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Ahoi Leipzig, März 2020

Das Stadtmagazin für Leipzig und Region im März 2020

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Reise<br />

Industriekultur <strong>Leipzig</strong><br />

FAKTEN.LAGE<br />

Die <strong>Leipzig</strong>er Industriebauten sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken. Im Jahr<br />

der Industriekultur <strong>2020</strong> wird mit zahlreichen Veranstaltungen an eine Zeit erinnert,<br />

als in der Stadt die Schornsteine rauchten und die Maschinen dröhnten. [chv]<br />

SPAZIERGANGSFORSCHUNG<br />

Mit Körper und<br />

Geist gleichzeitig<br />

ankommen<br />

In <strong>Leipzig</strong> lebt der Spaziergangsforscher<br />

Bertram Weisshaar.<br />

Spaziergangsforscher? Was ist<br />

das denn? <strong>Ahoi</strong> fragte nach:<br />

Du bist Spaziergangsforscher<br />

– was machst<br />

du ganz konkret?<br />

Weisshaar: Ich gehe viel zu Fuß. Dabei<br />

geht es im Kern immer darum,<br />

die Welt, die Stadt und die Landschaft<br />

aus der Perspektive von Fußgängern<br />

zu betrachten und eine Lobby für die<br />

Belange der Fußgänger zu schaffen,<br />

analog zu denen der Rad- oder Autofahrer.<br />

Das geht mit Fußverkehrschecks<br />

oder auch einmal mit Spaziergängen<br />

mit dem OBM, um Probleme<br />

aufzuzeigen, oder auch mit meinem<br />

Buch „Einfach losgehen“.<br />

Spazierengehen, wandern,<br />

sich bewegen erhält die<br />

Gesundheit. Wird dies genug<br />

wahrgenommen, auch von<br />

Ärzten und Kassen?<br />

Weisshaar: Seit jetzt fast alle ein<br />

Smartphone haben, haben ja auch<br />

viele einen Schrittzähler dabei. In<br />

Gesprächen mit Bekannten oder auf<br />

Tagungen fällt dann schon auf, wie<br />

viele Menschen diesen in ihrem Alltag<br />

Vier Tipps zum Gehen<br />

1. Von den Endhaltestellen der Straßenbahnen aus<br />

einfach mal die Gegend erlaufen.<br />

2. An einem der von Bertram Weisshaar geführten und<br />

moderierten GrünGänge teilnehmen und gemeinsam die<br />

wachsende Stadt betrachten:<br />

9. Mai, 13:30 Uhr, Haltestelle Volksgarten (Torgauer Str.),<br />

15:30 Uhr, Gedächtniskirche Schönefeld<br />

14. Mai 17:00 Uhr, Abendspaziergang „Schönefeld“,<br />

Start: Haltestelle Volksgarten (Torgauer Straße)<br />

18. Juni 18:00 Uhr, Abendspaziergang „Randgeflüster“,<br />

Start: Bahnhof Knauthain<br />

3. Mit Kopfhörern Audio-Spaziergänge genießen. Auf<br />

Weisshaars Website www.talk-walks.net kann man<br />

sich u. a. einen Audioguide zum Hipster-Walk oder zur<br />

Parthenaue kostenlos herunterladen.<br />

4. Oder man nimmt mal an der Akademie LandPartie teil:<br />

fünf Tage Wandern mit Bertram Weisshaar und seiner<br />

Kollegin Leonie Rohde. Info: www.akademielandpartie.de<br />

Alle Verbindungen gibt’s im<br />

MDV-Fahrtenplaner www.mdv.de<br />

Spaziergangsforscher<br />

Bertram Weisshaar erkundet<br />

Stadt und Land zu Fuß<br />

nutzen. Das bietet mittelfristig große<br />

Chancen, nicht nur für die persönliche<br />

Gesundheit, sondern auch, damit<br />

man eben nicht mit dem Auto bis<br />

direkt vor die Haustür fährt, sondern<br />

etwas entfernt parkt, um noch ein<br />

paar Schritte zu gehen.<br />

Schöner Nebeneffekt ist, dass<br />

dann Körper und Geist gleichzeitig<br />

ankommen. Beim Parken direkt vor<br />

der Haustür ist man ja nur körperlich<br />

da, der Geist ist ja meistens noch im<br />

Stress des Verkehrs gefangen. Und die<br />

Menschen begegnen sich wieder, um<br />

miteinander zu reden.<br />

Man soll 10.000 Schritte<br />

pro Tag gehen, heißt es.<br />

Das erscheint nicht viel. Ist<br />

Spazierengehen im urbanen<br />

Leben wirklich so schwer?<br />

Weisshaar: Gehen ist ja mittlerweile<br />

auch Ausdruck von Zeitreichtum. Viele<br />

Menschen haben ein solch eng getaktetes<br />

Leben zwischen Familie, Beruf<br />

und Freizeitverpflichtungen, da lebt<br />

sich das Leben ja wie im Fluge weg.<br />

Veränderung beginnt jedoch immer<br />

gerade jetzt. Und es gibt auch solch<br />

schöne Festivals wie „Jane’s Walk“, die<br />

zum Fußgehen einladen. [vot]<br />

Alle Infos: www.atelier-latent.de<br />

Foto: Thomas Eichler<br />

Quellen; www.leipzig.travel, www.industriekulturtag-leipzig.de, www.industriekultur-in-sachsen.de, www.boom-sachsen.de, <strong>Leipzig</strong>er Baumwollspinnerei, Stadtgeschichtliches Museum <strong>Leipzig</strong><br />

BOOM.<br />

500 Jahre<br />

Industriekultur<br />

in Sachsen<br />

heißt die vierte sächsische<br />

Landesausstellung, die es vom<br />

25. April bis 1. November in<br />

Zwickau und an sechs weiteren<br />

Orten zu sehen gibt.<br />

1839<br />

fährt die erste deutsche Ferneisenbahn<br />

zwischen <strong>Leipzig</strong><br />

und Dresden. Ende des 19. Jahrhunderts<br />

besitzt Sachsen eines<br />

der dichtesten Eisenbahnnetze<br />

Europas.<br />

1895<br />

löst die <strong>Leipzig</strong>er Muster messe<br />

die bisherige Waren messe ab<br />

und passt sich den Bedürfnissen<br />

des Industriezeitalters an.<br />

1992<br />

90<br />

HEKTAR<br />

groß ist das Flächendenkmal<br />

der Industriegeschichte<br />

im <strong>Leipzig</strong>er<br />

Stadtteil Plagwitz.<br />

Es wurde wesentlich<br />

geprägt von Industriepionier<br />

Carl Erdmann<br />

Heine (Karl Heine).<br />

240.000<br />

Wollspindeln machten die Baumwollspinnerei im<br />

<strong>Leipzig</strong>er Westen in wenigen Jahrzehnten zum<br />

größten Betrieb seiner Art in Kontinentaleuropa.<br />

200 JAHRE<br />

im Takt der Maschinen zeigt<br />

die Highlight-Ausstellung<br />

„WerkStadt <strong>Leipzig</strong>“ im Stadtgeschichtlichen<br />

Museum / Haus<br />

Böttchergäßchen. Vom 10. Mai<br />

bis zum 1. November präsentiert<br />

die Ausstellung hier rückblickend<br />

Produkte und Leistungen<br />

ausgewählter Firmen und<br />

Arbeits welten und stellt sie<br />

Zukunfts projekten moderner<br />

Unternehmen gegenüber.<br />

Sechs<br />

Sechs Themenrouten widmen sich<br />

vom 3. bis 9. September an den<br />

„8. Tagen der Industriekultur“<br />

der Industriemetropole <strong>Leipzig</strong>.<br />

Alle Infos unter:<br />

www.leipzig.de/industriekultur<strong>2020</strong><br />

www.industriekultur-in-sachsen.de<br />

wird der Tagebau Cospuden zum See umgestaltet und ist inzwischen das<br />

Naherholungsgebiet der <strong>Leipzig</strong>er. Noch bis 1990 bildete die Braunkohle die<br />

Energiegrundlage für die sächsische Industrie.<br />

22 MÄRZ <strong>2020</strong> 23<br />

<strong>Ahoi</strong><br />

LEIPZIG

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