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Das kleine 1x1 für Gärtner

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Das kleine

1x1

für Gärtner


Der stille Garten

Wie gefangen liegt die Sonne

Hier in meinem kleinen Garten,

Wo zu immer neuer Wonne

Tausend Wunder auf mich warten.

Fühle von der Welt da draußen

Nichts mehr hinter seiner Türe,

Lass die Stürme all' verbrausen;

Keiner, der ans Herz mir rühre.

Nur den Mond noch und die Sterne

Lass ich in den Garten sehen,

Und so darf ich in die Ferne

Lauter goldne Wege gehen.

Karl Ernst Knodt (1856 - 1917)


Inhaltsverzeichnis

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Wann beginnt ein neues Gartenjahr? .................................... 8

Gute Planung ist die halbe Miete .......................................... l0

Architektur des Gartens ...................................................... 12

Wahl der Pflanzen ............................................................... 15

Gartengeräte erleichtern die Arbeit ..................................... 20

Zeitstrahl- Wann ~rd ~as getan? ..................................... 24

Aussaatkalender ................................................................... 2 6

Arbeitskalender .................................................................... 27

P1f.lan~1f.läche "()rbereiten ....................................................... ~4

Beschaffenheit der Erde ...................................................... 34

Bodenlockerung ................................................................... 36

Vorbereitung für die Aussaat .............................................. 37

Die Aussaat ............................................................................ 40

Vorziehen oder Direktsaat? ................................................. 42

Einkauf der Samen .............................................................. 43

Aussaattechnik .................................................................... 44

Direktsaat im Freien ............................................................ 46

Ausp1f.lanzung im Freien ........................................................ 48

Wie Jungpflanzen geschützt werden .................................. 49

4


Rasen - der grüne Teppich .......................................... 50

Rollrasen oder Selbstaussaat? .................................. 53

So legen Sie einen Rasen an ...................................... 54

Rasenpflege ................................................................ 56

Gärtnerei im Sommer ................................................. 60

Lockern & Jäten ......................................................... 62

Mulchen ..................................................................... 63

]Je~ässerllng ................................................................ 66

Düngemittel für jeden Anlass ..................................... 68

Kompost - das schwarze Gold .................................. 70

Herbstzeit & Ernte ....................................................... 74

Herbstarbeit ............................................................... 7 5

Ern t e ........................................................................... 75

Win terschlaf der Na tllr ............................................... 78

Wartung der Gartenwerkzeuge ................................ 79

5


6


Vorwort

Wenn diese Worte von Karl Ernst Knodt auch Sie

zumindest etwas entzücken, dann haben wir

schon zwei Gemeinsamkeiten. Unsere erste

Gemeinsamkeit ist offensichtlich die Gärtnerei,

sonst hätten Sie dieses Buch erst gar nicht in

Ihren Händen. Mit diesen zwei Gemeinsamkeiten

haben wir eine gute Grundlage für eine kleine

gemeinsame Reise durch die wunderbare Welt

vor Ihrer eigenen Haustür geschaffen.

Ich bin eher ein Hobby-Gärtner als Buchautor.

Trotzdem möchte ich Ihnen einige wertvolle

Ratschläge, welche ich selber über Jahrzehnte im

eigenen Garten gesammelt habe, auf den Weg zu

Ihrem eigenen Gartenglück mitgeben. Da ich

selber lieber sofort loslegen möchte statt mich

erst durch dicke Wälzer zu quälen, soll Ihnen

dieses Buch “Das kleine 1x1 für Gärtner” nur

eine kurze aber umfassende Zusammenfassung

aller wichtigen Themen im Gartenbereich geben.

Es erwartet Sie keine lange Dissertation über

jeden winzigen Aspekt im Gartenbau und kein

gärtnerisches Fachlatein. Das Ziel dieses Buches

soll es sein, Ihnen so viel Grundlagenwissen wie

nötig und so wenig ausschweifende Details wie

möglich zu vermitteln.

Nachdem Sie das Buch gelesen haben, werden

Sie nicht sofort zum Gartenexperten. Das werden

Sie jedoch auch nicht nach einem Studium der

Agrarwissenschaft, denn zum Experten werden

Sie, so wie in allen handwerklichen Berufen

auch, erst durch eigenständige Tätigkeit und

jahrelanger Erfahrung.

7


Wann beginnt ein neues

Gartenjahr?

In der Regel beginnt

die große Arbeit im

Garten in den frühen

Frühlingsmonaten,

jedoch spätestens

März. Wenn Sie

jedoch das Buch erst

im Sommer oder

Herbst lesen, wollen

Sie sicherlich nicht

erst ein halbes Jahr

warten, um endlich

mit der Gartenarbeit

zu beginnen. Zwar

kommen auch Sie

nicht um Naturgesetzen herum, jedoch gibt es im Garten zu

unterschiedlichen Jahreszeiten auch unterschiedliche Aufgaben. Es gibt

keinen richtigen “Starttermin” für die Gartenarbeit, da das ganze Jahr

über Tätigkeiten anfallen, die relevant für das aktuelle oder nächste

Gartenjahr sind.

In einem gut

laufenden

Nutzgarten beginnt

das Gartenjahr im

Frühling nicht erst

bei null, sondern

schon im

vergangenen Herbst,

wenn die

Bedingungen für das

neue Gartenjahr

geschaffen werden.

8


Auch wenn Sie im Herbst oder Winter nichts einpflanzen, sollten Sie

die empfohlenen Tätigkeiten für diese Jahreszeiten nicht in den

Frühling verschieben, da im Frühling ohnehin sehr viel Arbeit anfallen

wird und für diese Vorbereitungen entweder keine Zeit bleibt, es Sie

überfordern könnte oder die Jahreszeit nicht optimal dafür ist. Sie

können also direkt, egal in welchem Monat Sie dieses Buch lesen, mit

der Gärtnerei beginnen.

9


Gute Planung ist die

halbe Miete

Mit “der Gärtnerei beginnen”

ist leider nicht die sofortige

Aussaat von Tomaten gemeint,

denn der erste und wichtigste

Teil der Gartenarbeit ist die

Planung. Und obwohl auch ich

eher ein Mann der Tat bin und

weiß, dass Kopfrechnen keine

Kartoffeln wachsen lässt, ist

die Planung unumgänglich

und spart im Endeffekt sogar

sehr viel Zeit, Geld und Mühe.

Dies ist vor allem dann

wichtig, wenn Sie gerade erst

mit der Gartenarbeit

beginnen. Doch selbst, wenn

Sie schon seit einigen Jahren

einen Garten betreiben,

können Sie hier noch den

einen oder anderen

interessanten Tipp

mitnehmen.

Bei der Planung gibt es zwei

wesentliche Aspekte, die vor

jeder Bepflanzung und vor

jedem neuen Gartenjahr

beachtet werden sollten. Zum

einen ist es die

pflanzenunabhängige, ich

nenne es mal “Architektur des

Gartens”, und zum anderen

die pflanzliche Gestaltung des

Gartens selbst.

10



Architektur des Gartens

Zu einem Garten gehören nicht nur Blumen- und Gemüsebeete, sondern

alle wichtigen Komponenten zur Aufrechterhaltung und Pflege der

Pflanzen. Wie zum Beispiel der Kompost, ein Bewässerungssystem, ein

Geräteschuppen und Wege zwischen den einzelnen Stationen.

Außerdem dienen die Flächen der Grundstücke in der Regel nicht nur

zum Anbau von Nutzpflanzen, sondern auch der Erholung und als

Rückzugsort. Hinzu kommen also noch beispielsweise Zäune, Terrassen,

Spielfläche, Teich usw.

Die einfachste Methode Ihren Garten optimal an Ihre Bedürfnisse

anzupassen, ist die Beantwortung folgender Frage: Welche langfristigen

Ziele möchte ich mir in den kommenden Jahren erfüllen, die Auswirkungen

auf den Garten haben könnten?

Zugegeben, diese Frage ist sehr weit gefasst und schwierig greifbar,

trotzdem ist sie nützlich und die Antworten wirken sich direkt oder

indirekt auf Ihre Gartenplanung aus. Jedes Ihrer privaten oder

beruflichen Ziele erfordert gewisse strukturelle Anpassungen an Ihren

Garten, wobei andere Bestandteil des Gartens dem zwangsläufig zum

Opfer fallen wird.

Ein paar Beispiele:

12


Gute Planung ist die halbe Miete

Sie haben oder planen die

Anschaffung von Kindern

bzw. größere Haustiere?

Dann brauchen Sie viel

Spielfläche zum Toben und

Auslauf auf Kosten von

Anbaufläche. Vielleicht

kommen auch noch ein Sandkasten

oder eine Schaukel

dazu, welche im Idealfall gut

sichtbar direkt vor der

Terrasse oder dem Küchenfenster aufgebaut werden. Ein tiefer Teich

fällt dagegen sprichwörtlich ins Wasser oder muss mit größter Sorgfalt

abgesichert werden, da Sie Unfälle von Kind und Tier vermeiden wollen.

Ein Zierrasen kommt erst gar nicht in Frage, stattdessen würden Sie

einen widerstandsfähigen Strapazierrasen zum Spielen wählen. Für

Ihre Kinder legen Sie großen Wert auf gesundes Gemüse aus der

Eigenproduktion und bauen es statt im Gemüsebeet im Gewächshaus an,

um nicht nur die klimatischen Vorteile zu nutzen, sondern auch vor

unachtsamen Kinderfinger oder tobenden Haustieren zu schützen. Bei

der Wahl der Pflanzen achten Sie akribisch darauf, dass auch keine

giftigen Sorten das Wohlergehen Ihrer Mitbewohner beeinträchtigen.

Sie möchten es ruhig

angehen lassen oder haben

nicht mehr die Kraft für

aufwendige Gartenarbeiten?

Dann nutzen Sie den Garten

eher zur Erholung, als

Rückzugsort und

gelegentlicher Gartenarbeit.

Sie setzen einen hohen Zaun

oder pflanzen dichtes Gehölz

an den Grundstücksrand, um

dank des Sichtschutzes Ihren Rückzugsort ungestört genießen zu können.

Die Wege sollten insgesamt breiter und kürzer zu den wichtigsten

Anlaufstellen im Garten angelegt sein, da Sie vermutlich häufiger zum

Kompost als zum Geräteschuppen gehen werden. Sie nutzen auch eher

resistente Gemüsesorten mit geringerem Pflegebedarf statt ertragreiche

aber dafür pflegeintensive Sorten. Ein Teich kommt sehr wohl in Frage,

da sonst große Rasenflächen ungenutzt bleiben würden.

13


Gute Planung ist die halbe Miete

Sie sind eher auf ihre Karriere fokussiert und haben wenig Zeit,

möchten aber trotzdem einen hübschen und bunten Garten mit

Möglichkeiten für Grillfeste und Gästebesuche? Dann liegt ihr

Augenmerk ganz auf Ihrer Terrasse. Ein kleiner Teich plätschert leise im

Hintergrund und der

Komposthaufen ist entweder

gar nicht vorhanden oder nicht

von der Terrasse aus sichtbar.

Damit Sie auch Grillfeste und

Gartenpartys für Freunde und

Kollegen veranstalten können,

legen Sie viel Wert auf eine

große Rasenfläche. Zur

ästhetischen Umrahmung Ihrer Rasenfläche wählen Sie überwiegend

Zierpflanzen, Stauden und Gehölz.

Sie leben für den Garten, würden am liebsten den ganzen Tag

darin verbringen und sind begeistert von üppigen Ernten? Dann wird

Ihr Garten voll und ganz auf Effizienz getrimmt. Ihr Geräteschuppen,

welcher so nah wie möglich am Gemüsebeet platziert wird, enthält

nahezu alle möglichen Gartengeräte, welche für die spezielle

Anwendung optimiert, die

Arbeit am effektivsten

verrichtet. Das

Bewässerungssystem ist im

Idealfall voll automatisiert und

unterirdische Rohre leiten das

Wasser unsichtbar an die

jeweiligen Beete, sodass sie

kaum noch Gießkannen tragen

müssen. Ihre Wahl fällt auf

ertragreiche Gemüsesorten und

da sie viel Dünger benötigen, platzieren Sie mehrere Komposthaufen

nahe dem Bestimmungsort. Die Wege zwischen den einzelnen Stationen

sind kurz aber breit, um sich und die Schubkarre schnell bewegen zu

können. Sie stimmen die Positionen Ihrer Pflanzen genau auf die

Lichtverhältnisse während des Sonnenlaufs ab und verzichten auf hohes

Schatten werfendes Gehölz. Da Sie das Ergebnis Ihrer Arbeit

möglicherweise auch gerne präsentieren wollen, schmücken Sie den

Gesamteindruck Ihres Grundstücks mit bunten, pflegeintensiven Stauden

und Sommerblumen.

14


Gute Planung ist die halbe Miete

Auch wenn Ihre Situation hier nicht beschrieben

wurde, so haben Sie jetzt sicherlich einen guten

Eindruck, welche Aspekte bei der Planung Ihres

Gartens zu berücksichtigen sind und wie sich

scheinbar unabhängige Lebenssituationen auf Ihren

Garten auswirken. Vergessen Sie dabei auch den

finanziellen Aspekt nicht. Wenn Sie nicht gerade

einen riesigen Garten besitzen und diesen voll und

ganz automatisieren, so ist nahezu jeder

gebräuchliche Garten aus finanzieller und zeitlicher

Sicht ein Verlustgeschäft. Blumen erwirtschaften

keinen Ertrag und Gemüse ist im Bezug zum

zeitlichen und finanziellen Aufwand günstiger im

Supermarkt zu kaufen, als selber anzubauen. Je

größer Ihr Garten und aufwendiger Ihre Wünsche,

desto teurer wird die Umsetzung und Instandhaltung.

Als überzeugter Gärtner kann ich Ihnen jedoch

versichern, dass das Geld und die Mühe es wert sind,

eine prächtige Erholungsoase und Rückzugsort direkt

vor der Tür zu erschaffen und selbst angebautes,

frisches und gesundes Gemüse in seinem vollen

Geschmack zu genießen.

Wahl der Pflanzen

Nachdem Sie den strukturellen Aufbau Ihres Gartens,

abhängig von Ihren Präferenzen und Zielen für den

Garten, durchdacht haben, sollten Sie sich Gedanken

über die Wahl der Pflanzen machen. Hierzu sollten

auch die Ergebnisse aus dem vorangegangenen

Abschnitt zur “Struktur Ihres Gartens” mit

einbezogen werden, da sich so schon einige

Pflanzenarten ausschließen lassen. Grundsätzlich

sollten Sie aber genau das einpflanzen, worauf Sie

Lust haben. Ich möchte Ihnen nur ein paar Punkte bei

der Wahl der Pflanzen nennen, die vorsorglich zu

beachten sind, damit es zu keinen unerwarteten

Überraschungen kommt. Im Allgemeinen sind drei

Aspekte zu beachten:

15


Gute Planung ist die halbe Miete

1. Verträglichkeit der Pflanzen untereinander

Einige Pflanzen vertragen sich gut mit anderen und beeinflussen sich

gegenseitig positiv oder bilden sogar eine Symbiose. Andere hingegen

sollten keinesfalls nebeneinanderstehen. Da eine Aufzählung aller

positiven und negativen Einflüsse zweier Pflanzenarten an dieser Stelle

den Rahmen sprengen würde, belasse ich es hier bei einigen wenigen

Beispielen. Grundsätzlich ist es jedoch ratsam, die Beipackzettel der

gekauften Samen oder im Internet sorgfältig die Informationen und

Tipps zu den jeweiligen Pflanzen zu lesen. Im Allgemeinen kann man

aber sagen, dass unterirdisches Gemüse sich gut mit oberirdischem

Gemüse vertragen.

Einige Beispiele:

Gute Partner sind unter Anderem Kartoffel und Kümmel. Wird

außerdem Knoblauch zwischen Erdbeere gepflanzt, hält dies

Erdbeermilben ab.

Sehr zu empfehlen ist

ebenso die Kombination

aus Basilikum und

Tomaten, wodurch der

Befall von Mehltau

reduziert wird. Zwei

sogenannte

starkzehrende

Gewächse sollten

jedoch nicht

nebeneinanderstehen,

da hierdurch der

Nährstoffhaushalt des

Bodens stark

beansprucht wird. Des

Weiteren passen weder

Erdbeeren und Kohl,

noch Gurken und

Tomaten gut

zusammen.

16


Gute Planung ist die halbe Miete

2. Umweltfaktoren und Standortbedingungen

Bestimmte Pflanzen kommen mit einigen Umweltfaktoren besser

zurecht und sind somit stabiler als andere. Achten Sie also bei der

Auswahl des Standorts, ob die Pflanze mit den vorherrschenden

Bedingungen zurechtkommt. So benötigen beispielsweise Gemüse, Obst,

Sommerblumen und Rosen deutlich mehr Sonnenlicht und Wärme, als

robustere Pflanzen wie Gehölz oder die meisten Rasenarten.

Wenn Ihr Garten es hergibt, wählen Sie für die schattigen Bereiche in

Ihrem Garten weniger lichthungrige Pflanzen und platzieren Sie an diese

Stellen Gewächse, die auch Halbschatten vertragen.

Einige Gewächse, wie zum Beispiel der Sommerflieder, sind sehr

frostempfindlich. Wenn diese im Winter nicht geschützt oder

umgepflanzt werden können, macht es unter Umständen Sinn, diese

Gewächse an wärmeren Orten des Gartens, etwa nahe des Hauses,

einzupflanzen. Ebenso ist bei Kübelpflanzen die Gefahr vor Erfrierung

groß, da die Erde in Töpfen schneller gefriert als in einem Beet.

Bedenken Sie auch den Windstrom, der Ihren Garten passiert. Die

Gefahr dabei ist, dass der Boden an windigen Stellen auskühlt und

vertrocknet. Empfindliche Pflanzen haben es an diesen Standorten

deutlich schwerer.

17


Gute Planung ist die halbe Miete

3. Blütezeit

Schaut man sich im Gartengeschäft die angebotenen Pflanzen und die

Produktbilder an, so werden diese immer zu ihrer besten Blütezeit

präsentiert. Vor dem inneren Auge malt sich der eine oder andere

Gärtner schon an der Kasse das prächtige Erscheinungsbild seines

Blumenbeetes aus, wenn die vielen unterschiedlichen Pflanzenarten erst

eingepflanzt worden sind. Was in der Vorstellung traumhaft erscheint,

kann in der Wirklichkeit völlig unterschiedlich aussehen, wenn die

Blütezeiten der einzelnen Pflanzen nicht beachtet werden. Während

Krokusse von Februar bis April blühen, können Glockenblumen nur von

Juni bis August in Ihrer vollen Schönheit betrachtet werden. Ist die

Blütezeit einiger Pflanzen noch nicht erreicht, wirkt das Blumenbeet

eher ungleichförmig, lückenhaft und durcheinander. In ihrer Euphorie

vergessen Gärtner bei der Pflanzung von Bäumen und einigen

Sträuchern gerne, dass diese mit den Jahren immer größer werden und

somit auch immer größeren Schatten werfen. Überlegen Sie bei jeder

Pflanzung, welche Auswirkungen diese zukünftig auf die Umgebung

haben wird.

18


Gute Planung ist die halbe Miete

Ich hoffe sehr, dass diese vielen und möglicherweise unbekannten

Einflussfaktoren Sie nicht an Ihrem “Experiment” Gartenarbeit

abschrecken. Selbst wenn Sie nicht alle Faktoren berücksichtigt haben,

ist Ihr Garten stets veränderbar und entwickelt sich mit Ihren

Erfahrungen mit.

Ist die anfängliche Planung abgeschlossen, wird diese voraussichtlich

nicht die letzte gewesen sein. Ein Garten stagniert nie, sondern wächst

und entwickelt sich weiter. Die Umstände ändern sich, Kinder werden

geboren, das Alter schreitet voran oder Ihre Bedürfnisse ändern sich. Ihr

Garten entwickelt sich flexibel mit Ihren Ansprüchen mit. Aus diesem

Grund sollte die Planung Ihres Gartens jährlich wiederholt und auf

Veränderungen und Aktualität überprüft werden.

Abhängig von den Ergebnissen aus der Planung folgt die Anschaffung

und Instandhaltung der benötigten Gartengeräte.

19


Gartengeräte

erleichtern die Arbeit

Jeder Garten, der mehr als nur aus einem Rasen oder einer Topfpflanz

besteht, benötigt das eine oder andere Gartengerät. Und selbst der Rasen

möchte gemäht werden und die Topfpflanze benötigt den Topf.

Sicherlich kann man auch fast jede Tätigkeit im Garten mit den bloßen

Händen erledigen. Nur sieht es sehr unschön aus, wenn Ihre Nachbarn

Sie mit Ihren bloßen Händen beim Umgraben oder Wasserschöpfen

erwischen. Je nachdem, welche Pflanzen Sie bewirtschaften oder wie

groß Ihr Garten ist, benötigen Sie unterschiedliche Geräte, um die Arbeit

weitestgehend zu vereinfachen. Auf vieles kann jedoch auch verzichtet

oder durch ähnliche Geräte ersetzt werden. Die Geräte helfen Ihnen vor

allen Dingen, die Arbeit zu vereinfachen und Zeit und ggf. Gesundheit zu

schonen. Es liegt in Ihrer Hand, ob Sie Ihre Zeit im Garten ineffizient mit

der Arbeit selbst oder beim Betrachten Ihrer Erfolge verbringen

möchten. Vergessen Sie auch nicht, dass viele Geräte über Jahre hinweg

genutzt werden können und der Anschaffungspreis sich somit auf etliche

Jahre erstreckt. Da die meisten Geräte selbsterklärend und bekannt sind,

gehe ich nur kurz auf die wichtigsten Gerätschaften ein, die jeder

Gärtner in nahezu jedem Garten oder je nach Anforderung benötigt.

20


Was nahezu jeder Garten benötigt

- Spaten, Schaufel: zum Umgraben, Umpflanzen, Pflanzengruben

ausheben, Umschichten

- Hacken: zum Boden auflockern, Erdschollen zerkleinern

- Gießkanne, Schläuche, Aufsätze, Wasserhähne, Regner: zur

Bewässerung von Beeten, Rasen und Töpfen

- Gartenschere, Astschere, Gartenmesser: für Schnittarbeiten

jeglicher Pflanzen und Äste; zum Ernten

- Rasenmäher (mit Korb), Kantenschneider, Vertikutierer: für

Rasenflächen

- Schubkarre, Eimer: zum Transport von Pflanzen, Erde, Wasser,

Unkraut und Ernte

- Gartenstiefel, Gartenhandschuhe usw.: allgemeine Gartenkleidung;

zum Schutz

- Schaufel, Unkrautstecher, Handhacke, Handgrubber, Hocker,

Knieschoner, Bindedraht: Kleingeräte zum Pflanzen, Jäten und

sonstigen Gartenarbeiten

- Anzuchtschale, Abdeckhaube, Gartenschnur, Pikierholz, Saatgut:

zum Pflanzen und Säen

Was je nach Gartenanforderung sinnvoll wäre

- Rechen: zum Einebnen

- Leiter: zum Ernten oder Beschneiden von Obstbäumen, Reparaturen

an Gewächshaus

- Säge, Axt, Heckenschere: zum Schneiden von Bäumen und Hecken

- Vlies, Pflanzhüte, versch. Schutzfolien: zur Isolierung und Schutz

vor Kälte

- Säwagen, Walze: zum Anlegen eines Rasens

- Gartenspritze, Leimringe, Pflanzenschutzmittel: zur Bekämpfung

von Schädlingen und Krankheiten

21



Gartengeräte erleichtern die Arbeit

Meine Empfehlung: Selten gebrauchte

und teure Geräte lieber beim

nächstbesten Nachbarn oder

Bekannten ausleihen. Eine

gemeinnützige Anschaffung ist auch

eine deutlich günstigere Option statt

eine eigene Anschaffung.

Achten Sie bei der Anschaffung Ihrer

Geräte auf gute Qualität. Des Öfteren

ist es sogar günstiger, ein teures aber

qualitativ besseres Gerät zu kaufen,

als ein günstiges, welches nach kurzer

Zeit schon ersetzt werden muss.

Außerdem rosten qualitativ

schlechtere Geräte häufiger und

können, zum Beispiel bei einem

Schlauchbruch oder ein vom Schaft

gelöster Axtkopf, mehr Schaden als

Nutzen bringen.

Alle Geräte mit Schaft sollten auf Ihre

Größe angepasst sein. Ein zu kurzer

oder langer Spaten kann nach

längerem Gebrauch zu Rücken- und

Gelenkschäden führen. Sparen Sie

grundsätzlich nicht am Werkzeug,

denn diese erleichtern Ihre Arbeit,

sparen Zeit und schonen Ihre

Gesundheit.

Der optimale Zeitpunkt für die

jährliche Kontrolle Ihrer Geräte sind

der Herbst oder Winter. In diesen

Jahreszeiten haben Sie die Zeit für

etwaige Reparaturen oder

Neuanschaffungen, damit Sie im

Frühling sofort beginnen können.

23


Zeitstrahl - Wann

wird was getan?

Nachdem wir das zukünftige Erscheinungsbild des Gartens geplant, die

gewünschten Gewächse gewählt und die nötigen Gerätschaften besorgt

haben, kann die Arbeit ja beginnen. Die Frage ist nur, was wird wann

erledigt?

Für den erfahrenen Gärtner beginnt das neue Gartenjahr bereits im

Herbst, wenn die Vorbereitungen für den kommenden Frühling

getroffen werden. Da es sein kann, dass im Herbst nicht alle Tätigkeiten

für das

kommende

Jahr erfolgt

oder während

der

Wintermonate

neue Ideen für

die Gestaltung

des Gartens

aufgekommen

sind, sollte

schon im

Februar mit

der

Vorbereitung

begonnen

werden. Versuchen Sie es nicht zu weit in die Länge zu ziehen, damit

später keine Hektik entsteht. Ist alles getan, kann ab März die große

Aussaat beginnen. Jedoch gibt es kein offizielles Datum, wann Sie die

Samen ausstreuen sollten, da der optimale Startschuss von mehreren

Faktoren abhängt. Die Wahl der Pflanzen, die geografische Lage, die

wechselhaften Temperaturen und der letzte Frosttag. Viele Gärtner

machen oft den Fehler, dass Sie direkt mit den ersten Sonnenstrahlen im

Frühling mit dem Aussäen beginnen und kurz darauf Kälteeinbrüche die

Saat bedrohen. Als unerfahrener Gärtner kann man bei diesen vielen

teilweise unbekannten oder schwer einzuschätzenden Faktoren schon in

Panik geraten, den richtigen Starttermin zu erwischen.

24


Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass die Wahl des richtigen

Starttermins zwar sehr vorteilhaft, jedoch nicht alles entscheidend ist.

Die Natur schafft es auch ohne menschliches Eingreifen, dass Pflanzen

wachsen, am Leben bleiben und überwintern können. Ein Gärtner

optimiert, beschleunigt oder verbessert diesen Wachstum nur. Sammeln

Sie also Erfahrungen und lernen Sie aus den Fehlern des Vorjahres.

Gärtner zu sein ist ein Prozess, eine über Jahre zu erlernende Fähigkeit,

die niemandem vom Himmel fällt. Es ist manchmal sogar sehr gut Fehler

zu machen, da Sie daraus mehr lernen und die wichtigen Vorgänge bei

den Pflanzen verstehen werden. Unterlaufen Ihnen einige Fehler, so

wird die Ernte in der Regel nicht vollständig zerstört sein und Sie

werden trotzdem etwas ernten können. Gleichzeitig werden Sie jedoch

herausfinden und erkennen, welche Folgen bestimmte Fehler mit sich

bringen. Im darauffolgenden Jahr werden Sie es nicht nur richtig

machen, sondern Sie werden auch wissen, warum es richtig ist.

25


Zeitstrahl - Wann wird was getan?

Aussaatkalender

Die Aussaattermine sind je nach Pflanze unterschiedlich und eine

Auflistung würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Eine schöne und

detaillierte Übersicht über einige wichtigen Termine und Informationen

zur Aussaat und weitere Gartentätigkeiten finden Sie im Anhang. Anbei

zeige ich Ihnen einen Ausschnitt aus dieser Tabelle, damit Sie einen

Eindruck gewinnen können.

Legende

Aussaat unter Glas

Aussaat im Freien

Ernte

Schwachzehrer

Mittelzehrer

Starkzehrer

G

emuse

A

rtischocke

B

lumenkohl

B rokkoli

B

uschbohnen

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Diesem Aussaatkalender können Sie alle wichtigen Kennzahlen zu den

wichtigsten Gemüsepflanzen und Kräutern entnehmen. Neben den

empfohlenen Aussaatterminen für eine Anzucht in geschützter

Umgebung (Aussaat unter Glas) sehen Sie gleichzeitig auch die Termine

für die Aussaat direkt auf das Beet (Aussaat im Freien) und die Monate,

in denen Sie die Pflanzen ernten können. Weitere Kennzahlen wie die

Keimtemperatur, die empfohlenen Abstände der Gewächse zueinander

(bei vollem Wuchs) und die Saattiefe erleichtern Ihnen die Aufzucht.

Behalten Sie auch den Nährstoffbedarf der Pflanzen im Auge, um einem

überhöhten Nährstoffverbrauch durch gezielte Düngung vorzubeugen.

26


Zeitstrahl - Wann wird was getan?

Neben dem Aussaatkalender beachten Sie auch die angegebenen

Hinweise auf der Rückseite der jeweiligen Samenpackung. Einige

Gemüsesorten können geringfügig von den Kennzahlen und Terminen

der herkömmlichen Sorten abweichen.

Diesen Aussaatkalender können Sie in hochauflösender Qualität

entweder über den Link oder über den QR-Code darstellen lassen und

ggf. ausdrucken.

https://www.amazon.de/clouddrive/

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Arbeitskalender

Für eine gute Übersicht über die bevorstehenden Aufgaben eignet sich

ein Arbeitskalender. Anhand diesem können Sie Monat für Monat den

aktuellen Stand Ihres Gartens abgleichen und übersehen keine relevante

Aufgaben. Die hier gezeigte Liste trifft zugegebener Weise nicht auf alle

Gärten zu. Jeder Garten hat seine spezifischen Eigenschaften, jeder

Gärtner muss seine eigene Vorgehensweise herausfinden und die

einzelnen Aufgaben können je nach Klima und Gegebenheiten in den

Monaten variieren. Zudem können sich viele Aufgaben über mehrere

Monate erstrecken und beschränken sich nicht nur auf die hier

beschriebene Empfehlung. Ich rate Ihnen, über die Jahre einen eigenen

Arbeitskalender anzufertigen, worin Sie die für Ihr Garten, Ihrem

Standort und Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Tätigkeiten Monat für

Monat auflisten.

27


Zeitstrahl - Wann wird was getan?

Dezember/Januar

- Garten und Schuppen aufräumen.

- Werkzeuge pflegen, schärfen, kaufen.

- Gewächshaus auf Schäden prüfen und ggf. instand setzen.

- Planung des kommenden Gartenjahres - Änderung der Bedürfnisse,

Wünsche berücksichtigen.

- Regelmäßig Wege von Schnee befreien (auch zum Kompost).

- Winterschutz wärmebedürftiger Pflanzen sicherstellen.

- Bepflanzte Beete mit Mulch oder Tannenreisig abdecken.

- Immergrünes Gehölz bei frostfreien und trockenen Tagen gießen.

- Weißanstrich an Bäumen erneuern, falls nötig.

- Obstbaumschnitt an frostfreien Tagen vornehmen.

Februar/ März

- Kontrolle der Winterschutzabdeckung an den Pflanzen.

- Gelegentlich nach Schnecken und deren Eiern suchen und vernichten.

- Falls nicht schon im Herbst geschehen, gründliche Bodenlockerung

vornehmen.

- Ggf. eine Bodenuntersuchung durchführen lassen.

- Kompost ausbringen, nicht vollständig verrottetes Material kommt

wieder zurück auf den Kompost.

- Falls kein Kompost zur Verfügung steht, kann Dünger verwendet

werden. Auf Spezialdünger für bestimmte Pflanzenarten achten.

- Saatgut und Material auf Vollständigkeit prüfen und ggf. nachkaufen.

- Immergrünes Gehölz bei frostfreien und trockenen Tagen gießen.

- Alte Stauden zurückschneiden und ggf. teilen, neue Stauden pflanzen.

- Den Verjüngungsschnitt für Sträucher und Gehölz idealerweise vor

dem ersten Austrieb vornehmen.

- Gemüse, Kräuter und einjährige Sommerblumen, vorziehen.

- Bei frostfreiem Wetter Aussaat im Freien für einige Sorten mit

niedriger Keimtemperatur möglich: Erbsen, Radieschen, Möhren usw.

- Steckzwiebeln und Kohl kann schon eingepflanzt werden, Salat besser

nur im Gewächshaus.

28


Zeitstrahl - Wann wird was getan?

April/ Mai

- Mulchen im April reguliert nicht nur das Bodenklima, sondern hemmt

auch das Unkrautwachstum.

- Auf immerfeuchten Boden bei Aussaaten und Jungpflanzen achten.

- Den Rasen vor dem ersten Wachstumsschub vertikutieren. Lichte

Stellen nachsäen.

- Kübelpflanzen umtopfen oder rausstellen, falls kein Frost zu erwarten

ist.

- Auf Schädlinge wie Blattläuse achten und dagegen vorgehen.

- Die ersten widerstandsfähigen Sommerblumen können ab April

gepflanzt werden.

- Ab Mai werden die meisten Sommerblumen gepflanzt oder gesät.

- Unkräuter jäten, bevor sich diese vermehren und sich der Aufwand

vervielfacht.

- Gemüse vorziehen, robuste Sorten können ab April ausgesät werden.

- Jungpflanzen von Fruchtgemüsen (Tomaten, Gurken) abhärten und

ab Mitte Mai auspflanzen.

- Neue Rosen, sowie immergrünes Gehölz pflanzen. Rosenschnitt

vornehmen, falls noch nicht im März geschehen. Verblühte Rosen

abschneiden, um neue Knospenbildung zu fördern.

29


Zeitstrahl - Wann wird was getan?

Juni/ Juli

- Regelmäßig gießen, jäten, mulchen und lockern der Beete und Bäume.

- Auf Krankheiten und Schädlinge achten.

- Hohe Stauden, Blumen und Gemüse (z.B. Stabtomaten) stützen und

anbinden.

- Auslichten und Zurückschneiden von Frühjahrsblühern.

- Regelmäßig leichte Bodenlockerung vornehmen, um die Belüftung,

den Wasserverbrauch und das Speichervermögen zu verbessern.

- Den Rasen regelmäßig und bei hohen Hitzeperioden gießen.

- Den Rasen etwas höher wachsen lassen, wodurch der Boden wegen

zusätzlichem Schatten nicht so schnell verbrennt.

- Ab Juni können die Hecken geschnitten werden, jedoch besser ab Juli,

wenn die Brutzeit der Vögel vorbei ist.

- Beeren und Kirschen mit Netzen vor Vögeln schützen.

- Ggf. Düngen von Rasen, Gemüse und Blumen.

- Herbst- und Wintergemüse säen bzw. pflanzen.

- Stauden und Sommerblumen nachpflanzen, falls nötig.

- Letzte stickstoffhaltige Düngung sorgt für die optimale Ausreifung von

Gemüse und Obstbäumen.

- Ernte von reifem Gemüse.

- Fallobst einsammeln und entfernen.

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Zeitstrahl - Wann wird was getan?

August/ September

- Regelmäßig gießen, jäten, mulchen und lockern der Beete und Bäume.

- Auf Krankheiten und Schädlinge achten.

- Bei milden Temperaturen ab September Neurasen säen.

- Ab August Feldsalat und Spinat aussäen, Kohlrabi und Winterporree

aussetzen.

- Stauden und zweijährige Sommerblumen ab September pflanzen.

- Nadel- und immergrünes Laubgehölz ab September pflanzen.

- Eigene Samen aus Blumen und Gemüse können für den Eigenbedarf

im nächsten Jahr gesammelt werden.

- Nach der Blütezeit kann ggf. umgepflanzt werden. Die Pflanzen

können sich an die neue Umgebung gewöhnen, bevor es kälter wird.

- Ernte von reifem Gemüse, Fallobst sammeln und entsorgen.

- Auslichten von abgeernteten Obstbäumen und Beerensträucher.

Oktober/ November

- Ab Mitte Oktober werden laubabwerfendes Gehölz gepflanzt.

- Pflanzflächen für das kommende Jahr vorbereiten.

- Bodenlockerung vornehmen, solange es nicht friert.

- Wasser tragende Gegenstände wie Gießkannen, Schläucher und

Wasserhähne entleeren und über den Winter offen lassen.

- Kompost umschichten.

- Rasen in den ersten Wochen im Oktober letztmalig mähen.

- Werkzeuge reinigen, Saatgut kühl und trocken verstauen.

- Schuppen und Garten aufräumen.

- Gewächshaus reinigen und ggf. reparieren, um darin überwinternde

Pflanzen bestmöglich mit Licht und Wärme zu versorgen.

- Bäume dürfen zum Schutz nistender Vögel nur zwischen Oktober und

Februar gefällt und gerodet werden.

- Rosen für den Winter anhäufeln.

- Obstbäume mit Weißanstrich versehen.

- Verwelkte Stauden werden zurückgeschnitten.

- Restliches Laub entsorgen, damit die darunterliegenden Pflanzen

nicht faulen und mit dem mittlerweile schwächerem Sonnenlicht

versorgt werden.

- Die letzte Ernte einfahren bzw. Vlies oder Folie auflegen, um den

Reifeprozess zu beschleunigen.

- Gefrorenes Erntegut vor der Ernte erst auftauen lassen.

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Zeitstrahl - Wann wird was getan?

Nutzen Sie diese Aussaat- und

Arbeitskalender oder

vergleichbares Material aus

anderen Quellen, damit Sie alle

Termine für Pflanzen und

Gartenarbeiten auf einem Blick

haben und nichts übersehen

wird. Vor allem für Anfänger

sind diese Übersichten sehr

hilfreich.

Im folgenden befassen wir uns

thematisch mit den

unterschiedlichen Aufgaben im

Garten. Eine rein

chronologische Abhandlung der

Tätigkeiten eines Gartenjahres

macht wenig Sinn, da sonst

mehrfach zwischen den

Themen gesprungen werden

müsste. Werfen Sie bestenfalls

jeden Monat einen Blick auf den

Arbeitskalender und prüfen Sie,

ob für den jeweiligen Monat

alles erledigt oder in den

vorangegangenen Monaten

etwas versäumt wurde und

arbeiten Sie die Tätigkeiten

nach.



Pflanzfläche vorbereiten

Der Boden liefert alle Nährstoffe für Ihre Pflanzen und diese können nur

so gut wachsen und gedeihen, so gut ihre Grundlage ist. So wie wir

Menschen Nahrung zum Leben und wachsen benötigen, so benötigen

Ihre Pflanzen ebenfalls Nahrung. Dabei spielt die Qualität Ihres

Erdreichs ebenso eine große Rolle wie die Qualität unserer Lebensmittel.

So wie Menschen auch mit Fast Food mehr oder weniger gut überleben

können, werden Ihre Pflanzen auch mit unfruchtbarem Erdboden

irgendwie zurechtkommen. Wenn Sie jedoch richtige “Sportler”

heranzüchten und eine üppige Ernte einfahren wollen, benötigen Sie die

richtigen “Proteine” für Ihre Pflanzen.

Die Beschaffenheit der Erde

Erde ist nicht gleich Erde und jeder Garten hat eine andere

Bodenbeschaffenheit. Ein Gartenboden kann grob in drei

Hauptbestandteile eingeteilt werden, wobei die Unterschiede an der

Größe der Körnung auszumachen sind.

Sandböden sind grobkörnige, luft- und wasserdurchlässige Böden. Dafür

jedoch auch nährstoffarm und trocknen schneller aus.

Schluffböden sind etwas feinkörniger als Sandböden und können

Wasser länger speichern. Sie sind fruchtbarer, dafür aber auch weniger

luftdurchlässig.

Tonböden sind sehr feinkörnig und kompakt. Dadurch kann das Wasser

jedoch nicht abfließen und Luft gelangt nicht an die Wurzeln. Sie sind

sehr schwer und schwierig zu bearbeiten.

Jede Bodenart hat seine speziellen Vorzüge und Nachteile. Ein optimaler

Boden ist eine gleichverteilte Mischung dieser drei Bodenarten und wird

Lehmboden genannt. In diesem können Nährstoffe und Wasser besser

gehalten werden, wobei überschüssiges Wasser gut abfließen kann.

Ebenso gelangt Luft an die Wurzeln, welche sich wiederum gut im

Erdreich entfalten können.

34


Um den Nährstoffhaushalt des Bodens aufzuwerten, wird Humus

hinzugegeben. Unter Humus versteht man die gesamte tote organische

Substanz im Erdreich. Also alle Pflanzenbestandteile oder Tiere, welche

durch Bakterien oder anderen Kleintiere, wie Würmer, abgebaut und

zersetzt wurden. Gleichzeitig verbessert Humus die Durchlüftung des

Bodens und speichert Wasser, während es die zersetzten Nährstoffe für

die nächste Pflanzengeneration zur Verfügung stellt. Dank der dunklen

Färbung von Humus wird Sonnenlicht stärker absorbiert, wodurch sich

der Boden schneller erwärmt.

Die Beschaffenheit Ihres Bodens können und sollten Sie zu Beginn Ihrer

Gartennutzung und dann alle 3-5 Jahre analysieren lassen. Eine Analyse

durch ein Labor kostet in etwa 50-80€, wobei neben der

Bodenbeschaffenheit auch der pH-Wert, der Humusgehalt und weitere

Spurenelemente des Bodens, wie Magnesium, Bor, Kupfer, Eisen usw.

bestimmt werden. Eine grobe Einschätzung Ihrer Bodenbeschaffenheit

können Sie auch selbstständig erhalten, indem Sie nach einigen

regenfreien Tagen eine handvoll Erde nehmen und zu einer Kugel oder

einem länglichen Stab formen. Ist die Form spröde, brüchig und rau, so

deutet das auf einen hohen Sandanteil im Boden hin. Lässt sich die Erde

zu einer festen, nicht klebrigen Form und glatter Oberfläche drücken, so

weist das auf einen Schluff- bzw. Lehmboden hin. Wenn die Form

zusätzlich noch klebrig ist, können Sie mit einem hohen Anteil an Ton im

Erdreich ausgehen.

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Pflanzfläche vorbereiten

Bodenlockerung

Die Grundlage für einen ertragreichen Boden ist neben dem

Nährstoffvorrat die Bodenlockerung. Diese erfolgt in der Regel im Herbst

nach der letzten Ernte oder bei Neuanlage eines Beetes. Wurde diese

nicht im letzten Herbst durchgeführt oder liegt diese schon länger

zurück, können Sie diese zur Not auch im Frühling vor der Aussaat oder

Auspflanzung erledigen. Warten Sie im Herbst nicht zu lang mit der

Bodenlockerung, da die Tage immer kälter und nasser werden, wodurch

die Arbeit deutlich erschwert wird.

Ob das Erdreich komplett umgegraben oder nur oberflächlich und

schonend gelockert werden soll, ist ein großes Streitthema selbst bei

erfahrenen Gärtnern. Beim Auflockern gehen Sie einfach mit einem

Sauzahn oder Kultivator durch das Erdreich, wodurch die Erde an der

Oberfläche aufgebrochen und vermischt wird. Somit können Sie das von

der Ernte übrig gebliebene, noch unverweste Material oder einen dünn

aufgetragenen Kompost unter die Erde bringen, ohne das

darunterliegende Ökosystem anzugreifen.

Durch das Umgraben wird aufgetragener Kompost tief unter die Erde

verteilt, so dass die Wurzeln der kommenden Pflanzengeneration gut mit

Nährstoffen versorgt werden. Nachteilig ist jedoch, dass die Erde aus

einer Tiefe von etwa 10-15 cm an die Oberfläche befördert wird,

wodurch das Gleichgewicht des Ökosystems gestört und die Wirkung der

Mikroorganismen und Kleintieren im Erdreich beeinträchtigt wird. Kalte

Tage verlangsamen zusätzlich die Regeneration des Ökosystems. Aus

diesem Grund empfehle ich eine Umgrabung im Herbst mit großer

Vorlaufzeit vor dem Frost und eine Wiederholung alle 3-4 Jahre. Bei

tonreicher Erde ist eine Umgrabung auch alle 2 Jahre sinnvoll.


Pflanzfläche vorbereiten

Wie Sie die Erde umgraben, können Sie sich sicherlich schon denken.

Entfernen Sie zu Beginn größeres und schwer zersetzendes Gehölz,

Steine und jede Unkrautwurzel, welche Sie ansonsten im nächsten Jahr

in voller Blüte erblicken würden. Legen Sie den Spaten an einem Ende

der zu umgrabenden Fläche an, setzen Sie ihr Körpergewicht ein, indem

Sie sich mit dem Stiefel auf den Spaten stellen und stechen Sie möglichst

tief ins Erdreich. Setzen Sie die Hebelwirkung Ihres Spatens ein, um eine

Scholle herauszuheben und 180° wendend wieder auf die Erde zu

werfen. Werfen Sie die nächste anliegende Scholle in die offene Senke

des letzten Spatenstichs, um die anschließende Begradigung des Bodens

zu ersparen. Selbiges können Sie bei festem, lehmigem Erdreich auch

schonender mit einer Grabgabel bewerkstelligen. Das erspart zwar

einigen Würmern die Hinrichtung durch die Guillotine, jedoch ist das

Umgraben mit der Grabgabel auch anstrengender und oft zerbrechen

die Erdschollen bereits beim Herausheben.

Vorbereitung für die Aussaat

Wurde der Boden schon im Herbst gründlich gelockert oder

umgegraben, so genügt vor der Aussaat im Frühling eine kurze und

überwiegend oberflächliche Lockerung mit dem Sauzahn oder

Kultivator. Dies bewirkt, dass die Wurzeln nicht in ihrer Entwicklung

und Ausbreitung durch zu feste Erde gestört werden und Wasser

gleichmäßig und ungehindert an das Wurzelwerk gelangen kann.

Überschüssiges Wasser kann zudem noch rasch versickern. Die

Nutzfläche sollte gleichmäßig verteilt und frei von Mulden sein. Denn

darin kann sich Gießwasser sammeln und die Saat entweder überfluten

oder hinfort schwemmen. Gleichen Sie die Erdoberfläche einfach mit

einem Rechen aus. Entfernen Sie beim Auflockern und einebnen alle

Unkrautwurzeln, weil diese später mit Ihrem Gemüse um Nährstoffe

konkurrieren werden.

37


Pflanzfläche vorbereiten

Je nach vorangegangener Inanspruchnahme der

Böden, empfiehlt sich vor der Aussaat eine

Anreicherung der Erde durch Nährstoffe in Form von

Kompost bzw. Dünger. Besonders bei sandigen Böden

empfiehlt sich eine Zufuhr von nährstoffreichem

Humus, wodurch der Boden zusätzlich noch

luftdurchlässiger und das Speichervermögen für

Wasser erhöht wird. Lassen Sie den Kompost nach dem

Austragen noch 10 Tage ruhen, bevor Sie mit der

Aussaat beginnen. In dieser Zeit keimen aus dem

Kompost unverwestes Unkraut heran und kann vor der

Aussaat Ihrer Pflanzen sicher entfernt werden. Somit

verwechseln Sie nicht die Keimlinge Ihrer Aussaat mit

dem Unkraut aus dem Kompost. Sind die 10 Tage

verstrichen, sollten Sie den oben liegenden Kompost

zusammen mit der darunterliegenden Erde mit einem

Grubber oder Kultivator in die Erde einarbeiten. Dabei

wird der Kompost mit der Erde vermischt und der

Boden belüftet. Je nachdem, wie sehr Ihr Boden zur

Klumpenbildung neigt (lehmige Erde mehr als

sandiger), sollten Sie im Anschluss mit einem Rechen

oder Krümler größere Erdbrocken zerkleinern.

Damit Sie bei der Aussaat, der ständigen Pflege und

anschließender Ernte auch den Zugang zu den

Pflanzen erhalten, legen Sie ausreichend große

Trampelpfade um Ihre Beete an. Die begehbaren Pfade

können Sie hervorheben, indem Sie Pflöcke setzen,

Schnüre um die Beete ziehen, Rindenmulch auf die

Wege streuen oder gleich eine Holzpalisade setzen. Zu

Holzpalisaden raten ich Ihnen jedoch nur, wenn Sie

Ihre Beete über die Jahre nicht verschieben, da

Anpassungen sehr zeitintensiv sind.

Mein Empfehlung: Wenn Sie viel mit dem

Gartenschlauch arbeiten, dann sollten Sie an jeder

Ecke Ihres Beetes ein Pflock setzen. Dadurch können

Sie die Schläuche auch durch verwinkelte Beete ziehen,

ohne die Pflanzen zu beschädigen.

38



Die Aussaat

Wie herrlich leuchtet mir die Natur!

Wie glänzt die Sonne!

Wie leuchtet die Flur!

Es dringen Blüten aus jedem Zweig

und tausend Stimmen aus dem

Gesträuch

und Freud und Wonne aus jeder Brust.

O Erd, o Sonne, o Glück, o Lust!

Johann Wolfgang von Goethe

40


Endlich ist es soweit. Die Tage werden wärmer, die Vögel zwitschern

lauter und das Erwachen der Natur ist nahezu in Echtzeit erkennbar. So

wie einst auch für Johann Wolfgang von Goethe ist der Frühling für die

meisten Gärtner der sehnlichst erwartete Startschuss zur Freud und

Tatendrang.

Viele Gärtner können es kaum erwarten, Ihre Pflanzen gleich bei dem

ersten wärmeren Sonnenstrahl im März aufs Beet zu bringen. Doch

genau hier besteht die große Gefahr, dass die Ungeduld sich schon bald

rächen könnte. Jungpflanzen und Samen sind anfangs noch recht

schwach und so könnten sie bei plötzlichen Kälteeinbrüchen Schaden

nehmen. Dies schwächt die Pflanze und lässt sie langsamer entwickeln,

als bei einer späteren Aussaat oder Auspflanzung. Es gibt kein genaues

Datum, ab wann die Aussaat durchgeführt werden sollte, da sich der

optimale

Zeitpunkt von

Pflanze zu Pflanze

und Sorte zu Sorte

unterscheiden

kann. Selbst von

Jahr zu Jahr

können sich die

Aussaattermine

ändern, falls der

Frühling früher

oder später

beginnt als noch

das Jahr zuvor.

Zusätzlich erschwert ein matschiger Boden die Aussaat. Lassen Sie sich

auch nicht von der tückischen Wärme der Sonnenstrahlen während des

Tages täuschen. In der Nacht können die Temperaturen unter den

Gefrierpunkt fallen und somit erheblichen Schaden an einigen

Jungpflanzen anrichten.

Beginnen Sie deswegen auch nicht zu früh mit der Anzucht der Pflanzen

in der Anzuchtschale, damit die Keimlinge nicht zu früh zu groß werden,

bevor die Auspflanzung im Freien beginnen kann. Für genauere

Zeiträume empfehle ich Ihnen, den Aussaatkalender und die

Beipackzettel der Samentüten genauestens durchzulesen. Diese liefern

Ihnen alle nötigen Hinweise und Empfehlungen für eine

erfolgversprechende Anzucht.

41


Die Aussaat

Vorziehen oder Direktsaat?

Die Aussaat in Anzuchtschalen bringt eine Menge Vorteile mit sich. Sehr

oft ist die Anzucht deutlich einfacher als die Direktsaat im Freien, da Sie

die Rahmenbedingungen wie Temperatur und Bodenbeschaffenheit

selber wählen können. Durch kontinuierliche Pflege kann das

Heranwachsen der Pflanzen deutlich beschleunigt und kontrolliert

werden. Einige Pflanzen lassen sich auch nur durch das Vorziehen

erfolgreich anbauen. Ob Sie eine Pflanze in einer Anzuchtschale

vorziehen sollten oder nicht, hängt vor allem von der jeweiligen

Keimtemperatur der Pflanze ab. Wärmebedürftiges Gemüse wie

Tomaten, Gurken oder Auberginen benötigen eine minimale

Keimtemperatur von über 15°. Zwischen 25 bis 27° ist die

Keimbedingung jedoch optimal. Dabei ist nicht die Raumtemperatur

gemeint, sondern die Temperatur des Bodens. Solche Keimbedingungen

sind für eine ideale Anzucht und ertragreiche Ernte in der Direktsaat im

Freien nicht realisierbar. Die meisten Kohl- und Bohnensorten keimen

dagegen bereits ab 8° (idealerweise bei 23°) und können im Frühbeet

oder Gewächshaus gesät werden. Erst wenn die Bodentemperatur in

Ihrem Gemüsebeet entsprechend hoch sind, können diese Pflanzen auch

direkt unter dem Himmel ausgesät werden. Die meisten anderen

Gemüsearten, so wie viele Salatsorten, Zwiebeln, Karotten, Brokkoli usw.

müssen nicht vorgezogen, sondern können direkt auf das Beet gestreut

werden.

42


Die Aussaat

Wenn Ihr Haus es hergibt und Sie nicht gerade ein beheizbares

Gewächshaus Ihr Eigen nennen, empfiehlt sich die Aussaat im Haus zum

Beispiel auf der Fensterbank. Hier sind die Samen und Keimlinge

geschützt vor Temperaturschwankungen, Frost und Tieren wie Vögel

und Schnecken. Der Nachteil ist jedoch, dass neben den anfänglichen

Fixkosten für die Anzuchtschalen und Abdeckhauben unter Umständen

viel Platz benötigt wird. Die Samen verlangen viel Helligkeit und müssen

an hellen Orten platziert werden. Die optimale Keimtemperatur für

Gemüse liegt zwischen 20-25°, während Sommerblumen auch bei 15-20°

sehr gut keimen können.

Einkauf der Samen

Ich empfehle Ihnen, nicht an den Kosten für Saatgut und

Aussaatbehälter zu sparen. Kaufen Sie robuste, flache Anzuchtschalen,

die Sie über Jahre immer wieder verwenden können. Bei der Wahl des

Saatgutes empfiehlt es sich, auf eine gute Qualität zu achten. Die Saat

sollte noch sehr frisch sein und in einer gut schützenden Verpackung

liegen. Bedenken Sie bitte, dass Sie hier die Saat für Ihre eigene Nahrung

setzen. Der bekannte Satz: “Man erntet, was man sät” beschreibt den

Sachverhalt sprichwörtlich am besten. Wer an der Qualität der Saat

spart, spart gleichzeitig am Ertrag der Ernte. Dies gilt auch für

Blumensamen.

Um Ihren Samen die bestmögliche Starthilfe geben zu können, rate ich

Ihnen zur Anzuchterde statt herkömmlicher Gartenerde. Da Samen noch

recht anfällig und schwach sind, kann die möglicherweise durch

Schädlinge oder Pilzsporen belastete herkömmliche Erde zu großen

Schäden und Ausfällen führen. Spezielle Anzuchterde hingegen ist

keimfrei und der ideale Nährboden für Ihre jungen Gewächse. Es

besteht zum größten Teil aus Humus und Sand, wodurch die Erde

lockerer wird und mehr Wasser darin gespeichert werden kann. Ein

erfahrener Gärtner kann seine Anzuchterde auch selber herstellen. Sind

Sie jedoch noch am Anfang Ihrer Gärtnerlaufbahn, empfehle ich Ihnen

Anzuchterde zu kaufen.

43


Die Aussaat

Aussaattechnik

Wie Sie die Samen in die Aussaatbehälter streuen ist im Grunde

genommen Ihnen selbst überlassen. Ob durch Ausstreuen zwischen

Zeigefinger, Mittelfinger und Daumen oder mit Hilfsmitteln wie zu

einem Trichter gefaltetes Papier, achten Sie nur darauf, dass die Samen

nicht unnötig belastet werden und sortieren Sie verkümmerte Samen

direkt heraus. Bei sehr kleinen Samen ist es nicht tragisch, wenn diese

sehr dicht beieinander liegen. Beim späteren Pikieren können Sie die

schwächeren Pflanzen selektieren. Größere Samen können Sie gezielt

mit einem Mindestabstand von 1-2 Zentimeter ausstreuen.

Nach dem Ausstreuen der Saat drücken Sie die Erde ganz leicht mit

einem großflächigen und flachen Gegenstand an, damit die Samen einen

guten Kontakt mit der Erde haben, aber noch genug Luft zum Atmen und

Raum für Wasser bleibt. Spätestens jetzt sollten Sie noch einmal

aufmerksam die Hinweise auf den jeweiligen Samentüten lesen. Einige

Pflanzen, wie zum Beispiel die Karotte, Kopfsalat oder die Tomate sind

Lichtkeimer und sollten nach dem Andrücken nicht bzw. nur mit einer

sehr dünnen Erdschicht abgedeckt werden. Anders als die Dunkelkeimer

brauchen sie zur Keimung neben Wärme, Wasser und Sauerstoff

zusätzlich noch Licht. Bei Dunkelkeimern wie Gurke, Kürbis und

Feldsalat hemmt das Licht den Wachstumsprozess und dieses Gemüse

sollte deswegen mit einer fingerdicken Erdschicht überdeckt werden.

Zum Schluss drücken Sie die letzte Erdschicht nochmals leicht an.

44


Die Aussaat

Ständige Pflege

Vielleicht kennen Sie die Bilder von Wüsten, in denen nach einer

längeren Dürreperiode ein Regenschauer die öde Landschaft in ein

Blumenmeer verwandelt. Der Grund ist, dass Samen erst mit der Zufuhr

von Wasser anfangen können zu keimen. Nachdem Sie die Samen also

ausgesät haben, müssen Sie die Erde und die Samen erst einmal

gründlich anfeuchten. Wenn Sie nicht gerade Reis anbauen, sollten Sie

darauf achten, dass die Erde zwar gut durchnässt, aber nicht

überschwemmt wird. Damit die Samen nicht abgeschwemmt werden,

sollten Sie keine große Gießkanne zum Gießen verwenden.

Um die Verdunstung Ihrer Saat zu verhindern, legen Sie auf den

Aussaatbehälter eine entsprechende Abdeckhaube oder ggf. eine

durchsichtige Folie. Gelegentliches Nachgießen soll die Erde konstant

feucht halten. Zu viel Wasser kann jedoch dazu führen, dass die Saat zu

faulen beginnt. Da Pflanzen auch Sauerstoff benötigen, sollten Sie bei

immer größer werdenden Sämlingen auch die Luftzufuhr durch das

Anheben der Abdeckung gewährleisten. Die Folie bzw. Abdeckhaube

kann gänzlich abgenommen werden, sobald die Sämlinge gekeimt

haben.

Sobald der größte Teil Ihrer Aussaat die ersten Keimblätter entfaltet hat

(etwa 1-3 Wochen nach der Aussaat), können Sie anhand der Größe,

Form und Farbe erkennen, welcher Sämling einen großen Ertrag

verspricht und welcher nicht. Trennen Sie die Spreu vom Weizen, indem

Sie die Sämlinge pikieren oder komplett entfernen. Durch das Pikieren

haben Ihre Gewächse

mehr Raum, um ihre

Wurzeln zu entfalten

und die Nährstoffe im

Boden besser auszuschöpfen.

Nach dem

Pikieren sollte der

Boden wieder gut mit

Erde bedeckt, bewässert

und die

Anzuchtschale an

einem etwas kühleren

Ort bei ca. 15° gestellt

werden.

45


Die Aussaat

Direktsaat im Freien

Ist der Boden gut vorbereitet und wurden die Saattermine beachtet,

dann kann die Aussaat im Freien beginnen. Im Grunde genommen

unterscheidet sich die Technik der Aussaat im Freien kaum von der

Aussaat in Anzuchtschalen.

Die drei am häufigsten genutzten Saatmethoden sind die Reihensaat, die

Horstsaat und die Breitsaat. Bei der Breitsaat werden die Samen

breitflächig mit der Hand ausgestreut und anschließend leicht eingehakt.

Diese Methode eignet sich beispielsweise für schwachzehrende Pflanzen

wie Blattgemüse, Rasen, einige Sommerblumen, Mais und Getreide.

Die Horstsaat eignet sich besonders für Bohnen, Erbsen und andere

Schwach- bzw. Mittelzehrer, welche kein zu großes Wurzelwerk

besitzen. Dabei werden etwa 3-6 Samen gleichzeitig als Häufchen oder

mit geringem Abstand im Kreis nebeneinander gepflanzt. Der Vorteil ist,

dass sich hierbei die Gewächse gegenseitig oder an einem im Mittelpunkt

stehender Stange stützen.


Die Aussaat

Die im Nutzgarten

häufigste Form der

Aussaat ist jedoch die

Reihensaat, da hierbei

die Abstände

zueinander besser

eingehalten werden

können und die

Nutzfläche platzsparend

genutzt wird.

Außerdem sieht ein

Gemüsebeet auch

hübscher und

gepflegter aus, wenn

das Gemüse in Reih und Glied steht. Verbinden Sie dazu

zwei Pflöcke mit einer Schnur, sodass Sie mit einem Stock (zum Beispiel

das Stielende einer Hacke) gerade und parallel zueinander liegende

Saatrillen ziehen können. Beachten Sie auf jeden Fall die auf der

Verpackung angegebenen Abstände zwischen den Pflanzen und die

Rillentiefen. Lichtkeimer werden in sehr flache Furchen oder direkt auf

die Erdoberfläche gesät und im Anschluss leicht eingehakt, damit sie

nicht austrocknen. Dunkelkeimer hingegen werden in tiefere Furchen

bei etwa 2-4 cm gesät. Um Lücken in Ihrem Beet durch Ausfälle einzelner

Samen zu vermeiden, können Sie mehrere Samen nebeneinanderlegen

und nach ein paar Wochen die schwächeren Sämlinge entfernen.

Eine ähnliche Variante der klassischen Reihensaat ist die Reihensaat im

Dreiecksverbund. Im Unterschied zur klassischen Reihensaat wird nach

der Aussaat einer Reihe die folgende Reihe leicht versetzt. Die Pflanzen

der übernächsten Reihe werden wieder auf der Höhe der ersten Reihe

gesetzt, usw.. Diese Methodik erlaubt eine sparsamere Verteilung der

Gewächse, da die einzelnen Reihen enger zueinander gesetzt werden

können, wobei der Mindestabstand zwischen den Pflanzen trotzdem

eingehalten wird.

Zu guter Letzt werden die Samen unabhängig von der Saatmethode

eingehakt und reichlich gegossen. Das Erdreich sollte in den kommenden

Wochen stets feucht gehalten werden, jedoch nicht überschwemmen.

47


Auspflanzung im Freien

Sobald Ihre Jungpflanzen groß genug sind oder Sie Setzlinge gekauft

haben, können Sie diese in Ihrem Gemüse- bzw. Blumenbeet aussetzen.

Wie bei der Aussaat im Freien auch, muss der Boden entsprechend

vorbereitet werden und ausreichend Nährstoffe enthalten. Wurde das

sichergestellt, können Sie die Setzlinge aussetzen, indem Sie mit einer

Blumenkelle ein Loch graben, das Gewächs einsetzen, ggf. etwas

Kompost dazugeben und mit Erde auffüllen. Achten Sie darauf, dass das

Wurzelwerk beim Eingraben nicht beschädigt wird und sich die Erde

nach einem Regen noch etwas setzen kann. Wenn Sie die Pflanze

anschließend ausgiebig gießen, werden die Hohlräume um die Wurzeln

mit Erde aufgefüllt.

In den kommenden Tagen muss die Erde um die Setzlinge feucht

gehalten werden. Der Pflegebedarf der Gewächse sinkt jedoch ab einer

gewissen Pflanzengröße. Die Ausfallwahrscheinlichkeit wird geringer als

noch nach der Keimung, da die Gewächse robuster und

widerstandsfähiger geworden sind. Sie halten eine längere Durststrecke

aus und sind resistenter gegen Fressfeinde und Krankheiten. Trotz Allem

ist es wichtig, dass Sie die Gewächse permanent beobachten und schnell

auf Gefahren reagieren. Wenn sich der Frühling dem Ende naht und die

Temperaturen deutlich ansteigen, steigt auch der Bedarf an Wasser.

48


Wie Jungpflanzen geschützt werden

Schädlinge wie Schnecken können innerhalb kurzer Zeit die

wochenlange Arbeit eines Gärtners zunichtemachen. Um Ihre

Schützlinge vor diesem grausamen Ende zu bewahren, können Sie neben

Fallen auch Abdeckfolien oder Pflanzhauben einsetzen. Diese einfachen

Schutzmechanismen erfüllen mehrere Zwecke gleichzeitig. Neben dem

Schutz vor Fressfeinden schaffen Sie zusätzlich noch klimatisch

vorteilhafte Bedingungen an kalten Frühlingstagen und die Vegetation

wird beschleunigt. Diese Mini-Gewächshäuser sind zwar nicht so effektiv

wie ihre großen Brüder, dafür sind Sie deutlich günstiger, flexibler und

leichter anzuwenden.

Wird es “unter dem Glas” zu warm, trocknen die Pflanzen schnell aus.

Deswegen sollten Pflanzen mit Abdeckhauben auch häufiger gegossen

werden als freistehende Gewächse ohne Überdachung. Folien und

Hauben schützen zwar auch vor starken Winden, jedoch sollten Sie

darauf achten, dass Ihre Pflanzen noch genügend Frischluft erhalten.

Herkömmliche Folien ohne Luftlöcher sind deswegen nicht zu

empfehlen, sondern spezielle, reißfeste und ggf. sogar dehnbare

Gartenfolien mit Lüftungsschlitzen. Diese einmaligen Investitionen

können bei guter Pflege über Jahre genutzt werden.

49


Rasen - der grüne Teppich

Kannst Du Dein Haus nicht mehr erspähen,

wird’s höchste Zeit zum Rasenmähen

Unbekannt


Die Wahl des

Rasens hängt

unmittelbar mit

der geplanten

Nutzung und

dem Standort ab.

Berücksichtigen

Sie dabei auch die

Ergebnisse Ihrer

Planung aus den

vorherigen

Kapiteln. In der

Regel werden Rasenmischungen aus unterschiedlichen Rasenarten

verkauft, um die sortenspezifischen Merkmale miteinander zu

kombinieren. Ich empfehle Ihnen, auf die RSM-Nummern auf den

Verpackungen zu achten. RSM steht für Regel-Saatgut-Mischung und sind

erprobte Gräsermischungen, die je nach Standortbedingung und

Einsatzbereich unterschiedliche Funktionen erfüllen. Die RSM-Nummer

besteht aus 2-3 Zahlen, wobei die erste die Oberkategorie, die mittlere die

Unterkategorie und etwaige dritte Zahl die feinste Untergliederung der

Rasensorte beschreibt. Um einen Eindruck der Rasenvielfalt zu erhalten,

sehen Sie einen Ausschnitt einer RSM-Tabelle mit den gängigsten

Rasenarten:

51


Rasen - der grüne Teppich

Der Zierrasen zeichnet sich vor allem durch seine geringe Belastbarkeit

und hohem Pflegeaufwand aus. Gleichwohl ist dieser sehr dicht und

erweckt einen hochwertigen, ästhetischen Eindruck.

Der Gebrauchsrasen wurde hauptsächlich für Grünflächen mit

beständiger Belastung entwickelt und ist somit Ideal für Haushalte mit

Kindern oder größeren Haustieren. Aufgrund seiner Robustheit und des

geringen Pflegebedarfs ist der Gebrauchsrasen sehr häufig die erste

Wahl.

Daneben existieren noch Schattenrasen, welche mit wenig Sonnenlicht

auskommen und oft auf der schattigen Nordseite des Hauses oder hinter

hohen Bäumen gepflanzt werden. In der Regel sind Schattenrasen

pflegeintensiver, regenerieren sich langsamer und sind anfälliger bei

Trockenheit.

52


Rasen - der grüne Teppich

Die Schnitthäufigkeit und -höhe hängt von der Rasenart ab. Folgende

Tabelle stellt die durchschnittliche Schnitthäufigkeit und -höhe dar,

wobei sich auch diese je nach Rasenmischung leicht unterscheiden kann.

Eine exakte Empfehlung finden Sie immer auf der Verpackung der

Rasenmischung.

Sparen Sie nicht an der Qualität der Rasensaat, vor allem nicht bei

sensiblen Rasenmischungen wie für den Zierrasen oder Schattenrasen.

Eine Erneuerung der Rasenfläche ist mühsam und zeitaufwendig.

Außerdem erweckt ein qualitativ hochwertiger Rasen einen gepflegten

Gesamteindruck Ihres Gartens.

Rollrasen oder Selbstaussaat?

Haben Sie sich für eine Rasenmischung entschieden, dann haben Sie

zwei Möglichkeiten, diesen auf Ihren Garten zu bringen. Neben der

herkömmlichen Selbstaussaat können Sie Ihren Rasen auch als

Fertigrasen kaufen. Diese eingerollten Rasen können bei örtlichen

Anbietern erworben und direkt abgeholt oder geliefert werden, wobei

die Selbstabholung nur bei kleineren Rasenflächen bis 20 Quadratmeter

zu empfehlen ist. Der Fertigrasen bringt einige Vorteile mit sich, ist

dafür jedoch extrem teuer.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Fertigrasen wird vom Anbieter in

der Regel über ein Jahr gepflegt, gemäht und einige Male vertikutiert, bis

dieser zum Verkauf angeboten wird. Während dieser Pflege werden

Unkraut und andere Schäden beseitigt, so dass Sie gleich zu Beginn

einen vorzeigbaren Rasen in Ihrem Garten zur Schau stellen können.Im

Gegensatz zu einem selbst eingesetzten Rasen sparen Sie durch den

Fertigrasen sehr viel Zeit, da Sie nicht selber aussäen und den Rasen

über mehrere Monate hinweg pflegen, düngen und mähen müssen, bis

Sie nach einem Jahr dasselbe Ergebnis wie bei einem Rollrasen erhalten.

53


Rasen - der grüne Teppich

Je nach Fertigkeit und Erfahrung des Gärtners ist die Wahrscheinlichkeit

für Schäden oder Lücken im selbst gesäten Rasen höher. Dies alles

spricht für einen fertigen Rollrasen, wenn da nicht die Kosten wären.

Zusätzlich zu dem Rollrasen selbst kommen je nach Größe der

Grünfläche noch hohe Transportkosten hinzu. So wiegen 100 qm

Rollrasen zwischen 1.5 - 2 Tonnen, welche erst befördert werden

müssen. Ein direkter Preisvergleich ist schwierig, da hierbei viele

Faktoren mitspielen. Im Allgemeinen jedoch können Sie handelsüblichen

RSM 2.3 Gebrauchsrasen für 5 € pro Kilogramm erhalten, was für etwa

40 qm Rasenfläche ausreicht. Für einen Rollrasen erhalten Sie für

denselben Betrag nur eine Rolle, die lediglich für 1 qm ausreicht.

So legen Sie einen Rasen an

Egal ob Rollrasen oder Selbstaussaat - bevor Sie den Fertigrasen oder die

Saat auf die vorgesehene Fläche auftragen, sollten Sie die Fläche vorab

begradigen und anwalzen. Befreien Sie dabei die Fläche von jedem

Unkraut oder Restbestand, da diese sonst auf Ihrem neuen und schön

angelegten Rasen wiederkehren werden. Vergessen Sie nicht, dass der

Fertigrasen in der Regel eine Dicke von 2-3 cm aufweist, was vor allem

an den angrenzenden Gehwegen, Grundstücksbegrenzungen oder Ihrer

Terrasse sichtbar sein könnte.

54


Rasen - der grüne Teppich

Das Ausrollen des Rollrasens ist selbsterklärend. Legen Sie die erste Rolle

so aus, dass Sie daran gut alle weiteren Rollen anknüpfen können und

die Rollen so wenig wie möglich zerteilt werden müssen.

Die Rasensaat verteilen Sie bei kleineren Flächen mit der Hand, indem

Sie die Saat breitwürfig ausstreuen. Bei größeren Flächen empfiehlt sich

der Einsatz eines Streuwagens. Die Saat sollte so lückenlos wie möglich

ausgestreut werden, was mit dem Streuwagen deutlich besser gelingt.

Viele Säwagen besitzen zudem einen verstellbaren Auswurf. Die einzige

Schwierigkeit bei der Aussaat sind die Ränder der Rasenflächen, da dort

unachtsam Saatgut auf benachbarte Beete oder Gehwege fallen kann,

welches nach einigen Monaten mühselig wieder gejätet werden muss.

Nach der Aussaat werden die frischen Samen vorsichtig eingehakt und

im Anschluss angedrückt. Begraben Sie die Samen mit dem Rechen nicht

tiefer als 1 cm unter die Erde, da Rasensamen Lichtkeimer sind. Damit

die Saat guten Kontakt zum Boden hat und nicht beim nächsten Regen

weggeschwemmt wird, drücken Sie die Erde am besten mit einer Walze

gleichmäßig und schonend an. Wenn Sie keine Walze zur Hand haben,

tut es zur Not auch ein größeres Brett, welchen Sie mit Ihrem eigenen

Körpergewicht belasten und somit die Erde gleichmäßig andrücken.

Obwohl die Arbeit mit Hilfe eines Streuwagens und einer Walze deutlich

vereinfacht wird, rentiert sich der Kauf in der Regel nicht, da

Rasenflächen nach der erstmaligen Anlegung selten erneuert werden

müssen. Wenn es geht, leihen Sie diese Geräte von einem Nachbarn,

Bekannten oder teilweise auch aus dem Fachhandel aus.


Rasen - der grüne Teppich

Zu guter Letzt bewässern Sie den frisch angelegten Rasen leicht mit

einem Rasenregner oder Gartenschlauch mit Brauseaufsatz, so dass die

Erde zwar ständig feucht bleibt, aber die Samen nicht überschwemmt

werden. Die ersten grünen Resultate werden bereits ab 2 Wochen

deutlich sichtbar und Sie können lückenhafte Stellen nachstreuen. Die

erste Rasur Ihres neuen Rasens erfolgt ab einer Grashöhe von 8 cm,

welches erstmal auf 4 cm herunter geschnitten wird. Danach können Sie

sich allmählich an der empfohlenen Schnitthöhe auf der Verpackung

Ihres Saatguts annähern.

Rasenpflege

Wie in der obigen Tabelle bereits erwähnt, mähen Sie Ihren Rasen je

nach Rasenart 1-2-mal pro Woche auf die empfohlene Höhe herunter.

Während sehr heißen Sonnenphasen sollten Sie den Rasen ruhig 1-2 cm

höher schneiden, damit die Grasnarbe nicht so schnell austrocknet.

Der Wasserbedarf Ihres Rasens hängt von vielen Faktoren ab. Je nach

Wetterlage, Temperatur, Rasenart und Standort unterscheidet sich der

Bedarf an Wasser. In der Regel ist Gras im Vergleich zu Gemüse

widerstandsfähiger und überlebt längere Durststrecken problemlos, so

dass Ihr Rasen bei sehr heißen Tagen auch bedenkenlos an Farbe

verlieren kann, solange es nicht verbräunt.

56


Rasen - der grüne Teppich

Entwickeln Sie für Ihren Rasen ein Auge für den optimalen Wasserbedarf

und beachten Sie folgende Aspekte:

Auf Ihren Rasen wird durch Bäume und Haus unterschiedlich viel

Schatten geworfen, so dass der Wasserbedarf Ihres Rasens je Standort

variieren kann.

Neurasen benötigt mehr Pflege und darf nicht zu trocken werden, da

die Rasenwurzeln noch nicht tief genug reichen.

Optimale Bewässerungszeiten sind morgens und abends, damit das

Wasser noch rechtzeitig die Wurzeln erreichen kann, bevor die

Mittagssonne den Großteil des Wassers verdunsten lässt. Außerdem

sinkt die Gefahr von Verbrennungen, welche durch den

Brennglaseffekt der Sonne verursacht werden kann.

Gießen Sie lieber seltener, dafür ausgiebiger.

Je nach Rasenart und Bodenbeschaffung können und sollten Sie den

Rasen mit Rasendünger 2-3-mal im Jahr düngen, denn bei jeder Mähung

entziehen Sie dem Rasen Nährstoffe. Verwenden Sie auf keinen Fall

herkömmlichen Gartendünger, denn Rasendünger ist durch die

Hauptbestandteile Stickstoff, Phosphor und Kalium optimal auf die

Bedürfnisse des Rasens abgestimmt. Die erste Schicht Rasendünger

tragen Sie ab März nach dem ersten Mähen auf und etwa 3 Wochen vor

dem Vertikutieren. Die nächste Schicht erfolgt Ende Juni. Damit Ihr

Rasen für den Winter gewappnet ist, empfiehlt sich eine letzte Düngung

Mitte Oktober. Hierfür sollte jedoch ein spezieller, kaliumreicher

Herbstdünger verwendet werden. Nach jeder Düngung wird Ihr Rasen

reichlich bewässert,

damit sich der

Dünger auflösen

und wirken kann.

Spezieller Langzeitdünger

entfaltet sein

nährstoffreiches

Inneres im Laufe

der Monate und

sorgt so für eine

kontinuierliche

Versorgung.


Rasen - der grüne Teppich

Vertikutieren

Auf jedem Rasen entwickelt sich mit der Zeit ein Polster an

unabgebauten Mährückständen, abgestorbenen Grashalmen und vor

allem Moos. Dieser bewirkt zum einen nicht nur ein weniger attraktives

Erscheinungsbild Ihres Gartens, sondern hemmt auch das Wachstum

und die Gesundheit Ihres Rasens. Sie können die Notwendigkeit einer

Vertikutierung Ihres Rasens testen, indem Sie mit einer Hacke durch die

Grasnarbe fahren und die Menge des Beifangs an den Zinken der Hacke

betrachten.

Der optimale Zeitpunkt für die Vertikutierung ist im Frühling, 2-3

Wochen nach der Frühjahrsdüngung und vor der zweiten Mähung. Zu

diesem Zeitpunkt ist Ihr Rasen in der Wachstumsphase und dank der

Düngung mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt, um nach der

Vertikutierung die lückenhaften Rasenflächen schnell mit frischen

Gräsern zu ersetzen. Eine Vertikutierung im heißen Sommer ist nicht zu

empfehlen, weil die offenen Lücken im Rasen schneller in der Sonne

austrocknen, bevor sich der Rasen regenerieren kann. Größere Lücken

können Sie mit neuen Rasensamen bestreuen.

58


Rasen - der grüne Teppich

Damit Sie Ihren Rasen gleichmäßig, aber nicht übermäßig vertikutieren,

empfehle ich eher den Griff zu einem Elektro- oder Benzinvertikutierer.

Bei Handvertikutierern ist der Zeit- und Kraftaufwand deutlich höher

und sollte eher auf kleineren Flächen genutzt werden. In der Regel ist

eine Vertikutierung ein Mal im Jahr nötig, so dass der maschinelle

Vertikutierer auch nur ausgeliehen, statt gekauft werden kann.


Gärtnerei im Sommer

Haben erstmal alle Pflanzen die kritische

Entwicklungsphase im Frühling überstanden,

nähert sich für viele die schönste Zeit des Jahres.

An klaren und warmen Sommertagen lädt der

üppig blühende Garten geradezu zu einem

Erholungsurlaub vor der Tür ein. Die Grillzeit hat

längst begonnen, das eine oder andere Fest wurde

schon auf Ihrer Terrasse gefeiert und Sie

versuchen bescheiden auf die Lobgesänge Ihrer

Gäste über die farbenfrohe und ertragreiche

Ästhetik Ihres Gartens zu reagieren.

Doch auch wenn im Sommer die Arbeit geringer

ist, so ist trotzdem noch was zu tun. Vor allem die

Bewässerung Ihres Grüns gewinnt deutlich an

Bedeutung. Spätestens jeden zweiten Tag stehen

Sie im Garten und pumpen literweise Wasser auf

Ihre bedürftigen Gewächse. Möglicherweise

wundern Sie sich, wie viel mehr Wasser doch im

Sommer im Vergleich zum Frühling benötigt wird.

Das hat nicht nur etwas mit den deutlich

gestiegenen Temperaturen, sondern auch mit der

Bodenstruktur zu tun.

60



Gärtnerei im Sommer

Lockern & Jäten

Das Wasser nimmt den Weg des

geringsten Widerstands durch das

Erdreich. Nach einigen Gießvorgängen

bilden sich kleine unterirdische Flüsse,

wodurch das nachströmende Wasser

schneller durchfließen kann. Die

Wurzeln kommen so schlechter an ihr

Nass und das Erdreich vertrocknet

schneller, da das Wasser nicht gehalten

werden kann. Eine Abhilfe schafft das

wiederholende Lockern der Bodenstruktur.

Durch das oberflächliche

Hacken werden die unterirdischen

Wasserkanäle zerstört, die obere Erdkruste

aufgebrochen und der Boden

gelockert. Das Wasser kann länger im

Erdreich gespeichert werden und

verdunstet nicht so rasch. Gleichzeitig

wird der Boden gut durchlüftet.

Während des Hackens können Unkräuter direkt an der Wurzel gepackt

und entsorgt werden. Dabei kann gelegentlich frischer Kompost

beigemischt werden. Beachten Sie dabei die Wurzelausdehnung Ihrer

Pflanzen, welche auf keinen Fall beschädigt werden darf. Vor allem bei

Knollengemüse wie Zwiebeln oder Rüben, sowie Pflanzen mit flachen

Wurzeln ist größte Vorsicht geboten.


Gärtnerei im Sommer

Mulchen

Nach einer Bodenlockerung bietet sich das Mulchen

an, indem unverrottetes organisches Material wie

Rasenschnitt oder Rindenmulch auf die Bodendecke

gestreut wird.

Das Mulchen hat mehrere Funktionen:

Schutzmechanismus: Größere Temperaturschwankungen

werden abgemildert. In heißen

Phasen schützt eine dicke Schicht Mulch vor dem

Austrocknen und in kühlen Phasen dient sie als

Isolierschicht und Wärmepuffer. Ebenso schützt

der Mulch vor Winderosion und Verschlämmung

bei starken Regenfällen.

Unkrauthemmung: Indem Sie mit Mulch den

Boden, jedoch nicht das Grün Ihrer Pflanzen

bedecken, wird ungewollter Unkrautwuchs

unterbunden.

Nährstofflieferant: Mulch zersetzt sich mit der

Zeit und wird kompostiert. Diese Nährstoffe

stehen anschließend Ihren Pflanzen zur

Verfügung.

63


Gärtnerei im Sommer

Einiges Mulchmaterial wie Rindenmulch ist sehr

kohlenstoffhaltig und stickstoffarm. Wenn Sie

diesen auftragen, sollten Sie Ergänzungsmittel wie

stickstoffhaltigen Dünger oder Hornspänen

hinzugeben. Dadurch sind die Mikroorganismen in

der Lage, Rindenmulch schnell zu zersetzen und

die Nährstoffe Ihren Pflanzen bereit zu stellen.

Anhäufeln

Sind Ihre Pflanzen gut angewachsen, sollten einige

davon angehäufelt werden. Es ist eine einfache,

aber wirkungsvolle Methode, Ihrem Gemüse einen

Wachstumsschub zu bescheren. Denn durch das

Anhäufeln der Erde um den Stiel werden neue

Seitenwurzeln gebildet, so dass Ihre Pflanzen mehr

Nährstoffe und Wasser aufnehmen können. Unter

anderem werden Ihnen folgende Pflanzen durch

das Anhäufeln der Erde mit höherem Ertrag

danken: Tomaten, Kartoffeln, Lauch, Mais, Erbsen,

Buschbohnen, Paprika und sogar Rosen. Salat,

Kohlrabi und Sellerie mögen es jedoch luftig und

dürfen nicht angehäufelt werden. Nach dem

Anhäufeln sorgt eine 5 cm dicke Mulchschicht für

den nötigen Nährstoffnachschub bei

starkzehrenden Pflanzen.

64



Bewässerung

Wasser wird nicht umsonst als

Elixier des Lebens bezeichnet.

Während wir Menschen zu

50-80% aus Wasser bestehen

(der Wasserhaushalt sinkt mit

dem Alter) und täglich etwa

2,5L verlieren, ist das bei

Pflanzen kaum anders. Einige

Gemüsesorten, wie zum

Beispiel Tomaten, Kopfsalat

und Zucchini bestehen zu

93-95% aus Wasser. Eines der wasserreichsten Gemüsearten ist die

Salatgurke, die es auf bis zu 97% Wasseranteil bringt. Ihr Rasen besteht

zu 80-90% aus Wasser. Diese enormen Werte sind nicht ganz

verwunderlich, wenn der Wasserverbrauch dieser Pflanzen genauer

unter die Lupe genommen wird. So benötigen Kartoffeln und Tomaten

4-5 Liter pro Quadratmeter Wasser am Tag, um optimal wachsen zu

können. Bei vielen Salaten sind es eher 2,5-3 Liter pro Quadratmeter, je

nach Witterungsbedingung. Ein Pauschalwert für Gemüsesorten gibt es

nicht, da hierbei einige Faktoren beteiligt sind. So spielt die

Bodenbeschaffenheit, die Größe der Pflanze und der Frucht ebenso eine

Rolle, wie die Größe und Tiefe des Wurzelwerks. Eine stattliche Buche

verbraucht durch Verdunstung sogar bis zu 500 Liter Wasser pro Tag

und muss trotz allem seltener gegossen werden als ein Strauch Tomaten.

Der

Grund ist, dass das riesige

unterirdische Wurzelwerk von

Bäumen, welches ein ähnliches

Ausmaß wie das sichtbare

Blattwerk selbst einnimmt, bis ins

Grundwasser reicht und somit

zusammen mit den

Niederschlägen nahezu den

gesamten Wasserbedarf abdeckt.

66


Sobald die Pflanze ihren

Wasserkonsum nicht durch

die Wurzeln decken kann,

kommen Sie als Gärtner

und Regenmacher ins Spiel.

Grundsätzlich müssen

Gemüse und Sommerblumen

im Sommer oder längeren

Durststrecken ausgiebig

gegossen werden. Je nach

Temperatur und Sonneneinstrahlung

sind es etwa 10-20 Liter pro Quadratmeter alle 2-3 Tage. Bei

sehr heißen Jahren wie in 2018 ist sogar eine tägliche Bewässerung

ratsam. Vor allem junge und anfällige Gewächse benötigen zu Beginn

einen ständig feuchten Untergrund. Bäume und Sträucher können Sie in

größeren Abständen gießen, da sie durch ihr tiefes Wurzelwerk robuster

gegenüber Trockenheit sind. Aufgrund ihrer Größe und des

Wasserbedarfs benötigen sie dafür aber auch mehr Wasser.

Für jedes Gewächs gilt, dass das zugeführte Wasser weitestgehend direkt

an die Wurzeln gelangen sollte. Daher ist es empfehlenswert, keinen

Regner für eine flächendeckende Bewässerung einzusetzen, sondern eine

Gießkanne oder Gartenschlauch, welches unter die Blätter direkt an den

Stamm der Pflanze gesetzt wird. Beim Einsatz eines Regners bleibt ein

Großteil des Wassers an den Blättern hängen und verdunstet, bevor es

die Wurzeln erreicht. Ebenso bewässern Sie ungewollt jedes Unkraut im

Radius Ihres Regners, das Ihre Wassergabe dankend annimmt.

Begießen Sie das Wurzelwerk schubweise, indem Sie zwischen jedem

Gießvorgang eine kurze Zeit warten, bis das Wasser versiegt ist, bevor Sie

Wasser nachkippen. Somit sparen Sie Wasser, welches sonst wirkungslos

an den Wurzeln vorbei im Erdboden verschwindet. Es gibt jedoch neben

der Sparsamkeit noch weitere Gründe, warum Sie Ihre Pflanzen nicht

von oben herab bewässern sollten. Stehendes Wasser lockt vor allem in

den Morgen- und Abendstunden Schnecken an; Krankheitserreger haben

auf feuchtem Milieu mehr Spielraum zur Entfaltung; und zu guter Letzt

können runde Wassertröpfchen auf den Blättern in der heißen

Mittagssonne ein Brennglas bilden, was an Ihren Blättern zu

Verbrennungen führen kann. Der beste Zeitpunkt für das Gießen ist

somit früh am Morgen oder in den frühen Abendstunden. Wenn Sie sich

unsicher sind, den Wasserbedarf Ihrer Pflanzen richtig einschätzen zu

können, empfehle ich Ihnen Feuchtigkeitsmesser für den Boden. Diese

können Sie bereits für 10€ erwerben und auf einer Anzeige ablesen, wie

feucht das Erdreich noch ist und wann Sie nachgießen sollten.

67


Düngemittel für

jeden Anlass

In den Geschäften werden eine Vielzahl von unterschiedlichen

Düngemittel zum Verkauf angeboten. Viele dieser Düngemittel sind auf

bestimmte Pflanzenarten, wie Rasen oder Rosen spezialisiert und geben

den Pflanzen genau die Nährstoffe, die sie brauchen. Grundsätzlich wird

nach folgenden Düngemittel unterschieden:

mineralische Dünger (Blaukorn, Kalkammonsalpeter, Osmocote)

sind leicht lösliche Nährsalze, die direkt nach dem Auftragen von den

Pflanzen aufgenommen werden können. Für Mikroorganismen sind

diese Nährstoffe in der Form jedoch nicht aufnehmbar.

organische Dünger (Kompost, Stallmist und Hornspäne) bestehen

hingegen aus natürlichen Stoffen und können somit von

Mikroorganismen aufgenommen und verarbeitet werden, so dass sie

für Pflanzen zugänglich sind. Sie wirken zwar langsam, dafür aber

kontinuierlich und umweltfreundlicher.

mineralische Langzeitdünger sind mineralische Dünger, welche mit

sich langsam zersetzenden Stoffen überzogen wurden und somit eine

ähnliche Wirkungsdauer wie organische Dünger haben.

Grundsätzlich bestehen Volldünger (oder NPK-Dünger) wenigstens aus

den drei wichtigsten Nährstoffen für Pflanzen: Stickstoff (N), Phosphor

(P) und Kalium (K). Je nach Düngemittel werden noch weitere Elemente

wie Calcium, Schwefel, Magnesium oder Eisen hinzugegeben. Jedes dieser

Element hat ein spezifisches Nutzen für die Pflanze, kann jedoch bei zu

hoher Dosierung auch schädigen.


Stickstoff ist das wichtigste Element und ist hauptsächlich für das

Pflanzenwachstum zuständig. Bei zu wenig Stickstoff verfärben sich die

Blätter gelblich und die Pflanze wächst langsamer. Wird jedoch zu viel

Stickstoff zugeführt, werden die Blätter und Stängel weich und instabil.

Es eignet sich speziell für Rasen und alle Blattgewächse wie Salat oder

Kohl.

Phosphor ist vor allem für fruchtbringende und blühende Gewächse

wichtig. Ein Phosphormangel führt zu kleinen unausgereiften Früchten,

während ein Phosphorüberschuss zu Wachstumsstörungen führen kann,

da keine weiteren Spurenelemente mehr aufgenommen werden können.

Kalium regelt den Wasserhaushalt der Pflanzen, erhöht die

Standfestigkeit und Resistenz gegenüber Kälte und Insekten. Zu wenig

Kalium führt wie zu viel Kalium zu Wachstumshemmungen der Pflanze.

Bei einer Überdosis führt es zusätzlich zu Blattschäden und

Wurzelverbrennungen.

Lesen Sie vor dem Ausbringen des Düngemittels die Verpackungsbeilage

sorgfältig durch. Darin sind wichtige Dosierungshinweise und

Anwendungsbeschreibungen enthalten. Ich empfehle Ihnen für die

herkömmliche Nutzung organischen Dünger und bei festgestellter akuter

Mangelerscheinung Ihrer Pflanzen die schnell wirkenden mineralischen

Dünger.

69


Düngemittel für jeden Anlass

Kompost - das schwarze Gold

Eine kostenlose, umweltfreundliche und einfache Alternative zum

gekauften Düngemittel ist der eigene Kompost. In nahezu jedem Garten

fällt so viel Naturabfall an, dass sich die Kompostierung lohnt und

gleichzeitig auch der organische Abfall im Haushalt mit entsorgt werden

kann. Ebenso kann dadurch die ständige Nährstoffreduzierung Ihres

Gartens, verursacht durch Ernte, Rasenmähen, Unkraut jäten und

Beschneiden von Gehölz, abgemildert werden.

Was darf auf den Kompost?

In der Regel darf alles auf den Kompost, was gut abgebaut werden kann

und keine unliebsamen Gäste anlockt. Somit scheiden schon mal

Knochen, Fleisch- bzw. Fischreste, Haustierkot, Asche, Unkraut, kranke

Pflanzen und Fette aus. Erlaubt sind hingegen alle abbaubaren

organischen Küchenabfälle, Eierschalen, Rinde, Laub, Stroh und sogar

Kaffee- bzw. Teebeutel. Große Holzstücke, Äste und Stängel schneiden

Sie lieber klein und flach, sonst dauert der Verwesungsprozess zu lange.

Mischen Sie zu den Pflanzenabfällen gelegentlich Rasenschnitt oder

gröberes Material wie Gehölz unter, um Schimmel vorzubeugen. Wenn

Sie bereits Komposterde zur Verfügung haben, können Sie diese gerne

dazugeben. Die bereits in der Komposterde enthaltenen

Mikroorganismen verbessern den Zersetzungsprozess zusätzlich.

70


Düngemittel für jeden Anlass

Wie und wo wird kompostiert?

Wenn möglich, stellen Sie drei oder mehr Boxen nebeneinander auf,

damit Sie die Komposterde

umschichten können. Die

drei Boxen sollten im Halbschatten

aufgestellt werden,

da

zu starke Sonneneinstrahlung

den Kompost

austrocknen und zu schattige

Standorte zu Fäulnis

führen kann. Ebenso muss

Frischluft an den Kompost

gelangen, so dass windstille,

aber auch sehr windige

Standorte vermieden

werden sollten. Wenn Sie

überdies auf ein gutes Verhältnis zu Ihren Nachbarn Wert legen, stellen

Sie Ihre Boxen nicht näher als mindestens einen halben Meter zur

Grundstücksgrenze auf.

Als Fundament und erste Schicht dient grobes Material wie Äste und

Zweige, damit Sauerstoff für die oberen Schichten und Mikroorganismen

zur Verfügung stehen. Danach folgen herkömmliche

Küchenabfälle, Rasenschnitt, Laub oder Gehölz. Für ein optimales

Ergebnis mischen Sie grobes und feines Material gut durch und achten

darauf, dass nicht zu viel Abfall derselben Sorte übereinander gestapelt

wird. Etwas Erde oder fertiger Kompost sollten ab und zu untergemischt

werden. Damit der Zersetzungsprozess aufrecht erhalten bleibt, muss

der Kompost stets

feucht sein. Falls Sie

Schwierigkeiten mit

kleinen Nagern haben,

können Sie Ihren

Kompost mit

Maschendraht oder

Ähnlichem umwickeln,

solange es weiterhin

luftdurchlässig bleibt.

71


Düngemittel für jeden Anlass

Nach etwa drei Monaten können Sie Ihren Kompost erstmalig umsetzen

und dabei gut durchmischen. Damit setzt sich Ihr Kompost etwas ab und

durch die Luftzufuhr wird der weitere Zersetzungsvorgang gefördert. Je

nachdem wann Sie mit der Kompostierung angefangen haben und wie

weit der Zersetzungsprozess fortgeschritten ist, können Sie den Kompost

nach drei weiteren Monaten entweder schon “ernten” oder nochmals

umschichten. Abhängig vom zugeführten Material ist Ihr Kompost nach

etwa einem Jahr reif und kann durchgesiebt werden. Dabei entfernen Sie

unverrottetes und grobes Material und entsorgen diesen oder nutzen es

für die nächste Kompostierung. Nun sollte der fertige und dunkle Humus

wunderbar nach Waldboden riechen und der Kreislauf der Natur und

Nahrungsproduktion kann von vorne beginnen.

Wann und wie viel wird gedüngt?

Die Komposterde bzw. das Düngemittel können Sie im Frühling ein paar

Wochen vor der Aussaat auf die Beete bringen. Kompost eignet sich

idealerweise als Initialdüngung, während Düngemittel über die Monate

und bei Bedarf hinzugegeben werden kann. Die Komposterde können

Sie grundsätzlich ganzjährig als Gartendünger verwenden. Bei

mineralischem Dünger ist es hingegen ratsam, diesen nur während der

Vegetationszeiträumen zu verwenden, da unverbrauchter Dünger über

die Herbst- und Wintermonate ins Grundwasser versiegen kann. Beim

Einsatz von mineralischem Dünger sollten Sie die Nutzfläche vorher gut

bewässern, weil die Salze den Pflanzen das Wasser entziehen können.

Tragen Sie das Düngemittel morgens aus. Somit können die Pflanzen

frisches Wasser samt Nährstoffe aus dem gedüngten Boden ziehen,

welches während der Mittagswärme verdunstet.

72


Düngemittel für jeden Anlass

Je

Je

nachdem,

nachdem,

was

was

Sie

Sie

anpflanzen

anpflanzen

möchten,

möchten, empfiehlt

empfiehlt

sich

sich

eine

eine

unterschiedliche

unterschiedliche

Menge

Menge

an

an

Dünger.

Dünger.

Gärtner

Gärtner unterscheiden

unterscheiden

zwischen

zwischen

drei

drei

Gruppen

Gruppen

von

von

Pflanzen,

Pflanzen,

welche

welche

den

den Nährstoffbedarf

Nährstoffbedarf

der

der

jeweiligen

jeweiligen

Pflanze,

Pflanze,

vornehmlich

vornehmlich

den

den

Stickstoffbedarf,

Stickstoffbedarf, widerspiegeln:

widerspiegeln:

Schwachzehrer,

Schwachzehrer, Mittelzehrer

Mittelzehrer

und

und

Starkzehrer.

Starkzehrer.

Starkzehrer

Starkzehrer

sind

sind

im

im

Allgemeinen

Allgemeinen

schnellwachsende

schnellwachsende

Pflanzen,

Pflanzen, welche

welche

relativ

relativ

große

große

Früchte

Früchte

hervorbringen.

hervorbringen.

Dazu

Dazu

zählen

zählen

beispielsweise

beispielsweise nahezu

nahezu

alle

alle

Kohl-

Kohlund

und

Rübenarten,

Rübenarten,

Tomaten,

Tomaten,

Gurken,

Gurken,

Melonen,

Melonen, Kürbisse,

Kürbisse,

Zucchini,

Zucchini,

Paprika,

Paprika,

Kartoffeln

Kartoffeln

usw.

usw.

Zu

Zu

den

den

Mittelzehrern

Mittelzehrern zählen

zählen

beispielsweise

beispielsweise

Möhren,

Mören,

Zwiebeln

Zwiebeln

und

und

Sonnenhut.

Sonnenhut.

Als

Als

Schwachzehrer

Schwachzehrer werden

werden

unter

unter

Anderem

Anderem

Radieschen,

Radieschen,

Erbsen

Erbsen

und

und

die

die

meisten

meisten Kräuter

Kräuter

gesehen.

gesehen.

Eine

Eine

Unterteilung

Unterteilung

der

der

Gemüsearten

Gemüsearten

und

und

Kräuter

Kräuter

in

in

diese

diese drei

drei

Kategorien

Kategorien

finden

finden

Sie

Sie

ebenfalls

ebenfalls

im

im

bereits

bereits

erwähnten

erwähnten

Aussaatkalender

Aussaatkalender aus

aus

dem

einem

vorherigen

vorherigen

Kapitel.

Kapitel.

Um den Nährstoffbedarf der jeweiligen Pflanze ausreichend decken zu

können, sollte der Boden mit der entsprechenden Menge an Humus

versorgt werden. Bei Starkzehrer sind es 4-6 Liter pro Quadratmeter, bei

Mittelzehrer 2-3 Liter und den Schwachzehrer genügen 1-2 Liter

Kompost pro Quadratmeter. Überstrapazieren Sie jedoch nicht den

Boden. In der Regel kann sich das Erdreich zu einem großen Teil von

alleine regenerieren, wenn Sie in jährlicher Abfolge starkzehrendes,

mittelzehrendes und schwachzehrendes Gemüse abwechselnd anbauen.

In einem gut funktionierenden Garten werden die Gemüsebeete in drei

Bereiche, je nach Zehrgrad eingeteilt und in jährlichem Wechsel das

Gemüse des jeweils unteren Zehrgrades gepflanzt, so dass sich der Boden

im Laufe der

Zeit erholen

kann. Somit

lässt sich der

gesamte

Ertrag erhöhen

und aufgrund

von

geringerem

Kompostaufwand

Geld und

Umwelt

schonen.


Herbstzeit & Ernte

Die Tage werden kälter und dunkler, die Niederschläge häufiger und die

Blätter der Bäume verfärben sich allmählich. Die Natur signalisiert

durch die verringerte Vegetation, dass sich das Jahr so langsam dem

Ende neigt. Im Garten verlieren die Blumen nach und nach ihre Pracht

und die letzten Ernten werden eingefahren. Falls Sie nicht gerade

Winterzwiebeln, Rhabarber oder ggf. noch Knoblauch einpflanzen

wollen, sind die Herbsttage - neben der Ernte - geprägt durch

Aufräumarbeiten. Dies gehört zu den lästigen und unliebsamen

Tätigkeiten in der Gärtnerei, welche jedoch unerlässlich sind. Denn die

Pflanzenreste, welche anfangs für das Wachstum der Frucht

verantwortlich sind, nämlich Blätter, Stengel und Wurzeln, bleiben nach

der Ernte übrig und müssen entsorgt werden.

74


Herbstarbeit

Ein schlichtes Entsorgen der

gesamten Pflanzenreste in die

Biotonne wäre eine Verschwendung

von Nährstoffen,

die sich immer noch in dem

Pflanzenabfall befinden. So

können Pflanzenreste und

Herbstlaub gut für den Kompost

und zum Mulchen verwendet

werden. Und wenn Sie

der Anblick nicht stört, können Sie das Laub auch an den Bäumen,

Sträuchern und auf dem Beet verteilt liegen lassen, um den Wurzeln die

abgefallenen Nährstoffe wieder zukommen zu lassen. Auf dem Rasen, im

Teich oder auf Gehwegen hat Laub jedoch nichts zu suchen und sollte

eingesammelt werden. Achten Sie darauf, dass keine von Krankheiten

oder Schädlingen befallenen Blätter und Pflanzenreste kompostiert oder

liegen bleiben, sondern vollständig entsorgt werden. Dies gilt ebenso für

Fallobst, welches für Schädlinge des Öfteren als Heimat dient.

Ernte

Das schönste an der Gartenarbeit ist die Ernte und spätestens jetzt sehen

Sie den Erfolg und die Frucht Ihrer Arbeit. Bei der Ernte selbst können

Sie wenig falsch machen, solange die Ernte schonend und rechtzeitig

durchgeführt wird. Bei den meisten Gemüse- und Obstsorten können Sie

die Erntezeit an Farbe, Größe und Form erkennen. Ansonsten sagt auch

ein Geschmackstest oder ein Aussaat-Ernte-Kalender, wann der

Zeitpunkt gekommen ist.

75


Herbstzeit & Ernte

Einige Sorten von Blattgemüse und

Wurzelgemüse lagern über Nacht

viel Nitrat ein, welches für den

Menschen bei hohen

Konzentrationen

gesundheitsschädlich ist.

Deswegen sollten Sie dieses

Gemüse in den Abendstunden

ernten, da das Nitrat im

Sonnenlicht in Eiweiße

umgewandelt wird. Die meisten

Kräuter sollten dagegen an einem

sonnigen vormittag geerntet

werden, weil die Kräuter dann das

meiste Aroma haben.

Ernten Sie schonend, wenn das

Gewächs noch weitere Früchte

trägt oder zu einem späteren

Zeitpunkt nochmals geerntet

werden kann. In der Regel lassen

sich reife Früchte durch

Drehungen und leichtem Ziehen

schon lösen, ohne dass der Rest

der Pflanze beschädigt wird. Bei

größeren Gewächsen mit dickeren

Stielen können Sie auch ein

Messer zur Hilfe nehmen. Einige

Knollen-, Kürbis- und

Lauchgewächse wie Kartoffeln

und Zwiebeln sollten nach der

Ernte erst einige Tage an einem

schattigen aber luftigen Ort

getrocknet werden, bevor Sie

eingelagert werden. So kann die

Schale besser abhärten und die

Lagerbarkeit und

Widerstandsfähigkeit gegenüber

Schädlingen erhöht sich.


Herbstzeit & Ernte

Meine Empfehlung: Haben Sie eine Pflanze vollständig abgeerntet,

reißen Sie diese nicht zu früh heraus, um nicht nebenstehende und noch

nicht geerntete Gewächse zu beschädigen. Schneiden Sie diese Pflanze

besser bis zum Wurzelansatz herunter, damit nebenstehende Pflanzen

mehr Sonnenlicht und Nährstoffe erhalten können.

Je kälter die Tage werden, desto langsamer ist die Vegetation und desto

langsamer reift das Gemüse. Damit das Gemüse noch rechtzeitig reif

wird, können Sie ggf. mit durchsichtiger Folie über den Pflanzen

nachhelfen. Die letzten noch unreifen Tomaten können Sie auch noch

grün und mit Stiel abschneiden und im warmen Haus an einer dunklen

Stelle nachreifen lassen.

77


Winterschlaf der Natur

Sind die herbstlichen Aufräumarbeiten weitestgehend abgeschlossen

und die Ernte größtenteils eingefahren, bleibt eigentlich nicht mehr viel

zu tun. Wichtig ist nur noch, dass die mehrjährigen Pflanzen noch gut

über den Winter kommen und Sie nächstes Jahr keine böse

Überraschungen erleben. Bedecken Sie den Wurzelbereich von

temperaturanfälligen Gewächsen mit einer Isolierschicht. Als gute

natürliche Schutzschicht, die sowieso im Herbst als Abfallprodukt anfällt,

sind Tannenzweige, Rindenmulch, Laub, Stroh und Ähnliches. Wichtig ist

der Schutz der Wurzeln, da aus denen im nächsten Jahr neue Triebe

entstehen. Sehr wärmebedürftige Pflanzen sollten Sie bei Möglichkeit ins

Haus oder ins Gewächshaus stellen. Vor allem sind viele Rosenarten sehr

anfällig. Das Aufschichten der Erde um die Wurzeln und etwas

isolierendes Material sollten jedoch zur Überwinterung genügen. Eine

Schneedecke über Ihren Pflanzen und Beeten sollte auf keinen Fall

entfernt werden. Was für den Menschen unangenehm und kalt

erscheint, dient den Pflanzen als gute Schutzschicht.

Schützen Sie zusätzlich Ihre Bäume durch einen Weißanstrich, wobei

hier keine Wandfarbe, sondern spezielle Mittel aus dem Fachhandel zum

Einsatz kommen. Zum einen schützt ein Anstrich vor Pilzen und

Schadinsekten, welche Ihre Eier und Larven nicht mehr auf bzw.

zwischen der Rinde einsetzen können. Zum anderen reduziert ein

Weißanstrich die Gefahr vor Frostrissen. Diese entstehen, wenn die

Temperaturunterschiede

zwischen der sonnenbeschienenen

und der schattigen Seite

des Baumes zu groß sind,

wodurch die Rinde platzen

kann. Ein Weißanstrich reflektiert

das Sonnenlicht und die

sonnenbeschienene Seite

wärmt sich nicht so stark auf.

Den Anstrich müssen Sie ggf.

erneuern, falls dieser im Winter

blass wird.


Wartung der Gartenwerkzeuge

Spätestens im Winter oder wenn die Gartenwerkzeuge nicht mehr

genutzt werden, sollten Sie diese gründlich reinigen und warten. Ein gut

gepflegtes Werkzeug hält deutlich länger und funktioniert besser, wobei

der Pflegeaufwand relativ gering ist. Handwerkzeuge aus Holz und

Metall sind schnell zu reinigen, indem diese komplett von Erdresten und

Feuchtigkeit befreit werden. Roststellen können Sie mit einer

Drahtbürste oder einem Rostentferner behandeln. Im Anschluss ist ein

leichtes Einfetten von Metallteilen empfehlenswert. Vor allem bei

größeren und teuren Anschaffungen wie dem Rasenmäher zahlt sich die

Reinigung besonders aus.

Wasser kann unglaubliche Kräfte freisetzen und große Schäden

verursachen, wenn es gefriert. Deswegen sollten alle Gartengeräte, die

noch Wasser enthalten, vor den kalten Tagen entleert werden. Dazu

gehören Wasserhähne, Schläuche, Gießkannen, Regner, Pumpen und

Brausen.


Winterschlaf der Natur

Schneidewerkzeuge wie Gartenscheren, Äxte, Sägen oder

Baumscheren sollten stets nachgeschärft werden. Ein scharfes

Werkzeug erleichtert nicht nur den Einsatz sondern schont auch das

geschnittene Gewächs, da die Schnittkante sauber durchtrennt und

nicht gerissen wird.

Bei allen Reinigungsarbeiten und vor allem beim Schärfen ist die

persönliche Sicherheit die höchste Priorität. Die häufigsten und

schlimmsten Unfälle im Garten geschehen während der Wartung

von Messern und Motorgeräten wie dem Rasenmäher - also achten

Sie auf Ihre Gesundheit.

Zu guter Letzt können Sie die Wintermonate nutzen, um das nächste

Gartenjahr zu planen. Lassen Sie das Jahr nochmals Revue passieren

und schreiben Sie sich die positiven und negativen Erfahrungen auf.

Überlegen Sie, welche Ursachen ein möglicherweise enttäuschendes

Ergebnis gehabt haben könnte und lernen Sie jedes Jahr aus den

Fehlern der Vergangenheit. Sie werden sehen, dass Sie im Laufe der

Jahre immer effizienter werden, die Ernte steigern und Sie zu einem

richtigen Gartenexperten werden.

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Ich danke Ihnen sehr für Ihr Interesse und

hoffe, dass Sie etwas aus diesem Buch

mitnehmen konnten. Ich wünsche Ihnen

viel Erfolg und vor allem Freude bei Ihrem

eigenen Gartenprojekt. Haben Sie

Verbesserungsvorschläge oder weitere

Tipps? Dann scheuen Sie sich nicht, mich zu

kontaktieren. Jede Anmerkung verbessert

nicht nur die Qualität dieses Buches,

sondern auch meine persönlichen

Fertigkeiten im eigenen Garten.

Email:

“das.kleine.1x1.fuer.gaertner@gmail.com”

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