Ahoi Leipzig, Juni 2020

Leipzig engagiert sich
Temporäre
Außenstelle des
Buchkindergartens:
Ein Zeltdorf auf der
Galopprennbahn
Scheibenholz
Endlich wieder
Zoo-Abenteuer!
WIR HABEN FÜR
SIE GEÖFFNET
GALOPPRENNBAHN
SCHEIBENHOLZ
First-Minute-Lösung
Unten: Sven Riemer
und Birgit Schulz
Wehninck halten
den Fokus auf den
Buchkindern
Die komplette Öffnung aller sächsischen
Kindergärten stellte die
meisten Einrichtungen vor viele
Probleme. Der Buchkindergarten
machte in Kooperation mit der
Galopprennbahn Scheibenholz aus
der Not kurzerhand eine Tugend.
Eine Erfolgsgeschichte.
Überraschend war es schon, als die
sächsische Landesregierung am
8. Mai verkündete, 10 Tage später
alle Kindergärten nach mehreren
Wochen Corona-Notbetreuung wieder
auf Vollbetrieb laufen zu lassen. Mit
einem geeigneten Hygienekonzept und
strikt getrennten Gruppen. Für den
Buchkindergarten mit seinem räumlich
und pädagogisch freien Konzept
einfach nicht umsetzbar.
„WIR MÜSSEN
NACH DRAUSSEN“
Mehr voneinander wissen
Diese
Lösung war
sofort total
schlüssig.“
Sven Riemer
In unserer Reihe „Leipzig engagiert sich“ zeigen wir funktionierende Geschichten, die sichtbar
machen, was geht, wenn Menschen zusammen arbeiten und sich gemeinsam auf den Weg
machen. Diesen Monat berichten wir über die temporäre Außenstelle des Buchkindergartens
auf der Galopprennbahn Scheibenholz.
Sven Riemer, einer der Geschäftsführer,
schildert: „Schnell war klar: Das
werden wir so nicht machen. Wir werden
nicht das pädagogische Konzept
über den Haufen werfen.“ Eine ständige
Disziplinierung der Kinder sei
zudem für niemanden sinnvoll. Riemer
kritisiert die sächsischen Vorgaben,
denn „das sind Schutzregelungen,
die keinen Schutz vorweisen. Das
hat mit Aufbewahrung zu tun.“ Er ergänzt:
„Ein kontaktloser Kindergarten
ist nicht möglich.“
Schnell entstand die Idee, vier der
sechs Kindergartengruppen temporär
„auszulagern“ – und zwar auf die
Pferderennbahn! Da half der gute
Kontakt von Birgit Schulze Wehninck,
der zweiten BuKi-Geschäftsführerin,
zu Alexander Leip. Der Chef der
Galopprennbahn kämpft selbst mit
den Corona-Auswirkungen, aber: „Die
Flächen liegen ungenutzt da, Kinder
benötigen Bewegung und soziale
Kontakte unter Gleichaltrigen. Wir
konnten zumindest bei der Umsetzung
eines schönen und sinnvollen
Konzeptes helfen. Wichtig war, dass
es schnell und unkompliziert vorangeht“,
so Leip.
Und so war es in der Tat: Nur wenige
Tage später sollte die erste Kindergruppe
nach Scheibenholz ziehen.
Das Team wurde mobilisiert, um Teile
des Geländes im Bereich der Tribünen
mit Zelten und Jurten auszustatten.
Durch Bäume und Hecken abgetrennte
Bereiche erlauben dabei einen weitläufigen
Bewegungsraum für die Kinder
– denn die stehen im Zentrum,
wie Sven Riemer betont.
KINDERLACHEN
STATT PFERDE-
GETRAPPEL
Und wie geht es den Kindern im Zeltdorf?
Sie finden es toll und aufregend.
Dani Dornberg, Erzieherin der
„Gelben Gruppe“, erzählt, der Ort sei
durch die Natur und die Infrastruktur
ideal. Und sie ergänzt: Gerade auch
für die Vorschulkinder sei dies ein
abenteuerlicher Abschluss ihrer Kindergartenzeit.
Eine Geschichte mit Happy End!
Ganz nach Alexander Leip: „Nicht im
Selbstmitleid verweilen, sondern versuchen,
das Beste aus der Situation zu
machen.“ [evg]
Galopprennbahn Scheibenholz:
www.scheibenholz.com
Buchkindergarten:
www.buchkindergarten.de
Fotos: Eva Grumeth (2)
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