Neu verliebt in - Foment del turisme de Mallorca
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eise-special | mallorca<br />
„Hier bleib ich!“-Dörfer<br />
Wer nur durchfährt,<br />
verpasst <strong>de</strong>n Charme<br />
dieser fünf zauberhaften<br />
Fleckchen –<br />
die hübschen alten<br />
Häuser, die neuen<br />
Lä<strong>de</strong>n und Lokale<br />
und die reizen<strong>de</strong>n<br />
Landhotels<br />
Schmuckstück mit Castell<br />
Wenn die Dicke <strong>de</strong>r Mauern verrät, wie genervt von Piratenangriffen die Küstenbewohner<br />
waren, dann waren sie extrem genervt. Meterdicke Mauern umr<strong>in</strong>gen<br />
das Castell <strong>de</strong> Cap<strong>de</strong>pera, das im 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt auf e<strong>in</strong>em Hügel nahe <strong>de</strong>r<br />
Nordostküste entstand. In ihrem Inneren fan<strong>de</strong>n dutzen<strong>de</strong> Familien e<strong>in</strong>e geschützte<br />
Bleibe. Die engen Wohnungen und Gassen gibt es nicht mehr, aber <strong>de</strong>r<br />
große Rest, vom arabischen Wehrturm bis zur kle<strong>in</strong>en christlichen Kirche, blieb<br />
gut erhalten – weil das Castell nie erobert wer<strong>de</strong>n konnte!<br />
Heute kann man sich auf <strong>de</strong>m Mauerr<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>en fantastischen 360GradBlick<br />
erlaufen: hier glitzern<strong>de</strong>s Meerblau, dort grüne Bergrücken, da die fleckigen<br />
Dächer von Cap<strong>de</strong>pera. Wer sehen will, was fleißige Dorfbewohner<strong>in</strong>nen vor<br />
gut 100 Jahren aus Palmenblättern flochten – so ziemlich alles übrigens von<br />
Scheuklappen bis Kehrschaufeln –, geht <strong>in</strong>s kle<strong>in</strong>e Burgmuseum. Wer hübsche<br />
Korbwaren von heute sucht, f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sie im M<strong>in</strong>iLa<strong>de</strong>n „Ca’n Cosset“ (Pla <strong>de</strong>’n<br />
Cosset, zu Füßen <strong>de</strong>r Burg). E<strong>in</strong>kaufs und Picknickkörbe zum Beispiel s<strong>in</strong>d hier<br />
e<strong>in</strong>en entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Tick pfiffiger (mit Schnalle) und schicker (mit Le<strong>de</strong>rbesatz)<br />
als die meisten, die auf Märkten angeboten wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n<br />
sie garantiert <strong>in</strong> <strong>Mallorca</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Rest Spaniens von Hand geflochten.<br />
120 | BRIGITTE 7/2012<br />
CaPDEPERa<br />
TIPP: La Fragua. Restaurant<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ehemaligen Schmie<strong>de</strong>.<br />
Mallorqu<strong>in</strong>ische Küche mit<br />
E<strong>in</strong>flüssen aus <strong>de</strong>r argent<strong>in</strong>ischen<br />
Heimat <strong>de</strong>s Kochs.<br />
Mittagstisch ca. 9 Euro. Dachterrasse<br />
(Pla d’en Cosset, 3,<br />
Tel. 81 94 03). Weitere Lokale<br />
an <strong>de</strong>r Plaça <strong>de</strong> l’Orient.<br />
TIPPS: Es Brollador. Gute<br />
mallorqu<strong>in</strong>ische Küche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
orig<strong>in</strong>al erhaltenen Dorfhaus<br />
am Boulevard. Mittagstisch ab<br />
10 Euro (Passeig rei 10, Tel.<br />
61 05 39). ✦ 2nd chance.<br />
Kreatives recycl<strong>in</strong>g: Aus<br />
Paletten wur<strong>de</strong>n Gartenmöbel,<br />
aus Plastikflaschen Paravents.<br />
Geöffnet Mo., Di., Mi., Sa.<br />
10–14 Uhr, Do., Fr. 17–20 Uhr<br />
(C. Joan riutort, 60).<br />
PorToColoM<br />
ESPorlES<br />
Hefekr<strong>in</strong>gel-Paradies<br />
zu Füßen <strong>de</strong>r Berge<br />
E<strong>in</strong> grünes Band mäan<strong>de</strong>rt durch Esporles:<br />
Schl<strong>in</strong>gpflanzen, die das Flussbett <strong>de</strong>s Torrent<br />
<strong>de</strong> Sant Pere überwuchern. Überhaupt<br />
ist Grün die Trendfarbe <strong>de</strong>s Orts nahe <strong>de</strong>r<br />
Nordwestküste. Palmen und Pappeln we<strong><strong>de</strong>l</strong>n<br />
auf allen Plätzen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Gassen rankt,<br />
was Wurzeln hat. Parallel zum grünen Band<br />
verläuft e<strong>in</strong> Boulevard, an <strong>de</strong>m nette<br />
Geschäfte liegen, darunter die Konditorei<br />
„C’an Oliveret“: kle<strong>in</strong>, dunkel, gemütlich,<br />
oft rummsvoll, weil Kenner <strong>de</strong>n Bäckern<br />
die Ensaimadas aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n reißen<br />
(Carrer Joan Riutort, 5, Tel. 61 08 38).<br />
Damit sich die goldbraunen Hefekr<strong>in</strong>gel<br />
nicht gleich <strong>in</strong> Hüftgold verwan<strong><strong>de</strong>l</strong>n:<br />
wan<strong>de</strong>rn! Schließlich ist <strong>de</strong>r Ort von Bergen<br />
<strong>de</strong>s Tramuntana-Gebirges umgeben.<br />
Weil e<strong>in</strong>st Kuriere, Händler und Handwerker<br />
über Stock und Ste<strong>in</strong> nach Esporles<br />
stapften, gibt es heute schöne Wege –<br />
etwa die nach Banyalbufar (ca. 9 km) und<br />
Vall<strong>de</strong>mossa (ca. 11 km).<br />
Würfelzuckerhäuschen am Meer<br />
Seit wann liegt <strong>Mallorca</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Karibik? Die Häuschen im Altstadtviertel wür<strong>de</strong>n<br />
mit ihren türkisgrünen, rosaroten o<strong>de</strong>r violetten Farbtupfern prima nach Tr<strong>in</strong>idad<br />
o<strong>de</strong>r Kuba passen, stehen aber auch Portocolom im Südosten <strong>Mallorca</strong>s<br />
ausgesprochen gut. Am Hafen parken statt Autos zierliche Boote quasi vor <strong>de</strong>r<br />
Haustür. In Portocolom arbeiten so ziemlich die letzten Fischer <strong>Mallorca</strong>s, ihren<br />
Fang verkaufen sie traditionell an die Restaurants im Ort, darunter ans „Celler<br />
Sa S<strong>in</strong>ia“ (C. <strong>de</strong> los Pescadores, Tel. 82 43 23). Portocolom schlängelt sich um<br />
e<strong>in</strong>e Bucht, die geformt ist wie e<strong>in</strong> Cowboystiefel mit Sporn. An <strong>de</strong>r Stiefelspitze<br />
(Richtung Cala Marçal) e<strong>in</strong> paar Hotels und Apartments, am Schaft <strong>de</strong>r Altstadtbereich<br />
und weiße Würfelzuckerhäuser (je näher am Wasser, umso properer), am<br />
Sporn e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Sandstrand, am Absatz e<strong>in</strong> alter Leuchtturm und Villen h<strong>in</strong>ter<br />
blickdichten Wällen aus Bouga<strong>in</strong>villea und Palmen. Wer <strong>de</strong>n alten Fischerort<br />
gemütlich erfahren will, mietet sich am besten e<strong>in</strong> Fahrrad.<br />
TIPPS: HPC Portocolom. Mo<strong>de</strong>rnes Hotel und<br />
Terrassencafé am Hafen. Schlichte Zimmer.<br />
Nachteil: hellhörig. Vorteil: freundlich und preiswert.<br />
DZ/F ab 50 Euro (Cristòfol Colom, Tel. 82 53 23,<br />
www.hostalportocolom.com). ✦ Radverleih<br />
Z. B. bei Moto Spr<strong>in</strong>t gegenüber <strong>de</strong>r Tourist-Info<br />
an <strong>de</strong>r Av. <strong>de</strong> Cala Marçal. �<br />
BRIGITTE 7/2012 | 121<br />
Fotos: Doris Ehrhardt (2), Marc Beckmann