Die Befestigung von Wintergartenmarkisen

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den beziehungsweise besteht nicht die Gefahr einer späteren Undichtigkeit. Da in der Regel das Montieren in die Glasleisten die einfachste und schnellste Montage darstellt, hier aber auch die größten Probleme auftreten, ist hier der Verkäufer natürlich besonders gefordert, seine Leistung zu argumentieren, nicht zuletzt unter dem Preisdruck seiner Mitbewerber. Eine weitere Anforderung beim Verkaufsgespräch ist die Begehung der Montagefläche (Dachfläche). Es ist zwingend notwendig, sich schon in diesem Stadium einen Eindruck von der Stabilität der Dachkonstruktion und der Zugänglichkeit für den Monteur zu schaffen. Bereits zu diesem Zeitpunkt muss eine Entscheidung über notwendige Hilfsmittel getroffen werden. Gerade bei möglichen Neigungen von 45 Grad oder mehr beziehungsweise der Anordnung von Wintergärten in mehrgeschossigen Gebäuden kann der Monteur nicht mehr gefahrlos arbeiten, wenn ihm keine Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Last but not least stellt sich natürlich die Frage nach einem ordnungsgemäßen Aufmaß. Wie kann die obere und untere Breite der Dachfläche gemessen werden. Wie soll die Rechtwinkligkeit des Wintergartens überprüft werden. Hier sind klare Grenzen gesetzt, wenn der Verkäufer bei seinem Termin nicht über die entsprechenden Möglichkeiten oder Hilfsmittel verfügt. Was tun? Grundsätzlich liegt die Entscheidung der Vorgehensweise des ausführenden Unternehmens natürlich bei ihm selbst. Die Praxis zeigt aber leider immer wieder, dass durch mangelnde Vorarbeit in der Planung und Bestellung Fehler bei der Montage entstehen (müssen). Die nachfolgend ausgeführten Punkte können natürlich nur Vorschläge sein, eine für jeden Anwendungsfall gültige Lösung kann hier aufgrund der Komplexität des Themas nicht dargestellt werden. Kommen wir zuerst zu der Ausführung des Wintergartens, so kann sehr oft schon durch die Ausführung der verwendeten Profile oder der Bauweise ein Rückschluss auf die Stabilität des Wintergartens geführt werden. Eine eigene vorsichtige Belastungsprobe durch eine Begehung der Dachfläche lässt den sicheren Rückschluss zu, ob der Wintergarten später das Gewicht von zwei oder eventuell mehr notwendigen Monteuren tragen kann. Des Weiteren kann schnell festgestellt werden, ob aufgrund der Neigung ein Abrutschen der Monteure möglich ist und zur Montage geeignete Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen. Diese können von der Verwendung von Sicherheitsgurten bis hin zur Montage von Absturzsicherungen (Gerüste) reichen. Natürlich ist es an dieser Stelle auch sehr wichtig, über die Wahl des anzubietenden Systems zu entscheiden. Hier stellt sich die Frage nach dem Gewicht der Wintergartenmarkise, das auf der schrägen Fläche unter ungünstigsten Bedingungen nach oben bewegt werden muss. In der Praxis haben sich insbesondere Systeme bewährt, die die Option besitzen, in Einzelteilen oder komplett angeliefert zu werden. Hier kann der Verkäufer durch seine Entscheidung einen wesentlichen Sicherheitsaspekt liefern. Es sollte natürlich auch über radikale Lösungen nachgedacht werden, wie zum Beispiel den Einsatz eines Kranwagens, der zwar bei einer ersten Betrachtung als zu teuer empfunden wird, aber bei einer genauen Prüfung sehr oft allein in Bezug auf den Transport der Wintergartenmarkise die kostengünstigere Variante gegenüber dem Einsatz von mehreren Monteuren darstellt. Die Sicherheit und die Reduzierung der Gefahren durch Abrutschen oder Anschlagen etwas zu beschädigen sind weitere Aspekte, über den Einsatz solcher Hilfsmittel nachzudenken. Die Kosten für den Einsatz eines Kranwagens (25 Tonnen) belaufen sich in der Regel auf nicht mehr als zirka 250 Euro inklusive An- und Abfahrt, wenn man voraussetzt, dass der Einsatz vor Ort meistens nicht mehr als 20 Minuten in Anspruch nimmt. Sind diese grundsätzlichen Fragen geklärt, sollte in einem zweiten Schritt über die Ausführung der Montage entschie- ROLLLÄDEN UND SONNENSCHUTZ 43 den werden. Wie bereits zuvor beschrieben, sollte der Grundsatz gelten, so wenig wie möglich Bohrungen im Bereich von Glasleisten et cetera anzubringen. Der Verkäufer sollte den Kunden mit in seine Überlegungen einbeziehen und ihn auf die Problematik hinweisen. Gerade bei Holzkonstruktionen können sehr oft die Führungsschienen mit Sonderhaltern seitlich befestigt werden. Hierbei werden gleichzeitig die Schwierigkeiten bei dem Vorhandensein von Lüftungsflügeln umgangen und auch eine eventuell notwendige Aufständerung stellt kein Problem dar. Sollte die Möglichkeit bestehen, die Führungsschienenhalter links und rechts in eventuell angrenzendem Mauerwerk zu befestigen, so sollte auch die Option wahrgenommen werden. Gerade bei dieser Lösung kann das Problem der Aufständerung bei vorhandenen Lüftungsflügeln sehr einfach durch eine Montage mit Gewindebolzen M8 unter Verwendung von Stoppmuttern unterhalb des Halters, um eine Druckentlastung der Glasleiste herbeizuführen höhere Anbringung in der Wand gelöst werden. Bei der Kastenlösung wird die Montage der Halter sehr oft durch das System vorgegeben. Unterschieden wird hier grundsätzlich zwischen einem auf die Führungsschienen ausgesteckten Kasten und der Montage mit eigenen Haltern. Haben beide Systeme Vor- und Nachteile, so kann durch die Anwendung von Sonderkonsolen jedes System so umgebaut werden, dass jeder Montagesituation Rechnung getragen werden kann. Sollte die Montage der Führungsschienenhalter im Bereich der Glasleisten gewünscht oder nicht zu vermeiden sein, gilt es hier einige grundsätzliche Dinge zu beachten: ROLLLADEN ·TORE ·SONNENSCHUTZSYSTEME 12/2003
44 ROLLLÄDEN UND SONNENSCHUTZ � Bei der Befestigung von Wintergartenmarkisen gilt grundsätzlich die ausschließliche Verwendung von Befestigungsmaterial in nicht rostender Qualität. � Das Verschrauben von Führungsschienenhaltern nur in die Glasleisten ist wegen mangelnder Festigkeit nicht zu empfehlen. � Halter sollten nicht direkt auf die Glasleiste aufgesetzt und verschraubt werden, dass hierdurch zusätzlicher Druck auf die Verglasung ausgeübt wird, der vom System nicht vorgesehen ist. � Halter sollten mit Stehbolzen montiert werden, die mittels so genannter Stoppmuttern eine Druckentlastung der Glasleiste schaffen. � Abdichtungen der Bohrungen sollten nicht mit Silicon sondern mit Dichtscheiben hergestellt werden. � Aufständerungen von Führungsschienenhaltern (zum Beispiel bei Lüftungsflü- geln) stellen eine deutliche Mehrbelastung der Glasleisten durch entstehende Querkräfte (Wind et cetera) dar und sollten deshalb 300 Millimeter nicht überschreiten. Eventuell entstehende Mehrkosten für eine fachgerechte Montage einer Wintergar-tenmarkise durch notwendige Sonderkonsolen können durch einen ausgebildeten Verkäufer entsprechend problemlos argumentiert werden und schaffen ein Sicherheitsgefühl beim Kunden, gut beraten zu sein. Das Aufmaß einer Wintergartenmarkise stellt den entscheidenden Punkt in der Kette dar. Es wird leider immer wieder davon ausgegangen, dass das Messen ROLLLADEN ·TORE ·SONNENSCHUTZSYSTEME 12/2003 der Breite an der Vorderkante des Wintergartens ausreichend ist, um die Bestellung durchzuführen. Die Praxis hat erwiesen, dass die Maßkontrolle an der Oberkante des Wintergartens und die Überprüfung der Rechtwinkligkeit zu einer ordnungsgemäßen Bestellung auch notwendig sind. Hier sollte der Verkäufer nicht die Unterstützung eines zweiten Mitarbeiters oder der Monteure scheuen, die eine entsprechende Maßkontrolle natürlich auch mit zwei bis drei Tagen Verzögerung zwischen ihren Montagen durchführen können. Eingriffe in Gewährleistungen Nicht zuletzt sollte die Montage einer Wintergartenmarkise immer unter dem Aspekt betrachtet werden, dass hier Eingriff in ein fremdes Gewerk genommen wird. Gerade Befestigungsbohrungen in kritischen Bereichen des Wintergartens (zumeist Dachfläche) stellen immer wie- Montage mit Gewindebolzen M8 direkt auf die Glasleiste. Hier entsteht zusätzlicher Druck auf die Glasleiste und es besteht keine Möglichkeit zum Einsatz von Dichtscheiben. der ein Risiko dar, in Streitigkeiten verwickelt zu werden, da der Wintergartenbauer auch im Falle von Undichtigkeiten, die nicht unbedingt mit der Montage einer Wintergartenmarkise zu tun haben, versucht ist, die Gewährleistung abzuwälzen. Abgesehen von der meist schwierigen Beweislage verliert meist der Kunde das Vertrauen in die ausführenden Unternehmen. Die Montage Am Tag der Montage kommt eine weitere Komponente ins Spiel, der leider sehr oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, das Wetter. Wird zugunsten der „Termintreue“ oder unter Zeit- druck entschieden, die Montage auch bei Regen durchzuführen, so entstehen schon hier mögliche Fehlerquellen, die mit Sicherheit zu späteren Reklamationen führen können. Natürlich stellt sich auch hier wieder die Frage, ob der Monteur den Vorgaben oder eventuellen Weisungen des Verkäufers folgen muss, auch wenn er bei der Montage abweichende Bedingungen feststellt. Grundsätzlich sollte festgestellt werden, dass eine Rücksprache zumindest telefonisch erfolgen sollte, um „teure“ Bohrungen an der falschen Stelle zu vermeiden. Um vermeintlichen Beschädigungen am Wintergarten durch Verkratzen der Glasscheiben oder Glasbruch vorzubeugen, sollten die Monteure über einen Vordruck verfügen, auf dem Sie nach gemeinsamer Besichtigung mit dem Kunden eventuelle Schäden vermerken können, um späteren Streitigkeiten aus dem Wege zu gehen. Natürlich sollte jedes Fahrzeug, das zur Montage von Wintergartenmarkisen genutzt wird, über entsprechende Hilfsmittel wie Holzdielen et cetera und ausreichendes Abdeckmaterial verfügen. Die Monteure müssen natürlich auch geschult sein, die entsprechenden Materialien zwingend einzusetzen und keine eigenwilligen Entscheidungen zu treffen. Es sollte hier an einfachen Rechenbeispielen verdeutlicht werden, welche Schadenshöhen entstehen können, wenn Scheiben aufgrund von Verkratzungen oder Rissen getauscht werden müssen. Versicherungen decken das Problem bei entsprechender Schadenshäufigkeit nicht mehr ab und dürfen keinesfalls das Kriterium für den Monteur sein, auf den sinnvollen Einsatz von Hilfsmitteln zu verzichten. In entsprechenden Schulungen der Monteure muss natürlich auch dargestellt werden, dass jede nicht notwendige Belastung des Wintergartens durch unnötiges Begehen vermieden werden sollte. Es ist deshalb ein Höchstmaß an Disziplin seitens der Monteure gefordert, um die Arbeitsgänge auf das Minimum zu beschränken und möglichst effizient zu arbeiten. Hilfreich sind hier, wie zuvor beschrieben, eine seitliche Anbringung der Führungsschienenhalter oder der Einsatz von Hebemitteln (Kran). Grundsätzlich muss der Monteur vor dem Beginn der Montage den Wintergarten auf seine Rechtwinkligkeit überprüfen, um die Lage der Befestigungsbohrungen bestimmen zu können. Sollte im Bereich der Glasleisten gebohrt und befestigt werden, muss eine geeignete Abdichtung der Bohrlöcher erfolgen. Das
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