm und Reich<br />
aus der Welt schaffen könnte. Als er und Charlotte<br />
sich Jahre später wieder begegnen, sieht<br />
er dies als Zeichen des Himmels, dass sie beide<br />
schicksalhaft miteinander verbunden sind.<br />
Er beschließt, seine Idee umzusetzen und die<br />
Welt in einem Maße zu verändern, wie dies<br />
noch nie zuvor jemand versucht hat – denn<br />
nur so, sagt er sich, wird er Charlottes Liebe<br />
gewinnen. Er ahnt nicht, welche gravierenden<br />
Folgen es nach sich ziehen wird.<br />
Herr aller Dinge<br />
Roman<br />
Bastei Lübbe<br />
687 S., € 22,00<br />
KNV 30 09 20 31<br />
Andreas Eschbach<br />
Auszeichnung<br />
Dieser <strong>Preis</strong> zur deutschsprachigen<br />
Science Fiction Literatur wird von den<br />
SF-Schaffenden in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz vergeben. Seit<br />
1981 in bis zu acht Kategorien: Roman,<br />
Erzählung, ausländisches Werk,<br />
Übersetzung, Grafik, Hörspiel und<br />
zwei Sonderpreise. <strong>Preis</strong>träger 2011<br />
war Uwe Post.<br />
Stifter SF-Schaffende in D, A und CH<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.kurd-lasswitz-preis.de<br />
www.andreaseschbach.de<br />
„Eschbach gelingt es einmal<br />
mehr, den Leser mühelos in<br />
den Bann einer vielfältigen<br />
und fesselnden<br />
Geschichte zu<br />
ziehen.“<br />
Frankfurter Stadtkurier<br />
Herr aller Dinge<br />
Hörbuch<br />
Sprecher: Matthias Koeberlin<br />
Lübbe Audio, 8 CDs, € 22,00<br />
KNV 30 07 57 92<br />
© Olivier Favre<br />
Science Fiction<br />
129
Übersetzung<br />
130<br />
Europäischer Übersetzerpreis Offenburg<br />
und <strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse<br />
Die in Rom lebende ungarisch-schweizerische<br />
Übersetzerin und Autorin Christina Viragh wurde<br />
für ihre Übertragungen ungarischer Literatur<br />
für Péter Nádas’ „Parallelgeschichten“ mit<br />
dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse<br />
und zudem für ihr Werk mit dem Europäischen<br />
Übersetzerpreis Offenburg geehrt.<br />
»Christina Viragh hat für ‚Parallelgeschichten‘ eine<br />
atmosphärisch sehr dichte und genaue, vom Düsteren<br />
ins Helle schwingende Sprache gefunden.«<br />
Jury Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse<br />
Fünf Jahre lang hat Christina Viragh Péter Nádas’<br />
Groß-Roman „Parallelgeschichten“ vom<br />
Ungarischen ins Deutsche übertragen. Es ist<br />
die Geschichte der Budapester Familie Demén<br />
und ihrer Freunde, deren Schicksale mit der<br />
ungarischen und deutschen Vergangenheit<br />
von der Vorkriegszeit der 1930er-Jahre über<br />
den Zweiten Weltkrieg bis zum ungarischen<br />
Aufstand 1956 verknüpft werden. Der Körper<br />
und seine Sexualität prägen in diesem 1728<br />
Seiten umfassenden Mammutwerk grundlegend<br />
die ungeschminkten Lebenswirklichkeiten<br />
des Romanpersonals.<br />
Péter Nádas<br />
Parallelgeschichten<br />
Übers.: Christina Viragh<br />
Rowohlt, 1728 S., € 39,95<br />
KNV 31 67 91 81<br />
Imre Kertész<br />
Roman eines Schicksallosen<br />
Übers.: Christina Viragh<br />
Rowohlt, 288 S., € 8,99<br />
KNV 8 41 66 40<br />
© Europäischer Übersetzerpreis<br />
Christina Viragh<br />
Auszeichnung<br />
Der Offenburger Übersetzerpreis sowie<br />
der Übersetzerpreis der Buchmesse<br />
Leipzig würdigen herausragende literarische<br />
Übertragungsleistungen. Letzter<br />
<strong>Preis</strong>träger in Offenburg 2010 war Hanns<br />
Grössel, <strong>Preis</strong>trägerin in Leipzig 2011 war<br />
Barbara Conrad.<br />
Stifter Stadt Offenburg und Hubert<br />
Burda Stiftung;<br />
Stadt Leipzig, Freistaat Sachsen und<br />
Literarisches Colloquium Berlin (LCB)<br />
Dotierung je 15.000 EUR<br />
Internet<br />
www.eueo.de<br />
www.preis-der-leipziger-buchmesse.de<br />
„Außerordentliches<br />
Sprachgefühl und<br />
Kulturverständnis<br />
des Ungarischen.“<br />
Europäischer<br />
Übersetzerpreis Offenburg<br />
Übersetzung
Europäischer Übersetzerpreis<br />
Offenburg O�enburg<br />
<strong>Preis</strong>verleihung am 13. Mai 2012 im Salmen Offenburg Foto: braxart<br />
Tamás Mydló (Generalkonsul von Ungarn), Ilma Rakusa (Laudatorin), Christina Viragh (Hauptpreisträgerin), Agnes<br />
Relle (Förderpreisträgerin), Péter Nádas (Festredner), Edith Schreiner (Oberbürgermeisterin der Stadt Offenburg)<br />
„Wenn wir aufhören, uns zu übersetzen, hören wir auf, uns zu verstehen,<br />
und dann hören wir auf, miteinander zu leben.“ Karl Dedecius | Juror 2006<br />
<strong>Preis</strong>trägerinnen und <strong>Preis</strong>träger 2006 – 2012<br />
2006<br />
Polnische Literatur<br />
Renate Schmidgall<br />
Joanna Manc Förderpreis<br />
2008<br />
Französische Literatur<br />
Anne Weber<br />
Holger Fock Förderpreis<br />
2010<br />
Dänische Literatur<br />
Hanns Grössel<br />
Peter Urban-Halle Förderpreis<br />
2012<br />
Ungarische Literatur<br />
Christina Viragh<br />
Agnes Relle Förderpreis<br />
Der nächste Europäische Übersetzerpreis Offenburg wird im Frühjahr 2014 verliehen.<br />
Ein <strong>Preis</strong> der Stadt Offenburg und der Hubert Burda Stiftung.<br />
www.eueo.de
International preisgekrönte Bücher und Autoren<br />
132<br />
Weitere Literaturpreise<br />
Friedrich-Gerstäcker-<strong>Preis</strong><br />
für Jugendliteratur<br />
Kinder- und Jugendbuch<br />
Edgar Award<br />
Best Novel<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
Adelbert-von-Chamisso-<strong>Preis</strong><br />
Förderpreis<br />
Literatur<br />
Europese Literatuurprijs<br />
Literatur<br />
Franz-Hessel-<strong>Preis</strong><br />
Deutsch-französischer Literaturpreis<br />
Literatur<br />
Martin<br />
Grzimek<br />
»Tristan«<br />
Roman, Hanser, € 24,90<br />
KNV 29 95 41 02<br />
Mo<br />
Hayder<br />
»Verderbnis«<br />
Thriller, Goldmann, € 19,99<br />
KNV 26 89 05 98<br />
Akos<br />
Doma<br />
»Die allgemeine Tauglichkeit«<br />
Roman, Rotbuch<br />
€ 18,95, KNV 28 88 98 11<br />
Julian<br />
Barnes<br />
»Vom Ende einer Geschichte«<br />
Roman, KiWi, € 18,99<br />
KNV 31 29 78 56<br />
Thomas<br />
Melle<br />
»Sickster«<br />
Roman, Rowohlt, € 19,95<br />
KNV 30 22 31 63<br />
© Rothe<br />
© Arnaud Février<br />
© Yves Noir<br />
© Ellen Warner<br />
© Karsten Thielker<br />
Wissenschaftsbuch des Jahres<br />
Junior Wissen<br />
Kinder- und Jugendbuch<br />
Friedrich-Glauser-<strong>Preis</strong><br />
<strong>Krimi</strong>preis der Autoren / Roman<br />
<strong>Krimi</strong>nalroman<br />
aspekte-Literaturpreis<br />
Literatur<br />
Adrian<br />
Dingle<br />
»Wie man aus 92 Elementen<br />
ein ganzes Universum macht«<br />
Bloomsbury, € 16,90, KNV 28 58 53 15<br />
Michael<br />
Theurillat<br />
»Rütlischwur«<br />
<strong>Krimi</strong>, Ullstein, € 21,99<br />
KNV 28 63 54 56<br />
Teresa<br />
Präauer<br />
Fontane-<strong>Preis</strong> für Literatur<br />
Literatur<br />
»Für den Herrscher aus<br />
Übersee« Roman, Wallstein<br />
€ 16,90, KNV 33 78 51 10<br />
Moritz<br />
von Uslar<br />
Jan-Michalski-Literaturpreis<br />
Literatur<br />
»Deutschboden« Eine teilnehmende<br />
Beobachtung, KiWi<br />
€ 19,95, KNV 25 76 56 11<br />
György<br />
Dragomán<br />
»Der weiße König«<br />
Roman, Suhrkamp, € 9,99<br />
KNV 30 18 99 91<br />
Foto: Privat<br />
© Christian Lichtenberg<br />
Foto: Privat<br />
© Andreas Mühe<br />
© Lenke Szilagyi<br />
International preisgekrönte Bücher und Autoren
Weitere Literaturpreise<br />
Jean-Améry-<strong>Preis</strong><br />
für Essayistik<br />
Literatur<br />
New Zealand Post Book Awards<br />
Fiction<br />
Literatur<br />
Silberschweinpreis<br />
der lit.COLOGNE 2012<br />
Literatur<br />
Anton Wildgans-<strong>Preis</strong><br />
Literatur / Werk<br />
Ernst Hoferichter-<strong>Preis</strong><br />
Literatur / Werk<br />
Dubravka<br />
Ugresic<br />
»Karaokekultur«<br />
Essays, Berlin Verlag, € 19,90<br />
KNV 31 41 15 44<br />
Paula<br />
Morris<br />
»Rangatira«<br />
Roman, Walde+Graf, € 22,95<br />
KNV 33 95 13 94<br />
Matthias<br />
Nawrat<br />
»Wir zwei allein«<br />
Roman, Nagel & Kimche<br />
€ 17,90, KNV 31 61 36 98<br />
Arno<br />
Geiger<br />
»Der alte König in seinem<br />
Exil« Prosastück, Hanser<br />
€ 17,90, KNV 28 69 93 85<br />
Hans<br />
Pleschinski<br />
»Ludwigshöhe«<br />
Roman, C.H.Beck, € 24,90<br />
KNV 20 65 53 07<br />
© Privat<br />
© Robert Trathan<br />
© Lorena Simmel<br />
© Amrei-Marie<br />
© Kunstmann<br />
LiBeraturpreis<br />
Literatur<br />
Sabina<br />
Berman<br />
<strong>Preis</strong> der LiteraTour Nord<br />
Literatur<br />
Alice Salomon Poetik <strong>Preis</strong><br />
Literatur / Werk<br />
Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis<br />
Literatur / Werk<br />
Friedrich-Hölderlin-<strong>Preis</strong><br />
Literatur / Werk<br />
»Die Frau, die ins Innerste<br />
der Welt tauchte« S. Fischer<br />
€ 19,95, KNV 28 39 25 86<br />
Gregor<br />
Sander<br />
»Winterfisch«<br />
Erzählungen, Wallstein<br />
€ 18,00, KNV 29 11 59 51<br />
Emine<br />
Sevgi<br />
Özdamar<br />
»Sonne auf halbem Weg«<br />
Istanbul-Berlin-Trilogie, KiWi<br />
€ 22,90, KNV 16 27 10 55<br />
Barbara<br />
Honigmann<br />
»Damals, dann und danach«<br />
Neun Episoden, dtv, € 8,00<br />
KNV 10 25 73 56<br />
Klaus<br />
Merz<br />
»Der Argentinier«<br />
Novelle, Haymon, € 14,90<br />
KNV 21 20 95 82<br />
© Privat<br />
© Privat<br />
©WDR<br />
© Hassiepen<br />
© Messner-Rast<br />
International preisgekrönte Bücher und Autoren<br />
133
International preisgekrönte Bücher und Autoren<br />
134<br />
Weitere Literaturpreise<br />
Jakob-Wassermann-Literaturpreis<br />
der Stadt Fürth<br />
Literatur / Werk<br />
Kranichsteiner Literaturpreis<br />
Literatur / Werk<br />
Österreichischer Kunstpreis<br />
Literatur<br />
Literatur / Werk<br />
Petrarca-<strong>Preis</strong><br />
für Europäische Literatur<br />
Literatur / Werk<br />
Gerhard<br />
Roth<br />
»Orkus«<br />
Roman, S. Fischer, € 24,95<br />
KNV 28 39 22 07<br />
Spycher: Literaturpreis Leuk<br />
Literatur / Werk<br />
Frank<br />
Schulz<br />
»Onno Viets und der Irre vom<br />
Kiez« Roman, Galiani, € 19,99<br />
KNV 31 57 22 50<br />
Franz<br />
Schuh<br />
»Der Krückenkaktus«<br />
Erinnerungen, Zsolnay<br />
€ 19,90, KNV 29 97 60 05<br />
Miodrag<br />
Pavlović<br />
»Die Bucht der Aphrodite«<br />
Roman, Suhrkamp, € 10,95<br />
KNV 11 88 53 34<br />
© Philipp Horak<br />
© Gunter Glücklich<br />
© Philosophikum Lech<br />
Foto: Privat<br />
© Helmut Fricke<br />
John<br />
Burnside<br />
»In hellen Sommernächten«<br />
Roman, Knaus, € 19,99<br />
KNV 31 50 91 62<br />
Kleist-<strong>Preis</strong><br />
Literatur / Werk<br />
Mainzer Stadtschreiber<br />
Literatur / Werk<br />
Outstanding Artist Awards<br />
Literatur<br />
Literatur / Werk<br />
<strong>Preis</strong> der Literaturhäuser<br />
Literatur / Werk<br />
Sunday Times Award<br />
for Literary Excellence<br />
Literatur / Werk<br />
Navid<br />
Kermani<br />
»Dein Name«<br />
Roman, Hanser, € 34,90<br />
KNV 29 96 33 91<br />
Kathrin<br />
Röggla<br />
»Die Alarmbereiten«<br />
Prosa, S. Fischer, € 18,95<br />
KNV 24 16 26 95<br />
Olga<br />
Flor<br />
»Die Königin ist tot«<br />
Roman, Zsolnay, € 18,90<br />
KNV 33 54 08 08<br />
Feridiun<br />
Zaimoglu<br />
»Ruß«<br />
Roman, KiWi, € 18,99<br />
KNV 29 97 61 08<br />
© Benjamin Richter<br />
© Amrei-Marie<br />
© Zsolnay<br />
© Philipp<br />
© Diana Walker<br />
Anne<br />
Tyler<br />
»Abschied für Anfänger«<br />
Roman, Kein & Aber, € 19,90<br />
KNV 33 57 48 83
Karl-Heinz Ott bei<br />
| Hoffmann und Campe |<br />
208 Seiten, gebunden 144 Seiten, gebunden<br />
208 Seiten, gebunden 320 Seiten, gebunden 208 Seiten, gebunden
International preisgekrönte Bücher und Autoren<br />
136<br />
Weitere Literaturpreise<br />
Walter-Hasenclever-Literaturpreis<br />
der Stadt Aachen<br />
Literatur / Werk<br />
Evangelischer Buchpreis Fischer<br />
Sachbuch<br />
Tractatus<br />
für philosophische Essayistik<br />
Sachbuch<br />
Michael<br />
Lentz<br />
»Pazifik Exil«<br />
Roman, S. Fischer, € 19,90<br />
KNV 18 91 99 46<br />
Katja<br />
Thimm<br />
»Vatertage«<br />
Fischer, € 9,99<br />
KNV 31 53 37 84<br />
Herbert<br />
Schnädelbach<br />
»Was Philosophen wissen«<br />
C.H.Beck, € 19,95<br />
KNV 31 50 93 57<br />
Hoffmann-von-Fallersleben-<strong>Preis</strong><br />
für zeitkritische Literatur<br />
Sachbuch / Werk<br />
Karl<br />
Schlögel<br />
»Terror und Traum. Moskau<br />
1937« Hanser, € 29,90<br />
KNV 20 90 74 90<br />
Europäischer Übersetzerpreis Offenburg<br />
Förderpreis<br />
Übersetzung<br />
Agnes<br />
Relle<br />
Übersetzerin<br />
Attila Bartis »Die Ruhe«<br />
Roman, Suhrkamp, € 22,80<br />
KNV 14 10 15 01<br />
© Jörg Steinmetz<br />
© Ralf Baumgarten<br />
© C.H.Beck<br />
© Hassiepen<br />
© Philipp<br />
Erich-Fried-<strong>Preis</strong><br />
Lyrik / Werk<br />
Pulitzer Prize<br />
General Nonfiction<br />
Sachbuch<br />
Ernst-Bloch-<strong>Preis</strong><br />
Sachbuch / Werk<br />
Meister Eckhart <strong>Preis</strong><br />
Sachbuch / Werk<br />
Nico<br />
Bleutge<br />
»Klare Konturen«<br />
Gedichte, C.H.Beck, € 12,00<br />
KNV 16 01 90 71<br />
Stephen<br />
Greenblatt<br />
»Die Wende. Wie die Renaissance<br />
begann« Siedler<br />
€ 24,99, KNV 31 49 73 54<br />
Avischai<br />
Margalit<br />
»Okzidentalismus«<br />
Hanser, € 15,90<br />
KNV 13 29 29 07<br />
Michel<br />
Serres<br />
»Die fünf Sinne«<br />
Suhrkamp, € 18,00<br />
KNV 7 37 45 56<br />
Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-<strong>Preis</strong><br />
Übersetzung<br />
Frank<br />
Heibert<br />
Übersetzer<br />
Don DeLillo »Unterwelt«<br />
Roman<br />
KiWi, € 25,00<br />
Foto: Privat<br />
© Rose Lincoln<br />
© Edna Ullmann-Margalit<br />
©Ji-Ill<br />
© Edwin Gut
<strong>Ausgezeichnet</strong>!<br />
Musikpreise Klassik & Jazz 2012<br />
ECHO Klassik 2012<br />
für Khatia Buniatishvili als<br />
beste Nachwuchspianistin
Klassik<br />
138<br />
Crystal Award<br />
Die japanische Violinistin Midori wurde auf dem<br />
Weltwirtschaftsforum in Davos mit dem Crystal<br />
Award 2012 für ihr unermüdliches, weltweites<br />
Engagement in sozialen Projekten und<br />
für Musikvermittlung ausgezeichnet.<br />
»Midori ist eine Vollblutkünstlerin, die weiß, was sie<br />
will.« New York Times<br />
Midori Goto ist eine Stargeigerin mit Psychologiestudium,<br />
die sich mit ihrer Musik neben<br />
ihren vielen weltweiten Auftritten in zahlreichen<br />
Projekten wie z.B. mit der Stiftung Midori<br />
& Friends und dem Projekt Music Sharing<br />
für soziale Zwecke einsetzt. Geboren wurde<br />
Midori 1971 in Osaka und begann bereits im<br />
frühesten Alter unter Anleitung ihrer Mutter<br />
Geige zu spielen. Seit ihrem legendären Debüt<br />
bei den New Yorker Philharmonikern unter<br />
Leonard Bernstein zählt Midori zur absoluten<br />
Weltspitze. Ihre tiefe musikalische Emotionalität<br />
in Verbindung mit ihrer technischen<br />
Brillanz lassen jedes ihrer Konzerte und jede<br />
CD-Einspielung zu einem einzigartigen Erlebnis<br />
werden. Auch ihre Aufnahme mit den<br />
Violinkonzerten von Max Bruch und Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy geht unter die Haut.<br />
Mendelssohn & Bruch<br />
Violinkonzerte<br />
Berliner Philharmoniker, Ltg. Mariss Jansons<br />
1 CD SK877400 Sony Classical<br />
Midori<br />
Auszeichnung<br />
Das Weltwirtschaftsforum in Davos<br />
zeichnet mit dem Crystal Award Künstler<br />
aus, die ihre Kunst und ihren Einfluss<br />
für die internationale Gemeinschaft<br />
einsetzen. In der Vergangenheit wurden<br />
bereits der Tenor José Carreras, Pianist<br />
Lang Lang sowie Yehudi Menuhin und<br />
José-Antonio Abreu geehrt.<br />
Stifter World Economic Forum, Davos<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.weforum.org<br />
www.gotomidori.com<br />
www.sonymusic-klassik.de<br />
Tchaikovsky | Shostakovich<br />
Violinkonzerte<br />
Berliner Philharmoniker, Ltg. Claudio Abbado<br />
1 CD SK68338 Sony Classical<br />
Foto: Privat<br />
Klassik
BESONDERE<br />
HÖREMPFEHLUNGEN<br />
VON SONY CLASSICAL<br />
PLÁCIDO DOMINGO SONGS<br />
Der große Tenor singt legendäre Songs<br />
und wird begleitet von Stars wie ZAZ,<br />
Xavier Naidoo, Harry Connick jr, Susan<br />
Boyle Katherine Jenkins, Megan Hilty<br />
und Josh Groban.<br />
www.placidodomingo.com<br />
LANG LANG DAS CHOPIN ALBUM<br />
Lang Lang widmet seine neue, in den Berliner<br />
Nalepa-Studios aufgenommene Solo-CD ganz<br />
der Musik Chopins: mit den 12 Etüden op. 25,<br />
Nocturnes, dem Grande Valse Brillante, dem<br />
Minutenwalzer u.a.<br />
Die limitierte Erstauflage erscheint als hochwertiges<br />
Büchlein mit 50-minütiger Bonus-DVD<br />
„Mein Leben mit Chopin“ www.langlang.com<br />
GLENN GOULD<br />
MUSIK & LEBEN EINES GENIES<br />
Eine geniale Einführung in den Mythos Gould:<br />
2 CDs mit dem Besten von Bach und anderen<br />
Komponisten sowie ein edel bebildertes, 192seitiges(!)<br />
Büchlein mit faszinierenden Fotos,<br />
einer gut lesbaren Kurzbiographie und einem<br />
Glenn Gould von A bis Z. „Wer sich in Glenn Goulds<br />
Klangkosmos einarbeiten möchte, für den ist<br />
diese Aufnahme genau das Richtige.“ hr2 Kultur<br />
www.langlang.com<br />
www.sonymusicclassical.de
Klassik<br />
140<br />
ECHO Klassik<br />
Klassik-ohne-Grenzen-<strong>Preis</strong><br />
Die US-amerikanische Songschreiberin und<br />
Sängerin Tori Amos bekam den ECHO Klassik<br />
2012 für ihre CD „Night of Hunters“.<br />
»Toll inszenierter, eingängiger Klassik-Pop.« stereoplay<br />
Der Song-Zyklus „Night of Hunters“ der international<br />
gefeierten Singer-Songwriterin<br />
Tori Amos – das einstige Wunderkind, das am<br />
Peabody Konservatorium in Baltimore klassisches<br />
Klavier studierte – ist ein äußerst emotionales<br />
Konzeptalbum. Inspiriert von den<br />
klassischen Kompositionen Frédéric Chopins,<br />
Franz Schuberts und Eric Saties, erzählen die<br />
vierzehn neuen Lieder die Geschichte einer<br />
verlorenen Liebe. Mit durchwachten Stunden<br />
voller Verzweiflung, Wut und Depressionen,<br />
durchlebt Tori Amos einen Leidenskosmos<br />
voll Zweifel, Hoffnung und Dramen. Der Morgen<br />
danach klärt alles – es herrscht Frieden.<br />
Die Arrangements der raffinierten Melodien<br />
stellen Gesang und Klavier deutlich in den<br />
Vordergrund. Dazu kommen ausgewählte<br />
klassische Virtuosen wie die Flötistin Laura<br />
Lucas, der britische Solo-Oboist Nigel Shore<br />
und das junge polnische Streichquartett<br />
„Apollon Musagète“.<br />
Night of Hunters<br />
1 CD 477 9429<br />
Deutsche Grammophon (Universal)<br />
Tori Amos<br />
Auszeichnung<br />
Der ECHO Klassik wird seit 1994<br />
verliehen. Mit dieser Auszeichnung<br />
ehrt die Deutsche Phono-Akademie,<br />
das Kulturinstitut des Bundesverbandes<br />
der Musikindustrie e. V., jährlich die<br />
herausragenden und erfolgreichsten<br />
Leistungen nationaler und internationaler<br />
Klassikkünstler.<br />
Stifter Deutsche Phono-Akademie<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.echoklassik.de<br />
www.toriamos.com<br />
www.deutschegrammophon.com<br />
© Victor de Mello<br />
„Die extravagante<br />
Singer-Songwriterin<br />
in der Rolle einer<br />
klassischen Märchenfee<br />
auf der Reise ins<br />
Unterbewusste.“<br />
musikexpress.<br />
Klassik / Crossover
<strong>Preis</strong>Wert – HörensWert<br />
ECHO-<strong>Preis</strong>träger bei NAXOS<br />
93.191 Roger Norrington – E. Elgar: Enigma-Variationen<br />
Sinfonische Einspielung des 19. Jahrhunderts<br />
Sir Roger Norrington präsentiert das berühmteste Werk des<br />
britischen Komponisten voller Spiellust und Spielfreude.<br />
SM151 Rebekka Hartmann – Birth Of The Violin<br />
Solistische Einspielung 17./18. Jahrhundert<br />
Gespielt mit einer Virtuosität, die ihresgleichen sucht, ist<br />
diese Produktion eine Zeitreise in die Anfänge der<br />
Sololiteratur für Violine.<br />
www.naxos-direkt.de<br />
Im Vertrieb der NAXOS DEUTSCHLAND GmbH<br />
8.572470 Eduard Brunner - Musik für Soloklarinette<br />
Instrumentalist des Jahres Die überirdische Schönheit<br />
seines Klarinetten-Tones entführt den Hörer in bislang<br />
unerforschte Klangwelten.<br />
708704 The Little Mermaid – Label: C major<br />
DVD Produktion des Jahres<br />
Die gefeierte Ballett-Produktion mit dem San Francisco Ballet<br />
auf DVD - John Neumeier beweist erneut seine unverwechselbare<br />
Kreativität und Geschmackssicherheit.<br />
6.220605 Michala Petri – The Nightingale<br />
Weltersteinspielung des Jahres<br />
Einmal mehr erweist sich Michala Petri als Meisterin der<br />
Blockflöte und als Visionärin bei der Zusammenstellung<br />
des Repertoires für ihr Instrument.
Klassik<br />
142<br />
ECHO Klassik<br />
Nachwuchskünstlerin (Gesang)<br />
Der ECHO Klassik 2012 wurde der in Neu-Ulm<br />
geborenen österreichischen Sopranistin Anna<br />
Prohaska für ihre CD „Sirène“ verliehen.<br />
»Einfühlsam begleitet wird sie von dem Pianisten Eric<br />
Schneider. Entstanden ist ein Album, auf dem Prohaskas<br />
schlanker Sopran mal warm-verführerisch schmeichelt,<br />
mal in kühler Brillanz erklingt. Wahrhaft eine Sirene.«<br />
Frankfurter Neue Presse<br />
Ob Lied oder große Opernrolle, ihre glockenhelle<br />
Stimme bezaubert das Publikum. Auf<br />
ihrer ersten gleich preisgekrönten Solo-Aufnahme<br />
„Sirène“ präsentiert Anna Prohaska<br />
Lieder über jene schillernden, verführerischen<br />
und segen- wie todbringenden Wesen, denen<br />
Komponisten wie Dowland und Purcell, über<br />
Haydn und Schubert bis hin zu Debussy und<br />
Fauré klingende Denkmäler gesetzt haben.<br />
Anna Prohaska hat Konzerte mit dem Deutschen<br />
Symphonie-Orchester und dem Konzerthausorchester<br />
Berlin gegeben und arbeitet<br />
seit 2007 mit den Berliner Philharmonikern<br />
zusammen ebenso wie mit dem Symphonieorchester<br />
des Bayerischen Rundfunks unter<br />
Mariss Jansons und Bernard Labadie.<br />
Sirène<br />
1 CD 477 9463<br />
Deutsche Grammophon (Universal)<br />
Anna Prohaska<br />
Auszeichnung<br />
Der ECHO KLassik bemüht sich<br />
insbesondere um die künstlerische<br />
Nachwuchsförderung. Im Jahr<br />
2011 wurde Vittorio Grigolo als<br />
„bester Nachwuchskünstler Gesang“<br />
geehrt.<br />
Stifter<br />
Deutsche Phono-Akademie<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.echoklassik.de<br />
www.askonasholt.co.uk<br />
www.deutschegrammophon.com<br />
© Patrick Walter<br />
„Mit silberhellem,<br />
leicht einschwingendem<br />
Glockentimbre geht sie<br />
die Lieder an und konzentriert<br />
sich ganz auf<br />
einen leichten, lyrischen<br />
Melodienfluss.“ STEREO<br />
Klassik
Klassik<br />
ECHO Klassik<br />
Nachwuchskünstlerin (Klavier)<br />
Die junge in Tiflis geborene Georgierin und<br />
Pianistin Khatia Buniatishvili erhielt für ihre CD<br />
„Franz Liszt“ den Echo Klassik-<strong>Preis</strong> 2012.<br />
»Khatia Buniatishvili findet auf ihrer Liszt-Platte einen<br />
vielversprechenden Zugang zu den Atemlosigkeiten der<br />
h-moll-Sonate und taucht andererseits das mirakulöse<br />
‚La Lugubre Gondola ’ in ein Dämmerlicht, aus dem stille<br />
Sensationen überhell hervorleuchten.« DIE ZEIT<br />
Sie wird als Klavier-Star gehandelt und gilt als<br />
die zurzeit wohl interessanteste junge Nachwuchs-Pianistin<br />
weltweit. Khatia Buniatishvilis<br />
berühmte argentinische Kollegin Martha<br />
Argerich schwärmt über sie: „Khatia ist ein außergewöhnliches<br />
Talent, ich war beeindruckt<br />
von ihrer enormen pianistischen Begabung,<br />
ihrer natürlichen Musikalität, ihrem Einfallsreichtum<br />
und ihrer virtuosen Brillanz.“ Ihre<br />
Debüt-CD ist den Klavierwerken des Komponisten<br />
Franz Liszt (1811–1886) gewidmet. Darunter<br />
„Liebestraum“, „Klaviersonate h-Moll“,<br />
„Mephisto-Walzer“ und das „Präludium & Fuge<br />
in a-moll nach Bachs BWV 453 „Ach, eins ist<br />
Not!“. Ein Kritiker der „Times“ hingerissen<br />
über die Künstlerin: „Ein manischer Mahlstrom<br />
musikalischer Energie.“<br />
Franz Liszt<br />
2 CDs + Bonus-DVD Sony<br />
Classical 88697873852<br />
Khatia Buniatishvili<br />
Auszeichnung<br />
Die Jury des ECHO Klassik zeichnet zu einer<br />
Vielzahl bereits etablierter nationaler<br />
und internationaler Musiker vor allem<br />
auch herausragende Nachwuchskünstler<br />
aus, um junge Talente zu fördern und für<br />
das Publikum zu entdecken. <strong>Preis</strong>trägerinnen<br />
2011 in dieser Kategorie waren<br />
Anna Vinnitskaya und Yuja Wang.<br />
Stifter Deutsche Phono-Akademie<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.echoklassik.de<br />
www.khatiabuniatishvili.com/us<br />
www.sonymusic-klassik.de<br />
Chopin<br />
Orchestre de Paris, Ltg. Paavo Järvi<br />
1 CD Sony Classical 88691971292<br />
© Esther Haase<br />
Klassik<br />
143
Klassik<br />
144<br />
ECHO Klassik<br />
Sänger des Jahres<br />
Mit seinem ersten Soloalbum „Helden“ wurde<br />
der in Holstein geborene Heldentenor Klaus<br />
Florian Vogt vom ECHO Klassik 2012 zum Sänger<br />
des Jahres gekürt.<br />
»Vogts ‚Helden‘ brauchen keine (Stimm-)Gewalt, sein<br />
Tenor klingt lyrisch-hell, ja knabenhaft, mit fantastisch<br />
homogener Klangfarbe über alle Register.« Audio<br />
Er ist der neue deutsche Heldentenor und sein<br />
Erfolg in Bayreuth der Höhepunkt einer einzigartigen<br />
Karriere: In kürzester Zeit ist Klaus<br />
Florian Vogt zu dem bedeutendsten deutschen<br />
Wagner-Tenor geworden, mit regelmäßigen<br />
Auftritten in Bayreuth, München, Berlin, Hamburg<br />
und an weiteren großen Opernbühnen<br />
der Welt. Auf seinem Debüt-Album „Helden“<br />
präsentiert Vogt seine Paraderolle mit der berühmten<br />
„Gralserzählung“ des Lohengrin. Mit<br />
Arien von Wagner aus den „Meistersingern“ ist<br />
Vogt auf der CD, begleitet vom renommierten<br />
Orchester der Deutschen Oper Berlin unter<br />
Peter Schneider, auch mit Arien von Mozart<br />
(„Tamino“, Zauberflöte), Weber, Lortzing und<br />
Flotow zu hören. Die Bonus-DVD enthält ein<br />
interessantes Kurzportrait des Tenors mit Ausschnitten<br />
aus dem Film „Der Meistersinger“.<br />
Helden<br />
Orchester der Deutschen Oper Berlin<br />
1 CD + Bonus-DVD<br />
Sony Classical 88697944702<br />
Klaus Florian Vogt<br />
Auszeichnung<br />
Der ECHO Klassik ehrt jährlich herausragende<br />
nationale und internationale<br />
Gesangsleistungen. Als bester Sänger<br />
des Jahres 2011 wurde der US-amerikanische<br />
Bariton Thomas Hampson<br />
ausgezeichnet.<br />
Stifter<br />
Deutsche Phono-Akademie<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.echoklassik.de<br />
www.klaus-florian-vogt.de<br />
www.sonymusic-klassik.de<br />
© Alex Lip<br />
„Völlig natürlich und<br />
locker gelingen ihm<br />
Töne, die Durchsetzungsvermögen<br />
haben,<br />
aber gleichzeitig wie<br />
eine kostbare Perlenkette<br />
klingen – jeder<br />
Ton so betörend schön,<br />
so klug differenziert ...“<br />
Crescendo<br />
Klassik
Christian Thielemann<br />
über Richard Wagner<br />
Christian Thielemann kennt Richard Wagner wie kein<br />
anderer. Jetzt widmet der berühmte Dirigent seinem Lieblingskomponisten<br />
ein Portrait. Er erzählt darin von seinen<br />
Erfahrungen mit Wagner, führt den Leser durch den Kosmos<br />
von dessen Werk und spürt jener nie ganz erklärlichen<br />
Magie nach, die Wagners Musik so einzigartig macht.<br />
320 S., 27 Abb.<br />
Gebunden<br />
f 19,95<br />
ISBN<br />
978-3-406-63446-8<br />
C.H.BECK<br />
www.chbeck.de
Klassik<br />
146<br />
International Classical Music Award<br />
Zeitgenössische Musik (Komponist)<br />
Der International Classical Music Award 2012<br />
für das Lebenswerk ging an den polnischen<br />
Komponisten Krzysztof Penderecki.<br />
»Ich habe Jahrzehnte damit verbracht, neue Klänge<br />
zu suchen und zu finden. Gleichzeitig habe ich mich<br />
mit Formen, Stilen und Harmonien der Vergangenheit<br />
aus-einandergesetzt. Beiden Prinzipien bin ich treu<br />
geblieben. Mein derzeitiges Schaffen ist eine Synthese.«<br />
Krzysztof Penderecki<br />
Er ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen<br />
Komponisten der polnischen Avantgarde,<br />
dem der Durchbruch zur breiten Öffentlichkeit<br />
gelungen ist. Krzysztof Penderecki hat<br />
einige seiner Werke im Andenken an die Katastrophen<br />
des 20. Jh. komponiert. „Threnos“<br />
für 52 Streichinstrumente von 1960 ist den<br />
Opfern des Bombenabwurfs über Hiroshima<br />
gewidmet, das Klavierkonzert „Resurrection“<br />
entstand unter dem Eindruck der Anschläge<br />
vom 11. September 2001. Für Penderecki sind<br />
solche inhaltlichen Verknüpfungen keine abstrakten<br />
Vorstellungen, sie werden für den Zuhörer<br />
in der instrumentalen Tonfärbung und<br />
Klangdramatik emotional nachvollziehbar.<br />
Viola Concerto – Cello Concerto No. 2<br />
Warsaw Philharmonic Orchestra<br />
1 CD Naxos 8.572 211<br />
Krzysztof Penderecki<br />
Auszeichnung<br />
Die International Classical Music Awards<br />
gelten als die führende internationale<br />
Auszeichnung für Aufnahmen klassischer<br />
Musik auf CDs und DVDs. Die ICMA-Jury<br />
setzt sich ausschließlich aus professionellen<br />
Kritikern zusammen. Sie arbeiten<br />
bei Radiostationen, in der Musikpresse<br />
oder bei Online-Diensten in ganz Europa.<br />
Stifter<br />
International Classical Music Award<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.icma-info.com<br />
www.naxos.com<br />
© Akumiszcza<br />
„In einer Musikwelt<br />
mit einer ständig zunehmenden<br />
Anzahl an<br />
Veröffentlichungen ehrt<br />
unsere Auswahl daher<br />
nur außergewöhnliche<br />
Aufnahmen von<br />
oberster Qualität.“<br />
Juror Remy Franck, Pizzicato<br />
Klassik
Klassik<br />
Jean Gimbel Lane Prize<br />
Der in London lebende New Yorker Dirigent<br />
und Pianist Murray Perahia wurde mit dem Jean<br />
Gimbel Lane Prize 2012 für seine Klavier-<br />
Interpretationen gewürdigt.<br />
»Hört man sich die ‚Händel-Variationen‘ an, weiß man<br />
sich vor Freude nicht mehr zu lassen: ein so feines, in<br />
allen Details überlegtes, aber nie pedantisch-verkniffenes<br />
Klavierspiel, das alle Schwierigkeiten mit heiterer<br />
Souveränität und kühnem Schwung meistert!« FAZ<br />
Er zählt zu den gefragtesten Pianisten unserer<br />
Zeit. „Jahrelang versenkte sich der amerikanische<br />
Ausnahme-Pianist Murray Perahia mit<br />
beglückenden Erfolgen in die Musik Händels<br />
und Bachs. Jetzt überrascht er nach einer<br />
20-jährigen Zäsur mit einer Brahms-Einspielung,<br />
die zum Schönsten gehört, was aus der<br />
Flut an Brahms-Veröffentlichungen hervorsticht.<br />
Den ‚Händel-Variationen‘ merkt man<br />
Perahias Beschäftigung mit Bach an. Und dass<br />
er die große, zupackende Geste nicht vergessen<br />
hat, zeigt er an den späten Klavierstücken<br />
op.118 und 119 sowie den mittleren Rhapsodien<br />
op.79, die er ohne jede Altersresignation<br />
mit jugendlicher Frische ausstattet.“ (WAZ)<br />
Brahms<br />
Händel Variationen<br />
1 CD Sony Classical 88697727252<br />
Murray Perahia<br />
Auszeichnung<br />
Der <strong>Preis</strong> wurde durch die Northwestern<br />
University Bienen School of Music im<br />
Jahr 2005 ins Leben gerufen und wird im<br />
Zwei-Jahres-Turnus vergeben, gestiftet<br />
von Jean Gimbel Lane, dem Absolventen<br />
der Northwestern University, Illinois.<br />
<strong>Preis</strong>träger 2010 war Yefim Bronfman.<br />
Stifter<br />
Jean Gimbel Lane<br />
Dotierung 50.000 USD<br />
Internet<br />
www.music.northwestern.edu<br />
www.murrayperahia.de<br />
www.sonymusic-klassik.de<br />
Beethoven<br />
Klaviersonaten Nr. 9, 10, 12, 15<br />
1 CD Sony Classical 88697424792<br />
© Felix Broede<br />
Klassik<br />
147
Klassik<br />
Herbert von Karajan-Musikpreis<br />
Den Herbert von Karajan-Musikpreis erhielt<br />
2012 die Opernsängerin Cecilia Bartoli.<br />
»Wir würdigen mit dieser Auszeichnung die herausragende<br />
Künstlerpersönlichkeit Cecilia Bartoli und ihr<br />
stetiges Bemühen um die Wiederentdeckung vergessener<br />
Schätze der Musikgeschichte. Cecilia Bartoli nutzt<br />
ihre große Popularität, um heutzutage vernachlässigte<br />
Kapitel der klassischen Musik wieder einem großen<br />
Publikum bekannt zu machen und gleichzeitig der klassischen<br />
Musik generell in der Gesellschaft eine starke<br />
Stimme zu geben.« Kuratorium Kulturstiftung<br />
Cecilia Bartoli gilt als eine der besten und<br />
kommerziell erfolgreichsten Opernsängerinnen<br />
unserer Zeit. Sie ist ein Koloratur-Mezzosopran<br />
mit einem dunklen, satten Timbre und<br />
einer faszinierend natürlichen Ausstrahlung.<br />
Jeden noch so fremden Komponisten kann sie<br />
aufs Programm setzen – das Publikum strömt<br />
zu ihren Konzerten und wird jedes Mal reich<br />
beschenkt. „Ihre Neugier färbt ab auf Interpretationen<br />
der Musik Vivaldis, Mozarts, Händels<br />
und Glucks, deren Werke sie ebenso neu liest<br />
wie die von deren unbekannteren Zeitgenossen.<br />
Cecilia Bartoli ist eine Institution innerhalb<br />
der Klassikszene“, so die begeisterte Jury.<br />
Sacrificium – La Scuola dei Castrati<br />
Dirigent: Giovanni Antonini<br />
1 CD + DVD 4782084<br />
Decca (Universal)<br />
Cecilia Bartoli<br />
Auszeichnung<br />
Der Herbert von Karajan-Musikpreis<br />
wurde 2003 gegründet und wird jährlich<br />
an Künstler aus der internationalen<br />
Musikszene verliehen. Das <strong>Preis</strong>geld<br />
dient der musikalischen Nachwuchsarbeit.<br />
<strong>Preis</strong>träger waren u.a. Anne-<br />
Sophie Mutter, Thomas Quasthoff, Daniel<br />
Barenboim und Helmuth Rilling (2011).<br />
Stifter Kulturstiftung des<br />
Festspiel-hauses Baden-Baden<br />
Dotierung 50.000 EUR<br />
Internet<br />
www.festspielhaus.de<br />
www.ceciliabartolionline.com<br />
www.deutschegrammophon.com<br />
Rossini<br />
La Cenerentola<br />
Dirigent: Ricardo Chailly<br />
2 CDs 478 3456 Decca (Universal)<br />
© Uli Weber<br />
Klassik<br />
149
Klassik<br />
150<br />
Kammermusikpreis<br />
der Jürgen Ponto-Stiftung<br />
Der Kammermusikpreis der Jürgen Ponto-<br />
Stiftung 2012 wurde dem deutsch-schweizerischen<br />
Amaryllis Quartett verliehen.<br />
»Das geschliffene Spiel des Amaryllis Quartetts, das<br />
Haydns Musik eine so hinreißende Lebendigkeit verleiht,<br />
spürt auch Weberns fremdartigen Klangwelten mit<br />
größter Sensibilität nach. Vorzügliche Aufnahmequalität<br />
und ansprechende Präsentation machen die Veröffentlichung<br />
zu einem echten Schmuckstück.«<br />
www.klassik-heute.de<br />
Das Amaryllis Quartett sucht eine besondere<br />
Herausforderung in der Gestaltung von Programmen,<br />
die im Spannungsfeld zwischen<br />
den klassischen Streichquartett-Kompositionen<br />
und den Werken der Neuen Wiener Schule<br />
um Arnold Schönberg stehen. Die Wiederentdeckung<br />
heute vergessener Meisterwerke ist<br />
ein weiteres wichtiges Anliegen des jungen<br />
Quartetts. Sein besonderes Interesse gilt hierbei<br />
dem ungarischen Komponisten und Bartók-Schüler<br />
Géza Frid, dessen Streichquartette<br />
es 2008 bei Coviello Classics als Weltersteinspielung<br />
veröffentlicht hat. 2012 wurde ihre<br />
CD „White. J. Haydn, A. Webern: Streichquartette“<br />
auch mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet.<br />
White<br />
Streichquartette<br />
von Joseph Haydn und Anton Webern<br />
1 CD Genuin 11218 (Note 1)<br />
Amaryllis Quartett<br />
Auszeichnung<br />
Dieser <strong>Preis</strong>, 2012 gegründet, wird alle<br />
zwei Jahre zur Förderung junger Künstler<br />
im Fach Kammermusik vergeben.<br />
Die Musiker erhalten zusätzlich zum<br />
<strong>Preis</strong>geld Konzerteinladungen der<br />
Kooperationspartner Beethovenfest<br />
Bonn, Schleswig-Holstein Musik Festival<br />
und Heidelberger Frühling.<br />
Stifter Jürgen Ponto-Stiftung<br />
Dotierung 60.000 EUR<br />
Internet<br />
www.juergen-ponto-stiftung.de<br />
www.amaryllis-quartett.com<br />
www.note-1.de<br />
Fantasia Tropica<br />
Streichquartette<br />
von Géza Frid<br />
1 CD Coviello Classics 50805 (Note 1)<br />
© Tobias Wirth<br />
Klassik
Klassik<br />
Polar Music Prize<br />
Klassik<br />
Der in Paris geborene US-amerikanische Cellist<br />
chinesischer Abstammung Yo-Yo Ma erhielt<br />
den schwedischen Polar-Musikpreis 2012.<br />
»Letztlich wollen wir alle Musik machen. Und zwar<br />
so, dass die Musik ihre Wurzeln oder ihre Kategorien<br />
schließlich überwindet.«<br />
Yo-Yo Ma<br />
Die äußerst facettenreiche Karriere des Cellovirtuosen<br />
Yo-Yo Ma zeugt von seiner steten<br />
Suche nach neuen Wegen der Kommunikation<br />
mit dem Publikum und von dem ihm eigenen<br />
Bedürfnis nach künstlerischem Wachstum und<br />
Erneuerung. Unabhängig davon, ob er ein<br />
neues Solokonzert oder ein bekanntes Werk<br />
des Cello-Repertoires spielt, ob er sich mit<br />
Kollegen für Kammermusik zusammenfindet<br />
oder Musik außerhalb der klassischen, westlichen<br />
Tradition erforscht, Yo-Yo Ma strebt immer<br />
nach neuen Möglichkeiten, die Fantasie<br />
seiner Zuhörer anzuregen. Mas Hauptziel ist<br />
es, Musik als Kommunikationsform erfahrbar<br />
zu machen und die Rolle der Musik als Trägerin<br />
von Ideen zur Verbindung unterschiedlicher<br />
Kulturen der Welt zu vermitteln.<br />
The Goat Rodeo Sessions<br />
Yo-Yo Ma, Cello<br />
1 CD Sony Classical 88697891862<br />
Yo-Yo Ma<br />
Auszeichnung<br />
Seit 1992 wird der Polar Musikpreis in<br />
Schweden an je einen <strong>Preis</strong>träger aus der<br />
rhythmischen und aus der klassischen<br />
Musik vergeben, finanziert von der Stiftung<br />
des früheren Abba-Managers Stig<br />
Anderson. 2011 ging der Klassik-<strong>Preis</strong> an<br />
das Kronos-Streichquartett.<br />
Stifter<br />
Stig Anderson Music Award Foundation<br />
Dotierung 1.000.000 SEK<br />
Internet<br />
www.polarmusicprize.org<br />
www.yo-yoma.com<br />
www.sonymusic-klassik.de<br />
The Bach Cello Suites<br />
2 CDs Sony Classical 88697223022<br />
© Jeremy Cowart<br />
Klassik<br />
151
Klassik<br />
152<br />
Queen’s Medal for Music<br />
Die „Queen’s Medal for Music“ ging im Jahr<br />
2012 an den britischen Oboisten und Dirigenten<br />
Nicholas Daniel.<br />
»Einer der besten Oboenspieler, den man je gehört hat.«<br />
BBC<br />
Nicholas Daniel ist eine treibende Kraft bei<br />
der Schöpfung und Aufführung neuer Oboenliteratur.<br />
Zusammen mit Julius Drake hat<br />
er Werke von Henri Dutilleux, Sir Harrison<br />
Birtwistle, Sir Michael Tippett und John Woolrich<br />
uraufgeführt. Mit dem English Chamber<br />
Orchestra brachte er die Weltpremiere der Orchesterfassung<br />
von Brittens „Temporal Suite“<br />
beim Aldeburgh Festival 1994 auf die Bühne;<br />
mit dem Scottish Chamber Orchestra spielte<br />
er die Welturaufführung von Thea Musgraves<br />
Helios-Konzert beim St. Magnus Festival.<br />
Darüber hinaus schrieben Komponisten wie<br />
Sir Peter Maxwell Davies, John Taverner,<br />
Oliver Knussen, Michael Berkeley und David<br />
Matthews Stücke speziell für ihn. In jüngster<br />
Zeit widmeten ihm die Komponisten Peter<br />
Sculthorpe, Tansy Davies, John Woolrich, Cheryl<br />
Francis-Hoade und Huw Watkins Werke,<br />
die er ebenfalls zur Aufführung brachte.<br />
David Matthews<br />
Violinkonzerte | Oboenkonzert<br />
Nicholas Daniel, Oboe<br />
1 CD CDLX 7261 Dutton Epoch (Harmonia Mundi)<br />
Nicholas Daniel<br />
Auszeichnung<br />
Seit 2005 werden jährlich Personen<br />
geehrt, die einen erheblichen Einfluss<br />
auf das Musikleben des Vereinigten<br />
Königreichs haben. Der Nominierungsprozess<br />
erfolgt durch eine Jury unter<br />
dem Vorsitz des Komponisten Sir Peter<br />
Maxwell Davies. Vorherige <strong>Preis</strong>trägerin<br />
war Dame Carolyn Emma Kirkby.<br />
Stifter<br />
The British Monarchy<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.royal.gov.uk<br />
www.nicholasdaniel.co.uk<br />
Thea Musgrave – Turbulent Landscape<br />
Songs for a Winter’s Evening | Two’s Company<br />
Nicholas Daniel, Oboe<br />
1 CD NMCD 0153 (Note 1)<br />
© Benjamin Harte<br />
Klassik
Klassik<br />
Würth <strong>Preis</strong> der Jeunesses Musicales<br />
Deutschland (JMD)<br />
Der Würth <strong>Preis</strong> der Jeunesses Musicales<br />
Deutschland wurde 2012 an die argentinischfranzösische<br />
Cellistin Sol Gabetta verliehen.<br />
»Sol Gabetta ist eine Ausnahme-Cellistin und Vollblutmusikerin,<br />
was sie sich auf das Pult legt, das macht sie<br />
mit ihrem Können und ihrer Energie so lebendig, dass<br />
sie damit ihr Publikum begeistert.« hr2 Kultur<br />
„Sol Gabetta“, so heißt es in der Begründung<br />
der Jury, „gelingt es aufgrund ihrer natürlichen<br />
Ausstrahlung, ihres brillanten und<br />
individuellen Spiels und ihrem ‚Ja‘ zu zeitgemäßen<br />
Präsentationsformen, die Popularität<br />
der klassischen Musik auf bemerkenswerte<br />
Weise zu heben. Sol Gabetta ist eine Ausnahmekünstlerin,<br />
deren Virtuosität mitreißt. Ihre<br />
überschäumende Spieltechnik zieht die Zuhörer<br />
in ihren Bann und sie besticht durch spieltechnische<br />
Meisterschaft.“ Wo auch immer Gabetta<br />
auftritt, hinterlässt sie den Eindruck von<br />
fesselnden Interpretationen, passioniertem,<br />
körperlichem und beseeltem Spiel und einer<br />
charismatischen Persönlichkeit. Sol Gabetta<br />
spielt u.a. Kompositionen von Vivaldi, Haydn,<br />
Mozart, Elgar, Schumann, Saint-Saëns, Tschaikowski,<br />
Schostakowitsch, Barber und Bloch.<br />
Shostakovich | Rachmaninov<br />
Münchner Philharmoniker, Ltg. Lorin Maazel<br />
1 CD 88725435752 Sony Classical<br />
Sol Gabetta<br />
Auszeichnung<br />
Der Würth <strong>Preis</strong> der Jeunesses Musicales<br />
Deutschland wird seit 1991 an Künstler,<br />
Ensembles und Projekte verliehen,<br />
welche die Werte und Zielsetzung der<br />
Talentförderung des JMD vorbildhaft<br />
erfüllen. 2011 wurde das Bundesjugendorchester<br />
ausgezeichnet.<br />
Stifter Stiftung Würth und<br />
Jeunesses Musicales Deutschland (JMD)<br />
Dotierung 10.000 EUR<br />
Internet<br />
www.jmd.info<br />
www.solgabetta.de<br />
www.sonymusic-klassik.de<br />
Il Progetto Vivaldi 2<br />
Cappella Gabetta, Ltg. Andres Gabetta<br />
1 CD 88697834542 Sony Classical<br />
© Uwe Arens<br />
Klassik<br />
153
Jazz<br />
154<br />
DownBeat Critics Poll<br />
Der US-amerikanische Jazz-Pianist und Komponist<br />
Vijay Iyer wurde im Jahr 2012 für das Album<br />
„Accelerando“ mit dem internationalen<br />
„DownBeat Critics Poll“ ausgezeichnet.<br />
Ȇberraschende Interpretationen sowohl traditioneller<br />
Jazz- als auch taufrischer Pop- und Funkstücke, dazu<br />
pulsierende Eigenkompositionen: Einer der ‚wichtigsten<br />
Pianisten der Gegenwart‘ (The New Yorker) meldet sich<br />
mit seinem preisgekrönten Trio zurück.«<br />
Vijay Iyer war der große Gewinner des renommierten<br />
DownBeat Critics Poll. Er erhielt den<br />
Award für sein neues Album „Accelerando“ in<br />
gleich fünf Kategorien, was in der 60-jährigen<br />
Historie der „DownBeats“ bisher noch keinem<br />
Jazz-Musiker gelungen ist: „Album des Jahres“,<br />
„Jazz-Musiker des Jahres“, „Pianist des Jahres“,<br />
„Jazz-Gruppe des Jahres“ sowie „Rising Star<br />
Composer of the Year“. Nach den CDs „Solo“<br />
und „Tirtha“, Vijay Iyers impressive Reflektion<br />
über indische Musik, spielt er wieder mit<br />
seinem angestammten Trio, dem Bassisten<br />
Stephan Crump und Schlagzeuger Marcus Gilmore<br />
und knüpft damit an das international<br />
erfolgreiche und Grammy-nominierte Album<br />
„Historicity“ an.<br />
Accelerando<br />
Vijay Iyer Trio<br />
1 CD ACT 9524-2 (ACT/Edel)<br />
& ACTLP 9524-1 (180gr Vinyl)<br />
Vijay Iyer<br />
Auszeichnung<br />
„DownBeat“, das US-amerikanische<br />
Jazz-Magazin mit der weltweit höchsten<br />
Auflage und erste Zeitschrift dieses<br />
Musik-Genres, vergibt seit 1953 die<br />
Critics Poll Awards für alle Instrumente<br />
und Sparten des Jazz. Diese Auszeichnungen<br />
zählen zu den bedeutendsten<br />
<strong>Preis</strong>en der Jazzwelt.<br />
Stifter<br />
Jazz-Magazin Down Beat<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.downbeat.com<br />
www.vijay-iyer.com<br />
www.actmusic.com<br />
„Vijay Iyer<br />
hat das Potential,<br />
die Sprache des<br />
Jazz-Pianos<br />
für immer<br />
zu verändern.“<br />
Jazzwise<br />
© Jimmy Katz<br />
Jazz
michael wollny’s [em]<br />
ACT 9515-2<br />
auch als vinyl-lp erhältlich<br />
the ACT family band<br />
ACT 6015-2<br />
2 for the price of 1<br />
Label Champion<br />
2012 2011 2010<br />
Echo Jazz<br />
ausgewählte highlights 2012:<br />
bugge wesseltoft & henning kraggerud<br />
ACT 9526-2<br />
e.s.t. esbjörn svensson trio<br />
ACT 9029-2<br />
auch als doppel-vinyl-lp erhältlich<br />
vertrieb: edel:kultur www.actmusic.com
Jazz<br />
156<br />
ECHO Jazz<br />
Big Band-Album des Jahres<br />
Der ECHO Jazz 2012 für das beste Big Band-<br />
Album ging an „Out of the Desert Live – hr-<br />
Bigband at JazzFest Berlin“ vom Joachim Kühn<br />
Trio und der hr-Bigband.<br />
»Diese fesselnde Session ist weit entfernt von einer<br />
routinierten Weltmusik-Spielerei.«<br />
The Guardian<br />
Konzertmitschnitt vom Jazzfest Berlin 2010<br />
mit dem Joachim Kühn Trio und der hr-Bigband.<br />
„Joachim Kühn wollten wir schon lange<br />
einladen, weil er einer der Großen ist“, sagt<br />
Olaf Stötzler, Manager der hr-Bigband. Mit<br />
dem marokkanischen Oud- und Guembri-<br />
Virtuosen Majid Bekkas und dem spanischen<br />
Schlagzeuger Ramon Lopez hatte Kühn 2009<br />
das Programm „Out of the Desert Live“ eingespielt,<br />
das schon damals mit dem Kritikerpreis<br />
der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet<br />
worden ist. Stötzler bot Kühn an, diesen<br />
„Wüsten-Jazz“ in eine größere Dimension zu<br />
transponieren. Es wurde ein fulminanter Erfolg;<br />
das Publikum feierte die einzigartige Fusion<br />
stürmisch, und die Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung bezeichnete den Auftritt schlicht und<br />
ergreifend als „Musikwunder“.<br />
Out of the Desert Live<br />
Joachim Kühn Trio<br />
hr-Bigband at JazzFest Berlin<br />
1 CD ACT 9521-2 (ACT/Edel)<br />
Joachim Kühn<br />
Auszeichnung<br />
Nach dem ECHO <strong>Deutscher</strong> Musikpreis und<br />
dem ECHO Klassik ehrt der ECHO Jazz als<br />
dritte große Auszeichnung der Deutschen<br />
Phono-Akademie jährlich international<br />
herausragende Jazz-Musiker. 2011 wurde<br />
Joachim Kühn mit dem ECHO Jazz für sein<br />
Lebenswerk ausgezeichnet.<br />
Stifter<br />
Deutsche Phono-Akademie<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.echojazz.de<br />
www.hr-online.de<br />
www.actmusic.com<br />
„Der vielseitige und<br />
innovationsfreudige<br />
Pianist Joachim Kühn<br />
gehört zu den großen<br />
Künstlern des<br />
zeitgenössischen Jazz.“<br />
General-Anzeiger<br />
© Arne Reimer<br />
Jazz
Jazz<br />
ECHO Jazz<br />
Instrumentalist / International (Percussions)<br />
Für seine Jazz-CD „Thread Of Life“ wurde der<br />
schwedische Drummer Magnus Öström im Jahr<br />
2012 mit dem ECHO Jazz geehrt.<br />
»Feine Kompositionen zwischen Jazz und Pop.«<br />
stereoplay<br />
„‚Thread Of Life‘, das ist der Faden des Lebens,<br />
ist die Energie, die alles am Leben erhält und<br />
auch mir die Inspiration für meine Musik gibt.<br />
Allerdings müssen wir uns bewusst sein, dass<br />
es nur ein dünner Faden ist, der jederzeit<br />
durchtrennt werden kann. Deshalb sollten<br />
wir achtsam sein mit unserer Zeit hier auf der<br />
Erde, mit den Menschen um uns herum, und<br />
natürlich auch mit der Umwelt, die uns umgibt“,<br />
so erklärt Drummer Magnus Öström den<br />
Titel seines ersten ACT-Albums unter eigenem<br />
Namen. Wie gewunden dieser Faden des Lebens<br />
und wie verwoben Glück und Leid miteinander<br />
sein können, diese große Erfahrung<br />
hat Öström darin verarbeitet. Ein äußerst berührender<br />
Höhepunkt ist Magnus’ bleibende<br />
Hommage „Ballad for E“ an Esbjörn Svensson.<br />
Sein Freund und Pianist des Jazz-Trios E.S.T.<br />
war 2008 beim Tauchen verunglückt.<br />
Magnus Öström<br />
Thread Of Life<br />
1 CD ACT 9025-2 (ACT/Edel)<br />
Magnus Öström<br />
Auszeichnung<br />
Der ECHO Jazz wird seit 2010 jährlich<br />
in 31 Kategorien verliehen. Damit soll<br />
ein Wendepunkt der kulturellen Wertschätzung<br />
erreicht und der internationalen<br />
Jazz-Szene ein Impuls gegen<br />
das Nischendasein gegeben werden.<br />
Letzter <strong>Preis</strong>träger in dieser Kategorie<br />
war Billy Hart.<br />
Stifter Deutsche Phono-Akademie<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.echojazz.de<br />
www.magnusostrom.com<br />
www.actmusic.com<br />
© Per Kristiansen<br />
„... stimmungsvolle<br />
Gratwanderungen<br />
zwischen Vergangenheit<br />
und Zukunft, zwischen<br />
traurigem Elektro-Rock<br />
und hoffnungsvollen<br />
Jazz-Collagen.“<br />
Good Times<br />
Jazz<br />
157
Jazz<br />
158<br />
ECHO Jazz<br />
Instrumentalist / International (Piano)<br />
Für sein Solo-Album „Lost Heroes“ wurde<br />
der finnische Pianist Iiro Rantala 2012 mit dem<br />
ECHO Jazz ausgezeichnet.<br />
»Eindringlich – wie alles bei liro Rantala.« STEREO<br />
Tastenlöwe, Romantiker, Spaßvogel – der finnische<br />
Jazz-Pianist Iiro Rantala verfügt über<br />
grenzenlose Technik, Sinn für Humor und untrüglichen<br />
Geschmack beim kompromisslosen<br />
Spiel. „Lost Heroes“ ist das bescheidene Meisterwerk<br />
eines Alleskönners an den Tasten,<br />
von dem der New Yorker Pianist und Arrangeur<br />
Gil Goldstein sagt: „Iiro Rantala ist eine<br />
pianistische Sensation.“ Bislang war der Name<br />
Rantala vor allem mit dem Trio Töykeät verbunden,<br />
einem der wildesten, witzigsten und<br />
visionärsten Klaviertrios der internationalen<br />
Jazz-Szene. Seit 2006 konzentriert er sich<br />
ganz auf seine Solokarriere. Mit „Lost Heroes“<br />
zollt der Finne seinen musikalischen Helden<br />
von Jean Sibelius, Esbjörn Svensson bis hin<br />
zu Luciano Pavarotti mit Eigenkompositionen<br />
Tribut. Das Album wird als eine der besten Piano-Soloaufnahmen<br />
der letzten Jahre gefeiert<br />
und legt nun mit der neuen CD „My History of<br />
Jazz“ (ACT 9531-2) fulminant nach.<br />
Lost Heroes<br />
Iiro Rantala, Piano<br />
1 CD ACT 9504-2 (ACT/Edel)<br />
Iiro Rantala<br />
Auszeichnung<br />
Der ECHO Jazz zeichnet jährlich<br />
herausragende Künstler im Bereich Jazz<br />
aus. Im Jahr 2011 wurde ECHO-<strong>Preis</strong>träger<br />
Iiro Rantalas CD „Lost Heroes“<br />
bereits mit dem Jahrespreis der<br />
deutschen Schallplattenkritik als<br />
bestes Jazz-Album geadelt.<br />
Stifter<br />
Deutsche Phono-Akademie<br />
Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.echojazz.de<br />
www.iirorantala.fi<br />
www.actmusic.com<br />
© Steven Haberland<br />
„Da sitzt einer an den<br />
Tasten, der sein Instrument<br />
hochmusikalisch<br />
bedienen kann, der<br />
fernab aller Schwerkraft<br />
der Hände virtuos<br />
Ausdrucksmittel<br />
benutzt, ohne etwas<br />
vorzeigen zu müssen.“<br />
Fono Forum<br />
Jazz
Weltmusik<br />
<strong>Preis</strong> der deutschen Schallplattenkritik<br />
Ehrenpreis<br />
Der US-Amerikaner Ry Cooder ist Ehrenpreisträger<br />
der deutschen Schallplattenkritik 2012.<br />
»Mit beispielloser Vielseitigkeit hat der Gitarrist,<br />
Komponist, Autor und Produzent Ry Cooder das Feld<br />
der Weltmusik erweitert, (...) als Begleiter der Rolling<br />
Stones in den sechziger Jahren, als stilsicherer Konstrukteur<br />
musikalischer Crossovers von Hawaii bis Okinawa<br />
und als Initiator des Welterfolgs ‚Buena Vista Social<br />
Club‘.« Die Jury<br />
„Heute kann Ry Cooder, 65-jährig, auf ein<br />
stattliches Lebenswerk zurückblicken, und<br />
doch ist er nach wie vor ungeheuer produktiv,<br />
auf vielen Gebieten. Subtile Filmmusik,<br />
unter anderem für Wim Wenders, steht neben<br />
Rekonstruktionen amerikanischer Zeitgeschichte,<br />
etwa im Album ‚Chávez Ravine‘.<br />
Seine jüngste Arbeit ‚Pull Up Some Dust and<br />
Sit Down‘ schlägt eine Brücke von der großen<br />
Depression zur Krise der Gegenwart, soziales<br />
Engagement wird mit künstlerischer Konsequenz<br />
vereint.“ (Jury) Im US-Wahlkampf<br />
2012 ergriff Ry Cooder mit seiner CD „Election<br />
Special“ Partei für Barack Obama, den<br />
amtierenden Präsidenten und Kandidaten der<br />
Demokratischen Partei. Mit Erfolg!<br />
Chávez Ravine<br />
1 CD Nonesuch (Warner Music)<br />
Ry Cooder<br />
Auszeichnung<br />
Ehrenurkunden vergibt der <strong>Preis</strong> der<br />
deutschen Schallplattenkritik an herausragende<br />
Persönlichkeiten, die sich<br />
als Interpreten, Künstler oder Produzenten<br />
um die Musikaufzeichnung auf Tonund<br />
Bildtonträgern besonders verdient<br />
gemacht haben. Ehrenpreisträger 2011<br />
war der Pianist Murray Perahia.<br />
Stifter<br />
<strong>Preis</strong> der deutschen Schallplattenkritik<br />
Dotierung<br />
Kein <strong>Preis</strong>geld<br />
Internet<br />
www.schallplattenkritik.de<br />
www.warnermusic.de<br />
Pull Up Some Dust & Sit Down<br />
1 CD Nonesuch (Warner Music)<br />
©Nonesuch<br />
Weltmusik<br />
159
160<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />
Verzeichnis der <strong>Preis</strong>träger<br />
Aly, Götz 123<br />
Amaryllis Quartett 150<br />
Amos, Tori 140<br />
Appelfeld, Aharon 49<br />
Baberowski, Jörg 114<br />
Balluch, Martin 125<br />
Barnes, Julian 132<br />
Bartoli, Cecilia 149<br />
Beck, Rufus 17<br />
Berman, Sabina 133<br />
Beyer, Marcel 97<br />
Bichsel, Peter 81<br />
Blamberger, Günter 12<br />
Bleutge, Nico 136<br />
Bondoux, Anne-Laure 24<br />
Borrmann, Mechtild 32<br />
Brandt, Jan 57<br />
Bremer, Jan Peter 88<br />
Brückner, Christian 16<br />
Bryson, Bill 117<br />
Bührer, Peter 108<br />
Buniatishvili, Khatia 143<br />
Burnside, John 134<br />
Butler, Judith 128<br />
Carrère, Emmanuel 64<br />
Cărtărescu, Mircea 52<br />
Cooder, Ry 159<br />
Crouch, Colin 110<br />
Csejka, Gerhardt 52<br />
Dahl, Arne 35<br />
Daniel, Nicholas 152<br />
Dehmers, Jürgen 111<br />
Delius, Friedrich Christian 78<br />
deWitt, Patrick 47<br />
Dingle, Adrian 132<br />
Doctorow, E.L. 91<br />
Doma, Akos 132<br />
Dragomán, György 132<br />
Droschl Literaturverlag 59<br />
Eckenga, Fritz 86<br />
Eggers, Dave 39<br />
Eschbach, Andreas 129<br />
Flasch, Kurt 122<br />
Flor, Olga 134<br />
Florescu, Catalin Dorian 66<br />
Flygenring, Rán 23<br />
Gabetta, Sol 153<br />
Geiger, Arno 133<br />
Genazino, Wilhelm 85<br />
Goetz, Rainald 70<br />
Goto, Midori 138<br />
Green, Jeffrey M. 49<br />
Greenblatt, Stephen 136<br />
Grimes, Martha 36<br />
Grjasnowa, Olga 54<br />
Grossman, David 63<br />
Grünbein, Durs 103<br />
Grzimek, Martin 132<br />
Habermas, Jürgen 121<br />
Habinger, Renate 26<br />
Haderlap, Maja 42<br />
Hahn, Anna Katharina 102<br />
Hamilton, Ian 30<br />
Hayder, Mo 132<br />
Heibert, Frank 136<br />
Heidelbach, Nikolaus 27<br />
Hein, Christoph 100<br />
Heinrich, Finn-Ole 23<br />
Henschel, Gerhard 82<br />
Herrndorf, Wolfgang 60<br />
Hessel, Stéphane 124<br />
Honigmann, Barbara 133<br />
www.ausgezeichnet-literaturpreise.de
<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />
Verzeichnis der <strong>Preis</strong>träger<br />
Hoppe, Felicitas 76<br />
hr-Bigband 156<br />
Hürlimann, Thomas 99<br />
Ingold, Felix Philipp 65<br />
Iyer, Vijay 154<br />
Jančar, Drago 93<br />
Joachim Kühn Trio 156<br />
Juretzka, Jörg 38<br />
Kahneman, Daniel 112<br />
Kermani, Navid 134<br />
Kershaw, Ian 113<br />
Khadra, Yasmina 79<br />
Kieling, Andreas 106<br />
Kinney, Jeff 18<br />
Kirchhof, Paul 127<br />
Kolbe, Uwe 48<br />
Kracht, Christian 67<br />
Krechel, Ursula 44<br />
Küng, Hans 126<br />
Kuijer, Guus 28<br />
Kunth, Wolfgang 107<br />
Lentz, Michael 136<br />
Leonard, Elmore 37<br />
Leopold, Ferdinand 52<br />
Ma, Yo-Yo 151<br />
Maalouf, Amin 98<br />
Maier, Andreas 77<br />
Manotti, Dominique 33<br />
Margalit, Avischai 136<br />
Martynova, Olga 50<br />
Maurer, Jörg 34<br />
McGregor, Jon 51<br />
Melle, Thomas 132<br />
Menasse, Robert 118<br />
Merz, Klaus 133<br />
Modiano, Patrick 90<br />
Mohl, Nils 22<br />
Morris, Paula 133<br />
Nádas, Péter 62<br />
Nadolny, Sten 43<br />
Nawrat, Matthias 133<br />
Ness, Patrick 21<br />
Oates, Joyce Carol 72<br />
Öström, Magnus 157<br />
Özdamar, Emine Sevgi 133<br />
Oliver, Lauren 20<br />
Osterhammel, Jürgen 120<br />
Otsuka, Julie 58<br />
Ott, Karl-Heinz 84<br />
Pamuk, Orhan 95<br />
Pavlović, Miodrag 134<br />
Pehnt, Annette 94<br />
Penderecki, Krzysztof 146<br />
Perahia, Murray 147<br />
Pleschinski, Hans 133<br />
Präauer, Teresa 132<br />
Pressler, Mirjam 74<br />
Prohaska, Anna 142<br />
Rantala, Iiro 158<br />
Relle, Agnes 136<br />
Rizzi, James 108<br />
Röggla, Kathrin 134<br />
Roth, Gerhard 134<br />
Roth, Philip 92<br />
Sacco, Joe 14<br />
Sander, Gregor 133<br />
Sauerländer, Willibald 115<br />
Schalansky, Judith 96<br />
Scharnigg, Max 56<br />
Schimmang, Jochen 104<br />
Schlögel, Karl 136<br />
Schnädelbach, Herbert 136<br />
www.ausgezeichnet-literaturpreise.de<br />
161
162<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />
Verzeichnis der <strong>Preis</strong>träger<br />
Schuh, Franz 134<br />
Schulz, Frank 134<br />
Schwartz, Simon 13<br />
Serres, Michel 136<br />
Shalev, Zeruya 101<br />
Sharp, Gene 116<br />
Snyder, Timothy 113<br />
Spiegelman, Art 15<br />
Stamm, Peter 73<br />
Stavarič, Michael 26, 68<br />
Streeruwitz, Marlene 40<br />
Temple, Peter 31<br />
Theurillat, Michael 132<br />
Thimm, Katja 136<br />
Timm, Uwe 75<br />
Timmermann, Klaus 39<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Margrit Philipp, Dr. Andreas Philipp<br />
Redaktion: Margrit Philipp (Text), Dr. Patrick Brauns (Lektorat), Dr. Andreas Philipp (Dokumentation)<br />
Gestaltung: Rolf Späth, www.z-stoff.de<br />
Anschrift: Redaktion <strong>Ausgezeichnet</strong>!, Schanzstraße 5, 88045 Friedrichshafen<br />
Tel.: +49(0)7541-3748-635, Fax: -636, E-Mail: redaktion@ausgezeichnet-literaturpreise.de<br />
Internet: www.ausgezeichnet-literaturpreise.de<br />
Quellenhinweis: Den Texten liegen Verlagsmitteilungen, Verlautbarungen der Stiftungen und Jurys, Agentur-,<br />
Zeitungs- und Medienberichte sowie Informationen offizieller Webseiten zugrunde. Titelfoto:<br />
Robert Bosch Stiftung/Yves Noir, Titelblatt Musikpreise: Esther Haase<br />
Redaktionsschluss: 19.10.2012<br />
Anzeigen: Büro Philipp, E-Mail: adverts@buero-philipp.de<br />
Druck: Schwarzbach Graphic Relations GmbH, München<br />
Tyler, Anne 134<br />
Ugresic, Dubravka 133<br />
Ulven, Tor 59<br />
Unionsverlag 53<br />
van der Heijden, A.F.Th. 55<br />
Viragh, Christina 130<br />
Vogt, Klaus Florian 144<br />
von Uslar, Moritz 132<br />
von Vogel, Maja 25<br />
Wasel, Ulrike 39<br />
Waterhouse, Peter 80<br />
Yan, Mo 89<br />
Yiwu, Liao 119<br />
Zaimoglu, Feridun 134<br />
Zwerger, Lisbeth 29<br />
Dank: Wir danken dem Stuttgarter Großbuchhändler, der Koch, Neff & Volckmar GmbH für die<br />
fördernde Kooperation im Bereich Buchhandelswerbung, Vertrieb und Auslieferungslogistik,<br />
den Landesverbänden des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Bayern und Baden-<br />
Württemberg und der Buchmesse Leipzig für die <strong>Ausgezeichnet</strong>!-Ausstellungen im Rahmen<br />
der Münchner Bücherschau, der Karlsruher Bücherschau, der Stuttgarter Buchwochen und<br />
der Leipziger Buchmesse sowie unseren Inserenten, die wesentlich dazu beitragen, dass<br />
dieses Projekt durchgeführt werden kann.<br />
<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2013/14<br />
erscheint im November 2013 und ist in ausgewähltem Buch- und Tonträgerhandel erhältlich.<br />
© Büro Philipp. Alle Rechte vorbehalten.<br />
International preisgekrönte Bücher und Autoren