19.08.2020 Aufrufe

Broschüre 30 Jahre Lohse Diamantbohrtechnik

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

STUDIUM UND WISMUT

Ich habe an der Bergakademie Freiberg

Tiefbohrtechnik studiert und Anfang

der Achtziger meinen Abschluss

als Diplomingenieur gemacht. Nach

Abschluss meines Studiums bewarb

ich mich bei der Wismut. Ich kam in

einen Betrieb, der geologische Bohrungen

und Erkundungen durchführte.

Der Direktor sah mir beim ersten

Gespräch in die Augen und fragte geradeheraus:

„Und, was stellst du dir

vor?“ Ich war überrascht – hier sprachen

sich alle mit Du an! In der Welt

des Bergbaus begegnete man sich

kumpelhaft, aber mit großem Respekt.

WIE ALLES

BEGANN

Firmengründer Wolfgang Lohse erzählt

LEHRE FÜRS LEBEN

Und so hatte auch der Direktor seine Frage durchaus

ernst gemeint. Ich antwortete mit gebührender

Ernsthaftigkeit: „Am liebsten würde ich erstmal

arbeiten gehen.“ Der Herr Generaldirektor

war erstaunt: „Das hat

hier noch keiner von den Studierten

gesagt“, meinte er

lächelnd und schickte mich

nach Königstein. Hier begann

ich als Bohrarbeiter

im Schichtbetrieb – es

war genau das Richtige für

mich. Meine Lehrjahre bei

der Wismut sind mir bis heute

unglaublich wertvoll. Die Arbeit

Meine

Anerkennung

bei der Wismut

musste ich mir

erkämpfen.

mit den Menschen dort hat mich sehr geprägt.

Kurze Zeit später wurde ich als junger Ingenieur für

Tiefbohrtechnik gleich als Obermeister eingesetzt.

Ich hatte fünf Bohrbrigaden mit jeweils zehn Mann

unter mir. Meine Anerkennung musste ich mir erkämpfen.

Im Bergbau herrschte eine strenge Hierarchie.

Meine Aufgabe als Ingenieur war es, mich um

alles zu kümmern, so dass die Männer an den Bohranlagen

ihre Arbeit gut machen konnten. Die Leute

in der Produktion hatten das Sagen. Klappte etwas

nicht, konnten sie dich im Kreis laufen lassen. Hast

du deinen Job dagegen gut gemacht, war die Welt

in Ordnung. Also gab ich alles, um den Kumpels alles

zur Verfügung zu stellen, was sie für ihre Arbeit

brauchten – zum Beispiel auch die besten Bohrwerkzeuge.

Damals lernte ich, dass nichts unmöglich ist.

Fünf Jahre lang war ich in verschiedenen Revieren

der Wismut als Tiefbohringenieur tätig, in

Königstein, Zwickau, Leipzig … Dann

wurde ich nach Schlema berufen.

Dort hatte die Wismut eine eigene

Werkstatt für Diamantwerkzeuge.

Der leitende Technologe

war plötzlich verstorben,

man suchte einen Nachfolger.

Ich nahm die Herausforderung

an. Später habe ich mich scherzhaft

gefragt, ob das wohl daran

gelegen haben mag, dass ich wäh-

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!