Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der ... - Info Flora
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4.3 Vergleich mit <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> 1991<br />
Die <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> von 1991 wurde nach einem an<strong>der</strong>en Kategorien- <strong>und</strong> Kriteriensystem<br />
erarbeitet als die vorliegende <strong>Liste</strong> 2002, eine direkte Konvertierung <strong>der</strong> alten Kategorien<br />
in die neuen <strong>der</strong> IUCN 2001 ist nicht möglich. Zudem wurde die neue biogeographische<br />
Unterglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schweiz nach BUWAL 2001 eingeführt <strong>und</strong> eine<br />
grössere Anzahl Taxa berücksichtigt (im Wesentlichen bedingt durch die Bearbeitung<br />
von zusätzlichen Neophyten aber auch durch etliche Unterschiede in <strong>der</strong> taxonomischen<br />
Unterteilung). Die beiden <strong>Liste</strong>n sind daher nicht direkt miteinan<strong>der</strong> vergleichbar.<br />
Um trotzdem einen einfachen Vergleich zu ermöglichen wurde <strong>der</strong> Anteil an <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>-Arten<br />
für die beiden <strong>Liste</strong>n bestimmt, da diese eine relativ kohärente Gruppe bilden.<br />
Laut Tabelle 4.2 ist also <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>-Arten von r<strong>und</strong> einem Viertel in<br />
1991 auf knapp ein Drittel in 2002 gestiegen. Auch unter Berücksichtigung des Einflusses<br />
des Methodenwechsels <strong>und</strong> <strong>der</strong> grösseren Anzahl behandelter Taxa ist eine Tendenz<br />
zur Verschärfung <strong>der</strong> Gefährdungssituation ersichtlich.<br />
Im Interesse einer vereinfachten Darstellung <strong>der</strong> Resultate wurden die Neophyten für<br />
den Vergleich mit einbezogen. Lässt man sie weg, än<strong>der</strong>n sich die Prozentwerte nur<br />
wenig (Anstieg von 25.3% auf 30.5% anstelle von 24.5% auf 31.5%). Da <strong>der</strong> Anstieg<br />
bereits aufgr<strong>und</strong> des Methodenwechsels schwierig zu interpretieren ist, wurde dieser<br />
Unterschied als nicht sehr bedeutend gewertet. Die Tendenz zur Verschärfung <strong>der</strong> Gefährdungssituation,<br />
auf die dieser Anstieg hindeutet, wird aber durch folgende Beobachtungen<br />
bestätigt: nur 5% <strong>der</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong>-Taxa von 1991 sind 2002 nicht mehr in<br />
dieser Gruppe zu finden; insgesamt wurden – diesmal ohne Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
Neophyten – r<strong>und</strong> 180 indigene Taxa neu als gefährdet klassiert. Ein gewisser Prozentsatz<br />
dieser 180 Taxa beruht aber sicher auf dem geän<strong>der</strong>ten Kriteriensystem o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> feineren/unterschiedlichen taxonomischen Unterteilung <strong>und</strong> nicht unbedingt auf<br />
reellen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gefährdung, ohne genauere <strong>und</strong> aktuelle quantitative Daten<br />
kann dieser Anteil aber nur schwer beziffert werden; auch eigentliche Korrekturen<br />
an <strong>der</strong> Einstufung 1991 sind darin enthalten. Erst mit <strong>der</strong> nächsten Überarbeitung <strong>der</strong><br />
<strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> – <strong>der</strong> dieselbe Methodik zugr<strong>und</strong>eliegen soll – wird wie<strong>der</strong> ein detaillierte<br />
Analyse <strong>der</strong> Gefährdungsverän<strong>der</strong>ung unserer <strong>Flora</strong> möglich sein.<br />
Abbildung 4.4 zeigt eine Übersicht über die Verteilung <strong>der</strong> Kategorien <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong><br />
1991 für die Schweiz <strong>und</strong> die 10 Unterregionen (Vergleich <strong>der</strong> Regionalisierungssysteme<br />
vgl. Kap. 3.1). Im Vergleich mit Abbildung 4.1 fällt zusätzlich zum oben beschriebenen<br />
Anstieg des Anteils an RL-Arten für die Schweiz auf, dass v. a. im Bereich <strong>der</strong> Alpen<br />
<strong>und</strong> des Tessin <strong>der</strong> Anteil gefährdeter Arten zugenommen hat.<br />
4.4 Ausblick<br />
Mit <strong>der</strong> vorliegenden Ausgabe <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Farn</strong>- <strong>und</strong> <strong>Blütenpflanzen</strong> geht nur<br />
eine Arbeitsetappe zu Ende. Die Bestrebungen zur Gewinnung aktueller Erkenntnisse<br />
über Verbreitung <strong>und</strong> Gefährdung <strong>der</strong> einheimischen Pflanzenarten müssen kontinu-<br />
4 Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion 35