Durchstarten im Beruf
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Sonderveröffentlichung<br />
Samstag, 22. Juni 2024<br />
Soft Skills<br />
entscheiden<br />
über den Erfolg<br />
<strong>Durchstarten</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Beruf</strong><br />
„Jugendliche seheninmir einVorbild“<br />
Interview MuhammetTürkist <strong>Beruf</strong>sberaterbei derAgentur fürArbeit. Er geht dorthin, wo sich Jugendliche und derenElternaufhalten,und machtunter anderem<strong>Beruf</strong>sberatung<br />
inder Moschee. BeiSprachschwierigkeiten kann er in derMuttersprache beratenund leichter Brückenbauen.<br />
Sie waren neulich zur <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
in der Schorndorfer Moschee. Auch in<br />
der Backnanger Moschee hat esdieses<br />
Angebot schon einmal gegeben, hier<br />
hat essogar seinen Ursprung. Wie kam<br />
das?<br />
Be<strong>im</strong> Besuch der Moschee bin ich mit einigen<br />
Jugendlichen ins Gespräch gekommen<br />
und sie haben mir Fragen rund um Ausbildung<br />
und <strong>Beruf</strong> gestellt, weil sie wussten,<br />
dass ich <strong>Beruf</strong>sberater bin. Der Kreis der<br />
Interessierten wurde sehr schnell größer.<br />
Auch Erwachsene kamenauf mich zu.<br />
Weshalb bestand be<strong>im</strong> Verein türkischer<br />
Elternbeiräte in Backnang und<br />
Umgebung, von dem die Initiative zur<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung in der Moschee ausging,<br />
Interesse an einer solchen Veranstaltung?<br />
In der Vergangenheit gab esbereits ähnliche<br />
Formate, welche die Agentur für Arbeit<br />
nun wieder aufgegriffen hat. Inerster Linie<br />
geht es uns darum, auf die Unterstützungsmöglichkeitender<br />
Bundesagenturfür Arbeit<br />
und hierbei insbesondere der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
aufmerksam zu machen. Wir wollen<br />
dafür sorgen, dass unser Angebot der kostenfreien<br />
und neutralen Beratung noch bekannter<br />
wird und Hemmschwellen bezüglich<br />
derInanspruchnahme abbauen.<br />
Neben der Agentur für Arbeit unterstützt<br />
auch das staatliche Schulamt<br />
Backnang die <strong>Beruf</strong>sberatung inder<br />
Moschee. Weshalb? Weil Sie dort Menschen<br />
erreichen, die Sie sonst eventuell<br />
nicht erreichen würden?<br />
Die Bundesagentur für Arbeit hat sich als<br />
Ziel gesetzt, noch mehr junge Menschen,<br />
die weder einen <strong>Beruf</strong> ausüben noch eine<br />
Aus- oder Weiterbildung machen, sogenannte<br />
Neets (für „Not in Education, Employment<br />
or Training“), zuerreichen. Aus<br />
diesem Grundversuchen wirbei vielen Veranstaltungen<br />
zur beruflichen Orientierung,<br />
auch Jugendliche zu erreichen, die nicht<br />
mehr zur Schule gehen –unabhängig davon,<br />
welche Nationalität sie besitzen. Kurz<br />
gesagt: Wir warten nicht in unseren Büros,<br />
bis jemand zur Beratung kommt, sondern<br />
gehen überall hin, wo sich die Jugendlichen<br />
aufhalten. EinermeinerKollegenkooperiert<br />
beispielsweise mit Sportvereinen, andere<br />
Kollegen und Kolleginnen beraten auf LeistungsschauenoderStraßenfesten.<br />
Haben türkische Jugendliche –und<br />
deren Eltern als Beteiligte am <strong>Beruf</strong>sfindungsprozess<br />
ihrer Kinder –andere<br />
Bedürfnisse und Ansprüche be<strong>im</strong><br />
Thema Start ins <strong>Beruf</strong>sleben?<br />
Die türkischen Jugendlichen sind in der<br />
vierten Generation fast alle hier geboren<br />
und haben deshalb fast identische Ansprüche<br />
und Bedürfnisse wie deutsche Jugendliche.<br />
Bei den Eltern hingegen ist meine Erfahrung<br />
so, dass das Studieren für sie einen<br />
höheren Stellenwert als eine Ausbildung<br />
hat. Hierbei besteht meine Aufgabe darin,<br />
die Karrieremöglichkeiten mit einer Ausbildung<br />
vorzustellen.<br />
Waren die Veranstaltungen inden<br />
Moscheen erfolgreich? Wie lässt sich<br />
der Erfolg einer solchen Veranstaltung<br />
überhaupt messen beziehungsweise<br />
woran machen Sie den Erfolg fest?<br />
Die Veranstaltungen waren ein voller Erfolg.<br />
Nach dem Vortrag gab es eine rege<br />
Fragerunde. Hierbei ging es nicht nur um<br />
die <strong>Beruf</strong>sorientierung der Jugendlichen,<br />
auch Erwachsene wollten wissen, ob und<br />
wie sie sich qualifizieren können. Es hat<br />
sich förmlich eine Schlange an Eltern und<br />
Jugendlichen gebildet, die mit ihren Fragen<br />
<strong>im</strong> Anschluss zu mir wollten. Wir haben<br />
viele Anmeldebögen zur <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
eingesammelt. Die Jugendlichen und Erwachsenen<br />
werden nun zu uns eingeladen<br />
undindividuell beraten.<br />
Sie haben selbst türkische Wurzeln.<br />
Können Sie türkische Menschen dadurch<br />
besser erreichen als andere<br />
<strong>Beruf</strong>sberater?<br />
Definitiv ja. Oft habe ich bei den angebotenen<br />
Veranstaltungen Aussagen gehört wie:<br />
„Wenn Sie das sagen, dann vertrauen wir<br />
Ihnen.“ Ich selbst bin zweisprachig aufgewachsen<br />
und kenne ja auch die türkische<br />
Kultur. Ich kann mich dadurch inmanche<br />
Denkweisen besser hineinversetzen. Zudem<br />
kann ich leichter kritische Aussagen machen<br />
und werde dafür nicht gleich in eine<br />
Schublade gesteckt. Es ist für mich außerdem<br />
leichter, auch die Eltern mit ins Boot<br />
zu nehmen. Sofern esSprachbarrieren gibt,<br />
kann ich inder Muttersprache beraten. Die<br />
Jugendlichen seheninmir auch einVorbild.<br />
Wie ist Ihre persönliche Erfahrung und<br />
Ihre Erfahrung als <strong>Beruf</strong>sberater:<br />
Spielt es be<strong>im</strong> Start ins <strong>Beruf</strong>sleben<br />
eine Rolle, obman einen türkischen<br />
Namen hat oder nicht?<br />
Jugendliche mit türkischen Namen haben<br />
einer Studie zufolge schlechtere Chancen<br />
aufeinen Ausbildungsplatz –auchwennsie<br />
die gleiche Qualifikation haben wie Bewerber<br />
und Bewerberinnen mit deutschen Namen.<br />
Ich persönlich hatte auch <strong>im</strong>mer das<br />
Gefühl,dassich mehr leistenmussteals andere.<br />
Trotzdem akzeptiere ich in meinen<br />
Beratungen diesen Vorwand alleine nicht.<br />
Es gibt Wege, die Stärken inden Vordergrund<br />
zustellen. Derzeit haben wir einen<br />
guten Ausbildungsmarkt. Viele Betriebe suchen<br />
nach Fachkräften. Wie bei deutschen<br />
Jugendlichen müssen bei türkischen Jugendlichendie<br />
Noten, persönlichen Stärken<br />
und praktischen Erfahrungen passen. Dann<br />
klappt es auch mitdem Ausbildungsplatz.<br />
DasGesprächführte NicolaScharpf.<br />
ZurPerson<br />
Werdegang Muhammet<br />
Türk hatnachdem<br />
Abitur zunächst ein<br />
Lehramtsstudiumbegonnen,<br />
sich dann aber<br />
füreine Laufbahnbei der<br />
Agenturfür Arbeit entschieden.Heute<br />
ister<br />
als<strong>Beruf</strong>sberater und<br />
Migrationsbeauftragter beider Waiblinger<br />
Agenturfür Arbeit beschäftigt. Er warSprecher<br />
desFachratsfür Integrationder Stadt<br />
Schorndorf.Seit2022 isterMigrantenvertreter<strong>im</strong>Jugend-<br />
undSozialausschuss<br />
Backnang.<br />
Foto:Alexander Becher<br />
Persönliches Türk istals Sohn türkischer<br />
Eltern in Blaubeuren geborenund in Waiblingen<br />
aufgewachsen.Erist 40 Jahre alt,hat<br />
zwei Kinder undlebtmit seiner Familie in<br />
Backnang.<br />
Die <strong>Beruf</strong>sberatunginder Moschee findetnicht nurbei Jugendlichen Anklang. Auch Erwachsene wollensichorientieren undfragen, wie sie sich qualifizierenkönnen.<br />
Foto:Agentur fürArbeit
Sonderveröffentlichung<br />
der Backnanger Kreiszeitung<br />
und Murrhardter Zeitung<br />
Samstag, 22. Juni 2024<br />
Soft Skills<br />
entscheiden<br />
über den Erfolg<br />
<strong>Durchstarten</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Beruf</strong><br />
Tragende Beziehungengehören zu diesen Traumjobs<br />
Die Paulinenpflege bietet<strong>Beruf</strong>sausbildungen, die ganznah an Menschen dran sind.Eine Heilerziehungspflegerinund eine angehende Jugend- undHe<strong>im</strong>erzieherinberichten.<br />
„So vielfältig, kreativ und bunt ist kein<br />
anderer Job. Ich bin als Heilerziehungspflegerin<br />
gleichzeitig Kumpel, Seelsorgerin,<br />
Liebeskummertrösterin, An<strong>im</strong>ateurin oder<br />
auch mal Spülmaschinenreparateurin.“ Das<br />
sagt Teresa Ludwig, die Mitarbeiterin bei<br />
der Paulinenpflege ist. Im September 2022<br />
wurde sie mit ihrer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin<br />
fertig und hatte schon<br />
bis dahin sehr viel erlebt: „Ich habe meinen<br />
Freiwilligendienst in einer Kita absolviert<br />
und konnte mir gar nicht vorstellen, bei<br />
Menschen mit Behinderung zu arbeiten.<br />
Doch eine WG-Mitbewohnerin hat sovon<br />
ihrer Heilerziehungspflegeausbildung geschwärmt,dassich<br />
es einfachprobierthabe.<br />
Und: Es wurde mein Traumjob! Es ist toll,<br />
die einzelnen Entwicklungsschritte unserer<br />
Klientinnen und Klienten mitverfolgen zu<br />
können und eine tragende Beziehung aufzubauen.<br />
Dabei hat mir auch mein Kollegenteam<br />
geholfen. Wichtig waren hier auch<br />
die Kurse in Gebärdensprache, die hier in<br />
derPaulinenpflegeangeboten werden.“<br />
Viele Freiheiten beider Gestaltung<br />
des Arbeitsalltags<br />
Begeistert ist die 27-Jährige von den vielen<br />
Freiheiten, die sie bei der Gestaltung ihres<br />
Arbeitsalltags hat: „Es gab während meiner<br />
Ausbildung und auch jetzt bei meiner Arbeit<br />
in der Wohngruppe nichts, was man<br />
nicht mit den Klienten machen kann. Ich<br />
konntemeine Vorliebenausleben, zumBeispiel<br />
bastle ich gern. Sohaben wir Blumentöpfe<br />
verschönert oder Schlüsselanhänger<br />
gestaltet. Besonders spannend war das<br />
Blindtasting mit einem gehörlosen Klienten,<br />
der viel Spaß dabei hatte.“ Müller<br />
konnte selbst auch Neues dazulernen: „Kochen<br />
war nie mein Ding. Gemeinsam mit<br />
denBewohnerinnenund Bewohnernbin ich<br />
nunaucheineguteKöchingeworden.“<br />
AlsJugend- undHe<strong>im</strong>erzieherinlernt Mariam Gogotishvili vonund mitden Jugendlichen.<br />
Ähnlich bunt ist der Alltag von Jugendund<br />
He<strong>im</strong>erzieherin Mariam Gogotishvili:<br />
„Ich weiß nie, was mich bei der Arbeit erwartet,<br />
esist nie langweilig. Das ist toll.“<br />
Sie ist <strong>im</strong> dritten Ausbildungsjahr zur Jugend-<br />
und He<strong>im</strong>erzieherin und arbeitet in<br />
den Internaten für hör- und sprachbehinderte<br />
Jugendliche der Paulinenpflege in<br />
Winnenden-Schelmenholz. Sie strahlt über<br />
das ganze Gesicht, wenn sie von ihrem Job<br />
erzählt: „Ich kann sehr kreativsein und lerne<br />
selbst jeden Tag etwas von den Jugendlichen.<br />
Hier sind zum Beispiel totale IT-<br />
Be<strong>im</strong> Blindtasting hatten Teresa Müllerund derKlientvielSpaß.<br />
Genies, die mir Powerpoint beigebracht haben.“Sie<br />
selbst undihreKolleginnen unterstützen<br />
die Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
die eine Ausbildung <strong>im</strong><strong>Beruf</strong>sbildungswerk<br />
derPaulinenpflegemachen, beilebenspraktischen<br />
Dingen wie be<strong>im</strong> Einkauf, Kochen<br />
und der Freizeitgestaltung sowie bei sozialen<br />
Kompetenzen: „Sie sollen nach ihrer<br />
Zeit bei uns trotz ihrer Behinderung selbstständig<br />
<strong>im</strong>Leben klarkommen können. So<br />
wechseln die meisten nach zwei Jahren in<br />
den Außenbereich mit mehr Eigenverantwortung“,<br />
erklärt die 28-Jährige. Am meisten<br />
Spaß macht ihr die Kommunikation<br />
über Gebärdensprache, diesie bereitsbei ihremFreiwilligendienst<br />
<strong>im</strong> beruflichenGymnasium<br />
derSchulebe<strong>im</strong>Jakobsweg kennengelernt<br />
hat: „Meine Schulkollegen und die<br />
Gebärdensprache haben mich total begeistert.<br />
Dawar mir klar: Ich will auch mit hörbehinderten<br />
Menschen inder Paulinenpflege<br />
arbeiten.“ Zum bunten Internatsalltag<br />
gehört übrigens auch die Kunst-AG, die sie<br />
leitet: „Hier lerne ich unsere Jugendlichen<br />
noch von einer anderen Seite kennen. Sie<br />
erzählen oftnochoffenervon sich.“ mk<br />
Fotos: Paulinenpflege Winnenden<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
Angebote derPaulinenpflege Heilerziehungspflegersowie<br />
Jugend-und He<strong>im</strong>erziehersindnur<br />
zwei Ausbildungsberufe,die die<br />
Paulinenpflege anbietet.Auchdie Erzieheroder<br />
Arbeitserzieherausbildungenstehen<br />
zurWahl. Zudemgibtesinder diakonischen<br />
Einrichtungdie Möglichkeit, soziale Arbeit<br />
zu studieren. FürUnentschlossene bietet<br />
sich derFreiwilligendienstzur Orientierung<br />
an.Weitere Infosgibts kompakt<strong>im</strong>Internet<br />
unter karriere.paulinenpflege.de.<br />
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Samstag, 22. Juni 2024<br />
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<strong>Durchstarten</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Beruf</strong><br />
EinNischenberufmit jahrhundertelanger Tradition<br />
Gegründetvor 99 Jahren alsMesserschmiede, hatMerkle TuninginBacknangvor 34 Jahren dasRepertoire erweitert.VierBüchsenmacher arbeiten in derWerkstatt.<br />
Altmodisch mutet die Bezeichnung an –<br />
Büchsenmacher. Vor dem geistigen Auge<br />
erscheint eine Art langes Gewehr mit<br />
dickem Lauf und trichterförmigem Ende.<br />
Doch tatsächlich ist der <strong>Beruf</strong> des Büchsenmachers<br />
viel mehr. Es geht um die Herstellung,Instandsetzungund<br />
Reparaturvon<br />
Jagd- und Sportwaffen aller Art, wie T<strong>im</strong><br />
Merkle sagt.<br />
Er führt den Backnanger Familienbetrieb<br />
Merkle Tuning mittlerweile in der vierten<br />
Generation. Angefangen hatte es mit dem<br />
Urgroßvater. Wilhelm Merkle gründete vor<br />
99 Jahren die Firma Merkle Messerschmiede.DessenSohnWilli<br />
übernahm denHandwerksbetrieb<br />
1960. 30 Jahre später erfolgte<br />
die Übergabe anden Enkel des Gründers,<br />
Ralf Merkle. Dieser war nicht nur Messerschmied,<br />
sondern auch Büchsenmachermeister<br />
und erweiterte das Sort<strong>im</strong>ent um<br />
den Bereich Jagd- und Sportwaffen. Seinerzeit<br />
war der Waffenbesitz inDeutschland<br />
weniger stark reglementiert, sodass der<br />
Kundenkreisgrößerwar alsheutzutage. Die<br />
Firma kam so auch zu ihrem neuen Namen<br />
Merkle Tuning. Seit 2016 verstärkt Ralf<br />
Merkles Sohn T<strong>im</strong>, wie sein Vater Büchsenmachermeister,<br />
dasWerkstattteam.<br />
Es gibt nureine <strong>Beruf</strong>sschule<br />
<strong>im</strong> Bundesgebiet<br />
Wie bei zahlreichen anderen <strong>Beruf</strong>en <strong>im</strong><br />
Handwerk findet dieAusbildungzum Büchsenmacher<br />
dual statt, sowohl in der <strong>Beruf</strong>sschule<br />
wie auch <strong>im</strong>Betrieb. Allerdings gibt<br />
es bundesweit nur eine einzige Schule, die<br />
sich in Ehingen an der Donau bei Ulm<br />
befindet. Der Unterricht findet deshalb in<br />
mehreren Blöcken während der Ausbildungszeit<br />
statt, Azubis aus ganz Deutschland<br />
kommen hier zusammen. Was durchausseine<br />
Vorteile hat. „Die Brancheist sehr<br />
klein“, berichtet T<strong>im</strong> Merkle. „Jeder kennt<br />
Büchsenmachermeister T<strong>im</strong> Merkle führt den Familienbetrieb Merkle Tuning in vierter<br />
Generation. Leidenschaft isteine wichtige Voraussetzung fürseinen<strong>Beruf</strong>.<br />
Foto:privat<br />
früher oder später jeden.“ Messen und ähnliche<br />
Veranstaltungen sind beliebte Treffpunkte,bei<br />
denenman sich austauscht.<br />
Der Büchsenmacher gehört zu den selteneren<br />
<strong>Beruf</strong>en hierzulande. Lediglich eine<br />
Abschlussklassegebeespro Jahr,soMerkle.<br />
Selbst von dieser übe nur etwa ein Fünftel<br />
den handwerklichen <strong>Beruf</strong> später auch aus.<br />
Zwischen 300 und 500 Büchsenmacher seien<br />
bundesweit tätig, schätzt T<strong>im</strong> Merkle.<br />
Das Interesse an einer Ausbildung sei groß,<br />
allerdings sei es nicht so einfach, einen<br />
Platz zu bekommen. Einerseits gebe es<br />
nureine<strong>Beruf</strong>sschulklasseund andererseits<br />
nicht soviele Ausbildungsplätze inden Betrieben.<br />
So hat auch Merkle Tuning momentan<br />
keinen Auszubildenden. Doch der<br />
letzte Azubi, der von 2019 bis 2022 <strong>im</strong><br />
Betrieb gelernt hatte, wurde übernommen.<br />
Mit insgesamt vier Büchsenmachern ist die<br />
Kapazitätder Werkstattnun ausgereizt.Daneben<br />
beschäftigt Merkle noch einen Mitarbeiter<br />
fürVerkauf undKundenservice.<br />
Es gibt keine Tarifbindungund<br />
manmusssichselbstständig machen<br />
Wie die <strong>Beruf</strong>saussichten sind? „Man muss<br />
es realistisch sehen“, meint T<strong>im</strong> Merkle.<br />
Leidenschaft für diesen <strong>Beruf</strong> sei eine wichtige<br />
Voraussetzung, denn es gebe beispielsweise<br />
keine Tarifbindung. Die Firmen sind<br />
meistens klein, häufig Familienbetriebe mit<br />
einoderzweiMitarbeitern. Einausgelernter<br />
Geselle verdient üblicherweise um die 2500<br />
Euro brutto. Selbst der Meistertitel macht<br />
da nicht viel aus. „Man muss sich zwangsläufig<br />
selbstständig machen, wenn man<br />
etwasverdienen möchte“, so Merklesnüchternes<br />
Fazit. Er ist stolz darauf, dass seine<br />
Gesellen weit über Branchenschnitt entlohnt<br />
werden können. „Dafür habe ich auch<br />
zwei sehr, sehr gute Gesellen“, lobt er.<br />
Andere Möglichkeiten können eine Weiterbildung<br />
zum staatlich geprüften Techniker<br />
oder einStudium <strong>im</strong> Anschlussandie Meisterprüfung<br />
sein, etwa <strong>im</strong>Bereich Maschinenbau.<br />
Der Büchsenmacher ist ein Nischenberuf,<br />
den T<strong>im</strong> Merkle mit Leidenschaft ausübt.<br />
Besonders gut gefällt ihm daran, dass<br />
in seiner Werkstattkomplettselbstgefertigt<br />
wird. Und am Ende ein aus Rohstücken<br />
selbst gefertigtes Produkt in der Hand zu<br />
halten, sei für ihn „sehr erfüllend“. Dazu<br />
kommt, dass die Büchsenmacherfamilie<br />
recht klein sei. „Man kennt sich –und man<br />
hat auf jeder gemeinsamen Veranstaltung<br />
viel Spaß miteinander.“<br />
see<br />
Geschichte derFeuerwaffen<br />
Anfänge Etwa <strong>im</strong> 13. Jahrhundert wurden<br />
FeuerwaffeninEuropaeingeführt. Dabei<br />
geht derBegriff Schwarzpulverauf Berthold<br />
Schwarzaus Freiburg <strong>im</strong> Breisgau zurück,<br />
derals angeblicherFranziskanerwie auch<br />
Alchemistdas Schwarzpulverinder Mitte<br />
des14. Jahrhundertsentdeckthaben soll.<br />
Allerdings bezweifeln Historiker mittlerweile,<br />
dass Schwarztatsächlich gelebt und<br />
nebendem Pulver auch die Handbüchse<br />
entdeckt hat.<br />
Schlosserzunft Im MittelalterstelltenBüchsenmeister<br />
Kanonen, Mörser,Bombarden,<br />
Handbüchsen, Geschosse, Schwarzpulver<br />
undWeiteresher undunterstandendirekt<br />
demLandesherrn oder demjeweiligen<br />
Stadtrat.Späterformten sich auch Spezialgebiete<br />
aus.Zugehörig warenBüchsenmacher<br />
derZunft derSchmiede, Schlosser,<br />
Schleifer.<br />
Verband 1959 wurde der Bundesinnungsverbandfür<br />
dasBüchsenmacher-Handwerk<br />
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entscheiden<br />
über den Erfolg<br />
<strong>Durchstarten</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Beruf</strong><br />
Zum Treppenbauen nach Irland<br />
Im Rahmen des Programms „Go for Europe“ hat Schreinerazubine Maxi Schwäble ihren Schmidener Ausbildungsbetrieb für ein Auslandspraktikum gen Irland verlassen. Ihre Zeit bei<br />
einem Familienbetrieb in Tralee hat die 20-Jährige beruflich und persönlich weitergebracht.<br />
Maxi Schwäble macht gerade bei einem Betrieb<br />
in Schmiden eine Ausbildung zur<br />
Schreinerin; sie ist in ihrem zweiten Lehrjahr.<br />
„Ich habe <strong>im</strong>mer einen Job gesucht,<br />
bei dem ich viel Abwechslung habe und den<br />
ganzen Tag aktiv sein kann“, sagt die 20-<br />
Jährige. „Da ich den Werkstoff Holz sehr<br />
mag, alleine schon wegen seines Geruchs,<br />
habe ich ein Praktikum in meinem jetzigen<br />
Ausbildungsbetrieb gemacht und war so begeistert,<br />
dass ich dort ein paar Monate später<br />
meine Ausbildung anfangen durfte.“<br />
Auch wenn sie sich als Person bezeichnet,<br />
die gern zu Hause ist und nicht so extrovertiert<br />
auftritt, lernt sie gerne Neues<br />
kennen. So entschloss Schwäble sich dazu,<br />
sich für ein Auslandspraktikum zu bewerben.<br />
„Die Arbeitsweise in anderen Ländern<br />
ist ganz anders als hier in Deutschland, vor<br />
allem in den handwerklichen Fähigkeiten<br />
und Vorgehensweisen be<strong>im</strong> Arbeiten. Außerdem<br />
mussten wir <strong>im</strong> zweiten Lehrjahr<br />
eine Englischprüfung ablegen. So konnten<br />
wir auch unsere Sprachkenntnisse auffrischen<br />
und Alltagswörter leicht verinnerlichen“,<br />
berichtet die angehende Schreinerin.<br />
Praktikum in einem<br />
kleinen irischen Familienbetrieb<br />
Ihren Praktikumsplatz fand sie in einem<br />
kleinen Familienbetrieb in Tralee an der<br />
Südwestküste Irlands. Nach anfänglichen<br />
Schwierigkeiten mit dem Dialekt fand sie<br />
sich schnell in die Sprache ein. Ihre Mitmenschen<br />
seien sehr geduldig gewesen,<br />
wenn sie etwas nicht gleich verstanden habe.<br />
Der Betrieb, bestehend aus Vater und<br />
Sohn, fertigte vor allem Treppen – eine<br />
reizvolle Aufgabe für Maxi Schwäble, da<br />
Treppen in ihrem he<strong>im</strong>atlichen Ausbildungsbetrieb<br />
eher zu den außergewöhnlichen<br />
Arbeiten zählen. Gut gefallen habe ihr<br />
<strong>im</strong> irischen Betrieb, dass sie von Anfang an<br />
integriert worden sei, man ihr sofort Vertrauen<br />
in ihr Können zugestanden habe und<br />
sie selbstständig arbeiten konnte. Wobei sie<br />
betont: „Auch in Deutschland haben meine<br />
Chefs und Kollegen Vertrauen in mich, aber<br />
in Irland hatte ich das erste Mal das Gefühl,<br />
dass ich wirklich etwas draufhabe.“ Zudem<br />
sei ihr aufgefallen, dass das Handwerk in Irland<br />
einen hohen Stellenwert habe – etwas,<br />
das hierzulande etwas zu kurz komme.<br />
Auch privat habe sie sich gut aufgenommen<br />
gefühlt. Für Fragen seien ihr Chef und<br />
Maxi Schwäble hat von ihren irischen Chefs – Vater und Sohn – einiges in Sachen Treppenbau gelernt.<br />
sein Vater stets offen gewesen, hätten sich<br />
viel Zeit genommen, Neues zu erklären.<br />
Auch die Freizeit sei nicht zu kurz gekommen:<br />
Dank fachkundiger Ausflugstipps habe<br />
sie einiges von der Umgebung gesehen.<br />
Was Maxi Schwäble rückblickend für sich<br />
mitgenommen hat? „Man sollte manchmal<br />
einfach anfangen und nicht so viel nachdenken.<br />
Außerdem habe ich gelernt, mehr<br />
in mich und meine Fähigkeiten zu vertrauen.<br />
Selbst wenn ich Aufgaben noch nie gemacht<br />
habe, werde ich eine Lösung finden.<br />
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und<br />
wenn es mal schiefläuft, gibt es <strong>im</strong>mer eine<br />
Möglichkeit, das Ganze zu retten. Oder man<br />
beginnt einfach von vorne. Es ist wichtig,<br />
nicht zu vergessen, dass man in seiner Ausbildung<br />
noch am Anfang steht und Fehler<br />
machen darf oder manchmal sogar machen<br />
muss, damit man es nicht wieder falsch<br />
macht oder einen einfacheren Weg für sich<br />
selbst findet.“<br />
see<br />
Das Programm „Go for Europe“<br />
Auslandspraktikum „Go for<br />
Europe“ organisiert Auslandsaufenthalte<br />
für Azubis aus Baden-Württemberg.<br />
Mehrmals <strong>im</strong><br />
Jahr werden Gruppenentsendungen<br />
angeboten. Die Aufenthalte<br />
in einem EU-Land dauern<br />
in der Regel vier Wochen.<br />
Inhaltlich liegt der Schwerpunkt<br />
auf einem Betriebspraktikum ergänzt<br />
durch einen Sprachkurs in<br />
der Landessprache.<br />
Servicestelle Finanziell wird<br />
das Angebot durch das EU-<br />
<strong>Beruf</strong>sbildungsprogramm Erasmus+<br />
bezuschusst. „Go for<br />
Europe“ übern<strong>im</strong>mt die Organisation<br />
inklusive der Vor- und<br />
Nachbereitung der Teilnehmenden.<br />
Als Servicestelle für Auslandspraktika<br />
organisiert „Go<br />
for Europe“ nicht nur eigene<br />
Entsendungen, sondern informiert<br />
allgemein baden-württembergische<br />
Unternehmen<br />
und Azubis rund ums Thema<br />
Auslandspraktikum: Unternehmen<br />
erhalten Infos über Möglichkeiten<br />
zu eigenen Entsendungen<br />
ihrer Azubis. Azubis, die<br />
das Angebot nicht nutzen können/wollen,<br />
werden über individuelle<br />
Praktika und Angebote<br />
anderer Anbieter informiert.<br />
Fotos: Maxi Schwäble<br />
Organisationen „Go for Europe“<br />
ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
des baden-württembergischen<br />
Industrie- und Handelskammertags,<br />
der BBQ <strong>Beruf</strong>liche Bildung<br />
und Qualifizierung gGmbH, eines<br />
Unternehmens des Bildungswerks<br />
der baden-württembergischen<br />
Wirtschaft, sowie von<br />
Handwerk International Baden-<br />
Württemberg.<br />
Für Azubis Je nach Zielland<br />
muss mit einer Eigenbeteiligung<br />
von etwa 100 bis 600 Euro gerechnet<br />
werden. Unterkunft<br />
und Reise werden von „Go for<br />
Europe“ in Kooperation mit ausländischen<br />
Partnerorganisationen<br />
organisiert. Je nach Zielland<br />
wohnt man bei einer Gastfamilie,<br />
in einer Gemeinschaftsunterkunft/Wohngemeinschaft<br />
oder<br />
<strong>im</strong> Hostel. Die Angebote sind<br />
Eine von Maxi Schwäble gefertigte Treppe.<br />
nach Branchen sortiert: gewerblich-technische<br />
Branche (IHK-<br />
Vertrag), Handwerksbranche<br />
(HWK-Vertrag), kaufmännische<br />
Branche und Hotellerie sowie<br />
Gastronomie (IHK-Vertrag).<br />
Teilnahmevoraussetzungen<br />
Der Ausbildungsvertrag ist bei<br />
der IHK oder HWK eingetragen.<br />
Wohnort und/oder Ausbildungsbetrieb<br />
liegen in Baden-Württemberg.<br />
Zum Zeitpunkt der<br />
Entsendung muss der Antragsteller<br />
volljährig sein und schon<br />
<strong>Beruf</strong>serfahrung haben, also<br />
mindestens am Ende des ersten<br />
Ausbildungsjahrs sein. Grundlegende<br />
Englischkenntnisse werden<br />
erwartet.<br />
Geh den Weg<br />
in deine Zukunft mit uns!<br />
Ausbildungsberufe:<br />
• Elektroniker für Geräte und Systeme (m/w/d)<br />
• Industriekaufmann (m/w/d) mit internationaler Zusatzqualifikation<br />
Duale Studiengänge an der DHBW:<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen<br />
• BWL Industrie<br />
• Informatik<br />
• Elektrotechnik<br />
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Sonderveröffentlichung<br />
der Backnanger Kreiszeitung<br />
und Murrhardter Zeitung<br />
Samstag, 22. Juni 2024<br />
Soft Skills<br />
entscheiden<br />
über den Erfolg<br />
<strong>Durchstarten</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Beruf</strong><br />
Teambuilding undfachliche Einblicke<br />
VonBeginnanschafft Tesatdankdes vielfältigen Onboarding-Programms einstarkes Teamgefühl unterden Beschäftigten. Am ersten Arbeitstag<br />
erhältjeder einWelcome Package mit nützlichen Kleinigkeiten<strong>im</strong>Firmendesign. Neue Mitarbeitererhalteneinen Paten.<br />
Die Backnanger Firma Tesat, ein weltweit<br />
führender Anbieter von Satellitenkommunikationstechnologie,<br />
schafft durch die<br />
Kombination von Teambuilding und fachlichem<br />
Einblick eine solide Grundlage für die<br />
persönliche und berufliche Entwicklung ihrer<br />
Mitarbeiter. Das Onboarding-Programm<br />
ist darauf ausgerichtet, den bestmöglichen<br />
Start zubieten und die Mitarbeiter in ihrer<br />
Entwicklungzufördern.<br />
Am ersten Arbeitstag bei Tesat werden<br />
die neuen Mitarbeiter durch das Team von<br />
Human Ressources (HR) herzlich willkommen<br />
geheißen. Jeder erhält ein individuell<br />
zusammengestelltes Welcome Package mit<br />
nützlichen Kleinigkeiten <strong>im</strong> Tesat-Design,<br />
die nicht nur die Corporate Identity fördern.<br />
Das Package bringt auch Wertschätzung<br />
zum Ausdruck. Neue Mitarbeiter erhalten<br />
einenPaten,der siebei derEinarbeitung<br />
unterstütztund ihnenbei allenFragen<br />
zur Seite steht. Dies erleichtert nicht nur<br />
die fachliche Einarbeitung, sondern fördert<br />
auch dassoziale Miteinander.<br />
ViertägigerAufenthaltineiner Jugendherberge:Der Startbei Tesatsolleinen motivierendenStart ins<strong>Beruf</strong>sleben ermöglichen. Daherlegt<br />
dasUnternehmen viel Wert darauf,dassAzubisihre Mitazubis undAusbilder in ungezwungenerUmgebungkennenlernen.<br />
Foto:Tesat<br />
Einführungsveranstaltung<br />
in entspannterAtmosphäre<br />
Es findet eine Einführungsveranstaltung<br />
statt, bei der die neuen Mitarbeiter die<br />
Gelegenheit haben, ihre neuen Kolleginnen<br />
und Kollegen sowie die Geschäftsleitung in<br />
einer entspannten Atmosphäre bei einem<br />
Get-together kennenzulernen. Die Veranstaltung<br />
bietet zusätzlich eine umfassende<br />
Einführung in die wichtigsten Informationendes<br />
Unternehmens.<br />
Tesat legt großen Wert auf eine strukturierte<br />
Einarbeitung. Ein integraler Bestandteil<br />
des Onboarding-Prozesses sind die umfangreichen<br />
Schulungen und Workshops. In<br />
diesen werden die neuen Mitarbeiter mit<br />
den internen Systemen, Prozessen und der<br />
Unternehmenskultur vertraut gemacht. Respekt,<br />
Kreativität, Teamwork und Integrität<br />
bilden dieGrundlagenbei Tesat. DasZielist<br />
es, ein motivierendes und inklusives Arbeitsumfeld<br />
zuschaffen, das Wohlbefinden,<br />
Spaß und Vertrauen fördert und in dem<br />
Mitarbeiter ermuntert werden, Verantwortung<br />
für ihren eigenen Beitrag, aber auch<br />
fürdas Gesamtprojektzuübernehmen. Weil<br />
gemeinsame Werte und Ziele verbinden,<br />
verbringen die Mitarbeiter manchmal auch<br />
über die Arbeitszeit hinaus Zeit miteinander,<br />
sei esbei den Familiensommerfesten,<br />
Nikolausfeiern, dem Arbeitsausklang oder<br />
beiAbteilungstreffen.<br />
Besonders für junge Menschen ist der<br />
Übergang von der Schule ins <strong>Beruf</strong>sleben<br />
oft eine große Herausforderung. Er ist mit<br />
Nervosität und Unsicherheit verbunden.<br />
Der Start bei Tesat soll daher einen motivierenden<br />
Start ins <strong>Beruf</strong>sleben ermöglichen.<br />
Ein besonderes Highlight dieses Programms<br />
zu Beginn der Ausbildung ist der<br />
viertägige Aufenthalt in einer Jugendherberge.<br />
Hier haben die neuen Auszubildenden<br />
die Möglichkeit, in einer lockeren und<br />
ungezwungenen Umgebung abseits des beruflichen<br />
Alltags die anderen Neuen und<br />
auch ihre Ausbilder kennenzulernen, Teamgeistzuentwickelnund<br />
ersteEindrücke von<br />
derFirmenkulturzugewinnen.<br />
„Wir bei Tesat glauben fest daran, dass<br />
der Erfolg eines Unternehmens maßgeblich<br />
von der Motivation und dem Engagement<br />
seiner Mitarbeiter abhängt“, erklärt Michaela<br />
Volwassen, Leiterin der Ausbildung.<br />
„Unser Onboarding-Programm ist darauf<br />
ausgerichtet, unseren Auszubildenden den<br />
bestmöglichen Start zu bieten. Esist nicht<br />
nur eine Investition in die berufliche Zukunft<br />
der Auszubildenden, sondern auch in<br />
dieZukunft desUnternehmensselbst.“ pm<br />
Balance<br />
mit Ikigai<br />
Die Agentur für Arbeit bietet eine zweiteilige<br />
Veranstaltung zur Gestaltung der beruflichen<br />
Zukunftan. Siefindetinder Agentur<br />
in Waiblingen, Mayenner Straße 60, statt.<br />
Der erste Termin ist amDienstag, 25. Juni,<br />
von 9.30 bis 12.30 Uhr. Zum Inhalt: „Tauchen<br />
Sie ein in die inspirierende Welt von<br />
Ikigai undentdecken Sie, wieSie Ihre beruflichen<br />
Wünsche und Ziele systematisch erarbeiten<br />
können. Mit Ikigai finden Sie die<br />
perfekte Balancezwischendem,was Sielieben,<br />
was Sie gut können, wofür Sie bezahlt<br />
werden können undwas dieWeltvon Ihnen<br />
braucht.“ Der zweite Termin ist für Freitag,<br />
28. Juni, 9.30 bis 12.30 Uhr angesetzt. Es<br />
geht um:„VertiefenSie Ihre Ergebnisse und<br />
entdecken Sie passende Tätigkeitsfelder<br />
mithilfe innovativer Online-Tools. Erfahren<br />
Sie außerdem alles über Fördermöglichkeiten,<br />
die Ihnen den Einstieg inIhre beruflicheZukunft<br />
erleichtern.“<br />
Der Kurs ist eine Gelegenheit, um den<br />
eigenen beruflichen Weg neu zu definieren<br />
und ineine erfolgreiche Zukunft zu starten.<br />
Eine Anmeldungist erforderlich und erfolgt<br />
über die Plattform Eveeno unter dem Link<br />
https://eveeno.com/179458392.<br />
Quereinstieg:<br />
Arbeit mit Kindern<br />
Die Agentur für Arbeit inWaiblingen zeigt<br />
Interessierten bei einer Veranstaltung am<br />
Mittwoch, 26. Juni, von 10 bis 12Uhr, wie<br />
sieals Quereinsteiger in <strong>Beruf</strong>e mitKindern<br />
starten können und welche Möglichkeiten,<br />
Alternativen und Perspektiven esfür Quereinsteiger<br />
gibt. Weitere Infos erteilt Petra<br />
Persigehl. Eine Anmeldung ist erforderlich<br />
und bis Montag, 24. Juni, möglich per E-<br />
Mail an Waiblingen.BCA@arbeitsagentur.de.<br />
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der Backnanger Kreiszeitung<br />
und Murrhardter Zeitung<br />
Samstag, 22. Juni 2024<br />
Soft Skills<br />
entscheiden<br />
über den Erfolg<br />
<strong>Durchstarten</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Beruf</strong><br />
Eine Ausbildung und zwei Abschlüsse<br />
Biodynamische Landwirtschaftsbetriebe brauchen dringend Nachwuchs. Daher hat sich 2019 der Initiativkreis der biodynamischen Ausbildung<br />
<strong>im</strong> Süden gegründet. Die Demeter-Gärtnerei in Großhöchberg ist einer der beteiligten Ausbildungsbetriebe.<br />
Eine biodynamische Ausbildung? Was verbirgt<br />
sich hinter diesem Begriff? Die Ausbildung<br />
des Initiativkreises biodynamische<br />
Ausbildung <strong>im</strong> Süden ist eine dreijährige,<br />
praxisorientierte und nicht staatliche Ausbildung<br />
zum Erlernen ökologischer Landwirtschaft<br />
und ökologischen Gemüsebaus.<br />
Der Theorieunterricht findet nicht in der<br />
<strong>Beruf</strong>sschule, sondern über Blockseminare<br />
auf verschiedenen Bio- oder biodynamischen<br />
Betrieben in Bayern und Baden-<br />
Württemberg statt – zum Beispiel ist die<br />
Demeter-Gärtnerei von Familie Ke<strong>im</strong>er in<br />
Spiegelberg-Großhöchberg einer dieser<br />
Ausbildungsbetriebe. In den Ausbildungsbetrieben<br />
wird der Unterricht sowohl von<br />
Praktikern als auch von hoch qualifizierten<br />
Dozenten gestaltet. In den Seminaren werden<br />
neben fachlichen Inhalten wie Bodenkunde,<br />
Gemüsebau, Technik, Ackerbau und<br />
Tierhaltung auch künstlerische Methoden<br />
gelehrt. Die Dozenten arbeiten daran, dass<br />
ihre Auszubildenden ein ganzheitliches Natur-<br />
und Weltverständnis bekommen.<br />
Ein Ausbildungsjahrgang besteht <strong>im</strong>mer<br />
aus 25 Auszubildenden. Gemeinsam durchlaufen<br />
sie die drei Lehrjahre und werden<br />
dabei von Seminarleitern als Gruppe begleitet.<br />
Die Ausbildung startet <strong>im</strong>mer am<br />
1. März jeden Jahres. Eine Anmeldung ist<br />
bis 31. Oktober des Vorjahres möglich. Seit<br />
2021 gibt es die Möglichkeit, die biodynamische<br />
Ausbildung in Baden-Württemberg<br />
und Bayern zu absolvieren. Seitdem ist auch<br />
die Großhöchberger Gärtnerei dabei, inzwischen<br />
gehören vier Auszubildende zum<br />
Betrieb.<br />
Florian Ke<strong>im</strong>er ist als Gärtnermeister seit<br />
2012 Betriebsleiter der Gärtnerei. Die Azubis<br />
kommen ohne Vorkenntnisse vom Gartenbau<br />
auf seinen Hof. „Aufgrund des Jahreslaufs<br />
ist ein Jahr eine Erfahrung“, sagt<br />
Ke<strong>im</strong>er über die zeitliche D<strong>im</strong>ension in der<br />
biodynamischen Landwirtschaft. „Um zehn<br />
Erfahrungen machen zu können, braucht<br />
man also zehn Jahre.“ Im ersten Lehrjahr<br />
Hoffest be<strong>im</strong> biodynamischen Ausbildungsbetrieb<br />
Methode Bei der biologischdynamischen<br />
Methode spielt<br />
der geschlossene landwirtschaftliche<br />
Betriebsorganismus<br />
eine wesentliche Rolle. In einem<br />
ständigen Prozess soll er weiter<br />
gestaltet und als Organismus<br />
höherer Ordnung wirksam werden<br />
für Mensch und Erde. Um<br />
diesen Anforderungen gerecht<br />
Vier Azubis durchlaufen in der Großhöchberger Demeter-Gärtnerei von Familie Ke<strong>im</strong>er ihre biodynamische Ausbildung.<br />
zu werden, brauchen Menschen,<br />
die <strong>im</strong> biodynamischen Landbau<br />
tätig sind, eine gute Grundausbildung.<br />
Die Zukunftsstiftung<br />
Landwirtschaft, die Rudolf-<br />
Steiner-Stiftung und Demeter<br />
Baden-Württemberg fördern die<br />
Ausbildung. Finanzielle Unterstützung<br />
kommt von der Margarete-Ammon-Stiftung<br />
und der<br />
Rudolf-Steiner-Stiftung. Weiteres<br />
online unter biodynamischeausbildung.de/region-sueden.<br />
bekommen die Azubis eine umfassende<br />
Orientierung, damit sie sich frei von Ängsten<br />
in ihrem beruflichen Feld bewegen können.<br />
Im zweiten Lehrjahr festigen sie ihr<br />
Wissen. Erst <strong>im</strong> dritten Lehrjahr kommen<br />
sie ins selbstständige Arbeiten, fertigen<br />
auch eine praxisbezogene Jahresarbeit an.<br />
„Ziel der Ausbildung ist, die Grundlagen in<br />
der Landwirtschaft so zu fassen, dass jeder<br />
die jeweiligen Türen kennt und weiß, was<br />
sich dahinter verbirgt, aber in der Lage ist,<br />
sich selbst zum Experten zu machen. Dazu<br />
gehört beispielsweise auch die Betriebsorganisation.“<br />
Am Ende der erfolgreich absolvierten<br />
Lehrjahre erhalten die Azubis nicht nur das<br />
Zertifikat, das ihnen das Durchlaufen der<br />
biodynamischen Ausbildung bestätigt. Sie<br />
bekommen auch den Abschluss der staatlichen<br />
Ausbildung zum Gärtner, Fachrichtung<br />
Gemüsebau – eine von sieben Fachrichtungen<br />
in diesem Ausbildungsberuf.<br />
Das Know-how für die staatlichen Prüfungen<br />
eigenen sich die Azubis <strong>im</strong> Selbststudium<br />
und während der Seminare auf Ausbildungshöfen<br />
an. Daher müssen die angehenden<br />
Gemüsebauer volljährig sein, weil sie<br />
dann nicht mehr berufsschulpflichtig sind.<br />
Florian Ke<strong>im</strong>er belegt mit Zahlen, wie es<br />
um die Landwirtschaft bestellt ist: Von den<br />
4500 Azubis, die deutschlandweit die Ausbildung<br />
zum Gärtner machen, schlagen<br />
3500 die Fachrichtung Gartenbau ein. „Die<br />
übrigen 1000 Auszubildenden verteilen sich<br />
auf die anderen sechs Fachrichtungen.“ Das<br />
heißt: In Baden-Württemberg gibt es lediglich<br />
39 junge Menschen, die die Fachrichtung<br />
Gemüsebau gewählt haben. „Und<br />
Hoffest In Großhöchberg gibt es<br />
am Samstag, 27. Juli, drei Gründe<br />
zu feiern: Die Demeter-Gärtnerei<br />
feiert ihr 40-jähriges Bestehen,<br />
der Demeter-Hof Geyer sein<br />
25- und die Solidarische Landwirtschaft<br />
ihr 10-Jähriges. Das<br />
Hoffest beginnt um 14 Uhr. Es<br />
gibt Infostände und einen Abenteuerspielplatz,<br />
biologisches Essen<br />
und Trinken, Lagerfeuer und<br />
Tanz. Um 15 und 16 Uhr finden<br />
Hofführungen statt. Um 20 Uhr<br />
beginnt der Barbetrieb und die<br />
Band Dubarise spielt. Ab 22 Uhr<br />
ist Party mit DJ angesagt.<br />
Foto: Alexander Becher<br />
die sollen anschließend das gesamte Bundesland<br />
versorgen?“, stellt Ke<strong>im</strong>er fragend<br />
in den Raum. Im Jahr 1920 habe es in<br />
Deutschland noch über eine Million landwirtschaftlicher<br />
Betriebe gegeben. Heute<br />
seien es nur noch 270000, verdeutlicht<br />
Ke<strong>im</strong>er den Schwund in seiner Branche.<br />
Umso mehr freut er sich: „Es ist toll, wie<br />
die Auszubildenden, die aus ganz Deutschland<br />
nach Großhöchberg kommen, um hier<br />
ihre Ausbildung zu absolvieren, da sind.“<br />
Sie seien einerseits idealistisch unterwegs,<br />
andererseits aber auch realistisch: „Sie wollen<br />
nicht so weitermachen wie vielfach die<br />
Elterngeneration.“ Dass die Liquidität ein<br />
großes Thema sei, bekämen auch die Auszubildenden<br />
mit – gerade in diesem Jahr.<br />
Gurken zum Beispiel bräuchten eigentlich<br />
16 Grad, um gesund zu bleiben. Zehn Grad<br />
<strong>im</strong> Juni richten Schaden an, sagt Ke<strong>im</strong>er<br />
und nennt eine Reihe weiterer Faktoren, die<br />
sich ungünstig auswirken. Brokkoli, Radieschen,<br />
Möhren, Lauch und Salate ohne Ende:<br />
All das sollte sich aktuell in den Gemüsekisten,<br />
die die Beteiligten an der Solidarischen<br />
Landwirtschaft Großhöchberg wöchentlich<br />
bekommen, reichlich befinden – und tut es<br />
wetterbedingt nicht. „So wenig, wie die Beteiligten<br />
jetzt bekommen, haben sie noch<br />
nie bekommen“, bedauert Florian Ke<strong>im</strong>er.<br />
Was bleibt, ist die Hoffnung: „Wir hoffen<br />
auf einen goldenen Herbst.“<br />
nis<br />
Feuerstarter<br />
Rems-Murr<br />
IHK lädt zum Start-up-Grillen ein.<br />
„Sie haben eine coole Geschäftsidee <strong>im</strong><br />
Kopf und wollen Ihr eigenes Start-up gründen<br />
oder haben sich den Traum von der<br />
Selbstständigkeit vor nicht allzu langer Zeit<br />
bereits erfüllt und ein Unternehmen gegründet?“<br />
Mit diesen Worten laden die<br />
IHK-Bezirkskammer Rems-Murr und die<br />
Wirtschaftsjunioren alle zum Feuerstarter<br />
Rems-Murr in Waiblingen ein. Die Veranstaltung<br />
findet am Freitag, 19. Juli, ab 18<br />
Uhr bei der IHK-Bezirkskammer in der Kappelbergstraße<br />
1, Waiblingen, statt.<br />
Ziel der Veranstaltung ist es, allen Teilnehmenden<br />
die Möglichkeit zu geben, sich<br />
in lockerer Atmosphäre über die Probleme<br />
und Erfahrungen mit anderen Jungunternehmerinnen<br />
und Jungunternehmern auszutauschen<br />
und sich zu vernetzen. Im Mittelpunkt<br />
steht darüber hinaus neben guten<br />
Gesprächen bei Essen vom Grill und kalten<br />
Getränken der „Pitch auf der Rampe“. Wer<br />
möchte, kann sich und seine Geschäftsidee<br />
oder sein Unternehmen innerhalb von max<strong>im</strong>al<br />
drei Minuten vorstellen sowie Fragen<br />
in die Runde werfen. Ein ehrliches Feedback<br />
ist garantiert. Netzwerken, vielleicht pitchen<br />
oder einfach nur ein cooles Grillevent<br />
genießen. Komplett kostenlos. Eine Anmeldung<br />
ist über die Veranstaltungsdatenbank<br />
der IHK-Bezirkskammer möglich. nis/ihk<br />
Seminar für<br />
Existenzgründer<br />
Der Weg in die Selbstständigkeit will wohl<br />
überlegt sein. Um die richtigen Entscheidungen<br />
treffen zu können, sind eine sorgfältige<br />
Planung und Vorbereitung unerlässlich.<br />
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung<br />
am Donnerstag, 4. Juli, von 9 bis<br />
14 Uhr vermittelt die IHK-Bezirkskammer<br />
Rems-Murr in ihren Räumlichkeiten in<br />
Waiblingen zusammen mit Kooperationspartnern<br />
Grundlageninfos zu Gründungsformalitäten,<br />
zur Erstellung eines Businessplans,<br />
zu Fördermöglichkeiten, Steuern,<br />
Rechtsfragen und sozialer Absicherung. Anmeldung<br />
bis spätestens zwei Tage vor dem<br />
Veranstaltungstermin über die Homepage<br />
der IHK-Bezirkskammer ist notwendig.<br />
Impressum<br />
Redaktion:<br />
Anzeigen:<br />
Nicola Scharpf,<br />
S<strong>im</strong>one Schneider-Seebeck<br />
Michael Mathes,<br />
Frank Tomaschek<br />
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freepik/rawpixel
Sonderveröffentlichung<br />
der Backnanger Kreiszeitung<br />
und Murrhardter Zeitung<br />
Samstag, 22. Juni 2024<br />
Soft Skills<br />
entscheiden<br />
über den Erfolg<br />
<strong>Durchstarten</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Beruf</strong><br />
Computertraining für Frauen mit Fluchterfahrung<br />
Mit ihrem Projekt Merva hilft die Zukunftswerkstatt Rückenwind be<strong>im</strong> Einstieg ins <strong>Beruf</strong>sleben. Zwei Ehrenamtliche, die selbst einen Fluchthintergrund haben, leiten den Kurs.<br />
Die Backnanger Zukunftswerkstatt Rückenwind<br />
bietet mit ihrem Projekt Merva ein<br />
Angebot, das sich an Frauen mit Fluchterfahrung<br />
richtet. Es wird <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Programms „My turn – Frauen mit Migrationserfahrung<br />
starten durch“ vom Bundesministerium<br />
für Arbeit und Soziales und die<br />
Europäische Union über den Europäischen<br />
Sozialfonds (ESF plus) gefördert.<br />
Im Merva-Flyer, der unter anderem auf<br />
der Homepage des Vereins zwrev.de heruntergeladen<br />
werden kann, wenden sich die<br />
Projektverantwortlichen Hannah Nothstein<br />
und Felicitas Vogt direkt an die Frauen: „Sie<br />
möchten in Deutschland arbeiten? Sie sind<br />
zwischen 16 und 55 Jahre alt? Sie sind nach<br />
Deutschland zugewandert? Sie haben dazu<br />
Fragen oder brauchen Hilfe?“ Und sie sprechen<br />
ihnen Mut zu: „Dann sind Sie genau<br />
Ehrenamtliche mit Fluchthintergrund helfen<br />
Frauen mit Fluchterfahrung.<br />
Foto: privat<br />
richtig bei uns.“ Im Rahmen von Merva<br />
bietet die Zukunftswerkstatt Frauen mit<br />
Fluchterfahrung individuelle Begleitung an<br />
– zum Beispiel in Form von Bewerbungstrainings<br />
oder Trainings sozialer Kompetenzen,<br />
Hilfe <strong>im</strong> Bewerbungsprozess, Identifikation<br />
persönlicher und beruflicher Stärken,<br />
Begleitung <strong>im</strong> Ausbildungsprozess sowie<br />
als Ansprechpartnerinnen bei<br />
Problemen und Fragen rund um das Thema<br />
Arbeit in Deutschland. Außerdem gibt es<br />
Beratung zum Themenfeld Familie und <strong>Beruf</strong><br />
– zum Beispiel durch Informationsveranstaltungen,<br />
Hilfe bei der Suche nach Kinderbetreuungsmöglichkeiten,<br />
Vermittlung<br />
an Hilfesysteme und Begleitung in ihnen.<br />
Geht es um die Vernetzung mit Firmen, so<br />
sind dank Merva Firmenbesuche oder die<br />
Gewinnung von Hospitations- und Praktikumsplätzen<br />
oder die Hilfe bei der Ausbildungs-<br />
und Arbeitsplatzsuche möglich. Darüber<br />
hinaus bietet Merva offene Angebote<br />
wie Deutsch-Konversationsangebote, Bildungsangebote<br />
zu den Bereichen Menschen-,<br />
Frauen- und Arbeitsrecht und<br />
Peer-to-Peer-Hilfe von Menschen mit Migrationsgeschichte<br />
in der Muttersprache.<br />
Zu dieser ganzen Reihe an verschiedenen<br />
Workshops und Hilfestellungen gehört<br />
unter anderem ein digitales Training <strong>im</strong><br />
Rahmen von Computerkursen. Unter dem<br />
Titel „IT leicht gemacht“ werden neben den<br />
Grundlagen von Word und Excel zahlreiche<br />
weitere Computeranwendungen gezeigt.<br />
Der Kurs wird wöchentlich von zwei Ehrenamtlichen<br />
geleitet, die selbst einen Fluchthintergrund<br />
haben und früher als IT-Experten<br />
in der Ukraine gearbeitet haben. Die<br />
Teilnahme am Projekt Merva ist für alle<br />
Frauen, die die Teilnahmekriterien erfüllen,<br />
kostenlos.<br />
Merva ist <strong>im</strong> Übrigen eine Abkürzung<br />
und bedeutet: Migrantinnen empowern,<br />
respektieren, vermitteln, ansprechen. Weitere<br />
Informationen zum Projekt gibt dessen<br />
Leiterin Hannah Nothstein per E-Mail an<br />
hannah.nothstein@zwrev.de oder telefonisch<br />
unter 01 59 /01 23 51 46. Die Zukunftswerkstatt<br />
Rückenwind versteht sich in Zusammenarbeit<br />
mit weiteren Vereinen als<br />
Kooperationspartnerin in einem Netz der<br />
Unterstützung für Hilfesuchende. Seit 2014<br />
stehen dabei die Bedürfnisse von Menschen<br />
mit Fluchtgeschichte in besonderem Fokus.<br />
Wenn sich bei Problemen niemand zuständig<br />
fühlt, unterstützt die Zukunftswerkstatt<br />
Rückenwind in sämtlichen Lebenslagen. nis<br />
Von Technik<br />
begeistert:<br />
Ausbildung<br />
bei Erkert.<br />
ErkertisteinerderführendenHerstellervon<br />
Zerspanungsteilen in Deutschland mit Sitz<br />
in Sulzbach an der Murr. Für Branchen wie<br />
Automotive, E-Mobility und Micro-Mobility.<br />
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