Pate werden - ONE DAY
Mit einer Patenschaft im Projekt HOPE veränderst Du das Leben von mehreren Menschen.
Mit einer Patenschaft im Projekt HOPE veränderst Du das Leben von mehreren Menschen.
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Gewalt gegen
Frauen und
Madchen,
Missbrauch,
Vergewaltigung.
Gerichtsprozess gegen gegen den Täter den Täter wird wird
während während der ganzen der ganzen Zeit begleitet, Zeit begleitet, um Urteile um Urteile
zu erwirken, zu erwirken, die eine dieStrahlkraft eine Strahlkraft haben haben
Mädchen Mädchen zieht in zieht Shelter, in Shelter, findet findet einen einen
sicheren sicheren Platz, Platz, erhält erhält frische frische Kleidung Kleidung & &
Hygieneartikel
Mit unserem Projekt
HOPE
unterstützen wir Mädchen in ihren
dunkelsten Momenten.
Einzeltherapie ACT -ACT Siehe - Siehe Seite Seite 43 43
Sorglose Sorglose „Spielzeit“. „Spielzeit“. Lernen, Lernen, zur Ruhe zur Ruhe
kommen kommen und verarbeiten und verarbeiten
12
12
Teil des Projekts sind
jene Mädchen, die unter
18 Jahre alt, Opfer einer
Vergewaltigung, oft
jahrelangem Missbrauch
wurden. Aber auch hier
sind wir noch nicht am
Ende: Die Mädchen in
unserem Projekt wurden
durch den Missbrauch
schwanger, oft von der
eigenen Familie
verstoßen, vom Unterricht
ausgeschlossen und dem
Leben in all seiner Härte
schutzlos ausgeliefert.
Mit unserem lokalen,
h e l d e n h a f t e n
Partnerverein, der NGO
commit and act,
kümmern wir uns an
zwei Standorten in
Makeni und Bo, Sierra
Leone (Westafrika) um
die Betreuung dieser
Opfer.
Am Standort
Bo sind 24
Mitarbeiter*
innen tätig
Am Standort
Makani sind 11
Mitarbeiter*inn
en tätig
Die Mädchen Die Mädchen werden werden mit drei mitMahlzeiten drei Mahlzeiten am am
Tag versorgt Tag versorgt
Sozialarbeiter*innen prüfen prüfen Umfeld Umfeld des des
Mädchens Mädchens und bereiten und bereiten Gemeinschaft auf auf
die Rückkehr die Rückkehr vor vor
Seite 34
Du
mochtest
Pate
werden?
Deine Patenschaft ist jederzeit ohne
Angaben von Gründen kündbar und der
Betrag von 30€ lässt sich auch mit
Freunden und Familie teilen.
Jeder tut das was er kann und wenn sich
etwas verändert, kannst Du uns das
einfach mitteilen.
Mit einer Patenschaft im
Projekt HOPE, veränderst Du
das Leben von mehreren
Menschen.
Mit Deiner Patenschaft übernimmst Du Verantwortung.
Du hilfst, dass Mädchen und Baby einen Weg zurück
ins Leben finden. Du finanzierst möglicherweise einen
lebensnotwendigen Kaiserschnitt, die Versorgung des
Babys, sobald es auf der Welt ist, oder die
Nachbetreuung der jungen Mama. Du sicherst, dass
die Kleinen in einem fürsorglichen Umfeld
aufwachsen, versorgt werden und Zugang zu
medizinischer Versorgung haben.
Du berührst darüber hinaus aber noch mehr Leben mit
Deiner Patenschaft: Du sorgst gemeinsam mit uns
dafür, dass Menschen aus Sierra Leone eine Arbeit bei
uns finden und als Sozialarbeiter*innen oder
medizinische Mitarbeiter*innen, als Koch/Köchin oder
Sicherheitskraft bei uns tätig sein dürfen. Du unterstützt
zudem bei der Mission, dass diese Mitarbeiter*innen
immer wieder präventive Workshops halten, um
Gewalt schon vor ihrer Entstehung zu vermeiden.
Wie läuft eine Patenschaft
bei One Day ab?
Ab 30 Euro monatlich kannst Du eine HOPE
Patenschaft bei uns abschließen. Jeder Mehrbetrag
hilft natürlich zusätzlich, aber das entscheidest Du
selbst. Du kannst Dir die Patenschaft auch mit einem
Freund oder einer Freundin teilen. Nach Abschluss
erhältst Du Dein HOPE-HELDEN-PAKET von uns. Du
kannst jederzeit ohne Angabe von Gründen kündigen.
Deine Patenschaft ist an kein bestimmtes Kind
gekoppelt. Es handelt sich um eine Projektpatenschaft.
Rund alle 3 Monate erhältst Du News aus dem Projekt
und einen Einblick in das Leben vor Ort. Wir versuchen
Dich so gut es geht an allem was passiert und allem
was uns beschäftigt teilhaben zu lassen. Zudem
senden wir Dir am Ende des Jahres Deine persönliche
Patenpost zu. Natürlich erhältst Du für Deine
Unterstützung am Anfang jeden neuen Jahres Deinen
Spendenbeleg. Ohne Menschen und Unternehmen,
die neben jeder Menge Herzblut auch anderweitig
Unterstützung mit einbringen und gemeinsam mit uns
die ONE DAY Vision in die Tat umsetzen, wäre all das
nicht möglich.
Also los!
lass uns Leben
zum positiven
verandern!
Scan me
and Share hope
www.oneday.de/pate-werden
hello@oneday.de
Eine Hope Geschichte
Isatu ist 14 Jahre alt. Seit
kurzem ist sie Mama. Durch
sexuellen Missbrauch.
Der Täter: Ein Onkel, etwa 30
Jahre älter als Isatu. Ein gern
gesehener Gast der Familie, ein
Mitglied eben dieser. So, wie in
85% der Fälle von Vergewaltigung
und sexuellem Missbrauch an
minderjährigen Mädchen.
Bekannte oder Verwandte,
Menschen aus der nächsten
Umgebung, werden zu Tätern.
Er droht ihr. Würde sie etwas
sagen, so macht er deutlich,
würde ihr sowieso niemand
Glauben schenken. Er droht ihr.
Versorge er doch ihre Familie mit.
Isatu schweigt. Lange.
Als der Bauch zu sehen ist, die Tat
nicht mehr zu vertuschen, öffnet
sie sich schließlich. Doch zuhause
findet sie weder ein offenes Ohr,
noch Hilfe. Die
Schuldzuweisungen treffen das
Opfer, der eigene Vater vertreibt
sie aus dem Haus. Auch ihre
Mutter, sonst immer für sie da, ist
zu verängstigt, um sie zu
unterstützen. Zu groß die
Abhängigkeit zur Familie, zu groß
die Sorge um ihre weiteren
Kinder.
Allein, hilflos, verstoßen und
gebrochen geht Isatu zur Polizei,
die sie schließlich an uns verweist.
Unser Fahrer Fayia holt das
verängstigte Mädchen auf der
Polizeistation ab und bringt sie
ins Shelter. Mit gebrochener
Stimme erzählt sie Fatmata,
unserer Sozialarbeiterin, die
ganze Geschichte. Vom Beginn
des Missbrauchs, bis hin zum
Verlassen der Familie.
Nachdem eine Akte über den “Fall
Isatu” angelegt ist, fährt Fatmata
mit ihr ins Krankenhaus, um sie
untersuchen zu lassen und einen
medizinischen Bericht zu
erhalten. Dieser würde für den
kommenden Gerichtsprozess
notwendig sein.
Zurück im Shelter, bekommt
Isatu erst einmal frische Kleidung
und alle notwendigen
Hygieneartikel. Sie betritt das ihr
zugewiesene Zimmer. Ein frisch
bezogenes Bett, der erste sichere
Platz seit einer gefühlten
Ewigkeit. Ob ihr das zu diesem
Zeitpunkt bewusst ist, wissen wir
nicht. Zu verängstigt und
bedrückt, verliert das Mädchen
nur wenige Worte.
Am Abend trifft sie das erste Mal
auf die anderen Mädchen und
taut sichtlich auf. Ein warmes
Abendessen, vermutlich das
erste seit Tagen, der Klang von
Musik und eine Gruppe von
jungen Frauen, die ähnliches
erlebt haben wie sie selbst. Das
erste Mal an diesem Tag wirkt sie,
als käme sie zur Ruhe.
Isatu brachte Monate später ein
gesundes Mädchen namens Aminata zur
Welt. Glücklicherweise in einem Krankenhaus,
begleitet von Fatmata, weil sie Teil
unseres Projektes war. Danach zog sie
mit ihrem Neugeborenen ins HOPE
Shelter. Eine emotionale Zeit mit vielen
Aufgaben: Der Aufbau einer Bindung
zum Baby, das Verarbeiten der Ereignisse
aus der Vergangenheit und das
“Mamasein”. Mit gerade mal 14 Jahren.
Nach mehreren Wochen im Hope Shelter
waren beide wohlauf. Isatu gelang es, die
traumatischen Ereignisse zu verarbeiten
und eine Bindung zu ihrem Kind
aufzubauen. Mehrere Gespräche mit
ihrer leiblichen Familie ermöglichten es,
dass sie Frieden mit ihrem Vater fand
und die Familie sie wieder aufnahm. Ihre
Mutter unterstützt bei der Betreuung der
kleinen Aminata und Isatu besucht nun
sogar wieder die weiterführende Schule.
Wir begleiteten Isatu durch den
gesamten Prozess des Traumas, der
Schwangerschaft und des
Gerichtsprozesses. Der Täter wurde
gefunden und verurteilt. Ein Urteil mit
Strahlkraft, das andere mahnt. Die Welt
ist ein kleines Stückchen besser
geworden.
Let it be hope that better things are
always ahead. Let it be hope that
you can get through even the
toughest of times. Let it be hope
that you are stronger than any
challenge that comes your way. Let
it be hope that you are exactly
where you are meant to be right
now, and that you are on the path
to where you are meant to be…
Because during these times, hope
will be the very thing that carries
you through.“
Durch Ineffizienz und
Korruption im juristischen
System werden viele Fälle
außerhalb des Gerichts
verhandelt oder nicht vor
Gericht gebracht. Die
meisten Täter, einschließlich
Lehrer, Bekannte,
Verwandte, traditionelle
Anführer und Nachbarn sind
den Betroffenen
üblicherweise bekannt. Wie
viele Mädchen wir pro Jahr
an den Standorten
versorgen können, hängt
von den finanziellen Mitteln
ab, die wir generieren.
Nikki Banas
Gewalt,
Missbrauch und
Bewaltigungsstrategien
Gewalt und Missbrauch
unterliegen keinen einheitlichen
Motiven und sind weder zu allen
Zeiten noch in allen Gesellschaften in
ihren Ursprüngen gleich.
Unterschiede zwischen Ländern im
Umgang mit Gewalt existieren vor
allem in der Gesetzgebung und der
rechtlichen Urteilsausübung und
hängen vom jeweiligen historischen,
sozialen und kulturellen Kontext ab.
Die Afrikanische Charta der
Menschenrechte und Völker
verzichtet beispielsweise auf einen
Artikel des Rechts der freien Wahl des
Ehegatten. Auch der Schutz der Frau
wird ausschließlich im Punkt des
allgemeinen Familienschutzes
schriftlich aufgegriffen. Patriarchale
Gesellschaftsstrukturen und die
damit einhergehende strukturelle
Benachteiligung von Mädchen und
Frauen spiegelt sich auch in
entsprechenden Werten, die z.B. im
„Gender Inequality Indexes“
(reproduktive Gesundheit, politische
und wirtschaftliche Teilhabe)
gemessen werden, wider. Bei dieser
Erfassung wird Sierra Leone auf Platz
150 von insgesamt 160 gemessenen
Ländern eingestuft.
Ein Krieg beispielsweise bietet den
geeigneten psychologischen
Hintergrund, um Gewalt auszuüben
und Verachtung und Missbrauch vor
allem gegenüber Frauen zu
rechtfertigen. Auf einem komplexen
Netz kultureller Vorurteile beruhend,
besitzt kriegsbedingte Gewalt
hauptsächlich das Ziel, die
Bevölkerung zu terrorisieren.
Da körperliche Gewalt gegen Frauen
in Sierra Leone auch in
Friedenszeiten weit verbreitet ist,
übten vor allem Männer, die es
gewohnt waren Kontrolle über
Frauenkörper zu besitzen, auch
während des Bürgerkriegs
extreme Brutalität aus.
Der systematische Einsatz von
Vergewaltigungen und anderen
Formen von Gewalt während
Konflikten ist einer der Gründe für
die hohen Missbrauchszahlen in
afrikanischen Staaten wie Sierra
Leone und bis heute ein großes
Problem.
In vielen Ethnien Sierra Leones
steht Frauen keine Entscheidungsund
Meinungsfreiheit zu. Sie
haben nicht das Recht sich den
sexuellen Gelüsten der
Männer zu entziehen und
haben in der Ehe die
Verpflichtung, unbegrenzt
sexuell verfügbar zu sein.
Da die Ideologie der
männlichen Überlegenheit
stark ausgeprägt ist und
Dominanz, körperliche Stärke
und männliche Ehre betont
werden, ist der Einsatz von
körperlicher oder sexueller Gewalt
als Mittel zur Erreichung von Zielen
und Demonstration von Macht
üblich.
Oftmals werden Gewaltakte auch
aus kulturellen Überzeugungen
heraus gefördert.
So zum Beispiel, wenn es sich um
die Geschlechterrollen handelt,
was es heißt, als „Krieger" zu
agieren oder was es bedeutet,
insgesamt als "Mann" zu
gelten. Besonders in der
afrikanischen Kultur, in der
Frauen in der Rollenhierarchie
sehr weit unter dem Mann stehen,
existieren vermehrt solche
„kulturellen Überzeugungen“. Hier
stehen die Taten für einen
bestimmenden Status der
Männlichkeit in der Gruppe bzw.
im Bandenkontext und werden normalisiert.
Über die Hälfte der Frauen und Mädchen in
Sierra Leone erfahren im Laufe ihres Lebens
unterschiedliche Arten von Gewalt. Neben
Vergewaltigungen ist die weibliche
Genitalverstümmelung (FGM) ein Ritus, dem
sich Rund 90 Prozent der Frauen unterziehen
müssen. FGM ist eine Form der
geschlechtsspezifischen Gewalt, welche die
teilweise oder vollständige Entfernung der
äußeren Genitalien aus nicht-medizinischen
Gründen beinhaltet.
Soziale Akzeptanz und Anerkennung in der
Gesellschaft sind die Hauptgründe für die
Praktizierenden. Zudem wird die
Genitalverstümmelung als unerlässlich für die
spirituelle Reinheit und die körperliche
Hygiene beschrieben. Es besteht der eligiöse
Glaube, die FGM würde die Jungfräulichkeit
sichern, wodurch sich viele Frauen
verbesserte Heiartschancen erhoffen. Ohne
die Genitalverstümmelung und vor allem
ohne die Teilnahme am Initiationsritus gelten
die Mädchen nicht als Frauen und erhalten
weder Unterstützung noch Schutz durch die
Familie.
Es wird deutlich, dass Gewalt gegen Frauen in
Sierra Leone hauptsächlich auf kulturellen
Traditionen und Gewohnheiten sowie der
patriarchalen Gesellschaftsstruktur basiert.
Besonders das Schlagen von Ehefrauen und
die Vergewaltigung in der Ehe oder innerhalb
des Familienverbundes ist allgegenwärtig.
Sexuelle Gewalt wird durch eine Kultur des
Schweigens aufrechterhalten und aus Angst
vor sozialer Stigmatisierung und Vergeltung
selten angezeigt. Da die Täter meist zu den
Familienangehörigen zählen, sind die
Betroffenen in der Regel auch wirtschaftlich
oder anderweitig vom Täter abhängig und
haben daher das Gefühl, dass sie es sich nicht
leisten können, bei Aufbegehren von der
Familie verstoßen und im Stich gelassen zu
werden.
Mädchen und Frauen wird ebenfalls
unterstellt und erzählt, sie seien für
entsprechende Vorkommnisse selbst
verantwortlich.
Schwangere Mädchen und kindliche Mütter
werden aus Schulklassen entfernt, weil sie die
anderen Schülerinnen und Schüler moralisch
verderben könnten. Männer jedoch, die
Übergriffe gegen Mädchen und Frauen
begehen, bleiben in den Klassen und
kommen auch sonst weitgehend
ungeschoren davon. Aufklärungsarbeit und
die Strafverfolgung von Gewalttätern
werden zwar mittlerweile immer mehr
gefördert, sind jedoch nach wie vor von
lokalen Autoritäten, den „Chiefs“,
beeinflusst. Trotz offiziellem Verbot werden
diese Gewaltakte traditionell
außergerichtlich innerhalb der
Dorfgemeinschaft verhandelt. Dadurch
bleiben die Täter oft straffrei oder werden
lediglich zu Ausgleichszahlungen
aufgefordert. Häufig wird der Täter auch zur
Aufrechterhaltung des Scheins mit seinem
Opfer in eine Ehe gezwungen.
Präsident Julius Maada Bio forderte mit der
Ausrufung des nationalen Notstands
(aufgrund der hohen Vergewaltigungszahlen),
ein Ende der Kultur der „Gleichgültigkeit"
und „Straflosigkeit“ in Sierra
Leone. Zahlreiche Gesetzesänderungen sind
erste Ansätze des Präsidenten, um gegen die
hohe Gewaltzahl vorzugehen. Beispiele
hierfür sind die Erhöhung der Haftstrafe von
Vergewaltigung, die zwischen fünf und
maximal 15 Jahren lag, auf eine lebenslange
Haftstrafe sowie die Bildung einer neuen
Polizeidivision, die sich der Untersuchung
sexueller Gewalt widmen soll.
Bis für die Menschen in Sierra Leone
verbesserter Zugang zur Justiz besteht, ist es
jedoch noch ein weiter Weg: Regeln und
Gesetze zu erlassen ist das Eine, ihre
tatsächliche Anwendung in einer von
Traditionen und Gewohnheiten geprägten
Realität das Andere. Beides in Einklang zu
bringen, benötigt starke Aufklärungsarbeit
auf allen gesellschaftlichen Ebenen.
SIERRA
LEONE
Das Land der hoffnungsvollen Menschen
Sierra Leone bedeutet Löwengebirge.
Wie passend für die mutigen Menschen in
diesem Land, vermutlich wussten sie auch erst
wie stark sie sind, als stark sein, die einzige
Wahl war, die sie hatten.
Der westafrikanische Staat
Sierra Leone mit seinen ca. 7,5
Millionen Einwohnern ist
flächenmäßig etwa so groß wie
Bayern. Er wird im Norden und
Osten von Guinea, im Südosten von
Liberia und im Westen vom Atlantik
umschlossen.
Die beiden Landesgrenzen werden
über weite Strecken durch Flüsse
markiert und auch sonst gilt Sierra
Leone mit seinen vielfältigen
Landschaftsstrukturen, welche von
Gebirgsketten über wunderschöne
Küstenregionen bis hin zu kleinen
Regenwaldabschnitten variieren, als
für afrikanische Verhältnisse, mit
üppiger Vegetation ausgestattetes,
grünes Land.
Die Hauptstadt des Landes nennt
sich Freetown (Freie Stadt) und
wurde um das Jahr 1787 von
befreiten Sklaven aus England,
Kanada und den USA besiedelt.
Heutzutage gilt die Stadt als das
wirtschaftliche Zentrum des Landes
und ist mit ca. 1,05 Millionen
Einwohnern die größte Stadt Sierra
Leones.
Etwa zwei Drittel der arbeitenden
Bevölkerung sind im von Landwirtschaft
und Rohstoffgewinnung
geprägten Wirtschaftssektor tätig.
Dieser macht etwa die Hälfte des
Bruttoinlandsprodukts aus.
Der Großteil der landwirtschaftlichen
Erträge verbleibt jedoch in der
Subsistenzwirtschaft, die meist auf
kleinen Gärten basiert. Hier werden
vor allem Süßkartoffelblätter,
Erdnüsse, Gemüse und Obst sowie
Reis angebaut. Sofern möglich,
werden Hühner und Kleinvieh wie
Ziegen oder Schafe zur
Selbstversorgung gehalten. Obwohl
aufgrund fehlender technischer
Mittel und fehlendem Wissen,
einfache und traditionelle
Produktionsmethoden die
Landwirtschaft dominieren, konnte
der Ertrag dieser Ressourcen sowie
der Ertrag von Kaffee und Kakao in
den letzten Jahren stetig gesteigert
werden.
Nachwirkungen des Bürgerkrieges
(1991 bis 2002), die immer noch weit
verbreitete Korruption, Epidemien
wie Ebola und die unzureichend ausgebaute
Infrastruktur, führen jedoch
immer wieder zu Nahrungsmittelknappheit
und Armut. All dies
sind wesentliche Einflussgrößen für
Sierra Leones Wirtschaft.
Auch im Bereich der
sozialpolitischen Entwicklung steht
das Land seit langem auf einem der
letzten Plätze des Human
Development Index (Platz 184 von
189 untersuchten Ländern im
Bericht zur humanitären
Entwicklung
des
Entwicklungsprogramms der UN). So
ist
beispielsweise
geschlechterspezifische Gewalt in
Sierra Leones Gesellschaft vor allem
durch den Bürgerkrieg tief verankert
und richtet sich im Alltag
insbesondere gegen junge Frauen
und Mädchen.
Nach der Unabhängigkeit von
Großbritannien im Jahr 1961 wurde
Sierra Leone fast drei Jahrzehnte
schlechte medizinische
Versorgung begünstigen das
schnelle Ausbreiten von
Krankheiten wie Ebola, Typhus
oder Malaria und führen immer
wieder zu neuen Epidemien.
Medikamente, medizinische
Geräte und vor allem Ärzte
fehlen an allen Ecken und
Enden. In Sierra Leone betreut
ein Arzt in der Regel ca. 33.000
Menschen.
Obwohl das Land zu den
ärmsten der Erde zählt und die
Mehrheit der Menschen in
extremer Armut leben, bleibt
die Lage im Land weitgehend
friedlich. Etwa 18 verschiedene
Ethnien leben in harmonischem
Einklang nach unterschiedlichen
Traditionen und
Werten zusammen, wobei für
die Einwohner die Großfamilie
als wichtigster Bezugsrahmen
gilt. Auch Tanz und Musik gelten
in Sierra Leone als essentiell
und strahlen beim Beobachten
pure Lebensfreude aus.
Trotz unsäglicher Herausforderungen
und Rückschlägen
schreitet der Wiederaufbau
nach Bürgerkrieg und Ebola
voran und die Regierung
versucht stetig, die humanitäre
Situation der Menschen
nachhaltig zu verbessern.
Immer mehr neue Reformen
und Gesetze wurden in den
letzten Jahren von Seiten der
Regierung unter Julius Maada
Bio eingeführt, um den
Bewohnern ein sicheres Leben
zu gewährleisten.
So steht beispielsweise sexuelle
Gewalt in der Ehe mittlerweile
unter Strafe; eine unabhängige
Antikorruptionsbehörde kann
Anklage erheben, Maßnahmen
gegen die hohe Arbeitslosigkeit
werden stetig reformiert und
eine Jugendkommission, die
sich für allgemeine Schulbildung
einsetzt, wurde
etabliert.
Auch Kampagnen wie von
Sierra Leones First Lady Fatima
Maadai Bio, mit dem Titel:
„Hands Off Our Girls“, mit der
Missbrauch und die
Zwangsheirat minderjähriger
Mädchen und häusliche Gewalt
in Ehen gestoppt werden soll,
werden immer mehr gefördert.
Sowohl die Bevölkerung als
auch der politische Staatsapparat
Sierra Leones
verfolgen, trotz Rückschlägen
wie Bürgerkrieg, Ebola und
aktuell Corona, im Gegensatz
zu vielen postkolonialen afrikanischen
Ländern einen klaren
Weg der gesellschaftspolitischen
Entwicklung und
zeigen einen großen Willen zur
Veränderung.
lang vom All People's Congress
regiert. Die Enttäuschung über
Korruption
und
Missmanagement der
Regierung führte zum stetigen
Aufbegehren verschiedener
Rebellengruppen sowie zum
Sturz der Regierung, welcher
schlussendlich 1991 einen
Bürgerkrieg auslöste. Über 10
Jahre hielten die
Auseinandersetzungen
zwischen Rebellen und
regierungstreuen Milizen an
und kosteten ca. 50.000 -
200.000 Menschen das Leben.
Da zudem ca. 2 Millionen
Menschen gezwungen waren
ihre Heimat zu verlassen, gilt er
als einer der gewalttätigsten
postkolonialen Konflikte auf
dem afrikanischen Kontinent.
Auch heute noch leben die
Menschen in Sierra Leone mit
den Folgen des Bürgerkriegs
und des verheerenden Ebola-
Ausbruchs in den Jahren 2014-
2016. Nach wie vor stehen sie
vor
großen
Herausforderungen.
Die schwierige Aufdeckung von
Gewalttaten,
die
gesellschaftliche Unterdrückung
der Frau, kulturell bestehende
Tabus, Korruption und
Missbrauch machen das Leben
für viele Bevölkerungsgruppen
nicht einfach. Vor allem die
hohe Arbeitslosigkeit ist ein
großes Thema. Von der
erwerbsfähigen Bevölkerung
sind rund 60 Prozent arbeitslos
oder unterbeschäftigt. Hauptsächlich
junge Menschen. Der
schlechte Zugang zu Bildung
und wirtschaftlichen Ressourcen
sowie der Mangel an
Beschäftigungsmöglichkeiten,
stellen große Hürden für die
Entwicklung des Landes dar.
Die meisten der Menschen
leben beengt mit anderen
Familienangehörigen in
einfachen Behausungen und
haben keinen Zugang zu
sauberem Wasser, sanitären
Anlagen oder Strom. Sie haben
häufig kein regelmäßiges Einkommen
und versuchen, sich
und ihre Kinder mit
Gelegenheitsarbeiten oder mit
Straßenverkäufen zu versorgen.
Viele von ihnen haben nicht
ausreichend zu essen oder sind
mangelernährt.
Diese Faktoren und die
HOPE
Ein
Projekt fur
Hoffnung
und
Menschenrecht!
Mit unserem Projekt HOPE
setzen wir uns in einem
Bereich ein, vor dem viele
Menschen gerne die Augen
verschließen würden. Zu
grausam sind die Taten, zu
sprachlos lassen sie uns
zurück und zu viele Fragen
werfen sie auf.
Spendenkonto:
Kontonummer: 101444905
IBAN: DE37795625140101444905
Bankleitzzahl: 795 625 14
BIC: GENODEF1AB1
Raiffeisenbank Aschaffenburg eG
Begünstigter: ONE DAY e.V.
One Day ist ein junger, gemeinnütziger Verein aus
Aschaffenburg mit einer klaren Botschaft: Jeder kann etwas
dazu beitragen, die Welt ein Stückchen besser zu machen.
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