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WELTWEIT: Eine Botschaft von Hoffnung und Freiden

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»Den Menschen aus Betlehem bedeutet es sehr viel,<br />

dass wir sie besuchen. So werden sie nicht vergessen.«<br />

Viele Israelis sagen, dass die Mauer gut ist, weil es dadurch<br />

keine oder weniger Selbstmordattentäter gibt.<br />

Die Checkpoints sind aber wirklich schrecklich. Wie der<br />

zum Beispiel in Betlehem, der zig Barrieren hat. Als normaler<br />

Tourist wird man durchgeschleust. Einheimische<br />

Palästinenser werden hingegen oft gedemütigt. Immer<br />

wieder höre ich <strong>von</strong> Palästinensern, die mir erzählen,<br />

wie sie st<strong>und</strong>enlang am Checkpoint warten mussten, sei<br />

es früh morgens auf dem Weg zur Arbeit oder sogar als<br />

Hochschwangere in sengender Sonne. Meines Erachtens<br />

fängt der Friede bei einem jeden Einzelnen an. Zum Beispiel,<br />

indem wir uns gegenseitig Respekt zollen. Israelis<br />

müssen ihren Wehrdienst leisten. Da gibt es keine große<br />

Wahl vom Staat. Aber: Wir haben die Wahl, wie wir mit<br />

unserem Gegenüber umgehen. Auch am Checkpoint. Mit<br />

einem kleinen Lächeln beginnt der Frieden. Das ist etwas,<br />

was wir tun können.<br />

Was bedeutet es für Menschen aus der ganzen Welt,<br />

in Betlehem zu sein?<br />

Es hängt da<strong>von</strong> ab, mit welchem Fokus man dort hinfährt.<br />

Ein Pilger sieht den religiösen Aspekt, die Schönheit<br />

der Kirchen. Humanitär Engagierte sehen wahrscheinlich<br />

besonders die soziale Situation <strong>und</strong> das Leid<br />

der Menschen. Mein Fokus ist sicher hauptsächlich religiös.<br />

Aber nachdem ich einige Monate im Heiligen Land<br />

lebte <strong>und</strong> schon einige Male seitdem wiedergekehrt bin,<br />

lerne ich stets neue Aspekte des Lebens kennen.<br />

Den Menschen aus Betlehem bedeutet es sehr viel, dass<br />

wir sie besuchen. Sie sagen: So werden sie nicht vergessen.<br />

Sie fühlen sich durch unsere kleinen oder größeren<br />

Zeichen der Solidarität nicht allein gelassen <strong>und</strong> fühlen<br />

sich für den täglichen Daseinskampf gestärkt.<br />

Wie kann man sich den Heiligen Abend in Betlehem<br />

vorstellen?<br />

Die Geburtsgrotte ist beeindruckend, da konnte ich einmal<br />

zwei St<strong>und</strong>en in Ruhe sitzen, wo die Krippe Jesu ist. Das<br />

war ein einmaliges <strong>und</strong> sehr kraftspendendes Erlebnis.<br />

Ein anderes Mal bin ich nach der Weihnachtsmesse<br />

mitten in tiefster Nacht <strong>von</strong> Jerusalem nach Betlehem<br />

gegangen. Es war eisig kalt <strong>und</strong> regnete ohne Unterlass.<br />

Das war kein romantisches Erlebnis, sondern eher „hardcore“.<br />

So konnte ich die Strapazen <strong>von</strong> Josef <strong>und</strong> Maria<br />

vor Jesu Geburt viel besser nachempfinden. Zur Weihnachtszeit<br />

herrscht in Betlehem Jahrmarktstimmung. Es<br />

gibt überall Christbäume, Lichterketten <strong>und</strong> rot gekleidete<br />

Weihnachtsmänner. Aus den Lautsprechern schallt<br />

„Jingle Bells“ <strong>und</strong> Kinder essen Zuckerwatte. Einmal war<br />

ich bei „Rock to Betlehem“ als Fotografin dabei. Über die<br />

Schiene der Musik werden christliche Gruppen aus aller<br />

Welt zusammengetrommelt: Musik verbindet. Und wenn<br />

die Leute schon nicht aus Betlehem rauskommen, dann<br />

kommen wir halt zu ihnen. Solche Brückenschläge liebe<br />

ich, fotografisch zu dokumentieren.<br />

Haben Sie vor, wieder nach Betlehem zu fahren?<br />

Ja, definitiv, da möchte ich noch oft hinfahren. Für mich<br />

fühlt sich das so an, als würde sich gerade im Heiligen<br />

Land das Gute mit dem Bösen treffen. Mit Gott wird selbst<br />

das scheinbar Unmögliche möglich. Aber er hat uns Hände,<br />

Hirn <strong>und</strong> Herz gegeben, damit wir unseren Teil dazu<br />

beitragen. So ist meine Vision, dass FRIEDE wird. Sogar<br />

im „Heiligen Land“.<br />

KONTAKT<br />

Don Bosco<br />

Wenn Sie sich für die Arbeit der Salesianer Don Boscos <strong>und</strong> der<br />

Don Bosco Schwestern in Israel <strong>und</strong> anderen Ländern Afrikas, Asiens,<br />

Lateinamerikas oder Osteuropas interessieren, wenden Sie<br />

sich bitte an Jugend <strong>Eine</strong> Welt.<br />

Jugend <strong>Eine</strong> Welt<br />

Don Bosco Aktion Österreich<br />

St. Veit-Gasse 21, 1130 Wien<br />

Tel.: 01 / 879 07 07-0,<br />

Fax: 01 / 879 07 07-15<br />

office@jugendeinewelt.at<br />

www.jugendeinewelt.at<br />

Claudia Henzler, geboren 1972 in Heidelberg/Deutschland,<br />

lebt seit 2007 in Wien.<br />

Sie fotografiert, seit sie 15 Jahre alt ist, <strong>und</strong><br />

arbeitet seit einigen Jahren für einen internationalen<br />

K<strong>und</strong>enkreis. Die Fotokünstlerin<br />

präsentiert ihre Arbeiten regelmäßig im Rahmen<br />

<strong>von</strong> Wanderausstellungen. Schwerpunkt<br />

ihrer Werke ist die Darstellung <strong>von</strong> Menschen in ihrer Einzigartigkeit<br />

<strong>und</strong> Würde. Henzler tritt mit Diashows, Fotoworkshops <strong>und</strong><br />

Ausstellungen für Dialog, Verständigung <strong>und</strong> Frieden ein.<br />

henzlerworks.com<br />

DONBOSCOmagazin 6/2011 25

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