Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Tashenknall<br />
Interview von Markus Thomas.<br />
Am 05. Mai habe ich mich per Skype mit<br />
der Band Tashenknall getroffen. Sie besteht<br />
aus Roman aka Mike Meister und Marijo aka<br />
Don Bosko. Das fast mehr als 90 Minuten<br />
lange Gespräch, könnt ihr im Folgenden<br />
nachlesen:<br />
Die meisten von uns kennen sicherlich den<br />
Roman, aber stellt euch doch bitte beide<br />
mal kurz vor, damit wir auch wissen wer<br />
hinter dem Namen „Tashenknall“ steht.<br />
Don Bosko: Ja der Roman ist bekannt. Den<br />
kennt schon jeder, der muss ja schon gar<br />
nichts mehr sagen. Ich bin einfach der andere<br />
Teil von Tashenknall, wir sind ja zu zweit.<br />
Wir waren mal mehr. Mein Künstlername<br />
ist Don Bosko und Roman und ich kennen<br />
uns schon seit Ewigkeiten. Wir haben uns<br />
mal beim Basketball spielen kennengelernt,<br />
sind später zusammengezogen und haben<br />
angefangen Musik zu machen. Roman hatte<br />
gewisse Musikrichtungen, die er gehört hat<br />
und ich hatte gewissen Musikrichtungen, die<br />
ich gehört habe und Rap war unsere Schnittmenge.<br />
Mike Meister: Marijo ist auch ein Tiefstapler.<br />
Der hat vorher schon eine Schallplatte<br />
released. Ansonsten hat er richtig erzählt. Wir<br />
haben ursprünglich zusammen Basketball<br />
gespielt, hatten da aber privat erstmal wenig<br />
bis gar nichts miteinander zu tun. Wir haben<br />
uns dann bei gemeinsamen Freunden wieder<br />
getroffen und suchten beide eine Wohnung<br />
und zack ist man zusammengezogen. Uns<br />
war dann relativ schnell klar, dann machen<br />
wir auch zusammen Musik, weil wir auch<br />
beide Musikfans sind. Das war natürlich<br />
nicht die schlechteste Voraussetzung. Wir reden<br />
jetzt hier von 1997. Der Marijo hat dann<br />
die Gardine über das Fenster genagelt, so das<br />
die Welt da draußen egal war und wir haben<br />
dann an Songs rumgebastelt. Während andere<br />
Leute bei 30 Grad aufwärts draußen waren,<br />
hatten wir es angenehm dunkel, haben Reime<br />
geschrieben, aufgenommen und Beats gebaut.<br />
In der Musikproduktion ist der Marijo<br />
derjenige, der schon damals mehr Erfahrung<br />
hatte. Ich habe dann immer nur daneben<br />
gesessen und habe gesagt „total super“ oder<br />
„ein bisschen weniger davon“, weil es dir<br />
schon deine Ohren weggeblasen hat.<br />
Ihr habt eben das Jahr 1997 erwähnt. War<br />
das auch der Startschuss für Tashenknall<br />
oder seit wann gibt es euch unter dem Namen<br />
„Tashenknall”. Erzählt doch mal was<br />
über eure Anfänge?<br />
Mike Meister: 1997 sind wir zusammengezogen<br />
und haben gestartet. Der Name<br />
„Tashenknall“ kam später, wir haben erstmal<br />
einfach Musik gemacht. Wir wollten hinter<br />
geschlossenen Gardinen für uns erstmal Erfahrung<br />
sammeln, trainieren und versuchen<br />
gut zu werden.<br />
Don Bosko: Am Anfang wollten wir erstmal<br />
herausfinden, wo das Ganze hinführt. Wir<br />
haben quasi nur gejammt und ausprobiert.<br />
Irgendwann hatten wir dann ein paar Sachen<br />
stehen. Die ersten zehn Stücke, die wir<br />
stehen hatten, waren quasi unser Weg um<br />
Musiker zu werden, um eine Band zu werden.<br />
Die ersten Tracks sind dann auch direkt<br />
als Album erschienen. Schon witzig. Da kann<br />
man unseren Werdegang gut nachhören. Was<br />
dann heute so ist, kann man ja auf YouTube<br />
gucken.<br />
Wo kommt der Name „Tashenknall”<br />
eigentlich her?<br />
Don Bosko: Der Name Tashenknall kam erst<br />
später. Er ist uns ziemlich spontan eingefallen.<br />
Das ist halt ein Name, wenn man den<br />
hört, dann merkt man sich ihn. Das ist der<br />
Effekt des Namens. Im Rap ist das eine elementare<br />
Sache, dass, wenn man einen Namen<br />
hat, sich der Name gemerkt wird. Man will,<br />
dass die Leute sich daran erinnern. Das ist<br />
genauso bei den Leuten, die Bilder malen, da<br />
ist es ja so eins der vier Elemente, da gibt es<br />
eine große Sparte mit Namen malen. Damit<br />
die Leute sich den Namen merken. Verbreitung<br />
seines Namens und die Verbreitung<br />
seines Styles sind elementare Sachen. Und<br />
ich denke, da haben wir einen guten Namen<br />
gefunden (lacht).<br />
Mike Meister: Wir haben oft erlebt, dass die<br />
Leute dann zunächst nochmal nachgefragt<br />
haben. Dann hat man den Namen bei der<br />
Nachfrage nochmal gehört und so hat der<br />
dämliche Name sich über die Jahre gelohnt<br />
Ihr schreibt den auch immer mit „sh“ statt<br />
„sch”.<br />
Don Bosko: Das ist ein Rechtschreibfehler<br />
Mike Meister: Das passt gut zu dem Ursprung<br />
aus den Staaten oder New York und<br />
wie das beschrieben wird, als alles anfing.<br />
Die haben ja kein sch.<br />
Seit 1997 macht ihr das schon. Mal mit<br />
zwei Personen, mal mit mehr und aktuell<br />
wieder zu zweit. Was treibt euch an<br />
weiterzumachen?<br />
Don Bosko: Hauptsächlich der Spaß. Der<br />
Spaß ist nach wie vor groß. Wenn wir irgendwann<br />
mal das Gefühl haben sollten, es macht<br />
keinen Spaß mehr und es bringt irgendwie<br />
nix mehr oder so, dann würden wir auch<br />
mal aufhören. Aber solange wir Spaß bei der<br />
Sache haben und neue Ideen haben...Wenn<br />
du einmal Musik gemacht hast, machst du<br />
dein Leben lang Musik. Wenn wir das für die<br />
Verkaufszahlen oder den Wettbewerb machen<br />
würden, dann wäre die Musik anders.<br />
Mike Meister: Ja genau. Für den Erfolg hätte<br />
wir uns von vornherein an anders verhalten<br />
müssen. Mehr Gewicht auf den Bekanntheitsgrad.<br />
Wir haben es halt auf die Musik gelegt.<br />
4 5