Entwicklung einer Planarisierungstechnologie ... - bei DuEPublico
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<strong>Entwicklung</strong> <strong>einer</strong> <strong>Planarisierungstechnologie</strong><br />
einschließlich Chemisch Mechanischen Polierens<br />
zur Fertigung hochauflösender Flächenlichtmodulatoren<br />
Vom Fachbereich Elektrotechnik der<br />
Gerhard-Mercator-Universität-Gesamthochschule Duisburg<br />
zur Erlangung des akademischen Grades eines<br />
Doktors der Ingenieurwissenschaften<br />
genehmigte Dissertation<br />
von<br />
Andreas Rieck<br />
aus<br />
Prenzlau<br />
Referent: Prof. Dr. rer. nat. G. Zimmer<br />
Korreferent: Prof. Dr.-Ing. K. Drescher<br />
Tag der mündlichen Prüfung: 28. März 2000
Danksagung<br />
Die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t entstand im Rahmen m<strong>einer</strong> Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
am Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme in Dresden (IMS). Mein<br />
besonderer Dank gilt daher Prof. Dr. Zimmer, der als Institutsleiter diese Ar<strong>bei</strong>t ermöglichte und<br />
betreute.<br />
Besonders herzlich möchte ich mich <strong>bei</strong> Herrn Prof. Dr. Kück bedanken, in dessen Abteilung für<br />
Elektronik-Technologie ich die Untersuchungen für diese Ar<strong>bei</strong>t durchführen konnte und der<br />
durch sein stetes Engagement und zahlreiche Diskussionen den Fortgang m<strong>einer</strong> Ar<strong>bei</strong>t förderte.<br />
Herrn Amelung danke ich für die tatkräftige organisatorische und fachliche Unterstützung in der<br />
Endphase m<strong>einer</strong> Dissertation.<br />
Die Ar<strong>bei</strong>t entstand in enger Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Herrn Doleschal als Verantwortlichen für die<br />
<strong>Entwicklung</strong> der Lichtventilmatrix. Ihm sei an dieser Stelle gedankt.<br />
Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. Kunze für die hilfreiche Unterstützung <strong>bei</strong> der Erar<strong>bei</strong>tung<br />
der Algorithmen der mechanischen Abtragsmechanismen.<br />
Herrn Dr. Pufe danke ich für die Unterstützung <strong>bei</strong> der Planung und Auswertung der statistischen<br />
Versuche und für die wertvollen Hinweise <strong>bei</strong> der Zusammenstellung dieser Ar<strong>bei</strong>t.<br />
Den Mitar<strong>bei</strong>tern der Fachgruppe CMOS-Sonderprozesse, Herrn Dr. Hürrich, Herrn Frohberg,<br />
Herrn Trui und Frau Griesbach, danke ich für die ständige Hilfsbereitschaft sowie für die innovative<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t.<br />
Nicht zuletzt möchte ich mich <strong>bei</strong> der Reinraumbelegschaft des IMS Dresden bedanken, mit<br />
deren Unterstützung die Präparationen und Messungen der Testlose zügig und mit großer Sorgfalt<br />
durchgeführt wurden. Mein Dank gilt besonders Herrn Jensen für die anregenden Fachdiskussionen<br />
und die anlagentechnische Betreuung. Besonders möchte ich auch Frau Neitsch für die ständige<br />
Unterstützung und die durchgeführten Oberflächenanalysen danken.<br />
Dresden, im April 1999 Andreas Rieck
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung .....................................................................................................................13<br />
2 Grundlagen des CMP ...................................................................................................15<br />
2.1 Technologisches Konzept....................................................................................16<br />
2.2 Grundbegriffe des CMP ......................................................................................18<br />
2.2.1 Abtragsrate, Selektivität, Inhomogenität und Rauheiten .............................18<br />
2.2.2 Patterneffekte ...............................................................................................20<br />
2.3 Prozeßmechanismen des Oxid-CMP...................................................................23<br />
2.3.1 Mechanischer Abtrag ...................................................................................23<br />
2.3.2 Chemischer Abtrag ......................................................................................28<br />
2.4 Technologische Einsatzgebiete des CMP............................................................32<br />
2.4.1 Inter Layer Dielektrikum (ILD) - CMP .......................................................33<br />
2.4.2 Shallow Trench Isolation (STI) ...................................................................34<br />
2.4.2.1 Prozeßabfolge .......................................................................................34<br />
2.4.2.2 Vorteile des STI-Prozesses ..................................................................36<br />
2.4.2.3 Probleme <strong>bei</strong>m STI-Verfahren .............................................................36<br />
2.4.3 Damascene Technologie ..............................................................................37<br />
3 Bildgebende Mikrosysteme..........................................................................................39<br />
3.1 Aufbau und Funktionsweise der Bildgebenden Mikrosysteme...........................41<br />
3.2 Einordnung des CMP in die Hochvolt-CMOS Technologie...............................46<br />
3.3 Prozeßkontrolle....................................................................................................51<br />
3.4 Prozeßequipment .................................................................................................56<br />
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex ............................................................59<br />
4.1 Statistische Versuchspläne ..................................................................................59<br />
4.2 Abtragsmechanismen an unstrukturierten Wafern ..............................................63<br />
4.2.1 Analytische Beschreibung des Abtrags an unstrukturierten Wafern ...........63<br />
5
Inhaltsverzeichnis<br />
6<br />
4.2.2 Polieren unstrukturierter Wafer ................................................................... 63<br />
4.2.2.1 Abtrag an unstrukturierten Wafern ...................................................... 64<br />
4.2.2.2 Inhomogenitäten an unstrukturierten Wafern ...................................... 65<br />
4.3 Planarisierung und Abtrag an strukturierten Wafern .......................................... 67<br />
4.3.1 Testfeld zur Ermittlung der Planarisierungseigenschaften .......................... 68<br />
4.3.2 Abtragsmechanismen in Topographien ....................................................... 70<br />
4.3.3 Planarisierungseigenschaften ...................................................................... 75<br />
4.4 <strong>Entwicklung</strong> der Stufen an Stopschichten........................................................... 77<br />
4.4.1 Testfeld ........................................................................................................ 78<br />
4.4.2 Experimentelle Ergebnisse zur Ausbildung von Stufen an Stopschichten .. 79<br />
5 Prozeßintegration der Planarisierung........................................................................... 87<br />
5.1 Einführung und Zielstellung................................................................................ 87<br />
5.1.1 Allgemeine Anforderungen ......................................................................... 87<br />
5.1.2 Anforderungen an die Planarität des ILD .................................................... 88<br />
5.1.3 Anforderungen an die Planarität nach Metall2 ............................................ 89<br />
5.2 Optimierung der Patternkonfiguration für CMP ................................................. 90<br />
5.3 Planarisierungskomplex der ersten Metallebene................................................. 94<br />
5.3.1 <strong>Entwicklung</strong> der ILD-Planarisierung nach Metall1 mit CMP ..................... 94<br />
5.3.1.1 Optimierung des Polierrezeptes ........................................................... 94<br />
5.3.1.2 Ermittlung der optimalen Schichtstapel für die Planarisierung ........... 95<br />
5.3.2 Zusammenfassung zum Planarisierungskomplex der Metall1-Ebene ....... 102<br />
5.3.3 Festlegung der Ar<strong>bei</strong>ts- und Prüfschritte der ersten Metallebene ............. 104<br />
5.4 Planarisierungskomplex der zweiten Metallebene............................................ 106<br />
5.4.1 <strong>Entwicklung</strong> der Planarisierung nach Metall2 mit CMP ........................... 106<br />
5.4.2 Zusammenfassung zum Planarisierungskomplex der Metall2-Ebene ....... 112<br />
5.4.3 Festlegung der Ar<strong>bei</strong>ts- und Prüfschritte der zweiten Metallebene .......... 114<br />
6 Zusammenfassung...................................................................................................... 117<br />
7 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 123
Inhaltsverzeichnis<br />
8 Anlagen ......................................................................................................................129<br />
8.1 Anlage A............................................................................................................129<br />
8.2 Anlage B............................................................................................................130<br />
8.3 Anlage C............................................................................................................133<br />
8.4 Anlage D............................................................................................................135<br />
7
Inhaltsverzeichnis<br />
8
Abkürzungs- und Formelzeichenverzeichnis<br />
Formelzeichen:<br />
δ Standardabweichung<br />
ΔHf freie Energie zur Formation von Molekülen<br />
Δh Abtragsänderung<br />
Δt Zeitänderung<br />
ε 0<br />
Dielektrizitätskonstante<br />
λ Wellenlänge<br />
λ c<br />
σ t<br />
Grenzwellenlänge<br />
Zugspannung<br />
ν Poisson Konstante<br />
Φ Planarisierungswinkel, Winkel der Auslenkung eines Pyramidenelements<br />
ϖ h<br />
ϖ p<br />
a n<br />
A Fläche<br />
Rotationsgeschwindigkeit des Polierkopfes<br />
Rotationsgeschwindigkeit des Poliertellers (Platens)<br />
Koeffizient, Konstante<br />
Al tiefliegende Fläche<br />
As hochliegende Fläche<br />
b n<br />
Koeffizient, Konstante<br />
c Bedeckungsdichte mit Slurrypartikeln<br />
C 0<br />
C U<br />
Kapazität ohne Ansteuerung<br />
Kapazität mit angelegter Steuerspannung<br />
d Partikeldurchmesser<br />
dh Höhenänderung, Abtrag<br />
d peak-peak eine volle Periode des Endpunktsignals<br />
E Elastizitätsmodul<br />
f, f’ Brennweite<br />
F Polierratenskalierungsfaktor, Kraft<br />
f b<br />
Koeffizient der Reibungskraft im Kontaktbereich<br />
9
F fr<br />
F N<br />
10<br />
Reibungskraft<br />
Normalkraft<br />
h Stufenhöhe, Eindringtiefe<br />
h n<br />
Höhe, Dicke<br />
I Inkrementlänge<br />
K p<br />
Prestonkoeffizient<br />
l line width, Grabenbreite, Versatz<br />
l m<br />
Meßstrecke<br />
n optischer Brechungsindex, Anzahl<br />
P Druck<br />
P ave<br />
mittlerer wirkender Druck<br />
PF Patterndensity, Patternfaktor<br />
P lokal<br />
lokal wirkender Druck<br />
P Membran Membrandruck<br />
P RRact<br />
P RRappl<br />
wirkender Retaining-Ring-Druck<br />
angelegter Retaining-Ring-Druck<br />
r Nadelradius<br />
r c<br />
r p<br />
Kontaktradius<br />
Partikelradius<br />
R Planarisierungslänge<br />
R a<br />
arithmetischer Mittenrauhwert<br />
ratio Polierkopfgrenzwert,<br />
R max<br />
R z<br />
maximale Rauhtiefe<br />
gemittelte Rauhtiefe<br />
RR Abtragsrate (Removal Rate)<br />
RRmom momentane Abtragsrate<br />
s space, Stegbreite<br />
S Selektivität<br />
S 2 Summe der Abweichungsquadrate<br />
t Zeit
U Spannung<br />
v mittlere lineare Geschwindigkeit<br />
x n<br />
Variable<br />
y Antwortgröße<br />
y ber<br />
y gem<br />
Abkürzungen:<br />
berechnete Antwortgröße<br />
gemessene Antwortgröße<br />
AFM Atomic Force Microscopy (Rasterkraft-Mikroskop)<br />
AMAT Applied Materials<br />
ASIC Application Specific Integrated Circuit<br />
BPSG Bor Phosphorous Silicat Glass<br />
CMOS Complementary Metal Oxid Semiconductor<br />
CMP Chemical Mechanical Polishing<br />
CVD Chemical Vapor Deposition<br />
DIBL Drain Induced Barrier Lowering (Kurzkanal Drain-Barrieren Erniedrigung)<br />
DOE Design of Experiment (Versuchsplan)<br />
DRAM Dynamic Random Access Memory<br />
DSS 200 Double Sided Wafer Scrubber der Firma „ Ontrak“<br />
FhG IMS Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme Dresden<br />
IEP Isoelektrischer pH-Wert (Isoelectric point)<br />
ILD Inter Layer Dielektrikum<br />
LOCOS Local Oxidation of Silicon<br />
LP-CVD Low Pressure Chemical Vapor Deposition<br />
LVM Lichtventilmatrix<br />
MOSFET Metal-Silicon-Oxide Semiconductor Field Effect Transistor<br />
PATMOS Parameter Testsystem für MOS-Prozesse<br />
PE-CVD Plasma Enhanced Chemical Vapor Deposition<br />
PD Patterndensity, Patternfaktor, Füllungsgrad<br />
psi pound-force per square inch (anglo-amerikanische Einheit, 1psi = 6,8947*10 3 Pa)<br />
11
REM Raster Elektronen Mikroskop<br />
RIE Reactive Ion Etching<br />
SOG Spin On Glas<br />
STI Shallow Trench Isolation<br />
TEOS Tetraethylorthosilikate (Low Pressure Chemical Vapor Deposition Oxid)<br />
TXRF Total Reflection X-Ray Fluorescence<br />
USG Undoped Silicat Glas<br />
WIWNU Within Wafer Non Uniformity<br />
WTWNU Wafer to Wafer non Uniformity<br />
12
1 Einleitung<br />
In der Mikroelektronik steigen die Ansprüche an Funktionalität und Geschwindigkeit der Schaltkreise<br />
und Mikrosysteme. Durch die Erhöhung der Integrationsdichten und eine Verkl<strong>einer</strong>ung<br />
der Strukturbreiten können diese Ziele erreicht werden. Da<strong>bei</strong> ergeben sich ständig höhere<br />
Genauigkeitsanforderungen an die technologischen Prozesse.<br />
Bei der Lithographie von Strukturebenen im Submikrometerbereich wird mit Tiefenschärfen von<br />
einigen hundert Nanometern gear<strong>bei</strong>tet. Bereits geringe Niveauunterschiede in der Waferoberfläche<br />
führen zu Unschärfen <strong>bei</strong>m Belichtungsprozeß. Deshalb spielt die Planarisierung als Teil der<br />
Isolations- und Verdrahtungstechnologie eine steigende Rolle in der Beherrschung der Gesamttechnologie.<br />
Mit herkömmlichen Verfahren wie Resist / Etchback 1 , SOG 2 oder BPSG 3 -Planarisierung<br />
wird mit vertretbarem Aufwand keine ausreichende Planarität der Waferoberfläche<br />
erreicht.<br />
Deshalb wurde ein noch relativ neues Verfahren, das Chemisch Mechanische Polieren, zur Planarisierung<br />
von Stufen entwickelt. Diese Technologie bietet eine Anzahl Vorteile gegenüber allen<br />
anderen Planarisierungsverfahren [1][9][14].<br />
Es können globale Planarisierungen erreicht werden. Mit Hilfe des Chemisch Mechanischen<br />
Polierens können die Oberflächen aller Materialien planarisiert werden. Besitzt eine Oberfläche<br />
unterschiedliche Materialkomponenten, so sind sie gleichzeitig planarisierbar.<br />
Die Reduzierung der Topographiehöhen erlaubt engere Grenzen für die Designregeln und somit<br />
zusätzliche Metallisierungsebenen.<br />
Durch den Einsatz neuer Strukturierungsarten wie der Damascene-Technologie 4 sind Prozesse<br />
wie das Reaktive Ionenätzen oder das Plasmaätzen für schwierig zu ätzende Metalle und Legierungen<br />
(z.B. Cu) nicht mehr notwendig. Das führt zu <strong>einer</strong> vereinfachten Metallschichtstrukturierung.<br />
Mit dem Einsatz von CMP erhöht sich die Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Ausbeute von<br />
Bauelementen mit Submikrometer Strukturen. Durch die Möglichkeit der weiteren Skalierung<br />
kann eine deutliche Kostensenkung erreicht werden. Ein weiterer Vorteil liegt in der Nutzung von<br />
vorwiegend nicht bis wenig gesundheitsschädlichen Verbrauchsmaterialien.<br />
Am Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme Dresden wird eine<br />
Hochvolt-CMOS-Technologie in Verbindung mit <strong>einer</strong> CMOS-kompatiblen Aktortechnologie<br />
für bildgebende Mikrosysteme entwickelt.<br />
Diese bildgebenden Mikrosysteme bestehen aus Spiegelpixeln mit Größen im Mikrometerbereich<br />
sowie <strong>einer</strong> Ansteuerelektronik. Sie haben im Verbund eine Grundfläche von derzeit maximal 14<br />
cm 2 und bis zu 2 Millionen Bildpunkte. Bei der Realisierung der Spiegelmatrix werden sehr hohe<br />
1. Resist / Etchback: Zuerst wird SiO2 konform abgeschieden, dann Resist aufgeschleudert, anschließend Resist und<br />
Oxid mit gleicher Ätzrate zurückgeätzt.<br />
2. SOG „Spin On Glas“ ist ein Planarisierungsverfahren, <strong>bei</strong> dem zuerst SiO2 konform abgeschieden, dann gelöstes<br />
Siliziumtetraacetat aufgeschleudert, anschließend <strong>bei</strong> ca. 200°C ausgeheizt und nach dem Rückätzen von SOG<br />
wieder SiO2 konform abgeschieden wird.<br />
3. BPSG „Bor Phosphorous Silicat Glass“ ist ein dotiertes Oxid mit sehr guten Fließeigenschaften <strong>bei</strong> 900°C.<br />
4. Damascene-Technologie: Verfahren zur Strukturierung von Metallisierungsebenen<br />
13
1 Einleitung<br />
Anforderungen an die Planarität der darunterliegenden CMOS-Schaltung gestellt, da nicht nur die<br />
elektrischen, sondern auch die optischen Eigenschaften eine große Rolle spielen. Die Auslenkung<br />
der einzelnen Spiegelpixel erfolgt durch Anlegen eines elektrischen Feldes zwischen zwei Kondensatorplatten,<br />
von denen die obere das bewegliche Spiegelelement bildet und die untere in der<br />
zweiten Metallisierungsebene realisiert ist. Schon geringe Niveauunterschiede in der Höhe der<br />
zweiten Metallisierungsebene bilden sich auf der Spiegeloberfläche ab. Die Stärke und Homogenität<br />
des elektrischen Feldes hat auf die Auslenkung der Spiegelelemente und somit auf die Richtung<br />
der Reflexion des Lichtes an der Oberfläche einen unmittelbaren Einfluß.<br />
Die Anforderung war, einen Planarisierungskomplex mit Hilfe des Chemisch Mechanischen<br />
Polierens zu entwickeln, der die hohen Erwartungen an die Planarität erfüllt und die zuverlässige<br />
Funktion der Bauelemente auch <strong>bei</strong> Betriebsspannungen von 40V gewährleistet. Im planarisierungstechnisch<br />
besonders kritischen Randbereich der Pixelfläche dürfen keine Veränderungen<br />
der Schichtdicken und Stufenhöhen auftreten, um gleichmäßige Reflexions- und Verformungseigenschaften<br />
zu garantieren.<br />
Zunächst mußten die Eigenschaften der CMP-Anlage, sowie die Zusammenhänge zwischen der<br />
Oberflächentopographie, der Stufenentwicklung und dem Abtrag ermittelt werden. Weitere<br />
Untersuchungen zur Stufenentwicklung an Stoplayern waren notwendig, um die Homogenitäten<br />
der Isolatorschichtdicken über den Wafer zu verbessern. Sie wurden unter Anwendung statistischer<br />
Versuchspläne durchgeführt, die <strong>bei</strong> minimalem Scheibenaufwand ein hohes Maß an Aussagen<br />
zum Planarisierungsverhalten liefern. Ausgehend von diesen Ergebnissen ließen sich<br />
Designregeln und Polierrezepte für jede Verdrahtungsebene entwickeln, die zu <strong>einer</strong> Optimierung<br />
von Schichtdickenhomogenität und Reststufenhöhe führten.<br />
Bei der <strong>Entwicklung</strong> <strong>einer</strong> <strong>Planarisierungstechnologie</strong> spielt die Prozeßkontrolle eine wesentliche<br />
Rolle. Diese muß als Kompromiß zwischen möglichst genauen Ergebnissen und geringem Zeitund<br />
Meßaufwand durchgeführt werden. In dieser Ar<strong>bei</strong>t konnten nach anfänglich umfangreichen<br />
Messungen an Teststrukturen die Prozeßkontrollmechanismen an den bildgebenden Mikrosystemen<br />
auf ein vertretbares Maß reduziert werden.<br />
Es ist im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t gelungen, ein Zwei-Ebenen-Planarisierungsverfahren an Isolatorschichten<br />
eines extrem großen Chips zu entwickeln. Die besonderen Anforderungen nach geringen<br />
Stufen und Schichtdickenschwankungen im bilderzeugenden Bereich der Matrizen wurden<br />
erfüllt. Der sehr aufwendige BSG-Planarisierungsprozeß konnte durch das Chemisch Mechanische<br />
Polieren ersetzt werden. Aufgrund der vielen Freiheitsgrade zur Einstellung der Polierparameter<br />
setzt das CMP ein hohes Maß an Erfahrungswerten und eine große Sorgfalt in der<br />
Bear<strong>bei</strong>tung voraus.<br />
14
2 Grundlagen des CMP<br />
Das CMP dient der Planarisierung von Stufen in Topographien. Da<strong>bei</strong> werden die Wafer auf ein<br />
sich drehendes Polierpad gedrückt. Zusätzlich wird eine Polierflüssigkeit, die Slurry, dazugegeben.<br />
Die Slurry für Oxid-CMP besteht aus <strong>einer</strong> basischen Lösung, in der kleine Schleifkörper (Abrasive)<br />
schweben. Für die mechanische Komponente des Abtrags an der Oberfläche sind die Abrasive<br />
in der Slurry verantwortlich. Die chemische Komponente in der Slurry greift die Oberfläche<br />
an und verringert deren Widerstand gegen mechanischen Angriff. Weil die meisten Ätzprozesse<br />
isotrop ablaufen, würde die chemische Komponente allein keine Planarisierungswirkung zeigen.<br />
Mechanischer Abtrag allein würde theoretisch auch den gewünschten Planarisierungseffekt zeigen,<br />
allerdings könnte da<strong>bei</strong> eine nachhaltige Zerstörung der Oberfläche des zu polierenden Materials<br />
erfolgen.<br />
Für den CMP-Prozeß gibt es nach [9] drei wichtige Einflußgrößen:<br />
- die zu polierende Oberfläche und deren Material,<br />
- das Polierpad, das die mechanischen Kräfte auf den Wafer ausübt und die Polierchemikalien<br />
transportiert und<br />
- die Slurry, die einen chemischen und einen mechanischen Einfluß auf den Wafer hat.<br />
Der Parameterraum der Einflüsse auf das Polierergebnis ist aber viel größer. Deshalb wurden in<br />
Tabelle 2.1 die bekannten CMP-Faktoren zusammengestellt und bewertet.<br />
Neben den in Kapitel 4 durchgeführten Untersuchungen wurde die Tabelle mit Hilfe der Literaturquellen<br />
[1]-[13] erstellt. Unter Berücksichtigung aller Faktoren gestaltet sich das CMP als ein<br />
äußerst komplexer und schwer beherrschbarer Prozeß, zumal die geforderten Abträge meist im<br />
Bereich von einigen hundert Nanometern liegen und die Zerstörung der Oberfläche nur minimal<br />
sein darf. Zur <strong>Entwicklung</strong> <strong>einer</strong> <strong>Planarisierungstechnologie</strong> müssen die Ergebnisgrößen gewichtet,<br />
sowie deren Eingangsgrößen ermittelt und optimiert werden.<br />
Neben quantitativen und qualitativen Gesichtspunkten des Polierprozesses und der Oberfläche<br />
sind noch ökonomische Gesichtspunkte zu beachten. Eine kosteneffiziente Technologie erfordert<br />
einen einfachen und sicher beherrschbaren Prozeß mit zuverlässiger Prozeßkontrolle, einen geringen<br />
Bedarf an Verbrauchsmaterialien und geringe Bear<strong>bei</strong>tungszeiten.<br />
15
2 Grundlagen des CMP<br />
16<br />
Abtragsrate<br />
(Kap. 4.2)<br />
Polierdruck<br />
Platengeschwindigkeit<br />
Polierposition auf dem Platen<br />
Slurrychemie<br />
Slurrypartikeleigenschaften<br />
Slurryverdünnung<br />
Temperatur<br />
Tabelle 2.1: Eingangs- und Ergebnisgrößen <strong>bei</strong>m CMP<br />
= kein Einfluß - = geringer Einfluß o = mittlerer Einfluß x = starker Einfluß<br />
2.1 Technologisches Konzept<br />
Polierpadtyp<br />
Unterpadtyp<br />
Konditionierrezept<br />
Konditionieroszillation<br />
Konditionierdisktyp<br />
Konditionierdiskalter<br />
Polierzeit<br />
Wafergröße<br />
poliertes Material<br />
Polierkopfaufbau<br />
Waferrückseitenfilm<br />
Löcheranordnung am Kopf<br />
Retaining-Ring<br />
Kopfgeschwindigkeit<br />
Kopfoszillation<br />
Waferverbiegung<br />
Fasengröße und -form<br />
Reinigung nach CMP<br />
Pattern Density<br />
Blockdensity<br />
Strukturgrößen<br />
x x - o o o o x x o x x x o x x x o<br />
globale Uniformität<br />
(Kap. 4.2)<br />
o o x x o x x x x x x x x x o x x x o o<br />
lokale Planarität<br />
(Kap. 4.3)<br />
o o o o x x o x x<br />
Randausschluß o o x x o x x x - x x o x<br />
Padlebensdauer o o o - - x x x x o x x x - o<br />
Oberflächenrauheit x x x o<br />
Defekte - x x o x x o x x<br />
Selektivität<br />
(Kap. 4.4)<br />
x x x x x x o x<br />
Oxid Erosion o x x o o o x - x x x x<br />
Dishing<br />
(Kap. 4.4)<br />
x x x x o o x o x o o x x x<br />
Das CMP von Oxidschichten ist eine relativ neue Verfahrensvariante des Polierens. Bereits seit<br />
langer Zeit wird das Glaspolieren <strong>bei</strong> der Linsenherstellung eingesetzt. Viele der <strong>bei</strong>m Glaspolieren<br />
gefundenen Mechanismen können auf das Oxidpolieren übertragen werden. Auch <strong>bei</strong> der<br />
Herstellung von neuen Siliziumwafern wird bereits seit einigen Jahrzehnten als letzter Schritt die<br />
Waferoberfläche poliert. In allen drei Anwendungen muß ein hohes Maß an Ebenheit erreicht<br />
werden.
2.1 Technologisches Konzept<br />
Die Herausforderung des CMP ist, das gleiche Maß an Ebenheit mit viel weniger Materialabtrag<br />
zu erreichen. Zusätzlich müssen enge Toleranzen des Abtrags über den Wafer eingehalten werden.<br />
So sind die geforderten Toleranzen über den gesamten Wafer <strong>bei</strong> der ILD-Dicke oft kl<strong>einer</strong><br />
als 200 nm. Deshalb erfordert CMP eine viel genauere Prozeßkontrolle als die genannten Polierverfahren.<br />
An das für CMP eingesetzte Equipment werden hohe Anforderungen hinsichtlich Partikelfreiheit<br />
sowie Einstellbarkeit und Konstanz von Drücken, Drehzahlen und Durchflußmengen gestellt.<br />
Beim Polieren rotiert der Wafer an einem Polierkopf (Head) mit der Winkelgeschwindigkeit ϖ h.<br />
Der Wafer wird mit <strong>einer</strong> definierten Kraft F N außermittig gegen ein Poliertuch (Pad) gedrückt,<br />
das ebenfalls mit <strong>einer</strong> Geschwindigkeit ϖ p rotiert und auf einen Polierteller (Platen) geklebt ist.<br />
Gleichzeitig wird eine Poliersuspension (Slurry) etwa in der Mitte des Pads hinzugegeben, die<br />
sich durch die Zentrifugalkräfte gleichmäßig über das Pad verteilt (Abb. 2.1a). Die Kombination<br />
der Wirkungen aus der chemischen und der mechanischen Komponente der Slurry in Zusammenwirken<br />
mit dem Pad führen zum Materialabtrag [15][16].<br />
ϖ h<br />
F N<br />
Head<br />
Wafer<br />
Slurry<br />
ϖ p<br />
Platen<br />
Pad<br />
a) b)<br />
Wafer<br />
Slurry<br />
Abbildung 2.1: Schematische Darstellung des CMP-Prozesses a) mechanischer Aufbau, b)<br />
Slurry-Pad System<br />
Grundsätzlich beruht die Planarisierungswirkung auf einem starken Materialabtrag in den hochliegenden<br />
Gebieten (up areas) <strong>bei</strong> einem gleichzeitig schwachen Materialabtrag in den niedrigliegenden<br />
Gebieten (down areas), was zu <strong>einer</strong> Einebnung der topographiebehafteten Oberfläche<br />
führt.<br />
Die Unterschiede in den Abtragsraten entstehen durch die Inkompressibilität und Starrheit des<br />
Pads. Es dringt in die niedrigliegenden Gebiete der Topographie kaum ein und bewirkt dort somit<br />
auch nur einen verhältnismäßig geringen Abtrag. Die Ätzrate <strong>bei</strong>m Oxid-CMP ist dagegen überall<br />
gering und leistet somit einen unwesentlichen Beitrag zum Abtrag (Abb. 2.1b).<br />
Pad<br />
17
2 Grundlagen des CMP<br />
2.2 Grundbegriffe des CMP<br />
2.2.1 Abtragsrate, Selektivität, Inhomogenität und Rauheiten<br />
Beim Polieren wird die oberste Schicht des Materials chemisch angegriffen und mechanisch<br />
abgetragen. Der Betrag des Abtrags (Δh) je Zeiteinheit wird Abtragsrate genannt. Typische<br />
Abtragsraten (RR) für Oxid-CMP sind 150-300 nm/min. Die Polierzeit Δt wird in Sekunden angegeben.<br />
18<br />
RR<br />
Δh<br />
= ---------------<br />
Δt ⋅ 60<br />
[nm/min] (1)<br />
Die Abtragsrate wird von verschiedenen Parametern beeinflußt. Die physikalischen Haupteinflußfaktoren<br />
sind der Polierdruck und die Relativgeschwindigkeit zwischen Polierteller (Platens)<br />
und Polierkopf (Head). Des weiteren wird der Abtrag unter anderem von dem Padmaterial, der<br />
Slurry und dem Konditionieren 1 bestimmt (siehe auch Tabelle 2.1). Für die Prozeßintegration ist<br />
die Stabilität der Abtragsrate von weitaus größerer Bedeutung als ihr Betrag. Die Stabilität hängt<br />
aber von vielen Faktoren wie der Temperatur, Slurryalterung, Konditionierung, Padalterung,<br />
Wartungszustand der Maschine und Konstanz des Slurryflusses ab.<br />
Im Ar<strong>bei</strong>tsbereich von CMP-Anlagen kann die Abtragsrate in Abhängigkeit von Platengeschwindigkeit<br />
und Polierdruck durch eine lineare Gleichung beschrieben werden. Poliert man verschiedene<br />
Materialien mit konstanten Maschinenparametern, so können sich unterschiedliche<br />
Abtragsraten einstellen. Den Unterschied in den Abtragsraten <strong>bei</strong> ansonsten gleichen Polierbedingungen<br />
nennt man Selektivität. Sie ist in Gleichung 2 beschrieben. Die Selektivitäten werden in<br />
der Regel als Wert größer eins angegeben.<br />
RR 1<br />
S =<br />
---------<br />
RR 2<br />
Oft wird bis zu vergrabenen Materialebenen poliert, die dann als Stopschicht dienen (siehe auch<br />
STI-Prozeß in Kapitel 2.4.2). In diesen Fällen wird eine hohe Selektivität gefordert. Es ist aber<br />
auch vorstellbar, mit einem Material wie BPSG, Fotolack oder Polyimid eine Vorplanarisierung<br />
vorzunehmen und anschließend mittels CMP die Reststufen zu entfernen. Hier wären geringe<br />
Selektivitäten der Materialien gefordert.<br />
Eine für das Polieren von unstrukturierten Wafern wichtige Größe ist die Inhomogenität. Die<br />
Inhomogenität beschreibt die Gleichmäßigkeit von Abtrag oder Restschichtdicke über den<br />
gesamten Wafer. Da <strong>bei</strong>m CMP besonders am Waferrand mit Abweichungen der Abtragsrate<br />
vom Mittelwert gerechnet werden muß, wird meist ein Randausschluß zwischen 3 mm und 8 mm<br />
definiert. Alle anderen Werte können zur Berechnung der Inhomogenität herangezogen werden.<br />
Auf 150 mm Wafern werden etwa 50 Meßpunkte zur Berechnung der Inhomogenität herangezogen.<br />
Zur Ermittlung der Inhomogenität des Abtrags muß zuerst die Differenz zwischen der Mate-<br />
1. Konditionieren ist das Aufrauhen des Pads mit <strong>einer</strong> Konditionierdisk, um das Verglasen des Pads durch Druck<br />
und Wärme zu verhindern und die Abtragsraten stabil zu halten.<br />
(2)
2.2 Grundbegriffe des CMP<br />
rialdicke vor und nach CMP ermittelt werden. Anschließend kann die Inhomogenität des Abtrags<br />
δ mit der Anzahl Meßpunkte n und den Meßwerten x als Standardabweichung berechnet werden.<br />
Da man nur eine begrenzte Anzahl Meßwerte aus <strong>einer</strong> Gesamtmenge erhält, wird die folgende<br />
Gleichung zur Bestimmung der Standardabweichung des Mittelwertes aus <strong>einer</strong> Stichprobe<br />
genutzt.<br />
δ =<br />
2<br />
x ⎛<br />
i x ⎞<br />
⎝∑i⎠ i = 1<br />
2<br />
n<br />
∑ –<br />
i = 1 -------------------------------------------------------n<br />
– 1<br />
n<br />
Bei Annahme <strong>einer</strong> gaußförmigen Verteilung liegen etwa 2/3 aller Meßpunkte innerhalb der<br />
Grenzen des errechneten Wertes für δ. Sollen 99 % aller Werte innerhalb dieser Grenzen liegen,<br />
so muß man mit 3δ rechnen. Die Inhomogenität ist eine wichtige Größe <strong>bei</strong> der Bestimmung der<br />
Konstanz der Polierergebnisse. Nur wenn die CMP-Anlage gleichmäßig und zuverlässig ar<strong>bei</strong>tet<br />
und die Verbrauchsmaterialien von gleichbleibender Qualität sind, wird die Inhomogenität in<br />
engen Grenzen liegen. Die Änderung der Inhomogenitäten von Wafer zu Wafer widerspiegelt die<br />
Reproduzierbarkeit des CMP-Prozesses. Diese wird durch die Wafer To Wafer Non Uniformity<br />
(WTWNU) beschrieben. Die Inhomogenität innerhalb eines Wafers wird als Within Wafer Nonuniformity<br />
(WIWNU) bezeichnet.<br />
Durch CMP verändern sich die Oberflächenrauheiten. Die Oberflächenrauheit ist derjenige Anteil<br />
der Gestaltsabweichungen <strong>einer</strong> Prüffläche, der als 2D-Profil meßtechnisch erfaßt werden kann,<br />
ohne Berücksichtigung der Form- und Lageabweichungen. Gestaltabweichungen, die ihre Ursache<br />
in der Gefügestruktur und im Gitteraufbau des Werkstoffs haben, werden nicht berücksichtigt,<br />
da sie für die technischen Eigenschaften der Prüffläche in der Regel ohne Bedeutung sind<br />
[55].<br />
Mit elektronischen Filtern wird das gemessene und ausgerichtete Primärprofil P in ein Rauheitsprofil<br />
R und in ein Welligkeitsprofil W zerlegt. Die Oberflächenkenngrößen werden aus dem Rauheitsprofil<br />
bestimmt. DIN 4768 gibt vor, wie die Grenzwellenlänge λ c des Profilfilters für die<br />
gebräuchlichsten Kennwerte R a, R z und R max einzustellen ist. Der arithmetische Mittenrauhwert<br />
R a ist ein universeller und weit verbreiteter Rauheitsnachweis mit eher geringer Aussagefähigkeit<br />
für die technischen Eigenschaften von Prüfflächen. Für periodische und aperiodische Profile sind<br />
verschiedene λ c-Werte zu wählen. Die maximale Rauhtiefe R max ist als Maximalwert, die Rauheitskenngröße<br />
R z ist als Mittelwert von fünf Einzelwerten definiert, die für je eine von fünf Teilstrecken<br />
der Gesamtmeßstrecke berechnet werden (siehe Abb. 2.2). Werden diese Einzelwerte in<br />
ein Meßprotokoll aufgenommen, kann durch den Vergleich der Kenngrößen mit den dazugehörigen<br />
Einzelwerten auf die Homogenität des Profils oder auf das Vorhandensein von einzelnen<br />
„Ausreißern“ im Profil geschlossen werden.<br />
Eine andere Nachweismöglichkeit für stark inhomogene Profile ist der Quotient R max /R z . Ist dieser<br />
Zahlenwert wesentlich größer als 1, so gibt es einzelne Spitzen im Profil. Der Quotient aus<br />
R max /R z bietet damit die Möglichkeit, den relativen Einfluß von Ausreißern im Profil zu messen<br />
und zu tolerieren. Die Abhängigkeit der Senkrechtkenngrößen von einzelnen Spitzen und die statistische<br />
Wiederholbarkeit ist qualitativ in Abb. 2.2 dargestellt.<br />
(3)<br />
19
2 Grundlagen des CMP<br />
20<br />
R-Profil, maximale Rauhtiefe R max<br />
gemittelte Rauhtiefe R z (DIN 4768)<br />
l e=λ c<br />
λc λc λc λc Meßstrecke: lm =5 * le R max<br />
R z<br />
=<br />
Abbildung 2.2: Definition der Senkrechtkenngrößen<br />
2.2.2 Patterneffekte<br />
R z2<br />
Die bisher angesprochenen Größen des CMP können an unstrukturierten Wafern ermittelt werden.<br />
Da aber das Hauptziel des CMP die Einebnung von Stufen ist, soll jetzt auf die strukturabhängigen<br />
Effekte eingegangen werden.<br />
Zur Beschreibung von strukturierten Oberflächen eignet sich der Patternfaktor (Patterndensity,<br />
Füllungsgrad). Beim Polieren von Stegen und Gräben (im Oxid) beschreibt er den Anteil der<br />
hochliegenden Gebiete an der Gesamtfläche. In Damascene-Technologien werden die Gräben mit<br />
Metall aufgefüllt und deshalb als „lines“ bezeichnet. Die Gebiete zur Isolierung zwischen den<br />
Leitbahnen, also die hochliegenden Gebiete, werden als „spaces“ bezeichnet. Die Abb. 2.3 zeigt<br />
den Zusammenhang zur Berechnung des Patternfaktors (PF).<br />
Abbildung 2.3: Definition des Patternfaktors<br />
λ c<br />
max{ R<br />
z1<br />
, …, R<br />
z5<br />
}<br />
R + … + R<br />
z1 z5<br />
= --------------------------------------<br />
5<br />
Steg<br />
Oxid Oxid Oxid<br />
Graben<br />
Al=line As=space<br />
R-Profil, arithmetischer Mittenrauhwert<br />
R a (DIN 4768)<br />
Ra<br />
l m= 5* l e<br />
i = 1<br />
R a Kenngröße<br />
R max<br />
Abhängigkeit der Senkrechtkenngrößen<br />
von einzelnen Spitzen im<br />
Profil und statistische Wiederholbarkeit<br />
Abweichend von dieser für Oxidstufen geltenden Definition des Patternfaktors wird <strong>bei</strong> der<br />
Metall-CMP der prozentuale Anteil an „lines“, also mit Metall gefüllten Gräben als Patternfaktor<br />
definiert.<br />
Ein weiterer patternabhängiger Faktor ist die Kantenverrundung an Stufen während der Planarisierung.<br />
Sie ist bedingt durch einen größeren Kraftangriff an Kanten als auf den Flächen. Da sie<br />
aber <strong>bei</strong> vollständiger Planarisierung von Stufen einen untergeordneten Einfluß auf das Polierergebnis<br />
hat, sei an dieser Stelle auf die entsprechende Literatur verwiesen [15], [33], [34].<br />
n<br />
1<br />
= -- z<br />
n∑<br />
i<br />
As<br />
PF =<br />
-----------------<br />
Al + As<br />
R z<br />
R a<br />
Einfluß von<br />
Spitzen<br />
groß<br />
gering<br />
Wiederholbarkeit<br />
schlecht<br />
gut<br />
(4)
2.2 Grundbegriffe des CMP<br />
Erosion, auch Thinning genannt, ist ein zum restlichen Gebiet stärkerer Abtrag. Erosion entsteht<br />
vorzugsweise, wenn das als Polierstop dienende Material dem Angriff nicht standhalten kann und<br />
somit ein Überpolieren stattfindet. Erosion tritt besonders in Gebieten mit kleinen Isolatorstegen<br />
und breiten Metallbahnen auf (Abb. 2.4),[31]. Je geringer die Selektivität zwischen dem Isolator<br />
und dem Metall ist, um so stärker ist dieser Effekt, weil die schmalen Isolierstege ihrer Funktion<br />
als Polierstop nicht nachkommen können. Die Beeinflussung der Erosion ist hauptsächlich durch<br />
Designänderungen, Einfügen von hochselektiven Stopschichten oder durch Änderung der Slurryzusammensetzung<br />
möglich.<br />
Dishing-Effekt<br />
vor CMP<br />
nach CMP<br />
Erosion-Effekt<br />
Oxid Metall Ausgangshöhe Sollhöhe nach CMP<br />
Abbildung 2.4: Schematische Darstellung von Dishing und Erosion<br />
vor CMP<br />
nach CMP<br />
Ein weiterer Effekt, der direkt an einem Graben auftritt, ist das Dishing (Abb. 2.4). Es entsteht,<br />
wenn man nach Erreichen der Stopschicht den Wafer weiterpoliert. Unter Dishing versteht man<br />
ein Abdünnen der mit hohem Abtrag polierten Schicht in der Mitte eines Grabens gegenüber den<br />
Rändern. Es tritt eine Vertiefung am Graben auf. Dishing ist besonders zwischen Materialien mit<br />
hohen Selektivitäten zu erwarten. Mit steigender Grabenbreite steigt auch der Grad des Dishing.<br />
Durch die Wahl eines harten Pads ist es möglich, das Dishing zu minimieren. Eine weitere Möglichkeit<br />
der Minimierung ist der Einsatz niedrigselektiver Slurries. Dies führt aber automatisch<br />
wieder zu einem höheren Erosion-Effekt und zu einem starken Abtrag im Material des Stoplayers.<br />
Eine weitere Möglichkeit der Dishing-Minimierung ist ein engeres Prozeßfenster, sowohl <strong>bei</strong> der<br />
Schichterzeugung als auch <strong>bei</strong>m Polieren. So kann die Zeit des Überpolierens auf ein geringes<br />
Maß reduziert werden ([31]-[29]). Den Zusammenhang zwischen Erosion, Dishing und den Patternfaktoren<br />
am Beispiel von Wolfram-CMP, mit <strong>einer</strong> Selektivität von etwa 200:1 zwischen<br />
Wolfram und Oxid, zeigen die folgenden Abbildungen.<br />
21
2 Grundlagen des CMP<br />
22<br />
Normalisierte Erosion<br />
Normalisierte Erosion in Abhängigkeit von der<br />
Anzahl benachbarter Stege<br />
1,2<br />
1,15<br />
1,1<br />
1,05<br />
1<br />
0,95<br />
8 4 2 1<br />
Anzahl benachbarter Stege<br />
Abbildung 2.5: Einfluß der Patternfaktoren auf Dishing und Erosion nach [31]<br />
Ein Maß für die Beurteilung des Stufenabbaus <strong>bei</strong>m Planarisieren ist die Stufenhöhenreduzierung<br />
SHR (Step Height Reduction, Gleichung 5) [9],[33]. Sie beschreibt den Grad der Planarisierung<br />
an <strong>einer</strong> einfachen Stufe. In Abb. 2.6 ist der laterale Abstand R, <strong>bei</strong> dem <strong>bei</strong>m Weiterpolieren<br />
keine Änderung der Stufenhöhen mehr stattfindet, dargestellt. Je größer der Abstand R (Gleichung<br />
6) und kl<strong>einer</strong> der Winkel Φ wird, um so besser ist die Planarisierungswirkung. Erfolgt<br />
keine Planarisierung, so bleibt h pre=h post und somit SHR = 0. Beim CMP sind deutlich größere<br />
Werte für R und geringere Winkel für Φ zu erwarten als <strong>bei</strong> anderen Planarisierungsverfahren<br />
(siehe auch Abb. 2.16).<br />
h post<br />
SHR = 1 – ----------<br />
h pre<br />
R = hpost ⋅ cotϕ<br />
h post<br />
Φ<br />
R<br />
h pre<br />
Abbildung 2.6: Definition des Planarisierungsabstands R und des Planarisierungswinkels Φ<br />
Normalisiertes Dishing<br />
1,2<br />
1,15<br />
1,1<br />
1,05<br />
1<br />
0,95<br />
Effekt des Patternfaktors auf das Dishing<br />
0,67 0,5 0,33 0<br />
Patternfaktor<br />
Stufenverlauf vor Planarisierung<br />
Stufenverlauf nach Planarisierung<br />
(5)<br />
(6)
2.3 Prozeßmechanismen des Oxid-CMP<br />
2.3 Prozeßmechanismen des Oxid-CMP<br />
In der Fachliteratur sind verschiedene Modelle für die Abtragsmechanismen <strong>bei</strong>m CMP beschrieben<br />
[70],[9]. Da<strong>bei</strong> wird zum Teil von verschiedenen Ansätzen ausgegangen. In [71] wurde ein<br />
Modell basierend auf dem Asperity Contact (siehe unten) zwischen Pad und Wafer beschrieben.<br />
Andere Modelle, wie die aus [72] und [73], sind empirisch oder phenomenologisch gefunden.<br />
Modelle, abhängig von Abtrag, Slurryfluß und Paddeformation, sind in [75] bis [78] beschrieben.<br />
Modelle, die Silizium- und Oxid-CMP mit Hilfe der Wechselwirkungen zwischen den Polierpartikeln<br />
und der Waferoberfläche beschreiben, sind in [39] und [74] veröffentlicht.<br />
2.3.1 Mechanischer Abtrag<br />
Die mechanische Komponente des Abtrags entsteht durch die dynamischen Wechselwirkungen<br />
zwischen Polierpad, Partikeln sowie der Oberfläche des Wafers. Das „Asperity Contact Model“<br />
aus Abb. 2.7 zeigt, daß ein nennenswerter mechanischer Abtrag nur dann auftritt, wenn die<br />
Waferoberfläche und das Pad in Kontakt sind. Gleitet der Wafer auf <strong>einer</strong> Flüssigkeitsschicht <strong>bei</strong><br />
hohen Relativgeschwindigkeiten und geringen Drücken im „Hydroplaning-Modus“ (Abb. 2.7a),<br />
wird die Abtragsrate vernachlässigbar klein. Beim Chemisch Mechanischen Polieren wird im<br />
Kontaktbereich gear<strong>bei</strong>tet (Abb. 2.7b).<br />
a)<br />
b)<br />
Hydroplaning<br />
Wafer<br />
Slurry<br />
relative Padbewegung<br />
Asperity Contact<br />
Wafer<br />
relative Padbewegung<br />
Slurry<br />
Partikel<br />
Wafer<br />
relative Padbewegung<br />
Abtrag durch<br />
Gleiten der Partikel<br />
Wafer<br />
relative Padbewegung<br />
Abbildung 2.7: „Asperity Contact Model“ aus [38] und Poliermechanismen nach [43]<br />
Der Abtrag ist nicht nur von der Kontaktart abhängig, sondern auch von der Einbettung der Abrasive<br />
in das Pad. Ein nennenswerter Abtrag ist nur nachzuweisen, wenn die Polierpartikel an der<br />
Waferoberfläche vor<strong>bei</strong>gleiten (Abb. 2.7d). Rollen die Polierpartikel dagegen über die Oberfläche,<br />
ist kein signifikanter Abtrag vorhanden. Den allgemeinen Zusammenhang zwischen<br />
Abtragsrate RR, angelegtem Druck P und der linearen Geschwindigkeit v = Δs/Δt beschreibt die<br />
von Preston gefundene Gleichung 7 aus [25]:<br />
c)<br />
d)<br />
geringer Abtrag durch<br />
Abrollen der Partikel<br />
23
2 Grundlagen des CMP<br />
Nach der Preston-Gleichung ist die Abtragsrate direkt proportional dem wirkenden Druck und der<br />
Geschwindigkeit.<br />
Im folgenden wird die Berechnung des Betrages der relativen mittleren Geschwindigkeit zwischen<br />
Platen und Wafer für beliebige Punkte auf dem Wafer beschrieben.<br />
ν<br />
ωP ωH rPH rH r<br />
rsx rs nP nH ns ν<br />
ϕΗ ϕs t<br />
24<br />
r PHmom<br />
RR<br />
Δh<br />
------ K<br />
Δt pP Δs<br />
= = -----<br />
Δt<br />
νH lineare Geschwindigkeit des Kopfes<br />
νP lineare Geschwindigkeit des Platens<br />
ω s<br />
momentane lineare Geschwindigkeit<br />
Winkelgeschwindigkeit des Platens<br />
Winkelgeschwindigkeit des Polierkopfes<br />
Abstand zwischen den Zentren von Platen<br />
und Polierkopf ohne Auslenkung<br />
momentaner Abstand der Zentren<br />
Abstand des Punktes vom Waferzentrum<br />
Abstand des Punktes vom Platenzentrum<br />
momentane lineare Auslenkung des Kopfes<br />
Amplitude der Auslenkung des Kopfes<br />
Drehzahl des Platens<br />
Drehzahl des Polierkopfes<br />
Frequenz der linearen Bewegung<br />
mittlere lineare Geschwindigkeit<br />
Drehwinkel des Punktes P<br />
Grad der Auslenkung der linearen Bewegung<br />
Zeit<br />
Winkelgeschwindigkeit von r s<br />
Platen<br />
Polierkopf<br />
Abbildung 2.8: Darstellung der Geschwindigkeitsvektoren von Platen und Wafer<br />
z<br />
Am Kopf-Platen-System treten drei Bewegungskomponenten auf. Der Polierkopf und das Platen<br />
rotieren mit gleicher Drehrichtung. Zusätzlich kann sich der Polierkopf linear in Richtung der x-<br />
Achse mit sinusförmiger Beschleunigung bewegen (sweep). Die resultierende momentane<br />
Geschwindigkeit des Punktes P läßt sich durch folgende Formeln beschreiben.<br />
r = rPHmom + rH = rPH + rsx + rH<br />
ν – νPνHνs<br />
ω P<br />
r PH<br />
= + + =<br />
– ( ωP × r)<br />
+ ( ωH × rH)<br />
+ ( ωs× rs)<br />
r<br />
ν<br />
ν s<br />
ν H<br />
ωH ωs rsx r s<br />
y<br />
ν P<br />
P<br />
rH ϕΗ x<br />
(7)<br />
(8)<br />
(9)
2.3 Prozeßmechanismen des Oxid-CMP<br />
Die Geschwindigkeitsvektoren müssen subtrahiert werden, weil die Differenz zwischen Kopfund<br />
Platengeschwindigkeit ermittelt werden soll.<br />
Die Auslenkung der Sweepbewegung geht in den Vektor r PHmom ein.<br />
Durch Ausrechnen der Vektorprodukte von Gleichung 9 erhält man:<br />
ν = xr [ PHyωP + r ( ω Hy P – ωH) – rsyωs] + y[ ( ωH – ωP)rHx – ωPrPHx + ωsr sx]<br />
Weil r PHy = 0 ist, wird auch r PHy ω P = 0. Bei der Sweepbewegung ist die Geschwindigkeit in y-<br />
Richtung immer Null, weil die Bewegung nur in Richtung der x-Achse erfolgt.<br />
Somit wird ω s r sx = 0 und es ergibt sich:<br />
ν νx νy<br />
Die Vektoren, Winkelgeschwindigkeiten und Winkel für die Drehbewegungen lassen sich durch<br />
Gleichung 12 bis 16 beschreiben.<br />
ω H<br />
ω P<br />
= + = xr [ Hy( ωP – ωH) – rsyωs] + y[ ( ωH – ωP)rHx – ωPrPHmom] =<br />
=<br />
2πn H<br />
2πn P<br />
ϕH = ωHt = 2πn Ht rHx = rH cosϕH<br />
rHy = rH sinϕH<br />
Die Sweepbewegung des Kopfes wird durch die folgenden Gleichungen beschrieben.<br />
ω s<br />
=<br />
2πn s<br />
ϕs = ωst = 2πn st rsy = rs sinϕs<br />
rsx =<br />
rs cosϕ<br />
s<br />
Durch Einsetzen von Gleichung 12 bis 20 in Gleichung 11 ergeben sich ν x und ν y :<br />
(10)<br />
(11)<br />
(12)<br />
(13)<br />
(14)<br />
(15)<br />
(16)<br />
(17)<br />
(18)<br />
(19)<br />
(20)<br />
25
2 Grundlagen des CMP<br />
Durch Integration der Beträge und Division durch die Zeit erhält man die mittlere relative lineare<br />
Geschwindigkeit ν zwischen Platen und Kopf:<br />
T sollte als Vielfaches <strong>einer</strong> Minute gewählt werden, um mit vollständig abgeschlossenen Umdrehungen<br />
zu rechnen.<br />
Abbildung 2.9 zeigt zwei Beispiele für die mittleren linearen Geschwindigkeiten über den Wafer.<br />
Man kann feststellen, daß sich die Drehzahlverhältnisse zwischen Kopf und Platen auf das Mitte-<br />
Rand-Verhalten der Abträge auswirken.<br />
MW |v| in m/s<br />
26<br />
ν<br />
νx = 2πr H sin( 2πn Ht) ( nP – nH) – 2πn sr sin(<br />
2πn s st) νy = 2πr Hcos( 2πnH t)<br />
( nH – nP) – 2πnP ( rPH + rs cos(<br />
2πn st) )<br />
=<br />
T<br />
1<br />
-- ν<br />
T ∫ x<br />
0<br />
nP nH ns rPH r s<br />
2 2<br />
() t νy t<br />
Polierrezept 1:<br />
+ () dt<br />
Mittelwerte der linearen Geschwindigkeiten<br />
0,8389<br />
0,8387<br />
0,8385<br />
0,8383<br />
0,8381<br />
0,8379<br />
0,8377<br />
0,8375<br />
-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100<br />
Waferradius r in mm<br />
= 63 rpm<br />
= 57 rpm<br />
= 5 sweeps/min (sinus)<br />
= 127 mm<br />
= 20 mm<br />
Polierrezept 2:<br />
nP = 45 rpm<br />
nH = 90 rpm<br />
ns = 5 sweeps/min (sinus)<br />
rPH = 127 mm<br />
rs = 20 mm<br />
Abbildung 2.9: Vergleich der mittleren Geschwindigkeiten über den Waferradius <strong>bei</strong><br />
verschiedenen Polierrezepten<br />
Bei gleichen Drehzahlen für Platen und Kopf haben die mittleren Geschwindigkeiten an allen<br />
Punkten des Wafers denselben Betrag. Wenn Platen und Polierkopf rotieren, sind die mittleren<br />
Geschwindigkeiten rotationssymmetrisch. Durch eine zusätzliche Sweepbewegung kann eine<br />
Unsymmetrie der mittleren Geschwindigkeiten über den Waferdurchmesser entstehen.<br />
Die Prestongleichung (7) ist für das Polieren von Si, SiO 2 , Kupfer und Wolfram anwendbar, da<br />
deren Abhängigkeiten vom Prestonkoeffizienten K p gering sind. Der Prestonkoeffizient <strong>bei</strong>nhal-<br />
MW |v| in m/s<br />
Mittelwerte der linearen Geschwindigkeiten<br />
0,6600<br />
0,6500<br />
0,6400<br />
0,6300<br />
0,6200<br />
0,6100<br />
0,6000<br />
0,5900<br />
-100 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 100<br />
Waferradius r in mm<br />
(21)<br />
(22)<br />
(23)
2.3 Prozeßmechanismen des Oxid-CMP<br />
tet alle anderen Abhängigkeiten wie die vom Elastizitätsmodul der polierten Oberfläche und der<br />
Polierpartikel, von der Anzahl, Größe und dem Verhalten der Partikel im Pad-Wafer Kontaktbereich<br />
und von den chemischen Effekten.<br />
Beim Polieren ohne Slurry, nur unter Einsatz von Wasser, wurden Oxidabträge im Bereich von 1-<br />
3 nm/min ermittelt. Daraus läßt sich schlußfolgern, daß der Oberflächenkontakt zwischen Pad<br />
und Wafer keine nennenswerten Abträge hervorruft. Da <strong>bei</strong>m Oxidpolieren, wie später erläutert,<br />
der chemische Anteil am Abtrag relativ gering ist und die mechanische Komponente durch Aufweichen<br />
der Oberfläche nur unterstützt, hängt der Abtrag wesentlich von der Bedeckung der<br />
Waferoberfläche mit Slurrypartikeln und deren Kontaktbereichen ab.<br />
In der folgenden Abb. 2.10 ist eine Bedeckungsdichte von c = 1 und die von der Eindringtiefe h<br />
abhängige Kontaktfläche dargestellt.<br />
a)<br />
b)<br />
Wafer<br />
Ac A p<br />
h<br />
r p rc<br />
Abbildung 2.10: a) vollständig bedeckte Fläche (c = 1) mit Schleifpartikeln, b) Kontaktfläche<br />
A c eines Partikels und c) Kontaktradius r c als Funktion der Eindringtiefe<br />
Betrachtet man nur die mechanischen Eigenschaften des zu polierenden Materials, hat Brown in<br />
[40] den Prestonkoeffizienten für das Eindringen eines runden Partikels in eine homogene Oberfläche<br />
folgendermaßen definiert:<br />
K p<br />
wo<strong>bei</strong> E das Elastizitätsmodul der zu polierenden Oberfläche ist.<br />
Die Eindringtiefe h der Polierpartikel berechnet sich dann zu:<br />
h =<br />
c = 1<br />
=<br />
1<br />
------<br />
2E<br />
3<br />
--2r<br />
4 P<br />
⎛ P<br />
--------- ⎞<br />
⎝2cE⎠ 2 3 ⁄<br />
c)<br />
wo<strong>bei</strong> r P der Partikelradius, c der Füllfaktor mit Partikeln auf der Oberfläche und P der angelegte<br />
Druck ist. Der Druck, der auf ein einzelnes Partikel wirkt, ist wegen des geringen Kontaktbereiches<br />
um ein beträchtliches Maß größer als der durchschnittliche Druck über der polierten Fläche.<br />
Als Kontaktfläche wird aufgrund der geringen Eindringtiefe h nicht die Mantelfläche, sondern die<br />
Kreisfläche A c angenommen:<br />
r p- h<br />
r c = [r p 2 -(rp -h) 2 ] 1/2<br />
r c = Kontaktradius<br />
(24)<br />
(25)<br />
27
2 Grundlagen des CMP<br />
Wenn die Partikeldichte c = 1 wird, dann kann man den Zusammenhang zwischen wirkendem<br />
mittleren Druck P ave und dem lokalen Druck P local folgendermaßen beschreiben:<br />
Die auftretende Zugspannung σ t kann nach [69] für das Eindringen eines runden Partikels in die<br />
Oberfläche durch die Beziehung<br />
1<br />
σ (28)<br />
t = ⎛-- – υ⎞<br />
⎝2⎠ ⋅ P0<br />
beschrieben werden. ν und E sind die Poisson Konstante und das Elastizitätsmodul des polierten<br />
Materials und P0 = F/Ac ist der mittlere Kontaktdruck der Kontaktfläche der Partikel mit dem<br />
Radius rc und der auf den Wafer gleichmäßig wirkenden Kraft F.<br />
ν´und E´sind die Poisson Konstante und das Elastizitätsmodul der Polierpartikel.<br />
Die Berechnung der entstehenden Reibungskräfte F fr ist in Gleichung 30 dargestellt.<br />
Da<strong>bei</strong> ist f b der Koeffizient der Reibung des Kontaktbereiches, in welchem Bindungen vorkommen<br />
und E/10 eine Schätzung für die Spannung zum Aufbrechen der Atombindungen des polierten<br />
Materials.<br />
Mit Hilfe der beobachteten Polierrate und den berechneten Werten für F fr und σ t läßt sich nun die<br />
Anzahl der entfernten Oberflächenmoleküle und weiter der Preston Koeffizient bestimmen. Ein<br />
ausführliches Beispiel der Ermittlung des Abtrags an <strong>einer</strong> Oxidoberfläche und Polieren mit<br />
SiO 2- und CeO 2-Partikeln ist in [39] beschrieben.<br />
2.3.2 Chemischer Abtrag<br />
Der chemische Abtrag und die Oberflächenrauheit werden durch die Slurrychemie, den pH-Wert<br />
der Lösung, Wasser und die Abrasive bestimmt. Die Eigenschaften der Slurry bestimmen zusammen<br />
mit dem Pad die Poliereigenschaften. Die Abrasive dienen als Reaktionspartner mit der<br />
28<br />
A c<br />
P local<br />
2<br />
= πrc = π( rP – ( rP – ) )<br />
Ap -----P<br />
A ave<br />
c<br />
2<br />
2<br />
h 2<br />
π d ⎛-- ⎞<br />
⎝2⎠ 2<br />
= = -------------P<br />
πd δ ave =<br />
r c<br />
d<br />
-----P<br />
4δ ave<br />
3<br />
-- F<br />
4<br />
rp 1 υ<br />
----<br />
2<br />
2<br />
– 1 υ<br />
--------------<br />
E<br />
′2<br />
–<br />
= ⎛ ⋅ ⋅ ⋅ ⎛ + --------------- ⎞⎞<br />
⎝ ⎝ E′ ⎠⎠<br />
2 E<br />
Ffr =<br />
π ⋅rc⋅fb⋅ -----<br />
10<br />
1 3 ⁄<br />
(26)<br />
(27)<br />
(29)<br />
(30)
2.3 Prozeßmechanismen des Oxid-CMP<br />
Waferoberfläche. Deren Material, Größe, Form und Konzentration haben wesentlichen Einfluß<br />
auf die Abtragsrate und die Oberflächenrauheit [41].<br />
Rauheit [nm]<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Rauheit als Funktion der Partikelgröße und des Polierdruckes<br />
0 0,5 1 1,5 2 2,5<br />
Partikeldurchmesser [µm]<br />
21 psi 14 psi 7 psi 1 psi<br />
Abbildung 2.11: Zusammenhang zwischen Partikelgröße, Polierdruck und Rauheit nach [38]<br />
Größe und Form der Partikel können durch ihr Herstellungsverfahren beeinflußt werden. Der<br />
Bereich der Korngrößen der Abrasive handelsüblicher Oxidslurries liegt zwischen 12 nm und 400<br />
nm. Damit die Abrasive in der Lösung über einen langen Zeitraum schweben, wird die Oxidslurry<br />
meist KOH oder NH 4OH stabilisiert. Die gleichgeladenen Ionen stoßen sich gegenseitig ab,<br />
womit ein Absetzen der Polierpartikel zuverlässig verhindert wird. Die Konzentration der Ionen<br />
ist vom pH-Wert der Slurry abhängig. Die Oxidslurries haben pH-Werte von 9-11. Zwei Aufnahmen<br />
von eingesetzten Slurries sind in der Abb. 2.12 gezeigt.<br />
100 nm Klebosol 30N50 100 nm<br />
Cabot SS12<br />
Abbildung 2.12:Aufnahmen der Oxidslurries „Klebosol 30N50“ und „Cabot SS12“<br />
Ein wichtiger Teil der chemischen Reaktionen wird durch Wasser hervorgerufen. Während des<br />
Polierens dringt es in die Oxidoberfläche ein und weicht sie auf [9]. Da<strong>bei</strong> diffundiert das Wasser<br />
unter statischem Druck zwischen die Oxidmoleküle. Die Eindringtiefe ist eine Funktion der<br />
Größe der Polierpartikel und des angelegten Polierdruckes. L. M. Cook hat in [39] Eindringtiefen<br />
von 0,5 - 12 nm ermittelt, wie auch Abb. 2.13 zeigt.<br />
29
2 Grundlagen des CMP<br />
30<br />
Diffusionstiefe in nm<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Diffusionstiefe von Wasser in Oxid während des Polierens als Funktion<br />
von Partikelgröße und Druck<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Partikeldurchmesser [µm]<br />
P [kp/cm 2 ]<br />
Abbildung 2.13:Eindringtiefe von Wasser in Oxid<br />
Der Wassereintritt in das Oxid schwächt die Bindungskräfte zwischen den Molekülen durch Aufbrechen<br />
der Si-O Bindungen. Damit sinkt die Härte der Oxidoberfläche. Die Hauptreaktion für<br />
die Wechselwirkung zwischen Si-O und H 2 O ist:<br />
Si-O-Si + H 2 0 2 Si-OH<br />
0,07 0,5 1 1,5 2<br />
In der Nähe der Oxidoberfläche werden viele der Si-O Bindungen hydriert. Werden alle freien<br />
Bindungen eines Si-Atoms hydriert, entsteht Si(OH) 4, das <strong>bei</strong> hohen pH-Werten (>10) in Wasser<br />
stark löslich ist [42]. Das gelöste Si(OH) 4 kann dann mit der Slurry fortgespült werden.<br />
(SiO 2) x + 2H 2O (SiO 2) x-1 + Si(OH) 4<br />
Diese Reaktionen werden durch Druck gefördert. Der Vorgang ist in Abb. 2.14 grafisch dargestellt.<br />
a) Es findet eine Formation von Hydrogenbindungen zwischen der gelösten Oberfläche<br />
und dem gelösten Oxid in der Slurry statt. Das gelöste Oxid kann sowohl von der<br />
Waferoberfläche als auch von den Slurrypartikeln stammen. Wasser unterstützt<br />
diesen Prozeß.<br />
b) Anschließend bilden sich Bindungen zwischen der Oxidoberfläche des Wafers und<br />
den Slurrypartikeln.<br />
c) Nun können sich molekulare Bindungen zwischen den Oberflächen bilden.<br />
d) Jetzt werden die gebundenen Oxidmoleküle zusammen mit den Slurrypartikeln<br />
weggeschwemmt.<br />
(31)<br />
(32)
2.3 Prozeßmechanismen des Oxid-CMP<br />
Slurry R<br />
Partikel<br />
R<br />
R<br />
O<br />
2H 2O + O H<br />
R<br />
Abbildung 2.14:Chemische Reaktionen an der Oxidoberfläche nach [33]<br />
Nennenswerte Abträge finden nur dann statt, wenn die Depolymerisation schneller als die Polymerisation<br />
vor sich geht. Bindungen zwischen den Abrasiven (CeO 2, SiO 2) und der SiO 2 Oberfläche<br />
entstehen, wenn die freie Energie zur Formation von z.B. CeO 2 (ΔH f =-260 kcal/mol) kl<strong>einer</strong><br />
als die freie Energie zur Formation von SiO 2 (ΔH f =-216 kcal/mol) ist. Somit können CeO 2<br />
basierte Abrasive Bindungen mit der Oberfläche eingehen. Diese Bindungen erhöhen die Scherkräfte<br />
bis hin zum Abreißen der Atome aus der Oberfläche. Mit auf CeO 2 basierten Abrasiven<br />
wurden bis zu 43-fach größere Abtragsraten gemessen als mit auf SiO 2 basierten Abrasiven.<br />
Untersuchungen, dargestellt in [9], zeigen eine deutliche Abhängigkeit des Abtrags vom isoelektrischen<br />
pH-Wert (IEP) siehe auch Abb. 2.15. Der IEP <strong>einer</strong> hydrierten Oxidoberfläche ist der<br />
pH-Wert, <strong>bei</strong> dem die Netzoberflächenladung Null wird, d.h. wenn gleiche Konzentrationen von<br />
positiv und negativ geladenen Ionen auf der Oberfläche vorhanden sind.<br />
Abtrag [µm]<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
c)<br />
Abbildung 2.15:Abtrag in Abhängigkeit vom isoelektrischen pH-Wert<br />
O<br />
H<br />
H<br />
O<br />
R<br />
b)<br />
Waferoberfläche<br />
Abtrag als Funktion des isoelektrischen pH-Wertes für verschiedene<br />
Abrasive<br />
SiO2<br />
Mn4+<br />
Sn 4+<br />
Ti 4+<br />
Zr 4+<br />
H<br />
O<br />
R<br />
Ce 4+<br />
Cr 3+<br />
H<br />
O<br />
H<br />
a)<br />
Fe 3+<br />
Zn 2+<br />
Al 3+<br />
Ni 2+<br />
0 2 4 6<br />
isoelektrischer pH-Wert<br />
8 10 12<br />
31
2 Grundlagen des CMP<br />
Der IEP von CeO 2 liegt <strong>bei</strong> 6,75 und der von SiO 2 <strong>bei</strong> 2,2. Maximale Abtragsraten und geringe<br />
Rauheiten stellen sich <strong>bei</strong> einem pH-Wert von 9,8 ein, da hier ein Gleichgewicht der Konzentrationen<br />
der geladenen Teilchen entsteht ([9], Seite 142). CeO 2 ist gegenüber diesem pH-Wert fast<br />
neutral, während <strong>bei</strong> SiO 2 eine negative Ladung entsteht. Wie eingangs erwähnt, haben die kommerziell<br />
eingesetzten Oxidslurries pH-Werte von 9-11. Um beste Polierergebnisse zu erzielen,<br />
muß man Slurries einsetzen, die stabil sind, geringe Rauheiten erzeugen und gute Abtragsraten<br />
haben. Diese Ergebnisgrößen sollten immer durch praktische Versuche bestätigt werden.<br />
2.4 Technologische Einsatzgebiete des CMP<br />
Das Chemisch Mechanische Polieren wird immer häufiger in Bereichen eingesetzt, in denen planare<br />
Oberflächen gefordert werden. Aufgrund der sehr guten Planarisierungseigenschaften ist es<br />
durchaus sinnvoll, das CMP auch <strong>bei</strong> relativ großen Strukturbreiten von über einem Mikrometer<br />
einzusetzen. Das Planarisierungspotential des Chemisch Mechanischen Polierens gegenüber<br />
anderen Planarisierungsverfahren ist in Abb. 2.16 dargestellt [30], [33].<br />
32<br />
CMP<br />
BPSG<br />
Resist / Etchback<br />
SOG / Etchback<br />
Reflow<br />
CVD/Ätzen<br />
ECR<br />
Planarisierungswinkel Φ [°]<br />
45 30 10 1 0,1 0,03<br />
Gap Fill lokale<br />
Planarisierung<br />
Globale<br />
Planarisierung<br />
0,01 0,1 1 10 100 1000 10000<br />
Planarisierungslänge R [μm]<br />
Abbildung 2.16: Vergleich der Planarisierungslängen verschiedener Planarisierungsverfahren<br />
Transistoren werden in herkömmlichen Technologien durch LOCOS isoliert [20]. Da mit dem<br />
erweiterten LOCOS-Prozeß die Skalierung der Isolierbreiten unter 0,5 Mikrometer mit hohem<br />
technologischen Aufwand verbunden ist, wird in Submikrometertechnologien ein anderes Isolierverfahren,<br />
Shallow Trench Isolation (STI), genutzt. Da<strong>bei</strong> wird bis zu einem Stoplayer planarisiert<br />
(Kapitel 2.4.2).<br />
Ein ähnliches Verfahren mit Ende auf einem Stoplayer wird auch <strong>bei</strong>m Planarisierungskomplex<br />
an den bildgebenden Mikrosystemen verwendet. Ein zweites, sowohl in der industriellen Fertigung<br />
für Logik- und Speicherbausteine als auch <strong>bei</strong> der Fertigung der bildgebenden Mikrosysteme<br />
angewandtes Planarisierungsverfahren ist das in Kapitel 2.4.1 beschriebene Polieren von<br />
Inter-Layer-Dielektrika (ILD). Da<strong>bei</strong> werden die Zwischenmetallisolierungen nach jedem Metal-
2.4 Technologische Einsatzgebiete des CMP<br />
lisierungsschritt planarisiert, so daß sich keine Stufen aus verschiedenen Layern addieren können.<br />
Beim ILD-Planarisieren wird ausschließlich CVD-Oxid planarisiert. Eine weitere Anwendung,<br />
die perspektivisch auch für die Herstellung der bildgebenden Mikrosysteme interessant werden<br />
kann, ist der Damascene Prozeß. Der Damascene-Prozeß wird in Kapitel 2.4.3 erklärt. Es gibt<br />
aber noch viele weitere Anwendungen für das CMP. Stellvertretend seien hier nur das Freilegen<br />
von Wolfram-Kontakten in Zwischenmetallisierungen mittels Wolfram-CMP oder das Planarisieren<br />
von tiefen mit Polysilizium gefüllten Gräben, wie sie <strong>bei</strong> der Herstellung von DRAM‘s vorkommen,<br />
genannt. Eine andere Anwendung ist das Beseitigen von Rückseitendefekten nach dem<br />
Waferdünnen. Dazu müssen die vom Schleifen unter Spannung stehenden 150 mm Wafer, die oft<br />
weniger als 400 μm dick sind, poliert werden.<br />
Im folgenden werden die dem Planarisierungskomplex der bildgebenden Mikrosysteme artverwandten<br />
Planarisierungsverfahren beschrieben.<br />
2.4.1 Inter Layer Dielektrikum (ILD) - CMP<br />
Nach der Herstellung der Transistoren müssen diese auch elektrisch kontaktiert werden. Spätestens<br />
nach Strukturierung der ersten Metallisierungsebene sollte die Waferoberfläche planarisiert<br />
werden, um ideale Voraussetzungen für die Strukturierung der nächsten Metallisierungsebene zu<br />
schaffen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind Stufen von etwa 1 µm entstanden. Diese Stufen setzen sich<br />
aus den Übergängen von Feldoxidgebieten, strukturierten Polysiliziumleiterbahnen und den Bahnen<br />
der ersten Metallisierungsebene mit ihren Kontakten zusammen. Der Fokussierungsbereich<br />
der Belichtungsoptik <strong>bei</strong> der Lithographie ist <strong>bei</strong> Strukturweiten im Submikrometerbereich für<br />
diese Stufen bereits zu klein.<br />
Nach Abscheidung eines PE-CVD-Oxides über der Metall 1 Ebene erfolgt deshalb eine Planarisierung.<br />
Um eine 100%ige lokale und eine sehr gute globale Planarisierung zu erreichen, kann das<br />
CMP angewendet werden. Um mittels CMP eine vollständige Planarisierung zu erreichen, muß<br />
die abgeschiedene Oxiddicke mindestens der größten Stufenhöhe entsprechen. Erfahrungsgemäß<br />
werden allerdings erheblich größere Oxiddicken gewählt. Damit ist dann auch unter ungünstigen<br />
Bedingungen eine vollständige Planarisierung der Oberflächentopographie möglich. Abb. 2.17<br />
zeigt den topographischen Unterschied zwischen einem planarisierten und einem nicht planarisierten<br />
Feldeffekttransistor.<br />
Ätztiefen für Kontakte mit und ohne CMP<br />
h 2<br />
n+<br />
h 1<br />
p<br />
n+<br />
ohne CMP<br />
mit CMP<br />
Abbildung 2.17: Querschnitt eines n-Kanal-Feldeffekttransistors<br />
h 3<br />
h 1<br />
h 4<br />
h 1<br />
Oberflächenprofil<br />
Poly-Si<br />
AlSiCu<br />
Oxid<br />
Si<br />
33
2 Grundlagen des CMP<br />
Gegenüber herkömmlichen Planarisierungsverfahren ergeben sich <strong>bei</strong>m CMP einige Besonderheiten,<br />
die in den nachfolgenden Prozeßschritten zu beachten sind. Das Oxid über der ersten<br />
Metallebene bildet die Untergrundtopographie ab. Abhängig davon, ob die Kontakte zur nächsten<br />
Metallebene über Feld- oder Aktivgebieten liegen, ergeben sich mit CMP-Planarisierung verschieden<br />
tiefe Kontaktlöcher (h 2,3,4). Damit ergeben sich unterschiedliche Ätzzeiten, während<br />
ohne CMP in allen Gebieten gleich tiefe Kontaktlöcher (h 1 ) geätzt werden müssen. Die unterschiedlichen<br />
Ätztiefen werden durch selektives Ätzen zwischen Oxid und Metall erreicht. Die<br />
ILD Planarisierung kann über jeder Metallisierungsebene durchgeführt werden.<br />
Oft wird nach dem CMP eine zusätzliche 100 - 300 nm dicke Oxidschicht (Cure-Oxid) abgeschieden,<br />
um mögliche Defekte oder Partikel elektrisch unwirksam zu machen und die Oberfläche zu<br />
verbessern.<br />
2.4.2 Shallow Trench Isolation (STI)<br />
In herkömmlichen Verfahren wird zur Isolation der Aktivgebiete der LOCOS-Prozeß eingesetzt.<br />
Die Grenze des Standard LOCOS-Prozesses liegt <strong>bei</strong> <strong>einer</strong> Breite der Isolationsgebiete von minimal<br />
1,2 µm [17]. Advanced LOCOS-Prozesse sind bis zu <strong>einer</strong> Breite der Isolationsgebiete von<br />
0,5 µm praktikabel. Unterhalb dieser Strukturgrößen werden nur noch STI-Prozesse in der Literatur<br />
angegeben ([17]-[23]).<br />
Ein Überblick über die Maßanforderungen moderner hochintegrierter Technologien ist in Tabelle<br />
2.2 zusammengefaßt.<br />
34<br />
DRAM<br />
Generation<br />
Minimum<br />
Image<br />
Tabelle 2.2: Isolation pitch and depth vs. DRAM generation [18]<br />
In den gegenwärtigen und kommenden Fertigungstechnologien wird aufgrund der geringen<br />
Abmessungen der Isolationsbereiche der LOCOS-Prozeß durch den STI-Prozeß vollständig abgelöst.<br />
2.4.2.1 Prozeßabfolge<br />
Isolation<br />
Pitch<br />
64 MB 350 nm 850 nm 345 nm<br />
256 MB 250 nm 550 nm 265 nm<br />
1 GB 180 nm 360 nm 210 nm<br />
Isolation<br />
Depth<br />
Nach der Oxidation eines 10 bis 50 nm dicken Padoxides wird ein 150 bis 250 nm dickes LP-Silizium-Nitrid<br />
abgeschieden. Anschließend wird das Si-Nitrid strukturiert und dann mit einem Silizium-Trockenätzprozeß<br />
die Tiefe der Isolationsgebiete festgelegt (Abb. 2.18a). Nach der<br />
Entfernung des Fotoresists und anschließender Reinigung folgt ein kurzer Graben-Reoxidationsprozeß<br />
von 10 bis 50 nm (Abb. 2.18b). Diese Oxidation beseitigt das durch die Trockenätzung<br />
stark gestörte Silizium an der Oberfläche der Isolationsgebiete und verrundet die Kante zum<br />
Aktivgebiet [19]. Da<strong>bei</strong> werden der Gateoxidation vergleichbare Prozesse eingesetzt. Danach
2.4 Technologische Einsatzgebiete des CMP<br />
wird im allgemeinen eine Borimplantation zur Verhinderung des narrow-width-effects 1 durchgeführt.<br />
Bei TWIN-WELL Technologien 2 bzw. dem Einsatz von hochdotierten p-Siliziumwafern<br />
kann eventuell auf diese Dotierung verzichtet werden. Es folgt das Auffüllen der Isolationsgebiete<br />
mit TEOS-LP-CVD-Oxid 3 (Abb. 2.18c) und eine anschließende Planarisierung. Die notwendige<br />
Oxiddicke richtet sich nach dem gewählten Planarisierungsverfahren.<br />
Beim CMP sollte die Schichtdicke etwa doppelt so hoch sein wie die Grabentiefe. Die gleichzeitige<br />
Planarisierung von sehr schmalen und breiten Isolationsgebieten stellt sehr hohe Anforderungen<br />
an das Planarisierungsverfahren. Gestoppt wird auf der Si-Nitridschicht. Dafür wird ein<br />
selektiver CMP-Prozeß genutzt, <strong>bei</strong> dem die Abtragsrate im Si-Nitrid viel kl<strong>einer</strong> als in Oxid ist.<br />
Mit modernen CMP-Verfahren können Selektivitäten von Oxid zu Si-Nitrid von 200:1 erreicht<br />
werden. Es folgt eine naßchemische Entfernung der Si-Nitridschicht mittels heißer H 3PO 4 . Eine<br />
Oxidätzung des Padoxides schließt den Isolationsprozeß ab und legt die Aktivgebiete zur Erzeugung<br />
von aktiven Bauelementen frei (Abb. 2.18d).<br />
a)<br />
b)<br />
c)<br />
d)<br />
Silizium ätzen<br />
Fotoresist<br />
Si3N4<br />
Padoxid<br />
Silizium<br />
Thermische Oxidation<br />
Oxidabscheidung<br />
Abbildung 2.18: Darstellung des STI-Prozesses nach [18]<br />
LP-CVD-Oxid<br />
Planarisierung und Rückätzung<br />
1. narrow width effect...Reduktion der Schwellspannung <strong>bei</strong> Kanalweiten unter 1 μm, wenn keine Seitenwandimplantation<br />
erfolgt<br />
2. TWIN WELL Technologie... Technologie, <strong>bei</strong> der p- und n-Wannen implantiert werden<br />
3. TEOS-LP-CVD-Oxid...Tetraethylorthosilicate Low Pressure Chemical Vapor Deposition-Oxid<br />
35
2 Grundlagen des CMP<br />
2.4.2.2 Vorteile des STI-Prozesses<br />
Die Vorteile des STI-Prozesses bestehen nach [17] und [18] in:<br />
- der vollständigen Beseitigung der Birds-Beak-Bildung,<br />
- der Trennung der Transistorbereiche durch den in die Tiefe gehenden Feldisolationsbereich,<br />
- reduzierter Empfindlichkeit gegenüber Substratvorspannung, Substratdotierung und Kurzkanal<br />
Drain-Barrieren Erniedrigung (DIBL),<br />
- gleicher Zuverlässigkeit wie <strong>bei</strong>m LOCOS-Prozeß [20],<br />
- der Skalierbarkeit bis in den Submikrometerbereich.<br />
Damit stellt der STI-Prozeß eine Alternative zum LOCOS-Prozeß dar, der auch die Anforderungen<br />
von Submikrometertechnologien erfüllt.<br />
2.4.2.3 Probleme <strong>bei</strong>m STI-Verfahren<br />
Bei RIE-Prozessen zur Planarisierung gibt es eine starke Abhängigkeit vom Layout. Diese Prozesse<br />
werden zunehmend durch CMP ersetzt. Durch das CMP sind sehr gute globale Planarisierungen<br />
erreichbar. An großen Isolationsgebieten (>100µm) tritt eine Schichtdickenreduktion des<br />
Feldoxides auf. Dadurch wird die globale Planarität verschlechtert. Dieser Effekt (Dishing) kann<br />
zu Isolationsproblemen zwischen den Aktivgebieten führen. Eine Verringerung dieses Effektes<br />
kann mit Hilfe von CMP-gerechten Layoutänderungen im Schaltungsdesign erreicht werden.<br />
Es treten aber auch elektrische Probleme am Transistorrand auf:<br />
Am Übergang vom Aktivgebiet zum Feldgebiet treten infolge von Oxid-Naßätzprozessen (Padoxidentfernung,<br />
Si-Nitridätzung) Kanten auf. Diese Kanten werden in der Literatur als „gate wraparound“<br />
bezeichnet. Auch an den Kanten wächst <strong>bei</strong> der thermischen Oxidation Gateoxid und<br />
das Transistorgate (Polysilizium) liegt darüber. Damit entsteht an dem Übergangsgebiet eine<br />
besondere Transistorstruktur, die sich für den NMOSFET in Form von Leckströmen negativ<br />
bemerkbar macht. Aus den geometrischen Faktoren ergibt sich eine Erhöhung der Feldstärke zwischen<br />
der Polysiliziumelektrode und dem Aktivgebiet. Bei gleicher Dotantenmenge im Silizium<br />
an der Feldkante wie im Aktivgebiet ergibt sich eine erhöhte Elektronenkonzentration und damit<br />
niedrigere Einsatzspannung für den Transistor. Zur Verhinderung dieser Effekte kann nach Fazan<br />
und Matthew [17] nach der Planarisierung des LP-CVD Oxides bis zur Si-Nitridschicht und vor<br />
der naßchemischen Ätzung ein Oxidspacer erzeugt werden, der die kritische Oxidkante einhüllt<br />
und somit die Bildung <strong>einer</strong> Ätzgrube verhindert. In die Aktivgebietskanten wird eine Borimplantation<br />
von 3*10 12 cm -2 mit 30keV durchgeführt. Spacereinsatz und Seitenwandimplantation verhindern<br />
den Kantenleckstrom vollständig. Gleichzeitig verhindert die Borimplantation den<br />
narrow width effect. Ein weiterer Vorschlag für die Verhinderung der Kantenprobleme ist in [27]<br />
beschrieben.<br />
36
2.4 Technologische Einsatzgebiete des CMP<br />
2.4.3 Damascene Technologie<br />
Die „Damascene“ Technik wird zur Erzeugung von eingeebneten Leiterbahnen genutzt. Zuerst<br />
wird das Intermetalldielektrikum (SiO 2) aufgebracht. Anschließend werden Gräben für die Leiterbahnen<br />
ins SiO 2 geätzt und diese mit Metall aufgefüllt. Dazu wird das Metall zunächst ganzflächig<br />
abgeschieden und dann mittels CMP oder Rückätzen der erhabenen Bereiche wieder<br />
entfernt. Das Verfahren hat sich bereits für die Herstellung von Wolframkontakten bewährt, da<br />
hierfür ein CVD-Abscheideverfahren zur Verfügung steht, das eine konforme Abscheidung<br />
garantiert [14]. Ein Spezialfall der Damascene-Technik ist die Auffüllung von Kontaktlöchern<br />
mittels selektiver Abscheidung. Durch die selektive Wolframabscheidung wird das Chemisch<br />
Mechanische Polieren erleichtert, weil das Wolfram nur über den Kontaktlöchern und nicht auf<br />
der gesamten Scheibenoberfläche entfernt werden muß.<br />
Werden mit <strong>einer</strong> Metallabscheidung gleichzeitig die Leitbahnen und Kontakte hergestellt, so<br />
nennt man dieses Verfahren den Dual Damascene Process. Die Dual Damascene Technologie<br />
setzt sich immer mehr im Bereich der Strukturierung von Kupfer- und Aluminiumleiterbahnen<br />
durch. Kupfer ist ein schwierig zu ätzendes Metall, hat aber den Vorteil eines kleinen spezifischen<br />
Widerstandes von 1,72 μΩ/cm [36] gegenüber 3,0 μΩ/cm <strong>bei</strong> AlSiCu. Mit Hilfe der Damascene<br />
Technologie lassen sich die Ätzprobleme umgehen.<br />
Durch den Einsatz der Dual Damascene Technologie lassen sich die Kontaktwiderstände minimieren,<br />
da keine Übergangswiderstände zwischen Kontakten und Leiterbahnen entstehen. Im<br />
Vergleich zu Kupfer oder Wolfram-CMP erfordert das CMP von Aluminium ein höherentwickeltes<br />
Pad, um gute Planaritäten sowie minimale Kratzer und Defekte zu erreichen. Da die Oberfläche<br />
<strong>bei</strong>m Überpolieren von Aluminium stark angegriffen wird, sollte die Slurry eine hohe<br />
Selektivität zwischen der Abtragsrate im Aluminium und der von SiO 2 haben. Auch darf die<br />
Slurry keine oxidierende Wirkung auf das Aluminium haben, weil Aluminiumoxid eine sehr viel<br />
härtere Oberfläche als Aluminium hat. Ein Dual Damascene Prozeß mit Selektivitäten größer als<br />
100 wurde in [37] vorgestellt.<br />
37
2 Grundlagen des CMP<br />
38<br />
a<br />
SiO2 abscheiden<br />
Si3N4 abscheiden<br />
Lithographie der Kontakte<br />
Si<br />
b<br />
Si3N4-Ätzen Photoresist entfernen<br />
CVD-Oxid<br />
Si 3 N 4<br />
Abbildung 2.19: Dual Damascene Prozeß nach [35]<br />
c<br />
SiO 2 abscheiden<br />
d<br />
Lithographie der<br />
Leiterbahnen<br />
Fotoresist Metall<br />
Abb. 2.19 zeigt einen für die industrielle Fertigung geeigneten Dual Damascene Prozeß. Nach<br />
Abscheidung eines Zwischenisolatoroxides wird eine dünne Si 3 N 4 -Schicht (25 nm) abgeschieden,<br />
die als Hartmaske dienen soll. Anschließend folgt ein Lithographieschritt in dem die Kontakte<br />
strukturiert werden (Abb. 2.19a). Nach selektivem Ätzen der Hartmaske wird der<br />
Photoresist wieder entfernt und eine zweite Oxidschicht abgeschieden (Abb. 2.19b,c). In einem<br />
weiteren Lithographieschritt werden mit Hilfe <strong>einer</strong> Lackmaske die Leiterbahnen strukturiert<br />
(Abb. 2.19d). Nun können Leiterbahnen und Kontakte in einem Schritt geätzt werden, wo<strong>bei</strong> die<br />
Hartmaske als Ätzstop für die Leiterbahn und der Übergang zum Substrat als Ätzstop für die<br />
Kontakte wirkt (Abb. 2.19e). Anschließend werden die Gräben mit Metall aufgefüllt und mittels<br />
CMP planarisiert (Abb. 2.19f). Der Hauptvorteil dieser Prozeßsequenz liegt in der Strukturierung<br />
von Kontakten und Leiterbahnen mit nur einem Ätzschritt und <strong>einer</strong> Metallabscheidung. Nach<br />
Abschluß des Dual Damascene Prozesses liegt wieder eine planare Oberfläche zur Strukturierung<br />
der nächsten Ebene vor.<br />
e<br />
Ätzen der Kontakte<br />
und Bahnen<br />
Photoresist entfernen<br />
f<br />
Metall abscheiden<br />
CMP<br />
Si3N4 abscheiden
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
Bei der <strong>Entwicklung</strong> von neuen Bauelementen werden oft nur kleine bis mittlere Stückzahlen<br />
benötigt. Um den teuren Herstellungsprozeß der Masken für die Lithographie und Zeit einsparen<br />
zu können, werden maskenlose Direktbelichtungsverfahren eingesetzt. Elektronenstrahl- oder<br />
Laserstrahlschreiber sind für diese Aufgabe grundsätzlich geeignet. Ihr Nachteil liegt aber in der<br />
seriellen Belichtung. Mit diesen Anlagen kann nur ein geringer Durchsatz erreicht werden. Im<br />
FhG IMS wird deshalb ein ASIC-Stepper entwickelt, der zur Bilderzeugung eine programmierbare<br />
Maske, die Lichtventilmatrix (LVM) einsetzt [45]. Dieses System zeichnet sich durch einen<br />
einfachen Aufbau <strong>bei</strong> gleichzeitig paralleler Bildübertragung aus. Dadurch kann der Durchsatz<br />
gegenüber seriellen Belichtungssystemen deutlich erhöht werden. Dieser Stepper ist also in erster<br />
Linie für schnelle <strong>Entwicklung</strong>sabläufe und für die Fertigung kl<strong>einer</strong> bis mittlerer Stückzahlen<br />
von ASIC´s, Sensoren und Mikrosystemen geeignet.<br />
Das Funktionsprinzip des ASIC-Steppers mit Lichtventilmatrix sei hier kurz erläutert. Paralleles<br />
Laserlicht eines XeCl-Excimerlasers mit <strong>einer</strong> Wellenlänge von 308 nm, die von der Aluminiumoberfläche<br />
der Lichtventilmatrix sehr gut reflektiert wird, trifft auf den Strahlteiler (Abb. 3.1). Die<br />
Laserimpulse haben eine Impulsdauer von 20 ns. Das Laserlicht wird zu der Lichtventilmatrix<br />
geleitet. Jedes Pixel der Lichtventilmatrix wird adressiert und die Bildinformation durch Anlegen<br />
<strong>einer</strong> Steuerspannung eingeschrieben. Wenn keine Steuerspannung anliegt, bleibt die Oberfläche<br />
des Pixels unverformt. Finden jedoch lokale sinusartige Verformungen an der Oberfläche statt,<br />
die zu <strong>einer</strong> Phasenmodulation führen, wird das Licht in höhere Ordnungen gebeugt. Das an der<br />
Matrix reflektierte Licht durchquert den Strahlteiler und wird durch die Fourierlinse gebeugt. Ein<br />
räumlicher Filter befindet sich genau im Brennpunkt der Fourierlinse, so daß das gesamte in 0.<br />
Ordnung von der Matrix reflektierte Licht auf das Belichtungsfeld des Wafers abgebildet wird.<br />
Das in höhere Ordnungen gebeugte Licht wird von dem räumlichen Filter herausgefiltert. Mit<br />
dem Projektionsobjektiv wird eine Verkl<strong>einer</strong>ung des Bildfeldes um den Faktor 100 und somit<br />
eine Vergrößerung der Pixelauflösung um denselben Betrag erreicht. Der Tisch mit dem Wafer<br />
fährt mit konstanter Geschwindigkeit in x und y Richtung unter der Optik mäanderförmig entlang.<br />
Durch die Kürze der Lichtimpulse entstehen an den Kanten der belichteten Felder praktisch keine<br />
Unschärfen.<br />
Zum Einsatz kommt nach dem hier beschriebenen Abbildungsprozeß eine Hellfeldbelichtung. Sie<br />
besitzt gegenüber der Dunkelfeldbelichtung bessere Abbildungseigenschaften und wurde am IMS<br />
in Dresden weiter untersucht [44]. Das hier beschriebene optische Verhalten gilt für die Lichtventilmatrix<br />
mit <strong>einer</strong> Verformung der Spiegeloberfläche auf Basis <strong>einer</strong> darunterliegenden viskoelastischen<br />
Ebene. Werden zur Erstellung der Bildinformation mechanisch ausgelenkte<br />
Mikrospiegel genutzt, wird das Licht in ähnlicher Weise gebeugt.<br />
Mit einem solchen ASIC-Stepper erzeugte Fotolackstrukturen zeigt Abb. 3.2. In dieser Aufnahme<br />
wurden Fotolackstrukturen mit Weiten von bis zu 0,48 μm aufgelöst. Im linken unteren Bereich<br />
des Bildes sind Strukturen nicht aufgelöst. Die Gräben entsprechen der Ansteuerung einzelner<br />
Spiegelelemente mit <strong>einer</strong> angestrebten Auflösung von 0,24 μm.<br />
39
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
40<br />
Objektebene:<br />
Lichtventilmatrix<br />
mit Deformationsbzw.<br />
Phasenmuster<br />
Strahlteiler<br />
Fourierlinse<br />
Fourierebene<br />
räumlicher Filter<br />
100:1 Projektionsobjektiv<br />
Bildebene<br />
f<br />
f<br />
f’<br />
f’<br />
x<br />
Laserlicht<br />
Beugung<br />
0. Ordnung<br />
Beugung<br />
0+n te Ordnung<br />
Beugung des Lichtes und<br />
Fouriertransformation<br />
Abbildung 3.1: Schematische Darstellung des Aufbaus und der Funktionsweise eines<br />
Lithographiegerätes mit Lichtventilmatrix nach [44]<br />
y<br />
Synthese des gefilterten<br />
Ortsspektrums<br />
Fourierrücktransformation
3.1 Aufbau und Funktionsweise der Bildgebenden Mikrosysteme<br />
Abbildung 3.2: REM-Aufnahme von Fotolackstrukturen, die durch die Abbildung von<br />
Mikrospiegeln mit Pyramidenelementen erzeugt wurden<br />
3.1 Aufbau und Funktionsweise der Bildgebenden Mikrosysteme<br />
Herzstück des oben genannten fotolithographischen Systems sind die neu entwickelten Lichtventilmatrizen.<br />
Im FhG IMS werden zwei Strategien zur Herstellung dieser Lichtventilmatrizen verfolgt.<br />
Bei <strong>bei</strong>den wird mit Pixelgrößen von 20 x 20 μm 2 gear<strong>bei</strong>tet. Sie unterscheiden sich aber in<br />
der Erzeugung der Verformung an der Spiegeloberfläche. Bei der ersten Variante bestehen die<br />
Spiegelelemente aus Aluminiumplatten, die an Federarmen oder Gelenken befestigt sind.<br />
Bei der anderen Variante zur Erzeugung eines Bildes wird die geschlossene Aluminiumspiegelschicht<br />
mit Hilfe <strong>einer</strong> darunterliegenden viskoelastischen Steuerschicht verformt. Die Auslenkung<br />
erfolgt in <strong>bei</strong>den Fällen durch elektrostatische Kräfte. Beide Varianten werden zur Zeit als<br />
passive Matrix und als aktive Matrix gefertigt.<br />
Die passive Matrix enthält nur den mikromechanischen Aufbau zur Auslenkung der Spiegelelemente.<br />
Die Zeilen- und Spaltenleitungen der Pixel werden nach außen geführt und durch eine<br />
externe Logik angesteuert. Bei der aktiven Matrix befindet sich die Ansteuerelektronik auf dem<br />
Chip. Abbildung 3.3 zeigt den Aufbau und die Wirkungsweise <strong>einer</strong> Lichtventilmatrix auf Elastomerbasis.<br />
Über dem Substrat befinden sich die isolierten Pixel. Darüber wird eine viskoelastische<br />
Steuerschicht von 5 - 7 μm Dicke aufgeschleudert. Anschließend wird eine dünne Aluminiumschicht<br />
aufgedampft.<br />
Durch Anlegen <strong>einer</strong> Vorspannung U 0 von 200-300 V zwischen Spiegelfläche und allen Pixeln<br />
bildet sich ein homogenes Feld aus und die Spiegelelemente werden vorgespannt. Wird nun<br />
zusätzlich eine Spannung U S von ±15V an einzelne Pixel gelegt, findet eine Verformung der<br />
Spiegeloberfläche statt. Durch eine geeignete Wahl der Amplitude und der Periode des Phasengit-<br />
41
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
ters wird erreicht, daß nahezu das gesamte auf das Gitter auftreffende Licht in höhere Beugungsordnungen<br />
gebeugt wird. Die viskoelastische Steuerschicht ist inkompressibel. Deshalb werden<br />
immer alternierend positive und negative Steuerspannungen gegenüber dem Bezugspotential<br />
gewählt, was eine sinusförmige Auslenkung zur Folge hat. Die Steuerspannungen sind in Abb.<br />
3.4 durch „+“ und „-“ gekennzeichnet. Es ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten der<br />
Ansteuerung. Eine Möglichkeit ist die Streifenadressierung. Bei der Streifenadressierung ergibt<br />
sich ein eindimensionales Sinusprofil. Wählt man als Adressierungsvariante die symmetrische<br />
Schachbrettadressierung, entsteht ein zweidimensionales Phasengitter mit einem Sinusprofil. An<br />
diesem Profil gibt es keine Vorzugsrichtung der gebeugten Lichtstrahlen mehr. Die minimale<br />
Größe eines darzustellenden Bildpunktes setzt sich aus 3 x 3 Pixeln der Matrix zusammen. Somit<br />
kann die kleinste erreichbare Auflösung von d = 84,9 μm (Abb. 3.4) <strong>bei</strong> <strong>einer</strong> Inkrementlänge I =<br />
20 μm und n = 3 Inkremente unter Nutzung der Gleichung<br />
42<br />
d = n× I 2<br />
. (33)<br />
ermittelt werden. Mit Hilfe eines Objektives mit einem Abbildungsverhältnis von 100:1 kann die<br />
erreichbare Auflösung auf d’ = 0,8 μm verbessert werden.<br />
Die Größe der Auslenkung in <strong>bei</strong>den Richtungen ist sowohl von der Höhe der Vorspannung U 0<br />
als auch von der Höhe der Steuerspannung U S abhängig. Sie beträgt <strong>bei</strong> derzeitigen Lösungen 100<br />
bis 200 nm. Die Zusammenhänge zwischen den angelegten Spannungen und der Auslenkung sind<br />
in Abb. 3.5 dargestellt. Die Höhe der maximalen Vorspannung wird durch die Spannungsfestigkeit<br />
der viskoelastischen Schicht bestimmt und liegt <strong>bei</strong> 500 V.<br />
Spiegelelektrode<br />
Pixelelektroden<br />
Substrat<br />
ebener Spiegel Phasengitter<br />
viskoelastische<br />
Steuerschicht<br />
Abbildung 3.3: Schematische Darstellung des Aufbaus und der Wirkungsweise der<br />
Lichtventilmatrix auf Elastomerbasis nach [49]<br />
U 0<br />
viskoelastische<br />
Steuerschicht<br />
-U S<br />
+U S<br />
U 0
3.1 Aufbau und Funktionsweise der Bildgebenden Mikrosysteme<br />
symmetrische<br />
Schachbrettadressierung<br />
d<br />
d<br />
Streifenadressierung<br />
minimale Bildgröße Inkrement<br />
Passive Matrix<br />
Oberflächendeformation <strong>bei</strong><br />
Schachbrettadressierung<br />
0,20 mm<br />
0,17mm<br />
Abbildung 3.4: Ansteuerungsmodi der LVM auf Basis viskoelastischer Steuerschichten und<br />
gemessene Verformungsmuster <strong>bei</strong> symmetrischer Schachbrettadressierung<br />
Amplitude in nm<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Deformation der Spiegelelemente<br />
0<br />
0 5 10 15<br />
Steuerspannung in V<br />
20 25 30<br />
Uo=200V<br />
a) b)<br />
Abbildung 3.5: Höhe der relativen Auslenkung in Abhängigkeit von a) der Vorspannung U 0<br />
und b) der Steuerspannung U S nach [46]<br />
Eine andere Variante zur Herstellung der Lichtventilmatrix ist der Einsatz mikromechanischer<br />
Spiegel zur Erzeugung der Phasengitter und zur räumlichen Ablenkung des Lichtes. Kennzeichnend<br />
für diese Lichtmodulatoren ist eine Bildelementgröße von 20 x 20 μm 2 und eine Vollbildrate<br />
von 400 Hz. Sie werden in CMOS-kompatibler Oberflächenmikromechanik hergestellt [47].<br />
Den Aufbau und die Funktionsweise zweier aktueller Varianten der mikromechanischen Spiegel<br />
zeigt Abb. 3.6. Unter der spiegelnden Aluminiumplatte jedes Bildelementes befindet sich ein<br />
Hohlraum und eine individuell adressierbare Steuerelektrode. Dadurch bildet sich ein Plattenkondensator.<br />
In Abb. 3.6a besteht ein Pixel aus vier dreieckigen Aluminiumplatten, die je an 2 Torsionsarmen<br />
aufgehängt sind. Sie werden im folgenden Pyramidenelemente genannt. In Abb. 3.6b besteht der<br />
Spiegel aus <strong>einer</strong> quadratischen Fläche, die an vier Federarmen aufgehängt ist. Sie werden als<br />
Senkelemente bezeichnet. Beide Varianten haben einen Abstandshalter, um ein Auslenken bis zur<br />
Gegenelektrode und somit einen Kurzschluß zwischen den beweglichen Elementen und ihren<br />
Gegenelektroden zu verhindern.<br />
Amplitude in nm<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Deformation der Spiegelelemente<br />
0<br />
0 100 200 300 400 500<br />
Vorspannung in V<br />
Us=±10V<br />
y<br />
z<br />
x<br />
43
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
In der seitlichen Ansicht in Abb. 3.6 ist jeweils der ausgelenkte Zustand dieser Spiegelelemente<br />
dargestellt. Die zwei Designvarianten unterscheiden sich nicht nur im Aufbau, sondern auch in<br />
ihrer Funktionsweise. Ohne Adressierung verhält sich das Spiegelarray praktisch wie ein ebener<br />
Spiegel. Legt man eine Steuerspannung von etwa 20 V zwischen die unter den Spiegelelementen<br />
liegende Steuerelektrode und die Spiegeloberfläche, bildet sich ein geladener Kondensator und<br />
durch die elektrostatische Anziehung lenken die Pyramidenelemente in Richtung Gegenelektrode<br />
aus. Die Größe der Auslenkung läßt sich durch den Winkel Φ beschreiben. Durch die so entstandenen<br />
Verformungen wird das Licht in verschiedene Richtungen gebeugt und die entsprechenden<br />
Spiegelelemente erscheinen dunkel.<br />
Die in Abb. 3.6b gezeigten Senkelemente bewegen sich <strong>bei</strong> Anlegen <strong>einer</strong> Steuerspannung auf die<br />
darunterliegende Steuerelektrode um einen Betrag dh zu, bleiben aber parallel zu der Ebene in der<br />
sie sich im Grundzustand befanden. Wenn phasengleiches, paralleles Licht auf dieses Verformungsprofil<br />
fällt, so bildet sich im reflektierten Licht eine Phasenmodulation, die der Oberflächendeformation<br />
entspricht.<br />
Die Deformationsamplituden dh sollten im Bereich von <strong>einer</strong> viertel Wellenlänge liegen, was <strong>bei</strong><br />
sichtbarem Licht etwa 100 - 175 nm entspricht, um eine vollständige Auslöschung des Lichts zu<br />
erreichen. Das Deformationsverhalten für die Senkelemente ist in Abb. 3.7 dargestellt. Die Deformationskurven<br />
zeigen einen typischen nichtlinearen Verlauf, wie er in [48] für die Senkelemente<br />
und in [44] für die Pyramidenelemente hergeleitet wurde. Um die Exemplarstreuungen zu berücksichtigen,<br />
wurde jeweils ein maximaler, mittlerer und minimaler Deformationswert ermittelt. Der<br />
Kurvenfit für die Senkelemente wurde aus dem in [48] aufgestellten Modell hergeleitet. Zusätzlich<br />
wurde in [48] eine FEM-Simulation mit den aus dem Kurvenfit erhaltenen Parametern durchgeführt.<br />
Insgesamt wird eine sehr gute Übereinstimmung zwischen den simulierten und den experimentell<br />
ermittelten Werten erzielt. Als Ursache für die Schwankungen der Deformation treten neben<br />
Schichtdickenschwankungen der Spiegelschicht auch Dickenschwankungen in der Spacerlackschicht,<br />
Vordeformation der Spiegelelemente und Höhenschwankungen in der Untergrundtopographie<br />
auf.<br />
Auch durch Kapazitätsmessung läßt sich das Deformationsverhalten ermitteln. Bei Aussteuerung<br />
und anschließendem Zurücksetzen der Steuerspannung durchläuft die Kapazität eine Hysteresekurve.<br />
Ab etwa 25 V bleibt die Kapazität annähernd konstant, da die Spiegel bis zu den Abstandshaltern<br />
durchgesteuert sind und somit keine weitere Auslenkung der Spiegel erfolgt. Wird die<br />
Steuerspannung auf 0V zurückgeregelt, durchläuft die Kapazität den oberen Zweig und es entsteht<br />
die für den Deformationsvorgang typische Hysterese.<br />
Mit Hilfe von Kapazitätskennlinien läßt sich die mittlere Auslenkung der Senkelemente dh<br />
berechnen, wo<strong>bei</strong> A die Fläche eines Spiegelelementes und ε 0 die Dielektrizitätskonstante ist. C 0<br />
ist die Kapazität ohne Steuerspannung, C U die Kapazität des Spiegelelementes mit angelegter<br />
Steuerspannung und n die Anzahl der Pixel (Gleichung 34). Diese Art der Ermittlung der Auslenkung<br />
eignet sich nur <strong>bei</strong> gleichzeitigem Ansteuern vieler Pixel, da erst dann genügend große<br />
Kapazitätsänderungen meßbar sind.<br />
44<br />
n × ε0<br />
× A(<br />
C0 – CU) dh =<br />
------------------------------------------------<br />
C0 × CU (34)
3.1 Aufbau und Funktionsweise der Bildgebenden Mikrosysteme<br />
Pyramidenelemente<br />
Spiegelfläche<br />
Stützpfosten<br />
φ<br />
deformierte<br />
Spiegelfläche<br />
Abstandshalter<br />
Gegen-<br />
a)<br />
elektrode<br />
b)<br />
Abbildung 3.6: Mikromechanische Spiegel mit Darstellung des ausgelenkten Zustandes<br />
Deformation in nm<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
20x20μm 2 Senkelemente<br />
h = 0.6μm<br />
L = 9.6μm<br />
b = 1.6μm<br />
A = (17.4μm) 2<br />
E = 63.9 GPa<br />
δ = 0.43μm<br />
δ = 0.42μm<br />
δ = 0.41μm<br />
Senkelemente<br />
20 μm<br />
0 5 10 15 20 25 30<br />
Spannung in Volt<br />
Meßdaten<br />
"<br />
"<br />
FEM-Simulation<br />
analytische Rechnung<br />
20 μm<br />
Abbildung 3.7: Spannungsabhängige Deformation der 20 x 20 μm Senkelemente <strong>bei</strong><br />
verschiedenen Spiegeldicken δ, Armlänge L und Armbreite b nach [48]<br />
dh<br />
45
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
3.2 Einordnung des CMP in die Hochvolt-CMOS Technologie<br />
Die CMOS-kompatible Technologie für die Herstellung der bildgebenden Mikrosysteme wird am<br />
Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme in Duisburg und Dresden<br />
speziell für hohe Spannungsfestigkeit bis 40V entwickelt.<br />
Ausgehend von <strong>einer</strong> einfachen CMOS-Technologie müssen zusätzliche Maßnahmen zur Isolation<br />
zwischen den Transistoren ergriffen werden. Die erhöhte Spannungsfestigkeit wird durch ein<br />
dickes Gateoxid in Verbindung mit <strong>einer</strong> Gatelänge von 5μm erreicht.<br />
Durchbrüche zwischen den Transistoren sollen durch zusätzliche Kanalstopper 1 verhindert werden.<br />
Hohe Feldgradienten an parasitären vertikalen Transistoren werden durch zusätzlich eingefügte<br />
Pinchgebiete abgebaut. Der schematische Schichtaufbau <strong>einer</strong> Lichtventilmatrix mit<br />
elektronischer Ansteuerung ist in Abb. 3.8 dargestellt.<br />
Die <strong>Entwicklung</strong> der Lichtventilmatrix ist ein aktuelles Projekt, das in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit<br />
Kooperationspartnern aus der Industrie durchgeführt wird. Deshalb soll an dieser Stelle nicht auf<br />
die Details der Herstellung der Transistoren eingegangen werden.<br />
Der Prozeß beginnt mit dem Herstellen von Justiermarken. Die N- und P-Wannen werden durch<br />
ein 90 nm dickes Wannenoxid implantiert und anschließend durch Diffusion formiert. Es folgen<br />
die Implantationen für N-Pinch und P-Feld mit gegenüber den Wannen höherer Vorbelegung und<br />
geringerer Diffusion. Daran schließt sich der LOCOS-Komplex an. Erst danach werden P-Pinch<br />
und N-Feld implantiert und aktiviert.<br />
Auf die Gateoxidation folgen die Polysilizium-Abscheidung, die Strukturierung und die Dotierung<br />
des Polysiliziums. Als nächstes werden die Source- und Drain-Bereiche dotiert. Die<br />
Abscheidung des Zwischenoxids (BPSG), Reflow und das Ätzen der Kontaktlöcher schließen<br />
sich an. Jetzt wird die erste Metallebene aufgesputtert und strukturiert.<br />
Im Anschluß daran wird die Oberfläche mittels ILD-CMP-Planarisierung eingeebnet, wo<strong>bei</strong> das<br />
übrigbleibende Planarisierungsoxid als Teil des Zwischenoxids verwendet wird. Nach Abscheidung<br />
eines Cure-Oxids 2 und der Strukturierung der Vias wird die 2. Metallebene gesputtert und<br />
strukturiert. Nun wird eine CVD-Oxidschicht abgeschieden und es erfolgt eine nochmalige Planarisierung<br />
mittels Chemisch Mechanischen Polierens bis zum Höhenniveau der zweiten Metallebene.<br />
Jetzt wird der mikromechanische Spiegelaufbau durch Herstellung eines Lackspacers, Aluminiumbedampfen<br />
und anschließendes Aluminiumstrukturieren mit Hilfe von Lackmasken hergestellt.<br />
Dann wird der Lackspacer verascht und somit die Spiegelelemente freigelegt<br />
Die viskoelastischen Spiegel werden durch Aufschleudern des Elastomers und anschließende<br />
Aluminium-Elektronenstrahlbedampfung hergestellt.<br />
Aus der Darstellung des technologischen Ablaufs und der Funktionsweise der Lichtventilmatrix<br />
erkennt man die Notwendigkeit <strong>einer</strong> hervorragenden Planarisierung und des Ausgleichs von<br />
Höhenunterschieden im Chip. Ohne CMP ist die Herstellung <strong>einer</strong> aktiven Matrix mit den geforderten<br />
elektrischen, optischen und mechanischen Deformationseigenschaften schwierig zu realisieren.<br />
Bei Spiegelauslenkungen von 100 - 200 nm haben schon geringe<br />
Schichtdickenschwankungen oder Reststufen einen großen Einfluß auf die Funktion der Spiegelpixel.<br />
1. Kanalstopper...Anhebung der Dotierung unter dem Feldgebiet<br />
2. Cure-Oxid...zusätzliche Oxidschicht zum Einbetten von Partikeln und Defekten<br />
46
3.2 Einordnung des CMP in die Hochvolt-CMOS Technologie<br />
P-Wanne N-Wanne<br />
n+ dotiertes Gebiet<br />
p+ dotiertes Gebiet<br />
Metall Poly-Si<br />
PE-CVD-Oxid Elastomer<br />
Abbildung 3.8: CMOS-Ansteuerelektronik für die Lichtmodulatoren<br />
Aluminium-Spiegelschicht<br />
Elastomer<br />
Planarisierung Metall2<br />
Metall2<br />
Planarisierung Metall1<br />
Metall 1<br />
Poly-Si<br />
Feldoxid<br />
Kanalstopper<br />
Pinchgebiet<br />
Bereits vor Einführung der CMP-Technologie im IMS-Dresden wurden aufwendige Maßnahmen<br />
zur Planarisierung des Zwischenoxids und der zweiten Metallebene durchgeführt. Bis zur ersten<br />
Metallebene sind bereits Stufen von mehr als 1000 nm entstanden.<br />
Deshalb wurde zuerst eine lokale Planarisierung und dann eine globale BSG-Planarisierung<br />
durchgeführt. Dazu wird zuerst die Dicke des Oxides mit <strong>einer</strong> 10 Punkte-Messung vorgemessen.<br />
Die lokale Planarisierung erfolgt durch Abscheidung von 700 nm PE-CVD-USG und anschließendem<br />
Argon Sputterätzen. Die Kanten werden stärker angegriffen als Flächen und somit abgerundet.<br />
Voidbildungen und Elektromigration der Metall1-Bahnen werden durch die Kantenabrundung<br />
vermindert. Nun werden erneut 1400 nm USG abgeschieden und es wird die Schichtdicke gemessen.<br />
Bei der BSG-Planarisierung werden zwei Mal 2,8 μm BSG <strong>bei</strong> 350°C abgeschieden. Es ist<br />
<strong>bei</strong> diesen Temperaturen fließfähig und füllt kleine und tiefe Gräben mit Aspektverhältnissen von<br />
bis zu 1 sehr gut aus.<br />
Anschließend wird das BSG mit <strong>einer</strong> Selektivität von 1 zu SiO 2 plasmageätzt. Nun werden die<br />
Oxiddicken zur Prozeßkontrolle nachgemessen. Dann werden noch einmal 400 nm USG und<br />
1400 nm BSG abgeschieden und dann plasmageätzt. Abschließend müssen noch einmal die<br />
Schichtdicken gemessen werden.<br />
Da das BSG extrem hygroskopisch ist, müssen die Abscheidung und das Plasmaätzen im<br />
Vakuum ohne zwischenzeitliche Zufuhr von Umgebungsluft erfolgen.<br />
Das BSG zeigt gute Planarisierungseigenschaften an Gräben von maximal 20 μm Breite. Darüber<br />
hinaus nimmt die Planarisierungswirkung schnell ab, weil das Fließvermögen von BSG begrenzt<br />
ist. Somit wird nur im Pixelgebiet wirkungsvoll planarisiert. Der Planarisierungsprozeß mit BSG<br />
erfordert einen erheblichen <strong>Entwicklung</strong>s- und Fertigungsaufwand. Durch geschickte Prozeßführung<br />
und einen großen Meßaufwand ließen sich die Schichtdickeninhomogenitäten auf 150 bis<br />
200 nm reduzieren.<br />
Zusätzlich entstehen im CVD-Plasma Oxid-Keime. An diesen Keimen lagern sich weitere Moleküle<br />
an und bilden Oxid-Partikel, die sich auf der Waferoberfläche niederschlagen. Dadurch ent-<br />
47
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
steht eine sehr rauhe und unebene Oxidoberfläche, die sich auf der Spiegelebene abbilden kann.<br />
Mit Hilfe der BSG-Planarisierung im Zwischenoxid ist es möglich die Stufenhöhen bis auf Reststufen<br />
von minimal 120 nm zu reduzieren. Die Durchlaufzeiten für die Planarisierung betragen<br />
pro Los etwa eine Woche.<br />
48<br />
lokale Planarisierung<br />
Vertical distance: 1,082 μm<br />
globale BSG-Planarisierung<br />
im Zwischenoxid<br />
Vertical distance: 193,68 nm<br />
Abbildung 3.9: Planarisierungen im Pixelgebiet mit BSG-Planarisierung<br />
globale BSG-Planarisierung<br />
über Metall 2<br />
Vertical distance: 142,46 nm<br />
Über der zweiten Metallebene muß noch einmal eine zu der ersten Metallebene analoge BSG-Planarisierung<br />
durchgeführt werden. Hier wurde allerdings nur einmal Oxid abgeschieden und<br />
anschließend zurückgeätzt.<br />
Die Reststufen nach Durchführung des kompletten Planarisierungsprozesses betrugen 120 bis 150<br />
nm. Sowohl die Höhe der Reststufen und die geringen Planarisierungslängen als auch die langen<br />
Durchlaufzeiten, der erhebliche Meßaufwand, die kritische Prozeßführung und die Defekte und<br />
Partikel des Oxides zeigen die Notwendigkeit <strong>einer</strong> alternativen Planarisierungsmethode.<br />
Die genaue Prozeßführung <strong>bei</strong>m CMP wird in Kapitel 5 ausführlich beschrieben. In Tabelle 3.1<br />
ist ein Vergleich der aktuellen Ergebnisse der CMP-Planarisierung mit der BSG-Planarisierung<br />
dargestellt. Der Hauptvorteil liegt in den um mehr als 50% verminderten Stufenhöhen im Pixelgebiet.<br />
Die Oberflächenrauheit der Aluminiumfläche wird durch das Rückätzen des TiN, als<br />
Antireflexionsschicht über dem Aluminium, festgelegt.<br />
Da <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den Planarisierungsverfahren gleich zurückgeätzt wird, haben auch die Rauheiten den<br />
gleichen Wert. Zu den Oberflächendefekten, Partikeln oder lokalen Schichtdickenschwankungen<br />
können aus meßtechnischen und Kapazitätsgründen keine vollständigen Angaben gemacht werden.<br />
Eine optische Kontrolle ergab allerdings geringere Partikelzahlen an den mit CMP prozessierten<br />
Wafern.
3.2 Einordnung des CMP in die Hochvolt-CMOS Technologie<br />
Anforderung Soll BSG-<br />
Planarisierung<br />
(Ist)<br />
Reststufen nach ILD-Planarisierung<br />
im Pixelgebiet<br />
Reststufen nach Metall 2 Planarisierung<br />
im Pixelgebiet<br />
globale Schichtdickenschwankungen<br />
lokale Schichtdickenschwankungen<br />
im Pixelgebiet<br />
Oxidzieldicke im ILD Zwischenoxid,<br />
global<br />
0 nm 100 - 200<br />
nm<br />
0 nm 80 - 150<br />
nm<br />
0 nm 150 - 200<br />
nm<br />
CMP<br />
(Ist)<br />
CMP-Maßnahmen zum Erreichen der<br />
Anforderungen<br />
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
55,5 mm<br />
50<br />
27,5 mm<br />
A BBBBA<br />
C D D D D C<br />
C D D D D C<br />
C D D D D C<br />
C D D D D C<br />
C D D D D C<br />
C D D D D C<br />
C D D D D C<br />
C D D D D C<br />
A B B B B A<br />
Gebiet<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
Patternfaktor<br />
nach<br />
Met.1<br />
30<br />
37<br />
34<br />
58<br />
nach<br />
Met.2<br />
31<br />
81<br />
76<br />
88<br />
Ritzrahmen<br />
mit PATMOS<br />
Y-Justiermarken<br />
X-Justiermarken<br />
Matrix<br />
Abbildung 3.10: Gebiete mit gleichen topographischen Eigenschaften und Anordnung der<br />
Matrizen auf dem Wafer.<br />
Aus den Anforderungen ergaben sich folgende <strong>Entwicklung</strong>sziele, die in Kapitel 4 und Kapitel 5<br />
bear<strong>bei</strong>tet werden.<br />
- Wie kann allgemein die globale Uniformität optimiert werden?<br />
- Bleibt die globale Uniformität am Matrixlayout erhalten?<br />
- Wie groß sind die mittleren Abtragsraten am unstrukturierten Wafer und am konkreten Matrixlayout?<br />
- Wie kann man die Reststufen nach CMP minimieren?<br />
- Ist das Layout der Matrix für CMP geeignet? Wenn nicht, welche Änderungen sind am Layout<br />
notwendig, um es für CMP zu optimieren?<br />
- Können Planarisierungswirkung und der Einfluß von Layoutänderungen simuliert werden?<br />
- Wie groß sind die Defekte und Partikelzahlen nach CMP und Reinigung?<br />
- Wirkt sich das CMP nachteilig auf die elektrischen Parameter der Schaltung aus?<br />
- Wie stark bilden sich neue Stufen an Stoplayern aus und durch welche Maßnahmen kann man<br />
diese Stufen gering halten?<br />
- An welchen Stellen müssen spezielle Meßfenster zur Prozeßkontrolle integriert werden?<br />
- Kann die In-Situ Abtragsratenmeßeinrichtung der CMP-Anlage für die Endpunktdetektion<br />
genutzt werden? Wie müssen da<strong>bei</strong> die Parameter eingestellt werden?
3.3 Prozeßkontrolle<br />
3.3 Prozeßkontrolle<br />
Die Prozeßkontrolle spielt <strong>bei</strong>m CMP eine entscheidende Rolle. Da<strong>bei</strong> werden die verwendeten<br />
Meß- und Kontrollverfahren um so anspruchsvoller, je komplizierter die Topographie und geringer<br />
die Strukturweiten sind. Die Vielzahl der auf das CMP anwendbaren Prozeßkontrolleinrichtungen<br />
zeigt Abb. 3.11. Die wichtigsten zu kontrollierenden Parameter sind die lokale<br />
Schichtdicke, Schichtdickenhomogenität und die Stufenhöhe. In der Matrixtechnologie wird mit<br />
Siliziumnitrid als Stoplayer zum Erreichen bestimmter Oxiddicken gear<strong>bei</strong>tet. Es dürfen keine<br />
Oxidreste über dem Si-Nitrid stehenbleiben aber auch an besonders schnell polierenden Stellen<br />
darf das Si-Nitrid noch nicht durchpoliert sein. Da die Si-Nitridschicht als Hilfsschicht möglichst<br />
dünn gewählt wird, ergibt sich ein kleines Prozeßfenster (Abb. 3.12). Dieses zu ermitteln, ist eine<br />
Aufgabe der Prozeßkontrollmaßnahmen.<br />
Profilometer<br />
spektrales Reflektometer<br />
spektrales Ellipsometer<br />
Vierspitzenmeßplatz<br />
Oberflächeninspektionsgerät<br />
CMP<br />
Abbildung 3.11: Prozeßkontrolleinrichtungen für das CMP<br />
Abtrag durch CMP<br />
Patternfaktoren<br />
klein groß<br />
InSitu Abtragsmessung<br />
Prozeßfenster<br />
min<br />
CMP max<br />
CMP<br />
Schräglichtplatz<br />
Rasterkraftmikroskop<br />
TXRF-Analyse<br />
optisches Mikroskop<br />
Raster-Elektronen-Mikroskop<br />
PE-TEOS<br />
Si 3 N 4<br />
PE-TEOS<br />
Abbildung 3.12: Prozeßfenster für Oxidpolieren mit Si 3N 4 als Stopschicht<br />
Die Haupteinrichtung zum Messen von Oxidschichtdicken ist das spektrale Reflektometer vom<br />
Typ „LEITZ MPV-SP“. In einem optischen Frequenzband von 400 nm bis 800 nm wird die relative<br />
Intensität des an den Materialübergängen reflektierten Lichts gemessen und mit <strong>einer</strong> theoretisch<br />
ermittelten Kurve überlagert. Anschließend werden die Parameter des theoretischen Modells<br />
an die praktisch ermittelte Kurve angenähert und so die Schichtdicken auf dem Wafer ermittelt.<br />
Zeit<br />
51
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
Der Meßbereich des spektralen Reflektometers liegt zwischen wenigen Nanometern und mehreren<br />
Mikrometern. An dicken Schichten wird die Anzahl der Perioden des reflektierten Signals<br />
gezählt und so die Dicke ermittelt. Bei ganz dünnen Schichten erreicht man keine volle Periode<br />
und die Schichtdicken müssen über den Anstieg des Signals ermittelt werden. Die Größe des<br />
Meßflecks des spektralen Reflektometers kann je nach Vergrößerung des Objektivs zwischen 100<br />
x 100 μm 2 und 10 x 10 μm 2 liegen. Bei dem kleinen Meßfenster ist die reflektierte Lichtmenge<br />
sehr klein, so daß die Auswertung des Signals oftmals ungenau ist. Mit dem spektralen Reflektometer<br />
ist es möglich, Schichtstapel bestehend aus maximal zwei Schichten zu messen. Bekannt<br />
sein muß dafür der Brechungsindex der Materialien und die Schichtdicke des unteren Materials.<br />
Der Brechungsindex von Oxid liegt im betrachteten Wellenlängenbereich zwischen n = 1,454 und<br />
n = 1,468 und der von Si 3 N 4 liegt zwischen n = 2,01 und n = 2,07.<br />
Eine Messung dauert etwa 5 s je Meßpunkt und ist damit eine schnelle und komfortable Methode<br />
flächendeckende Dickenmessungen mit mehr als 50 Punkten über den Wafer durchzuführen. Für<br />
die Messungen müssen in das Schaltungsdesign spezielle Meßfenster eingefügt werden. Für einfache<br />
und genaue Messungen sollten diese nur Oxidschichten über Silizium besitzen. Im Pixelgebiet<br />
ist es nicht möglich, Meßfenster einzufügen. Deshalb befinden sich alle Meßfenster in den<br />
Randgebieten und im Ritzrahmen. Die Anordnung und Anzahl ist in Kapitel 5 beschrieben. Auf<br />
die Schichtdicken im Matrixgebiet läßt sich mit <strong>einer</strong> Stufenmessung von den Meßfenstern aus<br />
ins Pixelgebiet folgern. Dazu braucht man Kenntnis von den darunterliegenden Schichtdicken der<br />
Oxide, des Polysiliziums und der ersten Metallebene.<br />
Stufenhöhen können mit dem Profilometer oder dem Rasterkraftmikroskop (AFM) gemessen<br />
werden. Für Standardmessungen wird das Profilometer angewendet.<br />
Es kann Stufen von bis zu 1 mm Höhe messen und hat eine maximale wiederholbare Auflösung<br />
von 0,75 nm. Das Meßergebnis hängt <strong>bei</strong>m Profilometer von dem Nadelradius, dem Öffnungswinkel<br />
der Nadel, der Scangeschwindigkeit und der Auflagekraft ab.<br />
An dem im FhG IMS eingesetzten Profilometer „Dektak V200SI“ wird für Standardanwendungen<br />
eine Nadel von 2,5 μm Radius mit einem Öffnungswinkel von 60° eingesetzt. Mit dieser<br />
Nadel lassen sich <strong>bei</strong> für das CMP üblichen Anfangsstufenhöhen von 1000 nm nach Gleichung 35<br />
minimal l = 4,0 μm breite Gräben messen. Ein Stufenscan von 100 μm Länge dauert etwa 30 s. Je<br />
länger die Scanzeit wird, um so höher wird die laterale Auflösung. Die Auflagekraft wurde mit<br />
147 mN gewählt. Bei hoher Auflagekraft in weichen Materialien wie Aluminium kann die Nadel<br />
Kratzer hinterlassen. Deshalb kann die Auflagekraft bis minimal 4,9 mN reduziert werden.<br />
52<br />
h<br />
Meßspitze<br />
l<br />
α<br />
r<br />
α<br />
2<br />
Oxid mit<br />
Stufe<br />
1<br />
h r -- 4r<br />
2<br />
2<br />
=<br />
– –<br />
Abbildung 3.13: Eindringtiefe der Profilometernadel in den Graben<br />
für h < 0,5r (35)<br />
Für Stufenscans in schmaleren Gräben als 4 μm wird das AFM eingesetzt. Beim AFM werden die<br />
atomaren Anziehungskräfte zwischen Materialoberfläche und der Meßnadel gemessen. Es erlaubt<br />
höhere horizontale und vertikale Auflösungen als das Profilometer. Mit dem AFM lassen sich<br />
l 2
3.3 Prozeßkontrolle<br />
Flächenscans durchführen, so daß dreidimensionale Aufnahmen möglich werden. AFM Aufnahmen<br />
dauern länger und sind deshalb auch teurer. Für die Messung von Oberflächenrauheiten vor<br />
und nach CMP wird das AFM genutzt. Der Einsatz des AFM zur Prozeßkontrolle <strong>bei</strong>m CMP ist<br />
in den Artikeln [50], [51] und [52] beschrieben.<br />
Ein wichtiges Instrument der Prozeßkontrolle <strong>bei</strong>m CMP ist die Insitu 1 -Abtragsmessung. Da<strong>bei</strong><br />
kann direkt während des Polierens die Höhe des Abtrags festgestellt und <strong>bei</strong>m gewünschten Zielwert<br />
gestoppt werden. Bisher wurden viele Meßprinzipien zur Insitu-Abtragsratenmessung entwickelt.<br />
Einige beruhen auf dem Erfassen von Parameteränderungen <strong>bei</strong>m Erreichen eines<br />
anderen Materials. Zu diesen Verfahren gehören die chemischen Sensoren oder die Motorstrommessung,<br />
<strong>bei</strong> der der Motorstrom des Platens gemessen und dessen Änderung ausgewertet wird.<br />
Die chemischen Sensoren detektieren die Veränderung der Ionenkonzentration im Abwasser<br />
<strong>bei</strong>m Übergang zu einem anderen Material.<br />
In die CMP-Anlage von Applied Materials ist ein interferometrisches Abtragsratenmeßinstrument<br />
integriert. Der Vorteil gegenüber den vorher beschriebenen Meßverfahren liegt in der Detektierung<br />
von Abträgen in beliebigen Schichtstapeln, die nur für Infrarotlicht durchlässig sein müssen<br />
[53]. Den Aufbau und die Funktionsweise des Endpunkterkennungssystems zeigt Abb. 3.14. In<br />
dem unter dem Polierkopf rotierenden Platen befindet sich ein Meßfenster.<br />
Der Start der Messung wird durch die Position des Platens getriggert und beginnt mit Eintritt des<br />
Fensters unter den Kopf. Das gewonnene Signal ist dann ein Summensignal aus <strong>einer</strong> relativ großen<br />
Fläche unter dem Wafer. Der eingesetzte Laser hat eine Wellenlänge von λ = 680 nm. Damit<br />
entsteht an einem unstrukturierten Wafer ein periodisches Signal, dessen volle Periode (d peakpeak)<br />
nach Gleichung 36 einem Abtrag im Oxid (n = 1,46) von δh = 233 nm entspricht. Es wird<br />
eine Messung pro Umdrehung durchgeführt.<br />
Für die Auswertung der Signale steht ein eigener Rechner zur Verfügung. Mit Hilfe der Nachbear<strong>bei</strong>tung<br />
des Signals wie Filtern, Glätten und Mitteln kann das Signal in eine auswertbare Form<br />
gebracht werden. Als Endpunktkriterien können Anstiege, Absolutwerte, Maxima und Minima<br />
und die Kombination daraus genutzt werden. In Abb. 3.14 ist das Endpunktsignal eines Schichtstapels<br />
aus Oxid, Siliziumnitrid und Aluminium gezeigt. In dem Diagramm ist in den ersten 250 s<br />
deutlich der Abtrag des Oxides zu sehen. Um die volle Schicht abzutragen, hat das Signal also<br />
vier volle Perioden durchlaufen. Somit hatte die abgetragene Oxidschicht etwa eine Dicke von<br />
930 nm und die durchschnittliche Abtragsrate beträgt 233 nm/min.<br />
dpeak – peak<br />
=<br />
λ<br />
-----<br />
2n<br />
Der Reflexionsgrad von Siliziumnitrid ist geringer als der von Oxid. Deshalb sinkt auch die<br />
Amplitude des Signals mit Eintritt ins Siliziumnitrid. Nach <strong>einer</strong> Polierzeit von 50 s und einem<br />
Abtrag von 150 nm erfolgt der Eintritt ins Aluminium. Dieses Material zeichnet sich durch einen<br />
hohen Reflexionsgrad aus. Weiterhin kann das Laserlicht nicht ins Aluminium eindringen und<br />
das Signal befindet sich auf <strong>einer</strong> konstanten, sehr hohen relativen Intensität.<br />
Nach Aufnahme <strong>einer</strong> solchen Kurve und entsprechenden Kontrollmessungen kann die Software<br />
auf einen bestimmten Endpunkt hin angelernt werden, indem das Ende des Polierens an eine ganz<br />
bestimmte Stelle der Kurve gelegt wird.<br />
1. Insitu...während der Bear<strong>bei</strong>tung, Echtzeitdatenverar<strong>bei</strong>tung<br />
(36)<br />
53
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
54<br />
Abbildung 3.14: In Situ-Abtragsratenermittlung mit dem Endpunkterkennungssystem<br />
Die Sichtkontrolle spielt eine wichtige Rolle nach dem CMP. An den Farben des Oxides im<br />
Weißlicht läßt sich seine Dicke abschätzen. Das Polierergebnis an strukturierten Wafern kann<br />
sofort qualitativ beurteilt werden. So erkennt man z.B. freigelegtes Metall unter <strong>einer</strong> TiN Schicht<br />
an dem silbernen Glänzen. Partikelkontrollen sind im Schräglichtplatz möglich. Im Lichtmikroskop<br />
lassen sich dann die Strukturen genauer untersuchen.<br />
Partikel lassen sich mit dem Oberflächeninspektionsgerät (OIG) zählen und klassifizieren. Das<br />
am Institut vorhandene OIG kann allerdings die Partikel nur an unstrukturierten Wafern messen.<br />
Ein weiteres Kontrollgerät ist das Raster-Elektronen-Mikroskop „SEM525M/EDX“ der Firma<br />
Philips. Mit ihm läßt sich durch Brechen der Wafer etwas über die Schichtstapel der Schaltungen<br />
erfahren.<br />
Eine Übersicht über die einzelnen Prozeßkontrollverfahren mit ihren technischen Daten und ihren<br />
Einsatzgebieten zeigt Tabelle 3.2.<br />
Meßbereich<br />
Meßsystem an der „MIRRA“<br />
Meßfenster<br />
Laserlicht<br />
opt.<br />
Detektor<br />
Platen<br />
Kopf<br />
Oxid Si 3N 4 Aluminium Erzeugung der Phasenverschiebungen<br />
Platen<br />
Pad<br />
Oxid<br />
SiN<br />
Aluminium
3.3 Prozeßkontrolle<br />
Prozeßkontrolleinrichtung<br />
spektrales<br />
Reflektometer<br />
Typ vor<br />
CMP<br />
Leitz<br />
MPV-SP<br />
Profilometer Dektak<br />
V200Si<br />
AFM Veeco/<br />
Nanoscope<br />
III<br />
Sichtkontrolle Schräglichtplatz<br />
Licht<br />
Mikroskop<br />
Vierspitzenmeßplatz<br />
Oberflächeninspektionsgerät<br />
Nikon/<br />
Optiphot200<br />
Tencor/<br />
Omnimap<br />
RS35<br />
Tencor/<br />
Surfscan400<br />
REM Philips<br />
SEM525/<br />
EDX<br />
<strong>bei</strong><br />
CMP<br />
nach<br />
CMP<br />
Meßbereich<br />
x x 10 nm -<br />
50 μm<br />
max. Auflösung<br />
/ MF Bemerkungen<br />
1% für<br />
MB>100 nm<br />
x x 1mm 2,5 nm<br />
Tabelle 3.2: Einsatzgebiete der Prozeßkontrolleinrichtungen <strong>bei</strong>m CMP<br />
min. Meßfleck: 10 x 10 μm 2 ,<br />
spektr. Bereich: 400nm - 800 nm<br />
x x 6 μm < 0,1 nm max. Bildfeld 512 x 512 μm 2 ,<br />
x x - - dickenabhängige Farben des<br />
Oxids, Homogenitäten, Partikel<br />
x x - - 50 - 1000 fache Vergrößerung<br />
x x<br />
x 5 MΩ/<br />
square<br />
x 0,36μm 2 -<br />
256μm 2 *<br />
< 1% Bestimmung spez. Widerstand,<br />
Bestimmung von Schichtdicken<br />
über den Widerstand ist möglich<br />
0,015μm 2 Partikelzählung, Klassifizierung<br />
der Partikelgrößen in 8 Klassen,<br />
* Lichtstreuquerschnitt<br />
Der Ablauf des Planarisierungskomplexes hinsichtlich der Prozeßkontrollvorgänge ist in Abb.<br />
3.15 dargestellt (siehe auch [54]). Vor dem CMP werden bereits Vormessungen von Schichtdikken<br />
und Stufen durchgeführt. Während des CMP erfolgt eine Echtzeitauswertung der gesammelten<br />
Abtragsdaten. Mit diesen Daten kann der Zeitpunkt des Polierstops ermittelt werden. Nach der<br />
auf das CMP folgenden Reinigung werden erneute Stufen- und Schichtdickenmessungen durchgeführt.<br />
Ist die Solldicke noch nicht erreicht, müssen die Wafer noch einmal poliert werden, ist<br />
sie überschritten, muß erneut eine Schicht abgeschieden und anschließend noch einmal poliert<br />
werden. Auf diesen Daten basierend werden das aktuelle Polierrezept und Endpunktprogramm<br />
angepaßt. Hinsichtlich der Partikelzahlen werden regelmäßig Kontrollen durchgeführt, an denen<br />
der Reinigungsprozeß überprüft wird.<br />
-<br />
20 nm <strong>bei</strong><br />
1μm Bildbreite<br />
visuelle Kontrolle<br />
TXRF-Analyse - x - - Analyse auf Metallkontamination<br />
InSitu-Abtrags- AMAT<br />
messung<br />
MIRRA<br />
Ellipsometer Sopra/<br />
ES4G<br />
x - 1nm Kontrolle des Abtrags während des<br />
Polierens<br />
x x 0 - 30μm MF ≤ 1% spektr. Bereich: 270nm - 800nm,<br />
near Infrarot (NIR): 800-1800 nm<br />
55
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
Eingang<br />
Planarisierungskomplex<br />
56<br />
Dicken- und<br />
Stufen-<br />
messungen<br />
vor CMP<br />
Abbildung 3.15: Standardprozeßablauf <strong>bei</strong>m Chemisch Mechanischen Polieren<br />
3.4 Prozeßequipment<br />
CMP<br />
Insitu-<br />
Abtragsmessung<br />
Für die Polierversuche und die Prozeßentwicklung stand die CMP-Anlage „Mirra“ der Firma<br />
„Applied Materials“ zur Verfügung [56]. Die „Mirra“ hat einen maximalen Durchsatz von 60<br />
Wafern/Stunde, <strong>bei</strong> einem mittleren Abtrag von 600 nm PE-CVD-Oxid je Wafer. Diese Anlage<br />
besitzt drei 20 inch große Polierteller (Platen) und vier Polierköpfe (Heads). Die vier Polierköpfe<br />
sind an einem Drehkreuz befestigt, so daß jeder Kopf über jeden Polierteller gedreht werden<br />
kann. Anstelle des vierten Poliertellers ist eine Station zum Be- und Entladen der Wafer an den<br />
Polierkopf eingebaut. Jeder Polierteller besitzt einen Padconditioner, mit dem während des Polierens<br />
das Polierpad aufgerauht werden kann. Schematisch ist die Anlage in Abb. 3.16 dargestellt.<br />
Die „Mirra“ ist eine „dry in“ und „wet out“ Anlage. Mit den drei Poliertellern kann ein Dreistufenpolieren<br />
in einem Ar<strong>bei</strong>tsgang erfolgen. In der Praxis wird der dritte Polierteller für eine Reinigung<br />
der Wafer, das „Buffing“ genutzt. Auf diesem Polierteller wird der Wafer mit Wasser<br />
poliert, das unter hohem Druck auf das Polierpad gesprüht wird. Die Anlage kann mit 150 mm<br />
und 200 mm Wafern betrieben werden. Im vorderen Teil der Anlage befindet sich ein Wasserbekken,<br />
in dem bis zu vier Kassetten untergebracht werden können. Die Ladestation erlaubt das Beund<br />
Entladen des Wafers, während die anderen Wafer poliert werden. Um das Polierpad besser<br />
auszunutzen, können die Köpfe <strong>bei</strong>m Polieren zusätzlich eine lineare Bewegung ausführen.<br />
Die CMP- Anlage wurde reinraumkompatibel konstruiert. Im FhG IMS Dresden ist sie in <strong>einer</strong><br />
„Through the wall“ Technologie eingebaut, so daß die Bedienung und Bestückung der Anlage<br />
vom Reinraum aus erfolgt, die Köpfe und Polierteller sich aber im Servicebereich befinden. Die<br />
Anlage besitzt ein ISRM 1 . Es erlaubt eine Echtzeit Prozeßkontrolle auf strukturierten Wafern. Es<br />
enthält digitale Filter, um den Signal-Rauschabstand zu vergrößern. In der Software läßt sich ein<br />
bestimmter Sollabtrag einstellen. In Versuchen wurde der Endpunkt wiederholbar mit <strong>einer</strong><br />
Genauigkeit von
3.4 Prozeßequipment<br />
ten lassen sich universell bestücken. Die Anlage ist aufgrund ihrer Kompaktheit, der drei Polierteller,<br />
ihrer Korrosionsbeständigkeit gegenüber Metallslurries und der umfangreichen<br />
Einstellmöglichkeiten in der Software gut für den Einsatz in der Forschung und <strong>Entwicklung</strong><br />
geeignet.<br />
Schiene für<br />
Linearbewegung<br />
Be-/Entladestation<br />
Wafertransport<br />
Roboter<br />
Kassettenbecken<br />
Polierteller<br />
Polierkopf<br />
Padconditioner<br />
Drehkreuz<br />
Reinraumwand<br />
Abbildung 3.16: Schematischer Aufbau des CMP-Systems „Mirra“ im FhG IMS Dresden<br />
Eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Polierergebnisse haben die Polierköpfe. In Abb. 3.17<br />
ist der schematische Aufbau eines Polierkopfs dargestellt. Der Polierdruck wird durch eine mit<br />
Luft unter Druck gesetzte Gummimembran erzeugt. Gegen seitliches Verrutschen des Wafers<br />
<strong>bei</strong>m Polieren schützt der Retaining-Ring. Er drückt direkt auf das Pad. Da das Pad kompressibel<br />
ist, kann der Wafer <strong>bei</strong> zu geringem Retaining-Ring-Druck seitlich unter dem Kopf hervorgleiten.<br />
Der Retaining-Ring-Druck ist konstruktionsbedingt vom Membrandruck abhängig. Die Abhängigkeit<br />
des Retaining-Ring-Drucks vom Membrandruck ist vom Anlagenhersteller vorgegeben<br />
und in Gleichung 37 dargestellt. Deshalb müssen Restriktionen für das Verhältnis zwischen<br />
Membrandruck P Membran und dem wirkenden Retaining-Ring-Druck P RRact eingehalten werden.<br />
Das Verhältnis zwischen diesen <strong>bei</strong>den Größen (ratio) sollte nie kl<strong>einer</strong> als 0,44 werden (Gleichung<br />
38). P RRappl ist der angelegte Retaining-Ring-Druck.<br />
Retaining-<br />
Ring<br />
Wafer<br />
P RRact<br />
P RRappl<br />
P Membran<br />
Durchführung<br />
Abbildung 3.17: Vereinfachter schematischer Aufbau des Polierkopfs<br />
PRRact =<br />
1, 188 × PRRappl – ( 1, 4023 × PMembran) Slurryversorgung<br />
Balg<br />
Gummimembran<br />
Pad<br />
(37)<br />
57
3 Bildgebende Mikrosysteme<br />
Zur Reinigung der Wafer nach dem CMP hat sich die mechanische Bürstenreinigung durchgesetzt.<br />
Im FhG IMS Dresden steht ein doppelseitiger Bürstenreiniger „DSS-200“ 1 der Firma<br />
Ontrak zur Verfügung [57]-[59].<br />
Der Bürstenreiniger (Scrubber) besteht aus der Eingabestation, zwei Reinigungstationen (Brush<br />
Station), <strong>einer</strong> Sprüh- und Trockenschleuderstation und der Ausgabestation (siehe Abb. 3.18).<br />
Die Eingabestation wird manuell bestückt und die Waferkassetten sofort mit Wasser besprüht.<br />
Mit Beginn der Programmabar<strong>bei</strong>tung durchlaufen die Wafer die zwei Bürstenreinigungen. Während<br />
die Vorder- und Rückseite gereinigt werden, kann eine Lösung (NH 4OH) hinzugegeben<br />
werden. Das erhöht besonders die Reinigungswirkung von hydrophoben Oberflächen. In der<br />
nächsten Station erfolgt eine Spülung mit ultraschallmoduliertem Wasser (Megasonic). Bereits<br />
hier wird der Wafer nur noch an den Kanten gehalten, um eine Kontamination an Vorder- und<br />
Rückseite auszuschließen. Nun wird der Wafer mit <strong>einer</strong> voreinstellbaren Schleuderdrehzahl trokkengeschleudert.<br />
Mit Hilfe eines Roboterarms wird der Wafer dann in die Ausgangskassette<br />
gestellt.<br />
An hydrophilen Oberflächen läßt sich mit DI-Wasser eine gute Reinigungswirkung erreichen. Bei<br />
hydrophoben Oberflächen neigen die Bürsten dazu, die im Bürstenmaterial festgesetzten Partikel<br />
an die Waferoberfläche abzugeben. Durch Zugabe von 0,5 - 4% NH 4OH können auch hydrophobe<br />
Oberflächen, wie Silizium, gereinigt werden. Die Partikelzahlen von neuen, unprozessierten<br />
Wafern befinden sich auch nach der Reinigung, mit etwa 10-20 Partikel >0,2 μm, auf dem<br />
Niveau neuer Wafer.<br />
Weiterführende Artikel zur Reinigung nach dem CMP befinden sich in [57]-[65].<br />
58<br />
P RRact<br />
ratio=<br />
----------------------<br />
Kassetten<br />
-eingabe<br />
P Membran<br />
Abbildung 3.18: schematischer Aufbau des DSS-200<br />
1. DSS...Double Sided Scrubber<br />
Brush 1 Brush 2 Sprüh- und<br />
Schleuderstation<br />
Kassettenausgabe<br />
Bedienung<br />
(38)
4.1 Statistische Versuchspläne<br />
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
In diesem Kapitel werden die Abhängigkeiten der Polierergebnisse anhand von praktischen Versuchen<br />
nachgewiesen. An unstrukturierten Wafern werden die Einflüsse der Anlagenparameter<br />
auf die Abtragsrate und die Inhomogenität spezifiziert. Die Aufgabe ist, einen möglichst stabilen<br />
und reproduzierbaren Prozeß mit hohen Abtragsraten und geringer Inhomogenität zu erreichen.<br />
Unter Nutzung der Ergebnisse aus den Tests an unstrukturierten Wafern werden die Planarisierungseigenschaften<br />
von strukturierten Wafern untersucht. Dazu wurde ein hinsichtlich der Auswertbarkeit<br />
optimiertes Testfeld erstellt.<br />
Bei den Planarisierungseigenschaften interessieren besonders die Einebnung von Stufen und der<br />
Gesamtabtrag nach vollständiger Planarisierung in Abhängigkeit von der Topographie. Die Ausbildung<br />
von neuen Stufen an Stopschichten wird anschließend an zwei verschiedenen Polierpads<br />
untersucht. Der Vergleich läßt generelle Aussagen zu den Vor- und Nachteilen weicher und harter<br />
Pads zu.<br />
Für die Versuche mit verschiedenen Polierpads wurde ein anderes Testfeld in Kooperation mit<br />
Simec Dresden entwickelt. Die Versuche an den unstrukturierten Wafern und an den Stopschichtwafern<br />
wurden mit Hilfe von statistischen Versuchsplänen geplant und ausgewertet. Dazu mußte<br />
ein statistisches Modell gefunden werden, das die realen Polierergebnisse gut beschreibt. Ein<br />
lineares Modell kann diese Anforderungen nicht erfüllen, so daß ein quadratisches Modell<br />
gewählt wurde.<br />
4.1 Statistische Versuchspläne<br />
Zum besseren Verständnis des Einflusses von Maschinenparametern auf das Polierergebnis werden<br />
statistische Versuchspläne, die man als DOE bezeichnet, aufgestellt. In diesen Versuchsplänen<br />
wird mit <strong>einer</strong> relativ kleinen Anzahl von Versuchen eine bestmögliche Quantifizierung der<br />
Einflüsse der Polierparameter erreicht. Auf diese Weise werden die Zielgrößen Abtrag und Inhomogenität<br />
an unstrukturierten Wafern sowie die Ausbildung von Stufen an Stoplayern, Dishing,<br />
Erosion und die Planarisierungswirkung an strukturierten Wafern untersucht. Die Eingangsparameter<br />
sind Kopfdrehzahlen, Platendrehzahlen und Membrandruck. Weiterhin wird der Einfluß<br />
verschiedener Padmaterialien auf die oben genannten Punkte untersucht. Dazu standen ein weiches<br />
„SubaIV“ und ein hartes „IC1000/SubaIV“ Pad zur Verfügung.<br />
An einen solchen Versuchsplan sind nach [24] folgende Anforderungen zu stellen:<br />
- Die Anzahl der durchzuführenden Versuche soll möglichst gering sein.<br />
- Die Berechnung der Koeffizienten bzw. Parameter des postulierten mathematischen Modells<br />
muß möglich sein.<br />
- Die Berechnung der Koeffizienten soll möglichst einfach sein.<br />
- Der Versuchsplan soll so aufgebaut sein, daß ein hoher Grad der Adäquatheit gewährleistet wird<br />
und somit nur geringe Modellfehler entstehen.<br />
- Alle Variablen sollen gleichberechtigt sein (Drehbarkeit der Pläne).<br />
59
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
- Der Versuchsplan soll gestatten, auch diejenige Kombination der Einflußgrößen zu bestimmen,<br />
<strong>bei</strong> der die zu untersuchende Antwortfunktion Extremwerte annimmt.<br />
- Das Modell soll möglichst genau die Erscheinungen in der Nähe dieser Extremwerte abbilden.<br />
Die DOE‘s wurden auf eine quadratische Genauigkeit ausgelegt, das heißt, die Zusammenhänge<br />
sind durch Funktionen 2. Ordnung beschrieben. Da <strong>bei</strong> den Ergebnisgrößen nicht von <strong>einer</strong> linearen<br />
Antwortfunktion ausgegangen werden kann, stellen solche Versuchspläne den besten Kompromiß<br />
zwischen Genauigkeit und vertretbarem Aufwand dar (Abb. 4.1).<br />
60<br />
1<br />
x 3 x 2<br />
-1<br />
-1<br />
-1 1<br />
x1 1<br />
Einheitsmatrix des stat. Versuchsplanes<br />
Einheitsmatrix des stat. Versuchsplanes<br />
mit „IC1000“ mit „SubaIV“<br />
Typ: Orthogonal in Sphere mit 15 Versuchen Typ: Quadratic Design mit 13 Versuchen<br />
a) b)<br />
Abbildung 4.1: Grafische Darstellung der Versuchspläne mit a) IC1000 und b) SubaIV<br />
Während man <strong>bei</strong> den Ergebnisgrößen Inhomogenität und Polierrate möglichst genaue Ergebnisse<br />
erhalten möchte, sollen die Wechselwirkungen zwischen den Eingangsparametern gering<br />
bleiben.<br />
Mathematisch beschreiben läßt sich der Ansatz für die Wirkungsfläche allgemein durch ein<br />
Regressionspolynom 2. Grades<br />
k<br />
∑<br />
y = a0+ aixi + aijxix j + aiixi i = 1<br />
k – 1<br />
k<br />
∑ ∑<br />
i<br />
j<br />
i = 1<br />
und im speziellen vorliegenden Fall mit k = 3 durch die Gleichung 40.<br />
k<br />
∑<br />
2<br />
mit i < j (39)<br />
mit a 0 , a 1 , a 2 ,..., a 33 als zu schätzende Koeffizienten und x 1 , x 2 , x 3 als Eingangsparameter.<br />
Man findet nach Bestimmung der Koeffizienten das Extremum der Funktion, indem man die<br />
Funktion differenziert und die erste Ableitung gleich Null setzt. Man muß nun so viele partielle<br />
Ableitungen bilden, wie das Polynom Unbekannte enthält. Die Anzahl der entstehenden Glei-<br />
1<br />
x3 0<br />
1<br />
0 x2 -1<br />
-1 0<br />
x1 1<br />
-1<br />
y =<br />
a0+ a1x1 + a2x2 + a3x3 + a12x1x 2 + a13x1x 3 + a23x2x 3 + a x<br />
11 1 + a22x2 +<br />
2<br />
2<br />
2<br />
a33x3 (40)
4.1 Statistische Versuchspläne<br />
chungen ist gleich der Anzahl der Unbekannten (Faktoren). Für das Polynom 2. Grades mit 3<br />
Unbekannten (Faktoren) ergibt sich:<br />
∂y<br />
∂x1<br />
=<br />
a1 + a12x2 + a13x3 + 2a11x1= 0<br />
Analog dazu erfolgt die Ermittlung der Nullstellen für x 2 und x 3 .<br />
Aus den so ermittelten Nullstellen lassen sich die x 1, x 2 und x 3 Werte für das Extremum errechnen.<br />
Voraussetzung für eine sinnvolle Lösung ist, daß das reale Maximum innerhalb des untersuchten<br />
Bereichs liegt. Es gibt nicht immer sinnvolle Extremwerte, interessant ist auch der prinzipielle<br />
Verlauf der Wirkungsfläche.<br />
Wird ein Faktor x variiert (dx), kann sich die Antwortgröße y um einen bestimmten Betrag (dy)<br />
ändern, der ein Maß für Größe und Richtung der Wirkung ist. Dieser vorzeichenbehaftete Betrag<br />
wird durch die Koeffizienten a beschrieben. Sie sind dann dimensionslos, wenn auch y dimensionslos<br />
ist und beziehen sich auf die Einheitsmatrix der unabhängigen Versuche (Abb. 4.1). Für<br />
den Praktiker ist der Koeffizient erst von <strong>einer</strong> bestimmten Antwortgröße an interessant. Man<br />
spricht dann von der kleinsten relevanten Antwortgrößendifferenz [24].<br />
Wird in linearen und in symmetrischen, orthogonalen quadratischen Versuchsplänen ein Koeffizient<br />
nur durch den Einfluß <strong>einer</strong> einzigen Variablen x i hervorgerufen, handelt es sich um einen<br />
linearen Hauptkoeffizienten a i . Der Koeffizient a 1 wird durch Änderungen des Faktors x 1 verursacht.<br />
Der quantitative Ausdruck ist die Differenz zwischen dem Mittelwert aller Antworten auf<br />
der oberen Stufe von x 1 und dem Mittelwert aller Antworten auf der unteren Stufe von x 1 (Gleichung<br />
42).<br />
∑<br />
∑<br />
ai =<br />
xi ⋅ y⁄ ( xi) 2<br />
Die Anzahl der Versuche auf der oberen Stufe (x i = 1) in Abb. 4.1b ist dieselbe wie die auf der<br />
unteren Stufe (x i = -1), da dieser Versuchsplan symmetrisch ist.<br />
In den Mittelpunktsversuchen (x i = 0) wird der Ausdruck (x i ∗y = 0). Somit haben die Mittelpunktsversuche<br />
keinen Einfluß auf die Koeffizienten a i. Die Sternpunkte der Einheitsmatrix in<br />
Abb. 4.1a wirken sich auf die Werte der Hauptkoeffizienten aus. Analog dazu werden die Haupteffekte<br />
HE 2 und HE 3 berechnet.<br />
Da hier mehrere Wechselwirkungsgrößen vorhanden sind, können auch Wechselwirkungseffekte<br />
(WE) entstehen. Da<strong>bei</strong> handelt es sich um kombinierte Einflüsse auf die Antwortgröße, die genau<br />
wie die Haupteinflüsse Ursache für Effekte sein können und sich in der Änderung des Versuchsergebnisses<br />
widerspiegeln. Ein Wechselwirkungseffekt tritt nur dann auf, wenn die Haupteffekte<br />
nicht additiv sind, d.h., wenn der Effekt <strong>bei</strong> gleichzeitiger Änderung zweier Faktoren nicht gleich<br />
der Summe aus HE 1 und HE 2 ist, oder anders ausgedrückt, wenn der Effekt eines Faktors von der<br />
Stufe eines anderen Faktors abhängt.<br />
Bei gleichzeitiger Änderung von x 1 und x 2 kann der beobachtete Effekt sowohl größer als auch<br />
kl<strong>einer</strong> als die Summe der Haupteffekte sein. Der Wechselwirkungseffekt kann somit positiv als<br />
(41)<br />
(42)<br />
61
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
auch negativ sein. Er ist symmetrisch. Ist <strong>bei</strong>spielsweise ein negativer Wechselwirkungseffekt<br />
gefunden worden, sind zwei gleichberechtigte Aussagen möglich:<br />
- Der Faktor x 1 erzeugt auf der unteren Stufe des Faktors x 2 einen größeren Effekt als auf der oberen<br />
Stufe von x 2 .<br />
- Der Faktor x 2 erzeugt auf der unteren Stufe des Faktors x 1 einen größeren Effekt als auf der oberen<br />
Stufe von x 1 .<br />
Als quantitative Aussage gilt: Der WE 12 ist die halbe Differenz zwischen dem Effekt 1 auf der<br />
oberen Stufe von x 2 und dem Effekt 1 auf der unteren Stufe von x 2 (auch die symmetrische Aussage<br />
ist möglich).<br />
Wechselwirkungseffekte:<br />
Bei einem guten Design sollten die 2-Faktor-Wechselwirkungseffekte merklich kl<strong>einer</strong> sein als<br />
die wesentlichen Haupteffekte.<br />
Weiterführendes dazu ist in [24] nachzulesen.<br />
In den hier verwendeten Versuchsplänen sind 3-5 Centerpoints vorhanden. Dieses System ist<br />
überbestimmt. Die Koeffizienten der quadratischen Komponenten a 11, a 22 und a 33 können, wie<br />
die anderen Koeffizienten übrigens auch, am einfachsten rechentechnisch durch Minimierung der<br />
Summe der Abweichungsquadrate (S 2 ) ermittelt werden (Gleichung 44). Ein Verfahren dazu von<br />
Choleski ist in [26] beschrieben.<br />
Die Koeffizienten der Matrix sind ermittelt, wenn S 2 minimal wird. Die Antwortgrößen y ber und<br />
y gem sind die berechneten und die gemessenen Antwortwerte. Anhand der Abweichungsquadrate<br />
läßt sich die Güte des Modells allgemein und die Genauigkeit der berechneten Einzelwerte<br />
bestimmen.<br />
62<br />
a ij<br />
S 2<br />
=<br />
=<br />
( ∑xi<br />
xjy) ( xixj ) 2<br />
⁄ ∑<br />
( yber – ygem) 2<br />
∑<br />
(43)<br />
(44)
4.2 Abtragsmechanismen an unstrukturierten Wafern<br />
4.2 Abtragsmechanismen an unstrukturierten Wafern<br />
4.2.1 Analytische Beschreibung des Abtrags an unstrukturierten Wafern<br />
Es wird das Polieren von unstrukturierten Wafern mit Oxidoberfläche betrachtet. Die wesentlichen<br />
Ergebnisgrößen für das Polieren an unstrukturierten Wafern sind die Polierrate und die Inhomogenität.<br />
Des weiteren ist das Randverhalten von großer Bedeutung für die Ausnutzung der<br />
Waferoberfläche und somit der Ausbeute [68].<br />
Für das Polieren von Glas hat Preston [25] die bereits in Kapitel 2.3 vorgestellte Gleichung 7<br />
Δh<br />
RR ------ K<br />
Δt pP Δs<br />
= =<br />
-----<br />
Δt<br />
aufgestellt. Der Prestonkoeffizient K p <strong>bei</strong>nhaltet materialspezifische Parameter.<br />
Dieser Ansatz ist ein makroskopischer rein mechanischer linearer Ansatz. Die Gleichung<br />
beschreibt die Abtragsrate für Oxid-CMP <strong>bei</strong> mittleren Drehzahlen und Drücken recht genau.<br />
Ungenauigkeiten entstehen erst <strong>bei</strong> sehr geringen Drücken und hohen Drehzahlen. Der Anstieg<br />
der Abtragsrate nimmt <strong>bei</strong> hohen Drehzahlen ab, wie auch anhand der folgenden experimentellen<br />
Untersuchungen gezeigt. Dieser Effekt ist auf ein Hydroplaning (s. Kap. 2.3) zwischen Wafer und<br />
Padmaterial zurückzuführen. Der mechanische Abtrag wird geringer und es wirkt hauptsächlich<br />
die chemische Komponente. Diese ist allerdings <strong>bei</strong>m Oxidpolieren vernachlässigbar klein.<br />
4.2.2 Polieren unstrukturierter Wafer<br />
Zum Kennenlernen der Einflüsse von Änderungen an Polierdruck, Kopf- und Platendrehzahlen<br />
sowie des Retaining-Ringes auf Abtrag und Inhomogenität eignen sich am besten unstrukturierte<br />
oxidbeschichtete Wafer. Ein stabiler, qualitativ guter und schneller Prozeß ist Voraussetzung zur<br />
<strong>Entwicklung</strong> <strong>einer</strong> <strong>Planarisierungstechnologie</strong>. Um mit möglichst wenigen Versuchen umfangreiche<br />
Aussagen über das Polierverhalten der Maschine machen zu können, wurde der in Kapitel 4.1<br />
beschriebene statistische Versuchsplan aus Abb. 4.1a) angewendet. Als veränderliche Größen<br />
wurden die Platendrehzahl, der Membrandruck, die Kopfdrehzahl und der Retaining-Ring-Druck<br />
festgelegt. Das genaue Design und die Ergebnisse des statistischen Versuchsplanes sind in<br />
Anlage B tabellarisch dargestellt. Zur besseren Polierpadausnutzung führt der Polierkopf während<br />
des Polierens eine Sweepbewegung aus.<br />
Vorbereitend wurden die Wafer mit 2000 nm PE-TEOS Oxid beschichtet. Diese Oxiddicke reicht<br />
aus, um <strong>bei</strong> der gewählten Polierzeit ein Polieren bis ins Silizium zuverlässig zu vermeiden. Die<br />
Ausgangsinhomogenitäten der Schichtdicke innerhalb der Wafer sind mit σ < 2,0 % (54 Punkte-<br />
Messung) akzeptabel. Das Polierpad ist ein „IC1000/SUBAIV“ Pad. Es ist ein relativ hartes, für<br />
Oxid-CMP angewendetes Standardpad. Als Slurry wurde die „SS12“ der Firma Cabot genutzt.<br />
Die Polierzeit beträgt <strong>bei</strong> allen Versuchen einheitlich 240 s.<br />
63
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
4.2.2.1 Abtrag an unstrukturierten Wafern<br />
Die mittlere Abtragsrate an unstrukturierten Wafern ist immer geringer als die von strukturierten<br />
Wafern. Die Raten an Stegen oder Gräben nähern sich mit abnehmender Stufenhöhe der Rate von<br />
unstrukturierten Wafern an.<br />
Die Prozeßzeiten und -kosten können durch eine hohe Abtragsrate verringert werden. Allerdings<br />
hat man nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung, um <strong>bei</strong> der richtigen Schichtdicke zu stoppen.<br />
Die Prozeßkontrolle gestaltet sich also mit steigender Abtragsrate schwieriger.<br />
Von welchen Faktoren die Abtragsrate am stärksten beeinflußt wird, zeigt der normierte Effekt<br />
auf den Abtrag in der Abb. 8.2 in Anlage B. Platendrehzahl und Membrandruck haben etwa<br />
gleichwertig den größten Einfluß. Sowohl die Kopfdrehzahl und der Retaining-Ring-Druck als<br />
auch die Wechselwirkungen zwischen den Größen zeigen Effekte, die nur 1/10 bis 1/20 so groß<br />
sind. Deshalb können sie in der Praxis vernachlässigt werden.<br />
Die Polierergebnisse stimmen also mit der Prestongleichung, in der nur Druck und Drehzahl<br />
berücksichtigt werden, sehr gut überein. Die Abhängigkeiten der Abträge sind in Abb. 4.2 dargestellt.<br />
Der quadratische bzw. achteckige Rahmen stellt den Bereich dar, in dem das Modell mit<br />
einem Fehler von weniger als 5,8 % rechnet. Die konstanten Polierparameter wurden so gewählt,<br />
um damit praxisnah die Polierergebnisse zeigen zu können.<br />
64<br />
Kopfdrehzahl [rpm]<br />
a)<br />
Abtrag in nm<br />
Platendrehzahl [rpm]<br />
Parameter: Membrandruck = 4,5 psi<br />
Ret-Ring act. = 3.1 psi<br />
1050<br />
1120<br />
Ret-Ring act. [psi]<br />
Abtrag in nm<br />
Membrandruck [psi]<br />
Parameter: Platendrehzahl = 63 rpm<br />
b)<br />
Kopfdrehzahl = 57 rpm<br />
Abbildung 4.2: Kennlinienfelder des Abtrags nach 3 min Polierzeit a) abhängig von Kopf-<br />
und Platendrehzahl und b) von Membran- und Retaining-Ring-Druck<br />
Der lineare Zusammenhang zwischen Membrandruck und Abtrag ist in Abb. 4.2b demonstriert.<br />
Eine Nichtlinearität zwischen Abtrag und Platengeschwindigkeit ist <strong>bei</strong> Drehzahlen von mehr als<br />
100 rpm in Abb. 4.2a zu erkennen. Mit steigender Drehzahl steigen die Abträge unterproportional<br />
der Drehzahl. Dieser Effekt ist auf den in Kapitel 2.3.1 beschriebenen Hydroplaning Modus<br />
zurückzuführen.
4.2 Abtragsmechanismen an unstrukturierten Wafern<br />
Bei hohen Geschwindigkeiten beginnt der Wafer zunehmend zu schwimmen und die Abtragsrate<br />
steigt langsamer. In Abb. 4.2a ist ein um rund 70 nm geringerer Abtrag <strong>bei</strong> hohen Kopfdrehzahlen<br />
als <strong>bei</strong> geringen Kopfdrehzahlen und konstanten Platendrehzahlen von 100 rpm zu beobachten.<br />
Zusätzliche Untersuchungen zeigten, daß dieser Sachverhalt als Modellfehler zu betrachten ist.<br />
Bei tatsächlichen Polierversuchen stieg der Abtrag mit steigenden Kopfdrehzahlen leicht an.<br />
4.2.2.2 Inhomogenitäten an unstrukturierten Wafern<br />
Noch wichtiger als eine stabile Abtragsrate sind geringe Inhomogenitäten in der Abtragsrate. Die<br />
Kennlinienfelder für die Inhomogenitäten sind in den Abb. 4.3 bis Abb. 4.5 dargestellt. Um das<br />
Randverhalten charakterisieren zu können, ist der Randausschluß nur mit 2,5 mm gewählt worden.<br />
Das erklärt auch die relativ großen Werte der Inhomogenitäten. Bei größeren Randausschlüssen<br />
von 5 bis 8 mm werden Inhomogenitäten der Abtragsrate kl<strong>einer</strong> als 3 % erreicht. Die 20<br />
Punkte-Messungen erfolgten über den Radius des Wafers parallel zum Flat.<br />
In Abb. 4.3 wurde mit geringen Kopf- und Platendrehzahlen gear<strong>bei</strong>tet. Die niedrigste Inhomogenität<br />
von σ < 5,4 % stellt sich <strong>bei</strong> Membrandrücken über 4,0 psi und Retaining-Ring-Drücken<br />
unter P RRact = 3,8 psi ein. Die hohen Membrandrücke können aber die Gummimembran zerstören.<br />
Die absolute Obergrenze für 6 Zoll Wafer liegt <strong>bei</strong> P Membran = 5 psi.<br />
Bei geringen Retaining-Ring-Drücken, besonders in Verbindung mit hohen Membrandrücken,<br />
besteht die Gefahr, daß der Wafer unter dem Kopf hervorgleitet (siehe auch Kapitel 3.4). Hier<br />
ergibt sich ein unzuverlässiges Prozeßfenster mit relativ starken Gradienten. Abb. 4.4 zeigt das<br />
Kennlinienfeld <strong>bei</strong> mittleren Drehzahlen. Hier wird die niedrige Inhomogenität von σ < 5,6 % <strong>bei</strong><br />
hohen Retaining-Ring-Drücken in einem weiten Bereich des Membrandrucks erreicht. Sehr hohe<br />
Retaining-Ring-Drücke können aber den Slurrytransport unter den Wafer vermindern. Die Prozeßsicherheit<br />
ist groß, weil keine für die Maschine kritischen Parameter eingestellt werden müssen.<br />
Auch das Prozeßfenster ist relativ groß, weil im Ar<strong>bei</strong>tsbereich mittlerer Drehzahlen die<br />
Gradienten relativ gering sind.<br />
Bei höheren Drehzahlen wird die Homogenität <strong>bei</strong> ansonsten gleichen Parametern schlechter<br />
(Abb. 4.5). Für mittlere bis hohe Geschwindigkeiten gilt: Sowohl die Drücke als auch die<br />
Geschwindigkeiten können um ±10 % variieren, ohne daß sich die Homogenität merklich ändert.<br />
In Anlage B, Abb. 8.3 sind die normierten Effekte auf die Homogenität dargestellt. Es gibt keinen<br />
Parameter, der einen besonders großen Effekt hervorruft. Am größten sind die Effekte von Kopfdrehzahl,<br />
Retaining-Ring-Druck und Platendrehzahl. Die anhand des Statistikmodells errechneten<br />
Werte stimmen mit den gemessenen annähernd überein, wie Tabelle 8.1 in Anlage B zeigt. Die<br />
Fehler liegen größtenteils unter 7 %. Allerdings sind auch 3 Ausreißer mit Fehlern von mehr als<br />
20 % zu sehen.<br />
65
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
66<br />
Retainingringdruck [psi]<br />
6<br />
5,5<br />
5<br />
4,5<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
Berechnetes Kennlinienfeld<br />
6,8<br />
7,0<br />
6,2<br />
2 2,5 3 3,5 4 4,5 5<br />
Membrandruck [psi]<br />
6,0<br />
5,4<br />
5,2<br />
Kopfgeschwindigkeit: 35 rpm Platengeschwindigkeit: 40 rpm<br />
Inhomog. in %<br />
4,6<br />
4,8<br />
5,0<br />
5,2<br />
5,4<br />
5,6<br />
5,8<br />
6,0<br />
6,2<br />
6,4<br />
6,6<br />
6,8<br />
7,0<br />
7,2<br />
Abbildung 4.3: Kennlinienfeld <strong>bei</strong> geringen Drehzahlen mit kleinem Prozeßfenster <strong>bei</strong><br />
kritischen Parametern<br />
Retainingringdruck [psi]<br />
6<br />
5,5<br />
5<br />
4,5<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
Berechnetes Kennlinienfeld<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,8<br />
6,4<br />
5,4<br />
2 2,5 3 3,5 4 4,5 5<br />
Membrandruck [psi]<br />
Abbildung 4.4: Kennlinienfeld mit großem Prozeßfenster <strong>bei</strong> mittleren Drehzahlen und<br />
geringen Inhomogenitäten<br />
5,6<br />
6,0<br />
Abbildung 4.5: Kennlinienfeld mit Prozeßfenster <strong>bei</strong> hohen Retaining-Ring-Drücken und<br />
hohen Drehzahlen<br />
5,8<br />
Kopfgeschwindigkeit: 57 rpm Platengeschwindigkeit: 63 rpm<br />
Retainingringdruck [psi]<br />
6<br />
5,5<br />
5<br />
4,5<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
Berechnetes Kennlinienfeld<br />
8,0<br />
5,6<br />
7,0<br />
2 2,5 3 3,5 4 4,5 5<br />
Membrandruck [psi]<br />
5,8<br />
5,6<br />
6,0<br />
Kopfgeschwindigkeit: 70 rpm Platengeschwindigkeit: 70 rpm<br />
5,0<br />
4,6<br />
Inhomog. Uniformität in %<br />
5,4<br />
5,6<br />
5,8<br />
6,0<br />
6,2<br />
6,4<br />
6,6<br />
6,8<br />
7,0<br />
7,2<br />
7,4<br />
7,6<br />
7,8<br />
8,0<br />
Inhomog. Uniformität in %<br />
5,6<br />
5,8<br />
6,0<br />
6,2<br />
6,4<br />
6,6<br />
6,8<br />
7,0<br />
7,2<br />
7,4<br />
7,6<br />
7,8<br />
8,0<br />
8,2
4.3 Planarisierung und Abtrag an strukturierten Wafern<br />
In Abb. 4.6 sind die Abhängigkeiten der Inhomogenitäten von Kopf- und Platendrehzahl <strong>bei</strong> verschiedenen<br />
Membrandrücken dargestellt. Hier ist zu erkennen, daß der Membrandruck eine untergeordnete<br />
Rolle für die Wahl der Poliergeschwindigkeiten hat. Der Membrandruck zeigt<br />
praktisch keinen Einfluß auf die optimale Kopfdrehzahl, die Platendrehzahlen sollten <strong>bei</strong> vermindertem<br />
Membrandruck erhöht werden. Das Prozeßfenster ist <strong>bei</strong> dem niedrigen Membrandruck<br />
von P Membran = 2,5 psi hinsichtlich der Drehzahlen als günstiger zu betrachten.<br />
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß sich <strong>bei</strong> Membrandrücken von P Membran = 3,5 psi, hohen<br />
Retaining-Ring-Drücken von P RRact > 5,5 psi, Kopfdrehzahlen von 55 rpm und Platendrehzahlen<br />
von 60 - 80 rpm die geringsten Inhomogenitäten <strong>bei</strong> einem großen Prozeßfenster ergeben.<br />
Kopfdrehzahl [rpm]<br />
a)<br />
100<br />
50<br />
Inhomogenität [%]<br />
6,4<br />
50 100<br />
Platendrehzahl [rpm]<br />
8,0<br />
7,2<br />
Platen = 61.57 rpm Kopf = 55.45 rpm<br />
Wert Untergrenze Obergrenze<br />
5.49 1.52 9.46<br />
Parameter: Membrandruck = 4,5 psi<br />
Ret-Ring act. = 6,0 psi<br />
Abbildung 4.6: Kennlinienfelder der Inhomogenität des Abtrags mit optimalen Werten <strong>bei</strong> a)<br />
4,5 psi Membrandruck und b) 2,5 psi Membrandruck<br />
4.3 Planarisierung und Abtrag an strukturierten Wafern<br />
Kopfdrehzahl [rpm]<br />
b)<br />
Ziel der Messungen von Planarisierung und Abtrag an strukturierten Wafern ist es, die Planarisierungsmechanismen<br />
genauer kennenzulernen und Regeln für die CMP-gerechte Designerstellung<br />
zu finden. Für das Festlegen der abzuscheidenden USG-Schichtdicke für definierte Stufenhöhen<br />
muß die Höhe des Gesamtabtrags bis zur vollständigen Planarisierung bekannt sein.<br />
100<br />
50<br />
8<br />
Inhomogenität [%]<br />
7<br />
6<br />
50 100<br />
Platendrehzahl [rpm]<br />
Platen = 77.60 rpm Kopf = 54.51 rpm<br />
Wert Untergrenze Obergrenze<br />
5.35 1.37 9.33<br />
Parameter: Membrandruck = 2,5 psi<br />
Ret-Ring act. = 6,0 psi<br />
67
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
Die normierte Planarisierung 1 ist abhängig von den Patternfaktoren und den Grabenbreiten.<br />
Die Stufenhöhen sind ein weiteres Kriterium zur Festlegung der Dicke des abzuscheidenden Oxides.<br />
Bei abzuscheidenden Oxiddicken von mehr als 2 μm ist zu überlegen, ob ein Zweistufenprozeß<br />
mit zweimaligem Abscheiden und Polieren günstiger ist. Da im Planarisierungsprozeß der<br />
Lichtventilmatrix nur USG-Oxidstufen planarisiert werden, sind auch die Untersuchungen besonders<br />
auf dieses Material ausgerichtet. Abhängig von den Patternfaktoren in einem gemischten<br />
Layout sind unterschiedliche Gesamtabträge zu erwarten. Meist wird jedoch eine konstante<br />
Schichtdicke über den Chip und weiterführend über den gesamten Wafer verlangt. Diese kann nur<br />
durch ein CMP-gerechtes Design erreicht werden. Untersuchungen zum mittleren Gesamtabtrag<br />
sollen helfen, Layoutoptimierungen an der großen Lichtventilmatrix vorzunehmen.<br />
4.3.1 Testfeld zur Ermittlung der Planarisierungseigenschaften<br />
Zur Optimierung des Polierverhaltens von komplexen Schaltungen ist es notwendig, das Chemisch<br />
Mechanische Polieren bereits im Vorfeld an von den Poliereigenschaften ähnlichen, leicht<br />
und billig herzustellenden Testscheiben durchzuführen. Die Kombination von verschiedenen Stufenhöhen<br />
sollte möglich sein, wie sie zum Beispiel <strong>bei</strong> den Ebenen Polysilizium und Metall 1 auftreten.<br />
Damit können layoutspezifische Schwächen bereits im Vorfeld aufgedeckt, analysiert und<br />
beseitigt werden. Um neue Verbrauchsmaterialien wie hochselektive Slurries oder neue Pads mit<br />
besseren Planarisierungseigenschaften einführen zu können, muß ein vergleichbarer Testalgorithmus<br />
erstellt werden.<br />
Desweiteren muß an der CMP-Anlage in regelmäßigen Abständen die Konstanz der Polierparameter<br />
und Ergebnisse überprüft werden. Dazu bieten sich klar strukturierte Testscheiben und ein<br />
fest definierter Testalgorithmus an.<br />
An ein zu entwickelndes Testfeld sind folgende Ansprüche zu stellen:<br />
- universelle Einsetzbarkeit im ILD- STI- oder Polyprozeß<br />
- Ermittlung von strukturabhängiger Uniformity, Abtrag und Planarisierung<br />
- geringe bis keine gegenseitige Beeinflussung benachbarter Testblöcke<br />
- Meß- und Auswertbarkeit der Stufen vor und nach Planarisierung<br />
- Meß- und Auswertbarkeit der Oxiddicken vor und nach Planarisierung<br />
- Möglichkeit der Herstellung großer Flächen mit gleichen Patternfaktoren oder Grabenbreiten mit<br />
dem Waferstepper<br />
- mindestens 4 verschiedene Grabenbreiten mit je 4 verschiedenen Patternfaktoren (besser 5), zur<br />
sinnvollen Darstellung von Kurven<br />
- Ausnutzung des maximalen Bildfeldes von 17,5*17,5 mm 2 des Wafersteppers<br />
1. Die normierte Planarisierung ist die normierte Reststufenhöhe nach Abtrag der Ausgangsstufenhöhe am Steg. Bei<br />
idealer Planarisierung würde der Wert Null, ohne Planarisierung Eins werden.<br />
68
4.3 Planarisierung und Abtrag an strukturierten Wafern<br />
Das unter Berücksichtigung der oben genannten Anforderungen entwickelte Testfeld, dargestellt<br />
in Abb. 4.7, hat folgende Eigenschaften und Merkmale:<br />
- jeden von 4 Patternfaktoren gibt es mit mindestens 4 Grabenbreiten (siehe Tabelle 4.1)<br />
- jeden von 4 Patternfaktoren gibt es mit mindestens 4 Stegbreiten<br />
- jede von 4 Grabenbreiten gibt es mit mindestens 4 Stegbreiten und eine Grabenbreite mit 3 Stegbreiten<br />
- die Meßfenster von 50 µm x 50 µm für Oxiddickenmessungen (spektrales Reflektometer mit 50<br />
facher Vergrößerung) sind in die Blöcke integriert<br />
- außer den 1,7 µm breiten Gräben (3 Stk.) sind alle Stufen mit dem Profilometer meßbar<br />
- zur Vereinfachung <strong>bei</strong> ausreichender Genauigkeit wurden die kleinsten Stege und Gräben zu<br />
1,7 µm statt 1,67 µm (5/3µm) definiert<br />
- die einzelnen Blöcke sind zu größeren Flächen zusammenstepbar, deshalb können beliebige<br />
Waferlayouts erstellt werden<br />
- geringe gegenseitige Beeinflussung benachbarter Testblöcke durch breite Stege (200 µm)<br />
- Ordnung von kleinen Steg- und Grabenbreiten zu großen Steg- und Grabenbreiten von links<br />
oben nach rechts unten, um Blöcke mit ähnlichen Poliereigenschaften in einem Bereich zu<br />
haben<br />
- von <strong>einer</strong> Blockzeile / -spalte zur nächsten werden maximal 2 Grabenbreiten übersprungen<br />
- die Zeilen wurden mit konstanten Grabenbreiten und die Spalten mit konstanten Patternfaktoren<br />
belegt<br />
- Anordnung der Meßfenster genau in der Mitte der Blöcke im Graben<br />
- Justiermarken zur Retikel- und Chipjustage <strong>bei</strong> Mehrebenenbelichtung<br />
A<br />
B<br />
C<br />
17200<br />
D<br />
E<br />
900<br />
Dunkelmaske mit Teststrukturen<br />
1 2 3 4<br />
5/45<br />
1,7/1,7 5/1,7 15/1,7<br />
1,7/5 5/5 15/5 45/5<br />
5/15 15/15 45/15 135/15<br />
45/135 135/135 405/135<br />
15/135<br />
15/45 45/45 135/45 405/45<br />
17400<br />
Abbildung 4.7: Maske mit Design des Testfeldes (alle Maße in μm)<br />
Meßfenster<br />
2<br />
50 x 50 µm<br />
Block<br />
4100 x 3200 µm 2<br />
Chromstege<br />
Steg/Graben<br />
Justiermarken<br />
69
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
70<br />
Graben/PF 0,9 0,75 0,5 0,25 0,1<br />
1,7 1,7 5 15<br />
5 1,7 5 15 45<br />
15 5 15 45 135<br />
45 5 15 45 135 405<br />
135 15 45 135 405<br />
Tabelle 4.1: Stegbreite in Abhängigkeit von Grabenbreite und Patternfaktor (alle Maße in<br />
μm)<br />
4.3.2 Abtragsmechanismen in Topographien<br />
Das in Kapitel 4.3.1 vorgestellte Testfeld wurde zu Planarisierungsexperimenten verwendet. Die<br />
Ausgangsstufen betragen 700 nm. Die Abträge sind an den Stegen größer als im Graben. Nur<br />
dadurch kommt eine planarisierende Wirkung zustande. Die Gesamtabträge nach vollständiger<br />
Planarisierung <strong>bei</strong> unterschiedlichen Polierdrücken an Stegen und Gräben sind in den Abb. 4.8<br />
und Abb. 4.9 dargestellt. Die zeitliche <strong>Entwicklung</strong> des Abtrags als Funktion von verschiedenen<br />
Patternfaktoren und Polierdrücken ist in Anlage C in Abb. 8.6 und Abb. 8.7 dargestellt. In Abb.<br />
4.8 zeigt sich der Abtrag völlig unabhängig von den Steg- und Grabenbreiten <strong>bei</strong> konstantem Patternfaktor,<br />
da <strong>bei</strong> jedem Patternfaktor mehrere Kombinationen aus Steg- und Grabenbreiten ausgewertet<br />
wurden. Der Abtrag ist nur abhängig vom Patternfaktor. Während in den Gräben der<br />
Gesamtabtrag <strong>bei</strong> einem Patternfaktor von 0,1 und 4,5 psi Polierdruck nach 240 s etwa 450 nm<br />
beträgt, ist er <strong>bei</strong> Patternfaktoren von 0,9 nur etwa 180 nm. Geht man nach dieser Polierzeit von<br />
vollständig planarisierten Stufen aus, haben sich zwischen den Blöcken mit minimalem und<br />
maximalem Patternfaktor Höhenunterschiede von 270 nm herausgebildet.<br />
Die Abträge sind im betrachteten Gebiet annähernd linear abhängig vom Patternfaktor. Das zeigen<br />
auch die linearen Trendlinien in Abb. 4.8. Diese Höhenunterschiede zwischen Gebieten mit<br />
gleichen Abtragseigenschaften sind <strong>bei</strong>m Planarisieren von komplexen Strukturen ein zentrales<br />
Problem und werden sich auch <strong>bei</strong>m Planarisieren der Lichtventilmatrix wiederfinden. Ein Weg<br />
zur Minimierung der Höhenunterschiede zwischen Gebieten mit extremen Unterschieden im Füllungsgrad<br />
ist die Minimierung des Polierdrucks.<br />
Bei vergleichbaren Reduzierungen der Stufenhöhe (hier Polieren bis zur vollständigen Beseitigung<br />
der Stufen) reduzieren sich die Höhenunterschiede <strong>bei</strong> einem Polierdruck von 1,5 psi auf<br />
etwa die Hälfte, nämlich 500 nm-360 nm = 140 nm. Die Reduzierung des Polierdrucks auf ein<br />
Drittel hat aber einen entscheidenden Nachteil. Die Polierzeiten und die Prozeßkosten erhöhen<br />
sich auf das Dreifache. In der Forschung und <strong>Entwicklung</strong> sind solche Polierzeiten vertretbar, in<br />
der Produktion ist der Kostenfaktor das wichtigere Entscheidungskriterium. Die beschriebenen<br />
Höhenunterschiede sind selbst <strong>bei</strong> geringen Polierdrücken noch zu groß, um eine optisch homogene<br />
Oberfläche an der Lichtventilmatrix zu erhalten.<br />
Aus den Abbildungen geht noch eine weitere Möglichkeit der Schichtdickenangleichung hervor.<br />
Schränkt man sich <strong>bei</strong> der Gestaltung des Schaltungsdesigns auf einen engen Bereich von Patternfaktoren<br />
ein, werden die Höhenunterschiede minimiert. In welchem Bereich der Patternfaktoren
4.3 Planarisierung und Abtrag an strukturierten Wafern<br />
man sich da<strong>bei</strong> befindet, ist von untergeordneter Bedeutung und kann von anderen Faktoren<br />
abhängig gemacht werden. In Abb. 4.8 und Abb. 4.9 wurden die Polierzeiten <strong>bei</strong> unterschiedlichen<br />
Polierdrücken so gewählt, daß sich nach der Prestongleichung überall gleiche Abträge ergeben<br />
müßten.<br />
Abtrag in nm<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Abtrag im Graben nach vollständiger Planarisierung als Funktion des Patternfaktors <strong>bei</strong><br />
unterschiedlichen Polierdrücken und normierten Zeiten<br />
0,00 0,10 0,20 0,30 0,40 0,50<br />
Patternfaktor<br />
0,60 0,70 0,80 0,90 1,00<br />
4,5 psi 3,5 psi 2,5 psi 1,5 psi<br />
Linear (4,5 psi) Linear (3,5 psi) Linear (2,5 psi) Linear (1,5 psi)<br />
Abbildung 4.8: Abtrag im Graben nach vollständiger Planarisierung <strong>bei</strong> unterschiedlichen<br />
Polierdrücken<br />
Abtrag in nm<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
Abtrag am Steg nach vollständiger Planarisierung als Funktion des Patternfaktors <strong>bei</strong><br />
unterschiedlichen Polierdrücken und normierten Zeiten<br />
0,00 0,10 0,20 0,30 0,40 0,50<br />
Patternfaktor<br />
0,60 0,70 0,80 0,90 1,00<br />
4,5 psi 3,5 psi 2,5 psi 1,5 psi<br />
Linear (4,5 psi) Linear (3,5 psi) Linear (2,5 psi) Linear (1,5 psi)<br />
Abbildung 4.9: Abtrag am Steg nach vollständiger Planarisierung <strong>bei</strong> unterschiedlichen<br />
Polierdrücken<br />
71
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
In Abb. 4.10 und Abb. 4.11 sind die zeitlichen Abhängigkeiten der Abtragsraten gezeigt. Während<br />
<strong>bei</strong> kleinen Patternfaktoren am Steg anfangs sehr hohe Abtragsraten auftreten, die dann<br />
schnell nachlassen, ist <strong>bei</strong> großen Patternfaktoren von 0,75 und 0,9 selbst zu Beginn des Polierens<br />
nur eine geringe Erhöhung zu sehen. Alle Abtragsraten an den Stegen und in den Gräben nähern<br />
sich nach ausreichend langer Zeit der Polierrate von unstrukturiertem Oxid. Diese liegt hier <strong>bei</strong><br />
etwa 170 - 180 nm/min.<br />
Bei kleinen Patternfaktoren ist der Flächenanteil an hochliegenden Gebieten klein und die durch<br />
den Druck des Polierkopfes auf diese Flächen wirkenden Kräfte werden betragsmäßig groß. Deshalb<br />
treten <strong>bei</strong> kleinen Patternfaktoren hohe Abträge auf, die zu <strong>einer</strong> schnellen Reduzierung der<br />
Stufen führen. Im Block A1 ist die Abtragsrate bereits nach 100 s sowohl im Graben als auch am<br />
Steg konstant, woraus ein vollständiger Abbau der Stufen geschlußfolgert werden kann. Je größer<br />
der Patternfaktor ist, um so geringer sind die Anfangsabtragsraten am Steg und um so länger bleiben<br />
sie relativ hoch.<br />
Im Bereich zwischen 30 s und 60 s ist ein Ansteigen der Abtragsraten am Steg zu beobachten.<br />
Dieser Anstieg ist durch das Hochlaufen der Drehzahlen und Drücke der Anlage bedingt. Die<br />
Anlaufphase der Maschine kann bis zu 50 s betragen. Das Polierpad muß in dieser Zeit vollständig<br />
mit Slurry benetzt werden, um konstante Polierraten zu erhalten.<br />
72<br />
Abtragsrate in nm/min<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
<strong>Entwicklung</strong> der Abtragsraten <strong>bei</strong> verschiedenen Patternfaktoren am Steg<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Zeit in s<br />
120 140 160 180 200<br />
BlockA1, 5/45, PD=0,1 BlockB3, 15/5, PD=0,75 BlockB4, 45/5, PD=0,9<br />
BlockC1, 5/15, PD=0,25 Block C2, 15/15, PD=0,5<br />
Abbildung 4.10: momentane Abtragsraten <strong>bei</strong> verschieden Patternfaktoren am Steg und einem<br />
Polierdruck von 4,5 psi<br />
Im Graben ist genau die gegenläufige Tendenz zum Polierverhalten am Steg zu beobachten (Abb.<br />
4.11). In den Blöcken mit kleinen Patternfaktoren ist von Beginn an die Polierrate relativ hoch,<br />
weil der größte Flächenanteil im Graben liegt. Die Polierrate nähert sich dann auch schon nach<br />
kurzer Zeit (100 s) <strong>einer</strong> konstanten Rate. Bei großen Patternfaktoren erfolgt die Annäherung der<br />
Polierrate an einen konstanten Betrag sehr viel langsamer. Nach den hier gezeigten 180 s Polierzeit<br />
haben sich alle Polierraten dem konstanten Wert angenähert. Die Gesamtabträge h am Steg<br />
und im Graben lassen sich zeitabhängig analytisch durch die Gleichung 45 beschreiben, wo<strong>bei</strong><br />
die momentane Abtragsrate RR mom von der Zeit abhängt.
4.3 Planarisierung und Abtrag an strukturierten Wafern<br />
Abtragsrate in nm/min<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
t 1<br />
∫<br />
h = RRmom()t t d<br />
t 0<br />
mit RR mom = f(t) (45)<br />
Abtragsratenentwicklung am Graben<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Zeit in s<br />
120 140 160 180 200<br />
BlockA1, 5/45, PD=0,1 BlockB3, 15/5, PD=0,75 BlockB4, 45/5, PD=0,9<br />
BlockC1, 5/15, PD=0,25 Block C2, 15/15, PD=0,5<br />
Abbildung 4.11: momentane Abtragsraten <strong>bei</strong> verschieden Patternfaktoren im Graben und<br />
einem Polierdruck von 4,5 psi<br />
Aus dem Vergleich von Abb. 4.10 und Abb. 4.11 kann man schlußfolgern, daß die Planarisierungen,<br />
abhängig vom Patternfaktor, auf unterschiedliche Arten erfolgen. Bei kleinen Patternfaktoren<br />
gibt es sehr hohe Ausgangspolierratenunterschiede ΔRR zwischen Steg und Graben (hier <strong>bei</strong><br />
PD = 0,1; ΔRR = 900 nm/min), die sich aber bereits nach kurzer Zeit (hier t = 100 s) angleichen.<br />
Bei großen Patternfaktoren sind die Polierratenunterschiede geringer (PD = 0,9; ΔRR = 250 nm/<br />
min), verringern sich aber über einen langen Zeitraum (t = 180 s). Beides führt zu dem gewünschten<br />
Planarisierungseffekt.<br />
Aus produktionstechnischer Sicht sind allerdings Strukturen mit kleinem Patternfaktor zu bevorzugen,<br />
da man mit wesentlich kürzeren Polierzeiten auskommt. Bei Betrachtung der Abtragsraten<br />
lassen sich nicht direkt Aussagen zu den tatsächlichen Stufenentwicklungen machen. Die bisherigen<br />
Angaben zu Stufenentwicklungen werden durch die Planarisierungsversuche in Kapitel 4.3.3<br />
bestätigt.<br />
Wendet man CMP an, so sollen danach nicht nur die Stufen planarisiert sein, sondern man will<br />
auch <strong>bei</strong> <strong>einer</strong> ganz bestimmten Zieldicke den Poliervorgang stoppen. Dazu sind die über die<br />
gesamte Zeit gemittelten Abtragsraten, dargestellt in Abb. 4.12, besser als die in den Abb. 4.10<br />
und Abb. 4.11 geeignet. Sie werden durch die lineare Beziehung RR mittel = dh ges/dt ges berechnet.<br />
Anhand der mittleren Abtragsrate läßt sich zu jeder beliebigen Zeit sofort der Gesamtabtrag an<br />
den Stufen oder Gräben bestimmen. Die Prozeßkontrolle wird durch diese Darstellungsweise vereinfacht.<br />
73
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
74<br />
Abtragsrate in nm/min<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
<strong>Entwicklung</strong> der Abtragsraten <strong>bei</strong> verschiedenen Patternfaktoren an Steg und Graben<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Zeit in s<br />
120 140 160 180 200<br />
Graben: A1, 5/45, PD=0,1 C2, 15/15, PD=0,5 B4, 45/5, PD=0,9<br />
Steg:<br />
A1, 5/45, PD=0,1 C2, 15/15, PD=0,5 B4, 45/5, PD=0,9<br />
Abbildung 4.12: mittlere Abtragsraten in Abhängigkeit von der Polierzeit<br />
Wie dick muß nun die Oxidschicht gewählt werden, um eine komplette Planarisierung zu gewährleisten?<br />
Dazu betrachtet man den Abtrag im Graben bis zur vollständigen Planarisierung der Stufen.<br />
Die Gesamtdicke h gesamt des abzuscheidenden Oxides ergibt sich aus der Addition der<br />
Stufenhöhe h, der Zieloxiddicke d und dem Abtrag bis zur kompletten Planarisierung δh planar<br />
(Abb. 4.13). Die abzuscheidende Oxiddicke ist eine Funktion der Grabenbreite und des Patternfaktors.<br />
Je schmaler die Gräben werden, um so geringer sind die notwendigen Ausgangsdicken.<br />
An Grabenbreiten
4.3 Planarisierung und Abtrag an strukturierten Wafern<br />
4.3.3 Planarisierungseigenschaften<br />
Bisher wurden die Abtragsraten und notwendigen Schichtdicken zur vollständigen Planarisierung<br />
diskutiert. Nun wird auf die Stufenentwicklungen an verschiedenen Topographien während des<br />
Polierens eingegangen. Mit Hilfe der Stufenentwicklungen kann die Effektivität von Planarisierungen<br />
bestimmt werden. In Anlage D, Abb. 8.8 bis Abb. 8.12 sind vergleichend die <strong>Entwicklung</strong>en<br />
der Stufenhöhen <strong>bei</strong> Polierdrücken von 4,5 psi und 1,5 psi und unterschiedlichen<br />
Patternfaktoren dargestellt. Poliert man <strong>bei</strong> einem Drittel an Polierdruck die dreifache Zeit, so<br />
erkennt man etwa die gleiche Stufenentwicklung. Daraus läßt sich schlußfolgern, daß die Stufenentwicklung<br />
druckunabhängig ist (nicht jedoch der Abtrag). Betrachtet man in Abb. 4.14 die normierte<br />
Planarisierung, das heißt die zu polierende Schichtdicke im Graben im Vergleich zur<br />
Stufenhöhe, so ist eine deutliche Abhängigkeit von der Grabenbreite zu erkennen. Vom Patternfaktor<br />
dagegen ist kein direkter Zusammenhang nachweisbar. Die Werte der normierten Planarisierungen<br />
sind nur näherungsweise bestimmbar, da sie aus den Werten der Reststufen und<br />
Abträge in 30 s Abständen ermittelt und anschließend approximiert wurden. Zusammenfassend<br />
läßt sich eine signifikante Abhängigkeit der Effektivität der Planarisierung von der Grabenbreite<br />
schlußfolgern. Die Grabenbreiten sollten nicht größer als 5 μm werden. Diese Werte zeigen die<br />
Effektivität der Planarisierung in Bezug auf eine minimale Oxid-Abscheidung. Der Abtrag der<br />
Ausgangsstufenhöhe wird jedoch an unterschiedlichen Topographien nach verschiedenen Zeiten<br />
erreicht. In der Praxis werden aber alle Topographien eines Layouts die gleiche Zeitdauer poliert.<br />
Deshalb zeigen Abb. 4.15 und Abb. 4.16 die Reststufen nach 60 s Polierzeit in Abhängigkeit vom<br />
Patternfaktor und der Grabenbreite. Abb. 4.15 zeigt eine deutliche Abhängigkeit der Stufenhöhe<br />
vom Patternfaktor. Kleine Patternfaktoren (0,1 - 0,25) zeigen eine verminderte Reststufenhöhe<br />
nach dieser Polierzeit auf etwa die Hälfte bis ein Viertel gegenüber der von großen Patternfaktoren<br />
(0,75 - 0,9). Besonders <strong>bei</strong> kleinen Patternfaktoren führt eine Erhöhung der Grabenbreite zu<br />
<strong>einer</strong> größeren Stufe. Auch hier läßt sich schlußfolgern, daß kleine Patternfaktoren mit geringen<br />
Grabenbreiten die geringsten Stufen ergeben. Braucht man etwa gleiche Stufenhöhen nach <strong>einer</strong><br />
konstanten Polierzeit, so müssen mit steigendem Patternfaktor die Gräben schmaler werden.<br />
normierte Planarisierung<br />
0,25<br />
0,20<br />
0,15<br />
0,10<br />
0,05<br />
Parameter: Patternfaktoren<br />
0,9<br />
0,75<br />
0,25<br />
0,5<br />
normierte Planarisierung<br />
0,75<br />
0,9<br />
0,00<br />
1 10 100 1000<br />
Grabenbreite in µm<br />
Abbildung 4.14: normierte Planarisierung <strong>bei</strong> unterschiedlichen Grabenbreiten und<br />
Patternfaktoren<br />
0,5<br />
0,9<br />
0,1<br />
0,25<br />
0,75<br />
75
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
76<br />
Stufenhöhe in nm<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
15/135<br />
5/45<br />
<strong>Entwicklung</strong> der Stufenhöhen 60s, 4,5 psi<br />
45/135<br />
15/45<br />
5/15<br />
1,7/5<br />
405/135<br />
15/5<br />
15/1,7<br />
405/45<br />
Abbildung 4.15: Stufenhöhen als Funktion des Patternfaktors nach 60 s Polierzeit<br />
In Abb. 4.16 ergibt sich ein Minimum in den Stufen <strong>bei</strong> konstanten Patternfaktoren an Grabenbreiten<br />
zwischen 5 μm (PD = 0,5) und 15 μm (PD = 0,9). Die Ursache für dieses Minimum liegt<br />
allerdings nicht im Planarisierungsverhalten der CMP-Anlage. Beim Ätzen der Stufen mit Flußsäure<br />
(HF) entstehen in schmalen Gräben tiefere Stufen als in breiten. Die geätzten Stufen in den<br />
1,7 μm breiten Gräben sind etwa 800 nm tief, während die restlichen nur 700 nm tief sind. Die<br />
unterschiedlichen Ausgangsstufenhöhen spiegeln sich in den Höhen nach <strong>einer</strong> Minute Polierzeit<br />
wieder. Ar<strong>bei</strong>tet man <strong>bei</strong>m Strukturieren von Gräben ohne Ätzstop, ist es günstig Grabenbreiten<br />
von 5 bis 15 μm zu wählen. Meist sind die Stufenhöhen in den Topographien <strong>einer</strong> Schaltung vorgegeben.<br />
Dann gilt wieder möglichst kleine Grabenbreiten zu wählen.<br />
Stufenhöhe in nm<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
135/135<br />
0,00 0,10 0,20 0,30 0,40 0,50<br />
Patternfaktor<br />
0,60 0,70 0,80 0,90 1,00<br />
0<br />
0,9<br />
0,75<br />
0,5<br />
Abbildung 4.16: Stufenhöhen als Funktion der Grabenbreiten nach 60 s Polierzeit <strong>bei</strong><br />
konstanten Patternfaktoren<br />
5/5<br />
4,5 psi<br />
<strong>Entwicklung</strong> der Stufenhöhen nach 60s Polierzeit und 4,5 psi Polierdruck<br />
0,9<br />
0,75<br />
0,5<br />
0,25<br />
0,9<br />
0,75<br />
0,5<br />
0,25<br />
1 10 100 1000<br />
Grabenbreite in µm<br />
4,5 psi<br />
0,9<br />
0,75<br />
0,5<br />
0,25<br />
0,1<br />
Parameter: Patternfaktor<br />
0,75<br />
0,5<br />
0,25<br />
0,1
4.4 <strong>Entwicklung</strong> der Stufen an Stopschichten<br />
4.4 <strong>Entwicklung</strong> der Stufen an Stopschichten<br />
Zur Gewährleistung homogener Schichtdicken über den gesamten Wafer und definierter Dicken<br />
nach Polierstop eignet sich der Einsatz von Stoplayern.<br />
In Kooperation mit der Firma Simec Dresden wurden Untersuchungen zur Ausbildung von Stufen<br />
an Stoplayern durchgeführt. Ziel dieser Versuche war es, bis zur Ausbildung sich in der Höhe<br />
nicht mehr ändernder Stufen an Stoplayern zu polieren und anschließend deren Höhe zu bestimmen<br />
(Abb. 4.17). Aus der Höhe der entstehenden Stufen kann man auf die geometrischen Strukturen<br />
mit der geringsten Stufenausbildung <strong>bei</strong> Erreichen eines Stoplayers schließen und daraus<br />
folgend neue Regeln für das Chipdesign aufstellen.<br />
Poliert wurde CVD-Oxid mit Stufenhöhen von 700 nm. Die Stufen wurden vollständig planarisiert<br />
und anschließend erst das Ausbilden neuer Stufen an <strong>einer</strong> Si 3N 4 Schicht beobachtet. Da die<br />
Hersteller in der Regel Selektivitäten von Slurries für ebene Flächen angeben, ist es notwendig<br />
die patternabhängige Selektivität zu bestimmen. Die Abnahme der Selektivität an kleinen Strukturen<br />
ist als Problem bekannt.<br />
CVD-Oxid Si3N4 Silizium<br />
maximale<br />
Stufe<br />
Dishing<br />
Steg Graben<br />
Pitch<br />
Kantenverrundung<br />
Erosion<br />
CMP bis zum Stoplayer<br />
Abbildung 4.17: Ausbildung von Stufen an Stopschichten<br />
Der Versuchsplan der Experimente wurde mit Hilfe der Software ECHIP erstellt. Dieser Versuchsplan<br />
ist die Ausgangsbasis für die folgenden Auswertungen und Optimierungen der Poliervorgänge<br />
hinsichtlich der Minimierung der sich ausbildenden Stufen. Die Auswertung der<br />
Polierergebnisse erfolgte mit Excel. In den Experimenten wurden ein hartes geschichtetes<br />
IC1000/SUBAIV Polierpad und ein weiches SUBAIV Pad verglichen, um zu ermitteln, welches<br />
Padmaterial besser zum Polieren an Stopschichten geeignet ist.<br />
Für diese Versuche wurde in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Simec Dresden ein Testfeld entwickelt.<br />
77
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
4.4.1 Testfeld<br />
Das Retikel zur Erzeugung von Teststrukturen ist in zwei Bereiche untergliedert. Der Hauptteil<br />
des Retikels <strong>bei</strong>nhaltet Teststrukturen zur Untersuchung der CMP-Planarisierungseigenschaften.<br />
Teststrukturen zur Endpunkterkennung befinden sich am oberen und unteren Retikelrand.<br />
Das Testfeld für die Planarisierungsuntersuchungen (Abb. 4.18) untergliedert sich in einen<br />
Bereich zur Untersuchung der "long distance planarity" (Treppenstrukturen) und in einen Bereich<br />
mit Blöcken unterschiedlicher Pattern Density (PD) zur Untersuchung der "short distance planarity".<br />
Die Teststrukturen zur Untersuchung der Planarisierungseigenschaften sind hauptsächlich<br />
für Oxid- und Si-Nitrid-CMP-Prozesse vorgesehen. Das Retikel ist für eine Lithographie unter<br />
Verwendung eines positiv wirkenden Photoresists bestimmt.<br />
Zur Untersuchung der "long distance planarity" wurden die Treppenstrukturen als "up area" mit<br />
benachbarten großflächigen rechteckigen "up areas" gewählt [66]. Der Abstand zwischen den<br />
benachbarten "up areas" variiert aufgrund der Treppenform von 0,5 mm bis max. 4,5 mm. Die<br />
Relaxationslängen harter Polierpads werden in dieser Größenordnung erwartet [67]. Die auf dem<br />
Retikel enthaltenen Strukturen werden durch eine geschickte Wahl des Abstandes einzelner<br />
belichteter Bildfelder auf dem Wafer periodisch fortgesetzt. Hier<strong>bei</strong> kann das "up area" zwischen<br />
den Bildfeldern beliebig in der Breite variiert werden (Abb. 4.19).<br />
Die Strukturen zur Untersuchung der "short distance planarity" bestehen aus in Blöcken angeordneten<br />
Stegen und Gräben (lines and spaces). Um Wechselwirkungen zwischen den einzelnen<br />
Blöcken auszuschließen, wurden Abstände von 1,8 mm zwischen den einzelnen Blöcken gewählt.<br />
Der große Abstand zwischen den Blöcken begrenzt ihre Gesamtanzahl aufgrund der beschränkten<br />
Retikelfläche. Es stehen insgesamt 15 Blöcke (1,64 x 1,64 mm 2 ) zur Verfügung. In den Untersuchungen<br />
an Stopschichten wurde nur die „short distance planarity“ berücksichtigt, da diese Strukturen<br />
besonders dem Layout der Lichtventilmatrix entsprechen.<br />
"lines and spaces" werden als Teststrukturen gewählt, da sie sich zum einen sehr einfach vermessen<br />
lassen, zum anderen haben andere CMP Testretikel gezeigt, daß <strong>bei</strong> gleichen geometrischen<br />
Abmessungen (Breite und Abstand) keine Unterschiede zwischen "lines" oder "squares" im CMP<br />
Planarisierungsverhalten zu beobachten sind.<br />
Im Wesentlichen variiert die PD (up/(up+down)) in den drei Stufungen 0.5, 0.25, 0.125 <strong>bei</strong> verschiedenen<br />
"up area" Ausdehnungen (0.5, 1, 5, 20, 100, 250 µm). Einige mögliche Kombinationen<br />
sind, da sie als nicht produktrelevant eingeschätzt wurden, weggelassen worden. Zusätzlich<br />
wurde dreimal die PD 5/6 gewählt. Diese Grabenstruktur entspricht eher Anforderungen von<br />
Metall CMP Prozessen.<br />
78
4.4 <strong>Entwicklung</strong> der Stufen an Stopschichten<br />
1,8<br />
1/1 5/5 20/20 100/100 5/1<br />
1/3 5/15 20/60 100/300 20/4<br />
1,64 0,5<br />
1,64<br />
1/7 5/35 0,5/0,5 250/250 100/20<br />
18<br />
up / down in µm<br />
Abbildung 4.18: Design des Testfeldes für die DOE’s auf SubaIV und IC1000/SubaIV<br />
Abbildung 4.19: Darstellung der Variation der Blockabstände zur Einstellung beliebiger<br />
Stegbreiten<br />
4.4.2 Experimentelle Ergebnisse zur Ausbildung von Stufen an Stopschichten<br />
1,8<br />
Stoplayer dienen der Verbesserung der Schichtdickenhomogenität über den gesamten Wafer. Sie<br />
sind hilfreich zum Stoppen des Poliervorgangs <strong>bei</strong> <strong>einer</strong> bestimmten Schichtdicke. An Stoplayern<br />
treten die in Kapitel 2.2.2 diskutierten Effekte wie Dishing und Erosion auf.<br />
An bereits planaren Oberflächen bilden sich am Stoplayer neue Stufen, die mit steigender Überpolierzeit<br />
sich einem konstanten Wert nähern. Diese Stufenhöhe kann als Maß für die Eignung<br />
der Topographien und Polierparameter für eine möglichst geringe Ausbildung von Stufen genommen<br />
werden.<br />
17,2<br />
alle anderen Maße<br />
in mm<br />
79
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
Ziel der Untersuchungen des Polierverhaltens an Stoplayern ist, die Stufenentwicklung <strong>bei</strong>m<br />
Erreichen dieses Layers voraussagen zu können. In zwei statistischen Versuchsplänen mit verschiedenen<br />
Padmaterialien wird die Eignung der Polierpads hinsichtlich der Ausbildung von Stufen<br />
untersucht und bewertet. Zum Einsatz kam das in Kapitel 4.4.1 beschriebene Testfeld. Die<br />
Stufenhöhen betrugen 700 nm. Poliert wurde ein TEOS CVD-Oxid. Als Stopschicht diente ein<br />
Layer aus LP-Si 3 N 4 . SUBAIV ist ein relativ weiches Padmaterial. IC1000/SUBAIV ist dagegen<br />
eine Sandwichbauform mit dem weichen Unterpad SUBAIV und dem oberen harten Pad IC1000.<br />
Mit dem Padstapel sollen die Vorteile der <strong>bei</strong>den Padtypen verbunden werden.<br />
Das IC1000 Pad planarisiert schneller, während SUBAIV die geringeren globalen Inhomogenitäten<br />
liefert. Einen Vergleich der vollständig ausgebildeten Stufen am Stoplayer zeigen Abb. 4.20<br />
und Abb. 4.21. Während in Abb. 4.20 die Stufen am IC1000 Pad, abhängig von der Grabenbreite,<br />
mit Werten zwischen 70 nm und 165 nm doppelt so groß sind wie die von SUBAIV, haben sie in<br />
Abb. 4.21 die gleiche Größenordnung mit Höhen zwischen 40 nm und 90 nm. Die Polierrezepte<br />
in dieser Abbildung unterscheiden sich in den Drehzahlen des Kopfes und des Platens. In den<br />
Abbildungen wurden tatsächliche, aus den Versuchsplänen entnommene Antwortwerte abgebildet.<br />
Die Versuche hatten nicht dasselbe Design. Daß diese Werte aber trotzdem vergleichbar sind,<br />
wird an späterer Stelle diskutiert. Die Diagramme lassen die Schlußfolgerung zu, daß die <strong>Entwicklung</strong><br />
der Stufenhöhen ein dynamischer Prozeß, abhängig von den Platen- und Kopfdrehzahlen<br />
ist.<br />
Die Stufenhöhen in Abhängigkeit von der Grabenbreite verhalten sich so, wie es schon in den<br />
Planarisierungsversuchen im letzten Kapitel beschrieben wurde. Mit steigender Grabenbreite steigen<br />
auch die Stufen logarithmisch an. Ab 60 μm Grabenbreite flacht die Kurve etwas ab.<br />
80<br />
Stufenhöhe in nm<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Vergleich der Stufenhöhen zwischen IC1000 und SUBAIV<br />
Kopfdrehzahl: 70rpm<br />
Platendrehzahl: 70 rpm<br />
Membrandruck: 3,5 psi<br />
1 10 100 1000<br />
Grabenbreite in µm<br />
IC1000 SUBAIV<br />
Abbildung 4.20: Stufenbildung am Stoplayer als Funktion von Padmaterial und Grabenbreite
4.4 <strong>Entwicklung</strong> der Stufen an Stopschichten<br />
Stufenhöhe in nm<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Vergleich der Stufenhöhen zwischen IC1000 und SUBAIV<br />
IC1000 SUBAIV<br />
Kopfdrehzahl: 40 rpm 20 rpm<br />
Platendrehzahl: 100 rpm 70 rpm<br />
Kopfdruck: 4,5 psi 5,0 psi<br />
1 10 100 1000<br />
Grabenbreite in nm μm<br />
IC1000 SUBAIV<br />
Abbildung 4.21: Stufenbildung am Stoplayer als Funktion von Padmaterial und Grabenbreite<br />
Als nächstes wurden die Abhängigkeiten der Stufen vom Patternfaktor untersucht. Setzt man konstante<br />
Grabenbreiten voraus (z.B. 20 μm), so ist keine Abhängigkeit der Stufenhöhen von den<br />
Patternfaktoren zu erkennen (Abb. 4.22).<br />
Stufenhöhe in nm<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
35<br />
Platendrehzahl: 70 rpm<br />
Stufe als Funktion der PD<br />
300<br />
60<br />
Parameter. Grabenbreite Pad: IC1000<br />
15<br />
Abbildung 4.22: Stufenbildung am Stoplayer als Funktion des Patternfaktors <strong>bei</strong> konstanten<br />
Polierparametern<br />
250<br />
100<br />
20 20<br />
Kopfdrehzahl: 70rpm Membrandruck: 3,5 psi<br />
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1<br />
Patternfaktor Stufenhöhen<br />
4<br />
81
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
Bisher wurden die Stufen in Abhängigkeit von den Teststrukturen betrachtet. Die Anlagenparameter<br />
spielen aber auch eine wesentliche Rolle <strong>bei</strong> der Ausbildung von Stufen. Wie Abb. 4.23<br />
zeigt, steigt die sich ausbildende Stufenhöhe mit sinkendem Polierdruck. Dies ist mit <strong>einer</strong> stark<br />
nichtlinearen Kompressibilität des Polierpads zu erklären. In Abb. 4.24 ist die prinzipielle Kennlinie<br />
der Paddeformation als Funktion des Druckes dargestellt. Mit zunehmendem Druck wird der<br />
Anstieg der Verformung geringer. Wird vorausgesetzt, daß sich bereits vollständige Stufen am<br />
Stoplayer ausgebildet haben, sind die Polierraten im SiO 2 und Si 3N 4 gleich groß (im Beispiel 50<br />
nm/min und 150 nm/min). Die Polierraten sind proportional zum wirkenden Druck. In Abb. 4.24<br />
ist zu erkennen, daß die sich ausbildenden Stufen <strong>bei</strong> hohen Polierdrücken durchaus geringer sein<br />
können, als <strong>bei</strong> geringen Polierdrücken.<br />
Zusätzlich ist eine Abhängigkeit der Stufen von den Kopf- und Platendrehzahlen vorhanden. Die<br />
<strong>Entwicklung</strong> von Stufen an Stoplayern ist ein dynamischer Prozeß. Die Abb. 4.25 zeigt die<br />
Abhängigkeiten der sich maximal einstellenden Stufen von den Kopfdrehzahlen, Platendrehzahlen<br />
und vom Druck, ermittelt mit dem in Kapitel 4.1 vorgestellten statistischen Modell. Die<br />
numerischen Parameter und Ergebnisse von Block 4 (100 μm Grabenbreite, 100 μm Stegbreite)<br />
sind in Tabelle 4.2 dargestellt. Block 4 wurde als Kompromiß zwischen üblichen Leiterbreiten<br />
und für CMP-relevante Relaxationslängen für die Untersuchungen gewählt.<br />
82<br />
Stufenhöhe in nm<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Stufen als Funktion von Grabenbreite und Membrandruck<br />
1 10 100 1000<br />
Grabenbreite in µm<br />
Membrandruck:<br />
2,0psi 3,5 psi 5,0psi<br />
Pad: IC1000<br />
Abbildung 4.23: Stufenbildung am Stoplayer als Funktion des Membrandrucks <strong>bei</strong> konstanten<br />
Polierparametern
4.4 <strong>Entwicklung</strong> der Stufen an Stopschichten<br />
i<br />
Polierdruck in ps<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Padverformung als Funktion des Druckes<br />
(prinzipieller Verlauf)<br />
dx 1<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500<br />
Padverformung in nm Arbitrary Units<br />
Abbildung 4.24: Padverformung und Stufenbildung an Stopschichten als Funktion des<br />
Druckes und der Abtragsraten verschiedener Materialien (Prinzipdarstellung)<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
20<br />
Platendrehzahl<br />
Block 4<br />
(Kopfdruck= 2,0 psi)<br />
Stufe in nm Stufenhöhe im Nitrid nach CMP in<br />
120<br />
20<br />
Pad: IC1000<br />
120<br />
Kopfdrehzahl<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
20<br />
Platendrehzahl<br />
Abbildung 4.25: Abhängigkeiten der Stufenentwicklung von den Maschinenparametern <strong>bei</strong>m<br />
Pad IC1000<br />
In der Abb. 4.25 ist eine deutliche Erhöhung in der Ausbildung von Stufen <strong>bei</strong> Verringerung des<br />
Polierdruckes zu sehen. Bei geringen Polierdrücken (2 psi) bilden sich Stufen zwischen 110 nm<br />
und 150 nm, während sich die Kopfdrehzahlen kaum auf die Stufenhöhen auswirken. Bei hohen<br />
Polierdrücken ergibt sich eine starke Abhängigkeit der Stufenhöhen von den Kopfdrehzahlen mit<br />
40 nm bis 110 nm, während die Platendrehzahlen keine nennenswerten Änderungen hervorrufen.<br />
Bei mittleren Polierdrücken von 3,5 psi läßt sich gleichmäßig eine Änderung der Stufenhöhen als<br />
Funktion von Platendrehzahlen und Kopfdrehzahlen im Bereich von 100 nm bis 150 nm nachweisen.<br />
Die Auswertung der Abbildungen zeigt eine Änderung der Wichtung der Einflußvariablen mit<br />
steigenden Polierdrücken. Die geringsten Stufen <strong>bei</strong>m Polieren von Stopschichten mit dem<br />
IC1000 Pad ergeben sich <strong>bei</strong> hohen Drücken in Verbindung mit geringen Kopfdrehzahlen. Die<br />
dx 2<br />
Block 4<br />
(Kopfdruck= 3,5 psi)<br />
Stufe in nm Stufenhöhe im Nitrid nach CMP in<br />
120<br />
20<br />
Pad: IC1000<br />
120<br />
Kopfdrehzahl<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
Abtragsrate Si 3N 4 in nm<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Abtragsrate SiO2 in nm<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
20<br />
Platendrehzahl<br />
unverformt<br />
Block 4<br />
(Kopfdruck= 5,0 psi)<br />
Si 3N 4<br />
Pad<br />
Stufe in nm Stufenhöhe im Nitrid nach CMP in<br />
120<br />
20<br />
Pad: IC1000<br />
dx<br />
SiO 2<br />
Si-Wafer<br />
120<br />
Kopfdrehzahl<br />
Si 3 N 4<br />
83
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
Abweichungen zwischen den quadratischen geschätzten und den gemessenen Werten liegen<br />
immer unter 10,4 %.<br />
84<br />
Versuch<br />
Platendrehzahl<br />
in rpm<br />
Kopfdrehzahl<br />
in rpm<br />
Membrandruck<br />
in psi<br />
Stufe Ist<br />
Block4 in nm<br />
Tabelle 4.2: Design und Ergebnisse des IC1000/SUBAIV Versuchsplans am Beispiel von<br />
Block 4 mit 100μm Steg- und 100μm Grabenbreite<br />
Vergleichend zu dem bisherigen Untersuchungen wurden Versuche mit dem relativ weichen<br />
Polierpad SUBAIV durchgeführt. Generell läßt sich <strong>bei</strong> Betrachtung der in Abb. 4.26 dargestellten<br />
Kennlinienfelder eine geringere Abhängigkeit der Polierergebnisse von den Anlagenparametern<br />
erkennen als <strong>bei</strong>m IC1000 Pad. Beim SUBAIV Pad ist keine eindeutige Abhängigkeit der<br />
Stufenhöhen vom Druck zu erkennen. Die geringsten Stufenhöhen stellen sich <strong>bei</strong> mittleren<br />
Drücken und hohen Kopfdrehzahlen <strong>bei</strong> 60 nm ein. Ein Einfluß der Platendrehzahl ist nur <strong>bei</strong><br />
hohen Polierdrücken im Bereich von 80 nm bis 130 nm und ein Einfluß der Kopfdrehzahlen <strong>bei</strong><br />
geringen Polierdrücken mit Werten zwischen 70 nm und 110 nm nachweisbar. Die Abweichung<br />
der Schätzung dieses statistischen Modells liegt insgesamt höher als <strong>bei</strong>m IC1000 Pad und<br />
erreicht Beträge von 13,6 %.<br />
Am SUBAIV Pad sind die von den Maschinenparametern abhängigen Änderungen in der Stufenhöhe<br />
nicht so ausgeprägt wie <strong>bei</strong>m IC1000 Pad. Die günstigsten Stufenhöhen an den Versuchsstrukturen<br />
mit 100 μm Steg- und 100 μm Grabenbreite ergeben sich <strong>bei</strong> einem mittleren<br />
Polierdruck von 3,5 psi und hohen Kopfdrehzahlen.<br />
Stufe berechnet<br />
Block 4 in nm<br />
Fehler Stufe absolut<br />
Block 4 in nm<br />
Fehler Stufe<br />
Block 4 in %<br />
1 70 70 3,5 145 140 5 -3,4<br />
2 100 100 2,5 158 159 -1 1,0<br />
3 100 40 4,5 74 76 -2 2,4<br />
4 40 100 4,5 104 106 -2 2,3<br />
5 100 100 4,5 142 130 12 -8,2<br />
6 100 40 2,5 164 156 12 -4,8<br />
7 40 40 2,5 102 108 -6 5,9<br />
8 40 40 4,5 70 63 7 -10,3<br />
9 40 100 2,5 108 100 8 -6,8<br />
10 23 70 3,5 112 113 -1 1,2<br />
11 117 70 3,5 162 170 -8 4,8<br />
12 70 23 3,5 72 74 -2 2,8<br />
13 70 117 3,5 104 111 -7 6,7<br />
14 70 70 2 145 147 -2 1,6<br />
15 70 70 5 82 89 -7 8,3
4.4 <strong>Entwicklung</strong> der Stufen an Stopschichten<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
20<br />
Platendrehzahl<br />
Stufe in nm Stufenhöhe im Nitrid nach CMP in<br />
Abbildung 4.26: Abhängigkeiten der Stufenentwicklung von den Maschinenparametern <strong>bei</strong>m<br />
Pad SUBAIV<br />
Versuch<br />
Block 4<br />
(Kopfdruck= 2,0 psi)<br />
120<br />
Platendrehzahl<br />
in rpm<br />
20<br />
Pad: SUBAIV<br />
120<br />
Kopfdrehzahl<br />
Kopfdrehzahl<br />
in rpm<br />
Membrandruck<br />
in psi<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
20<br />
Platendrehzahl<br />
Block 4<br />
(Kopfdruck= 3,5 psi)<br />
Stufe in nm Stufenhöhe im Nitrid nach CMP in<br />
Stufe Ist<br />
Block 4 in nm<br />
Tabelle 4.3: Design und Ergebnisse des SUBAIV Versuchsplans am Beispiel von Block 4<br />
mit 100 μm Steg- und 100 μm Grabenbreite<br />
Im direkten Vergleich der <strong>bei</strong>den Padmaterialien kann keinem generell der Vorzug gegeben werden.<br />
Die sich entwickelnden Stufen sind stark von den eingestellten Maschinenparametern abhängig.<br />
Die einzusetzenden Padmaterialien sollten also von Zielen wie Planarisierung oder<br />
Abtragsrate abhängen.<br />
Stufe berechnet<br />
Block 4 in nm<br />
Kopfdrehzahl<br />
Fehler Stufe absolut<br />
Block 4 in nm<br />
Fehler Stufe<br />
Block 4 in %<br />
1 70 70 3,5 75 83 -8 10,6<br />
2 70 20 2 104 108 -4 4,4<br />
3 20 70 5 133 128 5 -3,7<br />
4 70 120 5 93 88 5 -5,0<br />
5 120 70 2 103 107 -4 4,7<br />
6 20 120 3,5 57 66 -9 16,6<br />
7 120 120 3,5 56 62 -6 10,2<br />
8 70 70 3,5 93 83 10 -10,7<br />
9 20 20 3,5 108 102 6 -5,3<br />
10 20 70 2 100 101 -1 1,1<br />
11 70 120 2 78 67 11 -13,6<br />
12 120 20 3,5 93 83 10 -10,2<br />
13 120 70 5 99 98 1 -1,1<br />
14 70 20 5 94 104 -10 11,3<br />
15 70 70 3,5 81 83 -2 2,4<br />
120<br />
20<br />
Pad: SUBAIV<br />
120<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
20<br />
Platendrehzahl<br />
Block 4<br />
(Kopfdruck= 5,0 psi)<br />
Stufe in nm Stufenhöhe im Nitrid nach CMP in<br />
120<br />
20<br />
Pad: SUBAIV<br />
120<br />
Kopfdrehzahl<br />
85
4 Untersuchungen zum Planarisierungskomplex<br />
86
5.1 Einführung und Zielstellung<br />
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
5.1 Einführung und Zielstellung<br />
Die Realisierung bildgebender Mikrosysteme auf Elastomer-Basis stellt hohe Anforderungen an<br />
die Planarität der darunterliegenden CMOS-Schaltung.<br />
Bedingt durch das Funktionsprinzip müssen alle Steuerelektroden der Bildpixel (Metall2) in <strong>einer</strong><br />
Ebene liegen und an der Oberfläche völlig planar sein (optische Planarität). Die Funktion der<br />
Lichtventilmatrizen beruht auf der gezielten Veränderung elektrostatischer Kräfte in <strong>einer</strong> Kondensatoranordnung.<br />
Unterschiedliche Dicken des jeweiligen Dielektrikums würden zu unterschiedlichen<br />
Auslenkungen zwischen den einzelnen Pixeln und somit zu Verzerrungen der<br />
Oberfläche führen.<br />
Die Freiheitsgrade zum Erreichen dieser idealen Oberflächen sind allerdings begrenzt. Die<br />
Anordnung von maximal sechs Matrizen auf dem Wafer ist aus Platz- und Kostengründen festgelegt<br />
(Anlage A, Abb. 8.1). Ungünstig aus Sicht der CMP-Planarisierung ist das Zusammenfallen<br />
von vier Chipecken in der Mitte des Wafers, da die Randgebiete andere Poliereigenschaften aufweisen<br />
als das eigentliche Matrixgebiet. Die Meßfenster zur Bestimmung der Oxiddicken können<br />
nur in die Randelektronik oder in die Ritzrahmen integriert werden. Deshalb ist die Bestimmung<br />
der Schichtdicken im Pixelgebiet nur über Stufenmessungen über einen langen lateralen Weg von<br />
mehreren Millimetern möglich. Bei der Herstellung extrem planarer Chips mit Größen von 14<br />
cm 2 kann sich die Waferkrümmung auf die CMP-Ergebnisse auswirken und muß, wenn möglich,<br />
kompensiert werden.<br />
5.1.1 Allgemeine Anforderungen<br />
Die USG-Abscheidung zur Planarisierung nach Metall1 und Metall2 erfolgt mit anschließendem<br />
Argon-Rücksputtern zur Verhinderung von Voidbildungen an kleinen Strukturen.<br />
Bisher kam eine Planarisierung mit Boroxid zum Einsatz. Dieses Planarisierungsverfahren erwies<br />
sich jedoch nicht als geeignet, da lokal Reststufen größer 100 nm blieben, global keine Planarisierung<br />
erfolgte und Probleme mit Partikeln auftraten.<br />
Mit der Integration des CMP-Verfahrens in die Technologie für die große Lichtventilmatrix sollen<br />
gute globale Planaritäten erzielt und Verunreinigungen durch Partikel vermindert werden.<br />
Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit der Einbeziehung der interferometrischen Endpunkterkennung<br />
<strong>bei</strong> der Verwendung von Polierprozessen mit Stopschicht, wodurch die Prozeßstabilität und<br />
Reproduzierbarkeit verbessert werden.<br />
Die starke Strukturabhängigkeit des CMP-Prozesses, die sich <strong>bei</strong>spielsweise in strukturspezifischen<br />
Erscheinungen wie Dishing und Schichtdickeninhomogenitäten äußert, erfordert jedoch ein<br />
CMP-kompatibles Design. Deshalb müssen in der Polysilizium-, Metall1- und Metall2-Ebene<br />
Optimierungen der Patternkonfigurationen erfolgen.<br />
Zur <strong>Entwicklung</strong> des Planarisierungsverfahrens für die große Lichtventilmatrix wurde ein spezielles<br />
Testlos (V3381) präpariert, <strong>bei</strong> dem nur die Schritte durchgeführt wurden, die zur Topogra-<br />
87
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
phiebildung <strong>bei</strong>tragen. Ziel des Testloses war die Anpassung des CMP-Prozesses an diese<br />
konkrete Oberflächenstruktur und die Optimierung der für CMP abzuscheidenden Schichtstapel<br />
über Metall1 und Metall2.<br />
Die Trennung der Prozeßentwicklung in Metall1- und Metall2-CMP ist der Übersichtlichkeit<br />
wegen vorgenommen, da in der Realität die Metall2-CMP auf den Ergebnissen der Metall1-CMP<br />
aufbaut.<br />
5.1.2 Anforderungen an die Planarität des ILD<br />
Die Topographie der Metall1-Ebene weist zwischen dem Aktivgebiet und den höchsten Metall1-<br />
Strukturen (auf dem Bondpad) Höhenunterschiede von 1500 nm (Recessed LOCOS) und 1600<br />
nm (Standard LOCOS) auf. Das Viaoxid ist global zu planarisieren, da es die Unterlage der Elektrodenebene<br />
(Metall2) darstellt. Die für die Isolation ausreichende Oxiddicke liegt <strong>bei</strong> 900 nm<br />
über den höchsten Metall1-Strukturen. Der maximale Unterschied in der Oxiddicke über Metall1<br />
sollte nicht mehr als 200 nm betragen.<br />
Die Meßfenster zur Kontrolle der Oxiddicke befinden sich über Feldoxid, d.h. die maximale zu<br />
planarisierende Stufe wird rechnerisch durch Addition der Bondpad-FOX-Stufe mit der FOX-<br />
GOX-Stufe ermittelt (Abb. 5.1).<br />
88<br />
900+/-100 nm 400 nm<br />
Viaoxid 500 nm<br />
maximale<br />
Stufe<br />
Bondpad<br />
FOX<br />
Down area (GOX) Down area (FOX)<br />
Metall PE-CVD-Oxid Thermisches Oxid<br />
Poly-Si<br />
Abbildung 5.1: Prinzipbild der Topographie der Metall1-Ebene<br />
Ziel nach Cureoxid-<br />
Abscheidung<br />
Ziel nach CMP<br />
gemessene Stufe<br />
Bondpad-FOX<br />
gemessene Stufe<br />
FOX-GOX<br />
Die Optimierung der Schichtdickenhomogenitäten soll durch Überar<strong>bei</strong>tung mehrerer Technologieschritte<br />
erfolgen (Abb. 5.2).<br />
Zur Angleichung der Abtragsraten zwischen Pixelgebiet und Randelektronik sowie dem nicht<br />
belegten Waferrandgebiet wird eine Optimierung der Patternkonfigurationen durchgeführt. Ein<br />
speziell auf das Matrixdesign abgestimmtes Polierrezept dient der Feinabstimmung der Polierraten<br />
über den Waferdurchmesser. Durch spezielle Schichtstapelfolgen können die abzuscheidenden<br />
Oxidschichtdicken verringert und unter Nutzung von Stoplayern die Homogenitäten der<br />
Schichtdicken verbessert werden. Zur Beseitigung von Reststufen, die <strong>bei</strong>m Polieren mit Stoplayern<br />
entstehen, wird der Einsatz eines zweiten Polierschrittes nach der Beseitigung der Si-Nitridschicht<br />
untersucht.
5.1 Einführung und Zielstellung<br />
Ausgangszustand:<br />
Optimierung<br />
Patternkonfiguration<br />
Ziel:<br />
Höhenunterschiede<br />
zwischen Waferrand und Chips:<br />
Stufen im<br />
Matrixbereich:<br />
1200 nm<br />
200 nm<br />
< 200 nm 0 nm<br />
Maßnahmen zum Erreichen des Ziels:<br />
Optimierung<br />
Polierrezept<br />
Abbildung 5.2: Ziele und Maßnahmen zur Verbesserung der Schichtdickenhomogenitäten<br />
nach Metall1 Planarisierung<br />
5.1.3 Anforderungen an die Planarität nach Metall2<br />
Optimierung<br />
Schichtstapel<br />
Optimierung<br />
Rückätzen und<br />
2. Polierschritt<br />
Nach der Strukturierung von Metall2 liegt im Gegensatz zur Topographie der Metall1-Ebene nur<br />
eine zu planarisierende Stufe über dem gesamten Wafer vor, deren Höhe etwa 1200 nm beträgt.<br />
Bei der Planarisierung nach der Metall2-Strukturierung geht es darum, <strong>bei</strong> bestmöglicher Planarität<br />
über dem Metall2 keinen Isolator stehenzulassen, da sonst zusammen mit dem Elastomer ein<br />
geschichtetes Dielektrikum entsteht (in den Oxid- oder Si-Nitridresten können sich Ladungen<br />
sammeln, die nicht mehr abfließen, Metall2 wird abgeschirmt). Andererseits darf das Metall2<br />
aber auch nicht anpoliert werden, da dann die Oberfläche sehr rauh wird (bis zu 140 nm), was<br />
eine erhöhte Anfälligkeit für Korrosion zur Folge hat, weil keine zusätzliche Passivierung vorgesehen<br />
ist. Das bedeutet, idealerweise soll das als Antireflexionsschicht auf dem Metall2 dienende<br />
40 nm dicke TiN <strong>bei</strong>m Polieren freigelegt werden, um eine ebene Unterlage für den Elastomer zu<br />
schaffen. Am freipolierten TiN ergeben sich nur bis zu 8 nm Höhenunterschiede in der Oberfläche<br />
(Rauheit). Die Ansprüche an die Planarisierung nach der Metall2-Planarisierung können analog<br />
zur ersten Planarisierung formuliert werden. Abweichend zur ersten Metallebene wird hier<br />
eine zusätzliche, zu Metall2 inverse Maske, entwickelt. Mit Hilfe dieser Maske können Strukturen<br />
mit definierten Tiefen geätzt und somit eine Angleichung der Schichtdicken zwischen Pixelgebiet<br />
und Randgebiet erreicht werden.<br />
Ausgangszustand:<br />
Optimierung<br />
Patternkonfiguration<br />
Ziel:<br />
Höhenunterschiede<br />
zwischen Waferrand und Chips:<br />
Stufen im<br />
Matrixbereich:<br />
abhängig von Metall1 CMP<br />
100 nm<br />
< 200 nm 0 nm<br />
Maßnahmen zum Erreichen des Ziels:<br />
Optimierung<br />
Polierrezept<br />
Qualifizierung<br />
Endpunkterkennung<br />
Optimierung<br />
Schichtstapel<br />
Optimierung des Ätzens<br />
mit zu Metall2<br />
inverser Maske<br />
Abbildung 5.3: Ziele und Maßnahmen zur Verbesserung der Schichtdickenhomogenitäten<br />
nach Metall2 Planarisierung<br />
89
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
5.2 Optimierung der Patternkonfiguration für CMP<br />
Die Optimierung der Patternkonfiguration erfolgt in <strong>bei</strong>den Metallebenen. Ziel ist es, die mittleren<br />
Polierraten im Pixelgebiet, in der Randelektronik und im Waferrandgebiet anzugleichen, um<br />
über den gesamten Wafer gleichmäßige Abträge und konstante Restschichtdicken zu erhalten.<br />
Mit den Erkenntnissen aus Kapitel 4 und den Ergebnissen des Versuchsloses VC727, ohne Randund<br />
Dummystrukturen, erfolgte eine Layoutoptimierung der großen Lichtventilmatrix in <strong>bei</strong>den<br />
Metallisierungsebenen. Es zeigte sich, daß es zur Gewährleistung der Homogenität über den<br />
gesamten Wafer nach der ILD-Planarisierung notwendig ist, die Verteilung der Strukturen über<br />
den Wafer so zu optimieren, daß die Flächenbelegung (Patternfaktoren) überall etwa gleich ist.<br />
Dann ergeben sich in den Down areas gleiche Abträge nach kompletter Planarisierung (siehe auch<br />
Kap. 4.3, Abb. 4.8).<br />
Für die Matrix bedeutet das, die weniger dicht belegten Chipränder sowie den Waferrand mit<br />
Hilfe von eingefügten Dummystrukturen an die dicht belegten Pixelgebiete anzupassen, da diese<br />
Teile als eigentliches Matrixgebiet nicht oder nur geringfügig verändert werden können.<br />
Den Aufbau der Füllstrukturen in der Polysilizium-, Metall1- und Metall2-Ebene zeigt die Abb.<br />
5.4. Um keine Vorzugsrichtung <strong>bei</strong>m Polieren zu erhalten, wurden quadratische Füllelemente mit<br />
Fenstern gewählt. Die Kantenlänge mit 20 μm entspricht der der Pixel im Matrixgebiet und die<br />
Größe der Fenster mit 6,4 μm bis 14 μm liegt in dem Bereich, der mit vertretbaren Oxiddicken<br />
vollständig planarisierbar ist (Kap. 4.3, Abb. 4.13).<br />
Der Matrixchip wurde in A-, B-, C- und D-Teile unterteilt (siehe Anlage A, Abb. 8.1). Die Teile<br />
unterscheiden sich durch ihre topographische Beschaffenheit und somit durch ihr Polierverhalten.<br />
Die A-Teile bilden die Ecken der Matrix, in denen sich die Ansteuerelektronik befindet. Die Bund<br />
C-Teile bilden die Spalten- und Zeilentreiber und der D-Teil bildet das Pixelgebiet. An den<br />
Übergängen der Pixelgebiete zu der Randelektronik waren erhebliche Schichtdickenabfälle zu<br />
verzeichnen, da in den Chiprandgebieten im Verhältnis zum Pixelgebiet relativ wenig Strukturen<br />
vorhanden waren.<br />
In den vorher voll belegten Waferrand werden zusätzlich Dummystrukturen mit den Patternfaktoren<br />
(Füllungsgraden) der D-Teile geätzt. Die Anordnung der Dummystrukturen im Waferrandgebiet<br />
ist Abb. 8.1 in Anlage A zu entnehmen.<br />
90<br />
20 μm<br />
x<br />
Poly-Si<br />
Abbildung 5.4: Aufbau und Lage der Füllstrukturen zueinander<br />
l<br />
Metall1
5.2 Optimierung der Patternkonfiguration für CMP<br />
Die Größen der Fenster (x Werte) zur Erlangung der in Tabelle 5.1 gezeigten Füllungsgrade sind:<br />
in Polysilizium: x = 13μm => 57 %<br />
in Metall1: x = 14μm => 51 %<br />
x = 6,4μm => 90 %<br />
in Metall2: x = 7,2μm => 87 %<br />
Der Versatz der Fenster zwischen Polysilizium und Metall1 nach Abb. 5.4 beträgt in den A, B<br />
und C-Teilen, l = 10 μm (Abb. 5.4). Die Lage der Füllstrukturen der Metall2-Ebene bezüglich<br />
Polysilizium und Metall1 hat keine besondere Bedeutung, da das ILD nach Metall1 zu dieser Zeit<br />
bereits planarisiert ist.<br />
Als Restriktionen zum Einfügen der Füllstrukturen wurden 20 μm Abstand zu Metall- und Polysiliziumstrukturen<br />
und 40 μm Abstand zum Rand von A- und B-Gebieten gewählt, um während des<br />
Tests der Schaltung, Kurzschlüsse <strong>bei</strong>m Kontaktieren der Bondpads mit den Waferprobernadeln<br />
zuverlässig zu vermeiden.<br />
Zur Kontrolle der mit dem Planarisierungskomplex erreichten Schichtdicken wurden Meßfenster<br />
in alle Ebenen eingefügt. Zwei Meßfenster von 200 μm x 200 μm Größe befinden sich in jedem<br />
A-Teil, ein weiteres Meßfenster von 150 μm x 100 μm Größe befindet sich im B-Teil (Abb. 5.5a,<br />
d). Weitere Meßfenster sind im Ritzrahmen vorhanden.<br />
Die A-D-Teile des Chips haben unterschiedliche mittlere Ausgangsfüllungsgrade. Im B-Teil werden<br />
zusätzlich noch drei Bereiche unterschiedlicher Ausgangsfüllungsgrade unterschieden.<br />
Tabelle 5.1 zeigt die Ausgangsstrukturbelegungen, die eingefügten und erreichten Füllungsgrade.<br />
Im Ausgangszustand sind die Unterschiede im Füllungsgrad zwischen den A-D-Teilen relativ<br />
hoch. Nach Einfügen der Füllstrukturen sind nur noch minimale Unterschiede in den Füllungsgraden<br />
erkennbar. Die maximalen Unterschiede in der Metall1-Ebene von 17 % bis 58 % vor der<br />
Auffüllung reduzieren sich auf 34 % bis 52 % nach der Auffüllung. Im Pixelgebiet (D-Teile)<br />
wurde die Strukturdichte reduziert. Bessere Angleichungen sind nicht erreichbar, da die oben<br />
genannten Restriktionen eingehalten werden sollen. Auch sind innerhalb der Teile Unterschiede<br />
in der Flächenbelegung vorhanden, so daß ein zu hoher Füllungsgrad neue partielle Unterschiede<br />
innerhalb des entsprechenden Teils erzeugen würde.<br />
Als Bezugsfüllungsgrad diente immer die Belegung im Pixelgebiet (D-Teile), da dort die wenigsten<br />
Änderungen möglich waren. Die Füllungsgrade der A- bis C- Teile konnten nicht genau<br />
angeglichen werden. Deshalb sind auch nach der Layoutoptimierung noch Schichtdickenunterschiede<br />
durch Polieren zu erwarten.<br />
Die Ergebnisse der Designanpassung sind in den nächsten Abschnitten beschrieben. Die globalen<br />
Homogenitäten wurden durch diese Maßnahmen verbessert, sind aber für die geforderten Ansprüche<br />
noch nicht ausreichend. In der Metall2-Ebene sind die Füllungsgrade im Pixelgebiet mit 88 %<br />
sehr hoch. Bei der konformen Oxid-Abscheidung über Metall2 füllen sich die 1 μm schmalen<br />
Gräben auf, so das der Füllungsgrad zusätzlich ansteigt. Diese hohen Füllungsgrade sind im<br />
Randbereich der Matrix nicht zu erreichen, so daß dadurch zusätzliche Polierratenunterschiede<br />
auftreten. Weitere Verbesserungen der Homogenität können durch Polieren bis zu Stoplayern<br />
erreicht werden. Das Einfügen von Stoplayern ist in Kapitel 5.3 und Kapitel 5.4 beschrieben.<br />
Abbildung 5.5a-f zeigt die verschiedenen Teile der Matrix mit ihren jeweiligen Füllstrukturen.<br />
91
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
92<br />
POLY-Si<br />
vor Füllung<br />
in %<br />
Füllgrad<br />
in %<br />
nach Füllung<br />
in %<br />
A-<br />
Gebiet<br />
B-<br />
Gebiet<br />
oben<br />
B-<br />
Gebiet<br />
mitte<br />
B-<br />
Gebiet<br />
unten<br />
C-<br />
Gebiet<br />
D-<br />
Gebiet<br />
Wafer<br />
rand<br />
Bemerkungen<br />
7,3 17 26 57 18 57 0 B-Gesamt=22 %<br />
57 57 0 0 57** 0 57 B-mitte und C keine Füllstrukturen<br />
möglich<br />
** nur am Rand<br />
47 28 26 57 26 57 57<br />
METALL1<br />
vor Füllung 30 17 45 49 34 58 0 B-Gesamt=37 %<br />
Füllgrad<br />
51 90 0 0 49** * 49 * Metall1-Flächen wurden<br />
in %<br />
im D-Teil reduziert<br />
** nur am Rand<br />
nach Füllung<br />
in %<br />
52 37 45 49 41 49 49<br />
METALL2<br />
vor Füllung<br />
in %<br />
Füllgrad<br />
in %<br />
nach Füllung<br />
in %<br />
31 64 91 88 76 88 0 B-Gesamt=81 %<br />
87 87 0 0 87** 0 88 ** nur am Rand<br />
71 72 91 88 85 88 88<br />
Tabelle 5.1: Änderung der Füllungsgrade durch Einfügen von Füllstrukturen
5.2 Optimierung der Patternkonfiguration für CMP<br />
a) (50 fach) b) (500 fach)<br />
c) (100 fach) d) (100 fach)<br />
e) (200 fach) f) (1000 fach)<br />
Abbildung 5.5: Aufnahmen mit Füllstrukturen nach Metall1 im a) A-Teil mit Meßfenster, b)<br />
A-Teil mit Transistor, c) B-Teil (oben bis mitte), d) B-Teil (mitte bis unten)<br />
mit Meßfenster e) C-Teil mit Meßfenster, f) D-Teil<br />
93
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
5.3 Planarisierungskomplex der ersten Metallebene<br />
5.3.1 <strong>Entwicklung</strong> der ILD-Planarisierung nach Metall1 mit CMP<br />
5.3.1.1 Optimierung des Polierrezeptes<br />
Mit dem Polierrezept läßt sich das Mitte-Randverhalten der Polierraten über den Wafer einstellen.<br />
Die Strukturweiten im Pixelgebiet sind fest vorgegeben, so daß diese nicht auf ein hinsichtlich der<br />
Planarisierungseigenschaften von Stufen optimiertes Rezept angeglichen werden können. Die<br />
Wahl des Polierrezeptes hängt in hohem Maße von der Strukturbelegung des Wafers ab.<br />
Bei den ersten Planarisierungen wurde mit einem Polierrezept (Rezept 1) gear<strong>bei</strong>tet, das an<br />
unstrukturierten Wafern gute Homogenitäten über den Wafer mit hohen Polierraten verband. Die<br />
Anlagenparameter liegen in einem sicheren und zuverlässigen Bereich und die Planarisierungseigenschaften<br />
von Topographien sind gut. Die Parameter des Rezeptes 1 sind in Tabelle 5.2 dargestellt.<br />
Mit diesem Polierrezept wurden die Wafer 1 - 17 des Versuchsloses VC727 poliert.<br />
An diesen Scheiben war jedoch ein enormer Anstieg der Schichtdicke von der Wafermitte zum<br />
Scheibenrand hin (bis zu 1100nm) zu erkennen. Am Scheibenrand wurde das Zwischenoxid,<br />
Polysilizium und Metall1 mit 100% Flächenbedeckung abgeschieden.<br />
Bei den Wafern 18 - 24 waren an den Chiprändern Füllstrukturen in die Metall1-Ebene eingefügt,<br />
sowie am Scheibenrand großflächig Dummystrukturen ins Oxid geätzt. Die Polysiliziumebene<br />
wurde an den Scheibenrändern mit 100% Flächenbelegung abgeschieden. Da sich auch jetzt noch<br />
nach der Planarisierung zum Scheibenrand hin ein Anstieg der Oxiddicken zeigte, wurde ein<br />
anderes Polierrezept (Rezept 2), mit zum Scheibenrand hin stärkerem Abtrag, gewählt. Dieses<br />
konnte mit Hilfe der in Kap. 4.2.2 durchgeführten Versuche speziell auf das existierende Waferlayout<br />
des Loses VC727 abgestimmt werden. Einen Vergleich der Abtragsraten über den Waferdurchmesser<br />
zeigt Abb. 5.6.<br />
94<br />
Abtrag in % .<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
normierter Abtrag <strong>bei</strong> verschiedenen Polierrezepten<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Rezept1 Rezept 2<br />
Waferradius in mm<br />
Abbildung 5.6: Vergleich der Abträge zwischen Mitte und Rand mit verschiedenen<br />
Polierrezepten
5.3 Planarisierungskomplex der ersten Metallebene<br />
Rezept 1 Rezept 2<br />
Kopfdrehzahl in rpm 57 97<br />
Platendrehzahl in rpm 63 45<br />
Polierdruck in psi 4,5 2,8<br />
Ret-Ring-Druck appl. in psi 8 4,6<br />
Ret-Ring-Druck act. in psi 3,2 1,5<br />
Slurry 30N50 30N50<br />
Slurrymenge in ml/min 50 50<br />
Padmaterial IC1000/SUBAIV IC1000/SUBAIV<br />
Padkonditionierung in situ in situ<br />
Polierzeit ttt variabel variabel<br />
Tabelle 5.2: Vergleich der eingesetzten Polierrezepte<br />
An den Scheiben, die mit dem Rezept 2 poliert wurden, wurde eine homogene Scheibenmitte und<br />
ein leichter Abfall der Oxiddicke am Rand erzielt.<br />
In allen folgenden Waferchargen wurden die Waferrandgebiete komplett mit den in Kapitel 5.2<br />
beschriebenen Dummystrukturen belegt, deren Flächenbelegung, der des Pixelgebietes entspricht.<br />
Es zeigte sich, daß bereits durch das Design eine gleichmäßige Polierratenverteilung über den<br />
Wafer erreicht wird, so daß als Konsequenz wieder das Rezept 1, mit der gleichmäßigsten<br />
Abtragsratenverteilung, eingesetzt wurde.<br />
Gestoppt wird <strong>bei</strong>m Polieren des Oxides über der ersten Metallebene nach Zeit.<br />
Beim Polieren eines ganzen Loses zeigte sich eine kontinuierliche Abnahme der Abtragsraten, <strong>bei</strong><br />
ansonsten konstantem Polierrezept. Dieser Effekt ließ sich durch das Einfügen eines 40s exsitu<br />
Konditionierschrittes vor Bear<strong>bei</strong>tung jedes Wafers beseitigen.<br />
5.3.1.2 Ermittlung der optimalen Schichtstapel für die Planarisierung<br />
Das erste für die Optimierung der Schichtstapel an der Lichtventilmatrix vorgesehene Los war<br />
V3381.<br />
Die erste Planarisierung erfolgte auch <strong>bei</strong> diesem Los nach Strukturierung der ersten Metall-<br />
Ebene.<br />
Zunächst wurde anhand der Ergebnisse der Metall1-CMP am Los VC727 das Rezept 2 <strong>bei</strong>behalten.<br />
Die maximal zu planarisierende Stufe war 1440 nm = 1260 nm + 180 nm (Abbildung 5.7). Alle<br />
Wafer wurden mit Recessed LOCOS in der Feldoxidation prozessiert. Ziel war das Polieren bis<br />
zu <strong>einer</strong> Restoxiddicke von 500 nm über den up areas von Metall1. Danach erfolgte eine Abscheidung<br />
von 400 nm USG als Cure-Oxid, um 900 nm Zwischenoxid zu erreichen. Wie aus Abbildung<br />
5.7 zu erkennen ist, beträgt der Zielwert der Oxiddicke im Feldoxid, in dem die Meßfenster<br />
sind, nach CMP 2910 nm.<br />
95
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
96<br />
Down area<br />
im FOX<br />
Zielwert<br />
Oxiddicke<br />
up area im FOX<br />
Metall1<br />
BPSG<br />
Poly-Si<br />
FOX<br />
400 nm<br />
500 nm<br />
1260 nm<br />
1150 nm<br />
FOX+BPSG<br />
Abbildung 5.7: Darstellung der Topographie des Loses V3381 für CMP<br />
Cure Oxid<br />
Ziel nach CMP<br />
Höhe Metall1<br />
Down area<br />
im GOX<br />
180 nm<br />
Feldstufe<br />
Es wurden verschiedene Varianten der Schichtfolgen und Schichtdicken über Metall 1 erprobt<br />
und deren Resultate verglichen:<br />
Variante 1: nur USG-Abscheidung (3000 nm) und Rückpolieren<br />
Diese einfachste Variante besteht darin, nach der Metall1-Strukturierung nur USG abzuscheiden.<br />
Für die Planarisierung von 1440 nm Stufe und 500 nm Restoxid braucht man etwa 3000 nm Oxid<br />
(nach Kap. 4.3.2, Abb. 4.13: Stufe + Restoxid + notwendige Oxiddicke zur vollständigen Planarisierung<br />
+ Sicherheitszugabe). Durch die hohe Dicke der Abscheidung werden die Schichtdickenschwankungen<br />
schon vor CMP relativ groß.<br />
Variante 2: Si-Nitridstopschicht über 2000 nm USG und vollständige Entfernung der Si-Nitridschicht<br />
durch Polieren<br />
Durch den Einsatz der Si-Nitridschicht können die Oxidabscheidedicken und die Polierzeiten<br />
reduziert werden. Die Stopschicht wirkt zusätzlich schichtdickenausgleichend. Als Stopschicht<br />
kommt PE-SiN zum Einsatz, das hinsichtlich s<strong>einer</strong> optimalen Dicke zwischen 150 nm und 250<br />
nm variiert wird (siehe Abb. 5.8 und Tabelle 5.3).<br />
schwaches Polieren<br />
im Si-Nitrid<br />
Down area<br />
im FOX<br />
Zielwert<br />
Oxiddicke<br />
starkes Polieren<br />
nach Entfernen von Si-Nitrid<br />
Ziel nach CMP<br />
Up area im FOX<br />
Metall1<br />
BPSG<br />
Restoxid (500 nm)<br />
Stufe (1260 nm)<br />
Poly-Si+Metall1<br />
Poly-Si Dicke<br />
FOX<br />
FOX+BPSG<br />
nur <strong>bei</strong> Variante mit<br />
Oxidabscheidung<br />
über Si-Nitrid ausgefüllt<br />
Down area<br />
im GOX<br />
Höhe Metall1<br />
Feldstufe<br />
(180 nm)<br />
Abbildung 5.8: Darstellung der Topographie des Loses V3381 für CMP mit Si-Nitridschicht
5.3 Planarisierungskomplex der ersten Metallebene<br />
Variante 3: Si-Nitridstopschicht über 2000 nm USG und Stoppen in der Si-Nitridschicht,<br />
anschließend wird das Si-Nitrid weggeätzt (siehe Abb. 5.8 und Tabelle 5.3)<br />
Wesentlich bessere Homogenitäten nach der Planarisierung läßt das Stoppen in den down areas<br />
der Si-Nitridschicht erwarten. Die Oxidabscheidedicken und die Polierzeiten können gegenüber<br />
Variante 1 reduziert werden. Die Stopschicht wirkt zusätzlich schichtdickenausgleichend. Als<br />
Stopschicht kommt wieder PE-SiN mit <strong>einer</strong> Dicke von 150 nm zum Einsatz.<br />
Variante 4: SiN-Schicht über 2000 nm USG und Stoppen in der Si-Nitridschicht, anschließend<br />
wird das SiN weggeätzt und ein zweites Mal die Reststufen noch einmal poliert (siehe Abb. 5.8)<br />
Zusätzlich zu den in Variante 3 beschriebenen Eigenschaften werden die durch Dishing und<br />
Rückätzen entstandenen Stufen planarisiert.<br />
Variante 5: Si-Nitridstopschicht über 2000 nm USG und zusätzliche Oxidschicht über der Si-<br />
Nitridschicht, Polierstop in der Si-Nitridschicht, anschließend wird das SiN weggeätzt und ein<br />
zweites Mal die Reststufen noch einmal poliert (siehe Abb. 5.8)<br />
Zusätzlich zu den in Variante 3 und 4 beschriebenen Eigenschaften werden die tiefsten Stellen<br />
des Designs (nur Oxid über Gateoxid) mit ausgefüllt.<br />
Die Scheiben der Variante 1 hatten nach dem Polieren die schlechtesten Schichtdickenhomogenitäten<br />
(siehe Tabelle 5.3). Die absoluten Ausgangsinhomogenitäten werden durch die notwendige<br />
Abscheidung von 3000 nm Oxid schon sehr hoch. Durch die zusätzlich entstehenden Schichtdikkeninhomogenitäten<br />
durch das CMP werden die Ergebnisse insgesamt schlecht.<br />
Die Wafer wiesen nach CMP keine Stufen mehr auf.<br />
In den Varianten 2 - 4 mit Si-Nitridstoplayer wird nur soviel Oxid abgeschieden, daß in den down<br />
areas im GOX die Zieldicke erreicht wird (hier: 2000 nm ~ 1260 nm + 180 nm + 500 nm, siehe<br />
Abbildung 5.8), jetzt müssen nur noch die Stufen abgetragen werden.<br />
Die Selektivität von Oxid zu PE-SiN mit der Slurry Klebosol 30N50 ist etwa 2,75. Das bedeutet,<br />
daß Oxid rund 2,75 mal so schnell poliert wird wie PE-Nitrid.<br />
Zu Beginn des Polierens wird erst das PE-SiN in den up areas abgetragen (dort ist der Druck<br />
höher), dann das Oxid in den up areas mit hoher Rate, während in den down areas immer noch<br />
langsam polierendes Si-Nitrid vorhanden ist. Die Si-Nitridschicht hat eine optimale Dicke, wenn<br />
gleichzeitig die Si-Nitridstopschicht in den down areas und die maximalen Ausgangsstufen beseitigt<br />
sind.<br />
Bei <strong>einer</strong> zu dicken Si-Nitridschicht ist folgendes zu erwarten: Wenn die Oxidstufe wegpoliert ist<br />
und im down area noch SiN vorhanden ist, dann wird Oxid mit der höheren Rate weiterpoliert<br />
und man erhält inverse Stufen (siehe Kapitel 4.4).<br />
Zur Ermittlung der optimalen Dicke wurden in Variante 2 drei verschiedene Si-Nitriddicken ausgewählt:<br />
150 nm, 200 nm und 250 nm (Varianten 2.1 bis 2.3). Die Si-Nitridschicht von 250 nm<br />
Dicke erwies sich als zu dick, da <strong>bei</strong>m Polieren der Stopschicht inverse Stufen entstanden (-20 nm<br />
bis - 60 nm), ebenso <strong>bei</strong> 200 nm SiN mit Stufen von (-30 nm bis -50 nm).<br />
Bei den Scheiben (der Variante 2.1) mit 150 nm PE-SiN wurde das SiN vollständig wegpoliert<br />
und es ergaben sich Reststufen in Höhe von -10 nm bis -15 nm.<br />
97
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
Die Resultate der Varianten 1 und 2 zeigt die Tabelle 5.3:<br />
98<br />
Variante1 Variante2.1 Variante2.2 Variante2.3<br />
abgeschiedene Oxiddicke in nm 3000 2000 2000 2000<br />
abgeschiedene SiN-Dicke in nm - 150 200 250<br />
Ausgangsinhomogenität USG in % 4,3 2,4 2,4 2,4<br />
Zieldicke nach CMP in nm 2900 2900 2900 2900<br />
mittlere Oxiddicke nach CMP in nm (MW) 2957 2939 3013 2988<br />
Standardabweichung in % 2,85 2,50 2,67 2,7<br />
Δ (max-min) in nm 328 273,5 295 322<br />
Inhomogenität in % 5,5 4,6 4,9 5,4<br />
Reststufenhöhe in nm 0 -10 bis -15 -30 bis -50 -20 bis -60<br />
mittlere Polierzeiten in s 750 480 510 600<br />
Tabelle 5.3: Vergleich der Polierergebnisse der Varianten 1 und 2 am Los V3381<br />
Zusammenfassend läßt sich zu Variante 1 und 2 sagen, daß die Variante mit Stopschicht gegenüber<br />
der mit ausschließlich Oxid eine bessere Homogenität und geringere Standardabweichungen<br />
liefert und zu kürzeren Polierzeiten führt, da nur die Stufen wegpoliert werden müssen. In diesem<br />
Los wurden die Si-Nitridschichten vollständig wegpoliert.<br />
SiN über den Meßfenstern wirkt sich störend auf Schichtdickenmessungen nach der Oxid-CMP<br />
über Metall1 aus und behindert gleichzeitig die Vor- und Nachmessungen für die Metall2-CMP.<br />
Diese Messungen sind für die weitere Prozessierung aber unabdingbar. Das angestrebte Ziel, die<br />
Homogenität durch einen Stoplayer zu steigern, wurde erreicht. Die Verbesserung in der Homogenität<br />
in Variante 2 resultiert hauptsächlich aus der geringeren Abscheidedicke des Oxides und<br />
den damit verringerten Ausgangsinhomogenitäten von 4,3 % auf 2,4 %. Mit <strong>einer</strong> Deckschicht<br />
von 150 nm Si-Nitrid und vollständigem Durchpolieren des Si-Nitrids werden geringe Reststufenhöhen<br />
nach CMP <strong>bei</strong> gleichzeitig guten Homogenitäten und kurzen Polierzeiten erreicht.<br />
Die maximalen Stufen und die Homogenitäten sind in diesem Los noch nicht zufriedenstellend.<br />
Die Verbesserung der Homogenitäten ist hauptsächlich auf die geringeren Abscheidedicken des<br />
Oxides zurückzuführen.<br />
Deshalb wurde im nächsten Los VC748, aufbauend auf den Erfahrungen des Testloses V3381,<br />
die Technologie verändert.<br />
In Variante 3 wurden, aufbauend auf den Ergebnissen der Varianten 1 und 2, 2000 nm USG und<br />
150 nm PE-Si-Nitrid abgeschieden. Diesmal wurde jedoch das Polieren im Si-Nitrid gestoppt. In<br />
den hochliegenden Oxidgebieten wird mit hoher Rate poliert. Erst <strong>bei</strong> Angleichung des Höhenniveaus<br />
an die Si-Nitridschicht im down area verlangsamt sich der Polierprozeß und es erfolgt ein<br />
Schichtdickenausgleich über den gesamten Wafer. Dazu wurde die Polierzeit von 480 s auf 320 s<br />
verringert. Das Kriterium zum Beenden des Polierens ist eine minimale Stufenausbildung an den<br />
SiN- Oxidübergängen. Nach der genannten Polierzeit betragen die Stufen im Matrixrandbereich -<br />
30 nm bis -40 nm. Die auf dem Oxid noch vorhandenen Si-Nitridschichten stören die weiteren<br />
Schichtdickenmessungen. Da sich nicht genau vorhersagen läßt, ob im ILD eingeschlossenes Si-<br />
Nitrid negative Auswirkungen auf die elektrischen Parameter hat, wurde das Si-Nitrid selektiv<br />
zum Oxid mittels Plasmaätzen entfernt.<br />
Zu diesem Zweck wurde ein RIE-Ätzprozeß entwickelt, <strong>bei</strong> dem die Wafer erst mit hoher Ätzrate<br />
und geringer Selektivität zwischen Si-Nitrid und Oxid (Schritt 1) und anschließend mit kl<strong>einer</strong><br />
Ätzrate und „hoher“ Selektivität (Schritt 2) im Split-Power-Mode in der Triode geätzt werden. In
5.3 Planarisierungskomplex der ersten Metallebene<br />
Schritt 1 wird eine Selektivität von Oxid zu Si-Nitrid von 325 nm / 250 nm erreicht. Im Schritt 2<br />
beträgt die Selektivität 12 nm / 30 nm auf unstrukturierten Wafern. Durch die Aufteilung in zwei<br />
Schritte können die Ätzzeiten gering gehalten und trotzdem das restliche Si-Nitrid sicher entfernt<br />
werden. Durch das selektive Si-Nitridätzen können die entstehenden Stufen um 10 nm bis 15 nm<br />
verringert werden.<br />
Mittelwert der<br />
Oxiddicke in nm<br />
Standardabweichung<br />
in%<br />
max-min<br />
in nm<br />
Inhomogenität<br />
in%<br />
Reststufen im<br />
Randgebiet in nm<br />
3198 1,29 170 2,7 -40 bis 15<br />
Tabelle 5.4: Ergebnisse des Loses VC748 mit Polierstop im Si-Nitrid und anschließendem<br />
Rückätzen<br />
Wie die Werte in Tabelle 5.4 zeigen, hat sich der Einsatz <strong>einer</strong> PE-Si 3 N 4 -Stopschicht und deren<br />
Entfernung durch selektives Ätzen grundsätzlich bewährt. Die maximalen Unterschiede in der<br />
Oxiddicke über den Wafer liegen deutlich unter 200 nm. Die Homogenität ist im Mittel 2,7 %.<br />
Beim Durchpolieren der Stopschicht im vorhergehenden Versuch ergaben sich 4,6 %. Da sowohl<br />
<strong>bei</strong> den Abscheidungen, als auch <strong>bei</strong>m Polieren Ratenschwankungen auftreten, sollte das Rückätzen<br />
möglichst jedesmal auf die Restnitriddicken abgestimmt werden.<br />
Die ILD-Planarisierung am Los VC748 läßt folgende Schlüsse zu:<br />
Die beste Homogenität wird durch Stoppen des CMP-Prozesses im PE-Si 3 N 4 und anschließendem<br />
selektiven Rückätzen des PE-Si 3N 4 erreicht.<br />
Die Si-Nitridreste könnten über Metall 1 stehenbleiben und der Ätzschritt entfallen, wenn:<br />
- die Si-Nitridreste keinen störenden Einfluß auf die elektrischen Parameter ausüben (das kann nur<br />
durch vergleichende elektrische Messungen ermittelt werden) und<br />
- der CMP-Prozeß so optimiert und stabilisiert abläuft, daß eine Kontrolle der Oxiddicke nach<br />
dem Polieren über Metall1 sowie <strong>bei</strong> der Metall2 CMP nicht mehr notwendig ist.<br />
Dies ist aber im derzeitigen Stadium der <strong>Entwicklung</strong> der Lichtventilmatrix nicht der Fall, so daß<br />
auf alle Fälle die Si-Nitridrückätzung stattfinden muß.<br />
Bei diesem kombinierten Verfahren von CMP und Rückätzen bleibt trotz der besseren Homogenität<br />
immer noch eine Differenz der Oxiddicke von 140 nm - 200 nm über den Wafer (Maximum<br />
in Wafermitte, Minimum am Rand) und Reststufen in der Randelektronik von -40 nm bis 15 nm.<br />
Da die Oxiddickendifferenz <strong>bei</strong> der Cure-Oxid-Abscheidung noch verstärkt werden kann, sollte<br />
versucht werden, die Differenz durch Variation des Polierrezeptes zu minimieren.<br />
Betrachtet man noch einmal die Auswahlkriterien für das Polierrezept 2 (siehe oben), so wird<br />
deutlich, daß dieses Rezept wegen des Mitte-Rand-Anstiegs <strong>bei</strong>m Los VC727 gewählt wurde.<br />
Konkret heißt das, das Rezept 2 poliert am Waferrand stärker als in der Mitte und ist für das in<br />
allen Ebenen optimierte Layout nicht mehr das optimale Polierrezept.<br />
Folglich wurde im nächsten Los VC826 wieder zum Standardrezept 1 übergegangen (siehe<br />
Tabelle 5.2 und Abb. 5.6).<br />
Mit diesen Polierergebnissen hätte man die <strong>Entwicklung</strong> des Planarisierungskomplexes über der<br />
Metall1-Ebene abschließen können.<br />
99
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
Stufenmessungen mit dem AFM im Pixelgebiet ergaben jedoch Reststufenhöhen bis zu 290 nm,<br />
während in den Randgebieten der Chips die Stufen annähernd planarisiert waren (Abb. 5.9). Die<br />
weiteren Untersuchungen konzentrierten sich auf die Minimierung der Stufen im Matrixgebiet <strong>bei</strong><br />
gleichzeitiger Beibehaltung der geringen Stufen im Randgebiet und der guten Homogenität.<br />
Zum Ausgleich der Stufenhöhenunterschiede zwischen Pixel- und Randgebiet wurden zusätzliche<br />
Maßnahmen notwendig. Deshalb wurde am Los VC826, entsprechend Variante 4, nach dem<br />
Stoppen im Si-Nitrid und der Entfernung des restlichen Si-Nitrids mittels Plasmaätzens die Reststufe<br />
im Oxid nachpoliert.<br />
Die Polierzeiten wurden mit 60 s bis 85s so gewählt, daß die vorhandenen Stufen gerade planar<br />
wurden.<br />
a)<br />
100<br />
Mittelwert der<br />
Oxiddicke in nm<br />
Standardabweichung<br />
in %<br />
max-min<br />
in nm<br />
Inhomogenität<br />
in %<br />
Reststufen im Rand- und<br />
Matrixgebiet in nm<br />
2925 2,13 246 4,2 10<br />
Tabelle 5.5: Ergebnisse des Loses VC826 nach Polierstop im Si-Nitrid, Rückätzen und<br />
zweitem Polieren (Variante 4)<br />
max Step height: 184 nm<br />
b)<br />
max Step height: 271 nm<br />
RMS (Rq): 2,3 nm<br />
max Step height: 7,2 nm<br />
Abbildung 5.9: AFM-Aufnahmen der Stufen nach CMP am Los VC826 a) nach 1. Polieren,<br />
b) nach Si-Nitridätzen und c) nach 2. Polieren<br />
Die Löcher in Abb. 5.9 a) und b) sind Gebiete in denen über GOX keine anderen Layer liegen.<br />
Tabelle 5.5 zeigt schlechtere Homogenitäten als im vorhergehenden Versuch. Durch den zweiten<br />
Polierschritt verschlechtert sich die Homogenität, da abhängig vom Patternfaktor und den verschiedenen<br />
Stufenhöhen, durch die Selektivitäten <strong>bei</strong>m Ätzen, der Abtrag variiert. Die Stufen<br />
sind jedoch nach dem zweiten Polieren vollständig planarisiert, so daß nach zusätzlichem<br />
Abscheiden <strong>einer</strong> Cure-Oxidschicht zum Einbetten von Partikeln oder Defekten die Metall2-<br />
c)
5.3 Planarisierungskomplex der ersten Metallebene<br />
Ebene aufgebracht werden kann. Die schlechteren Homogenitäten werden zu Gunsten der geringeren<br />
Stufenhöhen in Kauf genommen.<br />
In Variante 5, <strong>bei</strong> der über dem Si-Nitrid noch eine zusätzliche 300 nm dicke Oxidschicht abgeschieden<br />
wurde, wurde an einigen Wafern des Loses V3381 die Planarisierung getestet. Gestoppt<br />
wurde der Polierprozeß, genau wie <strong>bei</strong> der Variante 3, 500 nm über Metall1. Der Vorteil dieser<br />
zusätzlichen Oxidabscheidung liegt in dem Ausfüllen der down areas über GOX (siehe Abb. 5.8<br />
und Abb. 5.9). Da keine Rückätzung des Si-Nitrides erfolgte, konnte die Homogenität nach CMP<br />
nur noch durch Tiefenmessung der Kontaktlöcher (Vias) bis zum Metall1 mit dem AFM überprüft<br />
werden. Oxiddickenmessungen waren nach CMP nicht möglich, da für die Messung des<br />
Schichtstapels Oxid-SiN-Oxid kein praktikables Verfahren zur Verfügung stand. Die Viatiefen<br />
schwankten um 137 nm bis 178 nm <strong>bei</strong> <strong>einer</strong> Gesamttiefe von 1100 nm. Vergleichende Messungen<br />
am Los VC826 ohne zusätzliche Oxidschicht ergaben Viatiefenschwankungen um 77 nm bis<br />
112 nm. Aus diesen Messungen läßt sich schlußfolgern, daß mit der zusätzlichen Oxidschicht<br />
keine Verbesserung der Homogenität erreicht werden kann. Die Prozeßkontrollmaßnahmen werden<br />
durch die eingebettete Si-Nitridschicht aber erheblich erschwert. Deshalb wurde diese Planarisierungsvariante<br />
nicht weiter verfolgt.<br />
Mit der Überführung der CMOS-Technologie vom IMS Duisburg an das IMS Dresden änderte<br />
sich die Herstellung des Feldoxides. In Duisburg wurde die Feldisolation mittels Recessed-<br />
LOCOS hergestellt, in Dresden wird Standard-LOCOS verwendet.<br />
Dadurch erhöhte sich die Feldoxidstufe von 180 nm auf 280 nm. Das Planarisierungsverfahren<br />
wurde an die erhöhten Feldoxidstufen angepaßt. Dazu wurde das Los VC857 in zwei Teile mit<br />
und ohne Recessed-LOCOS gesplittet. Die Planarisierung erfolgte wieder nach Variante 4 durch<br />
Abscheiden von 2000 nm CVD-Oxid, 150 nm PE-Si 3N 4, Polieren nach dem Rezept 1 und<br />
anschließendem Rückätzen der restlichen Si-Nitridschicht. Die vergleichenden Ergebnisse sind<br />
Tabelle 5.6 zu entnehmen. Die schlechten Homogenitäten resultieren teilweise aus dem Überpolieren<br />
(vollständige Entfernung des Si-Nitrids an einigen Stellen) der Wafer. Das Polieren ausschließlich<br />
nach Zeit gestaltet sich schwierig und kann nur durch die Einhaltung enger Grenzen in<br />
den Maschinenparametern erreicht werden. Die mit Standard-LOCOS hergestellten Wafer haben<br />
keine schlechteren Homogenitäten als die mit Recessed-LOCOS hergestellten, streuen aber stärker.<br />
Die Homogenitätenverteilung der Oxiddicken über ein Los stellt die Abbildung 5.10 dar.<br />
Mittelwert der Standard- max-min Inomo- Reststufen im Rand- und<br />
Variante<br />
Oxiddicke in nm abweichung in % in nm genität in % Matrixgebiet in nm<br />
Recessed-LOCOS 2994 2,25 265 4,4 0<br />
Standard-LOCOS 3066 2,28 288 4,7 0<br />
Tabelle 5.6: Ergebnisse des Loses VC857 mit Standard- und Recessed-LOCOS nach<br />
Polierstop im Si-Nitrid, Rückätzen und zweitem Polieren<br />
101
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
102<br />
prozentuale Wahrscheinlichkeit<br />
Homogenitätenverteilung über das Los VC857<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0,5 1,5 2,5 3,5 4,5 5,5 6,5 7,5 8,5<br />
Homogenität in %<br />
Recessed-LOCOS Standard-LOCOS<br />
Abbildung 5.10: Vergleich der Homogenitäten zwischen Standard- und Recessed-LOCOS für<br />
Los VC857<br />
Das insitu-Endpunktsystem konnte in diesem Prozeßschritt nicht genutzt werden, da das gewonnene<br />
Signal aufgrund der ungleichmäßigen Flächenbelegung <strong>bei</strong> den großen Lichtventilmatrizen<br />
keine einheitlichen Merkmale hatte.<br />
Das beschriebene Planarisierungsverfahren, entsprechend Variante 4, erwies sich als geeignet für<br />
die Metall1-Planarisierung und wurde deshalb als Teilschritt „CMP-Prozesse“ in die Fertigung<br />
übernommen.<br />
5.3.2 Zusammenfassung zum Planarisierungskomplex der Metall1-Ebene<br />
Für die Planarisierung nach Metall 1 wurden 5 Varianten getestet (Tabelle 5.7):<br />
- (1) nur USG-Abscheidung und Polieren,<br />
- (2) USG mit Si-Nitridstopschicht, die durch Polieren wieder vollständig entfernt wird,<br />
- (3) USG mit Si-Nitridstopschicht in der <strong>bei</strong>m Polieren gestoppt wird und das Si-Nitrid anschließend<br />
weggeätzt wird,<br />
- (4) USG mit Si-Nitridstopschicht in der <strong>bei</strong>m Polieren gestoppt wird, das Si-Nitrid weggeätzt<br />
und anschließend die Reststufen wegpoliert werden,<br />
- (5) USG mit eingebetteter Si-Nitridstopschicht, wo<strong>bei</strong> die Stopschicht über den Aktivgebieten<br />
nicht entfernt wird.<br />
In Variante 1 ergeben sich im Vergleich die schlechtesten Homogenitäten. Die Vorteile von Variante<br />
2 gegenüber 1 ergeben sich nur durch die geringeren Dicken der Oxidabscheidung und den<br />
daraus resultierenden besseren Homogenitäten. In der Variante 3 waren zwar die Oxiddickenschwankungen<br />
über den Wafer am geringsten, aber im Matrixgebiet waren noch Stufen von bis<br />
zu 300 nm vorhanden.<br />
Ein direkter Vergleich von Variante 5 mit den restlichen Varianten anhand von Messungen mit<br />
dem spektralen Reflektometer ist wegen des eingebetteten Si-Nitrids nicht möglich. Der Vergleich<br />
der Viatiefen und der Streuung der Viatiefe über den Wafer zeigte keine signifikanten
5.3 Planarisierungskomplex der ersten Metallebene<br />
Unterschiede. Da aber für diese Variante durch statistische Versuche erst noch zu zeigen ist, daß<br />
die elektrischen Parameter durch das eingebettete Si 3N 4 nicht nachteilig beeinflußt werden und<br />
eine einfache Prozeßkontrolle nicht gewährleistet ist, wird die Variante 5 zunächst nicht weiterverfolgt,<br />
obwohl da<strong>bei</strong> die Restnitridentfernung entfallen würde. Das heißt, daß für die ILD-Planarisierung<br />
nach Metall1 die Variante 4 favorisiert wird. Zur Entfernung der Si-Nitridreste wird<br />
ein Si-Nitridätzprogramm benutzt, dessen Zeiten für die <strong>bei</strong>den Ätzschritte noch einmal mittels<br />
eines Versuchsplanes optimiert werden sollten. Mögliche Varianten sind Schritt 1: 20 s / Schritt<br />
2: 60 s bzw. 40 s / 0 s. Bei Verwendung des Ätzprozesses 40 s / 0 s erfolgt ein Oxidabtrag > 100<br />
nm in nitridfreien Gebieten. Dieser Abtrag muß <strong>bei</strong> der USG-Abscheidung vor CMP berücksichtigt<br />
werden.<br />
Betrachtet man die Schwankungen der Oxiddicken (max-min) über den Wafer, ergibt sich <strong>bei</strong> den<br />
Wafern mit Standard-LOCOS-Feldoxid ein Bereich von 228 nm bis 357 nm. Die Ausgangsdikkenschwankungen<br />
lagen <strong>bei</strong> 160 nm bis 180 nm. Durch das CMP sind also zusätzliche Dickenschwankungen<br />
in Höhe von 70 nm bis 180 nm entstanden. Bessere Werte ließen sich mit<br />
Zunahmen der Dickenschwankungen von maximal 60 nm im Los VC748 nur durch Einsparen des<br />
zweiten Polierschrittes erzeugen.<br />
Die Anzahl der Meßstellen für Stufen und Oxiddicken konnte von anfänglich 22 auf je 5 reduziert<br />
werden. Die Lage der Meßpunkte zeigt Abb. 8.1 in Anlage A.<br />
Los V3381 V3381 VC748 VC826 VC857<br />
Variante 1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
4<br />
nur Oxid durchpolieren Stop im Si-Nitrid Stop im Si-Nitrid, wie VC826 aber mit<br />
von Si-Nitrid +Ätzen<br />
Ätzen+2.Polieren Standard-LOCOS<br />
Stufe Poly-Si/Met1-FOX 1260 nm 126 nm 1190 nm 1230 nm 1300 nm<br />
Stufe FOX-GOX 180 nm 180 nm 180 nm 180 nm 28 nm<br />
Dicke: FOX+BPSG 1150 nm 1150 nm 1249 nm 1270 nm 1210 nm<br />
Ziel Oxid über Met.1 500 nm 500 nm 500 nm 500 nm 500 nm<br />
abzuscheidende Oxiddicke<br />
über Met1 vor CMP<br />
3000 nm 2000 nm 2000 nm 2050 nm 2270 nm<br />
PE-Si-Nitriddicke vor CMP - 150 nm 150 nm 136 nm (150 nm) 150 nm<br />
Inhomogenität vor CMP 4,3 % 2,4 % 2,4 % 2,3 % 2,5 %<br />
max-min vor CMP 350 nm-375 nm 150 nm-160 nm 150 nm-160 nm 135 nm-170 nm 160 nm-180 nm<br />
Polierrezept 1. Polieren Rezept 2 Rezept 2 Rezept 2 Rezept 1 Rezept 1<br />
mittlere Abtragsrate 250 nm/min 255 nm/min 146 nm/min 250 nm/min 248 nm/min<br />
Rest-SiN - - auf 20 von 22 MP auf 19 von 22 MP auf 4 von 22 MP<br />
Entfernung SiN - wegpoliert Ätzen 20 s / 60 s Ätzen Duisbg. Ätzen 6 s / 120 s<br />
Polierrezept 2. Polieren - - - Rezept 1 (85 s) Rezept 1 (85 s)<br />
Restoxid über Met.1 430 nm-605 nm 510 nm-555 nm 750 nm-764 nm 410 nm-450 nm 40 nm-511 nm<br />
Mittelwert Oxid über FOX 2957 nm 2939 nm 3198 nm 2925 nm 3066 nm<br />
max-min nach CMP 283 nm-400 nm 256 nm-304 nm 140 nm-217 nm 180 nm-308 nm 228 nm-357 nm<br />
Inhomogenität nach CMP 5,5 % 4,6 % 2,7 % 4,2 % 4,7 %<br />
Stufe Poly-Si/Met1-FOX<br />
(Rand)<br />
0 nm 0 nm -40 nm bis 15 nm 0 nm 0 nm<br />
Stufe in Pixelgebiet nicht gemessen nicht gemessen nicht gemessen 0 nm 0 nm<br />
Tabelle 5.7: Vergleich der Planarisierungsvarianten im Metall1-Komplex<br />
103
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
5.3.3 Festlegung der Ar<strong>bei</strong>ts- und Prüfschritte der ersten Metallebene<br />
Ausgehend von den beschriebenen Untersuchungen lassen sich folgende Festlegungen für den<br />
Ar<strong>bei</strong>tsablauf zur Planarisierung des ILD-Oxides über Metall1 treffen:<br />
1. Allgemeines:<br />
Pad: IC1000/SubaIV mit Rillen (k-grooves)<br />
Slurry: Klebosol 30N50<br />
Polieranlage: MIRRA<br />
Vor dem Polieren ist sicherzustellen, daß die aktuelle Polierrate bekannt ist. Diese muß an einem<br />
Monitorwafer bestimmt worden sein, vor dem ein exsitu Konditionieren durchgeführt wurde. Aus<br />
der aktuellen Polierrate, actRate, ist ein Umrechnungsfaktor F zu bestimmen (Gleichung 46).<br />
Die Polierschritte sind zeitgesteuert.<br />
Alle Oxiddicken- und Stufenmessungen sind an 5 Punkten des Wafers durchzuführen.<br />
Der Planarisierungskomplex beginnt nach der Strukturierung von Metall1.<br />
2. Vormessungen:<br />
Höhe der Stufe:Feldoxid - Gateoxid (der Laufkarte entnehmen)<br />
Höhe der Stufe:Poly-Si /Met1 - Feldoxid (mit Profilometer)<br />
Oxiddicke: Feldoxid + BPSG (mit spektralem Reflektometer)<br />
3. Abscheidungen:<br />
Zur Ermittlung der notwendigen Dicke der USG-Abscheidung werden herangezogen:<br />
a = 720 nm USG und 120 nm Ar-Sputterätzen<br />
b = Höhe Stufe FOX - GOX<br />
c = Höhe Stufe Poly-Si /Met1 - FOX<br />
d = Restoxid nach CMP über Met1/Poly-Si /FOX<br />
e = durch Oxidabtrag im Si-Nitridätzschritt erforderliche Zugabe<br />
Die Dicke der Abscheidung berechnet sich dann zu:<br />
3.1 Abscheidung USG mitGesamtdicke = b + c + d + e - a<br />
3.2 Abscheidung von 150 nm PE-Si-Nitrid<br />
4. Messung:<br />
an ausgewählten Wafern Messungen der Oxiddicke an 5 Punkten (mit spektralem Reflektometer)<br />
5. erstes Polieren:<br />
Rezept: Rezept 1 mit 40 s exsitu Konditionieren vor dem Polieren<br />
Standard LOCOS: Polierzeit = F x 210 s<br />
Recessed LOCOS: Polierzeit = F x 200 s<br />
104<br />
F 250 nm<br />
=<br />
⎛<br />
⎝<br />
-------- ⎞<br />
min⎠<br />
⁄ ( actRate)<br />
(46)
5.3 Planarisierungskomplex der ersten Metallebene<br />
Der Polierzeit entsprechend wird das Polierrezept angegeben. Es sind am ersten polierten Wafer<br />
die Oxidhöhe und die Reststufe zu messen und die Polierzeit gegebenenfalls zu korrigieren.<br />
6. Entfernung des Rest-SiN:<br />
Anlage: Triode 384T<br />
Ätzzeiten: 40 s RIE (Ätzraten: Oxid : Si-Nitrid; 325 nm/min : 250 nm/min)<br />
7. zweites Polieren:<br />
Rezept: Rezept 1 mit 40 s exsitu Konditionieren vor dem Polieren<br />
Polierzeit = F x 60 s<br />
Der Polierzeit entsprechend wird das Polierrezept angegeben. Es sind am ersten polierten Wafer<br />
die Oxidhöhe und die Reststufe zu messen und die Polierzeit gegebenenfalls zu korrigieren.<br />
Ziele:<br />
- Es soll eine Oxiddicke von 500 nm über Metall1/Poly-Si /FOX erreicht<br />
werden.<br />
- Die Reststufen müssen kl<strong>einer</strong> ±15 nm sein<br />
8. Nachmessungen<br />
Die Nachmessungen erfolgen an ausgewählten Wafern.<br />
Höhe der Stufe:Poly-Si /Met1 - Feldoxid (5 Punkte mit Profilometer im Randbereich)<br />
Oxiddicke: Feldoxid + BPSG (5 Punkte mit spektralem Reflektometer)<br />
105
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
5.4 Planarisierungskomplex der zweiten Metallebene<br />
5.4.1 <strong>Entwicklung</strong> der Planarisierung nach Metall2 mit CMP<br />
Nach Abschluß der Planarisierung über der ersten Metallebene und <strong>einer</strong> 400 nm dicken Cureoxid-Abscheidung<br />
wird von <strong>einer</strong> ideal ebenen Oberfläche für die Metall2-Prozesse ausgegangen.<br />
Im nächsten Schritt werden die Kontaktlöcher (Vias) geätzt. Anschließend folgt die Metall2-<br />
Abscheidung und Strukturierung. Die neu entstehenden Stufen resultieren nur aus den Viatiefen<br />
und den Stufen des strukturierten Metall2. Die zweite Metallebene ist 1000 nm dick. Auf der<br />
Metallschicht befindet sich eine 40 nm dicke TiN-Antireflexionsschicht für die Fotolithographie.<br />
Die neu entstehenden Stufen haben also Höhen von etwa 1000 nm. Die Kontakte zwischen der<br />
ersten und zweiten Metallebene werden zusammen mit der Aluminium-Abscheidung hergestellt.<br />
Durch die designoptimierenden Maßnahmen wurden bereits die Füllungsgrade der Matrixgebiete<br />
A bis D angeglichen (siehe Kapitel 5.2). Eine schematische Darstellung der Schichtfolgen zeigt<br />
Abbildung 5.11.<br />
106<br />
Dicke<br />
Metall2<br />
USG<br />
Viatiefe<br />
Metall1<br />
BPSG<br />
Poly-Si<br />
FOX<br />
Metall2<br />
TiN Ziel nach CMP2<br />
Höhe Metall2<br />
Höhe nach CMP1<br />
Höhe Metall1<br />
Abbildung 5.11: schematische Darstellung der Topographie nach der Metall2-Abscheidung<br />
Ziel der Planarisierung ist es, das TiN freizulegen, ohne jedoch Metall2 anzupolieren. Um das zu<br />
realisieren, ist es notwendig, die unterschiedlichen Selektivitäten der über Metall2 liegenden<br />
Materialien auszunutzen. Das Ende des Polierprozesses wird im Gegensatz zu der Planarisierung<br />
nach Metall1 nicht über die Rate und die Polierzeit bestimmt. Nur mit dem Einsatz der interferometrischen<br />
Endpunkterkennung ist es möglich, direkt auf der über Metall2 liegenden Schicht zu<br />
stoppen (da 88% der Fläche mit Metall2 belegt sind). Die Kontrolle, ob nach dem Polieren die<br />
TiN-Schicht über Metall2 freigelegt ist, kann nur durch Sichtkontrolle erfolgen.<br />
Wie bereits in Kapitel 5.1.3 beschrieben, wirken sich Oxidreste über der zweiten Metallschicht<br />
auf das Auslenkverhalten der fertigen Spiegel aus. Wird in das Aluminium hineinpoliert, entsteht<br />
eine rauhe Oberfläche mit Kratzern. Deshalb muß die Zielhöhe über Metall2 genau erreicht werden.<br />
Es wurden verschiedene Varianten von Stopschichten über Metall2 und Slurries mit unterschiedlichen<br />
Selektivitäten getestet.<br />
USG
5.4 Planarisierungskomplex der zweiten Metallebene<br />
Aufbauend auf den Ergebnissen der Metall1-CMP wurden folgende Varianten untersucht:<br />
Variante 1: USG-Abscheidung (2μm) über Metall2/TiN und Rückpolieren mit hochselektiver<br />
STI-Slurry. Dafür wurde eine STI-Slurry eingesetzt, die eine Selektivität von Oxid zu<br />
Si 3 N 4 von 200 hat.<br />
Variante 2: USG-Abscheidung in Höhe der Stufe (1000 nm), anschließend 150 nm PE-Si-Nitridabscheidung<br />
und Polieren mit herkömmlicher Slurry (Klebosol 30N50).<br />
In Variante 1 soll die 40 nm dicke TiN-Schicht als Polierstop dienen. Aufgrund der hohen erwarteten<br />
Selektivitäten könnte diese Schichtdicke bereits ausreichen.<br />
Variante 3: PE-Si 3N 4-Abscheidung (100 nm), dann USG-Abscheidung (2 μm) über Metall2/TiN<br />
und Rückpolieren mit hochselektiver STI-Slurry.<br />
Variante 4: PE-Si 3N 4-Abscheidung (100 nm - 150 nm), dann USG-Abscheidung in Höhe der<br />
Stufe (1000 nm), anschließend 150 nm PE-Si-Nitridabscheidung und Polieren mit herkömmlicher<br />
Slurry (Klebosol 30N50), (Abb. 5.13) und Rückätzen des Rest-SiN<br />
In Variante 1 soll die 40 nm dicke TiN-Schicht als Polierstop dienen. Aufgrund der hohen erwarteten<br />
Selektivitäten könnte diese Schichtdicke bereits ausreichen.<br />
Wegen der 150 nm PE-Si 3 N 4 in Variante 2 kann die abzuscheidende Oxiddicke reduziert werden,<br />
woraus eine bessere Ausgangshomogenität resultiert. Der Flächenanteil an PE-Si 3N 4 beträgt in<br />
den down areas im Matrixgebiet theoretisch 22%, praktisch wachsen die schmalen Gräben während<br />
der USG-Abscheidung zu, so daß das Si-Nitrid kaum noch seine Funktion als Stopschicht in<br />
Höhe Metall2 erfüllen kann (Abb. 5.12c).<br />
Sowohl in Variante 1 als auch in Variante 2 konnten die Zielwerte des Polierstops im TiN nicht<br />
erreicht werden. Entweder wurde ins Aluminium poliert oder es blieb noch Oxid über dem TiN<br />
stehen.<br />
Die Stufen wurden in <strong>bei</strong>den Varianten vollständig planarisiert. Kontrollierende AFM-Untersuchungen<br />
zeigten Rauhigkeiten von 140 nm im anpolierten AlSiCu. Ergänzende AFM-Messungen<br />
ergaben schon vor dem Polieren Ausgangsrauhigkeiten im AlSiCu (Korngrößen) von 70 nm<br />
(Abb. 5.12 a und b), die größer als die TiN-Schichtdicke sind.<br />
Diese Varianten wurden nicht weiterverfolgt.<br />
Aus den vorliegenden Ergebnissen lassen sich folgende Schlußfolgerungen ziehen:<br />
Die Standard TiN-Schichtdicke ist zu dünn, um als Stopschicht dienen zu können, da die Oberfläche<br />
von TiN aufgrund der Rauhigkeit stellenweise tiefer als die AlSiCu-Oberfläche liegt.<br />
Die Schichtdickenhomogenität ist in Variante 1 schlechter als in Variante 2. Das ist auf die größeren<br />
Ausgangsinhomogenitäten, bedingt durch die Abscheidung größerer Oxiddicken, zurückzuführen.<br />
Die Selektivität zwischen Oxid und TiN der hochselektiven STI-Slurry ist <strong>bei</strong> strukturierten<br />
Wafern geringer als <strong>bei</strong> unstrukturierten Wafern und 40 nm TiN reichen auch hier aufgrund der<br />
Oberflächenrauhigkeit nicht als Stopschicht. Das heißt, die direkt über Metall2 liegende Stopschicht<br />
muß verstärkt werden. Zu diesem Zweck wird in den Varianten 3 und 4 nach der Metall2-<br />
107
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
Strukturierung eine 100 nm dicke PE-Si-Nitrid-Schicht abgeschieden. Der Aufbau darüber wurde<br />
wie in den ersten <strong>bei</strong>den Varianten gesplittet (siehe oben).<br />
a)<br />
Rmax : 201 nm<br />
RMS (Rq): 18,8 nm<br />
108<br />
Abbildung 5.12: AFM Aufnahmen a) <strong>einer</strong> AlSiCu-Oberfläche b) <strong>einer</strong> polierten AlSiCu-<br />
Oberfläche c) Stufen nach Oxidabscheidung im Pixelgebiet<br />
Abbildung 5.13: Schichtstapel der Variante 4<br />
b)<br />
USG<br />
Metall2<br />
Rmax : 136 nm<br />
RMS (Rq): 10,9 nm<br />
Metall1<br />
max Step height: 511 nm<br />
Nach dem Polieren von Variante 3 war an vielen Stellen Metall2 anpoliert. Die Reststufen betrugen<br />
30 nm bis 60 nm. Im Pixelgebiet war noch Oxid über dem Metall. Die hochselektive Slurry<br />
lieferte keine besseren Ergebnisse als die herkömmliche Slurry. Variante 4 ergab die besseren<br />
Homogenitäten im Pixelgebiet. Deshalb wurden zur Wahrung der Prozeßkompatibilität mit dem<br />
CMP der ersten Metallebene die weiteren Untersuchungen mit der Slurry Klebosol 30N50 durchgeführt.<br />
Das Rückätzen des Rest-SiN erfolgt wie <strong>bei</strong>m Metall1 mittels Plasmaätzen.<br />
Die Ergebnisse der bisherigen Versuche sind für die Herstellung der Lichtventilmatrizen noch<br />
nicht zufriedenstellend. Über dem Pixelgebiet bleibt nach CMP noch Oxid über dem Si-Nitrid<br />
TiN<br />
USG USG<br />
c)<br />
PE-Si-Nitrid<br />
Ziel nach CMP2<br />
Höhe Metall2
5.4 Planarisierungskomplex der zweiten Metallebene<br />
stehen, während in der Randelektronik zum Teil schon Metall2 anpoliert wird. Durch das Zurückätzen<br />
entstehen wieder neue Stufen. Um eine Aussage über die nach CMP noch vorhandene<br />
Oxiddicke über dem Pixelgebiet zu erhalten, wurde Wafer 10 des Loses V3381 (Variante 2) am<br />
REM untersucht. Die Aufnahme (Abb. 5.14) zeigt, daß über dem direkt über Metall2 liegenden<br />
Si-Nitrid noch 150 nm USG liegen.<br />
Um den Grund für das langsame Polieren über dem Pixelgebiet gegenüber der Randelektronik zu<br />
finden, wurde eine AFM-Messung der Gräben im Pixelgebiet vor CMP vorgenommen. Es zeigte<br />
sich, daß die Gräben nach der Oxidabscheidung im Pixelgebiet nur 500 nm tief sind (Abb. 5.12 c).<br />
Schon nach kurzer Polierzeit liegt über dem Pixelgebiet eine geschlossene Oxidschicht, die dementsprechend<br />
langsam abgetragen wird.<br />
CMP-Met. 2<br />
CMP-Met. 1<br />
FOX<br />
Abbildung 5.14: Schichtaufbau der LVM-Pixel am Wafer 10, V3381, nach Polieren der<br />
Metall2-Ebene<br />
Fotolack<br />
USG<br />
PE-Si3N4 Metall 2<br />
Cure-Oxid<br />
BPSG<br />
Poly-Si<br />
GOX<br />
Substrat<br />
Durch Layoutänderungen ist der Dickenunterschied zwischen Pixelgebiet und Randelektronik<br />
nicht mehr zu beheben, da eine Erhöhung des Füllungsgrades im Randgebiet oder eine Verringerung<br />
des Füllungsgrades im Pixelgebiet nicht mehr möglich ist.<br />
Mit Hilfe von Stopschichten läßt sich eine homogenere Oberfläche innerhalb der Matrixchips<br />
nicht erreichen. In den Randgebieten A bis C ist ein Abfall der Oxiddicke bis zu 200 nm gegenüber<br />
dem Pixelgebiet zu beobachten. Das gleichmäßige Stoppen im PE-Si-Nitrid über Metall2<br />
erwies sich mit dem derzeitigen Design als nicht machbar. Teilweise wurde ins Metall hineinpoliert<br />
und teilweise bereits im Oxid gestoppt.<br />
Auf die Optimierung <strong>einer</strong> homogenen Oxiddickenverteilung und ein zielgenaues Stoppen konzentrieren<br />
sich die weiteren Untersuchungen.<br />
Zur Verbesserung der Homogenität wurde eine zusätzliche Maske für das Pixelgebiet entwickelt.<br />
Dazu wurde das Layout der vorhandenen Maske der Metall2-Strukturierung invertiert. Mit dieser<br />
Maske werden Stufen in die Oxidschicht im Pixelgebiet über Metall2 geätzt. Die Vorteile dieser<br />
Technologie zeigt die Abbildung 5.15.<br />
USG<br />
109
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
110<br />
Lithographie<br />
und Ätzen<br />
Maske<br />
Metall2<br />
Lack<br />
Metall2<br />
USG-<br />
Absch.<br />
Metall2<br />
Abbildung 5.15: Darstellung der Wirkungsweise <strong>einer</strong> inversen Maske<br />
Der durch die inverse Maske hergestellte Stufenverlauf läßt sich, wie in den Untersuchungen in<br />
Kapitel 4.3.2 und Kapitel 4.3.3 herausgefunden, mit geringem Oxidabtrag in den down areas<br />
planarisieren. Die inverse Matrix wird im gesamten Pixelgebiet belichtet. Gewählt wurde eine<br />
Ätztiefe von 500 nm, um die nach der Oxidabscheidung vorhandenen Stufen und die Oxiddickenschwankungen<br />
zwischen Matrix- und Randgebiet vollständig auszugleichen.<br />
Zum sicheren Stoppen im Si-Nitrid wurden die Nitriddicken über Metall2 und Oxid auf 150 nm<br />
erhöht.<br />
Der vollständig entwickelte Planarisierungsprozeß setzt sich somit entsprechend Variante 4 aus<br />
folgenden Schritten zusammen:<br />
1. 150 nm PE-Si-Nitrid-Abscheidung<br />
2. USG-Abscheidung (Dicke = maximale Stufe - 150 nm)<br />
3. 150 nm PE-Si-Nitrid-Abscheidung<br />
4. Lithographie und Dummystrukturätzung mit inverser Metall2-Maske<br />
5. Polieren bis zur unteren Si-Nitridschicht mit Endpunkterkennung mit der Slurry Klebosol<br />
30N50<br />
6. Ätzen der TiN- und Si-Nitridreste<br />
Im folgenden wird auf den Einsatz des insitu Endpunkterkennungssystems eingegangen. Die mit<br />
diesem Endpunkterkennungssystem aufgenommenen Kurven sind reproduzierbar, wie die Abbildung<br />
5.16 zeigt.<br />
VC857 #6<br />
Lithographie nach Ätzen<br />
t/s<br />
inverse Maske<br />
Metall2<br />
Abbildung 5.16: Darstellung der Reproduzierbarkeit der Endpunktkurve am Beispiel der<br />
Wafer 6 (VC857) und Wafer 17(V3381)<br />
Lack<br />
USG<br />
Ätzen<br />
V3381 #17<br />
USG<br />
Metall2<br />
t/s
5.4 Planarisierungskomplex der zweiten Metallebene<br />
In den ersten 80 s bis 100 s ist ein deutlicher Anstieg des Signalpegels zu erkennen. In dieser Zeit<br />
wird die Si-Nitriddeckschicht poliert. Anschließend werden die Stufen im Oxid planarisiert. Ab<br />
200 s bis 250 s wird das vergrabene Si-Nitrid erreicht. Die Amplitude des Signals fällt stark ab.<br />
Würde jetzt noch weiter poliert werden, poliert man ins Aluminium und der Signalpegel würde<br />
wieder stark ansteigen (bis +20). Also wird kurz vor dem Minimum im Signal mit dem Polieren<br />
gestoppt. Hier sollte das Si-Nitrid an allen Stellen anpoliert, aber noch kein Aluminium freigelegt<br />
sein. Durch Prozeßschwankungen <strong>bei</strong>m Abscheiden und Rückätzen kann die vergrabene Si-<br />
Nitridschicht nach unterschiedlichen Zeiten erreicht werden. Diese Prozeßschwankungen gleicht<br />
das insitu Endpunkterkennungssystem aus. So wird der Wafer 6 (VC857) in Abb. 5.16 insgesamt<br />
289 s poliert während der Wafer 17 (V3381) nur 253 s poliert wird.<br />
Die Endpunkterkennung wertet die Anstiege des Signals aus. Das Erfassen der Anstiege für den<br />
Endpunkt wird erst nach 150 s gestartet. Deshalb wurden zwei signifikante Anstiegsänderungen<br />
zum genauen Stoppen herangezogen. Die erste ist der starke Pegelabfall <strong>bei</strong> Erreichen des Si-<br />
Nitridstoplayers. Dafür wurde ein Fenster der Höhe 2 und der Breite 30 s definiert. Nur wenn das<br />
Signal aus diesem Fenster nach unten austritt wird das nächste Fenster aktiviert. Das zweite Fenster<br />
hat eine Höhe von 0,1 und eine Breite von 2s. Der Austritt aus diesem Fenster muß nach der<br />
Seite erfolgen um den Poliervorgang zu stoppen. Diese Bedingung ist erst fast im Minimum der<br />
Kurve erreicht (Abb. 5.16). Das zweite Fenster ist aufgrund s<strong>einer</strong> Kleinheit in der Abbildung nur<br />
als schwarzer Punkt zu erkennen. Die Parameter des Endpunktalgorithmus sind in Tabelle 5.8<br />
zusammengefaßt. Zur Vermeidung von Fehlerkennungen des Endpunktes wird das vom Platen<br />
kommende Signal gefiltert.<br />
Slope Detect or Peak Count (Toggle) SLOPE SLOPE<br />
Curve Fit Period (0-4999, 0 for NONE) 0<br />
Initial Dead Time (0-9999) 150<br />
Window Height (-99.99 - 99.99) -2,00 0,1<br />
Window Time (1 - 9999) 30 2<br />
Number of Windows Out (1 - 99) 1 NONE<br />
Number of Windows In (1-99) NONE 1<br />
Derivative Time (0-199) 0<br />
Over Polish (0% - 999%) 0<br />
Display Start Level (10% - 90%) 50<br />
Display Gain (1 - 200) 200<br />
Period of Signals to be Filtered 12<br />
Number of Periods to Average (0 - 50) 1<br />
Hi Pass Time Const (0 - 6000) 0<br />
Low Pass Time Const (0 - 6000) 0<br />
Median Filter Time (1 - 100, 0 for NONE) NONE<br />
Tabelle 5.8: Parameter des Endpunktalgorithmus „LVM_ME2.ALG“ für das CMP über der<br />
2. Metallebene<br />
Sollte nach CMP noch zu viel PE-Si-Nitrid vorhanden sein, können die Parameter des zweiten<br />
Fensters verändert werden, hier sollte bevorzugt die Zeit erhöht werden. Nach Veränderung der<br />
Endpunktparameter ist mit erhöhter Aufmerksamkeit zu polieren, da die Gefahr besteht, daß der<br />
Endpunkt nicht korrekt erkannt wird und damit ins Metall poliert wird.<br />
111
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
Aus den mit dieser Prozeßfolge prozessierten Wafern lassen sich folgende Ergebnisse ermitteln<br />
und Schlußfolgerungen ableiten:<br />
Die Dummystrukturätzung mit der Maske MI (inverse Strukturen zur Metall2-Ebene) in den<br />
Schichtstapel über dem Pixelgebiet hat sich zur Angleichung der Oxidhöhen über dem Pixelgebiet<br />
gegenüber der Randelektronik bewährt.<br />
Die Ergebnisse des Loses V3381 zeigen, daß mit <strong>einer</strong> Ätztiefe von 500 nm <strong>bei</strong>m Polierprozeß<br />
die Si 3N 4-Schicht über dem Pixelgebiet etwas eher als über der Randelektronik erreicht wird. Da<br />
es genügt, lediglich über dem Pixelgebiet und nicht über der Randelektronik das Si 3 N 4 freizulegen,<br />
das heißt ein gleichzeitiges Erreichen des TiN über Pixelgebiet und Randelektronik nicht<br />
zwingend erforderlich ist, kann die Tiefe der Opferstrukturen von 500 nm <strong>bei</strong>behalten werden.<br />
Die Homogenität im Matrixgebiet ist mit Höhenunterschieden von weniger als 100 nm sehr gut.<br />
Das interferometrische Endpunktsignal zeigt erwartungsgemäß zuerst einen Abfall vom oberen<br />
PE-Si-Nitrid, dann eine sinusähnliche Kurve, die man für Oxid erwartet und etwa <strong>bei</strong> 250 s wieder<br />
einen starken Abfall, der anzeigt, daß die untere Si-Nitridschicht poliert wird. Es erweist sich<br />
als geeignet, den Polierprozeß zu stoppen.<br />
5.4.2 Zusammenfassung zum Planarisierungskomplex der Metall2-Ebene<br />
Für die Planarisierung nach Metall2 ist unbedingt eine Stopschicht direkt über Metall2 erforderlich.<br />
Diese muß nach dem Polieren über dem Pixelgebiet wieder restlos entfernt werden. Deshalb<br />
wurde zur Planarisierung die Variante 4 eingesetzt.<br />
Über der Randelektronik der Chips bzw. im Ritzrahmen und Scheibenrandbereich können Si-<br />
Nitridreste stehenbleiben. Die Si-Nitridreste im Pixelgebiet werden durch einen Ätzschritt nach<br />
dem Polieren entfernt.<br />
Weiterhin ist es zum Ausgleich der Polierraten über Pixelgebiet und Randelektronik notwendig,<br />
vor dem Polieren Opferstrukturen in den Schichtstapel über dem Pixelgebiet zu ätzen. Dafür hat<br />
sich eine zur Metall2 Ebene inverse Maske als geeignet erwiesen. Um keine abrupten Übergänge<br />
zu erhalten, werden diese inversen Strukturen sowohl in den D-Teil, als auch in die an die D-Teile<br />
angrenzenden A-, B- und C-Teile geätzt.<br />
In Tabelle 5.9 sind die Ergebnisse der Metall2 CMP noch einmal zusammengefaßt. Die Varianten<br />
1, 2 und 3, ohne Dummystrukturätzung, sind hier nicht berücksichtigt, da diese Varianten keine<br />
reproduzierbaren Ergebnisse lieferten.<br />
Das Polieren mit automatischem Polierende durch die interferometrische Endpunkterkennung hat<br />
sich über mehrere Lose als stabil und gut reproduzierbar erwiesen. Das ließ sich durch die Sichtkontrolle<br />
nach dem Polieren bestätigen. Es gibt aber zwischen den einzelnen Wafern Unterschiede<br />
im Flächenanteil des freigelegten Si 3N 4/TiN. Das kommt jedoch durch die<br />
Prozeßschwankungen, denen die Wafer schon <strong>bei</strong> der Schichtabscheidung nach der Metall2-<br />
Strukturierung unterliegen. Gerade das automatische Stoppen des Polierprozesses garantiert einen<br />
optimalen Ausgleich dieser Schwankungen.<br />
112
5.4 Planarisierungskomplex der zweiten Metallebene<br />
Los<br />
VC748<br />
#2-7<br />
VC748<br />
#11-24<br />
VC826<br />
#1-24<br />
V3381<br />
#17-20<br />
VC857<br />
#1-8, 20-24<br />
Variante 4 4 4 4 4<br />
Stufe Metall2 1060 nm 1060 nm 1210 nm 1180 nm 1270 nm<br />
1.PE-Si-Nitridabscheidung 150 nm 150 nm 150 nm 150 nm 150 nm<br />
USG-Abscheidung 1000 nm 1000 nm 1033nm 1030 nm 1137nm<br />
2. PE-Si-Nitridabscheidung 100 nm 150 nm 150 nm 150 nm 150 nm<br />
Opferstrukturätzung 60 s / 0 s Ätzen Duisbg. (80 s)71 s / 0 s 75 s / 0 s 75 s / 0 s<br />
Tiefe der Ätzung 474 nm - 490 nm 400 nm - 510 nm 610 nm <strong>bei</strong> 80 s 560 nm - 630 nm 520 nm - 554 nm<br />
Polierrezept Rezept 1 mit End- Rezept 1 mit End- Rezept 1 mit End- Rezept 1 mit EP Rezept 1 mit EP<br />
punktpunktpunkt<br />
und Exsitu-Kond. und Exsitu-Kond.<br />
Polierzeit 351 s - 413 s 249 s - 284 s 293 s - 325 s 259 s - 295 s 290 s - 330 s<br />
mittlere Abtragsrate 200 - 180 nm/min 240 nm/min 215 nm/min 221 nm/min 221 nm/min<br />
Entfernung Si-Nitrid #2-4: 0 s / 120 s<br />
#5-7: 6 s / 120 s<br />
0 s / 120 s 6 s / 120 s - 0 s / 90 s<br />
Tabelle 5.9: Vergleich der Planarisierungsvarianten und Reproduzierbarkeit im Metall2-<br />
Komplex<br />
Ein Vergleich der erzielten Planarität nach dem kombinierten Verfahren von Opferstrukturätzung<br />
mit inverser Maske, Polieren und Si-Nitridätzung über mehrere Lose gestaltet sich schwierig, da<br />
die Si-Nitridätzung zur Entfernung der Stopschichtreste ein Prozeß ist, der stark von den Ausgangsbedingungen<br />
(Dicke der Si-Nitridreste) abhängt. Da aber die Dicke der Si-Nitridreste auf<br />
Metall nicht gemessen werden kann, wird eine mittlere Ätzzeit vorgegeben und über Sichtkontrolle<br />
und Stufenmessung das Ergebnis überprüft.<br />
In Abbildung 5.17 ist die bis zum TiN polierte Oberfläche dargestellt. In den hellen Bereichen ist<br />
die Schichtdicke über Metall2 sehr gering. Metall2 ist aber in keinem Fall anpoliert. Die Reststufen<br />
nach dem selektiven Rückätzen bis zu Metall 2 zeigt die AFM-Aufnahme.<br />
a)<br />
Stufe in Matrix nach Ätzen 60 nm 80 nm 105 nm 19 nm planar<br />
Ergebnis der Sichtkontrolle in Wafermitte<br />
Aluminium teilweise<br />
anpoliert<br />
homogen im<br />
Matrixgebiet<br />
in Wafermitte<br />
Aluminium teilweise<br />
anpoliert<br />
homogen im<br />
Matrixgebiet<br />
homogen im<br />
Matrixgebiet<br />
Abbildung 5.17: Aufnahmen im Pixelgebiet a) Oberfläche nach CMP mit TiN Stoplayer (1000<br />
fach), b) AFM-Aufnahme der Stufen nach CMP und Rückätzen<br />
b)<br />
max Step height: 41,8 nm<br />
113
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
5.4.3 Festlegung der Ar<strong>bei</strong>ts- und Prüfschritte der zweiten Metallebene<br />
Ausgehend von den beschriebenen Untersuchungen lassen sich folgende Festlegungen für den<br />
Ar<strong>bei</strong>tsablauf zur Planarisierung Oxides über Metall2 treffen:<br />
1. Allgemeines:<br />
Pad: IC1000/SubaIV mit Rillen (k-grooves)<br />
Slurry: Klebosol 30N50<br />
Polieranlage: MIRRA<br />
Vor dem Polieren ist sicherzustellen, daß die aktuelle Polierrate konstant ist und das Endpunkterkennungssystem<br />
eingeschaltet ist.<br />
Die Polierschritte sind endpunktgesteuert. Es ist das Slope-Menü des Endpunktalgorithmus<br />
„LVM_ME2.ALG“ (Tabelle 5.8) zu verwenden.<br />
Alle Oxiddicken- und Stufenmessungen sind an 5 Punkten des Wafers durchzuführen.<br />
Der Planarisierungskomplex beginnt nach der Strukturierung von Metall2.<br />
2. Vormessungen:<br />
Höhe der Stufe im Metall2 (mit Profilometer)<br />
3. Abscheidungen:<br />
3.1 Abscheidung von 150 nm PE-Si-Nitrid<br />
Zur Ermittlung der Gesamtdicke der USG-Abscheidung werden herangezogen:<br />
a = 720 nm USG und 120 nm Ar-Sputterätzen<br />
b = Höhe der maximalen Stufe im Metall2<br />
c = Dicke des unteren PE-Si-Nitrids<br />
Die Gesamtdicke der USG-Abscheidung berechnet sich dann zu:<br />
3.2 Abscheidung USG mitGesamtdicke: h = b - c - a<br />
3.3 Abscheidung von 150 nm PE-Si-Nitrid<br />
4. Opferstrukturätzung:<br />
Anlage: Triode 384T<br />
Ätzzeiten: 90 s RIE (Ätzraten: Oxid : Si-Nitrid; 325 nm/min : 250 nm/min)<br />
Zieltiefe: 500 nm bis 600 nm<br />
5. Messung:<br />
an ausgewählten Wafern Messungen der Oxiddicke an 5 Punkten (mit spektralem Reflektometer)<br />
6. erstes Polieren:<br />
Rezept: icx480ea.pol (wie Rezept 1, aber mit 40 s exsitu Konditionieren vor dem<br />
Polieren und automatischem Polierstop <strong>bei</strong> Erreichen der Si 3 N 4 -Schicht)<br />
Ziel ist es, PE-Si-Nitriddicken von 0 nm - 150 nm im Matrixgebiet zu haben.<br />
114
5.4 Planarisierungskomplex der zweiten Metallebene<br />
Aluminium darf nur leicht anpoliert sein.<br />
7. Entfernung des Rest-SiN:<br />
Anlage: Triode 384T<br />
Ätzzeiten: 90 s (Ätzraten: Oxid : Si-Nitrid; 12 nm/min : 30 nm/min)<br />
Ziel: vollständige Entfernung des Si 3 N 4<br />
8. Nachmessungen<br />
Höhe der Stufe Metall2 im Matrixgebiet (2 Stellen an einem Wafer mit AFM)<br />
115
5 Prozeßintegration der Planarisierung<br />
116
6 Zusammenfassung<br />
Diese Ar<strong>bei</strong>t beschäftigt sich mit der <strong>Entwicklung</strong> eines Planarisierungsverfahrens für bildgebende<br />
Mikrosysteme.<br />
Die besondere Herausforderung ist die gleichmäßige und globale Planarisierung von Chips mit<br />
<strong>einer</strong> Grundfläche von 14 cm 2 , welche großflächige Bereiche mit unterschiedlichen Abtrags- und<br />
Planarisierungseigenschaften besitzen. Zusätzlich erschwerend kommt hinzu, daß die elektrischen<br />
Isolationseigenschaften für eine Hochvolt-CMOS-Technologie gewährleistet sein müssen.<br />
Die geforderte Planarität ist höher als <strong>bei</strong> Logikanwendungen, da dort nur die elektrischen Parameter<br />
eingehalten werden müssen, während hier die optischen Eigenschaften der über der Topographie<br />
liegenden Schichten exzellent und die Verformung der Spiegelpixel über die gesamte<br />
Matrix gleichmäßig sein muß. Dementsprechend homogen muß auch der Matrixunterbau sein. Es<br />
ist also notwendig, nach der Strukturierung jeder Metallebene die Stufen und Inhomogenitäten in<br />
den Oxiddicken zu beseitigen. Die mit der bisher durchgeführten BSG-Planarisierung aufgetretenen<br />
Schwierigkeiten und erreichten Ergebnisse wurden diskutiert. Der Aufwand zum Erreichen<br />
von lokalen Planarisierungen war sehr groß und schlecht reproduzierbar. Globale Planarisierungen<br />
konnten überhaupt nicht erreicht werden. Die BSG-Planarisierung erforderte einen hohen<br />
Meßaufwand an jedem Wafer. Die Inhomogenitäten wurden aufgrund der sehr dicken abzuscheidenden<br />
Oxide und komplizierten Prozeßführung hoch.<br />
Die umfangreichen experimentellen Untersuchungen zum Abtrags- und Planarisierungsverhalten<br />
in Abhängigkeit von den Maschinenparametern wurden mit Hilfe von statistischen Versuchsplänen<br />
vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet.<br />
Der Abtrag an unstrukturierten Wafern ist hauptsächlich von der Platendrehzahl und dem Polierkopfdruck<br />
abhängig und nimmt im Ar<strong>bei</strong>tsbereich der Maschine linear zu. Der optimale Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />
der CMP-Anlage wurde diskutiert und mit den Polierparametern für optimale<br />
Prozeßergebnisse abgeglichen.<br />
Die Uniformität an unstrukturierten Wafern wird durch dynamische Vorgänge bestimmt. Die<br />
Wechselwirkungen zwischen Kopf- und Platendrehzahlen sowie den Membran- und Retaining-<br />
Ring-Drücken sind im Vergleich zu den Hauptwirkungen relativ hoch. Die besten Uniformitäten<br />
<strong>bei</strong> gleichzeitig stabilen Prozeßbedingungen an unstrukturierten Wafern werden <strong>bei</strong> mittleren<br />
Drehzahlen, mittleren Polierdrücken und hohen Retaining-Ring-Drücken erreicht.<br />
Weitere Untersuchungen beschäftigten sich mit dem Planarisierungsverhalten an Topographien.<br />
Der Abtrag in den down areas bestimmt im wesentlichen die Schichtdickenhomogenität in Topographien<br />
nach dem Planarisierungskomplex. Da<strong>bei</strong> sind besonders solche Strukturanordnungen<br />
von Bedeutung, <strong>bei</strong> denen trotz verschiedener Patternfaktoren und Grabenbreiten die gleichen<br />
Gesamtabträge in den down areas auftreten.<br />
Die Gesamtabträge in den down areas werden hauptsächlich durch die Größe der Patternfaktoren<br />
bestimmt.<br />
Es stellte sich heraus, daß an Layouts mit kleinen Patternfaktoren und geringen Grabenbreiten die<br />
geringsten Ausgangsdicken an Oxid abgeschieden werden müssen, um eine vollständige Planarisierung<br />
zu erreichen. Zeitlich lassen sich solche Strukturen am schnellsten planarisieren. Durch<br />
117
6 Zusammenfassung<br />
Verringerung des Polierdrucks werden die topographiebedingten Schichtdickeninhomogenitäten<br />
in den down areas <strong>bei</strong> vollständiger Planarisierung vermindert. Allerdings muß dafür eine Vervielfachung<br />
der Polierzeit in Kauf genommen werden.<br />
Werden die Ansprüche an die Homogenitäten noch größer oder können in Schaltungsdesigns<br />
nicht immer konstante Füllgrade realisiert werden, muß man zum Polierstop langsamabtragende<br />
Layer (Stoplayer) verwenden. An diesen verringern sich vorher vorhandene Schichtdickenschwankungen.<br />
In den Versuchen wurde PE-Siliziumnitrid als Stoplayer verwendet. An zwei<br />
Padtypen, einem harten und einem weichen, wurden Untersuchungen zur Ausbildung neuer Stufen<br />
<strong>bei</strong> Erreichen des Stoplayers durchgeführt.<br />
Mit <strong>bei</strong>den Pads konnten Stufenausbildungen in der gleichen Größenordnung beobachtet werden.<br />
Die Ausbildung der Stufen ist jedoch sehr stark vom verwendeten Polierrezept abhängig. Die<br />
Padauswahl konnte deshalb nach den Kriterien der Planarisierungswirkung an Stufen erfolgen.<br />
Die Ausbildung von Stufen an Stoplayern ist layoutabhängig. Für CMP vorteilhafte Designs<br />
haben schmale Oxidgebiete zwischen den Si-Nitridstoplayern.<br />
Die Erfahrungen aus den Versuchen zu Planarisierungswirkungen und Stufenausbildungen an<br />
Stoplayern wurden für die <strong>Entwicklung</strong> des Planarisierungskomplexes der Matrix eingesetzt.<br />
Über der ersten Metallisierungsebene wird eine maximal erreichbare homogene Oxiddickenverteilung<br />
im Matrixgebiet gefordert, da damit die Voraussetzungen für die Ebenheit über der zweiten<br />
Metallebene geschaffen werden. Die Inhomogenität der Schichtdicken über den Wafer darf<br />
nicht höher werden als die im Chip. Diese Anforderungen ließen sich nur durch Eingriffe in das<br />
Layout der Matrix erzielen.<br />
Das Layout der Chips wurde CMP-gerecht überar<strong>bei</strong>tet, indem die Füllungsgrade mittels Dummystrukturen<br />
in der Poly- und Metall1-Ebene soweit wie möglich angeglichen wurden. In die<br />
Waferrandgebiete wurden zusätzlich Dummystrukturen integriert. Dadurch konnten Oxiddickenanstiege<br />
zum Waferrand hin vermieden werden.<br />
Durch die sinnvolle Anordnung eines PE-Siliziumnitrid Layers als Polierstop im Oxid konnten<br />
die Inhomogenitäten nach der Planarisierung über der ersten Metallebene noch einmal verringert<br />
werden. Trotz der hohen Anforderungen sollte die Kompatibilität zum CMOS-Prozeß gewahrt<br />
werden und einfache Prozeßkontrollen möglich bleiben. Deshalb wurde nach dem Polieren die<br />
Stopschicht wieder entfernt. Die da<strong>bei</strong> entstehenden Stufen werden in einem zweiten CMP-<br />
Schritt planarisiert. Mit diesem zweiten CMP-Schritt wurden Schichtdickenschwankungen über<br />
den Wafer von 200 nm erreicht.<br />
Für die Planarisierung der zweiten Metallebene mußte deren Design überar<strong>bei</strong>tet werden. In die<br />
Randgebiete der Chips wurden zur Angleichung der Füllgrade Dummystrukturen eingefügt und<br />
die Waferrandgebiete wurden mit Teilen der Metall2 Maske belegt. Die Planarisierung nach<br />
Strukturierung von Metall2 erfolgt mit einem Schichtstapel aus 3 Schichten (PE-Siliziumnitrid,<br />
USG, PE-Siliziumnitrid). Aufgrund des ungleichen Polierverhaltens im Chip ist vor dem Polieren<br />
eine Dummystrukturätzung in den Schichtstapel über dem Pixelgebiet notwendig. Zum Ätzen der<br />
Oxidschicht über dem Pixelgebiet wurde eine zu Metall2 inverse Maske entwickelt.<br />
Durch den Einsatz eines endpunktgesteuerten Polierprozesses werden die Zieldicken gut reproduzierbar<br />
erreicht. Gestoppt wird in den oben liegenden Gebieten der unteren Si-Nitridschicht.<br />
Anschließend werden die Si-Nitridreste durch Plasmaätzen entfernt. Mit dem Planarisierungs-<br />
118
komplex der zweiten Metallebene konnten homogene, für die Herstellung der Lichtventilmatrix<br />
geeignete Oberflächen im Pixelgebiet erreicht werden.<br />
Entsprechend der Zielstellung dieser <strong>Entwicklung</strong> wurden die oben beschriebenen Planarisierungsverfahren<br />
in die Technologie zur Herstellung der Lichtventilmatrix eingeführt.<br />
Mit Einsatz des Chemisch Mechanischen Polierens in der Technologie der Herstellung von bildgebenden<br />
Mikrosystemen konnte ein Teilschritt der Gesamttechnologie qualitativ verbessert werden.<br />
Der Aufwand zum Erreichen planarer Oberflächen hat sich um ein Vielfaches vermindert.<br />
119
6 Zusammenfassung<br />
Ausblick:<br />
Der Planarisierungskomplex der Lichtventilmatrix läßt sich weiter optimieren. Dazu müßten<br />
allerdings neue Wege gegangen werden, deren Aufwand aber nur lohnt, wenn die mit dieser<br />
Ar<strong>bei</strong>t erreichten Ergebnisse nicht den Anforderungen der Technologie entsprechen. Im Folgenden<br />
werden mögliche Wege zur Verbesserung der Ergebnisse des Planarisierungskomplexes aufgezeigt.<br />
Weitere Verbesserungen könnten sich mit neuen Verbrauchsmaterialien wie Slurries mit höheren<br />
Selektivitäten oder Pads mit besseren Homogenitäten und schnellerer Planarisierung in Verbindung<br />
mit der Optimierung der Anlagenparameter erreichen lassen.<br />
Zur Zeit wird eine FEM-Simulation, speziell für die Voraussage der Abträge und Stufenentwicklungen<br />
mit dem Simulationstool ANSYS, entwickelt. Mit diesem soll es möglich sein, die Höhe<br />
der abzuscheidenden Schichtdicken und die durch das Chemisch Mechanische Polieren zu erwartenden<br />
Inhomogenitäten zu bestimmen.<br />
Die FEM-Simulation soll unter Berücksichtigung des Kopfdruckes und der Drehzahlen des Platens,<br />
also unter Berücksichtigung der mechanischen Abtragsmechanismen durchgeführt werden<br />
und läßt sich so sehr gut an die tatsächlichen Polierverhältnisse <strong>bei</strong>m Oxidpolieren annähern.<br />
Bei Überar<strong>bei</strong>tung der Technologie zur Herstellung der CMOS-Schaltung würde der Übergang zu<br />
vergrabenem LOCOS (Recessed-LOCOS) zu <strong>einer</strong> Ausgangsstufenreduzierung von 100 nm führen<br />
und somit die Bedingungen für das anschließende CMP verbessert werden.<br />
Könnte man die insitu Abtragsratenmeßeinrichtung der CMP-Anlage für die Endpunktdetektion<br />
der ersten Metallebene nutzen, wäre ein Stoppen des Polierprozesses über Metall1 in engeren<br />
Genzen möglich, so daß die Nachkontrollen und das Nachpolieren unnötig werden und somit die<br />
Prozeßkosten verringert würden. Der Einsatz der automatischen Endpunkterkennung könnte<br />
durch eine gleichmäßigere Verteilung der Strukturen über den Wafer möglich werden.<br />
Die Notwendigkeit für den zweiten CMP Schritt in der ersten Metallebene ergibt sich aus den<br />
relativ kleinen tiefliegenden Gebieten (Löchern) im Pixelgebiet. In diesen sind über dem Gateoxid<br />
keine Polysilizium oder Metall1 Strukturen vorhanden. Sie sind also die am tiefsten liegenden<br />
Gebiete des Chips. Zur Zeit erfolgt eine nochmalige Layoutoptimierung der Metall1 Maske,<br />
<strong>bei</strong> der diese Löcher mit Metall1 bedeckt werden. Da<strong>bei</strong> muß beachtet werden, daß sich der<br />
Gesamtfüllfaktor nicht ändern darf. Um die Poliereigenschaften konstant zu halten, wird das<br />
Metall1 an anderer Stelle reduziert. Änderungen im Polysilizium und Metall1-Layer könnten die<br />
elektrischen Eigenschaften der Transistoren verändern, so daß zusätzliche Simulationen zum<br />
Transistorverhalten notwendig werden.<br />
Mit den Änderungen würde der zweite Polierschritt über Metall1 unnötig werden und die Homogenität<br />
im Chip weiter verbessert werden.<br />
Prinzipiell ist das CMP über Metall1 auch ohne anschließendes Ätzen der Si-Nitridschicht möglich.<br />
Der Vorteil würde in <strong>einer</strong> exzellenten Schichtdickenhomogenität nach CMP liegen. Allerdings<br />
müßten dann die Einflüsse des Restnitrids auf die elektrischen Eigenschaften der Schaltung<br />
120
neu überprüft werden und das Problem der Meßbarkeit in den darauffolgenden Schichten gelöst<br />
werden.<br />
Für den Metall2-Komplex bietet sich eine Damascene Technologie an, die allerdings wieder<br />
einen hohen <strong>Entwicklung</strong>saufwand bedeuten würde. Für Aluminium-CMP gestaltet sich die Prozeßentwicklung<br />
jedoch schwierig, da sich Aluminium-Slurries im <strong>Entwicklung</strong>sstadium befinden.<br />
Sie müssen gleichzeitig die harte Aluminiumoxidschicht entfernen können und dürfen im<br />
freigelegten Aluminium jedoch keine Kratzer erzeugen. Die <strong>Entwicklung</strong> <strong>einer</strong> Damascene Technologie<br />
könnte auch für andere Anwendungen genutzt werden.<br />
121
6 Zusammenfassung<br />
122
7 Literaturverzeichnis<br />
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128
8.1 Anlage A<br />
8 Anlagen<br />
8.1 Anlage A<br />
A<br />
C<br />
C C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
Waferrandbelegung<br />
mit D-Teilen<br />
Reflektometermeßpunkte<br />
Profilometermeßpunkte<br />
B B B BBB<br />
B B<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
A<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
CC<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
C<br />
C<br />
A<br />
B B B BBB<br />
B B A<br />
A<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
CC<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
C<br />
C<br />
A<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
CC<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CCCCC<br />
B B BB<br />
BB<br />
B B<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
B B BB<br />
BB<br />
B B<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
B B BB<br />
BB<br />
B B<br />
Y-Justiermarken<br />
Abbildung 8.1: Waferlayout für große aktive Elastomermatrix:<br />
A<br />
C<br />
C C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
A B B BB<br />
BB<br />
B B A A B B B BBB<br />
B B A<br />
A<br />
A<br />
C<br />
C C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
A<br />
A<br />
C<br />
C C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
A<br />
C<br />
C C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
A<br />
B B B BBB<br />
B B<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
B B B BBB<br />
B B<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
B B B BBB<br />
B B<br />
A<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
CC<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CCCCC<br />
A<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
CC<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
C<br />
C<br />
A<br />
A<br />
C<br />
C C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
A<br />
B B B BBB<br />
B B<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
D D D D<br />
B B B BBB<br />
B B<br />
X-Justiermarken<br />
A<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
CC<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C CC<br />
C<br />
C<br />
A<br />
129
8 Anlagen<br />
8.2 Anlage B<br />
130<br />
Tabelle 8.1: Design und tabellarische Ergebnisse des DOE an unstrukturierten Wafern<br />
Versuch<br />
Platendrehzahl<br />
in rpm<br />
Kopfdrehzahl<br />
in rpm<br />
Membrandruck<br />
in psi<br />
Retaining-Ring<br />
wirkend in psi<br />
Abtrag Ist<br />
in nm<br />
Abtrag ber.<br />
in nm<br />
Inhomogenität Ist<br />
in %<br />
Inhomogenität ber.<br />
in %<br />
Residuals Abtrag<br />
Residuals<br />
Inhomogenität<br />
Fehler Abtrag in %<br />
Fehler Inhomogenität<br />
in %<br />
1 20 70 3,50 3,10 287 291 9 7,15 -4 1,85 -1,37 25,87<br />
2 120 70 3,50 3,10 940 918 7 9,26 22 -2,26 2,40 -24,4<br />
3 70 20 3,50 3,10 710 697 6,3 6,13 13 0,17 1,87 2,77<br />
4 70 120 3,50 3,10 677 672 8,3 8,88 5 -0,58 0,74 -6,53<br />
5 70 70 2,00 3,10 429 438 7,4 7,43 -9,3 -0,03 -2,13 -0,40<br />
6 70 70 5,00 3,10 1012 984 5,8 6,18 27,3 0,38 2,78 -6,15<br />
7 70 70 3,50 0,20 804 759 8,2 7,68 44,3 0,52 5,84 6,77<br />
8 70 70 3,50 6,00 726 752 4,5 5,43 -26,3 -0,93 -3,50 -17,1<br />
9 95 95 4,25 4,55 964 999 9,1 7,55 -35,6 1,55 -3,56 20,53<br />
10 45 95 4,25 4,55 616 607 6,4 6,58 8,6 -0,18 1,42 -2,74<br />
11 95 45 4,25 4,55 1079 1050 6,6 6,56 29,1 0,04 2,77 0,61<br />
12 45 45 4,25 4,55 631 634 5,5 5,61 -3,1 -0,11 -0,49 -1,96<br />
13 95 95 2,75 4,55 707 677 7,9 7,41 29,29 0,49 4,32 6,61<br />
14 45 95 2,75 4,55 429 410 6,9 7,26 19,04 -0,36 4,64 -4,96<br />
15 95 45 2,75 4,55 687 705 7,5 6,4 -18,5 1,1 -2,62 17,19<br />
16 45 45 2,75 4,55 420 414 6 6,27 5,79 -0,27 1,40 -4,31<br />
17 95 95 4,25 1,65 994 992 9,9 9,21 1,96 0,69 0,20 7,49<br />
18 45 95 4,25 1,65 649 656 6,1 7,21 -7,29 -1,11 -1,11 -15,4<br />
19 95 45 4,25 1,65 968 1013 7,8 7,45 -44,8 0,35 -4,42 4,70<br />
20 45 45 4,25 1,65 632 653 5,4 5,48 -21,5 -0,08 -3,30 -1,46<br />
21 95 95 2,75 1,65 643 665 9,9 9,8 -22,6 0,1 -3,40 1,02<br />
22 45 95 2,75 1,65 433 454 9 8,62 -21,4 0,38 -4,70 4,41<br />
23 95 45 2,75 1,65 663 663 8,6 8,01 -0,88 0,59 -0,13 7,37<br />
24 45 45 2,75 1,65 439 429 5,3 6,86 9,88 -1,56 2,30 -22,7<br />
25 70 70 3,50 3,10 707 703 7 6,52 0 0 0,00 0,00<br />
25 70 70 3,50 3,10 735 6,8<br />
25 70 70 3,50 3,10 692 6,5<br />
25 70 70 3,50 3,10 703 5,5<br />
25 70 70 3,50 3,10 680 6,8
8.2 Anlage B<br />
Versuchsbedingungen:<br />
Designcharakteristik: Orthogonal<br />
Anzahl der Faktoren: 4<br />
Anzahl der Antworten: 2<br />
Anzahl der Versuche: 29<br />
Mittelpunkte: 4<br />
Faktoren Min Max Einheit fortlaufend<br />
Platendrehzahl 20 120 rpm ja<br />
Kopfdrehzahl 20 120 rpm ja<br />
Membrandruck 2 5 psi ja<br />
Ret.-Ring-Druck 0,2 6 psi ja<br />
Antwortgrößen:<br />
Abtrag [nm]<br />
Inhomogenität [%]<br />
Pad: IC 1000/SUBAIV<br />
Slurry: SS12<br />
Polierrezept: siehe Tabelle<br />
Endpunkt: Zeit; 240s<br />
Kopfsweep: sinusförmig, 5 Sweeps/min,<br />
Sweepbereich: 4,2 - 5,8 inch von der Padmitte<br />
Konditionierrezept: benutzerdefiniert, 5 Sweeps/min, 1,5 - 9 inch<br />
131
8 Anlagen<br />
132<br />
CC<br />
D:Ret_ring<br />
CD<br />
BC<br />
AB<br />
BB<br />
A:Platen<br />
C:Membrandruck<br />
AA<br />
AC<br />
DD<br />
AD<br />
B:Kopf<br />
BD<br />
Normierter Effekt auf den Abtrag<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Normierter Effekt<br />
Abbildung 8.2: Normierter Effekt auf den Abtrag an unstrukturierten Wafern<br />
DD<br />
AB<br />
BC<br />
CC<br />
AD<br />
AC<br />
BD<br />
CD<br />
BB<br />
B:Kopf<br />
D:Ret_ring<br />
A:Platen<br />
AA<br />
C:Membrandr.<br />
Normierter Effekt auf die Uniformität Inhomogenität<br />
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3<br />
Normierter Effekt<br />
Abbildung 8.3: Normierter Effekt auf die Inhomogenität an unstrukturierten Wafern
8.3 Anlage C<br />
8.3 Anlage C<br />
Abtragsmechanismen an strukturierten Wafern<br />
Abtrag in nm<br />
<strong>Entwicklung</strong> des Abtrags im Down area, Druck=4,5 psi<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />
Zeit in s<br />
Block A1, 5/45, PD=0,1 Block C1, 5/15, PD=0,25 Block C2,15/15, PD=0,5<br />
BlockB3, 15/5, PD=0,75 Block B4, 45/5, PD=0,9<br />
Abbildung 8.4: Abtrag im Graben <strong>bei</strong> 4,5 psi Polierdruck als Funktion der Zeit; Parameter:<br />
Patternfaktor<br />
Abtrag in nm<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
<strong>Entwicklung</strong> des Abtrags im Down area, Druck=1,5 psi<br />
0 100 200 300<br />
Zeit in s<br />
400 500 600<br />
BlockA1, 5/45, PD=0,1 BlockB3, 15/5, PD=0,75 BlockB4, 45/5, PD=0,9<br />
BlockC1, 5/15, PD=0,25 BlockC2, 15/15, PD=0,5<br />
Abbildung 8.5: Abtrag im Graben <strong>bei</strong> 1,5 psi Polierdruck als Funktion der Zeit; Parameter:<br />
Patternfaktor<br />
133
8 Anlagen<br />
134<br />
Abtrag in nm<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
<strong>Entwicklung</strong> des Abtrags im up area, Druck=4,5 psi<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Zeit in s<br />
120 140 160 180 200<br />
Block A1, 5/45, PD=0,1 BlockB3, 15/5, PD=0,75 Block B4, 45/5, PD=0,9<br />
Block C1, 5/15, PD=0,25 Block C2,15/15, PD=0,5<br />
Abbildung 8.6: Abtrag im up area <strong>bei</strong> 4,5 psi Polierdruck als Funktion der Zeit; Parameter:<br />
Patternfaktor<br />
Abtrag in nm<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
<strong>Entwicklung</strong> des Abtrags im up area, Druck 1,5psi<br />
0<br />
0 100 200 300<br />
Zeit in s<br />
400 500 600<br />
BlockA1, 5/45, PD=0,1 BlockB3, 15/5, PD=0,75 BlockB4, 45/5, PD=0,9<br />
BlockC1, 5/15, PD=0,25 BlockC2, 15/15, PD=0,5<br />
Abbildung 8.7: Abtrag im up area <strong>bei</strong> 1,5 psi Polierdruck als Funktion der Zeit; Parameter:<br />
Patternfaktor
8.4 Anlage D<br />
8.4 Anlage D<br />
Planarisierungseigenschaften an Topologien<br />
Stufenhöhe in nm<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
<strong>Entwicklung</strong> der Stufenhöhen <strong>bei</strong> unterschiedlichen Patternfaktoren, Polierdruck=4,5 psi<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Zeit in s<br />
120 140 160 180 200<br />
"Block A1, 5/45, PD=0,1" Block B3, 15/5, PD=0,75 Block B4, 45/5, PD=0,9<br />
Block C1, 5/15, PD=0,25 Block C2, 15/15, PD=0,5<br />
Abbildung 8.8: <strong>Entwicklung</strong> der Stufenhöhen als Funktion der Zeit <strong>bei</strong> einem Polierdruck<br />
von 4,5 psi<br />
Stufenhöhe in nm<br />
<strong>Entwicklung</strong> der Stufenhöhen <strong>bei</strong> unterschiedlichen Patternfaktoren, Polierdruck=1,5 psi<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
0 100 200 300 400 500 600<br />
Zeit in s<br />
BlockA1, 5/45, PD=0,1 BlockB3, 15/5, PD=0,75 BlockB4, 45/5, PD=0,9<br />
BlockC1, 5/15, PD=0,25 BlockC2, 15/15, PD=0,5<br />
Abbildung 8.9: <strong>Entwicklung</strong> der Stufenhöhen als Funktion der Zeit <strong>bei</strong> einem Polierdruck<br />
von 1,5 psi<br />
135
8 Anlagen<br />
136<br />
0s<br />
30s<br />
60s<br />
90s<br />
120s<br />
150s<br />
Abbildung 8.10: Stufenentwicklung an Strukturen mit kleinem Patternfaktor (0,1)<br />
Abbildung 8.11: Stufenentwicklung an Strukturen mit mittlerem Patternfaktor (0,5)<br />
0s<br />
30s<br />
60s<br />
90s<br />
120s<br />
150s<br />
180s
8.4 Anlage D<br />
Abbildung 8.12: Stufenentwicklung an Strukturen mit großem Patternfaktor (0,9)<br />
0s<br />
30s<br />
60s<br />
90s<br />
120s<br />
150s<br />
180s<br />
137
8 Anlagen<br />
138