Die Darstellung von Angst und Furcht im Kinderfilm - Wolfgang Ruge
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Symbolen bei fremden Kulturen schwierig, sodass Fehldeutungen nicht<br />
verhindert werden können.<br />
Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass ich mich in dieser Arbeit auf<br />
Spielfilme beschränken werde. Als Begründung möchte ich die eigene<br />
Medialität 10 des Zeichentrickfilms nennen. Aufgr<strong>und</strong> eines anderen<br />
Produktionsverfahrens hat der Zeichentrickfilm seine eigene Ästhetik, sodass<br />
ein anderes Analysemodell herangezogen werden müsste. Gerade bei der<br />
<strong>Angst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Furcht</strong>darstellung ist zu vermuten, dass der Zeichentrickfilm einen<br />
vom Spielfilm abweichenden visuellen Stil entwickelt hat. Als Beispiel nenne ich<br />
die aus den Cartoons bekannten Übertreibungen. So wird <strong>Furcht</strong> in diesen<br />
oftmals durch aus den Augenhöhlen hervortretenden, sich stark vergrößernde<br />
Augen dargestellt. Ein Mittel, das sich so <strong>im</strong> Spielfilm nicht finden lassen wird.<br />
<strong>Die</strong>s mit einzubeziehen, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. <strong>Die</strong> eigene<br />
Ästhetik des Stumm- <strong>und</strong> Schwarz-Weiß-Films führt auch dazu, dass ich in<br />
dieser Arbeit nur Farb- <strong>und</strong> Tonfilme untersuchen werde.<br />
Zusammenfassend lässt sich also sagen: In dieser Arbeit werden ausschließlich<br />
Kinderspielfilme untersucht, die Farb- <strong>und</strong> Tonfilmtechnologie verwenden <strong>und</strong> in<br />
einem abendländischen Kulturkreis produziert wurden.<br />
2.2.4 <strong>Darstellung</strong> der Forschungslage zum <strong>Kinderfilm</strong><br />
<strong>Die</strong> Frage nach der <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Angst</strong> <strong>und</strong> <strong>Furcht</strong> <strong>im</strong> <strong>Kinderfilm</strong> wurde<br />
bisher noch nicht bearbeitet, sodass <strong>von</strong> einer Forschungslücke gesprochen<br />
werden kann. Ich werde <strong>im</strong> Folgenden eine Übersicht darüber geben, in wieweit<br />
der <strong>Kinderfilm</strong> wissenschaftlich erschlossen ist.<br />
Der <strong>Kinderfilm</strong> weist eine lange Geschichte auf <strong>und</strong> best<strong>im</strong>mte die Geschichte<br />
des Films <strong>von</strong> Anfang an mit. Vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass der <strong>Kinderfilm</strong> nicht<br />
nur aus filmwissenschaftlicher Perspektive interessant ist, sondern durch seine<br />
Zielgruppe auch <strong>im</strong> Interesse pädagogischer Forschung steht, ist ein breit<br />
gefächerter Kanon an Forschungsliteratur zu erwarten. <strong>Die</strong>se Vermutung<br />
erweist sich jedoch leider als falsch.<br />
10 Medialität lässt sich definieren als „das als typisch angenommene Set <strong>von</strong> Eigenschaften,<br />
das für einzelne Medien als konstitutiv angesehen wird“ (Hickethier 2003, 26, Hervorh. <strong>im</strong><br />
Orig.).<br />
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