Selber Wiesenfest 2020
Sondermagazin zum (abgesagten) Selber Wiesenfest 2020 präsentiert von selb-live.de
Sondermagazin zum (abgesagten) Selber Wiesenfest 2020
präsentiert von selb-live.de
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präsentiert Informationen und Hintergründe
rund um das aufgrund der Corona-Pandemie
abgesagte Selber Wiesenfest 2020
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W orte an dieser Stelle zu finden, zugegeben keine leichte Aufgabe.
Wer hätte jemals den Gedanken daran verschwendet, dass ein Selber
Wiesenfest einmal ausfallen könnte? Keinen Pfifferling oder ganz einfach
keine Maß Bier hätte jemand darauf gewettet, dass wir in diesem Jahr
unser lieb gewonnenes Heimatfest nicht feiern können. „Vit, vat hoch,
schäi wars doch, vit, vat nieder, nächst gouar komma wieder…“, haben
wir am 15. Juli 2019, dem Montagabend des Wiesenfest 2019 als
Schlachtruf hinausposaunt. Uns auf das nächste unser aller Fest, das wir
so lieben, gefreut.
Auf einmal stand
da 450 Tage...
Und auf einmal stand da beim Countdown auf selb-live.de: „450 Tage“ bis
zum nächsten Selber Wiesenfest. Der „schwarze Mittwoch“, der 15. April
2020, verkündete das Aus von Großveranstaltungen. Unser so selbstverständliches
Heimatfest darf in diesem Jahr nicht stattfinden. Unvorstellbar.
Das wird einem erst besonders bewusst, je mehr das zweite Juli-
Wochenende näher rückt.
Ein Sondermagazin zu einem Wiesenfest, das gar nicht stattfindet? Auch
das zunächst keine leichte Entscheidung. Doch Selb lebt sein Fest, den
Mythos Goldberg. Das zeigt allein die hohe verkaufte Anzahl an Wiesenfest-Abzeichen
in den vergangenen Wochen. Viele private Feiern wird es
an diesem eigentlichen Fest-Wochenende geben. Häuser und Gärten
möchte manch einer dennoch schmücken, gar einen Luftballon steigen
lassen und Montagabend „Kein schöner Land“ singen. Heimatstolz in den
Farben blau und rot.
Und dass doch so viel mehr hinter dem Selber Wiesenfest steckt, das soll
dieses Sondermagazin in natürlich abgespeckter Version aufzeigen. Ein
kleiner Schmöker mit Informationen und Hintergrundgeschichten rund um
das Fest.
An dieser Stelle gilt insbesondere der Dank an all die Anzeigenkunden,
ohne deren Unterstützung dieses (kostenlos erhältliche) Heft gar nicht
möglich gewesen wäre.
Viel Spaß beim Lesen, ein etwas anderes Wiesenfest-Wochenende erleben,
gesund bleiben und sich umso mehr aufs Selber Wiesenfest 2021
freuen…
Impressum: V.i.S.d.P.
Presse-/Werbebüro Michael Sporer
Friedrich-Ebert-Str 64, 95100 Selb
info@selb-live.de, 0173/9140384
Fotos/Texte/Mitarbeit: Michael Sporer, Katrin Sporer, Florian Ferner,
Pressemitteilungen, Infos Stadt Selb, privat
L iebe Selberinnen und Selber,
sehr geehrte Damen und Herren,
das ist auch für mich eine Premiere: ein Grußwort für ein Fest verfassen,
das leider nicht stattfinden kann. Wer hätte gedacht, dass wir einmal auf
unser Wiesenfest verzichten müssen? Eigentlich unvorstellbar. Aber in
diesem Jahr ist alles ein bisschen anders. Die Corona-Pandemie hat uns
fest im Griff und uns blieb keine Wahl, als unser traditionelles Heimatund
Wiesenfest schweren Herzens abzusagen.
Grußwort
des Oberbürgermeisters
Der Goldberg wird leider vergeblich auf die Wiesenfestbesucher und die
Schausteller warten, die ihre Fahrgeschäfte aufbauen. Auch wird am
zweiten Wochenende im Juli in diesem Jahr kein Gelächter und Bierzeltmusik
zu hören sein.
Die Schausteller und natürlich unsere Festwirtsfamilie Spannruft haben
die Absagen der großen Feste besonders hart getroffen. Sie müssen versuchen
in diesem Jahr fast ohne Einkommen auszukommen und man
kann nur hoffen, dass alle diese Krise gut überstehen.
Dennoch wollen wir nicht so viel
Trübsal blasen. Momentan können
wir an der Situation nichts ändern.
Aber wir lassen uns die Laune nicht
verderben. Dafür genießen wir das
Wiesenfest im Jahre 2021 umso
mehr und freuen uns, auf alles was
unser geliebtes Fest ausmacht –
vom Festzug, über den Heimatabend
und dem Einzug auf dem
Marienplatz mit dem Steigenlassen
der Luftballons, um nur ein paar
Höhepunkte zu nennen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie unbeschadet
durch diese schwere Zeit kommen und freue mich schon jetzt auf
ein Wiedersehen am Goldberg 2021!
Ihr
Ulrich Pötzsch
Oberbürgermeister
D as Verbot von Großveranstaltungen
wird wegen der Corona-
Pandemie verlängert. Bis Ende August
dürfen Festivals, Konzerte,
Schützenfeste und andere Events
„Jetzt trifft es auch
(Screenshot: t-online.de) veröffentlicht
wurde, war klar: Das Selber
Wiesenfest darf im Jahr 2020 nicht
stattfinden.
Ein gewaltiger Schlag, aber wohl mit
unser Heiligtum“
nicht stattfinden. Auf dieses Verbot
einigten sich die Ministerpräsidenten
der Länder und Bundeskanzlerin Merkel.“
- Als am 15. April diese Meldung
Ansage. Die leise Hoffnung war im
Reigen zahlreicher Veranstaltungsabsagen
im Monat März zu Beginn der
auferlegten Maßnahmen freilich noch
da, das Fest auch heuer stattfinden
lassen zu können. Mit der
Entscheidung der Regierung im
April war die Hoffnung allerdings
gestorben. Vor allem für den
Festwirt als auch für die Schausteller
und Budenbetreiber eine
Katastrophe. Mit vielen traurigen
Emojis wurden die Meldungen in
den Sozialen Medien kommentiert.
„Jetzt trifft es auch unser
Heiligtum“, blickt das Stadtoberhaupt
ebenso wehmütig auf das
Selber Wiesenfest. Auch etliche
weitere größere Events von der
Kunstnacht über das Bürgerfest,
dem Meilerfest bis hin zum Porzellinerfest
sowie die natürlich
zahlreichen kleineren liebgewonnen
Festivitäten fielen bzw. fallen
in diesem Jahr dem Veranstaltungsverbot
zum Opfer.
Nach Veröffentlichung der Information,
dass alle geplanten Großveranstaltungen
abgesagt werden
müssen, erreichten die Stadt Selb
immer wieder Vorschläge und
Ideen zu möglichen
„Ersatzaktionen“, speziell zum
Heimat- und Wiesenfest. Umgehend
wurde seitens des Rathauses jedoch
klargestellt: „Die
Stadt Selb und der
Selber Stadtrat hält
sich bei den Absagen
streng an die
Vorgaben der Bayerischen
Staatsregierung
und hat diese
Entscheidungen
zum Schutz der Bevölkerung
getroffen.
Zudem ist es nicht
möglich
„Ersatzaktionen“ wie
beispielsweise einen
Luftballonverkauf
oder ähnliches von
städtischer Seite zu
organisieren, da
jede Zusammenkunft mehrerer Menschen
vermieden werden muss. Es
wäre verantwortungslos, Infektionen
durch derartige Aktivitäten in Kauf zu
nehmen“, wird um Verständnis bei
der Bevölkerung gebeten. Allerdings:
„Privat ist es den Bürgerinnen und
Bürgern selbstverständlich möglich
ihre Häuser und Gärten wie gewohnt,
v.a. zum Heimat- und Wiesenfest,
zu schmücken.“
Wann Wiesenfeste schon einmal nicht stattfinden konnten
Seit 1949 wird das Wiesenfest ununterbrochen am zweiten Juli-Wochenende
in Selb gefeiert. Davor fiel die traditionelle Veranstaltung aufgrund des Zweiten
Weltkrieg und seinen Nachwehen zehn lange Jahre aus. In der Geschichte
des erstmals am 10. Mai 1807 zur Einweihung von Hagens Schul-Obstgarten
gefeierten Festes gab es aber immer wieder Jahre, in denen nicht gefeiert
wurde. Missernten und Hungersnot waren die Gründe in den Jahren 1842
bzw. 1846/1847. Nach dem Selber Stadtbrand 1856 wurde erst 1865 wieder
gefeiert. In den Jahren des Ersten Weltkrieg (1914-1918) entfiel das Wiesenfest,
wie auch in den beiden darauffolgenden Jahren. Ein katastrophales
Hochwasser am Wiesenfestfreitag verdarb das Fest im Jahr 1927.
Infos zur Wiesenfest-Geschichte und zur Zeittafel auf den nächsten Seiten…
W iesenfest! Wie reinste, edelste
Musik klingt dieses Wort in den Ohren
aller Selber, ob klein, ob groß, ob
arm, ob reich, ob in der Heimat oder
durch Meere getrennt, das Wiesenfest
lässt aller Herzen höherschlagen
und es kann als die Tage der Liebe,
des Friedens, der Freude bezeichnet
werden. Tage der Liebe vor allem
deshalb, weil das Fest selbst aus der
Liebe zur Heimat entstanden ist und
diese Liebe zur Heimat hat es zu
dem werden lassen, was es heute
ist: das Fest der Selber, etwas Einmaliges,
etwas Einzigartiges. Zwar
hat man auch anderswo, vor allem
im Selber Umland Wiesenfeste gestartet,
aber trotz aller Mühe die man
sich macht, das Selber Wiesenfest ist
konkurrenzlos. Es liegt wohl daran,
dass dieses Fest aus der Bevölkerung
selbst gekommen ist. Es wurde nicht
gemacht oder veranstaltet, die Menschen
haben sich zusammengetan,
sind mit Kind und Kegel auf die Wiese
gezogen und haben dort gemeinsam
getanzt, gescherzt und gespielt.
Und so ist es praktisch genommen
auch heute noch, nur mit dem Unterschied,
dass alles einen größeren
Maßstab angenommen hat. (…) Es
sind Tage, an denen die Menschen
zusammenfinden, an denen sie über
Konfessionen und Parteien hinweg
nur Selber sind. (…) Das Wiesenfest
will uns all die Sorgen vergessen lassen.
Es will uns froh und heiter machen,
es will unsere Herzen laben,
unser Vertrauen stärken, uns von
neuem mit der Heimat verbinden!“
Worte aus dem Jahr 1949 - dem ersten
Wiesenfest nach dem Zweiten
Weltkrieg. Worte, die zum Wiesenfest
2019 in diesem Sondermagazin
schon einmal Erwähnung fanden.
„Es ist mehr als nur ein Fest!“
- ein Kommentar
Worte, die passender kaum sein können.
Das beschreiben, was wohl nahezu
jeder Selber verspürt.
Es ist mehr als ein Fest, zu dem man
die ein oder andere Runde in einem
Fahrgeschäft dreht. Oder sich einfach
nur bis zu vier Tage lang vielleicht
dem ein oder anderen alkoholischen
Getränk zu viel hingibt. Das
mag auf viele andere Feste zutreffen.
Nicht aber so in der Stadt Selb, die
um das Wiesenfest oft beneidet wird.
Es läuft nicht wie vielerorts so nebenher,
es wird gelebt. Gerade deshalb
schmerzt solch eine Absage einer
seit sieben Jahrzehnten durchgehend
so selbstverständlichen Veranstaltung
- ungeachtet dessen, dass
natürlich die Gesundheit Vorrang hat,
keiner hierzulande Szenen haben
möchte, wie wir sie oft in den Nachrichten
zu sehen bekamen!
Emotionen spielen beim Selber Wiesenfest
auf und rund um
den sowieso schönsten Festplatz weit
und breit eine ganz große Rolle. Bilder,
wie die aufsteigenden Luftballons,
die ein Strahlen ins Gesicht zaubern.
Kinder, die voller Stolz im Festzug
marschieren und im Anschluss
ihre Spiele und Tänze vorführen. Musik
vom Spielmanns- und Fanfaren-
zug und den Egertalern, die so vertraut
in den Ohren klingen. Kindheitserinnerungen.
Das Wiedersehen
von Freunden und Bekannten. Wiesenfest
ist Heimat. Heimatstolz, der
verbindet.
Doch da steckt noch so wahnsinnig
viel mehr dahinter, und daher ist es
eben nicht nur so einfach ein Fest,
das halt mal abgesagt wird, für den
Festbesucher da noch am einfachsten
wegzustecken sein mag. Die Absage
des Selber Wiesenfestes ist in
wirtschaftlicher Hinsicht für viele ein
Schlag ins Gesicht: Festwirt, Musiker,
Veranstaltungstechniker, Schausteller,
Brauereien, Metzger, Bäcker,
Fieranten, Hoteliers, Gastronomen,
Blumengeschäfte und viele viele
mehr im Hintergrund, die jetzt ohnehin
schon allesamt zu leiden haben -
der Rattenschwanz zieht sich gewaltig
und von etlichen komplett unterschätzt
in die Länge. Manch einer
kann sich da vielleicht gar nur wegen
den Wiesenfesttagen noch mit seinem
Geschäft über Wasser halten,
Mitarbeiter bezahlen… Auswirkungen
hat das auch aufs weitere gesellschaftliche
Leben in der Stadt, fallen
mangels Einnahmen dann auch Gelder
für die Unterstützung von Vereinen
und Co. weg.
Selber Wiesenfest: es ist so viel
mehr! Das zweite Juli-Wochenende
2020 so völlig anders als in all den
Jahren zuvor? Unvorstellbar, dass
der nächste Heimatabend nach 2019
erst wieder nach über 700 Tagen
stattfinden wird. Bewusst wird das
einem wohl erst direkt am eigentlichen
Festwochenende. Nicht wenige
dürften da dennoch über den Goldberg
schleichen, zumindest imaginär
die Buden an ihren angestammten
Plätzen wiederfinden, das Johlen aus
den Fahrgeschäften ins Bewusstsein
holen, ein „Sierra Madre“ vor sich hin
summen und vielleicht gar trotz allem
Schaufenster der Läden
und den Garten vor dem Eigenheim
festlich in den Selber Stadtfarben
dekorieren, oder sich auch in Lederhose
oder Dirndl schmeißen. Und so
manches muss noch in der Zeit „vor
dem Wiesenfest“ erledigt werden,
anderes in der eigenartigen Zeitrechnung
eben erst danach. Das Wiesenfest
ist ein Mythos, der Goldberg an
diesen Tagen so magisch – aber
eben doch nicht selbstverständlich,
das zeigt uns Corona plötzlich und
brutal auf. Umso mehr werden wir
alle das nächste Selber Wiesenfest
wieder genießen und zusammen feiern.
Bis dahin aber zählt das Allerwichtigste:
Bleibt alle gesund!
Michael Sporer
Geschichte des
V it, vat hoch, schäi wars doch, vit,
vat nieder, nächst gouar komma wieder…!“
- So der traditionelle
Schlachtruf. Kaum haben Kinder und
Erwachsene ihren Schlachtruf am
Montagabend gerufen und die letzten
Stunden auf dem Goldberg ausklingen
lassen, so beginnt schon alsbald
vielmehr wieder die Zeit vor
dem nächsten Wiesenfest und damit
schon wieder die Vorfreude. Von wegen
vier Jahreszeiten, Selb besitzt
eine einfache, ganz eigene Zeitrechnung:
Die Zeit „vor“ und die Zeit
„nach“ dem Wiesenfest.
Nur eben heißt es diesmal, ein ganzes
Jahr länger auf die nächste Ausgabe
warten zu müssen.
Das Selber Wiesenfest ist für Jung
und Alt aus nah und fern etwas ganz
Besonderes. Der Ursprung dieses
Selber Wiesenfestes
Mythos liegt bereits über 200 Jahre
zurück, genauer gesagt im Jahr
1807. Ein Lehr-Obstgarten, den Diakon
Hagen anlegte, wurde damals
feierlich mit einem Kinder- und Heimatfest
eingeweiht. Die Feier wurde
mit Musik und unter Beteiligung weltlicher
und kirchlicher Honoratioren
vollzogen. Über tausend Personen,
darunter rund 200 Schulkinder, waren
ebenso dabei, wie bereits ein
kleiner Festzug von der Kirche zum
Obstgarten durchgeführt wurde.
Mit Beteiligung der Schüler wurde
diese Belobigungsfeier in den Folgejahren
wiederholt, aus der nach und
nach das heutige Fest hervorging.
Zunächst mehr als Kinderfest gedacht,
fanden die Feste dann auch
für Erwachsene statt. Unter dem Namen
„Wiesenfest“ wurde erstmals
1830 gefeiert. Fester Bestandteil war
ein Gottesdienst in der Kirche.
Im Anschluss folgte ein Festzug der
Kinder vom Schulhaus in der Pfaffenleithe
zum Lehrgarten (Festplatz).
Schon hier wurden die Honoratioren
beim Rathaus abgeholt. Beim auf
den Sonntagnachmittag beschränkten
Fest gab es Ansprachen als auch
Spiele für Kinder. Mit dem Besuch
zahlreicher Gäste und der Beteiligung
der Gesangvereine und einer Kapelle
wurde es zunehmend zum
Volksfest.
Aufgrund des Stadtbrands
1856 fiel das Fest dann einige
Jahre aus. In unregelmäßigen
Abständen wurde
das Fest ein- bzw. zweijährig
an verschiedenen Orten
wieder gefeiert. Das Wiesenfest
in etwa seiner heutigen
Form gibt es auf dem
Goldberg seit 1949. Den
Freitagabend als zusätzlichen
Volksfestabend gibt es
seit 1965, also seit über 50
Jahren.
An den Ursprung des Wiesenfestes,
dem Lehr-Obstgarten werden der
Tradition folgend zur Erinnerung
jährlich Bäumchen gepflanzt. Mittlerweile
ist da beispielsweise schon eine
schöne Streuobstwiese an der Lorenz
-Hutschenreuther-Straße entstanden.
1806: Belobigung des Schulreformers
Magister Johann Friedrich Hagen
durch König Friedrich Wilhelm III.
v. Preußen
10.5.1807: Eintägiges Fest zur Einweihung
von Hagens Schul-
Obstgarten, das erste Wiesenfest.
In den Folgejahren eine eintägige
Veranstaltung, als Schulveranstaltung,
jedes zweite Jahr auch für Erwachsene.
Samstagabend. Wirtschaftskrise, Inflation
schränken die Feste dann zunächst
ein.
1924: Erstes Bierzelt und vergrößerter
Vergnügungspark.
Auch der 2. Weltkrieg und seine Folgen
lässt keine Wiesenfeste zu. Erst
ab 1949 wird wieder gefeiert. Das
jährlich am zweiten Sonntag im Juli
inklusive Samstagabend und Montag.
Wiesenfest Zeittafel
1830: Erstmals als Wiesenfest bezeichnet,
nicht mehr an den Schulgarten
gebunden.
1856-64: Nach dem Selber Stadtbrand
am 18.3.1856 entfällt das Fest
bis 1862. Spätere Wiederbelebungsversuche
scheitern am Widerstand
des Pfarrers.
1865: Eintägiges Fest im Garten des
Webermeisters Zapf, künftig in zweijährigem
Turnus.
1886: Zweitägig. Schüler werden
erstmals zu einem Festzug einheitlich
gekleidet.
1887: Erstmals sind Schausteller zugelassen.
In den Folgejahren ebenso
erstmals ein Karussell auf dem aktuellen
Festgelände Goldberg.
1965 werden am Freitagabend die
sog. „Hutschenreuther- Abende“ eingeführt.
Diese haben bis 1984 bestand.
Der Freitagabend bleibt als
„inoffizieller“ Wiesenfesttag bestehen.
Das Fest findet seit 1976 in der
heutigen Form statt.
2007: Selb feiert 200 Jahre Selber
Wiesenfest
2020: Das Selber Wiesenfest fällt
wegen Coronavirus-Pandemie aus
Quelle Infos: selb.de
Weitere Infos: Ausführliche Zeittafel
der Selber Wiesenfestgeschichte im
Internet auf selb.de
1909: Wiesenfest wird elektrisch,
Kegeln für die Schüler wird 1912 eingeführt
Nach entfallenen Wiesenfesten aufgrund
des 1. Weltkriegs erstmals
wieder 1921, auch mit Betrieb am
I m Gleichschritt, Marsch!“ Das
Kommando des Tambourmajors
bleibt diesmal aus. Statt einem mit
Standkonzerten und Festzugteilnahmen
prall gefüllten Terminkalender
Stöhr dem Selber Publikum ein klein
wenig Hoffnung, die beliebten Klänge
doch noch in diesem Jahr live zu hören
zu bekommen.
Erst als seitens des Verbandes ein
Zwangspause statt gemeinsam
Musizieren und Marschieren
nachzugehen, so ist es auch beim
Selber Spielmanns- und Fanfarenzug
in den vergangenen Wochen sehr
ruhig geworden. Von Mitte März an
wurde bis Ende Juni nicht mehr geprobt.
Weder Einzelunterricht und
noch gemeinsame Übungsstunden
konnten in der langen Phase durchgeführt
werden. Auftritte waren und
sind natürlich ohnehin undenkbar.
„Vielleicht können wir in naher Zukunft
oder zumindest im Herbst noch
das ein oder andere Standkonzert
geben“, macht Vorstand Gerhard
klares Signal kam und die Vorgaben
auch mit dem Ordnungsamt abgestimmt
waren, konnte der Übungsbetrieb
am 30. Juni wieder aufgenommen
werden. Natürlich nur im Freien
und unter Einhaltung von Sicherheitsabständen.
Klar waren da anfangs
einige schiefe Töne zu hören
oder gar fehlte
etwas die
Puste. Zwar
habe in der
freien Zeit
jeder für sich
zuhause üben
können, doch
gerade im
gemeinsamen
Spiel besteht
Nachholbedarf.
„Das ist
aber eher das
geringere
Problem, da
kommen wir
schnell wieder
rein“, ist
Stöhr überzeugt.
Was ihm eher Sorgen bereitet,
dass manch einer der Musikerinnen
und Musiker sein Instrument an den
Nagel hängen könnte. Sowohl in den
Reihen der „alten Hasen“, wenn vielleicht
schon einmal leise ans Aufhö-
ren gedacht wurde, und eine Entscheidung
zum Karriereende somit
nun leichter fallen dürfte.
Im Nachwuchsbereich das gleiche
Bild. Möglich, dass die Motivation für
das Erlernen eines Instruments nicht
mehr gegeben ist. Gerade wenn die
Erfolgserlebnisse in Form von Auftritten,
vor allem rund ums Selber Wiesenfest,
ausbleiben. Durch das Fehlen
von Darbietungen kann unisono
keine Werbung in eigener Sache betrieben
werden, um neue Mitglieder
zu gewinnen. Ebenso erzielt der Verein
durch die fehlenden Konzerte
und Festzüge keine Einnahmen.
„Wie sich die Corona-Zwangspause
letztendlich auswirken wird, werden
wir erst nach und nach sehen“, leidet
natürlich auch ein klein wenig die
Kameradschaft. Eine gemeinsame
Fahrt in die Selber Partnerstadt
Beaucouzé in Frankreich wäre zuletzt
genauso auf dem Programm gestan-
den, wie ein Trainingslager-
Wochenende auf dem Wartberg.
Dass das Vereinsleben beim Selber
Spielmanns- und Fanfarenzug jedoch
passt, das zeigte sich erst im vergangenen
Frühherbst. Als musikalisches
Aushängeschild der Stadt schlechthin
erwiesen sich die in Lederhosen und
blauen Westen gekleideten Musiker
bei Auftritten in Bozen (Südtirol) und
bei der „Oidn Wiesn“ beim Oktoberfest
in München. Letztgenannter
wurde gar live im Bayerischen Fernsehen
übertragen. Das bescherte
dem Musikzug prompt eine Auftrittsanfrage
aus Shanghai zum „Tourism
Festival“. Zu dieser Veranstaltung
werden jedes Jahr rund 50 Millionen
Besucher erwartet. Die Eröffnungsparade
wird live im TV und nach Angaben
des Veranstalters von weltweit
200 Millionen Zuschauern verfolgt.
Nachwuchs gesucht
Über Nachwuchs - und das bezieht sich nicht nur rein auf Kinder und Jugendliche
- freut sich der Verein immer wieder. Einfach mal reinschnuppern und informieren.
Die wöchentlichen Übungsstunden finden, sofern sie wieder regelmäßig
stattfinden können, außerhalb der Schulferien jeweils dienstags um 19
Uhr in der Musikschule Selb statt. Weitere Informationen und Kontaktdaten
gibt es im Internet unter spielmannszug-selb.de
Spielmannszug-Melodien auf CD
Egal auf welcher kleinen bis größeren Veranstaltung,
erklingen die Märsche des Selber Spielmannsund
Fanfarenzug, so denkt der Selber meist unweigerlich
auch an das Heimat- und Wiesenfest. 19
verschiedene Titel haben die Musiker vor drei Jahren
anlässlich ihres 60jährigen Bestehens auf einer
CD aufgenommen. Gerade in diesem Jahr, wenn
einem die Melodien doch ein wenig fehlen, so lohnt
sich ein Kauf, egal ob für Zuhause oder als passenden
Geschenk, mit Sicherheit. Die CD kann jederzeit
in der Touristinfo in der Ludwigstraße käuflich erworben werden.
1. Vogtländische Schalmeienzug Auerbach
„Heute würden wir wieder auf Tour gehen. Der Weg hätte uns nach… geführt!“
So blickte der 1. Vogtländische Schalmeienzug Auerbach in den vergangenen
Wochen in seinen ursprünglichen
Terminkalender. Üben hieß es lange Zeit
alleine im „Home-Office“. Bis zum 3. Juni.
An diesem Tag durfte nach einer gefühlten
Ewigkeit erstmals wieder in einer kleinen
Gruppe und unter Einhaltung der Abstandsregeln
im Freien geprobt werden. Schnell
machte sich hier bemerkbar, dass sich die
lange Pause negativ auswirkte, so manch
einem Abzeichen beim Neustart zunächst trotz die Puste Absage
fehlte. Keine zwei Wochen später stand dann tatsächlich auch schon der erste
öffentliche Auftritt an: Im „Autokino Vogtland“ in der Schloss Arena Auerbach.
Weiter wird auf Spieltermine zumindest noch im Herbst diesen Jahres gehofft.
„Lasst Kleine den Kopf nicht Tradition hängen. Im kommenden - großer Jahr wird gerockt“, Wert will der
Schalmeienzug dann eben wieder im Jahr 2021 in Selb für Stimmung sorgen.
Musikverein Rehau
Mit den Kontaktbeschränkungen hat sich auch beim Musikverein Rehau sehr
viel verändert. Keine Proben in kleineren Gruppen und Ensembles, keine Orchesterproben,
keine Auftritte, kein Vereinsleben. Aber: Die Musiker bekamen
zwischendurch immer wieder Arbeitsaufträge. Per Video-Nachricht wurden die
gespielten Stücke übermittelt. Begeistert wurde mitgemacht. Die Motivation
dabei größer als wenn jeder nur selbst vor sich hin üben würde. Auch bei der
Aktion „Musik aus dem Fenster“ folgten einige der Aufforderung, jeweils am
Sonntag um 18 Uhr aus dem Fenster oder auf dem Balkon zu musizieren. So
erklang anfangs das Stück „Ode an die Freude“ aus den Häusern. „Der Mond
ist aufgegangen“ wurde in Rehau jeden Tag in einer anderen Straße bei einem
Aufruf der Kirchengemeinden angestimmt. „Musik verbindet, auch wenn wir
Abstand voneinander halten müssen!“
Markgräfliche Jäger Feuchtwangen
Aus dem Fenster gespielt haben im Rahmen
der Aktion auch einige Mitglieder der
„Markgräflichen Jäger“ Feuchtwangen. Seit
über 40 Jahren ist dieser Spielmanns- und Fanfarenzug
im Festzug beim Selber Wiesenfest
vertreten. Wehmütig blicken die Mittelfranken
auf diesen wie auch viele weitere Auftritte, die
heuer abgesagt werden mussten. Die gemeinsamen Übungsstunden fehlen
den Musikerinnen und Musikern natürlich ebenso. Zumindest im Rahmen einer
internen „Corona-Challenge“ stellte man sich unterschiedlichsten Aufgaben,,
kämpfte dabei um Punkte und hielt sich so mit Kreativität bei Laune.
D ie Vorfreude war vor allem bei
den Schulanfängern groß. Im vergangenen
Jahr bestaunten sie als
Kindergartenkinder noch den Festzug
vom Straßenrand aus. Groß die Blicke
zu den größeren Kindern, die
festlich gekleidet durch die Straßen
zum Goldberg marschierten. So
manch einer nahm sich als Zuschauer
auch schon die Reigen der Mädchen
und das Hahnenschlagen der
Buben unter die Lupe. Doch die eigene
Premiere als Teilnehmer bleibt
ihnen als Erstklässler leider verwehrt.
So heißt es eben noch ein Jahr länger
warten. Schade dazu um die Abschlussklassen,
die gerne noch einmal
im Festzug mitgelaufen wären.
Weitestgehend als nicht tragisch sehen
die Schulen die Situation, wenn
Erstklässler ohne Fest-Premiere
es um die Frage schon gekaufter/
bestellter Kleidung für den Festzug
geht. Meist finden die ersten Elternabende
zum Thema Wiesenfest bekanntlich
schon im Januar bzw. Februar
statt. Hier einigt man sich, trotz
auch hin und wieder hitziger Diskussionen,
auf ein Thema und eben auf
ein einheitliches Outfit der Schulklasse.
Bereits im Vorfeld der Absage
wurde entsprechend oft schon gekauft.
In der Regel kann die Bekleidung
aber auch im Alltag getragen
werden. Weitere größere Vorbereitungen
auf das Fest gab es in den
ersten Monaten des Jahres allerdings
nicht.
Weder in Registergruppen noch im
Orchester konnten die Bläserklassen
der Mittelschule üben. Und mit der
Wiesenfestabsage könnte den Schülerinnen
und Schüler zugleich ein
wenig die Motivation fehlen, am Erlernen
des jeweiligen Instruments
dranzubleiben. Gerade die Aussicht
auf eine Teilnahme im Festzug als
Musikzug beflügelte doch einige.
Wenngleich zwar mehrfach die Zeit
des Home-Schoolings genutzt wurde,
auch zuhause fleißig zu üben, mach
einer gar stolz darauf ist, autodidaktisch
die Europahymne einstudiert zu
haben, so dürfte trotz alledem im
neuen Schuljahr wieder bei Null angefangen
werden – sofern im neuen
Schuljahr überhaupt mit den Bläserklassen
weitergemacht werden kann.
Das Walter Gropius Gymnasium, das
im September für die neuen Fünftklässler
ebenso mit einer Bläserklasse
starten wollte, sieht es aufgrund
der momentanen COVID-19-Situation
bereits jetzt als sinnvoll, die Bläserklasse
erst ein Jahr später beginnen
zu lassen.
O hne Musi geht nix“, sangen
schon einst die Zillertaler Schürzenjäger.
Ohne Veranstaltungen geht aber
für die Musiker, Bands und Blaskapellen
nichts. Von heute auf morgen
wurden ihnen quasi der Saft abgedreht.
In Selb gab es Live-Musik zuletzt
vor vier Monaten. Das bei der
beliebten stimmungsvollen Musikund
Kneipennacht Anfang März in
einer wahren Absagenflut. Vor allem,
wenn man größtenteils gar von den
Gagen leben muss. Wann die nächsten
Konzerte stattfinden können,
kann ihnen noch keiner sagen.
„Vielleicht klappt es bei uns noch mit
einem Auftritt im Herbst“, hofft
Christian Pich zumindest vorsichtig,
dass es in diesem Jahr noch Blasmusik
mit der „Egertaler Blasmusik“ zu
Die Lage ist für Bands und
Musiker existenzgefährdend
sieben verschiedenen teilnehmenden
Gaststätten.
Gerade den großen Coverbands fehlen
mit dem Auftrittsverbot jetzt allerdings
die Festzelte, die großen
Partys auf Kirchweihen, Stadt- und
Volksfesten. Die Musiker, und hinter
ihnen auch Veranstaltungstechniker,
leiden unter der Corona-Krise und
hören geben wird. Doch die Saison
2020 ist für die Lokalmatadoren beim
Selber Wiesenfest prinzipiell schon
ad-acta gelegt. Keine Volks- und
Wiesenfeste in der Region, damit
folglich keine Möglichkeiten, Böhmische
Blasmusik
zum Besten zu
geben. Da wird
insbesondere
der Heimatabend
als Höhepunkt
des Jahres
auf dem
Goldberg
schmerzlich vermisst.
Auch eine
geplante Reise
in die französische
Partnerstadt
Beaucoucé
fiel natürlich
ins Wasser.
Proben war für
die Kapelle ohnehin
unmöglich,
zumal auch
Musiker aus Tschechien in der Formation
dabei sind, die lange Zeit gar
nicht über die Grenze durften.
Christian Pich kann gleichermaßen
für die Band „SelbControl“ sprechen,
in der er ebenso mitwirkt. Doch hier
wird versucht, je nach möglichen
Lockerungen zeitnah vielleicht das
ein oder andere kleinere Konzert geben
zu können.
So wie die Band
„Geile Zeit“, der zuletzt
zehn Mal in Folge
der Montagabend
im Festzelt gehörte,
so vermisst auch die
Gruppe „Echt Stark“
das Publikum. Diese
Gefühlslage brachten
die Musiker gar in
einem eigenen Song -
zu finden auf deren
Facebook-Seite - zum
Ausdruck. Auch dem
in der Region bestens bekannten Musiker
Stephan „Gery“ Gerspitzer fehlt
gerade der Kontakt zur Zuhörerschaft.
„Mittlerweile ist es wirklich
katastrophal. Großveranstaltungen
sind für die Bands lebensnotwendig.
Die Lage ist existenzgefährdend“,
weiß er um die Situation zahlreicher
Musikkollegen. Er selbst könne mit
seinen Bandkollegen derzeit auch
nicht spielen, geschweige denn überhaupt
proben. Für sich selbst sieht er
zumindest die Möglichkeit, demnächst
mit seinem Musikkabarettprogramm
und als Liedermacher wenigstens
alleine aufzutreten. „Nur
eben in total abgespeckter Version
mit weniger Gage – das ist zu wenig!“
Und mit Blick auf die Zukunft:
„Keiner weiß, wie und wann und in
welcher Form es weiter gehen soll“,
sind die Aussichten derzeit alles andere
als rosig und planbar.
N ein, solch eine Situation habe ich
noch nie erlebt. Das ist eine riesengroße
Katastrophe“, schimpft Günter
Wunderle (Archivbild). Und mit fast
80 Jahren kann er auf eine lange Zeit
blicken als Schausteller und Organisator
zahlreicher Feste. Auch die
Stadt Selb vertraut bei der Aufstellung
der zugelassenen Fahrgeschäfte
und Buden Jahr für Jahr dem Mann
aus Hersbruck. Er gilt als Vormann
Doch die Branche steht von jetzt auf
gleich in großer Bedrängnis. Mit dem
Verbot von Großveranstaltungen von
zunächst bis Ende August und zwischenzeitlich
bis Ende Oktober stehen
zahlreiche Schausteller vor dem
Aus. Ein Berufsverbot, das existenzbedrohend
ist. Von in Deutschland
über 5.000 Betrieben mit gesamt
rund 32.000 Beschäftigten, die bis zu
10.000 Volksfeste und etwa 3.000
Berufsverbot ist für die
Schausteller existenzbedrohend
der Fahrgeschäfte auf vielen Volksfesten,
war einst langjähriger Vorsitzender
des bayerischen Schaustellerverbandes.
Das hat natürlich einen
Vorteil. Neben den Begebenheiten
auf dem Goldberg und dem notwendigen
Kontakt zum Ordnungsamt
Selb, genießt der Fachmann zahlreiche
Kontakte zu Schaustellern.
Weihnachtsmärkte beschicken, könnte
rund ein Drittel aufgeben, schätzt
die Szene. In der Folge könnte auch
die Volksfestkultur bedroht sein.
Die Corona-Krise traf die Schausteller
mit voller Härte. Spätestens seit den
Weihnachtsmärkten stand ein
Großteil ohne Einnahmen da.
Auf Rücklagen können nur die
wenigsten zurückgreifen. Oft
wurde in der Winterpause gar
noch in Fahrgeschäfte und Buden
investiert statt gespart.
Denn den Zuschlag, ein Volksfest
beschicken zu können, erhält
oftmals schließlich der, der
mit dem attraktivsten Geschäft
aufwarten kann. Da gehören die
optische Gestaltung, die Neuheit,
die Besonderheit oder auch
die ökologischen Belange dazu,
die über den Erfolg entscheiden.
Ausgerechnet zum Saisonstart
war man plötzlich zur Untätigkeit
verdammt.
„Gesundheit geht vor, da haben
wir schon großes Verständnis dafür“,
meint Günter Wunderle. Vor allem in
der Anfangszeit der Krise im März
stand die Branche weitestgehend
noch hinter den politischen Entscheidungen.
Wenn, ja wenn die Schausteller
für ihre Umsatzausfälle auch
entsprechend entschädigt werden
würden. Von den angekündigten Unterstützungen
ist kaum etwas zu sehen,
vor allem nicht in entsprechend
notwendiger Höhe. Die Branche fühlt
sich allein gelassen. „Das ärgert mich
maßlos“, spricht der Hersbrucker im
Namen vieler Schausteller.
Nicht nachvollziehen könne er auch,
weshalb sich schon zu einem sehr
frühen Zeitpunkt festgelegt wurde,
bis in den späten Sommer hinein alle
Veranstaltungen zu verbieten. Da
hätte auch zunächst Monat für Monat
entschieden werden können. Auch
zumindest entsprechend mögliche
Konzepte zu einzuhaltenden Abstände
und der Hygiene hätten erarbeitet
werden können. Immerhin sei von
Vorteil, dass Feste im Freien stattfinden.
Biergärten und Freizeitparks
dürften schließlich auch öffnen.
„Mit dem Selber Oberbürgermeister
Ulrich Pötzsch stand ich immer im
Gespräch, eine mögliche Absage erst
so spät wie möglich zu veranlassen“,
lobt er das Verhältnis zur Stadt in
höchsten Tönen. Gerade in Selb seien
die Schausteller gerne zu Gast.
„In anderen Städten sagt man halt,
na gut, dann fällt das Fest eben aus.
Hier wird das noch ganz anders gelebt“,
wäre man sich sicher, auch
sehr kurzfristig noch etwas auf die
Beine stellen zu können. „Unsere
Schausteller stehen alle auf der Matte,
ein Selb will sich da keiner entgehen
lassen“, ist man überzeugt. Doch
Mitte April kam mit dem Veranstaltungsverbot
seitens der Bundes- und
den Landesregierungen die erste bittere
Enttäuschung. Und mit der Entscheidung
im Juni, dass große Feste
auch bis Ende Oktober nicht stattfinden
können, wird dem Gewerbe die
Existenzgrundlage unter den Füßen
weggezogen. Wenn dann auch noch
die Weihnachtsmärkte wegfallen sollten?
Manch größere Städte kamen in
jüngster Vergangenheit Schaustellern
entgegen. An verschiedenen Stellen
im Ortsgebiet verstreut durften sie
ihre Fahrgeschäfte und Buden aufstellen.
Doch klar ist, vor allem wenn
es sich nicht um Verköstigungsstände
handelt, sind die Umsätze auch
hier nur ein Tropfen auf den heißen
Stein. „Die Leute müssen sparen und
geben da kein Geld aus“, sieht Günter
Wunderle, dass in den Städten
ohnehin deutlich weniger Trubel
herrscht als noch in der Zeit vor
Corona. Und das Volksfestfeeling mit
den Durchsagen der Rekommandeure
aus den Fahrgeschäften, dem Johlen
und Kreischen der Fahrgäste sowie
der Duft von Zuckerwatte und
frisch gebrannten Mandeln fehlt
obendrein. Bleibt zu hoffen, dass die
Branche mit Unterstützung der Politik
den Kopf noch aus der Schlinge bekommt,
Günter Wunderle im nächsten
Januar mit voller Zuversicht für
die Schaustellerkollegen seinen runden
Geburtstag feiern kann…
Forderung eines Corona-Rettungsschirms für Schausteller
(Auszug aus einer Pressemitteilung des Deutschen Schaustellerbund): Am
„schwarzen Mittwoch“ Mitte April wurde zur traurigen Gewissheit, was zu befürchten
war: alle Großveranstaltungen sind untersagt worden, wenige Tage
später wurde dann auch schon das Münchner Oktoberfest abgesagt – eine
Entscheidung, die unter anderem Herbstveranstaltungen bereits einen Dominoeffekt
ausgelöst hat. Da es uns auf lange Zeit verboten ist, unseren Beruf
auszuüben, fordern die Berufsverbände gemeinsam ein staatliches Rettungsprogramm.
(…) Da die Schaustellerbetriebe oft sehr unterschiedlich aufgestellt sind, fordern
wir eine genaue Betrachtung des betrieblichen und des persönlichen Bedarfs.
Damit verdeutlichen die Verbände, dass die Schausteller in einer Zeit, in
der Hunderttausende von Betrieben gerade in großen Bereichen wie Tourismus,
Gastronomie, Hotellerie, Kultur und Messebau ohne staatliche Hilfe vor
dem Ruin stehen, nicht „profitieren“ wollen.
Aber wir wollen handlungsfähig und ohne nachhaltige Schäden durch die
Corona-Krise kommen! Wir stellen angemessene und faire Forderungen. (…)
Wir machen in unserem Konzept aber auch sehr deutlich, dass wir uns nicht
auf die neu aufgelegten Kreditprogramme verweisen lassen können! Denn
unsere Umsätze sind nicht nachholbar, die Rückzahlung derartiger Überbrückungskredite
würde vielen Schaustellern nicht möglich sein. (…)
Weitere aktuelle Informationen auf der Webseite des Verbands unter dsbev.de
K eine Fahrgeschäfte, kein Mandelduft,
kein… Düstere Stimmung bei
den Schaustellern. Und dabei hätten
sie in diesem Jahr einen Grund zum
Feiern gehabt. Das Karussell feiert
nämlich Geburtstag. Seit 400 Jahren
dreht es sich mittlerweile – nur ausgerechnet
zum Jubiläum nicht.
Aufzeichnungen zufolge wurde in der
osmanischen Handelsstadt Philippopel
- heute Plowdiw in Bulgarien -
Im Mittelalter wurden Karussells
auch dazu benutzt, Ritter zu trainieren.
Diese nahmen außen auf dem
Karussell auf hölzernen Pferden Platz
und mussten versuchen, die um das
Karussell angeordneten Ringe mit
ihrer Lanze zu durchstechen. Da die
meisten Ritter die Lanze in der rechten
Hand hielten, drehten sich die
Karussells entsprechend stets gegen
den Uhrzeigersinn.
Zum Jubiläum dreht sich nichts:
Karussell feiert 400 Jahre
am 17. Mai 1620 das erste Karussell
in Betrieb genommen. Das war natürlich
eine noch ganz einfache Konstruktion.
Diese bestand aus einem
großen Wagenrad. Dieses war mit
Sitzpolstern bestückt und wurde per
Handkurbel in Bewegung gesetzt.
Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein
wurden die meisten Karussells mit
Menschenkraft betrieben.
Der Bau transportabler Karussells
begann um das Jahr 1830. Davor
waren sie stationäre Einrichtungen
und überdacht. Zu finden waren sie
meist in der Nähe von Schlössern
und beliebten Ausflugsorten. Das
erste von einer Dampfmaschine angetriebene
Karussell wurde im Jahr
1863 auf einem Markt im englischen
Bolton in Betrieb genommen. Etwa
20 Jahre später erhielten
die Karussellpferde
ihre charakteristische
Auf- und Abbewegung.
Diese sollte den Eindruck
des Reitens verstärken.
In Verbindung
mit einer Jahrmarktorgel
wurde zusätzlich
für eine Musikbegleitung
gesorgt.
Bunt, schnell, hoch,
immer im Kreis: Das
Karussell ist vom Kettenflieger
bis hin zum
Break-Dance in all seinen
heutigen Varianten
Inbegriff der
Volksfest-Attraktion. Leuchtende Augen
gibt es bei den kleinsten Festbesuchern
natürlich bei den Kinderkarussells.
Eifrig und voller Stolz drehen
sie hier ihre Runden in Modellen
von Fahrzeugen oder nehmen auf
Tieren Platz.
Beim modernen Kinderkarussell
wechseln sich in Selb im zweijährigen
Turnus die Schaustellunternehmen
Bergmann (u.a. Pinocchio-Werfen)
und Korn ab. Michael Korn betreibt
zudem seit fast
30 Jahren das
beliebte Nostalgiekarussell
im
Haupteingangsbereich
des
Goldberges. Seinen
ganz besonderen
Charme
versprüht das
Fahrgeschäft mit
den hölzernen
Pferden beim
Wiesenfest schon
seit rund 60 Jahren.
Das tatsächliche
Alter des
Karussells kann
nur geschätzt
werden. Das
Baujahr und das
der handgeschnitzten
Pferde
stammt wohl um
das Jahr 1900.
Die technischen
Aufzeichnungen
beginnen mit der
ersten statischen
Berechnung von
1931. Natürlich
wird die Technik
immer wieder
modernisiert und
den neuesten
Anforderungen
angepasst. Seit Jahren hebt es sich
von allen anderen Attraktionen auf
dem Festplatz ab und zieht alle Augen
auf sich. Bei Festbesuchern älteren
Semesters werden Kindheitserinnerungen
wach. Das Gefühl, „wie
früher“ Karussell zu fahren, kommt
bei jeder Generation an. Ein Vergnügen,
auf das im Jubiläumsjahr allerdings
verzichtet werden muss.
man natürlich frühzeitig. Die Rechnungen
hierfür müssen entsprechend
auch bezahlt werden. Da gibt es keine
Rückgabe oder Kulanz“, erklärt
der Festwirt. Enttäuscht ist er von
der politischen Seite. Klar zeige er
absolutes Verständnis für zahlreiche
Maßnahmen, allerdings vermisse er
dann auch die Unterstützung. „Eine
ganze Branche, die vom Saisongeschäft
lebt, bleibt außen vor“, spricht
Festabsagen treffen viele sehr
hart und mit voller Wucht
H inter den verschiedensten Veranstaltungen
steckt so viel mehr dahinter,
für Außenstehende oft nicht bemerkt
und gar völlig unterschätzt.
Gerade in wirtschaftlicher Hinsicht
sind die zahlreichen Absagen von
Festivitäten für diejenigen, die davon
leben (müssen), ein Schlag ins Gesicht
und keineswegs so einfach
wegzustecken.
„Das trifft uns sehr hart und mit voller
Wucht“, bleiben Festwirt Hans-
Rainer Spannruft die Einnahmen in
diesem Jahr gänzlich aus. Keine Verleihmöglichkeiten
von Gerätschaften
auf der einen Seite, und dann natürlich
kein Bürgerfest, kein Porzellinerfest
und eben insbesondere kein Selber
Wiesenfest. „Unsere Kosten wie
zum Beispiel für Versicherungen für
unseren Fuhrpark laufen ja weiter“,
wurden in den vergangenen Monaten
dazu über 50.000 Euro in neue Gerätschaften
investiert. „Diese kauft
Hans-Rainer Spannruft auch im Namen
seiner Berufskollegen und den
Schaustellern. Für ihn, der im vergangenen
Jahr noch auf „50 Jahre
Festwirtsfamilie Spannruft“ (Foto)
blicken durfte, heißt es nun also sparen.
„Geplant war, einen Wunsch
vieler Gäste zu erfüllen und unseren
Weingarten zu einem Teil zu überdachen.
Das wird jetzt wohl noch drei,
vier Jahre warten müssen.“ Überhaupt
gelte es nun Ruhe zu bewahren
und auf dem Teppich zu bleiben.
„Wir leben in der
Hoffnung, dass im
nächsten Jahr alle
Veranstaltungen wieder
wie gewohnt
stattfinden können“,
so der Festwirt. Und
dann will er, wie
schon im vergangenen
Jahr, auch am
Donnerstag vor dem
Wiesenfest wieder
feiern: „10 Jahre
Festwirt Hans-Rainer
Spannruft“ lautet da
das Motto.
Deutlich weniger Absatz
in diesem Jahr
durch den Wegfall der
Feste beklagen die
Brauereien, so wie in
Selb beim Wiesenfest
die Kulmbacher und
die Scherdel Brauerei.
Auch die Metzgereien
bekommen die Absagen
von Veranstaltungen
zu spüren. „Als
gebürtiges Selber Kind
bewegt mich der Ausfall
unseres Wiesenfestes
vorrangig auf emotionaler
Ebene, für uns
als Metzgerfamilie neben der jahrzehntelangen
Tradition natürlich
auch aus wirtschaftlicher Sicht“, betrachtet
das Christoph Schmidkunz
aus der Situation der Selber Metzgereien.
Gerade am Goldberg gibt es
an den Bratwürsten bis hin zu den
Steaks und natürlich den Weißwürsten
zum Frühschoppen kein Vorbeikommen.
Doch dazu fehlen natürlich
auch die etlichen weiteren Veranstaltungen
im Jahreskalender. Egal ob
Feuerwehr-, Vereins-, Kirchen- und
Schulfeste bis hin Fußballspielen.
Besonders in den Monaten Juni, Juli
und August herrscht normalerweise
Wochenende für Wochenende Hochbetrieb
in Sachen Produktion, Lieferung
oder gar selbst in der Grillbude
stehen und verkaufen.
Selbiges bekommt auch die Bäckerei
Popp drastisch zu spüren. Mit ihrem
„Loibl-Express“ sind Sabine
und Klaus Popp bei einer
Vielzahl von Veranstaltungen
zur Stelle, liefern auch
zu späterer Stunde noch
Semmeln nach. „Jetzt ist es
uns fast schon langweilig“,
erleben die beiden eine
derzeit völlig ungewohnte
Situation. Entspannend
vielleicht ja, aber gerade in
der Anfangszeit der Pandemie
war da schon jede
Menge Frust dabei. Umsätze
fehlen da neben dem
Festen unter anderem auch
aus dem Pausenverkauf
aus den Schulen. „Wir konnten jedoch
einigermaßen gut reagieren
und unter anderem die Lohnkosten
reduzieren“, wird davon ausgegangen,
die alles andere als leichte Zeit
meistern zu können. Gerade rund
ums Wiesenfest ging das Geschäft
besonders gut. Neben der Belieferung
einiger Buden auf dem Goldberg
wurde nämlich auch im Ladengeschäft
auffällig mehr als üblich
verkauft. „Da haben viele Selber Besuch
von Verwandten und Freunden,
die auswärts leben“, weiß die Bäckersfamilie.
Und dass diesmal dennoch
einige Besuch erwarten oder
ganz einfach im privaten Kreis Wiesenfest
gefeiert werden wird, davon
wird anhand schon im Vorfeld eingegangener
Bestellungen ausgegangen.
Von der so oft zitierten Katastrophe
spricht auch Martin Fuhrmann. Für
den in der Region bekannten
„Naschbär“ aus
Tröstau war nach den
ruhigen Monaten Januar
und Februar die Saison
gerade einmal erst gestartet.
Unter anderem
auf dem Jahrmarkt in
Marktredwitz war er mit
seinem Wagen vertreten,
verkaufte hier noch gebrannte
Mandeln, Nüsse
und verschiedene Süßwaren.
Dann kam schon
wieder das Aus. Verkaufsoffene
Sonntage,
Märkte und vor allem die
größeren Veranstaltungen wie eben
als ein Höhepunkt im Kalender das
Selber Wiesenfest wurden reihum
abgesagt. Kosten für Mieten und
Versicherungen würden weiterlaufen,
die Einnahmen jedoch - abgesehen
von kleineren Standmöglichkeiten
wie zum Beispiel vor dem E-Center in
Selb - bleiben größtenteils aus. Es
muss weiter die Corona-Krise ausgeharrt
und auf bessere Zeiten gehofft
werden. Da gehören für Martin Fuhrmann
als Organisator auch die beiden
Weihnachtsmärkte in Hof und
Marktredwitz dazu. Für diese hat er
zumindest schon mit den Planungen
begonnen.
Grünanlagenverordnung: Alkoholverbot auf dem Goldberg
Einen Spaziergang über den Goldberg zu machen, klar dass dieses Bedürfnis
am Wiesenfest-Wochenende besonders groß sein dürfte. Dem Vorhaben steht
natürlich auch nichts im Wege. In diesem Zusammenhang wird jedoch auf die
von der Stadt erlassene und für den Goldberg geltende „Satzung über die Benutzung
der öffentlichen Grünanlagen“ hingewiesen. Hierin heißt es unter anderem:
Der Genuss von alkoholhaltigen Getränken aller Art sowie das Bereithalten
dieser Getränke zum Zweck des Genusses (geöffnete Getränkeflaschen)
ist den Benutzern im Anlagenbereich untersagt! Mit Kontrollen wird definitiv zu
rechnen sein. Also: Goldbergspaziergang ja, private Wiesenfest-Feiern mit alkoholischen
Getränken an diesem Ort jedoch nein.
M ontag, 25. Mai, 9 Uhr. Schlangestehen
in der Ludwigstraße. Natürlich
mit Abstand untereinander, aber mit
einem Ziel. Verkaufsstart in der Touristinfo
für ein ganz besonderes Objekt
der Begierde: Das Selber Wiesenfestabzeichen.
Auch wenn das
Wiesenfest 2020 nicht stattfinden
kann. Oder wohl deshalb gerade umso
mehr ein Erinnerungsstück an ein
seltsames Jahr.
Abzeichen trotz Absage
auch in seine mittlerweile 23. Ausgabe
investiert. Als Motiv stehen diesmal
die Pferde des Nostalgie-
Karussells im Vordergrund - zufällig
gewählt, aber passend gar zum Jubiläumsjahr
400 Jahre Karussell. „Ich
mag es, wenn der Spielmannszug
eine Runde mit dem Karussell fährt
und dabei spielt, das hat mich inspiriert",
so Wiedenbeck.
Kleine Tradition - großer Wert
Das traditionelle und gleichermaßen
beliebte Souvenir ist für Sammler ein
Muss! Das Abzeichen, das früher
noch ein kleines Holzblättchen war
und als „Eintrittskarte“ für den Goldberg
verkauft wurde, gibt es seit
1998 aus feinem Bisquit-Porzellan.
Bereits Anfang des Jahres und damit
vor der offiziellen Wiesenfest-Absage
hat der Künstler Reinhard Wiedenbeck
das neue Abzeichen kreiert.
Jede Menge Handarbeit vom Entwurf
bis hin zur Ausarbeitung hat er dabei
Von in diesen alles andere als einfachen
Zeiten einer „ganz besonderen
Symbolik“ spricht Oberbürgermeister
Ulrich Pötzsch. Als erster erhielt er
vor dem Verkaufsstart das Abzeichen
aus den Händen Wiedenbecks. Das
Stadtoberhaupt sieht die Plakette als
eines von vielen liebgewonnenen
Traditionen rund um das Selber Wiesenfest.
Umso mehr freut er sich,
dass auch heuer die Möglichkeit besteht,
dieses kaufen zu können. Insbesondere
am „Wiesenfest-
Wochenende“ selbst dürften sich dabei
einige Selber an frühere Festtage
erinnern.
Für die Neuauflage des Wiesenfest-
Abzeichens sprach er dem Künstler
seinen Dank aus und lobte dessen
Arbeit, werde hier schließlich auch
mit ganz besonderer Technik gearbeitet.
Selbige sollte nach Ansicht
des Rathauschefs unbedingt weitergelebt
werden.
Reinhard Wiedenbeck verspricht,
auch in Zukunft noch weiter das Wiesenfestabzeichen
zu fertigen. Ihn
erfülle es mit Stolz, wenn er sowohl
an den Festtagen als auch wohl in
diesen Jahr am zweiten Juli-
Wochenende sein Abzeichen an vielen
Menschen erblicken kann.
Zum Kaufpreis von 3 Euro sind die
Abzeichen in einer Gesamtauflage
von 1.000 Stück in der Touristinfo in
der Ludwigstraße 29 erhältlich - solange
der Vorrat reicht.
Öffnungszeiten: Von Montag bis Freitag
9 bis 16 Uhr
Telefon: 09287/956385
Für Sammler ein besonderes
Schmankerl: Auf 300 Exemplaren ist
als zusätzlicher Hinweis auf der
Rückseite die Aufschrift „Wegen
Coronavirus abgesagt“ aufgebracht.
Kurzinfo Reinhard Wiedenbeck
Der 73jährige Künstler lernte sein Handwerk bei der Porzellanfachschule, wo
er zum Dekorentwerfer ausgebildet wurde. Später war er bei der Porzellanfabrik
Schönwald beschäftigt. Die Struktur des Porzellans und seine fast unbegrenzten
Verarbeitungsmöglichkeiten gefielen ihm so sehr, dass er schließlich
als freischaffender Künstler tätig wurde. Anspruchsvolle Sachen zu machen,
das war stets sein Gebiet. Mit einer eigens entwickelten Technik die Porzellanmasse
bearbeiten zu können, gab er beispielswiese Text- und Notenblätter auf
dünnem Porzellan wieder. Die jährlich beim Neujahrsempfang der Stadt Selb
mit einer Verdienstmedaille gewürdigten Bürger erhalten dazu eine Urkunde,
die ebenso von Reinhard Wiedenbeck aus Porzellan gefertigt wurde.
L iebes Wiesenfest 2020,
Du wärst wunderbar gewesen. Wir
vermissen Dich sehr! Wir trinken auf
Dich und auf all die, die Dich nicht
hätten besuchen können. Auf einen
anderen, aber schönen Sommer. Wir
bleiben zu Hause, um Deinem Kollegen
2021 den Rücken freizuhalten:
#stayhometosavethewiesenfest
Am besten hilft durch die Zeit, ein
Prosit der Gemütlichkeit.
Auf Dich, auf uns, auf nächstes Jahr!
Deine Ultras“
wurden die Ultras im Jahr 2018 ins
Leben gerufen. „Prinzipiell sind aber
alle Ultras, die von Herzen gerne
aufs Selber Wiesenfest gehen“, handelt
es sich also nicht um eine spezielle
Gang, Bande oder Crew. „Wir
sehen uns eher als alle, die sich das
ganze Jahr aufs zweite Juli-
Wochenende freuen. Und jeder ist
willkommen. Herkunft, Größe, Gewicht,
Religion, alles egal. Hauptsache
man ist gut drauf, mag das Wiesenfest
und ist weder Faschist, Ras-
Die wiesenfest-relevanten
Organe laufen auf Hochtouren
Worte zum Selber Wiesenfest 2020,
die auf Instagram zu finden sind.
Absender: die Wiesenfest Ultras. Wer
aber steckt da eigentlich hinter diesem
Namen? „Das sind Chrissy und
Wiwerer, ein Pärchen aus Selb“, erklärt
Christian Mundel. Wie er sagt,
sist oder ein sonstiger Arsch!“
Freunde der beiden hatten zu einem
Festival mal eine „Spaß-Ultra-
Gruppe“ gegründet. „Das fanden wir
ziemlich witzig. Nach zwei, drei Jahren
ist uns das nach einem feuchtfröhlichen
Abend wieder in den Sinn
gekommen.
Dann ist es eingeschlagen
wie
der Blitz und die
Wiesenfest-Ultras
waren geboren“,
entstand neben
der Idee zugleich
ein eigenes Logo.
Natürlich werden
zum Selber Wiesenfest
ganz bestimmte
Traditionen
gepflegt.
Vom Blumenpflücken
fürs Anstecksträußchen
bis zum Eis essen
und Radler trinken
beim Stand-
konzert der Egertaler auf dem Martin
-Luther-Platz ist da einiges dabei. Die
Fans des Selber Heimatfestes glauben
rund um die Festtage gar an
medizinische Wunder. „Alle normalen
Körperfunktionen werden auf ein Minimum
reduziert. Die wiesenfestrelevanten
Organe laufen auf Hochtouren.
Die Nährstoffversorgung und
alle wichtigen Vitamine werden aus
Bratwürsten, Bier, Pfeffi und Zuckerwatte
gewonnen. Die Alterung
kommt nahezu zum Erliegen“, wird
geschmunzelt. Diese extreme Umstellung
des Körpers sei jedes Jahr
aufs Neue wieder spannend und unfassbar.
Gute Erinnerungen hat das Paar ohnehin
an das Wiesenfest. „Dort haben
wir zueinander gefunden
und feiern dort jedes Jahr unser
Kennenlernen“, hat sich
Chrissy als „Zugereiste“ schon
vorher 1999 in den Goldberg
und das Wiesenfest verliebt.
„Meine Pfandmarke von damals
trage ich noch als kleines Andenken
im Geldbeutel mit mir!“
Wiwerer freut sich auch heute
über eine weitere ganz besondere
Selber Gepflogenheit: Mit
seinen fast 40 Jahren bekommt
er von der Oma nach wie vor
Wiesenfestgeld. Da werden
natürlich Kindheitserinnerungen
wach.
Vier Tage lang gemeinsam mit
Freunden Spaß haben, das ist
jedoch für das Paar das, was am
meisten rund um das Selber Wiesenfest
gefällt. Selbiges ist mit anderen
Volks- und Wiesenfesten in der Region
ohnehin nicht zu vergleichen. Man
muss es leben und genießen. Umso
trauriger nun aber, dass heuer kein
Wiesenfest stattfinden darf. Der Blick
auf den „Wiesenfest-Balkon“ am
Marktplatz lässt da diesmal nur in
schönen Erinnerungen schwelgen.
„Wenn wir an die Absage denken,
haben wir noch immer Tränen in den
Augen. Aber nichts desto trotz, wir
werden uns an alle Vorgaben und
Regeln halten, sodass das Wiesenfest
im nächsten Jahr umso schöner
werden kann“, freuen sich die Ultras
schon auf 2021.
Aufruf für Geschichten wie diese
Geschichten wie diese, die Vorstellung extra aus weiter Ferne anreisende Gäste,
besondere Jubiläen, Anekdoten rund ums Wiesenfest - diese können gerne
für das nächste Sondermagazin herangetragen werden. Dies einfach per
eMail: info@selb-live.de
Wiesenfest: Infos kompakt
+++ Lockdown setzt Trachten-Boom ein jähes Ende +++
Keine Volksfeste, keine Umzüge, keine Feiern. Kein Anlass, bei dem man sich
in Dirndl und Lederhosen wirft. Der Corona-Lockdown setzt dem Trachten-
Boom der vergangenen Jahre ein jähes Ende. Das wirkt sich massiv auf die
Hersteller und den Handel aus. Düster
die Lage. „Das ist eine Katastrophe“,
kann wie so viele Händler auch Anton
Neumann, Inhaber von „Toni’s Sportund
Freizeitmoden Selb“, berichten. Ein
schwerer Schlag für die Branche. Der
Bedarf nach Trachtenmoden ist stark
zurückgegangen. Einzig für manch standesamtliche
Trauung konnten Kunden
bedient werden. Manch Artikel aus dem
Bestand findet noch im Onlinebereich
Abnehmer. Sonst herrscht große Flaute.
Ausgerechnet in der Hochsaison. Deshalb ist das Fachgeschäft in der Bahnhofstraße
derzeit auch nicht ständig besetzt. Auf Nachfrage steht Anton
Neumann aber jederzeit zur Verfügung. Per Mail (toni.neumann@online.de)
sowie telefonisch (0171/4839678) können Termine für einen Besuch im Ladengeschäft
vereinbart werden. Auf Lager vorrätig sind unter anderem Hemden
mit „Selb-Logo“. Auch Trachtengürtel mit dem Wappen der Stadt Selb
sind noch vorhanden. Diese bietet Anton Neumann zur Wiesenfestzeit gar
zum Preis von nur 35 Euro statt 39,90 Euro an.
+++ Fischspezialitäten Hellberg kommt auch
ohne Wiesenfest nach Selb +++
Seit über 30 Jahren sind Cornelia und Klaus Hellberg mit ihrem Team auf dem
Goldberg vertreten. Ihr großer Fischverkaufsstand ist bei den Festbesuchern
sehr beliebt. Von Calamari über
Lachs- und Krabbensemmeln,
Matjes, Seehecht bis hin zum
Backfisch und dem stets beliebten
Bismarckhering, bei der vielfältigen
Auswahl kommen Fischfans
voll auf ihre Kosten. Und das auch
in diesem Jahr. Vom 8. Juli bis
zum 18. Juli wird das Unternehmen
mit seinem Angebot in Selb
bei Edeka Egert im Unterweißenbacher
Weg vor Ort sein.
Wiesenfest: Infos kompakt
+++ Das Plakatmotiv 2020 +++
Das traditionelle Kegeln der Jungs aus
den dritten und vierten Klassen. Das
war das Motiv, das auf dem diesjährigen
offiziellen Wiesenfestplakat hätte
zu sehen sein sollen. Kreiert hatte dieses
im Rahmen des Malwettbewerbs im
Jahr 2017 Marie Lohmeyer, damals 9
Jahre jung. Das Plakat selbst war schon
fertiggestellt, in den Druck kam es allerdings
noch nicht. Nun wird das Bild
eben erst im kommenden Jahr als Plakat
zu sehen sein. Die weiteren ursprünglich
bis ins Jahr 2025 festgelegten
Motive, die für das Wiesenfest werben,
werden folglich um jeweils ein Jahr
nach hinten verschoben.
+++ Marienplatz wird zum Kreisverkehr +++
In diesem Jahr zum letzten Mal hätte der Festzug seine Runde über den Marienplatz
in dessen jetzigen Zustand gedreht. Denn schon gegen Ende Juli, also
der „Zeit nach dem Wiesenfest“, soll hier der Umbau zu einem Kreisverkehr
beginnen. Rund 9.000 Kfz
pro Tag beträgt das Verkehrsaufkommen
an dieser
Stelle, stellt somit eine der
meist frequentierten Kreuzungen
der Stadt Selb dar.
Umfangreich werden die
Baumaßnahmen sein, sind
von den Ver- und Entsorgungsbetrieben
doch auch
Leitungserneuerungen vorgesehen.
Mit dem Bauende
wird im Mai, spätestes Juni
2021 gerechnet – also in der
„Zeit vor dem Wiesenfest“.
Wiesenfest: Infos kompakt
+++ Regionale Designs auf Textilien
+++
„ner nu vüllzvüll tooch…“, „Selber Wiesenfest“
mit der Riesenradromantik und noch einiges
mehr als Motiv. Auch als „Söllwer bou“ oder
„moidl“ kann die Heimat mit Stolz nach außen
getragen werden. Kreiert hat die regionalen
Designs die
Selberin Stefanie
Schmidt. Zu
finden sind diese
auf T-Shirts,
Hoodies, Stoffbeuteln
bis hin
zu Caps. Über einen Online-Shop beim Anbieter
Spreadshirts können die Textilien käuflich
erworben werden. Zu finden ist dieser im Internet
unter
shop.spreadshirt.de/goldbergshirt
Wiesenfest: Infos kompakt
+++ Wiesenfest-Feeling in der Gastronomie +++
Zum alljährlichen Wiesenfestfrühschoppen am Sonntag, 12. Juli lädt das
„Jacob’s Irish Pub“ am Martin-Luther-Platz. Frisches
Fassbier, leckere Weißwürste und gute Musik
werden hier ab 8.30 Uhr geboten.
Gleich drei Tage lang ein klein wenig Wiesenfeststimmung
aufkommen darf in „Herbert‘s Kleine
Kneipe“ am Schlossplatz. Am 10. Juli wird ab
10.30 Uhr geöffnet sein, am 11. und 12. Juli gar
ab 9.30 Uhr. Von einer Brotzeitplatte über Obatzter,
Weißwürsten und Brezen bis hin zu Steaks
und Bratwürsten werden verschiedene Köstlichkeiten
angeboten. Wer im Dresscode, sprich in
Tracht, erscheint, bekommt zur Begrüßung gar
ein Stamperl.
„Mit Maske, Abstand und Anstand können wir hoffentlich ein bisschen Wiesenfest
feiern“, sagen die beiden Wirte.
+++ Fahnenträgerhüte und Bekleidung für
Fahnenträger gesucht +++
Jahr für Jahr werden Fahnenträgerhüte und Bekleidung
für Fahnenträger gesucht. Sollte jemand
Kleidung zu Hause haben, die nicht mehr gebraucht
wird, wird gebeten, sich bei der Stadt
Selb im Amt für Schule und Sport, Tel. 883-120, -
128 bzw. -133 zu melden. Die Adressen werden
hier gesammelt und an die Schulen zur Weitervermittlung
gegeben.
+++ Stadt hisst die Fahnen +++
Es ist zweifelsohne das Wochenende in Selb, die
fünfte Jahreszeit, der Wiesenfestmontag der Nationalfeiertag
in der Stadt. Trotz Absage des Festes in
diesem Jahr wird Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch
dennoch veranlassen, dass am zweiten Juli-
Wochenende die Eingänge der Stadt und an öffentlichen
Gebäuden Fahnen gehisst werden. Zumindest
ein klein wenig festliche Atmosphäre, in der
man in Erinnerungen schwelgen und sich wieder
auf zukünftige Wiesenfeste freuen kann.
Wiesenfest: Infos kompakt
+++ Häuserschmuck zum Wiesenfest +++
Fahnen an den Eingängen der Stadt und öffentlichen Gebäuden – neben der
Stadt Selb haben zudem einige Privatleute vor, trotz allem und mit einer gewissen
Portion Heimatstolz auch in diesem
Jahr ihre Häuser und Gärten in
den Farben blau und rot zu schmücken.
Auf der Suche nach in den
Selber Stadtfarben gehaltenen kleinen
Fähnchen und weiterem Dekomaterial
wird man im Schreibwaren-
Fachgeschäft Popp in der Ludwigstraße
fündig. Stadtfahnen in der
Abmessung 90x150cm sind - solange
der Vorrat reicht - in der Touristinfo
erhältlich.
+++ Baumpflanzaktion anlässlich des Wiesenfestes +++
1806 legte Diakon Hagen einen Lehr-Obstgarten in Selb an. Es war der erste im
ganzen Land. Dies trug ihm so viel Lob über die Grenzen Selbs hinaus ein, dass
im September 1806 der preußische Minister Karl August von Hardenberg eine
öffentliche Belobigung für Diakon Hagen und seine Helfer ausfertigte.
Dieser Tradition aus dem Ursprung des Selber Wiesenfestes folgend werden
jährlich Bäumchen gepflanzt. So wie im Jahr 2019 durch Kinder des Herz Jesu
Kindergarten (Foto). Mittlerweile ist so unter anderem schon eine schöne Streuobstwiese
an der Lorenz-Hutschenreuther-Straße entstanden. Wenn zwar diesmal
kein Festzug stattfindet und somit keine Bäumchen durch die Straßen gezogen
werden, so
wird angekündigt,
dennoch die traditionelle
Baumpflanzaktion
durchzuführen.
Dies ebenso auf genannter
Wiese am
14. Juli, diesmal
durch Kinder des
Kindergarten Sankt
Michael.
Eine mit Sicherheit
ganz besondere Erinnerung
an ein außergewöhnliches
Jahr.
M it dieser etwas anderen Ausgabe als in den vergangenen Jahren üblich
konnte das beliebte und stark frequentierte Internetportal selb-live.de mittlerweile
schon sieben Sondermagazine zum Selber Wiesenfest herausbringen.
An vielen Auslagestellen restlos vergriffene Hefte und tausende Zugriffe auf
die Online-Version sprechen da klar für sich. Zum einen gilt an dieser Stelle
ein ganz besonderer Dank an die Werbekunden - besonders auch in diesem
außergewöhnlichen Jahr. Ohne deren Unterstützung wäre dieses Format
schließlich nicht möglich.
Positiv nach vorne geblickt...
Natürlich wird an dieser Stelle zuversichtlich nach vorne geblickt. Die Vorfreude
auf ein hoffentlich stattfindendes Selber Wiesenfest im Jahr 2021 ist
umso größer.
Auch da soll es selbstverständlich wieder ein Sondermagazin geben. Das in
seiner dann wieder gewohnten Form mit rund 100 Seiten.
Wer zum Inhalt mit beitragen möchte, jederzeit gerne. Besondere Jubiläen,
aus weiter Ferne anreisende Gäste, Hintergrundgeschichten, Anekdoten oder
auch Fotos aus vergangenen Zeiten, bestenfalls gerne aus dem Jahr 1971,
1961 oder gar noch älter, können herangetragen werden. Vorschläge für bestimmte
Themen werden gerne entgegen genommen. Dies einfach per eMail:
info@selb-live.de
Anzeigenplätze können ebenso über diese Mailadresse gebucht werden.
Anzeigen- und Redaktionsschluss ist am 19. Juni 2021.
D as Selber Wiesenfest im Internet: Aktuelle
Nachrichten rund um das Selber Wiesenfest gibt es
natürlich immer wieder neu auf dem Internetportal
selb-live.de
Und wer sich als Wiesenfest-Fan outen möchte, für den heißt es Daumen
hoch und das Selber Wiesenfest bei Facebook „liken“! - zu erreichen
über die einfach zu merkende Domain selber-wiesenfest.de
Auch bei Instagram ist das Selber Wiesenfest natürlich vertreten.
D as Selber Wiesenfest 2021 findet vom 10. -
12. Juli statt, für die Freitagsgänger bereits ab
dem 9. Juli. Gegebenenfalls weitere Veranstaltungen
rund ums Wiesenfest werden im Vorfeld in
den Medien bekanntgegeben.