Die neuen Wunderwaffen der Medizin Wie wir 100 ... - Bionanonet!
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<strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> <strong>100</strong>-Jährigen <strong>wir</strong>d deutlich ansteigen<br />
Auch Reinhard Krepler, Direktor des <strong>Wie</strong>ner AKH, ist überzeugt, dass die Menschen<br />
schon bald länger leben werden: „Wir werden nicht nur Krankheiten heilen, son<strong>der</strong>n<br />
auch den Alterungsprozess zurückschrauben. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> <strong>100</strong>-Jährigen <strong>wir</strong>d<br />
frappant steigen.“<br />
• Nanomedizin. Als schärfste Waffen gegen Krebs und Volkskrankheiten wie<br />
Diabetes und Alzheimer gelten <strong>der</strong>zeit Teilchen mit <strong>100</strong> Nanometern. Ein Nanometer<br />
ist <strong>der</strong> Millionste Teil eines Millimeters. <strong>Die</strong>se mikroskopisch kleinen Partikel werden<br />
vor allem als Transporter eingesetzt werden, die Wirkstoffe direkt in erkrankte Zellen<br />
– etwa Krebszellen – tragen. So könnte bei Diabetes-Patienten etwa auch Insulin<br />
erstmals in Pillenform verabreicht werden. <strong>Die</strong>ser gezielte Einsatz <strong>der</strong> Medikamente<br />
vermeidet Neben<strong>wir</strong>kungen im gesunden Gewebe. Im Klartext: Im Kampf gegen den<br />
Krebs könnte statt einer Chemotherapie, die den ganzen Körper umfasst, nur die<br />
befallene Zelle behandelt werden. „Damit hätten <strong>wir</strong> die lang herbeigesehnte Pille<br />
gegen den Krebs“, erzält <strong>der</strong> Strahlenbiologe Andreas Jordan.<br />
• Gentechnik und Biotechnologie. Auch im Bereich <strong>der</strong> Gentechnik <strong>wir</strong>d eifrig an<br />
<strong>neuen</strong> Wun<strong>der</strong>mitteln gebastelt. Spezielle Designer-Medikamente gegen Volksleiden<br />
wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Arthritis o<strong>der</strong><br />
Lungenkrankheiten kann man sich in den nächsten Jahren aus den Genlabors <strong>der</strong><br />
Biotech-Firmen erwarten. Hier sind die Wissenschaftler auf <strong>der</strong> Jagd nach Genen,<br />
die für bestimmte Krankheiten verantwortlich sind, um als Gegenmittel humane<br />
Antikörper zu finden. Bei medizinischer Genforschung steht aber nur die Heilung und<br />
die Vorbeugung von Krankheiten im Vor<strong>der</strong>grund und nicht die genetische<br />
Verän<strong>der</strong>ung des menschlichen Erbgutes. Österreichs bekanntester Genforscher<br />
Josef Penninger sieht in <strong>der</strong> Biotechnologie ein enormes Potenzial: „Gen- und<br />
Biotechnologie sind die größten Revolutionen, die es bis jetzt gegeben hat. Nur<br />
dauert es sehr lange, bis aus <strong>der</strong> Grundlagenforschung ein Medikament entsteht.<br />
Aber in zehn bis 15 Jahren <strong>wir</strong>d in jedem Dorf <strong>der</strong> Arzt über das Zusammenspiel von<br />
molekularer Biologie und Genen Bescheid wissen müssen, um das richtige<br />
Medikament zu verschreiben.“ Eines ist dabei sicher: Da Gentechnik eine beson<strong>der</strong>s<br />
kostspielige Form <strong>der</strong> Forschung ist – die Entwicklung eines Medikaments kostet<br />
mindestens 650 Millionen Dollar – , werden sich die Pharmafirmen vor allem auf<br />
typische Volkskrankheiten konzentrieren.<br />
Nanotechnik. Zell-Heilung durch High-Tech-Moleküle<br />
Nanopartikel sind maßgeschnei<strong>der</strong>te Moleküle mit außergewöhnlichen Fähigkeiten,<br />
die zumindest zehntausendmal kleiner sind als ein Millimeter. Sie können durch den<br />
Körper direkt zu kranken Zellen wan<strong>der</strong>n und dort entsprechende Wirkstoffe<br />
(Medikamente)abladen.<br />
Vor allem im Kampf gegen Krebs, Alzheimer und Diabetes verspricht man sich neue<br />
Therapien mithilfe <strong>der</strong> kleinen Botenstoffe. Am Massachusetts Institute of Technology<br />
(MIT) basteln Forscher sogar an Nanorobotern, die im Körper ihren Weg zum<br />
Einsatzort selbst finden. Dafür müssen die Minipartikel durch Zellen wan<strong>der</strong>n, in<br />
Blutgefäßen schwimmen o<strong>der</strong> Gewebeunebenheiten durchkreuzen. Am MIT bauen<br />
die Forscher <strong>der</strong>zeit „Attila“ – einen Roboter, <strong>der</strong> all das können soll. Für den<br />
menschlichen Körper ist er aber mit 30 Zentimetern und 1,6 Kilogramm noch deutlich<br />
zu groß.