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GAUMEN & GENUSS<br />
Walnussbaum<br />
Pflanze<br />
des Monats<br />
P<br />
„APFEL, NUSS UND BROT VERTREIBT ALLE SORG UND NOT“<br />
Walnuss ist eine der 38 Bachblüten und steht für den Neubeginn.<br />
Sie hilft, den eigenen Weg zu finden, sich nicht aus der Bahn werfen<br />
zu lassen und mit Mut und Optimismus einen Neuanfang zu wagen.<br />
Dadurch für viele sicher passend in dieser außergewöhnlichen Zeit.<br />
Der Name Walnuss kommt von „Welschnuss“, da sie aus dem Süden<br />
kam. Der botanische Name Juglans kommt von Jovis glans ‘Eichel<br />
des Jupiters’, sie spielte eine große Rolle bei Fruchtbarkeitszauber.<br />
Brauchtum<br />
<strong>Die</strong> Walnuss war dem Gewittergott geweiht und schützte Haus<br />
und Hof vor Blitzschlag. Bei nahendem Gewitter gab man Walnussholz<br />
ins Herdfeuer und wer eine Walnuss bei sich trug, war vor<br />
Blitz geschützt. Der Walnussbaum galt als Lebensbaum, der sehr<br />
oft bei der Geburt eines Kindes gepflanzt wurde. <strong>Die</strong> Braut sollte<br />
viele Nüsse essen und dadurch für reichen Kindersegen sorgen.<br />
Auch Kühen wurden an bestimmten Tagen drei Nüsse verabreicht,<br />
um die Fruchtbarkeit zu erhöhen. Eine Eiche wurde nicht neben<br />
dem Nussbaum gepflanzt, da man überzeugt war, dass sie somit<br />
bald absterben würde.<br />
Heilkraft<br />
<strong>Die</strong> Blätter enthalten Flavonoide und Gerbstoffe, sie wirken äußerlich<br />
wundheilend und schweißhemmend, innerlich blutreinigend,<br />
entzündungshemmend und lang gezogen stopfend. Durch die starke<br />
blutreinigende Wirkung können die Blätter als Tee getrunken vor allem<br />
bei Hautkrankheiten, wie Ekzemen, Hautausschlägen und Akne<br />
eine heilende Kraft haben. Walnussblättertee wird als heimischer<br />
Grüntee bezeichnet. <strong>Die</strong> Nüsse sind reich an Omega-3-Fettsäuren,<br />
sie wirken blutdrucksenkend, cholesterinsenkend und gedächtnisstärkend.<br />
<strong>Die</strong> holzigen braunen Nusskreuzchen werden bei Herzschwäche<br />
verwendet. <strong>Die</strong> Knospen haben in der Gemmotherapie<br />
einen regulierenden Effekt auf die Verdauungsorgane.<br />
Volksheilkundlicher<br />
Kräuterkurs<br />
nach Ignaz Schlifni<br />
Ganzheitliche Kräuterausbildung in<br />
Südtirol zum FNL-Kräuterexperten<br />
Startet jährlich im Unterland,<br />
Vinschgau und Pustertal<br />
Anmeldung und Info unter:<br />
Sigrid Thaler Rizzolli<br />
sigrid.thaler@gmail.com<br />
www.str-ka.it<br />
Volksrezept<br />
Blutreinigender Tee<br />
Zutaten:<br />
2 Teile Walnussblätter (im Frühjahr geerntet)<br />
2 Teile Brennnesselblätter<br />
1 Teil Ackerstiefmütterchen<br />
1 Teil Erdrauch<br />
1 Teil Gundermann<br />
Aus den getrockneten Pflanzenteilen eine Mischung machen.<br />
Als Kur für 3 Wochen täglich 2 bis 3 Tassen trinken. Dafür pro<br />
Tasse einen Teelöffel der Mischung mit heißem Wasser aufgießen<br />
und 5 Minuten ziehen lassen.<br />
Küchenrezept<br />
Nusseler (Nusslikör)<br />
Zutaten:<br />
12 grüne Nüsse<br />
1 Zimtstange<br />
5 Gewürznelken<br />
150 g Kandiszucker<br />
1 l Brandy<br />
<strong>Die</strong> grünen Nüsse in Scheiben schneiden und in ein weithalsiges<br />
Schraubglas füllen. Zimt, Nelken und Zucker dazugeben<br />
und mit Brandy aufgießen. Verschließen und für ca. 4 Wochen<br />
an einem warmen Ort stehen lassen. Abseihen und nochmals<br />
einige Monate reifen lassen.<br />
Es ist allgemein bekannt, dass man für den Nusseler die<br />
Johanninüsse verwendet. Johanninüsse sind die grünen Nüsse,<br />
die zu Johanni, am 24. <strong>Juni</strong> geerntet werden.<br />
38 // JUNI <strong>2020</strong>