Dit un Dat 05-2020
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BORDELUM 08<br />
B O R D E L U M<br />
Wildtierrett<strong>un</strong>g r<strong>un</strong>d um den Stollberg<br />
Im Frühjahr gleichen Wälder <strong>un</strong>d Wiesen<br />
einer großen Kinderstube. Mit den<br />
wärmeren Temperaturen beginnt die<br />
Brut- <strong>un</strong>d Setzzeit. Rehwild, Hasen,<br />
Bodenbrüter <strong>un</strong>d viele andere Wildarten<br />
bringen in den Frühjahrsmonaten<br />
ihren Nachwuchs zur Welt. Das hohe<br />
Wiesengras bietet den J<strong>un</strong>gtieren Deck<strong>un</strong>g<br />
<strong>un</strong>d Schutz vor ihren natürlichen<br />
Feinden. Greift der Mensch<br />
jedoch in das Geschehen ein, kann es<br />
tödlich enden, denn im Frühjahr beginnt<br />
zeitgleich die Wiesenmahd.<br />
Herkömmliche Wildschutzmaßnahmen<br />
bringen nicht immer den gewünschten<br />
Erfolg <strong>un</strong>d sind zeit- <strong>un</strong>d personalintensiv. Mit einem<br />
„fliegenden Wildretter“ bietet die „Wildtierrett<strong>un</strong>g r<strong>un</strong>d um den Stollberg“<br />
n<strong>un</strong> eine erfolgreiche <strong>un</strong>d effektive Lös<strong>un</strong>g. Zum Einsatz kommt<br />
eine Wärmebildkamera, die von einem Multikopter (Drohne) getragen<br />
wird. Es hat sich bestätigt, das es eine schnelle <strong>un</strong>d zuverlässige Methode<br />
ist.<br />
Unser Team besteht<br />
aus motivierten <strong>un</strong>d<br />
engagierten Mitgliedern<br />
aus der Region<br />
r<strong>un</strong>d um den Stollberg,<br />
die bereit sind,<br />
früh morgens gemeinsam<br />
im Feld zu arbeiten.<br />
Unser regulärer<br />
Arbeitsbeginn ist um<br />
3.45 Uhr am Treffp<strong>un</strong>kt. Der erste Sucheinsatz war in diesem Jahr am<br />
07. Mai <strong>un</strong>d der letzte Anfrage wurde am 23.J<strong>un</strong>i bedient.<br />
Die Teammitglieder kommen nicht nur aus der Landwirtschaft oder Jägerschaft,<br />
sondern auch aus ganz <strong>un</strong>terschiedlichen Bereichen <strong>un</strong>d alle<br />
haben das gleiche Ziel.<br />
Bei <strong>un</strong>serer Arbeit lebt <strong>un</strong>ser ehrenamtlicher Einsatz ganz besonderes<br />
von der Unterstütz<strong>un</strong>g der Bewirtschafter der Mähflächen (Landwirte,<br />
Pferdewirte, Nebenerwerbsbetriebe, Biogasbetreiber <strong>un</strong>d Lohn<strong>un</strong>ternehmen).<br />
Wir benötigen daher die Information: Wer mäht wann welche<br />
Flächen. Idealerweise erhalten wir<br />
diese Informationen frühestmöglich<br />
am Tag oder am Abend vor dem Mäheinsatz.<br />
Der Flug- <strong>un</strong>d Sucheinsatz wird noch<br />
am Abend vor dem Einsatz vom<br />
Steuerer (Pilot) <strong>un</strong>d dem Spotter (Beobachter<br />
<strong>un</strong>d Assistent) geplant <strong>un</strong>d<br />
vorbereitet, sodass das Team morgens<br />
spätestens um 4.00 Uhr mit der<br />
Suche beginnen kann. Bei der Suche<br />
aus einer Höhe von 80 m kommt die<br />
bei der Flugplan<strong>un</strong>g eingesetzte Wegp<strong>un</strong>ktnavigation<br />
zum Einsatz, hierbei<br />
wird dann vom Multicopter systematisch<br />
<strong>un</strong>d autonom die Zielfläche Bahn für Bahn abgeflogen.<br />
Aufgr<strong>un</strong>d der Sonneneinstrahl<strong>un</strong>g kann dann bis ca. 7.30 oder wenn es<br />
bewölkt ist auch bis 9 Uhr <strong>un</strong>d länger mit der Wärmebildkamera gearbeitet<br />
werden, danach ist der Temperatur<strong>un</strong>terschied zwischen Wildtieren<br />
<strong>un</strong>d Kahlstellen, Binsen <strong>un</strong>d Maulwurfhaufen usw. zu gering.<br />
Abends ist die Suche dann wieder ab ca. 21.00 Uhr möglich.<br />
Zu den leist<strong>un</strong>gs- <strong>un</strong>d erfolgsbegrenzende Faktoren gehört neben dem<br />
Temperatur<strong>un</strong>terschied, aber auch die Witter<strong>un</strong>g, wie starker Wind <strong>un</strong>d<br />
Regen, sowie Mähtermine, die auf den gleichen Tag fallen. Dadurch stoßen<br />
wir an Grenzen <strong>un</strong>d die Kitzsuche muss dann jeder Betriebsleiter<br />
nach herkömmlicher Art <strong>un</strong>d Weise selbst organisieren.<br />
Da wir mit einem System auch bei optimalen Beding<strong>un</strong>gen es nicht<br />
schaffen, alle Mähflächen nach J<strong>un</strong>gwild abzusuchen, müssen wir aus<br />
diesem Gr<strong>un</strong>de <strong>un</strong>ser Einsatzgebiet z<strong>un</strong>ächst auf die Gemeinde Bordelum<br />
begrenzen. Sobald jedoch Kapazitäten frei sind, arbeiten wir<br />
auch gerne „grenzenlos“.<br />
So waren wir<br />
auch in den Gemark<strong>un</strong>gen<br />
Almdorf (1<br />
Kitz), Drelsdorf, Rantrum<br />
(4 Kitze, 1 Entengelege),<br />
Högel (18<br />
Kitze), Langenhorn (7<br />
Kitze) <strong>un</strong>d Reußenköge<br />
im Einsatz. Auch<br />
I hr zuverlässiger Zimmereibet<br />
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