Das kleine 1x1 für Gärtner
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- .
{L /-, ".,...•.'-"'-~....
-.-:;'
,
- -
Das kleine
1x1
für Gärtner
Der stille Garten
Wie gefangen liegt die Sonne
Hier in meinem kleinen Garten,
Wo zu immer neuer Wonne
Tausend Wunder auf mich warten.
Fühle von der Welt da draußen
Nichts mehr hinter seiner Türe,
Lass die Stürme all' verbrausen;
Keiner, der ans Herz mir rühre.
Nur den Mond noch und die Sterne
Lass ich in den Garten sehen,
Und so darf ich in die Ferne
Lauter goldne Wege gehen.
Karl Ernst Knodt (1856 - 1917)
Inhaltsverzeichnis
"()lL~()llt •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Jr
Wann beginnt ein neues Gartenjahr? .................................... 8
Gute Planung ist die halbe Miete .......................................... l0
Architektur des Gartens ...................................................... 12
Wahl der Pflanzen ............................................................... 15
Gartengeräte erleichtern die Arbeit ..................................... 20
Zeitstrahl- Wann ~rd ~as getan? ..................................... 24
Aussaatkalender ................................................................... 2 6
Arbeitskalender .................................................................... 27
P1f.lan~1f.läche "()rbereiten ....................................................... ~4
Beschaffenheit der Erde ...................................................... 34
Bodenlockerung ................................................................... 36
Vorbereitung für die Aussaat .............................................. 37
Die Aussaat ............................................................................ 40
Vorziehen oder Direktsaat? ................................................. 42
Einkauf der Samen .............................................................. 43
Aussaattechnik .................................................................... 44
Direktsaat im Freien ............................................................ 46
Ausp1f.lanzung im Freien ........................................................ 48
Wie Jungpflanzen geschützt werden .................................. 49
4
Rasen - der grüne Teppich .......................................... 50
Rollrasen oder Selbstaussaat? .................................. 53
So legen Sie einen Rasen an ...................................... 54
Rasenpflege ................................................................ 56
Gärtnerei im Sommer ................................................. 60
Lockern & Jäten ......................................................... 62
Mulchen ..................................................................... 63
]Je~ässerllng ................................................................ 66
Düngemittel für jeden Anlass ..................................... 68
Kompost - das schwarze Gold .................................. 70
Herbstzeit & Ernte ....................................................... 74
Herbstarbeit ............................................................... 7 5
Ern t e ........................................................................... 75
Win terschlaf der Na tllr ............................................... 78
Wartung der Gartenwerkzeuge ................................ 79
5
6
Vorwort
Wenn diese Worte von Karl Ernst Knodt auch Sie
zumindest etwas entzücken, dann haben wir
schon zwei Gemeinsamkeiten. Unsere erste
Gemeinsamkeit ist offensichtlich die Gärtnerei,
sonst hätten Sie dieses Buch erst gar nicht in
Ihren Händen. Mit diesen zwei Gemeinsamkeiten
haben wir eine gute Grundlage für eine kleine
gemeinsame Reise durch die wunderbare Welt
vor Ihrer eigenen Haustür geschaffen.
Ich bin eher ein Hobby-Gärtner als Buchautor.
Trotzdem möchte ich Ihnen einige wertvolle
Ratschläge, welche ich selber über Jahrzehnte im
eigenen Garten gesammelt habe, auf den Weg zu
Ihrem eigenen Gartenglück mitgeben. Da ich
selber lieber sofort loslegen möchte statt mich
erst durch dicke Wälzer zu quälen, soll Ihnen
dieses Buch “Das kleine 1x1 für Gärtner” nur
eine kurze aber umfassende Zusammenfassung
aller wichtigen Themen im Gartenbereich geben.
Es erwartet Sie keine lange Dissertation über
jeden winzigen Aspekt im Gartenbau und kein
gärtnerisches Fachlatein. Das Ziel dieses Buches
soll es sein, Ihnen so viel Grundlagenwissen wie
nötig und so wenig ausschweifende Details wie
möglich zu vermitteln.
Nachdem Sie das Buch gelesen haben, werden
Sie nicht sofort zum Gartenexperten. Das werden
Sie jedoch auch nicht nach einem Studium der
Agrarwissenschaft, denn zum Experten werden
Sie, so wie in allen handwerklichen Berufen
auch, erst durch eigenständige Tätigkeit und
jahrelanger Erfahrung.
7
Wann beginnt ein neues
Gartenjahr?
In der Regel beginnt
die große Arbeit im
Garten in den frühen
Frühlingsmonaten,
jedoch spätestens
März. Wenn Sie
jedoch das Buch erst
im Sommer oder
Herbst lesen, wollen
Sie sicherlich nicht
erst ein halbes Jahr
warten, um endlich
mit der Gartenarbeit
zu beginnen. Zwar
kommen auch Sie
nicht um Naturgesetzen herum, jedoch gibt es im Garten zu
unterschiedlichen Jahreszeiten auch unterschiedliche Aufgaben. Es gibt
keinen richtigen “Starttermin” für die Gartenarbeit, da das ganze Jahr
über Tätigkeiten anfallen, die relevant für das aktuelle oder nächste
Gartenjahr sind.
In einem gut
laufenden
Nutzgarten beginnt
das Gartenjahr im
Frühling nicht erst
bei null, sondern
schon im
vergangenen Herbst,
wenn die
Bedingungen für das
neue Gartenjahr
geschaffen werden.
8
Auch wenn Sie im Herbst oder Winter nichts einpflanzen, sollten Sie
die empfohlenen Tätigkeiten für diese Jahreszeiten nicht in den
Frühling verschieben, da im Frühling ohnehin sehr viel Arbeit anfallen
wird und für diese Vorbereitungen entweder keine Zeit bleibt, es Sie
überfordern könnte oder die Jahreszeit nicht optimal dafür ist. Sie
können also direkt, egal in welchem Monat Sie dieses Buch lesen, mit
der Gärtnerei beginnen.
9
Gute Planung ist die
halbe Miete
Mit “der Gärtnerei beginnen”
ist leider nicht die sofortige
Aussaat von Tomaten gemeint,
denn der erste und wichtigste
Teil der Gartenarbeit ist die
Planung. Und obwohl auch ich
eher ein Mann der Tat bin und
weiß, dass Kopfrechnen keine
Kartoffeln wachsen lässt, ist
die Planung unumgänglich
und spart im Endeffekt sogar
sehr viel Zeit, Geld und Mühe.
Dies ist vor allem dann
wichtig, wenn Sie gerade erst
mit der Gartenarbeit
beginnen. Doch selbst, wenn
Sie schon seit einigen Jahren
einen Garten betreiben,
können Sie hier noch den
einen oder anderen
interessanten Tipp
mitnehmen.
Bei der Planung gibt es zwei
wesentliche Aspekte, die vor
jeder Bepflanzung und vor
jedem neuen Gartenjahr
beachtet werden sollten. Zum
einen ist es die
pflanzenunabhängige, ich
nenne es mal “Architektur des
Gartens”, und zum anderen
die pflanzliche Gestaltung des
Gartens selbst.
10
Architektur des Gartens
Zu einem Garten gehören nicht nur Blumen- und Gemüsebeete, sondern
alle wichtigen Komponenten zur Aufrechterhaltung und Pflege der
Pflanzen. Wie zum Beispiel der Kompost, ein Bewässerungssystem, ein
Geräteschuppen und Wege zwischen den einzelnen Stationen.
Außerdem dienen die Flächen der Grundstücke in der Regel nicht nur
zum Anbau von Nutzpflanzen, sondern auch der Erholung und als
Rückzugsort. Hinzu kommen also noch beispielsweise Zäune, Terrassen,
Spielfläche, Teich usw.
Die einfachste Methode Ihren Garten optimal an Ihre Bedürfnisse
anzupassen, ist die Beantwortung folgender Frage: Welche langfristigen
Ziele möchte ich mir in den kommenden Jahren erfüllen, die Auswirkungen
auf den Garten haben könnten?
Zugegeben, diese Frage ist sehr weit gefasst und schwierig greifbar,
trotzdem ist sie nützlich und die Antworten wirken sich direkt oder
indirekt auf Ihre Gartenplanung aus. Jedes Ihrer privaten oder
beruflichen Ziele erfordert gewisse strukturelle Anpassungen an Ihren
Garten, wobei andere Bestandteil des Gartens dem zwangsläufig zum
Opfer fallen wird.
Ein paar Beispiele:
12
Gute Planung ist die halbe Miete
Sie haben oder planen die
Anschaffung von Kindern
bzw. größere Haustiere?
Dann brauchen Sie viel
Spielfläche zum Toben und
Auslauf auf Kosten von
Anbaufläche. Vielleicht
kommen auch noch ein Sandkasten
oder eine Schaukel
dazu, welche im Idealfall gut
sichtbar direkt vor der
Terrasse oder dem Küchenfenster aufgebaut werden. Ein tiefer Teich
fällt dagegen sprichwörtlich ins Wasser oder muss mit größter Sorgfalt
abgesichert werden, da Sie Unfälle von Kind und Tier vermeiden wollen.
Ein Zierrasen kommt erst gar nicht in Frage, stattdessen würden Sie
einen widerstandsfähigen Strapazierrasen zum Spielen wählen. Für
Ihre Kinder legen Sie großen Wert auf gesundes Gemüse aus der
Eigenproduktion und bauen es statt im Gemüsebeet im Gewächshaus an,
um nicht nur die klimatischen Vorteile zu nutzen, sondern auch vor
unachtsamen Kinderfinger oder tobenden Haustieren zu schützen. Bei
der Wahl der Pflanzen achten Sie akribisch darauf, dass auch keine
giftigen Sorten das Wohlergehen Ihrer Mitbewohner beeinträchtigen.
Sie möchten es ruhig
angehen lassen oder haben
nicht mehr die Kraft für
aufwendige Gartenarbeiten?
Dann nutzen Sie den Garten
eher zur Erholung, als
Rückzugsort und
gelegentlicher Gartenarbeit.
Sie setzen einen hohen Zaun
oder pflanzen dichtes Gehölz
an den Grundstücksrand, um
dank des Sichtschutzes Ihren Rückzugsort ungestört genießen zu können.
Die Wege sollten insgesamt breiter und kürzer zu den wichtigsten
Anlaufstellen im Garten angelegt sein, da Sie vermutlich häufiger zum
Kompost als zum Geräteschuppen gehen werden. Sie nutzen auch eher
resistente Gemüsesorten mit geringerem Pflegebedarf statt ertragreiche
aber dafür pflegeintensive Sorten. Ein Teich kommt sehr wohl in Frage,
da sonst große Rasenflächen ungenutzt bleiben würden.
13
Gute Planung ist die halbe Miete
Sie sind eher auf ihre Karriere fokussiert und haben wenig Zeit,
möchten aber trotzdem einen hübschen und bunten Garten mit
Möglichkeiten für Grillfeste und Gästebesuche? Dann liegt ihr
Augenmerk ganz auf Ihrer Terrasse. Ein kleiner Teich plätschert leise im
Hintergrund und der
Komposthaufen ist entweder
gar nicht vorhanden oder nicht
von der Terrasse aus sichtbar.
Damit Sie auch Grillfeste und
Gartenpartys für Freunde und
Kollegen veranstalten können,
legen Sie viel Wert auf eine
große Rasenfläche. Zur
ästhetischen Umrahmung Ihrer Rasenfläche wählen Sie überwiegend
Zierpflanzen, Stauden und Gehölz.
Sie leben für den Garten, würden am liebsten den ganzen Tag
darin verbringen und sind begeistert von üppigen Ernten? Dann wird
Ihr Garten voll und ganz auf Effizienz getrimmt. Ihr Geräteschuppen,
welcher so nah wie möglich am Gemüsebeet platziert wird, enthält
nahezu alle möglichen Gartengeräte, welche für die spezielle
Anwendung optimiert, die
Arbeit am effektivsten
verrichtet. Das
Bewässerungssystem ist im
Idealfall voll automatisiert und
unterirdische Rohre leiten das
Wasser unsichtbar an die
jeweiligen Beete, sodass sie
kaum noch Gießkannen tragen
müssen. Ihre Wahl fällt auf
ertragreiche Gemüsesorten und
da sie viel Dünger benötigen, platzieren Sie mehrere Komposthaufen
nahe dem Bestimmungsort. Die Wege zwischen den einzelnen Stationen
sind kurz aber breit, um sich und die Schubkarre schnell bewegen zu
können. Sie stimmen die Positionen Ihrer Pflanzen genau auf die
Lichtverhältnisse während des Sonnenlaufs ab und verzichten auf hohes
Schatten werfendes Gehölz. Da Sie das Ergebnis Ihrer Arbeit
möglicherweise auch gerne präsentieren wollen, schmücken Sie den
Gesamteindruck Ihres Grundstücks mit bunten, pflegeintensiven Stauden
und Sommerblumen.
14
Gute Planung ist die halbe Miete
Auch wenn Ihre Situation hier nicht beschrieben
wurde, so haben Sie jetzt sicherlich einen guten
Eindruck, welche Aspekte bei der Planung Ihres
Gartens zu berücksichtigen sind und wie sich
scheinbar unabhängige Lebenssituationen auf Ihren
Garten auswirken. Vergessen Sie dabei auch den
finanziellen Aspekt nicht. Wenn Sie nicht gerade
einen riesigen Garten besitzen und diesen voll und
ganz automatisieren, so ist nahezu jeder
gebräuchliche Garten aus finanzieller und zeitlicher
Sicht ein Verlustgeschäft. Blumen erwirtschaften
keinen Ertrag und Gemüse ist im Bezug zum
zeitlichen und finanziellen Aufwand günstiger im
Supermarkt zu kaufen, als selber anzubauen. Je
größer Ihr Garten und aufwendiger Ihre Wünsche,
desto teurer wird die Umsetzung und Instandhaltung.
Als überzeugter Gärtner kann ich Ihnen jedoch
versichern, dass das Geld und die Mühe es wert sind,
eine prächtige Erholungsoase und Rückzugsort direkt
vor der Tür zu erschaffen und selbst angebautes,
frisches und gesundes Gemüse in seinem vollen
Geschmack zu genießen.
Wahl der Pflanzen
Nachdem Sie den strukturellen Aufbau Ihres Gartens,
abhängig von Ihren Präferenzen und Zielen für den
Garten, durchdacht haben, sollten Sie sich Gedanken
über die Wahl der Pflanzen machen. Hierzu sollten
auch die Ergebnisse aus dem vorangegangenen
Abschnitt zur “Struktur Ihres Gartens” mit
einbezogen werden, da sich so schon einige
Pflanzenarten ausschließen lassen. Grundsätzlich
sollten Sie aber genau das einpflanzen, worauf Sie
Lust haben. Ich möchte Ihnen nur ein paar Punkte bei
der Wahl der Pflanzen nennen, die vorsorglich zu
beachten sind, damit es zu keinen unerwarteten
Überraschungen kommt. Im Allgemeinen sind drei
Aspekte zu beachten:
15
Gute Planung ist die halbe Miete
1. Verträglichkeit der Pflanzen untereinander
Einige Pflanzen vertragen sich gut mit anderen und beeinflussen sich
gegenseitig positiv oder bilden sogar eine Symbiose. Andere hingegen
sollten keinesfalls nebeneinanderstehen. Da eine Aufzählung aller
positiven und negativen Einflüsse zweier Pflanzenarten an dieser Stelle
den Rahmen sprengen würde, belasse ich es hier bei einigen wenigen
Beispielen. Grundsätzlich ist es jedoch ratsam, die Beipackzettel der
gekauften Samen oder im Internet sorgfältig die Informationen und
Tipps zu den jeweiligen Pflanzen zu lesen. Im Allgemeinen kann man
aber sagen, dass unterirdisches Gemüse sich gut mit oberirdischem
Gemüse vertragen.
Einige Beispiele:
Gute Partner sind unter Anderem Kartoffel und Kümmel. Wird
außerdem Knoblauch zwischen Erdbeere gepflanzt, hält dies
Erdbeermilben ab.
Sehr zu empfehlen ist
ebenso die Kombination
aus Basilikum und
Tomaten, wodurch der
Befall von Mehltau
reduziert wird. Zwei
sogenannte
starkzehrende
Gewächse sollten
jedoch nicht
nebeneinanderstehen,
da hierdurch der
Nährstoffhaushalt des
Bodens stark
beansprucht wird. Des
Weiteren passen weder
Erdbeeren und Kohl,
noch Gurken und
Tomaten gut
zusammen.
16
Gute Planung ist die halbe Miete
2. Umweltfaktoren und Standortbedingungen
Bestimmte Pflanzen kommen mit einigen Umweltfaktoren besser
zurecht und sind somit stabiler als andere. Achten Sie also bei der
Auswahl des Standorts, ob die Pflanze mit den vorherrschenden
Bedingungen zurechtkommt. So benötigen beispielsweise Gemüse, Obst,
Sommerblumen und Rosen deutlich mehr Sonnenlicht und Wärme, als
robustere Pflanzen wie Gehölz oder die meisten Rasenarten.
Wenn Ihr Garten es hergibt, wählen Sie für die schattigen Bereiche in
Ihrem Garten weniger lichthungrige Pflanzen und platzieren Sie an diese
Stellen Gewächse, die auch Halbschatten vertragen.
Einige Gewächse, wie zum Beispiel der Sommerflieder, sind sehr
frostempfindlich. Wenn diese im Winter nicht geschützt oder
umgepflanzt werden können, macht es unter Umständen Sinn, diese
Gewächse an wärmeren Orten des Gartens, etwa nahe des Hauses,
einzupflanzen. Ebenso ist bei Kübelpflanzen die Gefahr vor Erfrierung
groß, da die Erde in Töpfen schneller gefriert als in einem Beet.
Bedenken Sie auch den Windstrom, der Ihren Garten passiert. Die
Gefahr dabei ist, dass der Boden an windigen Stellen auskühlt und
vertrocknet. Empfindliche Pflanzen haben es an diesen Standorten
deutlich schwerer.
17
Gute Planung ist die halbe Miete
3. Blütezeit
Schaut man sich im Gartengeschäft die angebotenen Pflanzen und die
Produktbilder an, so werden diese immer zu ihrer besten Blütezeit
präsentiert. Vor dem inneren Auge malt sich der eine oder andere
Gärtner schon an der Kasse das prächtige Erscheinungsbild seines
Blumenbeetes aus, wenn die vielen unterschiedlichen Pflanzenarten erst
eingepflanzt worden sind. Was in der Vorstellung traumhaft erscheint,
kann in der Wirklichkeit völlig unterschiedlich aussehen, wenn die
Blütezeiten der einzelnen Pflanzen nicht beachtet werden. Während
Krokusse von Februar bis April blühen, können Glockenblumen nur von
Juni bis August in Ihrer vollen Schönheit betrachtet werden. Ist die
Blütezeit einiger Pflanzen noch nicht erreicht, wirkt das Blumenbeet
eher ungleichförmig, lückenhaft und durcheinander. In ihrer Euphorie
vergessen Gärtner bei der Pflanzung von Bäumen und einigen
Sträuchern gerne, dass diese mit den Jahren immer größer werden und
somit auch immer größeren Schatten werfen. Überlegen Sie bei jeder
Pflanzung, welche Auswirkungen diese zukünftig auf die Umgebung
haben wird.
18
Gute Planung ist die halbe Miete
Ich hoffe sehr, dass diese vielen und möglicherweise unbekannten
Einflussfaktoren Sie nicht an Ihrem “Experiment” Gartenarbeit
abschrecken. Selbst wenn Sie nicht alle Faktoren berücksichtigt haben,
ist Ihr Garten stets veränderbar und entwickelt sich mit Ihren
Erfahrungen mit.
Ist die anfängliche Planung abgeschlossen, wird diese voraussichtlich
nicht die letzte gewesen sein. Ein Garten stagniert nie, sondern wächst
und entwickelt sich weiter. Die Umstände ändern sich, Kinder werden
geboren, das Alter schreitet voran oder Ihre Bedürfnisse ändern sich. Ihr
Garten entwickelt sich flexibel mit Ihren Ansprüchen mit. Aus diesem
Grund sollte die Planung Ihres Gartens jährlich wiederholt und auf
Veränderungen und Aktualität überprüft werden.
Abhängig von den Ergebnissen aus der Planung folgt die Anschaffung
und Instandhaltung der benötigten Gartengeräte.
19
Gartengeräte
erleichtern die Arbeit
Jeder Garten, der mehr als nur aus einem Rasen oder einer Topfpflanz
besteht, benötigt das eine oder andere Gartengerät. Und selbst der Rasen
möchte gemäht werden und die Topfpflanze benötigt den Topf.
Sicherlich kann man auch fast jede Tätigkeit im Garten mit den bloßen
Händen erledigen. Nur sieht es sehr unschön aus, wenn Ihre Nachbarn
Sie mit Ihren bloßen Händen beim Umgraben oder Wasserschöpfen
erwischen. Je nachdem, welche Pflanzen Sie bewirtschaften oder wie
groß Ihr Garten ist, benötigen Sie unterschiedliche Geräte, um die Arbeit
weitestgehend zu vereinfachen. Auf vieles kann jedoch auch verzichtet
oder durch ähnliche Geräte ersetzt werden. Die Geräte helfen Ihnen vor
allen Dingen, die Arbeit zu vereinfachen und Zeit und ggf. Gesundheit zu
schonen. Es liegt in Ihrer Hand, ob Sie Ihre Zeit im Garten ineffizient mit
der Arbeit selbst oder beim Betrachten Ihrer Erfolge verbringen
möchten. Vergessen Sie auch nicht, dass viele Geräte über Jahre hinweg
genutzt werden können und der Anschaffungspreis sich somit auf etliche
Jahre erstreckt. Da die meisten Geräte selbsterklärend und bekannt sind,
gehe ich nur kurz auf die wichtigsten Gerätschaften ein, die jeder
Gärtner in nahezu jedem Garten oder je nach Anforderung benötigt.
20
Was nahezu jeder Garten benötigt
- Spaten, Schaufel: zum Umgraben, Umpflanzen, Pflanzengruben
ausheben, Umschichten
- Hacken: zum Boden auflockern, Erdschollen zerkleinern
- Gießkanne, Schläuche, Aufsätze, Wasserhähne, Regner: zur
Bewässerung von Beeten, Rasen und Töpfen
- Gartenschere, Astschere, Gartenmesser: für Schnittarbeiten
jeglicher Pflanzen und Äste; zum Ernten
- Rasenmäher (mit Korb), Kantenschneider, Vertikutierer: für
Rasenflächen
- Schubkarre, Eimer: zum Transport von Pflanzen, Erde, Wasser,
Unkraut und Ernte
- Gartenstiefel, Gartenhandschuhe usw.: allgemeine Gartenkleidung;
zum Schutz
- Schaufel, Unkrautstecher, Handhacke, Handgrubber, Hocker,
Knieschoner, Bindedraht: Kleingeräte zum Pflanzen, Jäten und
sonstigen Gartenarbeiten
- Anzuchtschale, Abdeckhaube, Gartenschnur, Pikierholz, Saatgut:
zum Pflanzen und Säen
Was je nach Gartenanforderung sinnvoll wäre
- Rechen: zum Einebnen
- Leiter: zum Ernten oder Beschneiden von Obstbäumen, Reparaturen
an Gewächshaus
- Säge, Axt, Heckenschere: zum Schneiden von Bäumen und Hecken
- Vlies, Pflanzhüte, versch. Schutzfolien: zur Isolierung und Schutz
vor Kälte
- Säwagen, Walze: zum Anlegen eines Rasens
- Gartenspritze, Leimringe, Pflanzenschutzmittel: zur Bekämpfung
von Schädlingen und Krankheiten
21
Gartengeräte erleichtern die Arbeit
Meine Empfehlung: Selten gebrauchte
und teure Geräte lieber beim
nächstbesten Nachbarn oder
Bekannten ausleihen. Eine
gemeinnützige Anschaffung ist auch
eine deutlich günstigere Option statt
eine eigene Anschaffung.
Achten Sie bei der Anschaffung Ihrer
Geräte auf gute Qualität. Des Öfteren
ist es sogar günstiger, ein teures aber
qualitativ besseres Gerät zu kaufen,
als ein günstiges, welches nach kurzer
Zeit schon ersetzt werden muss.
Außerdem rosten qualitativ
schlechtere Geräte häufiger und
können, zum Beispiel bei einem
Schlauchbruch oder ein vom Schaft
gelöster Axtkopf, mehr Schaden als
Nutzen bringen.
Alle Geräte mit Schaft sollten auf Ihre
Größe angepasst sein. Ein zu kurzer
oder langer Spaten kann nach
längerem Gebrauch zu Rücken- und
Gelenkschäden führen. Sparen Sie
grundsätzlich nicht am Werkzeug,
denn diese erleichtern Ihre Arbeit,
sparen Zeit und schonen Ihre
Gesundheit.
Der optimale Zeitpunkt für die
jährliche Kontrolle Ihrer Geräte sind
der Herbst oder Winter. In diesen
Jahreszeiten haben Sie die Zeit für
etwaige Reparaturen oder
Neuanschaffungen, damit Sie im
Frühling sofort beginnen können.
23
Zeitstrahl - Wann
wird was getan?
Nachdem wir das zukünftige Erscheinungsbild des Gartens geplant, die
gewünschten Gewächse gewählt und die nötigen Gerätschaften besorgt
haben, kann die Arbeit ja beginnen. Die Frage ist nur, was wird wann
erledigt?
Für den erfahrenen Gärtner beginnt das neue Gartenjahr bereits im
Herbst, wenn die Vorbereitungen für den kommenden Frühling
getroffen werden. Da es sein kann, dass im Herbst nicht alle Tätigkeiten
für das
kommende
Jahr erfolgt
oder während
der
Wintermonate
neue Ideen für
die Gestaltung
des Gartens
aufgekommen
sind, sollte
schon im
Februar mit
der
Vorbereitung
begonnen
werden. Versuchen Sie es nicht zu weit in die Länge zu ziehen, damit
später keine Hektik entsteht. Ist alles getan, kann ab März die große
Aussaat beginnen. Jedoch gibt es kein offizielles Datum, wann Sie die
Samen ausstreuen sollten, da der optimale Startschuss von mehreren
Faktoren abhängt. Die Wahl der Pflanzen, die geografische Lage, die
wechselhaften Temperaturen und der letzte Frosttag. Viele Gärtner
machen oft den Fehler, dass Sie direkt mit den ersten Sonnenstrahlen im
Frühling mit dem Aussäen beginnen und kurz darauf Kälteeinbrüche die
Saat bedrohen. Als unerfahrener Gärtner kann man bei diesen vielen
teilweise unbekannten oder schwer einzuschätzenden Faktoren schon in
Panik geraten, den richtigen Starttermin zu erwischen.
24
Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass die Wahl des richtigen
Starttermins zwar sehr vorteilhaft, jedoch nicht alles entscheidend ist.
Die Natur schafft es auch ohne menschliches Eingreifen, dass Pflanzen
wachsen, am Leben bleiben und überwintern können. Ein Gärtner
optimiert, beschleunigt oder verbessert diesen Wachstum nur. Sammeln
Sie also Erfahrungen und lernen Sie aus den Fehlern des Vorjahres.
Gärtner zu sein ist ein Prozess, eine über Jahre zu erlernende Fähigkeit,
die niemandem vom Himmel fällt. Es ist manchmal sogar sehr gut Fehler
zu machen, da Sie daraus mehr lernen und die wichtigen Vorgänge bei
den Pflanzen verstehen werden. Unterlaufen Ihnen einige Fehler, so
wird die Ernte in der Regel nicht vollständig zerstört sein und Sie
werden trotzdem etwas ernten können. Gleichzeitig werden Sie jedoch
herausfinden und erkennen, welche Folgen bestimmte Fehler mit sich
bringen. Im darauffolgenden Jahr werden Sie es nicht nur richtig
machen, sondern Sie werden auch wissen, warum es richtig ist.
25
Zeitstrahl - Wann wird was getan?
Aussaatkalender
Die Aussaattermine sind je nach Pflanze unterschiedlich und eine
Auflistung würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Eine schöne und
detaillierte Übersicht über einige wichtigen Termine und Informationen
zur Aussaat und weitere Gartentätigkeiten finden Sie im Anhang. Anbei
zeige ich Ihnen einen Ausschnitt aus dieser Tabelle, damit Sie einen
Eindruck gewinnen können.
Legende
Aussaat unter Glas
Aussaat im Freien
Ernte
Schwachzehrer
Mittelzehrer
Starkzehrer
G
emuse
A
rtischocke
B
lumenkohl
B rokkoli
B
uschbohnen
E
, is- & Kopfsalat
E ,' rbsen
tU
...0. ,...0
~
.+-J
....
(JJ
rd ro 2 N ..........
;::::l .... .-
~
...0. :ro .-
:rd rd cu
ro 51 E
~ .-
..........
~ tU
;::::l ;::::l cu tU
~ ~
C/)
~ ~ <f")
~ ~
.... . - 0..
,...0
.... .... . - .- 0..
~
~ ~ ~ ) ~ ~ ~ ~ ~
0
....
rd
~ a a ro
.- u u '"d '"Cl
cu tU
.... .... cu
.... ~ ~
cu tU
0.. cu tU
....
......, cu
...0. ...0. '"Cl cu ......,
a
a .- ,...0 5
,...0
tU '"d
...0. ......, tU
~ 0
.+-J
,...0 a a
.+-J
cu tU
(JJ
cu tU rd
.8
cu tU ......,
~ .-. .0
.+-J
.9 ;;.. t:l ...c:
cu a ....
>- N (JJ .+-J
~ 0 tU .- cu tU
rd
...0. ,...0 ro :rd
rd
~
~
~ ~ ~ ~ ~
~ ~ ~ ~ ~ ~
~ ~ ~ ~ ~ ~
.
U 4-<
.... .... 0..
E
0 Z Q ~ ~
~ ~ 20 75x75 1 ass
J I ~ ) ti ~ ~ ~ ~
~ 15-20 30x30 1 alim ßß61
I,) ~ Ir) ) lti j ~ ~ ~ ~
~ 15-20 30x30 0,5-1 ßUiS iiSS
I) r ) ~ ~ ~ ~ ~
. I)
, , ~ ~ ~ ~ ~ .
<f") C/)
Z
15-20 30x15 4-5 S
~ ~ 8-1 5 30x30 and. Sß aa
., , ,
5-10 30x7 5 a S.
ro
Diesem Aussaatkalender können Sie alle wichtigen Kennzahlen zu den
wichtigsten Gemüsepflanzen und Kräutern entnehmen. Neben den
empfohlenen Aussaatterminen für eine Anzucht in geschützter
Umgebung (Aussaat unter Glas) sehen Sie gleichzeitig auch die Termine
für die Aussaat direkt auf das Beet (Aussaat im Freien) und die Monate,
in denen Sie die Pflanzen ernten können. Weitere Kennzahlen wie die
Keimtemperatur, die empfohlenen Abstände der Gewächse zueinander
(bei vollem Wuchs) und die Saattiefe erleichtern Ihnen die Aufzucht.
Behalten Sie auch den Nährstoffbedarf der Pflanzen im Auge, um einem
überhöhten Nährstoffverbrauch durch gezielte Düngung vorzubeugen.
26
Zeitstrahl - Wann wird was getan?
Neben dem Aussaatkalender beachten Sie auch die angegebenen
Hinweise auf der Rückseite der jeweiligen Samenpackung. Einige
Gemüsesorten können geringfügig von den Kennzahlen und Terminen
der herkömmlichen Sorten abweichen.
Diesen Aussaatkalender können Sie in hochauflösender Qualität
entweder über den Link oder über den QR-Code darstellen lassen und
ggf. ausdrucken.
https://www.amazon.de/clouddrive/
https://www.amazon.de/clouddrive/
share/3LTH81X43pJWKcQBXhxZklvGv5KbJCq4OcznbbxXCJI
share/3LTH81X43pJWKcQBXhxZklvGv5KbJCq4OcznbbxXCJI
Arbeitskalender
Für eine gute Übersicht über die bevorstehenden Aufgaben eignet sich
ein Arbeitskalender. Anhand diesem können Sie Monat für Monat den
aktuellen Stand Ihres Gartens abgleichen und übersehen keine relevante
Aufgaben. Die hier gezeigte Liste trifft zugegebener Weise nicht auf alle
Gärten zu. Jeder Garten hat seine spezifischen Eigenschaften, jeder
Gärtner muss seine eigene Vorgehensweise herausfinden und die
einzelnen Aufgaben können je nach Klima und Gegebenheiten in den
Monaten variieren. Zudem können sich viele Aufgaben über mehrere
Monate erstrecken und beschränken sich nicht nur auf die hier
beschriebene Empfehlung. Ich rate Ihnen, über die Jahre einen eigenen
Arbeitskalender anzufertigen, worin Sie die für Ihr Garten, Ihrem
Standort und Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Tätigkeiten Monat für
Monat auflisten.
27
Zeitstrahl - Wann wird was getan?
Dezember/Januar
- Garten und Schuppen aufräumen.
- Werkzeuge pflegen, schärfen, kaufen.
- Gewächshaus auf Schäden prüfen und ggf. instand setzen.
- Planung des kommenden Gartenjahres - Änderung der Bedürfnisse,
Wünsche berücksichtigen.
- Regelmäßig Wege von Schnee befreien (auch zum Kompost).
- Winterschutz wärmebedürftiger Pflanzen sicherstellen.
- Bepflanzte Beete mit Mulch oder Tannenreisig abdecken.
- Immergrünes Gehölz bei frostfreien und trockenen Tagen gießen.
- Weißanstrich an Bäumen erneuern, falls nötig.
- Obstbaumschnitt an frostfreien Tagen vornehmen.
Februar/ März
- Kontrolle der Winterschutzabdeckung an den Pflanzen.
- Gelegentlich nach Schnecken und deren Eiern suchen und vernichten.
- Falls nicht schon im Herbst geschehen, gründliche Bodenlockerung
vornehmen.
- Ggf. eine Bodenuntersuchung durchführen lassen.
- Kompost ausbringen, nicht vollständig verrottetes Material kommt
wieder zurück auf den Kompost.
- Falls kein Kompost zur Verfügung steht, kann Dünger verwendet
werden. Auf Spezialdünger für bestimmte Pflanzenarten achten.
- Saatgut und Material auf Vollständigkeit prüfen und ggf. nachkaufen.
- Immergrünes Gehölz bei frostfreien und trockenen Tagen gießen.
- Alte Stauden zurückschneiden und ggf. teilen, neue Stauden pflanzen.
- Den Verjüngungsschnitt für Sträucher und Gehölz idealerweise vor
dem ersten Austrieb vornehmen.
- Gemüse, Kräuter und einjährige Sommerblumen, vorziehen.
- Bei frostfreiem Wetter Aussaat im Freien für einige Sorten mit
niedriger Keimtemperatur möglich: Erbsen, Radieschen, Möhren usw.
- Steckzwiebeln und Kohl kann schon eingepflanzt werden, Salat besser
nur im Gewächshaus.
28
Zeitstrahl - Wann wird was getan?
April/ Mai
- Mulchen im April reguliert nicht nur das Bodenklima, sondern hemmt
auch das Unkrautwachstum.
- Auf immerfeuchten Boden bei Aussaaten und Jungpflanzen achten.
- Den Rasen vor dem ersten Wachstumsschub vertikutieren. Lichte
Stellen nachsäen.
- Kübelpflanzen umtopfen oder rausstellen, falls kein Frost zu erwarten
ist.
- Auf Schädlinge wie Blattläuse achten und dagegen vorgehen.
- Die ersten widerstandsfähigen Sommerblumen können ab April
gepflanzt werden.
- Ab Mai werden die meisten Sommerblumen gepflanzt oder gesät.
- Unkräuter jäten, bevor sich diese vermehren und sich der Aufwand
vervielfacht.
- Gemüse vorziehen, robuste Sorten können ab April ausgesät werden.
- Jungpflanzen von Fruchtgemüsen (Tomaten, Gurken) abhärten und
ab Mitte Mai auspflanzen.
- Neue Rosen, sowie immergrünes Gehölz pflanzen. Rosenschnitt
vornehmen, falls noch nicht im März geschehen. Verblühte Rosen
abschneiden, um neue Knospenbildung zu fördern.
29
Zeitstrahl - Wann wird was getan?
Juni/ Juli
- Regelmäßig gießen, jäten, mulchen und lockern der Beete und Bäume.
- Auf Krankheiten und Schädlinge achten.
- Hohe Stauden, Blumen und Gemüse (z.B. Stabtomaten) stützen und
anbinden.
- Auslichten und Zurückschneiden von Frühjahrsblühern.
- Regelmäßig leichte Bodenlockerung vornehmen, um die Belüftung,
den Wasserverbrauch und das Speichervermögen zu verbessern.
- Den Rasen regelmäßig und bei hohen Hitzeperioden gießen.
- Den Rasen etwas höher wachsen lassen, wodurch der Boden wegen
zusätzlichem Schatten nicht so schnell verbrennt.
- Ab Juni können die Hecken geschnitten werden, jedoch besser ab Juli,
wenn die Brutzeit der Vögel vorbei ist.
- Beeren und Kirschen mit Netzen vor Vögeln schützen.
- Ggf. Düngen von Rasen, Gemüse und Blumen.
- Herbst- und Wintergemüse säen bzw. pflanzen.
- Stauden und Sommerblumen nachpflanzen, falls nötig.
- Letzte stickstoffhaltige Düngung sorgt für die optimale Ausreifung von
Gemüse und Obstbäumen.
- Ernte von reifem Gemüse.
- Fallobst einsammeln und entfernen.
30
Zeitstrahl - Wann wird was getan?
August/ September
- Regelmäßig gießen, jäten, mulchen und lockern der Beete und Bäume.
- Auf Krankheiten und Schädlinge achten.
- Bei milden Temperaturen ab September Neurasen säen.
- Ab August Feldsalat und Spinat aussäen, Kohlrabi und Winterporree
aussetzen.
- Stauden und zweijährige Sommerblumen ab September pflanzen.
- Nadel- und immergrünes Laubgehölz ab September pflanzen.
- Eigene Samen aus Blumen und Gemüse können für den Eigenbedarf
im nächsten Jahr gesammelt werden.
- Nach der Blütezeit kann ggf. umgepflanzt werden. Die Pflanzen
können sich an die neue Umgebung gewöhnen, bevor es kälter wird.
- Ernte von reifem Gemüse, Fallobst sammeln und entsorgen.
- Auslichten von abgeernteten Obstbäumen und Beerensträucher.
Oktober/ November
- Ab Mitte Oktober werden laubabwerfendes Gehölz gepflanzt.
- Pflanzflächen für das kommende Jahr vorbereiten.
- Bodenlockerung vornehmen, solange es nicht friert.
- Wasser tragende Gegenstände wie Gießkannen, Schläucher und
Wasserhähne entleeren und über den Winter offen lassen.
- Kompost umschichten.
- Rasen in den ersten Wochen im Oktober letztmalig mähen.
- Werkzeuge reinigen, Saatgut kühl und trocken verstauen.
- Schuppen und Garten aufräumen.
- Gewächshaus reinigen und ggf. reparieren, um darin überwinternde
Pflanzen bestmöglich mit Licht und Wärme zu versorgen.
- Bäume dürfen zum Schutz nistender Vögel nur zwischen Oktober und
Februar gefällt und gerodet werden.
- Rosen für den Winter anhäufeln.
- Obstbäume mit Weißanstrich versehen.
- Verwelkte Stauden werden zurückgeschnitten.
- Restliches Laub entsorgen, damit die darunterliegenden Pflanzen
nicht faulen und mit dem mittlerweile schwächerem Sonnenlicht
versorgt werden.
- Die letzte Ernte einfahren bzw. Vlies oder Folie auflegen, um den
Reifeprozess zu beschleunigen.
- Gefrorenes Erntegut vor der Ernte erst auftauen lassen.
31
Zeitstrahl - Wann wird was getan?
Nutzen Sie diese Aussaat- und
Arbeitskalender oder
vergleichbares Material aus
anderen Quellen, damit Sie alle
Termine für Pflanzen und
Gartenarbeiten auf einem Blick
haben und nichts übersehen
wird. Vor allem für Anfänger
sind diese Übersichten sehr
hilfreich.
Im folgenden befassen wir uns
thematisch mit den
unterschiedlichen Aufgaben im
Garten. Eine rein
chronologische Abhandlung der
Tätigkeiten eines Gartenjahres
macht wenig Sinn, da sonst
mehrfach zwischen den
Themen gesprungen werden
müsste. Werfen Sie bestenfalls
jeden Monat einen Blick auf den
Arbeitskalender und prüfen Sie,
ob für den jeweiligen Monat
alles erledigt oder in den
vorangegangenen Monaten
etwas versäumt wurde und
arbeiten Sie die Tätigkeiten
nach.
Pflanzfläche vorbereiten
Der Boden liefert alle Nährstoffe für Ihre Pflanzen und diese können nur
so gut wachsen und gedeihen, so gut ihre Grundlage ist. So wie wir
Menschen Nahrung zum Leben und wachsen benötigen, so benötigen
Ihre Pflanzen ebenfalls Nahrung. Dabei spielt die Qualität Ihres
Erdreichs ebenso eine große Rolle wie die Qualität unserer Lebensmittel.
So wie Menschen auch mit Fast Food mehr oder weniger gut überleben
können, werden Ihre Pflanzen auch mit unfruchtbarem Erdboden
irgendwie zurechtkommen. Wenn Sie jedoch richtige “Sportler”
heranzüchten und eine üppige Ernte einfahren wollen, benötigen Sie die
richtigen “Proteine” für Ihre Pflanzen.
Die Beschaffenheit der Erde
Erde ist nicht gleich Erde und jeder Garten hat eine andere
Bodenbeschaffenheit. Ein Gartenboden kann grob in drei
Hauptbestandteile eingeteilt werden, wobei die Unterschiede an der
Größe der Körnung auszumachen sind.
Sandböden sind grobkörnige, luft- und wasserdurchlässige Böden. Dafür
jedoch auch nährstoffarm und trocknen schneller aus.
Schluffböden sind etwas feinkörniger als Sandböden und können
Wasser länger speichern. Sie sind fruchtbarer, dafür aber auch weniger
luftdurchlässig.
Tonböden sind sehr feinkörnig und kompakt. Dadurch kann das Wasser
jedoch nicht abfließen und Luft gelangt nicht an die Wurzeln. Sie sind
sehr schwer und schwierig zu bearbeiten.
Jede Bodenart hat seine speziellen Vorzüge und Nachteile. Ein optimaler
Boden ist eine gleichverteilte Mischung dieser drei Bodenarten und wird
Lehmboden genannt. In diesem können Nährstoffe und Wasser besser
gehalten werden, wobei überschüssiges Wasser gut abfließen kann.
Ebenso gelangt Luft an die Wurzeln, welche sich wiederum gut im
Erdreich entfalten können.
34
Um den Nährstoffhaushalt des Bodens aufzuwerten, wird Humus
hinzugegeben. Unter Humus versteht man die gesamte tote organische
Substanz im Erdreich. Also alle Pflanzenbestandteile oder Tiere, welche
durch Bakterien oder anderen Kleintiere, wie Würmer, abgebaut und
zersetzt wurden. Gleichzeitig verbessert Humus die Durchlüftung des
Bodens und speichert Wasser, während es die zersetzten Nährstoffe für
die nächste Pflanzengeneration zur Verfügung stellt. Dank der dunklen
Färbung von Humus wird Sonnenlicht stärker absorbiert, wodurch sich
der Boden schneller erwärmt.
Die Beschaffenheit Ihres Bodens können und sollten Sie zu Beginn Ihrer
Gartennutzung und dann alle 3-5 Jahre analysieren lassen. Eine Analyse
durch ein Labor kostet in etwa 50-80€, wobei neben der
Bodenbeschaffenheit auch der pH-Wert, der Humusgehalt und weitere
Spurenelemente des Bodens, wie Magnesium, Bor, Kupfer, Eisen usw.
bestimmt werden. Eine grobe Einschätzung Ihrer Bodenbeschaffenheit
können Sie auch selbstständig erhalten, indem Sie nach einigen
regenfreien Tagen eine handvoll Erde nehmen und zu einer Kugel oder
einem länglichen Stab formen. Ist die Form spröde, brüchig und rau, so
deutet das auf einen hohen Sandanteil im Boden hin. Lässt sich die Erde
zu einer festen, nicht klebrigen Form und glatter Oberfläche drücken, so
weist das auf einen Schluff- bzw. Lehmboden hin. Wenn die Form
zusätzlich noch klebrig ist, können Sie mit einem hohen Anteil an Ton im
Erdreich ausgehen.
35
Pflanzfläche vorbereiten
Bodenlockerung
Die Grundlage für einen ertragreichen Boden ist neben dem
Nährstoffvorrat die Bodenlockerung. Diese erfolgt in der Regel im Herbst
nach der letzten Ernte oder bei Neuanlage eines Beetes. Wurde diese
nicht im letzten Herbst durchgeführt oder liegt diese schon länger
zurück, können Sie diese zur Not auch im Frühling vor der Aussaat oder
Auspflanzung erledigen. Warten Sie im Herbst nicht zu lang mit der
Bodenlockerung, da die Tage immer kälter und nasser werden, wodurch
die Arbeit deutlich erschwert wird.
Ob das Erdreich komplett umgegraben oder nur oberflächlich und
schonend gelockert werden soll, ist ein großes Streitthema selbst bei
erfahrenen Gärtnern. Beim Auflockern gehen Sie einfach mit einem
Sauzahn oder Kultivator durch das Erdreich, wodurch die Erde an der
Oberfläche aufgebrochen und vermischt wird. Somit können Sie das von
der Ernte übrig gebliebene, noch unverweste Material oder einen dünn
aufgetragenen Kompost unter die Erde bringen, ohne das
darunterliegende Ökosystem anzugreifen.
Durch das Umgraben wird aufgetragener Kompost tief unter die Erde
verteilt, so dass die Wurzeln der kommenden Pflanzengeneration gut mit
Nährstoffen versorgt werden. Nachteilig ist jedoch, dass die Erde aus
einer Tiefe von etwa 10-15 cm an die Oberfläche befördert wird,
wodurch das Gleichgewicht des Ökosystems gestört und die Wirkung der
Mikroorganismen und Kleintieren im Erdreich beeinträchtigt wird. Kalte
Tage verlangsamen zusätzlich die Regeneration des Ökosystems. Aus
diesem Grund empfehle ich eine Umgrabung im Herbst mit großer
Vorlaufzeit vor dem Frost und eine Wiederholung alle 3-4 Jahre. Bei
tonreicher Erde ist eine Umgrabung auch alle 2 Jahre sinnvoll.
Pflanzfläche vorbereiten
Wie Sie die Erde umgraben, können Sie sich sicherlich schon denken.
Entfernen Sie zu Beginn größeres und schwer zersetzendes Gehölz,
Steine und jede Unkrautwurzel, welche Sie ansonsten im nächsten Jahr
in voller Blüte erblicken würden. Legen Sie den Spaten an einem Ende
der zu umgrabenden Fläche an, setzen Sie ihr Körpergewicht ein, indem
Sie sich mit dem Stiefel auf den Spaten stellen und stechen Sie möglichst
tief ins Erdreich. Setzen Sie die Hebelwirkung Ihres Spatens ein, um eine
Scholle herauszuheben und 180° wendend wieder auf die Erde zu
werfen. Werfen Sie die nächste anliegende Scholle in die offene Senke
des letzten Spatenstichs, um die anschließende Begradigung des Bodens
zu ersparen. Selbiges können Sie bei festem, lehmigem Erdreich auch
schonender mit einer Grabgabel bewerkstelligen. Das erspart zwar
einigen Würmern die Hinrichtung durch die Guillotine, jedoch ist das
Umgraben mit der Grabgabel auch anstrengender und oft zerbrechen
die Erdschollen bereits beim Herausheben.
Vorbereitung für die Aussaat
Wurde der Boden schon im Herbst gründlich gelockert oder
umgegraben, so genügt vor der Aussaat im Frühling eine kurze und
überwiegend oberflächliche Lockerung mit dem Sauzahn oder
Kultivator. Dies bewirkt, dass die Wurzeln nicht in ihrer Entwicklung
und Ausbreitung durch zu feste Erde gestört werden und Wasser
gleichmäßig und ungehindert an das Wurzelwerk gelangen kann.
Überschüssiges Wasser kann zudem noch rasch versickern. Die
Nutzfläche sollte gleichmäßig verteilt und frei von Mulden sein. Denn
darin kann sich Gießwasser sammeln und die Saat entweder überfluten
oder hinfort schwemmen. Gleichen Sie die Erdoberfläche einfach mit
einem Rechen aus. Entfernen Sie beim Auflockern und einebnen alle
Unkrautwurzeln, weil diese später mit Ihrem Gemüse um Nährstoffe
konkurrieren werden.
37
Pflanzfläche vorbereiten
Je nach vorangegangener Inanspruchnahme der
Böden, empfiehlt sich vor der Aussaat eine
Anreicherung der Erde durch Nährstoffe in Form von
Kompost bzw. Dünger. Besonders bei sandigen Böden
empfiehlt sich eine Zufuhr von nährstoffreichem
Humus, wodurch der Boden zusätzlich noch
luftdurchlässiger und das Speichervermögen für
Wasser erhöht wird. Lassen Sie den Kompost nach dem
Austragen noch 10 Tage ruhen, bevor Sie mit der
Aussaat beginnen. In dieser Zeit keimen aus dem
Kompost unverwestes Unkraut heran und kann vor der
Aussaat Ihrer Pflanzen sicher entfernt werden. Somit
verwechseln Sie nicht die Keimlinge Ihrer Aussaat mit
dem Unkraut aus dem Kompost. Sind die 10 Tage
verstrichen, sollten Sie den oben liegenden Kompost
zusammen mit der darunterliegenden Erde mit einem
Grubber oder Kultivator in die Erde einarbeiten. Dabei
wird der Kompost mit der Erde vermischt und der
Boden belüftet. Je nachdem, wie sehr Ihr Boden zur
Klumpenbildung neigt (lehmige Erde mehr als
sandiger), sollten Sie im Anschluss mit einem Rechen
oder Krümler größere Erdbrocken zerkleinern.
Damit Sie bei der Aussaat, der ständigen Pflege und
anschließender Ernte auch den Zugang zu den
Pflanzen erhalten, legen Sie ausreichend große
Trampelpfade um Ihre Beete an. Die begehbaren Pfade
können Sie hervorheben, indem Sie Pflöcke setzen,
Schnüre um die Beete ziehen, Rindenmulch auf die
Wege streuen oder gleich eine Holzpalisade setzen. Zu
Holzpalisaden raten ich Ihnen jedoch nur, wenn Sie
Ihre Beete über die Jahre nicht verschieben, da
Anpassungen sehr zeitintensiv sind.
Mein Empfehlung: Wenn Sie viel mit dem
Gartenschlauch arbeiten, dann sollten Sie an jeder
Ecke Ihres Beetes ein Pflock setzen. Dadurch können
Sie die Schläuche auch durch verwinkelte Beete ziehen,
ohne die Pflanzen zu beschädigen.
38
Die Aussaat
Wie herrlich leuchtet mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie leuchtet die Flur!
Es dringen Blüten aus jedem Zweig
und tausend Stimmen aus dem
Gesträuch
und Freud und Wonne aus jeder Brust.
O Erd, o Sonne, o Glück, o Lust!
Johann Wolfgang von Goethe
40
Endlich ist es soweit. Die Tage werden wärmer, die Vögel zwitschern
lauter und das Erwachen der Natur ist nahezu in Echtzeit erkennbar. So
wie einst auch für Johann Wolfgang von Goethe ist der Frühling für die
meisten Gärtner der sehnlichst erwartete Startschuss zur Freud und
Tatendrang.
Viele Gärtner können es kaum erwarten, Ihre Pflanzen gleich bei dem
ersten wärmeren Sonnenstrahl im März aufs Beet zu bringen. Doch
genau hier besteht die große Gefahr, dass die Ungeduld sich schon bald
rächen könnte. Jungpflanzen und Samen sind anfangs noch recht
schwach und so könnten sie bei plötzlichen Kälteeinbrüchen Schaden
nehmen. Dies schwächt die Pflanze und lässt sie langsamer entwickeln,
als bei einer späteren Aussaat oder Auspflanzung. Es gibt kein genaues
Datum, ab wann die Aussaat durchgeführt werden sollte, da sich der
optimale
Zeitpunkt von
Pflanze zu Pflanze
und Sorte zu Sorte
unterscheiden
kann. Selbst von
Jahr zu Jahr
können sich die
Aussaattermine
ändern, falls der
Frühling früher
oder später
beginnt als noch
das Jahr zuvor.
Zusätzlich erschwert ein matschiger Boden die Aussaat. Lassen Sie sich
auch nicht von der tückischen Wärme der Sonnenstrahlen während des
Tages täuschen. In der Nacht können die Temperaturen unter den
Gefrierpunkt fallen und somit erheblichen Schaden an einigen
Jungpflanzen anrichten.
Beginnen Sie deswegen auch nicht zu früh mit der Anzucht der Pflanzen
in der Anzuchtschale, damit die Keimlinge nicht zu früh zu groß werden,
bevor die Auspflanzung im Freien beginnen kann. Für genauere
Zeiträume empfehle ich Ihnen, den Aussaatkalender und die
Beipackzettel der Samentüten genauestens durchzulesen. Diese liefern
Ihnen alle nötigen Hinweise und Empfehlungen für eine
erfolgversprechende Anzucht.
41
Die Aussaat
Vorziehen oder Direktsaat?
Die Aussaat in Anzuchtschalen bringt eine Menge Vorteile mit sich. Sehr
oft ist die Anzucht deutlich einfacher als die Direktsaat im Freien, da Sie
die Rahmenbedingungen wie Temperatur und Bodenbeschaffenheit
selber wählen können. Durch kontinuierliche Pflege kann das
Heranwachsen der Pflanzen deutlich beschleunigt und kontrolliert
werden. Einige Pflanzen lassen sich auch nur durch das Vorziehen
erfolgreich anbauen. Ob Sie eine Pflanze in einer Anzuchtschale
vorziehen sollten oder nicht, hängt vor allem von der jeweiligen
Keimtemperatur der Pflanze ab. Wärmebedürftiges Gemüse wie
Tomaten, Gurken oder Auberginen benötigen eine minimale
Keimtemperatur von über 15°. Zwischen 25 bis 27° ist die
Keimbedingung jedoch optimal. Dabei ist nicht die Raumtemperatur
gemeint, sondern die Temperatur des Bodens. Solche Keimbedingungen
sind für eine ideale Anzucht und ertragreiche Ernte in der Direktsaat im
Freien nicht realisierbar. Die meisten Kohl- und Bohnensorten keimen
dagegen bereits ab 8° (idealerweise bei 23°) und können im Frühbeet
oder Gewächshaus gesät werden. Erst wenn die Bodentemperatur in
Ihrem Gemüsebeet entsprechend hoch sind, können diese Pflanzen auch
direkt unter dem Himmel ausgesät werden. Die meisten anderen
Gemüsearten, so wie viele Salatsorten, Zwiebeln, Karotten, Brokkoli usw.
müssen nicht vorgezogen, sondern können direkt auf das Beet gestreut
werden.
42
Die Aussaat
Wenn Ihr Haus es hergibt und Sie nicht gerade ein beheizbares
Gewächshaus Ihr Eigen nennen, empfiehlt sich die Aussaat im Haus zum
Beispiel auf der Fensterbank. Hier sind die Samen und Keimlinge
geschützt vor Temperaturschwankungen, Frost und Tieren wie Vögel
und Schnecken. Der Nachteil ist jedoch, dass neben den anfänglichen
Fixkosten für die Anzuchtschalen und Abdeckhauben unter Umständen
viel Platz benötigt wird. Die Samen verlangen viel Helligkeit und müssen
an hellen Orten platziert werden. Die optimale Keimtemperatur für
Gemüse liegt zwischen 20-25°, während Sommerblumen auch bei 15-20°
sehr gut keimen können.
Einkauf der Samen
Ich empfehle Ihnen, nicht an den Kosten für Saatgut und
Aussaatbehälter zu sparen. Kaufen Sie robuste, flache Anzuchtschalen,
die Sie über Jahre immer wieder verwenden können. Bei der Wahl des
Saatgutes empfiehlt es sich, auf eine gute Qualität zu achten. Die Saat
sollte noch sehr frisch sein und in einer gut schützenden Verpackung
liegen. Bedenken Sie bitte, dass Sie hier die Saat für Ihre eigene Nahrung
setzen. Der bekannte Satz: “Man erntet, was man sät” beschreibt den
Sachverhalt sprichwörtlich am besten. Wer an der Qualität der Saat
spart, spart gleichzeitig am Ertrag der Ernte. Dies gilt auch für
Blumensamen.
Um Ihren Samen die bestmögliche Starthilfe geben zu können, rate ich
Ihnen zur Anzuchterde statt herkömmlicher Gartenerde. Da Samen noch
recht anfällig und schwach sind, kann die möglicherweise durch
Schädlinge oder Pilzsporen belastete herkömmliche Erde zu großen
Schäden und Ausfällen führen. Spezielle Anzuchterde hingegen ist
keimfrei und der ideale Nährboden für Ihre jungen Gewächse. Es
besteht zum größten Teil aus Humus und Sand, wodurch die Erde
lockerer wird und mehr Wasser darin gespeichert werden kann. Ein
erfahrener Gärtner kann seine Anzuchterde auch selber herstellen. Sind
Sie jedoch noch am Anfang Ihrer Gärtnerlaufbahn, empfehle ich Ihnen
Anzuchterde zu kaufen.
43
Die Aussaat
Aussaattechnik
Wie Sie die Samen in die Aussaatbehälter streuen ist im Grunde
genommen Ihnen selbst überlassen. Ob durch Ausstreuen zwischen
Zeigefinger, Mittelfinger und Daumen oder mit Hilfsmitteln wie zu
einem Trichter gefaltetes Papier, achten Sie nur darauf, dass die Samen
nicht unnötig belastet werden und sortieren Sie verkümmerte Samen
direkt heraus. Bei sehr kleinen Samen ist es nicht tragisch, wenn diese
sehr dicht beieinander liegen. Beim späteren Pikieren können Sie die
schwächeren Pflanzen selektieren. Größere Samen können Sie gezielt
mit einem Mindestabstand von 1-2 Zentimeter ausstreuen.
Nach dem Ausstreuen der Saat drücken Sie die Erde ganz leicht mit
einem großflächigen und flachen Gegenstand an, damit die Samen einen
guten Kontakt mit der Erde haben, aber noch genug Luft zum Atmen und
Raum für Wasser bleibt. Spätestens jetzt sollten Sie noch einmal
aufmerksam die Hinweise auf den jeweiligen Samentüten lesen. Einige
Pflanzen, wie zum Beispiel die Karotte, Kopfsalat oder die Tomate sind
Lichtkeimer und sollten nach dem Andrücken nicht bzw. nur mit einer
sehr dünnen Erdschicht abgedeckt werden. Anders als die Dunkelkeimer
brauchen sie zur Keimung neben Wärme, Wasser und Sauerstoff
zusätzlich noch Licht. Bei Dunkelkeimern wie Gurke, Kürbis und
Feldsalat hemmt das Licht den Wachstumsprozess und dieses Gemüse
sollte deswegen mit einer fingerdicken Erdschicht überdeckt werden.
Zum Schluss drücken Sie die letzte Erdschicht nochmals leicht an.
44
Die Aussaat
Ständige Pflege
Vielleicht kennen Sie die Bilder von Wüsten, in denen nach einer
längeren Dürreperiode ein Regenschauer die öde Landschaft in ein
Blumenmeer verwandelt. Der Grund ist, dass Samen erst mit der Zufuhr
von Wasser anfangen können zu keimen. Nachdem Sie die Samen also
ausgesät haben, müssen Sie die Erde und die Samen erst einmal
gründlich anfeuchten. Wenn Sie nicht gerade Reis anbauen, sollten Sie
darauf achten, dass die Erde zwar gut durchnässt, aber nicht
überschwemmt wird. Damit die Samen nicht abgeschwemmt werden,
sollten Sie keine große Gießkanne zum Gießen verwenden.
Um die Verdunstung Ihrer Saat zu verhindern, legen Sie auf den
Aussaatbehälter eine entsprechende Abdeckhaube oder ggf. eine
durchsichtige Folie. Gelegentliches Nachgießen soll die Erde konstant
feucht halten. Zu viel Wasser kann jedoch dazu führen, dass die Saat zu
faulen beginnt. Da Pflanzen auch Sauerstoff benötigen, sollten Sie bei
immer größer werdenden Sämlingen auch die Luftzufuhr durch das
Anheben der Abdeckung gewährleisten. Die Folie bzw. Abdeckhaube
kann gänzlich abgenommen werden, sobald die Sämlinge gekeimt
haben.
Sobald der größte Teil Ihrer Aussaat die ersten Keimblätter entfaltet hat
(etwa 1-3 Wochen nach der Aussaat), können Sie anhand der Größe,
Form und Farbe erkennen, welcher Sämling einen großen Ertrag
verspricht und welcher nicht. Trennen Sie die Spreu vom Weizen, indem
Sie die Sämlinge pikieren oder komplett entfernen. Durch das Pikieren
haben Ihre Gewächse
mehr Raum, um ihre
Wurzeln zu entfalten
und die Nährstoffe im
Boden besser auszuschöpfen.
Nach dem
Pikieren sollte der
Boden wieder gut mit
Erde bedeckt, bewässert
und die
Anzuchtschale an
einem etwas kühleren
Ort bei ca. 15° gestellt
werden.
45
Die Aussaat
Direktsaat im Freien
Ist der Boden gut vorbereitet und wurden die Saattermine beachtet,
dann kann die Aussaat im Freien beginnen. Im Grunde genommen
unterscheidet sich die Technik der Aussaat im Freien kaum von der
Aussaat in Anzuchtschalen.
Die drei am häufigsten genutzten Saatmethoden sind die Reihensaat, die
Horstsaat und die Breitsaat. Bei der Breitsaat werden die Samen
breitflächig mit der Hand ausgestreut und anschließend leicht eingehakt.
Diese Methode eignet sich beispielsweise für schwachzehrende Pflanzen
wie Blattgemüse, Rasen, einige Sommerblumen, Mais und Getreide.
Die Horstsaat eignet sich besonders für Bohnen, Erbsen und andere
Schwach- bzw. Mittelzehrer, welche kein zu großes Wurzelwerk
besitzen. Dabei werden etwa 3-6 Samen gleichzeitig als Häufchen oder
mit geringem Abstand im Kreis nebeneinander gepflanzt. Der Vorteil ist,
dass sich hierbei die Gewächse gegenseitig oder an einem im Mittelpunkt
stehender Stange stützen.
Die Aussaat
Die im Nutzgarten
häufigste Form der
Aussaat ist jedoch die
Reihensaat, da hierbei
die Abstände
zueinander besser
eingehalten werden
können und die
Nutzfläche platzsparend
genutzt wird.
Außerdem sieht ein
Gemüsebeet auch
hübscher und
gepflegter aus, wenn
das Gemüse in Reih und Glied steht. Verbinden Sie dazu
zwei Pflöcke mit einer Schnur, sodass Sie mit einem Stock (zum Beispiel
das Stielende einer Hacke) gerade und parallel zueinander liegende
Saatrillen ziehen können. Beachten Sie auf jeden Fall die auf der
Verpackung angegebenen Abstände zwischen den Pflanzen und die
Rillentiefen. Lichtkeimer werden in sehr flache Furchen oder direkt auf
die Erdoberfläche gesät und im Anschluss leicht eingehakt, damit sie
nicht austrocknen. Dunkelkeimer hingegen werden in tiefere Furchen
bei etwa 2-4 cm gesät. Um Lücken in Ihrem Beet durch Ausfälle einzelner
Samen zu vermeiden, können Sie mehrere Samen nebeneinanderlegen
und nach ein paar Wochen die schwächeren Sämlinge entfernen.
Eine ähnliche Variante der klassischen Reihensaat ist die Reihensaat im
Dreiecksverbund. Im Unterschied zur klassischen Reihensaat wird nach
der Aussaat einer Reihe die folgende Reihe leicht versetzt. Die Pflanzen
der übernächsten Reihe werden wieder auf der Höhe der ersten Reihe
gesetzt, usw.. Diese Methodik erlaubt eine sparsamere Verteilung der
Gewächse, da die einzelnen Reihen enger zueinander gesetzt werden
können, wobei der Mindestabstand zwischen den Pflanzen trotzdem
eingehalten wird.
Zu guter Letzt werden die Samen unabhängig von der Saatmethode
eingehakt und reichlich gegossen. Das Erdreich sollte in den kommenden
Wochen stets feucht gehalten werden, jedoch nicht überschwemmen.
47
Auspflanzung im Freien
Sobald Ihre Jungpflanzen groß genug sind oder Sie Setzlinge gekauft
haben, können Sie diese in Ihrem Gemüse- bzw. Blumenbeet aussetzen.
Wie bei der Aussaat im Freien auch, muss der Boden entsprechend
vorbereitet werden und ausreichend Nährstoffe enthalten. Wurde das
sichergestellt, können Sie die Setzlinge aussetzen, indem Sie mit einer
Blumenkelle ein Loch graben, das Gewächs einsetzen, ggf. etwas
Kompost dazugeben und mit Erde auffüllen. Achten Sie darauf, dass das
Wurzelwerk beim Eingraben nicht beschädigt wird und sich die Erde
nach einem Regen noch etwas setzen kann. Wenn Sie die Pflanze
anschließend ausgiebig gießen, werden die Hohlräume um die Wurzeln
mit Erde aufgefüllt.
In den kommenden Tagen muss die Erde um die Setzlinge feucht
gehalten werden. Der Pflegebedarf der Gewächse sinkt jedoch ab einer
gewissen Pflanzengröße. Die Ausfallwahrscheinlichkeit wird geringer als
noch nach der Keimung, da die Gewächse robuster und
widerstandsfähiger geworden sind. Sie halten eine längere Durststrecke
aus und sind resistenter gegen Fressfeinde und Krankheiten. Trotz Allem
ist es wichtig, dass Sie die Gewächse permanent beobachten und schnell
auf Gefahren reagieren. Wenn sich der Frühling dem Ende naht und die
Temperaturen deutlich ansteigen, steigt auch der Bedarf an Wasser.
48
Wie Jungpflanzen geschützt werden
Schädlinge wie Schnecken können innerhalb kurzer Zeit die
wochenlange Arbeit eines Gärtners zunichtemachen. Um Ihre
Schützlinge vor diesem grausamen Ende zu bewahren, können Sie neben
Fallen auch Abdeckfolien oder Pflanzhauben einsetzen. Diese einfachen
Schutzmechanismen erfüllen mehrere Zwecke gleichzeitig. Neben dem
Schutz vor Fressfeinden schaffen Sie zusätzlich noch klimatisch
vorteilhafte Bedingungen an kalten Frühlingstagen und die Vegetation
wird beschleunigt. Diese Mini-Gewächshäuser sind zwar nicht so effektiv
wie ihre großen Brüder, dafür sind Sie deutlich günstiger, flexibler und
leichter anzuwenden.
Wird es “unter dem Glas” zu warm, trocknen die Pflanzen schnell aus.
Deswegen sollten Pflanzen mit Abdeckhauben auch häufiger gegossen
werden als freistehende Gewächse ohne Überdachung. Folien und
Hauben schützen zwar auch vor starken Winden, jedoch sollten Sie
darauf achten, dass Ihre Pflanzen noch genügend Frischluft erhalten.
Herkömmliche Folien ohne Luftlöcher sind deswegen nicht zu
empfehlen, sondern spezielle, reißfeste und ggf. sogar dehnbare
Gartenfolien mit Lüftungsschlitzen. Diese einmaligen Investitionen
können bei guter Pflege über Jahre genutzt werden.
49
Rasen - der grüne Teppich
Kannst Du Dein Haus nicht mehr erspähen,
wird’s höchste Zeit zum Rasenmähen
Unbekannt
Die Wahl des
Rasens hängt
unmittelbar mit
der geplanten
Nutzung und
dem Standort ab.
Berücksichtigen
Sie dabei auch die
Ergebnisse Ihrer
Planung aus den
vorherigen
Kapiteln. In der
Regel werden Rasenmischungen aus unterschiedlichen Rasenarten
verkauft, um die sortenspezifischen Merkmale miteinander zu
kombinieren. Ich empfehle Ihnen, auf die RSM-Nummern auf den
Verpackungen zu achten. RSM steht für Regel-Saatgut-Mischung und sind
erprobte Gräsermischungen, die je nach Standortbedingung und
Einsatzbereich unterschiedliche Funktionen erfüllen. Die RSM-Nummer
besteht aus 2-3 Zahlen, wobei die erste die Oberkategorie, die mittlere die
Unterkategorie und etwaige dritte Zahl die feinste Untergliederung der
Rasensorte beschreibt. Um einen Eindruck der Rasenvielfalt zu erhalten,
sehen Sie einen Ausschnitt einer RSM-Tabelle mit den gängigsten
Rasenarten:
51
Rasen - der grüne Teppich
Der Zierrasen zeichnet sich vor allem durch seine geringe Belastbarkeit
und hohem Pflegeaufwand aus. Gleichwohl ist dieser sehr dicht und
erweckt einen hochwertigen, ästhetischen Eindruck.
Der Gebrauchsrasen wurde hauptsächlich für Grünflächen mit
beständiger Belastung entwickelt und ist somit Ideal für Haushalte mit
Kindern oder größeren Haustieren. Aufgrund seiner Robustheit und des
geringen Pflegebedarfs ist der Gebrauchsrasen sehr häufig die erste
Wahl.
Daneben existieren noch Schattenrasen, welche mit wenig Sonnenlicht
auskommen und oft auf der schattigen Nordseite des Hauses oder hinter
hohen Bäumen gepflanzt werden. In der Regel sind Schattenrasen
pflegeintensiver, regenerieren sich langsamer und sind anfälliger bei
Trockenheit.
52
Rasen - der grüne Teppich
Die Schnitthäufigkeit und -höhe hängt von der Rasenart ab. Folgende
Tabelle stellt die durchschnittliche Schnitthäufigkeit und -höhe dar,
wobei sich auch diese je nach Rasenmischung leicht unterscheiden kann.
Eine exakte Empfehlung finden Sie immer auf der Verpackung der
Rasenmischung.
Sparen Sie nicht an der Qualität der Rasensaat, vor allem nicht bei
sensiblen Rasenmischungen wie für den Zierrasen oder Schattenrasen.
Eine Erneuerung der Rasenfläche ist mühsam und zeitaufwendig.
Außerdem erweckt ein qualitativ hochwertiger Rasen einen gepflegten
Gesamteindruck Ihres Gartens.
Rollrasen oder Selbstaussaat?
Haben Sie sich für eine Rasenmischung entschieden, dann haben Sie
zwei Möglichkeiten, diesen auf Ihren Garten zu bringen. Neben der
herkömmlichen Selbstaussaat können Sie Ihren Rasen auch als
Fertigrasen kaufen. Diese eingerollten Rasen können bei örtlichen
Anbietern erworben und direkt abgeholt oder geliefert werden, wobei
die Selbstabholung nur bei kleineren Rasenflächen bis 20 Quadratmeter
zu empfehlen ist. Der Fertigrasen bringt einige Vorteile mit sich, ist
dafür jedoch extrem teuer.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Fertigrasen wird vom Anbieter in
der Regel über ein Jahr gepflegt, gemäht und einige Male vertikutiert, bis
dieser zum Verkauf angeboten wird. Während dieser Pflege werden
Unkraut und andere Schäden beseitigt, so dass Sie gleich zu Beginn
einen vorzeigbaren Rasen in Ihrem Garten zur Schau stellen können.Im
Gegensatz zu einem selbst eingesetzten Rasen sparen Sie durch den
Fertigrasen sehr viel Zeit, da Sie nicht selber aussäen und den Rasen
über mehrere Monate hinweg pflegen, düngen und mähen müssen, bis
Sie nach einem Jahr dasselbe Ergebnis wie bei einem Rollrasen erhalten.
53
Rasen - der grüne Teppich
Je nach Fertigkeit und Erfahrung des Gärtners ist die Wahrscheinlichkeit
für Schäden oder Lücken im selbst gesäten Rasen höher. Dies alles
spricht für einen fertigen Rollrasen, wenn da nicht die Kosten wären.
Zusätzlich zu dem Rollrasen selbst kommen je nach Größe der
Grünfläche noch hohe Transportkosten hinzu. So wiegen 100 qm
Rollrasen zwischen 1.5 - 2 Tonnen, welche erst befördert werden
müssen. Ein direkter Preisvergleich ist schwierig, da hierbei viele
Faktoren mitspielen. Im Allgemeinen jedoch können Sie handelsüblichen
RSM 2.3 Gebrauchsrasen für 5 € pro Kilogramm erhalten, was für etwa
40 qm Rasenfläche ausreicht. Für einen Rollrasen erhalten Sie für
denselben Betrag nur eine Rolle, die lediglich für 1 qm ausreicht.
So legen Sie einen Rasen an
Egal ob Rollrasen oder Selbstaussaat - bevor Sie den Fertigrasen oder die
Saat auf die vorgesehene Fläche auftragen, sollten Sie die Fläche vorab
begradigen und anwalzen. Befreien Sie dabei die Fläche von jedem
Unkraut oder Restbestand, da diese sonst auf Ihrem neuen und schön
angelegten Rasen wiederkehren werden. Vergessen Sie nicht, dass der
Fertigrasen in der Regel eine Dicke von 2-3 cm aufweist, was vor allem
an den angrenzenden Gehwegen, Grundstücksbegrenzungen oder Ihrer
Terrasse sichtbar sein könnte.
54
Rasen - der grüne Teppich
Das Ausrollen des Rollrasens ist selbsterklärend. Legen Sie die erste Rolle
so aus, dass Sie daran gut alle weiteren Rollen anknüpfen können und
die Rollen so wenig wie möglich zerteilt werden müssen.
Die Rasensaat verteilen Sie bei kleineren Flächen mit der Hand, indem
Sie die Saat breitwürfig ausstreuen. Bei größeren Flächen empfiehlt sich
der Einsatz eines Streuwagens. Die Saat sollte so lückenlos wie möglich
ausgestreut werden, was mit dem Streuwagen deutlich besser gelingt.
Viele Säwagen besitzen zudem einen verstellbaren Auswurf. Die einzige
Schwierigkeit bei der Aussaat sind die Ränder der Rasenflächen, da dort
unachtsam Saatgut auf benachbarte Beete oder Gehwege fallen kann,
welches nach einigen Monaten mühselig wieder gejätet werden muss.
Nach der Aussaat werden die frischen Samen vorsichtig eingehakt und
im Anschluss angedrückt. Begraben Sie die Samen mit dem Rechen nicht
tiefer als 1 cm unter die Erde, da Rasensamen Lichtkeimer sind. Damit
die Saat guten Kontakt zum Boden hat und nicht beim nächsten Regen
weggeschwemmt wird, drücken Sie die Erde am besten mit einer Walze
gleichmäßig und schonend an. Wenn Sie keine Walze zur Hand haben,
tut es zur Not auch ein größeres Brett, welchen Sie mit Ihrem eigenen
Körpergewicht belasten und somit die Erde gleichmäßig andrücken.
Obwohl die Arbeit mit Hilfe eines Streuwagens und einer Walze deutlich
vereinfacht wird, rentiert sich der Kauf in der Regel nicht, da
Rasenflächen nach der erstmaligen Anlegung selten erneuert werden
müssen. Wenn es geht, leihen Sie diese Geräte von einem Nachbarn,
Bekannten oder teilweise auch aus dem Fachhandel aus.
Rasen - der grüne Teppich
Zu guter Letzt bewässern Sie den frisch angelegten Rasen leicht mit
einem Rasenregner oder Gartenschlauch mit Brauseaufsatz, so dass die
Erde zwar ständig feucht bleibt, aber die Samen nicht überschwemmt
werden. Die ersten grünen Resultate werden bereits ab 2 Wochen
deutlich sichtbar und Sie können lückenhafte Stellen nachstreuen. Die
erste Rasur Ihres neuen Rasens erfolgt ab einer Grashöhe von 8 cm,
welches erstmal auf 4 cm herunter geschnitten wird. Danach können Sie
sich allmählich an der empfohlenen Schnitthöhe auf der Verpackung
Ihres Saatguts annähern.
Rasenpflege
Wie in der obigen Tabelle bereits erwähnt, mähen Sie Ihren Rasen je
nach Rasenart 1-2-mal pro Woche auf die empfohlene Höhe herunter.
Während sehr heißen Sonnenphasen sollten Sie den Rasen ruhig 1-2 cm
höher schneiden, damit die Grasnarbe nicht so schnell austrocknet.
Der Wasserbedarf Ihres Rasens hängt von vielen Faktoren ab. Je nach
Wetterlage, Temperatur, Rasenart und Standort unterscheidet sich der
Bedarf an Wasser. In der Regel ist Gras im Vergleich zu Gemüse
widerstandsfähiger und überlebt längere Durststrecken problemlos, so
dass Ihr Rasen bei sehr heißen Tagen auch bedenkenlos an Farbe
verlieren kann, solange es nicht verbräunt.
56
Rasen - der grüne Teppich
Entwickeln Sie für Ihren Rasen ein Auge für den optimalen Wasserbedarf
und beachten Sie folgende Aspekte:
Auf Ihren Rasen wird durch Bäume und Haus unterschiedlich viel
Schatten geworfen, so dass der Wasserbedarf Ihres Rasens je Standort
variieren kann.
Neurasen benötigt mehr Pflege und darf nicht zu trocken werden, da
die Rasenwurzeln noch nicht tief genug reichen.
Optimale Bewässerungszeiten sind morgens und abends, damit das
Wasser noch rechtzeitig die Wurzeln erreichen kann, bevor die
Mittagssonne den Großteil des Wassers verdunsten lässt. Außerdem
sinkt die Gefahr von Verbrennungen, welche durch den
Brennglaseffekt der Sonne verursacht werden kann.
Gießen Sie lieber seltener, dafür ausgiebiger.
Je nach Rasenart und Bodenbeschaffung können und sollten Sie den
Rasen mit Rasendünger 2-3-mal im Jahr düngen, denn bei jeder Mähung
entziehen Sie dem Rasen Nährstoffe. Verwenden Sie auf keinen Fall
herkömmlichen Gartendünger, denn Rasendünger ist durch die
Hauptbestandteile Stickstoff, Phosphor und Kalium optimal auf die
Bedürfnisse des Rasens abgestimmt. Die erste Schicht Rasendünger
tragen Sie ab März nach dem ersten Mähen auf und etwa 3 Wochen vor
dem Vertikutieren. Die nächste Schicht erfolgt Ende Juni. Damit Ihr
Rasen für den Winter gewappnet ist, empfiehlt sich eine letzte Düngung
Mitte Oktober. Hierfür sollte jedoch ein spezieller, kaliumreicher
Herbstdünger verwendet werden. Nach jeder Düngung wird Ihr Rasen
reichlich bewässert,
damit sich der
Dünger auflösen
und wirken kann.
Spezieller Langzeitdünger
entfaltet sein
nährstoffreiches
Inneres im Laufe
der Monate und
sorgt so für eine
kontinuierliche
Versorgung.
Rasen - der grüne Teppich
Vertikutieren
Auf jedem Rasen entwickelt sich mit der Zeit ein Polster an
unabgebauten Mährückständen, abgestorbenen Grashalmen und vor
allem Moos. Dieser bewirkt zum einen nicht nur ein weniger attraktives
Erscheinungsbild Ihres Gartens, sondern hemmt auch das Wachstum
und die Gesundheit Ihres Rasens. Sie können die Notwendigkeit einer
Vertikutierung Ihres Rasens testen, indem Sie mit einer Hacke durch die
Grasnarbe fahren und die Menge des Beifangs an den Zinken der Hacke
betrachten.
Der optimale Zeitpunkt für die Vertikutierung ist im Frühling, 2-3
Wochen nach der Frühjahrsdüngung und vor der zweiten Mähung. Zu
diesem Zeitpunkt ist Ihr Rasen in der Wachstumsphase und dank der
Düngung mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt, um nach der
Vertikutierung die lückenhaften Rasenflächen schnell mit frischen
Gräsern zu ersetzen. Eine Vertikutierung im heißen Sommer ist nicht zu
empfehlen, weil die offenen Lücken im Rasen schneller in der Sonne
austrocknen, bevor sich der Rasen regenerieren kann. Größere Lücken
können Sie mit neuen Rasensamen bestreuen.
58
Rasen - der grüne Teppich
Damit Sie Ihren Rasen gleichmäßig, aber nicht übermäßig vertikutieren,
empfehle ich eher den Griff zu einem Elektro- oder Benzinvertikutierer.
Bei Handvertikutierern ist der Zeit- und Kraftaufwand deutlich höher
und sollte eher auf kleineren Flächen genutzt werden. In der Regel ist
eine Vertikutierung ein Mal im Jahr nötig, so dass der maschinelle
Vertikutierer auch nur ausgeliehen, statt gekauft werden kann.
Gärtnerei im Sommer
Haben erstmal alle Pflanzen die kritische
Entwicklungsphase im Frühling überstanden,
nähert sich für viele die schönste Zeit des Jahres.
An klaren und warmen Sommertagen lädt der
üppig blühende Garten geradezu zu einem
Erholungsurlaub vor der Tür ein. Die Grillzeit hat
längst begonnen, das eine oder andere Fest wurde
schon auf Ihrer Terrasse gefeiert und Sie
versuchen bescheiden auf die Lobgesänge Ihrer
Gäste über die farbenfrohe und ertragreiche
Ästhetik Ihres Gartens zu reagieren.
Doch auch wenn im Sommer die Arbeit geringer
ist, so ist trotzdem noch was zu tun. Vor allem die
Bewässerung Ihres Grüns gewinnt deutlich an
Bedeutung. Spätestens jeden zweiten Tag stehen
Sie im Garten und pumpen literweise Wasser auf
Ihre bedürftigen Gewächse. Möglicherweise
wundern Sie sich, wie viel mehr Wasser doch im
Sommer im Vergleich zum Frühling benötigt wird.
Das hat nicht nur etwas mit den deutlich
gestiegenen Temperaturen, sondern auch mit der
Bodenstruktur zu tun.
60
Gärtnerei im Sommer
Lockern & Jäten
Das Wasser nimmt den Weg des
geringsten Widerstands durch das
Erdreich. Nach einigen Gießvorgängen
bilden sich kleine unterirdische Flüsse,
wodurch das nachströmende Wasser
schneller durchfließen kann. Die
Wurzeln kommen so schlechter an ihr
Nass und das Erdreich vertrocknet
schneller, da das Wasser nicht gehalten
werden kann. Eine Abhilfe schafft das
wiederholende Lockern der Bodenstruktur.
Durch das oberflächliche
Hacken werden die unterirdischen
Wasserkanäle zerstört, die obere Erdkruste
aufgebrochen und der Boden
gelockert. Das Wasser kann länger im
Erdreich gespeichert werden und
verdunstet nicht so rasch. Gleichzeitig
wird der Boden gut durchlüftet.
Während des Hackens können Unkräuter direkt an der Wurzel gepackt
und entsorgt werden. Dabei kann gelegentlich frischer Kompost
beigemischt werden. Beachten Sie dabei die Wurzelausdehnung Ihrer
Pflanzen, welche auf keinen Fall beschädigt werden darf. Vor allem bei
Knollengemüse wie Zwiebeln oder Rüben, sowie Pflanzen mit flachen
Wurzeln ist größte Vorsicht geboten.
Gärtnerei im Sommer
Mulchen
Nach einer Bodenlockerung bietet sich das Mulchen
an, indem unverrottetes organisches Material wie
Rasenschnitt oder Rindenmulch auf die Bodendecke
gestreut wird.
Das Mulchen hat mehrere Funktionen:
Schutzmechanismus: Größere Temperaturschwankungen
werden abgemildert. In heißen
Phasen schützt eine dicke Schicht Mulch vor dem
Austrocknen und in kühlen Phasen dient sie als
Isolierschicht und Wärmepuffer. Ebenso schützt
der Mulch vor Winderosion und Verschlämmung
bei starken Regenfällen.
Unkrauthemmung: Indem Sie mit Mulch den
Boden, jedoch nicht das Grün Ihrer Pflanzen
bedecken, wird ungewollter Unkrautwuchs
unterbunden.
Nährstofflieferant: Mulch zersetzt sich mit der
Zeit und wird kompostiert. Diese Nährstoffe
stehen anschließend Ihren Pflanzen zur
Verfügung.
63
Gärtnerei im Sommer
Einiges Mulchmaterial wie Rindenmulch ist sehr
kohlenstoffhaltig und stickstoffarm. Wenn Sie
diesen auftragen, sollten Sie Ergänzungsmittel wie
stickstoffhaltigen Dünger oder Hornspänen
hinzugeben. Dadurch sind die Mikroorganismen in
der Lage, Rindenmulch schnell zu zersetzen und
die Nährstoffe Ihren Pflanzen bereit zu stellen.
Anhäufeln
Sind Ihre Pflanzen gut angewachsen, sollten einige
davon angehäufelt werden. Es ist eine einfache,
aber wirkungsvolle Methode, Ihrem Gemüse einen
Wachstumsschub zu bescheren. Denn durch das
Anhäufeln der Erde um den Stiel werden neue
Seitenwurzeln gebildet, so dass Ihre Pflanzen mehr
Nährstoffe und Wasser aufnehmen können. Unter
anderem werden Ihnen folgende Pflanzen durch
das Anhäufeln der Erde mit höherem Ertrag
danken: Tomaten, Kartoffeln, Lauch, Mais, Erbsen,
Buschbohnen, Paprika und sogar Rosen. Salat,
Kohlrabi und Sellerie mögen es jedoch luftig und
dürfen nicht angehäufelt werden. Nach dem
Anhäufeln sorgt eine 5 cm dicke Mulchschicht für
den nötigen Nährstoffnachschub bei
starkzehrenden Pflanzen.
64
Bewässerung
Wasser wird nicht umsonst als
Elixier des Lebens bezeichnet.
Während wir Menschen zu
50-80% aus Wasser bestehen
(der Wasserhaushalt sinkt mit
dem Alter) und täglich etwa
2,5L verlieren, ist das bei
Pflanzen kaum anders. Einige
Gemüsesorten, wie zum
Beispiel Tomaten, Kopfsalat
und Zucchini bestehen zu
93-95% aus Wasser. Eines der wasserreichsten Gemüsearten ist die
Salatgurke, die es auf bis zu 97% Wasseranteil bringt. Ihr Rasen besteht
zu 80-90% aus Wasser. Diese enormen Werte sind nicht ganz
verwunderlich, wenn der Wasserverbrauch dieser Pflanzen genauer
unter die Lupe genommen wird. So benötigen Kartoffeln und Tomaten
4-5 Liter pro Quadratmeter Wasser am Tag, um optimal wachsen zu
können. Bei vielen Salaten sind es eher 2,5-3 Liter pro Quadratmeter, je
nach Witterungsbedingung. Ein Pauschalwert für Gemüsesorten gibt es
nicht, da hierbei einige Faktoren beteiligt sind. So spielt die
Bodenbeschaffenheit, die Größe der Pflanze und der Frucht ebenso eine
Rolle, wie die Größe und Tiefe des Wurzelwerks. Eine stattliche Buche
verbraucht durch Verdunstung sogar bis zu 500 Liter Wasser pro Tag
und muss trotz allem seltener gegossen werden als ein Strauch Tomaten.
Der
Grund ist, dass das riesige
unterirdische Wurzelwerk von
Bäumen, welches ein ähnliches
Ausmaß wie das sichtbare
Blattwerk selbst einnimmt, bis ins
Grundwasser reicht und somit
zusammen mit den
Niederschlägen nahezu den
gesamten Wasserbedarf abdeckt.
66
Sobald die Pflanze ihren
Wasserkonsum nicht durch
die Wurzeln decken kann,
kommen Sie als Gärtner
und Regenmacher ins Spiel.
Grundsätzlich müssen
Gemüse und Sommerblumen
im Sommer oder längeren
Durststrecken ausgiebig
gegossen werden. Je nach
Temperatur und Sonneneinstrahlung
sind es etwa 10-20 Liter pro Quadratmeter alle 2-3 Tage. Bei
sehr heißen Jahren wie in 2018 ist sogar eine tägliche Bewässerung
ratsam. Vor allem junge und anfällige Gewächse benötigen zu Beginn
einen ständig feuchten Untergrund. Bäume und Sträucher können Sie in
größeren Abständen gießen, da sie durch ihr tiefes Wurzelwerk robuster
gegenüber Trockenheit sind. Aufgrund ihrer Größe und des
Wasserbedarfs benötigen sie dafür aber auch mehr Wasser.
Für jedes Gewächs gilt, dass das zugeführte Wasser weitestgehend direkt
an die Wurzeln gelangen sollte. Daher ist es empfehlenswert, keinen
Regner für eine flächendeckende Bewässerung einzusetzen, sondern eine
Gießkanne oder Gartenschlauch, welches unter die Blätter direkt an den
Stamm der Pflanze gesetzt wird. Beim Einsatz eines Regners bleibt ein
Großteil des Wassers an den Blättern hängen und verdunstet, bevor es
die Wurzeln erreicht. Ebenso bewässern Sie ungewollt jedes Unkraut im
Radius Ihres Regners, das Ihre Wassergabe dankend annimmt.
Begießen Sie das Wurzelwerk schubweise, indem Sie zwischen jedem
Gießvorgang eine kurze Zeit warten, bis das Wasser versiegt ist, bevor Sie
Wasser nachkippen. Somit sparen Sie Wasser, welches sonst wirkungslos
an den Wurzeln vorbei im Erdboden verschwindet. Es gibt jedoch neben
der Sparsamkeit noch weitere Gründe, warum Sie Ihre Pflanzen nicht
von oben herab bewässern sollten. Stehendes Wasser lockt vor allem in
den Morgen- und Abendstunden Schnecken an; Krankheitserreger haben
auf feuchtem Milieu mehr Spielraum zur Entfaltung; und zu guter Letzt
können runde Wassertröpfchen auf den Blättern in der heißen
Mittagssonne ein Brennglas bilden, was an Ihren Blättern zu
Verbrennungen führen kann. Der beste Zeitpunkt für das Gießen ist
somit früh am Morgen oder in den frühen Abendstunden. Wenn Sie sich
unsicher sind, den Wasserbedarf Ihrer Pflanzen richtig einschätzen zu
können, empfehle ich Ihnen Feuchtigkeitsmesser für den Boden. Diese
können Sie bereits für 10€ erwerben und auf einer Anzeige ablesen, wie
feucht das Erdreich noch ist und wann Sie nachgießen sollten.
67
Düngemittel für
jeden Anlass
In den Geschäften werden eine Vielzahl von unterschiedlichen
Düngemittel zum Verkauf angeboten. Viele dieser Düngemittel sind auf
bestimmte Pflanzenarten, wie Rasen oder Rosen spezialisiert und geben
den Pflanzen genau die Nährstoffe, die sie brauchen. Grundsätzlich wird
nach folgenden Düngemittel unterschieden:
mineralische Dünger (Blaukorn, Kalkammonsalpeter, Osmocote)
sind leicht lösliche Nährsalze, die direkt nach dem Auftragen von den
Pflanzen aufgenommen werden können. Für Mikroorganismen sind
diese Nährstoffe in der Form jedoch nicht aufnehmbar.
organische Dünger (Kompost, Stallmist und Hornspäne) bestehen
hingegen aus natürlichen Stoffen und können somit von
Mikroorganismen aufgenommen und verarbeitet werden, so dass sie
für Pflanzen zugänglich sind. Sie wirken zwar langsam, dafür aber
kontinuierlich und umweltfreundlicher.
mineralische Langzeitdünger sind mineralische Dünger, welche mit
sich langsam zersetzenden Stoffen überzogen wurden und somit eine
ähnliche Wirkungsdauer wie organische Dünger haben.
Grundsätzlich bestehen Volldünger (oder NPK-Dünger) wenigstens aus
den drei wichtigsten Nährstoffen für Pflanzen: Stickstoff (N), Phosphor
(P) und Kalium (K). Je nach Düngemittel werden noch weitere Elemente
wie Calcium, Schwefel, Magnesium oder Eisen hinzugegeben. Jedes dieser
Element hat ein spezifisches Nutzen für die Pflanze, kann jedoch bei zu
hoher Dosierung auch schädigen.
Stickstoff ist das wichtigste Element und ist hauptsächlich für das
Pflanzenwachstum zuständig. Bei zu wenig Stickstoff verfärben sich die
Blätter gelblich und die Pflanze wächst langsamer. Wird jedoch zu viel
Stickstoff zugeführt, werden die Blätter und Stängel weich und instabil.
Es eignet sich speziell für Rasen und alle Blattgewächse wie Salat oder
Kohl.
Phosphor ist vor allem für fruchtbringende und blühende Gewächse
wichtig. Ein Phosphormangel führt zu kleinen unausgereiften Früchten,
während ein Phosphorüberschuss zu Wachstumsstörungen führen kann,
da keine weiteren Spurenelemente mehr aufgenommen werden können.
Kalium regelt den Wasserhaushalt der Pflanzen, erhöht die
Standfestigkeit und Resistenz gegenüber Kälte und Insekten. Zu wenig
Kalium führt wie zu viel Kalium zu Wachstumshemmungen der Pflanze.
Bei einer Überdosis führt es zusätzlich zu Blattschäden und
Wurzelverbrennungen.
Lesen Sie vor dem Ausbringen des Düngemittels die Verpackungsbeilage
sorgfältig durch. Darin sind wichtige Dosierungshinweise und
Anwendungsbeschreibungen enthalten. Ich empfehle Ihnen für die
herkömmliche Nutzung organischen Dünger und bei festgestellter akuter
Mangelerscheinung Ihrer Pflanzen die schnell wirkenden mineralischen
Dünger.
69
Düngemittel für jeden Anlass
Kompost - das schwarze Gold
Eine kostenlose, umweltfreundliche und einfache Alternative zum
gekauften Düngemittel ist der eigene Kompost. In nahezu jedem Garten
fällt so viel Naturabfall an, dass sich die Kompostierung lohnt und
gleichzeitig auch der organische Abfall im Haushalt mit entsorgt werden
kann. Ebenso kann dadurch die ständige Nährstoffreduzierung Ihres
Gartens, verursacht durch Ernte, Rasenmähen, Unkraut jäten und
Beschneiden von Gehölz, abgemildert werden.
Was darf auf den Kompost?
In der Regel darf alles auf den Kompost, was gut abgebaut werden kann
und keine unliebsamen Gäste anlockt. Somit scheiden schon mal
Knochen, Fleisch- bzw. Fischreste, Haustierkot, Asche, Unkraut, kranke
Pflanzen und Fette aus. Erlaubt sind hingegen alle abbaubaren
organischen Küchenabfälle, Eierschalen, Rinde, Laub, Stroh und sogar
Kaffee- bzw. Teebeutel. Große Holzstücke, Äste und Stängel schneiden
Sie lieber klein und flach, sonst dauert der Verwesungsprozess zu lange.
Mischen Sie zu den Pflanzenabfällen gelegentlich Rasenschnitt oder
gröberes Material wie Gehölz unter, um Schimmel vorzubeugen. Wenn
Sie bereits Komposterde zur Verfügung haben, können Sie diese gerne
dazugeben. Die bereits in der Komposterde enthaltenen
Mikroorganismen verbessern den Zersetzungsprozess zusätzlich.
70
Düngemittel für jeden Anlass
Wie und wo wird kompostiert?
Wenn möglich, stellen Sie drei oder mehr Boxen nebeneinander auf,
damit Sie die Komposterde
umschichten können. Die
drei Boxen sollten im Halbschatten
aufgestellt werden,
da
zu starke Sonneneinstrahlung
den Kompost
austrocknen und zu schattige
Standorte zu Fäulnis
führen kann. Ebenso muss
Frischluft an den Kompost
gelangen, so dass windstille,
aber auch sehr windige
Standorte vermieden
werden sollten. Wenn Sie
überdies auf ein gutes Verhältnis zu Ihren Nachbarn Wert legen, stellen
Sie Ihre Boxen nicht näher als mindestens einen halben Meter zur
Grundstücksgrenze auf.
Als Fundament und erste Schicht dient grobes Material wie Äste und
Zweige, damit Sauerstoff für die oberen Schichten und Mikroorganismen
zur Verfügung stehen. Danach folgen herkömmliche
Küchenabfälle, Rasenschnitt, Laub oder Gehölz. Für ein optimales
Ergebnis mischen Sie grobes und feines Material gut durch und achten
darauf, dass nicht zu viel Abfall derselben Sorte übereinander gestapelt
wird. Etwas Erde oder fertiger Kompost sollten ab und zu untergemischt
werden. Damit der Zersetzungsprozess aufrecht erhalten bleibt, muss
der Kompost stets
feucht sein. Falls Sie
Schwierigkeiten mit
kleinen Nagern haben,
können Sie Ihren
Kompost mit
Maschendraht oder
Ähnlichem umwickeln,
solange es weiterhin
luftdurchlässig bleibt.
71
Düngemittel für jeden Anlass
Nach etwa drei Monaten können Sie Ihren Kompost erstmalig umsetzen
und dabei gut durchmischen. Damit setzt sich Ihr Kompost etwas ab und
durch die Luftzufuhr wird der weitere Zersetzungsvorgang gefördert. Je
nachdem wann Sie mit der Kompostierung angefangen haben und wie
weit der Zersetzungsprozess fortgeschritten ist, können Sie den Kompost
nach drei weiteren Monaten entweder schon “ernten” oder nochmals
umschichten. Abhängig vom zugeführten Material ist Ihr Kompost nach
etwa einem Jahr reif und kann durchgesiebt werden. Dabei entfernen Sie
unverrottetes und grobes Material und entsorgen diesen oder nutzen es
für die nächste Kompostierung. Nun sollte der fertige und dunkle Humus
wunderbar nach Waldboden riechen und der Kreislauf der Natur und
Nahrungsproduktion kann von vorne beginnen.
Wann und wie viel wird gedüngt?
Die Komposterde bzw. das Düngemittel können Sie im Frühling ein paar
Wochen vor der Aussaat auf die Beete bringen. Kompost eignet sich
idealerweise als Initialdüngung, während Düngemittel über die Monate
und bei Bedarf hinzugegeben werden kann. Die Komposterde können
Sie grundsätzlich ganzjährig als Gartendünger verwenden. Bei
mineralischem Dünger ist es hingegen ratsam, diesen nur während der
Vegetationszeiträumen zu verwenden, da unverbrauchter Dünger über
die Herbst- und Wintermonate ins Grundwasser versiegen kann. Beim
Einsatz von mineralischem Dünger sollten Sie die Nutzfläche vorher gut
bewässern, weil die Salze den Pflanzen das Wasser entziehen können.
Tragen Sie das Düngemittel morgens aus. Somit können die Pflanzen
frisches Wasser samt Nährstoffe aus dem gedüngten Boden ziehen,
welches während der Mittagswärme verdunstet.
72
Düngemittel für jeden Anlass
Je
Je
nachdem,
nachdem,
was
was
Sie
Sie
anpflanzen
anpflanzen
möchten,
möchten, empfiehlt
empfiehlt
sich
sich
eine
eine
unterschiedliche
unterschiedliche
Menge
Menge
an
an
Dünger.
Dünger.
Gärtner
Gärtner unterscheiden
unterscheiden
zwischen
zwischen
drei
drei
Gruppen
Gruppen
von
von
Pflanzen,
Pflanzen,
welche
welche
den
den Nährstoffbedarf
Nährstoffbedarf
der
der
jeweiligen
jeweiligen
Pflanze,
Pflanze,
vornehmlich
vornehmlich
den
den
Stickstoffbedarf,
Stickstoffbedarf, widerspiegeln:
widerspiegeln:
Schwachzehrer,
Schwachzehrer, Mittelzehrer
Mittelzehrer
und
und
Starkzehrer.
Starkzehrer.
Starkzehrer
Starkzehrer
sind
sind
im
im
Allgemeinen
Allgemeinen
schnellwachsende
schnellwachsende
Pflanzen,
Pflanzen, welche
welche
relativ
relativ
große
große
Früchte
Früchte
hervorbringen.
hervorbringen.
Dazu
Dazu
zählen
zählen
beispielsweise
beispielsweise nahezu
nahezu
alle
alle
Kohl-
Kohlund
und
Rübenarten,
Rübenarten,
Tomaten,
Tomaten,
Gurken,
Gurken,
Melonen,
Melonen, Kürbisse,
Kürbisse,
Zucchini,
Zucchini,
Paprika,
Paprika,
Kartoffeln
Kartoffeln
usw.
usw.
Zu
Zu
den
den
Mittelzehrern
Mittelzehrern zählen
zählen
beispielsweise
beispielsweise
Möhren,
Mören,
Zwiebeln
Zwiebeln
und
und
Sonnenhut.
Sonnenhut.
Als
Als
Schwachzehrer
Schwachzehrer werden
werden
unter
unter
Anderem
Anderem
Radieschen,
Radieschen,
Erbsen
Erbsen
und
und
die
die
meisten
meisten Kräuter
Kräuter
gesehen.
gesehen.
Eine
Eine
Unterteilung
Unterteilung
der
der
Gemüsearten
Gemüsearten
und
und
Kräuter
Kräuter
in
in
diese
diese drei
drei
Kategorien
Kategorien
finden
finden
Sie
Sie
ebenfalls
ebenfalls
im
im
bereits
bereits
erwähnten
erwähnten
Aussaatkalender
Aussaatkalender aus
aus
dem
einem
vorherigen
vorherigen
Kapitel.
Kapitel.
Um den Nährstoffbedarf der jeweiligen Pflanze ausreichend decken zu
können, sollte der Boden mit der entsprechenden Menge an Humus
versorgt werden. Bei Starkzehrer sind es 4-6 Liter pro Quadratmeter, bei
Mittelzehrer 2-3 Liter und den Schwachzehrer genügen 1-2 Liter
Kompost pro Quadratmeter. Überstrapazieren Sie jedoch nicht den
Boden. In der Regel kann sich das Erdreich zu einem großen Teil von
alleine regenerieren, wenn Sie in jährlicher Abfolge starkzehrendes,
mittelzehrendes und schwachzehrendes Gemüse abwechselnd anbauen.
In einem gut funktionierenden Garten werden die Gemüsebeete in drei
Bereiche, je nach Zehrgrad eingeteilt und in jährlichem Wechsel das
Gemüse des jeweils unteren Zehrgrades gepflanzt, so dass sich der Boden
im Laufe der
Zeit erholen
kann. Somit
lässt sich der
gesamte
Ertrag erhöhen
und aufgrund
von
geringerem
Kompostaufwand
Geld und
Umwelt
schonen.
Herbstzeit & Ernte
Die Tage werden kälter und dunkler, die Niederschläge häufiger und die
Blätter der Bäume verfärben sich allmählich. Die Natur signalisiert
durch die verringerte Vegetation, dass sich das Jahr so langsam dem
Ende neigt. Im Garten verlieren die Blumen nach und nach ihre Pracht
und die letzten Ernten werden eingefahren. Falls Sie nicht gerade
Winterzwiebeln, Rhabarber oder ggf. noch Knoblauch einpflanzen
wollen, sind die Herbsttage - neben der Ernte - geprägt durch
Aufräumarbeiten. Dies gehört zu den lästigen und unliebsamen
Tätigkeiten in der Gärtnerei, welche jedoch unerlässlich sind. Denn die
Pflanzenreste, welche anfangs für das Wachstum der Frucht
verantwortlich sind, nämlich Blätter, Stengel und Wurzeln, bleiben nach
der Ernte übrig und müssen entsorgt werden.
74
Herbstarbeit
Ein schlichtes Entsorgen der
gesamten Pflanzenreste in die
Biotonne wäre eine Verschwendung
von Nährstoffen,
die sich immer noch in dem
Pflanzenabfall befinden. So
können Pflanzenreste und
Herbstlaub gut für den Kompost
und zum Mulchen verwendet
werden. Und wenn Sie
der Anblick nicht stört, können Sie das Laub auch an den Bäumen,
Sträuchern und auf dem Beet verteilt liegen lassen, um den Wurzeln die
abgefallenen Nährstoffe wieder zukommen zu lassen. Auf dem Rasen, im
Teich oder auf Gehwegen hat Laub jedoch nichts zu suchen und sollte
eingesammelt werden. Achten Sie darauf, dass keine von Krankheiten
oder Schädlingen befallenen Blätter und Pflanzenreste kompostiert oder
liegen bleiben, sondern vollständig entsorgt werden. Dies gilt ebenso für
Fallobst, welches für Schädlinge des Öfteren als Heimat dient.
Ernte
Das schönste an der Gartenarbeit ist die Ernte und spätestens jetzt sehen
Sie den Erfolg und die Frucht Ihrer Arbeit. Bei der Ernte selbst können
Sie wenig falsch machen, solange die Ernte schonend und rechtzeitig
durchgeführt wird. Bei den meisten Gemüse- und Obstsorten können Sie
die Erntezeit an Farbe, Größe und Form erkennen. Ansonsten sagt auch
ein Geschmackstest oder ein Aussaat-Ernte-Kalender, wann der
Zeitpunkt gekommen ist.
75
Herbstzeit & Ernte
Einige Sorten von Blattgemüse und
Wurzelgemüse lagern über Nacht
viel Nitrat ein, welches für den
Menschen bei hohen
Konzentrationen
gesundheitsschädlich ist.
Deswegen sollten Sie dieses
Gemüse in den Abendstunden
ernten, da das Nitrat im
Sonnenlicht in Eiweiße
umgewandelt wird. Die meisten
Kräuter sollten dagegen an einem
sonnigen vormittag geerntet
werden, weil die Kräuter dann das
meiste Aroma haben.
Ernten Sie schonend, wenn das
Gewächs noch weitere Früchte
trägt oder zu einem späteren
Zeitpunkt nochmals geerntet
werden kann. In der Regel lassen
sich reife Früchte durch
Drehungen und leichtem Ziehen
schon lösen, ohne dass der Rest
der Pflanze beschädigt wird. Bei
größeren Gewächsen mit dickeren
Stielen können Sie auch ein
Messer zur Hilfe nehmen. Einige
Knollen-, Kürbis- und
Lauchgewächse wie Kartoffeln
und Zwiebeln sollten nach der
Ernte erst einige Tage an einem
schattigen aber luftigen Ort
getrocknet werden, bevor Sie
eingelagert werden. So kann die
Schale besser abhärten und die
Lagerbarkeit und
Widerstandsfähigkeit gegenüber
Schädlingen erhöht sich.
Herbstzeit & Ernte
Meine Empfehlung: Haben Sie eine Pflanze vollständig abgeerntet,
reißen Sie diese nicht zu früh heraus, um nicht nebenstehende und noch
nicht geerntete Gewächse zu beschädigen. Schneiden Sie diese Pflanze
besser bis zum Wurzelansatz herunter, damit nebenstehende Pflanzen
mehr Sonnenlicht und Nährstoffe erhalten können.
Je kälter die Tage werden, desto langsamer ist die Vegetation und desto
langsamer reift das Gemüse. Damit das Gemüse noch rechtzeitig reif
wird, können Sie ggf. mit durchsichtiger Folie über den Pflanzen
nachhelfen. Die letzten noch unreifen Tomaten können Sie auch noch
grün und mit Stiel abschneiden und im warmen Haus an einer dunklen
Stelle nachreifen lassen.
77
Winterschlaf der Natur
Sind die herbstlichen Aufräumarbeiten weitestgehend abgeschlossen
und die Ernte größtenteils eingefahren, bleibt eigentlich nicht mehr viel
zu tun. Wichtig ist nur noch, dass die mehrjährigen Pflanzen noch gut
über den Winter kommen und Sie nächstes Jahr keine böse
Überraschungen erleben. Bedecken Sie den Wurzelbereich von
temperaturanfälligen Gewächsen mit einer Isolierschicht. Als gute
natürliche Schutzschicht, die sowieso im Herbst als Abfallprodukt anfällt,
sind Tannenzweige, Rindenmulch, Laub, Stroh und Ähnliches. Wichtig ist
der Schutz der Wurzeln, da aus denen im nächsten Jahr neue Triebe
entstehen. Sehr wärmebedürftige Pflanzen sollten Sie bei Möglichkeit ins
Haus oder ins Gewächshaus stellen. Vor allem sind viele Rosenarten sehr
anfällig. Das Aufschichten der Erde um die Wurzeln und etwas
isolierendes Material sollten jedoch zur Überwinterung genügen. Eine
Schneedecke über Ihren Pflanzen und Beeten sollte auf keinen Fall
entfernt werden. Was für den Menschen unangenehm und kalt
erscheint, dient den Pflanzen als gute Schutzschicht.
Schützen Sie zusätzlich Ihre Bäume durch einen Weißanstrich, wobei
hier keine Wandfarbe, sondern spezielle Mittel aus dem Fachhandel zum
Einsatz kommen. Zum einen schützt ein Anstrich vor Pilzen und
Schadinsekten, welche Ihre Eier und Larven nicht mehr auf bzw.
zwischen der Rinde einsetzen können. Zum anderen reduziert ein
Weißanstrich die Gefahr vor Frostrissen. Diese entstehen, wenn die
Temperaturunterschiede
zwischen der sonnenbeschienenen
und der schattigen Seite
des Baumes zu groß sind,
wodurch die Rinde platzen
kann. Ein Weißanstrich reflektiert
das Sonnenlicht und die
sonnenbeschienene Seite
wärmt sich nicht so stark auf.
Den Anstrich müssen Sie ggf.
erneuern, falls dieser im Winter
blass wird.
Wartung der Gartenwerkzeuge
Spätestens im Winter oder wenn die Gartenwerkzeuge nicht mehr
genutzt werden, sollten Sie diese gründlich reinigen und warten. Ein gut
gepflegtes Werkzeug hält deutlich länger und funktioniert besser, wobei
der Pflegeaufwand relativ gering ist. Handwerkzeuge aus Holz und
Metall sind schnell zu reinigen, indem diese komplett von Erdresten und
Feuchtigkeit befreit werden. Roststellen können Sie mit einer
Drahtbürste oder einem Rostentferner behandeln. Im Anschluss ist ein
leichtes Einfetten von Metallteilen empfehlenswert. Vor allem bei
größeren und teuren Anschaffungen wie dem Rasenmäher zahlt sich die
Reinigung besonders aus.
Wasser kann unglaubliche Kräfte freisetzen und große Schäden
verursachen, wenn es gefriert. Deswegen sollten alle Gartengeräte, die
noch Wasser enthalten, vor den kalten Tagen entleert werden. Dazu
gehören Wasserhähne, Schläuche, Gießkannen, Regner, Pumpen und
Brausen.
Winterschlaf der Natur
Schneidewerkzeuge wie Gartenscheren, Äxte, Sägen oder
Baumscheren sollten stets nachgeschärft werden. Ein scharfes
Werkzeug erleichtert nicht nur den Einsatz sondern schont auch das
geschnittene Gewächs, da die Schnittkante sauber durchtrennt und
nicht gerissen wird.
Bei allen Reinigungsarbeiten und vor allem beim Schärfen ist die
persönliche Sicherheit die höchste Priorität. Die häufigsten und
schlimmsten Unfälle im Garten geschehen während der Wartung
von Messern und Motorgeräten wie dem Rasenmäher - also achten
Sie auf Ihre Gesundheit.
Zu guter Letzt können Sie die Wintermonate nutzen, um das nächste
Gartenjahr zu planen. Lassen Sie das Jahr nochmals Revue passieren
und schreiben Sie sich die positiven und negativen Erfahrungen auf.
Überlegen Sie, welche Ursachen ein möglicherweise enttäuschendes
Ergebnis gehabt haben könnte und lernen Sie jedes Jahr aus den
Fehlern der Vergangenheit. Sie werden sehen, dass Sie im Laufe der
Jahre immer effizienter werden, die Ernte steigern und Sie zu einem
richtigen Gartenexperten werden.
80
Ich danke Ihnen sehr für Ihr Interesse und
hoffe, dass Sie etwas aus diesem Buch
mitnehmen konnten. Ich wünsche Ihnen
viel Erfolg und vor allem Freude bei Ihrem
eigenen Gartenprojekt. Haben Sie
Verbesserungsvorschläge oder weitere
Tipps? Dann scheuen Sie sich nicht, mich zu
kontaktieren. Jede Anmerkung verbessert
nicht nur die Qualität dieses Buches,
sondern auch meine persönlichen
Fertigkeiten im eigenen Garten.
Email:
“das.kleine.1x1.fuer.gaertner@gmail.com”
81
contacts
+1 - 8 0 0 - 1 2 3 - 4 5 6 7
your street, y o u r c i t y , y o u r z i p c o d e
www . y o u r w e b s i t e . c o m