six million and one - Austrianfilm
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THIMFILM | BEGLEITENDES UNTERRICHTSMATERIAL
SIX MILLION AND ONE<br />
Dokumentarfilm, Israel/Österreich/Deutschl<strong>and</strong> 2011, 93 Minuten<br />
Hebräisch, Englisch, Deutsch mit deutschen Untertiteln<br />
Drehbuch und Regie: David Fisher<br />
Kamera: R<strong>one</strong>n Mayo, Claudio Steinberg, R<strong>one</strong>n Schechner<br />
Schnitt: Hadas Ayalon<br />
Musik: Ran Bagno<br />
Ton: Amos Zipori, Frank Kubitsky<br />
Sounddesign: Gil Toren<br />
Künstlerische Beratung: Noit Geva<br />
Produktion: David Fisher<br />
Koproduzentin: Irit Shimrat<br />
Redaktion: Anne Even für ZDF/ARTE, Guy Lavie für Yes-Docu<br />
Mit Estee Fisher-Heim, Gideon, R<strong>one</strong>l und David Fisher.<br />
Fächer: Geschichte – Sozialkunde – Politische Bildung, Deutsch, Religion und Ethik, Philosophie,<br />
Medienerziehung<br />
Themen: Zweiter Weltkrieg, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Holocaust, Zwangsarbeit, NS-<br />
Lagersystem, Flucht, Vertreibung, Trauer, Vergangenheitsbewältigung, Gedächtniskultur,<br />
Überlieferung, Erinnerung<br />
Altersempfehlung: Der Film eignet sich für den Einsatz als Diskussionsfilm für Schüler/innen ab<br />
14 Jahren.<br />
Das Medium Film eignet sich zum fachübergreifenden und fächerverbindenden Lernen. Die<br />
Schüler/innen eignen sich Fachwissen in der Filmanalyse an, lernen den reflektierenden Umgang<br />
mit Medien kennen und werden aus unterschiedlichen Fachperspektiven mit komplexen<br />
Filminhalten konfrontiert. Die Schüler/innen sollen die Fähigkeit erlangen, kontroverse Themen<br />
kritisch zu hinterfragen. Aus diesem modularen Unterrichtsmaterial (Hintergrundinformati<strong>one</strong>n und<br />
Unterrichtsvorschläge) können Anregungen nach den eigenen Nutzer/innen-Interessen ausgewählt<br />
werden. Es ist nicht vorgesehen, dass das Material linear durchgearbeitet wird. Alle im Text<br />
eingefügten Links sind in Kapitel 7 aufgelistet (Abrufdatum aller Links: 18.04.2012).
INHALT<br />
1. Kurzinhalt<br />
2. Die Protagonisten – Joseph Fisher und seine Nachkommen<br />
3. Vernichtung durch Zwangsarbeit<br />
3.1. NS-Zwangsarbeitssystem<br />
3.2. Mauthausen und das Außenlager Gusen<br />
4. Antisemitismus<br />
5. Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden<br />
6. Gedächtnisorte – Gedenkstätten<br />
7. Literatur, Links, Impressum<br />
Arbeitsblätter<br />
1. KURZINHALT<br />
SIX MILLION AND ONE ist ein intimes und intensives, aber auch humorvolles Porträt des<br />
Regisseurs, seiner zwei Brüder und seiner Schwester auf den Spuren des Vaters, eines<br />
Holocaust-Überlebenden, in Österreich und den USA.<br />
Joseph Fishers Memoiren wurden erst nach seinem Tod entdeckt. Seine Kinder wollen sich nicht<br />
damit ausein<strong>and</strong>ersetzen. Bis auf David, den Filmemacher, den diese Memoiren wie ein Kompass<br />
durch eine lange Reise führen sollen. Als er es aber nicht mehr ertragen kann, alleine die<br />
Überlebensgeschichte seines Vaters und dessen Kampf aufzuarbeiten, und Gefahr läuft, den<br />
Verst<strong>and</strong> zu verlieren, überredet er seine Brüder und seine Schwester, ihn dabei zu begleiten.<br />
Auch in der Hoffnung, diese Erfahrung würde die Spannungen zwischen ihnen lösen und sie<br />
ein<strong>and</strong>er wieder näher bringen – so nah, wie sie ein<strong>and</strong>er einmal waren. Davids Geschwister<br />
bringen jedoch wenig Verständnis auf, wie jem<strong>and</strong> freiwillig in der Vergangenheit herumbohrt statt<br />
die Gegenwart zu genießen. Tief in den finsteren Stollen eines Arbeitslagers in Österreich, wo ihr<br />
Vater während des Holocaust Zwangsarbeit leisten musste, versuchen die Fishers im schwachen<br />
Schein der Taschenlampen, einen Sinn in ihren persönlichen und familiären Geschichten zu<br />
finden. (Pressetext)<br />
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2. DIE PROTAGONISTEN – JOSEPH FISHER UND SEINE NACHKOMMEN<br />
Der Vater – Joseph Fisher<br />
Joseph Fisher wird 1927 in Vișeu de Sus in Siebenbürgen geboren. Als der Zweite Weltkrieg<br />
beginnt, ist er Schüler einer Talmudhochschule in Budapest. Im April 1944 wird er nach Hause<br />
zurück gerufen. In diesem Monat werden er und seine Familie mit allen <strong>and</strong>eren Jüdinnen und<br />
Juden von Vișeu de Sus nach Auschwitz deportiert. Der noch nicht 17-Jährige wird nach einer<br />
Woche im KZ Auschwitz ins KZ Mauthausen transportiert und von dort nach ein paar Tagen in das<br />
Außenlager Gusen verlegt. Dort erlebt er, wie im von den Nazis „Sanatorium“ genannten<br />
Vernichtungstrakt Menschen erschlagen und im Steinbruch von Gusen zu Tode geschunden<br />
werden. Wie durch ein Wunder überlebt er die Zwangsarbeit im Steinbruch und weitere zehn<br />
Monate Stollenbau in St. Georgen an der Gusen, wo unter der Tarnbezeichnung „Bergkristall“<br />
unter strengster Geheimhaltung an der Errichtung einer der größten und wichtigsten<br />
Untergrundfabriken von Nazi-Deutschl<strong>and</strong> gearbeitet wird. Im Mai 1945 wird Joseph Fisher mit<br />
<strong>and</strong>eren Insassen von Gusen auf einen Todesmarsch geschickt, der wenige Überlebende ins KZ-<br />
Außenlager Gunskirchen führt. Dort wird Joseph Fisher wenig später befreit. Er emigriert nach<br />
Israel, wo er Tiefbau zu seinem Beruf macht. Es gelingt ihm, die einzige überlebende Schwester zu<br />
finden. Er und seine Frau Mali ziehen fünf Kinder groß. Diesen hinterlässt er nach seinem Tod im<br />
Jahre 1998 seine Memoiren aus der Zeit in den Lagern der Nationalsozialisten.<br />
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit, Diskussion)<br />
Ziel: Die Schüler/innen reflektieren, wie die Lagererfahrungen den Holocaust-Überlebenden Joseph Fisher<br />
geprägt haben.<br />
> Textarbeit<br />
Die Schüler/innen schreiben nach der Filmsichtung einen kurzen Bericht über die Erlebnisse des jungen<br />
Joseph Fisher in den Lagern der Nationalsozialisten.<br />
> Diskussion<br />
Die Schüler/innen diskutieren darüber, was Joseph Fisher mit der Aussage „Wir sind alle Schauspieler“<br />
meint und warum er sich sein ganzes Leben lang schuldig gefühlt hat.<br />
Die Geschwister Fisher<br />
Joseph Fishers zweitältester Sohn, der 1956 geborene Filmemacher David Fisher, liest die<br />
Memoiren des Vaters und begibt sich auf eine Spurensuche, die ihn 2010 ins verschneite<br />
Oberösterreich führt. Ein Jahr später, auf seiner zweiten Reise dorthin, wird er von seiner älteren<br />
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Schwester Estee und von den jüngeren Brüdern Gideon und R<strong>one</strong>l begleitet. David hofft, dass die<br />
Geschwister auf dieser Reise den Vater besser kennen lernen und sich als Familie wieder näher<br />
kommen. Beim Besuch der Gedenkstätten des Holocaust sprechen die Geschwister über den<br />
Vater und darüber was es bedeutet, dass er überlebt hat. Sie sprechen auch darüber, welche<br />
Eltern ihnen Joseph und Mali Fisher gewesen sind und wie der Holocaust ihr ganzes Leben<br />
überschattet hat. Gelegentlich provozieren sie ein<strong>and</strong>er, zum Beispiel wenn es darum geht, wer<br />
von ihnen am wenigsten Liebe bekommen hat.<br />
Gideon, David, Estee und R<strong>one</strong>l Fisher © Thimfilm<br />
In Anbetracht der Schrecken des Holocaust, die ihnen auf der Reise in Erinnerung gerufen werden,<br />
entsteht noch einmal ein lebhaftes Bild ihres Vaters. Gideon bewundert diesen nun noch mehr<br />
dafür, dass er ihnen nie das Gefühl gegeben hat, dass er aufgrund seiner Erlebnisse kaputt sei<br />
und nichts mehr zu geben hätte. R<strong>one</strong>l ist derjenige, der das Überleben des Vaters am<br />
zwiespältigsten erlebt. Voll Scham und Trauer spricht er darüber, dass er wütend auf seinen Vater<br />
sei, weil er überlebt hat. All die Zufälle, die den Vater gerettet hätten und der Kampf ums<br />
Überleben gefallen ihm nicht. Jem<strong>and</strong> der so viel gesehen habe, sollte nicht weiterleben müssen.<br />
R<strong>one</strong>l ist der Meinung, der Vater habe überlebt, weil er genug Rückgrat und Stärke hatte um das<br />
alles auszuhalten und dass er bei Verst<strong>and</strong> geblieben sei, weil er aus Beton gewesen sei. Estee ist<br />
diejenige, die der Reise am wenigsten abgewinnen kann. Sie brauche diese Reise in die<br />
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Vergangenheit nicht, um ihre Eltern kennen zu lernen. Sie habe das alles schon immer gewusst<br />
und gefühlt. Sie sei ohne Vater aufgewachsen und hat die Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit der<br />
Eltern vermisst. Es wühlt sie auf, dass jem<strong>and</strong> ihren Eltern die Fähigkeit genommen hat, sie zu<br />
lieben, wie ein Kind geliebt werden sollte. Estee bezeichnet ihre Eltern als Kühltruhe, Gideon<br />
bezeichnet sie als Ofen.<br />
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit, Diskussion)<br />
Ziel: Die Schüler/innen reflektieren, wie die Erfahrungen des Holocaust das Leben von Holocaust-<br />
Überlebenden und deren Nachkommen überschatten.<br />
> Textarbeit<br />
Die Schüler/innen beantworten den Fragenkatalog zu den Protagonist/inn/en des Films (siehe Arbeitsblatt 1<br />
im Anhang).<br />
> Diskussion<br />
Die Schüler/innen diskutieren, inwieweit die Erfahrung des Holocaust die Beziehungen von Joseph Fisher<br />
zu seinen Kindern geprägt hat und wie sich diese Geschichte auf die Beziehungen der Geschwister<br />
unterein<strong>and</strong>er auswirkt.<br />
3. VERNICHTUNG DURCH ZWANGSARBEIT<br />
3.1. NS-ZWANGSARBEITSSYSTEM<br />
Vom Zwangsarbeitssystem in der Zeit des Nationalsozialismus dürften europaweit insgesamt<br />
zwischen zehn und 14 Milli<strong>one</strong>n Menschen betroffen sein. Dazu gehören u. a. ausländische<br />
Zivilist/inn/en, die unter falschen Versprechungen ins Deutsche Reich gelockt oder verschleppt<br />
werden, Kriegsgefangene der eroberten Gebiete und KZ-Häftlinge (Jüdinnen und Juden, Roma<br />
und Sinti u. a.).<br />
Bereits mit der Errichtung der ersten Internierungslager für politische Gegner/innen der<br />
Nationalsozialisten nach deren Machtübernahme 1933 beginnt eine Debatte darüber, ob und wenn<br />
ja, zu welcher Arbeit Häftlinge herangezogen werden sollen. Zunächst steht aber noch der<br />
Strafaspekt gegenüber der produktiven Nutzung der Häftlinge im Vordergrund. Eine Strategie zur<br />
Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen kristallisiert sich erst ab 1937/38 heraus, als der<br />
Arbeitskräftebedarf durch Aufrüstung bzw. später Krieg und damit einhergehend die Zahl der KZ-<br />
Häftlinge rasant ansteigt. Nun werden zentraler gelegene Lager errichtet – oft in der Nähe von<br />
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Steinbrüchen, in denen die Häftlinge zu arbeiten haben. Die Sterblichkeit in den Lagern steigt in<br />
den folgenden Jahren durch die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Lagern sprunghaft an.<br />
Jüdische Häftlinge werden in manchen Lagern nicht nur zu produktiver Arbeit, sondern auch zu<br />
sinnlosen Tätigkeiten gezwungen, deren Zweck es ist, sie zu erniedrigen und zu quälen.<br />
Nach dem „Anschluss“<br />
Sofort nach dem „Anschluss“ im März 1938 finden sich zahlreiche österreichische Jüdinnen und<br />
Juden sowie Roma und Sinti in Arbeitslagern wieder, wo sie etwa zum Straßenbau gezwungen<br />
werden. Am 29. April 1938 gründet die Schutzstaffel (SS) in Berlin die „Deutsche Erd- und<br />
Steinwerke GmbH" (DEST). Die DEST greift auf die Häftlinge in Konzentrationslagern zu, so zum<br />
Beispiel auch in Oberösterreich, wo mit dem Erwerb und der Inbetriebnahme der Granitsteinbrüche<br />
in Mauthausen und Gusen die Errichtung des KZ Mauthausen einhergeht.<br />
Im März 1942 wird Fritz Sauckel zum Generalbevollmächtigten für die Zwangsarbeitsrekrutierung<br />
im Ausl<strong>and</strong> bestellt. Als solcher ist er für die Deportation von etwa fünf Milli<strong>one</strong>n ausländischen<br />
Arbeitskräften ins Deutsche Reich verantwortlich, die für die deutsche Industrie und L<strong>and</strong>wirtschaft<br />
Zwangsarbeit verrichten müssen.<br />
Ab Herbst desselben Jahres werden mehrere KZ-Außenlager bei Rüstungsbetrieben eingerichtet<br />
und nun greift die Industrie im Deutschen Reich zunehmend auch auf KZ-Häftlinge zu. Auch in<br />
Österreich wird ein weitverzweigtes Netz von KZ-Außenlagern installiert, deren Schaltstelle das KZ<br />
Mauthausen ist. Im Folgenden wird eine Auswahl der größten Neben- bzw. Außenlager von<br />
Mauthausen, deren wirtschaftliche Zwecke und die Nutznießer der als Arbeitskräfte eingesetzten<br />
KZ-Häftlinge aufgeführt:<br />
− Ebensee: Untertageverlagerung von Raketenentwicklung u. a. für Steyr-Daimler-Puch<br />
− Gusen I: Steinbruch, Stollenarbeiten, Maschinenpistolenfertigung für Steyr-Daimler-Puch,<br />
Flugzeugteile- und Flugzeugmontage für Messerschmitt<br />
− Gusen II: Stollenbau, Maschinenpistolenfertigung und Flugzeugfertigung<br />
− Melk: Stollenbau, Untertageverlagerung, Kugellagerfertigung für Steyr-Daimler-Puch<br />
(10.314) 1<br />
In den letzten Kriegsjahren vervielfacht sich die Zahl der KZ-Häftlinge im Reichsgebiet und damit<br />
ihr Anteil an der Rüstungsproduktion. In der letzten Kriegsphase steigt der Bedarf an Arbeitskräften<br />
in einem Ausmaß, dass nun auch wieder junge, arbeitsfähige Jüdinnen und Juden (zum Beispiel<br />
aus Rumänien oder Ungarn) statt zur Vernichtung nach Polen zum Arbeitseinsatz ins Deutsche<br />
Reich geschickt werden. Dort werden sie unter <strong>and</strong>erem für große Untertageverlagerungen<br />
herangezogen, die eine enorme Zahl an Opfern fordern. Wie für die gesamte Kriegsdauer gilt auch<br />
1 Vgl. Engel, Reinhard / Radzyner, Joanna: Sklavenarbeit unterm Hakenkreuz. S. 128 - 129<br />
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in dieser Phase, dass die Todesraten unter den jüdischen KZ-Zwangsarbeiter/inne/n am höchsten<br />
sind (Engel/Radzyner 1999).<br />
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit, Diskussion)<br />
Ziel: Die Schüler/innen beschäftigen sich mit dem Zwangsarbeitssystem im Nationalsozialismus.<br />
> Recherche<br />
Link zum Unterrichtsvorschlag: http://www.gusen-memorial.at/index.php<br />
Die Schüler/innen recherchieren auf der Internetseite der KZ-Gedenkstätte Gusen, woher die Häftlinge des<br />
KZ Gusen kamen und welche Zwangsarbeit sie verrichten mussten.<br />
> Diskussion<br />
Die Schüler/innen diskutieren, welche Widersprüche es zwischen NS-Ideologie und „Ausländer“-<br />
Zwangsarbeit und welche Zusammenhänge es zwischen Kriegsverlauf / Kriegsdauer und dem NS-<br />
Zwangsarbeitssystem gab. Abschließend reflektieren sie darüber, warum Joseph Fisher 1944 nicht wie<br />
unzählige <strong>and</strong>ere Jüdinnen und Juden in einem polnischen Vernichtungslager umgebracht, sondern in das<br />
KZ Gusen transportiert wurde und was das für ihn bedeutet hat.<br />
Unterrichtsmaterial der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)<br />
DVD + DVD-Rom: Zwangsarbeit 1939-1945. Zeitzeugen-Interviews für den Unterricht.<br />
Auf einer Doppel-DVD berichten fünf Überlebende von ihren Erfahrungen in Lagern und Fabriken. Zwei<br />
Hintergrundfilme informieren über Zwangsarbeit und Entschädigung sowie über das Online-Archiv<br />
„Zwangsarbeit 1939-1945“. Diesem Online-Archiv entstammen die fünf Zeitzeugen-Interviews. Dazu,<br />
sowie zu den Themen Zwangsarbeit, Entschädigung und Oral History hat die Freie Universität Berlin<br />
zahlreiche Arbeitsaufgaben für alle Schularten ab der 9. Klasse entwickelt.<br />
http://www.bpb.de/shop/multimedia/dvd-cd/33895/zwangsarbeit-1939-1945-zeitzeugen-interviews-fuer-den-unterricht<br />
3.2. MAUTHAUSEN UND DAS AUSSENLAGER GUSEN<br />
In Österreich gibt es in der NS-Zeit verschiedene Lagersysteme, unter <strong>and</strong>erem Lager für<br />
österreichische Jüdinnen und Juden, von der Kriminalpolizei organisierte „Zigeunerlager", der<br />
Gestapo unterstehende Lager wie die „Arbeitserziehungslager“ und das der SS unterstehende<br />
Lagersystem des KZ Mauthausen.<br />
Wie oben erwähnt, beginnt die Geschichte des KZ Mauthausen mit der Gründung der „Deutschen<br />
Erd- und Steinwerke GmbH" (DEST), welche kurz nach dem „Anschluss“ 1938 unter <strong>and</strong>erem die<br />
Granitsteinbrüche bei Gusen und Mauthausen in Betrieb nimmt. Das Lager in Mauthausen gilt als<br />
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das größte KZ auf dem Gebiet des heutigen Österreich und als Stammlager für über 50<br />
Außenlager. Es ist das einzige Konzentrationslager der Kategorie III („Vernichtung durch Arbeit“)<br />
auf dem Gebiet des Deutschen Reichs. In den Jahren 1938/39 arbeiten die Häftlinge am Aufbau<br />
des Lagers (ab 1939 auch am Aufbau des Lagers in Gusen) und in den Steinbrüchen. Die<br />
unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Mauthausen und seinen Nebenlagern kosten<br />
unzähligen Menschen das Leben. Insgesamt stirbt zwischen 1938 und 1945 ca. ein Drittel der<br />
335.000 Insassen von Mauthausen und seinen Nebenlagern.<br />
KZ Gusen<br />
Das Lager Gusen wird 1939 von Mauthausener Häftlingen aufgebaut, welche dann auch zur Arbeit<br />
in den Gusener Steinbrüchen dorthin verlegt werden. Ab 1940 werden Häftlinge aus Dachau zur<br />
Zwangsarbeit nach Gusen transportiert. Ab Anfang 1943 siedeln die Steyr-Daimler-Puch AG sowie<br />
die Firma Messerschmitt ihre Rüstungsprodukti<strong>one</strong>n zum Teil im KZ Gusen an. Immer neu<br />
ankommende Häftlinge aus ganz Europa, darunter Jüdinnen und Juden aus Osteuropa, werden<br />
zum Stollenbau zur Verlegung der Rüstungsproduktion „unter Tage“ gezwungen. Im März 1944<br />
wird zu diesem Zwecke unweit von Gusen I unter <strong>and</strong>erem von polnischen und russischen<br />
Häftlingen aus Auschwitz das Außenlager Gusen II („Judenlager“) aufgebaut. Die Häftlinge von<br />
Gusen II graben in der Nähe von St. Georgen den „Bergkristall“ genannten Stollen zur Verlagerung<br />
der Flugzeugproduktion der Firma Messerschmitt „unter Tage“. Für den Bau einer Bäckerei für die<br />
Versorgung der Lager wird Ende 1944 das Außenlager Gusen III gegründet. Die Überlebensrate<br />
mit etwa 3% ist vor allem in Gusen II extrem niedrig.<br />
Plan und Zeitleiste des KZ Gusen: http://www.gusen-memorial.at/index.php<br />
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit, Diskussion)<br />
Ziel: Die Schüler/innen reflektieren das NS-Lagersystem und seine Funkti<strong>one</strong>n.<br />
> Brainstorming<br />
Die Schüler/innen sammeln auf Zuruf an der Tafel, was mit den Häftlingen in NS-Lagern geschehen ist.<br />
> Recherche/Textarbeit<br />
Die Schüler/innen beantworten den Fragenkatalog zum NS-Lagersystem (siehe Arbeitsblatt 2 im Anhang).<br />
> Diskussion<br />
Die Schüler/innen diskutieren, welche Funkti<strong>one</strong>n die verschiedenen Lager hatten und auf welche Art und<br />
Weise die Menschen in den verschiedenen Lagern umkamen.<br />
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4. ANTISEMITISMUS<br />
Stereotype Vorstellungen von Jüdinnen und Juden und Unwissen über die Traditi<strong>one</strong>n des<br />
Antisemitismus sind weit verbreitet. Durch die Vermittlung jüdischer Geschichte bekommen<br />
Schüler/innen Arbeitswissen in die H<strong>and</strong>, um antisemitische Vorurteile zu erkennen. Durch die<br />
Identifizierung von Antisemitismus als Ausgrenzungsstrategie und als Projekti<strong>one</strong>n nicht-jüdischer<br />
Mehrheitsgesellschaften werden Fragen nach Zweck und Funktionsweise von Feindbildern<br />
aufgeworfen. Antisemitismus und seine aktuellen Erscheinungsformen können ausgehend von vier<br />
Grundphänomenen der Judenfeindschaft – christlicher Antijudaismus, wissenschaftlich<br />
argumentierender Rassenantisemitismus, sekundärer Antisemitismus, Antizionismus – bearbeitet<br />
werden. Dazu bietet ein in Kooperation des Zentrum für Antisemitismusforschung mit<br />
OSZE/ODIHR und dem Anne Frank House Amsterdam entst<strong>and</strong>enes Unterrichtsmaterial (siehe<br />
auch den folgenden Unterrichtsvorschlag) einige nützliche und didaktisch gut aufbereitete<br />
Vertiefungen.<br />
Zur Sensibilisierung für die Themen Vorurteile und Diskriminierung eignet sich auch die<br />
Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit der eigenen Identität. Aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, sozialer<br />
Herkunft, religiöser Zugehörigkeit etc. finden Gruppenzuweisungen statt, die selbst- oder<br />
fremdbestimmt sein können. Die Reflexion zum Beispiel von Migrationshintergründen und<br />
Diskriminierungserfahrungen bietet Schüler/inne/n einen persönlichen Zugang zum Thema.<br />
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit, Diskussion)<br />
Ziel: Die Schüler/innen beschäftigen sich mit „Antisemitismus“ und den Ursachen und Folgen von<br />
Vorurteilen.<br />
> Textarbeit<br />
Die Schüler/innen beantworten den Fragenkatalog zu „Identität“ und „Vorurteil“ (siehe Arbeitsblatt 3 im<br />
Anhang).<br />
> Diskussion<br />
Die Schüler/innen diskutieren, wann Vorurteile eine Diskriminierung bzw. Herabwürdigung und<br />
Benachteiligung zur Folge haben.<br />
Unterrichtsmaterialien zu Antisemitismus<br />
Unterrichtsmaterialien des Zentrums für Antisemitismusforschung in Kooperation mit OSZE/ODIHR und<br />
dem Anne Frank House Amsterdam:<br />
http://www.erinnern.at/bundeslaender/oesterreich/e_bibliothek/antisemitismus-1/antisemitismus<br />
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5. VERFOLGUNG UND VERNICHTUNG DER EUROPÄISCHEN JUDEN<br />
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Deutschen Reich im Jahr 1933 nehmen die<br />
gewalttätigen Übergriffe der Unterorganisati<strong>one</strong>n der NSDAP (SA, SS, Hitlerjugend) und<br />
Boykottakti<strong>one</strong>n gegen Jüdinnen und Juden zu. Mit den Nürnberger Rassengesetzen von 1935<br />
werden ihre Bürgerrechte stark eingeschränkt. Die nächste drastische Verschärfung der<br />
Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich und in Österreich findet 1938 statt. Bei<br />
den Novemberpogromen dieses Jahres werden etwa 400 Pers<strong>one</strong>n ermordet und etwa 1.400<br />
Synagogen, Gebets- und Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und<br />
Friedhöfe zerstört. Wenn das Ziel der Nationalsozialisten zunächst die Enteignung und<br />
anschließende Vertreibung der jüdischen Bevölkerung gewesen ist, so findet Ende der 30er Jahre<br />
eine Radikalisierung statt, die ab 1941 zur systematischen Vernichtung der europäischen Jüdinnen<br />
und Juden führt, die ab 1942 mit industriellen Methoden durchgeführt wird. Diese Verbrechen<br />
(Massenerschießungen, systematische Vergasung, Vernichtung durch Zwangsarbeit) werden im<br />
euphemistischen Sprachgebrauch der Nationalsozialisten als „Endlösung der Judenfrage“<br />
bezeichnet.<br />
Den größten Anteil an den schätzungsweise sechs Milli<strong>one</strong>n Opfern des Holocaust stellen die<br />
polnischen Jüdinnen und Juden. Von ca. dreieinhalb Milli<strong>one</strong>n polnischen Jüdinnen und Juden<br />
werden etwa drei Milli<strong>one</strong>n in den Hungertod getrieben, von Mordkomm<strong>and</strong>os erschossen oder in<br />
den Vernichtungslagern in Auschwitz, Treblinka, Majdanek, Bełżec, Sobibór und Chełmno vergast.<br />
Ermordet werden auch mindestens eine Million jüdische Menschen aus den Gebieten der<br />
ehemaligen Sowjetunion. Von ca. 500.000 deutschen Jüdinnen und Juden werden<br />
schätzungsweise 165.000 und von ca. 200.000 österreichischen Jüdinnen und Juden<br />
schätzungsweise 65.000 ermordet.<br />
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit)<br />
Ziel: Die Schüler/innen beschäftigen sich mit dem Holocaust.<br />
> Textarbeit<br />
Die Schüler/innen ergänzen den Lückentext zur Verfolgung und Vernichtung der europäischen Jüdinnen<br />
und Juden (siehe Arbeitsblatt 4 im Anhang).<br />
Link-Tipp zur Vertiefung zum Thema „Wannseekonferenz“<br />
Zum Thema „Wannseekonferenz“ gibt es auf Wikipedia einen von Wikipedia-Mitarbeiter/inne/n als<br />
„exzellent“ ausgezeichneten Artikel.<br />
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6. GEDÄCHTNISORTE – GEDENKSTÄTTEN<br />
Gedenkstätten dienen einerseits dem persönlichen Gedenken für Überlebende und Nachkommen,<br />
<strong>and</strong>ererseits der Dokumentation zu Beweiszwecken. Gedenkstätten haben die Aufgabe, Wissen zu<br />
vermitteln und die Vergangenheit zu rekonstruieren. Sie sollen historische Ereignisse aus der NS-<br />
Zeit auf eine Art und Weise in Erinnerung rufen, die ein Bewusstsein schafft für die Fragilität<br />
unserer Zivilisation und dafür, dass Zivilisationsprozesse nicht unumkehrbar sind. Aus solchem<br />
Bewusstsein soll Wachsamkeit und Widerständigkeit entstehen.<br />
David Fisher, Rudolf Haunschmied © Thimfilm<br />
In SIX MILLION AND ONE kommen auch Mitglieder des Gedenkdienst Komitee Gusen zu Wort.<br />
Sieglinde Witzany-Durda zum Beispiel äußert am R<strong>and</strong>e des Steinbruchs von Gusen, dass sie es<br />
geschmacklos fände, wenn an einem Ort, wo Menschen zu Tode geschunden wurden, eine<br />
Wohnsiedlung entstünde. Der Geschichtsforscher Rudolf Haunschmied äußert, das größte Ziel<br />
des Komitees sei es, dass der Stollen „Bergkristall“ für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />
werde, damit jeder erfahren könne, dass die Häftlinge nach Gusen gebracht wurden, um eine der<br />
größten Untertagefabriken in Nazi-Deutschl<strong>and</strong> zu bauen. An einer <strong>and</strong>eren Stelle im Film<br />
unterhalten sich David und R<strong>one</strong>l Fisher kritisch darüber, dass das Hauptlager in Mauthausen<br />
stellvertretend als Gedenkstätte erhalten geblieben und alle <strong>and</strong>eren Nebenlager abgerissen<br />
worden seien.<br />
SIX MILLION AND ONE 12 von 20
In einer Szene in SIX MILLION AND ONE geht David Fisher mit einem Audioguide durch St.<br />
Georgen an der Gusen. Aus dem Off sind mehrere Stimmen des Audioguide zu hören, die den Ort<br />
und seine Geschichte beschreiben. Beim „Audioweg Gusen“ des Künstlers Christoph Mayer<br />
h<strong>and</strong>elt es sich nicht um ein historisch-wissenschaftliches Unterfangen, sondern um ein<br />
Kunstprojekt, das Raum für die Erfahrung radikaler „Unstimmigkeit“, für die Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />
mit den gegensätzlichen Identitäten dieses Orts, mit dem Vergessen – und mit dem eigenen Selbst<br />
geben soll.<br />
Diese Szenen des Films zeigen, wie vielfältig die Formen des Gedenkens und Erinnerns sein<br />
können und verweisen darauf, wie bewegt die Geschichte der Erinnerung an Opfer und Täter ist.<br />
Gerade in Österreich, wo am offiziellen Geschichtsbild der Opferthese lange festgehalten und der<br />
Anteil von Österreicher/inne/n am Naziterror verdrängt wurde, ist in der Erinnerungskultur lange<br />
kein Platz für die Opfer der NS-Verfolgung. Heute steht die Bedeutsamkeit des Gedenkens und der<br />
Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus nicht mehr in Frage, umso mehr als die Ära<br />
der Zeitzeug/inn/en zu Ende geht. Nunmehr wird eine Debatte darüber geführt, welche Wirkungen<br />
Gedächtnisorte und Gedenkstätten haben können und sollen.<br />
Unterrichtsvorschlag (Textarbeit)<br />
Ziel: Die Schüler/innen reflektieren die Bedeutung von Gedenkstätten.<br />
> Textarbeit<br />
Die Schüler/innen beantworten den Fragenkatalog zur Bedeutung von „Gedächtnis“ und „Erinnerung“<br />
(siehe Arbeitsblatt 5 im Anhang).<br />
> Rollenspiel (Fishbowl)<br />
Die Schüler/innen übernehmen verschiedene Rollen (z. B. Nachkomme/Nachkommin eines NS-Opfers,<br />
Mitglied eines Gedenkdienstes, Psychologe/Psychologin, Historiker/in, Bauunternehmer/in, Einwohner/in).<br />
Die Schüler/innen sammeln möglichst viele Argumente für ihre Position zur Frage, ob auf dem Gusener<br />
Steinbruch eine Wohnsiedlung gebaut werden soll oder nicht.<br />
Anschließend nehmen die Schüler/innen, die eine Rolle spielen, in einem Innenkreis Platz und versuchen<br />
ihre Position mit Argumenten durchzusetzen. Die Schüler/innen im Außenkreis beobachten den Verlauf der<br />
Diskussion und die Wirkung, die die Diskussion auf sie hat. Die Schüler/innen im Außenkreis können mit<br />
Mitgliedern des Innenkreises die Plätze tauschen, wenn sie einen Beitrag zur Diskussion leisten möchten.<br />
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7. LITERATUR, LINKS, IMPRESSUM<br />
Literatur<br />
Benz, Wolfgang: Der Holocaust. München: C.H. Beck 2008 (7. Auflage).<br />
Bergmann, Werner: Geschichte des Antisemitismus. München: C.H. Beck 2010 (4. Auflage).<br />
Engel, Reinhard/Radzyner, Joana: Sklavenarbeit unterm Hakenkreuz. Die verdrängte Geschichte<br />
der österreichischen Industrie. Wien: Deuticke 1999.<br />
Links zum Film<br />
Website des Regisseurs/Produzenten: http://www.fisherfeatures.com<br />
Trailer des Films (Vimeo): http://vimeo.com/6889844<br />
Links zu politischer Bildung<br />
Bundeszentrale für politische Bildung – bpb (Deutschl<strong>and</strong>): http://www.bpb.de<br />
Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule: http://www.politik-lernen.at<br />
Politiklexikon für junge Leute: http://www.politik-lexikon.at/<br />
Links zu Nationalsozialismus, Holocaust, Antisemitismus<br />
Lebendiges virtuelles Museum Online: http://www.dhm.de/lemo<br />
„Der ‚Anschluss' Österreichs“ auf der Internetseite des Deutschen Historischen Museums:<br />
http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/aussenpolitik/anschluss/index.html<br />
Chronologie des Holocaust: http://www.holocaust-chronologie.de/<br />
Nationalsozialismus und Holocaust – Gedächtnis und Gegenwart: http://www.erinnern.at<br />
Unterrichtsmaterial zu Antisemitismus:<br />
http://www.erinnern.at/bundeslaender/oesterreich/e_bibliothek/antisemitismus-1/antisemitismus<br />
Links zu Zwangsarbeit<br />
„Zwangsarbeit 1939-1945" (digitales Interview-Archiv): http://www.zwangsarbeit-<br />
archiv.de/index.html<br />
Österreichischer Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit:<br />
http://www.versoehnungsfonds.at/<br />
Unterrichtsmaterial (bpb): www.bpb.de/shop/multimedia/dvd-cd/33895/zwangsarbeit-1939-1945-<br />
zeitzeugen-interviews-fuer-den-unterricht<br />
Links zu Gedächtnisorte und Gedenkstätten<br />
Nationalsozialismus und Holocaust – Gedächtnis und Gegenwart: http://www.erinnern.at<br />
SIX MILLION AND ONE 14 von 20
Wozu Gedenkstätten? (bpb): http://www.bpb.de/apuz/32663/wozu-gedenkstaetten<br />
Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus (bpb):<br />
http://www.bpb.de/publikati<strong>one</strong>n/V0UTME,0,0,Gedenkst%e4tten_f<br />
%fcr_die_Opfer_des_Nationalsozialismus.html<br />
Mauthausen Memorial: http://www.mauthausen-memorial.at/<br />
KZ-Gedenkstätte Gusen: http://www.gusen-memorial.at/<br />
Audioweg Gusen: http://audioweg.gusen.org/<br />
Katalog Gedenkstätten in Österreich:<br />
http://www.erinnern.at/bundeslaender/oesterreich/gedaechtnisorte-gedenkstaetten/katalog/katalog<br />
Links zu Wikipedia und Wikibu<br />
„Wie man einen Wikipedia-Artikel... liest“: http://blog.koehntopp.de/archives/2695-Wie-man-einen-<br />
Wikipedia-Artikel...-liest.html<br />
Qualität eines Wikipedia-Artikels einschätzen: http://riecken.de/index.php/2010/03/als-schulerin-<br />
oder-schuler-die-qualitat-eines-wikipediaartikels-einschatzen/<br />
Artikelqualität und -korrektheit von Wikipedia-Artikeln einschätzen:<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Tour/4<br />
Artikel-Bewertungen in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Bewertungen<br />
Wikibu im Unterricht: http://www.wikibu.ch/unterricht.php<br />
Links zu Filmvermittlung<br />
http://www.filmabc.at<br />
http://www.mediamanual.at<br />
http://www.movie-college.de<br />
http://www.kinofenster.de<br />
http://www.mediaculture-online.de<br />
http://vierundzwanzig.de<br />
http://www.dokmal.de<br />
Abrufdatum aller Links: 18.04.2012<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Thimfilm GmbH, Hermanngasse 18/5, 1070 Wien<br />
Kontakt: office@thimfilm.at<br />
Bilder: © Thimfilm<br />
http://www.thimfilm.at<br />
Verfasserin: Angelika Unterholzner (angleika@gmx.net)<br />
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NOTIERE DIE ANTWORTEN ZU FOLGENDEN FRAGEN:<br />
> Warum macht David Fisher diesen Dokumentarfilm?<br />
ARBEITSBLATT 1<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Warum will er seine Geschwister auf der Reise und im Film dabei haben?<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Welche Meinung haben die Geschwister über ihren Vater?<br />
Estee: __________________________________________________________________<br />
David: __________________________________________________________________<br />
Gideon: __________________________________________________________________<br />
R<strong>one</strong>l: __________________________________________________________________<br />
> Wie haben sie Joseph Fisher als Vater erlebt:<br />
Estee: __________________________________________________________________<br />
David: __________________________________________________________________<br />
Gideon: __________________________________________________________________<br />
R<strong>one</strong>l: __________________________________________________________________<br />
> Unterscheiden sich ihre Einstellungen zum Vater? Wenn ja, wie und warum?<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Welche Beziehungen haben die Geschwister unterein<strong>and</strong>er?<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
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BEANTWORTE MIT HILFE VON INTERNETRECHERCHE FOLGENDE FRAGEN:<br />
> Was ist ein Konzentrationslager?<br />
ARBEITSBLATT 2<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Was ist ein KZ-Stammlager?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Wie viele KZ-Stammlager gab es insgesamt?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> In welchen <strong>and</strong>eren Ländern als im Deutschen Reich gab es KZ-Stammlager?<br />
_______________________________________________ _______________________________<br />
> Wie viele Nebenlager insgesamt waren den KZ-Stammlagern in etwa unterstellt?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Wie viele Lager waren dem KZ Mauthausen unterstellt?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Wie viele Vernichtungslager gab es?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> In welchen Ländern gab es Vernichtungslager?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Was ist unter „industriellen Vernichtungsmethoden“ zu verstehen?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Was bedeutet „Vernichtung durch Arbeit“?<br />
______________________________________________________________________________<br />
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NOTIERE DIE ANTWORTEN ZU FOLGENDEN FRAGEN:<br />
> Wer bist Du?<br />
ARBEITSBLATT 3<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Wer entscheidet, wer Du bist?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Was ist ein Vorurteil?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Hast du Vorurteile? Wenn ja, welche?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Bist du Vorurteilen ausgesetzt? Wenn ja, welchen?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Hast du Freunde, die Vorurteilen ausgesetzt sind und wenn ja, welchen?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Haben deine Freunde Vorurteile und wenn ja, welche?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Warum gibt es diese Vorurteile?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Wer ist Jude?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Welche Vorurteile gibt es gegen Juden?<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Seit wann gibt es diese Vorurteile gegen Juden?<br />
______________________________________________________________________________<br />
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ERGÄNZE FOLGENDEN LÜCKENTEXT:<br />
ARBEITSBLATT 4<br />
Nach dem Machtantritt der ___________________ im Deutschen Reich im Jahr ____ nehmen die<br />
gewalttätigen Übergriffe der Unterorganisati<strong>one</strong>n der NSDAP (SA, SS, Hitlerjugend) und<br />
Boykottakti<strong>one</strong>n gegen Jüdinnen und Juden zu. Mit den Nürnberger ___________________ von<br />
1935 werden ihre Bürgerrechte stark eingeschränkt. Die nächste drastische Verschärfung der<br />
Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich und in Österreich findet ____ statt. Bei<br />
den Novemberpogromen dieses Jahres werden etwa 400 Pers<strong>one</strong>n ermordet und etwa 1.400<br />
Synagogen und Friedhöfe zerstört. Wenn das Ziel der Nationalsozialisten zunächst die Enteignung<br />
und anschließende Vertreibung der ___________________ gewesen ist, so findet Ende der 30er<br />
Jahre eine Radikalisierung statt, die ab 1941 zur systematischen ___________________ der<br />
europäischen Jüdinnen und Juden führt, die ab 1942 mit industriellen Methoden durchgeführt wird.<br />
Diese Verbrechen (Massenerschießungen, systematische Vergasung, Vernichtung durch<br />
Zwangsarbeit) werden im euphemistischen Sprachgebrauch der Nationalsozialisten als<br />
„___________________ der Judenfrage“ bezeichnet.<br />
Den größten Anteil an den schätzungsweise 6 Milli<strong>one</strong>n Opfern des Holocaust stellen die<br />
___________________ Jüdinnen und Juden. Von ca. 3,5 Milli<strong>one</strong>n polnischen Juden werden etwa<br />
3 Milli<strong>one</strong>n in den Hungertod getrieben, von Mordkomm<strong>and</strong>os erschossen oder in den<br />
___________________ in Auschwitz, Treblinka, Majdanek, Bełżec, Sobibór und Chełmno vergast.<br />
Ermordet werden auch mindestens 1 Million jüdische Menschen aus den Gebieten der ehemaligen<br />
___________________. Von ca. 500.000 deutschen Juden werden schätzungsweise 165.000<br />
und von ca. 200.000 österreichischen Juden schätzungsweise ___________________ ermordet.<br />
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NOTIERE DIE ANTWORTEN ZU FOLGENDEN FRAGEN:<br />
ARBEITSBLATT 5<br />
> Glaubst du, dass es irgendwann keinen Völkermord mehr geben wird? Warum oder warum<br />
nicht?<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Glaubst du, dass sich so etwas wie der Holocaust wiederholen kann? Warum oder warum nicht?<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Wer hat dafür Sorge zu tragen, dass so etwas nicht mehr passiert?<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Was kannst du dazu beitragen, dass so etwas nicht mehr passiert?<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Welche Rolle spielen bei der Verhinderung solcher Verbrechen die Aspekte Wissen und<br />
Erinnerung?<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
> Warum können deiner Meinung nach Gedenkstätten einen Betrag zur Verhinderung solcher<br />
Verbrechen leisten oder auch nicht?<br />
______________________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________________<br />
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