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Juli 2020
JAGD & NATUR
Das Schweizer Jagdmagazin
07
9 771422 497006
Meister Grimbart
Lebensweise und Bejagung
Social Media
Jäger in sozialen Netzwerken
Jagen in dunkler Nacht
Wärmebild- oder Nachtsichtgerät?
www.jagdnatur.ch
Fake News
Liebe Leserin, lieber Leser
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Die weltweite Ausbreitung von COVID-19
sorgt nach wie vor für grosse Verunsicherung.
So nutzte vor Kurzem die internationale
Tierrechtsszene die Spekulationen
rund um die Entstehung und
Ausbreitung des Corona-Virus für eine
Kampagne mit dem Ziel, jegliche Nutzung
von Wildtieren zu verbieten – und
damit auch eine nachhaltige, legale
Jagd. Politische Unterstützung im EU-
Parlament erhielt sie durch Vertreter
der Partei DIE LINKE. Begründet wurde
die Forderung mit einem Gesundheitsrisiko,
das vom Konsum von Wildfleisch
ausgehe. Glücklicherweise haben die
EU-Abgeordneten diesen Änderungsantrag
zur EU-Pandemieverordnung mit
einer Zweidrittelmehrheit abgelehnt.
Das Beispiel zeigt, dass gewissen militanten
Aktivisten jedes Mittel recht ist,
die Jagd über kurz oder lang abzuschaffen.
Mit gezielten Falschinformationen,
sogenannten Fake News, wird immer
wieder versucht, uns Jägerinnen und
Jäger zu diskreditieren. In Zeiten digitaler
Technologien ist das Verbreiten
von Unwahrheiten sehr einfach geworden.
Die neuen Medien – bekannt als
Social Media – bergen für die Jagd
grosse Gefahren. Denn wir Jägerinnen
und Jäger sind es leider oft selber, die
die Munition für unsere Gegner bzw.
für einen «Shitstorm» liefern. Doch
Social Media – heute nutzen 3,2 Milliarden
Menschen ein Smartphone – bieten
der Jagd ebenso einmalige Chancen.
Für uns ergibt sich die Möglichkeit,
jagdliche Klischees aufzubrechen und
unser Tun transparent und ehrlich darzustellen.
Die Jagd bietet unzählige
bildgewaltige und glaubwürdige Geschichten.
Themen wie Klimawandel,
Biodiversität, Umwelt-, Tier-, Arten- und
Naturschutz oder die Herstellung eines
hochwertigen Lebensmittels mit hervorragender
CO 2 -Bilanz entsprechen
dem aktuellen Zeitgeist und bewegen
auch die nichtjagende Öffentlichkeit.
Nutzen wir die Chance und kommunizieren
wir aktiv und glaubwürdig über
die Jagd! Wie das geht, erfahren Sie von
Jägerin Christine Fischer ab Seite 8.
Abwechslungsreich und interessant,
wie Sie es Monat für Monat von uns
kennen, berichten wir in der Juli-Ausgabe
ausserdem über die Bejagung von
Meister Grimbart, über die Nachtjagd,
das Leben der Sommerhirsche, die Ausbildung
von ASP-Supernasen und darüber,
was uns alte Knochen zur genetischen
Vielfalt einer Wildart erzählen. Ich
wünsche Ihnen eine unterhaltsame
Lektüre.
Mit herzlichem
Weidmannsgruss und -heil
Ihr Markus P. Stähli
Chefredaktor
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JAGD & NATUR
Inhalt
12
Jagd & Gesellschaft
6 Schnappschuss: Sprung ins Leben!
8 Der Jäger in den sozialen Netzwerken
12 Alte Knochen: Was sie über die genetische
Vielfalt einer Art erzählen
17 Sanierung Schiessstand Siblingen SH:
Spendenaufruf
18 Neue eidg. Jagdverordnung:
Start der Vernehmlassung
20 Wald-Wild-Konflikt in Liechtenstein
23 Leserbriefe und -meinungen
24 Glosse: Friedhofsblumen
Wild & Wissen
26 Sommerhirsche hautnah
34 Wild unter der Lupe: Der Darm
37 Über Kimme und Korn: Fredy Kradolfer
38 Meister Grimbart im Fokus
Revier & Praxis
42 Dachsjagd – spannend und facettenreich
48 Jagen in dunkler Nacht –
Wärmebild- oder Nachtsichtgerät?
Jagd & Erlebnis
56 Hütte, Hund und Einsamkeit
Hund & Fährte
60 Supernasen / ASP-Suchhunde
26 38
Nutzen & Kultur
64 ATN X-Sight: Digitale Zielgeräte
68 Serie Schalldämpfer: Teil 2
71 Neues aus dem Markt
72 J&N online
74 Aus- und Fortbildung
76 TV-Tipps
77 Mit Mike im Revier
78 Feine Wildgerichte
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48
JAGD & NATUR als ePaper
Nah & Fern
80 JagdSchweiz: revidiertes Jagdgesetz
84 Verbände und Vereine
Zu guter Letzt
90 Marktplatz mit Kleinanzeigen
92 Freud & Leid
94 Terminkalender
95 Sonne & Mondkalender
96 Preisrätsel
97 Vorschau und Impressum
98 Blattsch(l)uss
7 l 20 JAGD & NATUR
5
Jagd & Gesellschaft
Soziale Netzwerke
DER JÄGER
in den sozialen Netzwerken
Heute nutzen 3,2 Milliarden Menschen ein Smartphone.
Die neuen Technologien haben unsere Kommunikation revolutioniert,
und die Online-Welt absorbiert einen gigantischen Teil unserer Aufmerksamkeit.
Die Interaktion via Social Media ist zur neuen Norm
der Kommunikation geworden. Dies hat auch
Einfluss auf die Jägerschaft: noch nie war die
Jagd gesellschaftlich so transparent wie heute. Social
Media verlangt von uns Jägern daher eine kritische Beleuchtung
des Status quo.
«Digital Natives» nennt man die Generation, die 1980
und später geboren, mit digitalen Technologien aufgewachsen
und in deren Benutzung geübt ist. Sie nutzen
die sozialen Medien viel intensiver als ältere Personen,
die den Umgang mit den sozialen Medien erst mühsam
erlernen müssen, wenn überhaupt. Lediglich 15 % der
Jäger in Deutschland (ähnlich ist es in der Schweiz) gehören
zur Gruppe der Digital Natives. In der Konsequenz
bedeutet das, dass eine relative kleine Gruppe
und visuelle Inhalte kommen der Bequemlichkeit unseres
Gehirns entgegen. Deshalb ist ein sensibler Umgang
mit jagdlichen Fotos im Netz für uns Jäger von
essenzieller Bedeutung. Bilder formen unsere Botschaft.
Auf Social Media wird die Realität geteilt. Aber
das, was wir Jäger auf Social Media von uns zeigen, hat
mit der Realität oft wenig zu tun. Im Gegenteil – wir erzeugen
durch eine Flut von Erlegerbildern ein Zerrbild
der jagdlichen Realität mit negativen Konsequenzen für
das Image der Jägerschaft. Die Vielfalt des jagdlichen
Handwerks und der gesellschaftliche Beitrag, den wir
leisten, werden unterschlagen. Wir haben eine kollektive
Verantwortung im Umgang mit jagdlichen Inhalten
im Netz. Bereits ein einzelnes Bild kann einen Schaden
für die gesamte Jägerschaft verursachen.
«Wir Jäger sind
es leider oft selber,
die die Munition
für unsere Kritiker
liefern.»
Stefan Vogel
So kann man ein
Erlegerfoto zeigen:
ein respektvoll zu Tal
getragener Gamsbock.
depositphotos.com
von Jägerinnen und Jägern mit einer hohen Social-
Media-Nutzungsfrequenz eine grosse Verantwortung
trägt im Hinblick auf die Darstellung der Jagd in den
sozialen Netzwerken.
Bilder formen unsere Botschaft
In den sozialen Netzwerken spielen Bilder die zentrale
Rolle. 90 % der an das Gehirn übermittelten Informationen
sind visueller Natur, und unser Gehirn kann sie
um das 60 000-Fache schneller aufnehmen als schriftliche
Inhalte. Die Bedeutung von Texten zu begreifen,
ist anstrengend und kostet Zeit. Unser Gehirn ist faul
Warum brauchen wir Social Media?
Social Media ergänzt und erweitert die bestehenden
«klassischen» Kommunikationswerkzeuge. Wir haben in
den sozialen Medien die Möglichkeit, unsere Botschaften
eigenverantwortlich zu formen und zu platzieren,
und können dadurch direkten Einfluss auf das Image
der Jagd in der Öffentlichkeit nehmen. Klassische Gatekeeper
in Form von Verlagen oder Journalisten gibt es
nicht mehr. Dadurch ergibt sich für uns eine echte
Chance, jagdliche Klischees aufzubrechen. Die Themen,
die wir Jägerinnen und Jäger abdecken, sind dabei
in hohem Masse glaubwürdig. Die Jagd bietet un-
7 l 20 JAGD & NATUR 9
Wild & Wissen
Sommerhirsche
Sommerhirsche hautnah
Links oben: Im Morgengrauen
Links unten: Rotwild
in schwierigem Gelände
Der Klimawandel beeinflusst auch die Tierwelt. So verlässt
beispielsweise das Rotwild sein Winterquartier früher und macht sich
zeitig auf in den Sommerlebensraum. Wildtierexperte Martin Merker
begleitet die Hirsche dabei mit der Kamera.
Schnee im Juli
Wie war das mit den Jahreszeiten, den Niederschlägen
und den Temperaturen vor der Klimaerwärmung?
Im Juni war der Wettergott oft
launisch, blies Polarluft zu uns hinab, wenn wir den
Winter schon längst vergessen hatten. Aus düsterem
Gewölk fiel oft tagelang Regen, und gelegentlich breitete
sich am Morgen eine weisse Decke über das Land.
Unter der schweren Fracht bogen sich die Äste, und die
Büsche und Sträucher in den Gärten lagen allesamt am
Boden. Die Landbevölkerung hatte den zwei jedes Jahr
etwa zum selben Zeitpunkt auftretenden und mehrere
Tage dauernden Kälteeinbrüchen die Namen «Eisheilige»
und «Schafskälte» verpasst. Für Pirschgänge war die
Witterung im Frühsommer meist der Spielverderber.
Auf den Wind war kein Verlass. Im besten Fall sah man
den auf- und abwippenden Spiegel eines Schmalrehs
und wurde mit einer empörten Schimpftirade bedacht,
hörte einen Hirsch durch das Unterholz krachen, oder
oben am Berg ein Gams weich näselnd pfeifen, und
erhaschte vielleicht noch einen Blick auf den Bock, der,
von Klippe zu Klippe springend, eine Wand erklomm.
Jetzt wandelt sich das Klima. In den letzten Jahren
schien der Hochsommer mehrmals im Juni, sogar
schon im Mai zu beginnen. Das hat auch einen Einfluss
auf das Verhalten des Rotwildes im alpinen Lebensraum.
Es verlässt das Winterquartier früher und macht
sich auf den Weg in seinen Sommerlebensraum. Bei
einigen Tieren sind Sommer- und Wintereinstand nahezu
identisch, bei anderen liegen sie mehr oder weniger
weit auseinander. Ich kannte ein paar Hirsche, die Strecken
von über 30 km in ihr Sommerdomizil zurücklegten.
Insbesondere das Kahlwild hält an seinen
Wandertraditionen fest und überträgt sie auf die Nachkommen.
26 JAGD & NATUR 7 l 20
7 l 20 JAGD & NATUR 27
Wild & Wissen
Sommerhirsche
Mit Heisshunger
äsen die Hirsche das
Frühlingsgras.
Fast fertig
geschoben
Kalb im Juli
Äsung im
Überfluss
Das Wiedererwachen der Natur
Am Ende des Winters sind die Feisteinlagerungen restlos
verbrannt, und gerade jetzt benötigen Hirsche viel
Energie, um den anfangs zögerlichen, dann aber in Fahrt
kommenden Aufbau des neuen Geweihs, die Regeneration
der atrophierten Muskulatur der Gliedmassen und
den Haarwechsel zu verkraften. Die winterlichen Anpassungen
des Verdauungsapparates an das verknappte
Nahrungsangebot werden rückgängig gemacht und der
Stoffwechsel gesteigert. Dank der jetzt überall im Überfluss
wachsenden, sehr gehaltvollen, zarten Grünäsung
kann der Organismus an allen Baustellen Wachstum
und Regeneration ankurbeln. Insbesondere für den jetzt
täglich bis zu 2 cm erreichenden Schub der Geweihkolben
bedarf es grosser Mengen an organischen und anorganischen
Bestandteilen, vornehmlich Eiweissen und
Kalzium- und Phosphorverbindungen, die in den jungen
Grünpflanzen in unterschiedlichem Mass vorhanden
sind. Alttiere tradieren ihr akkumuliertes Wissen an ihre
Jungen, wo und wann in gewissen Pflanzen die benötigten
Nährstoffe am reichlichsten enthalten sind. Unter
dem Sternenhimmel versammeln sich die Ausgehungerten
auf den gedüngten Talwiesen, bis die Bauern
dem Segen mit Gülle ein Ende bereiten. Tagsüber tritt
das Wild auf Blössen, Lichtungen, Waldwiesen und Lawinenzügen
aus, wohl wissend, dass es in diesen Wochen
wenig gestört wird. Im Gebirge ist das Wiedererwachen
der Natur gestaffelt und rückt allmählich in die
Höhe. Daher dauert der Frühling länger als im Unterland,
und das Schalenwild kann der Schneelinie folgen
und kommt so länger in den Genuss energiereicher
Nahrung. Die starke vertikale und horizontale Gliederung
und der wechselnde Bewuchs des alpinen Rotwildgebiets
offerieren viele schattige Stellen. Es geht fast
immer irgendwo ein Lüftchen, und an schönen Tagen
bläst der Wind im besonnten Gelände aufwärts, in Rinnen,
Gräben, Lawinenzügen und Bachtobeln zieht die
Luft wegen des Temperaturunterschieds abwärts. Bei
Sonnenuntergang setzt der Talwind ein. An den wenig
besonnten Standorten verzögert sich das Wachstum der
Äsungspflanzen und ist auch im Sommer noch frisch. In
trockenen Sommern sinkt der Nährwert in den Grünpflanzen
rasch, und das Gras verholzt. Spät gesetzte Kälber
müssen mit weniger Muttermilch auskommen und
gehen untergewichtig in den Winter. Vielleicht wird sich
der Fortpflanzungszyklus den veränderten klimatischen
Bedingungen anpassen und die Brunft vorverschieben.
Dazu müsste die innere Uhr anders programmiert werden,
die auf die sich ändernden Tag- und Nachtlängen
reagiert und die physiologischen Vorgänge steuert, unter
anderem den Geweihzyklus und die Fortpflanzung.
Das Kahlwild ist ebenfalls auf gehaltvolle Äsung erpicht.
Im Leib der beschlagenen Tiere reift die nächste
Generation heran, und im Mai/Juni ziehen sich die
hochträchtigen Kühe zurück, um im Verborgenen die
getupften Kälber zu setzen. Diese werden abgelegt und
zum Säugen aufgesucht. Die Mütter entfernen sich
nicht weit zum Äsen und sind bei drohender Gefahr
rasch zur Stelle. Nach ein bis zwei Wochen stossen sie
samt Anhang wieder zum Rudel. Ein wesentlicher Faktor
für das Gedeihen der Kälber ist die Milchproduktion
der Mutter. Eine langanhaltende Trockenheit im
Frühsommer kann die Milchleistung so beeinträchtigen,
dass das Überleben des Nachwuchses auf der Kippe
steht.
Bedürfnis nach Sicherheit und Ruhe
Stand nach dem Ende der kalten Jahreszeit bei den Hirschen
das Besänftigen des nagenden Hungers und das
Wiederherstellen einer guten körperlichen Verfassung
im Vordergrund, rückt mit dem Nahen des Hochsommers
wieder das Bedürfnis nach Sicherheit und Ruhe
an die erste Stelle. Der Rohbau des Geweihs ist bei den
reifen Hirschen abgeschlossen, jetzt kommt noch die
Feinarbeit, will heissen, der Umbau von Knorpel in Knochen
sowie die Mineralisierung und Härtung der Stangen-Ummantelung
und der Spitzen. Die nährende Basthaut
trocknet ein und wird durch Fegen an Ästen und
biegsamen Stämmchen, manchmal auch am Boden
entfernt. Erst jetzt ist der Hirsch wieder für einen Waffengang
gerüstet, doch steht ihm der Sinn noch nicht
nach Kampf und Minne, vielmehr nach beschaulicher,
ausgedehnter Siesta irgendwo im Schatten oder auf einem
windumspülten Kamm. An solche Örtlichkeiten,
aber auch auf Firnfelder, hatten sich schon die Kolbenhirsche
zurückgezogen, um den peinigenden, Blut saugenden
Insekten etwas zu entgehen. Auf dem Alt-
28 JAGD & NATUR 7 l 20
7 l 20 JAGD & NATUR 29
Revier & Praxis
Dachsjagd
Dachsjagd –
spannend und facettenreich
Sinnvollerweise beginnt
in der Schweiz die Schusszeit
auf den Dachs am 16. Juni.
Zu keiner anderen Jahreszeit
gelingt die Jagd auf Dachse so
erfolgreich wie im Frühsommer.
Warum die Bejagung nicht nur
spannend, sondern mittlerweile
sogar dringend notwendig ist,
und wie man Grimbart erfolgreich
nachstellt, erfahren Sie von
Berufsjäger Matthias Meyer.
hat er zu einem anderen Zeitpunkt Bodenbrüter, deren
Gelege, abgelegtes Jungwild und Amphibien auf seinem
Speiseplan.
Aktuell sind die Dachsbestände so hoch wie nie
zuvor. Dies widerspiegelt sich auch in der Jagdstatistik
(s. Grafik). Heute haben wir Dachse nicht nur wieder flächendeckend
in allen Revieren bis ins Hochgebirge,
Während viele Arten in ihrem Bestand abnehmen,
gibt es eine Reihe, denen die Bedingungen
unserer Kulturlandschaft momentan eher
zusagen. Schwarzwild und Fuchs beispielsweise erleben
einen regelrechten Boom. Landauf, landab bereiten
die Entwicklungen beim Schwarzwild Jägern und
Landwirten grosses Kopfzerbrechen. Wenn jedoch die
Sprache auf schwindendes Niederwild und ins uferlose
anwachsende Raubwildzahlen geht, spaltet sich das Lager.
Auch wenn es immer noch Idealisten gibt, die an
eine Selbstregulation von Tierpopulationen in der Natur
glauben, verkennen sie die Tatsache, dass es bei uns in
der Kulturlandschaft gerade für die Nahrungsgeneralisten
unter dem Raubwild auch nach dem völligen Verschwinden
von Beutetieren noch längst keinen Nahrungsengpass
geben wird – und erst recht keinen, der
ihren Bestand gefährden könnte. Längst haben nicht
nur Beobachtungen von Revierpraktikern, sondern
auch wissenschaftliche Begleitstudien belegt, dass gerade
die opportunistischen Beutegreifer in unseren Revieren
einen ganz erheblichen Einfluss auf die Artenvielfalt
nehmen. Einer dieser Gewinner in der modernen
Kulturlandschaft ist der Dachs. Er zählt in vielen
Revieren mittlerweile zum «Grossraubwild» und frisst
auf seinen Streifzügen wirklich alles, was er bewältigen
und verwerten kann. Aufgrund seiner ihm eigenen,
eher behäbigen Fortbewegungsart und seiner im Verhältnis
grossen Nase ist seine Suche gründlich und effektiv.
Seine Gefrässigkeit und Anspruchslosigkeit sorgen
schnell für aufgeräumte Verhältnisse! Sind es zur
einen Jahreszeit Früchte und Beeren, Hafer und Mais,
Quelle: BAFU – Sektion Wildtiere und Waldbiodiversität
sondern vernehmen in manchen Gegenden sogar vermehrt
Klagelaute aus der Landwirtschaft über Wildschäden
im milchreifen Mais und Getreide. Wo starke
Sippen Einzug halten, sind die Schäden denen von Sauen
ähnlich. Manchmal zerlegen sie sogar Siloplanen,
um an den frisch eingebrachten Mais zu kommen. Wer
im Winter häufig die Baujagd ausübt, dem wird sicherlich
nicht entgangen sein, dass nicht nur die grossen
Naturbaue, sondern auch so mancher Durchlass und
Kunstbau zunehmend vom Dachs besetzt sind.
Der erlegte Dachs – vielseitig verwendbar
Ein altes Jägersprichwort sagt: «Wer den Bau weiss, hat
den Dachs!» Diese zutreffende Jägerweisheit stammt
vermutlich aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg, als der
Dachs im Herbst und Winter mit dem Dachshund gegraben
und erlegt wurde. Über die Verwertung des erlegten
Dachses ist dem heutigen Jäger leider nicht
Aktuell sind die
Dachsbestände so
hoch wie nie zuvor.
Dies widerspiegelt
sich auch in der
Jagdstatistik.
7 l 20 JAGD & NATUR 43
Lösen & Gewinnen
Preisrätsel
Impressum
JAGD&NATUR
Das Schweizer Jagdmagazin
VORSCHAU
August 2020
männliches
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Borstentier
Stille
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Glied
einer
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Formel
Bruder
Jakobs
im A. T.
treffend
Berggruppe
in den
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Flussbarsch
netzartiges
Gewebe
persönliches
Fürwort
5
organischer
Moorboden
Tintenfisch
Empfehlung
Wertpapiere
Abstreifen
des
Bastes
Europ.
Weltraumorganisation
(Abk.)
amerik.
Autor
(Edgar
Allan)
geflügeltes
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asiatische
Raubkatze
unsichtbare
Wärmestrahlen
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Zeit der
Begattung
Vorsitzender
(christl.
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schweiz.
Schriftsteller
(Paul)
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Bundesstaat
der USA
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Strom in
Ostasien
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Flachland
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Fussballmannschaft
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Vorderasiat
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vollständigen Adresse auf einer Postkarte an:
Redaktion JAGD&NATUR, Rehweg 6, 9472 Grabs
oder per E-Mail an jagdraetsel@jagdnatur.ch
Lösungswort: Verweisen
Gewinner des Juni-Preisrätsels
1. Preis: Hans Roderer
Sägholzstrasse 60, 9038 Rehetobel
2. Preis: Henry Brunschweiler
Blumenaustrasse 3, 9032 Engelburg
3. Preis: David Estermann
Seetalstrasse 21, 6274 Eschenbach
4. Preis: Marlis Künzi
Bommershüslistrasse 2c, 9546 Tuttwil
5. Preis: Matthias Karau
Baumgarten 35, 8494 Bauma
Verlag:
JAGD & NATUR Medien AG
Zentrum Staldenbach 7,
CH-8808 Pfäffikon SZ
E-Mail: Tel. +41 (0)44 886 31 91
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JAGD & NATUR erscheint monatlich.
Für unaufgefordert eingesandte
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• JagdSchweiz
• Schweizer Niederlaufhund- und
Dachsbracken-Club
• Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier
• Schweiz. Foxterrier-Club
Verbandsadressen:
JagdSchweiz
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Forstackerstrasse 2a
CH-4800 Zofingen
Tel. +41 (0)62 751 87 78
Fax +41 (0)62 751 91 45
Schweizer Niederlaufhundund
Dachsbracken-Club
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Flühliweg 10
CH-3624 Goldiwil (Thun)
Tel. +41 (0)79 216 70 15
Sekretariat: Tel. +41 (0)41 480 20 55
Schweizerischer Club für
Deutsche Jagdterrier
Präsident: Roger Bisig
Grossbachstrasse 62
CH-8841 Gross
Tel. P: +41 (0)55 412 31 20
Tel. M: +41 (0)79 239 62 94
Schweizerischer
Schweisshund-Club SSC
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Boter 1, CH-7464 Parsonz
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Redaktionsschluss
Augustheft: 3. 7. 2020
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Augustheft: 9. 7. 2020
Ihr nächstes JAGD& NATUR
erscheint am 24. 7. 2020
Blattjagd
Die Kunst
der Täuschung
Jagd &
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Merkel
Wildkatze
und
Hauskatze
Was läuft
zwischen ihnen?
Gianni Parpan
Eduard Weger
96 JAGD & NATUR 7 l 20
Änderungen sind aus aktu ellen oder organi sa torischen Gründen möglich.
Blattsch(l)uss
Jagd- und Sportschützenverein
Selgis
6436 Ried (Muotathal)
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Schiessanlage im schönen Muotathal SZ
Sicherheit für Mensch und Tier
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Öffnungszeiten, eingeschränkter Betrieb beachten!
Schiesstunnel während des ganzen Jahres rund um die Uhr für Vereinsmitglieder
mit Vereinbarung, ausser montags von 08.00-
16.00 Uhr (Unterhaltsarbeiten)
Jagdparcoursund
Trapanlage
Aussenanlage
Dienstag bis Samstag, 08.00-12.00 und 13.30- Dämmerung,
max. 21.00 Uhr
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max. 21.00 Uhr
Selgis Restaurant Montag 06.00-14.00
Dienstag-Freitag 06.00 bis ca. 21.00
Samstag 06.00-17.00 durchgehend Küche
Benützung
Vereinsmitglieder mit Vereinbarung können die Anlagen
nach Anmeldung bei Waffen-Ulrich oder online Buchung
über das Internet selbständig nützen
Instruktionskurse 1-4, damit Sie bei
als neues Mitglied alle Anlagenteile selbständig
benutzen können
WIR SIND UMGEZOGEN
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und begrüssen Sie freudig ab dem 10. 01. 2017
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Rennweg 2, 5606 Dintikon
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Waffen Pauli, Rennweg 2, 5606 Dintikon
Waidmannsheil und gut Schuss im 2017!
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Berufsbüchsenmacherei WAFFEN WAFFEN PAULI PAULI AG AG / Remy End
Berufsbüchsenmacherei Rennweg 2 • 5606 / Remy Dintikon End
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Tel. Berufsbüchsenmacherei Rennweg 062 822 332 46 • 5606 / Fax Dintikon 062 / Remy 822 44 End 79
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822 822 33 33 46 46 / 2
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•/ 5606 Fax 062 Dintikon 822 44 79
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Nächste Kurstermine: 18. Juli sowie 19. September 2020
Öffentliche Übungen: 7. sowie 19. August 2020
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