21.12.2012 Aufrufe

Deutscher Krimi Preis - Ausgezeichnet!

Deutscher Krimi Preis - Ausgezeichnet!

Deutscher Krimi Preis - Ausgezeichnet!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgabe 2012/2013 www.ausgezeichnet-literaturpreise.de<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong>!<br />

International preisgekrönte Bücher und Musik<br />

Adelbert-von-Chamisso-<strong>Preis</strong> 2012<br />

und Österreichischer Kinder-<br />

und Jugendbuchpreis 2012<br />

für Michael Stavarič<br />

Schutzgebühr € 3,50


Ab Februar 2013 stehen die<br />

Nominierten in den Kategorien<br />

Belletristik, Sachbuch/Essayistik<br />

und Übersetzung fest.<br />

Die Jury:<br />

Hubert Winkels<br />

Jury-Vorsitzender<br />

René Aguigah<br />

Deutschlandradio Kultur<br />

Martin Ebel<br />

Tages-Anzeiger, Zürich<br />

Eberhard Falcke<br />

freier Literaturkritiker<br />

Ursula März<br />

freie Literaturkritikerin<br />

Lothar Müller<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

Daniela Strigl<br />

Literaturwissenschaftlerin<br />

<strong>Preis</strong>verleihung am<br />

14. März um 16:00 Uhr,<br />

in der Glashalle<br />

der Leipziger Messe.<br />

Wir danken den <strong>Preis</strong>stiftern / Förderern<br />

Freistaat Sachsen, Stadt Leipzig, Literarisches Colloquium Berlin<br />

www.preis-der-leipziger-buchmesse.de


Meine Ziele.<br />

Meine Zeit.<br />

Mein IQ.<br />

Der intelligente Sprachkurs<br />

mit individuellem Lern-Manager.<br />

www.langenscheidt-iq.de<br />

Für ein ausführliches Video<br />

scannen Sie bitte diesen<br />

Code mit Ihrem Handy.


4<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Biografie<br />

<strong>Preis</strong> zur Förderung exzellenter geistes- und<br />

sozialwissenschaftlicher Publikationen 12<br />

Comic<br />

Max und Moritz-<strong>Preis</strong> — Bester deutschsprachiger Comic 13<br />

Max und Moritz-<strong>Preis</strong> — Bester internationaler Comic 14<br />

Siegfried Unseld <strong>Preis</strong> 15<br />

Hörbuch<br />

<strong>Deutscher</strong> Hörbuchpreis — Sonderpreis 16<br />

HÖRkulino — Publikumspreis des Buchhandels 17<br />

Kinder- und Jugendbuch<br />

Blue Peter Book Award — Best Children’s Book of the Last 10 Years 18<br />

Buxtehuder Bulle — Jugendbuchpreis 20<br />

Carnegie Medal — Jugendbuch 21<br />

<strong>Deutscher</strong> Jugendliteraturpreis — Jugendbuch 22<br />

<strong>Deutscher</strong> Jugendliteraturpreis — Kinderbuch 23<br />

Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher 24<br />

Hansjörg-Martin-<strong>Preis</strong> — Bester deutschsprachiger Kinder- oder Jugendkrimi 25<br />

Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 26<br />

Rattenfänger-Literaturpreis 27<br />

Kinder- und Jugendbuch / Werk<br />

Astrid Lindgren Gedächtnispreis 28<br />

Großer <strong>Preis</strong> der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 29<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Arthur Ellis Award — Best First Crime Novel 30<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong> — International (1. Platz) 31<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong> — National (1. Platz) 32<br />

<strong>Krimi</strong>ZEIT Bestenliste 33<br />

MIMI 2012 — <strong>Krimi</strong>-Publikumspreis des deutschen Buchhandels 34<br />

Swedish Crime Novel Award — National 35<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />

Edgar Award — Grand Master 36<br />

National Book Foundation’s Medal 37<br />

Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft 38<br />

Literatur<br />

Albatros 39<br />

Bremer Literaturpreis 40<br />

Bruno-Kreisky-<strong>Preis</strong> für das politische Buch 42<br />

www.ausgezeichnet-literaturpreise.de


<strong>Preis</strong>trägerinnen und <strong>Preis</strong>träger<br />

des Joseph-Breitbach-<strong>Preis</strong>es 1998–2012<br />

1998 Brigitte Kronauer, Friedhelm Kemp, Hans Bösch · 1999 Rainer Malkowski, Reinhard Jirgl<br />

Wolf Lepenies · 2000 Ilse Aichinger, Markus Werner, W.G. Sebald · 2001 Dieter Wellershoff, Ingo Schulze<br />

Thomas Hürlimann · 2002 Elazar Benyoëtz, Erika Burkart, Robert Menasse · 2003 Christoph Meckel<br />

Harald Weinrich, Herta Müller · 2004 Raoul Schrott · 2005 Georges-Arthur Goldschmidt<br />

2006 Wulf Kirsten · 2007 Friedrich Christian Delius · 2008 Marcel Beyer · 2009 Ursula Krechel<br />

2010 Michael Krüger · 2011 Hans Joachim Schädlich · 2012 Kurt Flasch<br />

Die Wandlung der<br />

Susanne Dasseldorf<br />

Roman (2006)<br />

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur ·<br />

Mainz und die Stiftung Joseph Breitbach gratulieren ihrer<br />

<strong>Preis</strong>trägerin Ursula Krechel zum Deutschen Buchpreis 2012.<br />

Joseph Breitbach – die Werkausgabe<br />

Ich muß das Buch<br />

schreiben<br />

Materialband<br />

Zusammen 930 Seiten, € 39,00<br />

Joseph Breitbach (1903–1980), im<br />

Rheinland geboren, lebte seit 1929 in<br />

Frankreich. Anfang der dreißiger Jahre<br />

lernte er in Paris Jean Schlum berger,<br />

André Gide und den Kreis um die<br />

»Nouvelle Revue Française« kennen.<br />

Während des Zweiten Weltkriegs wurde<br />

er von Freunden in Frankreich versteckt.<br />

Nach 1945 engagierte er sich für die<br />

französisch­deutsche An nähe rung.<br />

Alexandra Plettenberg-Serban lebt<br />

als freie Übersetzerin in New York<br />

und Frankreich. Sie war eine der<br />

engsten Vertrauten Joseph Breitbachs<br />

in den letzten Jahren seines Lebens.<br />

Wolfgang Mettmann hat von 1970 bis<br />

1980 für Joseph Breitbach gearbeitet<br />

und verwaltet den literarischen Nachlaß.<br />

In gleicher Ausstattung erschienen:<br />

Joseph Breitbach: Die Wandlung<br />

der Susanne Dasseldorf. Roman. /<br />

»Ich muß das Buch schreiben«. Briefe<br />

und Dokumente zu Joseph Breitbachs<br />

Roman. (2 Bde. in Schmuckhülse, 2006)<br />

Rot gegen Rot. Die Erzählungen. (2008)<br />

Bericht über Bruno. Roman. (2009)<br />

Rot gegen Rot<br />

Die Erzählungen<br />

(2008), 510 Seiten<br />

€ 24,00<br />

Stiftung Joseph Breitbach, Stadt Koblenz,<br />

Akademie der Wissenschaften und der Literatur · Mainz<br />

www.joseph-breitbach-preis.de<br />

»Ich war sehr gierig auf Ihren Roman und<br />

dann vom raffinierten ersten Satz bis zur<br />

beglückenden letzten Zeile eine erregende<br />

Nacht lang in seinen Bann geschlagen.<br />

Ich kann Sie nur beglückwünschen!«<br />

Wolfgang Koeppen an Joseph Breitbach<br />

Bericht über Bruno<br />

Roman (2009)<br />

462 Seiten<br />

€ 22,00<br />

Herausgegeben von Alexandra Plettenberg-Serban und Wolfgang Mettmann,<br />

Mainzer Reihe, Neue Folge. Wallstein Verlag, Göttingen.<br />

Das erzählerische Werk – alle Bände zum Sonderpreis von 80,00 Euro. ISBN 978-3-8353-0855-8<br />

„Joseph Breitbach ist in einer französisch-aufklärerischen Erzähltradition immer ein ‚entlarvender‘<br />

Realist und Moralist, der den Realitäten die Unaufrichtigkeiten ihrer Selbstdarstellungen austreibt,<br />

Sein und Schein auseinanderhält, der die vordergründige Wirklichkeit auf ihre Abgründe hin sichtbar<br />

machen will: Da ist noch eine andere, wesentlichere ‚Welt‘ für den Menschen.“<br />

Christian Doering, Deutschlandfunk<br />

Joseph Breitbach<br />

Das blaue Bidet oder Das eigentliche Leben<br />

Joseph Breitbach<br />

Das blaue Bidet oder<br />

Das eigentliche Leben<br />

Roman<br />

Wallstein<br />

Das blaue Bidet oder<br />

Das eigentliche Leben<br />

Roman (März 2013)<br />

ca. 430 S., ca. € 22,00<br />

Unversöhnlich stehen s<br />

beiden Hauptfiguren die<br />

zwei Generationen und<br />

und politische Grundha<br />

über: konservativer Libe<br />

revoltierender Terrorism<br />

aus der Perspektive des<br />

einer europäischen Mon<br />

durch die Machenschaft<br />

Enkels Bruno Collignon<br />

wurde. Er gibt sich nun<br />

über sein Leben und die<br />

seinem Enkel. Geschilde<br />

erbarmungslose Machtk<br />

den beiden gegensätzlich<br />

ren, in dem schließlich<br />

Staatsapparat eingesetzt<br />

Familienzwist auszufech<br />

des Buches ist von elega<br />

einfach, suggestiv und u<br />

der Sprache, virtuos im<br />

Einsatz der indirekten R<br />

mittel.<br />

Der 1962 erstmals ersch<br />

gilt als einer der wichtig<br />

schen Romane der Nach<br />

hat seit seinem Erschein<br />

Aktualität eingebüßt.<br />

Diese Neuausgabe von B<br />

Hauptwerk wird ergänzt<br />

unveröffentlichtes Mate<br />

Nachwort der Herausgeb<br />

Ent stehungsgeschichte d<br />

ausführlich dargestellt w


6<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag für den besten Familienroman 43<br />

<strong>Deutscher</strong> Buchpreis 44<br />

Governor General’s Literary Award — Fiction 47<br />

Heinrich-Mann-<strong>Preis</strong> 48<br />

Independent Foreign Fiction Prize 49<br />

Ingeborg-Bachmann-<strong>Preis</strong> — Hauptpreis 50<br />

International IMPAC Dublin Literary Award 51<br />

Internationaler Literaturpreis — Haus der Kulturen der Welt 52<br />

ITB BuchAwards — Literatur Ägypten 53<br />

Klaus-Michael-Kühne-<strong>Preis</strong> des Harbour Front Literaturfestivals 54<br />

Libris Literaturpreis 55<br />

Mara-Cassens-<strong>Preis</strong> 56<br />

Nicolas-Born-Debütpreis 57<br />

PEN/Faulkner Award for Fiction 58<br />

<strong>Preis</strong> der Hotlist 59<br />

<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse — Belletristik 60<br />

<strong>Preis</strong> der SWR-Bestenliste 62<br />

Prix Médicis für ausländische Literatur 63<br />

Prix Renaudot 64<br />

Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung 65<br />

Schweizer Buchpreis 66<br />

Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 67<br />

Literatur / Werk<br />

Adelbert-von-Chamisso-<strong>Preis</strong> 68<br />

Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung 70<br />

Blue Metropolis Literary Grand Prix 72<br />

Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen 73<br />

Buber-Rosenzweig-Medaille 74<br />

Carl-Zuckmayer-Medaille 75<br />

Georg-Büchner-<strong>Preis</strong> 76<br />

Georg-Christoph-Lichtenberg-<strong>Preis</strong> — Literatur 77<br />

Gerty-Spies-Literaturpreis 78<br />

Grand Prix de Littérature Henri Gal 79<br />

Großer Österreichischer Staatspreis — Literatur 80<br />

Großer Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung 81<br />

Hannelore Greve Literaturpreis 82<br />

Johann-Peter-Hebel-<strong>Preis</strong> 84<br />

Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 85<br />

Literaturpreis Ruhr — Hauptpreis 86<br />

www.ausgezeichnet-literaturpreise.de


8<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Nicolas-Born-<strong>Preis</strong> 88<br />

Nobelpreis für Literatur 89<br />

Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur 90<br />

PEN/Saul Bellow Award for Achievement in American Fiction 91<br />

Prinz-von-Asturien-<strong>Preis</strong> — Literatur 92<br />

Prix Européen de Littérature 93<br />

Solothurner Literaturpreis 94<br />

Sonning-<strong>Preis</strong> 95<br />

Spycher: Literaturpreis Leuk 96<br />

Stadtschreiber von Bergen-Enkheim 97<br />

Sultan Bin Ali Al Owais Cultural Award 98<br />

Thomas-Mann-<strong>Preis</strong> 99<br />

Uwe-Johnson-<strong>Preis</strong> 100<br />

WELT-Literaturpreis 101<br />

Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis 102<br />

Lyrik / Werk<br />

Tomas-Tranströmer-<strong>Preis</strong> 103<br />

Phantastik<br />

Phantastik-<strong>Preis</strong> der Stadt Wetzlar 104<br />

Reisebuch<br />

ITB BuchAwards — Abenteurer 106<br />

ITB BuchAwards — Bildband 107<br />

ITB BuchAwards — Sonderpreis 108<br />

Sachbuch<br />

Das politische Buch 110<br />

Geschwister-Scholl-<strong>Preis</strong> 111<br />

LA Times Book Prize — Current Interest 112<br />

Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 113<br />

<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse — Sachbuch / Essayistik<br />

<strong>Preis</strong> zur Förderung exzellenter geistes- und<br />

114<br />

sozialwissenschaftlicher Publikationen 115<br />

Right Livelihood Awards — „Alternativer Nobelpreis“ 116<br />

Wissenschaftsbuch des Jahres 117<br />

Sachbuch / Werk<br />

Danubius Donauland-Sachbuchpreis 118<br />

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 119<br />

Gerda Henkel <strong>Preis</strong> 120<br />

Heinrich-Heine-<strong>Preis</strong> der Landeshauptstadt Düsseldorf 121<br />

www.ausgezeichnet-literaturpreise.de


Wir gratulieren unserem<br />

Autor Nils Mohl zum Deutschen<br />

Jugendliteraturpreis 2012<br />

«Es war einmal Indianerland ist ein<br />

kunstvoll gebauter Roman, der mit<br />

seinen zahlreichen Neologismen auch<br />

sprachlich innovativ und überzeugend<br />

ist. [ … ] Mohl gelingt es, anspruchsvolles<br />

literarisches Erzählen thematisch dicht<br />

bei seinen jugendlichen Lesern zu<br />

realisieren – und das mit viel Herz und<br />

Ohr für seine Adressaten.»<br />

Aus der Begründung der Jury<br />

des Jugendliteraturpreises 2012<br />

352 Seiten. Klappenbroschur<br />

€ 12,99 (D) / € 13,40 (A) / sFr 19,50 (UVP)


10<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Joseph-Breitbach-<strong>Preis</strong> 122<br />

Ludwig-Börne-<strong>Preis</strong> 123<br />

Myschkin-<strong>Preis</strong> — Lebenswerk 124<br />

Myschkin-<strong>Preis</strong> — Work in Progress 125<br />

Premio Nonino 126<br />

Schader-<strong>Preis</strong> 127<br />

Theodor-W.-Adorno-<strong>Preis</strong> der Stadt Frankfurt 128<br />

Science Fiction<br />

Kurd Laßwitz <strong>Preis</strong> — Bester deutschsprachiger SF-Roman 129<br />

Übersetzung<br />

Europäischer Übersetzerpreis Offenburg – Hauptpreis 130<br />

<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse – Übersetzung 130<br />

Weitere Literaturpreise 132<br />

Musikpreise Klassik<br />

Crystal Award 138<br />

ECHO Klassik – Klassik-ohne-Grenzen-<strong>Preis</strong> 140<br />

ECHO Klassik – Nachwuchskünstlerin (Gesang) 142<br />

ECHO Klassik – Nachwuchskünstlerin (Klavier) 143<br />

ECHO Klassik – Sänger des Jahres 144<br />

International Classical Music Award – Zeitgenössische Musik (Komponist) 146<br />

Jean Gimbel Lane Prize 147<br />

Herbert von Karajan-Musikpreis 149<br />

Kammermusikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 150<br />

Polar Music Prize – Klassik 151<br />

Queen’s Medal for Music 152<br />

Würth <strong>Preis</strong> der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) 153<br />

Musikpreise Jazz<br />

Downbeat Critics Poll 154<br />

ECHO Jazz – Big Band-Album des Jahres 156<br />

ECHO Jazz – Instrumentalist / International (Percussions) 157<br />

ECHO Jazz – Instrumentalist / International (Piano) 158<br />

Musikpreis Weltmusik<br />

<strong>Preis</strong> der deutschen Schallplattenkritik – Ehrenpreis 159<br />

Verzeichnis der <strong>Preis</strong>träger 160<br />

Impressum 162<br />

www.ausgezeichnet-literaturpreise.de


www.fischerverlage.de<br />

S.FISCHER<br />

Georg-Büchner-<br />

<strong>Preis</strong> für<br />

Felicitas Hoppe<br />

»In einer Zeit, in der das<br />

Reden in eigener Sache die<br />

Literatur immer mehr dominiert,<br />

umkreist Felicitas<br />

Hoppes sensible und bei<br />

allem Sinn für Komik melancholische<br />

Erzählkunst das<br />

Geheimnis der Identität:<br />

›Denn auf welchen Namen<br />

wir wirklich getauft sind, wer<br />

kann das schon wissen.‹«<br />

Aus der Begründung der Jury<br />

336 Seiten, gebunden, € (D) 19,99


Biografie<br />

12<br />

<strong>Preis</strong> zur Förderung exzellenter geistes- und<br />

sozialwissenschaftlicher Publikationen<br />

Der Autor Günter Blamberger, Germanist und<br />

Professor für Neuere Deutsche Literatur, Präsident<br />

der Kleist-Gesellschaft und Herausgeber<br />

der Kleist-Jahrbücher, wurde 2012 für seine<br />

Biografie „Heinrich von Kleist“ prämiert.<br />

»Die beste, facettenreichste und anregendste<br />

aller Kleist-Biografien.«<br />

rbb Kulturradio<br />

Wie kein anderer deutscher Dichter hat Heinrich<br />

von Kleist (1777–1811) seine Leser fasziniert.<br />

Doch was ist sein Geheimnis? Woher<br />

rührt die Tragik seines Lebens? Was sagt uns<br />

sein Werk heute? Günter Blamberger zeichnet<br />

einen neuen Kleist: Anders als üblich erzählt<br />

er nicht vom Ende her, vom Freitod, sondern<br />

wählt die offene Perspektive, das Gegenwärtige,<br />

den aktuellen Augenblick, wie er von<br />

Kleist wohl erlebt worden ist. Damit gelingt es<br />

dem Biografen überzeugend, das latent Beunruhigende<br />

und Staunenswerte offen zu legen,<br />

den Zündstoff in Kleists Leben und Werk („Der<br />

zerbrochene Krug“, „Michael Kohlhaas“) aufzuzeigen.<br />

Entstanden ist das packende und anschauliche<br />

Porträt eines der großen deutschen<br />

literarischen Genies.<br />

Heinrich von Kleist<br />

Fischer<br />

608 S., € 10,99<br />

KNV 31 54 84 34<br />

Günter Blamberger<br />

Auszeichnung<br />

Dieser 2012 erstmals verliehene <strong>Preis</strong> für<br />

28 herausragende Publikationen ist eine<br />

besondere Würdigung und Förderung<br />

geistes- und sozialwissenschaftlicher<br />

Arbeiten.<br />

Stifter<br />

Fritz Thyssen Stiftung, VG Wort, Börsenverein<br />

des Deutschen Buchhandels und<br />

Auswärtiges Amt<br />

Dotierung<br />

insgesamt 300.000 EUR<br />

Internet<br />

www.boersenverein.de<br />

www.heinrich-von-kleist.org<br />

„Sicherlich keine<br />

leichte Bettlektüre: komplex,<br />

manchmal germanistikprofessoral,<br />

aber dennoch unterhaltsam<br />

zu lesen.“ Aachener Zeitung<br />

Foto: Privat<br />

Biografie


Comic<br />

Max und Moritz-<strong>Preis</strong><br />

Bester deutschsprachiger Comic<br />

Die Graphic Novel „Packeis“ aus der Feder des<br />

Hamburger Autors, Zeichners und Illustrators<br />

Simon Schwartz wurde 2012 zum besten deutschen<br />

Comic gewählt.<br />

»... Simon Schwartz verdichtet die Biografie des Mannes,<br />

der als Helfer des ehrgeizigen Entdeckers Robert Peary<br />

zum ewigen Eis reiste, zu einer großen Parabel über das<br />

Scheitern eines Menschen, der zur falschen Zeit lebte<br />

und nicht das bekam, was er verdiente.«<br />

Hamburger Abendblatt<br />

Von Abenteurertum, Pioniergeist, tragischem<br />

Scheitern, Vergessenwerden: „Packeis“ handelt<br />

von der umstrittenen Nordpol-Reise des<br />

weißen US-Polarforschers Robert Edwin Peary<br />

(1856–1920) im Jahr 1909. Ihn begleiteten<br />

vier Inuit und sein afro-amerikanischer Assistent<br />

Matthew Henson (1866–1955), der Held<br />

dieser Geschichte. Ganz Amerika umjubelte<br />

Peary, doch Henson blieb der Ruhm aufgrund<br />

seiner Hautfarbe versagt. In den Büchern „A<br />

Negro Explorer at the North Pole“ und „Dark<br />

Companion“ hob er seine Leistungen später<br />

selbst hervor, und erst im Jahr 2000 wurde<br />

Henson von der National Geographic Society<br />

postum mit der Hubbard-Medaille geehrt.<br />

Packeis<br />

Graphic Novel<br />

Avant-Verlag<br />

176 S., € 19,95<br />

KNV 29 35 97 30<br />

Simon Schwartz<br />

Auszeichnung<br />

Seit 1984 wird dieser Comic-<strong>Preis</strong> für<br />

grafische Literatur alle zwei Jahre von<br />

der Stadt Erlangen in verschiedenen<br />

Sparten als Beitrag zur Anerkennung<br />

der Comic-Kunst im deutschsprachigen<br />

Raum vergeben. 2010 wurde Jens Harder<br />

in dieser Kategorie geehrt.<br />

Stifter<br />

Bulls Press, Frankfurt a. M.<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.comic-salon.de<br />

www.simon-schwartz.de<br />

„... dass auch die Kunst der Inuit ein<br />

wichtiges Element für die formale<br />

Gestaltung des Comics wird, das<br />

zeigt, mit welchem ästhetischen<br />

Ehrgeiz Simon Schwartz<br />

diese Sache angepackt hat.“<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

© www.simon-schwartz.de<br />

Comic<br />

13


Comic<br />

14<br />

Max und Moritz-<strong>Preis</strong><br />

Bester internationaler Comic<br />

Als „bester internationaler Comic“ 2012 wurde<br />

die Reportage „Gaza“ des auf Malta geborenen<br />

und in Portland (USA) lebenden Journalisten<br />

und Zeichners Joe Sacco geehrt.<br />

»1992 bin ich nach Palästina gereist, weil ich wissen<br />

wollte, was dort wirklich abläuft. Der Konflikt hat mich<br />

seither nie mehr losgelassen.« Joe Sacco<br />

Er sieht sich als zeichnender Journalist: Während<br />

der Suezkrise 1956 besetzte die israelische<br />

Armee den damals schon mehrheitlich<br />

von palästinensischen Flüchtlingen bewohnten<br />

Gaza-Streifen. Während dieser Operation<br />

verloren hunderte Palästinenser ihr Leben.<br />

Knapp 50 Jahre später spürte Joe Sacco den<br />

historischen Ereignissen nach und suchte die<br />

noch lebenden Zeugen für Interviews auf. Daraus<br />

entstand eine vielschichtige Reportage zu<br />

den Ursachen und Auswirkungen des immerwährenden<br />

Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern.<br />

In dem Buch „Gaza“ schildert er<br />

auch die bedrückenden Lebensbedingungen<br />

heute. Zusammen mit dem Journalisten Chris<br />

Hedges arbeitet Joe Sacco aktuell an einem<br />

Buch über Armut in den USA und wurde 2012<br />

zudem mit dem PEN Literary Award prämiert.<br />

Gaza<br />

Graphic Novel<br />

Edition Moderne<br />

432 S., € 34,00<br />

KNV 30 16 23 85<br />

Joe Sacco<br />

Auszeichnung<br />

Der seit 1984 alle zwei Jahre von der<br />

Stadt Erlangen verliehene Comic-<br />

<strong>Preis</strong> für grafische Literatur wird in<br />

verschiedenen Kategorien als Beitrag<br />

zur Anerkennung der Comic-Kunst im<br />

deutschsprachigen Raum vergeben.<br />

Bester internationaler Comic-Künstler<br />

2010 war Winshluss.<br />

Stifter<br />

Bulls Press, Frankfurt am Main<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.comic-salon.de<br />

„Die Frage, ob Comics sich als<br />

journalistisches Medium eignen, ist<br />

mit diesem Buch nicht beantwortet.<br />

Ein bemerkenswertes Stück<br />

Geschichtsschreibung hat Sacco<br />

– bei aller Parteilichkeit –<br />

dennoch geliefert.“ DER SPIEGEL<br />

© Michael Tierney<br />

Comic


Comic<br />

Siegfried Unseld <strong>Preis</strong><br />

Der in Stockholm geborene US-amerikanische<br />

Cartoonist, Comic-Zeichner und Autor<br />

Art Spiegelman wurde 2012 mit dem Siegfried<br />

Unseld <strong>Preis</strong> für sein Werk geehrt.<br />

»In einem jahrelangen Ringen um sein inneres Gleichgewicht<br />

hat Art Spiegelman den Schrecken jenes Tages<br />

in Kästchen und Sprechblasen gebannt, die sich zu einer<br />

Graphic Novel ohnegleichen fügten. Es bedurfte eines<br />

außergewöhnlichen Geistes und einer außergewöhnlichen<br />

Begabung, um 9/11 auf diese Weise begreifbar zu<br />

machen: ‚Im Schatten keiner Türme‘ ist sowohl in seiner<br />

ästhetischen Qualität als auch in seiner gesellschaftlichen<br />

Aktualität ein Solitär.« Die WELT<br />

Das Urteil der Juroren: „Art Spiegelmans große<br />

Werke ‚Maus‘, ‚Im Schatten keiner Türme‘<br />

und ‚MetaMaus‘ wirken gegen die betäubende<br />

Sage vom Unbegreiflichen, Unvorstellbaren.<br />

Klar, formstreng und vollendet wie die Bildgeschichten,<br />

die uns durch die Kindheit begleitet<br />

haben, und gleichzeitig angriffslustig<br />

und selbsthinterfragend in der existenziellen<br />

Aufladung aller formalen Elemente, lassen sie<br />

verschiedene Zeitebenen und Weltbilder als<br />

räumliche Erzählung sichtbar werden.“<br />

MetaMaus<br />

Comic<br />

S. Fischer<br />

300 S., € 34,00<br />

KNV 33 44 58 15<br />

Maus<br />

Comic<br />

Fischer<br />

300 S., € 14,95<br />

KNV 19 98 69 26<br />

Art Spiegelman<br />

Auszeichnung<br />

Diese Auszeichnung erinnert an den<br />

Verleger Siegfried Unseld, der mehr<br />

als 40 Jahre den Suhrkamp Verlag<br />

leitete. Seit 2004 wird dieser <strong>Preis</strong> in<br />

zweijährigem Rhythmus zur Förderung<br />

von Wissenschaft und Kunst in allen<br />

Bereichen literarischen Schaffens<br />

vergeben. <strong>Preis</strong>träger im Jahr 2010<br />

waren gemeinsam Sari Nusseibeh<br />

und Amos Oz.<br />

Stifter<br />

Siegfried Unseld Stiftung, Frankfurt a. M.<br />

Dotierung<br />

50.000 EUR<br />

Im Schatten keiner Türme<br />

Graphic Novel<br />

Atrium<br />

42 S., € 34,90<br />

KNV 30 02 41 53<br />

© Chris Anthony Diaz<br />

Comic<br />

15


Hörbuch<br />

16<br />

<strong>Deutscher</strong> Hörbuchpreis<br />

Sonderpreis<br />

Der Deutsche Hörbuchpreis 2012 für „herausragende<br />

Leistungen im Hörbuchgenre“ wurde<br />

an den in Berlin lebenden Schauspieler,<br />

Sprecher und Hörbuchproduzenten Christian<br />

Brückner vergeben.<br />

»Brückner, auch schlicht ‚The Voice‘ genannt, zieht<br />

die Zuhörer mit jedem Wort in seinen Bann: Kleinste<br />

Laute, Atempausen und Zwischentöne werden bei dem<br />

68-Jährigen zu großer Kunst.« WAZ<br />

Seine imposant einprägsame, unüberhörbare<br />

Stimme wurde besonders durch die Synchronisationen<br />

von Robert De Niro, Harvey Keitel<br />

und Robert Redford bekannt und klingt leicht<br />

nach Halskratzen, doch ihr magisches Timbre<br />

ist phänomenal. Die Hörbuchpreis-Jury lobt,<br />

kaum ein anderer Interpret habe die „Zunft<br />

des Sprechers“ so sehr geprägt wie Christian<br />

Brückner. Er spüre „Informationen, Emotionen<br />

und Zwischentöne auf“, mache sie hörbar<br />

und verleihe „dem geschriebenen Wort damit<br />

eine unverwechselbare akustische Dimension“.<br />

Im eigenen Hörbuch-Verlag Parlando erscheinen<br />

unter seiner Regie Leseproduktionen aus<br />

Werken von Balzac, Joyce und Hölderlin.<br />

Honoré de Balzac:<br />

Verlorene Illusionen | Roman<br />

Lesung: Christian Brückner<br />

Parlando, 2 mp3 CDs, € 29,99<br />

KNV 31 60 19 77<br />

James Joyce:<br />

Die Toten | Roman<br />

Lesung: Christian Brückner<br />

Parlando, 2 CDs, € 19,99<br />

KNV 30 04 12 00<br />

Christian Brückner<br />

Auszeichnung<br />

Der Deutsche Hörbuchpreis wird seit<br />

2003 jährlich im Rahmen der Kölner<br />

lit.COLOGNE für die besten Hörbücher<br />

des Vorjahres in derzeit sieben Kategorien<br />

vergeben. Der Sonderpreis für<br />

ein Lebenswerk wurde 2012 erstmals<br />

ausgelobt.<br />

Stifter<br />

<strong>Deutscher</strong> Hörbuchpreis e. V.<br />

Dotierung<br />

3.333 EUR<br />

Internet<br />

www.deutscherhoerbuchpreis.de<br />

www.parlandoverlag.de<br />

„Christian Brückner fesselt mit feinsten Zwischentönen.<br />

Er lässt Bedeutungen erhören, die beim stillen Lesen untergehen –<br />

‚brücknerisch‘ gut!“ hr2 kultur über Balzacs „Verlorene Illusionen“<br />

Friedrich Hölderlin:<br />

Hyperion | Roman<br />

Lesung: Christian Brückner<br />

Parlando, 2 CDs, € 19,99<br />

KNV 31 60 16 33<br />

Foto: Privat<br />

Hörbuch


Hörbuch<br />

HÖRkulino<br />

Publikumspreis des Buchhandels<br />

Der HÖRkulino 2012 ging an den Schauspieler<br />

und Sprecher Rufus Beck für die Interpretation<br />

von Eoin Colfers Kinderbuch „Artemis<br />

Fowl. Der Atlantis-Komplex“.<br />

»Ein Mann, ein Ohrwurm: Rufus Beck. Wenn der<br />

Schauspieler seine Stimme hebt, dann lauschen<br />

Tausende Kinder und Erwachsene seinen Geschichten<br />

und Erzählungen.« BuchWoche<br />

Bei der Wahl des besten Hörbuchs für Kinder<br />

machte Rufus Becks eindrückliche Lesung von<br />

Eoin Colfers neuem Abenteuerroman um den<br />

legendären Meisterdieb Artemis Fowl das Rennen.<br />

„Einfach kongenial interpretiert“, findet<br />

die Hörer-Jury, wenn Rufus Beck vorliest, wie<br />

die Elfe Holly den cleveren Ganoven Artemis<br />

nicht mehr wiedererkennt. Oder wenn der<br />

sympathische Unhold plötzlich abergläubisch<br />

wird, sich unsterblich in Holly verliebt und<br />

keine Gelegenheit auslässt, ihr seine Gefühle<br />

zu gestehen – womit er die Dame seines Herzens<br />

in den Wahnsinn treibt. Ganz dramatisch<br />

ist die Szene, in der eine böse Macht die unterirdische<br />

Stadt Atlantis angreift und Holly,<br />

Artemis und alle Bewohner eilig etwas unternehmen<br />

müssen, um nicht zu sterben ...<br />

Rufus Beck liest: Artemis Fowl<br />

Der Atlantis-Komplex<br />

Hörbuch Hamburg<br />

6 CDs, € 14,99, ab 12 J.<br />

KNV 33 26 54 57<br />

Artemis Fowl<br />

Der Atlantis-Komplex<br />

Roman<br />

List, 336 S., € 19,99, ab 12 J.<br />

KNV 28 80 70 00<br />

© Siebbi<br />

Rufus Beck<br />

Auszeichnung<br />

Der HÖRkulino-Publikumspreis des<br />

deutschen Buchhandels wird seit 2001<br />

jährlich vergeben. Per Online-Voting<br />

kann darüber abgestimmt werden,<br />

welcher der zuvor nominierten Titel<br />

geehrt werden soll. <strong>Preis</strong>trägerin 2011<br />

war Theresia Singer.<br />

Stifter<br />

Buchwerbung der Neun GmbH, München<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.hoerkules.de<br />

www.rufusbeck.de<br />

© Paynter<br />

Eoin Colfer ist Autor der Kinder-<br />

Fantasyromane um Artemis Fowl.<br />

Mit zarten zwölf Jahren zählt sein<br />

Held bereits zu den ausgebufftesten<br />

Ganoven im ganzen Land.<br />

Hörbuch<br />

17


Kinder- und Jugendbuch<br />

18<br />

Blue Peter Book Award<br />

Best Children’s Book of the Last 10 Years<br />

„Von Idioten umzingelt!“, der erste Band der<br />

Comic-Romanserie „Gregs Tagebuch“ des US-<br />

Amerikaners Jeff Kinney, wurde 2012 als „bestes<br />

Kinderbuch der letzten 10 Jahre“ prämiert.<br />

»Zum Glück gibt Greg nie auf, kämpft weiter gegen die<br />

Idioten in seiner Umgebung, die den wahren Greg nicht<br />

erkennen wollen – und so haben die jungen Leser (und<br />

Leserinnen) viel Gelegenheit, über dieses grandiose<br />

Buch laut zu lachen.«<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

Greg Heffley ist etwas faul, selbstsüchtig, gierig<br />

und findet, dass die Erwachsenen eigentlich<br />

nicht ernst zu nehmen sind. Weil sein Leben<br />

als Youngster voller merkwürdiger Erlebnisse<br />

steckt, beginnt er in seinem Tagebuch zu notieren,<br />

was ihm so alles tierisch auf die Nerven<br />

geht: die lästigen Brüder, die Eltern, sein<br />

trotteliger Freund Rupert, die Schule, das echt<br />

gruselige Geisterhaus und der verbotene Stinkekäse.<br />

Fast alle Geschichten in „Gregs Tagebuch“<br />

hat Autor Jeff Kinney in seiner Kindheit<br />

selbst erlebt. Mit der Comic-Figur Greg trifft<br />

er voll den Nerv der Kids, was ihm auch den<br />

ersten Platz auf der „New York Times“-Bestsellerliste<br />

und den Buchliebling 2012 brachte.<br />

Gregs Tagebuch. Von Idioten<br />

umzingelt! | Comic-Roman<br />

Baumhaus<br />

224 S., € 7,99, ab 10 J.<br />

KNV 28 76 43 42<br />

Jeff Kinney<br />

Auszeichnung<br />

Der Blue Peter Book Award der BBC und<br />

des gemeinnützigen englischen Booktrust<br />

ist ein Kinder- und Jugendbuchpreis,<br />

der seit 2000 in drei Kategorien<br />

vergeben wird. Aus den drei Auszeichnungen<br />

wählt eine Jury das Buch des<br />

Jahres aus. Das beste Kinderbuch der<br />

vergangenen zehn Jahre wurde erstmals<br />

2012 ausgelobt.<br />

Stifter<br />

BBC und Booktrust, London<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.booktrust.org.uk<br />

„Eine unglaublich witzige Mischung<br />

aus Kinderbuch<br />

und Comic.“<br />

SPIEGEL ONLINE<br />

Gregs Tagebuch. Von Idioten<br />

umzingelt! | Hörbuch<br />

Lesung: Romeo Reimann<br />

Baumhaus, 1 CD, € 9,99, ab 10 J.<br />

KNV 22 11 92 58<br />

© Harry N. Abrams Inc.<br />

Kinder- und Jugendbuch


<strong>Ausgezeichnet</strong><br />

Gebunden, 32 Seiten<br />

€ 14,95, ab 4 Jahren<br />

ISBN 978-3-407-79443-7<br />

Ein geheimnisvolles Bilderbuch mit aufregenden<br />

Bildern von Nikolaus Heidelbach.<br />

Obwohl Mama nie ins Meer geht, weiß sie, was es dort alles gibt: Neunaugen,<br />

Tintenprinzen, Meertrolle und Heringskönige. Und Seehunde, die<br />

ihr Fell abstreifen und Menschen werden. Das Fell hüten sie wie einen<br />

Schatz, damit sie wieder zurück ins Meer können, wenn sie genug Mensch<br />

gewesen sind. Als der Junge plötzlich ein Fell unter dem Sofa entdeckt,<br />

glaubt er, sein Papa ist ein Seehund. Doch eines Morgens ist Mama weg ...<br />

»Nikolaus Heidelbach dirigiert die Details,<br />

und das Ungeheuerlichste passiert in unserem Kopf.«<br />

DIE ZEIT<br />

www.beltz.de<br />

mit dem Rattenfänger-Literaturpreis<br />

der Stadt Hameln


Kinder- und Jugendbuch<br />

20<br />

Buxtehuder Bulle<br />

Jugendbuchpreis<br />

Die US-Autorin Lauren Oliver wurde 2012 für<br />

den Jugendroman „Delirium“ mit dem Buxtehuder<br />

Bullen ausgezeichnet.<br />

»Lauren Oliver hat ein beklemmendes Szenario<br />

geschaffen. Eine Welt ohne Liebe, eine erschreckende<br />

Vorstellung. Und sie schafft es, uns ganz sachte in eine<br />

Geschichte zu ziehen, die immer mehr an Fahrt gewinnt<br />

und schließlich fulminant endet.« Schmitz Junior<br />

In „Delirium“ geht es im Amerika der Zukunft<br />

um die ansteckende Krankheit Amor Deliria<br />

Nervosa, von der auch die 17-jährige Lena<br />

befallen ist. Sie glaubt wie alle fest daran,<br />

dass die Liebe ein gefährlicher, Hass säender<br />

Zustand ist, von dem man erst am 18. Geburtstag<br />

mit Glück geheilt werden kann, indem ein<br />

Teil des Hirns mit Laserstrahlen entfernt wird.<br />

Danach seien alle Probleme vergessen und<br />

jeder findet den perfekten Partner für ein störungsfreies<br />

Leben in der Gesellschaft. Ihr Eingriff<br />

steht kurz bevor, als sie dem Jungen Alex<br />

begegnet, der sich seinem Eingriff widersetzt<br />

hat, obwohl darauf die Todesstrafe steht. Und<br />

auch Lena beginnt zu rebellieren, um für die<br />

Liebe ihres Lebens alles zu riskieren.<br />

Delirium<br />

Erster Roman der Amor-Trilogie<br />

Übers.: Katharina Diestelmeier<br />

Carlsen, 416 S., € 18,90, ab 14 J.<br />

KNV 29 99 10 82<br />

„Der Roman schwimmt auf der romantischen<br />

Dystopie-Welle, die die der Vampire<br />

abgelöst hat: Das ‚Ich-darf-nicht-mit-dirzusammen-sein-weil-ich-gefährlich-fürdich-bin-Konzept‘<br />

wird abgelöst durch<br />

das ‚Ich-darf-nicht-mit-dir-zusammensein-weil-die-Gesellschaft-das-nicht-<br />

zulässt-Prinzip‘.“ popkulturschock.wordpress.com<br />

© Jonathan Alpeyrie<br />

Lauren Oliver<br />

Auszeichnung<br />

1971 erstmals vergeben, gilt der„Bulle“<br />

heute als einer der bedeutendsten<br />

deutschen Jugendbuchpreise. Die<br />

niedersächsische Stadt Buxtehude<br />

verleiht diese jährliche Auszeichnung<br />

seit 1981 für ein in deutscher Sprache<br />

veröffentlichtes Buch. <strong>Preis</strong>trägerin<br />

2011 war Susan Beth Pfeffer.<br />

Stifter<br />

Stadt Buxtehude<br />

Dotierung<br />

5.000 EUR<br />

Internet<br />

www.buxtehuder-bulle.de<br />

www.laurenoliverbooks.com<br />

Kinder- und Jugendbuch


Kinder- und Jugendbuch<br />

Carnegie Medal<br />

Jugendbuch<br />

Der US-amerikanische Autor Patrick Ness lebt<br />

in London und arbeitet dort als Literaturkritiker.<br />

Für „Sieben Minuten nach Mitternacht“<br />

bekam er 2012 die Carnegie Medal.<br />

»Ness hat ein unendlich kluges Buch über das Abschiednehmen<br />

von einem geliebten Menschen geschrieben. Es<br />

reißt einen fort, setzt Sturzbäche von Tränen frei und ist<br />

doch ungeheuer tröstlich. Ness beschönigt nichts, Wut,<br />

Trauer – alles findet sich hier.« NDR<br />

Der 13-jährige Conor O’Malley lebt mit seiner<br />

krebskranken Mutter allein in einem kleinen<br />

Haus. Als es ihr immer schlechter geht, kommt<br />

die Großmutter, um beide zu versorgen. Doch<br />

Conor fühlt sich mit seiner Oma nicht wohl,<br />

und in der Schule erfährt er nur Mitleid. Voller<br />

Angst und Einsamkeit, erscheint ihm stets<br />

Punkt sieben Minuten nach Mitternacht das<br />

Monster in Gestalt der alten Eibe vor seinem<br />

Fenster. Es erzählt Conor weise Geschichten<br />

und spricht mit dem Jungen, um einen Weg<br />

zu finden, den nahenden Tod seiner geliebten<br />

Mutter zu verkraften. Für „Sieben Minuten<br />

nach Mitternacht“ wurde Patrick Ness 2012<br />

auch mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis von<br />

der Jugendjury ausgezeichnet.<br />

Sieben Minuten nach Mitternacht<br />

Roman, Übers.: Bettina Abarbanell<br />

Illustrationen: Jim Kay<br />

cbj, 216 S., € 16,99, ab 11 J.<br />

KNV 29 95 33 58<br />

Patrick Ness<br />

Auszeichnung<br />

Erstmals seit 1937 erhielt mit Patrick<br />

Ness ein Autor den begehrten britischen<br />

Kinderbuchpreis zum zweiten Mal in<br />

Folge. Neben der Carnegie Medal wird<br />

mit der Kate Greenaway Medal auch der<br />

Illustrator geehrt. <strong>Preis</strong>träger der<br />

Carnegie Medal 2010 war Neil Gaiman.<br />

Stifter<br />

Chartered Institute of Library<br />

and Information Professionals, UK<br />

Dotierung<br />

500 GBP<br />

Internet<br />

www.carnegiegreenaway.org.uk<br />

www.patrickness.com<br />

„Wie schreibt man über den Tod?<br />

Dieser wunderbare Roman verdient<br />

viele Leser aller<br />

Altersstufen.“<br />

Stiftung Lesen<br />

Sieben Minuten nach<br />

Mitternacht<br />

Hörbuch, Der Hörverlag<br />

4 CDs, € 19,99, ab 11 J.<br />

KNV 29 94 59 74<br />

© Mark Bassett<br />

Kinder- und Jugendbuch<br />

21


Kinder- und Jugendbuch<br />

22<br />

<strong>Deutscher</strong> Jugendliteraturpreis<br />

Jugendbuch<br />

Der Hamburger Autor Nils Mohl erhielt den<br />

Deutschen Jugendliteraturpreis 2012 für seinen<br />

Roman „Es war einmal Indianerland“.<br />

»Mohl gelingt es, anspruchsvolles literarisches Erzählen<br />

thematisch dicht bei seinen jugendlichen Lesern zu<br />

realisieren – und das mit viel Herz und Ohr für seine<br />

Adressaten.« Die Jury<br />

Tristesse einer Hamburger Vorstadtsiedlung:<br />

Der Einwohner eines Mietshauses hat seine<br />

Frau getötet und zwei Tage neben der Leiche<br />

kampiert, bevor er von seinem Sohn<br />

gefunden wurde. Nils Mohls in raffinierten<br />

Zeitsprüngen konstruierter Roman lebt unter<br />

anderem von dem konzisen Einsatz filmischer<br />

Gestaltungsmittel wie schnelle Schnitte,<br />

Vor- und Rückblenden, typografisch mit den<br />

Zeichen für die Vor- und Rückspultasten von<br />

DVD-Playern gekennzeichnet, die die Leser<br />

immer wieder in einen anderen Kontext katapultieren.<br />

„Das ist literarisch anspruchsvoll<br />

und verlangt genaues Lesen“, so die Jury. Für<br />

„Es war einmal Indianerland“ wurde Nils Mohl<br />

2012 auch mit dem Offenbacher Kinder- und Jugendbuchpreis<br />

und dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium<br />

geehrt.<br />

Es war einmal Indianerland<br />

Jugendroman<br />

Rowohlt<br />

352 S., € 12,99, ab 16 J.<br />

KNV 25 83 57 24<br />

Nils Mohl<br />

Auszeichnung<br />

Der Deutsche Jugendliteraturpreis, 1956<br />

als Staatspreis gestiftet, prämiert jährlich<br />

herausragende Werke der Kinder- und<br />

Jugendliteratur in den Kategorien Bilder-,<br />

Kinder-, Jugend-, Sachbuch, <strong>Preis</strong><br />

der Jugendjury und Sonderpreis. 2011<br />

war Wolfgang Herrndorf Jugendbuchpreisträger.<br />

Stifter<br />

Bundesministerin für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend<br />

Dotierung 10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.djlp.jugendliteratur.org<br />

www.nilsmohl.de<br />

„‚Es war einmal Indianerland‘ ist ein<br />

kunstvoll gebauter Roman, der mit<br />

seinen zahlreichen Neologismen auch<br />

sprachlich innovativ und überzeugend<br />

ist. Er bietet dem Leser eine neue und<br />

aufregende Variante aus Bildungsroman<br />

und Liebesgeschichte.“<br />

Die Jury<br />

© a-amo<br />

Kinder- und Jugendbuch


Kinder- und Jugendbuch<br />

<strong>Deutscher</strong> Jugendliteraturpreis<br />

Kinderbuch<br />

Der Deutsche Jugendliteraturpreis 2012 ging<br />

an „Frerk, du Zwerg!“ von Finn-Ole Heinrich und<br />

Illustratorin Rán Flygenring.<br />

»Ein wahrhaft ‚flumpes‘ Buch ist dem Künstlerteam hier<br />

gelungen. Diese anarchische Fantasiegeschichte könnte<br />

nicht kinderbuchhafter sein.« Die Jury<br />

Mit Frerk wird niemand tauschen wollen. Sein<br />

braver Scheitel, die Wollhosen mit Bügelfalten,<br />

in Frerks Sprache „Krumpfelfumpel“, das<br />

spießige Hemd unter dem Pullover: Er schaut<br />

eher wie ein Sachbearbeiter und nicht wie ein<br />

Schulkind aus. Und – zum Entzücken der Mutter<br />

– schon ganz wie der Vater, nur ohne Brille.<br />

Besonders groß ist er auch nicht, und so<br />

lädt sein Name zu dem unwürdigen Reim geradezu<br />

ein: „Frerk, du Zwerg!“ Diesen Spruch<br />

muss sich der Junge jeden Tag in der Schule<br />

anhören, wenn nicht sogar noch Schlimmeres<br />

mit Frerk geschieht, wie an Tagen, an denen<br />

Andi Kolumpeck ihn auf dem Kieker hat.<br />

Beim Völkerball muss er ins Mädchenteam.<br />

Auch nicht gerade schmeichelhaft. „‚Frerk, du<br />

Zwerg!‘ ist Quatsch in seinem allerbesten Sinne<br />

und ein Plädoyer für Anarchie, für Mut und<br />

Selbstbewusstsein“, so die Jury.<br />

Frerk, du Zwerg!<br />

Kinderbuch<br />

Bloomsbury<br />

96 S., € 16,00, ab 7 J.<br />

KNV 30 02 46 83<br />

Finn-Ole Heinrich<br />

Auszeichnung<br />

Dieser 1956 gestiftete deutsche<br />

Staatspreis prämiert jährlich Kinderund<br />

Jugendliteratur in den Kategorien<br />

Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch.<br />

Zudem werden der <strong>Preis</strong> der Jugendjury<br />

und ein Sonderpreis vergeben. 2011<br />

erhielten Milena Baisch und Elke Kusche<br />

diese Auszeichnung.<br />

Stifter Bundesministerin für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend<br />

Dotierung 10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.djlp.jugendliteratur.org<br />

www.finnoleheinrich.de<br />

www.ranflygenring.com<br />

„... schwungvoll, mit Humor,<br />

Mutterwitz und Nachdenkstoff.<br />

Der sprachgewandte, fabulierlustige und<br />

semantisch kreative Text Heinrichs<br />

ruft beim Vorlesen wahre Lachstürme<br />

bei Kindern hervor und animiert<br />

sie zu eigenen Sammlungen<br />

schöner Wörter und Sprachverdrehungen.“<br />

Die Jury<br />

© Schirin Moaiyeri<br />

Kinder- und Jugendbuch<br />

23


Kinder- und Jugendbuch<br />

24<br />

Gustav-Heinemann-Friedenspreis<br />

für Kinder- und Jugendbücher<br />

Für den Roman „Die Zeit der Wunder“ bekam<br />

die französische Autorin Anne-Laure Bondoux<br />

den Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2012.<br />

»Bondoux’ Werk ist eine ebenso realistische wie<br />

poetische Erzählung über das Elend der Kriege und<br />

zugleich eine Erzählung über Geschichten, die über den<br />

Krieg erzählt werden und immer erzählt worden sind.«<br />

Die Jury<br />

„Ein Jugendbuch, das eigentlich dringend alle<br />

Menschen lesen sollten, die an Wunder glauben.<br />

Die Geschichte von Koumail und Gloria<br />

erzählt über die alles überwindende Kraft der<br />

Liebe und von der Hoffnung. Eine Geschichte,<br />

welche tief berührt und uns an den Kaukasus<br />

erinnert und an die Unruhen, die dort tobten<br />

vor kurzer Zeit. Kein trauriges Buch, nein, es<br />

strotzt vor positiven Kräften und Gedanken<br />

und es klingt lange und wunderschön nach“,<br />

schreibt die junge Leserin Manuela Hofstätter<br />

unter „lesefieber.ch“ über diesen Roman und<br />

sagt: „Ja, ich habe geweint am Ende, aber<br />

eben ein wundersames Weinen, wie es nur<br />

ganz besonders wertvolle Bücher auslösen<br />

können.“ Anne-Laure Bondoux erhielt auch<br />

den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2012.<br />

Die Zeit der Wunder<br />

Jugendroman<br />

Übers.: Maja von Vogel<br />

Carlsen, 192 S., € 12,90, ab 13 J.<br />

KNV 28 68 62 08<br />

Anne-Laure Bondoux<br />

Auszeichnung<br />

Seit 1982 werden jährlich Romane oder<br />

Sachbücher für junge Leser ausgezeichnet,<br />

die sich mit seelischer und körperlicher<br />

Gewalt und ihren Auswirkungen<br />

befassen und die Kinder und Jugendliche<br />

ermutigen, sich für Menschenrechte,<br />

gewaltfreie Konfliktlösungen und ein<br />

friedliches Miteinander einzusetzen.<br />

2011 wurde Kirsten Boie ausgewählt.<br />

Stifter<br />

Land Nordrhein-Westfalen<br />

Dotierung 7.500 EUR<br />

Internet<br />

www.politische-Bildung.nrw.de<br />

www.bondoux.net<br />

„Bondoux beschreibt in ihrem Roman<br />

die Flucht eines 13-jährigen Jungen<br />

aus den Kriegswirren in Tschetschenien<br />

nach Frank reich. Das Buch<br />

zeigt ein hohes literarisches Niveau,<br />

das die Thematik der Migration und<br />

der Flüchtlingsproblematik in hervorragender<br />

Weise widerspiegelt.“ Die Jury<br />

© Carlsen<br />

Kinder- und Jugendbuch


Kinder- und Jugendbuch<br />

Hansjörg-Martin-<strong>Preis</strong><br />

Bester deutschsprachiger Kinder- oder Jugendkrimi<br />

Der Hansjörg-Martin-<strong>Preis</strong> im Jahr 2012 ging<br />

an die im Emsland geborene Maja von Vogel für<br />

ihren Jugendkrimi „Nachtsplitter“.<br />

»Wer hat die Weinflasche von der Autobahnbrücke<br />

geworfen? Immer wieder blitzen Erinnerungsbilder auf.<br />

Zusammen mit der Ich-Erzählerin Jen versuchen wir sie<br />

zu deuten und machen uns mit ihr auf die Suche nach<br />

der Wahrheit.« Die Jury<br />

Eine Weinflasche, ein tödlicher Unfall: Die<br />

erst 16-jährige Jen wacht in einem fremden<br />

Auto auf und versucht verzweifelt, sich an<br />

die letzte Nacht zu erinnern. Was war auf dem<br />

Festival passiert? Welches große Geheimnis<br />

hütet Jakob? Will er Jen helfen? Die Jury begründete:<br />

„Maja von Vogel überzeugt mit einer<br />

Geschichte, die die Leser mit überraschenden<br />

Wendungen in Atem hält. Ihre Sprache und<br />

ihre Themen sind nah dran an jungen Lebenswelten.<br />

Auch wenn entscheidende Teile von<br />

Maja von Vogels Roman während der Nacht<br />

spielen, bleiben ihre Figuren keine Schattenrisse,<br />

sondern sind psychologisch stimmige,<br />

mehrdimensionale Charaktere, über die wir<br />

einfach mehr erfahren möchten.“<br />

Nachtsplitter<br />

Jugendroman<br />

dtv<br />

240 S., € 6,95, ab 14 J.<br />

KNV 28 97 78 03<br />

Maja von Vogel<br />

Auszeichnung<br />

Das „Syndikat“, eine Vereinigung<br />

deutschsprachiger <strong>Krimi</strong>-Autoren,<br />

zeichnet seit 1987 jährlich die besten<br />

<strong>Krimi</strong>nalromane des Jahres aus und<br />

verleiht seit 2000 auch den Hansjörg-<br />

Martin-<strong>Preis</strong> für den besten deutschsprachigen<br />

Kinder- oder Jugendkrimi.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2011 war Silke Lambeck.<br />

Stifter<br />

Förderverein für deutschsprachige<br />

<strong>Krimi</strong>nalliteratur e. V.<br />

Dotierung<br />

2.500 EUR<br />

Internet<br />

www.das-syndikat.com<br />

„Maja von Vogels raffiniertes<br />

Spiel mit den Erinnerungssplittern<br />

fesselt und verstört bis zur<br />

überraschenden Auflösung,<br />

die nichts wirklich löst, sondern<br />

neue Fragen aufwirft,<br />

die nachhallen.“ Die Jury<br />

Foto: Privat<br />

Kinder- und Jugendbuch<br />

25


Kinder- und Jugendbuch<br />

26<br />

Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis<br />

Michael Stavarič (Autor) und die Illustratorin<br />

Renate Habinger bekamen für ihr Bilderbuch<br />

„Hier gibt es Löwen“ 2012 den Kinder- und<br />

Jugendbuchpreis Österreichs verliehen.<br />

»Da reimt Michael Stavarič unbekümmert und doch<br />

stimmig vor sich hin, ohne sich um Metrik oder Logik<br />

zu kümmern, und mit der gleichen Lust an skurrilen<br />

Gedankengängen lässt Illustratorin Renate Habinger<br />

ihre Löwen, Gummibärchen und Skelette über alle Körperteile<br />

tanzen. Ein Bilderbuch, das Alters- und Genrebegrenzungen<br />

mit spielerischer Leichtigkeit sprengt.«<br />

Die Jury<br />

Antonio, der italienische Dekorierer aus dem<br />

Verzierstudio bemalt seinen Kunden Leopold<br />

von der Ferse bis zum Hinterkopf, da werden<br />

weder Kniekehlen noch Fingerkuppen ausgelassen.<br />

Totenköpfe mit Zöpfen zieren den<br />

Oberschenkel, unter der Achsel schwebt ein<br />

Kosmonaut, am Po tummelt sich ein ganzer<br />

Zoo, zu dem auch reichlich Löwen gehören.<br />

„Ein vor Ideen überbordendes Körper-Panoptikum<br />

der Wörter und Bilder.“ (Die Jury)<br />

Hier gibt es Löwen<br />

Bilderbuch<br />

Residenz Verlag<br />

32 S., € 14,90, ab 4 J.<br />

KNV 29 05 46 98<br />

© Lukas Beck<br />

Michael Stavarič, Renate Habinger<br />

Auszeichnung<br />

Die Republik Österreich vergibt für<br />

besonders gelungene Kinder- und<br />

Jugendbücher seit 1956 jährlich diese<br />

Buchauszeichnung. <strong>Preis</strong>träger in der<br />

Kategorie „Bilderbuch“ waren 2011<br />

Heinz Hanisch und Søren Jessen.<br />

Stifter<br />

Republik Österreich<br />

Dotierung<br />

6.000 EUR<br />

Internet<br />

www.lesefest.at<br />

www.habinger.at<br />

„Mit diesem Bilderbuch<br />

macht die anatomische<br />

Exkursion richtig viel Spaß.<br />

Hier wird nämlich nicht<br />

gelehrmeistert, hier wird<br />

unterhalten.“ Nürnberger Zeitung<br />

© Lackinger<br />

Kinder- und Jugendbuch


Kinder- und Jugendbuch<br />

Rattenfänger-Literaturpreis<br />

Der Illustrator Nikolaus Heidelbach erhielt 2012<br />

den „Rattenfänger“ für das Bilderbuch „Wenn<br />

ich groß bin, werde ich Seehund“.<br />

»In der schönsten Sequenz des Buchs zieht sich über acht<br />

Seiten eine Parade von Meeresbewohnern, die von einer<br />

gewöhnlichen Makrele bis zu einem Plumeauktopus<br />

reicht, unter welchem unser Held so selig schläft, dass<br />

er nicht einmal mehr spürt, dass ein Seepony ihn auf die<br />

Nase küsst.« Tages-Anzeiger<br />

Obwohl Mama nie ins Wasser geht, weiß sie,<br />

was es unter Wasser alles gibt: Neunaugen,<br />

Hofdugongs, Tintenprinzen, Meertrolle und<br />

Heringskönige. Und Seehunde, die an Land gehen,<br />

ihr Fell abstreifen und Menschen werden.<br />

Das Fell hüten sie wie einen Schatz, damit sie<br />

wieder zurück ins Meer können, wenn sie genug<br />

Mensch gewesen sind. Als der Junge plötzlich<br />

ein Seehundfell unter dem Sofa entdeckt,<br />

glaubt er, sein Papa ist ein Seehund. Doch eines<br />

Morgens ist Mama weg. „Der erzählerisch<br />

dichte Text wird begleitet von eindrucksvollen<br />

Bildern, in denen Nikolaus Heidelbach seine<br />

ganze Kunst des Aquarellierens zur Geltung<br />

bringt.“ (Die Jury)<br />

Wenn ich groß bin, werde ich<br />

Seehund | Bilderbuch<br />

Beltz & Gelberg<br />

32 S., € 14,95, ab 4 J.<br />

KNV 30 19 00 87<br />

Nikolaus Heidelbach<br />

Auszeichnung<br />

Dieser Literaturpreis wird seit 1986 alle<br />

zwei Jahre von der Stadt Hameln für<br />

Märchen, Sagenbücher und fantastische<br />

oder im Mittelalter angesiedelte<br />

Erzählungen vergeben. <strong>Ausgezeichnet</strong><br />

werden Autoren, Bearbeiter, Übersetzer<br />

und Illustratoren. <strong>Preis</strong>träger im Jahr<br />

2010 war Felicitas Hoppe.<br />

Stifter<br />

Stadt Hameln<br />

Dotierung<br />

5.000 EUR<br />

Internet<br />

www.hameln.de<br />

„Das Wort Genie<br />

wird für gewöhnlich<br />

inflationär gebraucht –<br />

hier stimmt es einmal.“<br />

Der Schriftsteller Wiglaf Droste in der taz<br />

© Max Grönert<br />

Kinder- und Jugendbuch<br />

27


Kinder- und Jugendbuch / Werk<br />

28<br />

Astrid Lindgren Gedächtnispreis<br />

Der niederländische Kinderbuchschriftsteller<br />

Guus Kuijer wurde 2012 mit dem Astrid Lindgren<br />

Memorial Award für sein Werk geehrt.<br />

»... ein Meister im Erzählen von unspektakulären<br />

Geschichten, die den Alltag mit Humor und tiefem<br />

Verständnis widerspiegeln.«<br />

Frankfurter Rundschau<br />

„Mit unvoreingenommenem Blick und scharfem<br />

Verstand porträtiert Guus Kuijer sowohl<br />

die Probleme, die sich gegenwärtig der Gesellschaft<br />

stellen, als auch die großen Fragen des<br />

Lebens. Der respektvolle Umgang mit Kindern<br />

ist in seinem Werk ebenso selbstverständlich<br />

wie die Zurückweisung von Unterdrückung<br />

und fehlender Toleranz. Der Schriftsteller verbindet<br />

ernsthafte Themen und messerscharfen<br />

Realismus mit warmem und spitzfindigem<br />

Humor und kühnen Gedanken. Sein einfacher,<br />

klarer und präziser Stil zeugt von einem anmutigen,<br />

poetischen Ausdruck und tiefem<br />

psychologischen Verständnis,“ so die Jury.<br />

Guus Kuijers Bücher sind lustig, lebendig, fantasievoll,<br />

aber manchmal auch sehr ernst und<br />

traurig.<br />

Ein himmlischer Platz<br />

Oetinger<br />

112 S., € 9,90, ab 10 J.<br />

KNV 18 30 38 50<br />

Das Buch von allen Dingen<br />

Oetinger Taschenbuch<br />

96 S., € 6,95, ab 10 J.<br />

KNV 26 42 53 28<br />

© Jaco Klamer<br />

Guus Kuijer<br />

Auszeichnung<br />

Der Astrid Lindgren Gedächtnispreis<br />

wird seit 2003 jährlich vom Schwedischen<br />

Arts Council an international<br />

bedeutende Autoren, Illustratoren und<br />

Organisationen verliehen. Er ist weltweit<br />

der höchstdotierte <strong>Preis</strong> für Kinder- und<br />

Jugendliteratur. <strong>Preis</strong>träger 2011 war<br />

Shaun Tan.<br />

Stifter<br />

Schwedische Regierung<br />

Dotierung<br />

5.000.000 SEK<br />

Internet<br />

www.alma.se<br />

„Nur wenige Schriftsteller<br />

können für junge<br />

Leser so schreiben, dass<br />

man das sichere Gefühl<br />

hat, ihre Geschichten<br />

bestünden aus keinem<br />

Wort zu viel und keinem<br />

zu wenig.“ Deutschlandfunk<br />

Kinder- und Jugendbuch / Werk


Kinder- und Jugendbuch / Werk<br />

Großer <strong>Preis</strong> der Deutschen Akademie<br />

für Kinder- und Jugendliteratur<br />

Der Wiener Illustratorin Lisbeth Zwerger wurde<br />

2012 für ihr Gesamtwerk der Große <strong>Preis</strong> der<br />

Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur<br />

zuerkannt.<br />

»Als Illustrator muss man sehr aufpassen, dass man<br />

nicht die durch den Text erzeugte Vorstellungskraft<br />

zudeckt. Ich möchte mir bei der Gestaltung und den<br />

anderen bei der Betrachtung viel Freiheit lassen.«<br />

Lisbeth Zwerger in arte.TV<br />

Zur Freude von Kindern und Erwachsenen illustrierte<br />

Lisbeth Zwerger Klassiker wie „Der<br />

Zauberer von Oz“, „Alice im Wunderland“ und<br />

„Der Nussknacker“. Ihre große Liebe gilt aber<br />

der Märchendichtung von Hans Christian Andersen<br />

wie „Die kleine Meerjungfrau“ und der<br />

Märchensammlung der Gebrüder Grimm mit<br />

„Der Froschkönig“ und dem „Rotkäppchen“.<br />

„Die Individualität ihres Stils und Zwergers<br />

hoher künstlerischer Rang entwickeln sich in<br />

enger Verbindung mit den poetischen Stoffen.<br />

Ein zarter, aber gerade deshalb wirksamer Humor<br />

bei der Charakterisierung ihrer Figuren<br />

und die Freude am Magischen sind Merkmale<br />

ihrer Kunst.“ (Die Jury)<br />

Hans Christian Andersen<br />

Märchen<br />

Illustration: Lisbeth Zwerger<br />

Minedition, 104 S., € 19,95, ab 3 J.<br />

KNV 30 09 90 30<br />

Brüder Grimm<br />

Märchen<br />

Illustration: Lisbeth Zwerger<br />

Minedition, 96 S., € 24,95, ab 3 J.<br />

KNV 33 28 57 31<br />

Foto: Privat<br />

Lisbeth Zwerger<br />

Auszeichnung<br />

Seit 1976 vergibt die Deutsche Akademie<br />

für Kinder- und Jugendliteratur e. V.<br />

jährlich diesen <strong>Preis</strong> für ein literarisches<br />

und grafisches Gesamtwerk oder für<br />

herausragende Arbeiten im Bereich der<br />

Kinder- und Jugendliteratur.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2011 war Peter Härtling.<br />

Stifter<br />

Bayerische Sparkassenstiftung<br />

Dotierung<br />

3.000 EUR<br />

Internet<br />

www.akademie-kjl.de<br />

Kinder- und Jugendbuch / Werk<br />

Hans Christian Andersen<br />

Die kleine Meerjungfrau<br />

Illustration: Lisbeth Zwerger<br />

Minedition, 104 S., € 19,95, ab 6 J.<br />

KNV 28 69 04 88<br />

29


<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

30<br />

Arthur Ellis Award<br />

Best First Crime Novel<br />

Für sein <strong>Krimi</strong>-Debüt „Die Wasserratte von<br />

Wanchai“ bekam der kanadische Schriftsteller<br />

Ian Hamilton 2012 den Arthur Ellis Award.<br />

»Mit Ava Lee bekommt die zeitgenössische <strong>Krimi</strong>nalliteratur<br />

endlich eine Figur, die perfekt zum realen<br />

illegalen Treiben auf den Finanzmärkten passt: Eine<br />

selbstbewusste Expertin mit Überblick und Moral.«<br />

Landshuter Zeitung/Straubinger Tagblatt<br />

In „Die Wasserratte von Wanchai“ lässt sich<br />

die chinesisch-kanadische und auf Geldeintreibungen<br />

spezialisierte Agentin Ava Lee von<br />

niemandem ein X für ein U vormachen. Mit ihrem<br />

messerscharfen Verstand und unkonventionellen<br />

Ermittlungsmethoden löst sie jeden<br />

Fall. Ihr Auftraggeber: ein mächtiger, dubioser<br />

und im Untergrund weltweit vernetzter Mann<br />

aus Hongkong. Ihr Auftrag: Sie soll einem alten<br />

Freund helfen, dessen Neffe um fünf Millionen<br />

Dollar betrogen wurde. Ian Hamilton<br />

schickt uns mit seiner Figur Ava Lee rund um<br />

den Globus, deckt die internationale Verflechtung<br />

diverser Finanzmärkte auf und hat eine<br />

moderne Heldin geschaffen, der man sich nur<br />

schwer entziehen kann.<br />

Die Wasserratte von Wanchai<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Übers.: Simone Jakob<br />

Kein & Aber, 434 S., € 19,90<br />

KNV 30 18 33 20<br />

Der Jünger von Las Vegas<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Übers.: Simone Jakob<br />

Kein & Aber, 368 S., € 22,90<br />

KNV 33 57 49 31<br />

© Iden Ford Photography<br />

Ian Hamilton<br />

Auszeichnung<br />

Der „Arthur“ ist ein kanadischer <strong>Preis</strong> für<br />

<strong>Krimi</strong>nalliteratur und wird seit 1984 von<br />

der <strong>Krimi</strong>-Schriftstellervereinigung CWC<br />

in derzeit acht Kategorien verliehen.<br />

Die Autoren müssen ihren Wohnsitz in<br />

Kanada haben oder kanadische Staatsbürger<br />

sein. <strong>Preis</strong>träger 2011 war Avner<br />

Mandleman.<br />

Stifter<br />

Crime Writers of Canada (CWC)<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.crimewriterscanada.com<br />

www.ianhamiltonbooks.com<br />

„... eine Art<br />

weiblicher<br />

James Bond ...“<br />

WDR 4 „Bücher“<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman


<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong><br />

International (1. Platz)<br />

Der in Südafrika geborene und in Australien<br />

lebende Autor Peter Temple sicherte sich beim<br />

Deutschen <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong> 2012 den ersten Platz<br />

mit seinem Thriller „Wahrheit“.<br />

»So dicht erzählt, als spräche die Realität selbst.«<br />

Tobias Gohlis, DIE ZEIT<br />

Temples Thriller „Wahrheit“ handelt von der<br />

trostlosen Moral einer Gesellschaft, in der<br />

Gewalt, Mord, Korruption und Betrug zum<br />

alltäglichen Geschäft gehören: Fürchterliche<br />

Waldbrände sind entfacht und drohen alles<br />

zu vernichten. Auch die australische Stadt Melbourne<br />

ist in Gefahr. In einem neu erbauten<br />

Luxuswohnkomplex wird eine junge Frau ermordet<br />

aufgefunden, doch Ermittler Stephen<br />

Villani wird von der Politik massiv an der Aufklärung<br />

gehindert. Ihn beschäftigt nicht nur<br />

die Frage, warum ausgerechnet dieser Mord<br />

unbedingt vertuscht werden soll. Villani ist<br />

nervös und irritiert, dass die Ermordete seiner<br />

jüngsten, spurlos verschwundenen Tochter so<br />

sehr ähnelt. Das zermürbt ihn bei diesem Fall<br />

mehr als der frustrierende Polizeialltag. „Peter<br />

Temple auf Augenhöhe mit den Giganten der<br />

<strong>Krimi</strong>nalliteratur“, findet DER SPIEGEL.<br />

Wahrheit | <strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Übers.: Hans M. Herzog<br />

C. Bertelsmann<br />

478 S., € 21,99<br />

KNV 29 43 32 14<br />

Peter Temple<br />

Auszeichnung<br />

Mit dem seit 1985 jährlich in den Kategorien<br />

„National“ und „International“<br />

vergebenen Deutschen <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong><br />

werden jeweils Romane gewürdigt,<br />

die inhaltlich originell und literarisch<br />

brillant dem Genre neue Impulse<br />

verleihen. <strong>Preis</strong>träger „International“<br />

2011 war Don Winslow.<br />

Stifter<br />

Bochumer <strong>Krimi</strong>-Archiv<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.deutscher-krimipreis.de<br />

„Der literarisch ambitionierte,<br />

moderne <strong>Krimi</strong> ist ein hochkomplexes<br />

Gebilde, voller Zeit- und Raumsprünge,<br />

Figuren und Handlungsstränge.<br />

Peter Temples grandioser<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman ‚Wahrheit‘<br />

gehört in diese Kategorie.“<br />

Frankfurter Rundschau<br />

© Anne Zahalka<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

31


<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

32<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong><br />

National (1. Platz)<br />

Der Deutsche <strong>Krimi</strong> <strong>Preis</strong> 2012 ging an die<br />

Bielefelder Autorin Mechtild Borrmann für den<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman „Wer das Schweigen bricht“.<br />

»In ihrem Buch führt sie uns in die Nazizeit und fragt<br />

nach der Schuld ganz normaler Menschen. Das ist spannend,<br />

aber auch ungemein berührend. Ein leises Buch,<br />

das lange nachwirkt.« Die Jury<br />

August 1939: In den Wirren des Zweiten Weltkriegs<br />

verlieren sich sechs junge Menschen<br />

in einem Geflecht aus Freundschaft, inniger<br />

Liebe und tiefgreifendem Hass. Was aber hat<br />

das mit Robert Lubisch zu tun, der beinahe 60<br />

Jahre später im Nachlass seines Vaters, einem<br />

Industriellen der Nachkriegszeit, den SS-Ausweis<br />

eines Unbekannten und das Foto einer<br />

schönen Frau findet? Lubisch will es wissen:<br />

War sein Vater doch nicht so makellos, wie er<br />

immer angenommen hatte? Und wer ist die<br />

Fremde? Auf der Suche nach Antworten stößt<br />

er auf die ehrgeizige Journalistin Rita Albers,<br />

die sofort eine große Story wittert. Die Wahrheit<br />

zieht grausame Folgen nach sich. „Entspannt<br />

geschrieben, fein konstruiert, treffend<br />

weil authentisch.“ (WDR)<br />

Wer das Schweigen bricht<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Pendragon<br />

224 S., € 9,95<br />

KNV 29 00 44 47<br />

„Was die Romane<br />

von Mechtild Borrmann<br />

von <strong>Krimi</strong>-Konfektionsware<br />

unterscheidet, sind die ausgefeilte<br />

Sprache, die feine Stilistik,<br />

die glaubwürdigen Figuren.“<br />

Bielefelder<br />

Mechtild Borrmann<br />

Auszeichnung<br />

Die Jury bewertet alle <strong>Krimi</strong>nalromane<br />

eines Kalenderjahres. Der <strong>Preis</strong> wird für<br />

einen Titel vergeben, das erstmals auf<br />

Deutsch und in Buchform veröffentlicht<br />

wurde. In der Kategorie „National“ sind<br />

das deutschsprachige Originalausgaben,<br />

für die Kategorie „International“<br />

deutschsprachige Erstausgaben.<br />

<strong>Preis</strong>träger „National“ 2011 war<br />

Bernhard Jaumann.<br />

Stifter Bochumer <strong>Krimi</strong>-Archiv<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.deutscher-krimipreis.de<br />

www.mechtild-borrmann.de<br />

© Pendragon<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman


<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

<strong>Krimi</strong>ZEIT Bestenliste<br />

Dominique Manotti, der Pariser Schriftstellerin<br />

mit dem bürgerlichen Namen Marie-Noëlle<br />

Thibault, ist es gelungen, den ersten Platz der<br />

<strong>Krimi</strong>ZEIT Bestenliste 2012 mit dem Roman<br />

„Roter Glamour“ zu erklimmen.<br />

»Das ist der Thriller zur Affäre Strauss-Kahn: Manotti<br />

wirft einen bösen Blick auf das Verhältnis von Politik,<br />

Sex und Medien in Frankreich.« DRadio Kultur<br />

Die Chronik einer authentischen Staatsaffäre:<br />

Über der Türkei explodiert ein Flugzeug voller<br />

Waffen. In Paris wird eine Frauenleiche<br />

auf einem verlassenen Parkplatz abgeladen.<br />

Zwischen beiden Ereignissen liegen viele tausend<br />

Kilometer. Bei ihrer Ermittlung kommt<br />

Polizistin Noria Ghozali der Sphäre der Macht<br />

gefährlich nahe. „Gewaltige Detailkenntnis<br />

und brillante Choreografie werden zu einem<br />

erzählerischen Mahlstrom reduziert, für den<br />

Dominique Manotti eine gestochen scharfe,<br />

stets elegante und doch erstaunlich schlichte<br />

Erzählsprache findet. So macht sie die obskursten<br />

Themen aus Politik, Wirtschaft und<br />

Hochfinanz greifbar, bildhaft und thrillertauglich“,<br />

so schwärmt Manottis deutsche Verlegerin<br />

Else Laudan von „Roter Glamour“.<br />

Roter Glamour<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Ariadne<br />

245 S., € 12,90<br />

KNV 28 92 46 34<br />

„Zeitbombenmäßig.<br />

Raketenschmuggel,<br />

Polizeiaktionen,<br />

Bordellbesäufnisse<br />

und eine fixe, harte Araberin:<br />

Bitte mehr davon!“<br />

Tobias Gohlis, <strong>Krimi</strong>ZEIT-Bestenliste<br />

© Argument Verlag<br />

Dominique Manotti<br />

Auszeichnung<br />

Die <strong>Krimi</strong>ZEIT Bestenliste ist ein gemeinsames<br />

Projekt der Wochenzeitung DIE<br />

ZEIT mit Nordwestradio. Monatlich wird<br />

ein <strong>Krimi</strong>nalroman-Ranking von einer<br />

Kritiker-Jury erstellt, die daraus eine<br />

Rangliste der zehn besten <strong>Krimi</strong>s eines<br />

Jahres ermittelt. Platz 1 belegte 2011<br />

Don Winslow.<br />

Stifter<br />

Nordwestradio und DIE ZEIT<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.radiobremen.de<br />

www.dominiquemanotti.com<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

33


<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

34<br />

MIMI 2012<br />

<strong>Krimi</strong>-Publikumspreis des Deutschen Buchhandels<br />

Der Publikumspreis MIMI 2012 ging an den<br />

Lehrer, Musikkabarettisten und Schriftsteller<br />

Jörg Maurer aus Oberbayern für seinen <strong>Krimi</strong>nalroman<br />

„Niedertracht“.<br />

»Hubertus Jennerwein aus Oberbayern avanciert<br />

langsam zum Kultermittler.«<br />

SPIEGEL ONLINE<br />

Jörg Maurer wurde 2012 zusätzlich zur MIMI<br />

mit dem Ernst-Hoferichter-<strong>Preis</strong> geehrt. In „Niedertracht“,<br />

seinem dritten humorigen Alpenkrimi<br />

mit Kommissar Jennerwein als Ermittler,<br />

trägt das Böse Tracht: Hoch über einem idyllischen<br />

alpenländischen Kurort findet die Bergwacht<br />

in der Gipfelwand einen Leichnam. Wie<br />

gelangte der Mann ohne eine Kletterausrüstung<br />

überhaupt dorthin? Was hat derweil die<br />

merkwürdige Mückenplage in Gipfelnähe zu<br />

bedeuten? Warum besitzt ein grantiger Imker<br />

auf einmal so viel Geld? Jennerwein kriminalisiert<br />

zwischen Höhenangst und Almrausch,<br />

während sich die Einheimischen in düsteren<br />

Vorhersagen über weitere Opfer ergehen. Der<br />

Kommissar hat noch einen steilen Weg vor<br />

sich. Und es ist äußerst vergnüglich, ihn als<br />

Leser dabei zu begleiten.<br />

Niedertracht<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Fischer<br />

384 S., € 8,99<br />

KNV 28 71 08 82<br />

Jörg Maurer (l.) mit <strong>Preis</strong>stifter Stefan Emmel<br />

Auszeichnung<br />

Die MIMI wurde 1990 zum ersten Mal<br />

verliehen und nach einer mehrjährigen<br />

Pause im Jahr 2008 durch die Münchner<br />

Buchwerbung der Neun wieder aufgenommen.<br />

Sie ist der einzige <strong>Krimi</strong>-Publikumspreis<br />

des Deutschen Buchhandels.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2011 war Sobo Swobodnik.<br />

Stifter<br />

Buchwerbung der Neun GmbH, München<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.wortundtotschlag.de<br />

www.joergmaurer.de<br />

„Der Roman ist so gut,<br />

dass ich Tränen gelacht habe<br />

vor Amüsement.<br />

Er ist auch richtig böse.“<br />

Denis Scheck, Bayern 2<br />

© Philipp<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman


<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Swedish Crime Novel Award<br />

National<br />

Der Thriller „Gier“ des schwedischen Autors<br />

und Literaturwissenschaftlers Arne Dahl (bürgerlich<br />

Jan Arnald) wurde Ende 2011 mit<br />

dem Swedish Crime Novel Award prämiert.<br />

»Spannend erzählt, mit Schauplätzen quer durch<br />

Europa, zum Nachdenken verführend und mit<br />

Gänsehauteffekt bei Action-Szenen.«<br />

Leipziger Volkszeitung<br />

Während des G9-Gipfels in London werden<br />

zwei Menschen auf bestialische Weise ums<br />

Leben gebracht. Ein kniffliger Fall für das geheime<br />

Europol-Team. DER SPIEGEL: „Es ist<br />

die große Kunst von Arne Dahl, einen <strong>Krimi</strong><br />

vorzulegen, an dessen Ende über ein Dutzend<br />

Menschen tot und die Ermittler erschüttert ob<br />

der eigenen Ohnmacht sind, und den Lesern<br />

trotzdem ein wohliges Gefühl zu vermitteln.<br />

Wie sich in Dahls neuem Buch ‚Gier‘ Unbekannte<br />

zu einem Team zusammenfinden, wie<br />

sie die Schwächen der anderen entdecken,<br />

ihre eigenen Stärken erkunden und zum Schluss<br />

zwar keinen Verbrecher gefasst, aber doch<br />

einige schwere Straftaten verhindert haben –<br />

das hat etwas ungemein Tröstliches.“<br />

Gier<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Übers.: Antje Rieck-Blankenburg<br />

Piper, 512 S., € 16,99<br />

KNV 31 54 84 01<br />

Arne Dahl<br />

Auszeichnung<br />

Der „Schwedische <strong>Krimi</strong>preis“ wird<br />

seit 1971 jährlich vergeben, um das<br />

Schreiben von Detektivgeschichten und<br />

<strong>Krimi</strong>nalromanen zu fördern. Regelmäßig<br />

werden der beste ins Schwedische<br />

übersetzte internationale und seit 1982<br />

der beste schwedische <strong>Krimi</strong> ausgezeichnet.<br />

<strong>Preis</strong>träger im Vorjahr war<br />

Leif G. W. Persson.<br />

Stifter<br />

Swedish Crime Academy<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.deckarakademin.se<br />

www.arnedahl.net<br />

„Neuerlich betört und verstört Dahls<br />

Erzählen, das kristalline Kälte,<br />

analytische Schärfe, poetische<br />

Preziosen, einen apokalyptischen<br />

Grundton und eine bisweilen zum<br />

Exzess getriebene Lakonik vereint.“<br />

Literaturen<br />

© sara@saraarnald.com<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

35


<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />

36<br />

Edgar Award<br />

Grand Master<br />

Den Edgar Award 2012 bekam die US-amerikanische<br />

Schriftstellerin Martha Grimes für ihr<br />

Lebenswerk verliehen.<br />

»Martha Grimes ist einfach eine Meisterin, einen <strong>Krimi</strong>-<br />

Plot sorgsam voran zu treiben: immer so, dass es beim<br />

Lesen gerade nicht möglich ist, die nächste Wendung<br />

vorherzusagen. Und natürlich immer so, dass man die<br />

Zigarren, den Sherry und die ledernen Clubsessel in den<br />

Herrenzimmern fast schon riechen kann.« HR<br />

Very british: Superintendent Richard Jury von<br />

der Londoner Metropolitan Police ist in „All<br />

die schönen Toten“ not very amused, als er zu<br />

einem Tatort gerufen wird, an dem eine junge<br />

Frau – mit Designerkleid und stylishen Sandalen<br />

an den Füßen – erschossen aufgefunden<br />

wird. Hinzu gesellt sich schon bald eine<br />

zweite exquisit gekleidete Frauenleiche. Gibt<br />

es Verbindungen? Jury hat nichts in der Hand<br />

und muss sich allein auf sein feines Gespür<br />

verlassen. In „Die Nacht des Verfolgers“, dem<br />

neuesten klassisch-britischen <strong>Krimi</strong>nalroman<br />

von Martha Grimes, befindet sich die 19-jährige<br />

Andi auf einer nervenzerfetzenden Flucht.<br />

Grimes’ <strong>Krimi</strong>s brillieren mit Sprachwitz, subtilem<br />

Humor und Spannung pur.<br />

Die Nacht des Verfolgers<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Übers.: Cornelia C. Walter<br />

Goldmann, 480 S., € 19,99<br />

KNV 30 01 33 45<br />

All die schönen Toten<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Übers.: Cornelia C. Walter<br />

Goldmann, 384 S., € 19,99<br />

KNV 26 89 06 02<br />

© Mary McCulley<br />

Martha Grimes<br />

Auszeichnung<br />

Das Who’s Who in Crime sind die Edgar<br />

Allan Poe Awards , kurz „Edgars“ genannt.<br />

Sie werden in den USA seit 1946<br />

jährlich von der Vereinigung Mystery<br />

Writers of America verliehen – mit dem<br />

„Grand Master“ als höchste Auszeichnung<br />

für besondere schriftstellerische<br />

Qualität im <strong>Krimi</strong>-Genre. <strong>Preis</strong>trägerin<br />

2011 war Sara Paretsky.<br />

Stifter<br />

Mystery Writers of America (MWA)<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.theedgars.com<br />

www.marthagrimes.com<br />

„Grimes hat Freude,<br />

hintergründige<br />

Mordgeschichten<br />

aufzubauen, die<br />

ihre Gemeinde<br />

zum Mitdenken<br />

verführen.“<br />

Frankfurter Rundschau<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk


<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />

National Book Foundation’s Medal<br />

for Distinguished Contribution to American Letters<br />

Der in New Orleans geborene US-amerikanische<br />

Schriftsteller Elmore Leonard wurde 2012<br />

mit der National Book Foundation’s Medal für<br />

sein Lebenswerk ausgezeichnet.<br />

»Seine Geschichten sind intelligent angelegt und<br />

amüsant geschrieben. Sie sind für ein überraschendes<br />

Ende gut und man hat nie den Eindruck, dass man viel<br />

Zeit mit ihnen verliert. Vulgo, sie sind ein angenehmer<br />

Zeitvertreib.« Fixpoetry.com<br />

Elmore Leonards Romane sind allesamt Bestseller,<br />

von denen viele wie „Get Shorty“, „Out<br />

of Sight“ oder „Jackie Brown“ mit riesigem<br />

Erfolg verfilmt wurden. Außerdem hat er<br />

zahlreiche Drehbücher verfasst. In seinen<br />

spannenden <strong>Krimi</strong>nalromanen spielen weder<br />

launische Privatdetektive noch kantige Polizeiermittler<br />

oder blutrünstige Serienkiller die<br />

tragenden Rollen. Elmore Leonard findet vielmehr<br />

besonderen Gefallen daran, außergewöhnlich<br />

präzise Milieustudien zu betreiben.<br />

So besteht sein Romanpersonal aus Mafiosi,<br />

Dealern, Prostituierten, Filmproduzenten, Indianern,<br />

Bankern, Spekulanten und Kleinkriminellen,<br />

die gern miteinander in Konfrontation<br />

geraten. Und dann geht’s rund!<br />

Road Dogs<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Suhrkamp<br />

303 S., € 9,99<br />

KNV 31 67 68 76<br />

Out of Sight<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Suhrkamp<br />

255 S., € 8,99<br />

KNV 30 20 03 45<br />

© MDCarchives<br />

Elmore Leonard<br />

Auszeichnung<br />

Diese Ehrung wurde 1988 ins Leben<br />

gerufen, um jährlich Schriftsteller für ihr<br />

Lebenswerk zu würdigen. Die Medaille<br />

wird zusammen mit den National Book<br />

Awards vergeben. Die Auswahl trifft der<br />

Stiftungsvorstand. Letzter <strong>Preis</strong>träger<br />

2011 war John Ashbery.<br />

Stifter<br />

National Book Foundation, USA<br />

Dotierung<br />

10.000 USD<br />

Internet<br />

www.nationalbook.org<br />

www.elmoreleonard.com<br />

Raylan<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Suhrkamp<br />

270 S., € 17,95<br />

KNV 33 55 00 77<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />

37


<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk<br />

38<br />

Ruhrpreis<br />

für Kunst und Wissenschaft<br />

Der Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft<br />

des Jahres 2012 ging an den in Mülheim an<br />

der Ruhr geborenen Autor, gelernten Tischler<br />

und Zimmermann Jörg Juretzka für sein bisheriges<br />

Gesamtwerk.<br />

»Mit seinen staubtrockenen Kryszinski-Romanen erschreibt<br />

sich Juretzka den Ruf eines Ruhrpott-Chandler.«<br />

KulturSPIEGEL<br />

Juretzka zimmerte Blockhütten in Kanada und<br />

arbeitet noch heute neben der Schriftstellerei<br />

auf dem Bau oder montiert Autowaschanlagen.<br />

Kritiker loben seinen großartigen Humor<br />

und lakonisch präzisen Stil. Protagonist in all<br />

seinen <strong>Krimi</strong>s ist Privatdetektiv Kristof Kryszinski.<br />

„Aberwitzig schnell, hoch absurd, aber<br />

tief in der sozialen Wirklichkeit verwurzelt“,<br />

findet der Deutschlandfunk zum Beispiel das<br />

Buch „Rotzig & Rotzig“: Wohnpark Nord in<br />

Mülheim, Armut, <strong>Krimi</strong>nalität und Drogen.<br />

Ausgerechnet hier soll Kryszinski eine Einbruchserie<br />

aufklären. Doch zur Begrüßung<br />

knallt ihm erst einmal sein Vorgänger vor die<br />

Füße – runtergestürzt aus dem zehnten Stockwerk<br />

eines Hochhauses. Situationskomik par<br />

excellence!<br />

Platinblondes Dynamit<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Pendragon<br />

272 S., € 13,95<br />

KNV 31 70 14 51<br />

Freakshow<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Rotbuch<br />

224 S., € 16,95<br />

KNV 29 96 45 47<br />

Jörg Juretzka<br />

Auszeichnung<br />

Dieser lokal ausgerichtete <strong>Preis</strong> wurde<br />

1962 ursprünglich ausschließlich für<br />

bildende Künstler ins Leben gerufen.<br />

Seit 1963 wird er jährlich auch an Musiker,<br />

Filmkünstler, Wissenschaftler und<br />

in Ausnahmefällen – wie 2012 an Jörg<br />

Juretzka – an Literaten aus Mülheim<br />

an der Ruhr vergeben.<br />

Stifter<br />

Stadt Mülheim an der Ruhr<br />

Dotierung<br />

3.000 EUR<br />

Internet<br />

www.muelheim-ruhr.de<br />

Rotzig & Rotzig<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Unionsverlag<br />

256 S., € 9,90<br />

KNV 30 24 80 63<br />

© Harald Hoffmann<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman / Werk


Literatur<br />

Albatros<br />

Der Albatros wurde 2012 dem US-amerikanischen<br />

Schriftsteller Dave Eggers für den Roman<br />

„Zeitoun“ zusammen mit seinen Übersetzern<br />

Ulrike Wasel und Klaus Timmermann zuerkannt.<br />

»Mit ‚Zeitoun‘ reiht sich Dave Eggers unter Autoren, die<br />

aus Reportagen große literarische Kunst gemacht<br />

haben. Die Übersetzung hat die Überzeugungskraft<br />

dieses herausragenden Textes glänzend vermittelt.«<br />

Die Jury<br />

Nach dem Hurrikan Katrina im Jahr 2005 in<br />

New Orleans gerät die nordamerikanisch-syrische<br />

Familie Zeitoun unschuldig ins Visier der<br />

US-Terrorismusfahnder: Vater Zeitoun hatte<br />

Frau und Kinder in Sicherheit gebracht, und<br />

blieb selbst in der Stadt, um zu helfen. Ohne<br />

Angabe von Gründen wurde er verhaftet und<br />

unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten.<br />

Die Jury: „Die verstörende Geschichte<br />

Zeitouns wird ohne anklägerisches Pathos mit<br />

erzählerischer Dynamik den Lesern nahegebracht.<br />

Zugleich gelingt es dem Autor, das Leben<br />

eines syrischen Muslimen in Amerika auf<br />

ruhige Weise aus der Terrorismus-Hysterie<br />

herauszulösen und in das Alltäglich-Selbstverständliche<br />

zurückzuretten.“<br />

Zeitoun<br />

Roman, Übers.: Ulrike Wasel<br />

und Klaus Timmermann<br />

KiWi, 368 S., € 9,99<br />

KNV 31 57 64 93<br />

„Ein großartiger<br />

Tatsachenroman, der ein<br />

unglaubliches Heldendrama<br />

aus dem überschwemmten<br />

New Orleans erzählt.“<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

© Michelle Quint<br />

Dave Eggers<br />

Auszeichnung<br />

Dieser Literaturpreis wird seit 2006<br />

zweijährlich für zeitgenössische Prosa,<br />

Lyrik oder Essayistik an Autoren vergeben,<br />

deren Werke sich durch literarische<br />

Qualität und kulturelle, gesellschaftspolitische<br />

Relevanz auszeichnen und<br />

offenes Denken befördern. <strong>Preis</strong>träger<br />

2010 waren David Grossman und die<br />

Übersetzerin Anne Birkenhauer.<br />

Stifter<br />

Günter Grass Stiftung, Bremen<br />

Dotierung 40.000 EUR<br />

Internet<br />

www.grass-medienarchiv.de<br />

Literatur<br />

39


Literatur<br />

40<br />

Bremer Literaturpreis<br />

Mit dem Bremer Literaturpreis 2012 wird die<br />

österreichische Autorin Marlene Streeruwitz für<br />

ihr Buch „Die Schmerzmacherin“ geehrt.<br />

»Warum sich aber einlassen auf diese düstere Beklemmung?<br />

Auch, weil sie eine sehr kunstvoll verwobene<br />

Beschreibung der aktuellen Gesellschaft ist mit Heidi<br />

Klum, Fukushima, auch Dominique Strauss-Kahn fehlt<br />

nicht als Chiffre. Und ja, weil es um Erkenntnis geht.<br />

(…) wer Freude an Sprache und Denken und Begreifen<br />

hat, dem sei dieses Buch sehr empfohlen.« taz<br />

Amy arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice<br />

und kann die Korruption und Gewalt<br />

nur ahnen, die sich als Abgrund hinter den<br />

streng geheimen Operationen abzeichnet. Als<br />

sie endlich beschließt auszusteigen, gerät sie<br />

endgültig in die Fänge einer undurchsichtigen,<br />

brutalen Organisation. Ihre Verlorenheit korrespondiert<br />

mit dem Ringen um die Wahrnehmung<br />

der Realität. Was kann sie glauben? Wer<br />

ist sie selbst? Und vor allem: Was passierte an<br />

dem Tag, an den sie sich nicht erinnern kann?<br />

Marlene Streeruwitz entwirft in ihrem meisterhaften<br />

Roman „Die Schmerzmacherin“ ein<br />

unheimliches und unvergessliches Szenario.<br />

Die Schmerzmacherin.<br />

Roman<br />

S. Fischer<br />

400 S., € 19,95<br />

KNV 30 16 74 42<br />

Marlene Streeruwitz<br />

Auszeichnung<br />

Die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung<br />

verleiht diesen <strong>Preis</strong> jährlich im Auftrag<br />

des Senats der Freien Hansestadt<br />

Bremen an herausragende deutschsprachige<br />

Schriftsteller zu Ehren des<br />

Dichters Rudolf Alexander Schröder<br />

(1878–1962). <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war<br />

Friederike Mayröcker<br />

Stifter<br />

Senat der Freien Hansestadt Bremen<br />

Dotierung 20.000 EUR<br />

Internet<br />

www.rudolf-alexander-schroederstiftung.de<br />

www.marlenestreeruwitz.at<br />

„Wie Streeruwitz Strukturen<br />

der Gegenwart erkundet und dabei<br />

Thriller, Familienroman und<br />

Bildungsgeschichte miteinander<br />

verbindet, gehört zu den<br />

großen literarischen Leistungen<br />

der ‚Schmerzmacherin‘.“ Berliner Zeitung<br />

© Philipp Horak<br />

Literatur


Foto: © Anita Schiffer-Fuchs<br />

www.hanser-literaturverlage.de<br />

Foto: © Isolde Ohlbaum Foto: © Jacques Sassier<br />

Foto: © Peter Peitsch<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong>!<br />

Österreichischer<br />

Staatspreis für<br />

Europäische Literatur<br />

2012<br />

»Ein mitreißend<br />

melancholischer<br />

Roman.«<br />

Ina Hartwig, Die Zeit<br />

Ü.: Elisabeth Edl. 160 Seiten<br />

Gebunden. € 16,90 [D]<br />

Auch als -Book erhältlich<br />

www.hanser-literaturverlage.de<br />

Heinrich-von-Kleist-<br />

<strong>Preis</strong> 2012<br />

»Ein Buch, das einem so<br />

ausdauernd und hartnäckig<br />

im Kopf herumgeht<br />

wie lange keines mehr.«<br />

Heinrich Wefing, Die Zeit<br />

1232 Seiten mit Abbildungen<br />

Gebunden. € 34,90 [D]<br />

Internationaler<br />

Literaturpreis –<br />

Haus der Kulturen<br />

der Welt 2012<br />

»Eines der großartigsten,<br />

exzessivsten Werke der<br />

Gegenwartsliteratur.«<br />

Wolfgang Schneider,<br />

Deutschlandradio<br />

Ü.: Gerhardt Csejka u. Ferdinand<br />

Leopold. 608 Seiten. Geb. mit Lese-<br />

bändchen. € 26,– [D] / € 26,80 [A]<br />

Foto: © Isolde Ohlbaum


Literatur<br />

42<br />

Bruno-Kreisky-<strong>Preis</strong><br />

für das politische Buch<br />

Der Bruno-Kreisky-<strong>Preis</strong> 2012 ist der in Klagenfurt<br />

lebenden österreichischen Schriftstellerin<br />

Maja Haderlap für den Roman „Engel des<br />

Vergessens“ verliehen worden.<br />

»Maja Haderlap hat eine gewaltige Geschichte geschrieben.<br />

Die Großmutter wie noch keine, der arme bittere<br />

Vater wie noch keiner, die Toten wie noch nie, ein Kind<br />

wie noch keines.« Peter Handke<br />

Maja Haderlap, die auch den Rauriser Literaturpreis<br />

2012 bekam, erzählt die Geschichte der<br />

Kindheit eines Mädchens in den Kärntner<br />

Bergen. Zwar ist der Krieg vorbei, aber in den<br />

Köpfen der slowenischen Minderheit, zu der<br />

die Familie gehört, ist er noch allgegenwärtig.<br />

In den Wald zu gehen hieß, sich zu verstecken,<br />

zu flüchten, sich den Partisanen anzuschließen<br />

und Widerstand zu leisten. Wem die Flucht<br />

nicht gelang, dem drohten Tod, Konzentrationslager.<br />

Erst langsam lernt das Mädchen,<br />

die Bruchstücke der Vergangenheit in einen<br />

Zusammenhang zu bringen und schließlich<br />

als kritische junge Frau in Sprache zu kleiden.<br />

Eindringlich, poetisch, mit einer bezaubernden<br />

Unmittelbarkeit.<br />

Engel des Vergessens<br />

Roman<br />

Wallstein<br />

288 S., € 18,90<br />

KNV 30 22 69 90<br />

Maja Haderlap<br />

Auszeichnung<br />

Die Bildungsorganisation der SPÖ<br />

und das Dr.-Karl-Renner-Institut<br />

vergeben seit 1993 <strong>Preis</strong>e für das<br />

politische Buch im Gedenken an den<br />

österreichischen Bundeskanzler Bruno<br />

Kreisky (1911–1990). Hauptpreisträger<br />

2011 war Charles Taylor.<br />

Stifter<br />

Bildungsorganisation der SPÖ und das<br />

Dr.-Karl-Renner-Institut, Österreich<br />

Dotierung<br />

7.000 EUR<br />

Internet<br />

www.renner-institut.at<br />

„Es geht um das Nebeneinander einer<br />

Mehrheit und einer Minderheit,<br />

um den jahrzehntelangen Streit über<br />

zweisprachige Ortstafeln, um den<br />

Wandel einer Gesellschaft und um<br />

das Beharrungsvermögen<br />

von Vorbehalten.“ 3sat<br />

© Max Amann<br />

Literatur


Literatur<br />

Buchpreis der Stiftung Ravensburger<br />

Verlag für den besten Familienroman<br />

Die Stiftung Ravensburger Verlag würdigte im<br />

Jahr 2012 den deutschsprachigen Schriftsteller<br />

Sten Nadolny für seinen Roman „Weitlings<br />

Sommerfrische“.<br />

»Kühn konstruiert, elegant erzählt.« DIE ZEIT<br />

„Mit ‚Weitlings Sommerfrische‘ ist Sten Nadolny<br />

ein origineller Familienroman gelungen“,<br />

so die Jury. Darin stelle der Schriftsteller die<br />

immerwährende Frage nach Identitätsbildung<br />

neu und spüre dem endlosen Wechselspiel<br />

zwischen Veranlagungen, Umwelteinflüssen<br />

und elterlicher Erziehung literarisch kunstvoll<br />

nach. Auf dem Chiemsee kentert in einem Gewitter<br />

der Berliner Richter a.D. Wilhelm Weitling<br />

mit seinem Segelboot. Er kommt zwar mit<br />

dem Leben davon, wird aber traumatisch um<br />

50 Jahre in seine Kindheit zurückgeworfen.<br />

Wer ist er damals gewesen? Und wie konnte<br />

aus ihm der werden, der er heute ist? „Nadolny<br />

ermöglicht es seinem Helden, zu erkennen,<br />

wie sehr sein Lebensweg durch die Familie<br />

beeinflusst wurde. Dank dieses Kunstgriffs erfährt<br />

der Leser, wie anders ein Leben verlaufen<br />

kann, wenn jemand unter geänderten Familienkonstellationen<br />

aufwächst.“ (Die Jury)<br />

Weitlings Sommerfrische<br />

Roman<br />

Piper<br />

224 S., € 16,99<br />

KNV 31 54 88 94<br />

Sten Nadolny<br />

Auszeichnung<br />

Dieser Buchpreis zeichnet jährlich die<br />

deutschsprachige Veröffentlichung<br />

eines Schriftstellers erzählender Prosa<br />

(Roman, Erzählung, Anthologie) aus,<br />

die maximal zwei Jahre zuvor erschienen<br />

ist und die mit literarischen Stilmitteln<br />

ein zeitgenössisches Bild der Familie<br />

zeichnet. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war Maja<br />

Haderlap.<br />

Stifter<br />

Stiftung Ravensburger Verlag<br />

Dotierung<br />

12.000 EUR<br />

Internet<br />

www.stiftung.ravensburger.de<br />

„Für mich wird in diesem Roman<br />

deutlich, wie wertvoll eine Familie<br />

mit freiheitlich orientierter Erziehung<br />

der Kinder bei langsamem<br />

Loslassen für die Identitätsbildung<br />

eines jungen Menschen sein kann.“<br />

Dorothee Hess-Maier, Stiftungsvorsitzende<br />

© Eckhard Waasmann<br />

Literatur<br />

43


Literatur<br />

44<br />

<strong>Deutscher</strong> Buchpreis<br />

Ursula Krechel ist Trägerin des Deutschen Buchpreis<br />

2012 für ihren Roman „Landgericht“.<br />

»Wie Krechel von der Unmöglichkeit erzählt, an Altes<br />

anzuknüpfen und den Diebstahl eines bürgerlichen<br />

Familienlebens rückgängig zu machen – das ist<br />

beeindruckend.« Hamburger Abendblatt<br />

„Ursula Krechel erzählt in ihrem Roman<br />

‚Landgericht‘ die Lebensverwicklung des aus<br />

dem Exil zurückkehrenden Richters Richard<br />

Kornitzer. Er ist vom Glauben an Recht und<br />

Rechtsstaatlichkeit durchdrungen und zerbricht,<br />

als er in der Enge Nachkriegsdeutschlands<br />

den Kampf um die Wiederherstellung<br />

seiner Würde verliert. Die Sprache des Romans<br />

oszilliert zwischen Erzählung, Dokumentation,<br />

Essay und Analyse. Bald poetisch,<br />

bald lakonisch, zeichnet Krechel präzise ihr<br />

Bild der frühen Bundesrepublik – von der<br />

Architektur über die Lebensformen bis hinein<br />

in die Widersprüche der Familienpsychologie.<br />

Landgericht ist ein bewegender, politisch<br />

akuter, in seiner Anmutung bewundernswert<br />

kühler und moderner Roman.“ (Die Jury) Die<br />

Schriftstellerin wurde 2012 für ihre Gedichte<br />

mit dem Orphil ausgezeichnet.<br />

Landgericht<br />

Roman<br />

Jung und Jung<br />

496 S., € 29,90<br />

KNV 33 41 55 45<br />

„... ein aufrührendes Buch,<br />

sperrig, nervig, eine<br />

Prise moralinsauer und<br />

in der Schilderung der<br />

Bitternis eines zutiefst<br />

unglücklichen Menschen<br />

verstörend.“ Glanz & Elend<br />

Ursula Krechel<br />

Auszeichnung<br />

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet<br />

die Börsenverein des Deutschen Buchhandels<br />

Stiftung seit 2005 jährlich zum<br />

Auftakt der Frankfurter Buchmesse den<br />

besten deutschsprachigen Roman des<br />

Jahres aus. Zuletzt erhielt Eugen Ruge<br />

2011 diesen Literaturpreis.<br />

Stifter<br />

Börsenverein des Deutschen<br />

Buchhandels Stiftung<br />

Dotierung<br />

25.000 EUR<br />

Internet<br />

www.deutscher-buchpreis.de<br />

© Claus Setzer<br />

Literatur


<strong>Deutscher</strong> Buchpreis<br />

2012<br />

UrsUla KrEchEl<br />

landgericht<br />

»Ein Glücksgriff!«<br />

Neue Zürcher Zeitung


Die Shortlist<br />

Die Jury<br />

Silke Grundmann-Schleicher<br />

Buchhandlung SCHLEICHERS,<br />

Berlin<br />

Stephan Lohr<br />

NDR Kultur<br />

Robinsons blaues Haus<br />

Ernst Augustin<br />

C.H.Beck Verlag<br />

Sand<br />

Wolfgang Herrndorf<br />

Rowohlt.Berlin Verlag<br />

Landgericht<br />

Ursula Krechel<br />

Jung und Jung Verlag<br />

Indigo<br />

Clemens J. Setz<br />

Suhrkamp Verlag<br />

Fliehkräfte<br />

Stephan Thome<br />

Suhrkamp Verlag<br />

Nichts Weißes<br />

Ulf Erdmann Ziegler<br />

Suhrkamp Verlag<br />

Bildnachweise Autoren: C.H.Beck Verlag (Augustin), Steffi Roßdeutscher (Herrndorf), Alexander Paul Englert (Krechel), Paul Schirnhofer/Suhrkamp Verlag (Setz),<br />

Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag (Thome), Arne Reimer (Ziegler)<br />

Der Stifter:<br />

Die Partner:<br />

<strong>Preis</strong>träger<br />

Andreas Isenschmid<br />

NZZ am Sonntag<br />

Dr. Jutta Person<br />

freie Kritikerin<br />

Oliver Jungen<br />

freier Kritiker<br />

Christiane Schmidt<br />

freie Lektorin<br />

Dirk Knipphals<br />

die tageszeitung<br />

www.deutscher-buchpreis.de | facebook.com/<strong>Deutscher</strong>Buchpreis


Literatur<br />

Governor General’s Literary Award<br />

Fiction<br />

Der in Oregon lebende kanadische Schriftsteller<br />

Patrick deWitt wurde Ende 2011 für den Roman<br />

„Die Sisters Brothers“ mit dem Governor<br />

General’s Literary Award geehrt.<br />

»Eine Reise ins Reich der Gier und Vergeltung von ruhiger<br />

Abgründigkeit. Und eine Hommage an das Leben im<br />

Wilden Westen, das zugleich dessen Brutalität enthüllt.«<br />

Kirkus Reviews<br />

Hermann Kermit Warm muss sterben, und<br />

die Brüder Charlie und Eli Sisters werden<br />

den Auftrag ausführen. Die beiden machen<br />

sich auf den Weg von Oregon nach Kalifornien,<br />

wo sie Warm aufspüren sollen. Ihre Reise<br />

durch den vom Goldrausch erfassten Westen<br />

Amerikas wird allerdings immer wieder von<br />

bizarren und blutigen Begegnungen unterbrochen.<br />

Und es zeigt sich, wie unterschiedlich<br />

die beiden Brüder sind: Charlie ein eiskalter,<br />

skrupelloser Killer und Eli ein Grübler, der<br />

sich mit existenziellen Fragen quält. Ihm kommen<br />

Zweifel – auch an seinem Partner. Als die<br />

beiden schließlich in Kalifornien eintreffen,<br />

passiert höchst Unerwartetes. Patrick deWitt<br />

erhielt für „Die Sisters Brothers“ 2012 auch<br />

den Roger Writers’ Trust Fiction Prize.<br />

Die Sisters Brothers<br />

Roman<br />

Übers.: Marcus Ingendaay<br />

Manhattan, 352 S., € 17,99<br />

KNV 31 50 69 16<br />

Patrick deWitt<br />

Auszeichnung<br />

Die „GGs“, die Governor General’s Literary<br />

Awards, werden seit 1936 verliehen und<br />

sind der bedeutendste Literaturpreis<br />

Kanadas. In sieben Kategorien ehren sie<br />

Werke in englischer und französischer<br />

Sprache. <strong>Preis</strong>trägerinnen Fiction 2010<br />

waren Dianne Warren und Kim Thúy.<br />

Stifter<br />

Canada Council for the Arts<br />

Dotierung<br />

25.000 CAD<br />

Internet<br />

www.canadacouncil.ca<br />

www.patrickdewitt.net<br />

„In Patrick deWitts Westernroman<br />

machen sich zwei Brüder auf die<br />

Suche nach einer Gold-Formel.<br />

Sie stoßen auf Glücksritter, Outlaws,<br />

Huren – und den Erfinder<br />

der Zahnbürste.“ SPIEGEL ONLINE<br />

© Palmer Lee<br />

Literatur<br />

47


Literatur<br />

48<br />

Heinrich-Mann-<strong>Preis</strong><br />

Der in Berlin lebende Lyriker und Schriftsteller<br />

Uwe Kolbe wurde 2012 mit dem Heinrich-<br />

Mann-<strong>Preis</strong> für sein Buch „Vinetas Archive“<br />

ausgezeichnet.<br />

»‚Vinetas Archive‘ enthält die Bausteine zu einer großen<br />

Confessio des Dichters, zu einer Lebenserzählung, die<br />

sich noch einmal die große Verheißung vergegenwärtigt,<br />

mit der die Generation des heute 53-Jährigen<br />

aufgewachsen ist.« Der Tagesspiegel<br />

Ob Uwe Kolbe mit Hölderlin von Bad Homburg<br />

nach Frankfurt wandert, ob er Vater<br />

und Sohn ein Bratkartoffelgericht zubereiten<br />

lässt, in Rheinsberg oder Arkadien unterwegs<br />

ist – immer spürt er mit großer Intensität<br />

dem geschichtlichen Prozess und der eigenen<br />

Identität nach. Beobachtung und Abstraktion,<br />

Erzählung und Essay, Nachdenkliches, Poetisches<br />

und Polemisches finden zusammen.<br />

Was ist der Stoff des Lebens? Wo haben die<br />

Erfahrungen, Kontinuitäten und Brüche ihren<br />

Grund? Wo verstellen (Selbst-)Täuschungen<br />

die klare Sicht auf die Wirklichkeit? Dem Autor<br />

sind die Utopien fragwürdig geworden, die<br />

einmal auch die eigenen waren. Uwe Kolbe<br />

erhielt 2012 auch den Lyrikpreis Meran.<br />

Vinetas Archive<br />

Essays<br />

Wallstein<br />

224 S., € 19,90<br />

KNV 29 11 61 15<br />

Uwe Kolbe<br />

Auszeichnung<br />

Der Heinrich-Mann-<strong>Preis</strong> ist ein Literaturpreis,<br />

der seit 1953 von der Berliner<br />

Akademie der Künste (vorher Akademie<br />

der Künste der DDR) jährlich für Werke<br />

mit gesellschaftskritischem Charakter zu<br />

Ehren von Heinrich Mann (1871–1950)<br />

verliehen wird. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war<br />

Marie-Luise Scherer.<br />

Stifter<br />

Akademie der Künste, Berlin<br />

Dotierung<br />

8.000 EUR<br />

Internet<br />

www.adk.de<br />

„In seinem jüngsten Essayband<br />

‚Vinetas Archive‘ zeigt Kolbe in<br />

brillanter stilistischer Vielfalt, wie<br />

er die sozialistische Utopie quasi im<br />

Rausch überwunden hat.“ Die Jury<br />

Foto: Privat<br />

Literatur


Literatur<br />

Independent Foreign Fiction Prize<br />

Für das Buch „Blumen der Finsternis“ erhielten<br />

im Jahr 2012 der israelische Schriftsteller<br />

und Literaturprofessor Aharon Appelfeld und<br />

sein Übersetzer ins Englische Jeffrey M. Green<br />

den Independent Foreign Fiction Prize.<br />

»Eines von Appelfelds eindrucksvollsten Büchern: ein<br />

ruhiger Abgesang auf das Verlorene und zugleich ein<br />

Hohelied auf das, was einem im Schmerz zufällt.«<br />

DIE ZEIT<br />

Aharon Appelfeld, der auch mit dem JJ Greenberg<br />

Memorial Award 2012 ausgezeichnet wurde,<br />

erzählt im Roman „Blumen der Finsternis“ die<br />

Geschichte eines Jungen und einer Hure, die in<br />

Zeiten der Bedrohung des Zweiten Weltkriegs<br />

ihren Glauben und ihre Würde nicht aufgeben:<br />

Tag für Tag werden Juden deportiert. Fieberhaft<br />

suchen Eltern Verstecke für ihre Kinder.<br />

Der elfjährige Hugo Mansfeld wird bei der<br />

Prostituierten Mariana in einer Abstellkammer<br />

für anderthalb Jahre in Sicherheit gebracht.<br />

Nachts muss er die Stimmen fremder Männer<br />

mit anhören und lernt bei Mariana alles über<br />

die Grausamkeit des Lebens, aber auch über<br />

Verantwortung, Liebe und Glück. Doch dann<br />

wird Mariana eines Tages verhaftet ...<br />

Blumen der Finsternis<br />

Roman, Übersetzung ins Deutsche<br />

von Mirjam Pressler<br />

Rowohlt, 320 S., € 9,95<br />

KNV 22 95 93 27<br />

Aharon Appelfeld<br />

Auszeichnung<br />

Die Zeitung „The Independent“<br />

und das Arts Council vergeben seit<br />

2002 jährlich den Independent Foreign<br />

Fiction Prize an ausländische Autoren<br />

und ihre Übersetzer für herausragende<br />

und ins Englische übertragene Romane.<br />

2011 an Santiago Roncagliolo und die<br />

Übersetzerin Edith Grossman.<br />

Stifter<br />

„The Independent“ und Arts Council, UK<br />

Dotierung<br />

10.000 GBP<br />

Internet<br />

www.artscouncil.org.uk<br />

„Mariana entwickelt inmitten ihres<br />

Überlebenskampfes eine Beziehung<br />

zu Hugo und er zu ihr, in welcher er<br />

ein Kind ist und doch zugleich in die<br />

verwirrend-überfordernde Rolle eines<br />

Geliebten hineingezogen wird.“ Shoah<br />

© Marianne Fleitmann<br />

Literatur<br />

49


Literatur<br />

50<br />

Ingeborg-Bachmann-<strong>Preis</strong><br />

Hauptpreis<br />

„Ich werde sagen: Hi!“, der Ausschnitt des im<br />

März 2013 bei Droschl erscheinenden Romans<br />

„Mörikes Schlüsselbein“, brachte 2012 der in<br />

Deutschland lebenden russischen Autorin<br />

Olga Martynova den Ingeborg-Bachmann-<strong>Preis</strong>.<br />

»Wie sie in ihrem Text mit Leichtigkeit hin und her hüpft<br />

zwischen Erzählebenen und Einfällen, wie sie feinen,<br />

absurden Humor einstreut und surrealistische Elemente<br />

einbaut – das erinnert sowohl an die slawischen<br />

Schelmenromane als auch an die Ästhetik eines Nikolai<br />

Gogol.« ZEIT ONLINE<br />

Olga Martynova ist eigentlich eine Lyrikerin<br />

und hat erst in den 90er-Jahren begonnen<br />

in deutscher Sprache zu dichten. „Ich werde<br />

sagen: Hi!“ erzählt die Geschichte von dem<br />

Jungen Moritz, der erste Schreibversuche unternimmt,<br />

um möglicherweise einmal Schriftsteller<br />

zu werden. In Klagenfurt beim Bachmann-Lesewettbewerb<br />

hat die Schriftstellerin<br />

ihren Text derart frisch und frei vorgetragen,<br />

dass sie großes Lob von allen Juroren erntete.<br />

Es gefielen vor allem die „souveräne Handhabung<br />

des Stoffes und der Sprache“ sowie der<br />

überbordende „Themen- und Stoffreichtum“.<br />

Klagenfurter Texte<br />

Die Besten 2012<br />

Piper<br />

224 S., € 14,99<br />

KNV 33 52 98 25<br />

Mörikes Schlüsselbein<br />

Roman (erscheint im März 2013)<br />

Droschl<br />

200 S., € 19,90<br />

KNV 34 27 40 27<br />

© Droschl<br />

Olga Martynova<br />

Auszeichnung<br />

Namensgeberin für diese renommierteste<br />

österreichische Auszeichnung ist<br />

die in Klagenfurt geborene Schriftstellerin<br />

Ingeborg Bachmann (1926–1973).<br />

Der Bachmann-<strong>Preis</strong> wurde 2012 zum<br />

36. Mal während eines Lesewettbewerbs<br />

vergeben. <strong>Preis</strong>trägerin im Jahr 2011 war<br />

Maja Haderlap.<br />

Stifter<br />

Stadt Klagenfurt, Österreich<br />

Dotierung<br />

25.000 EUR<br />

Internet<br />

www.bachmannpreis.eu<br />

„... harmonisch und<br />

elegant – wunderbare<br />

Kunstgriffe, die man<br />

können muss!“<br />

Hubert Winkels, Literaturkritiker<br />

Literatur


Literatur<br />

International IMPAC Dublin<br />

Literary Award<br />

Der Roman „Als letztes die Hunde“ des auf<br />

den Bermudas geborenen und in Nottingham<br />

lebenden Schriftstellers Jon McGregor erhielt im<br />

Jahr 2012 den IMPAC Dublin Literary Award.<br />

»Jon McGregors mitleidlose Prosa zwingt den Leser,<br />

bei der Zerlegung des Menschen in seine fleischlichen<br />

Bestandteile in der kalten Atmosphäre der Pathologie<br />

zuzusehen und erspart ihm auch nicht den Blick in das<br />

züngelnde Feuer des Krematoriumsofens.«<br />

DRadio Kultur<br />

Kenntnisreich, bildgewaltig und mit einem tiefen<br />

inneren Rhythmus führt uns Jon McGregor,<br />

eine der wichtigsten Stimmen der jungen britischen<br />

Literatur, durch eine Welt der Nadeln<br />

und Messer und setzt damit jenen Menschen<br />

am Rande der Gesellschaft ein Denkmal, die<br />

wir in unserem Alltag nur allzu gerne übersehen.<br />

Seine Erzählung von den getretenen<br />

und verbeulten Existenzen liest sich trotz aller<br />

Härte wie eine Eloge auf die Menschlichkeit.<br />

Was hier in vielen Rückblenden nachgezeichnet<br />

wird, ist eine einzigartige Collage über das<br />

Leben der Ausgestoßenen.<br />

Als Letztes die Hunde<br />

Roman<br />

Übers.: Anke Burger<br />

Berlin Verlag, 240 S., € 22,00<br />

KNV 30 02 29 25<br />

Jon McGregor<br />

Auszeichnung<br />

Dieser höchstdotierte internationale<br />

Literaturpreis für einen Einzeltitel in<br />

englischer Sprache wird seit 1996<br />

jährlich von der Dubliner Stadtverwaltung<br />

zusammen mit IMPAC,<br />

einem internationalen Unternehmen,<br />

vergeben. <strong>Preis</strong>träger 2011 war<br />

Colum McCann.<br />

Stifter<br />

Stadtverwaltung von Dublin und IMPAC<br />

Dotierung<br />

100.000 EUR<br />

Internet<br />

www.impacdublinaward.ie<br />

www.jonmcgregor.com<br />

„Seine Typen sprechen Jargon, hart<br />

und hässlich und verzweifelt und<br />

reden über das ‚Zeug, über das man<br />

so nachdenkt‘. Am Ende sind nicht<br />

mehr viele von ihnen am Leben,<br />

nur ihre Hunde trauern.“ DRadio Kultur<br />

© IMPAC<br />

Literatur<br />

51


Literatur<br />

52<br />

Internationaler Literaturpreis<br />

Haus der Kulturen der Welt<br />

Der Internationale Literaturpreis wurde 2012<br />

für den Roman „Der Körper“ an den rumänischen<br />

Schriftsteller Mircea Cărtărescu und an<br />

seine deutschen Übersetzer Gerhardt Csejka und<br />

Ferdinand Leopold vergeben.<br />

»Gerhardt Csejka und Ferdinand Leopold haben den<br />

bilderreichen, aberwitzig surrealen Stil des Buches und<br />

die innovative Sprachpotenz dieses faszinierenden Textgewebes<br />

meisterhaft ins Deutsche übertragen, indem<br />

sie die eigene Imaginationskraft der deutschen Sprache<br />

neu und schöpferisch ausloteten.« Die Jury<br />

„Die Selbsterkundung des Ich-Erzählers Mircea<br />

wird zur Welterkundung und breitet ein literarisch<br />

vernetztes Denken aus, das kleinste und<br />

größte Elemente der Existenz zusammenführt,<br />

das Denken und Sprechen in neuronaler Metaphorik<br />

mit dem Kosmos verwebt. ‚Der Körper‘<br />

gleicht einem grellbunten Kaleidoskop aus Bewusstseinssplittern<br />

und Kindheitserinnerungen,<br />

familiengeschichtlichen Episoden und<br />

Bildern des unter Ceauşescu in großen Teilen<br />

zerstörten Bukarests, aus politischen Momentaufnahmen<br />

seiner Herrschaftszeit und fantastischen,<br />

elektrisierenden Gedankenflügen.“<br />

(Die Jury)<br />

Der Körper | Roman, Orbitor<br />

Trilogie, Bd. 2, Übers.: Gerhardt<br />

Csejka und Ferdinand Leopold<br />

Zsolnay, 608 S., € 26,00<br />

KNV 29 97 60 73<br />

Die Wissenden | Roman<br />

Orbitor Trilogie, Bd. 1,<br />

Übers.: Gerhardt Csejka<br />

Zsolnay, 528 S., € 24,90<br />

KNV 18 95 44 54<br />

© Zsolnay<br />

Mircea Cărtărescu<br />

Auszeichnung<br />

Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin<br />

und die Hamburger Stiftung Elementarteilchen<br />

vergeben seit 2009 jedes Jahr<br />

diesen Literaturpreis. Die Auszeichnung<br />

prämiert jährlich das beste internationale<br />

Erzählwerk in deutscher Erstübersetzung.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2011 waren Michael<br />

Schischkin und der Übersetzer Andreas<br />

Tretner.<br />

Stifter<br />

Berliner Haus der Kulturen der Welt und<br />

Hamburger Stiftung Elementarteilchen<br />

Dotierung 35.000 EUR<br />

Internet<br />

www.hkw.de<br />

„... Lupanarien,<br />

wie sie Hieronymus<br />

Bosch nicht besser in<br />

seinen ‚Garten der<br />

Lüste‘ hätte hineinmalen<br />

können.“<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

Literatur


Literatur<br />

ITB BuchAwards<br />

Literatur Ägypten<br />

Der Würdigungspreis der ITB Berlin für publizistische<br />

Verdienste um die Literatur Ägyptens<br />

ging 2012 an den Zürcher Unionsverlag.<br />

»Es ist immer wieder die Literatur des Unionsverlags, die<br />

uns unverstellte, tiefe Eindrücke und Erkenntnisse zu<br />

Ländern und Kulturen vermittelt.« Die Jury<br />

Das Buch „Das junge Kairo“ von Nagib Machfus<br />

gilt als einer der bedeutendsten Schlüsselromane<br />

in der ägyptischen Literatur: „Man<br />

staunt über die Souveränität, mit der dieser<br />

Erzähler die moralische Verfassung seines<br />

Landes schildert und die Koordinaten der<br />

kommenden Krisen vor dem Leser ausbreitet“,<br />

so Stefan Weidner in Deutschlandradio<br />

Kultur. Auf die Spuren einer äußerst wechselhaften<br />

Geschichte Ägyptens führt uns Autor<br />

Baha Taher in seinem Roman „Die Oase“, und<br />

mit „Hinter dem Paradies“ der jungen Autorin<br />

Mansura Eseddin verlassen wir den Großstadtmoloch<br />

Kairo und begeben uns mitten hinein<br />

in das ländliche Nildelta: „Eine anhaltend faszinierende<br />

Reise in die ägyptische Gesellschaft<br />

für alle, die das Land der Pharaonen abseits<br />

der Orientalismus-Verklärung von Kairo kennenlernen<br />

wollen.“ (ORF)<br />

Nagib Machfus: Das junge Kairo<br />

Roman<br />

Übers.: Hartmut Fähndrich<br />

Unionsverlag, 260 S., € 19,90<br />

KNV 30 24 64 43<br />

Mansura Eseddin: Hinter dem<br />

Paradies | Roman<br />

Übers.: Hartmut Fähndrich<br />

Unionsverlag, 200 S., € 19,90<br />

KNV 30 24 64 65<br />

© Unionsverlag<br />

Mansura Eseddin<br />

Auszeichnung<br />

Die Internationale Tourismusbörse Berlin<br />

(ITB Berlin) vergibt seit 2001 jährlich<br />

Buchpreise in variierenden Kategorien<br />

für herausragende Publikationen in den<br />

Bereichen Reisebuch und Kartografie.<br />

Im Mittelpunkt stehen die Destinations-<br />

Awards, die dem jeweiligen offiziellen<br />

Partnerland der ITB Berlin gewidmet<br />

sind. 2012 war es die Arabische Republik<br />

Ägypten.<br />

Stifter Messe Berlin<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.itb-berlin.de/buchawards<br />

www.unionsverlag.com<br />

Baha Taher: Die Oase<br />

Roman<br />

Übers.: Regina Karachouli<br />

Unionsverlag, 336 S., € 19,90<br />

KNV 30 24 64 54<br />

Literatur<br />

53


Literatur<br />

54<br />

Klaus-Michael-Kühne-<strong>Preis</strong><br />

des Harbour Front Literaturfestivals<br />

Die in Aserbaidschan geborene und in Berlin<br />

studierende Autorin Olga Grjasnowa erhielt<br />

2012 für ihr Debüt „Der Russe ist einer, der<br />

Birken liebt“ den Klaus-Michael-Kühne-<strong>Preis</strong>.<br />

»Hier kommt die Welt zu Ihnen, wie sie noch nie zu<br />

Ihnen gekommen ist in einem Roman. Mit Macht, mit<br />

Witz, mit Weisheit, mit Scharfsicht und Scharfsinn, mit<br />

Tempo und Trauer.« Die WELT<br />

Mascha ist jung und eigenwillig. Sie ist, wie<br />

die Autorin, Aserbaidschanerin und Jüdin. Als<br />

ihr Freund Elias nach schwerer Erkrankung<br />

stirbt, versucht sie ihrer Trauer zu entfliehen<br />

und reist zu Verwandten nach Israel. „Währenddessen<br />

beobachtet sie die Welt, interpretiert<br />

die Details, die ihr auffallen und verweist<br />

damit immer wieder auf globale Zustände. Das<br />

tut Olga Grjasnowa mit unglaublicher sprachlicher<br />

Eleganz und messerscharfem Verstand.<br />

Sie ist schon jetzt eine wichtige Stimme dieser<br />

Generation, die verwundert feststellt, dass<br />

einfach alles in der Welt, die man vorfindet,<br />

aus den Fugen geraten ist“, interpretierte die<br />

Literaturkritikerin Annemarie Stoltenberg im<br />

NDR Hörfunk den Roman „Der Russe ist einer,<br />

der Birken liebt“.<br />

Der Russe ist einer, der Birken liebt<br />

Roman<br />

Hanser<br />

283 S., € 18,90<br />

KNV 31 60 98 91<br />

Olga Grjasnowa<br />

Auszeichnung<br />

Mit dem Kühne-<strong>Preis</strong>, der seit 2010<br />

jährlich vergeben wird, soll die<br />

Bedeutung der jungen Literatur<br />

unterstrichen und die Arbeit von<br />

Nachwuchsautoren gefördert werden.<br />

Acht Literaten stellten sich 2012 in<br />

der Reihe „Debütantensalon“ diesem<br />

Wettbewerb. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war<br />

Inger-Maria Mahlke.<br />

Stifter<br />

Klaus-Michael Kühne Stiftung<br />

Dotierung<br />

10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.harbour-front.org<br />

„Szenisch stark, wortbildmächtig,<br />

entwickelt Olga Grjasnowa einen<br />

Sog, der mitreißt in eine globalisierte<br />

Welt, die immer wieder explosiv auf<br />

eine von Kleingeistigkeit und Misstrauen<br />

beherrschte Enge prallt.“<br />

Neue Zürcher Zeitung<br />

© Peter-Andreas Hassiepen<br />

Literatur


Literatur<br />

Libris Literaturpreis<br />

Der in Amsterdam lebende niederländische<br />

Schriftsteller A.F.Th van der Heijden ist für seinen<br />

Roman „Tonio“ mit dem Libris Literaturpreis<br />

geehrt worden.<br />

»Dies ist ein unersättliches Buch, der gewaltige,<br />

unendlich detailreiche, anrührende und unmögliche<br />

Versuch, Tonio, den geliebten Sohn, fortleben zu<br />

lassen.« Die WELT<br />

Tonio wird in Amsterdam auf dem Fahrrad<br />

von einem Auto erfasst. Der noch nicht einmal<br />

22-Jährige stirbt am selben Tag. Die Eltern ließ<br />

er gebrochen zurück. Gegen alle Widerstände<br />

ist es Adri van der Heijden gelungen, in dem<br />

Requiemroman seinem Sohn Tonio ein unvergessliches<br />

und unvergängliches Monument zu<br />

schaffen. Die Jury begründete: „Der Roman<br />

beherrscht alle Register im Zusammenhang<br />

mit Leben und Tod auf souveräne Weise: von<br />

der Ankündigung des Todes, dessen Sühne bis<br />

zu dessen Verleugnung, von Wut und Leugnung<br />

bis zur Hinnahme. Im Schlusschor dieser<br />

Sinfonie des Todes klingt sogar wieder Hoffnung<br />

an, wie erbarmungslos die vorangegangenen<br />

Ereignisse auch gewesen sein mögen.“<br />

Tonio<br />

Ein Requiemroman<br />

Übers.: Helga van Beuningen<br />

Suhrkamp, 641 S., € 26,90<br />

KNV 30 19 45 53<br />

A.F.Th. van der Heijden<br />

Auszeichnung<br />

Der Libris Literaturpreis wird jährlich<br />

für den besten Roman aus dem vorangegangenen<br />

Kalenderjahr vergeben,<br />

der originär in niederländischer Sprache<br />

verfasst sein muss. Im Jahr 2011 konnte<br />

diese Auszeichnung Yves Petry in<br />

Empfang nehmen.<br />

Stifter<br />

Stichting Literatuur Prijs, Niederlande<br />

Dotierung<br />

50.000 EUR<br />

Internet<br />

www.librisliteratuurprijs.nl<br />

www.afth.nl/web/show<br />

„Tonio ist ein konzentriertes Buch<br />

geworden, präzise und von erschütternder<br />

Offenheit, ohne aufdringliche<br />

Selbstentblößung, ohne Selbstmitleid<br />

und dennoch voller Gefühle für den<br />

verlorenen Sohn.“<br />

Deutschlandfunk<br />

© Tonio-van-der-Heijden<br />

Literatur<br />

55


Literatur<br />

56<br />

Mara-Cassens-<strong>Preis</strong><br />

„Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter<br />

einer Treppe“ des Münchner Autors und Journalisten<br />

Max Scharnigg wurde Ende 2011 mit<br />

dem Mara-Cassens-<strong>Preis</strong> ausgezeichnet.<br />

»Außergewöhnliche Erzählkraft, Lust am Fabulieren<br />

jenseits des literarischen Mainstreams und eine<br />

einzigartige Hand für das Magische.« Die Jury<br />

Was tun? Vor der eigenen Wohnungstür steht<br />

ein fremdes Paar Herrenschuhe. Von drinnen<br />

die Stimme der Freundin und die eines unbekannten<br />

Mannes. Nur nicht nervös werden!<br />

Und Journalist Nikol Nanz macht das, was er<br />

am besten kann – er übt sich im Rückzug und<br />

richtet sich erst mal häuslich unter der Treppe<br />

ein. In seinem Versteck hofft er nun ungestört<br />

mit seinem Artikel über die Erstdurchsteigung<br />

der Eiger-Nordwand voranzukommen. Aber<br />

die Arbeit gerät schon bald ins Stocken. Das<br />

liegt nicht nur an den ungelösten Rätseln um<br />

seine Freundin, mit der ihn bisher eine herrlich<br />

abgeschiedene Liebe verbunden hat. Es<br />

liegt auch am alten Schmuskatz, dem ehemaligen<br />

Gletscherfotografen und Bergkristallverkäufer,<br />

der ihn in seinem Versteck aufstöbert<br />

und zum Essen einlädt.<br />

Die Besteigung der Eiger-Nordwand<br />

unter einer Treppe<br />

Roman, Hoffmann und Campe<br />

160 S., € 18,00<br />

KNV 28 70 93 54<br />

Max Scharnigg<br />

Auszeichnung<br />

Die Hamburger Stifterin Mara Cassens<br />

möchte mit diesem <strong>Preis</strong> jungen<br />

Schriftstellern ermöglichen, sich für<br />

eine gewisse Zeit ganz dem Schreiben<br />

zu widmen. Das Literaturhaus Hamburg<br />

ermittelt die <strong>Preis</strong>träger zusammen mit<br />

einer Leser-Jury. <strong>Ausgezeichnet</strong> 2010<br />

wurde Sabrina Janesch.<br />

Stifter<br />

Mara Cassens, Hamburg<br />

Dotierung<br />

15.000 EUR<br />

Internet<br />

www.literaturhaus-hamburg.de<br />

www.scharnigg.de<br />

„Oh ja, Herr Schmuskatz ist zum<br />

Knutschen kauzig. Seine zweite<br />

Leidenschaft sind Bücher mit Widmungen,<br />

die er sammelt – und alphabetisch<br />

nach den Widmungsnamen<br />

in seinen Bücherregalen sortiert. Er<br />

ist eine wunderbare Romanfigur, wie<br />

überhaupt vieles wunderbar ist in<br />

diesem Romandebüt.“ SPIEGEL ONLINE<br />

© Christa Maria Oswald<br />

Literatur


Literatur<br />

Nicolas-Born-Debütpreis<br />

Für seinen ersten Roman „Gegen die Welt“<br />

bekam der im ostfriesischen Leer geborene<br />

und in Berlin lebende Autor und Journalist<br />

Jan Brandt den Nicolas-Born-Debütpreis 2012.<br />

»Ein grandioser Rundumblick auf eine kleine Welt, in der<br />

sich mehr von der großen Welt da draußen widerspiegelt<br />

als ihre Bewohner manchmal erkennen können.«<br />

SPIEGEL ONLINE<br />

Ein kleines Dorf in Ostfriesland, Kühe grasen<br />

auf den Wiesen, hinter den Tujenhecken des<br />

Neubauviertels blühen die Blumen, in den<br />

Auffahrten glänzen die Neuwagen. Hier wird<br />

Mitte der Siebziger Daniel Kuper geboren, ein<br />

verschlossener Junge mit viel Fantasie und<br />

wenigen Möglichkeiten. Doch bald geschieht<br />

Seltsames: Mitten im Sommer schneit es heftig,<br />

ein Kornkreis entsteht, ein Schüler stellt<br />

sich auf die Bahngleise, Hakenkreuze tauchen<br />

an den Hauswänden auf. Für all das wird<br />

schnell der Sonderling Daniel verantwortlich<br />

gemacht, und der beginnt einen Kampf gegen<br />

die Dorfbewohner. Sie sind es, gegen die er<br />

aufbegehrt, und sie sind es, gegen die er am<br />

Ende verliert.<br />

Gegen die Welt<br />

Roman<br />

DuMont<br />

928 S., € 22,99<br />

KNV 30 02 38 05<br />

„Ein tollkühner Roman<br />

über Freundschaft und Verrat.<br />

Rebellisch und bewegend,<br />

wahnsinnig und witzig.<br />

Großes Kino.“ Sönke Wortmann, Regisseur<br />

© Uta Neumann<br />

Jan Brandt<br />

Auszeichnung<br />

Dieser <strong>Preis</strong> für Romandebüts des<br />

Landes Niedersachsen wird seit 2000<br />

jährlich zu Ehren des Schriftstellers<br />

Nicolas Born (1937–1979) verliehen und<br />

fördert ein junges schriftstellerisches<br />

Talent, das in Bezug zu Niedersachsen<br />

steht. <strong>Preis</strong>trägerin im Jahr 2011 war<br />

Sabrina Janesch.<br />

Stifter<br />

Land Niedersachsen<br />

Dotierung<br />

10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.mwk.niedersachsen.de<br />

Literatur<br />

57


Literatur<br />

58<br />

PEN/Faulkner Award<br />

for Fiction<br />

Der in New York City lebenden kanadischen<br />

Autorin Julie Otsuka wurde der PEN/Faulkner<br />

Award for Fiction 2012 für das Buch „Wovon<br />

wir träumten“ verliehen.<br />

»Von der ersten Seite an berührt der Roman das Herz.<br />

Und am Ende hat man es tatsächlich verloren, an diese<br />

Frauen, an dieses Buch, das bei aller Härte nie seine<br />

federleichte Sprache verliert. Immer poetisch bleibt,<br />

auch wenn es dramatisch zugeht.« WDR 2<br />

„Auf dem Schiff waren die meisten von uns<br />

Jungfrauen.“ So beginnt die berührende Geschichte<br />

einer Gruppe junger Frauen, die Anfang<br />

des 20. Jh. von Japan nach Kalifornien<br />

reisten, um japanische Einwanderer zu heiraten,<br />

die sie nur von strahlenden Fotos der Heiratsvermittler<br />

kannten. Eindringlich schildert<br />

der Roman die unterschiedlichen Schicksale<br />

der Frauen: Wie sie in San Fransisco ankommen<br />

und die Männer von den Fotos nicht wiedererkennen,<br />

wie sie ihre ersten Nächte als<br />

junge Ehefrauen erleben, Knochenarbeit leisten<br />

auf den Feldern, mit der fremden Sprache<br />

und der amerikanischen Kultur ringen, Kinder<br />

zur Welt bringen, und wie sie nach Pearl Harbor<br />

erneut zu Außenseitern werden.<br />

Wovon wir träumten<br />

Roman<br />

Übers.: Katja Scholtz<br />

Mare, 160 S., € 18,00<br />

KNV 33 51 14 53<br />

Julie Otsuka<br />

Auszeichnung<br />

Der PEN/Faulkner Award for Fiction<br />

wird seit 1981 jährlich verliehen, um<br />

herausragende US-amerikanische<br />

Romane eines vergangenen Jahres<br />

auszuzeichnen. Dieser <strong>Preis</strong> erinnert an<br />

den Literaturnobelpreisträger William<br />

Faulkner (1897–1962). <strong>Preis</strong>trägerin<br />

2011 war Deborah Eisenberg.<br />

Stifter<br />

PEN/Faulkner Foundation, USA<br />

Dotierung<br />

15.000 USD<br />

Internet<br />

www.penfaulkner.org<br />

www.julieotsuka.com<br />

„Das Buch ist ein emanzipatorischer<br />

Akt: Es gibt den unzähligen<br />

namenlosen und vergessenen<br />

Mädchen und Frauen, die nur kraft<br />

ihrer männlichen Gebieter sowie ihrer<br />

bedingungslosen Verfügbarkeit als<br />

Sexualobjekte existieren, eine eigene<br />

Stimme.“ Die Wochenzeitung<br />

© Robert Bessoir<br />

Literatur


Literatur<br />

<strong>Preis</strong> der Hotlist<br />

Der <strong>Preis</strong> der Hotlist 2012 ging an den Droschl<br />

Literaturverlag für den Erzählungsband „Dunkelheit<br />

am Ende des Tunnels“ des norwegischen<br />

Schriftstellers Tor Ulven, der sich 1995<br />

das Leben nahm.<br />

»Trübsinniger, elegischer, verzweifelter als Ulven kann<br />

man nicht schreiben. Bereits der Titel des von Bernhard<br />

Strobel glänzend übersetzten Erzählbands markiert die<br />

Richtung, die Tor Ulven einschlägt: mitten hinein ins<br />

Herz der existenziellen Finsternis.« Die Jury<br />

Eine rabenschwarze Entdeckung aus Norwegen,<br />

die an David Foster Wallace erinnert: Tor<br />

Ulven, ein Erzähler der Vergeblichkeit und<br />

Feind falscher Täuschungen. „Erst jetzt lässt<br />

sich dank Bernhard Strobels Übertragungsleistung<br />

erstmals Ulvens Prosa in ihrem ganzen<br />

postnihilistisch eloquenten Furor nachlesen.<br />

‚Vente og ikke se‘ hieß dieser Band, Ulvens<br />

letzter zu Lebzeiten gedruckter im Original<br />

wörtlich ‚Warten und nicht Sehen‘. Die Protagonisten<br />

sehen – und sehen doch nichts, die<br />

Welt ist in den neun Geschichten zusammengeschrumpft<br />

auf nichts: das Nichts der Worte,<br />

der Bezeichnungen, der Bedeutungen und der<br />

Beziehungen.“ (Der Standard)<br />

Dunkelheit am Ende des Tunnels<br />

Geschichten<br />

Übers.: Bernhard Strobel<br />

Droschl, 136 S., € 19,00<br />

KNV 31 60 33 56<br />

Tor Ulven<br />

Auszeichnung<br />

Zehn ausgewählte Bücher unabhängiger<br />

Verlage wurden 2012 in eine Hotlist aufgenommen:<br />

drei Titel vom Lesepublikum<br />

via Internetwahl und sieben Bücher von<br />

einer Jury, die auch den Sieger ermittelte.<br />

Hotlist-Gewinnerin im Jahr 2011 war<br />

Nino Haratischwili.<br />

Stifter<br />

Verein der Hotlist, Düsseldorf<br />

Dotierung<br />

5.000 EUR<br />

Internet<br />

www.hotlist-online.com<br />

www.droschl.com<br />

„Das ist kein Autor für viele, das<br />

ist einer für wenige Leser, aber die<br />

werden ihn mögen. Es ist seine fast<br />

lyrische Sprache und der lakonischpräzise<br />

Stil, die den Lebensüberdruss<br />

dieser Geschichten abfängt, auffängt.<br />

Es ist das alte Trost-Versprechen der<br />

Kunst, aufs Neue eingelöst.“ WDR<br />

© Lars Aarønæs<br />

Literatur<br />

59


Literatur<br />

60<br />

<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse<br />

Belletristik<br />

Der in Hamburg geborene Schriftsteller, Maler<br />

und Zeichner Wolfgang Herrndorf wurde für<br />

den Roman „Sand“ mit dem Belletristikpreis<br />

der Leipziger Buchmesse 2012 ausgezeichnet.<br />

»Ein furioser Abenteuerroman, ein faszinierend verwirrender<br />

Anti-Agenten-Thriller, der so waghalsig wie<br />

gekonnt mit verschiedenen Ebenen jongliert.«<br />

Die Jury<br />

Es ist das Jahr 1972: Während in München gerade<br />

palästinensische Terroristen das Olympische<br />

Dorf überfallen und israelische Sportler<br />

als Geiseln nehmen, werden in Nordafrika in<br />

einer Kommune vier Hippies ermordet, ein<br />

Geldkoffer verschwindet, und ein etwas depperter<br />

Kommissar versucht die Vorkommnisse<br />

aufzuklären. Dazu stolpern ein schwedischer<br />

Atomspion, eine überaus attraktive Amerikanerin<br />

und zahlreiche weitere Personen durch<br />

Wolfgang Herrndorfs Roman „Sand“ – ein<br />

absurd-verwirrendes Spiel von Zufällen, Irrwegen,<br />

Missverständnissen und existenzphilosophischen<br />

Fragen. Dafür gab es auch den Literaturpreis<br />

des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft<br />

und der Hans-Fallada-<strong>Preis</strong> wurde Herrndorf für<br />

den Roadmovie-Roman „Tschick“ verliehen.<br />

Sand<br />

Roman<br />

Rowohlt Berlin<br />

480 S., € 19,95<br />

KNV 31 17 17 85<br />

Wolfgang Herrndorf<br />

Auszeichnung<br />

Die Leipziger Buchmesse vergibt diesen<br />

<strong>Preis</strong> jährlich seit 2005. Eine Kritiker-Jury<br />

nominiert jeweils fünf Autoren und<br />

Übersetzer in den Kategorien Belletristik,<br />

Sachbuch/Essayistik und Übersetzung.<br />

<strong>Preis</strong>träger Belletristik im Jahr 2011<br />

war Clemens J. Setz.<br />

Stifter<br />

Stadt Leipzig, Freistaat Sachsen,<br />

Literarisches Colloquium Berlin (LCB)<br />

Dotierung<br />

15.000 EUR<br />

Internet<br />

www.preis-der-leipziger-buchmesse.de<br />

www.wolfgang-herrndorf.de<br />

„Was diesen Roman<br />

so einzigartig macht, ist,<br />

mit welcher Leichtigkeit, welcher<br />

Eleganz im Ton und welchem Sinn<br />

für Komik Wolfgang Herrndorf diese<br />

absolute Alptraumszenerie erzählt.“<br />

Die Jury<br />

© Mathias Mainholz<br />

Literatur


PIPER. BÜCHER, ÜBER DIE MAN SPRICHT. www.piper.de<br />

»Sten Nadolny ist<br />

ein Erzähler<br />

unvergesslicher<br />

Geschichten …«<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

© getty images/Vetta/o-che<br />

224 Seiten. Gebunden. € 16.99 (D)


Literatur<br />

62<br />

<strong>Preis</strong> der SWR-Bestenliste<br />

Der in Budapest geborene ungarische Schriftsteller<br />

und Fotoreporter Péter Nádas wurde mit<br />

dem <strong>Preis</strong> der SWR-Bestenliste 2012 für den<br />

Roman „Parallelgeschichten“ geehrt.<br />

»Erotomanischer Jahrhundertroman.« Die Jury<br />

Ende 1989: Im Berliner Tiergarten liegt eine<br />

Leiche. So beginnt der <strong>Krimi</strong>, die Familiensaga,<br />

der Abenteuerroman, das große Epos über<br />

die vielen Seiten der ungarischen Geschichte.<br />

18 Jahre brauchte Péter Nádas, um sie zu beschreiben.<br />

Sieben Jahre nach der Originalausgabe<br />

erschien das Hauptwerk auf Deutsch. Die<br />

Jury mit ihrer Begründung: „Péter Nádas verknüpft<br />

mit großer Kraft die deutsche und die<br />

ungarische Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts<br />

und schlägt seine Figuren wie seine<br />

Leser in den Bann einer Prosa, die alle Lüste<br />

und Laster, Gedanken und Empfindungen,<br />

Leiden und Leidenschaften zur Sprache bringt<br />

und in der Kunst des Erzählens ein neues Kapitel<br />

aufschlägt, indem sie den Bewusstseins-<br />

Roman zum Roman der Sinne und des Körpers<br />

erweitert.“ Péter Nádas wurde für „Parallelgeschichten“<br />

2012 auch der Literaturpreis Brücke<br />

Berlin verliehen.<br />

Parallelgeschichten<br />

Roman<br />

Übers.: Christina Viragh<br />

Rowohlt, 1728 S., € 39,95<br />

KNV 31 67 91 81<br />

Péter Nádas<br />

Auszeichnung<br />

Der <strong>Preis</strong> der SWR-Bestenliste,<br />

1978 gegründet, wird einmal jährlich<br />

anlässlich des Kritikertreffens in<br />

Baden-Baden von den Jury-Mitgliedern<br />

vergeben. Der <strong>Preis</strong>träger muss in den<br />

zurückliegenden zwölf Monaten mit<br />

einem Buch auf der Bestenliste genannt<br />

worden sein. <strong>Preis</strong>träger 2011 war<br />

Aris Fioretos.<br />

Stifter<br />

Südwestrundfunk (SWR)<br />

Dotierung 10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.swr.de<br />

„Der Roman hat viele starke Teile.<br />

Er ist da am besten, wo er die zwischenmenschlichen<br />

und seelischen<br />

Verschiebungen schildert. Das macht<br />

er jedoch nicht, indem er dem Leser<br />

die Lage der Dinge vorbuchstabiert:<br />

Wir müssen uns das Dargestellte selbst<br />

zusammensetzen.“ Hamburger Abendblatt<br />

© Europäischer Übersetzerpreis<br />

Literatur


Literatur<br />

Prix Médicis<br />

für ausländische Literatur<br />

Der Prix Médicis für ausländische Literatur<br />

ging Ende 2011 an den israelischen Schriftsteller<br />

David Grossman für seinen Roman „Eine<br />

Frau flieht vor einer Nachricht“.<br />

»Man liest immer langsamer, weil man nicht will,<br />

dass der Roman aufhört. Noch Tage danach ist man<br />

wie benommen und voll von dieser Romanwelt, die ein<br />

Leben nicht retten konnte, die aber ihrerseits Rettung<br />

ist, weil man in einer Welt ohne Bücher wie dieses gar<br />

nicht leben will.«<br />

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung<br />

Ora erzählt von ihrer Liebe zu zwei Männern,<br />

von Wut und Zärtlichkeit, Verzweiflung, Leidenschaft<br />

und von ihrem Sohn Ofer, der sich<br />

freiwillig für einen Militäreinsatz im Westjordanland<br />

meldet. Seine Mutter hofft, das drohende<br />

Unglück zu bannen, indem sie ihrem<br />

Jugendfreund Avram, der einst im Jom-Kippur-Krieg<br />

selbst Soldat war, von Ofers Vorhaben<br />

berichtet ... David Grossman spiegelt die<br />

großen Fragen in den kleinen Alltagserlebnissen<br />

und schildert, wie in Israel das Schicksal<br />

der Menschen unauflöslich mit der Politik verbunden<br />

ist. Ein mitreißendes, unvergessliches<br />

Buch und ein Protest gegen den Krieg.<br />

Eine Frau flieht vor einer<br />

Nachricht | Roman<br />

Übers.: Anne Birkenhauer<br />

Hanser, 736 S., € 24,90<br />

KNV 22 86 07 04<br />

Löwenhonig<br />

Übers.: Vera Loos und<br />

Naomi Nir-Bleimling<br />

dtv, 128 S., € 8,50<br />

KNV 19 13 49 63<br />

© Peter-Andreas Hassiepen<br />

David Grossman<br />

Auszeichnung<br />

Der französische Prix Médicis wurde<br />

1958 von Gala Barbisan und Jean-Pierre<br />

Giraudoux begründet, um französischsprachige<br />

Romane oder Erzählungen<br />

von jungen Autoren auszuzeichnen.<br />

Seit 1970 wird auch ein <strong>Preis</strong> für fremdsprachige<br />

Romane und seit 1985 dieser<br />

Essay-<strong>Preis</strong> vergeben. <strong>Preis</strong>träger 2010<br />

war David Vann.<br />

Stifter<br />

Gala Barbisa und Jean-Paul Giraudoux<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.prix-litteraires.net<br />

„Einer dieser<br />

wenigen Romane,<br />

bei denen man<br />

das Gefühl hat,<br />

sie hätten die Welt<br />

verändert.“<br />

Schriftsteller Colm Tóibín über<br />

„Eine Frau flieht vor einer Nachricht“<br />

Literatur<br />

63


Literatur<br />

64<br />

Prix Renaudot<br />

Der Prix Renaudot wurde Ende 2011 für den<br />

Biografieroman „Limonow“ an den französischen<br />

Schriftsteller Emmanuel Carrère vergeben.<br />

»Er legt eine packend geschriebene ‚biographie romancée‘<br />

des russischen Skandalautors vor und bringt sich<br />

dabei an ausgewählten Schlüsselstellen immer wieder<br />

selbst ins Gespräch. Dabei wird deutlich, dass der aus<br />

großbürgerlichen Verhältnissen stammende Carrère<br />

seinen Helden heimlich beneidet.« NZZ<br />

Eduard Limonow (1943), der schillernde russische<br />

Schriftsteller und Politiker, war gefeierter<br />

Underground-Dichter, lebte als Hungerleider<br />

und bisexueller Dandy-Autor in New York<br />

und Paris, kämpfte als Freiwilliger in den Balkankriegen<br />

auf Seiten der Serben, schloss sich<br />

mit seiner Partei Kasparow und der Bewegung<br />

Neues Russland an und saß im Gefängnis.<br />

Die Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen<br />

2012 wurde ihm verweigert, inzwischen<br />

agiert er als einer der führenden Köpfe der demokratischen<br />

Opposition zum Regime Putins.<br />

Seine politische Haltung oszilliert zwischen<br />

extrem rechts und extrem links – immer in<br />

Konfrontation zum Establishment und immer<br />

auch als ästhetische Geste einer Gegenkultur.<br />

Limonow | Roman<br />

Übers.: Claudia Hamm<br />

Matthes & Seitz<br />

414 S., € 24,90<br />

KNV 31 85 16 58<br />

Emmanuel Carrère<br />

Auszeichnung<br />

Der „Renaudot“ wird seit 1926 jährlich<br />

vergeben, ist nach dem Begründer des<br />

modernen Journalismus in Frankreich<br />

Théophraste Renaudot (1586–1653)<br />

benannt und wird von 10 Literaturkritikern<br />

ausgewählt. <strong>Preis</strong>trägerin<br />

2010 war Virginie Despentes.<br />

Stifter<br />

Literaturkritiker<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.prix-litteraires.net<br />

www.limonow.de/carrere<br />

„Limonow hat sich radikal von allen<br />

gesellschaftlichen Imperativen<br />

emanzipiert und alles, wirklich alles<br />

im Leben ausprobiert: Er hatte Sex<br />

mit schwarzen Männern, verführte<br />

Minderjährige, lebte mit einem Fotomodell<br />

zusammen, wurde Familienvater,<br />

saß im Gefängnis und tötete.“ NZZ<br />

© Falk Nordmann<br />

Literatur


Literatur<br />

Schillerpreis<br />

der Schweizerischen Schillerstiftung<br />

Einen Schillerpreis 2012 erhielt der Schweizer<br />

Schriftsteller Felix Philipp Ingold für den Roman<br />

„Alias oder Das wahre Leben“.<br />

»Es ist das Werk eines Schriftstellers, der elegant auf<br />

der Klaviatur literarischer Mittel zu spielen versteht und<br />

damit dem Leser nicht nur sinnliches Vergnügen bereitet,<br />

sondern ihn mit einer avancierten Denksportaufgabe<br />

völlig in Beschlag nimmt. Ein literarisches Fest!«<br />

Die Weltwoche<br />

Was fängt man mit der Hinterlassenschaft eines<br />

verstorbenen Freundes an? In der suchenden<br />

und tastenden Lebensbeschreibung des<br />

wolgadeutschen Kirill Bergerow entwirft Felix<br />

Philipp Ingold eine weitläufige, halb Europa<br />

und ein halbes Jahrhundert durchmessende<br />

Existenz, die bei all ihren Verwerfungen und<br />

Brüchen kaum noch auf den Punkt zu bringen<br />

ist. Doch wessen Geschichte wird da erzählt?<br />

Ist es das Leben des Freundes, oder ist es das<br />

Bild, das sich der Erzähler vom Freund nachträglich<br />

zu machen versucht? Eine ungewöhnliche<br />

Panoramafahrt durch ein Leben voller<br />

Turbulenzen, unsäglicher Leiden und unvergleichlicher<br />

Glücksmomente.<br />

Alias oder Das wahre Leben<br />

Roman<br />

Matthes & Seitz<br />

330 S., € 22,90<br />

KNV 30 15 84 95<br />

„Dramaturgisch und stilistisch<br />

souverän arrangiert.<br />

Ein beeindruckender<br />

wahrer Lebensroman voll<br />

tragikomischer Wendungen.“<br />

Luzerner Zeitung<br />

Felix Philipp Ingold<br />

Auszeichnung<br />

Die Schweizerische Schillerstiftung<br />

verleiht jährlich Auszeichnungen an<br />

bedeutende aktuelle Werke nationaler<br />

Dichtkunst, um begabte Schweizer<br />

Schriftsteller zu fördern oder in Not<br />

geratene Autoren und deren<br />

Familien zu unterstützen. <strong>Preis</strong>träger<br />

2011 waren Pedro Lenz und Kurt Marti.<br />

Stifter<br />

Schweizerische Schillerstiftung<br />

Dotierung<br />

10.000 CHF<br />

Internet<br />

www.schillerstiftung.ch<br />

Foto: Privat<br />

Literatur<br />

65


Literatur<br />

66<br />

Schweizer Buchpreis<br />

Den Schweizer Buchpreis bekam Ende 2011<br />

der in Rumänien geborene und in Zürich lebende<br />

Schriftsteller Catalin Dorian Florescu für<br />

seinen Roman „Jacob beschließt zu lieben“.<br />

»Er kennt die Abgründe, die im Menschen lauern, dem<br />

zwiespältigen Wesen aus Angst und Gier. Florescu<br />

zeichnet das Sittenbild einer archaischen Welt mit<br />

allen Schrecken und Schönheiten, Grausamkeiten und<br />

Zärtlichkeiten, eine Welt, in der den Bauern die Erde, der<br />

Acker, der Besitz alles bedeutet.« DER SPIEGEL<br />

Florescu, der 2012 auch mit dem Eichendorff-<br />

Literaturpreis geehrt wurde, erzählt in „Jacob<br />

beschließt zu lieben“ die abenteuerliche Lebensgeschichte<br />

des Jacob Obertin aus dem<br />

schwäbischen Dorf Triebswetter im rumänischen<br />

Banat Ende der 20er- bis Anfang der<br />

50er-Jahre. Jacob wird mit Kampf um Macht<br />

und Besitz konfrontiert, vom eigenen Vater<br />

verraten und verliert seine erste Liebe. Doch<br />

immer wieder gibt es Menschen, die ihm helfen,<br />

die Wechselfälle der Geschichte – Diktaturen<br />

und Deportationen – mit ihren katastrophalen<br />

Folgen zu überleben und einen neuen<br />

Aufbruch zu wagen.<br />

Jacob beschließt zu lieben<br />

Roman<br />

C.H.Beck<br />

404 S., € 19,95<br />

KNV 26 97 17 20<br />

Jacob beschließt zu lieben<br />

Roman<br />

dtv<br />

416 S., € 9,90<br />

KNV 33 43 42 91<br />

© Martin Walker<br />

Catalin Dorian Florescu<br />

Auszeichnung<br />

Eine Fachjury vergibt seit 2008 jährlich<br />

im Rahmen des Internationalen Buchund<br />

Literaturfestivals in Basel diesen<br />

<strong>Preis</strong> für das beste erzählerische oder<br />

essayistische Werk eines Schweizer<br />

Schriftstellers in deutscher Sprache.<br />

<strong>Preis</strong>trägerin 2010 war Melinda<br />

Nadj Abonji.<br />

Stifter<br />

Literaturfestival Basel und der Schweizer<br />

Buchhändler- und Verleger-Verband<br />

Dotierung 50.000 CHF<br />

Internet<br />

www.schweizerbuchpreis.ch<br />

www.florescu.ch<br />

„... eine Geschichte<br />

von Gewalt und<br />

Verrat, von Armut<br />

und Verdüsterung,<br />

von Hunger und<br />

Durst.“<br />

Neue Zürcher Zeitung<br />

Literatur


Literatur<br />

Wilhelm-Raabe-Literaturpreis<br />

Der schweizerische Schriftsteller und Journalist<br />

Christian Kracht erhielt den Wilhelm-Raabe-<br />

Literaturpreis des Jahres 2012 für den Roman<br />

„Imperium“ zuerkannt.<br />

»Wie kaum ein anderer deutschsprachiger Autor<br />

beherrscht Kracht das, was man auf Englisch ‚Tongue<br />

in Cheek‘ nennt: das ironische, anspielungsreiche,<br />

mitunter uneindeutige Schreiben.« DER SPIEGEL<br />

„Ein groteskes Sittenbild des frühen 20. Jahrhunderts,<br />

in dem Lebensbewegte, Lebensreformer,<br />

bärtige Bohemiens und aufbegehrende<br />

Aussteiger ihren privaten Wahnsinn zu Welterlösungsideen<br />

ausweiteten, übers Meer fuhren,<br />

um Land zu gewinnen, und Wahnsinn fanden,<br />

den lachenden Tod. August Engelhardt, Held<br />

des ‚Imperiums‘ war so einer, ein historisch<br />

verbürgter idealistischer Ritter mit der Kokosnuss,<br />

der eben diese behaarte Kugel anbetete,<br />

um eine Religion damit zu begründen, einen<br />

Kokovoren-Kult. Man kann diesen Kern des<br />

Romans in Geschichtsbüchern nachlesen, um<br />

in einen erkenntnisfördernden Wettbewerb zwischen<br />

irrer Realität und literarischer Irrealität<br />

einzutreten.“ (Die Jury)<br />

Imperium<br />

Roman<br />

KiWi<br />

256 S., € 18,99<br />

KNV 31 57 21 34<br />

Christian Kracht<br />

Auszeichnung<br />

Dieser <strong>Preis</strong> erinnert an den Schriftsteller<br />

Wilhelm Raabe (1831–1910) und wird<br />

seit 2010 jährlich vergeben. Die<br />

Auszeichnung würdigt ein aktuelles,<br />

zeitgenössisches und in deutscher<br />

Sprache verfasstes erzählerisches<br />

Werk. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war Sibylle<br />

Lewitscharoff.<br />

Stifter<br />

Stadt Braunschweig<br />

und Deutschlandfunk<br />

Dotierung 30.000 EUR<br />

Internet<br />

www.literaturzentrum-braunschweig.de<br />

www.christiankracht.com<br />

„Die deutschen Kolonien zu Kaiser<br />

Wilhelms Zeiten waren schon<br />

häufiger Gegenstand der erzählenden<br />

Literatur. Doch noch nie so farbig<br />

schillernd, so böse komisch,<br />

fantastisch realistisch, pathologisch<br />

weltbeglückend, so schräg verzerrt<br />

wie in Christian Krachts<br />

Roman ‚Imperium‘.“ Die Jury<br />

© Anthony Shouan-Shwan<br />

Literatur<br />

67


Literatur / Werk<br />

68<br />

Adelbert-von-Chamisso-<strong>Preis</strong><br />

Der in der Tschechoslowakei geborene und in<br />

Wien lebende Schriftsteller Michael Stavarič ist<br />

Chamisso-<strong>Preis</strong>träger 2012. Er wurde für sein<br />

bisheriges literarisches Werk gehrt, vor allem<br />

für den Roman „Brenntage“.<br />

»Nur wenige haben den Mut und das Talent, mit der<br />

deutschen Sprache so zu spielen, wie der diesjährige<br />

<strong>Preis</strong>träger Michael Stavarič.«<br />

Die Jury<br />

„Seine Erzähltexte sind zutiefst menschlich“,<br />

heißt es in der Begründung der Jury, „gerade<br />

weil sie existenzielle Unsicherheiten und fundamentale<br />

Ängste des modernen Individuums<br />

literarisch gestalten. Mit ihrem Rückgriff auf<br />

frühromantische und surrealistische Traditionen<br />

verweigern sie sich einem schlichten Realismus.<br />

Damit schließt Michael Stavarič an die<br />

künstlerische Moderne des frühen 20. Jahrhunderts<br />

an. Auch als Essayist, Kinderbuchautor<br />

und Übersetzer ist er eine herausragende<br />

Figur des literarischen Lebens der Gegenwart.“<br />

Zusammen mit der Illustratorin Renate Habinger<br />

erhielt Michael Stavarič auch den Österreichischen<br />

Kinder- und Jugendbuchpreis 2012.<br />

Brenntage<br />

Roman<br />

C.H.Beck<br />

232 S., € 18,95<br />

KNV 26 97 18 80<br />

Böse Spiele<br />

Roman<br />

C.H.Beck<br />

155 S., € 16,90<br />

KNV 21 36 81 14<br />

© Yves Noir<br />

Michael Stavarič<br />

Auszeichnung<br />

Die Robert Bosch Stiftung ehrt mit<br />

diesem Literaturpreis seit 1985 auf<br />

Deutsch schreibende Autoren, deren<br />

Muttersprache oder kulturelle Herkunft<br />

nicht die deutsche ist und würdigt deren<br />

kulturelle Vielfalt als Bereicherung.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2011 war Jean Krier.<br />

Stifter<br />

Robert Bosch-Stiftung<br />

Dotierung<br />

15.000 EUR<br />

Internet<br />

www.bosch-stiftung.de<br />

Terminifera<br />

Roman<br />

dtv<br />

144 S., € 8,90<br />

KNV 21 87 80 08<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

70<br />

Berliner Literaturpreis<br />

der Stiftung Preußische Seehandlung<br />

Der Berliner Literaturpreis 2012 ging an den<br />

in München geborenen und in Berlin lebenden<br />

Schriftsteller Rainald Goetz für sein Werk.<br />

»Rainald Goetz bringt in ‚Johann Holtrop‘ den rasend<br />

schnellen Auf- und ganz allmählichen Abstieg eines<br />

Medienmanagers sprachlich zum Schillern.« taz<br />

Der einst erfolgreiche Geschäftsmann „Johann<br />

Holtrop“ gerät in dem gleichnamigen Roman<br />

ins wirtschaftliche Aus, fällt ins gesellschaftliche<br />

Nichts. Die Begründung der Jury: „Hier<br />

schreiben Hass und Liebe ungeschieden, hier<br />

berichtet der Einzelgänger aus der Mitte des<br />

Geschehens. Seine Romane und Berichte verweigern<br />

die Anlehnung an konventionelle, zu<br />

Schablonen erstarrte Formen der Literatur, sie<br />

nutzen die Kraftquellen des Techno, zeitgenössischer<br />

Kunst und des intellektuellen Diskurses.<br />

Der Wahnsinn des Dabeiseins begegnet<br />

dem Irrsinn des Nicht-Dazugehörens, es mischen<br />

sich Rausch und Askese. Kaum ein zweiter<br />

Schriftsteller trifft Geist und Stimmung der<br />

Gegenwart, Lebensgefühl und Sound, mit solcher<br />

Präzision. Seine Sprache widersteht dem<br />

Muffigen, Zuckrigen, Banalen.“<br />

Johann Holtrop<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

200 S., € 19,95<br />

KNV 31 68 10 35<br />

Irre<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

372 S., € 17,80<br />

KNV 19 98 32 61<br />

© Suhrkamp<br />

Rainald Goetz<br />

Auszeichnung<br />

Es werden Schriftsteller ausgezeichnet,<br />

die einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Entwicklung der zeitgenössischen<br />

deutschsprachigen Literatur leisten.<br />

Seit 2005 ist die Heiner-Müller-<br />

Gastprofessur an der FU Berlin mit<br />

diesem <strong>Preis</strong> verbunden. <strong>Preis</strong>träger<br />

2011 war Thomas Lehr.<br />

Stifter<br />

Stiftung Preußische Seehandlung, Berlin<br />

Dotierung<br />

30.000 EUR<br />

Internet<br />

www.stiftung-seehandlung.de<br />

www.johannholtrop.de<br />

„Seine Neugier ist<br />

nicht geschichtsphilosophisch<br />

motiviert, sondern<br />

beginnt mit<br />

dem Erstaunen<br />

über das Soziale.“<br />

Jens Bisky, Laudator<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

72<br />

Blue Metropolis Literary Grand Prix<br />

Die US-Schriftstellerin Joyce Carol Oates bekam<br />

2012 den Blue Metropolis Literary Grand Prix<br />

für ihr literarisches Werk verliehen.<br />

»... ein Meisterwerk. Frage an das Nobelkomitee: Was<br />

muss die Amerikanerin eigentlich noch schreiben?«<br />

NDR Info nach der Lektüre von „Geheimnisse“<br />

In dem Roman „Meine Zeit der Trauer“ gewährt<br />

sie bewegend Einblick in ihr Innerstes,<br />

und wir lernen eine andere Joyce Carol Oates<br />

kennen: Eine starke Frau, die am Ende sagen<br />

kann „Dies ist jetzt mein Leben“. Die Schriftstellerin<br />

und Raymond Smith waren über<br />

ein halbes Jahrhundert ein Paar. Im Moment<br />

seines Todes ist Joyce Carol Oates nicht nur<br />

dem Schmerz des Verlustes und dem Alleinsein<br />

ausgesetzt, sondern auch der Tatsache,<br />

weiterleben zu müssen. In dem Roman „Geheimnisse“<br />

erzählt sie von der Jüdin Rebecca,<br />

die auf der Flucht ihrer Familie aus Deutschland<br />

in New York geboren wird. Doch deren<br />

Leben gestaltet sich schwer. Eines Tages lässt<br />

Rebecca alles zurück und findet Rettung in der<br />

Liebe zu Chet. Joyce Carol Oates wurde 2012<br />

auch mit dem Stone Award und dem PEN Literary<br />

Award geehrt.<br />

Geheimnisse<br />

Roman<br />

Übers.: Silvia Morawetz<br />

S. Fischer, 672 S., € 24,95<br />

KNV 24 16 33 78<br />

Meine Zeit der Trauer<br />

Autobiografie<br />

Übers.: Silvia Morawetz<br />

S. Fischer, 496 S., € 24,95<br />

KNV 30 16 74 07<br />

© John Foley/Opale/StudioX<br />

Joyce Carol Oates<br />

Auszeichnung<br />

Seit 1999 vergibt die kanadische<br />

Blue Metropolis Stiftung jährlich ihren<br />

Literaturpreis im Rahmen des Montrealer<br />

Literaturfestivals. Eine Jury zeichnet<br />

anerkannte internationale Schriftsteller<br />

für ihr Lebenswerk aus. <strong>Preis</strong>träger 2011<br />

war Amitav Ghosh.<br />

Stifter<br />

Blue Metropolis Foundation, Kanada<br />

Dotierung<br />

10.000 CAD<br />

Internet<br />

www. bluemetropolis.org<br />

www.usfca.edu/jco<br />

„Ein<br />

großartiges<br />

deutschamerikanisches<br />

Epos.“<br />

Cosmopolitan über „Geheimnisse“<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Bodensee-Literaturpreis<br />

der Stadt Überlingen<br />

Der Schweizer Autor Peter Stamm wurde 2012<br />

für sein bisheriges Werk mit dem Bodensee-<br />

Literaturpreis geehrt.<br />

»Stamm interessiert, wie etwas funktioniert,<br />

Maschinen oder zwischenmenschliche Beziehungen.<br />

Liebe, Leben, Glück, Sterben, die Unterschiede zwischen<br />

den Geschlechtern – das sind die Themen seiner<br />

Geschichten.« DIE ZEIT<br />

Alexander, der Held in Peter Stamms Roman<br />

„Sieben Jahre“, lebt mit seiner Frau Sonja.<br />

Sie ist schön und erfolgreich und müsste ihn<br />

– von außen betrachtet – vollkommen glücklich<br />

machen. Doch der Schein trügt. Jedenfalls<br />

hat er eine Geliebte, die Polin Iwona, eine<br />

eher unscheinbare graue Maus, die ein sehr<br />

einfaches Leben führt. Stamm lässt in dieser<br />

Geschichte eines fortdauernden Ehebruchs<br />

die Macht spürbar werden, die ein Mensch<br />

hat, wenn er liebt. Doch mit der Liebe ist es<br />

recht kompliziert. Mal kommt sie in Gestalt<br />

tiefer freundschaftlicher Verbundenheit daher,<br />

mal als leidenschaftliche Lust, die einem die<br />

Sinne und den Verstand raubt. Alex muss sich<br />

zwischen beiden Frauen entscheiden, um sein<br />

eigenes Lebensglück zu finden.<br />

Seerücken<br />

Erzählungen<br />

S. Fischer<br />

192 S., € 18,95<br />

KNV 28 39 22 86<br />

Sieben Jahre<br />

Roman<br />

S. Fischer<br />

304 S., € 18,95<br />

KNV 22 87 36 51<br />

© Stefania Samadelli<br />

Peter Stamm<br />

Auszeichnung<br />

Der Bodensee-Literaturpreis wurde<br />

1954 von der Stadt Überlingen gestiftet<br />

und wird seit 1981 alle zwei Jahre von<br />

einer ausgewählten Jury im Auftrag der<br />

Abteilung Kultur der Stadt Überlingen<br />

vergeben. <strong>Preis</strong>träger im Jahr 2010 war<br />

Christian Uetz.<br />

Stifter<br />

Stadt Überlingen<br />

Dotierung<br />

5.000 EUR<br />

Internet<br />

www.ueberlingen.de<br />

www.peterstamm.ch<br />

„Kühl und<br />

psychologisch<br />

genau seziert<br />

Peter Stamm den<br />

Irrsinn der Liebe,<br />

gegen den man<br />

machtlos<br />

ist.“ Freundin<br />

Literatur / Werk<br />

73


Literatur / Werk<br />

74<br />

Buber-Rosenzweig-Medaille<br />

Die in München lebende Autorin und Übersetzerin<br />

Mirjam Pressler wird 2013 für ihr bisheriges<br />

Lebenswerk mit der Buber-Rosenzweig-<br />

Medaille ausgezeichnet.<br />

»Ihre knappe schnörkellose Sprache erzeugt in allen ihren<br />

Büchern eine ungeheure Intensität. Ihr Herz schlägt<br />

für Kinder mit schwieriger Geschichte, für Menschen mit<br />

Brüchen in der Biografie.«<br />

rbb Kulturradio<br />

Mit dieser Auszeichnung wird Mirjam Presslers<br />

herausragendes literarisches und übersetzerisches<br />

Werk gewürdigt. „In ihren Romanen<br />

und Erzählungen, die nicht nur Kinder und Jugendliche,<br />

sondern auch Erwachsene ansprechen,<br />

gelingt es Pressler, jüdisches Leben in<br />

der Zeit des Nationalsozialismus und danach<br />

dem deutschen Publikum, insbesondere den<br />

nachwachsenden Generationen, erzählerisch<br />

nahezubringen,“ so die Jury. Mit ihren Übersetzungen<br />

aus dem Hebräischen, Jiddischen<br />

und Niederländischen ist es ihr zudem gelungen,<br />

Fremdheiten abzubauen und ein differenziertes<br />

Bild der israelischen Gesellschaft in der<br />

Folge des Holocaust zu vermitteln.<br />

Shylocks Tochter<br />

Roman<br />

Beltz & Gelberg<br />

272 S., € 16,90, ab 14 J.<br />

KNV 20 19 42 98<br />

Ein Buch für Hanna<br />

Roman<br />

Gulliver<br />

352 S., € 8,95, ab 14 J.<br />

KNV 31 67 64 05<br />

© Alexa Gelberg<br />

Mirjam Pressler<br />

Auszeichnung<br />

Die Medaille wird seit 1968 jährlich<br />

in Erinnerung an Martin Buber<br />

(1878–1965) und Franz Rosenzweig<br />

(1886–1929) verliehen und geht an<br />

Personen, Initiativen oder Einrichtungen,<br />

die sich um die christlich-jüdische<br />

Zusammenarbeit verdient gemacht<br />

haben. <strong>Preis</strong>träger im Jahr 2012 war<br />

EKD-Präses Nikolaus Schneider.<br />

Stifter<br />

<strong>Deutscher</strong> Koordinierungsrat<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.deutscher-koordinierungsrat.de<br />

www.mirjampressler.de<br />

Die Tagebücher der Anne Frank<br />

Biografie, Übers. aus dem Niederländischen:<br />

Mirjam Pressler<br />

S. Fischer, 892 S., € 59,00<br />

KNV 3 46 34 87<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Carl-Zuckmayer-Medaille<br />

Für seine Verdienste um die deutsche Sprache<br />

ist der in Hamburg geborene Schriftsteller<br />

und gelernte Kürschner Uwe Timm 2012 mit<br />

der Carl-Zuckmayer-Medaille geehrt worden.<br />

»Schriftsteller Uwe Timm stellt ‚neue Arroganz‘ in<br />

Deutschland fest. Zum Beispiel werden Frauen plötzlich<br />

wieder mit Handkuss begrüßt.« Freie Presse<br />

Uwe Timm hat die Entwicklung der Bundesrepublik<br />

Deutschland erzählend dokumentiert<br />

und damit zum Verständnis der Nachkriegsgeschichte<br />

beigetragen. „Dies ist“, so das Urteil<br />

der Jury, „auf komische wie in dem Buch<br />

‚Die Entdeckung der Currywurst‘ oder auf<br />

tragische Weise wie etwa in seiner Erinnerung<br />

an den Schulkameraden Benno Ohnesorg in<br />

‚Der Freund und der Fremde‘ geschehen.“<br />

Timm bleibt auch heute kritisch. So vermisst<br />

er zum Beispiel die Diskussionskultur wie vor<br />

der 68er-Revolte. In einem Gespräch mit „Die<br />

Freie Presse“ moniert er: „Wo früher auf den<br />

Balkonen gekifft und diskutiert worden ist,<br />

was das Zeug hält, sitzen die Leute zwar heute<br />

auch auf den Balkonen, es wird aber allenfalls<br />

geraucht und über Reisen geredet, noch mal<br />

über Reisen geredet und über Geldanlagen.“<br />

Der Freund und der Fremde<br />

Autobiografische Erzählung<br />

dtv<br />

256 S., € 8,95<br />

KNV 31 52 69 34<br />

Freitisch<br />

Novelle<br />

dtv<br />

144 S., € 8,90<br />

KNV 31 54 72 43<br />

© Michael Döschner-Apostolidis<br />

Uwe Timm<br />

Auszeichnung<br />

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident<br />

zeichnet seit 1979 jährlich in<br />

Erinnerung an den Schriftsteller und<br />

Dramatiker Carl Zuckmayer (1896–1977)<br />

Persönlichkeiten aus, die sich um die<br />

deutsche Sprache verdient gemacht<br />

haben. Letzte literarische <strong>Preis</strong>trägerin<br />

war Emine Sevgi Özdamar im Jahr 2010.<br />

Stifter<br />

Land Rheinland-Pfalz<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.rlp.de<br />

www.uwe-timm.com<br />

Die Entdeckung der Currywurst<br />

Novelle<br />

dtv<br />

192 S., € 8,90<br />

KNV 8 97 01 82<br />

Literatur / Werk<br />

75


Literatur / Werk<br />

76<br />

Georg-Büchner-<strong>Preis</strong><br />

Den Büchner-<strong>Preis</strong> erhielt 2012 die in Berlin<br />

lebende und in Hameln geborene Schriftstellerin<br />

Felicitas Hoppe für ihre literarisches Werk.<br />

»... wie die Autorin darin ferne Sage und gegenwärtige<br />

Mythen, die Geschichte der Auswanderungen mit Motiven<br />

ihres Werks zu einer romantischen Wunschbiografie<br />

verschmilzt, ist ein grandios unterhaltsamer Schwindel<br />

und zugleich eine radikal romantische Selbstbehauptung<br />

in einer virtuosen Prosa ...«<br />

SPIEGEL ONLINE über „Hoppe“<br />

„Indem die Deutsche Akademie für Sprache<br />

und Dichtung den wichtigsten deutschsprachigen<br />

Literaturpreis nun an Felicitas Hoppe<br />

verleiht, zeichnet sie auch eine Literatur aus,<br />

die sich einer Inanspruchnahme durch das<br />

Hier und Jetzt auf radikale Weise entzieht.<br />

Denn dass die Literatur auf gesellschaftliche<br />

oder politische Veränderungen zu reagieren<br />

habe, hat Hoppe stets als Zumutung zurückgewiesen.<br />

Sie sei ‚eine verbohrte und in Bezug<br />

auf das politische Tagesgeschehen resistente<br />

Schriftstellerin, die das Material ignoriert, von<br />

dem sie umzingelt ist‘, hat sie in einem Interview<br />

gesagt, und dass es glücklicherweise<br />

mehr gebe ‚als reine Gegenwart‘.“ (Die WELT)<br />

Hoppe<br />

Fiktive Autobiografie<br />

S. Fischer<br />

336 S., € 19,99<br />

KNV 31 53 04 54<br />

Iwein Löwenritter<br />

Illustrator: Michael Sowa<br />

S. Fischer<br />

250., € 16,90<br />

KNV 19 98 22 98<br />

„Zitat“<br />

Felicitas Hoppe<br />

Auszeichnung<br />

Zum Andenken an den Schriftsteller<br />

und Naturwissenschaftler Georg Büchner<br />

(1813–1837) wurde dieser <strong>Preis</strong><br />

erstmals 1923 gestiftet. Seit 1951 wird<br />

er als allgemeiner Literaturpreis von der<br />

Deutschen Akademie für Sprache und<br />

Dichtung jährlich an Autoren verliehen,<br />

die sich um die deutsche Literatur verdient<br />

gemacht haben. <strong>Preis</strong>träger 2011<br />

war Friedrich Christian Delius.<br />

Stifter Land Hessen, Stadt Darmstadt<br />

Dotierung<br />

50.000 EUR<br />

Internet<br />

www.deutscheakademie.de<br />

xxx<br />

© Tobias Bohm<br />

Dr. Seuss: Grünes Ei mit Speck<br />

Fantasiegeschichten<br />

Übers.: Felicitas Hoppe<br />

S. Fischer, 176 S., € 14,95, ab 6 J.<br />

KNV 28 41 23 45<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Georg-Christoph-Lichtenberg-<strong>Preis</strong><br />

Literatur<br />

Der Georg-Christoph-Lichtenberg-<strong>Preis</strong> ging<br />

Ende 2011 an den in Frankfurt a. M. lebenden<br />

Schriftsteller Andreas Maier für sein Werk.<br />

»Mit ‚Das Haus‘ ist Andreas Maier ein großer, stiller Text<br />

gelungen: eine gänzlich unsentimentale Erinnerungsetüde,<br />

voller Humor und abgrundtiefer Traurigkeit,<br />

mit einer sprachlichen Genauigkeit, die an sich schon<br />

großartig ist.« NDR Kultur<br />

„Andreas Maier hat über den österreichischen<br />

Schriftsteller Thomas Bernhard promoviert,<br />

und der Furor von Maiers literarischer Prosa<br />

steht unleugbar in Abhängigkeit von diesem<br />

Vorbild. Er beschreitet aber gleichwohl einen<br />

unverwechselbar eigenen Weg. Das zeigt sich<br />

in den gewählten Stoffen, die mit wenigen<br />

Ausnahmen von der südhessischen Region<br />

und ihren Menschen handeln, vor allem aber<br />

zeigt es sich in einem emphatischen Bekenntnis<br />

zur Heimat, das dem ‚Anti-Heimatdichter‘<br />

Bernhard ganz und gar fremd war. Mit dem<br />

Roman ‚Das Zimmer‘ hat Maier einen auf insgesamt<br />

elf Bände angelegten Zyklus begonnen,<br />

mit dem er die über Jahrzehnte diskriminierte<br />

Heimatliteratur auf radikale Weise zu<br />

erneuern beabsichtigt.“ (Die Jury)<br />

Das Haus<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

164 S., € 17,95<br />

KNV 30 19 44 37<br />

Das Zimmer<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

203 S., € 8,99<br />

KNV 30 19 02 38<br />

© Jürgen Bauer<br />

Andreas Maier<br />

Auszeichnung<br />

Der <strong>Preis</strong> wird im zweijährigen Turnus für<br />

Literatur und bildende Kunst verliehen.<br />

Er erinnert an den Physiker, Astronomen,<br />

Mathematiker und Schriftsteller Georg<br />

Christoph Lichtenberg (1742–1799).<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong> werden Schriftsteller und<br />

Künstler, die in der südhessischen Region<br />

leben oder einen Bezug zu ihr haben.<br />

Literarischer <strong>Preis</strong>träger war zuletzt 2008<br />

Peter Kurzeck.<br />

Stifter<br />

Landkreis Darmstadt-Dieburg<br />

Dotierung 10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.ladadi.de<br />

Onkel J.<br />

Heimatkunde, Kolumnen<br />

Suhrkamp<br />

132 S., € 7,95<br />

KNV 28 59 65 15<br />

Literatur / Werk<br />

77


Literatur / Werk<br />

78<br />

Gerty-Spies-Literaturpreis<br />

Der Gerty-Spies-Literaturpreis ging 2012 an<br />

den in Rom geborenen deutschen Schriftsteller<br />

Friedrich Christian Delius für sein Werk.<br />

»Die Revolution war jung, Lachen und Fußball wichtiger<br />

als Klassenkampf: In seinem Erinnerungsband ‚Als die<br />

Bücher noch geholfen haben‘ erzählt Büchner-<strong>Preis</strong>träger<br />

F. C. Delius von der Apo, ohne die üblichen<br />

Mythen zu recyceln.«<br />

SPIEGEL ONLINE<br />

„Mit F. C. Delius zeichnet die Jury einen Literaten<br />

aus, dessen Charakterstudien der Bundesrepublik<br />

kritische Bestandsaufnahmen der<br />

Macht eines Staates sind, der nach verlorenem<br />

Weltkrieg die Demokratie mühsam erlernen<br />

musste. In Umkehrung dieser Perspektive<br />

tauchen aber auch immer wieder Opfer der<br />

Macht, Rebellen gegen Herrschaftsstrukturen<br />

als ‚Helden‘ in seinen Romanen und Erzählungen<br />

auf. Delius verfasst keine Tatsachen- oder<br />

Enthüllungsromane, er ist vielmehr ein Chronist<br />

der ‚Irrsinnsgeschichte‘ der Bundesrepublik<br />

Deutschland, immer aber auch bemüht,<br />

die Vielfalt der Argumente, Differenzen, Geschichten,<br />

Debatten fördern zu helfen.“ (Jury)<br />

Als die Bücher noch<br />

geholfen haben<br />

Biografische Skizzen<br />

Rowohlt, 304 S., € 18,95<br />

KNV 31 49 61 28<br />

Bildnis der Mutter als<br />

junge Frau<br />

Erzählung<br />

Rowohlt, 128 S., € 6,99<br />

KNV 19 11 24 71<br />

© A. Bachinger<br />

Friedrich Christian Delius<br />

Auszeichnung<br />

Dieser Literaturpreis prämiert seit 1996<br />

literarische Arbeiten zu gesellschaftspolitischen<br />

Themen, verliehen von der<br />

Landeszentrale für politische Bildung<br />

Rheinland-Pfalz. Jährlich wird damit<br />

an die deutsche Schriftstellerin und<br />

Holocaust-Überlebende Gerty Spies<br />

(1897–1997) erinnert. <strong>Preis</strong>träger 2011<br />

war Christoph Hein.<br />

Stifter Landeszentrale für politische<br />

Bildung Rheinland-Pfalz<br />

Dotierung 5.000 EUR<br />

Internet<br />

www.politische-bildung-rlp.de<br />

www.fcdelius.de<br />

Die Frau, für die ich den<br />

Computer erfand<br />

Roman<br />

Rowohlt, 283 S., € 19,90<br />

KNV 21 83 35 41<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Grand Prix de Littérature Henri Gal<br />

Der in Frankreich im Exil lebende algerische<br />

Schriftsteller Yasmina Khadra wurde Ende 2011<br />

mit dem Grand Prix de Littérature Henri Gal<br />

für sein Werk geehrt.<br />

»‚Die Schuld des Tages an die Nacht‘ ist eine algerischfranzösische<br />

Lebens- und Kulturgeschichte über acht<br />

Jahrzehnte, deren Reichtum an Episoden und Figuren<br />

aufs Neue Khadras unbändige Lust am Erzählen<br />

beweisen.« NDR Kultur<br />

Mohammed Moulessehoul war hoher Offizier<br />

in der algerischen Armee. Wegen der strengen<br />

Zensurbestimmungen veröffentlichte er seine<br />

<strong>Krimi</strong>nalromane unter dem Namen einer Frau<br />

und wurde als Yasmina Khadra zu einer der<br />

wichtigsten Stimmen der arabischen Welt.<br />

„Die Schuld des Tages an die Nacht“ über eine<br />

Liebe zwischen Orient und Okzident gilt als<br />

meisterhaftes Epos. Ein packender Thriller ist<br />

der Roman „Die Sirenen von Bagdad“ über<br />

die Logik des Terrorismus: Bei einer Razzia<br />

des US-Militärs wird ein junger Iraker tief gedemütigt<br />

und muss seine Familie und sein Heimatdorf<br />

verlassen. Er beschließt, sein Leben<br />

künftig der Aufgabe zu widmen, den Westen<br />

tödlich zu treffen.<br />

Die Attentäterin<br />

Roman<br />

Übers.: Regina Keil-Sagawe<br />

dtv, 272 S., € 9,90<br />

KNV 19 13 23 95<br />

Die Sirenen von Bagdad<br />

Roman<br />

Übers.: Regina Keil-Sagawe<br />

dtv, 320 S., € 9,90<br />

KNV 22 87 38 92<br />

Yasmina Khadra (Mohammed Moulessehoul)<br />

Auszeichnung<br />

Dieser hochdotierte Literaturpreis wird<br />

seit 2004 jährlich von der Académie<br />

française zusammen mit dem Institut<br />

de France an französische Schriftsteller<br />

oder für eine herausragende Karriere<br />

vergeben. <strong>Preis</strong>träger 2010 war<br />

Emmanuel Carrère.<br />

Stifter<br />

Institut de France, Paris<br />

Dotierung<br />

40.000 EUR<br />

Internet<br />

www.academie-francaise.fr<br />

www.yasmina-khadra.com<br />

Die Schuld des Tages<br />

an die Nacht | Roman<br />

Übers.: Regina Keil-Sagawe<br />

Ullstein, 416 S., € 19,95<br />

KNV 24 35 03 34<br />

© Robert Espalieu<br />

Literatur / Werk<br />

79


Literatur / Werk<br />

80<br />

Großer Österreichischer Staatspreis<br />

Literatur<br />

Der in Berlin geborene und in Wien lebende<br />

Schriftsteller Peter Waterhouse wurde 2012 mit<br />

dem Großen Österreichischen Staatspreis für<br />

sein literarisches Werk geehrt.<br />

»So viele zarte und zugleich komplizierte, naturmagische,<br />

lebensbejahende und zugleich todtraurige<br />

Melodien waren in einem Buch der Gegenwartsliteratur<br />

noch nie zu hören.«<br />

Badische Zeitung über (Krieg und Welt)<br />

(Krieg und Welt): Immer wieder war der<br />

Vater fort, ohne Ankündigung und auf unbestimmte<br />

Zeit. Kehrte er dann wieder, erzählte<br />

er nichts. Einmal, er war für drei Wochen im<br />

Dschungel Malaysias gewesen, konnte er dem<br />

Kind nicht in die Augen schauen. An solchen<br />

Zeichen nur entzündeten sich Ahnungen. Bei<br />

frühen Eindrücken setzt der Erzähler an, bei<br />

Beobachtungen des etwa fünfjährigen Kindes,<br />

die noch nicht von Kategorien überformt sind.<br />

Ihnen spürt er nach, sie setzt er in Verbindung<br />

zu später Gehörtem, Gesehenem, Gelesenem,<br />

sie übersetzt er. Geleitet von den Begriffen<br />

Traum und Verwandlung gleiten Leben und<br />

Tod ineinander, Annäherung und Verrat, Sprache<br />

und Aufdeckung, Geheimnis und Klang.<br />

(Krieg und Welt)<br />

Prosa<br />

Jung und Jung<br />

672 S., € 44,00<br />

KNV 16 15 75 70<br />

Der Honigverkäufer im Palastgarten<br />

und das Auditorium<br />

Maximum | Prosa<br />

Jung und Jung, 224 S., € 22,00<br />

KNV 25 62 43 56<br />

© Jochen Jung<br />

Peter Waterhouse<br />

Auszeichnung<br />

Der Große Österreichische Staatspreis ist<br />

die höchste Auszeichnung der Republik<br />

Österreich, die alternativ einmal jährlich<br />

einem Künstler der Sparten Architektur,<br />

Musik, Bildende Kunst, Fotografie und<br />

Literatur für hervorragende Leistungen<br />

verliehen wird. <strong>Preis</strong>träger „Literatur“<br />

war zuletzt Josef Winkler im Jahr 2007.<br />

Stifter<br />

Republik Österreich<br />

Dotierung<br />

30.000 EUR<br />

Internet<br />

www.bmukk.gv.at<br />

„Peter Waterhouse<br />

ist ein Sprachkünstler,feinsinnig<br />

und wortgewaltig<br />

zugleich.“<br />

Die Jury<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Großer Schillerpreis<br />

der Schweizerischen Schillerstiftung<br />

Der Große Schillerpreis des Jahres 2012 wurde<br />

erstmals an zwei Schweizer Literaten vergeben:<br />

an Peter Bichsel und an Giovanni Orelli.<br />

»Sein Umgang mit der Sprache ist akribisch, er<br />

untersucht sie gewissermaßen auf ihre Haltbarkeit.«<br />

Romanfabrik über Peter Bichsels Literatur<br />

Im Jahr 1964 wurde Peter Bichsel mit seinem<br />

Erzählungsband „Eigentlich möchte Frau<br />

Blum den Milchmann kennenlernen“ einem<br />

gößeren Publikum bekannt. Seither gilt er als<br />

subtiler Beobachter des Alltags kleiner Leute,<br />

hinter dessen scheinbar idyllischer Fassade<br />

sich ein unentrinnbarer Ozean bedrückender<br />

Leere und Einsamkeit auftut. „Es ist schon verblüffend“,<br />

so die Neue Zürcher Zeitung, „und<br />

immer wieder von neuem staunenswert. Peter<br />

Bichsel gelingt seit bald 50 Jahren etwas, das<br />

jeder Autor sich wünscht: zugleich fordernd<br />

und fasslich zu sein, also von denen gelesen zu<br />

werden, die viel lesen, und auch von den anderen.<br />

Dies erreicht er, ohne der eigenen Ästhetik<br />

Gewalt anzutun – ohne dem Mann von<br />

der Straße nach dem Mund zu reden oder den<br />

intellektuellen Meinungsführern zu huldigen.“<br />

Das ist schnell gesagt<br />

Sätze aus dem Werk Peter Bichsels<br />

Suhrkamp<br />

251 S., € 9,99<br />

KNV 30 20 39 18<br />

Eigentlich möchte Frau Blum<br />

den Milchmann kennenlernen<br />

Geschichten<br />

Suhrkamp, 73 S., € 5,00<br />

KNV 6 29 57 81<br />

© Buchmesse Olten<br />

Peter Bichsel<br />

Auszeichnung<br />

Die Schweizerische Schillerstiftung erinnert<br />

an Friedrich Schiller (1759–1805),<br />

widmet sich aber ausschließlich der<br />

aktuellen Literatur der Schweiz. Die<br />

Hauptaufgaben sind die Auszeichnung<br />

wichtiger Werke der Dichtkunst durch<br />

jährliche <strong>Preis</strong>e und die Verleihung des<br />

Großen Schillerpreises. Im Jahr 2010<br />

wurde Philippe Jacottet geehrt.<br />

Stifter<br />

Schweizerische Schillerstiftung<br />

Dotierung<br />

30.000 CHF<br />

Internet<br />

www.schillerstiftung.ch<br />

Des Schweizers Schweiz<br />

Aufsätze<br />

Suhrkamp<br />

102 S., € 6,00<br />

KNV 7 08 44 87<br />

Literatur / Werk<br />

81


Literatur / Werk<br />

82<br />

Hannelore Greve Literaturpreis<br />

Den Hannelore Greve Literaturpreis erhielt<br />

im Jahr 2012 der in Berlin lebende Schriftsteller<br />

Gerhard Henschel für sein Werk.<br />

»Schlicht ‚Liebesroman‘ heißt dieser überaus gelungene<br />

Roman von Gerhard Henschel, der den Mief der Kleinstadt,<br />

den Alltag eines heranwachsenden Jungen und<br />

seine liebe Not mit der Gefühlswelt geradewegs auf den<br />

Punkt bringt.« Dresdner Morgenpost<br />

„Henschels dokumentarische Erzähltechnik“,<br />

so die Begründung der Jury, „zeichnet psychologisches<br />

Geschick, humorvolle Wendungen<br />

und eine große sprachliche Ausdrucksform<br />

aus.“ Den „Kindheitsroman“, seine erste<br />

Abenteuergeschichte um den jungen Helden<br />

Martin Schlosser, setzt Gerhard Henschel mit<br />

„Jugendroman“ und „Liebesroman“ zu einer<br />

sehr spannenden Chronik des Bundesdeutschen<br />

Alltags fort. Schlosser lässt die Leser an<br />

all seinen Abenteuern teilhaben, von der Reinigung<br />

der Hamsterkäfige über die schreckliche<br />

Goldene Hochzeitsfeier der Großeltern<br />

und die noch viel böser endende Silberhochzeitsfeier<br />

der Eltern bis hin zu der berechtigten<br />

Vorfreude auf eine Zukunft, in der sich alles,<br />

alles ändern wird.<br />

Liebesroman<br />

Hoffmann und Campe<br />

576 S., € 25,00<br />

KNV 25 80 28 95<br />

Abenteuerroman<br />

Hoffmann und Campe<br />

576 S., € 24,99<br />

KNV 33 40 40 12<br />

© Jochen Quast<br />

Gerhard Henschel<br />

Auszeichnung<br />

Die Hannelore und Helmut Greve<br />

Stiftung für Kultur und Wissenschaft<br />

und die Hamburger Autorenvereinigung<br />

verleihen diesen <strong>Preis</strong> seit 2004 alle zwei<br />

Jahre für herausragende Leistungen<br />

auf dem Gebiet der deutschsprachigen<br />

Literatur. <strong>Preis</strong>trägerin 2010 war<br />

Eva Gesine Baur.<br />

Stifter<br />

Prof. Dr. h.c. Hannelore Greve,<br />

Hamburger Ehrenbürgerin<br />

Dotierung<br />

25.000 EUR<br />

Internet<br />

www.hh-av.de<br />

Jugendroman<br />

Hoffmann und Campe<br />

544 S., € 23,00<br />

KNV 22 80 38 42<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

84<br />

Johann-Peter-Hebel-<strong>Preis</strong><br />

Den Johann-Peter-Hebel-<strong>Preis</strong> erhielt im Jahr<br />

2012 der in Ehingen geborene Schriftsteller<br />

und Übersetzer Karl-Heinz Ott fürs Lebenswerk.<br />

»Karl-Heinz Ott führt Jean-Jacques Rousseau als<br />

Menschenfeind vor, den die Philanthropen liebten und<br />

Artverwandte verfluchten – ein einziges Vergnügen!«<br />

FAZ über „Wintzenried“<br />

In „Wintzenried“ kommt der Philosoph Rousseau<br />

zeitlebens nicht über sein Trauma hinweg,<br />

dass Friseur Wintzenried den Platz im<br />

Bett seiner dreizehn Jahre älteren Geliebten<br />

eingenommen hat. Wahnsinn und Wahrheit,<br />

das Tragische und Bizarre in seinem Leben<br />

sind nicht auseinanderzuhalten. Ein ebenso<br />

abgründiger Roman, dessen großartige Komik<br />

aus dem Schrecken lugt, ist „Endlich Stille“.<br />

Er handelt von verheerenden Folgen, die sich<br />

ergeben können, wenn man einen Fremden<br />

im entscheidenden Augenblick nicht wieder<br />

loswird. Und in „Ob wir wollen oder nicht“<br />

entwickelt Karl-Heinz Ott mit vergnüglichem<br />

Humor die beklemmende Geschichte von Richard,<br />

der sich plötzlich in Untersuchungshaft<br />

wiederfindet und dort über die enttäuschten<br />

Hoffnungen seines Lebens räsonniert.<br />

Wintzenried<br />

Roman<br />

Hoffmann und Campe<br />

208 S., € 18,99<br />

KNV 30 10 85 11<br />

Ob wir wollen oder nicht<br />

Roman<br />

Hoffmann und Campe<br />

208 S., € 17,95<br />

KNV 20 87 65 88<br />

© PR<br />

Karl-Heinz Ott<br />

Auszeichnung<br />

Der „Hebel-<strong>Preis</strong>“ wurde seit 1936<br />

jährlich und ab 1974 alle zwei Jahre<br />

als Literaturpreis des Landes Baden-<br />

Württemberg verliehen. Mit ihm werden<br />

Schriftsteller, Übersetzer, Essayisten,<br />

Medienschaffende oder Wissenschaftler<br />

ausgezeichnet, die durch ihr publizistisches<br />

Werk dem alemannischen<br />

Sprachraum oder Johann Peter Hebel<br />

(1760–1826) verbunden sind. <strong>Preis</strong>träger<br />

2010 war Arnold Stadler.<br />

Stifter Land Baden-Württemberg<br />

Dotierung 10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.hausen-im-wiesental.de<br />

Endlich Stille<br />

Roman<br />

dtv<br />

208 S., € 8,90<br />

KNV 16 09 45 50<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Kasseler Literaturpreis<br />

für grotesken Humor<br />

Der in Frankfurt am Main lebende Schriftsteller<br />

Wilhelm Genazino wurde für sein bisheriges<br />

Werk mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken<br />

Humor 2013 geehrt.<br />

»Auch meine Eltern waren arm und deren Kinder daher<br />

selbstverständlich ebenfalls. Ich würde schon sagen,<br />

dass das meinen Blick geformt hat.« Wilhelm Genazino<br />

Gesellschaftskritisch, hochpoetisch und literarisch<br />

komisch verpackt: „Wilhelm Genazinos<br />

ironische Erzählprosa beobachtet so heiter<br />

wie melancholisch, zu welchen Zumutungen<br />

Arbeit, Liebe, Alter, Körper oder auch Kunst<br />

durch Fremdbestimmung werden. Darüber<br />

hinaus haben diese Texte mit ihrer feinsinnigen<br />

und makellosen Sprache die Kraft der<br />

Verwandlung: Sie transformieren das Unzulängliche,<br />

das Peinliche oder die Langeweile<br />

subtil zur inneren Erfahrung einer komischen<br />

Empfindung. Das ist die Magie in Wilhelm Genazinos<br />

literarischer Schule der Besänftigung.<br />

Hier unterrichtet er uns meisterhaft in seinen<br />

Fächern Existenzkunst, Enttäuschungspraxis,<br />

Sehnsuchtsabbau, Fremdheitsüberlistung und<br />

Hoffnungsclownerie.“ (Die Jury)<br />

Abschaffel<br />

Roman Trilogie<br />

Hanser<br />

571 S., € 14,90<br />

KNV 29 70 62 58<br />

Idyllen in der Halbnatur<br />

Prosastücke und Essays<br />

Hanser<br />

240 S., € 18,90<br />

KNV 33 53 45 71<br />

Wilhelm Genazino<br />

Auszeichnung<br />

Die Stiftung Brückner-Kühner und die<br />

Stadt Kassel vergeben diese Auszeichnung<br />

jährlich seit 1985 an Autoren,<br />

deren Werk von Komik geprägt ist.<br />

<strong>Preis</strong>träger im Jahr 2011 war Ulrich<br />

Holbein.<br />

Stifter<br />

Stiftung Brückner-Kühner<br />

und Stadt Kassel<br />

Dotierung<br />

10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.brueckner-kuehner.de<br />

Die Liebe zur Einfalt<br />

Roman<br />

Hanser<br />

163 S., € 17,90<br />

KNV 31 60 97 53<br />

© Annette Pohnert<br />

Literatur / Werk<br />

85


Literatur / Werk<br />

86<br />

Literaturpreis Ruhr<br />

Hauptpreis<br />

Als Ehrung für sein Gesamtwerk wurde dem<br />

in Dortmund lebenden Kabarettisten und Autor<br />

Fritz Eckenga Ende 2011 der Literaturpreis<br />

Ruhr verliehen.<br />

»Was tun mit dem Kamerad Mitmensch, der arg von<br />

der Hirnschmelze bedroht ist? Eckenga gewährt in lakonischem<br />

Ton Verbraucherschutz in den Problemzonen<br />

Glaube, Liebe, Hoffnung.« Süddeutsche Zeitung<br />

<strong>Preis</strong>träger Eckenga „ruhrt“ in sich selbst. Vom<br />

Stützpunkt Dortmund aus dichtet er sich die<br />

Welt zusammen. Die Ergebnisse stellt er auf<br />

Bühnen, im Radio und in Büchern vor. Sie<br />

handeln von Sport, Politik, Liebe und vom<br />

Dichten selbst. Bei der Lektüre seines aktuellen<br />

Geschichten- und Gedichtbandes „Alle<br />

Zeitfenster auf Kippe“ erfahren die Leser, was<br />

ein sterbender Opel-Kadett und ein erstickender<br />

Tintenfisch gemein haben und wie man in<br />

vier Gedichtzeilen die Deutsche Integrationsdebatte<br />

über den Haufen reimt. Da der Autor<br />

in der Deutschen Fußball-Meisterstadt 2012 zu<br />

Hause ist, gibt er kernkompetent Auskunft darüber,<br />

dass mit der Farbkombi Schwarz-Gelb<br />

durchaus auch etwas so Schönes wie „Borussia“<br />

assoziiert werden darf.<br />

Alle Zeitfenster auf Kippe<br />

Geschichten und Gedichte<br />

Edition Tiamat<br />

144 S., € 14,00<br />

KNV 30 35 89 74<br />

Fremdenverkehr mit<br />

Einheimischen<br />

Rettungsreime<br />

Kunstmann, 128 S., € 12,00<br />

KNV 24 05 39 23<br />

Fritz Eckenga<br />

Auszeichnung<br />

Dieser Literaturpreis zeichnet seit<br />

1986 jährlich ein literarisches, literaturkritisches,<br />

-wissenschaftliches oder<br />

ein verlegerisches Werk aus dem Ruhrgebiet<br />

mit einem Hauptpreis und zwei<br />

Förderpreisen aus. Hauptpreisträger<br />

2010 war Norbert Wehr.<br />

Stifter<br />

Regionalverband Ruhr (RVR)<br />

Dotierung<br />

10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.literaturbuero-ruhr.de<br />

www.eckenga.de<br />

Prima ist der Klimawandel,<br />

auch für den Gemüsehandel<br />

Gedichte<br />

Kunstmann, 126 S., € 12,90<br />

KNV 18 99 10 77<br />

© Philipp Wente<br />

Literatur / Werk


Mo Yan<br />

»Mo Yan führt uns zurück in<br />

ein vergessenes Leben aus<br />

Zauber, Schrecken und nie<br />

endenden Geschichten.«<br />

Iris Radisch, Die Zeit<br />

Roman. Aus dem<br />

Chinesischen von<br />

Martina Hasse<br />

Nobelpreis für Literatur<br />

Roman. Aus dem<br />

Chinesischen von<br />

Peter Weber-Schäfer<br />

Foto Johannes Kolfhaus<br />

Roman. Aus dem<br />

Chinesischen von<br />

Andreas Donath<br />

Roman. Aus dem<br />

Chinesischen von<br />

Peter Weber-Schäfer<br />

Unionsverlag<br />

www.unionsverlag.com


Literatur / Werk<br />

88<br />

Nicolas-Born-<strong>Preis</strong><br />

Der in Berlin lebende Autor Jan Peter Bremer erhielt<br />

2012 den Nicolas-Born-<strong>Preis</strong> fürs Werk.<br />

»Jan Peter Bremer hat den Roman der Stunde geschrieben:<br />

Er erzählt von Entmietung und globaler Obdachlosigkeit<br />

in Berlin. Ein neuer Kreuzberger Häuserkampf,<br />

dramatisch und nah an der Wirklichkeit.«<br />

FAZ über „Der amerikanische Investor“<br />

Jan Peter Bremer setzt laut Jury-Urteil meisterhaft<br />

„poetische Spiele“ ein, um die Vorstellungskraft<br />

der Leser in Bewegung zu bringen.<br />

In dem aktuellen Roman wird das alte Berliner<br />

Mietshaus, in dem er, der Schriftsteller, mit<br />

Frau, zwei Kindern und Hund lebt, vom neuen<br />

US-amerikanischen Investor saniert, und<br />

nun senken sich die Böden ab, was gleichsam<br />

sein ganzes Leben in eine Schieflage bringt.<br />

Er beschließt, dem Investor einen Brief zu<br />

schreiben, doch er kann nicht einmal den<br />

ersten Satz formulieren. Geschildert wird in<br />

aberwitziger Situationskomik ein mit sich und<br />

der Welt hadernder Berliner Großstadtheld. In<br />

der Figur des Investors erkennt man leicht den<br />

Immobilienmogul, Karstadt-Sanierer und Milliardär<br />

Nicolas Berggruen. Jan Peter Bremer<br />

erhielt 2012 auch den Mörike-<strong>Preis</strong>.<br />

Der amerikanische Investor<br />

Roman<br />

Berlin Verlag<br />

120 S., € 16,90<br />

KNV 30 02 29 58<br />

Still Leben<br />

Kurzroman<br />

Berlin Verlag<br />

96 S., € 14,00<br />

KNV 15 34 29 11<br />

© Berlin Verlag<br />

Jan Peter Bremer<br />

Auszeichnung<br />

Dieser Literaturpreis wird seit 2000<br />

jährlich zu Ehren des Schriftstellers<br />

Nicolas Born (1937–1979) an einen<br />

herausragenden Schriftsteller mit Bezug<br />

zu Niedersachsen vergeben und vom<br />

Niedersächsischen Minister für Wissenschaft<br />

und Kultur überreicht. <strong>Preis</strong>träger<br />

2011 war Peter Waterhouse.<br />

Stifter<br />

Land Niedersachsen<br />

Dotierung<br />

15.000 EUR<br />

Internet<br />

www.mwk.niedersachsen.de<br />

„... ein kleines<br />

Meisterwerk!“<br />

DRadio über „Der amerikanische Investor“<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Nobelpreis für Literatur<br />

Der Nobelpreis für Literatur ging 2012 an den<br />

chinesischen Schriftsteller Mo Yan.<br />

»China ist (...) zu komplex, als dass man alles und jeden<br />

einfach in regierungstreu oder Dissident aufteilen kann.<br />

Wir können ausschließlich nach literarischer Qualität<br />

entscheiden.« Peter Englund, Schwedische Akademie<br />

China feiert. Widerspruch herrscht unter den<br />

oppositionellen Intellektuellen. Der Künstler<br />

Ai Wei Wei bezeichnete diese Vergabe als „fast<br />

unerträglich“, und der diesjährige Friedenspreisträger<br />

des Deutschen Buchhandels, Liao<br />

Yiwu, kritisierte, Mo Yan sei ein „Staatsdichter“.<br />

Der Schriftsteller Martin Walser dagegen<br />

hält den chinesischen Literaturnobelpreisträger<br />

für einen ganz großartigen Geschichtenerzähler,<br />

wie auch Peter Englund. Im SR erklärte<br />

der erste Sekretär des Nobelpreis-Komitees:<br />

„Wir haben es mit einer einzigartigen Autorenschaft<br />

zu tun. Sie hat uns einen einzigartigen<br />

Einblick in ein einzigartiges Milieu verschafft.“<br />

Der 57-Jährige schildere eine dörfliche Welt in<br />

einem Teil Chinas, der den meisten anderen<br />

fremd sei: „Mo Yan ist nicht als Intellektueller<br />

dort hinabgestiegen, sondern er ist selbst ein<br />

Teil davon.“<br />

Der Überdruss<br />

Roman<br />

Übers.: Martina Hasse<br />

Unionsverlag, 816 S., € 16,95<br />

KNV 33 57 77 07<br />

Die Knoblauchrevolte<br />

Roman<br />

Übers.: Andreas Donath<br />

Unionsverlag, 384 S., € 12,90<br />

KNV 22 94 22 51<br />

© Johannes Kolfhaus<br />

Mo Yan<br />

Auszeichnung<br />

Diese höchstdotierte Literatur-Ehrung<br />

wird seit 1901 von der Schwedischen<br />

Akademie vergeben. Sie bittet hierfür<br />

weltweit bis zu 700 Personen und<br />

Institutionen um Kandidatenvorschläge.<br />

Testamentarischer <strong>Preis</strong>stifter ist der<br />

schwedische Industrielle Alfred Nobel<br />

(1833–1896). 2011 wurde der Lyriker<br />

Tomas Tranströmer ausgezeichnet.<br />

Stifter<br />

Nobel-Stiftung, Stockholm, Schweden<br />

Dotierung<br />

8.000.000 SEK<br />

Internet<br />

www.nobelprize.org<br />

Die Schnapsstadt<br />

Roman<br />

Übers.: Peter Weber-Schäfer<br />

Unionsverlag, 512 S., € 12,95<br />

KNV 13 41 93 65<br />

Literatur / Werk<br />

89


Literatur / Werk<br />

90<br />

Österreichischer Staatspreis<br />

für Europäische Literatur<br />

Der Österreichische Staatspreis für Europäische<br />

Literatur 2012 ehrt den Pariser Schriftsteller<br />

Patrick Modiano.<br />

»Für deutsche Leser ist er derjenige, der unsere Paris-<br />

Sehnsucht am nachhaltigsten und auch am elegantesten<br />

bedient (...) Es ist das Paris der Besatzungs- oder<br />

der unmittelbaren Nachkriegszeit, das der sechziger,<br />

siebziger Jahre.« Cicero<br />

„In regelmäßigen Abständen taucht die Frage<br />

auf, wann die Vergangenheit endlich ruhen<br />

gelassen werde. Als sei sie ein müder, alter<br />

oder gar toter Mensch. Doch die Vergangenheit<br />

ist kein Mensch und nichts, das sich begraben<br />

lässt. Sie ist immer der nächste Ort von<br />

Gegenwart und folgt deren Bewegungen im<br />

Erinnern und Vergessen genauso wie im Wünschen<br />

oder Fürchten. In dieser Landschaft erzählen<br />

Patrick Modianos Romane. Oft beginnt<br />

es mit etwas Verlorenem, einem Koffer, einem<br />

Schuh, der Liebe oder dem früheren Leben.<br />

Es sind scheinbar kleine Geschichten, die einen<br />

so selbstverständlich wie Traumwandler<br />

in Momente leiten, in denen Privates, Historisches<br />

und Politisches plötzlich durchlässig und<br />

begreifbar wird.“ (Die Jury)<br />

Im Café der verlorenen Jugend<br />

Roman<br />

Übers.: Elisabeth Edl<br />

Hanser, 160 S., € 16,90<br />

KNV 31 60 99 04<br />

Place de l’Étoile<br />

Roman<br />

Übers.: Elisabeth Edl<br />

dtv, 192 S., € 8,90<br />

KNV 31 54 75 10<br />

Patrick Modiano<br />

Auszeichnung<br />

Dieser Österreichische Staatspreis wird<br />

seit 1965 jährlich vom Kulturministerium<br />

für das literarische Gesamtwerk eines<br />

europäischen Schriftstellers verliehen,<br />

das international bereits besondere<br />

Beachtung gefunden hat. <strong>Preis</strong>träger<br />

2011 war Javier Marías.<br />

Stifter<br />

Republik Österreich<br />

Dotierung<br />

25.000 EUR<br />

Internet<br />

www.bmukk.gv.at<br />

Unfall in der Nacht<br />

Roman<br />

Übers.: Elisabeth Edl<br />

Hanser, 144 S., € 15,90<br />

KNV 15 29 29 06<br />

© Jaques Sassier<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

PEN/Saul Bellow Award<br />

for Achievement in American Fiction<br />

Geboren in New York, lebt in New York: Dem<br />

US-amerikanischen Schriftsteller und Publizisten<br />

E.L. Doctorow wurde 2012 für sein Werk<br />

der PEN/Saul Bellow Award verliehen.<br />

»Voller Ironie, mit geistreichem Humor und kuriosen<br />

Dialogen unterhält E.L. Doctorow sein Publikum ...«<br />

Saarbrücker Zeitung<br />

Nach einer wahren Geschichte: Die sammelwütigen<br />

Gebrüder „Homer & Langley“ stopfen<br />

ihr Haus an der New Yorker Fifth Avenue mit<br />

lauter Zeugs voll. Homer, blind und hochsensibel,<br />

Langley durch seine Erlebnisse in den<br />

Schützengräben des Ersten Weltkriegs verrückt<br />

oder genial. Während sich die beiden immer<br />

mehr einigeln und von der Außenwelt abschotten,<br />

kommt das Jahrhundert zu ihnen<br />

ins Haus spaziert: Prostituierte, Gangster, Jazz-<br />

Musiker, Polizisten, Hippies; es gibt Liebesgeschichten,<br />

politische Kämpfe und technische<br />

Errungenschaften. Aber gibt es wirklich einen<br />

Fortschritt? Oder wiederholt sich alles nur in<br />

anderer Form? E.L. Doctorow lässt die großen<br />

Fragen unserer Zivilisation auf engstem Raum<br />

zusammenschnurren und schafft damit ein<br />

leuchtendes literarisches Meisterwerk.<br />

Ragtime<br />

Roman<br />

Übers.: Angela Praesent<br />

KiWi, 336 S., € 9,95<br />

KNV 28 63 49 68<br />

Homer & Langley<br />

Roman<br />

Übers.: Gertraude Krueger<br />

KiWi, 224 S., € 18,95<br />

KNV 28 26 44 90<br />

E.L. Doctorow<br />

Auszeichnung<br />

Dieser PEN-Award wurde 2012 zum<br />

vierten Mal verliehen. Er ist benannt<br />

nach Saul Bellow (1915–2005), dem<br />

Literaturnobelpreisträger von 1976.<br />

Die Auszeichnung würdigt das<br />

Gesamtwerk eines US-amerikanischen<br />

Schriftstellers. <strong>Preis</strong>träger im Jahr<br />

2010 war Don DeLillo.<br />

Stifter<br />

Mrs. Evelyn Stefansson Nef, USA<br />

Dotierung<br />

25.000 USD<br />

Internet<br />

www.pen.org<br />

Der Marsch<br />

Roman<br />

Übers.: Angela Praesent<br />

KiWi, 416 S., € 22,90<br />

KNV 19 19 95 20<br />

© Marion Ettlinger<br />

Literatur / Werk<br />

91


Literatur / Werk<br />

92<br />

Prinz-von-Asturien-<strong>Preis</strong><br />

Literatur<br />

Der Prinz-von-Asturien-<strong>Preis</strong> in Literatur ging<br />

2012 an den US-amerikanischen Schriftsteller<br />

Philip Roth für sein literarisches Werk.<br />

»Ich könnte nichts Lustiges mehr schreiben, selbst wenn<br />

ich es wollte. Das ist eine gewissermaßen spontane<br />

Entwicklung. Dahinter steckt keine Ideologie oder<br />

irgendwas Ähnliches. Es ist auch kein Ergebnis eines<br />

Arbeitsplans. Was Sie lesen, ist eine spontane Widerspiegelung<br />

meiner Interessen.«<br />

Philip Roth in DIE ZEIT<br />

Philip Roth gilt neben Schriftstellern vom Kaliber<br />

John Updikes, Norman Mailers und Saul<br />

Bellows als der einflussreichste und erfolgreichste<br />

US-amerikanische Autor der Gegenwart.<br />

In Oviedo setzte er sich in der Schlussabstimmung<br />

der Jury gegen den Japaner Haruki<br />

Murakami durch. 1933 als Sohn ostjüdischer<br />

Eltern in Newark in der Nähe von New York<br />

City geboren, erzählt er vor allem Geschichten<br />

über das Leben jüdischer Kleinbürger in<br />

den USA – bissig, schamlos und meisterhaft.<br />

Mit Romanen wie „Portnoys Beschwerden“,<br />

„Mein Leben als Mann“, „Zuckermans Befreiung“<br />

und „Amerikanisches Idyll“ gelangte der<br />

frühere Englischdozent zu Weltruhm.<br />

Exit Ghost<br />

Roman<br />

Übers.: Dirk van Gunsteren<br />

Hanser, 304 S., € 19,90<br />

Goodbye, Columbus<br />

Kurzroman und fünf Stories<br />

Übers.: Herta Haas<br />

Hanser, 320 S., € 21,50<br />

KNV 25 45 25 05<br />

© Welt-Literaturpreis<br />

Philip Roth<br />

Auszeichnung<br />

Die Asturien-<strong>Preis</strong>e werden jährlich<br />

in acht Sparten vergeben und im<br />

Herbst vom Prinzen von Asturien, dem<br />

spanischen Kronprinzen Felipe, in Oviedo<br />

überreicht. In der Kategorie „Literatur“<br />

wurde 2011 Leonard Cohen gewürdigt.<br />

Stifter<br />

Prinz-von-Asturien-Stiftung, Oviedo,<br />

Spanien<br />

Dotierung<br />

50.000 EUR<br />

Internet<br />

www.fundacionprincipedeasturias.org<br />

www.philip-roth.de<br />

Tatsachen<br />

Autobiografie<br />

Übers.: Jörg Trobitius<br />

Hanser, 240 S., € 19,90<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Prix Europeén de Littérature<br />

Der slowenische Schriftsteller, Essayist und<br />

Dramatiker Drago Jančar wurde 2012 mit dem<br />

Prix Européen de Littérature für sein bisheriges<br />

Lebenswerk geehrt.<br />

»Er hat nicht weniger als einen epochalen europäischen<br />

Roman geschrieben, der formal brillant, thematisch<br />

unerbittlich einen Beitrag dazu leistet, dass Europa<br />

vielleicht eines Tages eine gemeinsame Erinnerung hat.«<br />

Süddeutsche Zeitung über „Der Baum ohne Namen“<br />

Die „Memoiren“ eines nach Australien ausgewanderten<br />

Erotomanen veranlassen Janez Lipnik<br />

in „Der Baum ohne Namen“ dazu, sich als<br />

Archivar mit diesen Bekenntnissen näher zu<br />

befassen. Dabei gerät er in den Strudel einer<br />

Geschichte, die im besetzten Jugoslawien der<br />

40er-Jahre ihren Ausgang nimmt: Ein in den<br />

Kriegswirren verirrter Flüchtling findet bei<br />

der Lehrerin Zala Schutz und wird in ihrem<br />

Haus Zeuge eines Gewaltaktes ihres Freundes<br />

Aleksij, der sich später als der Verfasser der<br />

„Memoiren“ entpuppt. Lipnik wird nach und<br />

nach selbst Teil der Geschichte, während sein<br />

eigenes Leben auseinanderbricht und seinen<br />

Erinnerungen und wahnhaften Fantasien<br />

weicht.<br />

Der Baum ohne Namen<br />

Roman<br />

Übers.: Daniela Kocmut<br />

Folio Verlag, 329 S., € 22,90<br />

KNV 25 80 12 88<br />

Katharina, der Pfau und der<br />

Jesuit | Roman<br />

Übers.: Klaus Detlef Olof<br />

Folio Verlag, 472 S., € 24,90<br />

KNV 19 11 57 33<br />

Drago Jančar<br />

„Bildmächtig,<br />

wortgewaltig,<br />

wertungsfrei und<br />

schonungslos<br />

entfaltet.“<br />

Neue Zürcher Zeitung über<br />

„Der Baum ohne Namen“<br />

© Joze Suhadolnik<br />

Auszeichnung<br />

Der Prix Européen de Littérature wird<br />

seit 2005 jährlich im Rahmen der Grands<br />

Prix Littéraires de Strasbourg von der<br />

Association Capitale Européenne des<br />

Littératures vergeben, um die Literatur<br />

Europas in ihrer sprachlichen Vielfalt zu<br />

fördern.<br />

Stifter<br />

Association Capitale Européenne des<br />

Littératures (ACEL)<br />

Dotierung<br />

5.000 EUR<br />

Internet<br />

www.prixeuropeendelitterature.eu<br />

Literatur / Werk<br />

93


Literatur / Werk<br />

94<br />

Solothurner Literaturpreis<br />

Der Solothurner Literaturpreis 2012 ging an<br />

die Freiburger Schriftstellerin Annette Pehnt für<br />

ihr Prosawerk.<br />

»‚Chronik der Nähe‘ lässt sich tatsächlich als kleine<br />

Geschichte der Bundesrepublik seit 1945 lesen; vor<br />

allem aber ist es die sensible, stimmungsgenaue Chronik<br />

eines Annäherungsprozesses, der zugleich ein<br />

endgültiger Abschied ist.«<br />

Der Tagesspiegel<br />

Annette Pehnt wird für ihre „hochsensible Prosa“<br />

gewürdigt, in der sie gesellschaftliches und<br />

familiäres Zusammenleben mit großer Genauigkeit<br />

bis in seine feinsten Verästelungen auslotet.<br />

Die Jury zeichnet eine Autorin aus, die die<br />

Bruchstellen zwischen den Generationen und<br />

der Geschlechter erforscht und von subtilen<br />

Abhängigkeiten und seelischen Verletzungen<br />

erzählt. Träume von Geborgenheit und Glück<br />

stellt sie dem oft tragikomischen Scheitern<br />

und der Verzweiflung über schwindende Lebensmöglichkeiten<br />

entgegen. Eine Geschichte<br />

zwischen Liebe und Hass ist Annette Pehnts<br />

Roman „Chronik der Nähe“, in dem sie erzählt<br />

wie Großmutter, Mutter und Tochter immer<br />

wieder versuchen, einander nahezukommen.<br />

Chronik der Nähe<br />

Roman<br />

Piper<br />

224 S., € 17,99<br />

KNV 31 54 88 83<br />

Man kann sich auch wortlos<br />

aneinander gewöhnen<br />

Erzählungen<br />

Piper, 192 S., € 16,95<br />

KNV 24 45 59 80<br />

Annette Pehnt<br />

Auszeichnung<br />

Diese seit 1994 jährlich vergebene<br />

Schweizer Auszeichnung würdigt<br />

hervorragende literarische Leistungen<br />

in deutscher Sprache schreibender<br />

Schriftsteller. Die <strong>Preis</strong>summe wird<br />

von privaten Geldgebern gestiftet.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2011 war Peter Bichsel.<br />

Stifter<br />

Private Stifter<br />

Dotierung<br />

20.000 CHF<br />

Internet<br />

www.solothurner-literaturpreis.ch<br />

www.annette-pehnt.de<br />

„Annette Pehnt<br />

entwirft in ihrem<br />

Roman ‚Chronik<br />

der Nähe‘ eine<br />

Genealogie<br />

weiblicher<br />

Verhaltensweisen.“<br />

Cicero<br />

© Gesine Bänfer<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Sonning-<strong>Preis</strong><br />

Der in Istanbul lebende türkische Träger des<br />

Nobelpreises für Literatur (2006) Orhan Pamuk<br />

wurde mit dem Sonning-<strong>Preis</strong> 2012 für sein<br />

bisheriges Schaffen gewürdigt.<br />

»Das größte Problem im europäischen Denken und in<br />

der Literatur ist, wie mit Immigration umzugehen sei,<br />

mit hungrigen Menschen aus Asien und Afrika.«<br />

Orhan Pamuk in DIE ZEIT<br />

Orhan Pamuk steht der türkischen Regierung<br />

mit seinem humanistisch geprägten Werk<br />

latent kritisch gegenüber und gilt in seinem<br />

Land als eine der wichtigsten literarischen<br />

Stimmen. Mit Übersetzungen in 35 Sprachen<br />

wird er in mehr als 100 Ländern, darunter<br />

besonders gern auch in China gelesen. Seine<br />

Bücher oszillieren vermittelnd zwischen dem<br />

modernen europäischen Gesellschaftsroman<br />

und der mystischen Erzähltradition des Orients.<br />

Pamuk engagiert sich als Homo politicus<br />

für die Wahrung der Menschenrechte und fordert<br />

sein Land zu Aufklärung und Verantwortungsbereitschaft<br />

auf. Er gehe, so die Kritik,<br />

wie kein anderer Dichter unserer Zeit „den<br />

historischen Spuren des Westens im Osten<br />

und des Ostens im Westen nach“.<br />

Der naive und der<br />

sentimentalische Romancier<br />

Übers.: Gerhard Meier<br />

Hanser, 176 S., € 16,90<br />

KNV 31 60 97 86<br />

Cevdet und seine Söhne<br />

Roman<br />

Übers.: Gerhard Meier<br />

Hanser, 672 S., € 24,90<br />

KNV 28 69 91 33<br />

© David Shankbone<br />

Orhan Pamuk<br />

Auszeichnung<br />

Diese nach dem Publizisten C. J. Sonning<br />

(1879–1937) benannte bedeutendste<br />

Auszeichnung Dänemarks wird alle zwei<br />

Jahre von der Universität in Kopenhagen<br />

für besondere Verdienste um die europäische<br />

Kultur verliehen. 2010 wurde<br />

Hans Magnus Enzensberger mit dem<br />

Sonning-<strong>Preis</strong> geehrt.<br />

Stifter Universität in Kopenhagen<br />

Dotierung<br />

1.000.000 DKK<br />

Internet<br />

www.ku.dk/english/sonning_prize/<br />

www.orhan-pamuk.de<br />

www.orhanpamuk.net<br />

Der Koffer meines Vaters<br />

Essays<br />

Übers.: Ingrid Iren, Gerhard Meier<br />

Hanser, 344 S., € 24,90<br />

KNV 24 24 64 64<br />

Literatur / Werk<br />

95


Literatur / Werk<br />

96<br />

Spycher: Literaturpreis Leuk<br />

Den Spycher: Literaturpreis Leuk erhielt 2012<br />

die Berliner Schriftstellerin und Buchgestalterin<br />

Judith Schalansky für ihre Prosa.<br />

»Judith Schalansky hat eine wunderbar-grausame und<br />

mindestens ebenso bemitleidenswerte und anrührende<br />

Figur geschaffen. Sie hat dafür eine grandiose, eindrückliche<br />

Stimme entwickelt, die sarkastisch ist und für den<br />

Leser zugleich sehr lustig.« taz<br />

„Anpassung ist alles“, weiß Inge Lohmark in<br />

„Der Hals der Giraffe“, denn seit mehr als dreißig<br />

Jahren unterrichtet sie Biologie. Ihr Mann<br />

hat zu DDR-Zeiten Kühe besamen lassen und<br />

züchtet nun Strauße, ihre Tochter Claudia<br />

ist in die USA ausgewandert und will keine<br />

Kinder in die Welt zu setzen. Alle verweigern<br />

sich dem Lauf der Natur, den Inge Lohmark<br />

tagtäglich im Unterricht beschwört. Als sie<br />

mehr als übliche Hassliebe für eine Schülerin<br />

entwickelt, gerät ihr Weltbild ins Wanken. Mit<br />

immer absonderlicheren Einfällen versucht<br />

sie zu retten, was nicht mehr zu retten ist.<br />

Judith Schalansky bekam 2012 auch die Förderpreise<br />

zum Friedrich-Hölderlin-<strong>Preis</strong> und zum<br />

sächsischen Lessing-<strong>Preis</strong> sowie den <strong>Preis</strong> der<br />

Stiftung Buchkunst für Das Schönste Buch 2012.<br />

Der Hals der Giraffe<br />

Bildungsroman<br />

Suhrkamp<br />

224 S., € 21,90<br />

KNV 30 19 46 45<br />

Judith Schalansky<br />

Auszeichnung<br />

Der Spycher: Literaturpreis Leuk wird seit<br />

dem Jahr 2001 vergeben. Eine Jury entscheidet<br />

über die Vergabe. Das Konzept<br />

des <strong>Preis</strong>es gewährt seinen <strong>Preis</strong>trägern<br />

auf fünf Jahre ein Aufenthaltsrecht von<br />

jährlich zwei Monaten in dem mittelalterlichen<br />

Schweizer Städtchen Leuk<br />

im Oberwallis. <strong>Preis</strong>trägerin 2011 war<br />

Marie NDiaye.<br />

Stifter<br />

Stiftung Schloss Leuk, Schweiz<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.spycher-literaturpreis.ch<br />

„Schalansky lotet präzise die Stärken<br />

und Schwächen ihrer Heldin aus.<br />

Die redet sich manchmal<br />

derart in Rage, als glaube sie selbst<br />

nicht an die Weisheiten vom<br />

Überleben des Stärksten.“<br />

Stuttgarter Nachrichten<br />

© Susanne Schleyer<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Stadtschreiber von Bergen-Enkheim<br />

Der in Dresden lebende Autor und Lyriker<br />

Marcel Beyer wurde Stadtschreiber von Bergen-<br />

Enkheim 2012/13.<br />

»Marcel Beyer ist frei nach Walter Benjamin ein ‚Physiognomiker<br />

der Dingwelt‘. Kaum ein Schriftsteller der Gegenwart<br />

recherchiert so akribisch wie er die Syntax der<br />

geschichtlichen Ereignisse und Sachen, keiner versenkt<br />

sich so intensiv in Dinge des täglichen Gebrauchs.«<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

„Marcel Beyer erweist sich in seinem umfangreichen<br />

Werk als Fährtensucher und Entdecker<br />

in historischen und geografischen Räumen,<br />

schafft eine Literatur der Tiefe und untersucht<br />

das Verhältnis von Macht, Wissenschaft und<br />

Technologie in der jüngeren deutschen Geschichte“,<br />

lobte die Jury. In seinem aktuellen<br />

Roman „Putins Briefkasten“ fährt Marcel<br />

Beyer eines Morgens an den Stadtrand von<br />

Dresden, um den Briefkasten Wladimir Putins<br />

anzusehen, der in den 80er-Jahren hier lebte.<br />

Der Kasten ist zwar nicht mehr aufzufinden,<br />

doch was Beyer auf seiner Spurensuche wahrnimmt<br />

und notiert, entwickelt sich zu einem<br />

erhellenden Kurzporträt des russischen Staatsoberhaupts.<br />

Putins Briefkasten<br />

Acht Recherchen<br />

Suhrkamp<br />

221 S., € 8,99<br />

KNV 30 18 99 78<br />

Spione<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

376 S., € 11,95<br />

KNV 25 78 64 94<br />

Marcel Beyer<br />

Auszeichnung<br />

Dieser Literaturpreis für deutschsprachige<br />

Autoren wird seit 1974 jährlich<br />

verliehen und ist einer der wichtigsten<br />

Auszeichnungen der Stadt Frankfurt<br />

am Main. Zusätzlich zur Dotierung darf<br />

der <strong>Preis</strong>träger ein Jahr kostenlos im<br />

Stadtschreiberhaus in Bergen-Enkheim<br />

„An der Oberpforte“ wohnen. <strong>Preis</strong>träger<br />

2011 war Thomas Lehr.<br />

Stifter<br />

Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim<br />

Dotierung 20.000 EUR<br />

Internet<br />

www.kulturgesellschaft-bergenenkheim.de<br />

Kaltenburg<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

448 S., € 12,00<br />

KNV 21 81 51 43<br />

© Sven Paustian<br />

Literatur / Werk<br />

97


Literatur / Werk<br />

98<br />

Sultan Bin Ali Al Owais Cultural Award<br />

Cultural and Scientific Achievement<br />

Amin Maalouf ist ein französischer Schriftsteller<br />

libanesischer Herkunft. Ende 2011 wurde er<br />

mit den „Ali Al Owais Award“ für sein Werk<br />

geehrt.<br />

»Das Buch über die erfundene Figur des Leo Africanus<br />

(‚Der Geograph des Papstes‘) gehört zu den wichtigsten<br />

historischen Romanen der letzten Jahre.«<br />

Mitteldeutsche Kirchenzeitung<br />

Amin Maalouf liefere der Welt „eine lebendige<br />

Erinnerung an die arabische und islamische<br />

Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“,<br />

so die Jury, und thematisiere in seinen historisch<br />

geprägten Romanen das Aufeinandertreffen<br />

verschiedener Religionen und Ethnien<br />

und trage somit dazu bei, „die Distanz zwischen<br />

Ost und West zu überbrücken“. In „Die<br />

Spur des Patriarchen“ entwickelt Amin Maalouf<br />

weitschweifig und anekdotenreich die<br />

eigene Familiensaga und berichtet von den<br />

alltäglichen Lebensbedingungen im Orient der<br />

letzten 200 Jahre, von Fanatikern und Freidenkern,<br />

von heimlichen Taufen, von Hochzeiten,<br />

Scheidungen und Begräbnissen, von erfolgreichen<br />

und missglückten Geschäften und vom<br />

Religionsstreit inmitten der Familie.<br />

Der Geograph des Papstes<br />

Historischer Roman, Übers.:<br />

Bettina Klingler und Nicola Volland<br />

Insel, 471 S., € 9,99<br />

KNV 31 69 74 52<br />

Die Spur des Patriarchen.<br />

Geschichte einer Familie<br />

Übers.: Ina Kronenberg<br />

Insel, 474 S., € 24,80<br />

KNV 14 12 07 31<br />

Amin Maalouf<br />

Auszeichnung<br />

Der <strong>Preis</strong> ist nach dem Poeten Sultan<br />

Bin Ali Al Owais (1925–2000) benannt,<br />

der 1988 die gleichnamige Cultural<br />

Foundation gründete. Seither werden<br />

Auszeichnungen in mehreren Kategorien<br />

an kreative arabische Talente sowie an<br />

etablierte Personen der Kulturszene der<br />

Vereinigten Arabischen Emirate (VAE)<br />

vergeben.<br />

Stifter<br />

Sultan Bin Ali Al Owais<br />

Cultural Foundation, VAE<br />

Dotierung 120.000 USD<br />

Internet www.alowaisnet.org<br />

Die Auflösung der<br />

Weltordnungen | Essay<br />

Übers.: Andrea Spingler<br />

Suhrkamp, 248 S., € 24,80<br />

KNV 24 18 97 03<br />

© aminmaalouf.narod.ru<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

Thomas-Mann-<strong>Preis</strong><br />

Der Thomas-Mann-<strong>Preis</strong> ging 2012 an den in<br />

Berlin und in der Schweiz lebenden Schriftsteller<br />

Thomas Hürlimann für sein Werk.<br />

»Thomas Hürlimann hat einen grandiosen Roman über<br />

die destruktive Kraft der Liebe geschrieben, über das<br />

Gefängnis Familie und das unerbittliche Vergehen der<br />

Zeit. Das Grandioseste aber ist, wie er, indem er den<br />

Leser erschaudern macht, ihn zugleich auch tröstet<br />

durch das ewige Ticken der Uhren und den harmonischen<br />

Gleichklang der Geschichten vom Scheitern.«<br />

DIE ZEIT über „Vierzig Rosen“<br />

Geehrt wird Thomas Hürlimann, weil er „mit<br />

seinem Werk dem Wissen von der Zerbrechlichkeit<br />

des Daseins eine tiefe Humanität entgegensetzt.<br />

Seit seinen fulminanten Anfängen<br />

ist Hürlimann als Erzähler, Dramatiker und Essayist<br />

ein leidenschaftlicher Anwalt der Freiheit<br />

in all ihren humanen Erscheinungsformen.<br />

Differenziert greift er immer wieder in<br />

die öffentliche Diskussion ein. Mit hoher Ausdruckskraft,<br />

dramatischem Geschick, Sprachwitz<br />

und Humor weiß er Erzählkunst und Politik,<br />

Aufklärung und Metaphysik, Biografie und<br />

Gesellschaftskritik stimmig zu verbinden“.<br />

Dämmerschoppen<br />

Geschichten<br />

S. Fischer<br />

224 S., € 13,95<br />

KNV 22 79 80 74<br />

Der Sprung in den Papierkorb<br />

Geschichten, Gedanken, Notizen<br />

S. Fischer<br />

144 S., € 17,90<br />

KNV 19 97 07 85<br />

© Philipp Horak<br />

Thomas Hürlimann<br />

Auszeichnung<br />

Der Thomas-Mann-<strong>Preis</strong> wird seit 2010<br />

im jährlichen Wechsel in Lübeck und<br />

München verliehen. Er ist aus dem<br />

„Thomas Mann <strong>Preis</strong> der Hansestadt<br />

Lübeck“ und dem „Großen Literaturpreis“<br />

der Bayerischen Akademie der Schönen<br />

Künste (BADSK) hervorgegangen.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2011 war Jan Assmann.<br />

Stifter<br />

BADSK und Hansestadt Lübeck<br />

Dotierung<br />

25.000 EUR<br />

Internet<br />

www.badsk.de<br />

www.thomas-huerlimann.ch<br />

Vierzig Rosen<br />

Roman<br />

S. Fischer<br />

368 S., € 19,90<br />

KNV 16 26 80 56<br />

Literatur / Werk<br />

99


Literatur / Werk<br />

100<br />

Uwe-Johnson-<strong>Preis</strong><br />

Der im polnischen Cammin geborene Schriftsteller<br />

Christoph Hein wurde im Jahr 2012 mit<br />

dem Uwe-Johnson-<strong>Preis</strong> für sein Lebenswerk<br />

und insbesondere für den Roman „Weiskerns<br />

Nachlass“ geehrt.<br />

»... ein sachlicher Erzähler mit Sinn für Komik.«<br />

Frankfurter Rundschau<br />

Rüdiger Stolzenburg, 59, sitzt seit 15 Jahren<br />

bei magerstem Gehalt immer noch auf einer<br />

halben Dozentenstelle fest – und das ohne<br />

Aussicht auf Veränderung. Die ganze universitäre<br />

Lehre erscheint ihm als Illusion, zumal er<br />

für sein ausgefallenes Forschungsgebiet „Der<br />

Schauspieler, Kartograf und Librettist Mozarts,<br />

Friedrich Wilhelm Weiskern“ weder Drittmittel<br />

noch Publikationsmöglichkeiten lockermachen<br />

kann. Zudem gesellt sich weiterer Frust,<br />

weil ihn private Finanznöte plagen: Die Welt,<br />

die Wirtschaft, die Politik, die persönlichen<br />

Beziehungen – alles ist prekär! Christoph Hein<br />

hat mit Stolzenburg eine Figur geschaffen, in<br />

der sich die aktuellen Gefährdungen in unserer<br />

Gesellschaft offenbaren. Für sein zeitkritisches<br />

Werk erhielt er auch den Internationalen<br />

Stefan-Heym-<strong>Preis</strong> der Stadt Chemnitz 2013.<br />

Weiskerns Nachlass<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

318 S., € 24,90<br />

KNV 30 19 45 64<br />

Frau Paula Trousseau<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

536 S., € 12,00<br />

KNV 19 97 56 67<br />

© Heike Steinweg<br />

Christoph Hein<br />

Auszeichnung<br />

Der Uwe-Johnson-<strong>Preis</strong> wird von der<br />

Mecklenburgischen Literaturgesellschaft<br />

und der Tageszeitung Nordkurier<br />

alle zwei Jahre an deutschsprachige<br />

Autoren vergeben. Er erinnert an den<br />

aus Pommern stammenden Schriftsteller<br />

Uwe Johnson (1934–1984). Zuletzt<br />

wurde 2010 Christa Wolf (1929–2011)<br />

ausgezeichnet.<br />

Stifter<br />

Nordkurier und Mecklenburgische<br />

Literaturgesellschaft e.V.<br />

Dotierung 12.500 EUR<br />

Internet<br />

www.nordkurier.de/uwe-johnson-preis<br />

Landnahme<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

554 S., € 10,90<br />

KNV 18 98 05 14<br />

Literatur / Werk


Literatur / Werk<br />

WELT-Literaturpreis<br />

Für ihr literarisches Gesamtwerk erhielt die<br />

israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev den<br />

WELT-Literaturpreis 2012.<br />

»Bei ihr wird leidenschaftlich geliebt und gehasst – auch<br />

in ihrem neuen Buch, das nun auf Deutsch vorliegt.«<br />

BR über „Für den Rest des Lebens“<br />

„Die Prosa von Zeruya Shalev zeichnet sich<br />

aus durch große sprachliche Magie, die mit<br />

der Atemlosigkeit eines wahren Erzählgewitters<br />

auf den Leser heruntergeht. In mehreren<br />

Romanen hat sich Zeruya Shalev vor allem<br />

mit der Dynamik der modernen Familie beschäftigt,<br />

ihr Zerbrechen geschildert und das<br />

Suchen nach neuen Formen. Vor allem mit<br />

dem jüngsten Roman ‚Für den Rest des Lebens‘<br />

rückt sie auch auf bewegende Weise die<br />

Veränderungen des israelischen Staates von<br />

der Gründung bis heute in den Blick: Über<br />

vier Generationen hinweg spannt sich hier ein<br />

Bogen, der kritisch, aber voller Einfühlung<br />

und Verständnis den Status quo eines Landes<br />

fixiert, das mit demokratischen Mitteln einer<br />

Vielfalt von Bedrohungen widersteht.“ (Jury)<br />

Für den Rest des Lebens<br />

Roman<br />

Übers.: Mirjam Pressler<br />

Berlin Verlag, 528 S., € 22,90<br />

KNV 31 14 35 53<br />

Späte Familie<br />

Roman<br />

Übers.: Mirjam Pressler<br />

Berlin Verlag, 352 S., € 19,90<br />

KNV 12 71 95 75<br />

Zeruya Shalev<br />

Auszeichnung<br />

Der <strong>Preis</strong> erinnert an Willy Haas, der<br />

1925 „Die literarische Welt“ gründete.<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong> wird seit 1999 jährlich<br />

ein Einzeltitel oder ein Werk für seine<br />

künstlerische Qualität, Intelligenz und<br />

Originalität der Themenwahl mit internationaler<br />

Bedeutung. <strong>Preis</strong>träger im<br />

Jahr 2011 war Albert Ostermaier.<br />

Stifter<br />

Axel-Springer AG, Hamburg<br />

Dotierung<br />

10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.axelspringer.de<br />

Mann und Frau<br />

Roman<br />

Übers.: Mirjam Pressler<br />

Bloomsbury, 400 S., € 10,90<br />

KNV 10 35 79 25<br />

© Eric Sultan<br />

Literatur / Werk<br />

101


Literatur / Werk<br />

102<br />

Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis<br />

Der Stuttgarter Literatin Anna Katharina Hahn<br />

wurde 2012 der Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis<br />

für ihre Romane „Am schwarzen Berg“<br />

und „Kürzere Tage“ zuerkannt.<br />

»Eine Erzählerin, die es faustdick hinter den Ohren hat.«<br />

Frankfurter Rundschau<br />

In beiden Romanen legt Anna Katharina Hahn<br />

die Katastrophen hinter bürgerlichen Fassaden<br />

frei. Juror Joachim Lottmann, der vorherige<br />

<strong>Preis</strong>träger, begründete seine Wahl mit dem<br />

„präzisen, unideologischen Schreiben“ Hahns:<br />

„Man sieht alle Beschädigungen und kann<br />

sich nicht auf eine Seite schlagen. Wundervoll.<br />

Eben echte Literatur.“ In „Am schwarzen<br />

Berg“ erzählt die Autorin auf unnachahmliche<br />

Weise von verzweifelter Liebe in all ihren<br />

Spielarten und davon, dass im entscheidenden<br />

Augenblick selbst die nächsten Menschen<br />

einander ein Rätsel bleiben. In „Kürzere Tage“<br />

führt Hahn uns Muster mütter, Karrie refrauen,<br />

Allein erzie hende mit ihren Proble mkind ern,<br />

Verwahrlosung und Wohlstand vor Augen.<br />

Frauen , deren Lebens raum zum Käfig gewor -<br />

den ist – und von einem Jungen , der daraus<br />

ausbr icht.<br />

Am Schwarzen Berg<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

236 S., € 19,95<br />

KNV 31 68 10 92<br />

Kürzere Tage<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

223 S., € 8,99<br />

KNV 24 18 72 27<br />

Anna Katharina Hahn<br />

Auszeichnung<br />

Der Wolfgang-Koeppen-<strong>Preis</strong> wird seit<br />

1998 alle zwei Jahre durch die Stadt<br />

Greifswald verliehen und erinnert an<br />

den Schriftsteller Wolfgang Koeppen<br />

(1906–1996). Der jeweils vorherige<br />

<strong>Preis</strong>träger schlägt den Nachfolger vor.<br />

Im Jahr 2010 wurde Joachim Lottmann<br />

von Sibylle Berg ausgewählt.<br />

Stifter<br />

Hansestadt Greifswald<br />

Dotierung<br />

5.000 EUR<br />

Internet<br />

www.koeppenhaus.de<br />

„... Sinn für die<br />

sozialen Schichtungen<br />

in dieser<br />

Gesellschaft,<br />

die heuchlerisch<br />

Gleichheit<br />

postulieren.“<br />

Neues Deutschland<br />

© Sven Paustian<br />

Literatur / Werk


Lyrik / Werk<br />

Tomas-Tranströmer-<strong>Preis</strong><br />

Der Berliner Lyriker, Essayist und Übersetzer<br />

Durs Grünbein hat 2012 den Tomas-Tranströmer-<strong>Preis</strong><br />

für sein Werk erhalten.<br />

»Seine Lyrik ist machtvoll, bohrend und erreicht<br />

alle geografischen Zonen.« Die Jury<br />

„Grünbeins Poesie verbindet in einer Vielfalt<br />

von Gattungen das Jetzt mit der Geschichte“,<br />

heißt es in der Jury-Begründung. Mit dem<br />

Band „Aroma – Ein römisches Zeichenbuch“<br />

widmet sich der Dichter in Vers und Prosa<br />

der Ewigen Stadt. An diesem Ort laufen viele<br />

seiner Schreib- und Lebensmotive zusammen.<br />

Rom wird als ein Schauplatz der Zeichen und<br />

Verweise erfahren und schlägt sich, wie bei<br />

Reisenden früherer Zeiten, in Zeichnungen<br />

nieder – freilich in geschriebener Form. Es<br />

sind die vielen kaleidoskopisch zu fassenden<br />

Momente der Gegenwart, die den Blick des<br />

Dichters auf Stadt und Umland lenken. In einer<br />

Reihe von Prosabildern, die an römischen<br />

Erinnerungsorten den Apostel Paulus so gut<br />

einfangen wie den Antiquitätenhändler und<br />

den afrikanischen Immigranten, bricht Grünbein<br />

mit dem lyrischen Maß, bevor sein Zeichenbuch<br />

in freien Versen ausklingt.<br />

Koloss im Nebel<br />

Gedichte<br />

Suhrkamp<br />

227 S., € 25,00<br />

KNV 33 54 45 78<br />

Vom Stellenwert der Worte<br />

Frankfurter Poetikvorlesung<br />

Suhrkamp<br />

64 S., € 7,00<br />

KNV 24 97 15 02<br />

Durs Grünbein<br />

Auszeichnung<br />

Der Tranströmer-<strong>Preis</strong> wird seit 1998<br />

alle zwei Jahre von der schwedischen<br />

Stadt Västerås verliehen und zeichnet<br />

ein hervorragendes Werk im Geiste<br />

Tomas Tranströmers aus. Der Literaturnobelpresträger<br />

von 2011 und<br />

Namenspatron gehört selbst der Jury<br />

an. <strong>Preis</strong>träger im Jahr 2010 war Kjell<br />

Espmark.<br />

Stifter<br />

Stadt Västerås, Schweden<br />

Dotierung<br />

200.000 SEK<br />

Internet<br />

www.vasteras.se<br />

Aroma – Ein römisches<br />

Zeichenbuch | Verse und Prosa<br />

Suhrkamp<br />

184 S., € 19,90<br />

KNV 25 75 48 58<br />

© Jürgen Bauer<br />

Lyrik / Werk<br />

103


Phantastik<br />

104<br />

Phantastik-<strong>Preis</strong><br />

der Stadt Wetzlar<br />

Der Phantastik-<strong>Preis</strong> der Stadt Wetzlar wurde<br />

im Jahr 2012 an den in Oldenburg lebenden<br />

Schriftsteller Jochen Schimmang für den Roman<br />

„Neue Mitte“ verliehen.<br />

»Er hat wagemutig drauflosgeschrieben, in eine<br />

Zukunft hineinfantasiert. Er erzählt verschiedene<br />

Geschichten, hat Politthriller und Liebesgeschichte<br />

miteinander verwoben.« Saarländischer Rundfunk<br />

Deutschland im Winter 2029/30, nach vielen<br />

Jahren Junta- und britischer Übergangsherrschaft.<br />

Das Berliner Regierungsviertel ist<br />

jetzt Niemandsland. Dort hat sich inzwischen<br />

ein bunter Haufen von Menschen angesiedelt,<br />

um ein Utopia zu leben, intelligent und gebildet:<br />

ein Gärtner, ein Geigenbauer, ein anarchistischer<br />

Lektürezirkel, das Restaurant „Le<br />

plaisir du texte“. Sogar eine Bibliothek soll<br />

eingerichtet werden. Doch schon bald ist der<br />

Zustand glückseliger Freiheit wieder bedroht,<br />

und die Junta unternimmt aus den verlassenen<br />

U-Bahn-Schächten heraus einen neuen Putschversuch<br />

... „Autor Jochen Schimmang gibt dem<br />

Möglichkeitssinn Zunder und entwirft ein<br />

Deutsch land der Zukunft in schönster postmoderner<br />

Tradition“, schwärmt sein Verlag.<br />

Neue Mitte<br />

Roman<br />

Nautilus<br />

256 S., € 19,90<br />

KNV 30 20 61 53<br />

Jochen Schimmang<br />

Auszeichnung<br />

Es werden deutschsprachige Originalveröffentlichungen<br />

aus dem Genre<br />

Phantastik ausgezeichnet. Die Jury<br />

besteht aus Vertretern von Stadtverwaltung,<br />

Buchhandel, Presse und Bildungseinrichtungen.<br />

Der <strong>Preis</strong> wird im Rahmen<br />

der Tage der Phantastik unter der Regie<br />

der Phantastischen Bibliothek Wetzlar<br />

verliehen, 2011 an Markus Orths.<br />

Stifter Stadt Wetzlar<br />

Dotierung<br />

4.000 EUR<br />

Internet<br />

www.phantastik.eu<br />

„Widerstand gegen ein totalitäres<br />

Regime, das Erbe der 68er, Wiederaufbau<br />

einer Nation – das wird von<br />

Schimmang mit ruhigem, sachlichem<br />

Tonfall angeschnitten, zitiert und mit<br />

den für ihn typischen Querverweisen<br />

aus Kunst, Kultur und Literatur<br />

angereichert.“ NWZ Online<br />

© Teja Sauer<br />

Phantasik


Neuerscheinung<br />

im Oktober 2012!


Reisebuch<br />

106<br />

ITB BuchAwards<br />

Abenteurer<br />

Der aus Gotha stammende Abenteurer, Tierfilmer<br />

und Autor Andreas Kieling erhielt für seine<br />

Bücher 2012 einen ITB BuchAward.<br />

»Tiere sind seine große Leidenschaft, und die Faszination<br />

für die Natur prägt sein Leben. Mit seinen Filmen,<br />

Geschichten und Büchern lässt er uns an den äußerst<br />

spannenden Expeditionen teilhaben.« Die Jury<br />

Gibt es Flussperlmuscheln in der bayrischen<br />

Regnitz? Mufflons im Thüringer Wald? Luchse<br />

im Harz? Urwald und Orchideen im Hainich?<br />

Wanderfalken im Eichsfeld? Vom Aussterben<br />

bedrohte Birkhähne in Hessen? Nandus in<br />

Mecklenburg? Seeadler auf dem Schaalsee?<br />

Der weltweit gereiste Abenteurer und Dokumentarfilmer<br />

Andreas Kieling fand die Wildnis<br />

mitten in Deutschland: Für eine TV-Produktion<br />

begab er sich 2009 mit Hündin Cleo auf<br />

eine Wanderschaft entlang des ehemaligen<br />

Grenzstreifens und folgte dem „Grünen Band“,<br />

dem ersten gesamtdeutschen Naturschutzprojekt.<br />

Seine 1400 Kilometer lange und sieben<br />

Wochen dauernde Wanderreise durch acht<br />

Bundesländer vom Dreiländereck bei Hof bis<br />

an die Ostsee schildert Kieling in dem Reisebuch<br />

„Ein deutscher Wandersommer“.<br />

Ein deutscher Wandersommer<br />

Malik<br />

436 S., € 14,99<br />

KNV 33 54 59 55<br />

Meine Expeditionen zu den<br />

Letzten ihrer Art<br />

Malik, 352 S., € 14,99<br />

KNV 26 14 48 63<br />

Andreas Kieling mit Hündin Cleo<br />

Auszeichnung<br />

Die Internationale Tourismusbörse Berlin<br />

(ITB Berlin) vergibt seit 2001 jährlich<br />

Buchpreise in variierenden Kategorien<br />

für herausragende Publikationen in den<br />

Bereichen Reisebuch und Kartografie.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2011 in der Sparte „Abenteurer“<br />

waren die Extrembergsteiger<br />

Alexander und Thomas Huber.<br />

Stifter Messe Berlin<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.itb-berlin.de/buchawards<br />

www.andreas-kieling.de<br />

Bären, Lachse, wilde Wasser<br />

Piper<br />

352 S., € 10,99<br />

KNV 20 82 22 98<br />

© Thore Kieling<br />

Reisebuch


Reisebuch<br />

ITB BuchAwards<br />

Bildband<br />

Der Münchner Verleger Wolfgang Kunth wurde<br />

für seinen Bildband „Wundervolle Erde“ mit<br />

einem ITB BuchAward 2012 prämiert.<br />

»Die Wunder dieser Erde werden aber nicht nur im Bild<br />

beschrieben, sondern auch in informativen Texten.<br />

Das Lesen und Anschauen dieses Bildbandes – er sollte<br />

Pflichtlektüre in der Schule werden – wird zu einer<br />

eindrucksvollen Reise um die Welt und will für die<br />

Vielfalt und Schönheit unseres Planeten sensibilisieren.«<br />

Badische Zeitung<br />

Großartige Luftbilder und Farbfotos porträtieren<br />

die schönsten und wichtigsten Naturräume<br />

unseres Planeten. Kontinent für Kontinent<br />

werden die unterschiedlichen Landschaften<br />

dokumentiert, deren Fauna und Flora für den<br />

Menschen einzigartige Lebensräume bilden.<br />

Die Eislandschaften und Gletscher der Antarktis,<br />

üppige Regenwälder, majestätische Gebirge<br />

und Gipfel, endlose Wüsten, schillernde<br />

Atolle, deltareiche Flussläufe, einsame Inseln<br />

und markante Küstenlandschaften werden aus<br />

der Perspektive der Astronauten gezeigt.<br />

Wundervolle Erde<br />

Der Blick von oben auf<br />

unseren Planeten<br />

Kunth, 448 S., € 49,95<br />

KNV 29 89 93 73<br />

Wolfgang Kunth<br />

Auszeichnung<br />

Die Internationale Tourismusbörse Berlin<br />

(ITB Berlin) vergibt seit 2003 jährlich<br />

auch Buchpreise in der Sparte Bildband.<br />

Kriterien sind touristischer Informationsgehalt,<br />

Einblicke in Regionen und<br />

Kulturen fernab der Touristenpfade,<br />

Aufwand und Schwierigkeitsgrad der<br />

Fotoarbeiten, Schreibstil, künstlerischer<br />

Gesamteindruck und herstellerische<br />

Qualität.<br />

Stifter Messe Berlin<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.itb-berlin.de/buchawards<br />

www.kunth-verlag.de<br />

„Dieser Bildband lässt<br />

ehrfürchtig, andächtig und<br />

nachdenklich werden, weil<br />

die Erde durch das Handeln<br />

der Menschheit so sehr<br />

gefährdet ist.“ Die Jury<br />

© Kunth Verlag<br />

Reisebuch<br />

107


Reisebuch<br />

108<br />

ITB BuchAwards<br />

Sonderpreis<br />

James Rizzi und Peter Bührer erhielten für ihre<br />

Reise-Kunstbände „My New York City“ einen<br />

ITB BuchAward 2012.<br />

»... mit jeder Menge liebevoller Details gesprenkelt:<br />

Lesezeichenbändchen, von denen Taxis und bunte Äpfel<br />

baumeln, Postkarten zum Heraustrennen, Discount-<br />

Gutscheine. Für die Hosentasche hat der Verlag eine<br />

kleinere, kostengünstigere Variante im klassischen<br />

Format aufgelegt.« ZEIT ONLINE<br />

Der New Yorker Pop-Art-Künstler James Rizzi<br />

hat viele Gegenstände des täglichen Lebens<br />

mit seinen fröhlichen Figuren verziert: Textilien,<br />

Briefmarken, Autos, Gebäude. Ein einzigartiger<br />

Höhepunkt seines Schaffens ist das<br />

kurz vor seinem Tod im Dezember 2011 mit<br />

dem Reiseautor Peter Bührer veröffentlichte<br />

opulente Reise-Kunstbuch „My New York<br />

City“. Es birgt viele Überraschungen und Spezialseiten,<br />

kommt ohne ein einziges Foto daher<br />

und strotzt nur so von der Kunst Rizzis als<br />

Ausdruck seiner urbanen Lebensfreude. Auch<br />

die Pocket-Version von „My New York City“ ist<br />

ein funkelnder Eye-Catcher.<br />

James Rizzi<br />

My New York City<br />

Marco Polo Reise-Kunstbuch<br />

MairDumont, 352 S., € 99,90<br />

KNV 29 89 77 20<br />

© MairDumont<br />

Peter Bührer, James Rizzi (r.)<br />

Auszeichnung<br />

Die Internationale Tourismusbörse Berlin<br />

(ITB Berlin) vergibt seit 2001 jährlich<br />

Buchpreise in variierenden Kategorien<br />

für herausragende Publikationen im<br />

Bereich Reisebuch und Kartografie. Im<br />

Mittelpunkt stehen die Destinations-<br />

Awards, die dem jeweiligen offiziellen<br />

Partnerland der ITB Berlin gewidmet<br />

sind.<br />

Stifter Messe Berlin<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.itb-berlin.de/buchawards<br />

www.rizzi-newyork.com<br />

www.peter-buehrer.com<br />

„Der neue Bildband des New<br />

Yorker Künstlers ist zum<br />

Niederknien<br />

schön. Und fast<br />

zu schwer, um<br />

ihn hochzuheben.“<br />

ZEIT ONLINE<br />

James Rizzi<br />

My New York City<br />

Marco Polo City Guide<br />

MairDumont, 240 S., € 19,95<br />

KNV 29 89 77 07<br />

Reisebuch


Zeppelin Museum<br />

Friedrichshafen<br />

Der Mythos Zeppelin lebt – im Zeppelin Museum<br />

Friedrichshafen. Fühlen Sie sich im Nachbau von LZ 129<br />

„Hindenburg“ wie Passagiere an Bord des berühmten Luftschiffs,<br />

begegnen Sie in der 3-D-Show den Luftschiffgiganten von 1900<br />

bis 1937 und erfahren Sie, was zum Bau von bis zu 245 m langen<br />

Luftschiffen benötigt wurde. Kommen Sie mit auf die Weltfahrt<br />

von LZ 127 „Graf Zeppelin“ und erleben Sie Reiselust, Mobilität,<br />

Technik und Kunst im Erlebnisort der besonderen Art.<br />

Im ehemaligen Hafenbahnhof direkt am Ufer des Bodensees in<br />

der Innenstadt Friedrichshafens gelegen, können Sie die weltweit<br />

umfangreichste und bedeutendste Sammlung zur Geschichte und<br />

Technik der Zeppelin-Luftschifffahrt auf Straße, Schiene oder per<br />

Schiff direkt erreichen.<br />

ZEPPELIN MUSEUM FRIEDRICHSHAFEN<br />

T E C H N I K U N D K U N S T<br />

Öffnungszeiten: November – April: Di – So 10 - 17 Uhr,<br />

Mai – Oktober: täglich 9 – 17 Uhr<br />

Seestraße 22 · 88045 Friedrichshafen<br />

Info-Telefon: +49 / 75 41 / 3801-0 · www.zeppelin-museum.de


Sachbuch<br />

110<br />

Das politische Buch<br />

Für „Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus“<br />

wurde der britische Politikwissenschaftler<br />

und Soziologe Colin Crouch im Jahr<br />

2012 mit „Das politische Buch“ ausgezeichnet.<br />

»Für Märkte ist Demokratie komfortabel.« Colin Crouch<br />

Crouchs Studie ist laut Jury eine differenzierte<br />

Analyse des gegenwärtigen komplexen wirtschaftspolitischen<br />

Geschehens mit seinen<br />

verhängnisvollen Auswirkungen auf Politik<br />

und Gesellschaft. Überzeugend arbeitet Colin<br />

Crouch heraus, warum der Neoliberalismus<br />

die Finanz- und Wirtschaftskrise so unbeschadet<br />

überleben konnte, und legt dar, wie die<br />

großen transnationalen Konzerne auf staatliches<br />

Handeln nachhaltigen Einfluss nehmen<br />

und demokratische Entscheidungsprozesse<br />

untergraben. Crouch hat angesichts dieser<br />

Fehlentwicklungen keine einfachen Lösungsvorschläge<br />

parat, aber er vermittelt wertvolles<br />

Wissen über die Macht der Großkonzerne<br />

und ermutigt zu engagiertem Dagegenhalten<br />

mittels einer aktiven, vielstimmigen Zivilgesellschaft,<br />

um die Nutznießer des neoliberalen<br />

Arrangements unter Druck zu setzen.<br />

Das befremdliche Überleben<br />

des Neoliberalismus<br />

Edition Suhrkamp<br />

248 S., € 19,90<br />

KNV 30 19 28 30<br />

„Mario Monti arbeitete zuvor für die<br />

Investmentbank Goldman Sachs. Mario Draghi<br />

war Leiter der Europa-Abteilung von Goldman<br />

Sachs, in den USA waren die Finanzminister,<br />

die den Finanzsektor deregulierten, bei<br />

Goldman Sachs. Zeigt diese personelle<br />

Verwebung nicht, dass die Finanzindustrie die<br />

demokratischen Institutionen gekapert hat?“<br />

Colin Crouchs Antwort im taz-Interview: „Oh,ja.“<br />

© British Academy<br />

Colin Crouch<br />

Auszeichnung<br />

Durch diesen <strong>Preis</strong> wird die Bedeutung<br />

des politischen Buchs für die lebendige<br />

Demokratie gewürdigt. Er geht an<br />

Neuerscheinungen, die sich kritisch mit<br />

gesellschaftspolitischen Fragestellungen<br />

auseinandersetzen, diese auf der Höhe<br />

der Zeit durchdringen und einem breiten<br />

Publikum verständlich machen. 2011<br />

wurde Peer Steinbrück geehrt.<br />

Stifter Friedrich-Ebert Stiftung<br />

Dotierung 10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.fes.de/daspolitischebuch/<br />

www.wbs.ac.uk<br />

www.mpifg.de<br />

Sachbuch


Sachbuch<br />

Geschwister-Scholl-<strong>Preis</strong><br />

Den Geschwister-Scholl-<strong>Preis</strong> bekam der Autor<br />

Jürgen Dehmers (Pseudonym) 2012 für sein<br />

Buch „Wie laut soll ich denn noch schreien?“<br />

»Es war nicht so, wie es in der Zeitung steht.<br />

Es war viel schlimmer.« Jürgen Dehmers<br />

„Opfer sexueller Gewalt äußern sich selten öffentlich.<br />

Was ihnen widerfahren ist, beschämt<br />

sie zu sehr. Dies machen sich Täter zunutze.<br />

Dass Jürgen Dehmers es gewagt hat, das<br />

Schweigen zu durchbrechen und zu benennen,<br />

was geschah“, würdigte die Jury als ein<br />

seltenes Beispiel von Mut. „Er beschreibt die<br />

Vorgänge an der Odenwaldschule als ein kriminelles<br />

weitverzweigtes System mit Tätern<br />

und Mitwissern, von Macht und Gewalt und<br />

deckt die Mechanismen auf von Vertuschung,<br />

Verschweigen, Abhängigkeit, Bedrohung, die<br />

einen fortgesetzten Missbrauch erst möglich<br />

machen. Und Dehmers weist hin auf das Versagen<br />

von Zivilgesellschaft und Rechtsstaat,<br />

von Bürgern, Pädagogen, bis hin zu Presse<br />

und Justiz, die darin scheitern, die Unversehrtheit<br />

von Kindern und Jugendlichen sicherzustellen,<br />

wie es die UN-Charta für die Rechte<br />

der Kinder verlangt.“<br />

Wie laut soll ich denn<br />

noch schreien? Die Odenwaldschule<br />

und der sexuelle Missbrauch<br />

Rowohlt, 320 S., € 19,95<br />

KNV 30 19 27 36<br />

„Die Taten waren drastisch, und so habe ich<br />

sie auch beschrieben. Ohne Weichspüler.<br />

Ich will dem Gerede, dass doch alles ja<br />

nur halb so schlimm gewesen sei, ein Ende<br />

setzen. Und es geht mir auch um die<br />

Deutungshoheit meiner Erlebnisse. ‚Sexueller<br />

Missbrauch‘ ist ein Etikett. Ich mache klar,<br />

was sich dahinter verbirgt.“<br />

Jürgen Dehmers in DER SPIEGEL<br />

© Mussklprozz<br />

Tatort Odenwaldschule<br />

Auszeichnung<br />

Der <strong>Preis</strong> ehrt seit 1980 jährlich Autoren,<br />

die von geistiger Unabhängigkeit<br />

zeugen, die geeignet sind, bürgerliche<br />

Freiheit, moralischen, intellektuellen<br />

und ästhetischen Mut zu fördern und<br />

dem Gegenwartsbewusstsein Impulse<br />

zu geben. 2011 wurde Liao Yiwu<br />

ausgezeichnet.<br />

Stifter<br />

Landesverband Bayern des Börsenvereins<br />

des Deutschen Buchhandels und<br />

die Landeshaupstadt München<br />

Dotierung 10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.geschwister-scholl-preis.de<br />

Sachbuch<br />

111


Sachbuch<br />

112<br />

LA Times Book Prize<br />

Current Interest<br />

Der in Tel Aviv geborene US-amerikanische<br />

Psychologe und Autor Daniel Kahneman wurde<br />

2012 mit dem LA Times Book Prize für sein<br />

Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“<br />

ausgezeichnet.<br />

»Sehr anschaulich und anekdotenreich.«<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

Intuition oder Vernunft? Geldhändler, die ganze<br />

Bankenimperien ruinieren, Finanzmärkte,<br />

die außer Rand und Band sind, Kleinanleger,<br />

die ihr Erspartes in Aktien anlegen, ohne je<br />

den Wirtschaftsteil einer Zeitung gelesen zu<br />

haben: Wer in diesen Zeiten noch an den<br />

Homo oeconomicus als rational agierendes<br />

Wesen glaubt, dem ist nicht zu helfen. Daniel<br />

Kahneman liefert eine völlig andere Sichtweise,<br />

die nah am wirklichen menschlichen Verhalten<br />

orientiert ist und die Wirtschaftsakteure<br />

nicht als berechenbare Roboter betrachtet.<br />

Sein Fazit: „Wir werden niemals immer und<br />

überall optimal handeln, wichtige Entscheidungen<br />

bleiben unsicher und fehleranfällig.<br />

Doch gibt es viele alltägliche Situationen, in<br />

denen wir die Qualität und die Folgen unseres<br />

Urteils entscheidend verbessern können.“<br />

Schnelles Denken,<br />

langsames Denken<br />

Siedler, 624 S., € 26,99<br />

KNV 31 48 23 58<br />

Daniel Kahneman<br />

Auszeichnung<br />

Seit 1980 vergibt die US-Tageszeitung<br />

Los Angeles Times jährlich Literaturpreise<br />

in bis zu 12 Kategorien: Biografie,<br />

Roman, Art Seidenbaum Award First<br />

Fiction, Graphic Novel, Geschichte,<br />

Thriller, Lyrik, Wissenschaft, Junge<br />

Erwachsene Literatur, Innovation und<br />

Robert Kirsch Award. <strong>Preis</strong>träger „Current<br />

Interest“ 2011 war Michael Lewis.<br />

Stifter<br />

Los Angeles Times, USA<br />

Dotierung 1.000 USD<br />

Internet<br />

www.latimesbookprizes.com<br />

www.princeton.edu<br />

„Kahnemann hat findig wie kein<br />

Zweiter erforscht, wo der Mensch<br />

besser wachsam ist und der Eingebung<br />

nicht traut. Der Autor hat sich<br />

dieses Buch, hundertfältigen Sorgen<br />

zum Trotz, abgerungen. Ein Optimist<br />

hätte nicht halb so lange dafür<br />

gebraucht.“ DER SPIEGEL<br />

© action press<br />

Sachbuch


Sachbuch<br />

Leipziger Buchpreis<br />

zur Europäischen Verständigung<br />

Geteilte Ehrung 2012: Der Leipziger Buchpreis<br />

zur Europäischen Verständigung ging an<br />

den britischen Historiker Ian Kershaw und an<br />

den US-Historiker Timothy Snyder.<br />

»Snyder mahnt eine Korrektur unseres westeuropäischen<br />

Geschichtsbilds an, das allzu oft Massenmord<br />

mit Auschwitz, dem Holocaust und der Vernichtung<br />

von 5,7 Millionen Juden gleichsetzt und darüber den<br />

Massenmord an weit mehr Millionen Ukrainern, Polen<br />

und Weißrussen vergisst.« Die WELT<br />

Snyder greift in „Bloodlands“ drei miteinander<br />

verknüpfte historische Begebenheiten auf:<br />

Stalins Terrorkampagnen, Hitlers Holocaust<br />

und den Hungerkrieg gegen die Kriegsgefangenen<br />

und die nichtjüdische Bevölkerung. In<br />

Kershaws Buch „Das Ende“ finden sich Antworten<br />

auf die Frage, warum die militärisch<br />

bereits besiegten Deutschen noch fast ein Jahr<br />

lang bis zur totalen Verwüstung des Landes<br />

kämpften. „Beide Autoren befassen sich in<br />

ihren jüngsten Studien mit dem Zweiten Weltkrieg,<br />

jedoch ist ihre jeweilige historische Fragestellung<br />

so unterschiedlich, dass die Werke<br />

einander vorzüglich ergänzen und als komplementär<br />

zueinander lesbar sind.“ (Die Jury)<br />

Das Ende<br />

Kampf bis in den Untergang<br />

DVA<br />

704 S., € 29,99<br />

KNV 29 99 00 75<br />

Bloodlands<br />

Europa zwischen Hitler und Stalin<br />

C.H.Beck<br />

532 S., € 29,95<br />

KNV 29 53 32 73<br />

© C.H.Beck<br />

© D VA<br />

Timothy Snyder, Ian Kershaw (r.)<br />

Auszeichnung<br />

Diese seit 1994 jährlich verliehene<br />

Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten,<br />

die sich in Buchform um das gegenseitige<br />

Verständnis in Europa, vor allem mit<br />

den Ländern Mittel- und Osteuropas,<br />

verdient gemacht haben. <strong>Preis</strong>träger<br />

2011 war Martin Pollack.<br />

Stifter<br />

Freistaat Sachsen, Stadt Leipzig,<br />

Börsenverein des Deutschen Buchhandels,<br />

Messe Leipzig<br />

Dotierung 15.000 EUR<br />

Internet<br />

www.leipzig.de/buchpreis<br />

www.yale.edu/history<br />

„Ein Buch wie<br />

dieses wäre nicht<br />

möglich gewesen<br />

ohne die Zettel,<br />

die Menschen aus<br />

Bussen warfen,<br />

als sie zu ihrer<br />

Hinrichtung<br />

gefahren wurden.“<br />

Timothy Snyder<br />

Sachbuch<br />

113


Sachbuch<br />

114<br />

<strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse<br />

Sachbuch / Essayistik<br />

Der <strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse ging 2012<br />

an den deutschen Historiker und Stalinismus-<br />

Forscher Jörg Baberowski zur Ehrung des Sachbuchs<br />

„Verbrannte Erde“.<br />

»Warum wurde der Traum von einer besseren Gesellschaft<br />

in Blut ertränkt? Jörg Baberowski beantwortet<br />

diese Frage auf neue Weise in einer packenden Gesamtdarstellung<br />

der stalinistischen Gewaltherrschaft.«<br />

Die Jury<br />

Baberowski nimmt die Leser durch Präzision<br />

seiner Argumente und kraftvolle Schilderungen<br />

mit auf eine Fahrt durch alle Kreise der<br />

Hölle: „Hier handeln nicht Großmächte oder<br />

Begriffsgespenster – nicht der Kommunismus,<br />

nicht die Moderne, kein Eindeutigkeitswahn –<br />

sondern Menschen. Das macht die Lektüre, sofern<br />

man nicht völlig abgestumpft ist, zu einer<br />

bedrückenden Erfahrung, zu einem kurzen<br />

Lehrgang in Trostlosigkeit. Aber das ist der<br />

<strong>Preis</strong>, der für historische Erkenntnis zu zahlen<br />

ist“, so die Jury. Jörg Baberowski widersteht<br />

der Versuchung, die Gewalt zu rationalisieren,<br />

ihr Gründe unterzuschieben. Wer wissen will,<br />

was der Stalinismus war, dem empfehlen die<br />

Juroren eindringlich, dieses Buch zu lesen.<br />

Verbrannte Erde<br />

Stalins Herrschaft der Gewalt<br />

C.H.Beck<br />

606 S., € 29,95<br />

KNV 31 31 58 44<br />

Jörg Baberowski<br />

Auszeichnung<br />

Diese Auszeichnung vergibt die Leipziger<br />

Messe mit Unterstützung der Stadt<br />

Leipzig und des Freistaates Sachsen<br />

sowie in Zusammenarbeit mit dem<br />

Literarischen Colloquium Berlin.<br />

DIE ZEIT, das Börsenblatt und das Buchjournal<br />

sind Medienpartner. <strong>Preis</strong>träger<br />

Sachbuch 2011 war Henning Ritter.<br />

Stifter<br />

Stadt Leipzig, Freistaat Sachsen, Messe<br />

Leipzig, Literarisches Colloquium Berlin<br />

Dotierung 15.000 EUR<br />

Internet<br />

www.preis-der-leipziger-buchmesse.de<br />

„In seinem Buch entwickelt<br />

Jörg Baberowski neue Perspektiven<br />

auf die stalinistischen Verbrechen<br />

und führt den Leser hinab in die<br />

paranoide Welt des sowjetischen<br />

Diktators.“<br />

Russland aktuell<br />

© Shiva Baberowski<br />

Sachbuch


Sachbuch<br />

<strong>Preis</strong> zur Förderung exzellenter geistes- und<br />

sozialwissenschaftlicher Publikationen<br />

Für sein Buch „Der katholische Rubens“ wurde<br />

dem aus Waldsee stammenden Kunsthistoriker<br />

und Kunstkritiker Willibald Sauerländer<br />

2012 ein „Exzellenz-<strong>Preis</strong>“ zuerkannt.<br />

»‚Der katholische Rubens‘ ist ein epochales Buch: Mit<br />

stilistischer Brillanz und großer Kennerschaft leistet es<br />

nichts weniger als eine Rekontextualisierung von<br />

Rubens Malerei. Der Leser sieht die wichtigsten<br />

Werke des Barocks dadurch mit neuen Augen – als<br />

die bildgewaltige Gegenoffensive zum calvinistischen<br />

Bildersturm.« Die Jury<br />

Peter Paul Rubens (1577–1640), der berühmte<br />

Maler des Barock, wird bis heute für seine<br />

Schilderungen der menschlichen Leidenschaften<br />

– von der Grausamkeit bis zur erotischen<br />

Hingabe – bewundert. Doch so diesseitig, wie<br />

wir meinen, war seine Kunst keineswegs. Der<br />

farbige Glanz seiner Malerei, ihre Wärme und<br />

Festlichkeit, aber auch ihr Furor und ihre Klage<br />

waren dazu angetan, die Menschen religiös<br />

und ethisch zu bewegen. Willibald Sauerländer<br />

deckt diese eigentliche Botschaft anhand<br />

von Rubens’ Altargemälden auf und befreit sie<br />

von den säkularen Missverständnissen einer<br />

religionsfernen Nachwelt.<br />

Der katholische Rubens<br />

Heilige und Märtyrer<br />

C.H.Beck<br />

304 S., € 38,00<br />

KNV 29 66 28 73<br />

Willibald Sauerländer<br />

Auszeichnung<br />

Mit dieser Würdigung soll 2012<br />

die Übersetzung von 26 Werken ins<br />

Englische finanziert werden. Ziel ist<br />

die stärkere internationale Verbreitung<br />

deutscher Forschungsergebnisse in den<br />

Sozial- und Geisteswissenschaften,<br />

die Erhöhung der Lizenzen sowie die<br />

Förderung deutschsprachiger Erstveröffentlichungen.<br />

Stifter Fritz Thyssen Stiftung, VG Wort,<br />

Börsenverein des Deutschen Buchhandels,<br />

Auswärtiges Amt<br />

Dotierung insgesamt 300.000 EUR<br />

Internet<br />

www.boersenverein.de<br />

„Tatsächlich erschließt der kritische<br />

Blick des Agnostikers geistliche wie<br />

emotionale Tiefenschichten im Werk<br />

des Meisters, über die sich die Kunstgeschichtsschreibung<br />

der letzten<br />

Jahrzehnte mit tönenden Leerformeln<br />

sanft berauscht hinweggehangelt hat.“<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

© Hanser<br />

Sachbuch<br />

115


Sachbuch<br />

116<br />

Right Livelihood Awards<br />

„Alternativer Nobelpreis“<br />

Der US-amerikanische Politikwissenschaftler<br />

und Gründer der Albert Einstein Institution<br />

in East Boston Gene Sharp wurde im Jahr 2012<br />

mit dem „Alternativen Nobelpreis“ geehrt.<br />

»... für die Entwicklung und Verbreitung der Prinzipien<br />

und Strategien des gewaltlosen Widerstandes und seine<br />

aktive Unterstützung für deren praktische Umsetzung in<br />

Konfliktsituationen weltweit.«<br />

Die Jury<br />

Er untersuchte historische Fälle von gewaltlosem<br />

Protest, um zu verstehen, wie diese Techniken<br />

funktionieren: „Gene Sharp gilt als der<br />

weltweit führende Experte für gewaltlose Revolutionen<br />

und ist als der ‚Machiavelli der Gewaltlosigkeit‘<br />

bezeichnet worden. Mit seinem<br />

akademischen Lebenswerk hat er gewaltfreien<br />

Widerstand und ‚people power‘ als erfolgreiche<br />

Instrumente des politischen Wandels etabliert.<br />

Gene Sharps Schriften zu gewaltfreiem<br />

Protest wurden von sozialen Bewegungen auf<br />

der ganzen Welt angewandt – vom Dschungel<br />

in Burma über die Straßen Serbiens bis hin<br />

zum Tahrir-Platz in Ägypten während des<br />

Arabischen Frühlings.“ (Die Jury)<br />

Von der Diktatur zur Demokratie<br />

C.H.Beck, 119 S., € 9,95<br />

KNV 19 96 31 62<br />

(kostenfreier Download unter<br />

www.aeinstein.org)<br />

Gene Sharp<br />

Auszeichnung<br />

Die oft als „Alternative Nobelpreise“<br />

bezeichneten Right Livelihood Awards<br />

wurden 1980 von Jakob von Uexküll<br />

gestiftet, um „jene zu ehren und zu<br />

unterstützen, die praktische und<br />

beispielhafte Antworten zu den dringendsten<br />

Herausforderungen unserer<br />

Zeit finden und erfolgreich umsetzen“.<br />

Stifter<br />

Jakob von Uexkull, Schweden<br />

Dotierung<br />

50.000 EUR<br />

Internet<br />

www.rightlivelihood.org<br />

www.aeinstein.org<br />

„... die größten ungelösten politischen<br />

Probleme unserer Zeit – Diktatur,<br />

Völkermord, Krieg und soziale<br />

Unterdrückung – verlangen von uns,<br />

Politik neu zu denken. Sharp unterstreicht,<br />

dass pragmatische, strategisch<br />

geplante, gewaltlose Proteste hochgradig<br />

effektiv bei der Beendung von<br />

Unterdrückung sein können.“ Die Jury<br />

© Albert Einstein Institution<br />

Sachbuch


Sachbuch<br />

Wissenschaftsbuch des Jahres<br />

Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften<br />

Der in Großbritannien lebende US-Amerikaner<br />

Bill Bryson erhielt für „Eine kurze Geschichte<br />

der alltäglichen Dinge“ die Auszeichnung<br />

Wissenschaftsbuch des Jahres 2012.<br />

»Bryson schafft es, selbst mit trockensten Fakten zu<br />

unterhalten. In bester amerikanischer Tradition<br />

vermittelt er Wissen ohne Wissenschaftsdünkel.«<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

Bill Brysons Buch ist originell. Er nimmt uns<br />

mit auf einen Spaziergang durch seinen alten<br />

Pfarrhof in England, in dem er mit seiner Familie<br />

wohnt, und fragt sich: Warum leben wir<br />

eigentlich, wie wir leben? Warum nutzen wir<br />

Salz und Pfeffer, weshalb hat unsere Gabel<br />

vier Zinken? Es bleibt nicht bei Betrachtungen<br />

von Bett, Sofa und Küchenherd. Die Geschichte<br />

des Heims ist auch die der großen Entdeckungen<br />

und Abenteuer. So hätte sich ohne<br />

die Weltausstellung in London vermutlich das<br />

Wasserklosett nicht so schnell durchgesetzt,<br />

und wir müssten wohl ohne Kaffee, Tee oder<br />

Kakao auskommen. Brysons preisgekröntes<br />

Buch ist eine höchst spannende und kurzweilig<br />

zu lesende Kulturgeschichte des Alltags.<br />

Eine kurze Geschichte der<br />

alltäglichen Dinge<br />

Goldmann<br />

640 S., € 24,99<br />

KNV 30 01 33 78<br />

Bill Bryson<br />

Auszeichnung<br />

Aus einer Jury-Shortlist wählt das<br />

Publikum die <strong>Preis</strong>träger der besten<br />

Wissenschaftsbücher eines Jahres in<br />

vier Kategorien aus: Medizin/Biologie,<br />

Naturwissenschaft/Technik, Geistes-/<br />

Sozial-und Kulturwissenschaften sowie<br />

Junior Wissen. <strong>Preis</strong>träger 2011 in dieser<br />

Kategorie war Guy <strong>Deutscher</strong>.<br />

Stifter<br />

Bundesministerium für Wissenschaft und<br />

Forschung (A), Magazin Buchkultur<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.wissenschaftsbuch.at<br />

www.billbryson.co.uk<br />

„Schnürsenkel, Zahnbürsten<br />

oder Putzlappen<br />

können ziemlich<br />

faszinierend<br />

sein.“ HR 1<br />

Eine kurze Geschichte der<br />

alltäglichen Dinge | Hörbuch<br />

gekürzte Lesung: Rufus Beck<br />

Der Hörverlag, 6 CDs, € 24,99<br />

KNV 29 95 42 05<br />

© Andrea Artz<br />

Sachbuch<br />

117


Sachbuch / Werk<br />

118<br />

Danubius<br />

Donauland-Sachbuchpreis<br />

Der in Wien lebende österreichische Schriftsteller,<br />

Übersetzer und Essayist Robert Menasse<br />

wurde im Jahr 2012 mit dem Donauland-<br />

Sachbuchpreis geehrt.<br />

»Dieser Mann ist seiner Zeit um etwa 150 Jahre voraus.«<br />

BR Kultur über Menasses „Der Europäische Landbote“<br />

Mit Robert Menasse wird „das Werk eines<br />

überzeugten Demokraten und eines europäischen<br />

Autors geehrt, der mit seinen Beiträgen<br />

kontinuierlich den kulturellen und politischen<br />

Diskurs bereichert. In seinem Werk setzt sich<br />

Robert Menasse mit unserer Geschichte, insbesondere<br />

mit ihren menschengemachten<br />

Tragödien und Krisen auseinander. Er fordert,<br />

unerschrocken und ehrlich über die Ursachen<br />

vergangener Katastrophen zu diskutieren und<br />

zu fragen, was wir heute verändern müssen,<br />

um Wiederholungen historischer Fehler und<br />

Irrtümer zu vermeiden. Sein Werk beschreibt<br />

und reflektiert die menschliche Handlungsfähigkeit,<br />

stiftet zum Nachdenken an und befördert<br />

notwendige Debatten unserer Zeit. Dabei<br />

erschafft Menasse das Bild einer menschlichen<br />

Zukunft, auf die wir Europäer uns beziehen<br />

können“, urteilte die Jury.<br />

Der Europäische Landbote.<br />

Die Wut der Bürger und<br />

der Friede Europas<br />

Zsolnay, 112 S., € 12,50<br />

KNV 34 18 07 24<br />

Don Juan de la Mancha<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

273 S., € 8,90<br />

KNV 21 04 12 16<br />

Robert Menasse<br />

Auszeichnung<br />

Der Danubius-<strong>Preis</strong> wurde im Jahr<br />

1975 von der österreichischen<br />

Buchgemeinschaft Donauland<br />

gegründet. Seither werden<br />

jährlich Gesamtwerke herausragender<br />

Sachbuchautoren ausgezeichnet.<br />

<strong>Preis</strong>trägerin im Jahr 2011 war<br />

Ruth Klüger.<br />

Stifter<br />

Buchgemeinschaft Donauland<br />

Dotierung<br />

10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.donauland.at<br />

Die Zerstörung der Welt<br />

als Wille und Vorstellung<br />

Suhrkamp<br />

142 S., € 8,00<br />

KNV 15 57 00 74<br />

© Michèle Pauty<br />

Sachbuch / Werk


Sachbuch / Werk<br />

Friedenspreis<br />

des Deutschen Buchhandels<br />

Der in Deutschland im Exil lebende chinesische<br />

Autor, Dichter und Musiker Liao Yiwu ist<br />

Friedenspreisträger 2012.<br />

»... ein Dichter, dessen Werke getragen werden von<br />

dem unbedingten Willen, Zeugnis abzulegen, und<br />

von seinem ungeheuren Vertrauen auf die Rechte des<br />

Individuums und die Möglichkeit des respektvollen und<br />

friedlichen Zusammenhalts der Menschen.«<br />

Jörg Bong, Verleger S. Fischer Verlag<br />

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels<br />

ehrt den chinesischen Schriftsteller Liao Yiwu,<br />

„der sprachmächtig und unerschrocken gegen<br />

die politische Unterdrückung aufbegehrt und<br />

den Entrechteten seines Landes eine weithin<br />

hörbare Stimme verleiht. Yiwu setzt in seinen<br />

Büchern und Gedichten den Menschen am<br />

Rand der chinesischen Gesellschaft ein aufrüttelndes<br />

literarisches Denkmal. Der Autor, der<br />

am eigenen Leib erfahren hat, was Gefängnis,<br />

Folter und Repression bedeuten, legt als unbeirrbarer<br />

Chronist und Beobachter Zeugnis<br />

ab für die Verstoßenen des modernen China“,<br />

so die Begründung des Stiftungsrats.<br />

Die Kugel und das Opium<br />

S. Fischer<br />

592 S., € 24,99<br />

KNV 33 45 86 92<br />

Für ein Lied und hundert Lieder<br />

S. Fischer<br />

592 S., € 24,95<br />

KNV 28 41 13 16<br />

Liao Yiwu<br />

Auszeichnung<br />

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels<br />

zeichnet seit 1950 im Rahmen<br />

der Frankfurter Buchmesse Persönlichkeiten<br />

aus, die zur Verwirklichung des<br />

Friedensgedankens und zur besseren<br />

Völkerverständigung beitragen.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2011 war Boualem Sansal.<br />

Stifter<br />

Börsenverein des Deutschen<br />

Buchhandels, Frankfurt am Main<br />

Dotierung<br />

25.000 EUR<br />

Internet<br />

www.friedenspreis-des-deutschenbuchhandels.de<br />

Fräulein Hallo<br />

und der Bauernkaiser<br />

Fischer, 544 S., € 10,95<br />

KNV 26 17 92 53<br />

© Ali Ghandtschi<br />

Sachbuch / Werk<br />

119


Sachbuch / Werk<br />

120<br />

Gerda Henkel <strong>Preis</strong><br />

Der Gerda Henkel <strong>Preis</strong> wurde 2012 an den<br />

Konstanzer Historiker Jürgen Osterhammel vergeben<br />

und zeichnet seine Beiträge auf dem<br />

Gebiet der Weltgeschichtsschreibung aus.<br />

»Für jeden, der sich mit dem 19. Jahrhundert auseinandersetzen<br />

möchte, ist ‚Die Verwandlung der Welt‘<br />

interessant und spannend zu lesen.«<br />

DRadio Kultur<br />

In seiner Reihe der auch ins Chinesische, Japanische,<br />

Koreanische und Englische übersetzten<br />

Monografien „versteht Jürgen Osterhammel<br />

Weltgeschichte nicht als Addition<br />

von Nationalgeschichten, sondern als einen<br />

Komplex von Beziehungen und Kontrasten,<br />

der als globale Zivilisationsgeschichte gelesen<br />

und verstanden werden kann“. Sein Buch<br />

„Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte<br />

des 19. Jahrhunderts“, so die Jury, „wurde von<br />

der Kritik mit Begeisterung aufgenommen,<br />

weil es Jürgen Osterhammel versteht, ohne<br />

Einbußen an analytischer Schärfe Geschichte<br />

in Geschichten zu erzählen und damit auch einer<br />

breiteren Öffentlichkeit zu verdeutlichen,<br />

dass die zersplitterte Welt als ganze noch zu<br />

denken ist.“<br />

Die Verwandlung der Welt. Eine<br />

Geschichte des 19. Jahrhunderts<br />

C.H.Beck<br />

1568 S., € 49,90<br />

KNV 21 45 38 60<br />

Die Entzauberung Asiens.<br />

Europa und die asiatischen<br />

Reiche im 18. Jahrhundert<br />

C.H.Beck, 574 S., € 19,95<br />

KNV 7 57 94 88<br />

© dfg.de<br />

Jürgen Osterhammel<br />

Auszeichnung<br />

Die Düsseldorfer Stiftung fördert seit<br />

Gründung 1976 Forschungsvorhaben im<br />

Bereich der Historischen Geisteswissenschaften<br />

und wendet sich ausgewählten<br />

Themen aus benachbarten gegenwartsund<br />

zukunftsorientierten Fachgebieten<br />

zu. Seit 2006 wird dieser <strong>Preis</strong> zweijährlich<br />

für besondere Forschungsleistungen<br />

vergeben. <strong>Preis</strong>trägerin 2010 war<br />

Gudrun Krämer.<br />

Stifter Gerda Henkel Stiftung<br />

Dotierung 100.000 EUR<br />

Internet<br />

www.gerda-henkel-stiftung.de<br />

www.geschichte.uni-konstanz.de<br />

Kolonialismus<br />

Geschichte, Formen, Folgen<br />

C.H.Beck<br />

144 S., € 8,95<br />

KNV 5 77 14 23<br />

Sachbuch / Werk


Sachbuch / Werk<br />

Heinrich-Heine-<strong>Preis</strong><br />

der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

Der Heinrich-Heine-<strong>Preis</strong> 2012 ging an den<br />

Soziologen und Philosophen Jürgen Habermas.<br />

»Wo sich fast alle im kurzatmigen Krisenmanagement<br />

verheddern, muss einer die langen Linien der europäischen<br />

Politik ziehen. Jürgen Habermas tut es.«<br />

Franz Müntefering<br />

„Der Heine-<strong>Preis</strong> der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

2012 wird an Jürgen Habermas verliehen,<br />

als einen der weltweit bedeutendsten<br />

Denker der Gegenwart für sein Lebenswerk,<br />

das durch freiheitliche Ideen der Aufklärung,<br />

seinen unermüdlichen Einsatz für ein demokratisch<br />

verfasstes Deutschland sowie seine<br />

streitbaren Beiträge zu den gesellschaftspolitischen<br />

Debatten Europas geprägt ist. Jürgen<br />

Habermas steht mit seinem kritischen Werk<br />

überzeugend in der Tradition des Schriftstellers<br />

und Intellektuellen Heinrich Heine.“ (Die<br />

Jury) Jürgen Habermas wurde 2012 auch mit<br />

dem Georg-August-Zinn-<strong>Preis</strong> geehrt, der an Personen<br />

vergeben wird, die sich in vorbildhafter<br />

Weise um Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und<br />

den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft<br />

verdient gemacht haben.<br />

Zur Verfassung Europas<br />

Ein Essay<br />

Suhrkamp<br />

140 S., € 14,00<br />

KNV 31 26 61 21<br />

Ach, Europa<br />

Kleine politische Schriften XI<br />

Suhrkamp<br />

191 S., € 9,00<br />

KNV 20 29 32 27<br />

Jürgen Habermas<br />

Auszeichnung<br />

Der Heinrich-Heine-<strong>Preis</strong> zählt zu den<br />

bedeutendsten Literatur- und Persönlichkeitspreisen<br />

in Deutschland und<br />

wird seit 1972 im Zwei-Jahres-Turnus<br />

im Andenken an den Dichter Heinrich<br />

Heine (1797–1856) verliehen.<br />

<strong>Preis</strong>trägerin 2010 war Simone Veil.<br />

Stifter<br />

Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

Dotierung<br />

50.000 EUR<br />

Internet<br />

www.duesseldorf.de<br />

© Wolfram Huke<br />

Philosophische Texte<br />

Studienausgabe in fünf Bänden<br />

Suhrkamp<br />

2170 S., € 78,00<br />

KNV 21 81 05 61<br />

Sachbuch / Werk<br />

121


Sachbuch / Werk<br />

122<br />

Joseph-Breitbach-<strong>Preis</strong><br />

Der Joseph-Breitbach-<strong>Preis</strong> 2012 wurde dem<br />

deutschen Philosophiehistoriker und Schriftsteller<br />

Kurt Flasch für sein Werk zuteil.<br />

»Flaschs ‚Eckhart‘ ist fremd und groß, ein Außenseiter,<br />

der nicht zum Schweigen gebracht werden konnte.«<br />

Die WELT<br />

„Mit Kurt Flasch zeichnet die Jury einen großen<br />

Philosophen und Historiker aus und<br />

zugleich einen ‚der urbansten Schriftsteller‘<br />

(Gustav Seibt), der die Literatur der Gegenwart<br />

durch seine Essays, Übersetzungen und<br />

Erinnerungen bereichert hat. Seine Epochen-<br />

Darstellungen und Monografien machten, von<br />

Augustinus ausgehend, den Zusammenhang<br />

des abendländischen Denkens, der intellectual<br />

history, seit der Spätantike sichtbar. Seine<br />

staunenswerte Gelehrsamkeit, sein glanzvoller<br />

Stil und sein kämpferischer Witz öffnen<br />

dem Leser den Blick für die Aktualität, aber<br />

auch für das ganz Andere jener scheinbar<br />

überwundenen Fragestellungen und Kontroversen.<br />

‚Philosophie hat Geschichte‘ – dieser<br />

Leitsatz machte Flasch zum Erzähler, der Universitätsfehden<br />

in Paris so lebendig werden<br />

lässt wie Intrigen am päpstlichen Hof.“ (Jury)<br />

Meister Eckhart<br />

Philosoph des Christentums<br />

C.H.Beck<br />

368 S., € 24,95<br />

KNV 23 85 00 97<br />

Dante Commedia<br />

Einladung, Dante zu lesen<br />

S. Fischer<br />

736 S., € 98,00<br />

KNV 30 16 77 18<br />

© Bücherknecht<br />

Kurt Flasch<br />

Auszeichnung<br />

Dieser Literaturpreis erinnert an den<br />

Schriftsteller und Publizisten Joseph<br />

Breitbach (1903–1980). Die Mainzer<br />

Akademie der Wissenschaften und der<br />

Literatur zeichnet zusammen mit der<br />

Stiftung Joseph Breitbach seit 1998 jährlich<br />

literarische Qualität und Wortkunst<br />

des Werks eines deutschsprachigen<br />

Schriftstellers aus. Im Jahr 2011 wurde<br />

Hans Joachim Schädlich geehrt.<br />

Stifter<br />

Stiftung Joseph Breitbach, Triesen, FL<br />

Dotierung 50.000 EUR<br />

Internet<br />

www.joseph-breitbach-preis.de<br />

„Kurt Flaschs<br />

großartige Übersetzung<br />

macht<br />

Dante wieder lesbar.<br />

(…) Flaschs<br />

‚Dante‘ ist damit<br />

selbst ein Jahrhundertwerk.“<br />

SWR2 Literatur<br />

Sachbuch / Werk


Sachbuch / Werk<br />

Ludwig-Börne-<strong>Preis</strong><br />

Der deutsche Historiker und Journalist Götz Aly<br />

erhielt 2012 den Ludwig-Börne-<strong>Preis</strong>.<br />

»Aus dem Neid, der immer auch Ausdruck eigener<br />

Schwäche, eigenen Versagens ist, entsprang dieser typische<br />

deutsche Antisemitismus: eigentümlich verklemmt,<br />

ressentimentgeladen, aber geduckt, äußerlich passiv,<br />

innerlich hinterhältig.« Götz Aly in Schweizer Monat<br />

„Je mehr die Deutschen vom Holocaust reden,<br />

desto mehr glauben sie, es sei die Tat von Außerirdischen<br />

gewesen“, so Autor Götz Aly, der<br />

den Holocaust und die Wirtschaftspolitik der<br />

Nazi-Diktatur erforscht. Wie Börnepreis-Juror<br />

Jens Jessen schreibt, „erinnert Aly mit seinem<br />

freien und glänzendem Stil, seinem Kampf<br />

gegen nationale Legenden und Vorurteile, seinem<br />

Plädoyer für Freiheit von Bevormundung<br />

an Ludwig Börnes Wirken. Mit besonderer<br />

Unerschrockenheit hat er in seinen Werken<br />

auf die wirtschaftlichen und finanziellen Motive<br />

der deutschen Antisemiten aufmerksam<br />

gemacht.“ Götz Aly ziehe wie einst Ludwig<br />

Börne „der schlummernden Wahrheit die<br />

schützende Decke weg“. Mit seinen Thesen<br />

löst Götz Aly aber nicht nur unter Historikern<br />

heftige Kontroversen aus.<br />

Warum die Deutschen?<br />

Warum die Juden?<br />

S. Fischer<br />

352 S., € 22,95<br />

KNV 30 17 57 37<br />

Hitlers Volksstaat<br />

Raub, Rassenkrieg und<br />

nationaler Sozialismus<br />

S. Fischer, 464 S., € 22,90<br />

KNV 13 22 87 00<br />

© www.hvsg.ch<br />

Götz Aly<br />

Auszeichnung<br />

Die Frankfurter Börne-Stiftung verleiht<br />

diese Auszeichnung seit 1993 jährlich an<br />

deutschsprachige Autoren, die im Bereich<br />

Essay, Kritik und in der Reportage<br />

im Geiste Ludwig Börnes (1786–1873)<br />

Hervorragendes geleistet haben. Die<br />

Wahl trifft ein Juror in alleiniger Verantwortung,<br />

in diesem Jahr Jens Jessen,<br />

Feuilleton-Chef von DIE ZEIT. 2011 wurde<br />

Joachim Gauck von Michael Naumann<br />

(Cicero-Chefredakteur) ausgewählt.<br />

Stifter Ludwig-Börne-Stiftung<br />

Dotierung 20.000 EUR<br />

Internet<br />

www.boerne-stiftung.de<br />

Unser Kampf 1968<br />

Fischer<br />

272 S., € 9,95<br />

KNV 21 86 52 67<br />

Sachbuch / Werk<br />

123


Sachbuch / Werk<br />

124<br />

Myschkin-<strong>Preis</strong><br />

Lebenswerk<br />

Der in Berlin geborene ehemalige französisch-deutsche<br />

Widerstands-Kämpfer, Diplomat<br />

und Schriftsteller Stéphane Hessel wurde<br />

2012 für sein Lebenswerk mit dem Myschkin-<br />

<strong>Preis</strong> geehrt.<br />

»,Empört Euch!‘ wiegelt nicht wirklich auf – es berührt.«<br />

DRadio Kultur<br />

Stéphane Hessel ruft in „Empört Euch!“ zum<br />

friedlichen Widerstand gegen die Ungerechtigkeit<br />

in unserer Gesellschaft auf. Gegen die<br />

Diktatur des Finanzkapitalismus, gegen die<br />

Unterdrückung von Minderheiten, gegen die<br />

ökologische Zerstörung unseres Planeten. Die<br />

Autobiografie „Tanz mit dem Jahrhundert“ ist<br />

der packende Bericht über ein ungewöhnliches<br />

Leben und zugleich ein bewegendes Plädoyer<br />

für Humanität und Zivilcourage sowie<br />

ein Lehrstück in Sachen Demokratie. Die Auszeichnung<br />

mit dem „Myschkin-<strong>Preis</strong>“ würdigt<br />

Hessels Lebenswerk für seine außerordentlich<br />

kulturschöpferischen sowie ethischen Leistungen<br />

und für sein vorbildliches Leben im Sinne<br />

altgriechischer Ethik, neuzeitlicher humanistischer<br />

„Seelengröße“ und Generosität.<br />

Tanz mit dem Jahrhundert<br />

Erinnerungen<br />

List, 400 S., € 9,99<br />

KNV 30 16 67 68<br />

Engagiert Euch!<br />

Ullstein<br />

64 S., € 3,99<br />

KNV 29 74 52 43<br />

© Gattoni Leemage<br />

Stéphane Hessel<br />

Auszeichnung<br />

Die Hochschule für Gestaltung Karlsruhe<br />

richtet seit 2012 jährlich diesen neuen,<br />

privat gestifteten internationalen<br />

Kulturpreis aus, benannt nach Fürst<br />

Myschkin, Titelheld des Romans „Der<br />

Idiot“ von Dostojewski. Geehrt werden<br />

Personen, die durch ihr Werk zu einem<br />

Klima der Toleranz beitragen.<br />

Stifter<br />

Privater Freundeskreis<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.hfg-karlsruhe.de<br />

Empört Euch!<br />

Ullstein<br />

32 S., € 3,99<br />

KNV 29 30 79 03<br />

Sachbuch / Werk


Sachbuch / Werk<br />

Myschkin-<strong>Preis</strong><br />

Work in Progress<br />

Den Myschkin-<strong>Preis</strong> 2012 erhielt der zweifach<br />

promovierte österreichische Tierrrechte-Aktivist<br />

Martin Balluch für sein „Work in Progress“.<br />

»Balluch beschreibt und rechtfertigt die Aktionsformen<br />

konfrontativer Kampagnen, die eingesetzt werden<br />

können, wenn der Dialog mit den Machthabern zu nichts<br />

führt – von Dauerdemonstrationen bis zu Boykott-<br />

Aufrufen, Treibjagd-Störungen und Pray-Ins. Er versucht,<br />

demokratiepolitisch vertretbare gegen demokratiepolitisch<br />

bedenkliche Aktionen abzugrenzen und spricht sich<br />

eindeutig gegen Gewalttaten aus.« oekonews.at<br />

Martin Balluch, studierter Astronom, Mathematiker<br />

und Physiker, erhielt mit seiner Arbeit<br />

über Tierethik einen zweiten Doktortitel<br />

in Philosophie an der Uni Wien. Er ist Obmann<br />

des „Vereins gegen Tierfabriken“ und Tieraktivist.<br />

Von der Polizei observiert, wurden<br />

seine Telefongespräche abgehört, sein E-Mail-<br />

Verkehr überwacht, sein Auto mit einem Peilsender<br />

ausgestattet. Balluch wurde schließlich<br />

strafrechtlich verfolgt und geriet in Untersuchungshaft.<br />

In seinen Büchern beschreibt er<br />

diese Zeit der Repressionen und entwickelt die<br />

Vorstellung von der Notwendigkeit gewaltfreien<br />

zivilen Ungehorsams in der Demokratie.<br />

Tierschützer. Staatsfeind<br />

Promedia<br />

272 S., € 15,90<br />

KNV 30 14 29 34<br />

Widerstand in der Demokratie<br />

Promedia<br />

272 S., € 15,90<br />

KNV 23 43 56 80<br />

© Promedia<br />

Martin Balluch<br />

Auszeichnung<br />

Das Gründungskomitee des Myschkin-<br />

<strong>Preis</strong>es der HfG Karlsruhe (u.a. Peter<br />

Sloterdijk) gab die Stiftung eines neuen<br />

Kulturpreises bekannt, mit dem kulturschöpferische<br />

und ethische Leistungen<br />

geehrt werden, deren Urheber sich durch<br />

vorbildhafte Beiträge zur Schaffung<br />

eines Klimas der Generosität ausweisen.<br />

Stifter<br />

Privater Freundeskreis<br />

Dotierung<br />

50.000 EUR<br />

Internet<br />

www.hfg-karlsruhe.de<br />

www.martinballuch.com<br />

„Seine Schilderung<br />

des Umgangs<br />

mit ihm und<br />

seinen Gesinnungsgenossen<br />

wird<br />

niemanden<br />

kaltlassen.“ ORF<br />

Sachbuch / Werk<br />

125


Sachbuch / Werk<br />

126<br />

Premio Nonino<br />

Der Schweizer katholische Theologe, Autor<br />

und Präsident der Tübinger Stiftung Weltethos<br />

Hans Küng wurde 2012 für sein Werk mit<br />

dem Premio Nonino geehrt.<br />

»Dieses Buch enthält die komplette Anleitung für eine<br />

umfassende Kirchenreform.«<br />

3sat über „Ist die Kirche noch zu retten?“<br />

Die Weltgemeinschaft braucht dem Theologen<br />

Hans Küng zufolge einige verbindende und<br />

verbindliche Normen, Werte, Ideale und Ziele,<br />

die in seinem „Handbuch Weltethos“ und in<br />

„Anständig wirtschaften“ dargelegt sind. Sein<br />

theologisches Werk hat der große universale<br />

Denker unserer Zeit der Ökumene gewidmet.<br />

Um Ausgleich zwischen verschiedenen Positionen<br />

bemüht, kritisiert er in dem Buch „Ist die<br />

Kirche noch zu retten?“ die strenge Hierarchie<br />

der römisch-katholischen Kirche mit deren<br />

von ihm als autoritär empfundenen Haltung<br />

und legt ihr eine Agenda für ein „Zukunftsgespräch“<br />

vor. Hans Küng: „Wenn diese an ihrem<br />

Macht- und Wahrheitsmonopol, an ihrer<br />

Sexual- und Frauenfeindlichkeit festhält, sich<br />

Reformen und der aufgeklärten modernen<br />

Welt verweigert, wird sie nicht überleben.“<br />

Anständig wirtschaften.<br />

Warum Ökonomie Moral braucht<br />

Piper, 352 S., € 9,99<br />

KNV 30 17 29 04<br />

Ist die Kirche noch zu retten?<br />

Piper<br />

272 S., € 9,99<br />

KNV 31 73 75 95<br />

© Nina Flauaus<br />

Hans Küng<br />

Auszeichnung<br />

Dieser <strong>Preis</strong> wurde 1975 gegründet,<br />

um landwirtschaftliche Highlights der<br />

Region Friaul zu ehren. Heute sucht eine<br />

Jury für die italienische Grappa-Familie<br />

Nonino zusätzlich literarische <strong>Preis</strong>träger<br />

aus. 2011 wurde u.a. die amerikanische<br />

Schriftstellerin Frances Moore-Lappé,<br />

Aktivistin gegen den Welthunger,<br />

ausgezeichnet.<br />

Stifter<br />

Nonino Distillatori S.p.a, Italien<br />

Dotierung<br />

10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.nonino.it<br />

Handbuch Weltethos.<br />

Eine Vision und ihre Umsetzung<br />

Piper, 224 S., € 9,99<br />

KNV 31 73 76 08<br />

Sachbuch / Werk


Sachbuch / Werk<br />

Schader-<strong>Preis</strong><br />

Der Rechtswissenschaftler Paul Kirchhof wurde<br />

2012 mit dem Schader-<strong>Preis</strong> ausgezeichnet.<br />

»Die Staatsverschuldung ist unsozial und<br />

undemokratisch.« Paul Kirchhof<br />

„Mit Paul Kirchhof würdigt die Stiftung einen<br />

Rechtswissenschaftler, der in Werk und Wirken<br />

auf beeindruckende Weise die Verbindung<br />

zwischen wissenschaftlicher Forschung und<br />

ihrer Anwendung in und für Gesellschaft und<br />

Politik betont und dafür entsprechend Fachgrenzen<br />

überschreitet. Mit seinen Forschungen<br />

und Arbeiten zu Fragen des öffentlichen<br />

Rechts, des Staats- und Verfassungsrechts und<br />

insbesondere des Steuerrechts hat er immer<br />

wieder Fragen sozialer Freiheit und Gerechtigkeit<br />

im modernen Staatswesen angesprochen<br />

und durch die Vorlage konkreter Empfehlungen<br />

wesentliche Beiträge zur Entwicklung<br />

der pluralen Gesellschaft und des modernen<br />

Wohlfahrtstaates geleistet. In seinen verschiedenen<br />

Funktionen als Wissenschaftler und<br />

Richter am Bundesverfassungsgericht, aber<br />

auch als Publizist trug und trägt er zur gesellschaftspolitisch<br />

notwendigen Verknüpfung<br />

von Theorie und Praxis bei.“ (Jury)<br />

Das Maß der Gerechtigkeit.<br />

Bringt unser Land wieder ins<br />

Gleichgewicht!<br />

Droemer, 432 S., € 19,95<br />

KNV 20 95 76 95<br />

Das Gesetz der Hydra.<br />

Gebt den Bürgern ihren<br />

Staat zurück!<br />

Knaur, 416 S., € 8,95<br />

KNV 19 00 12 23<br />

© Foto: Privat<br />

Paul Kirchhof<br />

Auszeichnung<br />

Mit diesem <strong>Preis</strong> zeichnet die Schader<br />

Stiftung Wissenschaftler aus, die durch<br />

ihre Arbeit und ihr öffentliches Wirken<br />

wichtige Beiträge für die Lösung gesellschaftlicher<br />

Probleme geleistet haben.<br />

Die Jury bildet das Kuratorium der<br />

Stiftung. Der <strong>Preis</strong> wird jährlich verliehen,<br />

2011 an Jan Philipp Reemtsma.<br />

Stifter<br />

Schader Stiftung, Darmstadt<br />

Dotierung<br />

15.000 EUR<br />

Internet<br />

www.schader-stiftung.de<br />

Sachbuch / Werk<br />

Deutschland im Schuldensog.<br />

Der Weg vom Bürger zurück zum<br />

Bürger<br />

C.H.Beck, 309 S., € 19,95<br />

KNV 33 49 69 35<br />

127


Sachbuch / Werk<br />

128<br />

Theodor-W.-Adorno-<strong>Preis</strong><br />

der Stadt Frankfurt<br />

Die US-amerikanische Philosophin und Literaturwissenschaftlerin<br />

Judith Butler bekam den<br />

Adorno-<strong>Preis</strong> 2012.<br />

»... eine der maßgeblichen Denkerinnen unserer Zeit.«<br />

Die Jury<br />

„Judith Butler hat nicht nur die feministische<br />

Theorie von ihren biologistischen und<br />

identitären Verkürzungen befreit, sondern<br />

queer-feministisches Denken in die politische<br />

Philosophie eingeschrieben. Sowohl ihre Gender-<br />

wie ihre Subjekttheorie sind beide genuin<br />

politisch, weil sie von einem radikaldemokratischen<br />

Ansatz ausgehen. Studierende, die sich<br />

mit ihren Schriften auseinandersetzen – und<br />

dabei das sorgfältige Lesen als Bereicherung<br />

entdecken – verändern ihr Denken. Mit Butler<br />

werden gerade jungen Menschen Zwänge und<br />

Normen, denen wir unterliegen und denen<br />

wir verhaftet sind, erkennbar und benennbar.<br />

Das macht vorsichtiger darin, schnelle Urteile<br />

zu fällen oder autoritativ zu sprechen. Auch<br />

das, im Übrigen, verbindet Judith Butler mit<br />

Theodor W. Adorno.“ So Margit Rodrian-Pfennig,<br />

Dozentin für Politikwissenschaft an der<br />

Goethe-Universität Frankfurt in der taz.<br />

Die Macht der Geschlechternormen<br />

und die Grenzen des<br />

Menschlichen<br />

Suhrkamp, 414 S., € 15,00<br />

KNV 28 56 16 52<br />

Kritik der ethischen Gewalt<br />

Adorno-Vorlesungen 2002<br />

Suhrkamp<br />

180 S., € 10,00<br />

KNV 15 57 45 51<br />

© Andrew Rusk<br />

Judith Butler<br />

Auszeichnung<br />

Dieser <strong>Preis</strong> der Stadt Frankfurt am Main<br />

wird seit 1977 alle drei Jahre zur Anerkennung<br />

herausragender Leistungen in<br />

den Bereichen Philosophie, Musik, Theater<br />

und Film verliehen und erinnert an<br />

Theodor W. Adorno (1903–1969), der bis<br />

zu seinem Tod an der Johann Wolfgang<br />

Goethe-Universität in Frankfurt lehrte.<br />

Stifter<br />

Stadt Frankfurt am Main<br />

Dotierung<br />

50.000 EUR<br />

Internet<br />

www.frankfurt.de<br />

www.rhetoric.berkeley.edu<br />

„Mit dem Begriff<br />

der ‚ethischen<br />

Gewalt‘ legt Butler<br />

den moralphilosophischen<br />

Kern<br />

von Adornos<br />

Denken frei.“<br />

Die Literarische Welt<br />

Sachbuch / Werk


Science Fiction<br />

Kurd Laßwitz <strong>Preis</strong><br />

Bester deutschsprachiger SF-Roman<br />

Der in der Bretagne lebende Stuttgarter Luftund<br />

Raumfahrttechniker und Autor Andreas<br />

Eschbach erhielt für den SF-Roman „Herr aller<br />

Dinge“ den Kurd Laßwitz <strong>Preis</strong> 2012.<br />

»... ein herausragendes Beispiel für einen Roman, der<br />

wissenschaftliche Fantasien in real vorstellbare und<br />

surreal erlebbare Welten umzusetzen vermag.«<br />

Kölner Stadt-Anzeiger<br />

Eine unmögliche Liebe? Charlotte, die Tochter<br />

des französischen Botschafters, und Hiroshi,<br />

der Sohn einer Hausangestellten. Von Anfang<br />

an steht der soziale Unterschied spürbar zwischen<br />

ihnen. Doch Hiroshi hat eine Idee, wie<br />

er den Unterschied zwischen Arm und Reich<br />

aus der Welt schaffen könnte. Als er und Charlotte<br />

sich Jahre später wieder begegnen, sieht<br />

er dies als Zeichen des Himmels, dass sie beide<br />

schicksalhaft miteinander verbunden sind.<br />

Er beschließt, seine Idee umzusetzen und die<br />

Welt in einem Maße zu verändern, wie dies<br />

noch nie zuvor jemand versucht hat – denn<br />

nur so, sagt er sich, wird er Charlottes Liebe<br />

gewinnen. Er ahnt nicht, welche gravierenden<br />

Folgen es nach sich ziehen wird.<br />

Herr aller Dinge<br />

Roman<br />

Bastei Lübbe<br />

687 S., € 22,00<br />

KNV 30 09 20 31<br />

Andreas Eschbach<br />

Auszeichnung<br />

Dieser <strong>Preis</strong> zur deutschsprachigen<br />

Science Fiction Literatur wird von den<br />

SF-Schaffenden in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz vergeben. Seit<br />

1981 in bis zu acht Kategorien: Roman,<br />

Erzählung, ausländisches Werk,<br />

Übersetzung, Grafik, Hörspiel und<br />

zwei Sonderpreise. <strong>Preis</strong>träger 2011<br />

war Uwe Post.<br />

Stifter SF-Schaffende in D, A und CH<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.kurd-lasswitz-preis.de<br />

www.andreaseschbach.de<br />

„Eschbach gelingt es einmal<br />

mehr, den Leser mühelos in<br />

den Bann einer vielfältigen<br />

und fesselnden<br />

Geschichte zu<br />

ziehen.“<br />

Frankfurter Stadtkurier<br />

Herr aller Dinge<br />

Hörbuch<br />

Sprecher: Matthias Koeberlin<br />

Lübbe Audio, 8 CDs, € 22,00<br />

KNV 30 07 57 92<br />

© Olivier Favre<br />

Science Fiction<br />

129


Übersetzung<br />

130<br />

Europäischer Übersetzerpreis Offenburg<br />

und <strong>Preis</strong> der Leipziger Buchmesse<br />

Die in Rom lebende ungarisch-schweizerische<br />

Übersetzerin und Autorin Christina Viragh wurde<br />

für ihre Übertragungen ungarischer Literatur<br />

für Péter Nádas’ „Parallelgeschichten“ mit<br />

dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse<br />

und zudem für ihr Werk mit dem Europäischen<br />

Übersetzerpreis Offenburg geehrt.<br />

»Christina Viragh hat für ‚Parallelgeschichten‘ eine<br />

atmosphärisch sehr dichte und genaue, vom Düsteren<br />

ins Helle schwingende Sprache gefunden.«<br />

Jury Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse<br />

Fünf Jahre lang hat Christina Viragh Péter Nádas’<br />

Groß-Roman „Parallelgeschichten“ vom<br />

Ungarischen ins Deutsche übertragen. Es ist<br />

die Geschichte der Budapester Familie Demén<br />

und ihrer Freunde, deren Schicksale mit der<br />

ungarischen und deutschen Vergangenheit<br />

von der Vorkriegszeit der 1930er-Jahre über<br />

den Zweiten Weltkrieg bis zum ungarischen<br />

Aufstand 1956 verknüpft werden. Der Körper<br />

und seine Sexualität prägen in diesem 1728<br />

Seiten umfassenden Mammutwerk grundlegend<br />

die ungeschminkten Lebenswirklichkeiten<br />

des Romanpersonals.<br />

Péter Nádas<br />

Parallelgeschichten<br />

Übers.: Christina Viragh<br />

Rowohlt, 1728 S., € 39,95<br />

KNV 31 67 91 81<br />

Imre Kertész<br />

Roman eines Schicksallosen<br />

Übers.: Christina Viragh<br />

Rowohlt, 288 S., € 8,99<br />

KNV 8 41 66 40<br />

© Europäischer Übersetzerpreis<br />

Christina Viragh<br />

Auszeichnung<br />

Der Offenburger Übersetzerpreis sowie<br />

der Übersetzerpreis der Buchmesse<br />

Leipzig würdigen herausragende literarische<br />

Übertragungsleistungen. Letzter<br />

<strong>Preis</strong>träger in Offenburg 2010 war Hanns<br />

Grössel, <strong>Preis</strong>trägerin in Leipzig 2011 war<br />

Barbara Conrad.<br />

Stifter Stadt Offenburg und Hubert<br />

Burda Stiftung;<br />

Stadt Leipzig, Freistaat Sachsen und<br />

Literarisches Colloquium Berlin (LCB)<br />

Dotierung je 15.000 EUR<br />

Internet<br />

www.eueo.de<br />

www.preis-der-leipziger-buchmesse.de<br />

„Außerordentliches<br />

Sprachgefühl und<br />

Kulturverständnis<br />

des Ungarischen.“<br />

Europäischer<br />

Übersetzerpreis Offenburg<br />

Übersetzung


Europäischer Übersetzerpreis<br />

Offenburg O�enburg<br />

<strong>Preis</strong>verleihung am 13. Mai 2012 im Salmen Offenburg Foto: braxart<br />

Tamás Mydló (Generalkonsul von Ungarn), Ilma Rakusa (Laudatorin), Christina Viragh (Hauptpreisträgerin), Agnes<br />

Relle (Förderpreisträgerin), Péter Nádas (Festredner), Edith Schreiner (Oberbürgermeisterin der Stadt Offenburg)<br />

„Wenn wir aufhören, uns zu übersetzen, hören wir auf, uns zu verstehen,<br />

und dann hören wir auf, miteinander zu leben.“ Karl Dedecius | Juror 2006<br />

<strong>Preis</strong>trägerinnen und <strong>Preis</strong>träger 2006 – 2012<br />

2006<br />

Polnische Literatur<br />

Renate Schmidgall<br />

Joanna Manc Förderpreis<br />

2008<br />

Französische Literatur<br />

Anne Weber<br />

Holger Fock Förderpreis<br />

2010<br />

Dänische Literatur<br />

Hanns Grössel<br />

Peter Urban-Halle Förderpreis<br />

2012<br />

Ungarische Literatur<br />

Christina Viragh<br />

Agnes Relle Förderpreis<br />

Der nächste Europäische Übersetzerpreis Offenburg wird im Frühjahr 2014 verliehen.<br />

Ein <strong>Preis</strong> der Stadt Offenburg und der Hubert Burda Stiftung.<br />

www.eueo.de


International preisgekrönte Bücher und Autoren<br />

132<br />

Weitere Literaturpreise<br />

Friedrich-Gerstäcker-<strong>Preis</strong><br />

für Jugendliteratur<br />

Kinder- und Jugendbuch<br />

Edgar Award<br />

Best Novel<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

Adelbert-von-Chamisso-<strong>Preis</strong><br />

Förderpreis<br />

Literatur<br />

Europese Literatuurprijs<br />

Literatur<br />

Franz-Hessel-<strong>Preis</strong><br />

Deutsch-französischer Literaturpreis<br />

Literatur<br />

Martin<br />

Grzimek<br />

»Tristan«<br />

Roman, Hanser, € 24,90<br />

KNV 29 95 41 02<br />

Mo<br />

Hayder<br />

»Verderbnis«<br />

Thriller, Goldmann, € 19,99<br />

KNV 26 89 05 98<br />

Akos<br />

Doma<br />

»Die allgemeine Tauglichkeit«<br />

Roman, Rotbuch<br />

€ 18,95, KNV 28 88 98 11<br />

Julian<br />

Barnes<br />

»Vom Ende einer Geschichte«<br />

Roman, KiWi, € 18,99<br />

KNV 31 29 78 56<br />

Thomas<br />

Melle<br />

»Sickster«<br />

Roman, Rowohlt, € 19,95<br />

KNV 30 22 31 63<br />

© Rothe<br />

© Arnaud Février<br />

© Yves Noir<br />

© Ellen Warner<br />

© Karsten Thielker<br />

Wissenschaftsbuch des Jahres<br />

Junior Wissen<br />

Kinder- und Jugendbuch<br />

Friedrich-Glauser-<strong>Preis</strong><br />

<strong>Krimi</strong>preis der Autoren / Roman<br />

<strong>Krimi</strong>nalroman<br />

aspekte-Literaturpreis<br />

Literatur<br />

Adrian<br />

Dingle<br />

»Wie man aus 92 Elementen<br />

ein ganzes Universum macht«<br />

Bloomsbury, € 16,90, KNV 28 58 53 15<br />

Michael<br />

Theurillat<br />

»Rütlischwur«<br />

<strong>Krimi</strong>, Ullstein, € 21,99<br />

KNV 28 63 54 56<br />

Teresa<br />

Präauer<br />

Fontane-<strong>Preis</strong> für Literatur<br />

Literatur<br />

»Für den Herrscher aus<br />

Übersee« Roman, Wallstein<br />

€ 16,90, KNV 33 78 51 10<br />

Moritz<br />

von Uslar<br />

Jan-Michalski-Literaturpreis<br />

Literatur<br />

»Deutschboden« Eine teilnehmende<br />

Beobachtung, KiWi<br />

€ 19,95, KNV 25 76 56 11<br />

György<br />

Dragomán<br />

»Der weiße König«<br />

Roman, Suhrkamp, € 9,99<br />

KNV 30 18 99 91<br />

Foto: Privat<br />

© Christian Lichtenberg<br />

Foto: Privat<br />

© Andreas Mühe<br />

© Lenke Szilagyi<br />

International preisgekrönte Bücher und Autoren


Weitere Literaturpreise<br />

Jean-Améry-<strong>Preis</strong><br />

für Essayistik<br />

Literatur<br />

New Zealand Post Book Awards<br />

Fiction<br />

Literatur<br />

Silberschweinpreis<br />

der lit.COLOGNE 2012<br />

Literatur<br />

Anton Wildgans-<strong>Preis</strong><br />

Literatur / Werk<br />

Ernst Hoferichter-<strong>Preis</strong><br />

Literatur / Werk<br />

Dubravka<br />

Ugresic<br />

»Karaokekultur«<br />

Essays, Berlin Verlag, € 19,90<br />

KNV 31 41 15 44<br />

Paula<br />

Morris<br />

»Rangatira«<br />

Roman, Walde+Graf, € 22,95<br />

KNV 33 95 13 94<br />

Matthias<br />

Nawrat<br />

»Wir zwei allein«<br />

Roman, Nagel & Kimche<br />

€ 17,90, KNV 31 61 36 98<br />

Arno<br />

Geiger<br />

»Der alte König in seinem<br />

Exil« Prosastück, Hanser<br />

€ 17,90, KNV 28 69 93 85<br />

Hans<br />

Pleschinski<br />

»Ludwigshöhe«<br />

Roman, C.H.Beck, € 24,90<br />

KNV 20 65 53 07<br />

© Privat<br />

© Robert Trathan<br />

© Lorena Simmel<br />

© Amrei-Marie<br />

© Kunstmann<br />

LiBeraturpreis<br />

Literatur<br />

Sabina<br />

Berman<br />

<strong>Preis</strong> der LiteraTour Nord<br />

Literatur<br />

Alice Salomon Poetik <strong>Preis</strong><br />

Literatur / Werk<br />

Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis<br />

Literatur / Werk<br />

Friedrich-Hölderlin-<strong>Preis</strong><br />

Literatur / Werk<br />

»Die Frau, die ins Innerste<br />

der Welt tauchte« S. Fischer<br />

€ 19,95, KNV 28 39 25 86<br />

Gregor<br />

Sander<br />

»Winterfisch«<br />

Erzählungen, Wallstein<br />

€ 18,00, KNV 29 11 59 51<br />

Emine<br />

Sevgi<br />

Özdamar<br />

»Sonne auf halbem Weg«<br />

Istanbul-Berlin-Trilogie, KiWi<br />

€ 22,90, KNV 16 27 10 55<br />

Barbara<br />

Honigmann<br />

»Damals, dann und danach«<br />

Neun Episoden, dtv, € 8,00<br />

KNV 10 25 73 56<br />

Klaus<br />

Merz<br />

»Der Argentinier«<br />

Novelle, Haymon, € 14,90<br />

KNV 21 20 95 82<br />

© Privat<br />

© Privat<br />

©WDR<br />

© Hassiepen<br />

© Messner-Rast<br />

International preisgekrönte Bücher und Autoren<br />

133


International preisgekrönte Bücher und Autoren<br />

134<br />

Weitere Literaturpreise<br />

Jakob-Wassermann-Literaturpreis<br />

der Stadt Fürth<br />

Literatur / Werk<br />

Kranichsteiner Literaturpreis<br />

Literatur / Werk<br />

Österreichischer Kunstpreis<br />

Literatur<br />

Literatur / Werk<br />

Petrarca-<strong>Preis</strong><br />

für Europäische Literatur<br />

Literatur / Werk<br />

Gerhard<br />

Roth<br />

»Orkus«<br />

Roman, S. Fischer, € 24,95<br />

KNV 28 39 22 07<br />

Spycher: Literaturpreis Leuk<br />

Literatur / Werk<br />

Frank<br />

Schulz<br />

»Onno Viets und der Irre vom<br />

Kiez« Roman, Galiani, € 19,99<br />

KNV 31 57 22 50<br />

Franz<br />

Schuh<br />

»Der Krückenkaktus«<br />

Erinnerungen, Zsolnay<br />

€ 19,90, KNV 29 97 60 05<br />

Miodrag<br />

Pavlović<br />

»Die Bucht der Aphrodite«<br />

Roman, Suhrkamp, € 10,95<br />

KNV 11 88 53 34<br />

© Philipp Horak<br />

© Gunter Glücklich<br />

© Philosophikum Lech<br />

Foto: Privat<br />

© Helmut Fricke<br />

John<br />

Burnside<br />

»In hellen Sommernächten«<br />

Roman, Knaus, € 19,99<br />

KNV 31 50 91 62<br />

Kleist-<strong>Preis</strong><br />

Literatur / Werk<br />

Mainzer Stadtschreiber<br />

Literatur / Werk<br />

Outstanding Artist Awards<br />

Literatur<br />

Literatur / Werk<br />

<strong>Preis</strong> der Literaturhäuser<br />

Literatur / Werk<br />

Sunday Times Award<br />

for Literary Excellence<br />

Literatur / Werk<br />

Navid<br />

Kermani<br />

»Dein Name«<br />

Roman, Hanser, € 34,90<br />

KNV 29 96 33 91<br />

Kathrin<br />

Röggla<br />

»Die Alarmbereiten«<br />

Prosa, S. Fischer, € 18,95<br />

KNV 24 16 26 95<br />

Olga<br />

Flor<br />

»Die Königin ist tot«<br />

Roman, Zsolnay, € 18,90<br />

KNV 33 54 08 08<br />

Feridiun<br />

Zaimoglu<br />

»Ruß«<br />

Roman, KiWi, € 18,99<br />

KNV 29 97 61 08<br />

© Benjamin Richter<br />

© Amrei-Marie<br />

© Zsolnay<br />

© Philipp<br />

© Diana Walker<br />

Anne<br />

Tyler<br />

»Abschied für Anfänger«<br />

Roman, Kein & Aber, € 19,90<br />

KNV 33 57 48 83


Karl-Heinz Ott bei<br />

| Hoffmann und Campe |<br />

208 Seiten, gebunden 144 Seiten, gebunden<br />

208 Seiten, gebunden 320 Seiten, gebunden 208 Seiten, gebunden


International preisgekrönte Bücher und Autoren<br />

136<br />

Weitere Literaturpreise<br />

Walter-Hasenclever-Literaturpreis<br />

der Stadt Aachen<br />

Literatur / Werk<br />

Evangelischer Buchpreis Fischer<br />

Sachbuch<br />

Tractatus<br />

für philosophische Essayistik<br />

Sachbuch<br />

Michael<br />

Lentz<br />

»Pazifik Exil«<br />

Roman, S. Fischer, € 19,90<br />

KNV 18 91 99 46<br />

Katja<br />

Thimm<br />

»Vatertage«<br />

Fischer, € 9,99<br />

KNV 31 53 37 84<br />

Herbert<br />

Schnädelbach<br />

»Was Philosophen wissen«<br />

C.H.Beck, € 19,95<br />

KNV 31 50 93 57<br />

Hoffmann-von-Fallersleben-<strong>Preis</strong><br />

für zeitkritische Literatur<br />

Sachbuch / Werk<br />

Karl<br />

Schlögel<br />

»Terror und Traum. Moskau<br />

1937« Hanser, € 29,90<br />

KNV 20 90 74 90<br />

Europäischer Übersetzerpreis Offenburg<br />

Förderpreis<br />

Übersetzung<br />

Agnes<br />

Relle<br />

Übersetzerin<br />

Attila Bartis »Die Ruhe«<br />

Roman, Suhrkamp, € 22,80<br />

KNV 14 10 15 01<br />

© Jörg Steinmetz<br />

© Ralf Baumgarten<br />

© C.H.Beck<br />

© Hassiepen<br />

© Philipp<br />

Erich-Fried-<strong>Preis</strong><br />

Lyrik / Werk<br />

Pulitzer Prize<br />

General Nonfiction<br />

Sachbuch<br />

Ernst-Bloch-<strong>Preis</strong><br />

Sachbuch / Werk<br />

Meister Eckhart <strong>Preis</strong><br />

Sachbuch / Werk<br />

Nico<br />

Bleutge<br />

»Klare Konturen«<br />

Gedichte, C.H.Beck, € 12,00<br />

KNV 16 01 90 71<br />

Stephen<br />

Greenblatt<br />

»Die Wende. Wie die Renaissance<br />

begann« Siedler<br />

€ 24,99, KNV 31 49 73 54<br />

Avischai<br />

Margalit<br />

»Okzidentalismus«<br />

Hanser, € 15,90<br />

KNV 13 29 29 07<br />

Michel<br />

Serres<br />

»Die fünf Sinne«<br />

Suhrkamp, € 18,00<br />

KNV 7 37 45 56<br />

Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-<strong>Preis</strong><br />

Übersetzung<br />

Frank<br />

Heibert<br />

Übersetzer<br />

Don DeLillo »Unterwelt«<br />

Roman<br />

KiWi, € 25,00<br />

Foto: Privat<br />

© Rose Lincoln<br />

© Edna Ullmann-Margalit<br />

©Ji-Ill<br />

© Edwin Gut


<strong>Ausgezeichnet</strong>!<br />

Musikpreise Klassik & Jazz 2012<br />

ECHO Klassik 2012<br />

für Khatia Buniatishvili als<br />

beste Nachwuchspianistin


Klassik<br />

138<br />

Crystal Award<br />

Die japanische Violinistin Midori wurde auf dem<br />

Weltwirtschaftsforum in Davos mit dem Crystal<br />

Award 2012 für ihr unermüdliches, weltweites<br />

Engagement in sozialen Projekten und<br />

für Musikvermittlung ausgezeichnet.<br />

»Midori ist eine Vollblutkünstlerin, die weiß, was sie<br />

will.« New York Times<br />

Midori Goto ist eine Stargeigerin mit Psychologiestudium,<br />

die sich mit ihrer Musik neben<br />

ihren vielen weltweiten Auftritten in zahlreichen<br />

Projekten wie z.B. mit der Stiftung Midori<br />

& Friends und dem Projekt Music Sharing<br />

für soziale Zwecke einsetzt. Geboren wurde<br />

Midori 1971 in Osaka und begann bereits im<br />

frühesten Alter unter Anleitung ihrer Mutter<br />

Geige zu spielen. Seit ihrem legendären Debüt<br />

bei den New Yorker Philharmonikern unter<br />

Leonard Bernstein zählt Midori zur absoluten<br />

Weltspitze. Ihre tiefe musikalische Emotionalität<br />

in Verbindung mit ihrer technischen<br />

Brillanz lassen jedes ihrer Konzerte und jede<br />

CD-Einspielung zu einem einzigartigen Erlebnis<br />

werden. Auch ihre Aufnahme mit den<br />

Violinkonzerten von Max Bruch und Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy geht unter die Haut.<br />

Mendelssohn & Bruch<br />

Violinkonzerte<br />

Berliner Philharmoniker, Ltg. Mariss Jansons<br />

1 CD SK877400 Sony Classical<br />

Midori<br />

Auszeichnung<br />

Das Weltwirtschaftsforum in Davos<br />

zeichnet mit dem Crystal Award Künstler<br />

aus, die ihre Kunst und ihren Einfluss<br />

für die internationale Gemeinschaft<br />

einsetzen. In der Vergangenheit wurden<br />

bereits der Tenor José Carreras, Pianist<br />

Lang Lang sowie Yehudi Menuhin und<br />

José-Antonio Abreu geehrt.<br />

Stifter World Economic Forum, Davos<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.weforum.org<br />

www.gotomidori.com<br />

www.sonymusic-klassik.de<br />

Tchaikovsky | Shostakovich<br />

Violinkonzerte<br />

Berliner Philharmoniker, Ltg. Claudio Abbado<br />

1 CD SK68338 Sony Classical<br />

Foto: Privat<br />

Klassik


BESONDERE<br />

HÖREMPFEHLUNGEN<br />

VON SONY CLASSICAL<br />

PLÁCIDO DOMINGO SONGS<br />

Der große Tenor singt legendäre Songs<br />

und wird begleitet von Stars wie ZAZ,<br />

Xavier Naidoo, Harry Connick jr, Susan<br />

Boyle Katherine Jenkins, Megan Hilty<br />

und Josh Groban.<br />

www.placidodomingo.com<br />

LANG LANG DAS CHOPIN ALBUM<br />

Lang Lang widmet seine neue, in den Berliner<br />

Nalepa-Studios aufgenommene Solo-CD ganz<br />

der Musik Chopins: mit den 12 Etüden op. 25,<br />

Nocturnes, dem Grande Valse Brillante, dem<br />

Minutenwalzer u.a.<br />

Die limitierte Erstauflage erscheint als hochwertiges<br />

Büchlein mit 50-minütiger Bonus-DVD<br />

„Mein Leben mit Chopin“ www.langlang.com<br />

GLENN GOULD<br />

MUSIK & LEBEN EINES GENIES<br />

Eine geniale Einführung in den Mythos Gould:<br />

2 CDs mit dem Besten von Bach und anderen<br />

Komponisten sowie ein edel bebildertes, 192seitiges(!)<br />

Büchlein mit faszinierenden Fotos,<br />

einer gut lesbaren Kurzbiographie und einem<br />

Glenn Gould von A bis Z. „Wer sich in Glenn Goulds<br />

Klangkosmos einarbeiten möchte, für den ist<br />

diese Aufnahme genau das Richtige.“ hr2 Kultur<br />

www.langlang.com<br />

www.sonymusicclassical.de


Klassik<br />

140<br />

ECHO Klassik<br />

Klassik-ohne-Grenzen-<strong>Preis</strong><br />

Die US-amerikanische Songschreiberin und<br />

Sängerin Tori Amos bekam den ECHO Klassik<br />

2012 für ihre CD „Night of Hunters“.<br />

»Toll inszenierter, eingängiger Klassik-Pop.« stereoplay<br />

Der Song-Zyklus „Night of Hunters“ der international<br />

gefeierten Singer-Songwriterin<br />

Tori Amos – das einstige Wunderkind, das am<br />

Peabody Konservatorium in Baltimore klassisches<br />

Klavier studierte – ist ein äußerst emotionales<br />

Konzeptalbum. Inspiriert von den<br />

klassischen Kompositionen Frédéric Chopins,<br />

Franz Schuberts und Eric Saties, erzählen die<br />

vierzehn neuen Lieder die Geschichte einer<br />

verlorenen Liebe. Mit durchwachten Stunden<br />

voller Verzweiflung, Wut und Depressionen,<br />

durchlebt Tori Amos einen Leidenskosmos<br />

voll Zweifel, Hoffnung und Dramen. Der Morgen<br />

danach klärt alles – es herrscht Frieden.<br />

Die Arrangements der raffinierten Melodien<br />

stellen Gesang und Klavier deutlich in den<br />

Vordergrund. Dazu kommen ausgewählte<br />

klassische Virtuosen wie die Flötistin Laura<br />

Lucas, der britische Solo-Oboist Nigel Shore<br />

und das junge polnische Streichquartett<br />

„Apollon Musagète“.<br />

Night of Hunters<br />

1 CD 477 9429<br />

Deutsche Grammophon (Universal)<br />

Tori Amos<br />

Auszeichnung<br />

Der ECHO Klassik wird seit 1994<br />

verliehen. Mit dieser Auszeichnung<br />

ehrt die Deutsche Phono-Akademie,<br />

das Kulturinstitut des Bundesverbandes<br />

der Musikindustrie e. V., jährlich die<br />

herausragenden und erfolgreichsten<br />

Leistungen nationaler und internationaler<br />

Klassikkünstler.<br />

Stifter Deutsche Phono-Akademie<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.echoklassik.de<br />

www.toriamos.com<br />

www.deutschegrammophon.com<br />

© Victor de Mello<br />

„Die extravagante<br />

Singer-Songwriterin<br />

in der Rolle einer<br />

klassischen Märchenfee<br />

auf der Reise ins<br />

Unterbewusste.“<br />

musikexpress.<br />

Klassik / Crossover


<strong>Preis</strong>Wert – HörensWert<br />

ECHO-<strong>Preis</strong>träger bei NAXOS<br />

93.191 Roger Norrington – E. Elgar: Enigma-Variationen<br />

Sinfonische Einspielung des 19. Jahrhunderts<br />

Sir Roger Norrington präsentiert das berühmteste Werk des<br />

britischen Komponisten voller Spiellust und Spielfreude.<br />

SM151 Rebekka Hartmann – Birth Of The Violin<br />

Solistische Einspielung 17./18. Jahrhundert<br />

Gespielt mit einer Virtuosität, die ihresgleichen sucht, ist<br />

diese Produktion eine Zeitreise in die Anfänge der<br />

Sololiteratur für Violine.<br />

www.naxos-direkt.de<br />

Im Vertrieb der NAXOS DEUTSCHLAND GmbH<br />

8.572470 Eduard Brunner - Musik für Soloklarinette<br />

Instrumentalist des Jahres Die überirdische Schönheit<br />

seines Klarinetten-Tones entführt den Hörer in bislang<br />

unerforschte Klangwelten.<br />

708704 The Little Mermaid – Label: C major<br />

DVD Produktion des Jahres<br />

Die gefeierte Ballett-Produktion mit dem San Francisco Ballet<br />

auf DVD - John Neumeier beweist erneut seine unverwechselbare<br />

Kreativität und Geschmackssicherheit.<br />

6.220605 Michala Petri – The Nightingale<br />

Weltersteinspielung des Jahres<br />

Einmal mehr erweist sich Michala Petri als Meisterin der<br />

Blockflöte und als Visionärin bei der Zusammenstellung<br />

des Repertoires für ihr Instrument.


Klassik<br />

142<br />

ECHO Klassik<br />

Nachwuchskünstlerin (Gesang)<br />

Der ECHO Klassik 2012 wurde der in Neu-Ulm<br />

geborenen österreichischen Sopranistin Anna<br />

Prohaska für ihre CD „Sirène“ verliehen.<br />

»Einfühlsam begleitet wird sie von dem Pianisten Eric<br />

Schneider. Entstanden ist ein Album, auf dem Prohaskas<br />

schlanker Sopran mal warm-verführerisch schmeichelt,<br />

mal in kühler Brillanz erklingt. Wahrhaft eine Sirene.«<br />

Frankfurter Neue Presse<br />

Ob Lied oder große Opernrolle, ihre glockenhelle<br />

Stimme bezaubert das Publikum. Auf<br />

ihrer ersten gleich preisgekrönten Solo-Aufnahme<br />

„Sirène“ präsentiert Anna Prohaska<br />

Lieder über jene schillernden, verführerischen<br />

und segen- wie todbringenden Wesen, denen<br />

Komponisten wie Dowland und Purcell, über<br />

Haydn und Schubert bis hin zu Debussy und<br />

Fauré klingende Denkmäler gesetzt haben.<br />

Anna Prohaska hat Konzerte mit dem Deutschen<br />

Symphonie-Orchester und dem Konzerthausorchester<br />

Berlin gegeben und arbeitet<br />

seit 2007 mit den Berliner Philharmonikern<br />

zusammen ebenso wie mit dem Symphonieorchester<br />

des Bayerischen Rundfunks unter<br />

Mariss Jansons und Bernard Labadie.<br />

Sirène<br />

1 CD 477 9463<br />

Deutsche Grammophon (Universal)<br />

Anna Prohaska<br />

Auszeichnung<br />

Der ECHO KLassik bemüht sich<br />

insbesondere um die künstlerische<br />

Nachwuchsförderung. Im Jahr<br />

2011 wurde Vittorio Grigolo als<br />

„bester Nachwuchskünstler Gesang“<br />

geehrt.<br />

Stifter<br />

Deutsche Phono-Akademie<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.echoklassik.de<br />

www.askonasholt.co.uk<br />

www.deutschegrammophon.com<br />

© Patrick Walter<br />

„Mit silberhellem,<br />

leicht einschwingendem<br />

Glockentimbre geht sie<br />

die Lieder an und konzentriert<br />

sich ganz auf<br />

einen leichten, lyrischen<br />

Melodienfluss.“ STEREO<br />

Klassik


Klassik<br />

ECHO Klassik<br />

Nachwuchskünstlerin (Klavier)<br />

Die junge in Tiflis geborene Georgierin und<br />

Pianistin Khatia Buniatishvili erhielt für ihre CD<br />

„Franz Liszt“ den Echo Klassik-<strong>Preis</strong> 2012.<br />

»Khatia Buniatishvili findet auf ihrer Liszt-Platte einen<br />

vielversprechenden Zugang zu den Atemlosigkeiten der<br />

h-moll-Sonate und taucht andererseits das mirakulöse<br />

‚La Lugubre Gondola ’ in ein Dämmerlicht, aus dem stille<br />

Sensationen überhell hervorleuchten.« DIE ZEIT<br />

Sie wird als Klavier-Star gehandelt und gilt als<br />

die zurzeit wohl interessanteste junge Nachwuchs-Pianistin<br />

weltweit. Khatia Buniatishvilis<br />

berühmte argentinische Kollegin Martha<br />

Argerich schwärmt über sie: „Khatia ist ein außergewöhnliches<br />

Talent, ich war beeindruckt<br />

von ihrer enormen pianistischen Begabung,<br />

ihrer natürlichen Musikalität, ihrem Einfallsreichtum<br />

und ihrer virtuosen Brillanz.“ Ihre<br />

Debüt-CD ist den Klavierwerken des Komponisten<br />

Franz Liszt (1811–1886) gewidmet. Darunter<br />

„Liebestraum“, „Klaviersonate h-Moll“,<br />

„Mephisto-Walzer“ und das „Präludium & Fuge<br />

in a-moll nach Bachs BWV 453 „Ach, eins ist<br />

Not!“. Ein Kritiker der „Times“ hingerissen<br />

über die Künstlerin: „Ein manischer Mahlstrom<br />

musikalischer Energie.“<br />

Franz Liszt<br />

2 CDs + Bonus-DVD Sony<br />

Classical 88697873852<br />

Khatia Buniatishvili<br />

Auszeichnung<br />

Die Jury des ECHO Klassik zeichnet zu einer<br />

Vielzahl bereits etablierter nationaler<br />

und internationaler Musiker vor allem<br />

auch herausragende Nachwuchskünstler<br />

aus, um junge Talente zu fördern und für<br />

das Publikum zu entdecken. <strong>Preis</strong>trägerinnen<br />

2011 in dieser Kategorie waren<br />

Anna Vinnitskaya und Yuja Wang.<br />

Stifter Deutsche Phono-Akademie<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.echoklassik.de<br />

www.khatiabuniatishvili.com/us<br />

www.sonymusic-klassik.de<br />

Chopin<br />

Orchestre de Paris, Ltg. Paavo Järvi<br />

1 CD Sony Classical 88691971292<br />

© Esther Haase<br />

Klassik<br />

143


Klassik<br />

144<br />

ECHO Klassik<br />

Sänger des Jahres<br />

Mit seinem ersten Soloalbum „Helden“ wurde<br />

der in Holstein geborene Heldentenor Klaus<br />

Florian Vogt vom ECHO Klassik 2012 zum Sänger<br />

des Jahres gekürt.<br />

»Vogts ‚Helden‘ brauchen keine (Stimm-)Gewalt, sein<br />

Tenor klingt lyrisch-hell, ja knabenhaft, mit fantastisch<br />

homogener Klangfarbe über alle Register.« Audio<br />

Er ist der neue deutsche Heldentenor und sein<br />

Erfolg in Bayreuth der Höhepunkt einer einzigartigen<br />

Karriere: In kürzester Zeit ist Klaus<br />

Florian Vogt zu dem bedeutendsten deutschen<br />

Wagner-Tenor geworden, mit regelmäßigen<br />

Auftritten in Bayreuth, München, Berlin, Hamburg<br />

und an weiteren großen Opernbühnen<br />

der Welt. Auf seinem Debüt-Album „Helden“<br />

präsentiert Vogt seine Paraderolle mit der berühmten<br />

„Gralserzählung“ des Lohengrin. Mit<br />

Arien von Wagner aus den „Meistersingern“ ist<br />

Vogt auf der CD, begleitet vom renommierten<br />

Orchester der Deutschen Oper Berlin unter<br />

Peter Schneider, auch mit Arien von Mozart<br />

(„Tamino“, Zauberflöte), Weber, Lortzing und<br />

Flotow zu hören. Die Bonus-DVD enthält ein<br />

interessantes Kurzportrait des Tenors mit Ausschnitten<br />

aus dem Film „Der Meistersinger“.<br />

Helden<br />

Orchester der Deutschen Oper Berlin<br />

1 CD + Bonus-DVD<br />

Sony Classical 88697944702<br />

Klaus Florian Vogt<br />

Auszeichnung<br />

Der ECHO Klassik ehrt jährlich herausragende<br />

nationale und internationale<br />

Gesangsleistungen. Als bester Sänger<br />

des Jahres 2011 wurde der US-amerikanische<br />

Bariton Thomas Hampson<br />

ausgezeichnet.<br />

Stifter<br />

Deutsche Phono-Akademie<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.echoklassik.de<br />

www.klaus-florian-vogt.de<br />

www.sonymusic-klassik.de<br />

© Alex Lip<br />

„Völlig natürlich und<br />

locker gelingen ihm<br />

Töne, die Durchsetzungsvermögen<br />

haben,<br />

aber gleichzeitig wie<br />

eine kostbare Perlenkette<br />

klingen – jeder<br />

Ton so betörend schön,<br />

so klug differenziert ...“<br />

Crescendo<br />

Klassik


Christian Thielemann<br />

über Richard Wagner<br />

Christian Thielemann kennt Richard Wagner wie kein<br />

anderer. Jetzt widmet der berühmte Dirigent seinem Lieblingskomponisten<br />

ein Portrait. Er erzählt darin von seinen<br />

Erfahrungen mit Wagner, führt den Leser durch den Kosmos<br />

von dessen Werk und spürt jener nie ganz erklärlichen<br />

Magie nach, die Wagners Musik so einzigartig macht.<br />

320 S., 27 Abb.<br />

Gebunden<br />

f 19,95<br />

ISBN<br />

978-3-406-63446-8<br />

C.H.BECK<br />

www.chbeck.de


Klassik<br />

146<br />

International Classical Music Award<br />

Zeitgenössische Musik (Komponist)<br />

Der International Classical Music Award 2012<br />

für das Lebenswerk ging an den polnischen<br />

Komponisten Krzysztof Penderecki.<br />

»Ich habe Jahrzehnte damit verbracht, neue Klänge<br />

zu suchen und zu finden. Gleichzeitig habe ich mich<br />

mit Formen, Stilen und Harmonien der Vergangenheit<br />

aus-einandergesetzt. Beiden Prinzipien bin ich treu<br />

geblieben. Mein derzeitiges Schaffen ist eine Synthese.«<br />

Krzysztof Penderecki<br />

Er ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen<br />

Komponisten der polnischen Avantgarde,<br />

dem der Durchbruch zur breiten Öffentlichkeit<br />

gelungen ist. Krzysztof Penderecki hat<br />

einige seiner Werke im Andenken an die Katastrophen<br />

des 20. Jh. komponiert. „Threnos“<br />

für 52 Streichinstrumente von 1960 ist den<br />

Opfern des Bombenabwurfs über Hiroshima<br />

gewidmet, das Klavierkonzert „Resurrection“<br />

entstand unter dem Eindruck der Anschläge<br />

vom 11. September 2001. Für Penderecki sind<br />

solche inhaltlichen Verknüpfungen keine abstrakten<br />

Vorstellungen, sie werden für den Zuhörer<br />

in der instrumentalen Tonfärbung und<br />

Klangdramatik emotional nachvollziehbar.<br />

Viola Concerto – Cello Concerto No. 2<br />

Warsaw Philharmonic Orchestra<br />

1 CD Naxos 8.572 211<br />

Krzysztof Penderecki<br />

Auszeichnung<br />

Die International Classical Music Awards<br />

gelten als die führende internationale<br />

Auszeichnung für Aufnahmen klassischer<br />

Musik auf CDs und DVDs. Die ICMA-Jury<br />

setzt sich ausschließlich aus professionellen<br />

Kritikern zusammen. Sie arbeiten<br />

bei Radiostationen, in der Musikpresse<br />

oder bei Online-Diensten in ganz Europa.<br />

Stifter<br />

International Classical Music Award<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.icma-info.com<br />

www.naxos.com<br />

© Akumiszcza<br />

„In einer Musikwelt<br />

mit einer ständig zunehmenden<br />

Anzahl an<br />

Veröffentlichungen ehrt<br />

unsere Auswahl daher<br />

nur außergewöhnliche<br />

Aufnahmen von<br />

oberster Qualität.“<br />

Juror Remy Franck, Pizzicato<br />

Klassik


Klassik<br />

Jean Gimbel Lane Prize<br />

Der in London lebende New Yorker Dirigent<br />

und Pianist Murray Perahia wurde mit dem Jean<br />

Gimbel Lane Prize 2012 für seine Klavier-<br />

Interpretationen gewürdigt.<br />

»Hört man sich die ‚Händel-Variationen‘ an, weiß man<br />

sich vor Freude nicht mehr zu lassen: ein so feines, in<br />

allen Details überlegtes, aber nie pedantisch-verkniffenes<br />

Klavierspiel, das alle Schwierigkeiten mit heiterer<br />

Souveränität und kühnem Schwung meistert!« FAZ<br />

Er zählt zu den gefragtesten Pianisten unserer<br />

Zeit. „Jahrelang versenkte sich der amerikanische<br />

Ausnahme-Pianist Murray Perahia mit<br />

beglückenden Erfolgen in die Musik Händels<br />

und Bachs. Jetzt überrascht er nach einer<br />

20-jährigen Zäsur mit einer Brahms-Einspielung,<br />

die zum Schönsten gehört, was aus der<br />

Flut an Brahms-Veröffentlichungen hervorsticht.<br />

Den ‚Händel-Variationen‘ merkt man<br />

Perahias Beschäftigung mit Bach an. Und dass<br />

er die große, zupackende Geste nicht vergessen<br />

hat, zeigt er an den späten Klavierstücken<br />

op.118 und 119 sowie den mittleren Rhapsodien<br />

op.79, die er ohne jede Altersresignation<br />

mit jugendlicher Frische ausstattet.“ (WAZ)<br />

Brahms<br />

Händel Variationen<br />

1 CD Sony Classical 88697727252<br />

Murray Perahia<br />

Auszeichnung<br />

Der <strong>Preis</strong> wurde durch die Northwestern<br />

University Bienen School of Music im<br />

Jahr 2005 ins Leben gerufen und wird im<br />

Zwei-Jahres-Turnus vergeben, gestiftet<br />

von Jean Gimbel Lane, dem Absolventen<br />

der Northwestern University, Illinois.<br />

<strong>Preis</strong>träger 2010 war Yefim Bronfman.<br />

Stifter<br />

Jean Gimbel Lane<br />

Dotierung 50.000 USD<br />

Internet<br />

www.music.northwestern.edu<br />

www.murrayperahia.de<br />

www.sonymusic-klassik.de<br />

Beethoven<br />

Klaviersonaten Nr. 9, 10, 12, 15<br />

1 CD Sony Classical 88697424792<br />

© Felix Broede<br />

Klassik<br />

147


Klassik<br />

Herbert von Karajan-Musikpreis<br />

Den Herbert von Karajan-Musikpreis erhielt<br />

2012 die Opernsängerin Cecilia Bartoli.<br />

»Wir würdigen mit dieser Auszeichnung die herausragende<br />

Künstlerpersönlichkeit Cecilia Bartoli und ihr<br />

stetiges Bemühen um die Wiederentdeckung vergessener<br />

Schätze der Musikgeschichte. Cecilia Bartoli nutzt<br />

ihre große Popularität, um heutzutage vernachlässigte<br />

Kapitel der klassischen Musik wieder einem großen<br />

Publikum bekannt zu machen und gleichzeitig der klassischen<br />

Musik generell in der Gesellschaft eine starke<br />

Stimme zu geben.« Kuratorium Kulturstiftung<br />

Cecilia Bartoli gilt als eine der besten und<br />

kommerziell erfolgreichsten Opernsängerinnen<br />

unserer Zeit. Sie ist ein Koloratur-Mezzosopran<br />

mit einem dunklen, satten Timbre und<br />

einer faszinierend natürlichen Ausstrahlung.<br />

Jeden noch so fremden Komponisten kann sie<br />

aufs Programm setzen – das Publikum strömt<br />

zu ihren Konzerten und wird jedes Mal reich<br />

beschenkt. „Ihre Neugier färbt ab auf Interpretationen<br />

der Musik Vivaldis, Mozarts, Händels<br />

und Glucks, deren Werke sie ebenso neu liest<br />

wie die von deren unbekannteren Zeitgenossen.<br />

Cecilia Bartoli ist eine Institution innerhalb<br />

der Klassikszene“, so die begeisterte Jury.<br />

Sacrificium – La Scuola dei Castrati<br />

Dirigent: Giovanni Antonini<br />

1 CD + DVD 4782084<br />

Decca (Universal)<br />

Cecilia Bartoli<br />

Auszeichnung<br />

Der Herbert von Karajan-Musikpreis<br />

wurde 2003 gegründet und wird jährlich<br />

an Künstler aus der internationalen<br />

Musikszene verliehen. Das <strong>Preis</strong>geld<br />

dient der musikalischen Nachwuchsarbeit.<br />

<strong>Preis</strong>träger waren u.a. Anne-<br />

Sophie Mutter, Thomas Quasthoff, Daniel<br />

Barenboim und Helmuth Rilling (2011).<br />

Stifter Kulturstiftung des<br />

Festspiel-hauses Baden-Baden<br />

Dotierung 50.000 EUR<br />

Internet<br />

www.festspielhaus.de<br />

www.ceciliabartolionline.com<br />

www.deutschegrammophon.com<br />

Rossini<br />

La Cenerentola<br />

Dirigent: Ricardo Chailly<br />

2 CDs 478 3456 Decca (Universal)<br />

© Uli Weber<br />

Klassik<br />

149


Klassik<br />

150<br />

Kammermusikpreis<br />

der Jürgen Ponto-Stiftung<br />

Der Kammermusikpreis der Jürgen Ponto-<br />

Stiftung 2012 wurde dem deutsch-schweizerischen<br />

Amaryllis Quartett verliehen.<br />

»Das geschliffene Spiel des Amaryllis Quartetts, das<br />

Haydns Musik eine so hinreißende Lebendigkeit verleiht,<br />

spürt auch Weberns fremdartigen Klangwelten mit<br />

größter Sensibilität nach. Vorzügliche Aufnahmequalität<br />

und ansprechende Präsentation machen die Veröffentlichung<br />

zu einem echten Schmuckstück.«<br />

www.klassik-heute.de<br />

Das Amaryllis Quartett sucht eine besondere<br />

Herausforderung in der Gestaltung von Programmen,<br />

die im Spannungsfeld zwischen<br />

den klassischen Streichquartett-Kompositionen<br />

und den Werken der Neuen Wiener Schule<br />

um Arnold Schönberg stehen. Die Wiederentdeckung<br />

heute vergessener Meisterwerke ist<br />

ein weiteres wichtiges Anliegen des jungen<br />

Quartetts. Sein besonderes Interesse gilt hierbei<br />

dem ungarischen Komponisten und Bartók-Schüler<br />

Géza Frid, dessen Streichquartette<br />

es 2008 bei Coviello Classics als Weltersteinspielung<br />

veröffentlicht hat. 2012 wurde ihre<br />

CD „White. J. Haydn, A. Webern: Streichquartette“<br />

auch mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet.<br />

White<br />

Streichquartette<br />

von Joseph Haydn und Anton Webern<br />

1 CD Genuin 11218 (Note 1)<br />

Amaryllis Quartett<br />

Auszeichnung<br />

Dieser <strong>Preis</strong>, 2012 gegründet, wird alle<br />

zwei Jahre zur Förderung junger Künstler<br />

im Fach Kammermusik vergeben.<br />

Die Musiker erhalten zusätzlich zum<br />

<strong>Preis</strong>geld Konzerteinladungen der<br />

Kooperationspartner Beethovenfest<br />

Bonn, Schleswig-Holstein Musik Festival<br />

und Heidelberger Frühling.<br />

Stifter Jürgen Ponto-Stiftung<br />

Dotierung 60.000 EUR<br />

Internet<br />

www.juergen-ponto-stiftung.de<br />

www.amaryllis-quartett.com<br />

www.note-1.de<br />

Fantasia Tropica<br />

Streichquartette<br />

von Géza Frid<br />

1 CD Coviello Classics 50805 (Note 1)<br />

© Tobias Wirth<br />

Klassik


Klassik<br />

Polar Music Prize<br />

Klassik<br />

Der in Paris geborene US-amerikanische Cellist<br />

chinesischer Abstammung Yo-Yo Ma erhielt<br />

den schwedischen Polar-Musikpreis 2012.<br />

»Letztlich wollen wir alle Musik machen. Und zwar<br />

so, dass die Musik ihre Wurzeln oder ihre Kategorien<br />

schließlich überwindet.«<br />

Yo-Yo Ma<br />

Die äußerst facettenreiche Karriere des Cellovirtuosen<br />

Yo-Yo Ma zeugt von seiner steten<br />

Suche nach neuen Wegen der Kommunikation<br />

mit dem Publikum und von dem ihm eigenen<br />

Bedürfnis nach künstlerischem Wachstum und<br />

Erneuerung. Unabhängig davon, ob er ein<br />

neues Solokonzert oder ein bekanntes Werk<br />

des Cello-Repertoires spielt, ob er sich mit<br />

Kollegen für Kammermusik zusammenfindet<br />

oder Musik außerhalb der klassischen, westlichen<br />

Tradition erforscht, Yo-Yo Ma strebt immer<br />

nach neuen Möglichkeiten, die Fantasie<br />

seiner Zuhörer anzuregen. Mas Hauptziel ist<br />

es, Musik als Kommunikationsform erfahrbar<br />

zu machen und die Rolle der Musik als Trägerin<br />

von Ideen zur Verbindung unterschiedlicher<br />

Kulturen der Welt zu vermitteln.<br />

The Goat Rodeo Sessions<br />

Yo-Yo Ma, Cello<br />

1 CD Sony Classical 88697891862<br />

Yo-Yo Ma<br />

Auszeichnung<br />

Seit 1992 wird der Polar Musikpreis in<br />

Schweden an je einen <strong>Preis</strong>träger aus der<br />

rhythmischen und aus der klassischen<br />

Musik vergeben, finanziert von der Stiftung<br />

des früheren Abba-Managers Stig<br />

Anderson. 2011 ging der Klassik-<strong>Preis</strong> an<br />

das Kronos-Streichquartett.<br />

Stifter<br />

Stig Anderson Music Award Foundation<br />

Dotierung 1.000.000 SEK<br />

Internet<br />

www.polarmusicprize.org<br />

www.yo-yoma.com<br />

www.sonymusic-klassik.de<br />

The Bach Cello Suites<br />

2 CDs Sony Classical 88697223022<br />

© Jeremy Cowart<br />

Klassik<br />

151


Klassik<br />

152<br />

Queen’s Medal for Music<br />

Die „Queen’s Medal for Music“ ging im Jahr<br />

2012 an den britischen Oboisten und Dirigenten<br />

Nicholas Daniel.<br />

»Einer der besten Oboenspieler, den man je gehört hat.«<br />

BBC<br />

Nicholas Daniel ist eine treibende Kraft bei<br />

der Schöpfung und Aufführung neuer Oboenliteratur.<br />

Zusammen mit Julius Drake hat<br />

er Werke von Henri Dutilleux, Sir Harrison<br />

Birtwistle, Sir Michael Tippett und John Woolrich<br />

uraufgeführt. Mit dem English Chamber<br />

Orchestra brachte er die Weltpremiere der Orchesterfassung<br />

von Brittens „Temporal Suite“<br />

beim Aldeburgh Festival 1994 auf die Bühne;<br />

mit dem Scottish Chamber Orchestra spielte<br />

er die Welturaufführung von Thea Musgraves<br />

Helios-Konzert beim St. Magnus Festival.<br />

Darüber hinaus schrieben Komponisten wie<br />

Sir Peter Maxwell Davies, John Taverner,<br />

Oliver Knussen, Michael Berkeley und David<br />

Matthews Stücke speziell für ihn. In jüngster<br />

Zeit widmeten ihm die Komponisten Peter<br />

Sculthorpe, Tansy Davies, John Woolrich, Cheryl<br />

Francis-Hoade und Huw Watkins Werke,<br />

die er ebenfalls zur Aufführung brachte.<br />

David Matthews<br />

Violinkonzerte | Oboenkonzert<br />

Nicholas Daniel, Oboe<br />

1 CD CDLX 7261 Dutton Epoch (Harmonia Mundi)<br />

Nicholas Daniel<br />

Auszeichnung<br />

Seit 2005 werden jährlich Personen<br />

geehrt, die einen erheblichen Einfluss<br />

auf das Musikleben des Vereinigten<br />

Königreichs haben. Der Nominierungsprozess<br />

erfolgt durch eine Jury unter<br />

dem Vorsitz des Komponisten Sir Peter<br />

Maxwell Davies. Vorherige <strong>Preis</strong>trägerin<br />

war Dame Carolyn Emma Kirkby.<br />

Stifter<br />

The British Monarchy<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.royal.gov.uk<br />

www.nicholasdaniel.co.uk<br />

Thea Musgrave – Turbulent Landscape<br />

Songs for a Winter’s Evening | Two’s Company<br />

Nicholas Daniel, Oboe<br />

1 CD NMCD 0153 (Note 1)<br />

© Benjamin Harte<br />

Klassik


Klassik<br />

Würth <strong>Preis</strong> der Jeunesses Musicales<br />

Deutschland (JMD)<br />

Der Würth <strong>Preis</strong> der Jeunesses Musicales<br />

Deutschland wurde 2012 an die argentinischfranzösische<br />

Cellistin Sol Gabetta verliehen.<br />

»Sol Gabetta ist eine Ausnahme-Cellistin und Vollblutmusikerin,<br />

was sie sich auf das Pult legt, das macht sie<br />

mit ihrem Können und ihrer Energie so lebendig, dass<br />

sie damit ihr Publikum begeistert.« hr2 Kultur<br />

„Sol Gabetta“, so heißt es in der Begründung<br />

der Jury, „gelingt es aufgrund ihrer natürlichen<br />

Ausstrahlung, ihres brillanten und<br />

individuellen Spiels und ihrem ‚Ja‘ zu zeitgemäßen<br />

Präsentationsformen, die Popularität<br />

der klassischen Musik auf bemerkenswerte<br />

Weise zu heben. Sol Gabetta ist eine Ausnahmekünstlerin,<br />

deren Virtuosität mitreißt. Ihre<br />

überschäumende Spieltechnik zieht die Zuhörer<br />

in ihren Bann und sie besticht durch spieltechnische<br />

Meisterschaft.“ Wo auch immer Gabetta<br />

auftritt, hinterlässt sie den Eindruck von<br />

fesselnden Interpretationen, passioniertem,<br />

körperlichem und beseeltem Spiel und einer<br />

charismatischen Persönlichkeit. Sol Gabetta<br />

spielt u.a. Kompositionen von Vivaldi, Haydn,<br />

Mozart, Elgar, Schumann, Saint-Saëns, Tschaikowski,<br />

Schostakowitsch, Barber und Bloch.<br />

Shostakovich | Rachmaninov<br />

Münchner Philharmoniker, Ltg. Lorin Maazel<br />

1 CD 88725435752 Sony Classical<br />

Sol Gabetta<br />

Auszeichnung<br />

Der Würth <strong>Preis</strong> der Jeunesses Musicales<br />

Deutschland wird seit 1991 an Künstler,<br />

Ensembles und Projekte verliehen,<br />

welche die Werte und Zielsetzung der<br />

Talentförderung des JMD vorbildhaft<br />

erfüllen. 2011 wurde das Bundesjugendorchester<br />

ausgezeichnet.<br />

Stifter Stiftung Würth und<br />

Jeunesses Musicales Deutschland (JMD)<br />

Dotierung 10.000 EUR<br />

Internet<br />

www.jmd.info<br />

www.solgabetta.de<br />

www.sonymusic-klassik.de<br />

Il Progetto Vivaldi 2<br />

Cappella Gabetta, Ltg. Andres Gabetta<br />

1 CD 88697834542 Sony Classical<br />

© Uwe Arens<br />

Klassik<br />

153


Jazz<br />

154<br />

DownBeat Critics Poll<br />

Der US-amerikanische Jazz-Pianist und Komponist<br />

Vijay Iyer wurde im Jahr 2012 für das Album<br />

„Accelerando“ mit dem internationalen<br />

„DownBeat Critics Poll“ ausgezeichnet.<br />

Ȇberraschende Interpretationen sowohl traditioneller<br />

Jazz- als auch taufrischer Pop- und Funkstücke, dazu<br />

pulsierende Eigenkompositionen: Einer der ‚wichtigsten<br />

Pianisten der Gegenwart‘ (The New Yorker) meldet sich<br />

mit seinem preisgekrönten Trio zurück.«<br />

Vijay Iyer war der große Gewinner des renommierten<br />

DownBeat Critics Poll. Er erhielt den<br />

Award für sein neues Album „Accelerando“ in<br />

gleich fünf Kategorien, was in der 60-jährigen<br />

Historie der „DownBeats“ bisher noch keinem<br />

Jazz-Musiker gelungen ist: „Album des Jahres“,<br />

„Jazz-Musiker des Jahres“, „Pianist des Jahres“,<br />

„Jazz-Gruppe des Jahres“ sowie „Rising Star<br />

Composer of the Year“. Nach den CDs „Solo“<br />

und „Tirtha“, Vijay Iyers impressive Reflektion<br />

über indische Musik, spielt er wieder mit<br />

seinem angestammten Trio, dem Bassisten<br />

Stephan Crump und Schlagzeuger Marcus Gilmore<br />

und knüpft damit an das international<br />

erfolgreiche und Grammy-nominierte Album<br />

„Historicity“ an.<br />

Accelerando<br />

Vijay Iyer Trio<br />

1 CD ACT 9524-2 (ACT/Edel)<br />

& ACTLP 9524-1 (180gr Vinyl)<br />

Vijay Iyer<br />

Auszeichnung<br />

„DownBeat“, das US-amerikanische<br />

Jazz-Magazin mit der weltweit höchsten<br />

Auflage und erste Zeitschrift dieses<br />

Musik-Genres, vergibt seit 1953 die<br />

Critics Poll Awards für alle Instrumente<br />

und Sparten des Jazz. Diese Auszeichnungen<br />

zählen zu den bedeutendsten<br />

<strong>Preis</strong>en der Jazzwelt.<br />

Stifter<br />

Jazz-Magazin Down Beat<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.downbeat.com<br />

www.vijay-iyer.com<br />

www.actmusic.com<br />

„Vijay Iyer<br />

hat das Potential,<br />

die Sprache des<br />

Jazz-Pianos<br />

für immer<br />

zu verändern.“<br />

Jazzwise<br />

© Jimmy Katz<br />

Jazz


michael wollny’s [em]<br />

ACT 9515-2<br />

auch als vinyl-lp erhältlich<br />

the ACT family band<br />

ACT 6015-2<br />

2 for the price of 1<br />

Label Champion<br />

2012 2011 2010<br />

Echo Jazz<br />

ausgewählte highlights 2012:<br />

bugge wesseltoft & henning kraggerud<br />

ACT 9526-2<br />

e.s.t. esbjörn svensson trio<br />

ACT 9029-2<br />

auch als doppel-vinyl-lp erhältlich<br />

vertrieb: edel:kultur www.actmusic.com


Jazz<br />

156<br />

ECHO Jazz<br />

Big Band-Album des Jahres<br />

Der ECHO Jazz 2012 für das beste Big Band-<br />

Album ging an „Out of the Desert Live – hr-<br />

Bigband at JazzFest Berlin“ vom Joachim Kühn<br />

Trio und der hr-Bigband.<br />

»Diese fesselnde Session ist weit entfernt von einer<br />

routinierten Weltmusik-Spielerei.«<br />

The Guardian<br />

Konzertmitschnitt vom Jazzfest Berlin 2010<br />

mit dem Joachim Kühn Trio und der hr-Bigband.<br />

„Joachim Kühn wollten wir schon lange<br />

einladen, weil er einer der Großen ist“, sagt<br />

Olaf Stötzler, Manager der hr-Bigband. Mit<br />

dem marokkanischen Oud- und Guembri-<br />

Virtuosen Majid Bekkas und dem spanischen<br />

Schlagzeuger Ramon Lopez hatte Kühn 2009<br />

das Programm „Out of the Desert Live“ eingespielt,<br />

das schon damals mit dem Kritikerpreis<br />

der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet<br />

worden ist. Stötzler bot Kühn an, diesen<br />

„Wüsten-Jazz“ in eine größere Dimension zu<br />

transponieren. Es wurde ein fulminanter Erfolg;<br />

das Publikum feierte die einzigartige Fusion<br />

stürmisch, und die Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung bezeichnete den Auftritt schlicht und<br />

ergreifend als „Musikwunder“.<br />

Out of the Desert Live<br />

Joachim Kühn Trio<br />

hr-Bigband at JazzFest Berlin<br />

1 CD ACT 9521-2 (ACT/Edel)<br />

Joachim Kühn<br />

Auszeichnung<br />

Nach dem ECHO <strong>Deutscher</strong> Musikpreis und<br />

dem ECHO Klassik ehrt der ECHO Jazz als<br />

dritte große Auszeichnung der Deutschen<br />

Phono-Akademie jährlich international<br />

herausragende Jazz-Musiker. 2011 wurde<br />

Joachim Kühn mit dem ECHO Jazz für sein<br />

Lebenswerk ausgezeichnet.<br />

Stifter<br />

Deutsche Phono-Akademie<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.echojazz.de<br />

www.hr-online.de<br />

www.actmusic.com<br />

„Der vielseitige und<br />

innovationsfreudige<br />

Pianist Joachim Kühn<br />

gehört zu den großen<br />

Künstlern des<br />

zeitgenössischen Jazz.“<br />

General-Anzeiger<br />

© Arne Reimer<br />

Jazz


Jazz<br />

ECHO Jazz<br />

Instrumentalist / International (Percussions)<br />

Für seine Jazz-CD „Thread Of Life“ wurde der<br />

schwedische Drummer Magnus Öström im Jahr<br />

2012 mit dem ECHO Jazz geehrt.<br />

»Feine Kompositionen zwischen Jazz und Pop.«<br />

stereoplay<br />

„‚Thread Of Life‘, das ist der Faden des Lebens,<br />

ist die Energie, die alles am Leben erhält und<br />

auch mir die Inspiration für meine Musik gibt.<br />

Allerdings müssen wir uns bewusst sein, dass<br />

es nur ein dünner Faden ist, der jederzeit<br />

durchtrennt werden kann. Deshalb sollten<br />

wir achtsam sein mit unserer Zeit hier auf der<br />

Erde, mit den Menschen um uns herum, und<br />

natürlich auch mit der Umwelt, die uns umgibt“,<br />

so erklärt Drummer Magnus Öström den<br />

Titel seines ersten ACT-Albums unter eigenem<br />

Namen. Wie gewunden dieser Faden des Lebens<br />

und wie verwoben Glück und Leid miteinander<br />

sein können, diese große Erfahrung<br />

hat Öström darin verarbeitet. Ein äußerst berührender<br />

Höhepunkt ist Magnus’ bleibende<br />

Hommage „Ballad for E“ an Esbjörn Svensson.<br />

Sein Freund und Pianist des Jazz-Trios E.S.T.<br />

war 2008 beim Tauchen verunglückt.<br />

Magnus Öström<br />

Thread Of Life<br />

1 CD ACT 9025-2 (ACT/Edel)<br />

Magnus Öström<br />

Auszeichnung<br />

Der ECHO Jazz wird seit 2010 jährlich<br />

in 31 Kategorien verliehen. Damit soll<br />

ein Wendepunkt der kulturellen Wertschätzung<br />

erreicht und der internationalen<br />

Jazz-Szene ein Impuls gegen<br />

das Nischendasein gegeben werden.<br />

Letzter <strong>Preis</strong>träger in dieser Kategorie<br />

war Billy Hart.<br />

Stifter Deutsche Phono-Akademie<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.echojazz.de<br />

www.magnusostrom.com<br />

www.actmusic.com<br />

© Per Kristiansen<br />

„... stimmungsvolle<br />

Gratwanderungen<br />

zwischen Vergangenheit<br />

und Zukunft, zwischen<br />

traurigem Elektro-Rock<br />

und hoffnungsvollen<br />

Jazz-Collagen.“<br />

Good Times<br />

Jazz<br />

157


Jazz<br />

158<br />

ECHO Jazz<br />

Instrumentalist / International (Piano)<br />

Für sein Solo-Album „Lost Heroes“ wurde<br />

der finnische Pianist Iiro Rantala 2012 mit dem<br />

ECHO Jazz ausgezeichnet.<br />

»Eindringlich – wie alles bei liro Rantala.« STEREO<br />

Tastenlöwe, Romantiker, Spaßvogel – der finnische<br />

Jazz-Pianist Iiro Rantala verfügt über<br />

grenzenlose Technik, Sinn für Humor und untrüglichen<br />

Geschmack beim kompromisslosen<br />

Spiel. „Lost Heroes“ ist das bescheidene Meisterwerk<br />

eines Alleskönners an den Tasten,<br />

von dem der New Yorker Pianist und Arrangeur<br />

Gil Goldstein sagt: „Iiro Rantala ist eine<br />

pianistische Sensation.“ Bislang war der Name<br />

Rantala vor allem mit dem Trio Töykeät verbunden,<br />

einem der wildesten, witzigsten und<br />

visionärsten Klaviertrios der internationalen<br />

Jazz-Szene. Seit 2006 konzentriert er sich<br />

ganz auf seine Solokarriere. Mit „Lost Heroes“<br />

zollt der Finne seinen musikalischen Helden<br />

von Jean Sibelius, Esbjörn Svensson bis hin<br />

zu Luciano Pavarotti mit Eigenkompositionen<br />

Tribut. Das Album wird als eine der besten Piano-Soloaufnahmen<br />

der letzten Jahre gefeiert<br />

und legt nun mit der neuen CD „My History of<br />

Jazz“ (ACT 9531-2) fulminant nach.<br />

Lost Heroes<br />

Iiro Rantala, Piano<br />

1 CD ACT 9504-2 (ACT/Edel)<br />

Iiro Rantala<br />

Auszeichnung<br />

Der ECHO Jazz zeichnet jährlich<br />

herausragende Künstler im Bereich Jazz<br />

aus. Im Jahr 2011 wurde ECHO-<strong>Preis</strong>träger<br />

Iiro Rantalas CD „Lost Heroes“<br />

bereits mit dem Jahrespreis der<br />

deutschen Schallplattenkritik als<br />

bestes Jazz-Album geadelt.<br />

Stifter<br />

Deutsche Phono-Akademie<br />

Dotierung Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.echojazz.de<br />

www.iirorantala.fi<br />

www.actmusic.com<br />

© Steven Haberland<br />

„Da sitzt einer an den<br />

Tasten, der sein Instrument<br />

hochmusikalisch<br />

bedienen kann, der<br />

fernab aller Schwerkraft<br />

der Hände virtuos<br />

Ausdrucksmittel<br />

benutzt, ohne etwas<br />

vorzeigen zu müssen.“<br />

Fono Forum<br />

Jazz


Weltmusik<br />

<strong>Preis</strong> der deutschen Schallplattenkritik<br />

Ehrenpreis<br />

Der US-Amerikaner Ry Cooder ist Ehrenpreisträger<br />

der deutschen Schallplattenkritik 2012.<br />

»Mit beispielloser Vielseitigkeit hat der Gitarrist,<br />

Komponist, Autor und Produzent Ry Cooder das Feld<br />

der Weltmusik erweitert, (...) als Begleiter der Rolling<br />

Stones in den sechziger Jahren, als stilsicherer Konstrukteur<br />

musikalischer Crossovers von Hawaii bis Okinawa<br />

und als Initiator des Welterfolgs ‚Buena Vista Social<br />

Club‘.« Die Jury<br />

„Heute kann Ry Cooder, 65-jährig, auf ein<br />

stattliches Lebenswerk zurückblicken, und<br />

doch ist er nach wie vor ungeheuer produktiv,<br />

auf vielen Gebieten. Subtile Filmmusik,<br />

unter anderem für Wim Wenders, steht neben<br />

Rekonstruktionen amerikanischer Zeitgeschichte,<br />

etwa im Album ‚Chávez Ravine‘.<br />

Seine jüngste Arbeit ‚Pull Up Some Dust and<br />

Sit Down‘ schlägt eine Brücke von der großen<br />

Depression zur Krise der Gegenwart, soziales<br />

Engagement wird mit künstlerischer Konsequenz<br />

vereint.“ (Jury) Im US-Wahlkampf<br />

2012 ergriff Ry Cooder mit seiner CD „Election<br />

Special“ Partei für Barack Obama, den<br />

amtierenden Präsidenten und Kandidaten der<br />

Demokratischen Partei. Mit Erfolg!<br />

Chávez Ravine<br />

1 CD Nonesuch (Warner Music)<br />

Ry Cooder<br />

Auszeichnung<br />

Ehrenurkunden vergibt der <strong>Preis</strong> der<br />

deutschen Schallplattenkritik an herausragende<br />

Persönlichkeiten, die sich<br />

als Interpreten, Künstler oder Produzenten<br />

um die Musikaufzeichnung auf Tonund<br />

Bildtonträgern besonders verdient<br />

gemacht haben. Ehrenpreisträger 2011<br />

war der Pianist Murray Perahia.<br />

Stifter<br />

<strong>Preis</strong> der deutschen Schallplattenkritik<br />

Dotierung<br />

Kein <strong>Preis</strong>geld<br />

Internet<br />

www.schallplattenkritik.de<br />

www.warnermusic.de<br />

Pull Up Some Dust & Sit Down<br />

1 CD Nonesuch (Warner Music)<br />

©Nonesuch<br />

Weltmusik<br />

159


160<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />

Verzeichnis der <strong>Preis</strong>träger<br />

Aly, Götz 123<br />

Amaryllis Quartett 150<br />

Amos, Tori 140<br />

Appelfeld, Aharon 49<br />

Baberowski, Jörg 114<br />

Balluch, Martin 125<br />

Barnes, Julian 132<br />

Bartoli, Cecilia 149<br />

Beck, Rufus 17<br />

Berman, Sabina 133<br />

Beyer, Marcel 97<br />

Bichsel, Peter 81<br />

Blamberger, Günter 12<br />

Bleutge, Nico 136<br />

Bondoux, Anne-Laure 24<br />

Borrmann, Mechtild 32<br />

Brandt, Jan 57<br />

Bremer, Jan Peter 88<br />

Brückner, Christian 16<br />

Bryson, Bill 117<br />

Bührer, Peter 108<br />

Buniatishvili, Khatia 143<br />

Burnside, John 134<br />

Butler, Judith 128<br />

Carrère, Emmanuel 64<br />

Cărtărescu, Mircea 52<br />

Cooder, Ry 159<br />

Crouch, Colin 110<br />

Csejka, Gerhardt 52<br />

Dahl, Arne 35<br />

Daniel, Nicholas 152<br />

Dehmers, Jürgen 111<br />

Delius, Friedrich Christian 78<br />

deWitt, Patrick 47<br />

Dingle, Adrian 132<br />

Doctorow, E.L. 91<br />

Doma, Akos 132<br />

Dragomán, György 132<br />

Droschl Literaturverlag 59<br />

Eckenga, Fritz 86<br />

Eggers, Dave 39<br />

Eschbach, Andreas 129<br />

Flasch, Kurt 122<br />

Flor, Olga 134<br />

Florescu, Catalin Dorian 66<br />

Flygenring, Rán 23<br />

Gabetta, Sol 153<br />

Geiger, Arno 133<br />

Genazino, Wilhelm 85<br />

Goetz, Rainald 70<br />

Goto, Midori 138<br />

Green, Jeffrey M. 49<br />

Greenblatt, Stephen 136<br />

Grimes, Martha 36<br />

Grjasnowa, Olga 54<br />

Grossman, David 63<br />

Grünbein, Durs 103<br />

Grzimek, Martin 132<br />

Habermas, Jürgen 121<br />

Habinger, Renate 26<br />

Haderlap, Maja 42<br />

Hahn, Anna Katharina 102<br />

Hamilton, Ian 30<br />

Hayder, Mo 132<br />

Heibert, Frank 136<br />

Heidelbach, Nikolaus 27<br />

Hein, Christoph 100<br />

Heinrich, Finn-Ole 23<br />

Henschel, Gerhard 82<br />

Herrndorf, Wolfgang 60<br />

Hessel, Stéphane 124<br />

Honigmann, Barbara 133<br />

www.ausgezeichnet-literaturpreise.de


<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />

Verzeichnis der <strong>Preis</strong>träger<br />

Hoppe, Felicitas 76<br />

hr-Bigband 156<br />

Hürlimann, Thomas 99<br />

Ingold, Felix Philipp 65<br />

Iyer, Vijay 154<br />

Jančar, Drago 93<br />

Joachim Kühn Trio 156<br />

Juretzka, Jörg 38<br />

Kahneman, Daniel 112<br />

Kermani, Navid 134<br />

Kershaw, Ian 113<br />

Khadra, Yasmina 79<br />

Kieling, Andreas 106<br />

Kinney, Jeff 18<br />

Kirchhof, Paul 127<br />

Kolbe, Uwe 48<br />

Kracht, Christian 67<br />

Krechel, Ursula 44<br />

Küng, Hans 126<br />

Kuijer, Guus 28<br />

Kunth, Wolfgang 107<br />

Lentz, Michael 136<br />

Leonard, Elmore 37<br />

Leopold, Ferdinand 52<br />

Ma, Yo-Yo 151<br />

Maalouf, Amin 98<br />

Maier, Andreas 77<br />

Manotti, Dominique 33<br />

Margalit, Avischai 136<br />

Martynova, Olga 50<br />

Maurer, Jörg 34<br />

McGregor, Jon 51<br />

Melle, Thomas 132<br />

Menasse, Robert 118<br />

Merz, Klaus 133<br />

Modiano, Patrick 90<br />

Mohl, Nils 22<br />

Morris, Paula 133<br />

Nádas, Péter 62<br />

Nadolny, Sten 43<br />

Nawrat, Matthias 133<br />

Ness, Patrick 21<br />

Oates, Joyce Carol 72<br />

Öström, Magnus 157<br />

Özdamar, Emine Sevgi 133<br />

Oliver, Lauren 20<br />

Osterhammel, Jürgen 120<br />

Otsuka, Julie 58<br />

Ott, Karl-Heinz 84<br />

Pamuk, Orhan 95<br />

Pavlović, Miodrag 134<br />

Pehnt, Annette 94<br />

Penderecki, Krzysztof 146<br />

Perahia, Murray 147<br />

Pleschinski, Hans 133<br />

Präauer, Teresa 132<br />

Pressler, Mirjam 74<br />

Prohaska, Anna 142<br />

Rantala, Iiro 158<br />

Relle, Agnes 136<br />

Rizzi, James 108<br />

Röggla, Kathrin 134<br />

Roth, Gerhard 134<br />

Roth, Philip 92<br />

Sacco, Joe 14<br />

Sander, Gregor 133<br />

Sauerländer, Willibald 115<br />

Schalansky, Judith 96<br />

Scharnigg, Max 56<br />

Schimmang, Jochen 104<br />

Schlögel, Karl 136<br />

Schnädelbach, Herbert 136<br />

www.ausgezeichnet-literaturpreise.de<br />

161


162<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2012/13<br />

Verzeichnis der <strong>Preis</strong>träger<br />

Schuh, Franz 134<br />

Schulz, Frank 134<br />

Schwartz, Simon 13<br />

Serres, Michel 136<br />

Shalev, Zeruya 101<br />

Sharp, Gene 116<br />

Snyder, Timothy 113<br />

Spiegelman, Art 15<br />

Stamm, Peter 73<br />

Stavarič, Michael 26, 68<br />

Streeruwitz, Marlene 40<br />

Temple, Peter 31<br />

Theurillat, Michael 132<br />

Thimm, Katja 136<br />

Timm, Uwe 75<br />

Timmermann, Klaus 39<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Margrit Philipp, Dr. Andreas Philipp<br />

Redaktion: Margrit Philipp (Text), Dr. Patrick Brauns (Lektorat), Dr. Andreas Philipp (Dokumentation)<br />

Gestaltung: Rolf Späth, www.z-stoff.de<br />

Anschrift: Redaktion <strong>Ausgezeichnet</strong>!, Schanzstraße 5, 88045 Friedrichshafen<br />

Tel.: +49(0)7541-3748-635, Fax: -636, E-Mail: redaktion@ausgezeichnet-literaturpreise.de<br />

Internet: www.ausgezeichnet-literaturpreise.de<br />

Quellenhinweis: Den Texten liegen Verlagsmitteilungen, Verlautbarungen der Stiftungen und Jurys, Agentur-,<br />

Zeitungs- und Medienberichte sowie Informationen offizieller Webseiten zugrunde. Titelfoto:<br />

Robert Bosch Stiftung/Yves Noir, Titelblatt Musikpreise: Esther Haase<br />

Redaktionsschluss: 19.10.2012<br />

Anzeigen: Büro Philipp, E-Mail: adverts@buero-philipp.de<br />

Druck: Schwarzbach Graphic Relations GmbH, München<br />

Tyler, Anne 134<br />

Ugresic, Dubravka 133<br />

Ulven, Tor 59<br />

Unionsverlag 53<br />

van der Heijden, A.F.Th. 55<br />

Viragh, Christina 130<br />

Vogt, Klaus Florian 144<br />

von Uslar, Moritz 132<br />

von Vogel, Maja 25<br />

Wasel, Ulrike 39<br />

Waterhouse, Peter 80<br />

Yan, Mo 89<br />

Yiwu, Liao 119<br />

Zaimoglu, Feridun 134<br />

Zwerger, Lisbeth 29<br />

Dank: Wir danken dem Stuttgarter Großbuchhändler, der Koch, Neff & Volckmar GmbH für die<br />

fördernde Kooperation im Bereich Buchhandelswerbung, Vertrieb und Auslieferungslogistik,<br />

den Landesverbänden des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Bayern und Baden-<br />

Württemberg und der Buchmesse Leipzig für die <strong>Ausgezeichnet</strong>!-Ausstellungen im Rahmen<br />

der Münchner Bücherschau, der Karlsruher Bücherschau, der Stuttgarter Buchwochen und<br />

der Leipziger Buchmesse sowie unseren Inserenten, die wesentlich dazu beitragen, dass<br />

dieses Projekt durchgeführt werden kann.<br />

<strong>Ausgezeichnet</strong>! 2013/14<br />

erscheint im November 2013 und ist in ausgewähltem Buch- und Tonträgerhandel erhältlich.<br />

© Büro Philipp. Alle Rechte vorbehalten.<br />

International preisgekrönte Bücher und Autoren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!