Erfolgsfaktoren des Managements interorganisationaler Netzwerke
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“TIM Working Paper Series”<br />
<strong>Erfolgsfaktoren</strong> <strong>des</strong> <strong>Managements</strong><br />
<strong>interorganisationaler</strong> <strong>Netzwerke</strong> –<br />
eine narrative Metaanalyse<br />
Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement<br />
Technische Universität Berlin<br />
Prof. Dr. H. G. Gemünden<br />
Straße <strong>des</strong> 17. Juni 135<br />
10623 Berlin<br />
Christoph Bogenstahl 1<br />
Henrik Imhof<br />
– Mai 2009 –<br />
1 Tel.: +49 30 314 78918 / E-Mail: christoph.bogenstahl@tim.tu-berlin.de.<br />
- 1 -
Abstract<br />
In diesem Artikel wird ein Überblick über 43 Studien zu <strong>Erfolgsfaktoren</strong> <strong>des</strong> <strong>Managements</strong><br />
von interorganisationalen <strong>Netzwerke</strong>n gegeben, wobei das Hauptaugenmerk sowohl der<br />
Aktivitäten zur Planung, Steuerung und Kontrolle als auch der entsprechenden<br />
Erfolgsbeiträge auf der Ebene <strong>des</strong> gesamten Netzwerks liegt. Es wurden Studien<br />
ausgewählt, die den Einfluss zumin<strong>des</strong>t einer Netzwerkmanagementaktivität (Auswahl der<br />
Netzwerkpartner, Koordination und Kommunikation, Evaluation und Kontrolle sowie Aufbau<br />
von Vertrauen) auf zumin<strong>des</strong>t eine der vier <strong>Netzwerke</strong>rfolgs-Kategorien<br />
(Innovationspotenzial, Kostensenkungspotenzial, Marktpotenzial und Netzwerkstabilität)<br />
untersuchen. Die Studien wurden anhand der jeweils zentralen Forschungsergebnisse<br />
zusammengefasst und qualitativ verglichen. Forschungsbedarf zeichnet sich in der<br />
Fokussierung <strong>des</strong> interorganisationalen Netzwerks als Untersuchungsebene sowie in der<br />
differenzierteren Erfassung <strong>des</strong> <strong>Netzwerke</strong>rfolgs ab.<br />
1 Einleitung<br />
<strong>Netzwerke</strong> als Form der interorganisationalen Zusammenarbeit bieten Unternehmen die<br />
Möglichkeit zur flexiblen Kombination komplementärer Ressourcen und Prozesse und<br />
eröffnen damit gemeinsame Innovations-, Kostensenkungs- und Marktpotenziale (Prahalad<br />
et al. 1990; Barney 1991; Eisenhardt et al. 1996; Jones et al. 1997; Gulati 1998; Kale et al.<br />
2002; Walter et al. 2006; Watson 2007). Doch sind mit dieser Organisationsform auch<br />
Herausforderungen, wie die steigende Komplexität der Interaktion und Interdependenz der<br />
Netzwerkakteure sowie die Gefahr <strong>des</strong> Abflusses von Wissen durch opportunistisches<br />
Verhalten verbunden (Heide et al. 1990; Lusch et al. 1996; Liden et al. 1997; Gulati et al.<br />
1998; Kale et al. 2000; Tiwana 2008). Formale und informale Aktivitäten zur Planung,<br />
Steuerung und Kontrolle der Netzwerkaktivitäten – im Folgenden Netzwerkmanagementaktivitäten<br />
genannt – können dazu beitragen, diese Risiken zu minimieren und die Potenziale<br />
<strong>des</strong> Netzwerks für alle Beteiligten nutzbar zu machen (Bucklin et al. 1993; Saxton 1997;<br />
Sherer 2003; Hoffmann 2005; Kale et al. 2007). In diesem Beitrag soll im Rahmen einer<br />
Literaturanalyse ein Überblick über empirische Befunde zu den <strong>Erfolgsfaktoren</strong> <strong>des</strong><br />
Netzwerkmanagements gegeben und künftiger Forschungsbedarf aufgezeigt werden. Dazu<br />
erfolgt zunächst eine genauere Beschreibung netzwerktypischer und –managementrele–<br />
vanter Phänomene, bevor auf die Auswahl der Literatur und die tabellarisch aufbereiteten<br />
Ergebnisse der Studien eingegangen wird. Der Beitrag schließt mit einer Zusammenfassung<br />
der wichtigsten Ergebnisse und der Ableitung weiteren Forschungsbedarfs.<br />
1.1 Netzwerktheorie<br />
<strong>Netzwerke</strong> werden häufig als eine hybride Organisationsform zwischen Markt und Hierarchie<br />
verstanden. Einer allgemein gehaltenen Definition von Brass et al. (2004) folgend werden<br />
- 1 -
<strong>Netzwerke</strong> jeweils durch eine Menge von Knoten (Akteure <strong>des</strong> Netzwerks) und Kanten<br />
(Austauschbeziehung der Netzwerkakteure) abgebildet (Kogut 1988; Brass et al. 2004).<br />
Inhalt der Austauschbeziehung zwischen den Netzwerkakteuren können Freundschaft, wie<br />
beispielsweise in sozialen <strong>Netzwerke</strong>n (Granovetter 1973; Burkhardt et al. 1990; Gulati 1995;<br />
Burt 1997; Borgatti et al. 2003; Brass et al. 2004), Informationen, wie in Wissens- und<br />
Forschungsnetzwerken (Tsai et al. 1998; Tsai 2001) oder auch Teilerzeugnisse und<br />
Vorleistungen wie in Produktions- und Dienstleistungsnetzwerken sein (Heide et al. 1990;<br />
Carr et al. 1999; Ahlert et al. 2003; Ehrmann et al. 2008; Mesquita et al. 2008). Die<br />
Zusammenarbeit in interorganisationalen <strong>Netzwerke</strong>n ist eher von kooperativer denn<br />
kompetitiver Natur (Sydow et al. 1998), wenngleich die Unternehmen durchaus<br />
Wettbewerber sein können (Tsai 2002; Krishnan et al. 2006). Bei Exploitationsnetzwerken<br />
stehen eher an der Produktion von Waren und Dienstleistungen orientierte Effizienzziele im<br />
Vordergrund, wie beispielsweise die Erschließung von Kostensenkungspotenzialen<br />
(Lethmathe 2001; Ahlert et al. 2003). Bei Explorationsnetzwerken sind hingegen langfristige<br />
Effektivitätsziele bedeutender, wie die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen und<br />
Markterschließung (Eisenhardt et al. 1996; Gulati et al. 2000; Ritter et al. 2004; Hoffmann<br />
2007).<br />
Die theoretischen Ansätze zur Erklärung der Bildung, Dynamik und Erfolgswirkung von<br />
<strong>Netzwerke</strong>n sind vielfältig und fokussieren jeweils unterschiedliche Phänomene. Die aus der<br />
Volkswirtschaftslehre stammende Neue Institutionenökonomik liefert mit der<br />
Transaktionskostentheorie einen Erklärungsansatz zur Bildung von <strong>Netzwerke</strong>n, indem die<br />
Minimierung der Summe aus Produktions- und Transaktionskosten dyadischer<br />
Leistungsaustausche fokussiert werden (Coase 1937; Williamson 1975; Kogut 1988; Coase<br />
1998; Dyer et al. 2003). Ressourcenbasierte Ansätze aus der betriebswirtschaftlichen<br />
Strategieforschung betrachten verstärkt das Netzwerk als Ganzes und stellen die<br />
Generierung schwer imitierbarer Wettbewerbsvorteile durch die synergetische Kombination<br />
von Kernkompetenzen der Netzwerkakteure in den Vordergrund (Wernerfelt 1984; Barney<br />
1991; Eisenhardt et al. 1996; Dyer et al. 1998; Lavie 2006). Die Soziologieforschung liefert<br />
mit relationalen Ansätzen (Dyer et al. 1998; Gulati 1998) und der von der Evolutionsbiologie<br />
beeinflussten Komplexitätsforschung (Kappelhoff 2000; Kappelhoff 2002) verstärkt Beiträge<br />
zur Erklärung der Dynamik und selbstorganisierten autonomen Steuerung von <strong>Netzwerke</strong>n<br />
(Zahn et al. 2006).<br />
1.2 <strong>Netzwerke</strong>rfolg<br />
Zur Erreichung der Netzwerkziele müssen die Potenziale eines Netzwerks aufgebaut und<br />
ausgenutzt werden: Das Innovationspotenzial berücksichtigt, inwiefern die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Unternehmen zu neuen Produkten, Prozessen und Verfahren führt (Cohen et al.<br />
1990; Gemünden et al. 1996; Mowery et al. 1996). Dies kann sich in effizienteren<br />
- 2 -
Neuproduktentwicklungen oder in der Steigerung von Patentzahlen niederschlagen (Shan et<br />
al. 1994; Powell et al. 1996; Ragatz et al. 1997). Durch die Zusammenarbeit können auch<br />
Kostensenkungs- und Marktpotenziale aufgebaut werden, die sich durch Verbundeffekte<br />
beispielsweise in der Verkürzung der Amortisationsdauer von Investitionen, verringerten<br />
Produktionskosten, Reduktion der Time-to-Market sowie der Ausweitung <strong>des</strong><br />
Produktportfolios und der Erschließung neuer Märkte widerspiegeln (Uzzi 1996; Tan et al.<br />
1998; Carr et al. 1999). Auch die Stabilität und Größe <strong>des</strong> <strong>Netzwerke</strong>s an sich wird als<br />
Erfolgsdimension angesehen (Bensaou 1997; Doney et al. 1997; Agranoff 2006).<br />
<strong>Netzwerke</strong> schaffen jedoch nicht zwangsläufig einen Mehrwert. Mehr als die Hälfte der<br />
Unternehmenskooperationen erreicht die gesteckten Ziele nicht oder zerbricht binnen<br />
kürzester Zeit (Huggins 2000; Shortell et al. 2000; Park et al. 2001). Gründe hierfür liegen in<br />
den Risiken, die mit dieser Organisationsform einhergehen; beispielsweise binden<br />
Netzwerkaktivitäten knappe organisationelle Ressourcen und Know-how, das für den Aufbau<br />
und Erhalt von <strong>Netzwerke</strong>n benötigt wird (Gulati et al. 2000; Ritter et al. 2003). In<br />
<strong>Netzwerke</strong>n droht darüber hinaus die Gefahr opportunistischen Verhaltens einzelner<br />
Netzwerkakteure (Coase 1937; Williamson 1975). In der Abhängigkeitsbeziehung der<br />
Netzwerkakteure liegt ebenfalls eine potenzielle Gefahr, insbesondere bei asymmetrischen<br />
Abhängigkeiten (Pfeffer et al. 1979; Heide et al. 1990; Heide 1994). Auch bei offenkundigem<br />
Fehlverhalten von Netzwerkpartnern bleiben die Sanktionsmöglichkeiten eingeschränkt, was<br />
wiederum den Aufbau von Vertrauen erschwert (Poppo et al. 2002; Inkpen et al. 2004). Das<br />
Innovationspotenzial eines <strong>Netzwerke</strong>s kann ebenfalls hinter den Erwartungen<br />
zurückbleiben, falls das Netzwerk zu homogen zusammengesetzt ist und sich die Akteure in<br />
„überintegrierten“ Cliquen zusammenschließen und gegenüber innovativen Impulsen<br />
außerhalb der Netzwerkumwelt abgeschottet sind (Granovetter 1985; Uzzi 1997). Park et al.<br />
(2001) sehen insbesondere in der Koordination der Akteure und dem Abgleich der mittelund<br />
langfristigen Kooperationsziele die größte Hürde (Park et al. 2001).<br />
1.3 Netzwerkmanagement<br />
Die Planungs-, Steuerungs- und Kontrollaktivitäten einer koordinierenden Instanz, dem<br />
Netzwerkmanagement, können dazu beitragen, die genannten Risiken zu berücksichtigen<br />
und das Netzwerkpotenzial zu maximieren (Bucklin et al. 1993; Goes et al. 1997; Anand et<br />
al. 2000; Claro et al. 2003). Im Folgenden werden erfolgsrelevante Netzwerkmanagementaktivitäten<br />
vorgestellt, die im Rahmen <strong>des</strong> Artikels auf empirische Evidenz hin untersucht<br />
werden sollen: die Auswahl der Netzwerkpartner, Evaluation und Kontrolle, Aufbau von<br />
Vertrauen und Koordination und Kommunikation.<br />
- 3 -
1.3.1 Auswahl der Netzwerkpartner<br />
In der Aufbauphase eines Netzwerks ist die initiale Auswahl der „richtigen“ Netzwerkpartner<br />
im Sinne der Kombination komplementärer Stärken und Kompetenzen entsprechend der<br />
Netzwerkstrategie von entscheidender Bedeutung mit vorsteuernder Wirkung (Ritter et al.<br />
2003; Sydow et al. 2004; Emden et al. 2006). Die Akquise von Netzwerkteilnehmern spielt<br />
insbesondere bei Startups und KMUs eine wichtige Rolle beim Marktzugang, bei der<br />
Gewinnung weiterer Kontakte und der Akquise komplementären Know-hows (Shan et al.<br />
1994; Emden et al. 2006). Über den Zeitpunkt <strong>des</strong> Eintrittes der Partner in das Netzwerk<br />
hinausgehend wird unter diesem Begriff auch der fortwährende Prozess <strong>des</strong> Ausschlusses<br />
(De-Selektion) und der Bestätigung der Zusammenarbeit (Re-Selektion) von Netzwerkmitgliedern<br />
zusammengefasst (Ragatz et al. 1997; Monczka et al. 1998; van Echtelt et al.<br />
2008).<br />
1.3.2 Koordination und Kommunikation<br />
Die Koordination umfasst Maßnahmen zur (Vor-)Abstimmung der Aktivitäten der<br />
Netzwerkakteure. Sydow spricht in diesem Zusammenhang auch von „Regulation“ zur<br />
Entwicklung von Regeln und Formen der Zusammenarbeit im Netzwerk, die mittels formeller<br />
(Verträge) und informeller Instrumente (Absprachen, Kodizes) umgesetzt werden und<br />
dadurch ein gewisses Vorsteuerpotenzial für die Zusammenarbeit darstellen (Sydow et al.<br />
2004). Darunter fallen auch überbetriebliche Anreizsysteme sowie das Informations- und<br />
Wissensmanagement. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Netzteilnehmern dient,<br />
ebenso wie der Einsatz von IT, der Verbesserung <strong>des</strong> Informationsflusses und der<br />
Steigerung von Vertrauen (Mohr et al. 1994). Im Zuge der Literaturanalyse werden unter<br />
Kommunikation auch Sozialisierungsmechanismen und das Konfliktlösungsverhalten<br />
verstanden (Cousins et al. 2006; Cousins et al. 2007). Hierzu zählt insbesondere die Lösung<br />
von Konflikten in einer Art und Weise, die die Zusammenarbeitsqualität im weiteren Verlauf<br />
nicht nur ermöglicht, sondern teilweise sogar verbessert (Power et al. 2001; Sherer 2003;<br />
Koza et al. 2007). Der Einsatz von Informationstechnologie (IT) in <strong>Netzwerke</strong>n kann die<br />
Kommunikationshäufigkeit und –effizienz positiv beeinflussen sowie die Koordination und<br />
Evaluation der Netzwerkaktivitäten unterstützen (Bensaou 1997). Für den Kooperationserfolg<br />
kann ebenfalls die Kooperationserfahrung, die Kenntnis über den Nutzen von und die<br />
Erfahrung im Umgang mit Kooperationen relevant sein (McGee et al. 1995; Huggins 2000).<br />
Auch die Netzwerkpflege kann sich positiv auf den Kooperationserfolg auswirken. Dabei wird<br />
untersucht, wie viel Zeit in die Pflege <strong>des</strong> bestehenden <strong>Netzwerke</strong>s investiert wird (Shan et<br />
al. 1994; Goes et al. 1997). Ebenfalls von Interesse ist die Frage, ob in den untersuchten<br />
<strong>Netzwerke</strong>n überhaupt eine dezidierte, zentrale Netzwerkmanagementfunktion vorliegt.<br />
Häufig wird diese Funktion als Broker bezeichnet, wenn es sich um eine neutrale Instanz<br />
handelt, die weniger Partikularinteressen der Netzwerkakteure als vielmehr das<br />
- 4 -
Kollektivinteresse <strong>des</strong> Netzwerks vertritt und über die notwendigen Kompetenzen und<br />
Befugnisse verfügt, um das Netzwerk effizient zu managen. Die Brokerfunktion kann auch<br />
durch die Netzwerkakteure selbst in Form einer dezentralen Selbstverwaltung<br />
wahrgenommen werden (Provan et al. 1995; Kappelhoff 1999). Von Relevanz ist in dieser<br />
Hinsicht auch die Frage, welche dieser beiden Extremformen der Ausgestaltung <strong>des</strong><br />
Netzwerkmanagements – zentrales Fremd- versus dezentrales Selbstmanagement – unter<br />
Effektivitäts- und Effizienzgesichtspunkten erfolgswirksamer ist (Sydow et al. 1998; Ehrmann<br />
et al. 2008).<br />
1.3.3 Evaluation und Kontrolle<br />
Die Evaluation und Kontrolle dient der Leistungsbewertung der Netzwerkarbeit auf<br />
Grundlage vorab vereinbarter Ziele und wird mittels formaler (überbetriebliches Controlling,<br />
Zielvereinbarungs- und –kontrollgespräche) oder informaler Instrumente (Monitoring,<br />
Selbstberichte) umgesetzt. Dimensionen der Evaluation können Qualität und Quantität der<br />
erbrachten Leistungen oder auch die Effektivität und Effizienz der Zusammenarbeit sein<br />
(Geringer et al. 1991). Der Herstellung von Leistungs- und Kostentransparenz wird als<br />
Aufgabe <strong>des</strong> Netzwerkmanagements große Bedeutung beigemessen (Gulati 1998; Sydow et<br />
al. 1998). Die Evaluation wird auch als notwendige Voraussetzung zur Entstehung von<br />
Vertrauen in der Anbahnung von Unternehmenskooperationen angesehen, insbesondere bei<br />
fehlender Kooperationserfahrung der Netzwerkpartner (Krause et al. 2007).<br />
1.3.4 Aufbau von Vertrauen<br />
Die in der Literatur sehr intensiv diskutierten Netzwerkmanagementaktivitäten beziehen sich<br />
auf den Aufbau von Vertrauen. Dabei kann sich das Vertrauen sowohl auf das Vertrauen<br />
zwischen Personen (interpersonelles Vertrauen), als auch auf das interorganisationale<br />
Vertrauen zwischen den einzelnen Unternehmen erstrecken (Doney et al. 1997; Das et al.<br />
1998; Brunetto et al. 2007). Interessant in diesem Zusammenhang ist das<br />
Spannungsverhältnis von Kontrolle und Vertrauen (Provan et al. 1994; Poppo et al. 2002).<br />
Einerseits sind formale Kontrollinstrumente für eine sinnvolle Evaluation und Regulation der<br />
Netzwerkaktivitäten unabdingbar, andererseits kann sich eine Überbetonung negativ auf das<br />
Vertrauen untereinander auswirken und damit beispielsweise den Austausch von tazitem<br />
Wissen der kooperierenden Unternehmen und den langfristigen Erfolg der Zusammenarbeit<br />
gefährden (Mohr et al. 1994; Das et al. 1998; Zaheer et al. 1998; Pansiri 2008). Die<br />
Herausforderung für das Netzwerkmanagement besteht in der Bewältigung dieses<br />
Spannungsverhältnisses zwischen Vertrauen und Kontrolle und geht einher mit der<br />
Diskussion bezüglich informeller oder formeller Führung (Das et al. 1998; Bijlsma-Frankema<br />
et al. 2004; Cousins et al. 2007). Die Wahl <strong>des</strong> <strong>Managements</strong>tils wird dabei von<br />
verschiedenen Faktoren beeinflusst. Neben der Art <strong>des</strong> <strong>Netzwerke</strong>s spielt sein Alter und<br />
- 5 -
seine Reife eine wesentliche Rolle. Wird in frühen Phasen <strong>des</strong> <strong>Netzwerke</strong>s zu einem<br />
formellen Management geraten, da Verhaltensmuster noch unbekannt sind und das<br />
Vertrauen zwischen den einzelnen Partner noch nicht aufgebaut werden konnte, so sollte mit<br />
dem Reifen <strong>des</strong> Netzwerks der Übergang zu einem eher informellen, vertrauensbasierten<br />
Management versucht werden.<br />
2 Metaanalyse<br />
2.1 Literaturauswahl<br />
Die Literaturrecherche wurde mit Hilfe gängiger Datenbanken wie JSTOR und Blackwell<br />
durchgeführt. Artikel wurden zunächst mittels Schlagwortsuche gesucht. Um die Aktualität zu<br />
gewährleisten, wurden lediglich Studien der letzten 15 Jahre berücksichtigt. Ausgehend von<br />
den dadurch erzielten Ergebnissen wurden über Quellenverweise und ergänzender<br />
Vorwärtssuche mit dem ISI Web of Knowledge weitere Studien identifiziert. Die so<br />
gefundenen Artikel stammen mehrheitlich aus hochrangigen Fachzeitschriften, wie dem<br />
Academy of Management Journal, dem Administrative Science Quarterly, dem Journal of<br />
Marketing, dem Journal of Operations Management, dem Journal of Product Innovation<br />
Management, dem Journal of Retailing, Organization Science und dem Strategic<br />
Management Journal.<br />
Die auf diese Weise erhaltenen Publikationen wurden anschließend anhand <strong>des</strong> Abstracts<br />
weiter untersucht. Lediglich jene Studien, die sowohl eine der genannten<br />
Netzwerkmanagementaktivitäten als auch den <strong>Netzwerke</strong>rfolg – global oder in Form der<br />
beschriebenen Netzwerkpotenziale – untersuchen, wurden weiter analysiert (Schema s.<br />
Abbildung 1).<br />
Netzwerkmanagement‐<br />
aktivitäten<br />
• Auswahl der<br />
Netzwerkpartner<br />
• Koordination und<br />
Kommunikation<br />
• Evaluation und<br />
Kontrolle<br />
• Aufbau von Vertrauen<br />
- 6 -<br />
<strong>Netzwerke</strong>rfolg<br />
• Innovationspotenzial<br />
• Kostensenkung /<br />
Zeitvorteil<br />
• Marktperspektive<br />
• Netzwerkgröße /<br />
Stabilität<br />
Abbildung 1: Auswahlkriterien der Literaturauswahl. Lediglich jene Studien, die sowohl eine der<br />
genannten Netzwerkmanagementaktivitäten als auch zumin<strong>des</strong>t einen Teilaspekt <strong>des</strong> <strong>Netzwerke</strong>rfolgs<br />
untersuchen, wurden weiter analysiert.
Am Ende dieses Auswahlprozesses wurden 43 Studien identifiziert, die in die vergleichende<br />
Literaturanalyse eingingen. Unterschieden wurden die untersuchte Branche, die<br />
Unternehmensgröße (Großunternehmen, mittelständische Unternehmen, Kleinunternehmen<br />
und Startups), das Land, der Netzwerktyp (operative <strong>Netzwerke</strong>, strategische <strong>Netzwerke</strong> und<br />
soziale <strong>Netzwerke</strong>), die Betrachtungsebene (globaler <strong>Netzwerke</strong>rfolg oder Erfolg einer<br />
Dyade), das Studien<strong>des</strong>ign (Quer- oder Längsschnittbetrachtung), die Befragungsmethode<br />
(Interviews, Fragebögen oder Case Studies) und die Anzahl der Informanten (Einzel- oder<br />
Mehrinformanten<strong>des</strong>ign).<br />
Die meisten der 43 Studien sind industrieübergreifend ausgelegt (22), die restlichen<br />
befassen sich mit spezifischen Branchen, darunter das Gesundheitswesen (5) die<br />
Automobilindustrie (5), die Biotech- und Chemiebranche (3) sowie die Computer- und<br />
Elektrobranche (4). Bezüglich der Größe der Netzwerkakteure werden neben Unternehmen<br />
unterschiedlicher Größe (17) und öffentlichen <strong>Netzwerke</strong>n (3) auch Startups (3), KMUs (11),<br />
und Großunternehmen (10) untersucht. Der Großteil der Studien stammt aus den USA (25).<br />
Die restlichen Studien verteilen sich auf Australien (3), Finnland (1), Großbritannien (3),<br />
Holland (1), Japan (2), Korea (1), das gesamte Nordamerika (3) sowie weltweite Studien (4).<br />
Die meisten Studien betrachten strategische <strong>Netzwerke</strong> (31) und nutzen Fragebögen (28)<br />
sowie Schlüsselinformanten (35) in einer Querschnittsbetrachtung (34). Die Mehrzahl der<br />
Studien untersuchen nur eine der vorgestellten Netzwerkmanagementaktivitäten (18), die<br />
restlichen untersuchen zwei (16), drei (8) oder alle (2). Eine Kurzübersicht der Studien mit<br />
Studien<strong>des</strong>ign und untersuchten Netzwerkmanagementaktivitäten sowie den<br />
entsprechenden Erfolgsbeiträgen findet sich in der folgenden Tabelle 1. Die<br />
Kurzzusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse findet sich im Anhang.<br />
- 7 -
Tabelle 1: Kurzübersicht über die ausgewählten Studien.<br />
(Unternehmensgröße: Ö = Öffentlicher Sektor; S = Startups; KMU = Kleine und mittelständische Unternehmen; G = Großunternehmen; div. = verschiedene;<br />
Netzwerktyp: ON = Operatives Netzwerk; SN = Strategisches Netzwerk; Betrachtungsebene: DY = Dyade; GL = Global; Befragungsmethode: F = Fragebogen; I =<br />
Interview ; CS = Case Study; Ko = Kombinationen; Anzahl der Informanten: S = Single; M = Multi; Studien<strong>des</strong>ign: Q = Querschnittsbetrachtung; L =<br />
Längsschnittbetrachtung; Netzwerkmanagement: "x" = Faktor wurde untersucht und hat einen Einfluss auf den Erfolg; "(x)" = Faktor wurde untersucht und hat keinen<br />
Einfluss auf den Erfolg; <strong>Netzwerke</strong>rfolg: "+" = positiver Einfluss auf den Erfolg; "0" = kein Einfluss auf den Erfolg; "-" = negativer Einfluss auf den Erfolg).<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
# Studie Industrie Land<br />
Agranoff<br />
(2006)<br />
Bazzoli et<br />
al. (1998)<br />
Bensaou<br />
(1997)<br />
Bensaou<br />
(1997)<br />
Brunetto et<br />
al. (2007)<br />
Bucklin et<br />
al. (1993)<br />
Carr et al.<br />
(1999)<br />
Cousins et<br />
al. (2006)<br />
Öffentlicher<br />
Sektor<br />
Gesundheitswesen<br />
Studiencharakteristika Netzwerkmanagement <strong>Netzwerke</strong>rfolg<br />
Unt.größe<br />
Netzwerktyp<br />
Betrachtungsebene <br />
Stichprobenumfang<br />
(n)<br />
Befragungsmethode<br />
- 8 -<br />
Informant<br />
Studien<strong>des</strong>ign<br />
Auswahl der<br />
Partner<br />
Koordination und<br />
Kommunikation<br />
Evaluation und<br />
Kontrolle<br />
Aufbau von<br />
Vertrauen<br />
Global<br />
Innovationspotenzial<br />
Kostensenkung /<br />
Zeitvorteil<br />
MarktperspektiveNetzwerkstabilität/-größe<br />
USA Ö ON GL 14 CS M L x x + +<br />
USA Ö ON GL 6 CS M Q x x +<br />
Automobilindustrie<br />
USA div. SN GL 137 I S Q x +<br />
Automobilindustrie<br />
Japan div. SN GL 301 I S Q x +<br />
Industrieübergreifend <br />
Computerindustrie <br />
Industrieübergreifend <br />
Industrieübergreifend <br />
Australien<br />
KMU ON GL 158 Ko S Q x + +<br />
USA div. ON DY 98 F S Q x x x +<br />
USA div. SN DY 571 F S Q x x x + + + +<br />
Großbritannien<br />
G SN DY 142 F S Q x x x + + +
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
# Studie Industrie Land<br />
Cousins et<br />
al. (2007)<br />
Doney et<br />
al. (1997)<br />
Dyer et al.<br />
(2003)<br />
Field et al.<br />
(2008)<br />
Goes et al.<br />
(1997)<br />
Handfield<br />
et al.<br />
(2002)<br />
Hartley et<br />
al. (1997)<br />
15 Huggins<br />
(2000)<br />
Johnston<br />
16 et al.<br />
(2004)<br />
Koza et al.<br />
17<br />
(2007)<br />
18<br />
Krause et<br />
al. (1997)<br />
Industrieübergreifend <br />
Industrieübergreifend <br />
Automobilindustrie <br />
Finanzdienstleistungen <br />
Gesundheitswesen<br />
Studiencharakteristika Netzwerkmanagement <strong>Netzwerke</strong>rfolg<br />
Großbritannien<br />
Unt.größe<br />
Netzwerktyp<br />
Betrachtungsebene <br />
Stichprobenumfang<br />
(n)<br />
Befragungsmethode<br />
- 9 -<br />
Informant<br />
Studien<strong>des</strong>ign<br />
Auswahl der<br />
Partner<br />
Koordination und<br />
Kommunikation<br />
Evaluation und<br />
Kontrolle<br />
Aufbau von<br />
Vertrauen<br />
Global<br />
Innovationspotenzial<br />
div. SN DY 111 F S Q x x + +<br />
Kostensenkung /<br />
Zeitvorteil<br />
MarktperspektiveNetzwerkstabilität/-größe<br />
USA div. ON DY 210 F S Q (x)/x 0 0 +<br />
USA,<br />
Japan,<br />
Korea<br />
IndustrieübergreifendNordamerika <br />
Industrieübergreifend <br />
Industrieübergreifend<br />
G SN DY 344 F S Q x + +<br />
USA div. ON DY 108 F S Q x (x) +<br />
USA KMU SN GL 388 I M L x +<br />
div. ON DY 97 F S Q x x +<br />
USA KMU SN DY 79 F S Q x (x) +/0 +/0<br />
Großbritannien<br />
KMU ON GL 4 CS M Q x x +<br />
Industrieübergreifend<br />
USA div. SN DY 164 F M Q x +<br />
Handel NordamerikaIndustrieNordübergreifendamerika<br />
G ON DY 282 F M L x +<br />
G SN DY 527 F S Q x x +
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
# Studie Industrie Land<br />
Krause et<br />
al. (2007)<br />
Krishnan et<br />
al. (2006)<br />
Lee et al.<br />
(1999)<br />
Li et al.<br />
(2006)<br />
23 Littunen<br />
(2000)<br />
24<br />
25<br />
26<br />
McGee et<br />
al. (1995)<br />
Mohr et al.<br />
(1994)<br />
Monczka et<br />
al. (1998)<br />
27 Pansiri<br />
(2008)<br />
28<br />
29<br />
30<br />
Parise et<br />
al. (2003)<br />
Powell et<br />
al. (1996)<br />
Power et<br />
al. (2001)<br />
Automobilindustrie <br />
Industrieübergreifend <br />
Industrieübergreifend <br />
Industrieübergreifend <br />
Industrieübergreifend <br />
Industrieübergreifend <br />
Computerindustrie <br />
Industrieübergreifend<br />
Studiencharakteristika Netzwerkmanagement <strong>Netzwerke</strong>rfolg<br />
Unt.größe<br />
Netzwerktyp<br />
Betrachtungsebene <br />
Stichprobenumfang<br />
(n)<br />
Befragungsmethode<br />
- 10 -<br />
Informant<br />
Studien<strong>des</strong>ign<br />
Auswahl der<br />
Partner<br />
Koordination und<br />
Kommunikation<br />
Evaluation und<br />
Kontrolle<br />
Aufbau von<br />
Vertrauen<br />
Global<br />
Innovationspotenzial<br />
USA G SN DY 352 F M Q x (x) x + +<br />
weltweit G SN DY 126 F S Q x +<br />
Korea KMU SN DY 74 I S Q x x +<br />
Kostensenkung /<br />
Zeitvorteil<br />
USA div. SN DY 196 F S Q x + +<br />
Finnland S SN GL 129 F S L (x) (x) 0<br />
USA S SN GL 210 F S Q x +<br />
USA KMU SN DY 102 F S Q x x + +<br />
MarktperspektiveNetzwerkstabilität/-größe<br />
weltweit G SN DY 77 F S Q x x x x + + + +<br />
Tourismus Australien<br />
KMU SN DY 117 F S Q x x x + + +<br />
Industrieübergreifend<br />
weltweit div. SN GL 200 I S Q x x x x + +<br />
Biotechnologie <br />
Industrieübergreifend<br />
USA div. SN GL 225 I S Q x x + +<br />
Australien<br />
KMU ON GL 962 F S Q x x + + +
31<br />
32<br />
33<br />
# Studie Industrie Land<br />
Provan et<br />
al. (1995)<br />
Ragatz et<br />
al. (1997)<br />
Rai et al.<br />
(1996)<br />
34 Saxton<br />
(1997)<br />
35<br />
Shan et al.<br />
(1994)<br />
36 Sherer<br />
(2003)<br />
37<br />
Shortell et<br />
al. (2002)<br />
38 Takeishi<br />
(2001)<br />
39<br />
40<br />
41<br />
42<br />
Tan et al.<br />
(1998)<br />
Tan et al.<br />
(1999)<br />
Thomas et<br />
al. (1993)<br />
van Echtelt<br />
et al.<br />
(2008)<br />
Gesundheitswesen <br />
Industrieübergreifend<br />
IT-Industrie<br />
Chemische<br />
Industrie<br />
Biotechnologie <br />
Industrieübergreifend <br />
Gesundheitswesen <br />
Automobilindustrie <br />
Industrieübergreifend <br />
Industrieübergreifend<br />
Studiencharakteristika Netzwerkmanagement <strong>Netzwerke</strong>rfolg<br />
Unt.größe<br />
Netzwerktyp<br />
Betrachtungsebene <br />
Stichprobenumfang<br />
(n)<br />
Befragungsmethode<br />
- 11 -<br />
Informant<br />
Studien<strong>des</strong>ign<br />
Auswahl der<br />
Partner<br />
Koordination und<br />
Kommunikation<br />
Evaluation und<br />
Kontrolle<br />
Aufbau von<br />
Vertrauen<br />
USA Ö ON GL 4 CS M L x x +<br />
USA KMU SN DY 60 I S Q (x) x x x +<br />
USA div. SN DY 70 F S Q x x x +<br />
weltweit G SN DY 98 F S L x +<br />
USA S SN GL 64 Ko M L x +<br />
USA KMU ON GL 71 F S Q x x x +<br />
USA KMU ON GL 25 CS M L x x +<br />
Japan G SN GL 45 F S Q x + +<br />
Global<br />
Innovationspotenzial<br />
Kostensenkung /<br />
Zeitvorteil<br />
USA div. SN DY 313 F S Q x x + + +<br />
USA div. SN DY 313 F S Q x x + +<br />
GesundheitswesenElektro-<br />
USA div. SN GL 3 CS M L x +<br />
industrie Holland G SN DY 8 CS M L x x x +<br />
MarktperspektiveNetzwerkstabilität/-größe
43<br />
# Studie Industrie Land<br />
Zaheer et<br />
al. (1998)<br />
Studiencharakteristika Netzwerkmanagement <strong>Netzwerke</strong>rfolg<br />
Unt.größe<br />
Netzwerktyp<br />
Betrachtungsebene <br />
Stichprobenumfang<br />
(n)<br />
Befragungsmethode<br />
Informant<br />
Studien<strong>des</strong>ign<br />
Auswahl der<br />
Partner<br />
Koordination und<br />
Kommunikation<br />
Evaluation und<br />
Kontrolle<br />
Aufbau von<br />
Vertrauen<br />
Elektroindustrie<br />
USA div. SN DY 153 F S Q x +<br />
- 12 -<br />
Global<br />
Innovationspotenzial<br />
Kostensenkung /<br />
Zeitvorteil<br />
MarktperspektiveNetzwerkstabilität/-größe
2.2 Ergebnisse<br />
Lediglich eine der 43 ausgewählten Studien stellt gar keine Erfolgswirkung der klassifizierten<br />
Netzwerkmanagementaktivitäten fest (Littunen 2000), während die restlichen Studien<br />
Erfolgsbeiträge auf zumin<strong>des</strong>t einer (25), beziehungsweise zwei (12), drei (4) oder vier (2)<br />
Ebenen konstatieren. Im Folgenden werden die Studienergebnisse anhand der untersuchten<br />
Netzwerkmanagementaktivitäten und deren Erfolgswirkungen detaillierter vorgestellt.<br />
2.2.1 Auswahl der Netzwerkpartner<br />
Der Einfluss der Selektion der Netzwerkpartner auf den <strong>Netzwerke</strong>rfolg wird in elf Studien<br />
untersucht. Dabei stellen lediglich zwei Studien keinen positiven Einfluss auf den Erfolg fest<br />
(Ragatz et al. 1997; Littunen 2000). Littunen (2000) begründet dies damit, dass eher interne<br />
<strong>Netzwerke</strong>, forciert durch Teambildung, die Überlebenschancen eines Startups erhöhen als<br />
externe (Littunen 2000). Ragatz et al. (1997) erklären den mangelnden Einfluss mit den sehr<br />
ähnlichen Selektionsprozessen in den untersuchten Unternehmen. Die Art der Auswahl der<br />
Zulieferer trägt damit wenig zur Erklärung der Varianz im <strong>Netzwerke</strong>rfolg bei (Ragatz et al.<br />
1997). Die Ergebnisse der anderen Studien beleuchten den Einfluss der Partnerselektion<br />
sowohl zu Beginn der Partnerschaft (Bucklin et al. 1993; Rai et al. 1996; Monczka et al.<br />
1998; Sherer 2003; van Echtelt et al. 2008) als auch im Sinne der kontinuierlichen Re-<br />
Selektion im Laufe der Partnerschaft (Monczka et al. 1998; Carr et al. 1999; Parise et al.<br />
2003). Es wird einhellig betont, dass die Wahl der Partner einen wesentlichen Einfluss auf<br />
den späteren Erfolg hat. Dabei sollte die Auswahl auf Basis mehrerer Parameter erfolgen.<br />
Neben Qualitäts- und Preismerkmalen <strong>des</strong> Partners sollte vor allem der Partner-Fit<br />
berücksichtigt werden: Unterscheiden sich Unternehmenskultur, strategische Ausrichtung<br />
und Werte der Unternehmen zu stark, ist die Basis für eine erfolgreiche Partnerschaft nicht<br />
gegeben (Bucklin et al. 1993; Rai et al. 1996; Monczka et al. 1998; Sherer 2003; van Echtelt<br />
et al. 2008). Die sich wiederholenden Re-Selektionsprozesse basieren auf der<br />
kontinuierlichen Bewertung der Netzwerkpartnerschaft (Monczka et al. 1998; Carr et al.<br />
1999) und ermöglichen langfristigere und erfolgreichere Beziehungen (Carr et al. 1999). In<br />
diesem Rahmen hat sich die Betrachtung <strong>des</strong> gesamten Portfolios an Beziehungen als<br />
bedeutend erwiesen (Monczka et al. 1998; Parise et al. 2003). Hierbei kann die Betrachtung<br />
von Gruppen von Beziehungen Schwächen im Management <strong>des</strong> gesamten <strong>Netzwerke</strong>s<br />
aufzeigen (Parise et al. 2003).<br />
2.2.2 Koordination und Kommunikation<br />
Insgesamt 32 Studien betrachteten den Einfluss von Koordination und Kommunikation auf<br />
den Erfolg <strong>des</strong> <strong>Netzwerke</strong>s. Zwei davon stellen fest, dass die Koordination keinen Einfluss<br />
auf den Erfolg hat (Lee et al. 1999; Field et al. 2008). Während Field et al. (2008) den<br />
generellen Einfluss nicht in Frage stellen, sondern lediglich argumentieren, dass sich<br />
- 13 -
Aufwand und Nutzen die Waage halten (Field et al. 2008), stellen Lee et al. (1999) fest, dass<br />
die Koordination ausschließlich das Vertrauen zwischen den Partnern stärkt (Lee et al.<br />
1999). Dadurch würde zwar die Partnerschaftsqualität gesteigert, ein direkter Einfluss auf<br />
den Erfolg ließe sich in dieser Studie jedoch nicht feststellen. Einige Studien stellen<br />
allgemein einen positiven Einfluss der Koordination fest, ohne näher darauf einzugehen<br />
(Mohr et al. 1994; Carr et al. 1999; Tan et al. 1999). Monczka et al. (1998) beobachten eine<br />
positiven indirekten Einfluss der Koordination. Erfolgreiche Partnerschaften entstünden durch<br />
eine hohe Vernetzung der Aktivitäten, welche einen erhöhten Koordinationsaufwand<br />
zwischen den Partnern induziert. Daraus kann zusätzliches Vertrauen erwachsen, zunächst<br />
in die Fähigkeiten <strong>des</strong> Partners und später in die gesamte Beziehung (Monczka et al. 1998).<br />
Takeishi (2001) stellt die Koordination der internen Prozesse mit den Partneraktivitäten als<br />
Erfolgsfaktor im Rahmen der kooperativen Neuproduktentwicklung mit Zulieferern heraus<br />
(Takeishi 2001). Ebenso sehen Parise et al. (2003) die Notwendigkeit, die<br />
Unternehmensstrategie und die Allianzstrategie in Einklang zu bringen, um zusätzlichen<br />
Nutzen zu generieren (Parise et al. 2003).<br />
Der Einsatz von IT als Maßnahme zur interorganisationalen Kommunikations- und<br />
Informationsunterstützung wird explizit in sechs Studien untersucht. Field et al. (2008),<br />
stellen die bei Finanzdienstleistungen keine Erfolgswirksamkeit <strong>des</strong> IT-Einsatzes fest, was<br />
mit der hohen Bedeutung von persönlichem und vertrauensvollem Kontakt bei komplexen<br />
Dienstleistungen im Vergleich zu besser standardisierbaren Prozessen in produzierenden<br />
Industrien begründet wird (Field et al. 2008). Bensaou (1997) stellt in seiner Studie fest, dass<br />
der Nutzen <strong>des</strong> IT-Einsatzes bei Zuliefernetzwerken in der Automobilbranche durch die<br />
besseren Kontroll- und Monitoringmöglichkeiten auf der einen und die besseren<br />
Koordinationsmöglichkeiten nichtstrukturierter Aufgaben auf der anderen Seite,<br />
beispielsweise beim Design, positiv auf die Netzwerkstabilität und –größe wirkt. Ein hohes<br />
Maß an Kooperationsbereitschaft unter den Partnern wird dabei als Grundvoraussetzung für<br />
den erfolgreichen IT Einsatz angesehen (Bensaou 1997). Ähnlich argumentiert Sherer<br />
(2003), dass grundsätzlich der Bedarf für die Unterstützung von Netzwerkprozessen durch IT<br />
besteht, eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung und damit die Erfolgswirksamkeit<br />
jedoch das Vertrauen unter den Partnern ist (Sherer 2003). Monczka et al. (1998) stellen<br />
heraus, dass Lieferzeiten in Zuliefernetzwerken durch die Verbesserung <strong>des</strong><br />
Informationsaustausches mittels <strong>interorganisationaler</strong> IT reduziert werden kann (Monczka et<br />
al. 1998). Ragatz et al. (1997) heben insbesondere die Verbesserung der Kommunikation<br />
und die damit verbundene Steigerung <strong>des</strong> Erfolgs bei der Zusammenarbeit in<br />
Neuproduktentwicklungsprozessen hervor (Ragatz et al. 1997).<br />
Der positive Einfluss eines Brokers wird in drei Studien beschrieben (Provan et al. 1995;<br />
Huggins 2000; Sherer 2003). Bei Sherer (2003) trägt der Broker indirekt zum <strong>Netzwerke</strong>rfolg<br />
- 14 -
ei, indem er durch informelle koordinierende Aktivitäten, wie der Organisation von Treffen<br />
oder der Vermittlung in Konfliktsituationen, Vertrauen und Beziehungsqualität fördert (Sherer<br />
2003). Auch Huggins (2000) betont die indirekten Erfolgsbeiträge <strong>des</strong> Brokers, der<br />
beispielsweise durch Projektinitiierungen die informelle Bande zwischen den Unternehmen<br />
fördern und aktivieren soll (Huggins 2000). Provan et al. (1995) stellen in ihrer qualitativen<br />
Studie über medizinische Versorgungsnetzwerke fest, dass <strong>Netzwerke</strong> mit hohem<br />
Zentralisierungsgrad und Machtbündelung effektiver arbeiten. Sie begründen dies damit,<br />
dass eine zentrale Stelle die Arbeit im gesamten Netz besser koordinieren und als<br />
Gatekeeper effektiver öffentliche Mittel für das Netz akquirieren kann (Provan et al. 1995).<br />
Mehr als die Hälfte der Studien (28) untersuchen die Kommunikation zwischen den Partnern.<br />
Abgesehen von Hartley et al. (1997) stellen alle Studien ein positiven Erfolgszusammenhang<br />
fest (Hartley et al. 1997). Die übrigen Studien unterscheiden sich in der Grundaussage nur<br />
geringfügig voneinander. Während einige die Kommunikation nur global als eines von vielen<br />
Managementaktivitäten untersuchen (Bazzoli et al. 1998; Tan et al. 1998), untersuchen<br />
andere Autoren konkrete Kommunikations- und Konfliktlösungsmaßnahmen, wie<br />
regelmäßige Telefonate sowie formelle und informelle Meetings (Mohr et al. 1994; Monczka<br />
et al. 1998; Koza et al. 2007). Durch die gezielte, wiederholte Kommunikation in geplanter<br />
und ungeplanter Form (Krause et al. 2007) erhöhen sich die Quantität und die Qualität der<br />
ausgetauschten Informationen (Mohr et al. 1994), die die Basis für die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit legen (Monczka et al. 1998). Dies zeigt sich insbesondere bei der<br />
Einbeziehung von Zulieferern im Zuge der Produkt- und Prozessentwicklung (Ragatz et al.<br />
1997). Ergänzend verbessert eine etablierte Kommunikationskultur Partnerschaftsattribute<br />
wie das Vertrauen (Lee et al. 1999; Li et al. 2006), was die Sozialisierung zwischen den<br />
Partnern begünstigt (Cousins et al. 2007). Dadurch erhöht sich der Erfolg der<br />
Partnerschaften und es können langfristigere Partnerschaften aufgebaut werden (Cousins et<br />
al. 2006). In Bezug auf das Konfliktmanagement werden gemeinschaftliche und integrative<br />
Ansätze (Thomas et al. 1993) unter Vermeidung zu „harter Worte“ (Monczka et al. 1998)<br />
empfohlen. Werden Konflikte nicht offen und gemeinschaftlich ausgetragen, werden die<br />
Langlebigkeit der Zusammenarbeit (Mohr et al. 1994) und letztlich auch deren Erfolg<br />
gefährdet (Bucklin et al. 1993).<br />
2.2.3 Evaluation und Kontrolle<br />
Der Einfluss der Evaluation beziehungsweise Kontrolle der Netzwerkpartner wird in 14<br />
Studien untersucht. Stellen Krause et al. (1997) noch einen Einfluss fest (Krause et al. 1997),<br />
so argumentieren Krause et al. (2007) in ihrer neuen Studie, dass es das soziale Kapital in<br />
der Beziehung sei, welches den Erfolg der Partnerschaften bedingt und nicht von der<br />
Evaluation der Partner beeinflusst wird (Krause et al. 2007). Van Echtelt et al. (2008) weisen<br />
darauf hin, dass die Evaluation schon frühzeitig erfolgen muss (van Echtelt et al. 2008). Dies<br />
- 15 -
ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn noch keine Kooperationserfahrung mit einem<br />
Partner vorliegt (Rai et al. 1996). Die Ziele sollten hierbei eingangs gemeinsam festgelegt<br />
werden, um spätere Konflikte bei der Performance-Messung zu umgehen (Ragatz et al.<br />
1997). Die Vermeidung von Konflikten wird auch durch Feedback nach der Evaluation<br />
gefördert (Krause et al. 1997). Im Anschluss muss die Evaluation dann beibehalten werden,<br />
um den Verlauf der Zusammenarbeit lenken zu können. Abweichungen von der geplanten<br />
Vorgehensweise können so früh erkannt werden. Durch die regelmäßige Evaluation wird die<br />
Basis für eine langfristige und durch die resultierende Nähe der Partner erfolgreichere<br />
Zusammenarbeit geschaffen (Carr et al. 1999; Shortell et al. 2002; van Echtelt et al. 2008).<br />
Dies kann beispielsweise durch die Etablierung eines Zertifizierungsprogramms erreicht<br />
werden, welches regelmäßig die Performance kontrolliert und die Erwartungen deutlich<br />
formuliert (Tan et al. 1998; Tan et al. 1999). Cousins und Lawson (2007) stellen fest, dass<br />
unterschiedliche Parameter bei der Evaluation einen unterschiedlichen Einfluss auf den<br />
Erfolg haben können. So schätzen sie die Kontrolle <strong>des</strong> Technologietransfers zwischen den<br />
Unternehmen als erfolgswirksam ein, während sie dies bei der Kontrolle der<br />
Kommunikationsintensität nicht tun (Cousins et al. 2007). Generell sollte die Evaluation der<br />
Zielerreichung nicht nur auf die operative Ebene beschränkt sein. Eine Berücksichtigung der<br />
strategischen Perspektive ist ebenso von Bedeutung (van Echtelt et al. 2008); auch kann die<br />
Evaluation mit Hilfe eines Portfolioansatzes den Erfolg fördern (Parise et al. 2003). Pansiri<br />
(2008) weist darauf hin, dass es insbesondere bei KMUs nötig sei, eine informelle Kontrolle<br />
der Partner zu etablieren, da eine formelle Kontrolle für diese zu aufwendig und somit nicht<br />
realisierbar sei (Pansiri 2008). Provan et al. (1995) argumentieren, dass die Kontrolle nicht<br />
durch Intermediäre erfolgen sollte, da diese dann wiederum kontrolliert werden müssten<br />
(Provan et al. 1995).<br />
2.2.4 Aufbau von Vertrauen<br />
Insgesamt beschäftigten sich 29 Studien mit dem Einfluss <strong>des</strong> Vertrauens auf den<br />
<strong>Netzwerke</strong>rfolg. In den Studien von Cousins et al. (2006) und Dyer und Chu (2003) wird eine<br />
Verbesserung <strong>des</strong> Informationsflusses durch das Vertrauen festgestellt, was zu einer<br />
Verbesserung der Performance führt (Dyer et al. 2003; Cousins et al. 2006). Ein weiterer<br />
Aspekt wird von Brunetto et al. (2007) und Krishnan et al. (2006) beleuchtet. Sie weisen auf<br />
den wesentlichen Einfluss <strong>des</strong> Vertrauens bei Entscheidungsfindungsprozessen in<br />
Unternehmen hin (Krishnan et al. 2006; Brunetto et al. 2007). Durch das Vertrauen in die<br />
Partner werden sich bietende Kooperationsmöglichkeiten eher wahrgenommen, da die<br />
Abschätzung von Risiko gegen Nutzen günstiger ausfällt (Brunetto et al. 2007). Jedoch birgt<br />
dies auch die Gefahr, unbedacht zu handeln und Risiken zu unterschätzen (Krishnan et al.<br />
2006). Field et al. (2008) stellen fest, dass das Vertrauen in der Dienstleistungsindustrie von<br />
großer Bedeutung sei, da nur bedingt mittels konkreter Spezifikationen gearbeitet werden<br />
- 16 -
könne (Field et al. 2008). Doney et al. (1997) konnten den angenommenen Einfluss von<br />
Vertrauen auf die Partnerwahl in Zulieferbeziehungen zwar nicht nachweisen, dafür einen<br />
positiven Effekt auf die Langfristigkeit der Beziehung. Sie unterscheiden interpersonelles und<br />
interorganisationales Vertrauen und zeigen auf, dass das eine auf das andere übertragen<br />
werden kann und den Aufbau langfristiger Beziehungen begünstigt (Doney et al. 1997). Auch<br />
Monczka et al. (1998) und Zaheer et al. (1998) vertreten diesen Standpunkt und stellen<br />
einen direkten erfolgswirksamen Zusammenhang (Monczka et al. 1998) sowie eine indirekte<br />
Wirkung über die Verbesserung der Verhandlungsqualität und Reduktion der Konflikte<br />
(Zaheer et al. 1998) fest. Diese Meinung wird von einigen weiteren Studien unterstützt<br />
(Bensaou 1997; Dyer et al. 2003; Johnston et al. 2004; Cousins et al. 2006). Bensaou (1997)<br />
stellt fest, dass das interorganisationale Vertrauen die Kooperation fördert, was wiederum in<br />
einer positiven Wechselwirkung das Vertrauen fördert (Bensaou 1997). Dieser Effekt wird<br />
auch von Dyer u. Chu (2003) und Ragatz et al. (1997) beobachtet: Je erfolgreicher eine<br />
Beziehung ist, <strong>des</strong>to mehr Vertrauen wird im Laufe der Zeit zwischen den Partnern<br />
akkumuliert (Ragatz et al. 1997; Dyer et al. 2003; Sherer 2003). Huggins (2000) und Krause<br />
et al. (2007) stellen fest, dass das soziale Kapital positiv durch Ähnlichkeiten der<br />
Unternehmen, wie gemeinsame Werte und Ziele der Partner, beeinflusst wird. Cousins und<br />
Lawson (2007) verwenden in ihrer Studie den Begriff <strong>des</strong> Beziehungskapitals, welches sich<br />
im Laufe der Zeit auf der Basis von für Sozialisierungsmechanismen entwickelt und zum<br />
Beziehungserfolg beiträgt (Cousins et al. 2007). Lee und Kim (1999) verwenden den Begriff<br />
der Partnerschaftsqualität, zu der neben Vertrauen als Hauptkomponente noch das<br />
Commitment, das gemeinsame Geschäftsverständnis, eine faire Risiko-/Gewinnverteilung<br />
und Zielkomplementarität beitragen (Lee et al. 1999). Zum Aufbau von Beziehungsqualität<br />
wird ein offener und direkter Kommunikationsstil empfohlen, wie beispielsweise direkte,<br />
persönliche Gespräche (Krause et al. 2007). Der Einfluss der Pflege bestehender <strong>Netzwerke</strong><br />
auf den Erfolg wird in sieben Studien untersucht (Shan et al. 1994; McGee et al. 1995;<br />
Powell et al. 1996; Goes et al. 1997; Littunen 2000; Power et al. 2001; Agranoff 2006). Dabei<br />
wird in allen Studien ein wesentlicher Einfluss auf den <strong>Netzwerke</strong>rfolg, insbesondere den<br />
Innovationserfolg, festgestellt. Shan et al. (1994) weisen diesen Zusammenhang anhand von<br />
Patenten für Biotechnologie-Startups nach (Shan et al. 1994). Auch McGee et al. (1995)<br />
stellen bei Startups die aktive und gezielte Einbeziehung externer Ressourcen im Rahmen<br />
einer kooperativen Strategie als Erfolgsfaktor fest (McGee et al. 1995), während Littunen<br />
(2000) keinen positiven Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit von Start-Ups<br />
feststellen kann (Littunen 2000). Goes und Park (1997) zeigen, dass Krankenhäuser, die in<br />
Kooperationsverbünden agieren, innovativer sind (Goes et al. 1997). Die Größe <strong>des</strong><br />
<strong>Netzwerke</strong>s hat einen positiven Effekt auf die Entwicklung von Innovationen (Power et al.<br />
2001; Parise et al. 2003).<br />
- 17 -
3 Zusammenfassung<br />
In diesem Artikel wurde ein Überblick über 43 Studien zu <strong>Erfolgsfaktoren</strong> <strong>des</strong> <strong>Managements</strong><br />
von <strong>Netzwerke</strong>n gegeben. Die untersuchten Netzwerkmanagementaktivitäten wurden in die<br />
Bereiche Auswahl der Netzwerkpartner, Koordination und Kommunikation, Evaluation und<br />
Kontrolle sowie Aufbau von Vertrauen eingeteilt und den jeweils untersuchten<br />
Erfolgsbeiträgen in den Bereichen Innovationspotenzial, Kostensenkungspotenzial,<br />
Marktpotenzial und Netzwerkstabilität hinsichtlich der Wirkungsweise gegenübergestellt. Die<br />
zentralen Aussagen und Befunde der Studien wurden zusammengefasst und mögliche<br />
Ansatzpunkte für weitere Forschung aufgezeigt.<br />
Es wird deutlich, dass die Einflüsse der Netzwerkmanagementaktivitäten auf den Erfolg<br />
eines <strong>Netzwerke</strong>s vielschichtig sind und die Erfolgswirkungen miteinander in<br />
Wechselwirkung stehen. Dabei spielt sowohl die Betrachtungsebene (interpersonell vs.<br />
interorganisational) und die Komplexität der Interaktion (Exploration vs. Exploitation) sowie<br />
die Messung <strong>des</strong> <strong>Netzwerke</strong>rfolgs eine wichtige Rolle.<br />
Lediglich zwei der 43 Studien decken das gesamte Spektrum der Netzwerkmanagementaktivitäten<br />
ab und nur eine Studie untersucht den <strong>Netzwerke</strong>rfolg in allen Kategorien. Aus<br />
erhebungsökonomischen Gründen werden häufig vereinfachend Dyaden untersucht und der<br />
<strong>Netzwerke</strong>rfolg aus der Sicht eines fokalen Unternehmens konzeptionalisiert (26 Studien).<br />
Die Erfolgsmessung erfolgt mehrheitlich anhand einfacher Kennzahlen und ausnahmslos<br />
aus der Sicht eines Schlüsselinformanten. Hier müsste die Messung <strong>des</strong> <strong>Netzwerke</strong>rfolgs<br />
differenziert nach den verschiedenen Netzwerkakteuren erfolgen. Die Mehrheit der<br />
untersuchten <strong>Netzwerke</strong> ist primär exploitativ orientiert, der Fokus liegt auf der<br />
Effizienzsteigerung eines dominierenden Unternehmens. Dies trägt dem Netzwerkgedanken<br />
offenkundig wenig Rechnung.<br />
Nur wenige Studien beschäftigen sich mit dem Aufbau und dem erfolgreichen Management<br />
homogener, polyzentrischer <strong>Netzwerke</strong>. Insbesondere ist die Frage noch weitgehend<br />
ungeklärt, unter welchen Bedingung in <strong>Netzwerke</strong>n eine Zentralisierung von<br />
Managementfunktionen mit entsprechend festgelegten Verfügungsrechten in Form von Überund<br />
Unterordnungsverhältnissen erfolgswirksam ist; oder ob eher die dezentrale<br />
Selbststeuerung der Akteure im Sinne einer Heterarchie von Vorteil ist; oder ob es eher auf<br />
das komplementäre Zusammenspiel von Selbst- und Fremdregulation im Rahmen einer<br />
Kontextsteuerung ankommt. Auch gibt es noch wenig Befunde zur Beantwortung der Frage,<br />
inwiefern sich die Komplexität <strong>des</strong> Netzwerkzwecks auf die Ausgestaltung der<br />
interorganisationalen Zusammenarbeit auswirkt. Überraschend wenige Studien (7) befassen<br />
sich mit dem Management von Dienstleistungsnetzwerken, obwohl gerade hier der<br />
Planungs-, Steuerungs- und Kontrollaufwand besonders hoch ist, insbesondere im Fall von<br />
komplexen Dienstleistungen, wie Finanz- oder Gesundheitsdienstleistungen.<br />
- 18 -
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ausgewählte Forschungsansätze. Wertschöpfungsnetzwerke (Festschrift für Bernd<br />
Kaluza). T. Blecker and H. G. Gemünden. Berlin, Erich Schmidt Verlag: 19-34.<br />
- 23 -
Anhang<br />
Tabelle 2: Kurzzusammenfassung der ausgewählten Studien.<br />
# Studie Netzwerkart Analyseart Datensatz Ergebnisse<br />
1 Agranoff<br />
(2006)<br />
2 Bazzoli et<br />
al. (1998)<br />
3 Bensaou<br />
(1997)<br />
4 Brunetto<br />
et al.<br />
(2007)<br />
5 Bucklin et<br />
al. (1993)<br />
Kooperation <strong>des</strong> privaten<br />
und öffentlichen<br />
Sektors in den<br />
USA<br />
Kooperation von öffentlichen<br />
und privaten<br />
Einrichtungen zur<br />
Traumatherapie in<br />
den USA<br />
Dyadische Beziehungen<br />
der Hersteller<br />
in den USA und Japan<br />
zu den Zuliefe-<br />
rern<br />
<strong>Netzwerke</strong> von KMU<br />
in Australien<br />
Marketingallianzen<br />
von Mittelständischen<br />
und großen Unternehmen<br />
in den USA<br />
Multiple Case<br />
Study mit Managern<br />
im privaten<br />
und öffentlichen<br />
Sektor.<br />
Multiple Case<br />
Study<br />
Interviews mit Verantwortlichen<br />
der<br />
Beziehungen beim<br />
Hersteller<br />
Interviews und<br />
Fragebögen mit<br />
den Eigner und<br />
Managern der<br />
Unternehmen<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
14 Fälle Öffentliche <strong>Netzwerke</strong> unterscheiden sich wesentlich untereinander.<br />
Kommunikation und Koordination ist für die Schaffung<br />
von Mehrnutzen wichtig. Der Mehrnutzen für die Netzwerkakteure<br />
liegt im Informationsaustausch mit anderen und dem<br />
Lernen, wie man erfolgreich kooperiert. Das im Netzwerk Gelernte<br />
wird in die eigene Organisation transferiert.<br />
6 Fälle Um die <strong>Netzwerke</strong> koordinieren und damit erfolgreich gestalten<br />
zu können, bedarf es keiner formellen Koordination sondern<br />
eher einer Kommunikation und Vermittlung von Werten, die<br />
gegenseitiges Vertrauen schafft. Zentralität <strong>des</strong> <strong>Managements</strong><br />
ist von Vorteil, insbesondere wenn mit der Ressourcenallokation<br />
verbunden.<br />
137 Interviews<br />
in den USA<br />
und 307 Interviews<br />
in Japan<br />
158 Fragebögen<br />
und anschließend<br />
6<br />
Interviews<br />
Neben Eigenschaften der Beziehungen, haben auch der Einsatz<br />
von IT-Technologie als auch Vertrauen in den Partner<br />
unterschiedlich starken Einfluss auf den Erfolg. Der Einfluss<br />
beider ist in Japan deutlich stärker ausgeprägt.<br />
Vertrauen moderiert die Bereitschaft von Jungunternehmern,<br />
sich aktiv in <strong>Netzwerke</strong>n zu engagieren und <strong>des</strong>sen Potenziale<br />
zu erschließen (Exploration und Exploitation). Das<br />
„<strong>Netzwerke</strong>n“ muss erst gelernt werden. Die Autoren<br />
bezeichnen daher die untersuchten <strong>Netzwerke</strong> als<br />
"embryonalen" Vorläufer von explorativen <strong>Netzwerke</strong>n. Diese<br />
finden sich sowohl in Innovationen als auch in der<br />
Marktperspektive wieder.<br />
98 Fragebögen Die gezielte Auswahl der Partner und Projekte, sowie eine<br />
ausgeprägte Kommunikation zur Reduktion von Machtungleichgewichten<br />
zwischen den Akteuren verbessern die wahrgenommene<br />
Effektivität der Marketing-Allianzen.
# Studie Netzwerkart Analyseart Datensatz Ergebnisse<br />
6 Carr et al.<br />
(1999)<br />
7 Cousins<br />
et al.<br />
(2006)<br />
8 Cousins<br />
et al.<br />
(2007)<br />
9 Doney et<br />
al. (1997)<br />
10 Dyer et al.<br />
(2003)<br />
11 Field et al.<br />
(2008)<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Unternehmen<br />
unterschiedlicher<br />
Größe in den USA<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Unternehmen<br />
verschiedener Größe<br />
in Großbritannien<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Großunternehmen<br />
in Großbritannien<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Unternehmen<br />
unterschiedlicher<br />
Größe in den USA<br />
Zuliefernetzwerke<br />
verschiedener großer<br />
Unternehmen in Japan,<br />
Korea und den<br />
USA<br />
Dyadische Beziehungen<br />
bei Finanzdienstleistungsprozessen<br />
in den USA<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
im Einkauf<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
Fragebögen an die<br />
verantwortlichen<br />
Manager der Unternehmen<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
im Einkauf<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der<br />
Dienstleistungsanbieter<br />
571 Fragebögen<br />
111 Fragebögen<br />
142 Fragebögen<br />
210 Fragebögen<br />
344 Fragebögen<br />
108 Fragebögen<br />
Der Einkauf der Unternehmen sollte strategisch ausgerichtet<br />
sein. Durch Evaluation werden bessere und längerfristige Beziehungen<br />
zu Schlüsselzulieferern aufgebaut, die auch erfolgreicher<br />
sind.<br />
Der Erfolg der Beziehung wird durch den Aufbau von Beziehungskapital<br />
erhöht. Um die Beziehung zu verbessern, eignen<br />
sich informelle Ansätze, während formelle Ansätze die Rahmenbedingungen<br />
für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
schaffen.<br />
Sozialisierungsmechanismen und Leistungskontrolle der Zulieferer<br />
erhöhen den Integrationsgrad der Zulieferer, der wiederum<br />
den Beziehungserfolg, insbesondere bei gemeinsamen<br />
Neuproduktentwicklungen, steigert. Sozialisierungsmechanismen<br />
haben darüber hinaus eine direkte Erfolgswirkung.<br />
Interpersonelles wird auf interorganisationelles Vertrauen<br />
übertragen. Das Vertrauen in den Zulieferer bzw. den Manager<br />
<strong>des</strong> Unternehmens wirkt positiv auf die Langfristigkeit der Zusammenarbeit,<br />
spielt aber keine Rolle bei der Auswahl <strong>des</strong><br />
Zulieferers. Vertrauen wird als "Order-Qualifier" bei der Partnerwahl<br />
angesehen, "Order-Winner" Kriterien beziehen sich<br />
auf Leistungs- und Kostendaten.<br />
Die Vertrauenswürdigkeit <strong>des</strong> Zulieferers wirkt positiv auf den<br />
Kooperationserfolg durch Reduktion der Transaktionskosten<br />
und Steigerung <strong>des</strong> Informationsaustauschs in der Beziehung.<br />
Beziehungsattribute (Kooperation und Commitment) haben<br />
einen positiven Einfluss auf den wahrgenommenen Beziehungserfolg,<br />
während operative Koordinationsinstrumente (Koordination,<br />
IT-Einsatz und Feedbackgespräche) keinen Einfluss<br />
haben.
# Studie Netzwerkart Analyseart Datensatz Ergebnisse<br />
12 Goes et<br />
al. (1997)<br />
13 Handfield<br />
et al.<br />
(2002)<br />
14 Hartley et<br />
al. (1997)<br />
15 Huggins<br />
(2000)<br />
16 Johnston<br />
et al.<br />
(2004)<br />
17 Koza et<br />
al. (2007)<br />
18 Krause et<br />
al. (1997)<br />
<strong>Netzwerke</strong> von Krankenhäusern<br />
in den<br />
USA<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Unternehmen<br />
unterschiedlicher<br />
Größe in Nordame-<br />
rika<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von KMUs in den<br />
USA mit Fokus auf<br />
Produktentwicklun-<br />
gen<br />
Formelle und informelleIndustrienetzwerke<br />
von KMUs in<br />
Großbritannien<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Unternehmen<br />
unterschiedlicher<br />
Größe in Nordame-<br />
rika<br />
Ein Großunternehmen<br />
und sein Versorgungsnetzwerk<br />
in<br />
ganz Nordamerika<br />
Zuliefernetzwerke<br />
nordamerikanischer<br />
Großunternehmen<br />
Interviews mit Managern<br />
der Krankenhäuser<br />
Fragebögen an<br />
Einkaufs-Manager<br />
der Unternehmen<br />
Fragebögen an die<br />
Ingenieure und<br />
Manager der Unternehmen<br />
Interviews bei<br />
388 Krankenhäusernbinnen<br />
zehn Jah-<br />
ren<br />
Case Studies Daten von vier<br />
<strong>Netzwerke</strong>n<br />
Fragebögen an<br />
Einkaufs-Manager<br />
(Kunde) und an<br />
<strong>des</strong>sen Zulieferer<br />
Fragebögen an<br />
Kunde und <strong>des</strong>sen<br />
Zulieferer<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
im Einkauf<br />
Interorganisationale Vernetzungen (strukturell, administrativ,<br />
ressourcenbezogen) zu anderen Krankenhäusern und anderen<br />
Organisationen und Verbänden führen zu einer höheren Anzahl<br />
an Dienstleistungsinnovation.<br />
97 Fragebögen Vertrauen in die Zulieferer erhöht deren Verlässlichkeit unabhängig<br />
davon, ob das Unternehmen viel oder wenig Kontrolle<br />
über den Zulieferer hat. Zum Vertrauensaufbau sollte der Zulieferer<br />
beziehungsspezifische Investitionen tätigen; Verträge<br />
wirken in<strong>des</strong> nicht vertrauensaufbauend.<br />
79 Fragebögen Schnittstellenmanagement zwischen Zulieferer und Unternehmen<br />
durch starke Kommunikation, Vertrauen in und Verantwortung<br />
für den Zulieferer, zeigten keinen positiven Einfluss<br />
auf die Termintreue. Vielmehr entscheidend ist die Selektion<br />
164 Fragebögen<br />
282 Fragebögen<br />
527 Fragebögen<br />
technologisch kompetenter Zulieferer.<br />
Formelle <strong>Netzwerke</strong> erweisen sich als erfolgreicher, entstehen<br />
aber am effektivsten aus informellen <strong>Netzwerke</strong>n. Des Weiteren<br />
sind vorherige Kontakte und das dadurch entstandene<br />
Vertrauen erfolgsfördernd.<br />
Durch kooperatives Verhalten <strong>des</strong> kaufenden Unternehmens<br />
und stärkere Einbindung <strong>des</strong> Zulieferers erhöht sich der wahrgenommene<br />
Erfolg der Beziehung. Einzelne kooperative Tätigkeiten<br />
wie gemeinsame Verantwortung bei der Problemlösung<br />
zeigen jedoch keinen positiven Einfluss.<br />
Unterschiede treten im Kommunikationsverhalten auf, je nachdem<br />
ob die Beziehung in der Vergangenheit kommunikativ<br />
oder konfliktär, bzw. bürokratisch oder vertrauensbasiert geführt<br />
wurde. Dies beeinflusst sowohl den finanziellen als auch<br />
den subjektiven Erfolg der Beziehung. Eine kommunikative,<br />
vertrauensbasierte Führung wird empfohlen.<br />
Im Vergleich der überdurchschnittlich mit der unterdurchschnittlich<br />
erfolgreichen Hälfte der Beziehungen der Unternehmen<br />
zeigt sich, dass erfolgreiche stärker auf Evaluation,<br />
Kommunikation und Einbindung der Zulieferer setzen.
# Studie Netzwerkart Analyseart Datensatz Ergebnisse<br />
19 Krause et<br />
al. (2007)<br />
20 Krishnan<br />
et al.<br />
(2006)<br />
21 Lee et al.<br />
(1999)<br />
22 Li et al.<br />
(2006)<br />
23 Littunen<br />
(2000)<br />
24 McGee et<br />
al. (1995)<br />
25 Mohr et<br />
al. (1994)<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Großunternehmen<br />
in den USA,<br />
dabei dyadische Beziehungen<br />
zu geförderten<br />
Zulieferern<br />
Internationale Allianzen<br />
mit einem besonderen<br />
Fokus auf<br />
Indien<br />
Outsorcingprojekte<br />
im Bereich der Informationssysteme<br />
von<br />
KMUs in Korea<br />
Zuliefernetzwerke,<br />
Organisationen und<br />
deren Kunden in den<br />
USA<br />
Soziale <strong>Netzwerke</strong><br />
und Kooperationen<br />
von Startups in Finnland<br />
Kooperationen von<br />
Startups in hochtechnologischen<br />
Branchen in den USA<br />
Beziehungen mittelständischer<br />
Hersteller<br />
zu ihren Händlern in<br />
den USA<br />
Fragebögen an die<br />
beteiligten Managern<br />
<strong>des</strong> Unternehmens<br />
und der<br />
Zulieferer<br />
Fragebögen an<br />
Manager der Unternehmen<br />
Interviews mit Managern<br />
der outsourcendenUnternehmen<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
Fragebögen Gründer<br />
(T1) und<br />
überlebende Unternehmen<br />
nach<br />
sechs Jahren (T2)<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
352 Fragebögen<br />
126 Fragebögen<br />
Das soziale (Ziele, Werte, Vertrauen) und strukturelle Kapital<br />
(Kommunikation und Evaluation) einer Beziehung wirken positiv<br />
auf den Erfolg (Kosten, Qualität und Flexibilität). Dabei wirken<br />
beide Arten unterschiedlich auf die genannten Bereiche.<br />
Das in der Beziehung aufgebaute soziale Kapital beeinflusst<br />
den Erfolg der Partnerschaften und wird nicht negativ von der<br />
Evaluations- oder Kontrollmaßnahmen beeinflusst.<br />
Untersuchung der moderierenden Wirkung von Verhaltens-<br />
und Umfeldunsicherheiten auf die Beziehung zwischen Vertrauen<br />
und Erfolg. Vertrauen erhöht den Erfolg der Allianzen<br />
stärker bei hoher Unsicherheit bezüglich <strong>des</strong> Partnerverhaltens<br />
(hohe Interdependenz, hohe Konkurrenz) als bei hoher Um-<br />
feldunsicherheit (geringe Stabilität und Vorhersehbarkeit).<br />
74 Interviews Der Erfolg <strong>des</strong> Outsourcings ist wesentlich von der Qualität der<br />
Beziehung beeinflusst. Diese kann durch Faktoren wie das<br />
gemeinsame Geschäftsverständnis, eine faire Risiko-<br />
/Gewinnverteilung und Zielkomplementarität verbessert wer-<br />
196 Fragebögen<br />
118 Firmen mit<br />
mehreren Interviews<br />
über<br />
die Jahre<br />
210 Fragebögen<br />
102 Fragebögen <br />
den.<br />
Management der Zuliefernetzwerke (SCM) insbesondere durch<br />
Informationsaustausch (qualitativ und quantitativ) kann den<br />
Erfolg <strong>des</strong> Unternehmens erhöhen. Bezugskosten werden re-<br />
duziert und Wettbewerbsvorteile werden erzielt.<br />
Neben anderen Effekten hängt der Erfolg von Startups hängt<br />
eher von internen (Teambildung) als externen <strong>Netzwerke</strong>n ab.<br />
Dabei ist die Auswahl der richtigen Projekte und Gruppen entscheidend<br />
für den Erfolg.<br />
Start-Ups, die kooperativ arbeiten schneiden im Vergleich besser<br />
ab. Dabei spielt die Erfahrung <strong>des</strong> Managementteams eine<br />
wesentliche, moderierende Rolle.<br />
Koordination, Kommunikation und Konfliktlösungsverhalten<br />
sowie gegenseitiges Vertrauen beeinflussen den finanziellen<br />
und wahrgenommenen <strong>Netzwerke</strong>rfolg der untersuchten Hersteller-Händler<br />
Dyaden positiv.
# Studie Netzwerkart Analyseart Datensatz Ergebnisse<br />
26 Monczka<br />
et al.<br />
(1998)<br />
27 Pansiri<br />
(2008)<br />
28 Parise et<br />
al. (2003)<br />
29 Powell et<br />
al. (1996)<br />
30 Power et<br />
al. (2001)<br />
31 Provan et<br />
al. (1995)<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Großunternehmen<br />
weltweit<br />
<strong>Netzwerke</strong> der Tourismusunternehmen<br />
in den Bereichen<br />
Transport, Unterkunft<br />
und anderen Betrei-<br />
bern in Australien<br />
Verschiedene <strong>Netzwerke</strong>unterschiedlicher<br />
Unternehmen<br />
unterschiedlicher<br />
Branchen weltweit<br />
<strong>Netzwerke</strong> einzelner<br />
Unternehmen in der<br />
Branche in den USA<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von KMUs in Australien<br />
Öffentliche <strong>Netzwerke</strong><br />
bei der Behandlung<br />
von Geisteskrankheiten<br />
in den<br />
USA<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
Interviews und<br />
Fragebögen mit<br />
Verantwortlichen in<br />
den Unternehmen<br />
Interviews bei den<br />
Unternehmen<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
Case Studies vergleichbarer<strong>Netzwerke</strong><br />
in vergleichbarenGemeinden<br />
77 Fragebögen Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg der Zusammenarbeit<br />
in langfristigen Lieferantenbeziehungen. Positiv wirken<br />
insbesondere vertrauensbildende Maßnahmen wie Kommunikation<br />
und gemeinsame Aufgabenkoordination. Konflikte<br />
sollten weder übergangen noch drastisch gelöst werden. Die<br />
formale Evaluation der Zulieferer wurde ebenfalls als Erfolgs-<br />
117 Fragebögen<br />
200 Interviews<br />
in 35 Unternehmen;<br />
150<br />
Fragebögen in<br />
22 dieser Un-<br />
ter-nehmen<br />
225 interviewte<br />
Unternehmen<br />
in den Jahren<br />
1990-1994<br />
962 Fragebögen<br />
4 Case Studies<br />
über einen<br />
Zeitraum von<br />
gut einem Jahr<br />
treiber identifiziert.<br />
Vertrauen, Einsatz, Kompatibilität und Kontrolle zeigen positive<br />
Einflüsse auf den Erfolg der Tourismus-Dienstleistungsnetzwerke.<br />
Sie beeinflussen unterschiedlich stark die Zufriedenheit,<br />
den finanziellen Erfolg und den Wissensaustausch.<br />
Ein Portfolio-Ansatz wird entwickelt, der die Gesamtheit aller<br />
Beziehungen eines Unternehmens, anstatt einzelner, betrachtet.<br />
Dabei werden erfolgreiche <strong>Netzwerke</strong> durch Kommunikation<br />
und Koordination, aber auch durch Evaluation und Selektion<br />
gekennzeichnet.<br />
Innovationen und Reputation, sowie Marktanteile erwachsen<br />
aus Kooperationen. Daher führen Netzwerkaktivitäten und<br />
Partnerakquise zu mehr Erfolg für die untersuchten Biotech-<br />
Unternehmen. Hochkomplexes Wissen ist alleine nicht zu ge-<br />
nerieren.<br />
Unternehmen, die sich stark in <strong>Netzwerke</strong>n engagieren ("agile<br />
Unternehmen") kombinieren harte und weiche <strong>Managements</strong>tile,<br />
von Kommunikation bis zum IT-Einsatz und erzielen somit<br />
bessere Ergebnisse als weniger agile Unternehmen. Der Erfolg<br />
stellt sich bei dem Markt-, dem Kostensenkungs- und dem In-<br />
novationspotenzial ein.<br />
Effektive <strong>Netzwerke</strong> im Gesundheitswesen zeichnen sich insbesondere<br />
durch direkte, nichtfragmentierte, externe Kontrolle,<br />
hohe Zentralität und Stabilität aus.
# Studie Netzwerkart Analyseart Datensatz Ergebnisse<br />
32 Ragatz et<br />
al. (1997)<br />
33 Rai et al.<br />
(1996)<br />
34 Saxton<br />
(1997)<br />
35 Shan et<br />
al. (1994)<br />
36 Sherer<br />
(2003)<br />
37 Shortell et<br />
al. (2002)<br />
38 Takeishi<br />
(2001)<br />
Rolle der Zuliefernetzwerke<br />
bei der<br />
Neuprodukt-entwicklung<br />
in KMUs in den<br />
USA<br />
Kooperationen von<br />
Unternehmen verschiedener<br />
Größe in<br />
den USA<br />
Dyadische, strategische<br />
Allianzen mit<br />
verschiedensten<br />
Zielen<br />
Kooperationen von<br />
Startups mit anderen<br />
Unternehmen und<br />
Instituten in den USA<br />
<strong>Netzwerke</strong>n von<br />
KMUs <strong>des</strong> produzierenden<br />
Gewerbes in<br />
den USA<br />
Kooperation von öffentlichen<br />
und privaten<br />
Einrichtungen in<br />
den USA<br />
Dyadische Produktentwicklungskooperation<br />
von Großunternehmen<br />
mit Zulieferern<br />
in Japan<br />
Betrachtung dyadischerBeziehungen<br />
mit Managern<br />
der KMUs<br />
Einleitende Interviews,<br />
dann Fragebögen<br />
an die<br />
Manager der Un-<br />
ternehmen<br />
Zweistufige Fragebogenbefragung<br />
der Manager der<br />
Unternehmen<br />
Analyse einer Datenbank<br />
der Branche<br />
gestützt von<br />
Interviews und<br />
Fragebögen<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
Multiple Case<br />
Study<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
60 Interviews Zur erfolgreichen Beteiligung der Zulieferer bei der Neuproduktentwicklung<br />
bedarf es Kommunikation, Informationsaustausch,<br />
Vertrauen und Evaluation.<br />
5 Interviews,<br />
70 Fragebögen<br />
Insbesondere die Selektion und beständige Evaluation der<br />
Partner fördert den Erfolg der Kooperationen. Intensive Kommunikation<br />
ist ebenso erfolgswirksam.<br />
98 Fragebögen Neben der Reputation der Partner und ihrer strategischen Ähnlichkeit<br />
beeinflusst auch das Vertrauen untereinander den Erfolg<br />
der Allianzen. Partnererfahrung beeinflusst interessanter-<br />
64 Unternehmen<br />
71 Fragebögen<br />
von unterschiedlichen<br />
Unternehmen<br />
weise den langfristigen Allianzerfolg nicht.<br />
Kooperationen mit Instituten und Industriepartnern machen<br />
sich für Startups in Form von mehr Patenten bezahlt; wobei die<br />
Netzwerkzentralität eine entscheidende Rolle spielt. Weder die<br />
Größe <strong>des</strong> Start-Ups noch die Patentzahl beeinflussen die<br />
Netzwerkaktivitäten.<br />
Neben Eigenschaften der Netzteilnehmern und somit deren<br />
Auswahl, beeinflussen Einsatz und Zuversicht sowie das Vorhandensein<br />
eines Intermediärs und IT-Einsatz den Erfolg der<br />
<strong>Netzwerke</strong> positiv.<br />
25 Cases Um die Kooperation von öffentlichen und privaten Einrichtungen<br />
im Gesundheitswesen erfolgreich zu gestalten, bedarf es<br />
eines strukturierten <strong>Managements</strong>. Dabei erweisen sich Kommunikation,<br />
Koordination und Evaluation <strong>des</strong> <strong>Netzwerke</strong>s als<br />
stark förderlich.<br />
45 Fragebögen Für erfolgreiche Kooperation ist die Kommunikation und Koordination<br />
der wichtigste Einflussfaktor. Erfolgskritisch für die<br />
kooperative Neuproduktentwicklung ist die Koordination der<br />
internen Prozesse mit den Partneraktivitäten.
# Studie Netzwerkart Analyseart Datensatz Ergebnisse<br />
39 Tan et al.<br />
(1998)<br />
40 Tan et al.<br />
(1999)<br />
41 Thomas<br />
et al.<br />
(1993)<br />
42 van Echtelt<br />
et al.<br />
(2008)<br />
43 Zaheer et<br />
al. (1998)<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Unternehmen<br />
unterschiedlicher<br />
Größe in den USA<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Unternehmen<br />
unterschiedlicher<br />
Größe in den USA<br />
Kooperationen von<br />
Krankenhäusern untereinander,<br />
mit Ärzten<br />
oder Dachorgani-<br />
sationen in den USA<br />
Beziehungen eines<br />
Herstellers von Kopierern<br />
und Druckern<br />
in Holland zu seinen<br />
Lieferanten bei der<br />
Neuentwicklungen<br />
Zuliefernetzwerke<br />
von Unternehmen<br />
unterschiedlicher<br />
Größe in den USA<br />
Fragebögen an<br />
Qualitätsmanager<br />
und Vizepräsidenten<br />
der Unter-<br />
nehmen<br />
Fragebögen an<br />
Qualitätsmanager<br />
und Vizepräsidenten<br />
der Unter-<br />
nehmen<br />
Multiple Case<br />
Study<br />
Case Studies einzelnerLieferantenbeziehungen<br />
Fragebögen an die<br />
Manager der Unternehmen<br />
313 Fragebögen<br />
313 Fragebögen<br />
Durch Evaluation der Zulieferer bezüglich der Qualität können<br />
starke positive Erfolge in Bezug auf den Markt und die Kosten<br />
erzielt werden. Es wird empfohlen, Einkaufs- und Qualitätssicherungssysteme<br />
zur umfassenden Lieferantenbewertung zu<br />
integrieren.<br />
Das Konzept <strong>des</strong> Artikels von 1998 wird erneuert und um das<br />
Kundenmanagement erweitert. Erst durch die komplette Verzahnung<br />
der gesamten Wertschöpfungskette kann der <strong>Netzwerke</strong>rfolg<br />
maximiert werden.<br />
3 Cases Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist der Informationsaustausch<br />
zum Abbau von Unsicherheiten und gegenseitigen<br />
Vorbehalten essentiell. Das Management muss daher den Informationsfluss<br />
durch die Schaffung entsprechender Strukturen<br />
8 parallel<br />
verblaufende<br />
Case Studies<br />
107 Fragebögen<br />
fördern.<br />
Um Innovation mit den Zulieferern erfolgreich zu erarbeiten<br />
bedarf es zweier Managementperspektiven, bzw. strategischer<br />
und operativer Managementmethoden. Der Allianz-Erfolg sowohl<br />
lang- als auch kurzfristig zu evaluieren.<br />
Vertrauen hat einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg. Jedoch<br />
muss unterschieden werden zwischen interpersonellem<br />
und interorganisationellem Vertrauen, Diese wirken getrennt<br />
und unterschiedlich auf den Erfolg.