Azubi Basics Wissensmagazin Südwestfalen 2020/21
Das Ausbildungsmagazin für Südwestfalen mit allen wichtigen Informationen rund um die Ausbildung – der Ausbildungsratgeber für Schüler, die eine Ausbildung beginnen
Das Ausbildungsmagazin für Südwestfalen mit allen wichtigen Informationen rund um die Ausbildung – der Ausbildungsratgeber für Schüler, die eine Ausbildung beginnen
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1<br />
SÜDwestfalen <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
Welcher<br />
Beruf passt<br />
zu mir?<br />
Erkenne deine Stärken<br />
und Talente!<br />
MINT-JOBS<br />
Mädels erwünscht.<br />
INDUSTRIE 4.0:<br />
BEAM DICH IN DIE<br />
ZUKUNFT!<br />
Mein erster<br />
Tag als <strong>Azubi</strong><br />
Tipps für einen erfolgreichen.<br />
Start als Newbie.<br />
Erst mal ‘ne<br />
Auszeit?<br />
Mach doch ein Gap Year!.<br />
Top Ausbildungsstellen<br />
Inside<br />
IN <strong>Südwestfalen</strong>!<br />
AZUBI BASICS
2 stellenanzeigen<br />
EDITORIAL 3<br />
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Auf die<br />
Ausbildungsplätze<br />
... fertig,<br />
los!<br />
Bald ist es geschafft! Dann hältst du dein Abschlusszeugnis in der Hand<br />
und der Ernst des Lebens geht los. Du bist wahrscheinlich schon dabei,<br />
dich nach deinem zukünftigen Ausbildungsberuf umzuschauen, und<br />
jetzt tun sich dir sicher viele Fragen auf. Die wohl wichtigste ist diese:<br />
„Wie finde ich den richtigen Beruf?“ Wenn du dich schon ein wenig orientiert<br />
hast, dann wird dir aufgefallen sein, dass du aus einer Vielzahl spannender<br />
Traumberufe wählen kannst. Doch welcher ist genau der passende für dich? Um<br />
diese Fragen zu beantworten, haben wir den ultimativen Ausbildungsratgeber<br />
für dich erstellt. Hier erfährst du, wie du anhand deiner Interessen und Stärken<br />
deine Traumlehre finden kannst. Wir zeigen dir, wo und wie du Informationen<br />
über Berufe und Berufsfelder einholst, um dir die Auswahl zu erleichtern.<br />
Außerdem findest du hier Antworten auf Fragen wie: Was ist ein Duales Studium?<br />
Wie sieht eine Ausbildung an privaten Schulen aus? Welche Ausbildungsformen<br />
gibt es überhaupt? Wie kann ich mich weiterbilden?<br />
Und, und, und... Gut, dass es unseren Ausbildungsratgeber gibt, der dich auf<br />
deinem Weg ins Berufsleben begleiten soll.<br />
Wir wünschen dir Spaß beim Lesen und viel Erfolg!<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
4 inhalt<br />
inhalt<br />
Welcher Beruf<br />
passt zu mir?<br />
Berufsorientierung –<br />
finde deine Talente und<br />
Stärken.<br />
6<br />
10<br />
Mach doch ein<br />
Gap Year!<br />
Erstmal‘neAuszeit<br />
Seite<br />
46<br />
Duales<br />
Studium – das Beste<br />
aus zwei Welten<br />
INHALT 5<br />
Heldenhafter Job<br />
mit Herz – Das grosse<br />
pflege-special<br />
Handwerk –<br />
noch immer mit<br />
Goldenem Boden<br />
INdustrie 4.0<br />
beam dich in die zukunft!<br />
12<br />
16<br />
18<br />
MINT JOBS<br />
Mädels erwünscht<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
an privaten Schulen<br />
und Instituten<br />
32<br />
34<br />
Seite<br />
48<br />
ABITURIENTENAUSBILDUNG:<br />
RAFFINIERT KOMBINIERT<br />
36<br />
Mein erster Tag als <strong>Azubi</strong> –<br />
Tipps für einen<br />
erfolgreichen Start<br />
Seite<br />
38<br />
Mein erster Tag als <strong>Azubi</strong> –<br />
Tipps für einen erfolgreichen<br />
Start als Newbie<br />
Meine Rechte und<br />
Pflichten als <strong>Azubi</strong><br />
Konzern, Mittelstand<br />
oder Start-up<br />
Gute Umgangsformen<br />
helfen - der <strong>Azubi</strong> Verhaltenskodex<br />
Duales Studium<br />
Das Beste aus<br />
zwei Welten<br />
Erst mal ‘ne Auszeit?<br />
Mach doch ein<br />
Gap Year!<br />
Standards<br />
editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
38<br />
40<br />
43<br />
44<br />
46<br />
48<br />
Stellenanzeigen 2, 22-31,<br />
51<br />
Das große<br />
Pflegespecial<br />
Heldenhafter<br />
Job mit Herz<br />
Seite<br />
12<br />
IMpressum 30<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
6<br />
7<br />
Welcher Beruf<br />
passt zu<br />
mir?<br />
willst du werden, wenn du mal groß bist?“<br />
Jeder, der bereits eine Antwort auf diese Frage<br />
„Was<br />
hatte, ist anderen weit voraus. Wenn du<br />
allerdings noch nicht wissen solltest, welchen<br />
beruflichen Weg du einschlagen möchtest,<br />
dann ist es höchste Eisenbahn, dich damit auseinanderzusetzen.<br />
Vielleicht weißt du schon, was für<br />
dich auf keinen Fall infrage kommt, denn dann<br />
bist du schon einen großen Schritt weiter.<br />
In diesem Beitrag stellen wir dir drei<br />
wichtige Schritte vor, die dich dazu<br />
anleiten sollen, deine Berufsauswahl<br />
besser eingrenzen und somit hoffentlich<br />
deinen Traumberuf finden zu können.<br />
SO-<br />
ZIAL?<br />
KAUF-<br />
MÄN-<br />
NISCH?<br />
SCHRITT 1<br />
Selbstreflexion<br />
Nimm dir Zeit und höre tief in dich hinein. An dieser Stelle<br />
möchten wir dich ausdrücklich dazu auffordern, dies im<br />
Alleingang zu tun. Viele <strong>Azubi</strong>s brechen ihre Lehre vorzeitig<br />
ab, weil sie sich bei ihrer Entscheidung von Familie und<br />
Freunden beeinflussen lassen haben. Es ist dein Leben und<br />
allein du musst glücklich werden. Natürlich kannst du dich<br />
mit deinen Eltern und deinen Freunden beraten. Sie kennen<br />
vielleicht sogar Stärken und Schwächen an dir, die dir<br />
selbst gar nicht bewusst sind. Gespräche mit ihnen können<br />
dir helfen, deine Gedanken und Ideen zu ordnen.<br />
Doch die endgültige Entscheidung über deinen<br />
Traumberuf wirst du selbst treffen müssen.<br />
Auch wenn du später merken solltest,<br />
dass ein bestimmter Beruf doch<br />
nichts für dich ist, übernimmst nur<br />
du die Verantwortung dafür und<br />
wirst nicht sauer auf einen deiner<br />
Lieben sein. Nimm dir in der<br />
nächsten Zeit immer einen Stift<br />
und einen Notizblock mit oder<br />
nutze die Memofunktion deines<br />
Smartphones. Gehe mit offenen<br />
Augen durch deinen Ort<br />
und schau dich um. Beobachte<br />
Menschen, denen du jeden Tag<br />
begegnest, bei ihrer Arbeit. Du<br />
wirst schnell feststellen, dass es<br />
so viele interessante Berufe gibt,<br />
die dir bisher nicht einmal aufgefallen<br />
sind. Wenn sich eine Gelegenheit<br />
ergibt, um mit Personen zu sprechen,<br />
deren Tätigkeit dir spannend vorkommt,<br />
dann nutze sie. Du kannst sie ruhig fragen,<br />
was ihnen an ihrem Job gefällt und wie sie dahin<br />
gekommen sind, ihren Beruf auszuüben. So holst du viele<br />
Informationen ein und dein Denkprozess beginnt.<br />
AZUBI BASICS<br />
KREA-<br />
TIV?<br />
TECH-<br />
NISCH?<br />
Schritt 2:<br />
Fragen über Fragen<br />
Die Frage nach deinem Berufswunsch wirst<br />
du nicht zwischen Tür und Angel oder zwischen<br />
Frühstück und Abendessen entscheiden<br />
können. Bis du weißt, was du wirklich<br />
möchtest, ist ein Prozess nötig, den du<br />
allerdings selbst steuern kannst, und das<br />
solltest du auch tun. Das geht am besten,<br />
indem du dir wichtige Fragen stellst und<br />
diese immer im Hinterkopf behältst. Schreib<br />
sie dir daher auf und mache, wann immer dir<br />
etwas dazu einfällt, Notizen dazu. Setze dich<br />
täglich damit auseinander und du wirst sehen,<br />
du kommst deinem Berufswunsch schnell näher.<br />
Jedes Mal, wenn du dich mit einem Berufsbild beschäftigst,<br />
nimm dir diese Fragen vor und schreibe alles<br />
auf, was dir dazu in den Sinn kommt. Diese wichtigen<br />
Fragen können dir helfen, deinen Entscheidungsprozess<br />
voranzutreiben:<br />
Was wollte ich als Kind werden?<br />
Als kleiner Steppke hattest du sicher schon einige Vorstellungen<br />
davon, was du werden wolltest, wenn du nur<br />
erst mal groß bist. Höre in dich hinein. Vielleicht sind deine<br />
Berufswünsche von anno dazumal noch aktuell? Egal, ob<br />
AZUBI BASICS
8<br />
9<br />
Bonbonverkäufer, Hubschrauberpilot oder Schauspielerin,<br />
vielleicht ist noch etwas übrig von diesem Wunsch? Auch<br />
wenn es nicht mehr genau dieser Job sein soll, dann schau<br />
dir trotzdem die Ausbildungsmöglichkeiten in der entsprechenden<br />
Berufsbranche an. So kann dein Kindheitstraum<br />
vom Bonbonverkäufer etwa zu einer Ausbildung<br />
zum Süßwarentechnologen führen. Der Hubschrauberpilot<br />
könnte sich beispielsweise die Inhalte der Lehre zum<br />
Fluggerätelektroniker anschauen. Oder wie wäre es mit<br />
einer Ausbildung zur Film- und Fernsehwirtin? In jedem<br />
Fall bietet das Graben in alten Kindheitswünschen einen<br />
Anhaltspunkt.<br />
Welche Tätigkeiten machen mir richtig Spass?<br />
Überlege und schreibe auf, was du tatsächlich am liebsten<br />
machst. Ganz gleich, ob das putzen, kochen, lesen oder<br />
eines deiner Hobbys ist. Mit Sicherheit gibt es einen Beruf,<br />
bei welchem du diese Tätigkeiten zu einem Großteil ausführen<br />
kannst.<br />
Was möchte ich auf gar keinen Fall<br />
machen?<br />
Diese Frage ist meist ziemlich einfach zu beantworten.<br />
Wer beispielsweise auf keinen Fall den ganzen Tag im<br />
Büro herumsitzen und in einen Computer starren möchte,<br />
der kann alle Berufe, die damit zu tun haben, ausschließen<br />
und so seine Auswahl stark eingrenzen. Zwar wirst du<br />
dennoch hin und wieder mit einem PC zu tun haben, aber<br />
eben nicht in einem großen Ausmaß.<br />
Welche Tätigkeiten finde ich stressig oder langweilig?<br />
Notiere alles, was dir dazu einfällt. Wenn du damit fertig<br />
bist, dann kategorisiere die langweiligsten bzw. stressigsten<br />
Tätigkeiten in einer Art Rangliste. Das könnte zum Beispiel<br />
sein, mit Zahlen zu arbeiten, zu putzen, zu telefonieren, viel<br />
zu reisen etc. Achte bei deiner Berufswahl darauf, dass du<br />
Jobs, deren vorwiegende Aufgaben aus den ersten drei für<br />
dich stressigsten oder langweiligsten Tätigkeiten bestehen,<br />
gleich aussortierst.<br />
Möchte ich am liebsten mit Menschen, Tieren oder<br />
Maschinen arbeiten?<br />
Tolle Frage, oder? Vielleicht bist du nur noch nicht darauf<br />
gekommen, sie dir zu stellen. Sie wird dir dabei helfen, deinen<br />
Schwerpunkt auf die richtigen Berufsfelder zu lenken.<br />
Wenn du lieber deine Ruhe haben möchtest, dann könnten<br />
verwaltungstechnische Berufe für dich infrage kommen. Im<br />
AZUBI BASICS<br />
Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel und in kaufmännischen<br />
Berufen hast du häufiger mit Menschen zu tun. Falls<br />
deine besten Freunde Tiere sind, dann hast du vor allem im<br />
Agrarsektor eine große Auswahl an Traumberufen.<br />
Arbeite ich gern mit meinen Händen oder<br />
lieber mit dem Kopf?<br />
Mit dieser Frage kannst du am besten einschätzen, welche<br />
Berufsbereiche zu dir passen und welche nicht. Du möchtest<br />
auf keinen Fall ein Bürofuzzi werden, sondern hast Freude<br />
daran, lieber etwas mit deinen Händen zu machen, dich körperlich<br />
zu betätigen oder etwas entstehen zu sehen? Dann<br />
könnten Berufe im Handwerk, im Sozial- und Gesundheitswesen<br />
oder in der Gastronomie etwas für dich sein. Liebst<br />
du es, dich morgens mit einer schönen heißen Tasse Kaffee<br />
in einen Schreibtischstuhl zu schwingen? Dann schau dich<br />
in Wirtschaftsberufen, wie etwa im Handel und im Bankenwesen,<br />
um.<br />
Bin ich eine Eule oder Lerche?<br />
Erwiesenermaßen gibt es zwei verschiedene Typen,<br />
wenn es um den Schlaf-wach-Rhythmus eines Menschen<br />
geht und was dessen Energiehaushalt betrifft. Finde heraus,<br />
welcher Typ du bist. Wenn du morgens schon zeitig<br />
munter bist, Bäume ausreißen könntest und die besten<br />
Ideen hast, abends jedoch abmattest und dann alles eher<br />
ruhig angehst, dann gehörst du höchstwahrscheinlich zu<br />
den Lerchen. Eulen hingegen kommen morgens schlecht<br />
in die Gänge, werden jedoch nach Mittag richtig aktiv<br />
und auch kreativ. Dieser Aspekt spielt eine wichtige Rolle<br />
bei der Wahl deines Berufes. Als Eule wirst du dich<br />
beispielsweise bei einer Lehre zum Bäcker schon mitten<br />
in der Nacht aus den Federn quälen müssen, wohingegen<br />
Lerchen es in Gastronomieberufen schwer haben<br />
werden, sich auch noch bis in die späten Abendstunden<br />
hinein zu konzentrieren.<br />
Wo möchte ich am liebsten arbeiten?<br />
Schmuddelwetter, Frost oder Hitze spielen für dich keine<br />
Rolle, Hauptsache du bist draußen? Dann wäre ein Job,<br />
bei dem du an der frischen Luft tätig bist, ideal für dich.<br />
Berufe, die meist im Freien ausgeübt werden, findest du<br />
vor allem im Handwerkswesen, aber auch im Agrarsektor,<br />
z. B. bei einer Ausbildung zum Tierwirt. Oder bist<br />
du vielleicht ein Typ, der das Rattern von Motoren liebt<br />
und den Geruch von Maschinen? Dann wird dein Lieblingsarbeitsplatz<br />
sicher eine Werkstatt bzw. eine Fertigungshalle<br />
sein. Bist du lieber „on the road“ und möchtest<br />
verschieden Orte kennenlernen? Wie wäre es dann,<br />
Lkw-Fahrer zu werden? Anhand dieser Frage kannst du<br />
deinen zukünftigen Job nach deinem bevorzugten Berufsambiente<br />
auswählen.<br />
Möchte ich experimentieren, kreativ sein oder<br />
strukturiert arbeiten?<br />
Wenn Chemie, Biologie und Physik an der Schule deine<br />
Lieblingsfächer waren, dann wirst du in einem technischen<br />
Job aufblühen, bei dem du es mit Experimenten<br />
und Versuchen zu tun hast. Basteln oder künstlerisch tätig<br />
zu sein, liegt dir eher? Oder vielleicht spielst du sogar<br />
ein Instrument? Dann schau dich nach Ausbildungen in<br />
gestalterischen Jobs um und mach deine Lieblingsbeschäftigung<br />
zum Beruf. Es kann auch sein, dass nichts<br />
davon auf dich zutrifft und du eher ein Typ bist, der genaue<br />
Anweisungen braucht, damit er weiß, was er zu tun<br />
hat. Berücksichtige dies bei deiner Berufswahl.<br />
Schritt 3:<br />
Finde deinen Traumberuf!<br />
Nachdem dir nun immer klarer geworden ist, was dir<br />
Spaß machen würde und was beruflich für dich auf gar<br />
keinen Fall infrage kommt, geht es nun ans Recherchieren.<br />
Schau dir die Berufsgruppen genau an. Du wirst<br />
schnell herausfinden, ob du lieber in der Gastronomie<br />
oder in einem gestalterischen Beruf, im Handwerk oder<br />
in der Wirtschaft, in einem technischen Job oder doch<br />
lieber in einem Gesundheitsberuf tätig sein möchtest. Beschäftige<br />
dich anhand deiner Antworten auf die Fragen<br />
mit den Ausbildungsinhalten und den Tätigkeitsfeldern<br />
der Berufe. Das wird einige Zeit dauern, doch wenn du<br />
dir vornimmst, dich jeden Tag ein bis zwei Stunden intensiv<br />
damit auseinanderzusetzen, dann kannst du schneller<br />
deine Auswahl treffen. Tipp: Höre bei der endgültigen<br />
Entscheidung auch auf dein Bauchgefühl.<br />
AZUBI BASICS
10 11<br />
AZUBI BASICS<br />
Berufs<br />
orientierung –<br />
finde deine<br />
Talente<br />
und<br />
Stärken<br />
Bist du gerade dabei, dich nach deinem Traumjob umzusehen, oder weißt du noch nicht<br />
so recht, welchen Ausbildungsberuf du absolvieren möchtest? Das ist auch gar nicht<br />
so einfach bei der Hülle und Fülle an Möglichkeiten. Sich festzulegen, ist ebenfalls ganz<br />
schön schwer, vor allem, wenn man mit vielen Talenten begnadet ist. Deshalb ist es umso<br />
wichtiger, tief in sich hineinzuhorchen und seine Interessen, Stärken und Fähigkeiten zu<br />
entdecken. Doch wie macht man das? Dazu helfen wir dir mit diesem Beitrag etwas auf<br />
die Sprünge. Mit den folgenden Fragen kannst du ganz leicht deine Talente finden, um sie<br />
bei der Wahl deines Berufes zu berücksichtigen. Sei ehrlich zu dir selbst und denke gründlich<br />
darüber nach. Mache dir am besten Notizen dazu. Los geht‘s ...<br />
Was fällt mir unheimlich<br />
leicht?<br />
Es lohnt sich, eine Liste mit Dingen<br />
zu erstellen, die dir seit eh und<br />
je superleicht von der Hand gehen.<br />
Schreib alles auf! Gab es bestimmte<br />
Schulfächer, für die du so gut wie nie<br />
lernen musstest? Welche alltäglichen<br />
Tätigkeiten machst du mit links? Bei<br />
welchen Dingen musst du dich wenig<br />
bis gar nicht anstrengen? Vielleicht<br />
schlummert ja in dir ein kleines<br />
Mathegenie oder sogar ein Künstler?<br />
Welchen Tätigkeiten könnte<br />
ich Tag und Nacht nachgehen?<br />
Es gibt sicher einige Dinge, die du sofort<br />
aufzählen kannst, welche du permanent<br />
tun könntest. Sei es, Gitarre<br />
spielen oder Kreuzworträtsel lösen,<br />
Schach spielen oder Dokumentationen<br />
über Tiere sehen. Was auch immer<br />
es ist, das dir Spaß macht, gehe<br />
alles durch und notiere, was dir einfällt.<br />
Es könnte sein, dass eventuell<br />
ein Analytiker in dir steckt und du<br />
logische Fähigkeiten hast oder sogar<br />
musikalisch veranlagt bist.<br />
Was möchte ich in meinem Leben<br />
nicht mehr missen?<br />
Viele Dinge, die wir in unseren jungen<br />
Jahren tun, geraten später mehr<br />
und mehr in Vergessenheit. Schade<br />
eigentlich, denn was wir als Dreikäsehochs<br />
super gern getan haben, ist<br />
meist ein Indiz für verborgenes Talent,<br />
an das wir uns wieder erinnern sollten.<br />
Schau auf alten Fotos nach, frage deine<br />
Eltern und erinnere dich. Da ist bestimmt<br />
etwas, was dich dazu bringt,<br />
deine Stärken in diesem Bereich noch<br />
einmal aufblühen zu lassen.<br />
Was sehen die anderen in mir?<br />
Wenn du etwas auf dem Schlauch<br />
stehst, dann kannst du dich an deine<br />
Familie und deine Freunde wenden.<br />
Sie kennen dich und wissen Stärken<br />
und Fähigkeiten an dir zu schätzen,<br />
die für dich vielleicht völlig selbstverständlich<br />
sind. Kannst du anderen<br />
etwas gut beibringen? Hast du<br />
Fähigkeiten, welche die anderen bewundern?<br />
Das Gespräch mit deinen<br />
Nächsten hilft dir beim Nachdenken.<br />
Außerdem stärkt es nicht nur dein<br />
Selbstbewusstsein, sondern fördert<br />
sogar in vielen Fällen das Entdecken<br />
verborgener, vergessener oder besonderer<br />
Talente und das können sogar<br />
mehr sein, als du selbst glaubst.<br />
Diese solltest du unbedingt weiter<br />
ausbauen.<br />
Vertraue dir selbst!<br />
Kein Beruf der Welt wird dich glücklich<br />
machen, wenn du nicht den Tätigkeiten<br />
nachgehen kannst, die<br />
dich wirklich erfüllen. Denke darüber<br />
nach, was du stundenlang tun könntest:<br />
kreativ sein, etwas mit deinen<br />
Händen herstellen oder telefonieren?<br />
Egal, was dich total zufrieden<br />
macht, sei es des der Duft von Kuchen,<br />
das Zusammenstellen neuer<br />
Outfits, anderen Menschen zu helfen<br />
oder was auch immer – wenn du eine<br />
bestimmte Tätigkeit oder ein Umfeld<br />
gerne erlebst, dann wirst du schnell<br />
deinen Traumberuf finden und in diesem<br />
auch happy werden.<br />
AZUBI BASICS
Pflege-Special<br />
Pflege-Special<br />
12<br />
Heldenhafter Job<br />
mit Herz –<br />
Das große Pflege-Special<br />
Pflegeberufe sind nicht nur mega-in, sondern<br />
Absolventen der neuen Ausbildung zur/zum<br />
Pflegefachfrau/-mann sind jetzt schon extrem<br />
gefragt. Möchtest Du wissen warum? Wir<br />
verraten Dir, welche Vorteile die neue Ausbildung<br />
für Dich hat, welche hervorragenden<br />
Zukunftsperspektiven auf Dich warten und<br />
weswegen Du in diesem Ausbildungsberuf zum<br />
Helden wirst ...<br />
Neue Ausbildung mit vielen Vorteilen<br />
Die Lebenserwartung der Menschen steigt und daher haben sich<br />
die Anforderungen in der Pflegelandschaft verändert. In Zukunft<br />
werden zunehmend Pflegefachkräfte benötigt, nach denen jetzt<br />
schon händeringend gesucht wird. Das neue Pflegeberufegesetz<br />
setzt genau dort an und hat zum Ziel, die Ausbildung<br />
im Bereich Pflege für junge Menschen attraktiver zu<br />
machen. Deshalb gibt es einige wichtige Neuerungen,<br />
die allerhand Vorteile für die<br />
<strong>Azubi</strong>s mit sich bringen.<br />
Einer für Alle und alle für Einen<br />
Da sich die Inhalte der bisherigen Ausbildungen in der Gesundheits-<br />
und Kranken- bzw. Kinderkrankenpflege sowie<br />
in der Altenpflege stark überschneiden, wurden sie jetzt zusammengelegt.<br />
Voilá: Die neue Pflegeausbildung mit dem<br />
einheitlichen Berufsabschluss als Pflegefachfrau/-mann ist<br />
da. Als <strong>Azubi</strong> bleibt Dir also die Qual der Wahl erspart und<br />
Du kannst alle Richtungen durchlaufen, um sie kennenzulernen,<br />
bevor Du Dich später, wenn Du magst, auf das spezialisieren<br />
kannst, was Dir am meisten Spaß macht, z. B.<br />
Kinderkrankenpflege oder Altenpflege. Für die dreijährige<br />
Ausbildung wird der mittlere Schulabschluss vorausgesetzt.<br />
Hauptschulabsolventen brauchen allerdings eine zusätzliche<br />
Qualifikation, wie etwa eine abgeschlossene Ausbildung<br />
zum Pflegeassistenten.<br />
Heldenhafter Job mit Herz<br />
Pflegefachleute kümmern sich mit Leib und Seele um pflegebedürftige<br />
sowie kranke Menschen jeden Alters. Dabei<br />
arbeiten sie eng mit Ärzten, Physio- bzw. Ergotherapeuten<br />
sowie Ernährungsberatern zusammen und haben dadurch<br />
einen spannenden Arbeitsalltag. Ihre Tätigkeit besteht vor<br />
allem darin, ihre Patienten zu beraten, deren Krankheitsverlauf<br />
zu beobachten und sie bei alltäglichen Dingen zu unterstützen.<br />
Sie arbeiten in Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen<br />
oder Heimen, sind jedoch auch ambulant tätig und<br />
besuchen ihre Schützlinge zu Hause. Für die Angehörigen<br />
sind Pflegefachleute die ersten Ansprechpartner, während<br />
sie für ihre Patienten echte Helden sind. Denn sie versorgen<br />
nicht nur Wunden oder verabreichen Medikamente, sondern<br />
verbringen auch viel Zeit mit ihnen und schaffen dadurch<br />
eine soziale Bindung, woraus ‚ziemlich beste Freunde’<br />
entstehen können. Und was lernt man so in der<br />
Ausbildung? Der Unterricht findet an einer Pflegeschule<br />
statt, während die praktische Ausbildung<br />
bei einer Ausbildungseinrichtung und weiteren<br />
Einrichtungen aus den unterschiedlichen Pflegebereichen<br />
absolviert wird. Dort erfährst<br />
Du, um nur einige Beispiele zu nennen, wie<br />
Du Blutdruck, Puls und Temperatur Deiner<br />
Patienten misst, ihnen beim Aufstehen und<br />
bei der Körperpflege hilfst, Infusionen<br />
oder Ernährungssonden einlegst, den<br />
Tagesablauf planst, sowie Deine Arbeit<br />
elektronisch dokumentierst.<br />
Während der Ausbildung er-<br />
wirbst Du also Kenntnisse und Fähigkeiten, um danach in<br />
allen Pflegebereichen arbeiten zu können und zu dürfen, z.B.<br />
in den Bereichen Akutpflege, Kinderkrankenpflege, stationäre<br />
oder ambulante Langzeitpflege, allgemeinpsychiatrische<br />
oder kinder- bzw. jugendpsychiatrische Versorgung. Eines<br />
ist jedenfalls sicher: Es wird ganz bestimmt nicht langweilig.<br />
Es LOHNT sich!<br />
Eine weitere positive Neuigkeit ist, dass auch das bisher zu<br />
zahlende Schulgeld abgeschafft wird und sich <strong>Azubi</strong>s im<br />
neuen Ausbildungsberuf auf eine Ausbildungsvergütung<br />
freuen können. Wann geht’s los? Das Pflegeberufegesetz<br />
gilt für alle Ausbildungen, die ab dem 1. Januar <strong>2020</strong> begonnen<br />
werden. Glänzende Aussichten für Pflegefachleute!<br />
Du träumst von einer steilen Karriere und hast große<br />
Pläne? Höchstwahrscheinlich wirst Du in kaum einem anderen<br />
Beruf so rosige Zukunftsperspektiven haben wie als<br />
Pflegefachfrau/-mann. Diese Fachkräfte werden nicht nur<br />
dringend, sondern auch zunehmend gebraucht und es<br />
stehen ihnen exzellente Möglichkeiten zur Weiterentwicklung<br />
offen. Nach der Ausbildung kannst Du beispielsweise<br />
das neu eingeführte berufsqualifizierende Pflegestudium absolvieren,<br />
wodurch Du innerhalb von drei Jahren zusätzlich<br />
einen akademischen Titel erlangst, der Dich dazu befähigt,<br />
noch verantwortungsvollere Aufgaben im Pflegebereich zu<br />
übernehmen.<br />
Hier sind noch einmal Die<br />
Plus-punkte der Ausbildung<br />
zur/zum Pflegefachfrau/ -mann<br />
zusammengefasst:<br />
Angemessene Ausbildungsvergütung:<br />
Auch wenn es Dir<br />
Freude bereitet, arbeitest Du nicht<br />
umsonst, sondern wirst dafür sehr<br />
gut entlohnt.<br />
Flexible Einsetzbarkeit: Weil Du<br />
in der Ausbildung verschiedene<br />
Bereiche kennenlernst, wirst Du<br />
zu einem hochqualifizierten Pflegeexperten.<br />
Tolle Perspektiven: Die Zukunftsaussichten<br />
in deinem Job zählen<br />
zu den besten, da Du reichlich<br />
Arbeit haben wirst. Außerdem hast<br />
Du enorme Aufstiegsmöglichkeiten,<br />
kannst Dich spezialisieren<br />
oder durch ein Studium Deine<br />
beruflichen Chancen erweitern.<br />
13<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
Pflege-Special<br />
Pflege-Special<br />
14<br />
15<br />
Dualer Studiengang Ziele und Schwerpunkte<br />
Advanced Nursing Practice<br />
Pflegemanagement<br />
Pflegepädagogik<br />
Pflegewissenschaft<br />
Palliativpflege<br />
Psychiatrische Pflege<br />
Gerontologie<br />
Gesundheitswissenschaften<br />
Gesundheitsmanagement/<br />
Public Health<br />
Erweiterung der pflegerischen Handlungskompetenzen<br />
und Erlangen von Expertenwissen<br />
Kompetenzen zur Leitung eines Teams oder einer<br />
kompletten Einrichtung<br />
Befähigung zur Ausbildung des Nachwuchses in<br />
Gesundheits- und Pflegeberufen<br />
Erforschung, Entwicklung und Verbesserung von<br />
pflegerischen Strukturen<br />
Erhaltung der Lebensqualität von lebensbedrohlich<br />
kranken bzw. sterbenden Menschen<br />
Erlangen von Fachwissen und Handlungskompetenzen zur<br />
Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />
Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit demografischen<br />
Prozessen in der Gesellschaft und zukünftigen<br />
Herausforderungen in der Pflege<br />
Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Gesundheitssystemen<br />
und Themen der Gesundheitspolitik, Gesundheitswirtschaft<br />
sowie Gesundheitspädagogik<br />
Duales Studienmodell aufbau vorraussetzungen<br />
Pflegestudium und<br />
Berufsausbildung<br />
Abschluss:<br />
Bachelor (B.A. oder<br />
B.Sc.) plus staatlich<br />
anerkannte Berufsausbildung<br />
zur/<br />
zum Gesundheits- und<br />
Krankenpfleger/-<br />
in, Gesundheits- und<br />
Kinderkrankenpfleger/-in<br />
oder Altenpfleger/-in<br />
Dauer:<br />
4 bis 4,5 Jahre<br />
Ablauf:<br />
Blockphasen oder abwechselnd<br />
Praxis- und Theoriesemester<br />
Hochschulzugangsberechtigung<br />
Ausbildungsvertrag<br />
mit einer Kooperationseinrichtung<br />
gegebenenfalls<br />
Vorpraktikum<br />
Berufsbegleitendes<br />
Pflegestudium und<br />
Praktikum bzw.<br />
Berufstätigkeit<br />
Abschluss:<br />
Bachelor (B.A. oder<br />
B.Sc.) plus Praktikum<br />
in einer oder mehreren<br />
Einrichtungen<br />
Dauer:<br />
3 Jahre<br />
Ablauf:<br />
Präsenz- oder Fernstudium<br />
Berufstätigkeit mit<br />
abgeschlossener<br />
Ausbildung<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
16<br />
17<br />
Handwerk –<br />
noch immer mit<br />
Goldenem<br />
Boden<br />
Sich für den richtigen zukünftigen Beruf zu entscheiden, ist gar<br />
nicht so einfach. Vielleicht weißt du schon ungefähr, in welche<br />
Richtung es für dich gehen soll, doch so recht festlegen kannst<br />
du dich nicht? Hast du zwei rechte Hände und verfügst über eine beneidenswerte<br />
Fingerfertigkeit? Wenn du deine berufliche Zukunft auf<br />
gar keinen Fall an einem Schreibtisch verbringen möchtest und gerne<br />
anpackst, dann wäre ein Ausbildungsberuf im Handwerk das Richtige<br />
für dich. Damit setzt du auf eine zukunftsträchtige Branche, denn die<br />
Nachfrage nach Fachkräften ist enorm. Lies hier, warum sich ein Handwerksberuf<br />
für dich lohnen würde.<br />
Das Handwerk vereint<br />
Vielfalt, Innovation und<br />
Tradition<br />
Ein Job im Handwerk ist unglaublich<br />
interessant für alle, die sich sowohl<br />
für traditionelle Herstellungsprozesse<br />
als auch für technologische Innovationen<br />
interessieren und am liebsten<br />
etwas mit ihren eigenen Händen erschaffen<br />
möchten. In den vielfältigen<br />
Handwerksberufen werden heutzutage<br />
klassische Tätigkeiten durch innovative<br />
Technologien vereinfacht.<br />
Deshalb sind Experten gefragt, welche<br />
die Ausführung der spezifischen<br />
Aufgaben sowohl technisch als auch<br />
mechanisch gut beherrschen. In deiner<br />
Lehre wirst du darauf perfekt<br />
vorbereitet. Die Ausbildungen im<br />
Handwerk werden meist in dualer<br />
Form angeboten, sodass sich Berufsschule<br />
und Praxis im Ausbildungsbetrieb<br />
abwechseln. Alternativ gibt es<br />
noch die schulischen Ausbildungen,<br />
die durch eine Praktikumsphase ergänzt<br />
werden. Um dich zu orientieren<br />
und herauszufinden, ob ein bestimmter<br />
Handwerksberuf gut zu dir<br />
passt, empfehlen wir dir, bereits in<br />
der Schulzeit ein Betriebspraktikum<br />
zu absolvieren. Hier kannst du in den<br />
Alltag deines zukünftigen Jobs eintauchen,<br />
die Arbeitsprozesse kennenlernen<br />
und wichtige Kontakte<br />
knüpfen. Nicht selten ist ein Praktikum<br />
der Schlüssel, mit welchem<br />
du die Tür zu deinem späteren Berufseinstieg<br />
öffnest.<br />
Dir werden wichtige Handgriffe,<br />
Kniffe und Tricks direkt vom Profi<br />
beigebracht und du kannst sie<br />
während der Lehre gleich umsetzen.<br />
Ausbildung im Handwerk:<br />
Basis schaffen und darauf aufbauen<br />
Der Vorteil einer Lehre in einem Handwerksberuf<br />
liegt darin, dass du häufig<br />
in kleinen und mittelständischen Betrieben<br />
ausgebildet wirst. Diese sind<br />
besonders ausbildungsaktiv und investieren<br />
gern in ihren Nachwuchs.<br />
Hier ist die Ausbildungsatmosphäre<br />
familiär und die Anzahl der <strong>Azubi</strong>s<br />
eher gering. Dadurch wirst du an der<br />
Seite deines Ausbilders oder Meisters<br />
intensiv angelernt und machst dich<br />
mit den verschiedenen Etappen eines<br />
Herstellungsprozesses vertraut. Vom<br />
ersten Tag deiner Ausbildung an bist<br />
du mit an der Planung eines Projektes<br />
oder Werkstücks über die Bearbeitung<br />
verschiedener Materialien und<br />
der Verwendung unterschiedlicher<br />
Werkzeuge sowie Maschinen bis hin<br />
zur Fertigstellung beteiligt. Dir werden<br />
wichtige Handgriffe, Kniffe und<br />
Tricks direkt vom Profi beigebracht<br />
und du kannst sie während der Lehre<br />
gleich umsetzen. Bereits in der<br />
Ausbildungszeit verdienst du schon<br />
gutes Geld, übernimmst anspruchsvolle,<br />
abwechslungsreiche Aufgaben<br />
und wirst eine Menge Spaß haben.<br />
Mit der krönenden Abschlussprüfung<br />
qualifizierst du dich für deinen Beruf.<br />
Die Zukunftsperspektiven und<br />
Entwicklungsmöglichkeiten für ausgelernte<br />
Gesellen sind optimal. Jetzt<br />
kannst du entweder direkt im Job<br />
loslegen oder dein Know-how erweitern.<br />
Durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen<br />
oder eine Weiterbildung<br />
zum Techniker bzw. Meister<br />
kannst du deine Karriere ankurbeln,<br />
mehr Verantwortung übernehmen,<br />
dein Gehalt steigern oder dich sogar<br />
selbstständig machen.<br />
Welche Handwerksberufe<br />
haben nach wie vor groSSe<br />
Zukunft?<br />
Es gibt Handwerksberufe, in denen<br />
ein enormer Bedarf an Nachwuchskräften<br />
besteht. Deshalb haben wir<br />
ein paar für dich zusammengetragen,<br />
die besonders gute Zukunftsperspektiven<br />
haben und das bei einem<br />
tollen Gehalt. Mit einer Ausbildung<br />
zum/zur Mechatroniker/-in wählst<br />
du einen spannenden, zukunftsträchtigen<br />
und gut bezahlten Beruf.<br />
Im Automobil- und Maschinensektor<br />
wirst du bei deiner Ausbildungsplatzsuche<br />
keine Schwierigkeiten<br />
haben. Die Jobaussichten sind super,<br />
denn Mechatroniker/-innen sind<br />
sehr gefragte Fachkräfte. Sie stellen<br />
all unsere innovativen technischen<br />
Geräte her und reparieren sie. Deshalb<br />
werden sie auch entsprechend<br />
bezahlt. Bereits während der Ausbildung<br />
kannst du dich auf ein Gehalt<br />
von knapp 1.000 Euro brutto monatlich<br />
freuen. Etwa noch einmal so viel<br />
verdienst du nach deinem Abschluss,<br />
und wenn du die Technikerausbildung<br />
absolvierst, winken dir sogar<br />
rund 5.000 Euro brutto im Monat.<br />
Ein weiterer Handwerksberuf mit genialen<br />
Verdienstaussichten ist der/<br />
die Industriemeister/-in Metall. Nach<br />
einer entsprechenden Ausbildung,<br />
für die du dich in der Regel mit dem<br />
Hauptschulabschluss bewerben kannst,<br />
und einigen Jahren Berufserfahrung<br />
qualifizierst du dich mit dem Meistertitel<br />
zur Führungskraft. Verantwortungsvolle<br />
Aufgaben, wie das Management<br />
der Herstellungsprozesse<br />
und Tätigkeiten als Ausbilder/-in,<br />
können dein Chefgehalt von 3.000 Euro<br />
auf bis zu 5.000 Euro brutto monatlich<br />
ansteigen lassen. Auch die Baubranche<br />
boomt und damit ebenfalls das<br />
Ausbaugewerbe. Handwerker, die mit<br />
Holz und anderen Baumaterialien<br />
zu tun haben, sind gefragt wie nie.<br />
Unglaublich gute Zukunftaussichten<br />
haben beispielsweise Maurer. In der<br />
Lehre verdienst du in diesem Ausbildungsberuf<br />
vielleicht noch nicht<br />
so viel, doch spätestens beim Berufseinstieg<br />
hat sich der Schweiß<br />
gelohnt. Bruttomonatsgehälter in<br />
Höhe von etwa 2.500 Euro sind die<br />
Regel. Wenn du noch etwas Fleiß<br />
dazu packst und dich zum Vorarbeiter,<br />
Polier oder Meister qualifizierst,<br />
kannst du mit 4.000 Euro<br />
brutto im Monat nach Hause gehen.<br />
Im Bausektor verdienen Lehrlinge<br />
übrigens am meisten.<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
18<br />
19<br />
Industrie-SPECIAL<br />
Stell Dir vor, Du arbeitest mit einem Kollegen<br />
zusammen, der alles macht, was Du sagst,<br />
für Dich denkt und sogar selbstständig lernt.<br />
Wäre das nicht genial? Dieser Arbeitskamerad<br />
nennt sich Roboter und ist so schlau, dass er<br />
Deinen Berufsalltag nicht nur organisiert, sondern<br />
auch optimiert, während Du Spaß bei der<br />
Arbeit hast. Was so total nach Star Trek klingt,<br />
ist in der Industrie schon lange keine Zukunftsmusik<br />
mehr. Diese Branche schickt Dich in<br />
eine völlig neue Dimension und eröffnet Dir<br />
ein Universum voller faszinierender Ausbildungs-<br />
und Jobmöglichkeiten. Schau Dir an,<br />
welche Berufsfelder es gibt, damit Du in Lichtgeschwindigkeit<br />
Deinen Traumjob findest ...<br />
Industriebranche<br />
- galaktisch genial!<br />
Mit dem Begriff Industrie verbinden viele Menschen immer<br />
noch das Bild von einer finsteren Fabrik mit rauchenden<br />
Schornsteinen, kalten Werkhallen mit dampfenden Maschinen<br />
und im Akkord schuftenden Fließbandarbeitern. Doch das ist<br />
Sternenstaub von gestern. Die Industrielandschaft hat sich<br />
in den letzten Jahren im Sternschnuppentempo verändert.<br />
Smart Factory heißen die modernen Werksgelände mit ihren<br />
Hightechanlagen heute. Und manche dieser fortschrittlichen<br />
Produktionsstätten muten sogar so futuristisch an, dass man<br />
sich wie in eine Basis auf einem anderen Planeten versetzt fühlt:<br />
Roboter schwenken ihre Montagearme im Gleichtakt, Ingenieure<br />
überwachen in spacigen Anzügen den Fertigungsprozess per<br />
Touchscreen und selbstfahrende Transporter stapeln fertig verpackte<br />
Produkte perfekt in Container für den weiteren Versand.<br />
Der Countdown läuft<br />
Im Zuge der Digitalisierung und der Weiterentwicklung von<br />
künstlicher Intelligenz können viele Aufgabenbereiche miteinander<br />
verbunden werden. Computer aus verschiedenen Abteilungen<br />
kommunizieren miteinander, Arbeitsschritte werden<br />
automatisiert und schließlich Produktionsabläufe verbessert.<br />
Moment mal, werden dann überhaupt noch Menschen gebraucht?<br />
Natürlich! Das Zusammenspiel zwischen Maschinen,<br />
Menschen und Prozessen bringt neue Herausforderungen mit<br />
sich. Diese flexiblen und dynamischen Entwicklungen erfordern<br />
helle Köpfchen, die smarte Produkte, wie Sensoren, Speicher<br />
und Prozessoren, herstellen, Computer vernetzen oder Roboter<br />
programmieren und diese dann auch anpassen, steuern<br />
bzw. überwachen können. Doch das ist noch nicht alles.<br />
So viele Jobs, wie Sterne<br />
am Himmel<br />
... zumindest fast: Auch wenn die meisten Berufe vorwiegend<br />
im MINT-Bereich angegsiedelt sind, gibt es noch eine Vielzahl<br />
an Jobmöglichkeiten für Leute, die nicht gerade beste Kumpels<br />
mit Mathe, Physik oder Chemie sind, aber trotzdem hautnah<br />
beim technologischen Fortschritt dabei sein möchten. Hier<br />
ist ein Überblick über die angesagtesten Berufsfelder mit den<br />
coolsten Ausbildungsoptionen der wichtigsten Industriezweige:<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
20<br />
<strong>21</strong><br />
Teleportier Dich nach ganz oben!<br />
Schnupperpraktika:<br />
Natürlich gibt es noch viel mehr Sektoren innerhalb der Industriebranche,<br />
wie z.B. Textil, Holz und Papier, Optik, Verpackung,<br />
Energie, Metall und viele andere. Sie alle haben jedoch etwas gemeinsam:<br />
Absolventen eines Industrieberufes können mit einer guten<br />
Bezahlung rechnen. Das Gehalt ist in dieser Branche nämlich im<br />
Durchschnitt höher, als in anderen Bereichen. Du bekommst nicht<br />
nur bereits während der Ausbildung eine angemessene Vergütung,<br />
sondern auch der Einstiegslohn kann sich sehen lassen. Außerdem<br />
hast Du sowohl super Chancen, nach der Lehre übernommen zu<br />
werden, als auch tolle Weiterbildungsmöglichkeiten, wie etwa zur/<br />
zum Meister/-in, Techniker/-in, Fachwirt/-in oder Betriebswirt/-in.<br />
Dadurch kannst Du Dich auf bestimmte Fachbereiche spezialisieren<br />
und für Führungsaufgaben qualifizieren. Übrigens: Die<br />
Industriebranche hat den guten Ruf, dass ihre Angestellten von<br />
einer ausgewogenen Work-Life-Balance profitieren können.<br />
Nutze ein Praktikum, um den Profis über die Schultern zu<br />
schauen und Dir ein besseres Bild über Deinen Wunschberuf<br />
zu machen. So kannst Du gleich wertvolle Kontakte<br />
knüpfen und wirst sehen, dass Du auch als Frau das Zeug<br />
dazu hast, einen „typischen“ Männerberuf zu erlernen.<br />
Ladys Only:<br />
Schau Dich nach speziell<br />
nur für Mädchen angebotenen<br />
technischen<br />
Studiengängen in<br />
Deiner Nähe<br />
Girlpower ist gefragt<br />
Hast Du schon eine Idee, in welche Richtung es gehen soll, traust Dich<br />
aber vielleicht nicht, weil Du ein Mädchen bist? Lass Dich nicht davon<br />
abschrecken, dass es viele Jungs in Deinem Lieblingsberuf gibt. Die<br />
Industriebranche braucht weiblichen Nachwuchs und viele Unternehmen<br />
wünschen sich, dass sich mehr Frauen in diesen Berufen engagieren.<br />
Falls Du noch nicht ganz davon überzeugt bist, ob ein bestimmter<br />
Ausbildungsberuf etwas für Dich ist, dann kannst Du Folgendes tun:<br />
um, wie z. B.<br />
Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Elektrotechnik<br />
oder Informatik.<br />
BERUFSFELDER IN<br />
DER INDUSTRIE<br />
BERUFSBEZEICHNUNG (Dauer<br />
der Ausbildung, schulische<br />
Voraussetzung)<br />
Welche spannenden TÄTIG-<br />
KEITEN werden in diesem<br />
Job ausgeführt?<br />
Welche Möglichkeiten<br />
für ein DUALES STUDIUM<br />
gibt es?<br />
Industrie-SPECIAL<br />
AUTOMOBILE<br />
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/-in<br />
(3,5 Jahre, Hauptschulabschluss)<br />
Automobilkauffrau/-mann<br />
(3 Jahre, mittlerer Schulabschluss)<br />
• baut Teile eines Autos, Busses oder sogar<br />
einer rollenden Imbissbude neu zusammen,<br />
tunt sie nach Kundenwünschen oder repariert<br />
diese<br />
• berät Kunden beim Kauf von schicken Neuoder<br />
Gebrauchtwagen, wickelt Finanzierungen<br />
ab und ist fürs Marketing zuständig<br />
Fahrzeugtechnik<br />
Inhalte sind z. B.: Antriebstechnik, Leichtbau,<br />
Mechanik, Fahrzeugentwicklung,<br />
Sicherheit<br />
Maschinenbau<br />
Inhalte sind z. B.: Entwicklung und Konstruktion<br />
von komplexen Maschinen und<br />
Anlagen<br />
CHEMIE<br />
Chemikant/-in<br />
(3,5 Jahre, mittlerer Schulabschluss)<br />
• stellt aus Rohstoffen Farben, Waschmittel<br />
oder Kosmetika her, sorgt dafür, dass die<br />
Produktionsanlagen funktionieren und prüft<br />
Proben<br />
Chemieingenieurwesen<br />
Inhalte sind z. B: Chemietechnik, Produktund<br />
Technologieentwicklung, Umweltschutz<br />
Pharmakant/-in<br />
(3,5 Jahre, mittlerer Schulabschluss)<br />
• stellt Arzneimittel in Form von Pulvern, Lösungen<br />
und Tabletten her und ist sorgfältig<br />
bei der Dosierung der Wirkstoffe<br />
Lebensmittelchemie<br />
Inhalte sind z. B.: Biochemie, Mikrobiologie,<br />
Toxikologie, Technologie, Lebensmittelrecht<br />
ELEKTRO-<br />
TECHNIK/<br />
ELEKTRONIK/<br />
MECHATRONIK<br />
Elektroniker/-in<br />
Industriemechaniker/-in<br />
(3,5 Jahre, mittlerer Schulabschluss)<br />
• sorgt, je nach Spezialisierung dafür, dass<br />
stets Strom in Gebäuden, Maschinen<br />
oder Anlagen fließt<br />
• montiert Bauteile bzw. Baugruppen für<br />
Maschinen, repariert sie und programmiert<br />
deren Elektronik, damit alles rund läuft<br />
Elektrotechnik<br />
Inhalte sind z. B.: Robotik, Automatisierungstechnik,<br />
Kommunikations- und Nachrichtentechnik<br />
Mechatronik<br />
Kombi aus Mechanik, Elektrotechnik und<br />
Informatik, Entwicklung verschiedener<br />
technische Systeme für komplexe Maschinen<br />
und Anlagen<br />
IT<br />
Fachinformatiker/-in<br />
(3 Jahre, mittlerer Schulabschluss)<br />
IT-Systemkauffrau/-mann<br />
(3 Jahre, mittlerer Schulabschluss<br />
• entwickelt Rechnersysteme, programmiert<br />
Software, tüftelt an komplizierten Fragestellungen<br />
und findet immer eine Lösung<br />
• berät Kunden bei der Anschaffung von Softwareprogrammen,<br />
Computersystemen bzw.<br />
Kommunikationsanlagen und installiert diese<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Inhalte sind z. B.: Software Engineering,<br />
Projektmanagement, Datenbanken, Netzwerke<br />
und Datenschutz bzw. Medienrecht<br />
Digitale Medien<br />
Inhalte sind z. B.: Online-Marketing, Webdesign,<br />
Medienmanagement und Softwareentwicklung<br />
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- Ausbildung zum Verkäufer (m/w/d) oder Kaufmann (m/w/d)<br />
im Einzelhandel<br />
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Wir suchen junge Menschen, die etwas bewegen möchten. Du möchtest einen zukunftsorientierten<br />
Beruf erlernen und anschließend einen Arbeitsplatz mit Perspektive haben? Dann bist du bei<br />
Busch-Jaeger genau richtig. Wir sind Marktführer im Gebiet der Elektroi nstallationstechnik und<br />
haben durch unsere über 140 jährige Unternehmensgeschichte das richte Know-how für die<br />
nächsten Schritte der Digitalisierung. Busch-Jaeger gehört zur ABB-Gruppe und beschäftigt rund<br />
1.300 Mitarbeiter in den zwei deutschen Werken Lüdenscheid und Bad-Berleburg-Aue.<br />
Ausbildungsmöglichkeiten bei BUSCH-JAEGER<br />
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» Industriemechaniker (m/w/d) 1 +2<br />
» Technischer Produktdesigner (m/w/d) 1<br />
» Werkzeugmechaniker (m/w/d) 1 +2<br />
» Zerspanungsmechaniker (m/w/d) 1 +2<br />
» Mechatroniker (m/w/d) 1 +2<br />
» Industriekaufmann (m/w/d) 1 +2<br />
» Elektroniker (m/w/d) 1 +2<br />
» Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d) 1 +2<br />
» Stanz- und Umformmechaniker (m/w/d) 1<br />
» Produktionstechnologe (m/w/d) 1<br />
» Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d) 1 +2 » Veranstaltungskaufmann (m/w/d) 1<br />
» Verfahrensmechaniker (m/w/d) 2<br />
1<br />
Lüdenscheid 2<br />
Bad Berleburg / Aue<br />
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Außerdem besteht die Möglichkeit, ein duales Studium oder ein Praktikum zu absolvieren!<br />
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Marc Dumke<br />
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Tel.: +49 (0) 2351 9561452<br />
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Maschinen-/Anlagenführer (m/w/d)<br />
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Hospital Marsberg, die theoretischen Anteile in Paderborn.<br />
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<strong>Azubi</strong> <strong>Basics</strong> ist ein kostenloses Informationsmagazin<br />
für Schulabgänger der Klassen 9 bis<br />
13 und richtet sich an Leser jeden Geschlechts.<br />
Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text<br />
an einigen Stellen die männliche Form gewählt,<br />
die Angaben beziehen sich jedoch auf alle<br />
Geschlechter.<br />
Herausgeber + Verlag<br />
huhle media GmbH<br />
Friedrichstraße 79<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030/9854042-0<br />
info@huhle-mediagroup.de<br />
Geschäftsführung:<br />
Evelyn Huhle<br />
Redaktion/Text:<br />
Christiane Kürschner/Anna Iliewa<br />
Interviews:<br />
Anna Iliewa<br />
Der Inhalt des Heftes wurde sorgfältig erarbeitet,<br />
dennoch können Herausgeber, Redaktion<br />
und Verlag keine Haftung für die Richtigkeit<br />
übernehmen. Beiträge, die mit Namen oder<br />
Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind,<br />
geben nicht immer die Meinung des<br />
Herausgebers wieder.<br />
Art Direction<br />
Evelyn Huhle<br />
Grafik, Layout<br />
Annette Mattmüller<br />
Anzeigenberatung<br />
Raphael Sliwa<br />
Nadine Schneider<br />
Fotos/IllustRationen<br />
©Santiago Nunez Iniguez/123Rf.com, istockphoto/vadimguzhva,<br />
istockphoto/lzf, ©Roman<br />
Samborskyi/123RF.com, istockphoto/themacx,<br />
©Валерий Качаев/123RF.com, istockphoto/<br />
PeopleImages, ©nastia1983/Adobe Stock<br />
(Fotolia),©badmanproduction/123Rf.com,<br />
istockphoto/South_agency, ©1enchik /123RF.<br />
com, ©Igor Serazetdinov/123RF.com, Pixabay.<br />
com, ©Galina Peshkova/123RF.com, ©Burmakin<br />
Andrey/123RF.com, Designed by Freepik,<br />
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Nikolic, istockphoto/Vasyl Dolmatov, istockphoto/Anna<br />
Kraynova, ©Dean Drobot/123Rf.<br />
com, ©Maksim Kabakou/123Rf.com, ©Liubov<br />
Kotliar/123Rf.com, ©nicoletaionescu/123Rf.com,<br />
©Marco2811 /Adobe Stock (Fotolia), istockphoto/bowie15<br />
Verteilung:<br />
Die Verteilung erfolgt an Schulen zur Aushändigung<br />
an künftige Absolventen der Abschlussklassen<br />
von Sekundarschulen, Gymnasien,<br />
Gemeinschaftsschulen und<br />
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Ausgabe<br />
<strong>Südwestfalen</strong> <strong>2020</strong>/<strong>21</strong><br />
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Elektroniker/in für Betriebstechnik | Technische/r Produktdesigner/in<br />
Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />
Fachinformatiker/in | Industriekaufmann/frau | Industrieelektriker/in<br />
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Hagedornskamp 11-15<br />
58507 Lüdenscheid<br />
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Einrichtungsleitung: Uwe Beul<br />
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Telefon: 02902 970710<br />
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AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
32<br />
MINT JOBS<br />
Mädels erwünscht<br />
Was irgendwie nach einer minzfrischen Süßigkeit klingt, hat in Wirklichkeit gar nichts damit<br />
zu tun. „MINT“ steht für Berufe, die in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik angesiedelt sind. Bevor du jetzt mit den Augen rollst,<br />
solltest du weiterlesen, denn die vielfältigen MINT-Jobs sind superspannend und zukunftsträchtig.<br />
Doch leider trauen sich viele junge Menschen, vor allem Mädchen, nicht so recht ran. Und<br />
das, obwohl man dafür kein Mathe-, Chemie- oder Physikcrack und auch kein Informatiknerd<br />
sein muss. Wenn du Spaß an Wissenschaft und Technik hast, dann erfahre hier, warum du mal<br />
einen intensiveren Blick auf die trendigen MINT-Berufe werfen solltest .<br />
AZUBI BASICS<br />
Da es allerdings so viele mega-coole MINT-Berufe gibt,<br />
haben wir hier unsere Top Five für dich herausgesucht.<br />
Mikrotechnologe/technologin:<br />
Diese Profis bauen die für PCs, Smartphones,<br />
elektronische Bauteile und hochsensible<br />
medizinische Geräte wichtigen<br />
Mikrochips und winzig kleinen Leiterplatten<br />
zusammen, auf denen sie zahlreiche,<br />
kaum sichtbare Minikontakte anbringen.<br />
Chemikant/-IN :<br />
Ohne diese Spezialisten hätten wir keine<br />
Kosmetik, Medizin, Waschmittel oder<br />
Farben. Sie steuern und überwachen<br />
alle Prozesse, angefangen von der<br />
Herstellung über das Abfüllen bis zum<br />
Verpacken der Produkte.<br />
Fluggerätemechaniker/-IN:<br />
Diese Experten bauen Teile und Triebwerke<br />
zu Hubschraubern, Airbussen, Satelliten<br />
und Raumfahrzeugen zusammen,<br />
Vielfalt, gute Jobaussichten<br />
und ein Supergehalt<br />
Warst du in der Schule schon neugierig<br />
auf wissenschaftliche Zusammenhänge<br />
und hat dir das Experimentieren<br />
Spaß gemacht? Dann solltest du<br />
darüber nachdenken, einen MINT-<br />
Beruf zu erlernen. Dazu gehören einige<br />
Berufe, die du vielleicht schon<br />
damit sie perfekt und gefahrlos durch die<br />
Lüfte bis ins All fliegen können.<br />
Elektroniker/-IN:<br />
Ohne sie geht gar nichts. Damit Ampelschaltungen<br />
richtig funktionieren,<br />
Fabriken Produkte herstellen können,<br />
wir nicht im Dunkeln sitzen oder frieren<br />
müssen und außerdem kommunizieren<br />
können, braucht es diese pfiffigen Insider.<br />
Werkstoffprüfer/-IN:<br />
Ein Werkstoff, der etwa aus Metall oder<br />
Kunststoff besteht, muss für bestimmte<br />
Zwecke entsprechende Eigenschaften<br />
und Qualitäten haben. Diese Fachleute<br />
untersuchen diese, indem sie Stichproben<br />
der Werkstoffe durch verschiedene Verfahrenstechniken<br />
prüfen.<br />
kennst, aber noch so viele mehr,<br />
von denen du bisher garantiert nicht<br />
einmal wusstest, dass sie existieren.<br />
Das kommt daher, dass viele Schüler<br />
eine Abneigung gegenüber sogenannten<br />
„Hassfächern“, wie Mathe,<br />
Chemie, Biologie oder Informatik,<br />
haben. Dabei stellen diese Fächer<br />
nur einen Teil der MINT-Jobs dar. Die<br />
Praxis ist hingegen faszinierend und<br />
megaspannend, da du deinen Forschergeist<br />
beispielsweise in einem<br />
Labor ausleben kannst oder großartige<br />
Produktionsanlagen zum Laufen<br />
bringst. Wer sich für eine Ausbildung<br />
in einem der Fachbereiche entscheidet,<br />
wird tolle Zukunftsperspektiven<br />
haben und das bei einem Gehalt, bei<br />
dem andere vor Neid grün anlaufen.<br />
Angst vor der Männerdomäne?<br />
33<br />
Schau mal<br />
Von wegen!<br />
Es gibt gar nicht so wenige Mädels,<br />
die Lust auf herausfordernde Aufgaben<br />
haben, technisch versiert sind<br />
und gerne tüfteln. Doch warum sind<br />
dann Mädchen immer noch seltener<br />
in MINT-Berufen anzutreffen als Jungen?<br />
Das hat viele Hintergründe. Zum<br />
einen spielt die Meinung der Eltern<br />
eine große Rolle bei der Ausbildungswahl.<br />
Sie wollen ihrem weiblichen<br />
Nachwuchs keinen „Männerberuf“ zumuten,<br />
weil die Arbeitsbedingungen<br />
angeblich nicht frauenkompatibel<br />
sind. Und damit sind wir auch schon<br />
beim zweiten Grund. Die meisten<br />
Schulabgänger sind unzureichend informiert<br />
und assoziieren MINT-Jobs<br />
fälschlicherweise automatisch mit<br />
schwerer Fließbandschufterei in einer<br />
kalten und lauten Fabrik. Doch diese<br />
falschen Vorstellungen lösen sich<br />
sofort in Luft auf, wenn du mal einen<br />
Blick hinter die Kulissen geworfen<br />
hast. Das kannst du beispielsweise auf<br />
dem jährlichen Girl’s Day, wenn dir die<br />
Türen zu Ausbildungsunternehmen<br />
und Hochschulen geöffnet werden<br />
und du supercoole Jobs „anfassen“<br />
und kennenlernen kannst. Die meisten<br />
Betriebe würden sich über mehr<br />
weibliche Frauenpower in MINT-Berufen<br />
freuen. Um dies zu fördern, gibt es<br />
inzwischen sogar Studiengänge „only<br />
for women“, wie etwa an der Fakultät<br />
für Informatik und Wirtschaft an der<br />
HTW in Berlin und an weiteren Hochschulen<br />
in Deutschland. Diese wurden<br />
ins Leben gerufen, da viele Mädchen<br />
sonst unter dem Druck stehen, sich<br />
ständig gegen ihre angeblich technikaffineren<br />
männlichen Kommilitonen<br />
durchsetzen zu müssen und sich<br />
dadurch quasi selbst diskriminieren.<br />
Also: Ärmel hochkrempeln und nur<br />
Mut, Mädels!<br />
Welche Vorteile bietet<br />
eine Ausbildung im<br />
MINT-Bereich?<br />
Es ist nicht notwendig, einen Leistungskurs<br />
in Mathematik oder Physik<br />
besucht zu haben, und du musst<br />
auch nicht unbedingt ein Studium<br />
aufnehmen, um dich für einen MINT-<br />
Job zu qualifizieren. Eine Ausbildung<br />
bietet dir unheimlich viele Vorteile.<br />
Du verdienst bereits während der<br />
Lehre ein richtig gutes Ausbildungsgehalt.<br />
Außerdem setzt du die Theorie<br />
gleich in die Praxis um. Dadurch<br />
verstehst du naturwissenschaftliche<br />
Zusammenhänge viel schneller und<br />
kannst etwas damit anfangen. Supermoderne<br />
Computerprogramme<br />
erledigen für dich komplizierte Rechenvorgänge<br />
und du arbeitest mit<br />
nagelneuen Technologien, die dich<br />
begeistern werden. Nach deinem<br />
Abschluss kannst du dich entweder<br />
zum Techniker, Fachwirt bzw. Meister<br />
weiterbilden oder du steigst<br />
gleich ins Berufsleben ein. Deine<br />
Jobaussichten als Nachwuchskraft<br />
sind mehr als genial und häufig übernimmst<br />
du in kürzester Zeit verantwortungsvolle<br />
Aufgaben in Führungspositionen.<br />
Das Einzige, was du<br />
nun tun musst, ist dich für einen der<br />
aufregenden Jobs zu entscheiden.<br />
Informiere dich gründlich, bevor du<br />
eine Auswahl triffst.<br />
AZUBI BASICS
34<br />
35<br />
Aus- und<br />
Weiterbildung<br />
an privaten<br />
Schulen und<br />
Instituten<br />
AZUBI BASICS<br />
Auf der Suche nach deiner Traumlehre oder einer Weiterbildung hast du sicher schon<br />
festgestellt, dass viele Berufe nur in Form einer schulischen Ausbildung angeboten werden.<br />
Dabei hast du die Möglichkeit, deine Ausbildung sowohl an staatlichen als auch an<br />
privaten Berufsschulen zu absolvieren. Das betrifft vor allem Ausbildungsberufe im Bereich<br />
Gesundheit, wie z. B. zum Physio-, Ergotherapeuten oder Logopäden, technische Berufe, wie<br />
etwa zum Pharmazeutisch-technischen Assistenten und verschiedene Weiterbildungen, wie<br />
die für angehende Hotelmanager. Damit du einen besseren Durchblick bekommst, erklären wir<br />
dir hier den Unterschied zwischen privaten und staatlichen Bildungsträgern.<br />
Lies weiter ...<br />
Die Unterschiede<br />
Zunächst einmal muss bei den privaten<br />
Berufsfachschulen unterschieden<br />
werden zwischen Ersatzschulen<br />
und Ergänzungsschulen. Die Ersatzschulen<br />
bieten dieselben beruflichen<br />
Ausbildungen an, die auch an staatlichen<br />
Berufsfachschulen absolviert<br />
werden können. Ergänzungsschulen<br />
hingegen verfügen über ein Ausbildungsangebot,<br />
das es an öffentlichen<br />
Berufsfachschulen nicht gibt.<br />
Die Lehrpläne der Ersatzschulen ähneln<br />
denen des Bundeslandes, damit<br />
das gleiche Bildungsniveau wie<br />
an den öffentlichen Schulen erreicht<br />
werden kann. Die Abschlüsse sind<br />
staatlich anerkannt. Bei den Ergänzungsschulen<br />
sieht das anders aus.<br />
Zwar bekommen die Schulabgänger<br />
ein Zertifikat über die Teilnahme<br />
am Lehrgang, doch der Abschluss<br />
entspricht nicht immer dem einer<br />
staatlichen bzw. einer Ersatzschule.<br />
Ersatzschulen unterliegen einem<br />
Sonderungsverbot, was die Schulgebühren<br />
im Rahmen hält, damit jeder<br />
die Möglichkeit hat, dort eine Ausbildung<br />
aufzunehmen. Private Schulen<br />
werden von Stiftungen, Vereinen,<br />
privaten Personen oder Kirchenorganisationen<br />
unterstützt. Sie sind aber<br />
nicht zwangsläufig technisch besser<br />
ausgestattet als staatliche.<br />
Finanzielle Aspekte<br />
Die Ausbildung an einer öffentlichen<br />
Berufsfachschule ist kostenfrei, während<br />
bei privaten Bildungsträgern<br />
Aufnahmegebühren und Seminarkosten<br />
auf dich zukommen. Ersatzschulen<br />
werden meist von den Ländern<br />
finanziell gefördert. Daher sind die<br />
Schulgebühren an Ergänzungsschulen<br />
weitaus höher als an Ersatzschulen.<br />
In deiner schulischen Ausbildung<br />
bekommst du kein Gehalt. Du kannst<br />
jedoch durch staatliche Förderprogramme,<br />
auch für den Besuch an privaten<br />
Bildungseinrichtungen, finanziell<br />
unterstützt werden, wie etwa<br />
nach BAföG, mit einer Förderung der<br />
beruflichen Weiterbildung durch das<br />
Arbeitsamt oder auch mit einem Bildungskredit.<br />
Viele private Bildungsträger<br />
verfügen zudem über eigene<br />
Stipendienprogramme. So kannst du<br />
z. B. einen Teil des Schulgeldes bei<br />
guten Leistungen zurückbekommen<br />
oder dir wird ein gewisser Satz erlassen,<br />
wenn du begabt, jedoch bedürftig<br />
bist. Weiterhin kannst du an<br />
einigen privaten Berufsfachschulen<br />
ein zinsfreies Darlehen beantragen,<br />
welches du später von deinem Gehalt<br />
zurückzahlst.<br />
Privat oder staatlich? Darauf<br />
solltest du achten!<br />
Wenn du eine private Bildungseinrichtung<br />
wählen möchtest, dann achte<br />
darauf, dass diese staatlich anerkannt<br />
ist. Setze dich mit den Ausbildungsinhalten<br />
auseinander und vergewissere<br />
dich über den Ruf der Schule. Du<br />
kannst dich beim Kultusministerium<br />
deines Bundeslandes über den Notendurchschnitt<br />
vergangener Klassen<br />
sowie die Anerkennung der Abschlüsse<br />
kundig machen. Grundsätzlich<br />
machen Arbeitgeber keinen Unterschied,<br />
ob du deine Ausbildung an<br />
einer privaten oder staatlichen Institution<br />
abgeschlossen hast. Allerdings<br />
spielen die Ausbildungsinhalte eine<br />
wesentliche Rolle. Deshalb sollte die<br />
Ausbildung entsprechend strukturiert<br />
sein. Die Zulassungsbedingungen bestimmen<br />
die privaten Schulen jeweils<br />
selbst. Informiere dich im Vorfeld über<br />
die jeweiligen Voraussetzungen. Lass<br />
dich nicht von Berufsbezeichnungen<br />
blenden, die nicht geschützt sind. Der<br />
Ausbildungsberuf muss nach dem Berufsbildungsgesetz<br />
anerkannt sein. Es<br />
lohnt sich in jedem Fall eine gute Recherche,<br />
ein Beratungstermin bei der<br />
Agentur für Arbeit und ein Besuch<br />
beim Tag der offenen Tür der Schule.<br />
Dort kannst du gleich ins Gespräch<br />
mit den Lehrkräften kommen und dir<br />
einen Überblick über die Ausstattung<br />
und den Ablauf sowie Inhalt der Ausbildung<br />
machen.<br />
AZUBI BASICS
36<br />
37<br />
Du hast dein Abi geschafft und bist nun auf der Suche nach dem richtige beruflichen<br />
Weg für dich? Du hast Glück, denn als Abiturient stehen dir verschiedene Möglichkeiten<br />
offen: ein Hochschulstudium, eine duale oder eine schulische Ausbildung. Wusstest<br />
du, dass über 30 Prozent der Schulabsolventen mit Abitur eine Ausbildung aufnehmen?<br />
Kein Wunder, denn in vielen Ausbildungsberufen werden Absolventen mit Abi bevorzugt, und<br />
dann gibt es noch Lehrstellen, die sich explizit an Abiturienten richten. Gerade in technischen<br />
Wirtschaftsbereichen, im Finanz- und Bankwesen oder im kaufmännischen Sektor werden<br />
Lehrlinge mit Abi zu Nachwuchsführungskräften ausgebildet. In diesem Beitrag stellen wir dir<br />
eine besondere Form der Ausbildung vor – die Abiturientenausbildung. Lies hier, was dich dabei<br />
erwartet und welche Vorteile diese Ausbildungsart hat.<br />
Abiturientenausbildung:<br />
Raffiniert<br />
kombiniert<br />
AZUBI BASICS<br />
Schlage zwei Fliegen mit einer Klappe!<br />
Bei der Abiturientenausbildung handelt es sich<br />
um eine Sonderform, die sich speziell an Fachoberschüler<br />
und Abiturienten richtet. Bewerben<br />
kannst du dich also nur mit dem Fachabitur, der allgemeinen<br />
oder der fachgebundenen Hochschulreife. Diese Ausbildungsart<br />
gibt es noch nicht allzu lange, ist aber inzwischen<br />
eine gefragte Alternative zum dualen Studium. Denn<br />
der Clou liegt darin, dass in den meisten Fällen eine duale<br />
Ausbildung gleich integriert ist. Das bedeutet, dass du einen<br />
doppelt qualifizierten Abschluss erhältst. Zum einen<br />
absolvierst du einen anerkannten Ausbildungsberuf und<br />
bekommst dazu noch eine Zusatzqualifikation. Die Ausbildungsmodelle<br />
unterscheiden sich je nach Unternehmen<br />
und sind in den einzelnen Bundesländern anders geregelt.<br />
Wie läuft die Abiturientenausbildung<br />
ab?<br />
Die „Sonderausbildung für Abiturienten und<br />
Fachoberschüler“, wie diese Ausbildungsform<br />
offiziell heißt, ist dual aufgebaut, das bedeutet,<br />
dass sie in Praxis- und Theoriephasen aufgeteilt ist. Diese<br />
können sowohl in größeren Blöcken als auch abwechselnd<br />
stattfinden. Die Theorie wird dir entweder im Unterricht<br />
an einer Berufsfachschule oder an einer firmeneigenen<br />
Akademie vermittelt. Den praktischen Teil erlernst du direkt<br />
im Unternehmen.<br />
Wie lange dauert diese Ausbildung?<br />
Die Dauer der Ausbildung hängt von Unternehmen,<br />
Ausbildungsberuf und Branche ab.<br />
So kann die Abiturientenausbildung zwischen<br />
zwei und vier Jahren dauern. In der Regel erwirbst<br />
du bereits nach zwei Jahren mit Bestehen einer<br />
Prüfung den Abschluss des Ausbildungsberufes und am<br />
Ende der Lehre erhältst du die Zusatzqualifikation durch<br />
das Absolvieren der Abschlussprüfung.<br />
Wie sieht diese Zusatzqualifikation<br />
aus?<br />
In den meisten Fällen bekommst du einen Doppelabschluss.<br />
Dieser ist natürlich abhängig von<br />
der Wirtschaftsbranche. Wenn du beispielsweise<br />
einen kaufmännischen Beruf erlernst, dann erhältst du,<br />
je nachdem, etwa den Abschluss „Industriekaufmann/-<br />
frau“, „Kaufmann/-frau“ im Einzelhandel oder „Großund<br />
Außenhandel“. Die Zusatzqualifikation könnte entweder<br />
„Betriebswirt/-in“ in einem bestimmten Schwer<br />
punkt, z. B. „Textil“ oder „Verkehr/Logistik“, oder aber<br />
„Außenhandelsassistent/-in“ sein. Wer seine Ausbildung<br />
im Finanzwesen aufnimmt, könnte beispielsweise einerseits<br />
die Lehre zum/zur „Bankkaufmann/-frau“ absolvieren<br />
und gleichzeitig den Abschluss „Finanzassistent/-in“<br />
erwerben. In technischen Berufen ist es ähnlich. Wenn<br />
du eine Ausbildung „Fachberater/-in Fachrichtung Softwaretechnik“<br />
aufnimmst, absolvierst du gleichzeitig eine<br />
Lehre zum/zur „Fachinformatiker/-in“ in einer der unterschiedlichen<br />
Ausrichtungen.<br />
Gibt es eine Ausbildungsvergütung?<br />
Die Vergütung gestaltet sich je nach Ausbildungsmodell<br />
unterschiedlich. Wenn eine Berufsausbildung<br />
integriert ist, dann bekommst<br />
du jeweils die Ausbildungsvergütung, die für<br />
diesen Beruf üblich ist. Andere Unternehmen zahlen ein<br />
festes Gehalt.<br />
Wie steht es mit den Zukunftsperspektiven?<br />
Da du in der intensiven Praxisphase im Unternehmen<br />
von der Pike auf alle Betriebsprozesse<br />
kennenlernst und deine Ausbilder viel Zeit und<br />
auch Geld in deine Lehre investieren, ist das Interesse aus<br />
Sicht des Unternehmens natürlich groß, dich auch danach<br />
noch zu behalten. Die Übernahmechancen sind demzufolge<br />
außerordentlich hoch, weil eben die meisten Betriebe<br />
ihre <strong>Azubi</strong>s für den eigenen Fachkräftenachschub<br />
ausbilden. Die Zukunftsaussichten sind also optimal und<br />
du hast sehr gute Möglichkeiten, innerhalb des Unternehmens<br />
schnell auf der Karriereleiter hochzuklettern.<br />
Wo finde ich einen Ausbildungsplatz?<br />
Es gibt inzwischen viele Wirtschaftsbereiche<br />
und Unternehmen, in denen eine Abiturientenausbildung<br />
möglich ist. Lass dich dazu am<br />
besten von den Profis der Agentur für Arbeit<br />
beraten. Mit der Datenbank auf der Homepage von<br />
„AusbildungPlus“ des Bundesinstituts für Berufsbildung<br />
(BIBB) kannst du dir verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten<br />
anzeigen lassen und ein geeignetes Unternehmen<br />
finden. Bedenke jedoch, dass du rechtzeitig mit deiner<br />
Suche beginnst, denn die Bewerbungsfristen enden<br />
meist ein Jahr vor Abschluss des Abiturs. Häufig kommen<br />
zudem viele Bewerber auf einige wenige Ausbildungsplätze.<br />
AZUBI BASICS
38<br />
39<br />
Mein erster Tag als<br />
<strong>Azubi</strong><br />
– Tipps für einen<br />
erfolgreichen<br />
Start<br />
Nun ist es endlich soweit. Der erste Tag deiner Ausbildung steht bevor und du bist<br />
sicher aufgeregt. Den Personaler und deinen Chef kennst du bestimmt bereits, doch<br />
die anderen Mitarbeiter wahrscheinlich noch nicht. Umso wichtiger ist es, am ersten<br />
Tag einen guten Eindruck zu hinterlassen, denn du wirst ganz genau von allen Seiten<br />
begutachtet. Natürlich geht niemand davon aus, dass du als Berufsneuling gleich alles richtig<br />
machst. Trotzdem lauern Fettnäpfchen, in die <strong>Azubi</strong>s gerne treten, welche du aber unbedingt<br />
umgehen solltest. Denn einen negativen ersten Auftritt wirst du so schnell nicht wieder ausbügeln<br />
können. Mit unseren Tipps legst du jedoch einen grandiosen Start hin. Lies hier, was du an<br />
deinem ersten Tag als frischgebackener <strong>Azubi</strong> beachten solltest.<br />
Komme pünktlich zur<br />
Arbeit!<br />
Und das nicht nur am ersten Tag, sondern<br />
immer. Plane daher deinen Weg<br />
zur Arbeit so, dass du ausreichend<br />
Puffer hast. Sei lieber etwas früher da<br />
und mache dich mit den Räumlichkeiten<br />
vertraut. Außerdem wirst du dann<br />
noch genug Zeit haben, um dich mit<br />
deinen neuen Kollegen bei einem Kaffee<br />
bekannt zu machen.<br />
Tipp: Stehe am besten schon ein<br />
paar Tage vorher zeitiger auf, um dich<br />
an den neuen Rhythmus zu gewöhnen.<br />
Erscheine ausgeruht und<br />
sei konzentriert!<br />
Gerade in den ersten Tagen und Wochen<br />
wird deine Aufmerksamkeit ganz<br />
besonders beansprucht. Du musst dir<br />
eine Menge Namen merken, wirst dir<br />
die jeweiligen Arbeitsprozesse aneignen<br />
und viel Neues lernen.<br />
Tipp: Höre gut zu, wenn dir etwas<br />
erklärt wird, und frage gleich nach, wenn<br />
du etwas nicht verstanden hast. Mach dir<br />
am besten Notizen dazu und schreibe<br />
dir auch die Namen der Mitarbeiter auf.<br />
Halte dich zurück!<br />
Sei freundlich, stelle dich jedem mit<br />
deinem Namen vor und versuche, dich<br />
zu integrieren. Gehe ruhig mit deinen<br />
neuen Kollegen zu Mittag essen und<br />
halte ein bisschen Small Talk. Du solltest<br />
dich jedoch davor hüten, etwas<br />
besser wissen zu wollen, zu viel aus<br />
deinem Privatleben zu erzählen oder<br />
deine Kollegen zu duzen. Warte ab, bis<br />
dir das „Du“ angeboten wird.<br />
Tipp: In manchen Unternehmen ist der<br />
Umgang sehr herzlich, in anderen Betrieben<br />
eher distanziert. Passe dich daher<br />
an die Art und Weise, wie die Kollegen<br />
miteinander umgehen, an.<br />
Check dein Outfit!<br />
Falls du keine Uniform tragen musst<br />
und bisher keine Gelegenheit hattest,<br />
dich nach dem Dresscode deines Ausbildungsbetriebes<br />
umzuschauen, dann<br />
geh am ersten Tag lieber auf Nummer<br />
sicher. Greife zu einem klassischen<br />
und gepflegten Look. Mit einer Stoffhose<br />
bzw. knielangem Rock, geschlossenen<br />
schwarzen Schuhen und einem<br />
hellen Hemd, natürlich ohne Knitterfalten,<br />
liegst du immer richtig.<br />
Um dein Outfit perfekt zu machen,<br />
solltest du deine Frisur entsprechend<br />
anpassen und die Haare kämmen oder<br />
zusammenbinden. Duft, Schmuck und<br />
Make-up werden unbedingt dezent getragen.<br />
Tipp: Orientiere dich in den ersten<br />
Tagen an deinen Kollegen. Lege<br />
dir anschließend ein paar <strong>Basics</strong> und<br />
Outfits zu, die dem Dresscode deines<br />
Ausbildungsbetriebes entsprechen.<br />
Zeige dich engagiert!<br />
Du kannst dich plötzlich nicht mehr<br />
an den Namen eines Kollegen erinnern?<br />
Kein Problem. Frage ihn einfach<br />
noch einmal ganz höflich danach und<br />
merke ihn dir dann. Wie war das doch<br />
gleich nochmal mit dem Softwareprogramm?<br />
Keine Panik! Lass dir die Betriebsabläufe<br />
ruhig erneut erklären.<br />
Am Anfang hast du quasi noch Welpenschutz.<br />
Jetzt ist deine Chance, alles<br />
aufzusaugen und so viel wie möglich<br />
zu lernen. Ist dir versehentlich ein<br />
Fehler unterlaufen oder hast du etwas<br />
kaputt gemacht? Dann gilt es, Ruhe zu<br />
bewahren und das Malheur sofort zu<br />
melden. Entschuldige dich dafür und<br />
biete an, bei der Lösung zu helfen.<br />
Tipp: Arbeite dich gründlich ein<br />
und erkundige dich stets bei deinen<br />
Kollegen, ob du ihnen zur Hand gehen<br />
kannst.<br />
Vermeide diese No-Gos:<br />
• Gleich am Anfang und während<br />
der Probezeit nach Urlaub fragen<br />
• Der Erste sein, der zum Feierabend<br />
das Firmengelände verlässt<br />
• Ein zu lascher oder zu starker Händedruck<br />
• Kaugummi oder Fingernägel kauen<br />
• Ein Missgeschick auf andere schieben,<br />
verschweigen oder Ausreden<br />
erfinden<br />
• Nach mehreren Wochen immer<br />
noch dieselben Fragen zu Arbeitsprozessen<br />
stellen<br />
Einstand<br />
Vielfach ist es üblich, dass ein neuer<br />
Mitarbeiter „seinen Einstand gibt“, also<br />
zum Beispiel einen Kuchen für alle in<br />
der Abteilung spendiert o. ä. Erkundige<br />
dich bei deinen Kollegen, ob das in deinem<br />
Betrieb üblich ist. Wenn ja, solltest<br />
auch du unbedingt deinen „Einstand<br />
geben“ und kannst dabei gleichzeitig<br />
deine Kollegen noch etwas besser kennenlernen.<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
40<br />
41<br />
AZUBI BASICS<br />
Rechte &<br />
pflichten<br />
als <strong>Azubi</strong><br />
Mit dem Ausbildungsvertrag in der Tasche bist du sicher voller Vorfreude auf deine<br />
Lehre. Bevor es losgeht, solltest du dir allerdings noch diesen Artikel zu Gemüte<br />
führen. Du hast als <strong>Azubi</strong> nämlich nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten, denen<br />
du nachkommen musst. Diese unterliegen wichtigen Gesetzen und Ordnungen, wie dem Jugendarbeitsschutz-<br />
bzw. Berufsbildungsgesetz sowie den Handwerksordnungen. Sie betreffen<br />
Vergütung, Krankmeldung, Arbeits- und Probezeit. Dabei gibt es wesentliche Unterschiede<br />
zwischen Minderjährigen und Volljährigen. Schau dir in diesem Überblick an, was du unbedingt<br />
wissen solltest.<br />
Arbeits- und Pausenzeiten Minderjähriger<br />
Als minderjähriger <strong>Azubi</strong> darfst du<br />
maximal 40 Stunden und fünf Tage<br />
pro Woche arbeiten. Nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz<br />
darfst du<br />
normalerweise nicht zwischen 20<br />
und fünf Uhr früh arbeiten, es sei<br />
denn, dass es berufsüblich ist. Hier<br />
gilt die Ausnahme, dass 16-Jährige<br />
ab fünf Uhr und 17-Jährige ab vier<br />
Uhr eingesetzt werden können. An<br />
einem Arbeitstag darfst du als Minderjähriger<br />
höchstens zehn Stunden,<br />
die Pausen eingerechnet, arbeiten.<br />
Zudem dürfen unter 18-Jährige nicht<br />
an Feier-, Sonn- oder Samstagen arbeiten.<br />
Es sei denn, sie bekommen<br />
dafür in derselben oder folgenden<br />
Woche einen freien Tag zum Ausgleich.<br />
Gesetzlich ist festgelegt, dass<br />
die erste Pause nach viereinhalb<br />
bis sechs Stunden Arbeit erfolgen<br />
muss. Sie muss mindestens eine halbe<br />
Stunde lang genommen werden<br />
und nach mehr als sechs Stunden<br />
Arbeit sogar eine Stunde lang. Übrigens<br />
werden fünf Stunden in der<br />
Berufsschule acht Stunden im Ausbildungsunternehmen<br />
gleichgesetzt.<br />
Demzufolge hast du in einer Woche<br />
maximal 25 Stunden Unterricht, da<br />
diese einer 40-Stunden-Woche entsprechen<br />
würden.<br />
Arbeits- und Pausenzeiten<br />
Volljähriger<br />
Volljährige <strong>Azubi</strong>s dürfen höchstens<br />
acht Stunden täglich und 48 Stunden<br />
in der Woche arbeiten. Nach sechs<br />
Stunden Arbeit muss mindestens eine<br />
halbstündige Pause gemacht werden<br />
und nach mehr als neun Stunden sogar<br />
45 Minuten. Ab einem Alter von<br />
18 Jahren darfst du an Samstagen arbeiten.<br />
An Sonn- und Feiertagen sind<br />
auch Volljährige vom Dienst ausgeschlossen,<br />
es sei denn, sie bekommen<br />
einen freien Tag dafür. Falls das<br />
einen Sonntag betrifft, dann steht<br />
dir der freie Tag in den nächsten 14<br />
Tagen zu. Betrifft es einen Feiertag,<br />
bekommst du diesen in den nächsten<br />
acht Wochen ausgeglichen. Die Zeit<br />
in der Berufsschule wird hier, anders<br />
als bei Minderjährigen, gleichgesetzt.<br />
Du musst also noch nach fünf<br />
Stunden in der Berufsschule für drei<br />
Stunden im Betrieb arbeiten gehen.<br />
Die Höchstarbeitszeit darf allerdings<br />
nicht überschritten werden. Für Volljährige<br />
gelten keine zeitlichen Beschränkungen,<br />
das heißt, dass sie in<br />
Schichten arbeiten dürfen. Das Unternehmen<br />
legt dabei Arbeitsbeginn<br />
und Schichtende fest.<br />
Probezeit<br />
Sie darf ein bis vier Monate lang sein<br />
und dient Unternehmen bzw. <strong>Azubi</strong>s<br />
zum Kennenlernen. Wenn du dich<br />
noch in der Probezeit befindest, kann<br />
das Ausbildungsverhältnis ohne Angabe<br />
von Gründen sofort sowohl von<br />
dir als auch vom Ausbilder schriftlich<br />
gekündigt werden.<br />
Überstunden<br />
Im Normalfall leisten <strong>Azubi</strong>s keine<br />
Überstunden. Geht es allerdings gerade<br />
im Betrieb drunter und drüber,<br />
etwa in der Weihnachtszeit, dann<br />
müssen sie dir vergütet oder als Freizeit<br />
ersetzt werden.<br />
Urlaub<br />
Deine Urlaubszeiten sind im Ausbildungsvertrag<br />
geregelt. Im Anschluss<br />
an die Probezeit hast du Anspruch<br />
auf Urlaub, musst diesen aber<br />
schriftlich beantragen und dir vom<br />
Arbeitgeber genehmigen lassen. Dir<br />
müssen mindestens zwei Wochen<br />
Urlaub am Stück gewährt werden.<br />
Laut Jugendarbeitsschutzgesetz haben<br />
<strong>Azubi</strong>s unter 16 Jahren Anspruch<br />
auf mindestens 30 Werktage Urlaub.<br />
Unter 17-Jährige bekommen mindestens<br />
27 Werktage und unter 18-Jährige<br />
mindestens 25 Werktage Urlaub.<br />
Ab 18 Jahren sind, laut Arbeitsrecht,<br />
gesetzlich mindestens 24 Werktage<br />
Urlaub festgelegt. Achte darauf, den<br />
Antrag rechtzeitig zu stellen, falls du<br />
verreisen möchtest. Es kann passieren,<br />
dass du deinen Wunschtermin<br />
nicht genehmigt bekommst, weil<br />
laut Bundesurlaubsgesetz im Betrieb<br />
Arbeitnehmer mit Kindern Vorrang<br />
haben. Übrigens: Häufig gewähren<br />
Unternehmen den <strong>Azubi</strong>s auch noch<br />
während der Probezeit Urlaub, etwa,<br />
wenn der Betrieb an Weihnachten<br />
schließt. Dann musst du deine Urlaubstage<br />
sogar nehmen.<br />
Krankheit<br />
Du wachst morgens auf und fühlst<br />
dich ganz jämmerlich: Husten, Heiserkeit<br />
und Schniefnase – was nun?<br />
Am liebsten würdest du einfach liegen<br />
bleiben, aber das geht nicht:<br />
Melde dich sofort telefonisch bei deinem<br />
Arbeitgeber krank, damit dein<br />
Chef weiß, dass du nicht zur Arbeit<br />
kommen wirst. Das ist wichtig, damit<br />
dein Arbeitgeber planen kann.<br />
Danach benötigst du eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
– auch „gelber<br />
Schein“ genannt. Den bekommst<br />
du bei deinem Hausarzt. Dein Arzt<br />
wird dir nach eingehender Untersuchung<br />
und Diagnose die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
ausstellen.<br />
Dann bist du „krankgeschrieben“ und<br />
musst nicht zur Arbeit erscheinen.<br />
Wie lange du krankgeschrieben bist,<br />
ist auf deiner Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
vermerkt.<br />
Läuft diese ab und du bist immer noch<br />
krank, suche rechtzeitig noch einmal<br />
den Arzt auf und lasse dir eine Folgebescheinigung<br />
ausstellen. Vergiss<br />
nicht, deinen Betrieb auf dem Laufenden<br />
zu halten, denn schließlich<br />
muss dort eine Vertretung für deine<br />
Aufgaben organisiert werden.<br />
Übrigens: Wenn du schon vor Ablauf<br />
der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
wieder gesund bist, darfst du<br />
selbstverständlich wieder zur Arbeit<br />
gehen. Zwar bist du nicht dazu verpflichtet,<br />
aber einen guten Eindruck<br />
macht das schon. Und vielleicht willst<br />
du ja nach Beendigung deiner Ausbildung<br />
von deinem Arbeitgeber<br />
übernommen werden? Wer wird da<br />
wohl vorgezogen: Derjenige, der bei<br />
jedem kleinen Schnupfen zu Hause<br />
geblieben ist, oder jemand, der sich<br />
stets engagiert gezeigt hat?<br />
AZUBI BASICS
42<br />
Sorge dafür, dass die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
stets umgehend<br />
zu deinem Arbeitgeber gelangt. Du<br />
kannst sie per Post senden, persönlich<br />
überbringen oder einen Freund<br />
oder Familienmitglied bitten, das zu<br />
übernehmen.<br />
„Blaumachen“<br />
Blaumacher sind Leute, die sich eine<br />
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
beim Arzt erschleichen, obwohl sie<br />
gar nicht krank sind. Das ist natürlich<br />
ganz schlechter Stil und geht<br />
gar nicht. Denn damit schädigst du<br />
nicht nur deinen Arbeitgeber, sondern<br />
belastest auch deine Kollegen,<br />
die schließlich deine Aufgaben zusätzlich<br />
übernehmen müssen. Und<br />
kommt so etwas mal heraus, gefährdest<br />
du auch deinen Job – denn das<br />
ist Betrug.<br />
Abmahnung<br />
Wenn du einmal etwas verbockt hast,<br />
dann wirst du normalerweise nicht<br />
gleich rausgeschmissen. Mit einer Abmahnung<br />
zeigt dir dein Arbeitgeber,<br />
dass er mit deinem Benehmen oder<br />
deiner Leistung unzufrieden ist. Sie<br />
dient dazu, dich einerseits zu rügen,<br />
AZUBI BASICS<br />
räumt dir aber auf der anderen Seite<br />
gleichzeitig die Chance ein, dich zu<br />
bessern oder etwas wiedergutzumachen.<br />
Vor einer Kündigung werden<br />
im Regelfall zwei Abmahnungen<br />
ausgesprochen, die sich jeweils auf<br />
dasselbe vertragswidrige Verhalten<br />
beziehen. Falls du eine bekommen<br />
solltest, dann sprich in jedem Fall mit<br />
deinem Ausbilder und entschuldige<br />
dich. Wenn du dich ungerecht behandelt<br />
fühlen solltest, dann verfasse<br />
eine schriftliche Gegendarstellung<br />
und konsultiere den Betriebsrat. Die<br />
Abmahnung wird in deiner Personalakte<br />
festgehalten, darf aber nicht<br />
im Arbeitszeugnis stehen. Allerdings<br />
kann sie einen negativen Einfluss auf<br />
deine Verhaltens- bzw. Leistungsbewertung<br />
im Arbeitszeugnis haben.<br />
Überblick weiterer <strong>Azubi</strong>rechte und -pflichten<br />
<strong>Azubi</strong>rechte:<br />
angemessene Ausbildungsvergütung:<br />
Diese richtet sich nach<br />
1.<br />
dem Tarifvertrag oder muss etwa 80<br />
Prozent des eigentlichen Tarifvertrages<br />
betragen<br />
kostenlose Nutzung der Ausbildungsmittel,<br />
wie PC, Werkzeu-<br />
2.<br />
ge etc.<br />
Freistellung von der Arbeit, um die<br />
3. Berufsschule zu besuchen<br />
Ausüben von Tätigkeiten, die nur<br />
4. dem Ausbildungsziel dienen: Als<br />
<strong>Azubi</strong> im kaufmännischen Bereich<br />
brauchst du nicht die Büros zu putzen,<br />
während Putzarbeiten bei einer<br />
Kochlehre dazugehören.<br />
Anspruch auf ein Arbeitszeugnis<br />
5. am Ende der Lehre<br />
<strong>Azubi</strong>pflichten:<br />
sich bemühen, die Ausbildung<br />
1. erfolgreich zu absolvieren<br />
ordnungsgemäßes und sorgfältiges<br />
Erfüllen der 2. Aufgaben<br />
Führen eines Berichtsheftes: Das<br />
3. Berichtsheft ist dein Ausbildungsnachweis.<br />
Eingetragen werden die<br />
Tätigkeiten an den einzelnen Tagen,<br />
die Stundenanzahl und der Arbeitsbereich.<br />
Nur mit einem vollständigen<br />
Berichtsheft wirst du zur Abschlussprüfung<br />
zugelassen.<br />
den Anweisungen des Ausbilders<br />
Folge 4. leisten<br />
am Unterricht in der Berufsschule<br />
5. teilnehmen<br />
die Betriebsordnung einhalten,<br />
6. Schutzkleidung tragen und Verhaltensregeln<br />
befolgen<br />
sorgsamer Umgang mit Betriebsmitteln<br />
7.<br />
Wahren von Betriebsgeheimnissen<br />
hinsichtlich Technologien<br />
8.<br />
oder Rezepturen<br />
Kündigung<br />
Sobald du die Probezeit überstanden<br />
hast, ändert sich das Kündigungsrecht.<br />
Es wird unterschieden<br />
zwischen fristloser Kündigung, ordentlicher<br />
Kündigung und Aufhebungsvertrag.<br />
Alle drei Kündigungsarten<br />
bedürfen der schriftlichen<br />
Form. Die fristlose Kündigung kann<br />
sowohl von dir als auch vom Unternehmen<br />
eingefordert werden, wenn<br />
ein gravierender Gesetzesverstoß<br />
erfolgte. Dieser liegt vor, falls du als<br />
<strong>Azubi</strong> Misshandlungen wie Beleidigung,<br />
Diskriminierung oder einen<br />
körperlichen Angriff erfährst. Seitens<br />
des Ausbildungsunternehmens ist<br />
eine fristlose Kündigung gerechtfertigt,<br />
wenn du stiehlst oder wiederholt<br />
absichtlich und unentschuldigt auf<br />
der Arbeit bzw. in der Schule fehlst.<br />
In der Regel wird zunächst eine Abmahnung<br />
erteilt. Eine fristlose Kündigung<br />
ist nichtig, wenn das Unternehmen<br />
sich mit der Einreichung des<br />
Schriftsatzes zwei Wochen Zeit lässt.<br />
Falls du den Betrieb verlassen möchtest,<br />
weil es dir dort nicht gefällt oder<br />
dir der Beruf nicht zusagt, dann gilt<br />
eine Kündigungsfrist von vier Wochen.<br />
Mit Einverständnis des Arbeitgebers<br />
kann ein Aufhebungsvertrag<br />
über das Ausbildungsverhältnis vereinbart<br />
werden. Sein Vorteil gegenüber<br />
der Kündigung ist, dass keine<br />
Frist eingehalten werden muss. Ein<br />
Aufhebungsvertrag lohnt sich nur,<br />
falls du den Ausbildungsplatz wechseln<br />
möchtest und schon eine Alternative<br />
hast.<br />
Diese Dinge darf dein Chef<br />
von dir nicht verlangen:<br />
|zu lügen bzw. Kunden oder Geschäftspartnern<br />
etwas in Bezug auf<br />
Produkte vorzugaukeln<br />
|verbotene Dinge zu tun, wie etwa<br />
Giftmüll in die Umwelt zu entlassen<br />
den Sündenbock zu spielen und die<br />
Schuld auf dich zu nehmen<br />
|<br />
deinen geplanten Urlaub zu verschieben<br />
|deine Pausen wegzulassen<br />
|krank auf Arbeit zu gehen<br />
|Infos über Mitarbeiter weiterzuleiten<br />
Bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz wirst du dich sicher fragen:<br />
„Welches Unternehmen ist das richtige für mich?“, „Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?“<br />
und „Wie groß sind die Übernahmechancen?“ Das ist wichtig und super, dass<br />
du dir diese Fragen stellst. Schließlich wirst du einen Großteil deines Lebens dort verbringen,<br />
möchtest dich so gut wie möglich weiterentwickeln und deine Zukunft bestmöglich aufbauen.<br />
Um deine Entscheidung ein wenig zu erleichtern, klären wir dich etwas näher über die Unterschiede<br />
zwischen kleinen und mittelständischen Betrieben, großen Unternehmen<br />
bzw. Konzernen sowie Start-ups auf. Hier erfährst du, welche Vor- und Nachteile<br />
hinsichtlich dieser Fragen die Größe einer Firma für dich als <strong>Azubi</strong> jeweils hat.<br />
Ausbildung in einem<br />
Konzern<br />
Große bekannte und etablierte Unternehmen<br />
wirken für viele <strong>Azubi</strong>s<br />
äußerst attraktiv. Dort einen Ausbildungsplatz<br />
zu ergattern, gestaltet<br />
sich jedoch häufig als Spießrutenlauf.<br />
Da sich bei Konzernen mehr<br />
Schulabgänger bewerben, als diese<br />
Lehrstellen anbieten, sind die Bewerbervoraussetzungen<br />
hoch angesetzt.<br />
Die Personaler sichten Hunderte<br />
von Bewerbungen und sortieren<br />
die Spreu vom Weizen in Aufnahmetests,<br />
Assessment-Centern sowie<br />
knallharten Interviews. Doch wer<br />
es geschafft hat, kann sich auf ein<br />
gutes Lehrlingseinkommen freuen.<br />
Viele große Betriebe sind zudem international<br />
ausgerichtet und haben<br />
mehrere Filialen, sodass du hier super<br />
Möglichkeiten hast, einen Teil<br />
deiner Ausbildung an einem anderen<br />
Standort oder sogar im Ausland<br />
zu verbringen. Da Konzerne meist<br />
mehrere Auszubildende einstellen,<br />
ist eine Übernahme nicht immer sicher.<br />
Dazu müsstest du durch besondere<br />
Leistungen auffallen und<br />
einen guten Draht zum Chef haben.<br />
Diesen bekommst du in großen Unternehmen<br />
allerdings, wenn überhaupt,<br />
nur selten zu Gesicht. Nach<br />
deinem Abschluss kannst du jedoch<br />
mit dem Namen und dem Image des<br />
Unternehmens sowie deinen Erfahrungen<br />
glänzen, was dir bei deiner<br />
späteren Jobsuche möglicherweise<br />
einen Vorteil verschafft. Wenn du ein<br />
Mensch bist, der sich gut in bestehende<br />
Hierarchien eingliedern kann,<br />
kein Problem mit festen Unternehmensstrukturen<br />
hat und seine Karriere<br />
langfristig plant, dann könnte eine<br />
Ausbildung bei einem großen Unternehmen<br />
das Richtige für dich sein.<br />
Lehre in kleinen Firmen<br />
und im Mittelstand<br />
Wusstest du, dass etwa 90 Prozent<br />
aller Auszubildenden in Deutschland<br />
ihre Lehre bei mittelständischen Unternehmen<br />
absolvieren? In kleineren<br />
Firmen wirst du vielleicht sogar der<br />
einzige <strong>Azubi</strong> sein. Klarer Vorteil<br />
für dich, denn kleine und mittelständische<br />
Unternehmen bieten ihren<br />
<strong>Azubi</strong>s vor allem eine intensive<br />
Einarbeitung. Du hast stets einen<br />
Ansprechpartner an deiner Seite,<br />
etwa deinen Ausbilder oder Vorgesetzten,<br />
dem du zeigen kannst, was<br />
in dir steckt. Wenn du eine Lehre<br />
im Handwerk aufnehmen möchtest,<br />
dann bist du in einem kleinen oder<br />
mittelständischen Handwerksbetrieb<br />
super aufgehoben. Diese sind<br />
besonders ausbildungsaktiv, da sie<br />
meist für ihren eigenen Nachwuchsbedarf<br />
ausbilden und entsprechend<br />
investieren. Hier hast du nicht nur<br />
tolle Chancen mit deiner Bewerbung,<br />
weil viele Schulabgänger lieber<br />
in großen Konzernen arbeiten<br />
wollen oder an die Universitäten<br />
strömen, sondern auch hohe Aussichten<br />
auf eine Übernahme. Mit<br />
einer entsprechenden Weiterbildung<br />
kannst du dich schnell in die<br />
Chefetage katapultieren. Weitere<br />
Pluspunkte, die für die kleinen bzw.<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
sprechen, sind ein angemessenes<br />
Ausbildungsgehalt und ein angenehmes<br />
Betriebsklima durch überschaubare<br />
Mitarbeiteranzahlen und<br />
Kundenaufträge.<br />
Als <strong>Azubi</strong> in ein Start-up?<br />
Zunächst einmal: Es gibt nicht viele<br />
Start-ups, die Ausbildungsplätze anbieten,<br />
doch es werden immer mehr.<br />
Jetzt wirst du dich sicher fragen, ob<br />
denn die neu gegründete<br />
Firma überhaupt<br />
für die Zeit<br />
existieren wird, in<br />
der du deine Ausbildung<br />
absolvieren<br />
musst. Zugegeben stellt<br />
das natürlich ein Risiko<br />
dar, mit welchem du allerdings<br />
auch bei einem kleinen etablierten<br />
Betrieb rechnen musst. Eine Ausbildung<br />
bei einem Gründerunternehmen<br />
bietet dir viele Vorteile.<br />
Die Hierarchien sind sehr flach und<br />
die Unternehmensstrukturen dynamisch.<br />
Du wirst von Anfang an mit<br />
ins Team eingebunden, die Zusammenarbeit<br />
ist eng und dein Aufgabenbereich<br />
kann sehr breit gefächert<br />
sein. So gewinnst du von<br />
Anfang an intensive Einblicke in die<br />
Unternehmensprozesse. Da du quasi<br />
in das Unternehmen hineinwächst,<br />
sind die Übernahmechancen sehr<br />
hoch und die Karriereaussichten<br />
super. Ein Sprung in die Führungsebene<br />
ist hier wahrscheinlicher und<br />
kann schneller gelingen als in großen<br />
Unternehmen. Auf der anderen<br />
Seite kann dein Ausbildungsgehalt<br />
geringer ausfallen als beim Durchschnitt<br />
und nicht selten wirst du ins<br />
kalte Wasser geschmissen, da Startups<br />
nicht viel Erfahrung mit <strong>Azubi</strong>s<br />
haben. Dafür bietet dir eine Lehre in<br />
einem frisch gegründeten Betrieb<br />
viel Raum für deinen Einfallsreichtum,<br />
der hier eher geschätzt wird als<br />
in großen Firmen. Wenn es dir wichtig<br />
ist, dich mit den Idealen und Produkten<br />
eines Unternehmens identifizieren<br />
zu können, du dir spannende<br />
Herausforderungen sowie eine familiäre<br />
Atmosphäre wünschst, dann<br />
wäre eine Lehre in einem Start-up<br />
optimal für dich.<br />
43<br />
AZUBI BASICS
44<br />
45<br />
Gute Umgangsformen<br />
helfen–<br />
Der <strong>Azubi</strong>-Verhaltenskodex<br />
Du hast einen Ausbildungsplatz bekommen und möchtest nun so gut wie möglich in deinem<br />
neuen Arbeitsumfeld ankommen? Dann können wir dir hier ein paar Tipps mit auf<br />
den Weg geben, wie du sofort supersympathisch auf deine neuen Kollegen und Mitarbeiter<br />
wirkst. Damit ist es allerdings noch nicht getan. Es gibt ein paar bestimmte Benimmregeln<br />
und Umgangsformen, die du unbedingt beachten solltest, besonders wenn ihr euch mit der<br />
Zeit kennenlernt, gemeinsam etwas unternehmt oder Feste feiert. Viele <strong>Azubi</strong>-Newbies tappen da<br />
noch in gewisse Fettnäpfchen, aus denen man sehr schlecht wieder rauskommt und die den Ruf<br />
schnell ruinieren können. Hier erfährst du mehr ...<br />
Was sind gute Umgangsformen?<br />
In vielen Stellenanzeigen wirst du lesen, dass gute<br />
Umgangsformen gefordert werden. Was ist eigentlich<br />
damit gemeint? Es geht nicht darum, dich zu verstellen,<br />
sondern ein professionelles Verhalten an den Tag zu<br />
legen, das dennoch Sympathie und deine Persönlichkeit<br />
widerspiegelt. Das Geheimnis liegt in einer Mischung aus<br />
Distanz, Freundlichkeit und Respekt. Im Prinzip ist es<br />
ganz einfach: Behandle deine Mitmenschen genauso, wie<br />
du am liebsten auch behandelt werden möchtest. Hier ein<br />
kleiner Leitfaden dazu:<br />
Dass du dir bestimmte Ausdrücke, wie etwa „Na, wie<br />
1. geht’s, Digga?“ oder „Alles klar, Alter?“ im Berufsalltag<br />
verkneifen solltest, auch wenn du es mit Gleichaltrigen<br />
zu tun hast, versteht sich von selbst, oder?<br />
AZUBI BASICS<br />
Ganz wichtig ist besonders am Anfang, dass du<br />
2. niemandem das „Du“ anbietest. Warte darauf, dass<br />
es dir angeboten wird. Bis zu diesem Moment siezt du<br />
ausnahmslos alle.<br />
Wenn du gerade neu bist, dann halte dich unbedingt<br />
3. mit Kritik und Besserwisserei zurück. Lächle stattdessen,<br />
beobachte und halte dich etwas zurück.<br />
Achte auch auf deine nonverbale Kommunikation.<br />
4. Wenn ein Kunde oder ein Geschäftspartner den<br />
Betrieb betritt, dann lege dein Werkzeug aus der Hand<br />
oder erhebe dich aus dem Bürostuhl, begrüße die Person<br />
ordentlich und stelle dich vor.<br />
Ebenso solltest du am Telefon oder beim Schriftverkehr<br />
professionelle Umgangsformen an den Tag<br />
5.<br />
legen. Verzichte auf lautes Kaugummikauen, wenn du telefonierst,<br />
und wahre auch in E-Mails einen höflichen Ton.<br />
Apropos Ton: Du weißt ja, der Ton macht die Musik.<br />
6. Wenn es mal etwas hektisch zugeht im Berufsalltag,<br />
dann ist das kein Grund, ausfallend oder laut zu werden.<br />
Wenn du dich ungerecht behandelt fühlst, sollst du das<br />
aber auch nicht in dich hineinschlucken. Wichtig ist hier<br />
die richtige Kommunikationsbasis. Sprich mit deinem<br />
Kollegen oder Vorgesetzten in einer ruhigen Minute über<br />
das Problem bzw. die Meinungsverschiedenheit und sende<br />
dabei sogenannte Ich-Botschaften: „Ich habe das Gefühl,<br />
dass wir so gerade nicht weiterkommen“ oder „Was<br />
halten Sie davon, wenn wir in Ruhe über alles nachdenken<br />
und morgen gemeinsam nach einer Lösung suchen?“<br />
Checke deine Profile in den sozialen Medien. Sei vorsichtig<br />
mit deinen Informationen und poste auch keine<br />
7.<br />
firmeninternen Angelegenheiten. Richte deine Accounts<br />
entsprechend in verschiedene Gruppen, etwa Freunde und<br />
Kollegen, ein, sodass nicht jeder Zugang zu deinen privaten<br />
Fotos hat.<br />
Überprüfe deine Marotten. Angewohnheiten wie Fingernägelkauen,<br />
sich fortwährend im Schritt kratzen<br />
8.<br />
oder über den Flur schlürfen solltest du ganz fix ablegen.<br />
do‘s<br />
So sammelst du ganz professionell<br />
Sympathiepunkte:<br />
Betreibe Small Talk: Gerade am Anfang deiner<br />
1. Lehre kann ein freundlicher Plausch das Eis schnell<br />
brechen und ist ungemein wichtig für den Aufbau deines<br />
Netzwerkes.<br />
Eine Prise Humor: Ein kurzer Griff in die Schelmenkiste<br />
lockert die Stimmung. Wer auch mal<br />
2.<br />
über sich selbst lachen kann, wirkt ungemein sympathisch.<br />
Der Jugendschwank: Finde die richtige Balance.<br />
3. Erzähle nicht deine intimsten Geheimnisse, sei<br />
aber auch nicht zu verschlossen. Sprich ruhig über positive<br />
Erlebnisse oder kleine, heitere Anekdoten, ohne<br />
dabei Seelenstriptease zu begehen.<br />
Parteilos bleiben: Egal wer dir etwas anvertraut<br />
4. – ergreife nie Partei für jemanden. Wenn dir ein<br />
Mitarbeiter allzu private Dinge erzählt, dann behalte<br />
sie für dich und bremse ihn aus, indem du ihm mitteilst,<br />
dass du noch etwas Wichtiges zu erledigen hast.<br />
Herr Müller mag dich nicht? Kein Problem. Wenn<br />
5. sich dir gegenüber jemand skeptisch verhält,<br />
nimm es ihm nicht übel. Jeder Mensch ist so, wie er<br />
ist, und du kannst es nicht allen recht machen. Bleibe<br />
einfach deiner Linie treu.<br />
Benimmregeln für Betriebsausflug<br />
und Unternehmensevents<br />
Dabei sein ist Pflicht. Wehe du drückst dich davor!<br />
1. Networken ist in einem Unternehmen wichtig. Wer<br />
nicht erscheint, wirft schnell ein schlechtes Licht auf sich.<br />
Der Betrieb möchte das Vertrauen und die Empathie<br />
unter den Mitarbeitern stärken und somit für ein gutes<br />
Betriebsklima sorgen. Falls du also nicht ernsthaft krank<br />
bist, dann geh hin und zeig dich von deiner besten Seite.<br />
Bringe gute Laune mit und beteilige dich an Gesprächen.<br />
Wichtig ist hier, dass du positiv bist und dich<br />
2.<br />
entsprechend äußerst und verhältst. Ein kleiner Plausch<br />
über Hobbys, Bücher, Konzerte, Filme etc. eignet sich<br />
hervorragend.<br />
Natürlich beachtest du die entsprechende Kleidervorschrift,<br />
je nachdem, ob es sich um eine<br />
3.<br />
festliche Weihnachtsfeier, ein lockeres Grillfest oder<br />
einen Ausflug ins Grüne handelt<br />
Wenn es feucht und fröhlich zugeht, dann lass dir<br />
4. eins gesagt sein: Schaue niemals zu tief ins Glas<br />
und lasse dich unter keinen Umständen auf Flirts ein.<br />
Sei nicht der Erste der geht und auch nicht der Letzte.<br />
Facebook, Snapchat und Co.<br />
Es versteht sich von selbst, dass private Dinge während<br />
der Arbeitszeit tabu sind. Nein, auch nicht mal<br />
kurz Facebook checken oder WhatsApp beantworten.<br />
Dein Arbeitgeber bezahlt dich für jede Minute, die du<br />
an deinem Arbeitsplatz bist, also musst du in dieser<br />
Zeit voll und ganz für deinen Arbeitgeber da sein.<br />
Alle anderen Dinge erledige in den Pausen.<br />
don‘ts<br />
Vermeide diese Tabuthemen!<br />
Erzähle nichts über deine Eskapaden am Wochenende<br />
oder im Urlaub. Im Betrieb spricht<br />
1.<br />
sich so etwas über den Flurfunk schnell herum.<br />
Politisch brisante, religiöse oder sexuell anzügliche<br />
2. Themen haben auf der Arbeit nichts zu suchen.<br />
Liebesdinge gehen niemanden etwas an. Halte<br />
3. dich damit unbedingt zurück.<br />
Falls du deinen Ausbildungsplatz gewechselt hast,<br />
4. dann erzähle niemals (!) etwas über deine alte Firma.<br />
Vermeide ausgedehnte Gespräche über Krankheiten<br />
und persönliche 5. Gebrechen.<br />
Hüte dich davor, deine Mitarbeiter nach deren<br />
6. Gehalt oder Boni zu fragen.<br />
Mit diesen No-Gos schiesst du<br />
dich ins Aus:<br />
• permanentes Zuspätkommen<br />
• 100 Mal denselben Fehler machen<br />
• keine Verantwortung übernehmen, wenn etwas<br />
schief läuft<br />
• Lustlosigkeit und muffige Laune<br />
• rumzicken und ständig meckern<br />
• Lästereien und Getratsche<br />
• Angeberei und Geprotze<br />
AZUBI BASICS
46<br />
47<br />
Duales Studium<br />
Das Beste aus zwei Welten<br />
Für alle Abiturienten, die sich weder für eine Ausbildung noch für ein<br />
Studium konkret entscheiden können, da sie am liebsten vom Besten<br />
aus beidem profitieren möchten, ist ein duales Studium besonders<br />
interessant. Mit einem Schlag absolvierst du einen berufsqualifizierenden<br />
akademischen Abschluss und erlangst die erforderliche Praxiserfahrung<br />
wie bei einer klassischen Lehre. Dabei kannst du aus über 1500 verschiedenen<br />
Studiengängen auswählen. Lies weiter, um mehr darüber<br />
zu erfahren. Vielleicht ist es genau das, was du suchst.<br />
Was bedeutet ausbildungsintegrierendes<br />
oder praxisintegrierendes<br />
duales Studium?<br />
Das duale Studium wird in zwei Formen<br />
angeboten: ausbildungsintegrierend<br />
oder praxisintegrierend. Wenn du<br />
ein ausbildungsintegrierendes duales<br />
Studium aufnimmst, dann erlangst du<br />
zusätzlich zu deinem Bachelor den<br />
Abschluss eines anerkannten Ausbildungsberufes<br />
dazu. Die Berufsausbildung<br />
ist in das duale Studium integriert.<br />
Den Praxisteil absolvierst du,<br />
wie bei einer Ausbildung, in einem<br />
Ausbildungsbetrieb. Für den theoretischen<br />
Teil besuchst du Seminare<br />
und Vorlesungen an einer Fachhochschule<br />
oder einer Berufsakademie. Es<br />
kann sein, dass du außerdem noch an<br />
Veranstaltungen einer Berufsschule<br />
teilnehmen musst. Das bedeutet eine<br />
Doppelbelastung, die nicht zu unterschätzen<br />
ist. Beim praxisintegrierten<br />
dualen Studium hingegen werden die<br />
Praxisphasen während eines Langzeitpraktikums<br />
in einem Betrieb oder<br />
durch mehrere kürzere Praktika in<br />
unterschiedlichen Unternehmen absolviert.<br />
Am Ende erhältst du „nur“<br />
deinen Studienabschluss, da keine<br />
Ausbildung integriert ist.<br />
Was kann ich studieren?<br />
Das duale Studium wird in verschiedenen<br />
Fachbereichen angeboten. In<br />
Deutschland gibt es inzwischen über<br />
1500 Studiengänge. Darunter sind<br />
allerdings weniger geisteswissenschaftliche<br />
Fächer zu finden. Die Studienrichtungen<br />
konzentrieren sich<br />
vor allem auf die Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften<br />
sowie Informatik.<br />
Studieren kannst du beispielsweise<br />
Bauingenieurwesen, Nautik,<br />
Maschinenbau, Elektrotechnik oder<br />
auch Architektur. In den letzten Jahren<br />
haben sich mehr und mehr Angebote<br />
in den Bereichen Erziehung,<br />
Gesundheits- und Sozialwesen sowie<br />
Pflege entwickelt.<br />
Wie ist das duale Studium aufgebaut?<br />
Die Praxis- und Theoriephasen des<br />
dualen Studiums wechseln sich<br />
entweder nach dem Wochenoder<br />
nach dem Blockmodell<br />
ab. Beim Blockmodell sind<br />
die jeweiligen Phasen länger.<br />
So verbringst du eine Periode<br />
von drei Monaten bzw.<br />
12 Wochen in der Hochschule<br />
oder Berufsakademie und<br />
anschließend genauso lange<br />
im Unternehmen und<br />
so weiter. Beim Wochenmodell<br />
arbeitest und<br />
lernst du im Wechsel<br />
eine Woche im Praxisunternehmen<br />
sowie<br />
eine Woche in der Hochschule bzw.<br />
der Berufsakademie. Es hat sich jedoch<br />
inzwischen häufiger durchgesetzt,<br />
dass die Studenten zwei Tage<br />
pro Woche in der Bildungseinrichtung<br />
und die restlichen drei Tage im<br />
Praktikumsbetrieb absolvieren.<br />
Wie bewerbe ich mich für ein<br />
duales Studium?<br />
Um dich für ein duales Erststudium<br />
bewerben zu können, brauchst du<br />
mindestens das Fachabitur. Dann<br />
musst du natürlich ein Unternehmen<br />
finden, bei welchem du dich bewerben<br />
kannst und das mit einer<br />
Hochschule kooperiert. Dafür ist<br />
eine gründliche Recherche notwendig.<br />
Nutze dazu alle dir zur<br />
Verfügung stehenden Mittel<br />
im Internet und besuche auch Studien-<br />
und Berufsmessen. Wenn du mit<br />
deiner Abiturnote nicht gerade brillieren<br />
kannst, dann brauchst du keine<br />
Panik zu bekommen. Erfolg kannst du<br />
trotzdem, vor allem bei kleinen und<br />
mittelständischen sowie unbekannten<br />
Betrieben, haben. Sie führen im Gegensatz<br />
zu den großen Unternehmen<br />
auch seltener Auswahlverfahren<br />
durch. Wenn deine Bewerbung<br />
erfolgreich war, dann schließt du mit<br />
deinem Betrieb einen Ausbildungsvertrag.<br />
Mit diesem kannst du dich<br />
bei der Partnerhochschule einschreiben.<br />
Die Bewerbung kann auch andersherum<br />
stattfinden. Du bewirbst<br />
dich erst bei der Hochschule bzw. Berufsakademie<br />
und nach erfolgreicher<br />
Immatrikulation suchst du den Praktikumsbetrieb,<br />
in vielen Fällen auch<br />
mit Unterstützung der Hochschule.<br />
Da duale Studiengänge in den letzten<br />
Jahren an Bedeutung zugenommen<br />
haben, kann es vorkommen, dass es<br />
weniger Ausbildungsplätze als Bewerber<br />
gibt. Informiere dich daher an<br />
der Bildungseinrichtung über eventuelle<br />
Zulassungsbeschränkungen.<br />
Fazit:<br />
Bevor du dich für ein duales Studium<br />
entscheidest, fassen wir noch einmal<br />
die Vor- und Nachteile zusammen.<br />
Denn hast du erst einmal damit begonnen,<br />
wird ein Abbruch dadurch<br />
erschwert, dass der Arbeitgeber Studiengebühren,<br />
die er für dich geleistet<br />
hat, zurückverlangen kann.<br />
Für ein duales Studium sprechen die<br />
ausgeprägte Praxisnähe, das Ausbildungsgehalt<br />
und die Zukunftsperspektiven.<br />
Da du schon den Fuß in<br />
der Tür des Unternehmens hast, sind<br />
deine Übernahmechancen sehr hoch.<br />
Falls du dich weiterbilden möchtest,<br />
dann kannst du nach deinem Abschluss<br />
einen Master absolvieren,<br />
allerdings nur an Fachhochschulen.<br />
Nachteilig ist die hohe Arbeits- und<br />
Lernbelastung, die auf dich zukommt.<br />
Außerdem wirst du wenig Zeit haben,<br />
da du Urlaubstage bekommst und keine<br />
Semesterferien hast, wie etwa Uni-<br />
Studenten.<br />
Damit du dein duales Studium auch<br />
wirklich durchziehst, ist es sehr wichtig,<br />
dass du dich im Vorfeld ausreichend<br />
über die Tätigkeitsfelder im<br />
Betrieb und die Studieninhalte informierst.<br />
Viel Erfolg!<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
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49<br />
Erst mal ‘ne<br />
Auszeit?<br />
Mach doch ein<br />
Gap<br />
Year!<br />
Der Schulabschluss steht bevor und irgendwie weißt du noch nicht so recht, in welche<br />
Richtung es danach für dich gehen soll? Du schwankst zwischen Ausbildung und<br />
Studium oder hast keine Idee, welchen Beruf du zukünftig ausüben möchtest?<br />
Und eigentlich möchtest du am liebsten etwas Abstand gewinnen, um mal die Schulbank<br />
ein wenig zu vergessen und dich neu zu orientieren? Dann gönne dir doch eine Auszeit!<br />
Damit ist aber nicht gemeint, dass du untätig herumsitzen sollst. Ein Gap Year ist eine<br />
sinnvolle Alternative zum sofortigen Ausbildungsstart. Du kannst die Welt bereisen, dich<br />
engagieren, Erfahrungen sammeln und so viel besser in dich gehen, um herauszufinden,<br />
was du in Zukunft möchtest. Wenn du das Gap Year richtig nutzt, dann zauberst du damit<br />
sogar einen Pluspunkt in deinen Lebenslauf. Übrigens kannst du so auch ideal Hochschulwartesemester<br />
überbrücken. Schau dir an, welche Möglichkeiten dir dabei offenstehen.<br />
Freiwilligendienste<br />
Für diejenigen, die sich nützlich einbringen und persönlich<br />
weiterentwickeln möchten, bieten Freiwilligendienste<br />
eine breite Palette an Möglichkeiten. Du kannst<br />
Kinder oder Senioren betreuen, an verschiedenen sozialen<br />
Projekten mitarbeiten, in der Landwirtschaft mitwirken<br />
und noch vieles mehr. Freiwilligendienste kannst du<br />
sowohl im Ausland als auch in Deutschland absolvieren.<br />
Dein Engagement wird sich nicht nur als Bonus in deinem<br />
Lebenslauf bezahlt machen, sondern dich um viele Erfahrungen<br />
bereichern und dir wertvolle Kompetenzen vermitteln.<br />
Diese Optionen stehen dir offen: Das Freiwillige<br />
Soziale Jahr, der Bundesfreiwilligendienst, der Freiwilligendienst<br />
im Ausland, das Freiwillige Ökologische Jahr<br />
oder der Freiwillige Wehrdienst. Hast du eigentlich schon<br />
mal vom „Wwoofen“ gehört? Wwoof steht für „World<br />
Wide Opportunities on Organic Farms“. Als Teilnehmer<br />
hilfst du im In- oder Ausland auf Biobauernhöfen und Bioplantagen<br />
mit. Dabei kannst du aus über 90 Ländern<br />
auswählen. Vergütet wirst du durch Gratisunterkunft und<br />
-verpflegung. Weitere Infos findest du auf der Homepage<br />
wwoofinternational.org.<br />
Work-and-Travel oder Au-pair?<br />
Andere Menschen, Länder und Kulturen kennenlernen<br />
kannst du auch als Au-pair oder im Rahmen eines Workand-Travel-Programms.<br />
Dazu wendest du dich an entsprechende<br />
Organisationen, die schnell unter den Stichwörtern<br />
„Work and Travel“ im Internet zu finden sind. Sie<br />
vermitteln dir Kontakte bzw. Jobs und unterstützen dich<br />
bei der Bewerbung sowie beim Beantragen eines Visums.<br />
Als Au-pair wohnst du in einer Gastfamilie und unterstützt<br />
sie bei der Betreuung der Kinder sowie leichten<br />
Hausarbeiten, während die Eltern arbeiten. Im Gegenzug<br />
erhältst du Unterkunft bzw. Verpflegung und ein kleines<br />
Taschengeld. Da du wie ein vollwertiges Familienmitglied<br />
aktiv am Leben der Familie teilnimmst, baust du<br />
in Nullkommanix deine Fremdsprachenkenntnisse aus.<br />
Work-and-Travel-Programme bieten dir die Möglichkeit,<br />
im Ausland Aushilfsjobs oder Saisonarbeiten aufzunehmen.<br />
Das können Erntetätigkeiten, Bauarbeiten, Einsätze<br />
in Fabriken, der Gastronomie, in Hotels oder in den<br />
Bereichen Animation, Tierpflege oder als deutschsprachiger<br />
Reiseleiter sein. Ein Gap Year auf diese Weise zu<br />
absolvieren, ist ideal, um Berufserfahrungen zu sammeln,<br />
interkulturelle Kompetenzen auszuprägen und Sprachkenntnisse<br />
auf Vordermann zu bringen. Informationen<br />
über Work-and-Travel-Anbieter findest du beispielsweise<br />
auf der Homepage work-and-travel.com. Um eine<br />
seriöse Au-pair-Vermittlung zu finden, solltest du Erfahrungsberichte<br />
im Internet recherchieren und die Leistungen<br />
vergleichen.<br />
Praktikum<br />
Falls du überhaupt noch keine Ahnung haben solltest,<br />
was du beruflich machen möchtest, dann ist ein Praktikum<br />
die beste Möglichkeit, um in die Arbeitswelt einzutauchen<br />
und erste Jobluft zu schnuppern. So kannst<br />
du am besten feststellen, ob dir die Tätigkeiten eines<br />
bestimmten Berufes auch gefallen würden und einer falschen<br />
Berufswahl vorbeugen. Idealerweise absolvierst<br />
du ein Praktikum schon während der Schulzeit. Wenn du<br />
den Schulabschluss in der Tasche hast, dann solltest du<br />
deine Zeit in jedem Fall nutzen, um dich mit einem oder<br />
besser mehreren Berufsfeldern vertraut zu machen. Übrigens:<br />
Für manche technische, sozial- und geisteswissen-<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
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stellenanzeigen 51<br />
schaftliche Studiengänge, aber auch für Ausbildungsberufe,<br />
wie z. B. Erzieher/-in oder Physiotherapeut/-in,<br />
ist es sogar Voraussetzung, ein Vorpraktikum zu absolvieren.<br />
Sprachreisen und Auslandsaufenthalt<br />
Eine Fremdsprache erlernt man am besten und am<br />
schnellsten vor Ort. Das gelingt super mit einer Sprachreise.<br />
Im Einzel- oder Gruppenunterricht wirst du in<br />
kürzester Zeit deine Traumsprache erlernen und hast<br />
trotzdem genug Zeit, um Land und Leute kennenzulernen.<br />
Da hier auch kürzere Aufenthalte möglich sind,<br />
eignet sich eine Sprachreise für alle, die zwischen<br />
Schule und Ausbildung stehen. So lassen sich die wenigen<br />
Wochen bzw. Monate optimal nutzen. Wer mehr<br />
Zeit unter einer fremden Sonne verbringen möchte,<br />
der kann sich um ein Auslandspraktikum bewerben<br />
oder sogar einen Teil seiner Ausbildung im Ausland<br />
verbringen. Viele Unternehmen wissen diese Erfahrung<br />
zu schätzen und sie brauchen vermehrt Nachwuchskräfte,<br />
die sich in der Arbeitswelt ihrer ausländischen<br />
Geschäftspartner auskennen. Wie du diese Chance nutzen<br />
kannst, erfährst du im Kapitel „Fernweh? Praktikum<br />
und Ausbildung sind auch im Ausland möglich“. Dort<br />
haben wir interessante Informationen zum Thema für<br />
dich zusammengestellt.<br />
Finanzielle Aspekte<br />
Das hört sich alles schön und gut an, doch wie finanzierst<br />
du nun ein Gap Year? Es kommt darauf an,<br />
für welche Möglichkeit du dich entscheidest. Einige<br />
der Programme sind mit Kosten verbunden, manche<br />
werden auch gefördert. Deshalb ist es wichtig,<br />
dich vorab gründlich über die Bedingungen und Programmgebühren<br />
zu informieren. Etwas teurer sind die<br />
Freiwilligendienste im Ausland, die Sprachreisen und<br />
die Au-pair-Programme. Gutes Geld verdienst du nur<br />
im Rahmen eines Work-and-Travel-Aufenthaltes. Allerdings<br />
ist die Zeit, die du im Ausland verbringst, unvergesslich<br />
und die Erfahrung unbezahlbar. Wohin du auch<br />
gehen möchtest, du wirst über dich hinauswachsen, an<br />
Selbstbewusstsein gewinnen, Fremdsprachen erlernen,<br />
praktische Erfahrungen sammeln, neue Freunde finden,<br />
wichtige Soft Skills erwerben und dein Leben um einmalige<br />
Erlebnisse bereichern.<br />
Das<br />
Gap<br />
Year<br />
im Lebenslauf<br />
Was bringt dir deine sinnvoll verbrachte Auszeit nun für<br />
den Lebenslauf und wie sollst du sie angeben?<br />
Vermeide oberflächliche Angaben wie etwa „Auslandsaufenthalt“<br />
oder „Sprachreise“. Benenne stattdessen<br />
den genauen Zeitraum, den konkreten Ort, den Zusammenhang<br />
sowie die Ergebnisse.<br />
Bei einem Sprachkurs im Ausland schreibst du beispielsweise<br />
„Intensivkurs Englisch in London zur Erweiterung<br />
der Sprachkenntnisse auf Niveau B2“.<br />
Längere Aufenthalte beschreibst du etwa so: „Südamerikareise<br />
durch Kolumbien, Venezuela und Ecuador im Rahmen<br />
des XY-Programms“.<br />
stellenanzeigen ++ stellenanzeigen ++<br />
AZUBI BASICS<br />
AZUBI BASICS
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Tu, was du gern machsT!<br />
1. Zeig' uns deine Interessen und Talente<br />
2. entdecke Berufe, die genau dazu passen.<br />
3. Finde die perfekte ausbildungsstelle für dich.<br />
AZUBI BASICS<br />
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