22.12.2012 Aufrufe

Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der ... - Info Flora

Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der ... - Info Flora

Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der ... - Info Flora

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Einleitung<br />

Die vom B<strong>und</strong>esamt für Umwelt, Wald <strong>und</strong> Landschaft (BUWAL) publizierten o<strong>der</strong><br />

anerkannten <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n sind ein rechtswirksames Instrument des Natur- <strong>und</strong><br />

Landschaftsschutzes (Artikel 14, Absatz 3 <strong>der</strong> Natur- <strong>und</strong> Heimatschutzverordnung<br />

NHV; www.admin.ch/ch/d/sr/45.html). Sie werden insbeson<strong>der</strong>e zur Bezeichnung <strong>der</strong><br />

schützenswerten Biotope herangezogen. Das Landschaftskonzept Schweiz for<strong>der</strong>t in<br />

zwei Sachzielen, dass (a) die vom Menschen ausgehenden Einflüsse auf Natur <strong>und</strong><br />

Landschaft so gestaltet werden, dass keine zusätzlichen Arten in die <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n kommen,<br />

<strong>und</strong> (b) gefährdete Arten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Lebensräume soweit erhalten werden, dass<br />

keine Art in <strong>der</strong> Gefährdungseinstufung schlechter klassiert werden muss, <strong>und</strong> dass die<br />

Zahl <strong>der</strong> Arten in den <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n jährlich um 1% reduziert werden kann (BUWAL/<br />

BRP 1998, Teil 1: S. 25).<br />

Die <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> ist in erster Linie – basierend auf dem aktuellen Stand <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

– eine möglichst objektive Dokumentation <strong>der</strong> Gefährdung <strong>der</strong> Arten <strong>und</strong> des Wandels<br />

<strong>der</strong> Artenvielfalt. Sie dient als Hilfsmittel für folgende Zielsetzungen:<br />

• Erhaltung <strong>der</strong> einheimischen Pflanzenwelt, indem <strong>der</strong> Handlungsbedarf<br />

im Artenschutz (<strong>und</strong> auch im Biotopschutz) aufgezeigt <strong>und</strong> eine Prioritätensetzung<br />

ermöglicht wird.<br />

• Erfolgskontrolle von Naturschutzmassnahmen, indem Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Gefährdung <strong>der</strong> Arten <strong>und</strong> in <strong>der</strong> biologischen Vielfalt erfasst werden.<br />

• Umweltverträgliche Raumplanung, indem ein dauernd verfügbares Gutachten<br />

vorhanden ist.<br />

• Zusammenarbeit im län<strong>der</strong>übergreifenden Naturschutz, indem sie als<br />

Datenquelle für internationale <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>n <strong>und</strong> Koordination dient (aufzeigen<br />

<strong>der</strong> Verantwortlichkeiten für die Erhaltung bestimmter Arten).<br />

• <strong>Info</strong>rmation <strong>der</strong> Öffentlichkeit über den Zustand <strong>und</strong> die Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> pflanzlichen Biodiversität.<br />

Nicht zuletzt soll die <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> auch den weiteren Forschungsbedarf aufzeigen <strong>und</strong><br />

wissenschaftliche Studien anregen: Welches sind die Ursachen für die Gefährdung von<br />

Arten? Welche Massnahmen sollen eingeleitet werden? Welche Verbreitung <strong>und</strong> Populationsbiologie<br />

haben gefährdete Arten?<br />

Artenschutz sowie Schutz <strong>und</strong> Erhaltung <strong>der</strong> Lebensräume (Biotopschutz) sind heute<br />

notwendiger denn je, dies geht aus den Resultaten <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> klar<br />

hervor (vgl. Kap. 4). Schützenswert ist unsere <strong>Flora</strong> nicht nur aus ethischen (<strong>und</strong> auch<br />

ästhetischen) Gründen, son<strong>der</strong>n auch wegen ihrer Bedeutung für das natürliche Umfeld<br />

des Menschen: nur in einer intakten Umwelt – in untereinan<strong>der</strong> vernetzten Ökosystemen,<br />

die durch viele verschiedene Arten im Gleichgewicht stehen – kann langfristig<br />

eine tragbare ökonomische <strong>und</strong> kulturelle Entwicklung stattfinden. Als weitere Gründe<br />

für die Erhaltung <strong>der</strong> pflanzlichen Vielfalt (Biodiversität) können die Funktion <strong>der</strong><br />

Pflanzen als Bioindikatoren (z. B. Anzeige von Klimaverän<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen<br />

an<strong>der</strong>er Umweltfaktoren) angeführt werden o<strong>der</strong> auch ihre wirtschaftliche Bedeutung<br />

(Nahrung, Heilpflanzen, Nutzpflanzen), die es oft noch zu entdecken gilt.<br />

1 Einleitung 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!